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Full text of "Handbuch der mineralchemie"

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^ 


Kf  zhoi^ 


G 


HANDBUCH 


DER 


MINERALCHEMIE 


VON 


C.  F.  RAMMELSBERG 


n^,,  PROFESSOR  AH  DER  UNIVERSITÄT  UND  DER  UEWERfiE-AKADEBUE  ZU  BERLIN, 
MITGLIED  BER  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  ZU  BERLIN,  CORRESPONDIRENDES  MITGLIED 
DER  K.  BAYRISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  ZU  MÜNCHEN  UND  DER  K.  GESELL- 
SCHAFT DER  WISSENSCHAFTEN  ZU  GÖTTINGEN  etc.  ktc. 


ZWEITE  AUFLAGE. 


ALLGEMEINER  THEIL. 


LEIPZIG 

VERLAG  VON  WILHELM  ENGELMANN. 

1875. 


V  -  ■  ' 


Kf  '^h'On 


i 


Das  Hecht  der  Uebersetoung  bleibt  vorbebalteiu 


Vorrede  zur  ersten  Auflage. 


Vor  zwanzig  Jahren  veröffentlicbte  der  Verfaaaer  eine  Arbeit  unter 

dem  Titel: 

»Handwörterbach  des  chemischen  Theils  der  Mineralogie,   Ah- 
theilong  I  und  II.    Berlin  1841. « 

Sie  hatte  den  Zweck,   die  Kenntnisse  von  der  chemischen  Natur  der 

Mineralien   möglichst  vollständig  in  einem  Gesammtbilde  darzustellen, 

sie  sollte  dem  Chemiker  und  Mineralogen  alle  Thatsacheu  auf  diesem 

Gebiete  nebst  Angabe  der  Quelle  liefern. 

Der  Beifall,  mit  welchem  das  Buch  von  den  Männern  der  Wissen- 
schaft aufgenommen  wurde,  war  ein  Beweis,  dass  ein  solches  Werk 
ein  BedUrfniss  geworden  war  für  den  Forscher  und  den  Lehrer,  aber 
selbst  das  ehrenvolle  Urtheil  des  unsterblichen  Berzelius  in  seinem 
XXII.  Jahresbericht  täuschte  den  Verfasser  nicht  über  viele  Mängel 
seiner  Arbeit. 

Durch  fttnf  Supplemente  (1843 — 1853)  wurde  versucht,  die 
fortlaufenden  Erweiterungen  der  Mineralchemie  in  Form  eines  Reper- 
toriums  mitzutheilen ,  wiewohl  dadurch  der  Nachtheil  mehrfachen  Auf- 
such ens  jedes  einzelnen  Artikels  entstand. 

Seit  dem  Erscheinen  des  letzten  Supplements  sind  sieben  Jahre 
verflossen,  in  denen  die  chemische  Kenntniss  der  Mineralien  grosse 
und  wichtige  Vermehrung  erfahren,  die  gesammte  Chemie  selbst  solche 
Fortschritte  gemacht  hat,  dass  das  Handwörterbuch  mit  seinen  Supple- 
menten heute  nicht  mehr  den  Zustand  der  Wissenschaft  darstellt.  Der 
Verfasser  hat  von  jeher  seine  Kräfte  diesem  Gebiete  mit  Vorliebe 
zugewendet,    und  glaubt,  dass  ein  Zeitraum  von  zwanzig  Jahren  wohl 


IV  Vorrede  zur  ersten  Auflage. 

geeignet  sei,  das  eigene  Urtheil  zu  läutern  und  den  Blick  über  das 
Ganze  zu  schärfen. 

Das  vorliegende  Werk  ist  keine  Umarbeitung  des  Handwörter- 
buches, sondern  eine  neue  selbstständige  Arbeit,  bei  welcher  ebenso- 
wohl auf  Vollständigkeit  als  auf  Vermeidung  alles  Unnöthigen,  beson- 
ders in  Bezug  auf  Formeln  u.  s.  w.  gesehen  wurde.  Die  Thatsachen 
und  die  daraus  gezogenen  Schlüsse  sind  immer  scharf  getrennt  ge- 
halten, und  jene^  wo  es  thnnlich  war,  nicht  ohne  Kritik  fttr  diese 
benutzt. 

Die  Anordnung  des  Materials  soll  kein  System  sein;  sie  gewährt 
aber  den  Vortheil,  Mineralien  vergleichen  zu  können,  welche  für  ver- 
schieden gelten,  gleichwie  Unterschiede  bei  solchen  wahrzunehmen, 
welche  man  für  identisch  hält.  In  der  Einleitung  hat  der  Verfasser 
versucht,  seine  Ansichten  über  den  Werth  der  Mineralanalysen,  Über 
die  Constitution  der  Mineralien,  gleichwie  Aber  Heteromorphie  und 
Isomorphie  darzulegen. 

Die  (rebirgsarten  wurden  nicht  aufgenommen,  da  eine  ausführliche 
chemische  Charakteristik  derselben  von  Herrn  Dr.  Roth  zu  erwarten 
steht. 

Berlin,   im  März  1860. 


Vorrede  zur  zweiten  Auflage. 


In  dem  Zeitraum  von  fünfzehn  Jahren  seit  dem  Erscheinen  der 
ersten  Auflage  ist  die  Mineralehemie  durch  zahlreiche  Arbeiten  vervoll- 
ständigt und  erweitert  worden,  die  Chemie  selbst  hat  in  ihrem  theore- 
tisehen  Gebiet  und  in  ihrer  Ausdrucksweise  eine  wesentliche  Umge- 
staltung erfahren.  Wer  mit  dem  Verfasser  die  Ansicht  theilt,  dass  die 
Aufgaben  und  Ziele  der  Chemie  und  der  Mineralogie  dieselben  sind, 
dass  die  Erforschung  der  geometrischen,  physikalischen  und  chemischen 
Eigenschaften  der  Körper  in  beiden  durch  dieselben  Hülfsmittel  der 
Wi8sens<$hafl;  erstrebt  wird  und  die  Mineralogie  sich  nur  auf  die  in 
der  Natur  vorkommenden  Elemente  und  Verbindungen  beschränkt^  der 
wird  auch  verlangen,  dass  der  Chemiker  seine  Krystalle  eben  so  genau 
ZQ  messen,  zu  berechnen  und  optisch  zu  prüfen  habe,  als  der  Mine- 
ralog  seine  Mineralien  der  schärfsten  Analyse  unterwerfen  müsse. 
Beschränkt,  ja  unverständig  wäre  es,  die  Aufgaben  in  beiden  Wissen- 
schaften so  zu  fassen,  dass  der  Chemiker  lediglich  die  materielle 
Natur  der  Körper  und  deren  Wandelungen,  der  Mineralog  ausschliess- 
lich die  morphologischen  und  physikalischen  Eigenschaften  derselben 
zu  Studiren  habe.  Eine  solche  Arbeitstheilung  fand  in  der  ersten 
Zeit  der  wissenschaftlichen  Entwicklung  beider  Disciplinen  zum  grössten 
Nachtheil  beider  statt.  Mit  der  Erkenntniss  jedoch ,  dass  alle  Eigen- 
schaften eines  Körpers  in  Beziehung  zu  einander  stehen,  war  die 
Nothwendigkeit  gegeben,  dass  der  Forscher  sein  Material  nach  jeder 
Bichtnng  hin  zum  Gegenstand  von  Beobachtungen  und  Versuchen 
macht.  Der  Chemiker  Mitscherlich  wäre  der  Entdecker  der 
bomorphie  nicht  geworden,   wenn  er  nicht  ein  eben  so  genialer  Kry- 


VI  Vorrede  zur  zweiten  Auflage. 

stallograph  und  Physiker  gewesen  wäre.  Die  Mineralchemie  ist  ein 
Theil  der  Mineralogie,  und  ihre  Entwicklung  eine  wichtige  Aufgabe 
für  den  Mineralogen,  nicht  aber  für  den  Chemiker. 

Der  Stand  der  Wissenschaft  hat  eine  vollständige  Umarbeitung 
des  vorliegenden  Werkes  erfordert.  Dabei  wurden  solche  Thatsachen, 
welche  heute  nur  noch  historischen  Werth  besitzen,  nicht  mehr  im 
Einzelnen  mitgetheilt.  Es  wurden  ferner  in  Fällen,  wo  zahlreiche 
Analysen  lediglich  als  Bestätigung  einer  feststehenden  Zusammen- 
setzung dienen,  nur  einzelne  hervorgehoben,  die  Übrigen  blos  citirt. 
Es  sind  ausserdem  die  Meteoriten  fortgelassen,  deren  chemische  Natur 
der  Verfasser  in  einer  besonderen  Monographie  (Abhandlungen  der 
Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin  1870)  behandelt  hat. 

Der  erste  oder  allgemeine  Theil  des  Werkes  tritt  gleichsam 
an  die  Stelle  der  Einleitung  in  der  früheren  Auflage.  Es  schien 
zweckmässig,  die  allgemeinen  Betrachtungen  über  die  chemische  Natur 
der  Mineralien,  da  sie  ja  doch  vorzugsweise  für  den  Studirenden 
nützlich  sind,  in  einem  besonderen,  auch  fttr  sich  käuflichen,  Bande 
zusammen  zu  stellen,  welcher  dadurch  weniger  ein  Handbuch  als  ein 
Lehrbuch  repräsentirt. 

Berlin,  im  Mai  1875. 

Der  Verfasser. 


Inhalt 


tu    tifc, 
JWfW 

Einleitung.           I 

Die  Analyse  der  Mineralien 9 

Genauigkeit  nnd  Wertb  der  Mineralanalvi^e,   Beurtlurilung  littr  HentilUtU;  15 

Berechnung  von  Mineraboaly^ten 20 

Beziehungen  de»  Waiksei^  zu  der  (>»n^titiitton  der  Mineralien  35 

Amorpher  und  krvstallisirter  Zu*^Und  Afs  Mineralien  , 1$ 

Heteromorphie il 

Isomorphie 51 

üeber^iebt    der    c:hefni«<:heti  Natur   der   ^U:UUff^Um   Mi- 

neraiien 1  #  1 


£inleitnng. 


Ein  Mineral  ist  ein  selbstsl^ndiger  unorganischer  Körper  ein  Ele* 
ment  oder  eine  Verbindung',  welcher  einen  Theil  der  festen  Erdnuisse 
ausmacht. 

Ein  sei  bst ständiger  Körper  wird,  falls  er  nicht  ein  Element 
ist .  im  festen  Zustande  durch  seine  bestimmte  chemische  Zusammen- 
setzung charakterisirt.  Er  besitzt  eine  eigenthümliche  Kr>staHform/ 
so  dass  auch  diese  ein  Kennzeichen  ftlr  ihn  ist.  Indessen  giebi  es 
auch  amorphe  Substanzen.  Die  grosse  Mehrzahl  der  Mineralien  sind 
also  chemische  Verbindungen.  Als  solche  sind  sie  aber  zersetzen- 
den Einflüssen  unterworfen  und  insbesondere  üben  das  Wasser,  die 
Kohlensäure  und  der  Sauerstoff  ihre  Wirkung  auf  viele  Mineralien  aus. 
Das  Produkt  der  vollständigen  Zersetzung  eines  Minerals  ist  eine  oder 
es  sind  mehrere  neue  Verbindungen.  Da  eine  solche  Zersetzung  in 
der  Natur  meist  sehr  langsam  erfolgt ,  so  triflt  man  viele  Mineralien  in 
einem  mehr  oder  minder  vorgeschrittenem  Grade  der  Veränderung  an. 
Solche  Substanzen  sind  Gemenge,  obgleich  sie  oft  als  schlecht  definirte 
Mineralien  mit  eigenen  Namen  in  Büchern  und  Sanunlungen  sich  finden. 

In  den  obersten  Schichten  der  Erde  stösst  man  hie  und  da  auf 
jüngere  Mineralbildungen,  welche  unter  Mitwirkung,  organischer  Körper 
entstanden  sind  (die  salpetersauren,  Oxalsäuren,  mellithsauren  Salze,  die 
phosphorsaure  Ammoniak-Magnesia ,  gewisse  Kalkphosphate)  und  allen- 
falls einen  Anhang  zu  den  Mineralien  bilden.  Die  Zersetzungsreste  von 
Pflanzen  und  Thieren ,  welche  als  fossile  Kohlen,  Bitumen,  Steinöl  etc. 
in  den  Sedimenlärgesteinen  vorkommen  und  von  grosser  technischer 
Wichtigkeit  sind,  mögen,  obwohl  sie  keine  selbststUndige  Natur  besitzen, 
gleichfalls  anhangsweise  betrachtet  werden. 

Bammelnberg,  Minertlcliemie.  I.  I 


2  Einleitung. 

Die  Mineralien  der  Meteoriten  hingegen,  fast  identisch  mit  terrestri- 
schen, finden  ihre  Stelle  unter  diesen. 

Das  Wasser  und  die  Gemengtheile  der  Atmosphäre  gehören  gleich 
den  aus  dem  Erdinnern  strömenden  Gasen  nicht  zu  den  Mineralien. 
Die  festen  Körper  jedoch,  welche  sie  auflösen  oder  mit  sich  fuhren 
(Salze,  Borsüure)  sind  wahre  Mineralien. 

Die  Mineralogie  hat  die  Kenntniss  der  geometrischen,  physikalischen 
und  chemischen  Eigenschaften  der  natürlichen  Verbindungen  zum  Gegen- 
stande. Sie  verfolgt  dasselbe  Ziel  mit  denselben  HUlfsmitteln,  welche 
die  Chemie  für  alle  Verbindungen  im  Auge  hat.  Unsere  Kenntnisse 
sind  aber  bei  keinem  einzigen  Körper  voUsliindig;  in  der  Mineralogie 
hat  das  Studium  der  geometrischen  und  physikalischen  Eigenschaften 
lange  Zeit  den  Vorrang  behauptet,  besonders  seit  Rome  de  l'Isle  und 
Hauy  die  Krystallographie  auf  mathematischer  Grundlage  schufen,  und 
als  Mohs  den  unglücklichen  Versuch  machte,  die  Mineralogie  zu  einer 
blossen  Beobachtungsdisciplin  zu  erniedrigen.  Der  innere  Zusammen- 
hang, in  welchem  alle  Eigenschaften  eines  Körpers  stehen,  ist  jetzt 
klar  erkannt ,  das  gleichzeitige  Studium  aller  wird  als  Aufgabe  des 
Chemikers  gleichwie  des  Mineralogen  betrachtet ,  wiewohl  auch  heute 
noch  Einzelne  sich  dieser  Einsicht  verschliessen. 

Wenn  nun  auch  das  Studium  aller  Eigenschaften  einer  natürlichen 
oder  künstlichen  Verbindung  zu  ihrer  vollständigen  Kenntniss  erforder- 
lich ist,  so  nehmen  doch  Krystallform  und  Zusanunensetzung  den  ersten 
Rang  ein.  Da  nun  das  Gebiet  der  Chemie  ein  bei  weitem  grösseres 
ist  als  das  der  Mineralogie,  und  da  die  Entwickelung  der  Chemie  in  der 
Neuzeit  einen  gewahigen  Umfang  erreicht  hat ,  so  w  ird  das  Studium 
der  beschrankten  Anzahl  von  Mineralien  dann  nur  fruchtl)ar  sein,  wenn 
bei  demselben  die  Fortschritle  der  Chemie  überall  zur  Geltung  kommen. 


Die  chemisdie  Untersuchung  der  Mineralien  war  lange  Zeit  gar 
nicht  in  den  Händen  der  Mineralogen.  Diese  hatten  nur  die  Resultate 
ihrer  Beobachtungen  vor  Augen;  sie  wussten,  wie  ein  Mineral  aussieht, 
aber  nicht,  was  es  ist.  Sie  nahmen  die  Hülfe  der  Chemiker  in  An- 
spruch, welche  ihrerseits  kein  Verstiindniss  für  die  Formen,  das  optische 
Verhalten  u.  s.  w.  hatten,  und  die  Folge  davon  waren  zahlreiche  Irr- 
thümer,  da  die  Ideutitiit  einer  Substanz,  welche  unter  gleichem  Namen 
von  verschiedenen  Personen   nach  Form   und  Mischung   untersucht  war, 


Einleitung.  3 

nicht  feststand,  sich  oft  nicht  ermitteln  Hess,  ja  nicht  selten  gar  nicht 
vorhanden  war.     Daher  die  Unsicherheit  vieler  älteren  Mineralanalysen. 

Der  Grund  dieser  unnatürlichen  und  den  Fortschritt  der  Minera- 
logie hemmenden  Theilung  der  Arbeit  liegt  darin ,  dass  zu  jener  Zeit, 
als  die  Mineralogie  durch  die  mathematische  Behandlung  der  Krystall- 
formen  eine  exacte  Grundlage  in  der  Beobachtung  und  Bechnung  ge- 
wann, die  Chemie  durch  das  Experiment  und  die  Aufstellung  von 
Gesetzen  und  Theorien  dermassen  in  Anspruch  genommen  wurde,  dass 
die  Ziele  der  Forschung  in  beiden  Wissenschaften  weit  auseinander 
gingen.  Dies  waren  Kindheitszustände ,  welche  hätten  verschwinden 
sollen,  als  man  fand,  dass  die  krystallographisöhen ,  optischen  und 
sonstigen  Eigenschaften  eines  Körpers  von  seiner  materiellen  Natur  ab- 
hängen; dass  sie  sich  aber  in  gewissem  Grade  noch  heute  vorfinden, 
dass  nicht  jeder  Mineralog  seinen  Stoff  genau  untersuchen,  nicht  jeder 
Chemiker  sein  Material  nach  Form  und  optischem  Verhalten  genau  be- 
stimmen kann,  ist  nur  eine  Folge  davon,  dass  das  Studium  von  Anfang 
an  einseitig  aufgefasst  wurde  und  die  fehlende  Bichtung  später  nicht 
zur  Geltung  gelangte. 

Der  Vater  der  Mineralchemie  ist  Martin  Heinrich  Klaprolh 
(4743 — 4817),  welcher  überhaupt  als  der  Schöpfer  der  analytischen 
Chemie  zu  betrachten  ist.  Ihm  verdanken  wir  viele  noch  heute  übliche 
Miethoden;  er  entdeckte  das  Vorkommen  des  Kalis  im  Mineralreich  (im 
Leucitj ;  er  ist  der  Entdecker  des  Urans,  Zirkoniums,  der  Mitentdecker 
des  Titans  und  Gers,  des  Strontiums,  Tellurs,  Chroms,  Berylliums  und 
Yttriums.  Er  hat  die  meisten  zu  seiner  Zeit  bekannten  Mineralien 
analysirt*)  und  neben  dem  Gange  der  Untersuchung  auch  die  Quanti- 
täten stets  angegeben,  so  dass  seine  für  jene  Zeiten  sehr  genauen  Ana- 
lysen grossentheils  noch  heute  von  Werlh  sind,  da  sie  sich  nöthigen- 
falls  durch  Bechnung  corrigiren  lassen. 

L.  N.  Vauquelin  (1763 — 1829),  der  Entdecker  des  Chroms  und 
Berylliums,  steht  als  Analytiker  zwar  Klaproth  nicht  ganz  gleich, 
empfing  aber  von  Hauy  das  Material  für  seine  Versuche,  so  dass  die- 
selben gleichsam  als  authentische  zu  betrachten  sind. 

Heyer,  Westrumb,  Wiegleb,  Bucholz,  John,  Gehlen, 
Pfaff,  Döbereiner,  V.  B'ose,  Lampadius  und  Stromeyer  unter 
den  Deutschen,  Gähn,  Ekeberg,  Gadolin,  Hisinger  unter  den 
Schweden,  Chenev  ix  und  Thomson  unter  den  Engländern,  Beudant, 


*)  Beiträge  zar  chemischen  Kenntniss  der  Mineralkörper.  6  Bde.  Berlin  4795 — 4815. 

4* 


4  Einleitung. 

Bert  hier  u.  A.  unter  den  Franzosen  —  haben   die  chemische  Kennlr- 
niss  der  Mineralien  gefördert. 

Eine  neue  Periode  begann  mit  J.  J.  Berzelius  ^1779 — 1848}, 
dessen  unsterbliche  Verdienste  um  die  Chemie  ihn  zum  ersten  Che- 
miker seiner  Zeit  machten.  Ausser  seinen  rein  chemischen  Arbeiten 
beschäftigte  ihn  auch  die  Analyse  der  Mineralien ,  besonders  der 
schwierig  zu  untersuchenden  (Platinerz,  Tantal-Ytlrium-Cer-Mineralien, 
Meteoriten  u.  s.  w.  .     Der  Entdecker  des  Selens  und  des  Thoriums  hat 

r 

hat  uns  neue  und  scharfsinnige  analytische  Methoden  gelehrt,  er  hat  die 
Manipulation  im  hohen  Grade  vervollkomnmet,  und  so  haben  seine  ana- 
lytischen Arbeiten  einen  Grad  der  Genauigkeit  und  Scharfe,  welcher 
bis  dahin  ungeahnt  war,  erreicht.  Auch  das  Löthrohr  ist  in  Berzelius^ 
Händen  ein  wichtiges  Hulfsmittel  für  die  Mineralanahse  geworden. 

Mit  Berzelius   trat  die  chemische  Untersuchung,  mithin  auch  die 
der  Mineralien,  in  ein  ganz  neues  Stadium.     Bisher  waren  die  Resultate 
der  Analyse  einfach  angegeben  worden;  die  Richtigkeit  der  gefundenen 
Verbindungsverhiiltnisse  liess  sich  nur  durch  eine  Wiederholung  prüfen. 
N.nchdem  aber  Dal  ton   das  Gesetz  der  multiplen  Proportionen  entdeckt 
und  die  atomistische  Hypothese  in  die  Chemie  eingeführt  hatte,  erschien 
jede  Verbindung  als  ein  Complex  von  Elementaratomen.     In  jeder  Ver- 
bindung   mussten    die    Bestandtheile    in    Verhältnissen    enthalten    sein, 
welche  je   einem   Atom   oder   n  Atomen   entsprechen.     Hierzu   war  die 
möglichst    genaue    Kenntniss    der    Atomgewichte    der    Elemente    nöthig, 
und  auch  in  dieser  Hinsicht  hat  Berzelius  Ausserordentliches  geleistet. 
Jetzt    liess  sich  jede  Analyse  berechnen:   die  Controle  für  ihre  Rich- 
tigkeit lag  in  der  Uebereinstimmung   mit  den  Gesetzen  der  bestimmten, 
der  einfachen  und  vielfachen  Verbindungsverhallnisse.     Berzelius  war 
der  Erste,    welcher   Mineralanahsen    in  diesem  Sinne  berechnete.     Zu- 
gleich   wandte   er  seine  so  glücklich   gewählte   Zeichensprache  an,    um 
die    Zusammensetzung    der    Verbindungen,    also    auch    der    Mineralien, 
durch  Formeln  auszudrücken. 

Endlich  übte  Berzelius  einen  ausserordentlichen  Einfluss  auf  die 
Fortschritte  der  Mineralchemie  durch  seine  Schüler  aus,  welche  fast 
sammtlich  zu  den  bedeutendsten  Chemikern  gehören.  A.  Arfvedson 
entdeckte  das  Lithium,  E.  Mitscher  lieh  begründete  die  Lehre  von 
der  Isomorphie,  welche  sehr  wesentlich  dazu  beitrug,  die  Natur  der  Mi- 
neralmischungen zu  erkennen;  Heinrich  Rose,  der  Entdecker  des Niobs, 
wurde  der  Schöpfer  der  neueren  anah tischen  Chemie  und  hat  durch  seine 
Arbeiten  über  die  Glimmer,    Augite,    die  Titan-  und  Tantalmineralien, 


Einieilung.  5 

die  FahJerze  und  viele  andere  die  chemfsche  Kenntniss  der  Mineralien 
wesentlich  gefördert;  Gustav  Rose,  als  Mineralog  zu  den  Ersten 
zählend,  C.  Gmelin,  Wöhler,  Magnus,  so  wie  Bonsdorff, 
N.  Xordenskiöld  u.  A. ,  sind  durch  Berzelius'  Vorbild  auch  zu 
Förderern  der  Mineralchemie  geworden. 

Die  Entwickelung,  welche  die  Chemie  in  der  neueren  Zeit  erfahren 
hat,  beruht  ebensowohl  auf  der  ungemein  vermehrten  Kenntniss  von 
Thatsachen ,  als  auf  einer  anderen  Auffassung  der  inneren  Ursachen, 
d.  h.  auf  anderen  theoretischen  Ansichten.  Mit  der  vollen  Annahme 
von  Avogadro's  Satz  wurde  die  strenge  Unterscheidung  der  Begriffe 
Atom,  Molekül  und  Aequivalent  nöthig.  Die  bisherigen  dualistischen 
Ansichten  machten  anderen  Platz,  welche  namentlich  in  den  jetzt  gel- 
tenden über  die  Salze  ihren  Ausdruck  finden.  Die  [Lehre  von  der 
Bindung  der  Atome  und  von  der  Grösse  ihres  Bindungsvermögens  (der 
Werthigkeit  oder  Valenz)  trug  überdies  dazu  bei,  auch  äusserlich  in 
einer  veränderten  Sehreibart  der  Formeln  die  neue  Anschauung  wieder- 
zugeben. 

Die  Mineralogie  musste  den  grossen  Fortschritten  der  Chemie  folgen ; 
jede  Vorstellung  über  den  inneren  Bau  der  natürlichen  Verbindungen, 
und  jede  Formel  eines  Minerals,  welche  diese  Vorstellung  zum  Ausdruck 
bringt,  muss  dem  theoretischen  Standpunkt  entsprechen,  welcher  in  der 
gesammten  Chemie  sich  Anerkennung  verschafft  hat. 


Wenn  der  Zweck  aller  wissenschaftlichen  Forschung,  die  vollstän- 
dige Kenntniss  aller  Eigenschaften  jedes  einzelnen  Minerals,  dereinst 
erreicht  sein  wird ,  so  werden  wir  unzweifelhaft  die  Beziehungen  er- 
kennen, welche  zwischen  den  einzelnen  Mineralien  obwalten.  Für  jetzt 
sind  diese  Beziehungen  nur  zum  Theil  bekannt.  Lassen  wir  uns  einst- 
weilen durch  die  wichtigsten  Eigenschaften,  die  Form  und  die  Zusammen- 
setzung, bei  der  Vergleichung  dessen  leiten,  was  identisch  oder  nicht 
identisch,  was  ähnlich  oder  verschieden  ist,  so  gelangen  wir  allerdings 
zu  einer  Gruppirung  der  Mineralien,  welche  indessen  nicht  den  Namen 
eines  Systems  verdient  und  blos  die  vielen  und  grossen  Lücken  in 
unseren  Kenntnissen  offen  legt.  Da  für  das  Studium  der  Wissenschaft 
ein  derartiger  Versuch  von  wesentlichem  Nutzen  ist,  so  muss  zunächst 
festgestellt  werden,  was  als  ein  Mineral  zu  betrachten  und  also  mit 
einem  besonderen  Namen  zu  belegen  sei. 


6  Einleitung. 

Von  den  wenigen  frei  \^rkommenden  Elementen  abgeselien ,  isl 
jedes  Mineral  eine  chemische  Verbindung,  welche  als  solche  eine 
unwandelbare  Zusammensetzung  und  eine  eigenthUmliche  Krystallforni 
hat.  Und  tritt  die  Substanz  zugleich  amorph  auf,  so  stellt  sie  in  dieser 
Form  ein  anderes  Mineral  dar. 

Die  isomorphen  Körper  beweisen,  dass  die  Form  allein,  ohne  Kenntniss 
von  der  materiellen  Natur,  zur  Unterscheidung  nicht  ausreicht.  Die  hetero- 
morphen  Substanzen  andererseits  lehren,  dass  die  letztere  allein  ebenso- 
wenig dazu  genügt.  Deshalb  war  Berzelius'  Versuch,  ein  rein  che- 
misches Mineralsystem  aufzustellen,  nicht  weniger  verfehlt,  als  der  ent- 
gegengesetzte von  Mohs,  wenngleich  praktisch  weit  brauchbarer. 

Es  giebt  unter  den  Mineralien  viele,  welche  molekulare  Aggre- 
gate einzelner  isomorpher  Verbindungen  sind,  und  als  isomorphe 
Mischungen  bezeichnet  werden. 

Die  Garbonate  von  Magnesia,  von  Mangan,  von  Eisen  und  von  Zink 
sind  isomorph  dem  Carbonat  von  Kalk  als  Kalkspath.  Aber  neben  dea 
für  sich  auftretenden  Verbindungen  CaCO^,  Mg  CO»,  MnCO»,  Fe  C0% 
Zn  CO^  finden  wir  zahlreiche  isomorphe  Mischungen  derselben,  z.  B. : 

h.  2.  3. 


m  Ca  COM               m  Ca  C03|  m  Mg  COM 

n  Mg  C03  j               n  Mg  CO»  \  n  Fe  CO»  f 

o  Fe  CO» 

4.                                 5.  6. 

m  Mn  CO»  1               m  Mn  €0»  |  m  Mn  CO» ) 

n  Ca  CO»  j                n  Ca  CO»  i  n  Ca  CO» 

0  Mg  CO»  J  0  Mg  CO» 

p  Fe  CO» 

7.                                8.  9. 

m  Fe  CO»  ]                m  Fe  CO»  \  m  Fe  CO»  | 


)»j 


n  Mn  CO»  f  n  Mn  CO» 

oMg  CO») 


n  Mg  CO»J 


\0.  H.  12. 

m  Zn  CO»  1  m  Zn  CO»  j  m  Zn  CO»  \ 

n  Mn  CO»  j  n  Fe  CO»  J  n  Fe  CO» 

0  Ca  CO»)  0  Mn  CO» 

pMgCO») 

Diese  und  noch    manche  andere  Mischungen    derselben   Garbonate 
sind   zwar   isomorph  unter   sich   und   den   Grundverbindungen;    gleich 


Einleitung.  7 

diesen  selbst  aber  slimmen  sie  in  der  Form  nicht  genau  überein,  und 
es  hHngt  eben  ihre  Form  von  der  Natur  der  R  und  deren  relativen 
Menge  ab. 

Wir  unterscheiden  ^war  die  Mischungen 

4.  als  Bitterspath, 

2.  als  Braunspath, 

3.  als  Breunneril, 

aber  wir  haben  keine  Namen  für  die  einzelnen  Mischungen  derselben 
Carbonate  in  verschiedenen  Verhältnissen.  Ja,  wir  bezeichnen  die 
Mischungen  4,  5,  6  ebenso  als  Manganspath  wie  Mn  CO^  selbst;  wir 
nennen  Eisenspath  die  Mischungen  7 — 9,  Zinkspath  die  \0 — 12,  gleich 
den  reinen  Fe  CO^  und  Zn  CO^. 

Ein  Breunnerit  =  j  p^  rQs}  unterscheidet  sich  von  einem  Eisen- 
spath =       ^  ^  PQ3  I  sehr  wesentlich    durch   die   Neigung   der  Flächen 

der  Kryslalle,  durch  das  V.  G.  und  andere  physikalische  Eigenschaften. 
So  wenig  zwei  derartige  isomorphe  Mischungen,  aus  den  nämlichen 
Grundverbindungen  entstanden,  als  identisch,  als  ein  Mineral  betrachtet 
werden  dürfen,  ebensowenig  aber  überhaupt  zwei  Mischungen,  welche 
quantitativ  verschieden  sind.      y 

Identität  der  Mineralsubstanz  bedingt  gleiche  Zusammensetzung. 
Was  als  ein  Mineral  gelten  soll,  muss  qualitativ  und  quantitativ  gleich 
sein,   dieselbe  Constitution  und  dieselbe  Kryst^Uform  haben. 

Die  isomorphen  Mischungen  sind  zwischen  und  neben  die  Grund- 
verbindungen zu  stellen  und  jede  Mischung  ist  von  der  anderen  zu 
unterscheiden. 

Eine  consequente  Durchführung  dieser  Forderung  stösst  freilich  zur 
Zeit  noch  auf  grosse  Schwierigkeiten.  Die  Anzahl  der  isomorphen 
Mischungen  von  zwei  oder  drei  Grundverbindungen  kann  ziemlich  gross 
sein,  denn  die  Grössen  m  und  n  etc.  sind  zwar  immer  bestimmte,  aber 
oft  nicht  so  einfache,  wie  die  der  Atome  in  den  Molekülen  der  Ver- 
bindungen. Es  würde  unmöglich  sein,  jede  Abweichung  in  den 
Mischungsverhältnissen,  auch  w*enn  diese,  was  nicht  der  Fall  ist,  über- 
all durch  Analysen  bekannt  wäre,  besonders  zu  unterscheiden.  Wir 
werden  uns  für  jetzt  darauf  beschränken  müssen ,  die  wesentlichsten 
Verschiedenheiten  hervorzuheben,  und  wenigstens  solche  Mischungen, 
welche   nur  wenig  von  einander  abweichen,   durch  einen  Namen  oder 


S  Einleitung. 

einen  Beisatz  zu  bezeichnen,  solche  aber,  in  welchen  eine  der  Verbin- 
dungen nur  in  geringer  Menge  vorkommt,  den  Mischungen  der  übrigen 
oder  der  Grundverbindung  anzureihen. 

Die  zahlreichen  Analysen  der  Mischungen  von  Kalk-  und  Magnesia- 
carbonat  zeigen,  dass  doch  die  grosse  Mehrzahl  solche  sind,  wo  m  =  n 
ist.  Sehr  selten  ist  m  :  n  =  2  :  h  oder  1:3.  Für  diese  drei  ver- 
schiedenen Mischungen  sollten  drei  bestimmte  Namen  vorbanden  sein. 
Finden  wir  Mischungen,  in  denen  m  viel  grösser  als  n  ist  (magnesia- 
haltige  Kalke)  oder  umgekehrt  (kalkhaltigen  Magnesit)  ,  so  mögen  wir 
sie  vorlüuHg  den  reinen  Verbindungen  Kalkspath  und  Magnesit  an- 
reihen. 

Weitere  Erfahrungen  dürften  überhaupt  lehren,  dass  die  Mischungs- 
verhUllnisse  isomorpher  Körper  nicht  so  unbeschränkt  sind,  und  dass, 
wo  dies  der  Fall  zu  sein  scheint ,  das  Ganze  nicht  homogen ,  sondern 
ein  Gemenge  ist. 

Betrachtungen  dieser  Art  lassen  es  unnöthig  erscheinen,  über  den 
Begriff  der  »Mineralspecies«  zu  reden,  dessen  Definition  den  alteren 
Mineralogen  nie  gelungen  ist.  Die  Species  gehört  den  organischen 
beschreibenden  Naturwissenschaften  an ;  sie  ist  in  der  Mineralogie  in  ganz 
widersprechender  Art  aufgestellt  worden.  Bald  war  sie  der  Ausdruck 
für  einzelne  Verbindungen ,  bald  für  eine  ganze  Gruppe  isomorpher 
Grundverbindungen  und  deren  Mischungen,  die  man  dann  Abänderun- 
gen nannte.  Bildete  »Augit«  oder  »Granat«  eine  Species,  so  hiitten  auch 
Aragon it ,  Strontianit,  Witherit  und  Weissbleierz  zusammen  nur  eine 
Species  bilden  dürfen,  was  aber  nicht  üblich  war.  Bei  diesen  letzteren 
war  die  materielle  Gleichheit  das  rnterscheidende  der  einzelnen  Species, 
bei  jenen  war  es  gar  nicht  diese,  sondern  blos  die  molekulare  Analogie 
(die  Constitution) ,  welche  ohne  Unterschied  Gruridverbindungen  und 
zahlreiche  isomorphe  Mischungen  in  die  »Species«  zusanmienschob. 

Noch  heute  gibt  es  zahlreiche  Mineralnamen,  deren  Bedeutung  sich 
im  Laufe  der  Zeit  wesentlich  geändert  hat.  Fahlerz,  Rothgültigerz, 
Nickelglanz,  Feldspath,  Glimmer,  Augit,  Hornblende,  Granat,  Turmalin 
waren  ursprünglich  Namen  für  ein  Mineral.  Als  man  zwei  Rothgültig- 
erze, Ag3  Sb  S^  und  Ag^AsS**,  unterscheiden  konnte,  wurden  sie  als 
Antimonsilberblende  (dunkles  R.)  und  Arsensilberblende  (lichtes  R.)  un- 
terschieden. Ursprünglich  kannte  man  nur  einen  Feldspath,  K^AlSi^O*^. 
Nachdem  Labrador,  Albil,  Oligoklas,  Anorthit  u.  s.  w.  als  isomorphe 
Körper  von  der  Struktur  des  Kalifeldspaths  (Orthoklases) ,  jedoch 
von  chemisch   verschiedener  Natur,   bekannt   geworden  waren,   musste 


Analyse  der  Mineralieo.  9 

»Feldspath«  die  Bezeichnung  für  eine  Gruppe  isomorpher  Verbindungen 
und  Mischungen  werden,  wie  es  ebenso  bei  Glimmer,  Turmalin,  Augit 
etc.  der  Fall  ist.  Leider  sind  die*  vorhandenen  Bezeichnungen  für  die 
Glieder  solcher  Gruppen  sehr  unzureichend  und  unpassend,  weil  meist 
ohne  Kenntniss  der  chemischen  Natur  gewählt. 


•ie  Analjse  ier  liBeralieii. 

Die  Kenntniss  der  chemischen  Natur  eines  Minerals  wird  durch  die 
Analyse  vermittelt,  welche  zunächst  die  Bestandlheile  feststellt  (qualita- 
tive Analyse)  und  dann  die  Trennung  dervSelben  und  die  Quantitäts- 
bestimmung der  einzelnen  zum  Gegenstand  hat  (quantitative  Analyse. 

Unter  den  Mineralien  sind  ausser  den  Elementen  fast  alle  Arten 
unorganischer  Verbindungen  vertreten :  Oxyde,  Sulfurete,  Säuren,  Basen, 
Haloidsalze,    Oxy-  und  Sulfosalze,  Doppelsalze,   Anhydride  und  Hydrate. 

Die  qualitative  Prüfung  neuer  Substanzen  erstreckt  sich  auf  sämmt- 
liche  Bestandtheile;  sehr  zweckmässig  geht  derselben  eine  mehr  allge- 
mein gehaltene  Untersuchung  voraus,  welche  lediglich  das  Verhalten 
der  Substanz  in  der  Hitze  und  vor  dem  Löthrohr  (auf  trockenem  Wege) 
und  ihr  Verhallen  gegen  Lösungsmittel  (auf  nassem* Wege)  in  Betracht 
zieht,  und  dadurch  die  Hauptbestandtheile  oder  gewisse  leicht  nach- 
weisbare das  Mineral  auszeichnende  Stoffe  feststellt.  Eine  solche 
chemische  Charakteristik  ist  besonders  nützlich,  um  einzelne  be- 
kannte ähnliche  Mineralien  zu  unterscheiden,  nimmt  aber  auch  auf  die 
übrigen  Eigenschaften  (Form,  Struktur,  Farbe,  Härte,  Dichte  etc.)  ge- 
bührende Rücksicht. 

A.    Prüfung  auf  trockenem  Wege. 

Das  Verhalten  der  Mineralien  beim  Erhitzen  für  sich  oder  mit 
gewissen  Reagentien  ist  von  grosser  Wichtigkeit;  es  findet  hier  das 
Löthrohr  eine  vielfache  Anwendung,  und  das  Löthrohr>erhahen  der 
einzelnen  Mineralien  gehört  wesentlich  zu  ihrer  chemischen  Charakte- 
ristik.    Da    besondere    Schriften*)    diesen   Gegenstand    ausführlich    be- 


*)  Berzelius,  Die  Anwendung  dos  Löthrohrs,  4.  Aufl.,  1844.  Plattner,  Die 
Probii'kunst  mit  dem  Löthrohr,    8.  Aufl.,  1853. 


\0  Analyse  der  Mineralien. 

handeln    und    jedes  analylisch-ehemische   Lehrbuch   von   dem  Gebrauch 
des  Lölhrohres  spricht,  so  dürfen  wir  hier  das  Weitere  übergehen. 

Dos  Erhitzen  eines  Minerals  entscheidet  über  Flucht ifikeit.  Schmelz- 
barkeit, Oxydirbarkeit  u.  s.  w. 

I.  Ein  Mineral  ist  beim  Erhitzen  vollkommen  flüchtig. 
Dahin  gehören  nur  wcniixe,  z.  B.  Schwefel.  Arsen,  arsenige  Säure, 
Realgar  und  Auripigment,  Antimonblüthe  und  Senarmontit,  Quecksilber, 
Zinnober,  Quecksilberhornerz,  Salmiak  etc.  —  Die  Versuche  werden  in 
kleinen  Kölbchen  oder  unten  geschlossenen  Röhren  angestellt. 

£.    Beim  Erhitzen  entweichen  flüchtige  Bestandtheile. 

Sauerstoff  aus  Manganerzen,  Mennige,  Salpeter. 

Schwefel  aus  höheren  Schwefelungsstufen,  wie  Eisenkies,  Speer- 
kies, Hauerit,  Kupferindig. 

Arsen  ebenso;  aus  Weissnickelkies.  Schwefel  und  Arsen  aus 
Arsenikkies. 

Kohlensaure  aus  manchen  Carbonaten:  Aragonil,  Kalkspath, 
Magnesit,  Bitterspath,  Zinkspath,  Kupferlasur  und  Malachit,  Weissblei- 
erz etc. 

Schwefelsäure  und  schweflige  Säure  aus  den  Sulfaten  von 
Thonertle  und  Eisenoxyd. 

Fluorkiesel  und  Fluorwasserstoff  aus  einigen  Mineralien  (Topas, 
Turmalin,  Glimmer  . 

Wasser  aus  Hydroxyden  und  aus  Hydraten ;  mitunter  in  Begleitung 
von  Sauerstoff  oder  Kohlensäure,  schwefliger  Säure,  Fluorverbindungen. 

Die  Natur  der  flüchtigen  Stoffe  wird  nach  den  Erfahrungen  der 
Chemie  erkannt.  Die  Veränderung  des  Materials  in  der  Farbe  etc. 
nach  dem  Erhitzen  ist  zu  beachten. 

3.  Die  Schmelzbarkeit.  Der  Grad  derselben  hängt  von  der 
Temperatur  ab,  so  dass  ein  Vergleich  nur  unter  Voraussetzung  der 
nämlichen  Temperatur  zulässig  ist,  wozu  bisher  die  gewöhnliche  Löth- 
rohrflamme  diente.  Auch  auf  die  Grösse  und  Form  der  Probe  kommt 
es  an.  Unter  den  Mineralien  gibt  es  sehr  leicht  schmelzbare  Antimon- 
glanz, Kryolith) ,  schmelzbare  in  den  allerverschiedensten  Graden  und 
auch  viele  unschmelzbare  (d.  h.  vor  dem  Löthrohr.  Die  mittleren 
Grade  sind  schwer  zu  unterscheiden,  und  die  Versuche,  gewisse  Mine- 
ralien als  Normen  oder  Glieder  einer  Skala  der  Schmelzbarkeit  zu  be- 
zeichnen, haben  im  Ganzen  wenig  Werth. 

Die  Art  des  Schmelzens  ist  zu  beachten:  es  kann  ruhig,  oder 
mit  Aufblähen   und  Schäumen    (Zeolithe) ,   mit  Sprützen    (Kupferglanz), 


Analyse  der  Mineralien.  1 1 

mit  Bildung  krystailiniseher  Schmelzen  (Pyromorphit ,  Wolfram)  er- 
folgen. 

4.  Die  Oxydirbarkeit  wird  durch  Erhitzen  bei  Luftzutritt  (in 
offenen  geneigten  Röhren,  auf  Kohle  in  der  äusseren  Löthrohrflamme)^ 
also  durch  Rösten  geprüft.  Hierbei  können  flüchtige  Stoffe  entweichen, 
die  sich  als  Sublimate  in  der  Nähe  der  Probe  absetzen  (arsenige,  anti- 
monige, selenige  und  tellurige  Säure,  die  Oxyde  von  Blei,  Zink,  Zinn, 
Kadmium,  Wismuth).  Oder  es  entweichen  gasförmige  Oxydationspro- 
dukte  (schweflige  Säure  aus  Schwefelmetallen). 

Zur  Unterscheidung  der  flüchtigen  Röstproducte  dienen :  ihr  Geruch, 
ihre  Farbe,  ihr  Aggregatzustand,  ihre  Form  u.  s.  w.  —  Das  Ansehen 
der  gerösteten  Probe  ist  zu  beachten. 

Die  übrigen  Löthrohrproben  bezwecken  die  Auffindung  von  Metallen 
theils  in  Gestalt  färbender  Oxyde  in  Glasflüssen,  theils  durch  Reduction. 

B.    Prüfung  auf  nassem  Wege. 

Sie  uqpfasst  das  Verhalten  der  Mineralien  gegen  Wasser,  Säuren 
und  Alkalien. 

\.  Löslich keit  in  Wasser.  —  Wenige  sind  leicht  löslich 
[Steinsalz,  Sylvin,  Salmiak,  Sassolin.  Tinkal,  Soda,  Glaubersalz,  Thon- 
erde-  und  Eisensulfate,  Alaun,  die  Salpeter  und  Vitriole  etc.).  Manche 
sind  schwer  löslich  (Anhydrit,  Gips,  Gotunnit).-  Absolut  unlöslich  in 
Wasser  ist  aber  eigentlich  kein  Mineral. 

2.  Verhalten  gegen  Säuren.  —  Mineralien  werden  von  Säuren 
entweder  ganz  aufgelöst  oder  so  zersetzt,  dass  gewisse  Bestandtheile 
oder  Producte  sich  abscheiden. 

a)  Vollständig  auflöslich  in  Säuren.  Als  solche  dienen 
Ghlorwasserstoffsäure ,  seltener  (bei  Blei-  und  Silberverbindungen)  Sal- 
petersäure, noch  seltener  Königswasser  oder  Schwefelsäure. 

Ohne  Gasentwicklung  lösen  sich  viele  Mineralien  in  Säuren 
auf.  Von  Oxyden:  Eisenglanz,  Göthit,  Brauneisenerz,  Antimonblüthe ; 
wenige  Haloidsalze  (Atacamit) ;  manche  Sulfate  (Brochantit ,  die  ba- 
sischen Sulfate  von  Thonerde  und  von  Eisenoxyd) ,  viele  Phosphate 
und  Arseniate  etc. 

Mit  Gasentwicklung  lösen  sich  alle  solche  Mineralien  auf, 
welche  dabei  entweder  einen  gasförmigen  Bestandtheil  verlieren  (Kohlen- 
säure) oder  einen  solchen  erzeugen  (Oxyde  des  Stickstoffs,  Schwefel- 
wasserstoff, Chlor). 


12  Analyse  der  Mineralien. 

Unter  Entwicklung  von  Kohlensäure,  also  mit  Brausen  auf- 
löslich sind  alle  Garbonate. 

Unter  Entwicklung  von  Schwefelwasserstoff  sind  in  Chlor- 
wasserstofTsäure  auflöslich  manche  Schwefelmetalle  (Zinkblende,  Anti- 
monglanz). Höhere  Schwefelungsstufen  scheiden  dabei  Schwefel  ab 
(Magnetkies) . 

Unter  Entwicklung  von  Chlor  sind  in  ChlorwasserstofFsaure 
löslich  alle  Manganerze;  ferner  chromsaure  und  vanadinsaure  Salze 
(Rothbleierz). 

Unter  Entwicklung  von  Stickstoffoxyd  (welches  an  der 
Luft  rothe  Dumpfe  von  Stickstotfdioxyd  bildet)  sind  in  Salpetersäure 
auf  löslich  viele  Elemente,  namentlich  Metalle  und  deren  isomorphe 
Mischungen,  wie  die  mit  Arsen  und  Antimon  (Silber,  Kupfer,  Antimon, 
Arsen,  die  beiden  letzteren  unter  Abscheidung  von  antimoniger  oder 
arseniger  Siiure;.  Ferner  die  niederen  Oxyde  (Rothkupfererz,  Magnet- 
eisen)  . 

Nur  in  Königswasser  löslich  sind  Gold  und  Platin. 

b.  Von  Säuren  werden  viele  Mineralien  zersetzt  und 
unter  Abscheidung  gewisser  Körper  aufgelöst. 

Hierher  gehört  das  Verhalten  der  Schw  efelmetalle  gegen  Sal- 
petersäure, wobei  Schwefel  abgeschieden  wird  und  rolhe  Dämpfe 
von  StickstofTdioxvd  sich  bilden,  während  ein  Theil  des  Schwefels  sich 
in  Schwefelsäure  verwandelt*).  Ist  Schwefelblei  vorhanden,  so  ist  der 
Schwefel  mit  schw  efelsaurem  Blei  gemengt :  bei  Gegenwart  von  Schwefel- 
antimon scheidet  sich  antimonige  Säure  oder  deren  Verbindung  mit 
Antimonsäure  ab,  und  bei  Anwesenheit  beider  Metalle  kann  sich 
unlösliches  antimonsaures  Blei  bilden   (Zinckenit,  Bournonit  etc.). 

Königswasser  verhält  sich  ähnlich  der  Salpetersäure;  je  concen- 
trirter  diese  Säuren  sind,  um  so  geringer  ist  die  Menge  des  frei- 
werdenden Schwefels.  Schwefelsilberhaltige  scheiden  Chlorsilber, 
schwefelbleihaltige  scheiden  Chlorblei  und  schwefelsaures  Blei,  schwefel- 
antimonhaltige  oft  Antimonsäure  (antimonsaures  Blei)  ab.  Einige  Schwefel- 
metalle sind  nur  in  Königswasser  auflöslich  (Zinnober). 

Von  Chlorwasserstoffsäure  werden  zersetzt  unter  Abscheidung 
von  Säureanhydriden  kieselsaure,  titansaure,  wolframsaure  Salze. 

Die  kieselsauren  Salze  (Silicate)  verhalten  sich  gegen  Säuren 
verschieden.     Alle  werden  von  starken  Säuren  angegriffen,  allein  unter 


*)  Kein  Schwefel  wird  abgeschieden  aus  Kobaltglanz. 


Analyse  der  Mineraiiea.  13 

zersetzbaren  Silikaten  versteht  man  blos  diejenigen,  welche  leicht 
und  YollstHndig  durch  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt  werden.  Dabei 
scheidet  sich  die  Kieselsäure  gallertartig  oder  mehr  pulverig  aus;  im 
ersten  Fall  gelatinirt  das  Silicat  mit  der  Säure  (Beispiele :  Wolla- 
stonit,  Nephelin,  Sodalith,  Analcim,  Phillipsit;  Thomsonit,  Kieselzinkerz, 
Datolith,  Gerit,  Thorit  etc.),  im  anderen  Fall  bleibt  das  Ganze  flüssig 
(z.  B.  Leucit,  Anorthit,  Stilbit,  Harmotom,  Apophyllit,  Chabasit,  Scolecit, 
Mesotyp,  Serpentin  etc.).  Dies  begründet  zuweilen  die  Unterscheidung 
sonst  ähnlicher  Substanzen  (Leucit  und  Analcim). 

Die  bei  der  Zersetzung  eines  Silicats  gallertartig  abgeschiedene 
Rieselsäure  ist  im  Allgemeinen  rein;  nicht  dasselbe  gilt  von  der 
pulverig  sich  abscheidenden,  welche  aus  cer-zirkon-titanhaltigen  Sili- 
caten stets  beträchtliche  Mengen  von  Ceroxyden,  Zirkonsäure  oder 
Titansäure  enthält  (Cerit ,  Eudialyt,  Titanit).  Aber  in  jedem  Fall  ent- 
hält die  saure  Flüssigkeit  eine  gewisse  Menge  Kieselsäure  aufgelöst,  was 
für  die  quantitative  Analyse  von  Bedeutung  ist. 

Einige  Silicate  dieser  Art  lösen  sich  in  massig  starker  Säure  (auch 
in  Salpetersäure)  vollständig  auf,  allein  beim  Stehen,  beim  Erhitzen 
oder  Abdampfen  gerinnt  das  Ganze  zu  einer  Gallerte  (Nephelin,  Soda- 
lith, Mesotyp). 

Titansaure  Verbindungen  können  bei  Behandlung  mit  Ghlorwasser- 
stoffsäure  unter  Abscheidung  von  Titansäure  zersetzt  werden  (Titaneisen). 

Wolframsaure  Verbindungen  scheiden  die  Wolframsäure  bald 
leichter  (Scheelit),  bald  schwerer  ab  (Wolfram),  wenn  sie  mit  Chlor- 
wasserstoffsäure erhitzt  werden. 

Molybdän-  und  vanadinsaure  Salze  können  sich  ähnlich  ver- 
halten, doch  lösen  sich  diese  Säuren  in  einem  Ueberschuss  von  Chlor- 
wasserstoffsäure auf. 

Bleisalze  geben  mit  Chlorwasserstoffsäure  eine  Abscheidung  von 
Chlorblei ,  w  eshalb  man  sich  zu  ihrer  Auflösung  der  Salpetersäure  be- 
dient (Weissbleierz,  Pyromorphit,  Mimelesit,  Gelbbleierz). 

c.  Von  Säuren  werden  viele  Mineralien  nicht  angegriffen. 
Dies  ist  nicht  absolut  richtig,  da  keine  Verbindung  dem  Angriff  von 
Lösungsmitteln  vollkommen  widersteht  und  eine  scharfe  Grenze  nicht 
zu  ziehen  ist.  Im  Allgemeinen  gehören  hierher  Elemente  (Diamant, 
Graphit),  Oxyde  (Korund,  Diaspor,  Spinell,  Chromeisen,  Quarz,  Rutil, 
Zinnstein,  Zirkon),  Haloidsalze  (Flussspath,  Silberhomerz) ,  femer  ge- 
wisse Sulfate,  Borate,  Phosphate,  Silicate,  Titanate,  Tantalate  und 
Niobate. 


14  Analyse  der  Mineralien. 

Von  den  Sulfaten  insbesondere  die  von  Barvt,  Slroniian  und 
Blei   (Schwerspath,  Cölestin,  Vilriolbleierzi. 

Von  Boraten  der  Boracit. 

Von  Phosphaten  der  Xenolim,  Lazulith,  Ghildrenit,  Amblygonit. 

Von  Silicaten  eine  {i;rosse  Zahl,  namentlich  die  meisten  Glieder 
der  Gruppen:  Feldspath,  Augit,  Glimmer;  die  Turmaline,  Beryll,  Cor- 
dierit,  Granat.  Epidot,  Vesuvian,  Ghlorit,  Andalusit,  Cyanit,  Topas  u.  s.  w. 
Indessen  ist  der  Widerstand,  den  solche  sogenannte  unzersetzbare 
Silic<ite  dem  Angrifl"  der  Sauren  leisten,  ein  sehr  verschiedener.  So 
werden  die  Kalk-Natronfeldspiithc  um  so  mehr  angegriffen,  je  kalk- 
reicher  sie  sind   (Labrador  mehr  als  Oligoklas  . 

Nach  starkem  Glühen  oder  Schmelzen  sind  manche  dieser  Silicate 
leicht  zersetzbar  und  gelatiniren  mit  Siiure  [Granat,  Vesuvian,  Epidot, 
Axinit] . 

Umgekehrt  werden  manche  leicht  zersetzbare  Silicate  durch  Glühen 
unzersetzbar  (Zeolithe;. 

Schliesst  man  Mineralien  dieser  Art  mit  Chlorwasserstoff-  oder 
Schwefelsäure  in  Röhren  ein  und  erhitzt  sie  bis  zu  200 — 300<^,  so  werden 
viele  aufgelöst  oder  zersetzt ,  bei  denen  dies  sonst  nicht  der  Fall  ist 
(Korund,  Diaspor,  Spinell,  Silicate;. 

Zum  Aufschliessen  unzer.setzbarer  Verbindungen  dienen  folgende 
Reagentien : 

4.  Aetzende  Alkalien.  Schmelzen  im  Silbertiegel  und  nach- 
folgende Behandlung  mit  Wasser  (Konmd,  Spinell,  Zinnstein  etc.;. 

2.  Kohlensaure  Alkalien.  Schmelzen  im  Platintiegel.  Quarz 
und  Silicate.     Schwerspath  etc. 

3.  Saures  schwefelsaures  Kali.  Schmelzen  im  Platintiegel. 
(Korund,  Spinell,  Chromeisen,  Tilanale,  Tantalate  und  Nio- 
bate.i 

4.  Fluorwasserstoffsaure  oder  Fluorammonium.  Erhitzen  und 
Behandlung  mit  Schwefelsaure   (Silicate;. 

5.  Saures  Fluorkalium.  Schmelzen  mit  demselben.  (Titan-, 
Tantal-  und  Niobverbindungen; . 

Ausserdem  in  einzelnen  Fallen  noch  andere  Reagentien  (Schmelzen 
mit  Salpeter,  mit  kohlensaurem  Alkali  und  Schwefel;  Glühen  in  Wasser- 
stoffgas) . 

3.  Verhalten  gegen  Alkalien.  —  Die  wasserigen  Auflösun- 
gen der  Alkalien  lösen  oder  zersetzen  manche  Mineralien  sehr  gut, 
und  dieses  Verhalten  ist  für  die  einzelnen  oft  sehr  charakteristisch. 


Analyse  der  Mineralien.  15 

Von  Ammoniak  werden  vollständig  aufgelöst  die  Sulfate,  Carbo- 
nate,  Phosphate  und  Arseniate  des  Kupfers  (mit  blauer  Farbe) .  Aehnlich 
verhalten  sich  Nickel-  und  Kobaltsalze. 

Von  Kalilauge  werden  aufgelöst:  Schwefel,  die  Schwefelverbin- 
düngen  von  Arsen  und  Antimon;  gewisse  Oxyde,  z.  B.  Opal,  antimonige 
und  arsenige  Säure,  Molybdän-  und  Wolframsäure,  die  Sulfate  und 
Phosphate  der  Thonerde,  die  Carbonate  des  Zinks,  die  Carbonate,  Sul- 
fate, Chromate,  Vanadate,  Phosphate  und  Arseniate  des  Bleis,  sowie 
die  Chlorbleiverbindungen  u.  s.  w. 

Manche  Sulfate,  Carbonate,  Oxalate,  Phosphate,  Arseniate  werden 
von  den  Alkalien,  besonders  von  Kalilauge,  unter  Abscheidung  der 
Basen  zersetzt,  wiewohl  die  Zersetzung  meist  unvollständig  ist. 

Viele  Sulfosalze  (Verbindungen  von  Schwefelantimon  oder  Schwefel- 
arsen mit  anderen  Schwefelmetallen)  werden  durch  Erhitzen  mit  Kali- 
lauge oder  mit  Schwefelkalium  ^Schwefelammonium)  so  zersetzt,  dass 
unter  Abscheidung  der  elektropositiven  Sulfurete  eine  Auflösung  ent- 
steht, aus  welcher  Säuren  Schwefelantimon  oder  Schwefelarsen  fällen 
(Bournonit,  RothgUltigerz,  Fahlerze). 

fieDHiiigkeit  Uüi  Werth  der  liBeralanaljse.    Beirtheilmig  4er  Resultate. 

Wenn  die  Elemente  eines  Minerals  erkannt  sind,  so  werden  sie 
durch  die  quantitative  Analyse  getrennt  und  ihrer  Menge  nach 
bestimmt,  wozu  die  Methoden  der  analytischen  Chemie  dienen. 

Nur  durch  lange  Uebung  lässt  sich  die  erforderliche  Sicherheit  bei 
Analysen  gewinnen;  eine  vielseitige  Erfahrung  ist  nöthig,  um  über  die 
Anwendbarkeit  der  Methoden  für  einen  gegebenen  Fall  zu  «ntscheiden, 
und  es  kommen  zuweilen  Aufgaben  vor,  welche  eben  so  sehr  den 
Scharfsinn  als  die  Geschicklichkeit  des  Analytikers  -auf  die  Probe  stellen. 
Neben  fortgesetzter  Uebung  ist  die  Leitung  eines  erfahrenen  Lehrers 
von  grosser  Wichtigkeit,  und  als  literarisches  HUlfsmittel  das  klassische 
Werk  Heinrich  Rose's:  Handbuch  der  analytischen  Chemie,  6.  Aufl., 
Leipzig  1867 — 1871.  (Die  französische  Ausgabe  u.  d.  T.  Traitö  complet 
de  Chimie  analytique,  Paris  1859 — 62,  ist  in  den  Einzelheiten  noch 
ausführlicher,  entbehrt  jedoch  der  neueren  Zusätze).*) 

Bei  Beurtheilung  einer  Analyse  ist  in  Betracht  zu  ziehen ,  ob  die 
einzelnen  Slofl'e   sich   leicht   oder  schwer  von  einander  trennen  lassen. 


*)  Der  Verf.  schrieb:  Leitfaden   für  die  quantitative  chemische  Analyse,  beson- 
ders der  Minoralien  und  Hüttenprodukte.     Dritte  Aufl.  1874. 


16  Analyse  der  Mineralien. 

denn  die  analytischen  Methoden  sind  hinsichtlich  ihrer  Schärfe  von 
sehr  verschiedenem  Werth.  Die  einfachsten  Operationen  liefern  auch 
die  genauesten  Resultate.  Hierher  gehören:  einfaches  Erhitzen  und 
Bestimmung  des  Gewichtsverlustes  durch  Entweichen  flüchtiger  Stoffe; 
Erhitzen  in  Wasserstoff  (Reduction)  oder  in  Sauerstoff  (Oxydation). 

Viele  Elemente  werden  in  Form  unlöslicher  Verbindungen  (Nieder- 
schläge) bestimmt.  Die  ResuUate  sind  oft  sehr  genau,  werden  aber 
auch  durch  die  Gegenwart  anderer  Stoffe  in  den  Lösungen  oder  durch 
die  Beschaffenheit  der  Niederschläge  modificirt.  So  lässt  sich  Baryt 
durch  Schwefelsäure  sehr  genau  bestimmen.  Das  Umgekehrte  hat  grosse 
Schwierigkeiten,  wenn  dte  Flüssigkeit  Metalle  u.  s.  w.  enthält. 

Die  Trennung  eines  Körpers  von  einem  anderen  ist  oft  leicht,  von 
einem  dritten  möglicherweise  sehr  schwer  (Thonerde  von  Kalk;  Thon- 
crde  von  Magnesia.  Ueberhaupt  zeigt  häufig  ein  Körper  ein  anderes 
Verhalten  gegen  Reagentien,  wenn  andere  zugegen  sind.  Thonerde  so- 
wohl wie  Zinkoxyd  sind  in  Kalilauge  auflöslich;  sind  andere  Oxyde, 
z.  B.  Eisenoxyd  zugegen,  so  ist  Kalilauge  nicht  im  Stande,  jene  voll- 
ständig aufzulösen. 

Die  meisten  Mineralanalysen  sind  eine  Reihenfolge  analytischer 
Operationen,  in  deren  Verlauf  die  einzelnen  Stoffe  in  einer  gewissen 
Ordnung  zur  Abscheidung  gelangen.  Verschiedene  Ursachen  führen 
kleine  Verluste  an  den  einzelnen  herbei,  welche  sich  niemals  ganz 
vermeiden  lassen,  und  im  Allgemeinen  kann  man  annehmen,  dass  die 
im  Verlauf  der  Arbeit  zuerst  abgeschiedenen  Körper  genauer  bestimm- 
bar sind  als  die  späteren. 

Es  ist  unmöglich  festzusetzen ,  w  ie  gross  der  Verlust  einer  Ana- 
lyse, in  Procenton  ausgedrückt,  sein  dürfe,  damit  das  Resultat  noch 
brauchbar  sei.  Denn  zunächst  wird  eine  und  dieselbe  Verlustgrösse 
bei  der  Arbeit  um  so  weniger  ins  Gewicht  fallen,  je  grösser  die  zur 
Analyse  gewählte  Menge  der  Substanz  war.  Ein  Verlust  von  5  Milli- 
gramm macht  für  4  Gramm  Substanz  0,5  pCt. ,  für  S  Gramm  der 
letzteren  natürlich  nur  0,25  pCt.  aus.  Vor  allem  ciber  kommt  es 
darauf  an,  ob  die  Substanz  nur  wenige  und  leicht  bestimmbare  Be- 
standtheile  enthält,  oder  ob  das  Gegentheil  stattfindet.  Im  letzteren 
Fall  wird  ein  grösserer  Verlust  unvermeidlich  sein  und  daher  Ent- 
schuldigung finden.  Dass  der  Verlust  einer  Analyse  nicht  durch  pro- 
portionale Gorrection  eliminirt,  d.  h.  nicht  auf  alle  Bestandtheile 
vertheilt  werden  dürfe,  ist  einleuchtend. 

Ein   sich   ergebender  Ueberschuss  in  der  Analyse   ist   übler  als 


Genauigkeit  und  Werth  der  Mineralanalyse.    Beurtbeilong  der  Resultate.       17 

ein  verhällnissmässiger  Verlust,  da  er,  falls  er  nicht  in  der  Natur  der 
KörjuT  begründet  ist,  in  der  Regel  durch  unreine  Reagenlien,  unge- 
nügendes Auswaschen  der  Niederschlüge  etc.  entsteht. 

Aber  selbst  eine  Analyse  ohne  erheblichen  Verlust  oder  eine 
(zufällig)  genau  stimmende  Analyse  kann  möglicherweise  ganz  unrichtig 
sein,  insofern  die  Trennung  der  Bestandtheile  unvollständig  war,  und 
weil  man  versäumt  hatte,  die  abgeschiedenen  Stoffe  nach  dem  Wägen 
auf  ihre  Reinheil  zu  prüfen. 

Es  ist  nützlich  zu  wissen,  welche  Körper  bei  ihrer  Trennung 
Schwierigkeiten  verursachen,  weil  man  dann  in  gewisser  Art  einen 
Maassstab  für  die  Beurlheilung  von  Analysen  erhält,  in  welchen 
sie  vorkonunen.  Offenbar  sind  dies  zunächst  alle  Körper,  welche 
in  ihrem  Verhalten  viel  Aehnlichkeit  zeigen.  Deshalb*  ist  z.  B.  bei 
folgenden   die  Trennung  mehr  oder  minder  schwer:    Chlor,  Brom,  Jod. 

—  Schwefel,  Selen,  Tellur.  —  Antimon,  Arsen.  —  Kali,  Natron, 
Lithioh.  —  Strontian,  Kalk.  —  Nickel,  Kobalt.  —  Platin  und  seine 
Begleiter. — Ferner  die  selteneren  Elemente:  Titan,  Zirkonium,  Tantal, 
Niob.  —  Yttrium  und  Cermetalle.  —  Wolfram,  Molybdän,  Vanadin  u.  s.  w\ 

—  Die  Scheidung  ist  hier  in  manchen  Fällen  überhaupt  noch  nicht 
gelungen. 

Im  Nachfolgenden  sind  einige  unter  den  Mineralien  vorkommende 
Gombinationen  zusammengestellt,  deren  Analyse  zu  den  schwierigeren 
gehört : 

4.  Verbindungen  des  Schwefels  mit  Antimon,  Arsen  und  elektro- 
positiven  Metallen  (Fahlerze  etc.). 

2.  Platinerz. 

3.  Verbindungen,  welche  Bor  enthalten. 

4.  Fluorverbindungen,  namentlich  in  Phosphaten  und  Silicaten. 

5.  Silicate  von  complicirter  Natur. 

6.  Verbindungen,  welche  Titan,  Tantal,  Niob,  Zirkonium,  die 
Yttrium-  oder  Cermetalle  enthalten. 

Aus  dem  Angeführten  ergibt  sich,  dass  das  Urtheil  über  die  Ge- 
nauigkeit einer  Analyse  und  die  Ansprüche  an  letztere  von  der  Natur 
der  Bestandtheile,  ihrer  Zahl  und  ihrer  Verbindungsweise  abhängig  sind, 
und  dass  unter  Umständen  grosse  Präcision  gefordert  werden  darf, 
unter  anderen  Umständen  eine  Annäherung  an  die  Wahrheit  genügen 
muss. 

Wir  haben  bis  jetzt  das  Material  der  Analyse  nicht  in  Betracht 
gezogen ;   seine  Beschaffenheit  ist  natürlich  von  eben  so  grossem  Einfluss 

BaBmelBberg,  MiMr&lchemi«.    I.  2 


IS       Genauigkeit  und  Werlh  der  Mineralanalyse.    Beurtheilung  der  Resultate. 

auf  das  Resultat,  als  die  Gesammtheit  der  analytischen  Operationen 
seihst.  Dieses  Material  nmss  eine  reine  Verbindung  sein ,  wenn  seine 
Untersuchung  den  Gesetzen  der  bestimmten  Verbindungsverhältnisse 
entsprechen  soll.  (Analysen  von  Gemengen,  für  technische  Zwecke 
gemacht,  erfordern  freilich  oft  auch  die  sorgfältige  Bestimmung  einzelner 
oder  aller  Gemengtheile.) 

Die  Bildungs  weise  und  das  Zusammen  vorkommen  vieler  Mine- 
ralien lassen  im  Voraus  erwarten,  dass  ihre  Masse  nicht  ganz  rein  sein 
könne,  und  die  mikroskopische  Prüfung  bestätigt  dies.  Solche  Ein- 
mengungen lassen  sich  nicht  beseitigen,  ihr  störender  Einfluss  ist  aber 
auch  in  vielen  Fällen  unbedeutend,  und  lässt  sich  erkennen,  wenn 
mehrfache  Abänderungen  des  Minerals  von  verschiedenen  Vorkommen 
untersucht  werden.  Für  die  Analyse  muss  als  brauchbar  angesehen 
werden,  was  für  das  Auge  und  unter  der  Loupe  rein  erscheint,  allein 
das  Auslesen  reiner  Partikel  ist  oft  eine  höchst  mühsame  Arbeit.  Im 
Allgemeinen  werden  durchsichtige  und  helle  Substanzen  eine  grössere 
Garantie  für  ihre  Reinheit  darbieten,  als  undurchsichtige  und  dunkle; 
kleine  Krystalle  sind  grossen  vorzuziehen;  oft  sind  krystallinische 
Massen  reiner  als  ausgebildete  Krystalle.  erdige  und  amorphe  Substanzen 
jedoch  sind  hinsichtlich  ihrer  Reinheit  schwer  zu  beurtheilen. 

Ebensowohl  wie  in  der  Bildung  der  Mineralien  die  Ursache  fremder 
Einmengungen  zu  suchen  ist,  so  ist  auch  die  Zersetzung  der  Mine- 
ralien der  Grund,  weshalb  sie  oft  nicht  mehr  in  dem  ursprünglichen 
Zustande,  was  ihre  Bestandtheile  und  deren  Mengenverhältnisse  betrifft, 
gefunden  werden.  Die  Zersetzung  der  Mineralien  wird  durch  die 
Gegenwart  des  Wassers  und  der  Luft,  d.  h.  des  Sauerstoffs  und  der 
Kohlensäure  bewirkt;  durch  die  chemische  Wirkung  dieser  Körper 
werden  Oxvde  zu  Hvdroxvden  und  Carbonaten,  Schwefelmetalle  zu 
Carbonaten  und  Sulfaten  Phosphaten  etc.; ,  und  die  Umwandlung  er- 
streckt sich  auf  einzelne  Krystalle,  oft  mit  Beibehaltung  ihrer  Form 
(Pseudomorphosen; ,  gleichwie  auf  grosse  Massen. 

Vor  allem  sind  die  Silicate  bei  ihrer  grossen  Verbreitung  dem 
zersetzenden  Einfluss  jener  Körper  unterworfen.  Wir  finden,  dass  sie 
mitunter  blos  Wasser  aufnehmen  Olivin,  Cordierit;,  in  der  Regel  aber 
werden  die  Alkalien,  der  Kalk,  die  Magnesia,  das  Eisenoxydul  allmälig 
entfernt  (oft  als  Car})onate  aufgelöst),  auch  ein  Theil  Kieselsäure  wird 
fortgeführt,  oft  Wasser  chemisch  gebunden.  Das  Resultat  der  vollendeten 
Zersetzung  ist  eine  neue  unlösliche,  durch  die  genannten  Reagentien 
nicht  weiter  angreifbare  Verbindung  (z.  B.  der  Thon). 


Genauigkeit  und  Wjrlh  d^T  Miuernlanaly.se.     Beurlheilung  der  Resultate.        19 

Da  die  obersten  Theile  der  Erde,  die  uns  allein  zugänglich  und 
die  Fundstätte  der  verschiedenen  Mineralien  sind,  seit  Jahrtausenden 
dem  Kinfluss  des  Wassers,  des  Sauerstoffs  und  der  Kohlensäure  unter- 
liegen, so  haben  sich  in  ihnen  jene  Zersetzungsprocesse  an  vielen 
Stellen  vollzogen  und  dauern  noch  fort.  Daher  das  verbreitete  Vorkommen 
von  sogenannten  verwitterten  Mineralien  und  Gesteinen. 

So  leicht  es  ist,  die  fortgeschrittene  Umwandlung  eines  Minerals 
schon  ausserlich  zu  erkennen,  so  schwer  ist  es,  die  ersten  Anfänge 
derselben  wahrzunehmen ,  zu  entscheiden ,  ob  ein  gegebenes  Mineral 
noch  ursprünglich,  unverändert  frisch  sei.  Dazu  reicht  oft  die  Beob- 
achtung des  Glanzes,  der  Durchsichtigkeit,  der  Härte  etc.  nicht  aus; 
die  chemische  Prüfung  aber  entscheidet,  ob  eine  beginnende  Zersetzung 
stattgefunden  habe,  wenn  ein  wasserfreies  Mineral  ein  oder  mehrere 
Procente  Wasser  enthält.  So  findet  man  viele  Feldspathe,  Augite, 
Hornblenden,  welche  beim  Glühen  etwas  Wasser  liefern  (natürlich  ist 
von  hygroskopischer  Feuchtigkeit  hier  nicht  die  Rede;  und  dadurch  auf 
einen  partiellen  Angriff  hinweisen.  Einen  noch  besseren  Beweis  liefert 
die  Analyse  solcher  Mineralien ,  wenn  sich  ergibt,  dass  es  an  basischen 
Oxyden  fehlt,  verglichen  mit  den  Resultaten  der  Untersuchung  un- 
zweifelhaft reiner  und  frischer  Abänderungen. 

Es  steht  fest,  dass  die  reine  Augitsubstanz  aus  wasserfreien  Bisili- 
caten  sich  zusammensetzt.  Dennoch  enthalten  die  als  Gemengtheile 
von  Gesteinen  vorkommenden  Glieder  Diallag,  Broncit  und  Hypersthen 
stets  Wasser  und  zwar  bis  4  pCt. ,  ja  man  findet  Augitkryslalle  mit 
diesem  Wassergehalt,  die  dann  aber  auch  durch  ihr  Ansehen,  ihre 
faserige  Textur  die  eingetretene  Zersetzung  erkennen  lassen.  Asbest 
nennt  man  solche,  aus  Augit  oder  Hornblende  entstandene  Massen,  aus 
denen  der  Kalk  oft  grossentheils  fortgeführt  ist.  Der  Broncit,  der 
Olivin  u.  a.  verwandeln  sich  in  Serpentin,  und  enthalten  schliesslich 
43  pCt.  Wasser. 

Viele  mit  besonderen  Namen  bezeichnete  Substanzen  sind  ganz  oder 
theilweise  umgewandelte  Mineralien.  So  gehen  aus  dem  Gordierit  her- 
vor: Chlorophyllit,  Aspasiolit,  Bonsdorffit,  Fahlunit,  Gigantolith,  Triklasit, 
Weissit,  Pinit,  Glimmer.  Der  mehr  oder  weniger  zersetzte  Anorthit 
figurirt  als  Amphodelilh,  Bytownit,  Diploit,  Indianit,  Latrobit,  Polyargit, 
Rosellan,  Sundvikit,  Wilsonit  etc. 

Mitunter  ist  die  Veränderung  so  häufig  und  bedeutend,  dass  die 
eigentliche  ursprüngliche  Zusammensetzung  zweifelhaft  bleibt.  Die  mit 
den  Namen  Atheriastit,  Couzeranit,  Dipyr,  Ekebergit,  Glaukolith,  Nutta- 


20       Genauigkeit  und  Werth  der  Mineralanalyse.    Beurtheilung  der  Resultate. 

lith,  Prehniloid,  Skapolith ,  Stroganowil,  Wernerit  bezeichneten  vier- 
gliedrigen  Krystalle  haben  bei  vielfachen  Untersuchungen  40  bis  60  pCt. 
Kieselsaure,  0  bis  9  pCt.  Natron,  0  bis  5  pCt.  Wasser,  0  bis  6  pCf. 
Kohlensaure  geliefert.  Eine  schwarze  Abänderung  von  Arendal  enthielt 
nur  30  pCt.  Kieselsaure,  aber  11  pCl.  Wasser,  während  andere  Krj- 
slalle  von  Pargas  90  pCt.  Kieselsaure  enthielten.  Hier  ist  die  ursprüng- 
liche Zusammensetzung  unkenntlich  geworden,  neue  Verbindungen  sind 
entstanden,  wie  man  denn  bekanntlich  Skapolithkrystalle  findet,  die 
ihre  Form  behalten  haben,  jedoch  innen  aus  Epidot,  .aussen  aus  Albit 
bestehen. 

In  dieser  Hinsicht  werden  sorgfaltige  mineralogische  und  chemische 
Untersuchungen  noch  viel  zu  berichtigen  haben. 

Die  Analysen  solcher  mehr  oder  minder  zersetzter  Mineralien  sind 
Analysen  von  Gemengen;  es  ist  daher  nicht  zu  billigen,  wenn  man  aus 
ihnen  Formeln  berechnet.  Viele  jener  unbestimmten  und  zweifelhaften 
Mineralien,  deren  physikalische  Eigenschaften  unvollständig  angegeben 
sind,  die  vielleicht  nur  an  einem  Orte  gefunden  sind,  und  von  denen 
nur  eine  Analyse  vorliegt,  dürften  bei  genauerer  Prüfung  aus  der  Zahl 
der  Mineralien  verschwinden.  *) 

Nicht  eine  Abänderung  genügt  für  die  Kenntniss  der  chemischen 
Natur  eines  Minerals;*  nur  durch  Untersuchung  von  einer  grösseren 
Zahl,  wobei  die  Fehler  und  der  Einfluss  von  begleitenden  Substanzen 
erkennbar  werden,  gelangt  man  zur  sicheren  Bestimnmng  der  Zusammen- 
setzung. 

lerechMiBg  tm  HinfralaMlysen. 

I.  Die  Gesetie  der  bestimmten  YerbindaDgsTerliftltnisse  and  die  atomistische 

Tlieorie. 

Ein  jedes  Mineral  ist  eine  chemische  Verbindung,  und  hat  als 
solche  eine  bestimmte  unveränderliche  Zus<unmensetzung.  Im  Bleiglan;^ 
sind  100  Th.  Blei  mit  15,45  Th.  Schwefel,  im  Eisenglanz  7  Th.  Eisen 
mit  3  Th.  Sauerstoff,  im  Kalkspath  und  Aragonit  sind  10  Th.  Calcium 
mit  3  Th.  Kohlenstoff  und  12  Th.  Sauerstoff  verbunden. 

Die  chemische  Zusammensetzung  eines  Minerals  beschrankt  sich 
jedoch  nicht  auf  die  Angabe  der  relativen  Gewichtsmengen  der  Elemente, 


*)  Thomi»on's  Outiines  or  Miiieialogy  zeigt,  i^ohin  oberflächliche  Prüfungen 
führco. 


Berechnung  von  Mineralanalysen.  21 

wie  die  Analyse  sie  liefert.  Zu  ihrer  Kenntniss  ist  die  Berechnung 
der  Analyse  erforderlich.  Diese  Berechnung  ergibt  zunächst  die  relative 
Zahl  der  Atome  der  einzelnen  Elemente.  Sodann  aber  handelt  es  sich 
um  die  Art  und  Weise,  wie  die  Atome  gnippirt  sind,  d.  h.  um  die 
Constitution  der  Verbindung,  welche  in  einer  Formel  ihren  Aus- 
druck findet. 

Es  erscheint  angemessen,  vor  Erörterung  der  Art,  wie  Mineral- 
analysen berechnet  und  gedeutet  werden  müssen,  an  gewisse  Fest- 
:setzungen  der  Chemie  zu  erinnern,  welche  allen  chemischen  Rechnungen 
zum  Grunde  liegen^  sowie  die  Vorstellungen  kurz  zusammen  zu  fassen, 
welche  über  die  Constitution  jetzt  gültig  sind,  insbesondere  in  Bezug 
auf  die  wichtigsten  unorganischen  Körperklassen,  die  Sauren,  die  Basen 
und  die  Salze. 


Das  Gesetz  der  einfachen  Verbindungsverhältnisse  (Pro- 
portionen) oder  das  Gesetz  der  Aequivalente.  — Das  Verhältnisse 
in  welchem  sich  verschiedene  Elemente  yl,  J9,  C,  Z)  .  .  .  .  mit  einer 
und  derselben  Menge  eines  Elements  X  verbinden,  ist  dasselbe  für  ihre 
Verbindungen  mit  Y,  Z  .  .  .  . 

Ist  also  das  Verhältniss  A  :  X,  B  :  X,  C  :  X,  D  :  X  bekannt,  so  wie 
andrerseits  das  von  A  :  Y,  A  :  Z  etc. ,  so  folgen  alle  übrigen  Verbin- 
dungsverhältnisse von  selbst.  Wenn  man  diejenigen  Mengen  von  Y  und 
Z  berechnet,  welche  sich  mit  denselben  Mengen  von  A,  B,  C  .  ,  .  . 
verbinden,  wie  X,  so  sind  diese  Mengen  von  F,  Z  ,  .  .  .  Aequi- 
valente der  gewählten  Menge  von  X. 

Die  Bildung  und  die  Zersetzung  chemischer  Verbindungen  erfolgt 
nach  Aequivalenten ,  d.  h.  die  Mengen  der  ein-  und  austretenden  Ele- 
mente stehen  in  dem  bestimmten  Verhältniss  der  Aequivalente. 

Das  Gesetz  der  vielfachen  Verbindungsverhältnisse  (der 
multiplen  Proportionen).  —  Wenn  zwei  Elemente  sich  in  mehreren 
Verhältnissen  verbinden,  so  stehen  die  Mengen  des  einen  bei  einer  und 
derselben  Menge  des  anderen  in  einfachen  Verhältnissen  zu  einander. 

Die  ato mistische  Theorie.  —  Jede  Art  von  Materie  besieht 
aus  kleinsten  Theilen,  Atomen  oder  Molekülen.  Die  chemische  Ver- 
bindung ist  das  Resultat  der  Anziehung  der  kleinsten  Theile,  welche 
sich  in  bestimmter  W'eise  aneinander  lagern. 

Die  physikalisch  untheilbaren  kleinsten  Theile  einfacher  Körper 
oder  Verbindungen  heissen   Moleküle.     Ein  Mol.  einer  Verbindung  ist 


22 


Berechnung  von  Mineralanalysen. 


ein  Complex  von  Atomen,  aber  auch  ein  Moi.  eines  Elements  besieht 
wenifustens  aus  z>> ei  Atomen.  Ein  Atom  ist  mithin  die  relativ  kleinste 
Men^e,  in  welcher  ein  Element  in  Verbindungen  eingeht. 

Für  diejenigen  Elemente,  welche  in  Gasform  bekannt  sind,  ist  das 
Atomgewicht  (Atg.  gleich  dem  Volum  gewicht  V.  G.)  wenn  beide 
auf  dieselbe  Einheil  bezogen  werden. 

Die  Einheit  der  Gas-V.  G.  und  der  Atg.  ist  der  Wasserstoff. 

Gleiche  Volume  aller  Gase  enthalten  gleich  viel  Mole- 
küle    Avogadro'sche  Regel;. 

Ein  Mol.  eines  Elements  oder  einer  Verbindung  ist  die- 
jenige Menge,  welche  als  Gas  denselben  Raum  erfüllt,  wie  zwei  Vol. 
Wasserstoff  oder  eines  anderen  Gases.  Das  Mol.  G.  der  Elemente  ist 
nu'lhin  das  Doppelte  ihres  Atg. 

Das  Mol.  G.  von  Elementen  oder  Verbindungen,  welche  man  in 
Gasform  nicht  kennt,  ist  von  gewissen  Annahmen  abhängig  und  des- 
halb oft  zweifelhaft. 

Die  Atomgewichte  der  Elemente  werden  chemisch  bestimmt 
und  verhalten  sich  umgekehrt  wie  die  specifischen  Warmen.  Gesetz 
von  Dulong  und  Petit.) 

Die  Symbole  bezeichnen  die  Atg.  der  Elemente.  Die  Formeln 
drücken  die  zu  einem  Mol.  verbundenen  Atomgruppen  aus. 

Tabelle  der  Atomgewichte  der  Elemente. 


Aluminium 

AI 

27,3 

Flisen 

Fe 

56 

Antimon 

Sb 

122 

Fluor 

Fl 

19 

Arsen 

As 

75 

Gold 

Au 

196 

Barvura 

• 

Ba 

137 

Indium 

In 

143,7 

Beryllium 

Be 

9,33 

Iridium 

Ir 

198  !?i 

Blei 

Pb 

207 

Jod 

J 

127 

Bor 

B 

U 

Kalium 

K 

39 

Brom 

Br 

80 

Kobalt 

Co 

59  ?: 

Cäsium 

Cs 

433 

Kohlenstoff 

C 

M 

Cadmiuüi 

Cd 

112 

Kupfer 

Cu 

63,4 

Calcium 

Ca 

140 

Lanthan 

La 

93  ,?) 

Cer 

Ce 

92 

Lithium 

Li 

i 

Chlor 

Cl 

3  0,0 

Magnesium 

Mg 

24 

Chrom 

Cr 

52 

Mangan 

Mn 

55 

Didvm 

• 

Di 

96 

Molvbdän 

• 

Mo 

92 

Erbium 

Er 

112,6 

Ncitrium 

Na 

23 

Berechnung  von  Mineralanalysen. 


23 


Nickel 

Ni 

58  rf] 

Strontium 

Sr 

88 

Mob 

Nb 

94 

Tantal 

Ta 

182 

Osmium 

Os 

^98     \1; 

Tellur 

Te 

128 

Palladium 

Pd 

406 

Thallium 

Tl 

204 

Phosphor 

P 

31 

Thorium 

Th 

234 

Platin 

Pt 

198 

Titan 

Ti 

48 

Quecksilber 

Hg 

200 

Uran 

U 

240 

Rhodium 

Rh 

104 

Vanadin 

V 

51,4 

Rubidium 

Rb 

85.5 

Wasserstoff 

H 

1 

Ruthenium 

Ru 

• 

Wismuth 

Bi 

208 

Sauerstoff 

0 

16 

Wolfram 

W 

184 

Schwefel 

S 

32 

Yttrium 

Y 

61,7 

Selen 

Se 

79 

Zink 

Zn 

65 

Silber 

Aj; 

108 

Zinn 

Sn 

118 

Siiicium 

Si 

28 

Zirkonium 

Zr 

90 

Stickstoff 

N 

14 

II.  Berecbnangr  der  relatlTen  Zabl  der  Atome  der  Elemente  einer  Terbindungr* 

Sind  die  Elemenlarbestandtheile  einer  Verbindung  durch  die  Ana- 
lyse ihrem  Gewichtsverhältniss  nach  ermittelt,  so  ergiebt  sich  die  relative 
Zahl  der  Atome,  indem  man  die  einzelnen  durch  das  Gewicht  je  eines 
Atoms  (das  Atg.)  des  betreffenden  Elements  dividirt.  Die  Quotienten 
drücken  die  relative  Zahl  der  Atome  aus  und  müssen  demnach  in 
einem  einfachen  Verhaltniss  zu  einander  stehen. 

Einem  solchen  einfachen  Verhaltniss  entsprechen  die  Zahlen  einer 
Analyse  niemals  ganz  genau,  allein  die  Abweichungen  dürfen  nur  so 
gering  sein,  dass  das  wahre  Verhaltniss  durchaus  nicht  zweifelhaft  sein 
kann. 

Der  Grund  dieser  Abweichungen  ist  ein  zweifacher:  1)  die  Fehler 
der  Analyse,  2!  die  Atomgewichte  selbst,  welche,  obwohl  aus  möglichst 
genauen  Versuchen  abgeleitet,  dennoch  nicht  absolut  richtig  sind. 

Beispiel.  Die  Analyse  des  Kupferkieses  ^H.  Rose)  hat  ge- 
geben : 

=  1,120  =  2,06 
=  0,543  =  1 
=  0,544  =  1 


Atg. 

Quot. 

Schwefel 

35,87 

32 

35,87 
32 

Kupfer 

34,40 

63,4 

34,40 
63> 

Eisen 

30,37 
100.47 

56 

30,47 
56 

24  Berechnung  von  Miaeralaoalysen. 

Es  kann  nicht  zweifelhaft  sein^  dass  hier  1  At.  Eisen  gegen  4  At. 
Kupfer  und  2  At.  Schwefel  vorhanden  sind,  d.  h.  dass  der  Kupferkies 
durch  Fe  Cu  S^  ausgedruckt  wird. 

Meist  stellt  man  der  gefundenen  Zusammensetzung  die  berech- 
nete gegenüber,  um  zu  erfahren,  wie  gross  die  Uebereinstimmung  l>ei- 
der  sei ,  besonders  aber  um  zu  sehen ,  welche  Bestandtheile  genauer, 
welche  minder  genau  bestimmt  seien ,  welchem  von  ihnen  die  Ab- 
weichung vorzugsweise  zur  Last  fallt. 

Also: 


Also: 


2  At.     Schwefel 

—     64 

—     34,9 

4     »      Kupfer 

—     63,4 

—     34,6 

1     »      Eisen 

—     56 

—     30,5 

183,4 

iöo;o 

Gefunden 

Berechnet 

Differenz 

Schwefel     35,87 

34,90 

+     0,97 

Kupfer        34,40 

34,60 

0,20 

Eisen            30,47 

30,50 

0,03 

Die  Berechnung  lehrt  also ,  dass  in  der  beispielsweise  gewählten 
Analyse  das  Eisen  fast  ganz  genau,  das  Kupfer  schon  etwas  minder 
genau  bestimmt  war,  da  0,2  pCt.  Verlust  stattfanden,  der  Schwefel 
hingegen  umgekehrt  um  fast  \  pCt.  zu  hoch  angegeben  und  dass 
der  Ueberschuss  der  Analyse  =  0,74  pCt.  hauptsachlich  diesem  Ele- 
ment zuzuschreiben  ist.  Der  Grund  liegt,  beiläufig  bemerkt,  gewiss 
darin,  dass  der  schwefelsaure  Baryt,  aus  dessen  Menge  der  Schwefel 
berechnet  wurde,  nicht  ganz  rein  war,  dass  ihm  vielleicht  etwas  sal- 
petersaurer Baryt  anhing,  wie  denn  erfahrungsmassig  es  sehr  schwer 
ist,  den  Niederschlag  von  schwefelsaurem  Baryt  aus  Fltlssigkeiten ,  in 
welchen  sich  Salpetersaure ,  Uberschtlssiges  Barytsalz  und  Metallsalzc 
befinden,  rein  zu  erhalten. 

Beispiel.  Ein  Adular  ist  von  Bert  hier  analysirt  worden.  Die 
bei  der  Analyse  von  100  Th.  gewonnenen  Producte  und  die  aus  ihnen 
berechneten  Elemente  sind  folgende: 

Kieselsäure     64,2     =  Silicium  29,96 

Thonerde        18.4     =  Aluminium  9,79 

Chlorkalium    26,86  =  Kalium  14,06 

Sauerstoff  (46,19- 

100. 


Berechnuag  von  Mineralanalysen.  25 

Der  Sauerstoff  ist,  wie  man  zu  sagen  pflegt,  aus  dem  Verlust  be- 
stimmt. Wenn  ein  Bestandtheil  auf  diese  Art  indireet  bestimmt  wird, 
so  schliesst  seine  Menge  nattlrlich  alle  Fehler  ein,  welche  den  übrigen 
angehören. 


Atg. 

Quotienten 

Silicium 

28 

^  —  1,070  —  2,97 

Aluminium 

27,3 

4^  _  0,358  _  1 ,0 

Kalium 

39 

ii^  -  0,360  -  1,0 

Sauerstoff 

16 

*!«'  —  2,887  —  8,06 

Die  Quotienten  lassen  keinen  Zweifel,  dass  sie  =  3  :  1  :  1  :  8  seien, 
d.  h.  dass  der  Adular  die  Verbindung 

K  AI  Si3  0^ 
sei. 

Berechnete  Zusammensetzung  Differenz 

3  At.  Silicium  =     84       =  30,18       —  0,22 

4  »  Aluminium  =  27,3  =  9,81  —  0,02 
1  »  Kalium  =  39  =  U,02  +  0,04 
8     »     Sauerstoff      =128 

278,3 

Da  der  Sauerstoff  in  den  meisten  Fallen  nicht  direct  bestimmbar 
ist,  so  pflegte  man  früher,  als  man  die  Salze  als  bestehend  aus  Säure- 
und  Basisanhydriden  ansah,  die  Resultate  ihrer  Analysen  in  der  Form 
letzterer  auszudrücken  und  auch  in  dieser  Form  zu  berechnen.     Also 

Gefunden       Berechnet 


Kieselsäure  (Si  0^) 

64,2 

64,68 

Thonerde    (AP  0») 

18,4 

18,43 

Kali               (K2  0) 

16,9 

16,89 

99,5  100. 

UI.   Aequlyalenz  and  Werthigrkeit  der  Elemente. 

Viele  Elemente  sind  zu  je  einem  Atom  aequivalent,  d.  h.  1  At. 
des  einen  wird  bei  Zersetzungen  durch  1  At.  des  anderen  ersetzt. 
Diese  Elemente  bilden  zwei  Reihen,  deren  jede  aus  elekironegativen 
und  elektropositiven  Gliedern  besteht. 


26  Berechnung  von  Mineralanalysen. 

1.  Reihe. 
Elektronegative  Elektropositive 

Fl  H   * 

Cl  K 

Br  Na 

J  Ag 

II.  Reihe. 
O  Ba 

S  Ca 

Se  Sr 

Te  Mg 

Mn 

Fe 

Cu 

Pb 

Zn 

u.  s.  w. 

Aber    ein  Atom    eines  Elements    der    zweiten    Reihe    ist 
aequivalent  zwei  Atomen   eines  Elements  der  ersten  Reihe. 
Also 

0  =  2C1  =  2Br  =  2J 
16  =  71     =  160  =254 


Z.  B. 


Aber  auch 


Oder 


Aus  Pb  0  wird  Pb  CI^ 
-     Ca  0      -     Ca  CP 

Ca  =  2H  =  2K  =  2Ag 
4#  =    2    =  78   =  216 

Pb  =  2H  =  2K  =  2Ag 
207 


Z.  B. 


H2  S  :  Pb  0  =  H2  0  und  Pb  S 

also  Pb  =  2  H 
2Ag  N  03  :  Pb  =  Pb  N^  O«  und  2Ag 

also  Pb  =  2Ag 
Die   Elemente   der    ersten   Reihe   heissen    einwerthige,    die    der 
zweiten  Reihe  zweiwerthige. 


Berechnung  von  Mineralanalysen.  27 

Wenn  das  Aequivalent  eines  Elements  sich  direct  nicht  ermitteln 
lüsst,  so  bestimmt  man  seine  Werthigkeit  (Valenz)  aus  seinen  Ver- 
bindungen mit  Chlor  oder  Wasserstofl*. 

Wegen  der  wichtigen  Verbindungen  N  H^,  PH^,  P  CP,  As  CP, 
Sb  CP,  Bi  C13  nennt  man  N,  P,  As,  Sb,  Bi  dreiwerthige  Elemente. 

Wegen  C  H*,  Si  CM,  Sn  CM,  Ti  CH,  Pt  CM  heissen  C,  Si,  Sn,  Ti, 
Pt  vierwerthige  Elemente. 

Auch  giebt  es  fünf-  und  sechswerlhige. 

Aber  nur  die  am  stärksten  elektronegativen  und  positiven  ein- 
worlhigen  Elemente  und  der  stets  elektronegative  Sauerstoff  haben  ein 
Aequivalent  oder  eine  Werthigkeit;  alle  mehrwerthigen  Elemente 
haben  mehr  als  ein  Aequivalent,  also  verschiedene  Werthigkeit. 

Z.  B.  die  Auflösungen  der  Kupfersalze  werden  durch  Eisen  zer- 
setzt, das  Kupfer  wird  abgeschieden,  und  Eisenchlorür  wird  gebildet. 
Aber  die  nümliche  Menge  Eisen  zersetzt  2  Mol.  KupferchlorUr  Cu  Cl  und 
1   Mol.  Kupferchlorid  Cu  CP. 

2Cu  Cl  :  Fe  =  Fe  Cl^;   2Cu  Fe  =  2Cu 

Cu  CP  :  Fe  =  Fe  CP ;     Cu  Fe  =     Cu 

Aehnlich  verhallen  sich  Kupferoxydul  und  Kupferoxyd  bei  der 
Reduction  durch  Wasserstoff. 

Cu2  0  :   211  =  H2  0;   2Cu  2H  =  2Cu 

CuO  :   211  =  H^O;     Cu  2H  =     Cu 

Das  Kupfer  besitzt  also  2  Aequivalente.  Aber  auch  das  Eisen  zeigt 
dieselbe  Erscheinung : 

Fe  0  :   2H  =       H2  0 ;     Fe 
Fe2  03  :   6H  =     3H2  0;   2Fe 
•     Mithin  sind  aequivalent 

Fe  =  211  und 
2Fe  =  6H 
•d.   h. 

56  Th.  Eisen  =  2  Th.  Wasserstoff 
^1   At.)  ;2  At.) 

und 

<<2  Th.  Eisen  =  6  Th.   Wasserstoff 
.2  At.)  6  At.) 

Oder  eine  und  dieselbe  Menge  W'asserstoff,  z.  B.    1   Th.    -1  At.)   ist 
einmal  aequivalent  28  Th.  Eisen,   und  ein  anderes  Mal   I82/3  Th.  Eisen. 
Die  Aeq.  des  Kupfers  verhalten  sich  also  =2:1,  die  des  Eisens 
=  3:2. 


28  Berecbaung  von  Mineralanalysen. 

IT.  Chemische  Constitation  tod  MineralTerbindangren,  insbesondere  der  S&nren, 

Basen  and  Salze. 

Die  Frage  nach  der  Art ,  wie  die  Atome  im  Mol.  einer  Verbindung 
geordnet  sind,  oder  die  Frage  nach  ihrer  durch  eine  Formel  auszu- 
drückenden Constitution  ist  ftlr  die  Chemie  unerlHssIich.  Sie  tritt  für 
alle  Verbindungen  aus  mehr  als  zwei  Elementen  hervor,  und  steht  mit 
der  Annahme  festerer  Atomgruppen  'zusammengesetzter  Radikale;  in  den 
Verbindungen  in  nächster  Beziehung. 

Zusammengesetzte  Radikale  sind  Verbindungen  von  Elementar- 
atomen,  in  welchen  die  vorhandenen  V.  E.  i Verwandtschaftseinheiten: 
nicht  befriedigt  sind ,  die  also  den  Elementen  gleich  ein-,  zwei-  oder 
mehrwerthig  wirken. 

Indem  wir  hier  nur  die  Constitution  der  Säuren,  Basen  und  Salze, 
der  wichtigsten  Verbindungsarten  im  unorganischen  Gebiet,  in  Betracht 
ziehen,  erinnern  wir  an  die  betreffenden  Festsetzungen  der  Chemie. 

Eine  Säure  ist  eine  Verbindung  von  Wasserstoff  mit 
einem  einfachen  oder  zusammengesetzten  elektronegativen 
Radikal. 

Säuren  von  einfachem  Radikal  sind  H  Cl,  H  Br,  H  J,  H  Fl. 
Säuren    von    zusammengesetztem    Radikal    enthalten    in    letzterem 
entweder    Sauerstoff    —    Oxysäuren,    oder   Schwefel   —   Sulfosäuren. 
Beispiele  von  jenen  sind 

H  N  03  Salpetersäure 
H2  S  0^  Schwefelsäure 
H3  P  0*  Phosphorsäure. 
Je  nach   der  Zahl  der  At.    von  II  heissen  die  Säuren   mono-,   di-, 
trihydrische. 

Hinsichtlich  ihrer  Constitution  werden  die  Oxysäuren  als  Ver- 
bindungen gedacht,  in  welchen  1  oder  2  oder  3  Sauerstoffatome  zur 
Hälfte  durch  die  gleiche  Zahl  von  Wasserstoffatomen,  zur  Hälfte  durch 
ein  ein-,  zwei-  oder  dreiwerthiges  Säureradikal*;   gebunden  sind. 

Salpetersäure       =  H  —  0  —  (NO^  / 
Schwefelsäure     =  H2=02_(SOV' 
Phosphorsäure     =  H»=0»=(PO"'. 
Analog  sind  Sulfosäuren,  doch  sehr  sehen,  z.  B. 
Sulfokohlensäure  =  W^^S  -{C  S  ". 

*)  D.  h.  eine  Atomgruppe,  welche  einem  oder  zwei  oder  drei  At.  eines  ein- 
werlhigen  Elements  aequivalent  ist.     Z.  B.  N  0«  «=  Cl  «  H. 


Berechnung  von  Mineralandlysen.  .  29 

Wird  aus  einer  Oxysäure  der  Wasserstoff  in  der  Form  von  Wasser 
abgeschieden,  so  liefert  sie  ein  Säureanhydrid.  Dazu  bedarf  es  von 
mono-  und  trihydrischen  Säuren  zweier  Mol. 

Anhydrid  der 

2H  N  03  —    H2  0  =  ^  ^2  }  Ö     Salpetersäure 
H2  S  0*  —     H2  0  =  (S  02). 0     Schwefelsäure 
%IP  P  04  —  3H2  0  =   |p  ^1}  03   Phosphorsäure 

Die  Anhydride  sind  also  die  Oxyde  der  Radikale. 

Aehniich  zerfallen  Sulfosäuren  in  Schwefelwasserstoff  und  Anhydride, 
welche  Schwefelverbindungen  sind. 

H2  C  S3  —  H2  S  =   (C  S)  .  S  (Kohlensulfidj . 

Eine  Basis  ist  die  Verbindung  von  Wasserstoff  mit 
einem  zusammengesetzten  elektropositiven  Radikal,  welches 
aus  einem  elektropositiven  Element  (Me.tall)  und  aus  Sauerstoff  —  Oxy- 
basen,  oder  Schwefel  —  Sulfobasen,  besteht. 

Die  Constitution  der  Oxybasen  wird  so  gedacht,  dass  1,  2  oder 
3  At.  Sauerstoff  zur  Hälfte  durch  ebensoviel  At.  Wasserstoff,  zur  Hälfte 
durch  ein  denselben  aequivalentes  Metallatom  gebunden  sind.  Danach 
unterscheiden  sich  monohydrische  und  polyhydrische  Basen  (Hydro- 
oxyde).     Z.  B. 

H  —  0  —K        Kaliumhydroxyd 

// 
H2 = 02 = Ba      Baryumhydroxyd 

/// 
H3=03=  Bi      Wismuthhydroxyd. 

Jede  Oxybasis  kann  also  auch 

/  //  /// 

(H  0)  R  oder  (H  0)2  R  oder  (H  0)3  R 

geschrieben  werden,  gerade  wie  die  Säuren 

{H0)N02;    (HO)2S02;    (H  0)3  PO. 
Durch  Austreten   von  Wasser  verwandeln  sich  die  Basen  in  Basis- 
anhydride, d.  h.  Oxyde  der  Metalle 

2H  0  K  —     H2  0  =  K2  0  Kali 
H2  02  Ba  —     H2  0  =  Ba  0  Baryt 
2H3  03  Bi  —  3H2  0  =  Bi2  03  Wismutholyd. 
Aehnliches  gilt  von  den  Sulfobasen. 

H  —  S  —  K   =  Kaliumhydrosulfür 
H2=S2=Ba  =  Baryumhydrosulfür. 


30  Beredinung  von  Mineralanalysen. 

Ihre  Anhydride  sind  Schvvefelmelalle. 

2H  S  K  —  H2  S  =  K2  S 
112  S2  Ba  —  H2  S  =  Ba  S. 

Ein  Salz  entsteht,  wenn  aequivalente  Mengen  einer  Säure  und 
einer  Basis  auf  einander  wirken.  Der  Wasserstoff  jener  wird  durch 
das  Metall  dieser,  oder  der  Wasserstoff  dieser  durch  das  Radikal  jener 
ersetzt;  es  entsteht  aus  dem  gesammten  Wasserstoff  und  der  Hülfte  des 
Sauerstoffs  Wasser. 

Aequivalente  von  Säuren  und  Basen  enthalten  gleichviel  Wasserstoff. 

Säuren  und  Basen  von  gleicher  Hydricität  wirken  zu  gleichen  Mol., 
solche  von  ungleicher  in  anderen  Mol. -Verhältnissen  auf  einander  ein. 

Die  Salze  der  Säuren  von  einfachen^  Radikal  i.  B.  H  Gl  heissen 
Haloidsalze. 

Die  Salze  der  übrigen  sind  Oxy-  (Sauerstoff- salze  oder  Sulfo- 
(Schwefel-)  salze. 

Aus  dem  über  die  Säuren  und  Basen  Gesagten  folgt,  dass  die  Con- 
stitution eines  Oxysalzes  analog  der  ihrigen  gedacht  wird.  Ein  elektro- 
positives  Element  (Metall,  und  ein  Säureradikal  sind  durch  ein  oder 
mehrere  At.  Sauerstoff  an  einander  gebunden. 

K  N  0»  =  K  -0  -  ;N  02)  Salpeters.  Kali 
Ba  N2  0«  =  Ba=02=  N  0  2  Salpeters.  Baryt 
K2S04  =  K2  =  02=!S02    Schwefels.  Kali 
Ba  S  0*  =  Ba  =  0  =(S  02    Schwefels.  Barvt. 

Normale,  saure  und  basische  Salze.  —  Jedes  Salz,  welches 
aus  aequivalenten  Mengen  Säure  und  Basis  entstanden  ist,  heisst  ein 
normales. 

Wird  eine  Säure  mit  einer  Basis  nur  theilweise  gesättigt,  oder 
wird  zu  dem  normalen  Salz  noch  Säure  hinzugefügt ,  so  entsteht  ein 
saures  Salz.  Ein  solches  ist  eine  Verbindung  des  normalen  mit  4 
oder  n  Mol.  Säure. 

So  giebt  es  saure  Kalisulfate,  z.  B. 

K2S0M        2K2SOM         K2S0M         K2S04\ 
H2S04/       3H2SO^/      2H2SO«/      3H2  S  0^  / 

u.  s.  w. 

Wird  eine  Basis  mit  einer  Säure  unvollständig  gesättigt,  oder  wird 
einem  normalen  Salz  Basis  hinzugefügt,  so  entsteht  ein  basisches 
Salz.  Ein  solches  ist  eine  Verbindung  des  normalen  mit  \  oder  n 
Mol.  Basis. 


N. 


Berechnung  von  Mineralanalysen.  31 

Basische  Bleinitrate. 

Ph  N2  0»  1  Pb  N2  0«  \^ 

H2  PI)  02  f  2H2  Pb  02  / 

Halb-Nitrat  Drittel-Nitrat 

Einige  Beispiele  basischer  Salze  unter  den  Mineralien : 

2Cu  C  03  J  „     -    , 

H2  Cu  02  (  '^up'ßriäsur. 

Cu  C  OM  „  ,    ...  Zn  C  03  \  „.  ,,„,., 

H2  Cu  02  /  Malachit.  ^^  Zn  02  /  Zmkblüthe. 

GuS  OM  ß      .      ... 
3H2  Cu  02 )  Brocbantil. 

Cu3  P2  0«  )    j  .,     ..         .,  •  Cu3  As2  0^  \    ^,.  .. 

H2  Cu  02  j  Libethenit.  ^^  Cu  02  /  ^'»^'enil. 

Cu3  P2  0*  I  .  .  Cu3  As2  0^  1 

OU2  f    Q2  I   Phosphochalcit.         3H2  fi    q2  f  ^^''^^^®''^• 
Es   giebt  auch   saure   und   basische   Salze,   welche   wasserstoff- 
frei sind,   d.  h.   aus  normalem  Salz   und   Säuren-  oder  Basisanhydrid 
bestehen 

K*SOM         K^CrOM     KiCrO<\     K^  Cr  OM 
S  0»  /  Cr  03  /        2Cr  0»  /       3  Cr  0»  / 

4 

Hg  S  OM     2  PJ>  Cr  0^  \ 
2  Hg  0  /  Pb  0  / 

Melanochroit 
u.  s.  w. 

Diese  Art   saurer  und   basischer  Salze   entsteht  oft   durch  Erhitzen 

der  frtlheren,  welche  dabei  Wasser  liefern. 

Zu  der  letzteren  Art  gehören  auch  die   basischen  Haloidsalze. 

Pb  C12  \  Pb  C12  \ 

Pb  0  /  2Pb  0  / 

Matlockit  Mendipit . 

Doppelsalzc  sind  Verbindungen  von  zwei  Salzen. 

K  cn 

M    ri2  r  ^^^*  ^^  Kalium-Magnesiumchlorid   (Carnallit). 
.  2        l  =  Natrium-Aluminiumfluorid   (Kryolith). 

M    ^04|  ^^^*  Schwefels.  Magnesia-Natron   (Blödit). 

K2  S  0^  ) 
»j2  ^3  QJ2  J- Schwefels.  Thonerde-Kali   (wasserfr.  Alaun). 


MgsSi   ^  ^'>*  ^^''''^- 


32  Berechnung  von  Mineralanalysen. 

CaCP\  .  CaFlM    . 

3Ca3  P2  0»  /    ""^      3Ca3  P^  0^  J  -^P^"^- 

Die  Doppelsalze  unterscheiden  sich  von  den  isomorphen  Mischun* 

gen,    bei    welchen    die    einzelnen   Salze    analog    zusammengesetzt   und 

isomorph  sind.    (S.  Isomorphie.) 

y.   Ableitangr  einer  Formel  aas  der  Analyse. 

Wir  haben  gesehen,  wie  die  Analyse  eines  Minerals  berechnet,  wie 
dadurch  vorlaufig  nichts  weiter  als  die  relative  Zahl  der  Elementar- 
atome gefunden  wird.  Es  handelt  sich  jetzt  darum,  die  Constitution 
der  Verbindung  mittelst  einer  Formel  auszudrtlcken,  welche  dann  die 
Grösse  des  Mol.  angiebt. 

Kehren  wir  zu  den  frtiher  gewählten  Beispielen  zurtlck,  so  hatten 
wir  zuerst  Kupferkies  =  Cu  Fe  S^  gefunden.  Er  gehört  zu  den 
Schwefelmetallen,  enthalt  deren  aber  zwei,  nämlich  Gu  S  und  Fe  S, 
so  dass  er  vielleicht  blos  eine  isomorphe  Mischung  beider  ist.    Die  Formel 

p    c    r  )   welche   diese  Ansicht  ausdrückt ,   sagt ,    dass  das  Mol.  G.  des 

Ganzen  =  183,4  sei.     (S.  24.) 

Manche   glauben  jedoch,    das  letztere   sei   doppelt  so  gross,   der  K. 

sei  nämlich  p  2  q^  1         ^^^  Gründe  dafür  sind  allerdings  hypothetisch. 

Die  Formel  bezeichnet  das  Mol.  G.  =  366,8.    Man  sieht  schon  hier,  wie  die 

Ansichten  selbst  bei  einfacher  Zusammensetzung  verschieden  sein  können. 

Wuhlen    wir    zunächst    zur  Berechnung    noch   einige  complicirtere 

Schwefelverbindungen. 

Dunkles   Rothgültigerz  aus  Mexico  besteht  nach  Wöhler  aus 

Atg.  Quotienten 

Silber  60,2     108     0,5574  =  3,12  ..  . 

Antimon        21,8     122     0,1787  =  1 

Schwefel       18,0       32     0,5625  =  3,15  ..  . 

100,0 

Die    drei  Quotienten   sind  offenbar  =  3:1:3;     das    R.    ist   also 

Ag3  Sb  S3  und  es  ist 

die  berechnete 
Zusammensetzung  Differenz 

3Ag  =  321  =     59,78  +  0,42 

Sb  =  122  =     22,51  —  0,71 

3S    =     96  =     17,71  +  0,29 

542  100. 


V.  Berechnung  von  Mineralanalysen. 


33 


Das  R.  besteht  zwar  gleichfalls  aus  zwei  Schwefelmelallen;  diese 
sind  jedoch  nicht  isomorph,  das  Ganze  ist  ein  Schwefel i^Sulfo-j salz,  und  da 
das  Schwefelsilber  Ag2  S,  das  Schwefelantimon  Sb^  S^  ist,  so  folgt,  dass 

das   R.   nur  als  Ag»  Sb^  S^  =    g^j  es  \  Bedacht    werden    kann.     Sein 

Mol.  Gew.  ist  nun  =  2  X  542  =  1084. 

Bournonlt  von  Wolfsberg  fand  C.  Bromeis  bestehend  aus 

Atg.  Quotienten 

207  0,207  =  1,00 

63,4       0,206  =   1 
122 
32 


Blei 

42,88 

Kupfer 

13,06 

Antimon 

24,34 

Schwefel 

19,76 

0,200  =  0,97 
0,618  =  3,0 


100,04 

Die  Quotienten   sind   unzweifelhaft  =  1 

also  Pb  Cu  Sb  S^. 

Berechnete 
Zusammensetzung 

Pb  =  207  =  42,38 

Cu  =     63,4  =  12,98 

Sb  =  122  =  24,98 

3S  =     96  =  19,66 


1  :  1  :  3,    der   B.    enthält 

Differenz 
+  0,50 
+  0,08 
—  0,64 
+  0,10 


1 


488,4       100. 

Welche  Constitution  hat  der  Bournonit? 

Er  kann  keine  Verbindung  von  drei  Schwefelmetallen  sein ;  er  ist  wieder 
ein  Schwefelsalz :  das  Anhydrid  seiner  SHure  ist  Schwefelantimon,  Sb^  S^, 
während  Schwefelblei  und  Schwefelkupfer  isomorphe  Anhydride  von  Sulfo- 
basen  sind,  welche  zusammen  dem  Sb^  S^gegentlberstehen.    Wir  würden 

^'^^  Pl)2  Cu2  Sb2  S6  =    ^^^^  g 

Sb2S3 
schreiben,  wonach  das  Mol.  G.  =  2  •  488,4  =  976,8  ist. 

Spiiter,  bei  Gelegenheit  der  Berechnung  isomorpher  Mischungen, 
v> erden  wir  allerdings  einsehen,  dass  eine  solche  Mischung  aus  einzelnen 
analog  zusammengesetzten  Verbindungen  besteht,  deren  Mol.  zusammen- 
krystallisirt  sind.  Im  B.  haben  wir  demnach  1  Mol.  Schwefelantimon- 
kiipfer,  gemischt  mit  2  Mol.  Schwefelantimonblei  zu  denken : 

\    Sb^S"/  ( 
wonach  das  Ganze  Pb^  Cu*'  Sb^  S*^  ist. 

Rammeisberg,  Mineralchemie.    I.  3 


Pb   S  \  l 


34  Berecbnuog  der  Mineralanalysen. 

AnmerkuDg.  Da  der  Schwefel  direct  beslimmt  wird,  was  beim  Sauer- 
stotf  nicht  möglich  ist.  so  pllegt  man  die  Berechnung  von  zusammengesetz- 
teren Schwefelverbindungen  auch  so  auszuführen,  dass  man  die  für  jedes  der 
einzelnen  Metalle  erforderliche  Menge  Schwefel  berechnet.  Diese  Mengen 
müssen  in  einem  einfachen  Verh'altniss  stehen,  und  ihre  Summe  muss  der 
gefundenen  nehr  nahe  kommen.  Letzteres  ist  eine  sehr  wichtige  Coo- 
trole  der  Analyse. 

Wählen  wir  den  Bournonit. 

Da 


63,4   Kupfer     — 

16  Schwefel  für 

Cu^  S 

207       Blei           — 

32          f'            <' 

PbS 

122       Antimon    — 

48          <'            <' 

Sb2  S'» 

erfordern,  so  sind 

VerhUltniss 

42,88  Blei            — 

6,63  Schwefel 

2,0 

13,06   Kupfer      == 

3,29          « 

\ 

24,34  Antimon    = 

9.58          « 

2.9 

19.50 
gefunden   19,76.   Differenz  =  +  0.26. 
Die  Schwefel  Verhältnisse    sind  also  =  2:1:3;   also  sind  2Pb  S  gegen 
Cu^  S  und  Sb^  S^  vorhanden,   wie  wir  auch  vorher  gefunden  hatten. 

Eine  solche  Berechnung  belehrt  zugleich  über  die  Art  der  Schwefelungs- 
stufe in  manchen  Fällen.  In  der  ersten  Kupferkiesfonnel  nahmen  wir  Cu  S 
an,  hier  können  wir  dies  nicht,  denn  es  fehlt  dazu  an  Schwefel. 


Der    Adular    (S.  24     hatte    das    Resuhat    gegeben,    dass    in    ihm 

K  AI  Si^»  0* 
vereinigt  seien.     Er  ist  also  ein  Silicat   von  zwei  Metallen^  ein  Doppel- 
silicat.     Nun   wissen   wir,   dass  das  Mol.   einer  jeden  Verbindung  von 
Aluminium   stets  zwei  At.   dessen>en.    AP  r=  AI  =  54.6  einschliesst. 
Deshalb  müssen  wir  den  Adular  als 

K2  AI  Si«  0»«  =  2  .  278.3  =  556,6 
betrachten.     Wir  können  dies  auch 

M  \  0»*   oder       AI  O» 
Si« )  6  Si  0^ 

schreiben,  allein  die  Constitution  des  Adulars  wird  von  der  Vorstellung 

abhängen,  die  wir  in  dieser  Beziehung  von  den  Silicaten  überhaupt  haben. 

Wenn  wir  uns  ein  normales  Silicat 

K2Si03  als  K2.02.   SiOy" 

Ca  Si  0»    -    Ca  .  02  .   Si  0, 

AI  Si»  0»    -    AI .  O»  .  ^3  Si  0) 
vorstellen,  so  haben  wir  im  Adular  ein  saures  Silicat,  bestehend  aus 


VI.  BeiiehuDgeD  des  Wassers  lu  der  Constitution  der  Mineralien.  35 

|\A1.06.(3SiOi/i=iAirÖ'i*^'^' 
1  2[0.(SiO;)]j  I  02.(SlSiO) 

Wir  kommen  bei  den  Silicaten  auf  diesen  Gegenstand  zurück. 


YI.  Beziehansreu  des  Wassers  zu  der  Coustitutiou  der  Mineralien. 

Es  ist  bekannt,  dass  viele  feste  krystallisirte  Verbindungen,  ins- 
besondere Salze,  Krystaliw asser  enthalten,  dessen  Menge  ein  oder 
mehrere  Mol.  betragt,  und  oft  von  der  Temperatur  abhängt,  bei  welcher 
die  Substanz  krystallisirt.  Aus  derselben  Auflösung  schiesst  schwefel- 
saures Natron  wasserfrei  und  als  verschiedene  Hydrate  an,  je  nach- 
dem die  Temperatur  höher  oder  niedriger  ist. 

Auch  unter  den  Mineralien  giebt  es  solche  Hydrate,  von  denen 
Olaubersalz,  Soda,  Tinkal,  Gips,  Haarsalz,  Alaun  Beispiele  sind.  Man 
hat  Grund,  alle  solche  Hydrate  als  secundüre,  durch  den  Einfluss  des 
Wassers  erzeugte  Bildungen  anzusehen. 

Das  Hydrat-  oder  Krystallwasser  trennt  sich  in  der  Regel  leicht 
>on  dem  mit  ihm  verbundenen  Körper;  durch  Liegen  an  trockener 
Luft,  über  Schw^e feisäure ,  in  massiger  Wärme  entweicht  es;  bei  Be- 
rührung der  entwässerten  Substanz  mit  Wasser  oder  feuchter  LuR  wird 
es  wieder  angezogen. 

Wenn  eine  Wasserstoff-  und  sauerstoffhaltige  Verbindung  durch  die 
Wärme  zersetzt  wird,  so  tritt  fast  immer  Wasser  als  ein  Zersetzungs- 
produkt auf.  So  ist  es  bei  vielen  organischen  Verbindungen,  so 
auch  bei  vielen  Säuren  und  Basen,  welche  in  Wasser  und  Anhydride 
zersetzt  werden  (S.  29).  FreiHch  zei*setzen  sich  manche  von  diesen 
beim  Erhitzen  überhaupt  nicht,  sondern  verflüchtigen  sich  leichter  oder 
schwerer  (Salpetersäure,  Kalium*,  Natrium-  und  Baryumhydroxyd) , 
andere  werden  nur  schwer  und  nur  zum  Theil  in  Anhvdride  ver- 
wandelt  (Schwefelsäure ,  Phosphorsäure) ,  indessen  die  Mehrzahl  der 
Säuren  und  Basen  erfahrt  in  der  Hitze  jene  Zersetzung,  so  namentlich 
alle  Basen,  mit  Ausnahme  der  zuvorgenannten. 

Manche  verlieren  zuerst  eine  gewisse  Menge  Wasserstoff  und  Sauer- 
stoff, und  bilden  eine  neue  Verbindung,  welche  dann  eine  weit  höhere 
Temperatur  zur  Anhydridbildung  erfordert. 

Die  Basis  der  Thoneixlesalze,  das  Aluminiumhydroxyd  H^  AI  O^,  ver- 
liert in  krystallisirter  Form,  als  Hydrargillit,    erst  bei  200  o  Wasser,  und 

3» 


36  VI.  Beziehungen  des  Wassers  zu  der  Constitution  der  Mineralien. 

zwar  2  Mol.,  wird  also  =  11^  AI  0^.  Dieser  Resl,  der  als  Diasjwr  gleich- 
falls bekannt  ist,  fiingt  erst  jenseits  450 ^  an  sich  zu  zei'selzen,  und  be- 
ilarf  starken  Glühens,  um  das  Mol.  Wasser  zu  verlieren  und  Thonerde 
zu  werden. 

Auch  vom  Manp:an  kommt  der  analoge  und  dem  Diaspor  isomorphe 
Manganit,  H^MnO^,  vor,  wekher  erst  in  starker  Hitze  sich  zersetzt. 

Solche  zwischen  den  Basen  und  den  Anhydriden  stehende  Körper 
lassen  sich  als  Verhindimtren  beider  betrachten. 

Also 


Diaspor  =  II^  AI  O^  =    "^'  ^[  gj  j 

u  •.        iiQ  11    r^4       H«  Mn  06  ( 

Manganit  =  li^  Mn  O^  =    ^  jli    q»  r 


Vom  Eisen  kommen  selbst  zwei  derartige  Verbindungen  vor: 

i.w.        112  p    n4        H«FeOM 
(.othit  =  11^  Fe  0^  =     2p^  Q3  j 

Brauneisenstein  =  H«  Fe'^  O»  =  **  p^  q?^  } 


Das  Verhalten  der  Basen  hängt  indessen  auch  davon  ab,  ob  sie 
krystallisirt  oder  amorph  sind.  Die  künstlich  durch  Füllung  erhaltenen 
amorphen  Körper  H^  AI  0«,  H^  Fe  0*^  \ erwandeln  sich  weil  leichter  in 
Wasser  und  Anhvdride. 

Es  ist  oft  sehr  schwer,  zu  entscheiden,  ob  das  Wasser,  welches 
l)eim  Erhitzen  eines  Körpers  zum  Vorschein  konunt.  fertig  gebildet  vor- 
handen oder  ein  Produkt  des  Erhitzens  war. 

Wenn  ein  Salz  beim  Erhitzen  Wasser  liefert,  so  pflegen  wir  das- 
seü)e  als  priiexistirend,  als  Krystallw asser  zu  bezeichnen.  Indessen- 
müssen   wir    Ausnahmen    zugestehen.       Das    saure    schwefelsaure    Kali 

„2  C04  1  z^"*^^!*!   *^t*im   Glühen   zuerst   in    11^  O  und        ^^^  l  ,     welches 

dann  SO*^  verliert:  jenes  Wasser  ist  natürlich  ein  Produkt.    Und  so  auch 

bei    basischen   Salzen.      Durch    Glühen   des   Phosphochaicits  .^Vifo  /T   ^.i  \ 

'  3112  Cu  O^  1 

Cu^  p2  OM 
erhalt   man   3H2  0  und   einen  Rest  =    .w,    q     J  :     auch     hier     ist    das 

Wasser  ein  Produkt  der  Zersetzung. 

Noch  in  anderen  Füllen  sind  die  Chemiker  der  Ansicht,  dass  das 
beim  Erhitzen  eines  Salzes  auftretende  Wasser  nicht  Krystallw as.ser  sei, 


VI.  Beziehungen  des  Wassers  zu  der  Constitution  der  Mineralien.  37 

sondern  dass  sein  Wassersloft*  und  Sauerstoff  aus  den  SalzinolekUlen  selbst 
stamme. 

Das  gewöhnliehe  pliosphorsaure  Natron  ist  in  krystallisirter  Form  = 
H25\ji2P0i6,  allein  es  enthüll  Krvstallwasser.  verwittert  schon  an  der 
Luft.  Dennoch  ist  es  nicht  als  Na^  P^  0'  +  2511^  0  zu  betrachten,  denn 
obwohl  24H2  0  sehr  leicht  entweichen,  der  Rest  =  1  Mol.  Wasser  zwi- 
schen 300  und  400^  fortgeht,  so  ist  das  Salz  doch  nach  Entfernunfz  dieses 
letzteren  ein  ganz  anderes,  es  krvstallisirt  aus  \Vas.ser  als  Na^  P^  0'  -f- 
iOIPO  ;p>rophosphorsaures  Natron;,  und  zeigt  ganz  andere  Reaktionen, 
woraus  man  schliesst.  dass  das  ursprüngliche  Salz  die  Elemente  von 
Wasser  in  sich  enthalt,  also 

112  xa^  P2  0^  =  H  Na2  P  0^ 

ist. 

Es  folgt  also,  dass  unter  Umstanden  ein  Körper  beim  Erhitzen  Wasser 
liefert,  welches  in  Folge  einer  inneren  Umsetzung  einer  wassersloft-  und 
sauerstoftlialtigen  Verbindung  zuni  Vorschein  kommt. 

Man  darf  nicht  übersehen,  dass  auch  der  entgegengesetzte  Fall  mög- 
lich ist :  eine  Verbindung  enthalt  Wasser  als  solches,  liefert  aber  den- 
noch beim  Erhitzen  kein  Wasser.  Natürlich  muss  dann  der  Sauerstofl* 
oder  der  Wasserstoff'  in  Folge  einer  Zersetzung  gebunden  sein,  es  können 
sich  dann  H  oder  0  entwickeln. 

Ein  Beispiel  ist  das  Hydrat  des  Baryumsuperoxyds,  Ba  O^  -{-  SH^  O, 
welches,  langsam  auf  130^  erwärmt,  das  Krystallw asser  verliert  und 
Ba  02  hinterlasst,  dagegen  rasch  erhitzt,  mit  Heftigkeit  in  7112  0,  H2Ba02 
und  O  zerfallt. 

2  K  Fl  ) 

Oder  Kalium-Antimon-Fluorid,  ^,  p..|  -}-  ^^1^  Ö?  welches  beim  Er- 
hitzen Fluorwasserstoff*  entwickelt.  Vor  allen  gehören  die  Salze  der  phos- 
phorigen  und  der  unterphosphorigen  Saure  hierher. 

Man  kann  im  Allgemeinen  behaupten,  dass  wenn  eine  Verbindung 
Wasserstoff*  und  Sauerstoff*  enthalt,  zu  Wasser  \erbunden  oder  nicht,  bei 
ihrer  Zersetzung  nur  dann  Wasser  auftritt,  wenn  nicht  entweder  der 
Wasserstoff*  oder  der  Sauerstoff'  der  stärkeren  Anziehung  der  übrigem 
Atome  folgt. 

Findet  ein  Austreten  von  Wasser  erst  in  starker  pitze  statt  und 
wird  es  direct  nicht  wieder  aufgenommen,  so  pflegt  man  dies  als  einen 
Beweis  dafür  zu  betrachten,  dass  es  ein  Produkt  sei,  dass  es  in  der  Ver- 
bindung nicht  praexistirl.     Dennoch   gibt   es  Sauren  und  Basen,  welche 


39  Amorpher  und  krystallisirter  Zustand  der  Mineralien. 

so  leicht  in  Wasser  und  Anhydride  zerfallen,  dass  man  entweder  die 
schwerere  Zerselzbarkeit  nicht  als  Beweis  für  die  Bildung  des  Wassere^ 
die  leichte  für  seine  PrHexislenz  betrachten  darf,  oder  aber  Körper  dieser 
Art  solenigc  Siiure,  Kupferhj  droxyd)  als  molekulare  Verbindungen  von 
Anhydrid  und  Wasser  ansehen  muss.     iVgl.  Kieselsäure.) 

Unter  den  Mineralien  finden  wir  Hydrate  von  Chloriden,  Sulfaten^ 
Carbonalen,  Phosphaten,  Boraten,  Silicaten  etc.  Ilydroxyde  treten 
ftlr  sich  auf  liulrar^j^illit,  Diaspor,  Manganit,  Göthit,  Brauneisenstein) 
und  in  Verbindung  mit  normalen  Carbonalen,  Sulfaten,  Phosphaten  elc. 

Am  meisten  Interesse  erregt  das  Auftreten  von  Wasser  beim  star- 
ken Erhitzen  oder  Gltlhen  gewisser  Silicate.  Diese  Thalsache  wurde 
zuerst  am  Euklas  \on  Damour  beobachtet,  und  ich  habe  gezeigt,  dass  die 
Kaliglimmer  und  die  Turmaline  sich  ebenso  verhallen.  Von  dem  Dioptas 
habe  ich  ebenfalls  nachgewiesen,  dass  er  nicht  Cu  Si  0^  +  IP  O,  sondern 

H2  Cu  Si  04 
sein  muss.  In  allen  diesen  Fallen  hat  die  Constitution  der  betreffenden 
Mineralien  erst  durch  die  Aufnahme  des  Wasserstoffs  in  die  Formel  Ein- 
fachheit upd  Uebereinslinmmng  erlangt,  und  es  ist  die  Analogie  mit 
isomorphen  Verbindungen  erst  hierdurch  klar  geworden.  Das  Weitere 
wird  bei  den  Silicaten  anzufühlen  sein. 

Amorpher  und  krystallisirter  Zustand  der  Mineralien. 

Die  Masse  eines  festen  Körpers  wird  amorph  genannt,  im  Gegen- 
salz zu  kryslallisirt,  wenn  die  Kennzeichen  des  krystallisirten  Zustandes 
ihr  fehlen.  Diese  Kennzeichen  sind  die  bestimmte  äussere  und  innere 
Form,  d.  h.  die  Begrenzung  durch  Flüchen  und  das  Vorhandensein  sol- 
cher in  der  Masse  selbst,  wo  man  sie  als  SpaltungsflHchen  bezeichnet; 
ferner  die  nach  gewissen  Richtungen  verschiedene  Härte  und  vor  allem 
die  Unterschiede  in  der  Fortpflanzung  des  Lichts  in  Krystallen. 

Eine  amorphe  Substanz  verhält  sich  nach  allen  Richtungen  gleich- 
artig; ihre  Bruchstücke  sind  unbestinunt,  die  Bruchfläche  ist  oft  ausge- 
zeichnet muschlig.  Die  Masse  ist  nach  allen  Richtungen  von  gleicher 
Härte.     Amorphe  Körper  sind  optisch  einfach  brechend. 

Der  amorphe  Zustand  heisst  auch  der  glasige  i hyaline',  denn  die 
Gläser  sind  Hauptrepräsentanten  desselben,  und  das  gewöhnliche  Glas 
verdankt  ihm  seine  wichtigsten  physikalischen  Eigenschaften. 

Schon  bei  den  Elementen  findet  sich  der  amorphe  Zustand  -Schwefel, 
Selen,  Phosphor,   Bor,   Silicium,   Kohlenstoff).     Die  vor  dem  Knallgasge- 


Amorpher  und  krystallisirter  Zustand  der  Mineralien.  39 

hlüse  gesciiiiiolzene  Kieselsäure,  der  Opal  und  die  künstlich  dargestellte 
sind  amorph;  das  Glas  der  arsenigen  Saure,  viele  durch  Fällung 
erhaltene  Substanzen,  z.  B.  Schwefelmetalle,  Hydroxyde,  die  Haloi^salze 
<ies  Silbers,  überhaupt  alle  Fallungen  von  gelatinöser,  schleimiger,  flocki- 
iier  oder  kHsiger  Beschaffenheit. 

Die  Zahl  der  amorphen  Mineralien  ist  nicht  gross,  und  es  sind  meist 
neue  Bildungen:  Opal,  Fsilomelan,  Pechblende,  Eisensinter,  Speckstein, 
Kreide  etc. 

Allein  auch  zusammenerstarrte  einst  fltlssige  Gemenge,  auf  trocke- 
nem oder  nassem  Wege  entstanden,  bilden  amorphe  Massen,  und  hier- 
Uer  gehören  das  gewöhnliehe  Glas,  ein  Gemenge  von  Silicaten,  manche 
iilasipe  Seh  lacken,  besonders  aber  jene  glasigen,  Gesteine,  welche  als 
Pechstein,  Perlstein  und  Obsidian  für  sich  vorkommen,  oder  als  Glas- 
masse in  der  Masse  krystallinischer  Gesteine  zurückgeblieben  sind. 

Eine  amorphe  Substanz  zeichnet  sich  oft  durch  ihr  physikalisches 
und  chemisches  Verhalten  aus.  So  durch  die  Farbe.  Amorpher  Schwefel 
ist  braun,  Phosphor  braunroth,  Schwefelantimon  orange,  Schwefelqueck- 
silber schwarz.     Ferner  durch  ihr  V.  G.     So  z.  B.  ist  dasselbe  bei 


amorph 

krystallisirt 

Schwefel 

4,92 

1,96     2,07 

Selen 

4,28 

4,75 

Phosphor 

2,18 

1,82  *i 

Kieselsaure. 

2,2 

2,3  u.  2,66   (Tridymil  u.  Quarz 

Schwefelantimon 

4,28 

4,6 

Orthoklas 

2,34 

2,56 

Das  krystallisirte  Schwefelantimon  ist  ein  Leiter,  das  amorphe  ein 
Nichtleiter  der  Elektricitat. 

Amorpher  Schwefel  und  Phosphor  sind  in  Schwefelkohlenstoff  un- 
löslich; amorphe  Kieselsäure  löst  sich  in  den  Auflösungen  der  Alkalien. 
Im  Allgemeinen  wird  ein  Körper  im  amorphen  Zustande  von  Reagentien 
leichter  angegriffen  als  im  krystallisirten.  Fluorwasserstoffsäure  löst 
amorphe  Kieselsäure  weit  leichter  auf  als  krystallisirte. 

Sie  besitzen  auch  einen  verschiedenen  Schmelzpunkt,  wie  Woh- 
le r  an  gewissen  organischen  Verbindungen  nachgewiesen  hat.**) 


*)  Während  der  amorphe  Zustand  der  leichtere  sonst  ist,   findet  hier  das  Um- 
l^ekehrte  statt. 

»♦)  Pogg.  Ann,  54,255. 


(Mr  V*:\pt'.r^u^  411%  fiffij  kr\4t;iiilL^in^D  Zustande  in  den  aiDorphen 
^H>4j?t  h^nhff  tiunu  drn  Kinfl*!.'^  «J*fr  W;fnne. 

^#^vrhfi»/ilrfri^r  S'hw^-f-l  und  ^e^hmoizeEier  Phosphor  gehen  bei 
ihh''  in  d'rh  Htf^fr\f\nTU  Zu«»t;»nd  üiier.  Ar>enige  Säure  schmilzt  unter 
fififftft  f(ff'^%t^vrri  lirii'-k  zu  fin^fm  Glase.  Feldspathe  schmelzen  zu  Gläsern 
v/^n  \^4fnftii*^rffu  V.  0.  —  Gninat.  Vesuvian.  Epidot.  Axinit  liefern  durch 
S*'Utu*',\ittu  Glüv?r.  u^li'h*'  \on  Säuren  unter  Gallertbildung  zersetzt 
u<rrd«fri.  S^'hriiilzt  rfi;iri  kr\»l;illi.sirtes  Schwefelantimon,  so  wird  es  bei 
hi'hui*\U',r  Abkühlung  »morfih  und  gi^bt  ein  braunrot hes  Pulver.  Schlacken 
hiUU'U  \f*'\  rHst'hi'T  Abkühlung  hnufiff  glasige  blassen. 

\h*r  amorph«'  Zustand  \rruandelt  sich  in  den  knstallisirten  gleich- 
falls ofi  nuU'V  d«?m  Kiufluss  iU'v  Wärme. 

Amorpher  Seh wi'fel  wird  hw*i  93^'  zu  löslichem  Schwefel.  wol>ei  die 
Temperatur  awi  110*'  steig!.  Auch  amorphes  Selen  verwandelt  sich  bei 
(10-  (M)''  in  krvstallisirtes.  wobei  das  Thermometer  sich  auf  200 — 230 <> 
erhebt.  Amor|ihe  arsenige  Säure  verflüchtigt  sich  als  krystallisirte. 
gleiehwie  die  Dänifife  von  amorphem  Schwefel  und  Phosphor  sich  zu 
dem  ge\%ohfiliehen  Zustande  verdichten.  Amorphe  Kieselsäure  wird 
durch  (rlülien  zu  krvstallisirlcr  zu  Tridvmit,  V.  G.  =  2,3  .*  El>en  so 
verhalten  sieh  H  ;r\llerd«'.  Titansäure,  Zirkonsäure.  Tantal-  und  Niol>- 
säure.  AmorfilM*  Schwefelmelalle  verwandeln  sich  beim  Erhitzen  in 
krvHlalJisiiie. 

Langsames  Erkalten  Tempern  bewirkt,  dass  glasige  Schlacken  kry- 
slall^Nln^n.  Hierher  gehört  das  Entglasen  des  Glases  und  die  Bildung 
des  lieaunnir  sehen  Porzellans. 

Alh'in  auch  freiwillig  erfahren  amorphe  Körper  die  Umwandlung  in 
krjstallisirte,  \\W  an  der  arsenigen  Säure  und  am  Zucker  nachgewiesen 
ist,  und  xNJe  «»s  auch  bei  (iläsern  nach  langer  Zeil  erfolgt.  Amorphe 
Nieilersehläge  werden  heim  Stehen  unter  der  Flüssigkeil  zu  Krystallen 
(phosphorsanrer  Kalki . 

Wenn  («ine  Auflösung  der  amorphen  arsenigen  Säure  kr\slallisiii,  so 
begleitet   eim«  Liehterseheiming  das  Ansehiessen  der  Kristalle. 

Wenn  kU^v  kr\stallisirte  Zustand  eine  symmetrische  Lagerung  der 
Mol.  voraussetzt,  so  mag  der  amorphe  bei  einer  regellosen  Anordnung 
derselben  stattlinden.'*. 

•j  Dun^h  Sohmt»U«*n  ^Ini  nii»  wieder  otnorph. 

**)  Frnnkonhoiiu   Huohto   xu  xoigtMi.   ünss  <i(»r    omorphe  Zustaiul  blos  ein  ab- 
normt«!  iton  kryHtiiUiHirton  ^^aro.     S.  J.  r.  pr.  Chom.  54,430. 


Ueieromorphie.  41 

leteroMorpbie. 

(Di-   und  Triinorphie.) 

Jeder  selbstständigc  feste  Körper  besitzt  eine  ihm  eigenthUmliche 
Krystallforni.  Die  Erfahrung  hat  indess  gelehrt,  dass  er  unter  Umstän- 
den auch  zwei  oder  mehr  ganz  verschiedene  Formen  haben  kann.  Da 
in  solchem  Fall,  den  man  als  Heteromorphie  bezeichnet,  auch  die 
übrigen  physikalischen  Eigenschaften  verschieden  sind,  so  ist  klar,  dass 
heteromorphe  Körper  verschiedene  Körper,  und,  wenn  sie  als  Mineralien 
vorkommen,  verschiedene  Mineralien  sind. 

Höchst  lehrreich  ist  in  dieser  Beziehung  dip  Geschichte  des  Ara- 
gonits. 

Dieses  Mineral,  von  Werner  nach  dem  ersten  Fundort  benannt, 
wurde  von  Klaproth  als  kohlensaurer  Kalk  erkannt,  von  ganz  gleicher 
Zusammensetzung  wie  der  Kalkspath.  Auch  Vauquelin  und  Thenard 
gelangten  zu  demselben  Resultat.  Dies  war  zu  jener  Zeit  durchaus  un- 
erkliirlich,  weil  der  Satz  galt:  joder  Körper  hat  seine  bestimmte  Kry- 
stallform,  und  was  in  der  Form  verschieden  ist,  muss  auch  chemisch 
verschieden  sein.  Hauy,  der  Begründer  dieses  Satzes,  glaubte  nicht 
an  die  chemische  Identität  des  Aragonits  und  Kalkspaths,  er  misstraute 
den  Angaben  der  Analytiker  und  hoffte,  die  Chemie  werde  dereinst  Auf- 
schluss  geben. 

Zwar  suchten  Beri\hard)  und  Andere  zu  zeigen,  dass  man  die 
Formen  beider  Mineralien  von  einander  ableiten  könnte,  sie  vergassen 
aber  ganz,  dass  dadurch  die  gi*osse  Verschiedenheit  in  der  Härte,  Dichte 
und  dem  optischen  Verhalten  unerklärt  bleibt  und  Hauy  erklärte  sich 
mit  Recht  gegen  ein  Verfahren,  durch  welches  schliesslich  die  verschie- 
densten  Krystallformen  mehr  oder  weniger  gezwungen  in  gegenseitige 
Beziehung  gesetzt  werden  könnten. 

Erneute  chemische  Versuche  am  Aragonit  stellten  dann  Fourcro) 
und  Vauquelin,  Biot  und  Thenard  an.  Endlich  glückte  es  Stro- 
meycr  im  Jahre  1813,  in  einigen  Aragoniten  eine  kleine  Menge  kohlensau- 
ren Strontian  nachzuweisen,  den  schon  Kirwan  vermuthet,  Thenard 
aber  nicht  gefunden  hatte.  Jetzt  schien  das  Rathsel  gelöst,  und  wenn 
auch  behauptet  ward  (Bucholz),  dass  nicht  alle  Aragonite  strontian- 
haltig  seien,  so  nahm  man  an:  da  der  kohlensaure  Strontian  (als  Stron- 
tianiti  eine  Form  besitzt,  welche  der  des  Aragonits  sehr  nahe  steht,  so 
habe  er  die  Macht,  selbst  bei  kleiner  Menge  dem  kohlensauren  Kalk 
seine  Krystallform  aufzuzwingen. 


42  Heteromorpbie. 

Diese  iinnatUrliehe  lljpothelse  von  der  foringebenden  Krafl  des 
Strontiancarbonats  wurde  indessen  durch  die  Thatsachen  bald  widerlegt. 
Berzelius,  Haidinger,  Milscherlieh  und  G.  Rose  zeigten,  dass 
der  Aragonit  beim  Erhitzen  zu  Pulver  zerfiillt,  wobei  er  keinen  Gewichts- 
verlust erleidet,  und  G.  Kose  bewies,  dass  hierF)ei  das  V.  G.  des  Ara- 
gonits  (2,9)  sich  in  dasjenige  des  Kalkspaths  2,7^  verwandelt.  Hier- 
durch war  si'hon  angedeutet,  dass  der  kohlensaure  Kalk  zwei  Krystall- 
formen  besitzt,  es  glückte  aber  auch  G.  Rose,  Kalkspath  und  Aragonit 
kunstlich  nach  Belieben  darzustellen.  Der  Niederschlag  aus  Kalksalzen 
durch  kohlensaure  Alkalien  erscheint  unter  dem  Mikroskop  krystalHsirt. 
Erfolgt  die  F<lllung  in  der  Kulte,  so  besteht  er  aus  Kalkspat hrhomboederiiy 
erfolgt  sie  in  der  Siedhitze,  so  sind  es  die  Prismen  des  Aragonits,  und 
beide  Niederschlage  bestittigen  durch  ihr  verschiedenes  V.  G.  diesen  Unter- 
schied in  ihrer  Natur.  Durch  eine  Reihe  >on  Versuchen  und  Beobach- 
tungen an  künstlich  dargestelltem  und  an  natürlichem  kohlensaurem 
Kalk  hat  G.  Rose  die  Bedingungen  ermittelt,  unter  welchen  die  Bildung 
beider  Formen  und  der  Uebergang  des  Aragonits  in  Kalkspath  statt- 
findet. Wenn  nun  auch  die  Temperatur  allein  nicht  die  Ursache  ist, 
so  steht  doch  fest,  dass  Kalkspath  und  Aragonit  chemisch  dasselbe  sind, 
und  der  Strontiangehalt  keinen  Plinfluss  auf  die  Form  hat. 

Allein  lange  vorher  schon  hat  Mitscherlich  t823j  die  Dimorphie 
am  Schwefel  entdeckt,  und  dadurch  Hauy's  Satz,  dass  jeder  Körper 
nur  eine  l^estimmte  Krystallform  habe,  widerjegl.  Die  aus  Lösungen 
in  Schwefelkohlcnstof!'  erhaltenen  durchsichtigen  Seh wefelkr\ stalle  sind 
gleich  den  natürlichen  zweigliedrig,  die  durch  Schmelzen  erhaltenen 
schnell  trübe  werdenden  sind  zwei-  und  eingliedrig.  Sehr  }>ald  ver- 
mehrte sich  die  Zahl  der  heteromorphen  Körper;  man  fand  sie  unter 
den  Elementen  Kohlenstoff  als  Diamant  und  Graphit) ,  unter  den  Schwefel- 
metallen .Eisenbisulfuret  als  Eisenkies  und  Speerkies;  Schwefelsilber 
als  Silberglanz  und  Ak<anthit;  S<4iwefelzink  als  Zinkblende  und  Würtzit)^ 
bei  der  arsenigen  und  antimonigen  Siiure  Antimonblüthe  und  Senar- 
montit),  bei  der  Titanstture  Rutil,  Anatas  und  Brookit),  bei  der  Kiesel- 
saure (Quarz,  Tridymit  und  Asmanitj  und  bei  vielen  künstliehen  Ver- 
bindungen, namentlich  Salzen,  und  ihre  Zahl  wächst  in  dem  Maasse, 
als  die  Kr y stallformen  der  Verbindungen  genauer  bekannt  werden. 

Heteromorphe  Körj)er  sind   solche,   welche  bei  gleicher  chemischer 
NaturVerschiedene  Krystallform  haben.    Was  heisst  aber:  verschiedene 

Krvstallform? 

Ein  KalkspathkrystalL  welcher  ein  Rhomboeder  von  dem  Endkanten- 


Heteromorpbie.  43 

Winkel  =  <05<^  5'  bildet,  ein  anderer,  welcher  ein  solches  von  134  <>  ö7\ 
ein  driller,  welcher  ein  solches  von  78^  5^' bildet,  ein  vierler,  welcher 
als  Dreikanlner  mit  den  Winkeln  von  132^^58'  in  den  Seitenkanlen, 
von  104^38'  und  von  U4<>  24'  in  den  schärferen  und  stumpferen  End- 
kanten  erscheint,  ein  fünfter  endlich,  welcher  ein  reguläres  sechsseitiges 
Prisma  mit  Endfläche  darbielet  —  sie  alle  sind  verschiedene  Krystalle, 
und  dennoch  Kalkspath.  Allein  sie  sind  Glieder  einer  und  derselben 
Krystallreihe ;  nicht  blos  gehören  sie  demselben  Krystallsystem  an,  sondern 
sie  stehen  unter  sich  in  einer  engen  und  einfachen  Beziehung,  insofern 
ihre  Axenverhaitnisse  rational  und  einfach  sind.  Denn  jene  drei  Rhom- 
hoeder  haben  bei  gleichen  Nebenaxen  a  Hauptaxen  c,  welche  sich  = 
1:^:2  verhalten;  die  Flüchen  des  Dreikantners  liegen,  auf  die  Axen 
des  ersten  Rhomboeders  (des  Ilauplrhomboeders)  bezogen,  so,  dass  sie 
a  :  J  a  :  J  a  :  c  sind,  und  das  Prisma  ist  eine  Form,  deren  Seiten- 
Ilachen  ==  a  :  a  :  oo  a  :  oo  c,  die  Endflache  =  c  :  oo  a  :  oo  a  :  ooa,  bei 
allen  Kristallen  des  sechsgliedrigen  Systems  auftreten  können. 

Aber  nicht  allein  in  dem  geometrischen  oder  kryslallonomi- 
sehen  Zusammenhang  der  einzelnen  Formen  offenbart  sich  ihre  Ab- 
hängigkeit, sondern  auch  in  ihrer  physikalischen  Beschaffenheit.  Alle 
besitzen  dieselbe  Spallbarkeit,  welche  beim  Kalkspath  bekanntlich  den 
Flächen  des  Hauplrhomboeders  entspricht;  alle  haben  dasselbe  V.  G., 
dasselbe  optische  Verhalten. 

Tritt  nun  der  kohlensaure  Kalk  als  Aragonit  auf,  so  beobachten  wir 
auch  an  seinen  Krystallen  eine  grössere  Zahl  von  Formen;  allein  alle  diese 
unter  sich  in  kryslallonomischer  Abhängigkeit  stehenden  Formen  folgen 
einem  ganz  anderen  Symmelriegeselz  als  die  des  Kalkspalhs,  und  sie 
sind  begleitet  von  einer  anderen  Spaltbarkeit,  einem  anderen  V.  G.  und 
einem  ganz  anderen  optischen  Verhallen. 

Es  sind  Fälle  von  Heleromorphie  bekannt,  in  denen  das  Symmetrie- 
geselz,  das  Krystallsystem,  dasselbe  ist,  allein  auch  dann  ist  jeder  der 
beiden  Substanzen  eine  besondere  Reihe  von  Formen  (Krjslallreihe) 
eigenlhUmlich,  und  die  eine  unterscheidet  sich  durch  ihre  sonstigen 
physikalischen  Verhältnisse  ganz  und  gar  von  der  anderen. 

So  bilden  Rutil  und  Analas  heleromorphe  Modificationen  der  Tilan- 
säure,  beide  dem  viergliedrigen  System  angehörig.  Aber  während  die 
Rutilkry stalle  eine  Reihe  von  Quadraloktaedern  zeigen,  bei  welchen  die 
Hauplaxe  c  =  0,6363  oder  n  •  0,6363  oder  -i-  •  0,6363  ist,  während  sie 
nach  beiden  quadratischen  Prismen  spaltbar  sind  und  ein  V.  G.  =  4,2 
besitzen,   erscheint  der  Anatas  in  Quadraloklaedern,   deren  c  =  1,77 


44  Heteremorphie. 

oder    das  nfache  oder  das  -^fache    dieser  Zahl    ist ,    spaltet    nach    der 

Endflache  und  hat  ein  V.  G.  =  3,9. 

Indem  man  aus  der  Krystallreihe  eines  Körpers  eine  Form  -Okl^i- 
eder,  Rhomhoeder  als  Grundform  auszeichnet,  zu  welcher  dann  die 
übrigen  Formen  in  rationalen  und  einfachen  Axenverhclltnissen  stehen, 
kann  man  auch  sagen,  dass  heteromorphe  Körper  verschiedene  Grund- 
formen haben. 

Wie  schon  gesagt,  unterscheiden  sich  heteromorphe  Modilieationen 
der  nilmlichen  chemischen  Substanz  durch  ihre  sHmmtlichen  physika- 
lischen Eigenschaften.  Zu  diesen  gehört  oft  auch  die  Farbe.  Der  farb- 
lose Diamant  und  der  schwarze  Graphit  sind  Kohlenstoff;  das  rothe  und 
gelbe  Quecksilberjodid,  das  rothviolelle  und  das  blaue  oxalsaure  Chroni- 
oxyd-Natron  u.  a. 

Bei  heteromorphen  Substanzen  kann  sich  die  eine  Form  in  die  an- 
dere verwandeln.  Dies  geschieht  durch  Temperatureinflüsse  oder  durch 
eine  allmiSlig  eintretende  Molekularünderung  der  Krystalle.  Die  eine 
Form  ist  in  der  Regel  viel  beständiger  als  die  andere. 

Die  rolhen  \  iergliedrigen  Krj stalle  des  Quecksilberjodids  werden 
bei  der  Sublimation  in  gelbe  zweigliedrige  verwandelt.  Allein  diese 
werden  durch  Ritzen,  Reiben  oder  Sloss  wieder  in  jene  zurückgeführt. 
Die  durchsichtigen,  durch  Schmelzung  erhaltenen  zwei-  und  einglied- 
rigen Schwefelkrystalle  werden  allmiSlig  undurchsichtig,  sie  werden  es 
sogleich  durch  Druck  oder  Reiben,  und  indem  sie  ihre  äussere  Form 
beibehalten,  sind  sie  in  ein  Aggregat  zweigliedriger  Krystalle  verwandelt. 
Dass  der  Aragonil  beim  Erhitzen  zu  Kalkspath  wird,  wurde  schon  an- 
geführt. 

Wenn  die  Kristalle  einer  heteromorphen  Substanz  sich  der  Art  in 
die  zweite  Form  verwandeln,  dass  die  ciussere  Gestalt  unverändert  bleibt, 
so  entsteht  eine  Paramorphose,  wohl  zu  unterscheiden  von  einer 
Pseudomorphose,  bei  deren  Bildung  die  chemische  Natur  der  ursprüng- 
lichen Krvslalle  sich  verändert  hat. 

So  findet  man  Aragonitkrj stalle,  welche  aus  Kalkspathindividuen, 
Speerkieskrystalle,  welche  aus  Eisenkies  bestehen.  Solche  umgewandelte 
Krystalle  zeigen  eine  faserige  oder  körnige  Textur.  Die  Farbe,  Spalt- 
barkeit, V.  G.  u.  s.  w.   verrathen  ihre  Natur. 

Im  Nachfolgenden  sind  die  durch  directe  Beobachtung  bisher  be- 
kannt gewordenen  Falle  von  Heteromorphie  zusammengestellt:  es  ist 
dabei  das  Krvstallsvstem.  das  Axenverhaltniss  und  das  V.  G.  hinzu- 
gefügt. 


Heteromorphie.  45 

Eleraenle. 
Schwefel. 

a    Zweigliedrig,     a  :  b:c  =  0,81  :  I  :  1,90.  V.  G.  =  2,05— 2,07. 
b    Zwei-  und  eingliedrig,    a  :  b  :  c  =  0,996  :  i  :  0,9998;  o  = 
84  0  U'.     V.  G.  =  1,96— 1,98. 
Kohlenstoff. 

i\    Regulär.      iDiamant).     V.  G.  =  3,55.     Isolator, 
b    See  hsgliedrig     oder  zwei-   und    eingliedrig)     -Graphit)    e  = 
1,386*)  V.  G.  =  2,30.     Klektriciimsleiter. 
Zinn. 

a^   Viergliedrig.     c  =  0,3857.  V.  G.  ==  7,19. 
Aus  Auflösungen  und  durch  hohe  Kältegrade  molekular  umgewandelt, 
b:   Regulär    ?).     Das  gewöhnliche  Zinn.     V.  G.  =  7,30. 

Schwefelmetalle. 
Schwefelsilber,  Ag^  S. 

a    Regulär    Silberglanz;.     V.  G.  =  7,3  :7,4  ?). 
b;   Zweigliedrig   (Akanthü),     a  :  b  :  c  =  0,6886  :  1  :  0,9945.    V. 
G.  =  7,19  und  7,24. 
Schwefelkupfer.     Cu^  S. 

a;   Regulär.      Künstlich   dargestellt,    und  als  Kupferstein.)     V.  G. 

=  5,98. 
b    Zweigliedrig    Kupferglanz),    a  :  b  :  c  =  0,582  :  I  :  0,974.  V. 
•G.  =  5,8. 
Schwefelzink.     Zn  S. 

a    Regulär    Zinkblende).     V.  G.  =  4,0. 

b    Sechsgliedrig  iWdrtzil).  c=  1.466**).  V.G.  =3,98.    Friedel). 
Eisenbisulfuret.     Fe  S^. 

a^   Regulär    Eisenkies).     V.  G.  =  5,1. 

b,   Zweigliedrig   iSpeerkies).      a  :  b  :  c  =  0,745  :  1  :  1,192.     V. 
G.  =  4,86. 

Oxyde. 
Arsenige  Säure.     As^  0-*. 

ai   Regulär.     V.  G.  =  3,7, 

b    Zweigliedrig,     a  :  b  :  c  =  0,3758  :  I  :  0,350.  V.  G.  = 
Antimon  ige  Säure.     Sb^  0^. 

a    Regulär    Senarmontit) .     V.  G.  =  5,3. 


*!  Endkantenwinkcl  des  Hauptrhomboeders  ^  85^  f9'. 
**]  Endk.  des  Hauptdibexaederss  129®  oder  des  Hauptrhomboeders  »  880  34'. 


46  Ueteremorphie. 

h,   Zweijjlicdri^    (Anlimonhlüllie  .     a  :  l>  :  «*  =  0,3942  :  1  :  1,4li 
(Mohs  .     V.  G.  =  5,6. 
Kieselsäure.     Si  O^'. 

a)  Sechsgliedrig  (Quarz),  c  =  4,4002.  V.  G.  =  2,66. 

b)  Sechsgliedrifi;   (Tridyinit).     c=  4,6385.  V.  G.  =  2,3. 

c)  Zweigliedrig     (Asmanit).       a  :  b  :  c  =  0,573  :  4  :  4,899.      V. 

G.  =  2,24. 
Titansaure.     Ti  O^. 

a)  Vicrgliedrig     iRulii  .     c  =  0,6442.     V.  G.  =  4,25. 
bi  Viergliedrig     (Analas;..     c  =  4,7784.     V.  G.  =  3,9. 
C;   Zweigliedrig     (Brookil).     a  :  b  :  c  =  0,8448  :  I  :  0,9444.    V. 
G.  =4,45. 

Salze. 
Quecksilberjodid."    Hg  J*-^. 

a;   Viergliedrig.     e  =  4,9955.     Roth, 
b;   Zweigliedrig,     a  :  b  :  e  =  0,643  :  4  :  0,949r.     Gelb. 
Ammonium-Siliciunifiuorid.     Am*-^  Si  Fl*^. 

a)  Regulär. 

b)  Sechsgliedrig.     e  =  0,8268   (dihexaedrisch, . 
Manganchlorür.     Mn  CP  +  4aq. 

a)  Zwei-  und  eingliedrig,  a  :  b  :  c  =  4,4525  :  4  :  0,6445;   o  = 

800  35'.     (Rg). 

b)  Zwei-  und  eingliedrig,  a  :  b  :c=  4,4409  :  4  :  4,6406;   0  = 

690  43'   (Marignac.**;.. 

Zweifach  jodsaures  Kali.  •-  ,  ^.^  j« 

a)   Zweigliedrig,     a  :  b  :  c  =  0,8744  :  4  :  4,1145   .Schabus> 
b;   Zwei-    und    eingliedrig.      a  :  b  :  c  =  4,4491  :  4  :  2,6225; 
0  =  880  4'   (Marign... 

c)  Zwei-    und    eingliedrig.        a  :  b  :  c  =  0,8565  :  4  :  4,2948; 

0  =  840  16'   (Marign.i. 
Salpetersaures  Kali.     K  N  0^. 

a)  Zw  eigliedrig.     a  :  b  :  e  =  0,5843  :  4  :  0,7028. 

b)  Sechsgliedrig.     c  =  0,825.—) 


*)  b  ist  nach  der  isomorphen  Mischung  mit  HgBr^  angenommen. 
**)  Die  erste  Form  hat  MnBr'^4-4aq;  die  zweite  hat  FeCl^-f-iaq. 
***;  Mikroskopische   Rhomboeder,    Endk.  a>  4  060  36'.      Schnell   in   die    gewöhn- 
liche Form  übergehend.     Frankenheim. 


Ueteremorpbie.  47 

Die  Mtrale  \on  Am.  K,  A|z,  Tl  sind  zwei|(liedri^;  die  von  Na,  Rb, 
Cs  seehsgliedri)^. 
Schwefelsaures  Ccroxydul.     Ce  S  CH -f- «^<J4- 

a)  Zweigliedrig,     a  :  b  :  c  =  0.961  :  I  :  0,875   (Marign.j. 

b)  Zwei-  und  eingliedrig,    a  :  b  :  c  =  1,465  :  1  :  1,8824;   o  = 

730  28'   (Kg.). 
Schwefelsaures  Nickel.     Ni  S  0*  +  6aq. 

aj   Viergliedrig.     c=  1,906   (Milscherlich  . 
b,   Zwei-  und  eingliedrig,    a  :  b  :  c  =  1,372  :  1  :  1,675;  o  =»= 
810  43'   (Marign.). 
Schwefelsaure  Magnesia.     Mg  S  0^  4- 7aq. 

a;   Zweigliedrig,     a  :  b  :  c  =  0,99  :  1  :  0,571. 
b:   Zwei-  und  e  i  n  g  1  i  e  d r  i  g  "^^ .    Anscheinend  isomorph  dem  Eisen- 
vitriol,   bei    welchem  a  :  b  :  c  =  1,17  :  1  :  1,53;  0=76»  33'. 

Schwefelsaures  Lithion-Ammoniak.     i  -2  s  o^  I 

a)  Zweigliedrig,     a  :  b  :  c  =  0,577  :  1  :  0,861    (Scacchi). 

b)  Zweigliedrig,     a  :  b:  c  =  0,583  :  1  :  0,598   (Sc). 
Saures  phosphorsaures  Natron.     H^  Na  P  0*  +  aq. 

a)  Zweigliedrig,     a  :  b  :  c  =  0,817  :  1  :  0,50   (Mitsch.). 

b)  Zweigliedrig,     a  :  b  :  c  =  0,934  :  1  :  0,957   (Mitsch.). 
Kohlensaurer  Kalk.     Ca  G  0\ 

ai   Zweigliedrig     (Aragonit;.      a  :  b  :  c  =  0,621  :  1  :  0,720.    V. 

G.  =2,9. 
bj   Sechsgliedrig.       Kalkspath;.     c  =  0,854.     V.  G.  ==  2,7. 
Drittelkieselsaure  Thonerde.     AI  Si  O*. 

a)  Zweigliedrig       (Andalusil).        a  :  b  :  c  =  0,986  :  1  :  0,702. 

V.  G.  =3,16. 

b)  Eingliedrig     (Cyanit).     V.  G.  =^  3,66. 

Tantal-  und  niobsaures  Eisen   (und  Mangan).     Fe  Ta''' 0^. 

a)  Viergliedrig     (Tapiolit).     c  =  0,646. 

b)  Zweigliedrig  (Tantalit  und  Niobit;.  a  :  b  :  c  =  0,818  :  1  :  0,821. 
Oxalsaures  Chromoxyd-Natron.     Na«  Cr^  C»^  O«*  +  9aq. 

a)  Regulär  (tetraedrisch) .     Röthlich. 

b)  Zwei-  und   eingliedrig,      a  :  b  :  c  =  1,3866  :  1  :  1,2012; 

0  =  790  36'   (Rg\  Blau. 


*)  Aus  übersättigten  Lösungen.     Die  Krystalle  trüben  sich  schnell. 
'^*)  Diese  Form  wird  schnell  trübe,  porzellanartig. 


4  b  Heteromorphie. 

Meli  ithsaures  Ammoniak.     Am^  C^  O"*  + '^i^^l- 

ii    Zweifiliedrij;.     a  :  b  :  c  =  0,581  :  \  :  0,353    G.  Rose).^) 
b)   Zweigliodrijz.     a  :  b  :  c  =  0,646  :  1  :  0,356    G.  R.). 
Traiibensaures  Thallium.     TP  C^  IH  0®. 

a    Zwei-   und  ein}:! iedr ig.     a  :  b  :  c  =  4,457  :  1  :  0,775;   o  = 

89«  40'     Des  Cloizeaux;. 
b    Zwei-     und     ein};!iedri}j.        a  :  b  :  e  =  4,186  :  I  :  1,2955; 
0  =  830  15'. 

Tiaul>cnsaures  Lilhion.     Li^  C^  H^O* -}- 2  aq. 

a    Zwei-    und     einjzliedrifz.       a  :  b  :  e  =  4,1978  :!:  1,676! ; 

0  =  78«  i8'    Scacohi  . 
\v   EinHliedrijz.     a  :  b  :  c  =  0,8277  :  4  :  0,5809:    A=  4490  41', 
B  =  840  43',    C  =  4240  28':    a=  131 048',    ^  =  580  40',-;  = 

1340  58'. 

/  /  / 

Die  Salze  R  Cl  O»,   RBrO^.    R  1  O^  sollten    isomorph   sein.     Allein 

Na  Cl  0'*,    Na  Br  0\    Na  J  O^    sind    re^uUlr:    K  Br  O^   ist   sechsgliedrig ; 

K  Cl  0^  ist  zweif^liedri^  und  Ap  Cl  O'K  Ag  Br  O-*  und  Am  .1  0-*  sind  vier- 

filiedrif:. 

Da  häulig  die  eine  Form  einer  heteromorphen  Substanz  sich  schnell 
in  die  andere  umwandelt,  so  ist  zu  vermuthen,  dass  viele  FHlle  von 
Heteromorphie  der  Beobachtung  bisher  entgangen  sind. 

Dennoch  könnte  es  scheinen,  als  sei  die  Heteromorphie  nur  eine 
vereinzelt  \orkommende  Erscheinung.  Allein  dies  ist  keineswegs  der  Fall, 
Heteromorphie  ist  im  Gegentheil  eine  sehr  allgemeine  Eigenschaft  der 
Körper,  in  der  Melirzahl  der  Fülle  jedoch  nur  indirect  nachzuweisen. 

Elemente  und  Verbindimgen  können  gleiche  oder  nahe  gleiche 
Kr\  stallform  haben,  letztere  namentlich  dann,  wenn  sie  analog  zusammen- 
gesetzt sind.  Solche  Körper  heissen  isomorph.  Die  Moleküle  isomor- 
pher Körper  lagern  sich  gleich  wie  die  eigenen  an  einander  und  bilden 
Kr\ stalle  von  isomorphen  Mischungen,  welche  natürlich  dieselbe  Form 
haben,  wie  ihre  isomorphen  Constituenten.  Ist  A  isomorph  B,  und  B 
isomorph  C,  so  inuss  A  natürlich  isomorph  G  sein.  Allein  wir  ünden 
sehr  oft,  dass  A  und  C  nicht  isomorph  sind.  Der  Grund  davon  ist  der, 
da.ss  B  heteromorph  ist.  eine  zweite  Form  hat,  die  \ielleicht  noch  nicht 
beobachtet  wurde,  und  der  Form  \on  C  gleicht.  Offenbar  ist  dann  aber 
der  Sihluss  nothw endig,  dass  auch  A  und  C  in  denselben  Formen  wie 
B  heteromorph  seien. 


*    Diese  Purin  wird  scrhnell  trübe,  porzellanartig. 


Heteronwrphie.  49 

Es  sei  A  =  Magnesiacarbonat,  Mg  C  0^  =  Magnesit,  B  =  Kalkcarbo- 
nat  Ca  CO»;  C  =  Barylcarbonat  Ba  C  0^  =  Witherit.  A  ist  mit  B  iso- 
morph, wenn  letzteres  Kalkspath  ist;  B  ist  mit  C  isomorph,  wenn  es 
Aragonit  ist.  Die  Dimorphie  des  Kalke^rbonats  liefert  die  Erklärung, 
warum  Magnesit  und  Witherit  nicht  gleiche  Form  haben.  Es  ist  also 
zu  schliessen,  dass  Mg  C  O^  und  die  übrigen  als  rhomboedrisch  bekann- 
ten Carbonate  von  Fe ,  Mn,  Zn  ebensogut  in  der  zweigliedrigen  Aragoiit- 
form,  als  die  in  letzterer  bekannten  Carbonate  von  Ba,  Sr,  Pb  auch  in 
der  rhomboedrischen  Kalkspathform  erscheinen  können. 

Die  Carbonate  R  C  0'*  sind  also  jedenfalls  dimorph :  zw  eigliedrig 
Aragonitgruppe)  und  sechsgliedrig  (Kalkspathgruppe) ,  allein  blos  bei 
einem  Gliede,  dem  Kalkc^arbonat,  sind  beide  Formen  bekannt;  beiden 
übrigen  Gliedern  ist  bisher  blos  eine  Form  angetroffen  worden. 

Die  isomorphen  Mischungen  der  sechsgliedrigen  Carbonate  besitzen 
natürlich  ebenso  die  Kalkspathform,  wie  die  der  zweigliedrigen  die  Ara- 
gon itform. 

Der  Plumbocalcit  aber,  eine  isomorphe  Mischung  von  Ca  CO^  und 
Vh  C  0^,  hat  die  Form  des  Kalkspaths.  Dies  beweist,  dass  auch  das  Blei- 
carbonal  eine  sechsgliedrige  Form  hat. 

Dass   eine   isomorphe  Mischung   der  Carbonate   von  Baryt  und  Kalk 

Ca  C  O»  I  ^^®^^'^®  Form  hat  w  ie  der  Witherit,  das  erste  Glied,  und  wie 

der  Aragonit,  das  zweite  Glied,  ist  selbstverständlich;  in  der  That  hat 
diese  Mischung,  der  Alstonit,  die  Form  des  Witherits  und  Aragonits. 
Allein  ganz  dieselbe  Mischung  kommt  als  Barytocalcit  in  zwei-  und  ein- 
gliedrigen Kryslallen  vor,  und  es  liegt  somit  der  Schluss  nahe,  dass 
alle  diese  Carbonate  trimorph  seien,  und  auch  ftir  sich  in  der  Form 
des  Bar^tocalcils  existiren. 

In  dieser  Weise  sind  die  isomorphen  Mischungen  ein  Hülfsmiltel, 
um  die  Heleromorphie  der  Körper  zu  erkennen,  auch  in  Fallen,  wo  man 
von  letzteren  nur  die  eine  Form  beobachtet  hat.  Einige  Beispiele  mögen 
zum  Beweise  dienen. 

Die  electropositiven  Elemente  krystallisiren  grösstentheils  regulär; 
so  Fe,  Cu,  Pb,  Ag,  Au,  Pt;  die  Elemente  As,  Sb,  Bi,  Te  sind  rhom- 
boedrisch und  isomorph  unter  sich. 

Die  isomorphen  Mischungen  eines  der  ersten,  z.  B.  von  Eisen,  Nickel 
oder  Kobalt  und  von  Arsen  oder  Antimon,  sind  zwar  unter  Umständen 
regulär  (Speiskobalt,  Weissnickelkies)  oder  rhomboedrisch  (Rothnickel- 
kies, Antimonnickel),  allein  auch  zweigliedrig   (Arsenikeisen)  oder  vier- 

BainiDelsberg,  Mineralcheinie  I.  4 


50  Heteromorphie. 

glie<lrig  ge\%  ibai'  Arsennickel.  sogenafinte  S|>eise^ .  —  Das  reguläre  Silber 
und  dub  rhoiiiboedri^'he  Antimon  liefern  Mischungen  =  Ag'  Sb  und 
A^**  Sb.  weJche  zweigliedrig  sind,  el>enso  wie  die  Legirungen  Zn  Sb 
und   Zn'^  Sh^.     Hieraus   lässt  sich  sehliessen,    dass  den  Elementen  auch 

eine  viergliedrige  und  eine  zweigliedrige  Form  zukommen  mttsse. 

II 

Die  Schu  efeimetalle  R^  S  und  R  S  kennen  wir  in  dreierlei  Formen : 
a  reguläre  ,Ag2S,  Cu*-S,  PhS.  Zn  S  etc.;:  b  sechsgliedrige  (Hg  S, 
Ckl  S.  Ni  S.  Zn  S  :  c  zweigliedrige  Ag^  S,  Cu-St.  Aljer  schon  das 
Vorkoriinien  von  Hg  S  in  Fahlerzen  als  Vertreter  von  Cu^  S  lässt  schlies- 
sen.  dass  jedes  dieser  Schwefelmetalle  frfhig  sei.  jede  der  drei  Formen 
anzunehmen. 

Die  Sulfate  mit  7  Mol.  Wasser.  R  SO^  -j-  "^^Q?  krystallisiren  theils 
zweigliedrig,  wenn  R  =  Mg.  Ni.  Zn.  theils  zwei-  und  eingliedrig,  wenn 
R  s  Fe.  Mn,  Co  ist :  jene  haben  die  Bittersalzform,  diese  die  Eisenvitriol- 
form. R  SO* -f- 7aq  ist  mithin  dimorph.  Wir  werden  später  sehen,  dass 
isomorphe  Mischungen  beider  Allen  bald  die  eine,  bald  die  andere  Form 
annehmen,  so  dass  es  also  ebensowohl  ein  zweigliedriges  Fe  S  O^  -f-  7aq 
als  ein  zwei-  und  eingliedriges  Mg  S  0*  -|-  7aq  geben  muss.  ja  letzteres 
ist  sogar  für  sich  erhalten  worden.     S.  oben  S.  47.- 

Wenn  überhaupt  Verbindungen  von  analoger  Art  nicht,  wie  man  er- 
warten sollte,  in  der  Form  übereinstimmen,  also  nicht  isomorph  sind, 
so  hat  man  Grund  zu  glauben,  dass  dies  eine  Folge  ihrer  Heteromorphie- sei. 
Die  Mehrzahl  der  Oxyde  R^  O  und  R  O  kr>stallisirt  regulär  (Cu^  O- 
Mg  O,  Ni  0,  Cd  O  etc.  ;  die  R^  O *  knstallisiren  sechsgliedrig  (AP  O», 
Fe2  O'K  Cr^  O-^   und  sind  isomorph  unter  sich. 

Trotzdem  finden  wir  Ber>ilerde  Be  O  und  Zinkowd  Zn  O  nicht  re- 
guUir,  sondern  isomorph  unter  sich  in  sechsgliedrigen  Formen,  weiche 
wiederum  denen  der  R^  0'^  isomorph  sind.  Da  nun  Beryllium-  und 
Zinkverbindungen  auch  gleiche  Fonn  mit  Magnesiumverbindungen  haben, 
so  darf  man  glauben,  da.ss  sowohl  die  RO  als  die  R^O^  dimor|>h,  jene 
auch  sechsgliedrig,  diese  auch  regulier  seien. 

Hg  (IV^j  Hg  Br'^  nnd  das  gelbe  Hg  J'^  sind  zweigliedrig  und  isomorph: 
die  viergliedrige  Form  des  letzteren  lässt  al>er  s^'hliessen,  dass  auch  die 
beiden  anderen  Salze  unter  Umständen  in  ihr  vorkommen  können. 

Moh  bdänsaures  Blei  Gelbbleierz.  Pb  Mo  O*  und  wolframsaures  Blei 
(Wolframbleierz,  Pb  W  0^  sind  viergliedrig,  ebenso  wolframsaurer  Kalk 
(Scheelit  ila  W  O*.  Dennoch  ist  Fe  W  0*  Wolframerz)  zwei-  und  ein- 
gliedrig. 

Die  Halbsilicate  Mg^  Si  0*,  Fe^  Si  0*,  Mn^  Si  0*  und  deren  isomorphe 


V 


Isomorphic.  51 

Mischungen  bilden  die  Olivingruppe,  in  der  alle  Glieder,  (Forsteril,  Fa- 
yalit,  Chrysolith  und  Olivin,  Monticellit,  Tephroit,  dieselbe  zweigliedrige 
Form  besitzen.  Die  Halbsilicate  Zn^  Si  O*  (Willemit),  Be^  Si  O*  (Phena- 
kit)  und  ihre  isomorphen  Mischungen ,  wie  (Zn,  Mn)^  Si  O*  (Troostit) 
bilden    dagegen   die   rhomboedrische   Willemitgnippe,    zu  welcher  auch 

{H2  Cu)Si  0*  (Dioptas)  gehört.  Mithin  ist  das  Halbsilicat  R^  Si  0*  dimorph. 
Und  da  im  Tephroit  auch  Zn^  Si  0*,  so  wie  umgekehrt  im  Troostit  oft  auch 
Mg2  Si  0*,  Fe2  Si  O*  und  stets  Mn^  Si  O^  vorkommen,  so  darf  man  erwar- 
ten, die  Halbsilicate  von  Mg,  Fe,  Mn  auch  in  der  sechsgliedrigen  Form, 
und  die  von  Be,  Zn  etc.  auch  in  der  Olivinform  zu  finden. 

Wenn  aber  die  Heteromorphie  eine  solche  Verbreitung  hat,  so  liegt  die 
Vermuthung  nahe,  sie  sei  tiberhaupt  eine  Eigenschaft  eines  jeden  Körpers, 
worauf  Breit haupt  und  Frankenheim  schon  früher  hingedeutet  haben. 

Es  wäre  möglich,  dass  heteromorphe  Modißcationen  einer  Substanz 
polyraer  wären,  d.  h.  ein  verschiedenes  Mol.  G.  besHssen,  indessen  liegt 
kein  Grund  für  eine  solche  Annahme  vor.  Wohl  eher  ist  es  denkbar, 
dass  die  Anzahl  der  Mol.,  w^elche  sich  zu  KrystallmolekUlen  vereinigen, 
im  Fall  der  Heteromorphie  verschieden  seien.  Indessen  wird  die  un- 
gleiche symmetrische  Stellung  dieser  letzteren  vorläufig  eine  genügende 
Erklärung  für  das  Vorhandensein  der  Heteromorphie  abgeben. 

Gleichwie  schon  früher  versucht  wurde,  eine  geometrische  Beziehung 
der  Krystallformen  des  Aragonits  und  Ralkspaths  nachzuweisen,  so  hat 
es  auch  in  neuerer  Zeit  nicht  an  Solchen  gefehlt,  welche  einen  Zusam- 
menhang bei  heteromorphen  Formen  nachzuweisen  sich  bemüht  haben. 
Berechnungen  in  diesem  Sinne  wurden  von  Kupffer,  Pasteur,  und  A. 
JNordenskiöld  angestellt.  Sie  sind  insofern  von  Interesse,  als  sie 
die  geometrischen  Beziehungen  der  Krystallformen  darlegen ,  allein  sie 
vermögen  nicht  zu  erklären,  weshalb  die  physikalischen  Eigenschaften 
heteromorpher  Substanzen   oft   äusserst   abweichend  sind. 

Die  Gnmdlage  unseres  krystallographischen  Wissens  verdanken  wir 
Rome  de  l'lsle  und  Hauy.  Unter  den  Formen,  welche  bei  einer 
Substanz  vorkommen,  wurde  eine  Grundform  gewählt,  und  auf  sie 
wurden  die  übrigen,  die  secundären  oder  abgeleiteten  Formen,  bezogen. 
Hauy  insbesondere  stellte  den  Satz  auf:  zu  jeder  besonderen  Grund- 
form gehört  auch  eine  besondere  chemische  Zusammensetzung. 

Es  ist  ein  schöner  Beweis  für  Hauy 's  Beobachtungsgabe  und  Scharf- 
sinn,   dass.  seine  krystallographischen   Unterscheidungen   im   Gebiet   der 

4* 


52  Isomorphie. 

Mineralien  durch  Vauquelin's  Analysen  hinterher  ihre  Bestätigung 
fanden.  Im  Sinne  jener  Zeit  unifassle  dasjenige,  was  als  ein  Mineral 
mit  einem  bestimmten  Namen  belegt  wurde,  alle  Substanzen,  welche 
eine  Grundform  besassen  und  in  der  Art  und  dem  Gewiehtsverhältniss 
der  Bestandtheile  tlbereinslimmten.  Damals  wäre  ein  krystallographisches 
Mineralsystem  zugleich  ein  chemisches  gewesen,  denn  was  der  Krystall- 
form  nach  zusammengehörte,  das  mussle  auch  in  chemischer  Beziehung 
eins  sein. 

Allerdings  wusste  man  schon  zu  Hauy's  Zeil,  dass  dieselbe  Form 
mitunter  auch  bei  malcrieller  Verschiedenheit  der  Substanz  auftritt.  So 
war  es  z.  B.  langst  bekannt,  dass  es  Kryslalle  von  Eisenvitriol  giebt, 
welche  viel  Kupfer  enthalten,  allein  man  erklärte  sich  diese  Erscheinung 
durch  die  Annahme  formgebender  Bestandtheile,  und  gleichwie  man  die 
Aragonitform  des  kohlensauren  Kalks  aus  einem  wenn  auch  sehr  geringen 
Gehalt  an  kohlensaurem  Strontian  ableitete  (S.  41),  ebenso  sagte  man: 
der  Eisenvitriol  zwingt  dem  Kuj)fervitriol  seine  eigene  Form  auf. 

Es  ist  dies  gewissermassen  noch  ein  Nachklang  jener  Vorstellung, 
dass  das  »Salz«  der  älteren  Chemie  das  formende  Princip  alier  Krystalle 
sei,  ja  Rome  de  Tlslc  sprach  noch  die  Hoffnung  aus,  es  werde  durch 
genaue  Untersuchungen  gelingen,  das  »Salz«  in  den  Kry stallen  nachzu- 
weisen. 

Die  Crosse  Aehnlichkeit  der  Formen  der  rhomboedrischen  Carbonate« 
des  Kalkspaths,  Bitterspaths,  Braunspaths,  Eisen-,  Mängeln-  und  Zink- 
Späths  war  Ha uj- wohlbekannt,  allein  er  erklärte  sie  aus  einem  Gehalt 
an  Kalkcarbonat  in  allen,  welches  ihnen  die  Kalkspathform  aufdrücke, 
also  der  formgebende  Bestandtheil  sei. 

Wir  erinnern  an  die  Geschichte  des  Aragonits,  an  die  vielfachen 
und  stets  vergeblichen  Versuche,  in  seiner  chemischen  Natur  einen  Un- 
terschied vom  Kalkspalh  zu  finden.  Bei  dieser  Gelegenheit  warfen  Four- 
croy  und  Vauquelin  im  J.  1804  die  Frage  auf:  »Ne  serait-il  pas  pos- 
sible,  (lue  la  m^me  substance  composec  [)iU  prendre  des  formes  primi- 
tives differentes  suivant  les  circonstances  ?«  Die  Heteromorphie  wurde 
also  schon  damals  geahnt,  allein  die  Autorität  Hauy's  trat  einer  solchen 
Vermuthung  entgegen,  denn  sie  würde  seine  Lehre  von  den  Grundfor- 
men völlig  umgestossen  haben. 

Aelteren  Versuchen  von  Leblanc  und  Monnet  folgten  später  solche 
>on  Beudant  und  von  Beruh ardy,  welche  beide  Vitriole  zusammen 
krystallisiren  Hessen  und  sich  überzeugten,  dass  schon  ein  geringer  Ge- 
halt von  Eisen  genüge,  um  dem  Kupfervitriol  die  Form  des  Eisenvitriols 


V 


isomorphie.  53 

iiützutheilen,  und  Beudanl  suchte  diese  Erscheinung  als  eine  allgemeine 
darzustellen. 

Die  Mineralogen  und  Chemiker  jener  Zeit  hatten  keine  Ahnung,  dass 
alle  Körper  von  übereinstimmender  Form  bei  materieller  Verschiedenheit 
Verbindungen  von  analoger  Zusammensetzung  sind.  DieseAna- 
logie  zu  erkennen  war  damals  ganz  unmöglich,  denn  die  Zusammensetzung 
zweier  Verbindungen  verglich  man  nur,  indem  man  von  gleichen  Gewichts- 
mengen derselben  ausging.  Man  wusste,  dass  aus  100  Theilen 
kohlensaurem  Baryt  77,7  Baryt  22,3  Kohlensäure 

))  Stronlian  70,3  Strontian  29,7  » 

»  Kalk  56,0  Kalk  44,0  » 

»  Magnesia  47,6  Magnesia  52,4  » 

»  Eisenoxydul         62,1   Eisenoxydul       37,9  » 

»  Manganoxydul     61,7  Manganoxydul    38,3  » 

))  Zinkoxyd  64,8  Zinkoxyd  35,2  » 

erhalten  werden. 

Der  Begriff  »analoge  chemische  Verbindungen«  war  erst  möglich  nach 
der  Entdeckung  des  Gesetzes  der  Aequivalente,  er  Uess  sich  erst  an- 
schaulich machen,  als  Dal  ton  die  Atomenlehre  in  die  Chemie  eingeführt 
hatte,  als  die  Atomgewichte  der  Elemente  aufgestellt,  durch  Symbole 
verkörpert  waren,  und  jede  Vereinigung  von  Elementen  durch  eine  For- 
mel dargestellt  wurde,  mit  einem  Worte:  seitdem  die  Analyse  einer 
stöchiometrischen  Rechnung  sich  unterziehen  musste. 

Nun  zeigte  sich,  dass  Verbindungen,  wie  die  zuvor  angeführten 
Carbonate,  deren  procentische  Zusammensetzung  gar  keine  Beziehungen  er- 
kennen lässt,  analog  zusammengesetzte  sind,  sobald  nicht  gleiche  Mengen 
derselben,  sondern  solche  Mengen  verglichen  werden,  welche  gleiche 
Mengen  eines  Bestandtheils  enthalten. 

Berechnet  man  die  Zusammensetzung  jener  Carbonate  z.  B.  bezogen 
auf  44  Theile  Kohlensäure,  und  sieht  zu,  wie  das  mit  denselben  ver- 
bundene Oxyd  zusammengesetzt  ist,  so  findet  man,  dass  sich  44  Th. 
Kohlensäure  verbinden  mit 


153 

Th. 

Baryt 

—  137  Baryum     und 

16 

404 

)) 

Strontian 

—     88  Strontium    » 

16 

36 

» 

Kalk 

—     40  Calcium       » 

16 

40 

» 

Magnesia 

24  Magnesium  » 

16 

72 

)) 

Eisenoxydul 

—     56  Eisen           » 

16 

71 

n 

Manganoxydul 

55  Mangan       » 

16 

81 

)) 

Zinkoxyd 

=     65  Zink            » 

16 

» 
» 
» 
» 


54  isomorphie. 

wahrend  44  Th.  Kohlensäure  aus  42  Th.  Kohlenstoff  und  32  Th.  Sauer- 
stoff bestehen. 

Jetzt  erkennen  wir  die  Analogie  in  der  Zusammensetzung  dieser 
Carbonate.  Sie  enthalten  auf  12  Th.  Kohlenstoff  und  32  +  16  =  48  Th. 
Sauerstoff  verstrhiedene,  jedoch  aequivalente  Mengen  Metall,  und 
wenn  nun  die  12  Th.  Kohlenstoff  als  das  Gewicht  eines  Atoms  =  C,  16 
Th.  Sauerstoff  ebenfalls  =  1  At.  =  ü,  und  die  Aeq.  der  Metalle  gleich- 
falls als  Atomgewichte  gedacht  werden,  so  werden  wir  ihnen  durchaus 
analoge  Formeln  geben  müssen,  in  welchen  \  At.  Metall,  1  At.  Kohlen- 
stoff und  3  At.  Sauerstoff  stets  wiederkehren: 

Ba  C  03 
Sr  C  0'» 
Ca  G  03 
Mg  CO» 
Fe  C  0» 
Mn  C  03 
Zn  G03 
oder  ganz  allgemein 

R  C03. 

Ebenso  sind  schwefelsaures  Eisenoxydul  und  schwefelsaures  Kupfer- 
oxyd analog  zusammengesetzt,  denn  sie  bestehen  aus 

56      Th.  Eisen  +  32  Th.  Schwefel  +  64  Th.  Sauerstoff 
und  63,4     »    Kupfer  +  32    »  «  +  64    »  » 

d.  h.  sie  sind 

Fe  S  0^  und  Gu  S  0*. 

Beide  Salze  krystallisiren  aber  nur  als  Hydrate  und  zwar  mit  ver- 
schiedenem Wassergehalt : 

Fe  S  04  +  7aq  Gu  S  0*  +  oaq 

Eisenvitriol  Kupfervitriol. 

Beide  besitzen  in  Folge  dieses  ungleichen  Wassergehalts  eine  durch- 
aus verschiedene  Form :  jener  ist  zwei-  und  eingliedrig,  dieser  einglied- 
rig. Vermischt  man  ihre  Auflösungen  und  li4sst  krystallisiren,  so  erhült 
man  in  jedem  Fall  Krystalle,  welche  gleichzeitig  Eisen  und  Kupfer  ent- 
halten,  allein  je  nach  den  relativen  Mengen  beider  sind  diese  Kristalle 

entweder  i  »»  Pe  S  O«  +  7a.i      ^        f  m  Cu  S  0<  +  5aq 
entweder  j    „  Cu  S  0«  +  7aq     "'"^'^    l    n  Fe  S  0<  +  5aq 

und  danach  besitzen  sie  entweder  die  Eisen-  oder  die  Kupfervitriolfonii. 
Aucti    in  diesem  Fall   ist   die  Uebereinstimmung  der  Form  von  analoger 


V 


Isomorphie.  55 

Zusamnicnselzung  bef^leitet.  Dass  dies  früher  unbeachtet  blieb,  daran 
sind  die  mangelhaften  Untersuchungen  tiber  den  Wassergehalt  Schuld, 
welche  durch  die  Rechnung  nicht  conlrolirt  werden  konnten. 

Ein  anderes  iHngst  bekanntes  Beispiel  einer  isomorphen  Mischung 
ist  der  Alaun.  Man  wusste,  dass  in  diesem  Salze  zuweilen  Ammoniak 
enthalten  ist,  in  welchem  Fall  es  weniger  Kali  enthält.  Hier  finden  wir 
sogar,  lange  vor  der  Entdeckung  der  Isomorphie  durch  Milscherlich, 
die  richtige  Erklärung  in  dem  Ausspruche  Gay-Lussac's,  dass  die 
Mol.  des  Kalialauns  dieselbe  Form  haben  wie  die  des  Ammoniakalauns. 
Freilich  war  dies  vorläufig  blos  eine  Hypothese;  hätte  Gay-Lussac 
vermocht,  sie  durch  Thatsachen  zu  beweisen,  so  würde  er  der  Entdecker 
der  Isomorphie  geworden  sein. 

E.  Mit  scherlich  ist  es,  welcher  den  Satz  aufstellte  und  begrtln- 
dete:  Analog  zusammengesetzte  Körper  haben  gleiche  Kry- 
stallform,  sind  isomorph.  In  diesem  Satz  ist  ausgesprochen,  dass 
ein  Zusammenhang  besteht  zwischen  der  Kr\stallform  der  Körper  und 
ihrer  chemischen  Natur.*)  x 

Dfese  Entdeckung  war  keineswegs  das  Resultat  vorgiingiger  Ideen- 
verbindungen oder  Speculationen.  Mitsc herlich  untersuchte  im  J. 
1818  die  Zusammensetzung  der  phosphorsauren  und  arsensauren  Salze, 
nachdem  Berzelius  behauptet  hatte,  der  Sauerstoff  der  Phosphorsäure 
und  Arsensäure  verhalte  sich  zum  Sauerstoff  der  phosphorigen  und  ar- 
senigen Säure  wie  5:3,  was  zu  jener  Zeit  von  den  Chemikern  viel- 
fach bezweifelt  wurde.  Bei  dieser  rein  chemischen  Arbeit  bemerkte 
Mitscher  lieh,  dass  die  Krystalle  von  phosphorsaurem  und  arsensau- 
rem Natron  anscheinend  gleich  waren,  wenn  ihre  Zusammensetzung  sich 
entsprach.     Bekanntlich  giebt  es  zwei  Reihen  solcher  Salze,  nämlich : 

Dinatriumphosphat  =  H  NV  P   0-*  +  I2aq 
Dinatriumarseniat    =  H  Na^  As  0"*  -f-  1 2aq 

und 

;Mono)  Natriumphosphat  =  H^  Na  P    0^  +  aq 
Natriumarseniat    =  H^  Na  As  0*  -f-  aq. 

Milscherlich  urtheilte  nur  nach  dem  allgemeinen  Ansehen  der 
Kristalle,  da  er  damals  sich  mit  kr^stallographischen  Studien  noch  gar 
nicht  beschäftigt   halte.     Angeleilet  und   unterstützt  von  G.  Rose,  er- 


*)  Das  Historische  der  Entdeckung  der  Isomorphie  s.  in  d.  Abb.  von  G.  Rose, 
Zeitschr.  d.  d.  geol.  Ges.  16, i1.  und  20,691. 


56  Lsomorphie. 

gänzte  er  diesen  Mangel  jedoch  sehr  bald,  mass  und  berechnete  seine 
Kryslalle.  und  sah  nun  in  der  Thal  seine  frühere  Vennuthung  aufs  Ent- 
schiedenste bestätigt.  Denn  er  fand,  dass  die  beiden  ersten  Salze  z^'ei- 
und  eingliedrig,  die  entsprechenden  Winkel  fast  dieselben  sind,  und  das 
AxenverhaUniss  a  :  b  :  c  =  1.576  :  1  :  1.432  ist,  wobei  die  Axen  a  und 
c  unter  70^  42'  geneigt  sind.  Die  beiden  letzten  Salze  dagegen  fanden 
sich  zweigliedrig,  mit  gleichfalls  Übereinstimmenden  Werthen  der  ent- 
sprechenden Winkel,  und  dem  AxenverhaUniss  a  :  b  :  c  =  0.847  :  1  :  0,5. 

Ferner  ergab  sich,  dass  die  Salze 

112  K   P  0^  ^  H2  Am    P  O* 

H2  K  As  0*  "'^^  H2  Am  As  0* 

siinmitlich  viergliedrig  mit  gleichen  oder  nahe  gleichen  Winkeln  krystal- 

lisiren.  wodurch  die  lsomorphie  von  Kalium-  und  Ammoniumsalzen  zum 

ersten  Mal  hervortrat:   und  endlich  fanden  sich  auch 

H  Am2   p  0^ 
und  H  Am2  As  0* 
in  gleichen  zwei-  und  eingliedrigen  Kristallen. 

iNachdem  durch  diese  wichtigen  Untersuchungen  das  Gebiet  der  lso- 
morphie gleichsam  aufgeschlossen  war,  wurde  es  von  Mitscherlich 
mit  grösstem  Eifer  und  mit  glänzendem  Erfolg  durchforscht. 

Er  fand,  dass  schwefelsaures  Kali  und  chromsaures  Kali  die  näm- 
liche zweigliedrige  Form  besitzen.  In  dev  That  ist  auch  ihre  Zusammen- 
setzung eine  ganz  analoge,  denn  im  Sulfat  sind  78  Th.  Kalium  und  64  Th. 
Sauerstoff  mit  32  Th.  Schwefel,  im  Chromat  sind  jene  mit  52  Th.  Chrom 
verbunden.     Ist  also  K  =  39.  0  =  16.  S  =  32.  Cr  =  52,  so  sind  sie 

K2  S  0*       und        K2  Cr  O*. 

Bis  zum  Jahre  1827  kannte  man  nur  eine  Ox\dationsstufe  dBs  Selens, 
welche  den  Namen  Selensäure  ftihrle.  Mitscherlich  stellte  durch 
Erhitzen  von  Selen  mit  Salpeter  ein  Salz  dar,  welches  in  der  Krystall- 
form  dem  schwefelsauren  und  chromsauren  Kali  vollkommen  gleich,  und 
schloss  daraus,  dass  es  einer  neuen  Säure  des  Selens  entsprechen  müsse, 
welche  der  Schwefelsäure  und  Chromsäure  analog  sei,  dass  das  neue 
Kalisalz  K^  Se  0*,  die  Säure  H2  Se  0^  ihr  Anhydrid  Se  0=^  sein  müsse. 
Die  Analyse  l)estätigte  diese  Annahmen;  Mitscherlich  hatte  die  Selen- 
säure  entdeckt  und  die  lsomorphie  ihrer  Salze  mit  denen  der  Schwefel- 
säure und  Chromsäure  nachgewiesen.  Fortan  musste  die  frühere  Selen- 
säure den  Namen  selenige  Säure  erhalten,  um  so  mehr,  als  sie  der 
schwefligen  Säure   in   der  Zusammensetzung  entspricht.     In  dem  seien- 


\ 


Isomorphie.  57 

sauren  Kali  stehen  79  Th.  Selen   =  1  Al.  an  Stelle  der  32  Th.  Schwefel 
oder  52  Th.  Chrom,  das  Salz  ist  also  K^  Se  0*. 

In  das  Jahr  1830  fallt  Mitscherlich's  klassische  Arbeit  über  die 
Sauren  des  Mangans.  Hierbei  fand  er,  dass  die  aus  der  intensiv  grünen 
Auflösung  anschiessenden  scheinbar  schwarzen  Rrystalle  des  mangan- 
sauren Kalis  ebenfalls  die  Form  der  erwähnten  Salze  haben.  Es  Hess 
sich  danach  auf  ihre  Zusammensetzung 

K2  Mn  0* 
schliessen,    und   es  braucht   kaum   gesagt   zu  werden^   dass  die  Analyse 
dies  bestätigt  hat.     Das  Salz  enthalt  55  Th.  =  1   At.  Mangan. 

Wir  haben  also  in  diesen  Salzen  eine  ausgezeichnete  Gruppe  iso- 
morpher Körper,  deren  analoge  Zusammensetzung  mit  derjenigen  ihrer 
Sauren  und  der  Anhydride  derselben  verbunden  ist : 

K2   S  04         H2   S   0*  S  0» 

K2  Cr  04         H2  Cr  0*  Cr  O^* 

K2  Se  0*         H2  Se  0*         Se  O^ 
K2  Mn  04         H2  Mn  0«         Mn  O» 

Freilich  glückt  es  bekanntlich  nicht,  die  Mangansaure  zu  isoliren, 
weil  sie  sich  unter  Bildung  von  Uebermangansaure  sogleich  zersetzt. 

Viel  früher  jedoch  schon  hatte  Mitscherlich  die  schwefelsauren 
Metallsalze,  die  Vitriole,  ihrer  Form  und  Zusammensetzung  nach  bestimmt. 
Ihm  verdanken  wir  den  Nachweis,  dass  der  ungleiche  Wassergehalt  der 
einzelnen  der  Grund  ihrer  Form  Verschiedenheit  ist  (z.  B.  Kupfer-  und  Eisen- 
vitriol) ,  dass  aber  die  aus  Mischungen  von  ihnen  entstehenden  Kryslalle, 
je  nachdem  sie  die  Form  des  einen  oder  des  anderen  Salzes  haben, 
auch  den  dieser  Form  entsprechenden  Gehalt  an  Krystallwasser  besitzen. 

Im  Vorstehenden  sind  nur  einige  isomorphe  Verbindungsreihen  auf- 
geführt, die  wir  M i tscherlich's  Untersuchungen  verdanken.  Die  Iso- 
morphie der  Natron-  und  Sill>ersalze,  die  der  Kali-  und  Ammoniaksalze, 
der  Überchlorsauren  und  übermangansauren  Salze,  der  Kali-  und  Am- 
moniakdoppelsalze der  Magnesiareihe  und  vieler  anderen  mag  spater  er- 
wähnt werden,  doch  sei  hier  sogleich  hervorgehoben,  dass  Mitscher- 
lich auch  die  Isomorphie  bei  Mineralien,  wie  z.  B.  der  Kalkspat hgruppe, 
der  Aragonitgruppe,  der  Schwerspathgruppe  u.  s.  w.  erkannte  und  au« 
der  analogen  Zusammensetzung  der  Glieder  erklaile. 

Mitscherlich 's  Entdeckung  vernichtete  Hauy*s  Satz:  die  Kry- 
jstallform  ist  bedingt  durch  die  chemische  Natur  der  Elementaratome. 
Sie  setzte  an  seine  Stelle  den  Satz  :  die  Krystallform  ist  bedingt  durch 
die  Zahl  und  die  Stellung  der  Elementaratome. 


58  Isomorphie. 

Hatte  es  noch  eines  Beweises  bedurft,  dass  die  Annahme  fonn- 
gehender  Bestandtheile  eine  f^rundlose  Hypothese  war,  so  war  ein  solcher 
geliefert,  als  sich  zeigte,  dass  Mischungen  von  Kupfer-  und  Zinkvitriol 
Krystalle  von  der  Form  des  Eisenvitriols  liefern,  insofern  R  S  O*  -|-  7aq 
heteromorph  ist  'S.  50  ,  also  Mischungen  aus  Cu  S  0*  +  7aq  und 
Zn  S  0*  +  7aq  ebensowohl  zwei-  und  eingliedrig  gleich  Fe  S  0*  -{-  7aq) 
als  zweiglie<lrig  (gleich  Zn  S  0*  +  7aq;  kryslallisiren. 

Schon  llauy  hatte  erkannt,  dass  der  Satz:  jeder  Substanz  kommt 
eine  besondere  Grundform  zu,  auf  das  reguläre  System  keine  Anwendung 
finde,  \Neil  die  Formen  desselben  an  den  allerverschiedensten  Substanzen 
auftreten.  Diamant,  Magneteisen,  Bleiglanz,  Alaun  und  viele  andere 
Salze  zeigen  das  Oktaeder;  Silber,  Eisenkies,  Steinsalz,  Flussspath, 
Analcim  und  viele  Salze  den  AVtlrfel :  Phosphor,  Magneteisen,  Granat 
u.  s.  w\  das  (Jranatoeiier ;  Fahlerz,  Natriumsulfantimoniat,  Helvin  etc. 
das  Tetraeder  u.  s.  w. 

Offenbar  bilden   diese  und  alle  übrigen  regulilren  Formen  auch  ftlr 

die  Isomorph ie  eine  Ausnahme;   hier  ist  eine  und  dieselbe  Form  bei  der 

allerverschiedensten   chemischen  Natur   möglich.     Dennoch   herrscht   die 

Isomorphie   auch    im   regulüren  System,    insofern   es  isomorphe  Gruppen 

in  ihm   giebt,    deren   Glieder  analog  zusammengesetzt   sind,   wie   z.    B. 

n  VI 
die   Spinellgruppe  =   R  R  0*,    in   welcher  z.   B.  Magneteisen  Fe  Fe  0*, 

edler  Spinell  Mg  AI  0^  etc.  stehen. 

j   yj  j 

Die   Alaungruppe  =  R2  R  S*  0>«  +  2iaq,    wobei  R  =  K  oder  N  H«, 

R  ==  AI,  Fe  oder  €r  ist. 

Wenn  es  wahr  ist,  dass  Analogie  der  Zusammensetzung  stets  von 
Gleichheit  der  Krystallform  begleitet  wird,  so  lässt  sich  aus  leteterer 
auf  jene  si^hliessen,  und  in  diesem  Sinne  hat  man  die  Isomorphie  in  der 
Chemie  als  ein  Mittel  benutzt,  die  (k)nstitiition  von  Verbindungen  fest- 
zustellen, und  sogar  bei  der  Bestimmung  der  Atomgew  ichte  der  Elemente 
berücksichtigt. 

Wir  haben  es  hier  jedoch  vor  allem  mit  dem  Nachweis  der  Isjo- 
morphie  im  Gebiete  der  Mineralien  zu  thun.  Mitscherlich  selbst 
erkannte  ihre  Bedeutung  und  machte  schon  auf  die  wichtigsten  Gruppen 
aufmerksam,  und  Berzelius  sah  sich  in  Folge  der  Entdeckung  der  Iso- 
morphie zu  einer  Umarbeitung  seines  chemischen  Mineralsystems  ver- 
anlasst. Ja,  man  kann  behaupten:  Isomor|)hie  und  Heteromorphie  haben 
in  der  Mineralogie  eine  neue  und  wichtige  Periode  der  Entwicklung  her- 
vorgerufen,  denn   nun  erst  war  der  Zusammenhang  zwischen  Form  und 


\ 


tsomorphie.  59 

chemischer  Natur  evident,  fortan  wai*  «s  nicht  mehr  thunJich,  eine  dieser 
beiden  Haupteigenschaften  zu  vernachlässigen;  der  Mineralog  haAte  sein 
Material  zu  analysiren  und  der  Chemiker  hatte  seine  Krystalle  zu  messen. 
Jeder  Versuch  einer  Systematik  musste  Form  und  Mischung  zur  wesent- 
lichen Grundlage  haben. 

Vor  der  Entdeckung  der  Isomorphie  hatte  insbesondere  Berzelius 
viele  Analysen  von  Mineralien  stöchiometrisch  berechnen  gelehrt,  und 
ihre  Zusammensetzung  durch  Formeln  ausgedrückt.  Dabei  war  eine 
Schwierigkeit  hervorgetreten  dadurch,  dass  oft  irgend  ein  Stoff  in  ge- 
ringer Menge  an  der  Zusammensetzung  theilnimmt,  so  dass  man  im 
Zweifel  blieb,  ob  derselbe  wesentlich  sei  oder  nicht.  Im  ersten  Fall 
wurde  bei  der  Rechnung  der  Quotient  aus  dem  Atg.  in  seine  Menge 
so  klein,   dass  dadurch   die  Einfachheit  des  Atomverhaltnisses   verloren 

Z.  B.     Berthier  hatte  in  einer  Zinkblende  gefunden: 

Atg.  Quotienten 

Schwefel     33,6         32  1,06 

Zink            63,0         65  \ 

Eisen            3,4         56  0,06 

Diese  Blende  enthält  also  1  At.  Eisen  gegen  \^^\^  At.  Zink,  und 
jenes  offenbar  als  Fe  8.  Sollte  man  sie  nun  als  FeS  +  16 — 47Zn  8 
betrachten?  Andere  Blenden  hatten  bei  der  Analyse  kein  Eisen  gegeben. 
Es  war  daher  nattirlich,  dass  man  solche  geringe  Mengen  als  unwesent- 
lich, als  Verunreinigung  betrechtete  und  von  der  Berechnung  und  der 
Formel  ganz  ausschloss. 

Durch  die  Entdeckung  der  Isomorphie  verschwanden  alle  solche 
Zweifel  und  Schwierigkeiten,  denn  man  erkannte,  dass  der  in  geringer 
Menge  vorhandene  Bestandtheil  in  Form  einer  Verbindung  vorhanden 
ist,  welche  der  herrschenden  Verbindung  analog  und  mit  ihr  isomorph 
ist,  dass  das  Ganze  also  als  eine  isomorphe  Mischung  zweier  Verbin- 
dungen betrachtet  werden  muss. 

.  Die  angeführte  Zinkblende  ist  eine  isomorphe  Mischung  aus  Schwefel- 
zink und  Schwefeleisen,  und  zwar 

16— 17ZnS\ 
Fe  8/ 

ja  man  fand  Zinkblende  mit  44  bis  45  pCt.  Eisen,  eine  Mischung 

3ZnS 
Fe  8 


} 


60  Isaniorphie. 

und  war  genöthigt,  den  Namen  Zinkblende  nicht  blos  auf  das  reine  Zn  S, 

sondern  auf  alle  Mischungen 

w  Zn  S  \ 
FeS  j 
auszudehnen. 

Nun  erklärte  sich,  weshalb  in  den  rhoniboedrischen  Carbonaten 
von  Ca,  Mg,  Mn,  Fe,  Zn  so  hUufig  mehr  als  ein  Metall  enthalten  ist, 
ohne  dass  die  Form  eine  wesentliche  Aenderung  erleidet :  denn  alle  jene 
Carbonate  R  C  0-^  sind  isomorph  und  deshalb  der  Mischung  in  den  ver- 
schiedensten Verhaltnissen  fähig.  Jetzt  begriff  man,  weshalb  die'  natür- 
liehen  Phosphate  (von  Blei,  Kuj)fer  oft  etwas  Arsen,  und  warum  die 
Arseniate  oft  etwas  Phosphor  enthalten. 

Granat  ist  ein  wohlbekanntes,  durch  seine  reguläre  Form  ausge- 
zeichnetes Silicat.  Untersucht  man  aber  die  verschiedenen  Granate. 
die  allerdings  sich  durch  Färbung  und  V.  G.  unterscheiden,  so  erstaunt 
man,  dass  sie  hinsichtlich  der  übrigen  Bestandtheile  die  grösste  Ver- 
schiedenheit zeigen,  denn  man  fmdet  in  ihnen 

entweder     keine     Thonerde     oder  bis  zu  22  pCt. 
»  kein      Eisenoxvd      »       »      »    30      )^ 

»  keinen  Kalk  »       »      »37      » 

»  keine     Magnesia        »       >»      »    22      »j 

Zu  Hau y 's  Zeit  wäre  ein  solcher  Wechsel  in  der  chemischen  Natur 
bei  dem  nämlichen  Mineral  unverständlich  geblieben:  nachdem  nun  aber 
die  Analysen  gezeigt  hatten,  dass  in  einem  Granat  der  bei  der  Analyse 
blos  Thonerde  und  Kalk  gegeben  hatte,  gleichwie  in  einem  anderen,  der 
blos  Eisenoxyd  und  Kalk  ergab,  die  Atome  von 

Ca  :  AI  =  3  :  1  AI  :  Si  =  1  :  3 

Ca  :  Fe  =  3  :  1  Fe  :  Si  =  1  :  3 

stets  aber  auch  Ca  :  Si  =  1  :  1  sind,  sah  man  ein,  dass  es  sich  hier  um 
zwei  analog  zusammengesetzte  Verbindungen  liandelt: 

Ca:»  AI  Si«  012  und  Ca»  Fe  Si»  0»2, 
ja  man  fand  sehr  bald,  dass  es  viele  Granate  giebt,  welche  bei  der  Ana- 
lyse Thonerde  und  Eisenoxyd   liefern,   also  isomorphe  Mischungen  jener 
beiden  Grundverbindungen  sind : 

m  Ca»  AI  Si»  0^2  ) 
n  Ca»  Fe  Si»  0»2  f 

Ja  auch  die  analog  zusammengesetzten  Silicate 

Mg»  AI  Si»  012     und     Mg»  Fe  Si»  0*2 

Fe»  AI  Si»  0*2        ,»        Fe»  Fe  Si»  0^2 

Mn»  AI  Si»  0»2        »       Mn»  Fe  Si»  0^2 


V 


Uomorphic.  61 

fand  man,  iheils  für  sich,  theils  mit  einander  oder  mit  den  Ca-haltigen 
vermischt,  Granatkr^stalie  bildend,  und  überzeugte  sich  so,  dass  der 
Name  Granat  nicht  ein  Mineral,  sondern  eine  Gruppe  isomorpher  Silicate 
und  Mischungen  derselben  bezeichnet,  welche  bei  allem  Wechsel  ihrer 
qualitativen  Natur  das  gemein  haben,  dass  die  Atome  der  zweiwerthigen 
Elemente,  der  sechswert h igen  und  des  Siliciums  =  3:1:3  sind,  so 
dass  die  allgemeine  Granatformel 

//    VI 
R3   R    Si3  012 

ist.  Man  wird  sich  leicht  sagen,  dass  Fprmeln  dieser  Art  für  Hauy 
undenkbar  hHtten  sein  müssen. 


Die  vorzüglichsten  isomorphen  Gruppe  nunter  den 

Mineralien. 

Durch  Mit  scherlich  und  spätere  Forscher  ist  das  Gebiet  der  Iso- 
niorphie  bei  den  künstlichen  Verbindungen  sehr  umfangreich  geworden - 
Sehen  wir  vorläufig  von  diesen  ab,  und  stellen  hier  die  wichtigsten 
Isomorphieen  bei  Mineralien  zusanmien,  soweit  sie  von  analoger  Zusam- 
mensetzung begleitet  sind,    geordnet  nach  dem  Krystallsystem. 

Sechsgliedriges  System. 

a)  Korundgruppc 

Korund  AI  0^ 

Eisenglanz     Fe  0^ 
(Chromoxyd  €r  0^,  nur  künstlich) 

b)  Kalkspathgruppe 

Kalkspath  Ca  C  0^ 

Magnesitspath  Mg  C  0^ 

Eisenspath  Fe  C  0^ 

Manganspath  Mn  C  0-^ 

Zinkspath  Zn  C  0^ 

c)  Apatitgruppe 

.     ;..  /  3Ca3  P2  08         ,  /  3Ca3  P2  0» 

Apatit  j      ^,^    p,,     undj    ^^   ^^, 

D  _u-.  /  3Pb3  P2  0» 

Pyromorphit  |    ^^ 


C12 

».      .    .,        .  3Pb3  As2  0» 
Mimetesit       <     p,     pij 

V        ,.   ..       /3Pb3V2  0» 
\anadmit      |    pj^    ^j^ 


{ 


g2  Isomorphie. 

d)  Willemilgruppe 

Willemit         Zn^  Si  0* 
Phenakit        Be^  Si  0<     . 
Dioptas      112  Cu  Si  O* 

e)  Gliinmergruppe 

f)  TurinaliDgruppe 

Die  chemische  Natur  der  Glieder  dieser  beiden  Gruppen  bleibt  spä- 
terer Betrachtung  vorbehalten. 

Viergliedriges  System. 

a)  Zinnsteingruppe« 

Zinnstein        Sn  O^ 

Rutil  Ti  O'^ 

7.  .  f  Si  02 

Zirkon         j  ^^  Q2 

b)  Scheelitgruppe 

Scheelil  Ca  W  0< 

Scheelbleierz     Pb  \V  0^ 
Gelbbleierz        Pb  Mo  0* 

Zweigliedriges  System. 

a)  Diasporgruppe 

Diaspor  H^  AI  O* 
Manganit  H^  Mn  O* 
Göthit         IPFe   0* 

b)  Aragonitgruppe 

Aragonit  Ca  C  0» 
Witherit  Ba  C  O» 
Sirontianil  Sr  C  0» 
Weissbleierz  Pb  C  O » 

c)  Schwerspathgruppe 

Schwerspath     Ba  S  O* 
Cölestin  Sr  S  0* 

Anhvdril  Ca  S  0* 

Bleivilriol  Pb  S  0< 

d)  B  i  1 1  e  r  s  a  1  z  g  r  u  p  p  e 

Bittersalz  Mg  S  0*  +  7aq 

Zinkvitriol        Zn  S  0^  +  7aq 
Nickelvilrioi     Ni  S  O*  +  7aq   (künstlich) 


Isomorphie.  63 

Cy  Olivingruppe 

Forslerit  Mg^  Si  0* 

Fayalit  Fe^  Si  O*  (künstlich  als  Frischschlacke  etc.) 

Tephroit  Mn2Si  0^ 

Chrysolith  \  mMg»  Si  0*  \ 
OHvin         /nFe2    Si  O*  / 

Zwei-  und  eingliedriges  System. 

a]   Eisenvitriolgruppe 

Eisenvitriol  Fe  SO*  +  7aq 
Koballvilriol  Co  SO*  +  7a(i 
Manganvitriol     Mn  SO*  +  7aq   (künstlich) 

b)  Vivianitgrxippe 

Vivianit  Fe»  P2   0^  -f-  8aq 

Kobaltbltithe       Co»  As^O«  +  8aq 

c)  Augitgruppe 

d)  Euklasgruppe 

Auch  diese  können  erst  später  besprochen  werden. 

Reguläres  System. 

a)  Spinellgruppe 

Spinell  Mg  AI  0* 

Magneteisen  Fe  Fe  0* 
Chromeisen   Fe  €r  0* 

b)  Alaungruppe 

Kalialaun  K^     AI  S*  O*»  +  24aq 

Ammoniakalaun    Am^  AI  S*  0**^  +  24aq 
Eisenalaun  K^     Fe  S*  O»«  +  24aq  | 

und  Ara2  Fe  S*  0««  +  24aq  I 
Chromalaun  K^    Cr  S*  O^«  +  24aq  [  (*^^°^^*'^^' 

und  Am2  Cr  S*  O^e  +  24aq 

c)  Granatgruppe 
S.  oben. 

Es  muss  daran  erinnert  werden,    dass   in  Folge   von  lleteromorphie 

analoge  Verbindungen   nicht   immer   isomorph   sind    (S.  50).     Deswegen 

finden  wir  R  C  0»  als  Kalkspath  und  Aragonitgruppe,  R^SiO*  als  Wille- 

• 

mit-  und  Olivingruppe ,  R  S  0*  -f-  7aq  als  Bittersalz-  und  Eisenvilriol- 
gruppe,  deswegen  steht  der  viergliedrige  Hausmannit  MnMnO*  nicht  in 
der  Spinellgruppe,  der  sechsgliedrige  Quarz  SiO^  nicht  in  der  Zinn- 
steingruppe, u.  s.  w. 


54  Isomorphie. 

Uebereinstiniinunfi  und  Verschiedenheit  in  der  Kryslallform 

isomorpher  Körper. 

Isomorph  heisst  ^leieh^estahel.  allein  nur  die  Kr\slalle  einer  und 
derseli»en  Substanz  sind  hinsichtlich)  ihrer  Form  und  der  von  ihr  uniiiit- 
telluir  abhängigen  Eigenschaften  wirklich  gleich.  Körper  von  niaterioJJ 
\erschiedener  Natur,  wenngleicli  von  analoger  Zusammensetzung,  welche 
\N  ir  isonior])h  nennen .  stinmien  in  ihrer  Form  niemals  ganz  überein ,  so 
dass  der  Begriff'  ))isomorpliw  nicht  absolut  richtig  ist.  Die  Abweichungen 
geben  sich  durch  Winkeherschiedenheiten  zu  erkennen,  d.  h.  die  Nei- 
gungen entsprechender  Flächen  sind  bei  isomorphen  Körpern  mehr  oder 
min<lcr  \erschieden.  oder,  was  dasselbe  ist,  die  Axenverhältnisse  stim- 
men nicht  genau  tiberein. 

Wühlen  wir  als  Beispiele  zuvörderst  die  rhomboedrischen  Carbonale 
oder  die  Ralkspathgruppe,  so  ist  bei  ihnen  der  Endkantenwinkel  des 
Ilauptrhomboeders  =  2A  und  die  Länge  der  llaupta\e  c,  wenn  die  Axen 
a  =  I   sind : 

Kalkspath 

Manganspath 

Eisenspalh 

Magnesitspath 

Zinkspath 

Der  Bhomboederwinkel  weicht  demnach  um  2°  35'  ab,  und  die 
Axenlänge  von  c  verhält  sich  bei  Kalk-  und  Zinkspath  =  1  :  0,944. 

Vergleicht  man  an  den  zweigliedrigen  Kr\ stallen  der  Aragonitgruppe 
die  Winkel,  welche  die  Flächen  des  ersten  Paars  oder  vertikalen  Pris- 
mas p  =  a  :  b  :  oo  c  an  der  Axe  a ,  und  diejenigen ,  welche  das  hori- 
zontale Prisma  oder  zweite  Paar  q  =  b  :  c  :  oo  a  an  der  Axe  c  bildet, 
und  das  daraus  berechnete  Axenverhältniss.   so  hat  man: 

Aragonit  Ca  C  0* 

Weissbleierz  Pb  C  0^ 

Strontianit  Sr  C  0^ 

Wilherit  Ba  C  0^ 

Die  Winkel  \on  p  dilferiren  um  2^20',  die  von  q  um  I"  32'.  Und 
während  das  Prisma  p  stumpfer,  die  Axe  a  mithin  ktirzer  wird,  isl  q 
minder  stumpf,  die  Axe  c  also  länger. 


2A 

c 

Ca  C  0 » 

1 05° 

ö' 

0,854 

Mn  C  O*' 

106 

51 

0,821 

Fe  C  0 » 

107 

0 

0.818 

# 

Mg  C  0=^ 

107 

30 

0,809 

Zn  C  0  * 

107 

40 

0.806 

P- 

P 

<1  • 

4 

a  :  f  >  :  c 

116" 

10' 

108" 

26' 

0,6224  :  1  :  0,7208 

117 

14 

108 

14 

0,6100  :  1  :  0,7234 

117 

19 

108 

12 

0,6090  :  1  :  0,7239 

118 

30 

106 

54 

0,5949  :  1  :  0,7413 

Isomorphie.  65 

Aehnlich  verhalt  sich  die  Schwerspathgruppe,  denn  hier*)   ist: 

p  :  [i  ([  :  q  a  :  h  :  (• 

Schvverspalh     Ba  SO^     \0r  40'     M3"  26'     0,814  :  \  :  0,656 
Bleivitriol  Pb  SO^     103    44      M4    24      0,785  :  \  :  0,644 

Cölestin  Sr  SO*     104      2      1U    38      0,781  :  1  :  0,641 

Sie  unterscheidet  sich  indessen  von  der  voriji^en  dadurch ,  dass  beide 
Prismen  ^leichuiUssig  stumpfer,  die  Axen  a  und  c  also  gleicherweise 
kürzer  werden. 

Wenn  an  den  viergliedrigen  Kristallen  der  Zinnsteingruppe  2A 
den  Endkantenwinkel  des  Hauploklaeders  a  :  a  :  c  und  c  die  LJInge  der 
Hauptaxe,  a  =  1   gesetzt,  bedeutet,  so  ist 

2A  c 

Zinnstein     SnO^         121^35'         0,672 
Rutil  TiO'^  123      8  0,644 

Zirkon      { ^[^2         ^'^^    ^0  0,640 

Es  ist  bekannt,  dass  selbst  bei  gut  ausgebildeten  Krystallen  die 
schärfsten  Messungen  kleine  Abweichungen  solcher  Winkel  ergeben, 
welche  gleich  sein  sollten,  allein  diese  Abweichungen  betragen  weniger 
als  eine  Minute.  Minder  gute  Krystalle  ergeben  wohl  etwas  grössere 
Verschiedenheilen,  welche  indessen  auch  nur  Minuten  betragen.  Es  sind 
dies  Folgen  \on  Störungen,  welche  bei  der  Krystallbildung  durch  die 
ungleiche  Anziehung  der  umgebenden  festen  Masse  eintraten  und  die 
Flachen  aus  ihrer  normalen  Lage  gebracht  haben.  Dass  die  Winkel- 
unlerschiede  isomorpher  Krystalle  sich  hierdurch  nicht  erklären  lassen, 
ist  begreiflich. 

MitBcherlich  hat  die  Entdeckung  gemacht,  dass  ungleichaxige 
Krystalle,  d.  h.  also  solche,  welche  verschiedene  Symmetrierichtungen 
haben ,  durch  Aenderungen  der  Temperatur  eine  ungleiche  Veränderung 
nach  jenen  Richtungen  erfahren.  Erwärmt  man  ein  Kalkspathrhomboeder, 
dessen  Endkantenwinkel  bekanntlich  105" 5'  ist,  so  wird  dieser  Winkel 
kleiner,  der  Krystall  dehnt  sich  also  in  der  (Richtung  der  Hauptaxe  c 
mehr  aus,  als  in  den  darauf  senkrechten  Richtungen  der  Axen  a.  Man 
könnte  also  annehmen ,  der  Kalkspath  habe  sich  bei  einer  viel  niedrige- 
ren Temperatur  gebildet,  bei  welcher  sein  Rhomboeder  genau  gleich 
dem  des  Zinkspaths  (Endk.  107^40')  gewesen  wäre,  und  habe  erst  spa- 
ter  bei    der   herrschenden   Temperatur    das  schärfere   Rhomboeder   von 


*)  Die  Stellung  ist  so  gcwHhIt,  dass  c  und  |»  die  Spaltungsflachen  sind. 

Karo  ni  elbber);,  llinfr.ilrhemip.    1.  5 


8*  . 


66  Isomorph  ie. 

405^5'  erlangt.  Oder  man  könnte  sieh  denken,  der  Zinkspath  sei  in 
einer  viel  höheren  Temperatur  als  der  Kalkspath  entstanden,  und  sein 
RhondK)eder  von  105"  5'  sei  in  Folge  der  Abkühlung  zu  eineni  weit 
stumpferen  geworden. 

Dass  aber  dieses  thermische  Verhalten  der  Krystallc  ebensowenig 
die  Winkeluntersehiede  isomorpher  Krystalle  erkhirt,  folgt  aus  der  ge- 
ringen (irösse  der  Aenderung,  welehe  die  Wärme  bewirkt.  Beim  Kalk- 
spath beträgt  sie  für  100"  nur  8,5  Minuten.  Vorausgesetzt,  dciss  die 
Winkeländerungen  der  Temperatur  proportional  wären,  und  der  Zink- 
spath sich  ganz  gleich  verhielte,  müsste  ein  Kalkspathkrystall  um  4820^ 
abgekühlt  werden,  um  dem  Zinkspath  gleich  zu  sein,  oder  dieser  müsste 
um  \KiO^  erhitzt  werden,  damit  sein  Hhomboeder  das  des  Kalkspaths 
würde.  Letzleres  ist  bei  der  Zerselzbarkeii  der  Cirl^onate  in  der  Warme 
unmöglich,  und  jenes  wird  durch  die  Thatsiiche  widerlegt,  dass  sieh 
Kalkspath  bei  gewöhnlicher  Temperatur  bildet. 

Folglich  sind  die  oft  bedeutenden  Winkelunterschiede  isomorpher 
Körper  eine  Folge  ihrer  verschiedenen  chemischen  Natur,  sie  sind  ihnen 
eigenthümlich ,  und  es  ist  bemerkenswerth ,  dass  die  grössere  Uel>erein- 
stimnmng  der  Form  nicht  noth wendig  der  grösseren  Aehnliehkeit  der 
difPerirenden  Elemente  entspricht.  So  sollten  Kalk-  und  Magnesitspath 
sich  am  nächsten  stehen;  ebenso  W^itherit,  Strontianit  und  Aragonii; 
ebenso  Schwerspath  und  Cölestin ,  wenn  man  erwägt ,  dass  Ca  und  Mg, 
Ba,  Sr  und  Ca  sich  näher  stehen,  als  dem  Pb. 

Wenn  bei  einem  Mineral  die  Messungen  von  verschiedenen  Abän- 
derungen rmerschicde  in  den  Winkeln  ergeben,  so  dürfte  der  Grund 
sehr  oft  der  sein,  däss  die  gemessenen  Krystalle  isomorphe  Mischungen 
sind,  in  welchen  das  Verhältniss  der  Grundverbindungen  ein  anderes 
ist.  So  z.  B.  ist  es  erwiesen,  dass  am  Cölestin  von  verschiedenen  Fund- 
orten die  Winkel  der  Prismen  nicht  unerhebliche  Unterschiede  zeigen. 
So  lange  die  gemessenen  Krystalle  nicht  untersucht  sind,  lässt  sieh  nicht 
entscheiden ,  ob  die  Substanz  des  schwefelsauren  Strontians  Schwankun- 
gen in  der  Krystallform  v\^i ,  oder  ob  letztere  von  der  Beimischung  eines 
isomorphen  Sulfats  herrühren.  Im  Voraus  kann  man  s^igen,  dass  beide 
Ursachen  wirks^un  sein  mögen ,  bis  jetzt  aber  steht  nur  soviel  fest,  dass 
die  Cölestinkrystalle,  welche  gemessen  imd  untersucht  sind,  sämmtlich 
etwas  Kalksulfat  enthalten.  Nach  Arzruni^i  ist  bei  dem  kalkarmsten 
(von  Bristol'   und  dem  kalkreichsten   (von  Sicilien): 


♦)  Der.  (!.  d.  ehem.  Ges.  4872.  S.  t048. 


V 

t 


Isomorpliie.  67 

Ca  :  Sr  a  :  c  P  •  P 

Br.     4:298         0,78165:0,64234         103«  58' 
Sic.    1:     45         0,78035:0,64118         104    12 

Die  grössten  Winkelverschiedenheilen  fonden  sicli  aber  bei  dem 
Gölestin  vom  Eriesee  und  dem  von  Pschow,    bei  welchen 

Ca  :  Sr  a  :  c  P  •  P 

Er.         1  :  133         0,7696  :  0,6275         104"  50' 
Pseh.      1  :     87         0,7875  :  0,6415         103    34 

Wir  werden  weiterhin  noch  mehr  Beweise  dafür  finden,  dass  das 
Verhültniss  zweier  isomorpher  Verbindungen  in  einer  Mischung  den  geo- 
metrischen Verscliiedenheilen  nicht  entspricht.  Auch  im  vorliegenden 
Fall  sind  mit  der  grössten  Differenz  in  der  Zusammensetzung  blos  Win- 
kelunterschiede des  Spaltungsprismas  von  14'  verbunden,  wahrend  die 
grössten  Winkeldifferenzen  von  1°  16'  bei  Mischungen  sich  finden,  deren 
Zusammensetzung  viel  geringere  Verschiedenheit  zeigt. 

Natürlich  ist  auch  durchaus  nicht  zu  behaupten,  dass  die  für  den 
Cölestin  oben  (S.  65)  angegebenen  krystallographischen  Constanten  dem 
reinen  Strontiansulfat  zukommen. 

Krystalle  aus  zwei  oder  mehr   isomorphen  Körpern. 

Isomorphe  Mischungen. 

Kristalle  einer  Substanz  vergrössern  sich  in  den  Auflösungen  sol- 
cher Körper,  die  mit  jenen  isomorph  sind;  sie  verhalten  sich  also  in 
diesem  Fall  gerade  so,  wie  in  der  Lösung  ihrer  eigenen  Substanz. 

Ein  Alaunoktaeder  vergrössert  sich  in  der  Auflösung  von  Chrom- 
alaun, oder  umgekehrt,  und  gleiches  erfolgt  in  der  Lösung  von  Eisen- 
alaun. So  entstehen  schliesslich  Krystalle,  welche  in  ihrer  Masse  hete- 
rogen sind,  obwohl  sich  dies,  wenn  die  einzelnen  Verbindungen  nicht 
verschieden  geftlrbt,  oder  wenn  ihre  Lamellen  sehr  dünn  sind,  durch 
Beobachtung  nicht  nachweisen  lässt. 

Da  ein  solches  Uebereinanderkrystallisiren  bei  löslichen  künstlichen 
Verbindungen  stattfmdet,  so  darf  man  schliessen,  dass  es  auch  bei  der 
Bildung  der  natürlichen  Krystalle  unter  geeigneten  Umständen  erfolgt 
sein  kann.     Die  Erfahrung  bestätigt  diese  Vermuthung  vollkommen. 

Krystalle   von   grünem  Turmalin   schliessen   einen  Kern  von  rothem 

ein  und  umgekehrt;  farblose  und  grüne  Turmalinkry stalle  sind  am  einen 

Ende  braun  oder  schwarz.    Wir  wissen,  dass  der  grüne ,  rothe,  braune 

und  schwarze  Turmalin  nicht  etwa   farbloser  Turmalin  sind,    dem   eine 

5* 


ßg  tsomorplne. 

färbende  Substanz  beif^eniischt  ist,  sondern  dass  alle  diese  Turmaline 
Silicate  von  analoger  Zusammensetzung  sind ,  welche  als  isomorphe  Ver- 
bindungen die  Eigenscliaft  haben,  zusammen  und  übereinander  zu  kr\'- 
stall  isiren. 

Krystalle  von  Vanadin it  von  Beresow  enthalten  einen  Rem  des 
isomorphen  Pyromorphits;  in  Kpidolkrystallen  von  Sillböhle  steckt  Or- 
thit ,  der  jenem  isomorph  ist ;  boim  Glinmier  und  Feldspath  sind  Ver- 
wachsungen zweier  Arten  nicht  selten. 

Die  Analyse  solcher  in  ihrer  Masse  chemisch  nicht  gleichartiger 
Krystalle  kann  möglicherweise  Verschiedenheiten  ergeben,  wenn  sie  an 
einzelnen  Theilen  eines  und  desselben  Krystalls  ausgeführt  wird. 

Von  viel  grösserer  Bedeutung  sind  die  isomorphen  Mischungen, 
d.  h.  die  Krxstalle,  welche  aus  der  gemeinsamen  Lösung  von  zwei  oder 
mehr  isomorphen  Verbindungen  hervorgehen. 

Wir  sahen,  dass  isomorphe  Mischungen  (z.  B.  die  gemischten  Vi- 
triole und  Alaune)  schon  früh  Gegenstand  der  Untersuchung  waren,  dass 
ihre  Natur  aber  erst  durch  M  i  t  s c  h  e  r  I  i  c  h   erklärt  wurde. 

Die  relative  Menge  der  Grundverbindungen  in  einer  isomorphen 
Mischung  ist  sehr  mannichfach,  die  Zahl  der  Mol.  ist  zwar  eine  l>e- 
stimmte,  jedoch  nicht  immer  eine  einfache,  und  die  Menge  der  einen 
Verbindung  kann  sehr  klein  sein  im  VerhHitniss  zur  anderen  -kalkhal- 
tiger Cölestin,  strontianhaltiger  Aragonit). 

Die  Zahl  der  isomorphen  Mischungen  ist  unter  den  Mineralien  ausser- 
ordentlich gross,  ja  es  konnnen  solche  vor,  deren  Grundverbindungen 
für  sich  noch  nicht  gefunden  sind.  Ihre  Häufigkeit  wird  begreiflieh, 
wenn  man  annimmt,  dass  die  Krystalle  aus  der  gegenseitigen  Wirkung 
sehr  verdünnter  Lösungen  innerhalb  langer  Zeiträume  entstanden  ^  wo- 
bei eine  Aenderung  im  Stoffgehalt  jener  Lösungen  nattlrlich  erscheint. 

Berechnung  der  Analyse  isomorpher  Mischungen.  —  In- 
dem wir  zunächst  voraussetzen,  dass  die  sie  bildenden  Grundverbin- 
dungen von  analoger  Zusammensetzung  seien,  berechnen  wir  ihre  Ana- 
lyse ganz  nach  den  früher  (S.  23)  entwickelten  Gnindsiitzen. 

Beispiel.  Ein  Dolomit  von  Sorrento  hat  nach  Ab  ich  bei  der  Ana- 
l\se  gegeben: 

Kalk  36,52 

Magnesia  46,57 

Kohlensäure     46,91 

100. 


Isomorphie.  69 

Daraus  berechnet  sich: 

Atg.  Quotienlen 

Calcium         26,09         40  0,652         1,5     3 

Magnesium      9,94         24  0,4U  =  1=2 

Kohlenstoff    42,80         12  1,066         2,5      5 

Sauerstoff      51,17         16  3,198         7,7    15,4 

Da  auf  den  indirect  bestimmten  Sauerstoff  alle  Fehler  fallen  (S.  25), 
so  darf  es  nicht  befremden,  dass  sein  Quotient  keine  ganze  Zahl  ist. 
Ist  derselbe  nun  15  oder  16? 

Der  Dolomit  ist  eine  Mischung  der  Carbonate  von  Calcium  und 
Magnesium,  welche  analog  zusammengesetzt  sind.  Die  Mischung  selbst 
ist  also  von  analoger  Natur,  d.  h.  das  Atomverhältniss  von  Ca  :  C  :  O 
ist  gleich  dem  von  Mg  :  C  :  0  und  gleich  dem  von  Ca  und  Mg  :  C  :  O . 
Wir  denken  uns  also  beide  als  eins,  addiren  ihre  Quotienten,  und 
vergleichen  sie  mit  denen  des  Kohlenstoffs  und  Sauerstoffs: 

(Ca,  Mg)  :  C  :  0=5  :  5  :  15,4  =  1:1:  3,08, 

und  sehen  somit ,  dass  das  Atomverhältniss  =  1:1:3,  der  Quotient  für 
den  Sauerstoff  folglich  =15  und  nicht  =16  ist. 

Bezeichnen  wir  Ca  und  Mg  mit  H,   so  ist  also  die  Mischung 

RC  03 

und  da  3  At.  Ca  gegen   2  At.  Mg  vorhanden  sind,   so   ist  die  specielle 

Formel 

(  3Ca  C  03  \ 
\  2Mg  C  03  / 

und  die  berechnete  Zusammensetzung: 

3Ca  =  120  =  25,64  =  Ca  O       35,90 
2Mg  =     48  =  10,26  =  MgO        17,10 
5C     =     60  =  12,82  =  C02        47,00 
150    =  240  =  51,28  100. 

468  100. 
Bei  der  Berechnung  isomorpher  Mischungen  von  analog  zusammen- 
gesetzten Verbindungen  addirt  man  die  Quotienten  der  differenlen  Be- 
standtheile  und  vergleicht  die  Summe  mit  den  tlbrigen  Quotienten, 
weil  das  Atomverhältniss  der  Grundverbindungen  unter  sich  und  dem 
in  der  Mischung  gleich  ist,  was  aber  Bedingung  der  »analogen  Zusam- 
mensetzung« ist.  * 

Beispiel.  —  Ein  grüner  Augit  aus  Schweden  gab  nach  11.  Rose 
bei  der  Analyse  und  giebt  folglich  bei  der  Berechnung: 


70 


iBomorphie. 

Atg. 

C^ot. 

Kalk 

23,47 

Calcium 

16,76 

40 

0,449 

Magnesia 

H,49 

Magnesium 

6,89 

24 

0,287 

Eisenoxydul 

11,63 

Eisen 

9,05 

56 

0,164 

Kieselsäure 

54,08 

Siliciuni 

25,24 

28 

0,90 

99,67 

Sauerstoff 

41,73 

16 

2,64 

Dieser  Augit  isl  eine  isomorphe  Mischung  der  Silicate  von  Ca  ,  Mg  und 
Fef.  Die  Summe  der  Quotienten  dieser  drei  Elemente  =  R  ist  0,867;  es 
sind  also  die  Atome  von  R  :  Si  :  O  =  0,867  :  0,9  :  2,61  =  0,96  :  4  :  2,9, 
d.  h.  offenbar  =1:1:3;  die  Mischung  ist  also 

RSiO». 

Da    ferner   die   Atome   von   Ca,  Mg  und   Fe  =  2,6  :  1,8  :  1  ,    d.   h. 

nahezu  =  3:2:1   sind,  so  besteht  dieser  Augit  aus 

(  3Ca  Si  03 
\  2Mg  Si  O» 
1    Fe  Si  03 

Beispiel. —  Ein  Granat  von  PitkHranta  gab  nach  Hess: 

Atg.    Quot. 
Kalk  22,88  =  Calcium 

Magnesia  4,00  =  Magnesium 

Eisenoxydul     9,68  =  Eisen 
Eisenoxyd      25,47  =  Eisen 
Thonerde         3,40  =  Aluminium 
Kieselsäure    35,55  =  Silicium 
100,98        Sauerstoff 

Auch  der  Granat  enthält  Silicate  von  Calcium,  Magnesium  und  Ei- 
sen in  isomorpher  Mischung.  Es  treten  aber  noch  Silicate  von  Eisen 
und  Aluminium  hinzu,  in  deren  Mol.  2  At.  Eisen  (Fe)  und  2  At.  Alu- 
minium (AI)  enthalten  sind.  Bezeichnet  man  Ca,  Mg,  Fe  mit  R,  Fe 
und  AI  mit  R,  und  addirt  die  Quotienten  der  R  und  der  R,  so  erhält 
man 

R  :  R  :  Si  :  0  =  0,643  :  0,192*;  :  0,592  :  2,405  =  3^4  :  1  :  3,1  :  12,5, 

wofür  wir  3      :  1  :  3      :  12 

setzen  müssen.     Die  Granatnn'schung  ist  also 

R3RSi3  0>2 


16,34 

40 

0,408 

2,40 

24 

0,1 

7,53 

56 

0,135 

17,83 

0,318 

4,8« 

27,3 

0,066 

16,59 

28 

0,592 

38,48 

16 

2,405 

2 


Isomorphic.  7  { 

Da  R  aequivalent  3R  ist,  so  ist  auch  3R2  Si  0^  acq.  R2  si^  0>2,  und 
man  kann  die  Mischung  auch  durch 

/3R2SiO^   \ 

bezeichnen. 

Der  Analyse  zufolge  ist 

Ca  :  Mg  :  Fe  =  4  :  1  :  1 ,3 

Fe  :  AI  =  4,8  :  1 

Wühlt   man   statt   dieser  VerhHitnisse  die    nilchst  einfachen  4:1:1 

und  5:1,  so  witre  der  untersuchte  Granat  eine  Mischung  aus 

(  4Ca2  Si   0^ 
3J    Mg^Si   O^ 
Fe2  Si    0»  I    } 
(  5Fe2  Si  *  012  ^ 
\    A12  Si^0»2/j 

Sehr  häufig  begegnet  man  der  Vorstellung,  eine  isomorphe  xMischung 
sei  ein  einzelnes  Molekül,  in  welchem  ein  Theil  eines  Bestandtheils 
durch  einen  anderen  vertreten  oder  ersetzt  sei.  Man  nennt  letztere  auch 
wohl  isomorphe  Bestandtheile.  Diese  Vorstellung  ist  indessen  ganz  un- 
richtig: aus  einem  fertigen  Mol.  kann  nicht  ein  Bruchtheil  eines  Atoms 
austreten,  und  dafür  ein  solches  eines  anderen  Elements  eintreten.  Ein 
Bitterspath,  welcher 

( Ca  c  on 

t  Mg  C  0^*  / 
ist,  kann  nicht  C^j  C  O^  sein,  in  welchem  die  Hlllfte  des  Calciums  durch 
Magnesium  ersetzt  ist;  das  Mol.  Ca  C  0^  kann  sich  wohl  in  das  Mol. 
Mg  C  O*^  verwandeln,  allein  die  Umwandlung  kann  nicht  einen  Theil  des 
Calciums  treffen,  weil  Ca  eben  ein  Atom,  die  kleinste  Menge  darstellt. 
Deshalb  führen  abgekürzte  Formeln,  welche  jener  Vorstellung  ent- 
sprechen ,  den  Anfänger  leicht  zu  der  Idee ,  dass  derselben  ein  gewisser 
Werth  zukomme. 

(Ca*Mgi)    C03,   fCa^Mg*;   CO^*  für  den  Dolomit    (S.  69), 

(Ca*  Mgl  Fei)  Si  0»  für  den  Augit  (S.  70)  mögen  als  Ausdruck  der 
Analysen  gelten,  sind  aber  eigentlich  keine  chemischen  Formeln. 

Die  Zusammensetzung  isomorpher  Mischungen  im  Ver- 
gleich zu  der  Beschaffenheit  ihrer  Lösungen.  —  Die  Krystalle, 
welche  aus  der  Lösung  isomorpher  Körper  durch  fractionirte  Krystalli- 
sation  erhalten  werden,  enthalten  letztere  fast  niemals  in  demselben 
Verhältniss  wie  jene*). 


*)  Rammeisberg  in  Pogg.  Ann.  91,321. 


72  Isomorphie. 

Die  aus  einer  Lösung  von  je  1  Mol.  Mg  SO^  +  7  aq  und  Zn  SO^  +  7  aq 
anscbiessenden  Kristalle  enlhallen  von  Anfang  bis  zu  Ende  beide  Salze  in 
diesem  VerhUllniss. 

Wendel  man  gleiche  Mol.  Cu  S  0^  +  5  aq  und  Mn  S  0^  +  5  aq, 
so  sind  die  ersten  Anschüsse  die  kupferreichsten,  die  letzten  die  man- 
ganreichsten. 

Bei  gleichen  Mol.  K^  S  0^  und  Am^  S  0^  herrscht  anfangs  das  Kalisulfat 
vor;  bei  Thonerde-  und  Chromalaun  der  erstere;  bei  schwefelsaurem 
und  chromsaurem  Kali  das  erstere;  bei  salpetersaurem  Baryt  und  sal- 
petersaurem Blei  jenes.  Das  schwerer  lösliche  der  beiden  Salze  ist  in 
den  ersten  Krystallen  der  Mischung  immer  das  überwiegende. 

Isomorphe  Mischungen  aus  Verbindungen,  welche  der  lleteromor- 
phie  fähig  sind,  zeigen  oft  beide  Formen,  jede  derselben  ist  aber  an 
ein  gewisses  VerlUUlniss  der  Grundverbindungen  in  der  Mischung  ge- 
bunden. 

Je  1  Mol.  Mg  S  0^  +  7  aq  zweigliedrig)  und  Fe  S  0^  +  7  aq  (zwei- 
und  eingliedrig  liefert  Mischungen,  in  denen  anfangs  das  Eisen,  später 
das  Magnesium  vorherrscht ,  alle  haben  die  Form  des  Eisenvitriols.  So- 
bald aber  in  den  späteren  Anschüssen  mehr  als  3  At.  Mg  gegen  Fe 
enthalten  sind ,  haben  die  Krystalle  die  Form  des  Magnesiasalzes. 

Aehnlich  verhält  sich  1  Mol.  Fe  S  0<  -f-  7  aq  und  ein  Mol.  Mn  S  0^ 
+  5  aq.  Die  Mischungen  beider  Salze  enthalten  sie  stets  mit  7  aq, 
und  zwar  bilden  sich  grüne  Krystalle  von  Eisenvitriolform,  in  denen 
n  Fe  :  Mn,  später  Fe  :  n  Mn .  Wird  zuletzt  n  >  4 ,  so  sind  die  Krystalle 
blassrot h  und  haben  die  zweigliedrige  Form  des  Mg  S  O^  -}-  7  aq.  — 
Auch  Mg  S  0^  +  7  aq  oder  Zn  S  0^  +  7  aq  und  Mn  S  0^  +  5  aq  zeigen 
ähnliche  Erscheinungen. 

Aus  einer  und  derselben  Lösung  können  auch  Mischungen  von  nicht 
analoger  Natur  und  in  Folge  dessen  von  ungleicher  Form  krystallisiren. 

Kupfervitriol  Cu  S  O*  -f-  5  a(|  und  Eisenvitriol  Fe  S  O^  -f-  7  aq,  welche 
in  einer  Lösung  zu  gleichen  Mol.  enthalten  sind,  geben  im  Anfang  blaue 
Krystalle,  welche  die  eingliedrige  Form  des  Kupfervitriols  und  also  5  aq 
enthalten;  in  ihnen  sind  aber  wenigstens  20  Cu  gegen  Fe  enthalten. 
Alle  späteren  Anschüsse,  die  kupferreicheren  sowohl  als  die  zuletzt  er- 
folgenden eisenreicheren ,  enthalten  beide  Salze  mit  7  aq  und  besitzen 
die  Eisenvitriolform. 

Kupfervitriol  und  Bittersalz,  MgSO*4-7aq,  geben  successive  An- 
schüsse, die  zuerst  kupferreich,  später  magnesiumreich  sind;  aber  nur 
diejenigen,    welche   mehr  als    6Cu  :  Mg   enthalten,    haben   die   Kupfer- 


Isomorpbic.  73 

vitriolforin  und  5  aq ,  alle  übrigen  enlhallen  7  aq  und  besitzen  die  ßil- 
t^rsalzform.  —  Wendet  man  Zinkvitriol  statt  des  Bittersalzes  an,  so 
treten  ähnliche  Erscheinungen  ein,  die  zweite  Form  zeigt  sich  aber  erst, 
wenn  Cu  :  Zn  =  4  H  At.   ist.  • 

Man  hat  behauptet ,  die  Krystalle  von  isomorphen  Mischungen  seien 
inamer  durch  abwechselnde  Ueberlagerung  der  Grundverbindungen  ent- 
standen ;  da  sie  jedoch  oft  vollkommen  durchsichtig  sind ,  sich  auch  optisch 
wie  homogene  Medien  verhalten,  und  nach  meiner  Erfahrung  bei  frac- 
tionirtem  Lösen  keinerlei  Differenz  in  der  Mischung  zeigen,  so  darf  man 
schliessen,  dass  die  Mischung  der  Grundverbindungen  eine  molekulare 
sei,  wenigstens  sich  auf  die  Krystallmolcküle  erstrecke. 

Die  Krystallform  isomorpher  Mischungen,  verglichen 
mit  derjenigen  ihrer  Grundverbindungen.  —  Da  die  Iso- 
morphie  zweier  Körper  nicht  eine  vollkommene  Gleichheit  ihrer  Form, 
sondern  eine  mehr  oder  minder  grosse  Annäherung  an  dieselbe  ist,  so 
lasst  sich  erwarten,  dass  die  Krvstallc  der  Mischungen  sich  innerhalb 
dieser  Formunterschiede  halten  werden. 

Freilich  fehlt  es  hinsichtlich  der  Mineralien  ebensowohl  an  der  Unter- 
suchung genau  gemessener  Krystalle,  als  auch  an  der  krystallographischen 
Bestimmung  analysirter  Krystiille;  es  können  daher  nur  wenige  Erfah- 
rungen hier  benutzt  werden. 

Unter  den  Mischungen  aus  Ca  C  O**  und  Mg  C  0^,  welche  man  als 
Bitterspath  bezeichnet,  sind  sehr  hctußg  solche,  die  aus  je  1  Mol.  beider 
Carbonate  bestehen.  Der  Endkantenwinkel  ihres  Hauptrhomboeders  ist 
_  106M1— 30'.  Da  nun  dieser  Winkel  beim  Kalkspath  405°  5',  beim 
Magnesitspath  107*^30'  und  das  Mittel  beider  106°  48'  ist,  so  entspricht 
hier  allerdings  der  in  der  Mitte  liegenden  Mischung  auch  die  Form. 

Allein  schon  die  Mischungen  aus  Mg  C  0^  und  Fe  C  0*^  entsprechen 
der  Voraussetzung  nicht.  Ihr  Rhomboedcrwinkel  soHte  zwischen  107°  30' 
(Magnesitspath)  und  107°  0'  (Eisenspath;  liegen,  und  um  so  stumpfer 
sein,  je  grösser  das  Vcrhältniss  des  Mg  ist.  Allein  dem  ist  nicht  so. 
Denn  Breunnerit  vom 

Tragösthal  =  20  Mg  :   Fe  hat   107°  16' 
Pfitschthal    =     7  Mg  :   Fe     »     107    22,5. 

Der  eisenreichere  hat  im  Gegentheil  ein  stumpferes  Rhomboeder,  ja 
eine  sehr  magnesiarciche  Mischung  von  Flachau  =  23  Mg  :  Fe  hat  106°  58', 
also  den  Winkel  des  Eisenc^rbonats  *) . 


♦)  Oder  vielmehr  des  Eisenspaths,  welcher  seilen  reines  Fe  C  0^  ist. 


74  Isomorphie. 

« 
An  den   ii^oniorphen  Mischungen    von   Uberchlorsaurein  Kali  K  Gl  O^ 

und    von    übermangansaurem   Kali  K  Mn  0^,    beide   dem   zweigliedrif^en 

System  angefaörig,    hat  Groth*)  gefunden,  dass  die  Kantenwinkcl  zum 

Theil    gar    nicht   innerhalb   der   Differenzen   fallen,    welche   die   beiden 

Grundverbindungen    zeigen.     Aehniiche  Erfahrungen   hat   man  auch  hei 

anderen  Mischungen    gemacht    (vgl.    S.  66    das   Über    den    kalkhaUigeo 

Cölestin  Gesagte). 

G Teich  heil  der  Foriii  bei  isomorphen  Körpern. 

Bei  Gelegenheil  der  Heteromorphie  wurde  festgestellt,  dass  gleiche 
Formen  solche  seien,  welche  demselben  Symmetriegesetz  'Krystallsystem) 
gehorchen  und'  die  zugleich  unter  sich  rationale  und  einfache  Axcnver- 
hciltnisse  zeigen,  so  dass  jede  Flüche  des  einen  Körpers  krystallonomisch 
möglich  sei  bei  dem  anderen,  also  in  der  Krystallreihe  desselben  auf- 
treten könne.  Isomorphe  Körper  können  in  verschiedenartigen  C!ombi- 
nationen  sich  darstellen;  aber  ein  Kcilkspathkrystall,  welcher  aus  <leni 
ersten  stumpferen  und  dem  ersten  schärferen  Rhomboeder  besteht,  ist 
doch  isomorph  einem  Hauptrhombocder  von  Bitterspat h. 

Man  hat  mehrfach  gesagt,  eine  blos  geometrische  Isomorphie  sei 
eine  allzuweite  Fassung  dieses  Begriffs.  Man  hat  verlangt,  dass  wirk- 
lich isomorphe  Körper  auch  in  der  Formenentwicklung,  in  dem  Hervor- 
treten gewisser  Zonen,  namentlich  aber  in  der  Spaltbarkeit  überein- 
stimmen. Solche  Forderungen  lassen  sich  indessen  nicht  stellen,  weil 
viele  Körper  in  der  Entwicklung  ihrer  Formen ,  sowie  hinsichtlich  der 
herrschenden  Spaltungsflächen  Verschiedenheiten  zeigen,  wie  solche 
auch  in  ihrem  optischen  Verhalten  stattfinden. 

Augit  und  Hornblende  sind  Namen  für  eine  Reihe  von  Mine- 
ralien ,  welche  isomorphe  Mischungen  von  normalen  Silicaten,  R  Si  O**, 
bilden,  worin  R  =  Ca,  Mg,  Fe,  Mn  ist.     So  z.  B.  ist 

...      .,    ...      .,  /     Ca  SiOM 

Diopsid   -Augil .  =1    ^^  gj  (j3 1 

Tremolit    Hornblende)  =  |  .^^^^  g!  ^3  j 

Man  sollte  also  vollkommene  Uebereinstimmung  der  Formen  erwar- 
ten. Allein  wenn  auch  beide  zum  zwei-  und  eingliedrigen  System 
gehören,  so  unterscheiden  sie  sich  doch  sehr  wesentlich. 

Ein  Krystall  von  Augit  zeigt  ein  rhom])i6ches  Prisma  TT,  weiches 


*)   Pogg.  Ann.  438,193. 


Isomorphie. 


75 


eineDi  quadratischeD  sehr  nahe  komiiit ,  denn  es  hat  Winkel  von 
92®  54'  und  87®  6'.  Ihm  geht  die  Hauptspalt- 
barkeit  parallel.  Seine  Kanten  sind  durch  die 
FlAchen  K  und  M  gerade  abgestumpft ,  welche 
mithin  für  sich  ein  rechtwinkliges  Prisma  bil- 
den würden.  Die  FlHche  Abstumpft  den  spitzen 
Winkel  von  87®6',  Jf  den  stumpfen  von92®54' 
ab,  so  dass 

T:  K  =  133°  33';    T  :  M  =  136»  27'. 

In  der  Endigung  findet  sich  die  schiefe 
Endfläche  P,  welche  unter  i06®  0'  gegen  K, 
aber  rechtwinkh'g  gegen  M  geneigt  ist.  In  ihrer  Diagonalzone  liegt  ein 
Flächenpaar  w,  gleich  P  nach  vorn  geneigt,  während  ein  anderes  Paar 
0  ein  hinteres  ist  und  einerseits  mit  T  und  P,  andererseits  mit  A'  und 
n  in  eine  Zone  fällt.  Ausserdem  kommen  am  Augit  noch  viele  andere 
Flächen  vor. 

Stellt  man  sich  nun  A'  als  die  A.venebene  6c,    31  als  ac,    P  als  a6 
vor,  und  nimmt  o  =  a'  :  h  :  c,  so  hat  man 

0  =  a'  :  b  :  c     T  =  a  :  b  :  ooc     K  =  a  :  oob 

n  =  b  :  c  :  ooa    M  =  b  :  ooa 


und  es  ist: 


P  =  c  :  ooa 

T  an  rt         =     87"    6' 
n   über  P    =   liO    48 


ooc 
ooc 
oob 


0 

—  MO   38 

K 

=  106      0 

K' 

—   105   i3 

4  :  0,591 


T 

n 

o 

P 

Kante  o/o 

Hieraus  folgt  das  Axenverhältniss 

a  :  b  :  c  =  1,094  : 
und  der  Winkel ,  welchen  die  Axen  a  und 
c  bilden,   vorn  =  106°,  hinten   74". 

Ein  Krystall  von  Hornblende  be- 
steht aus  einem  rhombischen  Prisma  .S8, 
dessen  Winkel  \W  30'  und  55"  30'  bilden, 
und  dessen  Flächen  eine  ausgezeichnete 
Spaltbarkeit  parallel  geht.  Seine  stumpfen 
Kanten  sind  durch  A',  seine  scharfen  durch 
M  gerade  abg^tumpft.  in  der  Endigung 
finden  sich  (ausser  ma  nchen  anderen]  eine  schiefe  Endfläche  P,  ein  vor- 


'  :«:^ 


76  Isomorphic. 

dcres  Paar^m  aus  ihrer  DiagonalzoDe ,  und  ein  hinteres  r,  säninitlich  in 
dem  nlimlichen  Zonenverband  stehend  wie  beim  Augit.  Werden  die  Fla- 
chen K,  Mj  P  auch  hier  als  die  Axenebenen  gedacht,  so  ist  auch  hier 

r  =  a   :  b  :  c     S  =  a  :  b  :  oo  c    K  =  a  :  oob  :  coc 

m  =  b  :  c  :  oo  a    M  =  b  :  oo  a  :  aoc 

P  =  c  :  ooa  :  oob 


und  da 


8  :  S  HU  a  =1 W  30' 

m  :  m  über  P    =148    16 

r  :  r  =  U8    30 

PK  =   104    45 

Kante  r/n  a'  =106    58 


so  ist 


a:  b  :  c  =  0,544  :  1  :  0,«94 
und  der  Winkel  der  Axen  a  und  c  =  104*^  45'  oder  75"  15'. 

Man  sieht  hieraus,  dass  die  Formen  von  Augit  und  Hornblende  in 
kr> Stallonomischer  Beziehung  zu  einander  stehen.  Ihre  Axen  a  ver- 
halten sich  wie 

1,094  :  0,544  =2:1 
ihre  Axen  c  verhalten  »ich  wie 

0,591  :  0,294  =  2:1, 
ihre  Axen  a  und  c  stehen  in  demselben  Verhnhniss   ;1,85  ;  1  ,  wiihrend 
die  Winkel  der  schiefen  Axen  nur  um  1^  15'  verschieden  sind. 

Die  Hornblende  kann  also  auf  den  Augit,  letzterer  auf  die  Horn- 
blende bezogen  werden. 

Ninnnt  man  das  Axenverhiiltniss  des  Augits  ftlr  beide  an,  so  sind 
die  HornblendeUüchen 

S  =     rt  :  26  :  oo  c 
m  =  26  :     c  :  ooa 
r  ==    a'  :  26  :        r 
Das   Spaltungsprisma    der  iiornl)lende    ist    das   zweifach   stumpfere 
von  dem  des  Augits. 

Nimmt  man  umgekehrt  das  Axenverhültuiss  der  Hornblende  für 
beide  an,  so  werden  die  Augilflüchen 

r  =  2a  :  6  :  oo  r; 
n  =  6  :  2c  :  oo  a 
«  =   a'  :  \b  :        c 

Die  Hornblendeflclchen  können  also  beim  Augit  vorkommen  und 
umgekehrt.     Dass  dies  im  Allgemeinen  nicht  der  Fall  ist,  beweist,  dass 


{ 


Isomorphie.  77 

Augit  und  Hornblende  zwei  verschiedene  Typen  der  Krystallbildung 
sind,  welche  bei  derselben  chemischen  Verbindung  sicli  entwickeln, 
und  durch  ihre  physikalischen  Unterschiede  (Spaltbarkeit ,  optisches 
Verhalten)  sich  getrennt  halten. 

Der  Typus  Augit  und  der  Typus  Hornblende  findet  sich  demnach 
liei  Substanzen,  welche  vollkommen  isomorpli  sind. 

Es  giebt  isomorphe  Mischungen  der  normalen  Silicate  von  Magnesium 

und  Eisen, 

m  Mg  Si  O»  \^ 
n   Fe  Si  0^  / 

von  denen  die  eisenHrmeren  Broncit,  die  eisenreicheren  Hypersthen 
genannt  werden.  Sie  bilden  wesentliche  Gemengtheile  gewisser  Ge- 
steine, kommen  aber  nicht  in  ausgebildeten  Kr\ stallen,  sondern  in 
Massen  vor,  welche  theils  nach  einem  rhombischen  Prisma  von  87 — 88". 
Ibeils  nach  den  die  Kanten  desselben  abstumpfenden  Flächen,  also 
rechtwinklig  spaltbar  sind.  Diese  Struktur  und  ihre  Zusammensetzung 
veranlassten,  sie  als  zum  Augit  gehörig  zu  betrachten.  Des  Cloizeaux 
fand  aber,  dass  ihr  optisches  Verhalten  von  dem  des  Augit  wesentlich 
abweicht,  und  dass  sie  danach  zweigliedrig  sein  müssen.  Später 
fanden  G.  vom  Rath  und  V.  von  Lang  ausgebildete  Krystalle,  jener 
terrestrische,  dieser  meteorische,  und  zwar  sehr  flachenreiche,  welche 
klar  bewiesen,  dass  Broncit  oder  Hxpersthen  wirklich  zweigliedrig  sind. 
Die  zahlreichen  Formen  lassen  sich  auf  ein  Hhombenoktaeder  zurück- 
führen, für  welches  a  :  b  :  c  =  1,031  :  1  :  1,177  ist. 

Will  man  diese  zweigliedrigen  Krystalle  mit  den  zwei-  und  ein- 
gliedrigen des  Augits  vergleichen,  so  muss  man  letztere  auf  ein  nahe 
rechtwinkliges  Axensystem  beziehen,  d.  h.  man  muss  annehmen: 

n  =  a    :  b  :  c 

o  =  a   :  b  :  c 

P  =^  a  :  c  :  oo  b 

während  T,  3/,  Ä'  ihre  Bedeutung  behalten.    Unter  dieser  Annahme  wird 

für  den  Augit 

a:b  :c=^  1,052  :  1  :  0,2955 

und  der  Winkel  der  Axen  a  und  c  vorn  90^20',  hinten  89^40'. 

Betrachtet  man  P  als  ka  :  c  :  oo  b,  so  ist  jenes  Verhältniss  dem  des 

Broncits  nahe  gleich : 

a  :  b  :  c  Axe  a  :  c 

Broncit      1,031    :   1    :   1,177  90°  0' 

Augit.        1,052   :    1    :    1,182  90  20 


78 


Isomorphie. 


Anmerkung.      Es  giebt  auch  zweigliedrige  Hornblenden  (Anthophyllit'> . 
Bezieht  man  aiioli  tJie  Hornblende  auf  nahe  rechtwinklige  Axen  ,   so  setzt  man 

r  =  a   :  b  :  c 
in  =  a    :  b  :  c 
P  =  a    :  c  :  OO  b 
und  erhält  dann 

a  :  b  :  c  =  0.526  :   1   :  0,147 

oder  c  =  f^/4  genommen, 

0,5586  :   1   :  0,588 

i,nd  den  Winkel  a  :  c  ^orn  =  90*^55',   hinten  =  89®  5'. 

Andererseits  giebt  es  isomorphe  Mischungen  normaler  Silicate^  in 
welchen  das  des  Mangans,  Mn  Si  O^,  vorherrscht,  wie  der  Rhodonit, 
oder  welche  neben  Ca,  Mg,  Mn,  Fe  auch  Zn  enthalten,  wie  der  Fowle- 
rit.  Diese  Mineralien  haben  die  Form  des  Augits,  jedoch  mit  dem  Un- 
terschiede, dass  das  aus  den  Flüchen  T  gebildete  Prisma  an  den  Kan- 
ten schief  abgestumpft  ist,  und  dass  die  schiefen  Endflilchen  (Flitchen 
der  Vei*tikaizono)  auf  die  scharfe  Kante  jenes  Prismas  schief  aufgesetzt 
sind.     Sie  gehören  also  zum    eingliedrigen  S\steni. 

Zum  Vergleich  dienen  zwei  Durchschnitte  von  Diopsid  (zwei-  und 
eingliedriger  Augiti   und   von  Khodonit. 


X' 


K  K 

Diopsid  Rho<lonit 

Die  nahe  Uebereinstimmung  beider  ergiel)t  sich  aus  folgenden  Win- 


keln 


Diopsid 

Rhodonit 

A' 

:  M  —    90" 

0' 

A 

:    51—    87° 

36' 

T  . 

J:-     87 

r> 

T 

:    r—    83 

29 

T. 

A  — 133 

33 

IT 
\  7" 

:  A'  —  131 
:  A'  —  134 

28 
1 

T  : 

M  —136 

27 

(T 

\  r 

:  3/  —  136 

:  M  —  138 

10 
21 

P  : 

3/=    90 

0 

p 

:  M  —    93 

28 

P  : 

A"  —  1 0f) 

0 

p 

:   A  —  m 

8 

Isomorphie. 


79 


Fig.  1. 


Auch  ein   anderes  Glied   der  Augitgruppe,    das  Bahingtonit,    hesilzt 
die  Form  des  Rhodonits. 

Die  Krvstallforinen,  welche  bei  den  normalen  Sih'c^iten  R  Si  0^  vor- 
kommen,  fallen  also  in  drei  verschiedene  Sysleme.  Dennoch  mUssen 
wir  sie  wegen  ihrer  offenbaren  Annäherung  für  isomorpli  halten ;  von 
einer  Heteromorphie  kann  hier  keine  Rede  sein.  Es  giebt  mithin  Fülle 
von  Isomorphie,  in  denen  durch  eine  unbedeu- 
tende geometrische  Abweichung  das  Symmelrie- 
gesetz  ein  anderes  wird. 

Ein  noch  ausgezeichneteres  Beispiel  isomor- 
pher Kristalle  aus  zwei  verschiedenen  Systemen 
liefert  das  schwefelsaure  Kali,  K^SO^.  Die- j 
ses  Salz  bildet  zweigliedrige  Kristalle,  Combina- 
lionen  eines  Rliombenoktaeders  (Hauptoktaeder)  o, 
des  ersten  Paares  p,  des  zweifach  schärferen  zwei- 
ten 0^  unj  (jep  Hexaidflüchen  /;  und  c.    (Pia.  1.. 


o  =  a  :  b 


c      p  =  a  :  b    :  oo  c 
q*^  =  b  :  2c  :  ooa 


b  =  b  :  oo  i\ 
c  =  c  :  oo  (i 


Krystallisirt  es  aus  Lösungen,  welche  schwe- 
felsaures Natron  enthalten,  so  schiesst  eine  iso- 
morphe Mischung  beider  Sulfate  an,  welche  14 
bis  35  pCt.  von  letzterem  enthalt,  und  dieselbe 
Form  wie  das  reine  Kalisalz  hat,  allein  sechs- 
gliedrig,  und  nicht  wie  jenes  optisch  zweiaxig, 
sondern  einaxig  ist.  Der  geometrische  Unterschied 
beider   ist  äusserst  gering.    (Fig.  2.) 


Zweigliedrig 

• 

Sechsgliedrig 

p    : 
p 

p    —  120"  24' 
b    —  119    48 

1  p  :  p  —  120*^     0' 

0 
0 

:  0    —  131       8 
:  92  _  130    56 

j  d  :  (l  —  131       2 

c 
c    : 

:  0    —  123     40 
72  —  123     49 

}   cid  —  124      0 

0 

:p    —  146    20 
:  b    —  146     11 

\  d:  p  —  146      0 

80 


Isomoiphie. 


Schwefelsaures  Kali  und  schwefelsaures  Kali-Natron  sind  isomorph, 
fast  ohne  geometrische  Differenz,  jedoch  mit  wesentlichen  physikalischen 
Verschiedenheiten.  *) 

Scacchi  hat  diese  Erscheinung  als  Polysymmetrie  bezeichnet.**) 
Endlich   müssen  wir  noch  eines  wichtigen  Beispiels  unter  den  Mi- 
neralien   gedenken.     Der  Orthoklas    (Kalifeldspat h)    und    der    Albil 
(Xalronfeldspath)   sind  analog  zusammengesetzt: 

K2  AI  Si«  0»ß  =  Orthoklas 
rsa2  AI  Sie  Qie  =  Albit. 
Dennoch  slellt  man  sie  in  zwei  verschiedene  Sysleme,  gleich  dem 
Diopsid  und  Rhodonit,  obwohl  die  Winkelunterschiede  gering  sind.  Ihre 
Zonenverhilltnisse  und  ihre  Spallbarkeit  stimmen  Uberein.  Aber  die 
erste  und  zweite  Spaltungsfläche  [P  und  M]  stehen  beim  O.  recht- 
winklig, beim  A.  schiefwinklig  gegeneinander. 


.7/ 


Orthoklas. 


Albit. 


T  :  T  — 

118" 

48' 

T  :  r 

120« 

47' 

T  :  M  — 

MO 

36 

T  :  M 

119 

33 

r  :  M 

119 

40 

P:  M  =- 

90 

0 

P  :  M 

93 

36 

P:  T  — 

112 

16 

P:  T 

114 

42 

P:  T' 

HO 

50 

P:  X  — 

1^9 

36 

P  :  X 

— - 

127 

43 

0  :  0 

126 

12 

n   :  o' 

126 

8 

0   :  x 

1 53 

6 

o   :  X 

1 53 

28 

r               • 

o  :  X 

1 52 

40 

0  :  M  — 

116 

5i 

0  :  M 

=r 

120 

11 

0   :  M 

113 

41 

*)  Die  Form  von  Na-  S  O*  ist  der  zwei^liedriKen  dt»»  K-  S  0^  sehr  ähnlich ;  die  Axen 
a  sind  nahe  gleich  ,  die  c  verhalten  sich  =  3:5. 
♦*;   Zlschr.  d.  geol.  Gesellsch    4  7,56. 


Isomorph  ie.  gl 

Gleich  anderen  isomorphen  Körpern  zeigen  beide  regelmässige 
Verwachsungen  ihrer  Rrystalle.  Es  liegt  also  auch  hier  ein  FaM  von 
Isomorphie  in  zwei  verschiedenen  Kryslallsyslemen  vor,  wobei  jedoch 
der  geometrische  Unterschied  ein  geringer  ist. 

Unsere  Krystallsysteme  sind  künstliche  Fächer,  welche  die  Natur 
in  der  Vielseitigkeit  der  Erscheinungen  überspringt.  Nach  dem,  was 
wir  im  Vorhergehenden  gesehen,  bilden  sie  kein  Hinderniss  für  die 
Isomorphie. 

Von  den  Mineralien  reihen  sich  der  zweigliedrige  Uranit  und  der 
viergliedrige  Chalkolith,  femer  der  zweigliedrige  Tantal  it  oder  Niobil 
und  der  zwei-  und  eingliedrige  Wolfram  und  andere  den  vorgefuhrlen 
Beispielen  an.  Topsoe  hat  gefunden,  dass  die  viergliedrige  schwefel- 
saure Beryllerde  mit  der  zweigliedrigen  selensauren  isomorph  ist,  und 
analoge  Fälle  kommen  auch  bei  künstlichen  Krystallen  noch  mehr- 
fech  vor. 

Blanche  erblicken  aber  hierin  nur  Fälle  von  Heteromorphie.  Kann 
man  aber  Orthoklas  uad  Albit  dimorphe  Kürper  nennen? 

Versehiedeie  fem  kei  titl^ger  lisaMMeisetmg. 

So  viele  Thatsachen  auch  zeigen ,  dass  Verbindungen ,  welche  als 
analog  zusammengesetzt  betrachtet  werden  müssen ,  isomorph  sind ,  so 
giebt  es  doch  auch  Fälle,  in  denen  sie  es  nicht  sind.  Alsdann  ])flegt 
man  Heteromorphie  als  den  Grund  dieser  Erscheinung  anzusehen,  und 
wo  eine  solche  nachgewiesen  ist,  kann  man  an  der  Richtigkeit  der  Er- 
klärung nicht  zweifeln.  So  ist  die  Formverschiedenheit  der  rhomboe- 
drischen  Carbonate  von  Mg,  Mn,  Fe,  Zn  und  der  zweigliedrigen  von 
Ba,  Sr,  Pb  durch  die  Dimorphie  des  Kalkcarbonats  vollkommen  erklärt, 
auch  haben  wir  in  dem  betreifenden  Abschnitt  bereits  einige  Beispiele 
von  verschiedener  Form  analoger  Verbindungen  angeführt.  Ist  die 
Hetctromorphie  bei  keinem  der  verglichenen  Körper  nachgewiesen,  so 
ist  ihre  Annahme  allerdings  hypothetisch. 

Unter  den  künstlichen  Verbindungen  sind  solche  Erscheinungen, 
die  durch  Heteromorphie  sich  erklären,  sehr  zahlreich. 

Begriff-  der  analogen  ZasammensetEnng. 

Analog  sind  im  chemischen  Sinn  nicht  bloss  solche  Verbindungen, 
welche  aus  einer  relativ  gleichen  Zahl  von  Elementaratomen  bestehen, 
sondern  überhaupt  alle  diejenigen,  welche  durch  einfachen  Austausch 
eines  Bestandtheils  sich   bilden.     Sind  die   aus-   und  eintretenden  Ele- 

Rammeltberg,  MiDeralchemie.   I.  6 


82  Isomorph  ie. 

mente  zu  je  einem  At.  aequivalent  (gleichwerthig),  so  sind  die  analogen 
oder  sich  entsprechenden  Verbindungen  auch  bezüglich  der  Zahl  der 
Atome  gleich. 

Z.  B^    Ag  J  :  CI  =  Ag  Cl,  J;  Ag  Cl  :  H  =  H  Cl,  Ag. 
Oder 

Cu  0  :  Ba  S  =  Cu  S,  Ba  0. 
Ag2  0  :  H2  S  =  Ag2  S,  H^  0. 
Sind  aber  die  sich  vertretenden  Elemente  ungleich werlhig,  so  sind 
entsprechende  Verbindungen  ungleich  zusammengesetzt. 
Z.  B. 

2llg  Cl    ==  Hg2  O  ==  Hg2  S 
Hg  C12  =  Hg  O    =  Hg  S. 
Oder 

Ca  O  :  2H  FI  =  Ca  FP,  H«  O 
Sb2  S^  :  6H  Cl  =  2Sb  Cl»,   3H2  S. 
Hiemach   können   Verbindungen   isomorph   sein,    welche  bei   sonst 
i^leicher    Constitution    sich    dadurch    unterscheiden,    dass    4    At.    eines 
zweiwerthigen   Elements    der    einen    an    Stelle    von    2   At.    eines    ein- 
werthigen  Elements  der  anderen  steht. 

// 
i.  Vertretung  von  2H  durch  R. 

Ein  Beispiel  liefern  Diaspor  (Göthit,  Manganit)  und  Chryso- 
beryll, jener  H^AIO^,  dieser  Be  AI  0*.  Beide  sind  isomorph,  denn 
ihre  zweigliedrigen  Kristalle  beziehen  sich  auf  das  AxenverhAltniss : 

a  :  b  :  c 

Diaspor  =  0,4686  :  \  :  0,3019     Kokscharow 
Chrysoberyll  =  0,470    :  4  :  0,580       Derselbe 

so  dass  ihre  c  =  i  :  2  sind.     In  der  Spaltbarkeit  und  Zwillingsbildung 

// 
entsprechen  sie  sich  überdies  *) .     Da  aber  die  übrigen  R  R  0^  (Spinell- 

gruppe),  wo  R  =  Mg,  Fe,  Mn,  Zn,  Ä  =  AI,  Fe,  €r  ist,  regulär  sind, 
so  ist  diese  Verbindungsform  dimorph. 

Ein  zweiler  Fall  dieser  Art  ist  die  Isomorphie  von  Phenakit  und 
Dioptas. 

Phenakit  =  Be^  Si  0* 

Dioptas  =  (H^  Cu)  Si  O* 


*)  S.  Kayser:  Zeitscbrin  d.  geol.  Ges.  13,481. 


Isomorphie.  83 

Beide  sind  sechsgliedrig-rhomboedrisch.  Betrachtet  man  unter  den 
Rhomboedern  des  Phenakits  das  von  416"  36'  Endkw.  als  das  Haupt- 
rhomboeder,  so  ist  a  :  c  =  1  :  0,661.  Beim  Dioptas  ist  an  dem 
berrsebenden  Rhomboeder  jener  Winkel  =  425°  55',  also  a  :  c  = 
4  :  0,534.  Die  Hauptaxen  stehen  mithin  in  dem  rationalen  Verhältniss 
von  4  :  5.  Bei  beiden  treten  ausserdem  die  Sechskantner  viertelflUchig 
als  Rhomboeder  auf. 

(Der  ihnen  gleichfalls  isomoq^he  Willem it  Zn^  Si  0^  zeigt  ein 
Rhomboeder  von  128*^  30';  der  Troostit  ein  solches  von  115*^,  nach 
welchem  c  =  0,685,  also  wie  beim  Phenakit  ist.) 

Isomorphie  von  Sauerstoff-  und  Fluorverbindungen.  — 
Da  O  =  16  aequivalent  2F1  =  38  ist,  so  sind  R»  0  und  R  Fl,  R  O  und 
R  FP  entisprechende  Verbindungen.  Die  Form  solcher  entsprechenden 
Verbindungen  hat  sich  bisher  kaum  vergleichen  lassen.  Denn  wenn 
der  Sellait  wirklich  Mg  Fl^  ist,  so  ist  seine  viergliedrige  Form  nicht 
die  des  regulären  Periklases,  Mg  0. 

Indessen  giebt  es  Verbindungen,  welche  Fluor  und  Sauerstoff  ent- 
halten, und  zu  ihnen  gehört  der  Topas,  dessen  flüchenreiche  zwei- 
gliedrige Krystalle  das  Axenverhältniss^  a  :  b  :  c  =  0,528  :  1  :  0,954 
zeigen.     Seine  Analysen  führen  zu  der  Formel 

5AlSiO*   1^ 
AI  Si  FPOj 

Andererseits  kennt  man  das  DrittelsilicM  AI  Si  O^  als  Andalusit. 
welcher  ebenfalls  zweigliedrig  ist,  und  dem  das  Verhältniss  a  :  b  :  c  = 
0,998  :  4  :  0,701  zukommt.  Vergleicht  man  die  Axen  beider  Mineralien, 
so  sind  die  a  =  4  :  4,9  oder  fast  =4:2,  die  c  =  4  :  3,  so  dass 
angesichts  dieser  rationalen  Verhältnisse  eine  Isomorphie  beider  wohl 
angenommen  werden  darf,  welche  hier  bei  analog  zusammengesetzten 
Fluor-  und  Sauerstoffverbindungen  stattfindet. 

Marignac  hat  die  Isomorphie  der  Doppelfluorüre  der  vier- 
werthigen  Elemente  Si,  Ti,  Zr  und   Sn  nachgewiesen.     Es  haben  also 

z.  B. 

R  Si  Fl« 

R  Ti  F16 
R  Zr  Fl» 
R  Sn  Fl« 

die  nämliche  Form.  Zugleich  hat  er  gezeigt,  dass  dieselbe  Form  bei 
den  Oxyfloorüren  von  Nb,  W  und  Mo  auftritt.  Es  sind  also  mit  jenen 
isomorph 

5* 


84  Isomorph  ie. 

R  Nb  0   Flß 

>R  W  0^  Fl* 

R  Mo  02  FH 

Diese  Verbindungen  sind  mithin  nicht  in  dem  Sinne  analog,  dass 
2FI  an  Stelle  von  O  sich  befanden. 

Denkt  man  sich  die  entsprechenden  Oxysalze,  aus  welchen  alle 
diese  Verbindungen  hervorgehen,  so  sind  dies: 

R  Si  03,  R  fi  03,  R  Zr  0»,  R  Sn  0^ 

R2  Nb2  07 

R  W  0*  und  R  Mo  0*. 

Gemüss  den  Vorstellungen  über  die  Constitution  der  Salze  nehmen  wir 
in  den  vorliegenden,  deren  SJIureanhydride 

Si  02     Nb2  OS     W  O» 
Ti  02  Mo  O» 

Zr02 
Sn02 

sind ,    sauerstofThaltige  Radikale    an ,    und    denken    uns  ihre    normalen 
Salze  zweiwerthiger  Metalle  als 

R      1  R     ^ 

fS'  O)  I  ^^    analog  den  Carbonaten  ,^  ^.  >  0^ 

(WO»)  }  ^*         "         "    Sulfaten  ^g  ^^^  |  0» 

Das  niohsaure  Salz  R^  Nb»  0^  aber  ist  dann  ein  I)asisches  Salz. 


b02)}ö^ 


2(Nb 

R  .  0 

Diesen  Vorstellungen   enlsprecliend   würden   die  Fluoride  und  Oxy 
fluoride  zu  denken  sein  als 


(^'^^'')^''       2(Nb''{o,)|F'*l      /o»;} 


Fl* 


R  .   F|2 


I 


Die  Analogie  würde  vollständig  sein,  wenn  die  Niobsalze  den  nor- 
malen Oxysalzen  entsprechend  =  R  Nb*  0*  Fl**  waren.  In  jedem  Fall 
ist  die  Aequi Valenz  der  Radikale 


Isomorpbie.  g5 

(SlO)  =  (SiFP; 
(W  0») 

(NbOi)  =(Nb|^,,) 

ersichtlich. 

Die  Isoiiiorphio  von  R  Ta^  0^  oder  R  Nb^  0«  mit  R  Ti  0^  oder 
R  Sn  0'  oder  R  Si  0^  ist  durch  gewisse  Mineralien  verbtlrgt. 

Tantalit  und  Niobit  (Columbitj  sind  isomorphe  Mischungen  der 
beiden  ersten,  und  die  schönen  Krystalle  der  vorwaltend  aus  Fe  Nb^  O^ 
bestehenden  Abänderungen  sind  zweigliedrig ,  a :  6 :  c  =  0,81 8 : 1  : 0,821 . 

Wolfram  ist  Fe  W  O^,  isomorph  gemischt  mit  Mn  W  0^.  Seine 
Form  ist  zwar  zwei-  und  eingliedrig,  jedoch  sehr  nahe  dem  zwei- 
gliedrigen System,  a  :  b  :  c  =  0,830  :  1  :  0,868;  o  =  89°  22',  also 
a  :  c  fast  rechtwinklig.  Breithaupt  und  G.  Rose  haben  beide  Mi- 
neralien längst  für  isomorph  erklärt,  und  sie  besitzen  in  der  That 
eine  analoge  Zusammensetzung,  wenn  sie  als 

betrachtet  werden.  Im  Wolfram  findet  sich  daher  Niob,  und  in)  Tan- 
talit und  Niobit  kommt  Wolfram,  zugleich  aber  auch  Zinn  vor,  welches 
in  ihnen  als 

Fe 
(SnO) 

zu  denken  ist. 

Polykras  und  Euxenit  haben  fast  gleiche  und  der  vorigen  nahe 

gleiche  Form  (zweigliedrig),  und  sind 

jener  dieser 

4R  Ti  03 
R  Nb2  0« 


Fe  Sn  03  =  J^^^,  \  O^ 


\  2R  Ti  0-'  \ 

/  R  Nb2  0«  / 


Auch  hier  tritt  die  Isomorphie  der  beiden  nach  Zahl  der  Atome 
ganz  verschiedenen  Verbindungen  hervor.*) 

Diese  Beziehungen  setzen  sich  noch  weiter  fort.  Der  Fergu- 
sonit,  R3  Nb2  0®,  krystallisirt  viergliedrig,  und  stimmt  bezüglich  seiner 
Formen  und  der  Hemiedrie  der  Vierkantner  sehr  gut  mit  dem  Schee- 
lit  Ca  W  O^  tiberein;  beide  sind  isomorph,  d.  h. 


Ca 
W02 


2r(R.0)  J 


*)  Im  Wöblerit  ist  RNb^  O«  mit  RSiO»  und  RZr 03  gemischt. 


S6  Isomorphie. 

Aber  auch    die   Tantalilmischung  <  p    ^,2  qq    '^^    viergliedrig     als 

Tapiolit  bekannt,  und  dieser  krystallisirt  genau  ebenso  wie  Xenolim, 
Y3  p2  0».  Die  Hauplaxen  dieser  beiden  und  die  des  Fergusonits  und 
Scheelits  sind  nahezu  =  2:5. 

Aus  der  Isomorphie  von  R  Nb  O  Fl* ,  R  W  O^  FH  und  R  Ti  Fi»  lässl 
sich  die  von  R2  Nb2  O^  R  W  0*  und  R  Ti  0^  folgern.  In  der  Thal 
bildet  R^Nb^O?  den  Yitrotantalit,  dessen  Form  der  des  Tantalits 
sich  nähert,  und  vertritt  im  Pyrochlor  ebensowohl  R  Nb^  0^  als  auch 
R  Ti  03. 

In  Folge  der  Dimorphie  von  Fe  Nb^  0®  bilden  sich  zwei  isomorphe 
Reihen : 


zweigliedrig 

viergliedrig 

Tantalit     Fe  Ta2  0« 

Tapiolit 

Fe  Ta2  0« 

und     Fe  Nb^  0« 

und 

Fe  Nb2  0« 

Yllrolanlalit   Fc^  Nb^  0^ 

Fergusonit 

R3  Nb2  0« 

(R  Ti  03) 

(Y3  p2  OH) 

(im  Polykras) 

Xenotim) 

(R  W  0*) 

(Ca  W  0«) 

(im  Wolfram) 

(Scheelit 

Der  allgemeine  Schluss  aus  diesen  Betrachtungen  wUrc  mithin  die 
Isomorphie  von 

R  Nb2  0«,  R2  Nb2  07  und  R3  Nb2  0». 

Beide  Reihen  enthalten  aber  auch  die  Säureanhydride  selbst. 
Ta2  0*  und  W  O^  sind  isomorph  dem  Tantalit  und  Wolfram ,  gleichw  ic 
Ti  02  (Rutil)  dem  Tapiolit  u.  s.  w.  Weitere  Erfahrungen  werden 
lehren,    ob    diese   merkwtlrdige   Erscheipumg  eine  vereinzelte   ist  oder 

sich  wiederholt. 

1      n  VI 

Isomorphie  analoger  Verbindungen   von    R,   R  ond  R.  — 

Ein  grosser  Theil  der  Glieder  der  Augitgruppe  oder  der  theils 
nach  dem  Augit-,  theils  nach  dem  Homblendetypus  krystallisirlen 
Mineralien  besteht  aus  isomorphen  Mischungen  von  normalen  (Bi-)  Sili- 
caten zweiwerthiger  Elemente,  RSiO*,  wo  R  =  Ca,  Mg,  Fe  etc.  ist. 
Eine  besondere  Abtheilung  bilden  solche  Glieder,  in  deren  Mischung 
entweder  das  analoge  Silicat  von  Eisenoxyd,  Fe  Si^O^,  allein  oder  neben 
ihm  Natronsilicat,  Na^  Si  O*,  vorkommt.     Hierher  gehören 


Isoroorphie.  g7 

vom  Augittypus : 

Babingionit  Akmil  Aiigirit 

^R  Si  03  )  3Na2  Si  0^  |  Na2  Si  0^ 

Fe  Si3  O»  /  Fe  Si  0»  \  2R  Si  0^ 

2*^e  Si»  0»  J  Fe  Si»  O^ 

R  =  Ca,  Mn,  Fe  R  =  Ca,  Fe,  Mg,  Mn 

vom  Uornblendclypus : 

Arfvedsonit 

Na2  Si  03 

RI5i  03 

Fe  Si3  O» 

R  =  Fe,  Ca,  Mg,  Mn. 

Die  einzelnen  Silicate  müssen  unier  sich  isomorph  sein,  >veil  das 
Ganze  dje  Form  von.  RSiO»  hat,  welches  Na^  Si  0»  aequivalent  ist, 
während  Fe  Si»  O^  ein  Aeq.  für  3  Mol.  jener  darstellt. 

In  einer  anderen  Abtheilung  der  Augitgruppe  finden  wir  eine 
Mischung  von  normalen  Silicaten ,   unter  welchen  jedoch  R  Si  0»  ganz 

und  gar  fehlt,  während  3R,   gleichwie  vorher  durch  Fe,  so  hier  durch 

u  I 

AI    ersetzt   sind,    ausserdem    aber  der  Ersatz   von   R  durch  2R  =  Li, 

Na  stattfindet.  Der  Spodumen,  vom  Typus  des  Augits,  ist  das  ein- 
zige bisher   bekannte  normale  Silicat  dieser  Abtheilung;    in   ihm  sind 

I 
9A1  gegen  3R  enthalten;   er  ist  also 

L  Aiioi.r.1.         /  3R2Si03 

U  VI 

Wenn  hiernach   R  Si  0»  und  R  Si3  0®  isomorph  sind ,   so  lässt  sich 

JI  VI 

erwarten,  dass  (Iberhaupt  die  Aequivalente  3R  =  R  zu  Isomorphieen 
Anlass  geben  können.  Dies  scheint  in  der  That  für  Mejonii  und 
Sarkolith,  zwei  viergliedrige  Halb- [Singulo-]  Silicate  zu  gelten,   denn 

Axenverhältniss 
a  :  c 

Mejonit     1  :  0,439  =  Re>H  Si»  O»« 

Sarkolith     1  :  0,887  =  R3  AI   Si»  O^'^ 

3  Mol.  =  R«  AI»  Si»  0»6 

6R  =  2A1,  oder  3R  =  AK 


{ 


S8  Isomorphie. 

n  iv  ^F/ 

Isomorphie    von    RRO^    und    R  0'*.  —   Die    Aequivalenz    der 

Salze  zwei-  und  vierwerthiger  Elemenle  mit  den  Sesquioxyden  giebl 
Anlass  zu  der  Erschehiung,  dass  beide  sich  in  verschiedenen  Verhält- 
nissen zu  Mischungen  vereinigen  können,  welche  die  KryMallform  des 
einen  oder  anderen  besitzen. 

Die  verschiedenen  Titaneisen  sind  theils  Fe  Ti  O^,  auch  iso- 
morphe Mischungen  desselben  mit  Mg  Ti  0^,  theils  sind  sie 

m  Fe  Ti  0^ 
nFeO^ 

Alle  haben  die  Krystailform  des  Eisenglanzes,  Fe  0^. 
Der  Braunit,  lange  für  Manganoxyd  gehalten,  ist 

Mn  Si  03  \ 
3Mn03/ 

Seine  viergliedrige^  Form  lüsst  sich  nicht  mit  derjenigen  beider 
Verbindungen  vergleichen ,  die  wir  nicht  kennen.  Mn  Si  0'  ist  als 
Glied  der  Augitgruppe,  als  Rhodonit,  eingliedrig.   (S.  78.) 

In  der  Augitgruppe  bilden  die  thonerdehaltigen  Augite  und 
Hornblenden  eine  sehr  wichtige  Abtheilung.     Sie  sind. 

n  R  Si  On 
A103    / 

und  zu  ihnen  gehören  auch  gewisse  Broncite  und  Hypersthene. 

//       lY  VI 

Die  Aequivalenz  von  R,  R  und  ft  zeigt  sich  femer  im  Chryso- 
beryll und  Olivin. 

Chrysoberyll  Olivin 

Be  AI  0*  R2  Si  0^ 

R  =  Mg,  Fe. 
Die  Formen  beider  stimmen  sehr  genau  überein,  da 

a  :  b  :  c 
Chrysoberyll     0,470  :  1  :  0,580 
Olivin   .  0,935  :  i  :  1,473 

also  die  a  und  c  =  1  :  2  sind,  und  beim  Olivin  Formen  häufig  vor- 
kommen, welche  a  :  2b  und  2b  :  c  haben.  Auch  ihre  Zwillinge  sind 
nach  gleichem  Gesetz  gebildet."^] 

AI  des  Chrysoberylls  ist  aequivalent 
R  Si  des  Olivins. 


*)  Vgl.  Sadobeck  in  d.  Sitz.-Ber.  d.  Ges.  nal.  Fr.  zu  Berlin  4870.  i6  (durch  Druck- 
fehler entstellt} . 


Isomorphie.  89 

Nun  haben  wir  gesehen,  dass  der  Chrysoberyll  andererseits  iso- 
morph ist  dem  Diaspor  (S.  82),  also  überhaupt  der  Gruppe  H^  R  0^,  so 
dass  also  auch  diese  dem  Olivin  oder  Halbsilicat  R^  Si  0^  isomorph  sind. 

Die  Aequivalenz  von   4R  und  H^  R,   aus  welcher  zugleich  die 

//  II  VI  11 

von  4R  und  R^Si  folgt  (H^  R  =  R2  Si,  s.  vorher),  hat  die  Isomorphie  von 

Gadolinit  R»  Si  0» 

^      •  Datolith      H  Ca  B  Si  05 

und  Euklas       H  Be  AI  Si  0^ 

im  Gefolge.     Diese  Verbindungen  sind  zwei-  und  eingliedrig: 

a    :  b  :    c  o 

Gadolinit     0,625  :  \  :  0,659  89°  28'  Des  Cloizeaux 

Datolith       0,633  :  i  :  0,634  89    51  Dauber 

Euklas        0,504  :  i  :  0,424  88    18  Schabus 

Bei  den  beiden  letzteren  sind  die 

a  =  5  :  4,  die  c  =  3  :  2.*) 

Isomorphie  bei  ungleicher  Constitiition* 

In  den  angefahrten  Fällen  sind  Verbindungen  isomorph,  deren 
Mol.  analog  constituirt  gedacht  werden.  Wir  finden  nun,  zunächst 
unter  den  Mineralien,  auch  Körper,  deren  Mol.  eine  relativ  und  absolut 
ungleiche  Zahl  von  Elementaratomen  einschlidssen,  und  welche  dennoch 
in  der  Form  nahe  übereinstimmen. 

Ganz  besonders  treten'  hier  unter  den  Silicaten  zwei  merkwürdige 
Fälle  dieser  Art  hervor. 

Spodumen  und  Petalit  besitzen  die  Form  des  Augits,  und  müssen 
als  isomorph  angesehen  werden.     Sie  sind  zwei-  und  eingliedrig: 

a     :  b  :     c  Winkel  o 

Spodumen     4,424  :  1  :  0,644         69°  40' 
Petalit  1,153  :  4  :  0,743         67    34 

Aber  nur  der  erstere  ist  gleich  allen  anderen  Gliedern  der  Augit- 

gruppe  ein   normales  oder  Bisilicat;    der  Petalit  dagegen  ein  zweifach 

saures  oder  Quadrisilicat : 

I 
Spodumen  =  R«  AI*  Si^*  0*» 

Petalit  =  R«  AH  Si»«  0^» 


*]  Rammelsberg:   Zeitscbr.  d.  geol.  Ges.  21,807. 


90  Isomorphie. 

Viel  wiohiiger  ooch  ist  die  Isomorphie  von  Anorthit  und  Albit, 
zwei  evident  isomorphen  Körpern,  Gliedern  der  Feldspotbgn^ipe ,  beide 
eingliedrig  krystallisirend  y  und  in  vielfachen  Verhältnissen  zu  isomorphen 
Mischungen,  den  Kalknatronfeldspäthen,  zusammentretend.  Und  doch  ist 
der  erste  ein  Halb-  oder  Singulosilicat ,  der  zweite  ein  anderthalbfach 
saures  oder  Trisilicat: 

Anorthit  =  Ca  AI  Si«  0^ 

Albit        =  Na2  AI  Si«  Qi« 

Man  hat  die  Isomorphie  in  solchen  Füllen  erklären  wollen  durch 
Vervielfachung  der  Mol. -Gewichte,  so  dass  die  Sauerstoffmengen  gleich 
worden.     Man  hat  also  z.  6.  gesagt,  Anorthit  sei 

Ca2  AP  Si4  016 

und  da  Ca^  AI  aequivalent  sind  Na^  Si^,  so  folge  hieraus  die  Isomorphie. 
Dies  ist  ein  Trugschluss,  denn  wenn  zwei  oder  mehre  Verbindun- 
gen bei  gleichem  Sauerstoffgehalt  verglichen  werden,  so  sind  selbst- 
verständlich die  mit  letzterem  verbundenen  Elemente  immer  aequivalent. 
In  solcher  Art  kann  man  alle  Silicate  vergleichen,  ohne  dass  sie  im 
entferntesten  isomorph  wären.     Z.  B. 

3  Mol.  Albit       =  Na«  AP  Si«^  0^^ 

3     »      Leucit     =     K»  AM  Si^«  0*« 

«     »      Olivin     =        Mg24Si«0«s 

Die  Begriffe  Aequivalenz  und  Isomorphie  sind  ganz  verschieden ; 
die  eine  ist  nicht  die  Ursache  der  anderen. 


Endlich  giebt  es  Verbindungen ,  deren  Form  verleiten  könnte ,  sie 
für  isomorph  zu  halten ,  deren  chemische  Natur  aber  gar  keinen  Ver- 
gleich zulässt. 

Sechsgliedr ig.     Natronsalpeter,  Kalkspath,  Bothgttltigerz. 

Viergliedrig.  Kupferkies,  Braunit.  —  Anatas,  Quecksilberhomerz. 

Zweigliedrig.  Kalisalpeter,  Aragonit,  Boumonit.  —  Chryso- 
beryll (Olivin),  Bittersalz.  —  Antimonsilber,  Kupferglanz. 

Zwei-  und  eingliedrig.  Borax,  Augit,  Glaubersalz.  —  Gips, 
Euklas  (Datolith).  —  Kupferlasur,  Epidot   (Seh rauf). 

Schon  früher  (S.  86)  wurde  der  gleichen  Form  gewisser  Salze  und 
Säureanhydride  gedachn. 

Viergliedrigo :  Zweigliedrige : 

Tapiolith         Fe  (Ta,  Nb)2  0«  Tantalit  |         p^  rj^   j^,^,,  ^ 

Niobil     1  \     1      j 


Isomorpbie. 

• 

• 

Fergusonit 

JX^  Nb2  0«           Yltrolantalit 

Fe»  Nb2  0' 

(Xenotim 

Y3  p2  OB)             Tantalsäure 

TaiO* 

Scheelit 

Ca  W  0^             Wolframsäure 

WO» 

Rutil 

Ti02 

Zirkon 

(Si,  Zr]  02 

• 

91 


In  diesen  Fällen  ist  die  chemische  Constitution  der  einzelnen  in 
keiner  Art  als  analog  zu  denken. 

Isomorphie  Ton  Elementen* 

So  weit  die  Krystallform  der  Elemente  bekannt  ist,  sind 

Regulär:  elektropositive,  wie  Cu,  Ag,  Au,  Pb,  Fo,  Pt  etc., 
ebenso  wie  elektronegative :  C,  Si  und  P. 

Sechsglledrig:  Sb,  As,  Bi,  Te,  aber  auch  Jr"  Os"  und  selbst 
Zn  und  Pd. 

Viergliedrig:  B  und  Sn,  deren  Hauptaxen  =  3:2  sind. 

Zwei-  und  eingliedrig:  S  und  Se,  deren  c  nahe  =4:5 
sieb  verhalten. 

Aber  manche  sind  auch  heteromorph :  Kohlenstoff  als  Diamant  und 
Graphit;  Schwefel,  Phosphor,  Zinn;  ja  die  Heteromorphie  scheint  bei 
ihnen  sehr  verbreitet  und  nur  deshalb  bei  vielen  der  Beobachtung 
nicht  zugänglich  zu  sein,  weil  die  eine  Form,  gleichwie  beim  Schwefel, 
sehr  unbeständig  ist. 

Elemente  können  isomorphe  Mischungen  bilden,  in  welchen  das  Atom- 
verhältniss  der  einzelnen  variirt,  ohne  dass  die  Krystallform  sich  ändert. 

Solche  Mischungen  bilden  z.  B.  Schwefel  und  Selen,  und  dieselben 
besitzen,  je  nach  ihrer  Zusammensetzung,  entweder  die  zwei-  und  ein- 
gliedrige Form  der  beiden  oder  die  zweigliedrige  des  Schwefels, 
woraus  zu  schliessen  ist,  dass  auch  das  Selen  dimorph  sein  mdsse,  und 
gleich  dem  Schwefel  zweigliedrig  krystallisiren  könne ,  während  viel- 
leicht hier  gerade  umgekehrt  diese  Form  die  unbeständige  ist. 

Am  wichtigsten  sind  die  isomorphen  Mischungen  der  sogenannten 
Metalle,  die  Legirungen,  welche  oft  sehr  gut  krystallisiren.  Ge- 
diegen Gold  ist  immer  silberhaltig;  die  Krystalle  sind  allgemein 
Ag^Au",  die  silberreichsten  vom  Altai  und  aus  Siebenbürgen  mit 
38  pCt.  Silber  sind  Ag^  Au^.  Gediegen  Platin  ist  Fe  Pt° ,  wobei  7i  = 
1 — 6  schwankt.  Amalgam  ist  Ag^  Hg^,  Ag  Hg  Im«  Ag^^  Hg,  und  immer 
regulär  krystallisirt.  Das  krystallistrte  Werkblei  (Pb,  Ag)  gehört  gleich- 
falls.  hierher.     Die   regulären  Oktaeder  des  -grauen  Roheisens  sind  iso-< 


92  Isemorphie. 

iiiorphe  Mischungen  von  Fe,  C,  Si,  P.     Alle  diese  LegiruDgen  bestehen 
aus  regulär  krystaUisirenden  Elementen  und  besitzen  dieselbe  Fomi. 

Mischungen  der  unter  sich  isomorphen  Elemente  As,  Sb,  Te,  Bi 
haben  dieselbe  Form.     So  das  natürliche  Tellurwismuth  Bi"  Te*. 

Die  Legirungen  Cu*^  Zn*^  (Messing,  Rothguss)  sind  regulär,  obwohl 
Zn  sechsgliedrig  ist.     Es  folgt  also,  dass  Zn  dimorph  sein  mttsse. 

Die  Legirungen  Fe  Sn^^,  Fe  Sn^,  Fe^  Sn  sind  viergliedrig ,  obwohl 
Fe  nur  regulär  bekannt  ist. 

Die  Legirungen  Au  Sn^  bis  Au  Sn^  sind  gleichfalls  viergliedrig. 

Die  als  Mineralien  vorkommenden  Legirungen  der  rhomboedrischen 
Elemente  As  und  Sb  sind  theils  regulär,  Co"  As"  und  Ni"  As"  (Speis- 
kobalt, Weissnickelkies)^  theiis  sechsgliedrig,  wie  Ni  As  (Rothnickelkies 
und  Ni  Sb  (Antimonnickel),  theils  zweigliedrig,  wie  Fe"  As"  (Arsenik- 
eisen) ,  Ni"  As"  (Ghloanthit  und  Wolfachit) ,  und  in  diesem  Fall  ist  ihre 
Form  unabhängig  von  der  regulären  der  R  und  der  sechsgliedrigen 
des  As. 

Durch  Zusammenschmelzen  von  Zn  und  Sb  entstehen  zweigliedrige 
Krystalle  Zn"  Sb",  deren  Form  vielleicht  dieselbe  ist,  wie  die  des  na- 
türlichen Antimonsilbers  Ag^  Sb,  Ag'  Sb  und  Ag*  Sb. 

Goldamalgam  Au^  Hg^  ist  viergliedrig. 

Wir  sehen  also,  dass  die  Elemente  isomorph  und  heteromorph  sind, 
und  dass  sie  zahlreiche  isomorphe  Mischungen  bilden. 

IJntenchiede  in  der  Form  isomorpher  KOrper  nach  gr^wissen  Blehtwiflren. 

Die  Abweichungen  der  Krystalle  isomorpher  Körper  hinsichtlich 
der  entsprechenden  Flächenneigungen  oder  Kantenwinke]  wurden  be- 
reits besprochen  und  in  der  Verschiedenheit  ihrer  materiellen  Natur 
begründet  gefunden. 

Ausserdem  aber  zeigt  sich  sehr  häufig,  dass  Krystalle  isomorpher 
Körper  zwar  in  gewissen  Zonen  in  den  Winkeln  nahe  übereinstimmen, 
in  anderen  jedoch  wesentlich  grössere  Verschiedenheiten  zeigen.  Einige 
Beispiele  mög^n  dies  erläutern. 

Schwefel  und  Selen.  —  Die  zwei-  und  eingliedrigen  Krystalle 
beider  Elemente  führen  auf  die  Axenverhällnisse 

a     :  b  :    c  o 

Schwefel    0,99  :  4  :  4,0       84°  44' 
Selen  0,99  :  4  :  4,27     89    45 

und  für  ihre  isomorphen  Mischungen 


Isomorpbie.  93 

a  :  b  :  c  o 

SeS»  4,05  n  :  0,71     88«  16' 

Da  die  Axen  a  nahe  gleich  sind ,  so  sind  es  die  entsprechenden 
Winkel  der  Horizontalzone  gleichfalls.  Dagegen  sind  die  Axen  c  merklich 
verschieden,  nämlich  =  1,4  :  4,8  :  1  (7:9:5  oder  nahe  4:6:3),  so 
dass  also  in  der  Yertikalzone  und  in  der  Zone  der  zweiten  Paare  keine 
nahe  gleiche  Rantenwinkel  auftreten.  Muss  auch  zugegeben  werden, 
dass  die  Krystalle  beider  Elemente  keine  sehr  genauen  Messungen  zu- 
lassen, so  darf  man  doch  nicht  ohne  Weiteres  für  die  Hayptaxen  von 
S  und  Se  das  einfache  YerhHltniss  1:1-^  annehmen,  oder  für  Se  und 
Se  S*  das  von  2  :  1  voraussetzen.  Es  nmss  also  einstweilen  zugegeben 
werden,  dass  diese  isomorphen  Körper  bezüglich  zweier  Axen  zwar 
rationale  aber  nicht  einfache  Verhältnisse  zeigen. 

Andalusit  und  Topas.  —  Wenn  die  zweigliedrigen  Krystalle 
beider  (S.  83)  auf  die  Axen  Verhältnisse 

a     :  b  :     c 
Andalusit  =  0,998  :  4  :  0,7 
Topas         =  0,528  :  4  :  0,954 
bezogen   werden,   so   sind  diea=1,9:4,   d.  h.   =2:4,    während 
die  c  sich  =  4  :  4,36  =  3  :  4  verhalten.     Dieses  Verhältniss  ist  jedoch 
ein  ziemlich  einfaches,    da  ein   Prisma   b  :  ^c  :  ooa    des  Andalusils  = 
b  :  c  :  ooa  des  Topass,  oder  b  :  ^c  :  ooa  des  letzteren  =  b  :  c  :  ooa  bei 
jenem   gerade   keine  unwahrscheinliche  Glieder  der  Krystallreihen  sein 
würden. 

Phenakit  und  Dioptas.  —  Bei  ihnen  sind  die  Hauptaxen  =: 
4:5   (S.  82). 

Euklas  und  Datolith  (Gadolinit).  —  Wie^  wir  (S.  89)  sahen, 
sind  ihre  Axen  a  =  4  :  5,  ihre  c  =  2  :  3.  Letzteres  ist  jedenfalls  ein 
einfaches  Verhältniss. 

Bei  vier-  und  sechsgliedrigen  Krystallen  analog  constituirter  und 
als  isomorph  zu  betrachtender  Körper  findet  sich  überhaupt  öfter  ein 
Verhältniss  der  Hauptaxen,  welches  von  der  Gleichheit  der  Art  ab- 
weicht, dass  man  im  Zweifel  bleibt,  ob  nicht  ein  anderes  Verhältniss 
stattfinde.  Sind  die  c  des  Dioptases  und  Phenakits  =  4:5,  so  entsteht 
die  Frage:   dürfen  sie  als  gleich  im  Sinne  isomorpher  Krystalle  gelten? 

Noch  neuerlich  habe  ich  die  hier  hauptsächlich  an  Mineralien  ver- 
folgten Erscheinungen  an  den  Phosphaten  von  Ammonium,  Thallium 
und  Natrium  gefunden.*) 

*}  Her.  d.  d.  ehem.  Ges.  4870,  276. 


94  Isomorphfe. 

Bei  entschiedener  Isomorphie  gewahrt  man  also  Unterschiede  in 
einer  Axe ,  welche  trotzdem  nicht  so  gross  sind ,  dass  man  an  ein  ra- 
tionales  Verhältniss  denken  kann. 

Die  gleiche  Erscheinung  tritt  besonders  dann  hervor,  wenn  zu- 
sammengesetzte Radikale  an  Stelle  von  Elementen  oder  wenn  CI  an 
Stelle  von  H  in  isomorphe  Verbindungen  eintreten,  und  sie  ist  bei 
organischen  Verbindungen  von  Groth  verfolgt  worden.*) 

Groth  bezeichnet  die  in  Folge  des  Eintretens  anderer  Atome  oder 
Atomgruppen  erfolgte  Aenderung  der  Form  als  Morphotropie,  und 
glaubt,  dass  die  morphotropische  Kraft  jener  von  ihren  Eigenschaften 
und  von  denen  des  substituirten  Körpers,  von  dem  Krystallsystem  und 
von  der  Stellung  der  eintretenden  Atome  zu  den  tlbrigen  abhänge. 

Es  dtlrfte  indessen  nicht  nOthig  sein ,  die  Erscheinung  mit  einem 
besonderen  Namen  zu  belegen,  denn  wir  sahen,  dass  sie  auch  beim 
Eintreten  von  H  an  Stelle  von  Na,  von  2F1  ftlr  0  sich  zeigt,  und  dass 
sie  selbst  bei  Elementen,  wie  Schwefel  und  Selen,  oder  Bor  und  Zinn, 
vorhanden  ist.  Wir  wissen,  dass  in  der  Aragonit-  und  der  Schwer- 
spathgruppe  entsprechende  Winkel  abweichen,  wir  haben  bei  den 
rhomboedrischen  Carbonaten  eine  Differenz  der  Hauptaxen  von  \  :  1 ,06, 
beim  Zinnstein  und  Zirkon  von  4  :  1,05,  beim  Phenakit  und  Dioptas 
eine  solche  von  4  :  5  =  1  :  1,25  beobachtet,  und  wir  meinen,  bei  der 
sogenannten  Morphotropie  handelt  es  sich  entweder  um  Differenzen 
der  Axeneinheiten ,  welche  in  Folge  der  verschiedenen  materiellen 
Natur  der  isomorphen  Körper  ungewöhnlich  gross  sind,  oder  in  manchen 
Fällen  um  wirkliche  rationale  Axenverhaltnisse. 

Gmnd  der  Igomorphie. 

Verbindungen,  deren  Molektlle  analog  zusammengesetzt  sind,  d.  h. 
welche  entweder  aus  einer  relativ  gleichen  Zahl  von  Elementaralomen 
bestehen,  oder  in  denen  ein  Atom  durch  ein. Aeq.  anderer  gleichsam 
vertreten  wird,  haben  gleiche  Form,  sind  isomorph. 

Mitscherlich,  der  Entdecker  der  Isomorphie,  glaubte  in  der 
gleichen  Zahl  der  Atome  oder  vielmehr  in  ihrer  Anordnung,  also  in 
der  Constitution,  den  Grund  der  gleichen  Krystallfonu  gefunden  zu 
haben. 

Die  Constitution  kann  jedoch  nicht  die  Ursache  der  Isomorphie 
sein;    blos    die    Thatsache    steht    fest,    dass    gleiche    Constitution    und 


*)  Pogg.  Ann.  441,84. 


IsonKMphie.  95 

gleiche  Form  einander  begleiten.  Wenn  wir  aber  bemerken,  dass 
auch  Elemente  isomorph  sind,  wenn  wir  ferner  die  in  der  Form  nahe 
übereinstimmenden  Verbindungen  von  sehr  verschiedener  Constitution 
in  Betracht  ziehen,  und  überhaupt  die  gleiche  Rrystallform  als  das 
Resultat  des  gleichartigen  Aufbaues  der  Moleküle  (oder  vielleicht  von 
Gruppen  chemischer  Mol.  =  Krystallmoleküle)  ansehen,  so  wird  es 
klar,  dass  in  der  chemischen  Natur  der  Mol.  selbst  die  Ursache  der 
Isonofphie  nicht  zu  suchen  sei.  Analoge  Constitution  und  gleiche 
Form  sind  für  uns  sunultane  Erscheinungen,  und  es  ist  allerdings  be- 
greiflich, dass  Mol.  von  analogem  innerem  Bau  sich  vorzugsweise  gleich- 
artig KU  Krystallen  aufbauen  werden,  aber  Constitution  und  Isomorphie 
stehen  nicht  im  Verhältniss  von  Grund  und  Folge. 

Was  kann  aber  der  Grund  der  Isomorphie  sein?  Vorlaufig  haben 
wir  uns  auf  Vermuthungen  zu  beschränken. 

Der  Quotient  aus  dem  Mol.  G.  eines  Körpers  =  m  und  seinem  V.  G.s=:t\ 

also  — ,  heisst  sein  Mol.  Volum.  Bei  der  Mehrzahl  der  festen  Ele- 
mente  kennt  man  das  Mol.  G.   nicht;   setzt  man  statt  seiner  das  Atg.. 

so  ist  —  Atomvolum.     Da  es  sich  hier  nur  um  Vergleiche  handelt,  so 

mag  bei  den  Elementen  das  letztere  in  Betracht  gezogen  werden. 

Berechnet  man  in  dieser  Art  die  Atomvolume  isomorpher  Elemente 
oder  die  Molekularvolume  isomorpher  Verbindungen,  so  erhalt  man 
Zahlen,  welche  entweder  fast  übereinstimmen  oder  sich  nähern  oder 
anscheinend  in  einfachen  Verhältnissen  zu  einander  stehen.  Im  Folgen- 
den ist  diese  Berechnung  für  eine  Anzahl  isomorpher  Körper  durch- 
geführt. 

Elemente. 


- 

Atg. 

V.  G. 

Atom- 
volum 

Verhält- 
niss 

Sechsgliedrig 

e: 

Zink        '  Zn 

65 

7,1 

9,2 

1 

Arsen         As 

75 

5,72 

13,1 

1,4 

Antimon     Sb 

122 

6,7 

18,2 

2 

Tellur         Te 

128 

6,24 

20,5 

2,2 

Wismuth    Bi 

208 

9,8 

21,2 

2,3 

Viergliedrige 

• 

• 
• 

Bor             B 

11 

2,68 

4,1 

1 

Zinn           Sn 

118 

7,18 

16,4 

4 

96  Iflomorphie. 

Zwei-  und  eingliedrige: 
Schwefel     S  32  4,96  46,3  4 

Selen  Se  79  4,8  46,5  4 

Oxyde. 


Regi 

1 1  ä  r  e  : 

>                                                 *■ 

Mol.  G. 

V.O. 

Mol.  Vol 

,   Verhalt 

i.                . 

niss 

Rothkupfererz 

Cu^O 

442,8 

5,76 

24,8 

2,2 

Periklas 

MgO 

40 

3,63 

11 

4 

Niekeloxyd 

NiO 

74 

5,74 

42,9 

«,« 

Kadmiumoxyd 

CdO 
As2  03 

128 

8,1 
3,7 

15,8 
53,5 

<,* 

Arsenikblttthe 

498 

4 

Senarmontit 

Sb2  03 

292 

5,3 

56 

1 

Sech 

Sgl  iedrig: 

i 

Korund 

AI  03 

402,6 

4,0 

25,6 

4 

Eisenglanz 

Fe  03 

160 

5,3 

30,2 

4,48 

Chromoxyd 

CrO» 

152 

5,1 

30 

4,47 

Vieri 

^liedrige: 

Rutil 

Ti  02 

80 

4,25 

19 

4 

Zinnstein 

Sn02 

150 

6,9 

21,8 

<,< 

Zirkon 

(Si,  Zr)  02 

91 

4,5 

20,2 

4 

Zwei 

gliedrige: 

Chrysoberyll 
Diaspor 

Be  AI  0* 
H2  AI  0^ 

>      128 
120,6 

3,7 
3,46 

34,6 
34,8 

} 

1 

Manganit 
Göthit 

H2  Mn  0* 
H2  Fe  0* 

S 

176 

178 

u  1  f  u  ri  de. 

4,33 
4,37 

40,7 
40,8 

} 

4,47 

Regi] 

ilUre: 

Zinkblende 
Dikupfersulfuret 

ZnS 
Cu2S 

97 
158,8 

5,98 

23,7 
26,6 

} 

4 

Bleiglanz 
Silberglanz 

PbS 

Ag2S 

FeS2 

239 
248 

7,5 
7,3. 

5,1 

32 
34 

23,5 

} 

4,3 

Eisenkies 

120 

1 

Hauerit 

MnS2 

119 

3,46 

34,4 

1,46 

Kobaltglanz 

Co2  As2  S2 

332 

6,0 

.55,4 

2,36 

~v. 


Isomorph  ie.  97 

Sechsgliedrige: 

Mo».  G.  V.  G.      Mol.Vol,  ^'^*:'^'***- 

niss. 

Haarkies  Ni  S  80  5^65         U,2         1 

Zinnober  Hg  S  232  8,1  28,6  \     ^ 

Greehockit  Cd  S  U4  4,9  29,4/     ^ 

Zweigliedrige  : 

Aurtpigment  As^  S»  246  3,46         71 

Antimonglanz  Sb^  S»  340  4,6  73 

Wismulhglan«  Bi^  S»  512  7,0  73 

Haloidsalze. 

Reguläre: 

Silberhomerz  Ag  Gl  143,5  5,5  26      \     . 

Steinsalz  Na  Gl  58,5  2,15         27,2  j     ^ 

Sylvin  KCl  74,5  1,94         38,4         1,4 

Carbonate. 
Kalkspathgruppe: 
Magnesitspath  Mg  C  O»  84  3,0  28  1 

Zinkspath  Zn  C  O»  125 

Eisenspath  Fe  C  O^  116 

Kalkspath  Ca  C  0»  100  2,72        36,8         1,3 

Aragonitgruppe: 

Aragonit  Ca  C  O^  100 

Strontianit  Sr  C  0^  1 48 

Weisrf)leierz  Pb  C  O»  267 

Witherit  BaC03  197  4,3  45,8         1,3 

Sul  fate. 

Seliwerspathgruppe: 

Anhydrit 

Bleivitriol 

Cölestin 

Schwerspath  Ba  S  0*  233  4,5  51,8         1J 


3,0 

28 

4,* 

28,4 

3,8 

30,6 

2,72 

36,8 

2,9 

34,5 

3,6 

41,1 

6,64 

41,3 

4,3 

45,8 

Ca  SO* 

136 

PbSO< 

303 

SrSO« 

184 

BaSO« 

233 

Bittersalzgruppe: 

Nickelvitriol  Ni  S  0*,  7  aq  280 

Zinkvitriol  Zn  S  OS  7  aq  287 

Bittersalz  Mg  S  0*,  7  aq  246  1,67       148  1,1 


Ranm^lsliffrg,  Mini'ralcliemi«'.    I. 


2,9 

47 

6,17 

49 

3,6 

•51 

4,5 

51,8 

2,03 

133 

2,03 

141 

1,67 

148 

7 

98 


Isoinorphie. 


Phosphate  (Arseniate,  Vanadate) . 
Apatili^iuppe  R  CP  +  3R3  P2  O^  (As,  V). 

M,  (i.  ^ .  G.    M.  > . 


Apatit 

Pyromorphit 
Vanadin  it 
Mimetesit 


1041 

2833 
2975 


3,15 
6,65 
6,88 

7,2 


Sehcelit 

Gelbbleierz 

Scheelbleierz 


M  0  1  V  b  (I  a  t  e     Wolframiale) . 
Ca  W  O^  288  6,0 

Pb  Mo  O^  363  6,95 

Pb  W  0*  455  8,1 


Silicate. 


Broncit 
Diopsid 

Treniolit 

Spodumen 


Forsterit 
Olivin 


Augitgruppe: 

Mg  Si  O» 

(  Ca  Si  03  \ 
l  Mg  Si  03  f 

(     Ca  Si  03  \ 
\  3Mg  Si  03  j 

j  3Li«  si   03  \ 
(4AI  Si3  0»2j 

Olivingruppe: 

Mg2  Si  0* 

/     Fe2SiO^\ 
(  7Mg2  Si  0^  / 


Feldspathgruppe: 
Albit  Xa2  AI  Si«  O«« 

Orlhoklas  K^  AI  Si«  O^« 


Andalusit 
Topas 


Ruklas 
Üatolith 


Andalusitgruppe: 

AlSiO* 

f5AlSiOs  \ 
\    AI  SiFl»*/ 

Euklasgruppe: 

II  Be  AI  Si  O*^ 

H  Ca  B  Si  O^ 


100 
216 

416 

1400,4 


140 
1184 


524,6 

f  u  /%       /« 

oo6,6 


162,6 
1085,6 


115,6 
160 


3.16 


3,1 

3,0 


330 
408 
412 
413 


48 
52 
56.3 


3,1  32.3 

3,28         66 


3,0         138,7 


2,62       200 
2,57       216,6 


51,5 


3.56       305 


37,3 
53,3 


Verhält- 
niss 

1 


4,25 


1 


1.2 


1 


4,3 


3,13       447,4  13,8 


3,24         43,2  1 

3,34       354,5  8,2 


1 
1,08 


•1 


6 


1 
1,4 


Isomorph  ie. 


.99 


Verbindungen  von  nicht  analoger  Zusammensetzung. 

Verhall- 


4*.   Brookit 

Asmanii 

Wolframsäure 

Tantalsüure 
Niobit 

'Wolfram 

2.   Rutil 
Xenotim 
Ferguson  it 

Tapiolith 


Ti02 
Si02 
WO» 

Ta2  0Ji 
Fe  Nb2  0« 

/  4Fe  W  O*  \ 
\  Fe  Mn  0^  / 

Ti  02 

Yi  p2  08 

R^  Nb2  0^ 


/  Fe  Nb2  06  \ 
^4FeTa2  06  ) 

3.  Spodumen   (S.  98) 

/3Li2Si2  0^   \ 
^  4A1  Si«  0^5  j 

4.  Chrysoberyll   (S.  68) 


M.  G. 

80 
60 

444 
340 

1549 

80 
375 
543 

2404 


V.  G.       M.  V. 


Petalit 


2300 


Olivin 

5.  Mejonit 

Sarkolith 

6.  Anorthit 
Albit 


(S.  98) 

/   3Ca2Si04   \ 
^  2412  Si3  0^2  / 

Na^  Si  04 


j 


.    8Ca2SiO* 
I  3A12  Si^  0«2 

/  Ca2Si04   \ 
(  A|2  Si3  Ot2  / 

(  Na^  Si»  08    ( 


1286,4 
2715,6 

557,2 
1049 


A12  Si«  024  j 

7.  Kupferhisur      Cu»  C2  0',  aq     344,2* 
Epidot  H2Ca4A13Si6  026  909,8 

8.  Diopsid     (S.  98) 

Rorax  NV  R*  0',  lOaq  382 

9.  Aragonit   (S.  97) 

Kalisalpeter  K  N  0'^  101 

10.  Kalkspath   (S.  97) 
Natronsalpeter     Na  N  0^  85 

1 1 .  Kupferkies         Cu  Fe  S2  183,4 
Rraunit             Mn?  Si  0»2           605 


4,15 

2,25 

6,4 

7,6 
5,4 

7,5 

4,25 

4,5 

5,58 

7,5 


2,45 


2,62 

3,8 
3,4 

1,75 

1,94 

2,2 
4,3 
4,75 


19,3 

26,6 

35,2 

58,4  \ 
63      / 

202,5 

19 
83 
97 

320 

447,4 

939 

34,6 
354,5 


2,73       -471 


2,93       927 


2,72       205 


400,4 

,90,6 
268 

66 
218 

34,5 

52 

36,8 

39 

42,7 
128 


niss 
0,3. 

0,44 
0,6 

i 
3,3 

i 


1 
2,1 


1 
10 

1 


1 

2,9 

1   . 

3,3 

1 

1,5 

1 

1,06 

1 

3 


Rei  Reurtheilung   der  Zahlen ,    welche   die    relative  Grösse  der  Mo- 
lekularvolume  ausurUeken ,    ist   zu  bedenken ,    dass   einerseits  die   zum 


•7  ♦ 


100 


Isomorphie. 


Grunde  gelegten  V.  G.  nicht  immer  genau  sind,  und  dass  andererseits 
die  angenommenen  M.  G.  blosse  Annahmen  sind,  weil  sie  Körper  be- 
treffen, deren  Gas-V.  G.  unbekannt  sind.  Dennoch  ist  nicht  zu  ver- 
kennen ,  dass  sich  bei  isomorphen  Körpern  eine  Beziehung  der  Mol.  V. 
zu  erkennen  giebt,  welche  freilich  ebensowenig  als  Gleichheit  erscheint, 
wie  diese  hinsichtlich  der  geometrischen  Zahlenwerthe  ihrer  Formen 
stattfindet. 

Es  mag  genügen,  diese  Beziehungen  hier  angedeutet  zu  haben; 
immerhin  gestalten  unsere  Vorstellungen  von  der  molekularen  Constitu- 
tion der  Körper  wohl  die  Annahme,  dass  Moleküle,  deren  Volume  gleich 
sind  oder  in  einfachen  Verhältnissen  stehen,  dadurch  befiihigt  sind, 
sich  in  derselben  Weise  zu  gruppiren  und  dadurch  Kristalle  von 
gleicher  (nahe  gleicher)  Form  und  Symmetrie  zu  bilden. 


Tabellarische  Uebersicht 

der  chemischen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien. 


In  die  nachstehenden  Tabellen  sind  nur  solche  Mineralien  aufge- 
nommen ,  deren  chemische  Natur  als  feststehend  betrachtet  werden  darf, 
wiewohl  selbst  manche  von  ihnen  noch  Zweifel  übrig  lassen,  welche 
ein  Fragezeichen  ausdrückt. 

Den  empirischen  oder  Eleiuentarfornicln  sind  bei  complicirteren  Ver- 
bindungen specielle  Ausdrücke  beigefügt.  Isomorphe  Mischungen  wur- 
den durch  Einschliessen  in  Klanmiern  angedeutet. 

Von  Gonstitutionsformeln  für  die  Salze  musste  aligesehen  werden, 
da  die  Ansichten  darüber  noch  allzusehr  schwanken ,  besonders  seitdem 
die  Idee  der  Atomverkettung  und  der  gegenseitigen  Bindung  gleich- 
artiger Atome  in  der  Chemie  eine  grosse  Verbreitung  gefunden  hat. 

I«  Elemente 

(und  isomorphe  Mischungen  derselben;. 

Diamant  \  P 

Graphit  / 

Schwefel  ^ 

Tellur  Tc 

Arsen  .  ^ 

Antimon  ^^ 

Wismuüi  ß> 

Tellurwismuth  B»^  Te  * 

Tetradymit  /    ß>^S*    \ 

^  \  2Bi2  Te^  / 

Meteoreisen  Fe**  Ni 


102 


Tabellarische  Uebersichl 


Kui)fer 

Cu 

Blei 

' 

Pb 

Quecksilber  • 

Hfl 

Silber 

• 

Ah 

Silbeniinalgciiii 

Aii»H{{ 

Gold 

Au 

Meist 

• 

Au"  Ag 

' 

Elektruui 

Au'  Ag*» 

Goldaiiiulgciin 

i 

A«l»  Hg» , 

Platin 

• 

PI»  Fe 
Pl==j>d,  Bu,  Ir,  Os. 

A.  Nichli 

[nagnelisclics. 

Kusehwinsk 

.  n  =  3 

Nischne  Tagilsk 

«  —  2. 

B.  Slagnetisches 

n  —  1,5  und  1 

Plaliniridiuin 

ß 

Pt»  Ir» 

Nevviansk 

Pt  Ir< 

Amerika 

PiMr 

Palladium 

• 

Pd     und     Pd,  Au,  Ag 

Osniiridium 

Ir"  Os» 

lr<  Os  bis  Ir  Os* . 

A  r  $  e  ni  d  e.     A  u  t  i  m  o  n  i  d  e. 


Whitneyit 
Algodonit 
Domeykit 
Antimonsilber 


Chile 

Wolfach 

Andreasberg 


Cu«  As 

Cu«As 

Cii^As 

Ag»  Sb 

n  =  1 8  und  2 

n  =    6 

n  =    6  und  3  . 


Arneiiide  (Auiimouide)  nud  der^fi  iBomorphe  Migchangrcii  mit  Bistfifniidfn« 

R"  As»       oder       R"  Sb» 
,  f    RS2     \      ,     J    HS«      ) 

und  Mischungen. 


der  chemischen  Nalur  der  wichlig^slcn  Mineralien. 


103 


Von  Eisen   (Co,  Ni)  : 


f    Fe  S'^     \ 
(Arseniketsen)      Leukopyrtt   Fe^  As^  und  <  ecp  3  a  4 

Geierit  f    ^"^  ^'      ^  oder    ^    ^"^  ^'      ^ 

meiern  ^  ^  ^.^,,  ^g,^  oder  ^  ^.  p^,  ^^,  ^ 

Sätersbergu|^*'j/^^2) 

Arsanikkies  j  j^,^  ^^^  | 
Koballarsenikkies  desgl.  Fe  :  Co  = 


7Fe  :  Co, 


Von  Nickel: 

Antinionnickel 
Rothnickelkies 


M  Sh 

iNi  As  und  {     ^T-  4     I 
\ir  Ni  As  j 

Auch  Sh- Mischungen. 


Von  Nickel,  Kobalt,  £isen: 
Speiskobalt  (Chloanthit,  Weissnickel- 
kies^  Tesseralkies,  Amoibit,  Gersdorf- 
at,  Wolfachit,  Nickelglanz  z.  Th.) 

Arseniknickelglanz 


R"  As«»  und 
m  :  n  =  \ 


f      R  S^     ) 
[  X  R"»  As"j 

\  bis  \  :  3 


Anlimonnickelglanz 


Kobahglanz 


Melonit 

Tellurblei 

Tellursilber 

Petzit 


Calaverit  ) 
Schrifterz  / 


Selensilber 
Selenkupfer 


i  Ni  S2    \ 
\  Ni  As2  ) 

fNiS2    < 

\  Ni  siy^  / 

Mischungen  beider. 

(  Co  S2    ^ 
\  Co  As2  / 

U.   TeUnride. 

Ni'^  Tc* 
PI)  Te 

Ag2  Tc 

(n  Ag*^  Tc  I 
\    Au*^  Te  / 

H  =  32  — 3 

fn  Au  Tc2  \ 
\    AgTe2/ 

IIL    Seleiiide. 

Ag'-*  Sc 
Cu^Se 


104 


Tabellarische  Uebersicht 


£ukairil 

^k-^  ^m  •&  %M  ■   ■      ■  ^r 

\  Cu2  Se  /,. 

Selenblei 

PbSe 

Selenquecksilber 

HgSe 

* 

Clausthal              ^^%  §^5  (?) 

lY.   SnlfBride. 

Realgar 

As  S  oder  As«  S« 

Operraent 

As2  S-^ 

Antimonglanz 

Sb2  S» 

Wismuthglanz 

Bi^S^ 

Molybdanglanz 

MoS2 

Oldhauiit 

CaS 

Manganglanz 

MnS 

Hauerit 

Mn  S2 

Troilit 

FeS 

Eisennickelkies 

/  2Fe  S  \   ^.    f  9Fe  S  ^ 
i    Ni  S  /   ""^  \  2Ni  S  / 

Ma!j;netkics 


Eisenkies  ) 
Speerkies  / 

Kobalt  kies 

Uaarkies 

Beyrichit 

Kobaltnickelkies 

Zinkblende  ) 
WUrtzit        / 

Greenockit 

Bleiglanz 

Silberglanz  ) 
Akanthit      j 

Stembergit 
Kupferglanz 


*^^   ^        —\  Fe«  S?/  —  \  Fe  S^j 
n  vielleicht  =  4  —  9 
Ni-haltige   Mischungen 

FeS« 


CoS 

NiS 

Ni^S^  — 

i    NiS     \ 

\  2Ni2  s» ; 

R»  S<     — 
Ni  :  Co  — 

rns   \ 

\  R"  S'  / 
4:1  bis  1 

Zn  S   und 

f  n  Zn  S| 
\     FcS/ 

Cd-S 

PbS 

AfjJS 

Ag  Jffca  S» . 

1    AgiS 
=  {  2Fe   S 
1    Fe^S» 

cu.  8  u„d  { » <^:  l) 

3 


der  chemiscbeg  Natur  der  wicbtigslen  Mineralien.  t05 

Silberkupferglanz  <  ^^^  c  } 

II-.  i  3Ag2  S  X 

Jalpait  i    CuiS/ 

Kupferindig  Cu  S 

Kupferkies  Cu  Fe  S^  =  |  ^^  |  l 

Cuba»  Cu  Fe-^  «'  =  {  ape  S  / 

j  m  Cu^  S 
BuDtkupfererz  j  n  Cu  S 

Cupropluiribil  Pb»  Cu»  S»  =  |  ^^u^'^S  } 

Zinnober  llg  S 

Onefrk  f  4Hg  S    \ 

""'*"*  \    HgSe/ 

Y.   SulfoMlze. 

Die  aus  $ck,wefel ,  Anlinion  (Arsen  oder  Wisinulh)  und  einem  elek- 
tropositiven  Mc^tdi  (Silber,  Kupfer,  Blei,  seltener  £isen  oder  einem 
andern)  besiehenden  Mineralien  gehören  zu  den  Sulfo-  oder  Schwefol- 
salzep.  Sie  können  nicht  als  isomorphe  Mischungen  von  Sb^  S^  (As*-^  S^ 
oder  Bi^  S^)  mit  R2  S  oder  R  S  betrachtet  werden ,  schon  deswegen 
nicht ,  weil  das  AtomverhUltniss  von  Sb  (As  oder  Bi)  und  R  in  ihnen 
ein  festes ,  und  weil  ihre  Krystaliform  eine  selbstständige ,  von  der- 
jenigen der  einzelnen  Sulfuride  unabhängige  ist. 

Als  Salze  setzen  sie  das  Vorhandensein  entsprechender  Sulfosäuren 
und  Sulfobasen  voraus;  allein  diese  sind  unbekannt,  wir  kennen  nur 
ihre  Anhydride,  die  zuvor  genannten  Schwefelverbindungen.  Kennen 
wir  doch  nicht  einmal  eine  arsenige  oder  antimonige  Säure,  sondern 
nur  die  Anhydride  As^  0^  und  Sb^O^.  Und  da  wir  nicht  wissen,  ob 
antimonige  Säure  =  H  Sb  0^  gleich  salpetriger  Säure  oder  =  H^  Sb  0^ 
gleich  phosp^origer  Säure  ist,  so  bleibt  es  eben  so  zweifelhaft,  ob 
HSbS2  oder  H^SbS»  die  sulfantimonige  Säure  sei.  Diese  Frage  hat 
hier  insofern  ein  hiteresse ,  als  davon  die JEntscheidung  abhängt,  welche 
Zusammensetzung  die  normalen  Salze  haben.  Denn  wenn  die  Säure 
H  Sb  S^  ist,  so  ist  der  Miargyril  Ag  Sb  S^  ein  normales,  das  Rothgül- 
tigerz  ein  basisches  Salz;    beide  würden  als 


106 


Tabellarische  üebersitfht 


iSh  S;  /  ^ 


iliul  l  (Sb  S)  / 
Ag2S 


gedacht  werdcu    köunen.     Würe   die    Säure  jedoc^h  H^SbS^,    so  würde 
lelzleres  ein  normales,  jener  ein  saures  Salz  sein. 

Bothi^UUif^erz.  Miargyrit. 

Sb   f  ^  \i^^   ) 

I  Sb*  S» 

Die  üxvsiluren  II'' As  O' ==  Arsensäure,  H^  Sb  0^  ^  Antimonsäure, 
selbst  H^  As  S*  =  Sulfarsensilure  sind  bekannt ,  wiewohl  auch  sie  leicht 
in  Wasser  (Schwefelwasserslofl'  und  die  Anhydride  As*-^  0* ,  Sb*  0*  und 
As*-^  S^  zerfallen.  Die  Sulfarseniale  und  Sulfantimoniate  der  Alkalimd- 
lalle,  z.  B.  des  Natriums,  Na^  As  S*  und  Na^  Sb  S*,  nehmen  nach  mei- 
nen Erfahrungen  kein  Schwefelarsen  oder  Schwefelantimon  auf,  müweii 
demnach   als  normale  Salze  betrachtet  werden. 

Aus  den  angeführten  Gründen  ist  in  der  nachfolgenden  Uebersicht 
der  natürlichen  Sulfosalze  zunächst  nur  die  empiris^^he  Formel  angege- 
ben. Da  es  indessen  einen  praktischen  Nutzen  gewährt,  wenn  man 
das  für  die  Berechnung  der  Analysen  wichtige  Verhältnl^s  des  Schwe- 
fels, das  direkt  bestimmbar  ist,  übersieht,  so  sind  ausserdem,  dtrMe- 
ren  dualistischen  Auffassung  entsprechend ,  diese  Salze  als  Yerbindiifigen 
des  Basis-  und  SHureanhydrids  dargestellt. 


Miargyrit 

Kupferantimonglanz 
Kupferwismuthglanz 
Skleroklas 

(Binnit  Heusserj 
Zinckenit 
Berihierit 


Jordanit 
Klaprothit 


Ag  Sb  S2 
Cu  Sb  S* 
Cu  Bi  S* 
Pb  A»2  S* 

Pb  Sb2  S^ 
Fe  Sb2  S* 

und  Fe»  Sb^  S»  (f) 
Fe»  Sb»  S«s  (?) 

Pb»  As*  8* 
Cu«  Bi*  8« 


Ag«  S  +  SM  S-* 
Cu2  S  •+-  Sb»  S» 
Cu«  d  +  Bi»  S» 
Pb  8  +  Sb«  83 

Pb  S-|-8b«S» 
Fe  S-hSb«S* 


Dufrenoysit 
Jamesonit   'Hetcro- 
morphit,  Federerz) 


Pb«  As«  S^ 
Pb«  Sb«  S» 


SPb  S  +  2As«S» 
aCn«  8  4-  «W*^  8» 

2Pb  8  4- As«  83 
«Pb   S  -h  Sb«  83 


der  ühtMuiüchcn  Natur  der  wichtigsten  Minoralieii. 


107 


Brongniartjt 


^g   u>M>  »       |2pj^    S  +  Sb2S»/ 


RothgUltigerz,  dunkles  Ag^  Sb  S^ 

(Antimonsilberblende) 

RothgUltigerz,  lichtes  Ag^  As  S^ 

(Arsensiiberblende) 

Wittichenit  Cu^  Bi  S^ 

Boulangerit  Pb»  Sb^  S« 

Kobellit  Pb3  Sb  Bi  S» 


Boumonit 
Nadelcirz 


Mcncghinil 

Fahlerz 

AntimoDfahlerz 


Cu  Pb  Sb  S» 
Cu  Pb  Bi  S'^ 


Pb^  Sb^  S7 

\m  R^  Sb2  S" 
I  n  R*  Sb^  S? 


3Ag2  S,+  Sb2  S'^ 
3Ag2  S  +  As2  S'J 

3Cii2S  +  Bi2S» 

3Pb   S  +  Sb2S3 

f  3Pb   S  +  Sb2  S»  \ 
\  3Pb   S  +  Bi2  S3  / 

/  2(3Pb   S  +  Sb2  S»;  ^ 
\     (3Cu2  S  +  Sb2  S3j  / 

f  2(3PbS  +  Bi2S3;  ^ 
\     (3Cu2  S  +  Bi2S3)/ 

4Pb  S  +  Sb2  S'^ 

f  m  ,4R2  S  +  SJ)2  S»    \ 
\  n  (4R  S  +  Sb2  S3;  ) 


I  II 

R  =  Cu ,  Ag  —  R  =.  Fe ,  Zn 

Antimonarsenfahlerz     Ebenso  und  die  entsprechenden  As- Verbindungen 

u 

R  öfter  auch  =  Hg 


Arsenfahlerz 


m  R^  As2  S" 
n  R4  As2  S- 

(Tennantit ,  Julianil)     R  =  Cu 


/ 


f  m  (4R2  S  +  As2  S»)  | 
\  w  (4R   S  +  As2  S^  / 


Sprödglas^rz 


Geokronit 


Enargit 


Ag*  S«  S^ 
oder  vielleiciil 
Ag»2Sb2S« 
Pb*  Sb2  S« 

9 

und  Pb5  Sb,  As^S^ 
Ca^  As  S* 


5Ag2  s  +  Sb2  S-» 


6Ag2  S  +  Sb2  S ' 

oPb   S  +  Sb2  S » 

(5Pb  S  +'Sb2  S'ij  \ 
(5Pb  S  +  As2  S «,  / 

f  4  (5Cu   S  +  As2  S3;  I 
\     5Gu2  S  +  As2  S3)  / 


{ 


Pofyba^it 


Freiberg 


R»8  Sb2  S"    ? 


\  / 


8R2  S  +  Sb2  8^ 


108 


Tabellarische  üebersicht 


Mexico      ) 
Cornwall  / 


R»«  (Sb,  As)2S»i  (?; 


Schenmitz  R»  As  Sf  (?) 


Polyargit 

Ag2*Sb2S'*             \i 

VL   Oxjde. 

% 

Anhydride. 

Periklas 

MgO 

Manganoxydul 

MnO 

NickeJoxyd 

NiO 

Rothkupfererz 

Cu2  0 

Schwarzkupfererz 

CuO 

Rleioxyd 

PbO 

Rothzinkerz 

ZnO 

i  to(8R2  S  -t-  Sb»  S»  ) 
\  »(8R2  S  +  As»  S») /■ 

9R2  S  +  As»  S» 
1 2Ag2  S  +  Sb2  S3 


Chrysoberyll 

Hausmannil 

Magneteisen 

TUaumagnelciscn 

Meiches 


Re  AI  0» 

Mn  Mn  O^ 

Fe  Fe  0^ 

(m  Fe  Fe  0<         ) 
\  n  Fe  rFe,  Ti)  0^ 

m  :  n  =  \  :  2 


Be  0  4-  AI  O» 

Mn  0  +  Mn  O» 

Fe  O  +  Fe  0 » 

m  (Fe  0  +  Fe  0  V      ) 
n(FeO  +  FeTiO»)/ 


Schlackiges  Magiieleisen 


3  :  \ 


Spinell 
Ceylonit 
(Pleonast 

Chlorospinell 


Mg  AI  0* 

(Mg ,  Fe)  AI  O* 
und  (Mg,  Fe)  (AI,  Fe)  0^ 

Mg  (AI,  Fe;  0^ 


Mg  O  +  AI  Oi> 
(Mg,  Fe)  0  +  AI  O» 
(Mg,  Fe).0+  (AI,  Fe;  03 
f  w(MgO  + AI  0^\ 


Gahnit 


Franklinit 
Chronieisen 


(Zn,  Fe,  Mg)  AI  0^ 

(Zn,  Fe,  Mn)(Fe,  Mn)  0^ 
[Mg,  Fei  (€r,  AI)  O^ 


\    (MgO  +  *e03 

n  =  1 2  und  6 

w(Zn  0  +  AI  03) 

n(Fe  Q  +  AI  0») 

(Mg  0  +  AI  03) 

m(ZnO  4-Fe03) 
n(Fe  0  +  Fe  O») 
(Mn  0  +  Mn  0») 

(Mg,  Fe)  0+(€r,Al)  03 
Mg  :  Fe  =  5  :  3  bis  2   :  3  —  AI  :  Cr  =  1  :  1  bis 

4:3,« 
Lherz  =  10:1^ 
und  : 


der  chemischen  Natur  der  nichtigsten  Mineralien. 


109 


lerit 


Mg,  Fe)  (€r,  AI,  Fe)  O*  (Mg,  Fe)  0  +  (fir,  AI,  Fe)  0» 
Mg  :  Fe  =  2  :  4  bis  1  :  2  —  Fe  :  AI  ==.  1  :  7  bis  2  :  \ 
(Hofheim  =  11  .1)  AI  :  Cr  =1:3  bis  4  :  6,5 

(Hof heim  =  M  :  1) 
Cu»  Mn*  0«  3Cu  O  4-  2Mn  O» 


ad 

AI  0^ 

iglanz 

Fe  03 

eisen 

Kibdelophan 

Fe  Ti  0^ 

fCriehtonit) 

(   Yq  xj  03  \ 
Layton's  Farm     j  j,^  ^.  q,  | 


(  mFeTiO'^  \         ,    (     Fe  Ti  0^  \ 
Die  Mehrzahl      |      ^^  ^^       jundj^p^^^      | 


Z.B. 


m 


n 

Hmengebirge    9 — 6       Eisenach  2 

Krageröe  8  Aschaftenburg      3 


Egersund         6 — 3 

Iserwiese          3 

Lichfield       \    . 
Tvedestrand/ 

Snarum 

Binnenthal    •       4 
Gotlhardt     J 

Krageröe             \  2 

« 

i 

Mn'  Si  0« 

As*  03 

Eisenglanz) 

lit 

/    MnSi03\ 
\3Mn03       / 

likblttthe 
letit 

t 

nuontit 
nonblttthe 

} 

Sb2  0» 

• 

• 

mthocker 

Bi2  03 

tiiil    1 
nit     r 

.- 

Si02 

.   t 

Ti02 

;il     1 

* 

lein 

SnO'^ 

110  Tabellarische  Ueberaicbt 

/  Zr  0»  \ 
Zirkon  \  Si  O» ;         .,  ,        , 

r  Th  OM  r  Th  0^  1    ,    ,„ 

Pyrolusil  f 

Cervanl  il  Sb  O*^  Sb2  O^  +  Sb^  0^ 


Uranpecherz  f »  O^  U  0^  +  2  U  O^  O 


Molybdanoeker 

MoO^ 

VVolfraiiiocker    . 

WO» 

Hvdroxyde 

und  Hvdräie. 

* 

Brucit 

H2  Mg  02 

Pyrochroil 

H2Mn02 

Sassolin 

H^BO^—  HBO 

2-+-aq 

Hydrar^illil 

HC  AI  0« 

Diaspor 

H2  AI  0* 

Mangan  it 

H2MnO* 

Götliit 

Hf  Fe  0* 

Brauneisenstein 

H«?^2  0* 

0\  vsulfuride. 


Antimonblende 

ab2S2  0                            2ShaS3-f  Sb2  03 

Vollzil 

Zn-i  S^  0                             4Zn    S   +  Zn  0 

YII.  llalofdHalze. 

• 

Fluorider 

Flussspath 

Ca  F|2 

1 

Sellail 

Mg  Fl» 

Kryolitl) 

Na«  AI  Fl<2                  6Na  Fl      +  AI  Fl« 

Chodnewil 

NVAIFI'«                  4NaFl      +  AI  Fl« 

Chiolitli 

Na» AI  Kl«                    3N«  Fl      +  AI  Fl« 

Paclinolilh 

NVCa^AIFl'SSaq  sj^J  ^2}+  AI  Fl« 

Salmiak 

N  H<  Cl 

Svlvin 

K  Cl 

N^ 


der  chemischen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien. 


111 


Steinsalz 

Na  Cl 

Silberhomerz 

Ag  Cl 

Quecksilberhornene 

Hg  Cl 

Cotunnit 

Pb  Cl'^ 

Mailockit 

Pb2  C12  0 

Mendipit 

Pb3  C|2  02 

Atacamit 

Camallit 
Tachvdril 


^  ■   I 


Bromargyrit 
Emboliih 


Jodargyrit 


a)  Cu^  Cl«  03,     3  aq 

b)  2Cu<  C12  03,     9  aq 
e)     Cu^Cl^O»,     6aq 

K     MgCP,6aq 
GaMg2CI«,  12  aq 

Ag  Br 

j  wi  Ag  Br  \ 
(wAg  Cl  / 

Ar  J 


Pb  Gl»  +    PI)  0 
Pb  CP  +  2Pb  0 

Cu  Cl«  +  3H2  Cu02 

2(Cu  C|2  +  3H2  Gu02)+   3aq 

(Cu  CI2  +  3H2  Cu02)+   3aq 

(K  Cl     +    Mg  C12)      +    6aq 

^Ca  C|2  +  2Mg  C12      +12aq 


YIII.  Oxysalze. 

Auch  für  diese  zahlreichste  Klasse  von  Mineralverbi^idungen  sind 
lediglieh  die  empirischen  Formeln  angegeben.  Da ,  wo  mehrere  Sät- 
tigungsstufen vorkommen,  ist  eine  derselben  als  die  normale  bezeichnet. 
Ftt^  basi«cl|e  und  saure  Salze,  sowie  für  Doppelsalze,  ist  die  Formel 
doppelt  gegeben. 

Die  drei  ersten  Abtheilungen,  die  Salpetersäuren,  Oxalsäuren  und 
mellitbsauren  Salze,  bilden  nach  dem,  was  S.  1  gesagt  wurde,  gleich- 
sam einen  Anhang  zu  den  eigentlichen  und  wahren  Mineralien. 


Nitrate. 

Kalisalpeter 

K  N  03 

Natronsalpeter 

Na  N  03 

Oxalate. 

HumlK)1dtit 

2Fe  C2  04  +  3  aq 

Mellithate. 

Honigstein 


AI  C^2  0i2  4-  18aq 


112  Tabellarische  Uebersicht 

< 

Borate. 
Es  ist  schwer,  zu  sagen,  welche  horsanreli  Salze  man  als  die  nor- 
malen anzusehen  habe.     Wir  nehmen  an,  dies  seien  die  Salze 

R  B  02  =  R  B2  OS 
wonach    Borsüure    =    H  B  0^    die    bei    400®    getrocknete    krystallislrte 
Säure,  lelzlere   (Sassolin)  also  11  B  0^  +  aq  wäre. 

Tinkal   (Borax)     Na^B^O',  lOaq  ^  H^  602}+ ^'"^^ 

Natroborocaicit     v    /^    u^  r^a    q  //3NaB02\  , /3CaB20M\  ,  a. 

(Boronalrocaicil)  ^«  ^a  B^  0«,  8aq  (j^^  RO^Hill  B  02/)+^^^^ 

oder 
.NVC.Bno.,.9a,({Na;OJ}+|C.B.O.|)^,., 

(Einige  Analysen  geben 
nur  5  resp.  1 4  aq) 

Hyilrobomcil        Ca  Mu  B"  0",  6aq        ({?  S'oil+Iir"  b'o'})+''"1 

Ludwigit  R2  Ä  05  2R  O  +  Ä  O» 

Speciell : 
'      R  =  Mg,  Fe  /      »03\,/Pe03  V 

R_Fe:»  lÄMgO  /  +  t  Ä'Mg,  Fe)  O  j 

Carbondte. 

Als  normale   Carbonale    gelten   allgemein  die   Salze   R^  C  O*^   und 

II  ' 

R  C  O^  obwohl  die  Kohlensäure  H2  C  0^  unbekannt  ist. 

Wasserfreie 
VVitherit  Ba  C  0» 

Sirontianil  Sr  C  O"*  und  /   *  r«  C  O^  ! 

Aragonit    {  ^.^  ^  q, 

Kalkspath  j 

Alstonit  >  (  Ba  C  OM 

Barytocalcil  /  \  Ca  C  O»  j 

Weissbleierz  Pb  C  O^ 

^  .  ..  f  60Ca  C  03 ) 

Tarnovicit  (      Pb  C  0»  / 

,  ,    .    .,  /    6Pb  C  03  \ 

Iglesiasit  j      2n  C  O»  j 

Magnesit  Mg  C  0=* 


der  chemischen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien. 


m 


Bitterspath 

ImCaCO«.) 
\  n  Mg  C  0?  1 

m  :  n  =  1  :  1 
3  :  2 

* 

2  :  'l 

iw  Ca  C  0»  1 

Gewöhnlieh 

Braiinspatb 

.    «  Mg  C  03  V 

i         ^  Ca  C  03  1 

Fe  C  03  1 

1  (Mg,  Fe)  C  03  j 

Fe  :  Mg  —  4  :  iO  bis  2  :  1 

BreuDnerii 

f  n  Mg  C  03  j 
1      Fe  C  03  J 

1 

fi  —  1   bis  42 

Manganspath 

MnC03 

und  Mischungen 

(Mn,  Ca)  C  03 

(Mn,  Ca,  Mg,  Fe)  C  ©3 

Eisenspath 

Fe  C  03 
•und 

^Fe,  Mn,  Ca,  Mg)  C  03 

Oft  Mn  :  Fe  —  1  :  5 

• 

seilen  —  2:3 

* 

und         2:5 

Zinkspaih 


Flumbocalcit 


auch 

I  n  Fe  C  03  I 
\     Mg  C  03 ) 

Zn  C03 
und 

(Zn,  Mn)  C  03 

(Xu,  Mn,  Fe,  Mg,  Ca^  C  03 

w  Ca  C  03 
PbC03 


n  =  1,5—4 


6 


n  =  8—32 


Hydrate.     Saure  und  basische  Garbonate. 


Soda 

Trona 

(ürao) 

Gav-Lussit 
Lanthan  it 

Hydromagnesit 
Nickelsmaragd 
Malachit 


Na2  C  03  +  naq 

NVC3  0^  naq 

Na2  Ca  C2  0«,  5  aq 
(La,  Di)  C03  +  3aq 

Mg'»C3  0«o,  4aq 
Ni3  CO»,  6aq 
Cu2  C  0^  aq 


Bft»MelBb«rg,  Miniralchi^inie  I. 


n  unbestimml. 

I     IP  COM +*-*'"« 

(Na2  C  O»  +  Ca  C  0»)  +  5  aq 

/    Ni  G   OM     ,    . 
\  2H2  Ni  O^f   "^  *    ' 

(    Cu  C  0 '  i 
\    H2Cu02/ 

8 


114 


Tabellarische  Uebersicht 


Kupferlasur 
Zinkblüthe 


Cu'^  C2  07,  aq 

Zn^COs,  2aq 

(Einige  Analysen 
stimmen  nicht). 


Wismulhspalh      SBi»  C'*  0»^  9aq  (?) 


/  2dü  C  ÖM 
\    H«Cu02/ 

/  Zn  C  03  \ 
\2H2Zn  02/ 


{ 


Bleihornerz 
Haniartil 


Carbonate  und 
Pb2  G  O'^  C|2 
R3  C2  06  F12 

R  =  3La  :  2Ce 


2Bi2  B»  O» 

H«  Bi2  0» 

Bi2  03 

Haloidsalze. 

PbC|2+   PbC03 

R  F12  H-  2R  C  03 


Sulfate.     - 

/  //  fj 

Normale  Sulfate  sind  R2  S  0^  =  R  S  0*  =  Ä  S»  0^2.     Es  kommen 

basische  Sulfale   von  Blei    und  Kupfer,    besonders   aber  von  Aluminium 

und  Eisen  vor.  doch  sind  letztere  oft  fi;emenf?ter  Natur. 


Mascagnin 

(ilaserit 

Thenardit 

Glauberit 

Schwerspalh 

Cülestin 

Anhydrit 

Bleivitriol 

Lanarkit 


Glaubersalz 

Gips 

Syngenit 

Kieserit 

Bittersalz 

Gerbolit 


Wasserfreie, 


Am2  S  0^ 
K2  S  04 
Na2  S  0* 
Na2  Ca  S2  O^ 
Ba  S  0^ 
SrS04 
CaS04 
Pb  SO* 

Pb2  S  0& 


Am  =  N  H4) 


Na2S0V+  Ca  SO* 


i  Pb  S  0*  ) 
\  Pb  0       / 


Hydrate  und  basische  Sulfate. 

Na2SO*  +  2aq 
(1 0  aq) 
Ca  S0*  +  2aq 

K2  Ca  S2  0^  aq  (K2  S  0*  +  Ca  S  O*)  +  aq 

MgSO*  +  aq 
MgS04  4-7aq 
Am2  Mg  S2  OS  feaq         (Am2  S  O*  -+-  xMg  S  O*    -+-  6aq 


der  chemischen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien.  f  15 

Pikromerit  K2  Mg  S2  0^  6  aq  ^  K^  S  0*  +  Mg  S  O*;  +  6  aq 

Löweil  2  i;Na2  Mg  S^  Ö^) ,  5  aq     2  (Na^  S  O*  +  Mg  S  O*)  +  5  aq 

BKkiii  N«2  Mg  S2  O^  4  nq         (Na^  8  O^  4-  Mg  S  04)  +  4  aq 

Polyhalii  K2  Ca^  Mg  S^  O*«,  2aq  (k^  S  O*  -f-  |  ^Jj^  ^  ^J  j)  +  tKaq 

Fauserit  Mn^  Mg  S^  0^^  18aq    {  ^^^  ^  ^\  +  ll^j} 

Nickelvitriol  Ni  S  0*  +  7  aq 

Kobaltviiriol  Co  S  0*  +  7  aq 

Eisenvitriol  Fe  S  0*  +  7  aq 

Kupfervitriol  Cu  S  0*  +  5aq 

«      ,_       .  ^  -  o  ^,    «  /      Cu  S  OM 

Brochantit  Cu^  S  0^,  3aq  \  31^2  Cu  O^  [ 

f  :«o.^t  DK  r    c  n^    ar,  /    Pb  S  OM    ,    /    Cu  S  OM 

Lmant  Pb  Cu  S  0^  aq  |  ^^  pb  0^  /  +  {  H^  Cu  0^  | 

(5Pb    S04 
Caledonit  (Pb,  Cu)2  S  0^  aq        \  2H2  Pb  02 

[  3H2  Cu  02 

Haarsalz  AI  S-»  0^2  +  i8aq 

{AI  S'^  0^2  \ 
2H6A10«  )+^^^^ 

Amraoniakalaun   Am2  AI  S*  0^«,  24  aq    (Am2  s  0^  +  AI  S*  0^2)  +  24aq 
Kalialaun  K2  AI  S*  0«*,  24  aq    (K2  S  O^  +  AI  S^  0^2)  +  24  aq 

(  (K2S04  + AI  S:^0i2\ 
Alaunslein  K2  AI»  S<  022,  6aq    |2H6AI06  / 

(l  AI  S»  0^2^\ 
K2S0*  +  Jg^6^j^e  11+ 3aq 

Coquimbit  Fe  S»  0*2  +  daq 

(  5Fe  S^  0^2  \ 
Copiapit  Fe2S'^02«,   13  aq  |   H«  Fe  0«    |  +  '^^34 

(  2Fe  S»  0*2  \ 
Siyptieit  Fe   S»  0»,  lOaq  |   H«  f'e  0»   /  +  ^"^ ^^ 

/FeS»0»2  \     •   . 
Raimondit  Fe2  S»  0^^  7aq  j  h«  Fe  0»    /  +  *^'* 

Jarosit  K2  Fe«  S*  O22,  6  aq         K2  S  O^  +  /  ^  J,^  g  gj'  | 

Sulfate  und  Chloride. 
Kainit  KMgSCI0^3aq        (K  Cl  +  Mg  S  O^i  +  3aq 

Sulfate  luit  Carbonateu. 


Leadhillit  Pb' C*  S2  0*2,  2aq 


4Pb  C  03  I 


2Pb  S  0*  J  4-  aq 
H2  Pb  02  J 


8 


116  Tabellarische  Uebersiclil 


Chromale. 


"       '  u 


Bei    diesen    und    den    beiden    folgendeii   sind /die   Salze    RCr^. 

11  u 

R  Mo  0|»,  R  ^'  0*  als  normale  bölrachtet.  ^ 

Rothbleierz  Pb  Cr  0* 


Melanodiroit 


\     Pb 


cron 

Vauquelmil  Pb^  Cu  Cr^  O«  ^  |     Pb  0         ]  +  \    Cü  O         / 


Mol  ybdat  e. 


Gelbbleierz  Pb  Mo  CH 


Wolframiale. 


Scheelit  Ca  \V  0^ 

Scheelbleierz        Pb  W  0* 
Wolfram 

Hübnerit  Mn  W  0^ 

W.  von  Bajewka  j       p^  W  0*  | 

\V.  von  Sehlackenwald  f  ^^"  ^  ^\  \ 

r  .  (      Fe  \V  O*  j 

W .  von  Zii^nwald  ele.  j      p    w  04  i 

on  Neudorf  etc.  \     .,,    «- Vm  \ 

\    4Fe  W  0^  j 


Vanadale. 


I' » 


W.  V 


Das  Anhydrid  der  Vanadinsäure  ist  V^O^.     Die  Renntniss  der  Saice 

ist   noch   mangelhaft,    doch   kennt   man,   abgesehen   von  sauren  Salzen, 
/  II  I  II  I  ■\ii  .   -■   t 

RY0»  =  RV20«,  R4V207  =  R2V207  und  besonders  R^'O^  =  R3V20\ 

Wir  bezeichnen  die  erste  Reihe  als  normale,  die  anderen  als  Haih- 
und Drittel-Vanadate ;  die  Säure  würde  dann  H  V  0^  enlsprechen<^  der 
Salpetersäure  und  der  Metaphosphorsäure  sein. 

In  den  meisten  findet  sich  eine  Beimischung   isomorpher  Phosphate 
oder  Arseniate. 

Dechenit  Pb   V2  0«  (^) 

(Eusynchit  z.Th.)        »    ,  m 


Descloizit 
(Vanadii) 


der  chemischen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien.  117 

Zu  :  lOPh 


Eusynchit  Ri»  V^  0^        .  |  ^^  ^^  ^^  | 

R  =  4Pb:  3Zn 

Araaoxen  ^    R3As2  0»  / 

R  =  Pb  :  Zn 
Vanadinit  Pb»  V»  0»2  Gl  Pb  CP  +  3Pb*  V^  0'' 

Windiscbkappel  P  :  V  =  1  :  lö 

Beresow  =1:4 

Pucherii 


ö»  ^  ^  \  Bi^  0^       / 

Volborthit  RM '^  O«  {  :3R  O^  ^^^  I 

R  =  Cu  :  Ca  =7:3 

und  3:2 

Phosphate. 
Entsprechend   der   Saure   H^  P  0*    sind   die   natürlichen   Phosphate 

zum  grössten  Theil  R^P^O^;  ausserdem  giebt  es  basische,  insbesop^^ro 
von  Cu3  P2  O»  und  AI  pa  O«.  Als  Secundärbildung  hat  sich  H  Ca  P  0^ 
mit  verschiedenem  Wassergehalt  gefunden,  der  einzige  Repräsentant 
jener  künstlich  darstellbaren  wasserstoffhaltigen  Phosphate,  welche  durch 
Erhitzen  zu  Pyrophosphaten  werden. 

Wasserfreie. 

Kryptolith  Ce»  P^  0-^ 

Xenoiim  Y»  P2  0^ 


imd  (Y,  Ce) «  P^  0^ 

/  / 


fR3P04   ) 

Triphylin    .  {  n  \ 

^  ^         •  l  H3  P2  OM 


R  =  Li,  \a 
// 

R  =  Fe,Mn,  Ca 


Verbindungen  mit  Fluoriden  und  mit  Chloriden. 

Wagnerit  Mg2  P  O^  Fl  Mg  F|2  +  Mg^  P2  0^ 

Kjenilfin  Mg^  P^  0^«  Fl^  Mg  F|2  +  2Mg»  P^  O» 

Triplii  R^PO^Fl  R  FP  +  R»  P2  0» 


118 


Tabellarische  Ueben»iclit 


Aniblygonil 
Apatit 


V)  roinorphit 


R  =  Mn  ;  Fe 
und  Mn  :  2Fc 
R3  A12  P4  Ol«  Fl» 
R  =  Li,  Na 
Ca^  P3  0»2  Cl 
und  CaÄP3  0«2Fl 
Mischungen  heider 

ph5p:iO«2Cl 

und  Mischun$zen  mit 

Mimetesit  (As    und 

Apatit 


3R  Fl  -h  2A1  P2  O^ 

Ca  C12  +  3Ca3  P2  O» 
Ca  F12  +  3Ca2  P2  0^ 

Pb  CP  +  3Pb3  P2  O'^ 


Vivianit 


GibbsiC 
NVawellit 

Lcizulith 
Chüdrenit 


Libethenit 

Tagilith 

Dihydrit 

Ehlit 

Phosphochalcit 

Uranil 

Chalkolith 


Hydrate  und  basische  Salze. 

Fe^P20^  +  8aq 
und 

f  n  Fe^  P2  0^+8  ac|  \ 
\mFe3  P4  0«'»+  I6aq/ 

AI    P2  0^  +  8aq 


A13P4  0»»,  liaq 

R  AI  P2  0«,  aq 
R  =  M{>,  Fe 

R«R3p^0^  I8aq 
R  =  Fe,  Mn 
R  =  AI,  Fe 

Cu^  P2  0«,  aq 
Cu^  P2  0«,  3  a(j 
Cu5P2  0>o,  2aq 
CuM'2  0'«,  3aq 
Cu6P2  0J»,  3aq 
Ca  Ü2P2  0«2,  lOaq 
CuU2P2  0»2,  8aq 


i  2AI  P2  O*'  I    ,    ^ 
\    11«  AI  0«  /  -^  ^^^ 


R3  p2  02 

2AI  P2  O« 
H«  AI  O« 

R3P2  05» 

R   P2  0^ 
2H«R   O« 


+  I2aq 


f  Cu»  P2  0*^  ) 
1    H2Cu02/ 

Cu»  P2  08  ^ 
2H2  Cu  02  / 

CU»  P2  02  \ 

2H2  Cu  02  /  ■+■  ^^*     * 

Cu3  P2  O*»  ) 

\   3H2Cu02| 

Ca3  P^  O^    \    .    ..^ 

2[(ü02)5»P2  0^j  f-^"^^^^ 
f  Cu»P2  0^    i4.24aa 

\«[{üo«)3p2osj  |-t-^*»q 


{ 

( 
\ 

( 


{ 


der  chemischen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien.  119 

Aiinieriiung.  Die  Verbindungen  des  Uranoxyds    Trioxyds    U  0-*   Ü  =  i40 
enthalten  letzteres  als  ein  Monoxyd  des  zweiwerlhigen  Kadikais  Uranyl  U  0'^. 
So  ist  das  Nitrat  (ü  0'^)  N^  0®,   und  analog  ist  das  Phosphat  zusammengesetzt. 
—  Der  Uranit  verliert  äusserst  leicht  2  aq ,   so  dass  man  lange  geglaubt  hat, 
er  habe  denselben  Wassergehalt  wie  der  Chalkolith. 

Phosphate  und  Sulfate. 

Diadochit  Fe^  S«  P«  0^^  öiaq  {  3Fc  P^  O^    }+  48ac| 

iH«  Fe  O« 

Phosphate  und  Borate. 
Lüneburgit  Mg»  B»  P^  0»',  8ac,  {  *"  MgB'^iO* )  +  ^^'J 

Arseniatc. 

Hinsichtlich   der  Sättigunizsslufen   jj;ill   das  von  den  Phosphaten  Ge- 
sagte, mit  denen  sie  oft  in  isomorpher  Mischung  vorkommen. 

Wasserfreie. 
Nickelarseniat, 

gelbes  .WAs^O^ 

grünes  >i>As2  0'o  {  iNi  O  f 

Verbindungen  mit  (ihloriden. 

Mjmetesit  Pb»  As»  0»2  Cl  Pb  CP  -j-  3PI)3  As2  O^ 

Cumberland         =  7As  :  2P 
L&ngbanshytta     =     PI)  :  Ca 

Hydrate  und  basische  Salze. 

HaidJngerit  H  Ca  As  0*  +  aq 

Pharmakolil  «H  Ca  As  ()<  +  5  aq 

Rösslerit  H  Mg  As  0^  -f-  7aq 

Wanuleril  r4(2HCa  AsO«  +  7aq  ) 

>\  appleru  ^3  ^ ^^  ^^  ^^  ^ ,  ^  ^^^^  ^ 

Hörnesit  Mg^As^O^  +  Saq  .        v 

I  10  Ca»  As^O^-h  2aq  ] 
RoseHt  K»  As2  O»  +  !2aq  ^4  Co»  As^  O**  -|-  2aqi  \ 


[    3  (Mg»  As^  0«  +  S^q)  j 


120  Tabellarische  Uebersicht 

Koballblülhe         Co»  As2  O^*  +  8  aq 

Nk'kcIblUlhc         Ni»  As"^  0'<  +  8aq 
Skorodil  *'e  As"^  O**  +  i  aq 

Trichaicil  Cu '  As«  0*  +  5  aq 

Olivcnil  Gu^  As-^  O«,  aq  |  ^^^  ^s»  OJ  j 

Bayldonil  R<  As^  0«,  2  a(i  |  ^^^^^  0»  }  +  ***» 

R  =  3Cu  :  Pb 
Euehroil  Cu<  As^  0»,  7  aq  [  ^^J  ^J*  ^J  1  +  6  aq 

Cornwallil  Cu"*  As^  O«»,  3  aq  |   jh'i  Cu  0^  }  +  "'I 

(äaq)  (3aq) 

Slrahlcrz  Cu«As2  0",  3aq  f  ^"l'i^t  O«  l 

Trögeril  U»  As*  O'i,  12aq  U  O«)»  As«  0«  +  läaq 

I    lIOiSAsiO» 
Walpurgin  Bi'«  U»  As<  O^^  12aq        {  Ei*  As*  O** 

I         4H«  Bi2  0« 

Urauospinil  Ca  U»  As*  O'*,  8aq  |  2[(üoVas20«]  }  +  *"*! 

Zcuneril  Cu  U»  As»  0»^  8  aq  {  ^^  ^^^^l  ^^  qI^J  +  S  aq 

Tanlalate  und  Niobate. 
Die  Anhydride  der  Säuren  sind  Ta^  0^  und  Nb^  0\     Wir  bezeich- 

nen   R  Ta^  0«  als   normale   Salze,    mithin   R2  Ta«  0^  und   R»  Ta^  0^  als 
Halb-   und   Drittel-Tantalate    (Niobate.     Bis  jetzt  haben   sich    niobfreie 
Tantalate   noch    nicht,   wohl  aber  tantalfreie  Niobate  gefunden.     In  iso- 
morpher Beimischung   finden  sich  Stannate,  Titanate  und  Wolframiate. 
Y  bedeutet  Y,  Er  und  Ce  in  der  Regel  Ce,  La,  Di. 

Tantal  it   und  Niobit  \  (  m  Fe  Ta^  O» 

Tapiolith  /  \  nFeNb2  06 

Tantalit  m  :  n  =  6  :  1  —2:3 

Niobit  =  <  :  2  —  0  Ta 

Tapiolith  =4:1 

Yltrolanlalit  R^   Ta,  Nb)  ^  O^ 

(Schwarzer  Y.)  R  =  6Y,  Ce  :  3Ca  :  2Fe,    U  0^^ 


} 


dor  cheiniiichen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien.  |2i 

FergUMnil  R»  (Nb,  Ta/^O** 

(gelber,   brauner  Ytlrolan- 
lalit,  Tyrit,  Bragit)  R  =  Y,  Ce,  Ca,  Fe,  t  02 


( > : 


Titanatc. 


PerowskH       .        ,     ..  Ca  Ti  0»  und  (Ca,  Fe)  Ti  0^ 

Titaneispu  js.  Oxyde 

■•■.«;     1 1       . ' 

,,   ;TiAaJialje.(TlioFale}  und  Niobale  (Tanlalatc). 

o  ,  .  (  4R  Ti  OM   .    a 

Polykras     j    r^}3206/  +  ^«^ 

R  =«  Y,  C6,  L%Fe 

.,         .,       (  2R  Ti  0 »    \    , 
Euxenit      J    RNb2  0«|  +  '*'! 

R  wie  vorher 

I  Ti,  Th   02 

Aeschynit  {  m  JL  Th;  0» 

(  R  Nb2  Ö« 

Pyfochlor 

j     hl"  Vv    LI    .    f        5HNb2  0«  \ 

•'•''••;«•       :••»  .     .  .  •  R  ==  Ca,  Ce,  Fe 

•      .  :     -     ;i  R  =  dieselben  u.  L' 

■  3.  Fredriksväpn         Na  Fl  +  /  ^^^^^.  ^l  ] 
4.!  ka'i'sersluhl  5iNa,  K.  Fl  +  3R2  Nb*  0' 


■  I 


R  =  Ca,  Ce,  Fe. 


Tcllurale. 
Mooianit  Bi*  Te  0^  +  aq  (oder  2  aq; 

Silicate. 

Die  Wichtigkeit  dieser  jjrösslen  Abtheilung  der  Mincralvcrbindun- 
gen  nölhig't  zu  'einigen  Vorlienierkungen.  Wir  kennen  das  Anhydri«! 
der  Kieselsäure  Si  0^  amorph  und  in  drei  Formen  krjslallisirend,  allein 
eine  wirkliche  Kieselsaure  ist  nicht  bekannt.    Wir  betrachten  nach  Ana- 


\22  Tabellarische  Ueb^micht 

logio  der  Carbonile  diejeni^on  8ilic*<i(e  als  norniale,    welche  die  2usain- 
nicnsejzung 


i'  '<,    1  • , 1 1 . .,",. '      1  . 


R2Si03  USiü»  RSi'^O« 

haben,  und  nennen  also  alle  diejenigen  saure,  .in  welchen  die  Meujze 
des  Si  grösser,  diejenigen  l)asische ,  in  welchen  die  Menge  der  R  grösser 
ist.  Den  Gesetzen  der  chemischen  Verl)indungsverhallnisse  geniJiss  er- 
folgt eine  solche  Zunahme  in  einfacher  Weise,  d.h.  ^s  besteht  zwischen 
R  und  Si  slels  ein  einfaches  Alomverhitltniss.  In  der  Thal  sind  die 
bei  Silicaten  (hier  J>eispielsweise  von  zweiwerthigeB '  EtenieAlen )  \or- 
kouunenden  Sattigungsstufen  :  '  i     ■ '   M  .   i 

Saure:  •    '^    *     \ 

ZweifVich  s.  Silicate  R  Si2  O^  =     R  Si  O»  4-  Si  O« 

(Quadrisilicate)  '    :     •''    .        , 

Anden  halbfach  s.  Silicalc      R2  Si^  0^  =  2R  Si  0»  +  ^  O^ 


Trisilicalei 

Basische :  -1 

Halbsilicale  R2  Si  O^  =     R  Si  p3  4-  b'  0  ' '  j 

(SingulosilicalC;  ,  , 

Drittelsilicalc  R»  Si  O"^  =     RSiO^-fiRO. 

Dies  sind  in  der  Thal  die  llaiiptreihen.  Allein  neben  ihnen  mit 
den  allereinfachslen  Verhültnissen  finden  sich  noch  einige  andere  von 
minder  einfacher  Zusammensetzung.  So  z.  B.  beziehen  sich  .  gewisse 
Glimmer,  der  Mesotyp  und  Scoleclt  auf  R^Si^O**';  der  Cordierit  auf 
R3Si2  07  oder  R^Si*0»^  Das  Atomverhüllniss  R  :  Si  liegt  also  zwi- 
schen dem  der  normalen  [\  :  1)  und  dem  der  Halbsi}j(^ile.  ,j?  ;  ■<).  Epi- 
dot  und  Zoisil  stellen  eine  Silttigungsstufe  R'Si^O*',  Vesuvian  stellt 
eine  solche  R^*  Si^  0^»  dar,  so  dass  R  :  Si  zwischen  3  :  V  und  3:4, 
d.  h.  zwischen  dem  VerhHilniss  der  Halb-  und  der  Drittelsilicate  liegt. 
Dies  sind  grösstenlheils  keine  einfachen  Verhältnisse  mehr,  ja  es  wür- 
den ihrer  noch  mehr  vorhanden  sein,  wenn  man  in  allen  Silicaten, 
welche  beim  Glühen  Wasser  geben,  dieses  Wasser  als  solches ,  al^  KrV- 
slallwasser  betrachtet. 

Es  erscheint  für  den  jetzigen  Stand  unserer  Kenntnisse  gerecht- 
fertigt ,  diese  beschränkte  Zahl  von  Silica.ten  ^]s  Verbindungen  de^  bei- 
den nächsten  einfachen  SäUigungsstiifen  zu  betrac|iten,  un^  sie  zwischen 
letzlere  einzureihen.  ,      . 

Von  den  einfachen  Satt iguugs^lMfw  s;nd  die  npniial^  un<sljlie  Uall*- 
silicate  so  zahlreich,  dass  dagegen  die  drei  andern  fast  verschwinden. 


der  chemischen  Natur  der  widitigsien  Mineralien.  123 

Seil  D^mouT  xoigto^  <l<isi»  der  bis  dahin  als  wasserfrei  betrach- 
tete Euklas  In  starker  tilttkhitze  6  p.  C.  Wasser  verllerl,  isl  diese  Er- 
sohelnans  auch  beim  Glinmier)  Turnialin,  Epidot,  Zoisit,  Vesuvian, 
Prehnit,  Ghlaril,  Talk^  Serpentin  etc.  beobachtet  worden.  Indem  wir 
dieMi  Verhalten  dem  Zerfallen  von  SHuren  und  Basen  in  Anhydride 
iiiut  Wasser y  dem  Austreten  dos  letzleren  aus  gewissen  Phosphaten, 
wetm  diese  Kiirper  erhitzt  werden,  analog  auffassen,  konunen  wir  zu 
der  VorsleUug  wasserstoffhaltiger  Silicate.  Eine  wesentliche  Stütze 
derselben  liegt  darin,  dass  sie  allein  gestattet,  die  belreflenden  Silicate 
in  ihren  einzelnen  Abänderungen  durch  eine  und  dieselbe  gemein- 
ssoie  und  einfache  Formel  auszudrücken,  auch  unter  Umständen  die 
Analogie  verschiedener  isomorpher  Substanzen  herzustellen.  Ein  Bei- 
spiel der  ersten  Art  liefern  die  Kaligiimmer,  eins  der  letzten  giebt  der 
DiopCas.- 

Die  Temperatur  >  bei  welcher  eine  unorganische  wasserstolHialtigc 
Verbindung  sich  zu  zersetzen  beginnt,  ist  bei  den  verschiedenen  sehr 
vdrsohieden,  oft  nicht  eben  hoch  (Nalronphosphat  bei  240"),  und  ande- 
rerseits wird  nicht  selten  ein  Theil  Kry»tallwasser  hartnäckig  festgehal- 
ten; doch  steht  wohl  soviel  fest,  dass  Wasser,  welches  erst  in  der 
GlOhhitce  irei  wird,  als  ein  Product,  solches  aber,  welches  in  niede- 
ren Tempemliiren  entweicht  und  von  der  Substanz  in  einer  feuchten 
Atmosphäre  wieder  angezogen  wird,  als  Kryslallwasser  l>etrachtet  wer- 
den darf. 

Unter  den  Zcolithen  und  ähnlichen  Mineralien  erscheinen  nicht 
wenige  als  saure  Silicate,  wenn  man  das  Wasser  als  Kryslallwasser 
betrachtet.  So  der  Afiophyllit  als  ein  Quadrisilicat ,  Desmin  und  Stilbit 
als  Trisilicale,  was,  ihrer  Bildung  und  Assoi'ialion  und  ihrem  Verhal- 
ten gegen  Säuren  gogonttber,  nicht  recht  wahrscheinlich  ist.  Ein  Theil 
von  ihnen,  gleichwie  manche  andere  Silicate,  wünlen  wasserfrei  oft 
sehr  complicirte  Süttigungsstufen  bilden.  So  Prehnit,  Talk,  Serpentin, 
Thon. 

Damour^s  Versucht?  über  die  Art,  wie  Silicate  Wasser  verlieren 
oder  wieder  aufnehmen ,  habi^n  mich  bei  Verfolgung  derselben  zu  der 
Ansicht  geleitet,  dass  das  Wasser  mancher  Silicate  ganz  oder  theilweise 
ein  Product  der  Zersetzung  durch  Erhitzen  sei,  und  ich  habe  gezeigt, 
dass  aus  dieser  Annahme  einfache  Formeln  sich  ergeben,  complicirte 
Sättigungsstufen  verschwinden.  Doch  ist  klar,  dass  nicht  alle  solche 
Folgerungen  in  gleichem  Maasse  begründet  sind,  dass  Zweifel  und  l'n- 
sicherfaeit  noch  vielfach  bleiben. 


124  '     Tafoellariscbe  üeberftioht 


•it 


Auch  die  Constitution  der  Silicate  ist  in  neuerer  Zeit 'zlir  Sprache 
gekommen.  Auf  die  Ideen  von  Wurtz  gesitllafct,'  hatle 'W^eti^zien*) 
die  Silicate  auf  eine  grosse  Zahl  hypbthetiscli^«  Kieselsauren  zartlckgc*- 
fuhrt.  Kolbe  sprach  Ideen  über  die  Constitution^  dfes  l^ld^ths  aus, 
T  seh  er  mak"  versuchte,  aus  den  UmwendhiiftgspVozes^n^vbn  Orthoklas. 
Leucit,  Glimmer  und  Thon  die  Constitution  dieseilr  Silibate  abzuleiten, 
und  Haushofe r*"^)  ist  auf  diesem  Wege  fortgeschritte&v 'indem  er  dabei 
die  Ansichten  über  Alomverketlung  und  gegenseitige  BhoMhing  gleich- 
artiger Atome  zum  Grunde  legi.  ■"  '     -    '- ••     *    '' 

Man  wird  derartige  Bemühungen  mit  dem  Interesse  Verfolgen^ '\%el- 
ches  sie  verdienen,  sich  jedoch  leicht  überzeugeh,dafa8di^  'jetzt  ib 
der  Chemie  bestehenden  Ansichten  ül>er<  die  Stellutig  der  *  Atome  im 
Molekül  erst  eine  weitere  Entwicklung«  erfahreni  müssen,  bevor  Isie  zu 
einer  Einsicht  in  die  Constitution  der  Mineralverbindungen  führen  können. 

in  der  nachfolgenden  Uebersieht  sind  die  Silicate  liaobih^enr>  Sätti- 
gungsstufen geordnet.  Obwohl  es  nun  nicht  Zweck  wiär,  eine  syste- 
matische Zusammenstellung  zu  geben,  wobei  die  Krj'stHllformi'htttte  in 
Betracht  gezogen  werden  müssen,  so  sind  doch  die  grösserem 'und- 'wich- 
tigeren Gnippen  zusammengestellt,  daher  der  Fall  ehitritt ^  dass  einzelne 
Glieder  derselben,  welche  trotz  ihrer  Isomorph ie  mit' den  übrigen  einer 
anderen  Smtigungsstufe  angehören,  an  zwei  Stellen  ersoheinenu  (Vgl. 
Petalit,  Orthoklas,  Albit,   ein  Theil  der  Kalfglimmer.) '^^*)  ^       »•  ^ 

Zweifach  saure  Silicate 

(Quadrisilicate) . 

i  it  si 

R'^Si^O^  RSi2  0^  RSi^O»A 

Petalit  (Li,  Na)«  Al^  Si»o  0?^  f  3R2  Si'^  O^  > 

(Kastor)  Na  :  Li  =  4  :  6  (1  :  H)  \\X\  Si<J  0^^  f 

S.  Augilgruppe.  r        i^ 

Anderthalbfach  saure  Silicate 

(Trisilicate) . 

R4  Si-<  O*^  R2  Si»  Ö^  R35  Si»  0^^ 


Orthoklas  K2  AI  Si«  O»« 

und  (K,  Na)UlSi«Oi« 


(  K^  Si»  0**    \ 
\  A12  Si»  02*  / 


*)  Systeinalisclie  Uebersieht  der  SilicaU).  1864. 
**)  Die  Constitution  der  natürlicJien  Silicate.  4874. 

***)  S.  meine  Abhandlung:  üeber  die  chemische  ConsUtutiöh  der  Silkate*.    Zischr. 
d.  geol,  ües.  84,406. 


der  chemischen  Natur  dar  wichtigsten  Mineralien. 


125 


Albit 
(Periklin) 


Na2  AI  Si»  016 
"  und 
(Na,  K)2  AI  Si«Oi« 
S.  Feldspath^upper 


{ 


Na4  Si3  0»  \ 
A12  si»  Ol«  j 


Talk  \ 

Speckstein  / 

Leueit 
Beryll 


Wollastonit 

En^aijt 

Broneit         \ 
Hypersthen  / 


Wohlerit 

(Silicate  und' 
Titanate; 

Diopsid 

Kalk-Bisanaufut 

-von  Arendal 

GiUner  Aujzit  \ 
Diallag  / 

Rhodonit 

'Btistamit,  Pajs- 

bergit) 

Jeffersonit  \. 
Fowlerit     / 


Normale  Silicate 
ßisilicate  . 

R2  si  O?     R  Si  O»    tt  Si3  O« 
'  Wasserfreie. 

I  ,  ;   •  ' 

/     IPSiOM 
(  3Mg  Si  03  j 

j  K2  Si   O»  \ 
{  AI  Si»  0«  j 

/  3Be  Si  03  \ 
(  AI  Si^O«/ 

Augilgruppe. 

;/A.  Glieder  vom  Augittypus. 

CaSi.O« 

Mj^^i  03 

/  w  Mg  Si  03 
^.    FeSi03 

'   und 

/  n  ^Mg,  Fe)  Si  03 
(      AI,  Fe  03 


H*Mg3Si*0i2 
K^Ar  SI*  012 

I 

I 

Be3  AI  Si«  01^ 


/,  =  8  —  3 

7?  =  5  —  3  oder  2 

n  =  6       n.  von  Farsund 

w  =  12     H.  N.  d.  Paulsinsel 


/  Ca  Si  03  \ 
{  Mg  Si  03 ) 

/  Ca  Si  03  \ 
(  Fe  Si  03  / 

(Ca,  Mg,  Fe   Si  0^ 

f  ;iMn  Si03  \ 
\.    CaPi03j 


n  =  12  —  1,5 

Zuweilen  auch  etwas  Fe,  Mg 


;Ca,MnjFe,Zn,MgSiO 


126 


Tabollarisch.e  Uebersictit  • 


1 1 


i-*h 


Habinglonit 
Arendal 

Hornseelbach 


Akmit 


Aegirin 


Rg. 
Pisani  [fj 


R«  Fe  Si^*^  0-»6 
i,5Ca  :  (Fe,  Mn) 

R5  Fe  Si^  024 

3 Ca  :  (Fe,  Mn)    . 

NaioFe2Fe4Si»«0^7 


Na2  R2  Fe  Si«  0^« 
Ca  :  i?e 

Na2  R  ft  Si*  0^5 
(Ca,  Mg)  :  2Fe 
AI  :  6Fe 


/  9R  Si  O»   \ 
\  Fe  5i3  p»  / 


{ 


Fe  Si^  0»  / 


<      i 


5Na2  Si  03 
2Fe  Si  03 
4Fe  Si3  0» 

iNa2  Si  03 
2R  Si  03 
F^  Sjl^  O»  ) 

Na2  Si  03 

.   IVSiO», 

R  Si3  0» 


Ti  I      A     •.      /wRSi03\ 


R  =  Ca,  Mg,  Fe 
tt  =  AI,  Fe 


n  =  45  —  12 

C^  : '  (Mg,  Fe    =1:4 

uhd     ' 
Ci  ilCg  :   Fe  =  3 


3  :  1 


f  I 


Spochimen 


/  3B2  Si   Ö3  (^ 
(  4AI  Si3  0«  j 

.1       V        } 


Petalit 


(Li,  Na)«AHSii-'04ii 

Na  :  6Li.    ütö 
(Li,  Na)ßA|4Si30O7^  ., 

S.   Zweif.  saure  Silicate. 

B.    Glieder  vom  Hornblendelypus. 

/  3Mg  Si  03  \^ 
\     Ca  Si  03  ) 

f  n  Mn   Si  03  \^  . 
(      Fe   Si03j 

Mg,  Ca,  Fe    SI  03 
Mn  Si  03 


Tremolit 


Anthophyllit 


Strahlstein 
Cuniminglonit 


n  =  3  und  2  Kongsberg 
?  GrOnlund 


Arfvedsonit  \a2  R  Fe  Si^  0^^ 

Rg.         2Fe  :  Ca 

V.  Kobell     Na2  R  Fe  Si^  O«« 

Fe  :  Ca 


Nä2  Si   00 

R  Si   0« 

Fe  Si3  0« 

Na^Si  03 
3H'Öi  03 
Fe  Si3  0« 


der  chemischen  Naiur  der  wichtigsten  Mineralien. 


127 


Thonerde-  Hoi?n-* 
blende 


ij»' 


i„:;|n»^SiO=^| 

l  ft  O»  j 

i  =  Na,  K 


n  :  m  =  i  :  i  5  —  20 


// 


I    > 


R  =  Mg,Ca,Fe,Mn  ^,^  ;  ^^ 
|i  =  AI,  ¥o 


\ 

3 

12 


10  —  3 
1—1  :  2 
1—1  :  2 


•  ■  I 


Okenit     i 


Apophyllit 


\  : 


,  .# 


Hydrate. 
;  H2  Ca  S|2  ö«  +  aq 

/  4  H2  Ca  Sii  0«  +  aq;  (^ 
l     KFl  ) 


/H^SiO»  (    , 
\  Ca  Si  0«  j  ■*"  ^^ 

,//h2Si03\  ,  ^  \i 


KFl 


Epislilbit        «       }H,Na=4CaAlS.«Ots+3aq 


(2(n,Nai2Si   03 

Ca  Sl   0* 

I  AI  Si»  O» 


+  3aq 


-'  1 


1  • 


Na:  Ca 
Stilbit=  1:2,5-1: 3 
Epistilbit=  1:1,5—1  : 2,5 


Brewsterit  H*  R  AI  Si«  0^^  +  3 aq 

R  =  4Sr  :  2Ba  :  Ca 

Derffriiii  fjiiiihii)      (B,  Na)  <  Ca  AI  Si«Oi>  +  4  aq 

Der  natroii reichste 


2H2Si   0« 
RSi    03 

AI  Si3  O» 


+  3aq 


2fH,Na]2Si    03^ 
Ca  Sl    03 
AI  Si3  O« 


+  4aq 


1 1 
1 1 


/ 


i=  Na  :  2Ca 

;  f 


Hannotom 


Cbabasit 


H,  K^2BaAISi'>OiS-|-4aq 
K  :  Ba  =  1  :  3  —  1  :  6 


;H,K;:2CaAI  Si''^0«5  +  5aq 
.       K  :  G=  1  :  4 


(H,  K)2Si  03 
Ba  Si  03 
AI  Si3  O« 


-{-  k  aq 


»         !■- 


Analcim 


Uumontit 


Na2  AI  Si4  0^2_|>2aq 
Ca  AI  Si*  0^2  4.  4aq 


[  7112  Si    03  ] 

K2Si    03U48aq 
8Ca  Si    OU  ^ 

[  8 AI  Si3  0'»  J 

/  Na2  Si    03  \    ,    ^ 
\    AISi3  0»j  "•■^^'^ 

f  Ca  Si   03  \    ,    , 
[AlSi3  0«/  +  *"^ 


128 


Tabellarische  Uebersicbt      '  ^ 


Phillipsit 


.1  ; 


K2Ca2A13Sii2  036  + 12aq  ^ 

==  R  AI  Si4  0i2  +  iaq     ; 
(K  :  Ca  ausserdem 
=  1  :  1,5  —  3  :  4 


Herschelit 


P  Si  0»  I 

«CaSi0^j  +  4^Äq 
Ml  Si»0»| 

Island.         Damour 

Marburg.     Köhler 


u 


Damour  (Na,  K:i2  AI  Si*  0^2  +  5aq 

5Na  :  2K 

Sartorius  (Na,K)2CaA12Si^O24-f.10ßq 

3Na  :  K 


Gmelinit 


a)  Cypem 


b)  Irland 


f  (Na,k)2Si   03  i 

\  AI  Si^OM  ^  ^^^ 


^Na,  K)2Si   03 

CaSi   03  \-\^  40aq 
2Ä1  Si3  09 


1 1 


rmN^2Al  SHO»2  +  6aq\ 
l  «Ca  AISi*0i2  +  6aqJ 


)    ,f 


t ' 


\ 


N^2  Ca  A12  Si«  024  4-  i2aq 
m  :  7j=  1  :  1 

Na^Ca  Al'»Si«2  03«  +  18aq 
7W  :  n  =  2  :  1 


Na2Si   03 1 
Ca 
2A1 


SijO?»|+^<»aq 
Si3  O«  , 


2Na2Si   03 

Ca  Si    0^}  +  48aq 
AI  Si3  O« 


Cordieril 


Glimmer  z.  Th 


Normale  und  Halb  Silicate. 
Wasserfreie. 


ii 


Mg^APSi^Ot"^ 

oder 

Mg3A13Si»028 

Meist  Mg,  Fe. 
Vielleicht  auch  AI,  Fe. 
S.  ftlimmergruppe. 

Hydrale. 


Mg 
AI 


/ 


Si  03)    .  JMg2Si  0*  \ 

MgSi  03\     /Mg2Si   O*  \ 
AISi3  0«/"^(  A12Si3  0«2/ 


Seebnchit 


Na»C«»A|4SiM0«  +  24aq  {  3  ^^  ^,  ^  0«  +  12  aq  J 


Entsprechend 

Ca8SiT022-/ÖCaSi03\ 
v.a    5»!   u     —  \Ca2SiO*j 


0224.  12  aq:/ 


etc. 


der  chemischen  Nator  der  wichtigsten  Mineralien. 


129 


Foresit 


Mesptyp 


»•   < 


Scolecit 
Mesolith 


til      I 


\a2Ca3AI8Si240TC4.2A,a  /    Na^  AP  Si«  O««  +  6aq    ^ 
x>a  Ld  AI  Si^ü  ^  +  24aq  ^  3  ^.^  ^j^  g.^  ^^^  ^  ^^^.  j 

Eatsprecbend  . 

Na2AlSi3  0io  +  2aq 
Enispr^chend 

etc. 

■  ■  * 

Ca  AI  Si»  0«o  +  3  aq 

/   NVAISi^O^o+Saq  \ 
\2(GaAlSi30io+3aq)/ 

Nach  manchen  Analy- 
sen: \iräre  das  en^e  Glied 
Mesotyp. 


^/CaSi  03\  ,   rCa^Si  OM    ,    .^ 
^\AlSl'»0«/'^\A12Si30i2/-T"  ^**'^^ 


.  i 


R4  Si  04 
y     I  Olivingruppe 

(Bokonit). 
Fayalit  Fe2  Si  0* 


nalbsilicatc. 
(Singulosilicate.j 

R2  Si  .04         R2  si3  012 
Wassserfreie. 


Fe  :  40Mg 


Olivin 


/nMg2fti.0M 
\     F^2gj04/ 

Zuv^eil^n  au^h  Mn,  Ca 


;(■' 


'I 


n  meist  =  7 — 3 

n  =i  2        Hyalosiderit 

«  =  1,5    Hortonolit 

n  =  0,15  Eulvsit-Olivin 


\   '/ 


!8Ca2  Si  0* 
7]fe2  Si  04 
Fe2Si04 
Tephroit      '  Mn2  Si  0^ 

und . 
5  (Mn,.M'g)*^ai04 

{        und  ; 
(Fe,  Mn,  Mg)2Si04 


Mn  :  Mg  =  4  :  1   und  1,5  :  1 


Fe  :  Mn  :  Mg  =  12  :  10  :  1 
I    I»   1«^  !/      Kiakhaltige   sind   fiist  stets,    der   Berechnung   ;^ufolge, 
\  "mit  Rothzinkert  gemengt. 

Bftaatltbtrg,  Mineralchemie.   I.  9 


L 


130 


Tabellarische  Uebersicht 


Knebelit 


/   Fe2  Si  0*  \ 
\  Mn2  Si  0*  / 


/nMg5Si2  0ö    \ 


Chondrodit 

(Humit)  \     Mg^SPFr 

S.  Halb-  u.  Drit- 

telsUicate. 
Cerit  Ce2  Si  0*  (?) 

S.  auch  Hydrate.      Ce  =  Ce,  La,  Di 


Etitö{irechend 

/MjgßSi04\ 
\  Mg»  Si  05  / 


Dioptas 
Phenakit 
Willemit 
Troostit 

Nephelin 


Sodalith 


uyn   1 
sean  / 


Hauy 
Nosean 


Will^mitgruppe. 

H^GuSiO^ 

Be2  Si  04 

Zn2  Si  O* 

(Zn,Mn)2Si04 

Nephelingruppe. 
R2  AI  Si2  0»  (?) 


Nach' A.  Nordenskiöld  von 
der  Form  ,4<^  Olivins  und  von 
wechselndem ,  daher  accesso- 
rischem  Wassergehalt. 


Mn  :  Zu 


f  :  4—  i  :  40 


/ ,  < 


/  R4  Si   04  \ 
\  A12  Si3  012/ 


R  =  Na,  K 

K  :  Na  =  4  :  3  —  1 

Daneben  auch 
Ca  AI  Si2  08 

Allö*  "Analysen 


Ca  :  R  =  4  :  75  ^A 


geben     etwas    thehi'    Si, 
AI  :  Si  =  i  :  2,2,   (2,3  und  2,6)  wonach  er 
R18  AI»  Si20  076 


:  8 
'liXteHbh 


ümspr.  <  3^,3  gjj  Q„  >    < 


4R4SiOM        . 
A2Siö3/  "»^ 


llr 


ii 


I  '      ! 


Y4APSi»0"\ 


{ 


3Na2  AI  Si 
2NaCl 


AI   Si»  O»  / 
(Normale  u.  Halb-Sil.) 

3  ^ 

2M 
Mischungen  aus 


i2  0n 


1  d^l»  Si'  0«  /  \ 


)   ) 


r  m  Na»  AI  Si»  O^ 
»1  Na«  S  0* 
Na  Gl 


m  Ca  AI  Siit  0» 
und    l  n  Ca  S  Ö^ 
Ca  Cl> 


Zuweilen  ohne  Chloride,  z.  B. 
Hauyn  vom  Vesuv  5|    5^-32804         /  "^  "J    Ca  S  04 


.  /  «Ca  AI  Si«  0»  ) 
^  *  \    Ca  S  04         / 


der  cbemiscben  Natur  der  wichtigsten  Mineralien. 


131 


Granal 


Granatgruppe. 
R3  ft  Si»  012 


Helvin 


R  =  Ca,  Mg,  Fe,  Mn 
R  =  AI,  Fe,  €r 

/  3R2  Si  04  \ 

t    RS         / 
R  =  Be,  Mn,  Fe 

(Ca,  Mg) 
Mejonitgruppe. 

Mejonil  Ca«  AI*  Si»  0»« 

(Skapolilh?) 

Etwas  Na 

Na :  Ca  =  1  :  20  —  i  :  7 


SariLoUth 


(    Na«AlSi«0i2\ 
\  9Ca»  AI  Si3  0^2  / 


Einzelne. 


LieTrit 


Prehnit 


RH  Fe2  Si»  03« 
R  =  2Fe  :  Ca 

H2Ca2AlSi3  0»2 


Axinit 


H2  R«  »3  Si»  032 
R  =  2Ca  :  Fe 

(Ma,  Mg) 
R       =  2A1  :  R 


■  Chloritgruppc. 

Klinocliior  1     r  mH2  Mg^  Si^  0^2  \ 

Pennin^  (KÄm-  [    \  n 

mererit]! ''  l 

Ripidoljth|  J 


H«R06 
R  ==  AI,  Fe 


/ 


/3R2Si   0*   \ 
\     R2  Si3  012  / 


Be  :  Mn  (Fe)  im  Mittel  =  1  :  1 ,5 


/3Ca2Si  O*   \ 
\  2A12  Si3  0»2/ 


r^NVSi  OMI 
^  \  VVCa2  Si   04  / 
A12Si3  0»2    ) 


{ 


6R2Si   04 
Fe2  Si»  0*2 


} 


H4Si   04 
2Ca2Si   04 
A12  Si3  0«2 

H4  Si   04 

6R2Si   04 

2A12  si3  0»2 

R2  Si3  0»2 


7n  :  n 


1 

:  1       )  Klinochl 

[^ 

.  3 

:  2  ?)  /  Pennin 

1 

•2 

V 

:  5?)   }R'P'^- 

132 


Tabellarische  l]ej»ersicht 


Glimraergruppe. 


■    '     H   > .    <    . 


I.  Kaliglimmer 
a)  Halbsilicale 

a)  Eisenfreie 
u.  eisen- 
arme 

(die  Mehrzahl) 


ß)   Eisen- 
reiche 

(z.  B. 
Cornwall) 

b)  Normale  und 
Halbsilic^te 
(Gneis- 
glimmer) 


R2  AI  Si2  0» 

R  =  K,  H 

Mit   geringer  Bei- 
mischung  von 

R  AI  Si2  08 
// 
R  =  Fe,  Mg,  Mn 

K^  R2  ft3  Si6  024 
R  =  AI,  Fe 


/  R4Si,04   \   , 
\AI2Öi^Oi2/  ' 


R«  A|2  Siß  021 
R  =  K,  H 


(Damourit)        R»  Al^  Si»  O»! 


R2  AI  Si2  0^ 

R  =  11,  i\a,  K 


11.  Natron- 
glimmer 
(Paragonil) 
Halbsilic^te 

111.  Lithion- 
glimmcr 

a)  Normale  und 
Halbsilicale 


a;  Lepidolilh     R'»  AH  Si»2  0«^« 
(Rozena)  R  =  H,  Na,  Li 


ßi  Eisenhal- 
tige (Zinn- 
wald) 


1    u 

R«  k*  n«  Si2o  o«5 


R  =i  Fe,  Mn,  Mg 
H  =  AI,  Fe 


.■( 


•  } 


)}i 


I  -»»/ 


K^Si   0* 
2Ä'2  Si   O* 

3R2  Si3  0^2 


!      (    /■ 


/  3R»  Si  0» )  1,    /  3R*  Si   0*  \ 


i     I  •      '1 


/3R2Si   On_L7/3R4  Si,pM 
\  4 AI  Si»  0»  j  "*"  '  \  4A12  Si»  O12/ 


Zuweilen  etwas  €r. 


I '    1 


M 


f  ,1 ,.  ,  » 


I  , 


«'      i. 


!/ 


;i      J  ■■ 


'•  fÜ  * 


..  f  3RiSi  0>.Vni'(3R«  Si   0<  \ 


>    ^i 


3^2  Si   oa 

3  ^  4R   Si   0» 

6tt   Si^O« 


I       Hl 


^1+ 


4R?  Si ,  0«  , 

6B(iÖi''ö>^ 


der  chemischen  Nakor  der  wichiig6i6n  Mineralien. 


133 


b)  Normale  Si- 
licat« 

Kryophyllit 

lY.  Magnesia- 
glimmer 

(Eisenglimmer] 

Halbsilicate 


R4  Fe  AI  SS»  0^« 

f/nR^Si   0^ 

1  nR2Si   04    ( 
[  oR2Si3  0»2J 

R  =  K,  Na  (H) 

ij 

R  =  Mg,  Fe 

A  =  AI,  Fe 


/    // 
V.Barytglimmer     R^  R2  AM  Si»  0»« 

.^,  ^_  XStferzittg) 


2R2Si  03 
Fe  Si  03 
AI  Si3  O» 


m  :  n  =  1  :  i   ;  '^-^  1  :  7 
0  :  n  =  \  :  0,5  —  1  :  3,5 

r 


(  2R4  Si   04 
\     R2Si   0* 
2A12  Si3  0^2 


Halbsilicate 


.R=H,  K,  Na 

R  =  Ba,Ca,Mg,Fe 
Viele  Glimmer   enthalten   Fluor',   am   meisten   die  Lit'hionglinimer. 
Es  ist  af  glommen,  (dasselbe  vertrete  Sauerstoff,  d.  h.  es  sei  eine  dem 
SififiaX-   gleich    zu^mmehgesetzte    Flüorverbindung    in    isbh1ot|)her   Bei- 
mifichung  vorhanden. 

'      '  '   '      Feldspathgruppe    - 

4.  Alkalifeldspathe 
Anderthalbfach 
saure  SüK^ate^    i ! 


Orthoklns 


I- 


f   K4  Si3  0^   \ 

;i9  024  f 


\  A12  Si' 


Albiil 

«  ' • '  1".    .  •' 

2.  Erdfeldspathc 
Halbsillicate 

Anor^lift' 
[BarjitMdspath 


.    K2AlSi6  0it* 

'        und 

.     (K,  Na;2AlSi6  0i6 

Reich   an   Na   sind  der  0.    des   Zirkonsyenils 
und  der  Sanidin  der  Trachyte ,  Phonolithe,  Ba- 
salte und  Laven. 
Na2  AI  Si«  Oiß 

und 
;Na,  K:2A1  Si«  O^« 


Ca  AI  Si2  0^ 

Ba  AI  Si2  0«] 

Für  sich  unbekannt. 


f  Ca2  Si    0<    \ 
\  A12Si3  0«2:/ 


134 


Tabellarische  Uebersicht 


3.  Isomorphe  Mischun- 

gen 

aj  Kalknatron- 

/  m  Na2  AI  Si«  O^«  \ 
\  n  Ca  AI  Si2  0»  / 

feldspathe 

Oligoklas 

m  :  n  —  4  :  4—2 

Andesin 

—  1:1 

Labrador 

—  1  :  S      1 

b)  Hyalophan 

/  m  K2  AI  Si«  Oiß  \ 
\  nBa  AlSi^O»   / 

Binnenthal 

m : n  —  1:2 

Meiches 

—  1:1 

Thomsonit 


Uauenstein 

Cerit 

Vgl.  Olivingruppe 

Kieselzinkerz 

Serpentin 

Thon 


Hydrate. 

2R  AlSi2  08  +  5aq 

Meist  gemischt  mit 
Na2AlSi2  0»  +  5aq 

z.  B. 
Na2CaA12Si4  0>«-H5aq 

Ce2  Si  04  +  aq      oder 
Ge,  La,  Di 

Zn2  Si  04  +  aq      oder 


/  R2Si   0*   \.    ^ 
\A12Si3  0i2|+5aq 


Na^Si   04 

Ca2Si   04 

2A12  Si3  0*2 


+  10aq 


{ 
{ 


Ce  Si  0» 
m  Ce  0» 

Zn  Si  0' 
H1Zd03 


} 
) 


H2  Mg3  Si2  0^  +  aq  oder  |  ^^^^^  gj  |  ^  ^^ 


H2  AlSi2  08  +  aq     oder/ 


2A1  Si3  09 
H«  AI  O« 


|  +  3aq 


Halb-  und  Drittelsilicate. 


Chondrodit 
(Humit) 
Vgl.  Olivingruppe 

Zoisit  I 
Epidot  / 
Orlhit  (?)   j 


{ 


nMg5Si2  09   \ 
Mg5Si2FP^/ 


H2  Ca4  R3  Si«  02« 
R  =  AI,  Fe 
Im  Orthit  Ca,  Ce,  Fe 


Entsprechend 

/  Mg2  Si  04  \ 
\  Mg3  Si  O^  j 


I 


Enlsprechend 

2R<  Si  0* 
RSSt04 


} 


der  chemischen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien. 


135 


Vesuvian 


R14  R40  RIO  Si35  QU! 

I       II 

Wilui     R«  R^*  Ri«  Si35  0»« 
R  ==  II,  Na,  K 

R  =  Ca,  Mg  (Fe) 
ft  =  AI,  Fe 


Entsprechend 

4R*  Si  0* 

R«  Si  O* 

etc. 


Andalusit  \ 
Cyanit       / 

Topas 


Euklas 

Datolith 
Gadolinit 


Drittelsjlicate. 

R«  Si  0^       R3  Si  0^       R  Si  O^ 
Andalusitgruppe 


1.  Gelber,  brauner, 
schwarzerTurinalin 


11.  Farbloser,  rother, 
blassgrttner  T. 

(Edler  T.) 


AI  Si  05 


{ 


5A1  Si  05 
AI  Si  FUo 


} 


Euklasgruppe 


H2  Be2  AI  Si2  0^« 

H2  Ca2  R  Si2  Oio 
R3  Si  05 

R  =  Y,  Be,  Fe,  La 

Turmalingruppe 


H»  Si  05 

2Be3  Si  05 

3A1  Si  05 


m 


(    R3  Si  05  \    4-    jil    R6  Si  05  j 
l  3li   Si  05  J  l  3R  Si  05  j 


R  =  K,  Na,  II 

// 

R  =  Mg,  Fe 

R  =  2A1  :  R 


m  :  71  meist  =  2:4 


m 


{    R3  Si  05  l    +    nl    R«  Si  05  l 
l  8R  Si  05  j  l  8R   Si  05  J 


R  =  K;  Na,  Li,  H      w  :  w  =  1  :     2 

R  =  Mg,  Mn  {¥ß)  1  :     5 

R  =  3A1  :  B  1  :  44 


124  '     Tabellarische  üeberftioht  < 

Auch  die  Constitution  der  Silicate  ist  in  neuerer  Zeit  zur  Sprache 
gekommen.  Auf  die  Ideen  von  Wurtz  gesltll^t,  lietle  «Welizicn*) 
die  Silicate  auf  eine  grosi^  Zahl  hypbthetisch^i^'  Kieselsäuren  zurückge- 
führt. Kolbe  sprach  Ideen  über  die  Constitution^  dfes  Feldspkths  aus, 
T  seh  er  mak"  versuchte,  aus  den  Umwandhiii^spVozessenvbn  Orthoklas. 
Leucit,  Glimmer  und  Thon  die  Constitution  diesem  Silicate  abzuleiten, 
und  Haushofer**)  ist  auf  diesem  Wege  fortgeschritten ,'  indem  er  dabei 
die  Ansichten  über  Atom  Verkettung  und  gegenseitige  Bindong  gleich- 
artiger Atome  zum  Grunde  legi.  ^         .  !_  i 

Man  wird  derartige  Bemühungen  mit  dem  Interesse  verfolgen,  wel- 
ches sie  verdienen,  sich  jedoch  leicht  überzeugeh ,  daks  die  jetzt  in 
der  Chemie  bestehenden  Ansichten  über- die  Stellung  der  Atome  im 
Molekül  erst  eine  weitere  Entwicklung^  evtdihrew  müissen,  bevor  sie  zu 
einer  Einsicht  in  die  Constitution  der  Mineralverbindungen  führen  können. 

in  der  nachfolgenden  Uebersieht  sind  die  Silicate  liaob'ih^en  Sätti- 
gungsstufen geordnet.  Obwohl  es  nun  nicht  Zweck  A\iir,  eine  syste- 
matische Zusammenstellung  zu  geben,  wobei  die  Krj'stilllform  hutte  in 
Betracht  gezogen  werden  müssen,  so  sind  doch  die  grösseren  und  wich- 
tigeren Gnippen  zusammengestellt,  daher  der  Fall  eintritt^  dass  einzelne 
Glieder  derselben,  welche  trotz  ihrer  Isomorphie  mit  den  übrigen  einer 
anderen  Slittigungsstufe  angehören,  an  zwei  Stellen  erscheinen^  (Vgl. 
Petalit,  Orthoklas,  Albit,   ein  Theil  der  Kaligliinmer.)'*»^**)  ^ 

Zweifach  saure  Silicate 


'1 1 


(Ouadrisilicate) . 

/  //  VI 

R^Si^O^  RSi^O^  »Si^O»A 


( I 


Petalit  (Li,  Na)«  Ah  Si^  0^^  f  3R2  Si'^  O^   \ 

(Kastor)  Na  :  Li  =  4  :  6  (1  Hl)  V*^  Si«  0^^  f 

S.  Augilgruppe.  <  >. 


Anderthalbfach  saure^iücate  '  ^ 

(Trisilicate) . 

R4  Si»  O^  R2  SP  Ö^  R^  Si»  02* 


Orthoklas  K«  AI  Si«  O*«  { Jp^o^i  } 

und  (K,  Na)UlSi^Oi«  '   ^  '     "'         • 


•  / 


*)  Sysleiuatisclie  Uebersieht  der  SilicaU).  1864, 
**)  Die  Constitution  der  natürlichen  Silicate.  t874. 
***)  S.  meine  Abhandlung:  tJeber  die  chemische  ConätituWöii  der  Silicate".    Ztschr. 
d.  geol.  ües.  J4,t06.  .       i     '      ' 


der  chemisdien  Natur  dar  wichtigsten  Mineralien. 


125 


Albit 
(Periklin) 


Na2  AI  Si»  O^ö 
und 

(Na,  K)2  AI  Si«  0^« 
S.  Feldspath^ruppe. 


{ 


A12  Si«  Ol«  j 


Talk  ) 

Speckstein  / 

Leucit 
Beryll 


Wollastonit 

Enf(tat/t 

Broncit         \ 
Hypersthen  / 


Wöhlerit 

(Silicate  und 
Titanate; 

Diopsid 

Ralk-Bisenauf^t 
von  Arendai 

V 

Grüner  Aujzit  \ 
Diallag  / 

Rhodonit 

Bustamit,  Pajs- 

bergit) 

Jeffersonit  \ 
Fowlerit     / 


Normale  Silicate 
Bisilicate  . 

R2  si  O»     R  Si  O^     tt  Si'^  0» 
Wasserfreie. 

H*  Mg3  Si*  0»2 
'  K2  AI  SI*  0^2 


Be3  AI  Si«  0»'» 


/     H2  Si  03  \ 
\  3Mg  Si  0»  j 

j  K2  Si   0»  \ 
\  AI  Si»  0»  j 

/  3Be  Si  O»  \ 
^   AI  Si^O«/ 

Augilgruppe. 

.,  A.  Glieder  vom  Auf^ittypus. 

Ca  Si  0» 

MgJ^i  03 

/  w  Mj?  Si  03 
^ .    Fe  Si  0* 

und 


/  n  ^Mg,  Fe;  Si  O» 
(       AI,  Fe  03 


„  ==  8  —  3 

w  =  5  —  3  oder  2 

w  =  6       H.  von  Farsund 

w  =  12     II.   V.  d.  Paulsinsel 


/  Ca  Si  03  \ 
\  Mg  Si  03  j 

/  Ca  Si  03  \ 
\  Fe  Si  03  j 

(Ca,  Mg,  Fe    Si  0^ 


{ 


nMn  Si03  \ 
CaSi03j 


n  =  12  —  1,5 

Zuweilen  auch  etwas  Fe.  Mg 


(Ca,Mn,Fe,Zn,MgSiO» 


126 


Tabellarische  Uebersicht 


Habingtonit 
Areiidal 

Hornseelbach 


Akniit 


Aegirin 


Rg. 


1,5  Ca  :  (Fe,  Mii) 

R5  Fe  Si^  024 

3Ca  :  (Fe,  Mn) 

NaioFe2Fe4  Si»**  0^7 


Na2  R2  Fe  Si«  O^^ 
Ca  :  fe 


PIsanI  (?)     Na2  R  R  Si*  0^5 

(Ca,  Mg)  :  2Fe 
AI  :  6Fe 


Thonerde-Aimit 


SpocJumen 


Petalil 


/wRSiO^\ 
\     ÄO»      / 

R  =  Ca,  Mg,  Fe 

tt  =  AI,  Fe 


(Li,  Na)«AHSit-'04Ji 

Na  :  6Li.    Uto 
(Li,  Na)6A14Si:»0O7V 


S.   Zweif.  saure  Silicate. 


/  9R  Si  O^   \ 
\  Fe  Si»  0«  / 

/  .'5  '' 

/5RSiO?  \ 
\  Fe  Si^  O»  / 


5Na2  Si  03 
2Fe  Si  0» 
4Fe  S|3  0» 

iNa2  Si  03 
2R  Si  O» 
¥e  S^^  O» 

Na2  Si  03 
.   RSiO^i 

R  Si»  0» 


II  *  ■  . 


n  =  45  —  12 

Cii  !'(Mg,  Fe 

uhd     ' 
Ch  ilCg  :   Fe 

(  4A1  Si»  O«  ) 

•  1      i'       -^ 


=  1:1 


=  3:3:1 


Tremolit 


AiUhophyllil 

Slrahlslein 
Cuniiningtonit 


'  \ 


B.    Glieder  vom  Hornblendetypus. 

/  3Mg  Si  0»  \ 
\     Ca  Si  O»  j 

/  w  Mg   Si  O»  \^  . 
(      Fe   Si  O»  ) 

(Mg,  Ca,  Fe;  Si  0» 
Mn  Si  0» 


ti 


3  und  2  Kongsberg 
i    '  Grönland 


Arfvedsonit 


Xa2  R  Fe  Si^  O» 
Rg.         2Fe  :  Ca 


V.  Kobell     Na2  R  Fe  Si?  O«« 

Fe  :  Ca 


*Xä2  gl   00 

RSi   0« 

Fe  Si»  O« 

i\a2Si  O» 
3H'Si  O» 
Fe  Si»  O« 


der  chemischen  Natur  der  wichtigsion  Mineralien. 


127 


Tiionerde:-  Hofn 
blende 


i  mR   SiO* 

l        ftoO 


mR   Si 
ft 

Ä  '=  Na,  K 

// 


,/  :  ,n  =  1  :  15  — 20 


II 
ft  :  H 


Mg;  :  Ca  = 


R  =  MgCa,Fe,Mn   ^^  ,  ^^ 
.|i  =  AI,  ¥e 


1 

3 

12 


10  —  3 
1—1  :  2 

1—1  :  2 


•  I  • 


Hydrale. 
Okenit     i    ' ;        '  H^  Ca  SP  0«  +  aq 


•       .    / 


/H«Si03  \ 


+  aq 


Apophyllit 


/  4  H2  Ca  Si«  0«  +  aq,  \ 
\     KFl  / 


\  Ca  Si  0-»  j 
*V\  CaSi03/^^*V^ 


KFl 


^.    „i.  '.  >  iI,Nar«CaAlSi^'0^^4- 3aq  Ca  Si   OM •  + 3aq 

Epistilbii  '        i        '  ^         *  AI  v;.:i  n.i  * 


I 


AI  Si=«  O'» 


.'  1 


1    • 


Brewsterit 


1' 


Na:  Ca 
Siilbit=  1:2,5-1: 3 
Epistilbil=  1:1,5—1  :2,5 

H*R  AI  Si«0^^  +  3aq 
R  =  4Sr  :  2Ba  :  Ca 


1)erfram  fSl Abil;      .  H,  Na) « Ca  AI  Si^O^^  +  *  «q 

Der  natron reichste 


.- ; 
■  1 


=  Na  :  2Ca 


Harmotom 


H,  K12BaAISi-^'ü^s_|_4aq 


K  :  Ba 


1:3  —  1:6 


2H2Si    0» 

HSi    03  J'  +  3aq 

AI  Si3  O« 

2(H,Na)2Si   0»  | 

Ca  Si    03  }.+  4aq 
AI  Si3  O« 


fH,  K)2Si  03  I 
Ba  Si  03  !• 
AI  Si3  0« 


+  4a(| 


Chabasit 


'    I  -. 


ADaleim 


Laumontit 


H,  Kl  2  Ca  AI  Si'^^0'S4-  5a(| 
K  :  C  ==  1  :  4 

Na2  AI  Si*0i2  +  2aq 
Ca  AlSi*0»2  + 4aq 


8CaS 
HAI  S 


03] 

03  [ 

03  ( 

3  0^' j 


+  48  aq 


[  7H2  S 
j     K2S 

I 

/  Na2  S 
(    AI  S 

/  Ca  Si   03  \ 

^  AISi3  0»/  ■+"*^^ 


03  ^ 


•^ 


i 


128 


Tabellarische  Uebersieht 


.  I  M 


Phillipsit 


j  i 


1 1  1 .' 


==  R  AI  SHO124-  4aq 
(K  :  Ca  ausserdem 
=  1  :  1,5  —  3  :  1 


Herschelii 


Damour  (Na,  Ki2  AI  Si*  0^2  +  5aq 

5Na  :  2K 

Sarlorius  (Na,K)2CaA12Si«O24  +  10aq 

3Na  :  K 


j 


3A1  Si^O» 
Island.         Damour 
Marburg.     Köhler 

iNa,fc)2Si   03  j 

AI  Si^O»  j  ^  ^^ 


Gmelinit 


i\]  Cypem 


b)  Irland 


/inNa2AI  Si4  0*2_^eaq) 
\  ^iCa  A1SH0*2  +  6aq) 


fNa,  K)2Si    03 
CaSi   03 
I  2A1  Si3  0» 


+  40aq 


N^2  Ca  AI2  Si^  024  +  ^2aq 
m  :  w  =  1  :  1 

Na*Ca  APSi»2  03e+  18aq 
m  :  n  =  2  :  \ 


Na2Si   03| 

CaSi,Oa|-f.f«aq 
2AISi5<0«) 


2Na2Si  03 
Ca  Si  03 
AI  Si3  O» 


+  18aq 


Cordieril 


Glimmer  z.  Th 


Normale  und  Halbsilieate. 
Wasserfreie. 


(MgSi  03)         /Mg2Si  04  \ 
^j  AI  Si3  0«i  '^    {  A12§i30i-^/ 


Seebach  it 


Mg^APSi^Oi'* 
oder 

Mß3  A13  Si^  02s         .  /  ^^  S«  ö'  U/Mg^  Si   04  J 

"K   ^'    ^'   ^  (  AISi3  0«i^\  A|2Si3  0i2/ 

Meist  Mg,  Fe. 

Vielleieht  auch  AI,  Fe. 

S.  Glimmergruppe. 

Hydrale.  ■ 

Na2Ca3Ai4Sii4044  4.  Uau  /     ^«'  ^''  ^''  ^''  +  ^^  aq  J 
Entsprechend 

Ca«Si-022  =  /^C'^S»^M 
i.a    öl    u     —  |ca2Si04/ 

el(ß. 


(1er  chemischen  Katar  der  wichtigsten  Mineralien. 


129 


Foresit 


Na2Ca3Al«Si24O'0-4-9iaü   ^    Na^  Al^  Si«  0>«  +  6aq    \ 
x\a  La  AI  t>i    u    +tMii\  ^  ^^^  ^j2g.^  ^,^  _^  g^^,  j 

Entsprechend 


Mesotj'p 


)■  'I 


Soolecii 
Hesoliih 


•i  r 


La  bi^U«_|  Ca^SiOV 

Na2AlSi3  0io  +  2aq 

Enispr^chend 

Na«Si»Oio=P*'SiO»\ 
«a  ai  u    —^  J^^^  g.  ^^^ 

etc. 

Ca  AI  Si»  O««  +  3  a(| 

/  Na2AISi30io  +  3aq  \ 
\2(CaAlSPO»«  +  3aq)/ 

Nach  manchen  Analy- 
sen: vVäre  das  erst«  Glied 
Mesol)']). 


,/Na2Si  0»\  ,  iNa*Si  0«  \,  « 
^\  AlSisO»/"*"^  A|2Si»0n/'^"^*l 


,fcasi  on 

'^tAISI'O»/ 


+ 


/Ca^Si  0« 


tA12S 


i  OM 


+  4  2aq 


R«  Si  0< 

^      j  Olivingruppe 

(Boltonii) 
Fayalit  Fe«  Si  0* 

Olivin 


llalbsilicate. 
(Singulosilicatc.j 

R^  Si  04 
Wasssorfreie. 


r/ 

R2  si3  0*2 


Fe  :  40Mg 


Montieellii 


Tephroit 


/nMg2gi04  \ 
\  Fe^SiOM 
Zuvyeilen  auch  Mn,  (^a 


8Ca2  Si  0* 

71»g2  Si  0* 

Fe2  Si  0* 

Mn^SiO* 

und . 
(Mn,M'g)2Si04 

und 
(Fe,  Mn,  Mg)2SiO* 


n  meist  =  7 — 3 

/j  =  2        H^aiosiderit 

7j  =  1,5    Hortonolit 

n  =  0,15  Eulysit-Olivin 


Mn  :  Mg  =  4  :  1   und  1,5  :  1 


1 1 


Bai 


Fe  :  Mn  :  Mg  =  12  :  10  :  1 
Zinkhaltige   sind   fast  stets,    der   ßeroehnung   zufolge, 
mit  Rothzinkerz  gemengt. 

eUb«rg,  Mineralchemie.   I.  9 


130 


Tabellarische  Deberaicht 


{ 


Fe2  Si  0*  \ 
Mn2  Si  0*  / 


/nMg^Si^O»   \ 


Knebeili 

Chondrodit 

(Humil)  \     Mg^Si^Flt« 

S.  Halb-  u.  Drii- 

telsilicate.  • 

Cerit  Ce2  Si  0^  (?) 

S.  auch  Hydrale.      Ce  =  Ce,  La,  Di 


Etitöprechend 

/  MgB  Si  O*  \ 
\  Mg»  Si  0*  / 


Dioptas 
Phenakit 
Willemit 
Troostit 

Nephelin 


Sodalith 


uyn   \ 
sean  / 


Hauy 
Nosean 


Nach  A.  Nordenskiöld  von 
der  Form  4^  Olivins  und  von 
wechselndem ,  daher  accesso- 
rischem  Wassergehalt. 


Will^ri(iitgruppe. 
H^GuSiO^ 

Be^  Si  0* 
Zn2  Si  0* 
(Zn,Mn)2Si04 
Nephelingruppe.  • 

R2  AI  Si2  08  (?) 

R  =  Na,  K 
K  :  Na==1  :  3  — V 

Daneben  auch 
Ca  AI  Si2  08 

AlW  'Analysen 


Mn  :  Zn 


4:4—  1  :  10 


{ 


R*Si   04 
A12  Si3  0^2 


} 


8 


Ca  :  R  =  4  :  75-1-4 
geben    etwas    mehi^    Si,    hätelibh 

AI  :  Si  =  4  :  2,2,   (2,3  und  2,6)  wonach  er 
R18  AI»  Si20  076 


I  «  >  I  i 


^  (   R*8  Si*  O^ö  ^      ( 

Entspr.  I  3^,3  ^.,  q„  |    | 


und 


i<  t 


4R«  Si  0*  \ 
Ft»  fei  Ö»  / 

Y'4APSi»0"V 
\    AI   Si»  0»  / 

(formale  u.  Halb-Sil.) 


/  3Na2  AI  Si2  O»  \ 
\  2Na  Cl  / 


*t, 


il 


Hauvn  vom  Vesuv  5 


Mischungen  aus 

m  Na2  AI  Si2  OM  (  m  Ca  AI  Si2  0» 

ftNa2sb4     '     \    und     \  n  Ca  SO* 
NaCl  I  1      CaCl« 

Zuweilen  ohne  Chloride,  z.  B. 

2Na2  AlSi^O»  \    ,     v  /  BCa  AI  Si2  0» 
Na2S0*         1  "^  *1    CaSO* 


/2Na 

\    N; 


} 


der  cbeiniscben  Natur  der  wichtigsten  Mineralien, 


131 


Granat 


Helvin 


Granatgruppe. 

R  =  Ca,  Mg,  Fe,  Mn 
R  =  AI,  Fe,  fer 

/  3R2  Si  0*  \ 
l    RS  / 

R  =  Be,  Mn,  Fe 

(Ca,  Mg) 

Mejoniigruppe. 


Hejonit  Ca«  AH  Si»  03« 

(Skapoliih?) 

Etwas  Na 

Na :  Ca  =  4  :  20  —  1  :  7 


SarkoUth 


/    Na«AlSi»0i2r 
\  9Ca«  AI  Si3  012  / 


Einzelne. 


Lievrit 


Prehnit 


RH  Fe2  Si»  0»« 
R  =  2Fe  :  Ca 

H2Ca2AlSi3  0»2 


Axinit  H2  R«  R3  Si»  0^2 

R  =  2Ca  :  Fe 

(Ma,  Mg) 
R       =  2A1  :  R 

Chloritgruppe. 

Klinochlor  ]  (  mH^  Mg»  Si3  0^2 ) 

Pennin    (Kam-  |  \  nH^RO«            / 

mererit]  (  R  =  AJ,  Fe 
Ripidol|th. 


1 


/3R2Si   0<    \ 
\    R2  Si»  0»2  / 


Be  :  Mn  [Fe)  im  Mittel  =  1:1,5 


/3Ca»Si  0*   \ 
\  2A12  Si'0'2/ 


A|2Si»0"    I 


{ 


6R2Si   0* 
Fe2  Si«  012 


} 


H^Si   0* 
2Ca2Si   04 
A12  Si»  0»2 

U*  Si   0* 

6R2Si   04 

2A12  Si3  012 

R2  Si3  0»2 


m 

1 
^u.  3 

1 


n 

1       )  KliDochl. 
2?)  /Pennin 

5?,   }  RiH- 

9» 


132 


TabelUrische  Üel>er8icht 


Gliminergruppe. 


f  I 


I.  Kaliglimmer 
a)  Halbsilicate 

a)  Eisenfreie 
u.  eisen- 
arme 

(die  Mehrzahl) 


f     i   i 


ß)   Eisen- 
reiche 

(z.  B. 
CornwallJ 

h)  Normale  und 
Halbsilicate 
(Gneis- 
glimmer) 


R2  AI  Si2  08 

R  =  K,  H 

Mit   geringer  Bei- 
mischung von 

R  AI  Si2  08 
// 
R  =  Fe,  Mg,  Mn 

K2  R2  R3  Sie  024 
R  =  AI,  Fe 


/  R*Si   04   \  , 
\A|2Si3  0i2/  • 


R«  A12  Si«  021 
R  =  K,  H 


(Damourit)        R»  AH  Si^  O^i 


R2  AI  Si2  0^ 
R  =  11,  i\a,  K 


II.  Natron- 
glimmer 
(Paragonit) 
Halbsilicate 

HI.  Lithion- 
glimmer 

aj  Normale  und 
Halbsilicate 


a,  Lepidolith     R'»  Al^  Si»2  o^» 


(Rozena, 

ß)  Eisenhal- 
tige (Zian-^ 
wald) 


R  =  H,  Na,  Li 

R6  h4  n«  Si2o  065 

I 

R  =t  Fe,  Mn,  Mg 

H  =  AI,  Fe 


>  > 


f  i 


f     -.   ,1 


:  •    <     i  -.  f/ 


K^Si   0* 
2Il'2S1   ö* 

3R2  Si3  0^2 


'!(' 


I  I 


>  3A1  Si'  O»  /■  T  \ 


3R«  Si   0*  \ 


'   I     »         '   i 


/3R2Si   OM_L7/3R4  Si,pM 
\  4 AI  Si3  OM  "^  '  \  4A12  Si^  0»2/ 


Zuweilen  etwas  €r. 


'       i  ! 


''.'. 


•i     i    11 


•f  Ci  ' 


r      ! 


.1^ 


II 


..  (3R2Si  03.>.ui'/3R*  Si   O*  \ 
^  \  4^1  SP  0»  /"^j  4A12^3  O 


I   i 


3^2  Si  .p3 
3  ^  4R   Si   0^ 

6R   Si^O« 


M+^4R?,ßi  04 


6B(i'§i'ö*^ 


der  chemischen  Nalar  der  wichtigsten  Mineralien 


133 


b]  Normale  Si- 
licate 

Krj'ophyllit 

IV.  Magnesia- 
glimmer 

(Eisenglimmer) 

Halbsilicate 


R4  Fe  AI  Si«  0«^ 

fmR^Si   0* 

]  n  R2  Si   0*    ( 
[  oR2SiHOi2j 


2R2Si   03 
Fe  Si   0» 

AI  Si3  0» 


m  :  n  =  \  :  \     —  1  :  7 
0  :  n  =  \  :  0,5—1  :  3,5 


R  =  K,  Na  (H) 

R  =  Mg,  Fe 
ft  =  AI,  Fe 

V.Barylglinimer    R«  R^  Al^  Si»  0»« 


(St^rzifig) 
Halbsilicate 


2R4  Si   0* 
R2Si   04 
2A12  Si3  0*2 


R=H,  K,  Na 

R  =  Ba,Ca,Mg,Fo 
Viele  Glimmer   enthalten   Fluor,   am   meisten   die  Lithionglinimor. 
Es  ist  angätiommen,  dasselbe  vertreto  Sauerstoff,  d.  h.  es  sei  eine  dem 
Siiif^t    gleich    zutommengesetzte    Fluorv^erbindung    in    isomorpher   Bei- 
mischung vorhanden. 

Feidspathgruppe 
1.  Alkali  feldspathe 
Anderthalbfach 
saure  Sili<5ate    > 

Ortboklas 


f   K4  Si3  O^   \ 
\  A12  Si«  024  f 


Albii  : 


K2  AI  Si^  0»« 

und 
(K,  Na. 2  AI  Si«0»« 

Reich   an   Na   sind   der  0.    des   Zirkonsyenits 
und  der  Sanidin  der  TrachUe,  Phonolithe,  Ba- 
salte und  Laven. 
Na2  AI  Si«  Oiß 

und 
Na,  K  2AI  Si«0i6 


1  Erdfeldspathe 
Halbsilicate 

AnorthH' 

[Barytfeldspath 


Ca  AI  Si2  0- 

Ba  AI  Si2  ON 

Für  sich  unbekannt. 


f(:a2Si    0*    ) 
\  Al2Si3  0>2/ 


134 


Tabellarische  üebersicht 


3.  Isomorphe  Mischun- 
gen 

a)  Kalknatron- 
feldspaihe 

Oligoklas 

Andesin 

Labrador 


Binnenthal 
Meiches 


Y  m  Na2  AI  Si«  0^«  \ 
\  »  Ca  AI  Si2  08   / 


m 


n  =  4 
=  4 
=  \ 


4 
i  —  i 


b,H,.,.p...    csjiii;^;'} 


m 


n  =  \ 

=  \ 


2 
\ 


•  » 


Thomsonii 


Hauenstein 

Cerit 

Vgl.  Olivingruppe 

Kieselzinkerz 

Serpentin 

Thon 


Hydrate. 

2R  AlSi2  08  +  öaq 

Meist  gemischt  mit 
Na2  AlSi2  08  +  5aq 

z.  B. 
Na2CaA12Si*0»«  +  5aq 

Ce2  Si  0<  +  aq      odei* 
Ce,  La^  Di 

Zn2  Si  0*  +  aq      oder 


/  R2  Si   0*   \^^ 
tA12Si3  0i2/+^^9 


{ 
{ 


Na*Si   04   I 

Ca2Si   04   [-f^Oaq 
2A12  Si»  0»  J 


Ce  Si  03 
H2  Ce  02 

Zn  Si  O» 
H2Zna2 


} 
} 


H2  Mg3  Si2  OB  +  aq  oder  |  ^^^^'^  ^j  +  aq 


H2  AlSi2  08  +  aq     oder/ 


2A1  Si»  0» 
H«  AI  0« 


|  +  3aq 


Halb-  und  Dritteisilicate. 


Chondrodit 
(Huniitj 
Vgl.  Olivingruppe 

Zoisit         I 

Epidot 

Orth 


Ol  / 


{ 


Mg»  Si2  FI»»*/ 


H2  Ca*  R3  Si«  O» 
R  =  AI,  Fe 
Im  Orthit  Ca,  Ce,  Fe 


Entsprechend 

/  Mg»  Si  O*  \ 
\  Mg3  Si  0»  / 


Entsprechend 

A*  Si  0« 
R6 


I  2R<  Si  0*  1 
l    RSSiO»/ 


der  chemischen  Katur  der  wichtigsten  Mineralien. 


135 


Vesuvian 


/     // 

R14  R40  RIO  Si35  Q^^^ 

Wilui     R«R44Riosi35  0i" 
R  =  H,  Na,  K 

R  =  Ca,  Mg  (Fe) 
A  =  AJ,  Fe 


Entsprechend 

4R<  Si  0* 

R«  Si  0» 
etc. 


Andalusii 
Cyanit 


lusii  \ 


Topas 


Driiiels^licale. 

R«  Si  0^        R3  Si  05        R  Si  0^ 
Andalusilgruppe 

AI  Si  05 


/5AlSi05    \ 
\    AI  Si  Flio  / 


Euklas 

Datolith 
Gadolinit 


Euklasgruppe 

H2  Be2  AI  Si2  0>« 

H2  Ca2  R  Si2  Oto 
R»  Si  05 

R  =  Y,  Be,  Fe,  La 


H«  Si  05 

2Be3  Si  05 

3A1  Si  05 


I.  Gelber,  brauner, 
schwarzerTunnalin 


II.  Farbloser,  rolher, 
blassgrttner  T. 

(Edler  T.) 


Turmalingruppe 


m 


(    R3Si05\    +    nl    R«Si05l 
l  3R   Si  05  J  l  3R   Si  05  j 


R  =  K,  Na,  H 

// 

R  =  Mg,  Fe 

R  =  2A1  :  ß 


m  :  n  meist  =  2:1 


m 


I 
R 
// 
R 
R 


j    R3Si05l    +    n/    RßSi05l 
l  8R   Si  05  j  l  8R   Si  05  J 


K,  Na,  Li,  H      iw  :  n  =  1  :     2 


Mg,  Mn  (Fe) 
3AI  :  B 


1  :     5 
1  :  W 


136     Tabellarische  Uebcisiohi  der  chemischen  Natur  der  wichtigsten  Mineralien 


111.  Mischungen  von 
I  und  IL 
Grüner  T.  (Bram- 
lien,  Chestorfi^ldj 


9  Mol.  von  !  urid  4  Mol.  vöri"ll. 

m  :  n  =  1  :  4 
1  :  3 
Das  Fluor  ist  wie  im  Glimmer  gedacht, 


Staurolith 


Drittel-  und  Viertelsilicate. 

// 
H2  R3  AI«  Si«  034 

Entsprechend 

R6  Si  05 
2R8  Si  Oö 


H«  Si  0& 
=^    3R3  Si  05  }.  +  2 
18AlÖi05 


H»  Si  O« 
3R*  Si  0« 

e^HSiSQ^» 


etc. 
R  =  3Fe. :  Mg  . 


Silicate  und  Titanata  (^irkpniate,  Niobate). 

Zweifachsaure 


Titanit 


Eudialyt 


t » 


Katapleit 


./!CaSi2  05\ 

\CaTi2  05/ 

2Na2  (Si,  Zr)2  05 

3R  (Si,  Zr)2  05 

R  =  2Ca  :  Fp 

6  Si  :  Zr 

7(2R2  fSrZr)2  0*+.aq) 
(2Ca  (Si,  Zr)2  05  +  aq) 

'       R  =  5H  :  ^i^^    ;' 
2Si  :  Zr 


l!i 


(?) 


♦    I      . 


!     '      i.t  i|i 


i  .  .■. 


Wöhlerit 

(S.  Augit|^rupi)€) . 


Normale  Silicate. 

q/    Na2Si03\ 

^\*CaSi03   / 

Na2  Zr  03 


9R  Si  03 
3R  Zr  03 
R  Nh2  0« 


{ 

7    Ni 
\2Ci 


4Ca  Zr  0> 

Na  Nb  0^ 
2Ca  Nb2  0« 


}■ 
f. 


...  I' , 


I  • »  *    -  ' 


Ml». 


I 


Druck  TOD  Breltliopf  und  Hartel  in  Leipzig. 


HANDBUCH 


DER 


MINERALCHEMIE. 


II 

SPECIELLER  THEIL. 


^ 


HAOT)BUCH 


DER 


MINERALCHEMIE 


VON 


C.  F.  RAMMELSBERG 


Ds.,  PB0FE8S0B  AN  DER  UNIVERSITÄT  UND  DER  GEWERBE-AKADEMIE  ZU  BERLIN, 
,  UreLIED  DER  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  ZU  BERLIN ,   CORRESPONDIRENDES  MITGLIED 
DER  I.  BAYRISCHEN   AKADEMIE   DER  WISSENSCHAFTEN   ZU   MÜNCHEN  UND  DER   K.   GESELL- 
SCHAFT DER  WISSENSCHAFTEN  ZU  GÖTTINGEN  ktc.  btc. 


ZWEITE  AUFLAGE. 


II 

SPECIELLER  THEIL. 


LEIPZIG 

VERLAG  VON  WILHELM  ENGELMANN 

1875. 


Das  Recht  der  Uebersetzung  bleibt  vorbehalten. 


Literatur. 


1.    Einzelne  Werke. 

Arppe  Undersökningar  utförda  pä  Kejserl.  Alexanders-Universitets  Kemiska  Laboratorium. 
Andre  Httftet.  Helsingfors  1856.  (Abdruck  a.  d.  Acta  soc.  scient.  fenn.).  Enhält:  Ana* 
lyser  af  Finska  Mineralier,  meddelade  af  Arppe.  —  N&gra  bidrag  tili  Kttnnedom  af  Fin- 
lands  Mineralier  af  Mob  erg.  —  Om  Malachitens  sammansättning  och  Kristallform  af 
A.Nordenskiöld. 

—  Analyser  af  Finska  Mineralier.   (Abdr.  a.  d.  Acta  soc.  sc.  fenn.).  4857. 

Berxelius  Die  Anwendung  des  Löthrohrs  in  der€hemie  und  Mineralogie.  Dritte  Auflage. 
Nürnberg  1837. 

—  Neues  chemisches  Mineralsystem,  nebst  einer  Zusammenstellung  seiner  älteren  hierauf 
bextiglichen  Arbeiten.   Von  C.  Rammeisberg.   Nürnberg  1847. 

Berge  mann  Chemische  Untersuchung  der  Mineralien  des  Bleibergs.  Bonn  1830. 
Beudant  Lehrbuch  der  Mineralogie.  Deutsch  von  C.  Hartmann.  Leipzig  1826. 
Bischof,   G. .  Lehrbuch  der  physikalischen   und  chemischen  Geologie.     2  Bde.     Bonn 

4847—54. 
Dana  A  System  of  Mineralogy.   III.  Edit.  New-York  and  London  1850.   IV.  Edit.    (Zu  letz- 
lerer sieben  Supplemente  im  Am*  J.  of  Sc.   II  Ser.   Vol.  XX — XXVllI.) 
A  System  of  Mineralogy.    V.  Edit.   New-York  1878.   I  and  II  Appendix  by  Edward 

Dana.  4875. 
De  lasse  Th^se  sur  Temploi  de  Tanalyse  chimique  dans  les  r^cherches  de  Mineralogie. 

Pttris  4848. 
DesCloizeaux  Manuel  de  Mineralogie.  T.  I.  Paris  1862.  T.  II.  Premier  Fascic.  1874. 

Nouvelles  Recherches  sur  les  propri6t6s  optiques  etc.  Paris  1867. 

DuMenil  Disquisitiones  chemicae  nonnullorum  fossilium.   Schmalkalden  1822. 

— »  Chemische  Analysen  unorganischer  Körper.  I.  Schmalkalden  1823. 

Frankenheim  System  der  Krystalle.  Breslau  1842. 

Greg  and  Lettsom  Manual  of  the  Mineralogy  of  Great  Britain  and  Ireland.   London  185S. 

Haoy  Traitö  de  Mineralogie.  II.  Edition.  Paris  1822. 

Lehrbuch  der  Mineralogie,  übersetzt  von  Karsten  und  Weiss.    I — IV.    Paris  und 

Leipzig  4804— 4  0. 
Hisinger  Mineralgeographie  von  Schweden.  Nach  der  Handschrift  zur  zweiten  Aufl.  übers. 

TonWöhler.  Leipzig  1826. 
Hochheimer  Chemische  Mineralogie.  Zwei  Bände.  Leipzig  1792 — 93. 
John  Chemische  Untersuchungen  der  Mineralkörper.  Berlin  1808 — 16. 
KeoDgoti  Mineralogische  Untersuchungen.  Breslau  1849.  —  Mineralogische  Notizen.  (A.d. 

Stfarongsbeiichten  der  K.  Akad.  d.  Wiss.  zu  Wien.) 


VI  Literatur. 

Kjerulf  Das  Christiania-Silurbecken,  chemisch-geognostisch  untersucht.    Herausgegebeo 

von  A.  Strecker.  Christiania  1855. 
Klaproth   Beitröge  zur  chemischen  Kenntniss  der  Mineralkörper.    Sechs  Bände.    Berlin 

1795—1845. 
V.  Kobell  Charakteristik  der  Mineralien.  Zwei  Bände.  Nürnberg  1880. 

Grundzüge  der  Mineralogie.  Nürnberg  1838. 

Tafeln  zur  Bestimmung  der  Mineralien.  6.  Aufl.  München  1857. 

V.  Kokscharow  Materialien  zur  Mineralogie  Russlands.  Bd.  I — VII.  Petersburg  1858 — 75. 
V.  Leonhard  Handbuch  der  Oryktognosie.  Zweite  Aufl.  Heidelberg  1846. 
Monticelli  e  Covelli  Prodromo  della  mineralogia  vesuviana.   Napoli  1825. 
Nordenskiöld,  A.,  Beskrifning  öfver  de  i  Finland  funna  mineralier.  Helsingfors  1855. 
Nordenskiöld,  N.,  Bidrag  tili  närmare  kännedom  af  Finlands  mineralier  och  geognosi. 

Stockholm  1820. 
Plattner  Die  Probirkunst  mit  dem  Löthrohr.  Vierte  Aufl.  v.  Th.  Richter.   Leipzig  1865. 
Rose,  G.,  Mineralogisch-geognostische  Heise  nach  dem  Ural  etc.  2  Bde.  1837  u.  42. 

Elemente  der  Kryslallographic.  Berlin  1833.  Dritte  Aufl.  von  A.  Sadebeck.  1873. 

Das  krystallo-cbemische  Mineralsystom.  Leipzig  1852. 

Roth  Der  Vesuv  und  die  Umgebung  von  Neapel.  Berlin  1857: 

Sartorius  von  V^aUershausen  Die   vulkanischen   Gesteine  von  Sicilien  und  Island. 

Göttingen  1853. 
Stromeyer  Untersuchungen  über  die  Mischung  der  Mineralkörper.  Göltingen  4  822. 
Thomson  Outlines  of  Mineralogy,  Geology  and  mineral  Analysis.  2  Vol.  London  1886. 
Ullmann  Systematisch -tabellarische  Uebersicht  der  mineralogisch -einfachen  Fossilien. 

Cassel  und  Marburg  1814. 
Vogl  Gangverhältnisse  und  Mineralreichthura  Joachimsthals.   TepHtz  1857. 
Ausserdem  einzelne  andere  seltener  citirte  Werke. 


II.   Zeitschriften  und  periodisehe  Werke.   ' 

A.    Deutsche. 

Annalen  der  Pharmacie;  spater  Annalen  der  Chemie  und  Pfaarmacie.  Her- 
ausgegeben von  Wöhler,  Liebig  und  Kopp  (Brandes,  Erlenmeyer,  Geiger, 
Merk,  Mohr,  Trommsdorff,  Volhard  etc.).    Heidelberg.    Seit  1832. 

Archiv  der  Pharmacie.   Von  Ludwig.    Halle. 

Baumgartner  (u.  v.  Ettingshausen)  Zeitschrift  für  Physik  und  Mathematik.  Wien 
1826—32.  Baumgartner  (u.  v.  Holger)  Zeitschrift  für  Physik  und  verwandte 
Wissenschaften.    Wien.   Seit  1832. 

Berg-  und  Hütten-Zeitung.  Red.  v.  Kerl  und  Wimmer  (früher  von  Hartmann). 
Leipzig. 

Berichte  der  deutschen  chemischen  Gesellschaft.  Berlin.  Seit  1868. 

Berichte  über  die  Mittheilungen  von  Freunden  der  Naturwissenschaften  in  Wien,  gesam- 
melt von  H  a  i  d  i  n  g  e  r.   Seit  1 84 6. 

Bcrzelius  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  physischen  Wissenschaften.  A.  d. 
Schwedischen  übersetzt  von  C.  Gmelin,  dann  von  Wöhler.  I — XXVIL  Tübingen 
1822— *8. 

Brandes  Archiv  des  Apothekervereins  im  nördlichen  Deutschland.    I — XXXIX.    Lemgo 

1822—32. 
Grell  Chemische  Annalen.  I — XL.  Helmstädt  1784 — 1804. 
Erdmann,  0.  L.  (und  Schweigger-Seidel,   dann  Marchand,  Werther)  JojDrnal 

für  praktische  Chemie.  Leipzig.  Seit  1834.  Neue  Reihe,  red.  von  Kolbe. 


Literatur.  vii 

Gehlen,  A.,   Neues  allgemeines  Journal  der  Chemie.    I — VI.    Berlin  1863 — 5.    Gehlen 

Journal  für  Physik,  Chemie  und  Mineralogie.  l-r-IX.  Berlin  1806—4  0. 
Gilbert  Annalen  der  Physik.  I— LXXVI.  Leipzig  1799— 1824. 
Glocker  MineralQgische  Jahreshefte.   I— IV.   Nürnberg  1885.  V.  1837. 
Jahrbuch  der  K.  K.  geologischen  Reichsanstalt.  Wien. 
Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Chemie,  Physik  und  Mineralogie.   Früher  vop 

Liebig  und  Kopp,  jetzt  von  A.  Naumann  und  Laubenheimer.  Giessep.  Seit1847. 
Karstep  (uq0  v.  Dechen)  Archiv  für  Mineralogie,  Geognosie,  Berj^au  und  Hüttenkunde. 

Berlin  seit  1829.  (Geschlossen.) 
Kastner  Archiv  f^r  die  gesan^mte  Naturlehre.'  Erlangen  seit  1824. 
Kenngott  Uebersicht  der  Resultate  mineralogispher  Forschungen.   1844 — 49.   1850 — 51. 

Dann  jährlich  erschienen.  Wien,  dann  Leipzig. 
T.  Leonhard  Taschenbuch  für  die  gesammte  Mineralogie.   I — XVIII.   Frankfurt  a.  M. 

1807—24. 

—  Zeitschrift  für  Mineralogie.  I— V.  1825—29. 

—  (and  Bronn)  Jahrbuch  für  Mineralogie,  Geognosie  etc.    1830 — 82.  Neues  Jahr- 
buch.  Seit  1883. 

Mineralogische  Mittheilungen.  Gesammelt  von  G.Tschermak.  Wien,  Seit  1871. 
T.Moll  Bphemeriden  der  Berg- und  Hüttenkunde.  I— V.  Nürnberg  1806— 9. 
Monatsberichte  der  K.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin.  Seit  1839. 
Poggendorff  Annalen  der  Physik  und  Chemie.  Leipzig.  Seit  1824. 
Scheerer  Allgemeines  Journal  der  Chemie.  I— X.  Leipzig  1799 — 1803. 
Schweigger  Journal  für  Physik  und  Chemie.   I— LXIX.   Nürnberg  (Halle)  1811— 1833. 
Sitzungsberichte    der   mathematisch -physikalischen    Klasse  der    K.    Akademie    der 

Wissenschaften  zu  München. 
Sitzungsberi  chte  der  mathematisch-naturwissenschaftlichen  Klasse  der  K.  K.  Akademie 

der  Wissenschaften  zu  Wien. 
Terhandlungen  der  K.  russischen  mineralogischen  Gesellschaft  zu  St.  Petersburg.  Seit 

1847. 
Zeitschrift  der  deutschen  geologischen  Gesellschaft.  Berlin.  Seit  1849. 
Zeitschrift  für  die  gesammten  Naturwissenschaften.  Halle. 

B.    Französische. 

Annales  de  Chimie.  I— XCVI.  Paris  1789—1815. 

Annales  deChimie  et  de  Physique  parGay-Lussac  et  Arago  (Dumas,  Regnault  etc.}. 

Paris.  Seit  1816. 
Annales  des  Mines,  r^digdes  par  le  conseil  gönöral  des  mines.  Paris.  Seit  1816. 
Annales  du  Museum  d'histoire  naturelle.  I— XX.  Paris  1802 — 18. 
Biblioth^qae  universelle.   Sciences  et  arts.   Genöve  1816 — 45.    Fortgesetzt  als:  Archives  des 

sciences  pbysiques  et  naturelles.  Seit  1846. 
Bulletin  de  la  sociätö  g^ologiquc  de  France.  Paris.  Seit  1830. 
Bulletin  des  sciences.  Par  la  soci<^te  philomatiquc  de  Paris. 

Bulletin  de  la  sociätö  imperiale  des  naturalistes  de  Moscou,  publik  par  Fischer  de  Waldheim. 
Bolletin  des  sciences  physiques  par  Förussac.  Paris.  Seit  1824. 

Comptes  rendues  hebdomadaires  des  seances  de  Tncademie  des  sciences.  Paris.  Seit  1835. 
L'Institat.   Journal  des  academies  et  sociötes  scicntifiques  de  la  France  et  de  l'Etranger. 

Paris.  Seit  1838. 
Journal  de  Physique  etc.  Par  Rozier,  De  la  Metherie,  Ducrotay  de  Blainville. 

I— XCVI.   Paris  1771—1823. 
Journal  des  Mines.  I— XXXVIII.  Paris  1794— 1815. 
Mteioires  da  Museum  d'histoire  naturelle.  Paris.  Seit  1815. 


VIII  Literatur. 


G.   Englische. 

American  Journal  of  Science  and  Arts  by  Sil  lim  an  (Dana).  Newhawen.  Seit  4849. 
Annais  of  Philosophy  by  Tb.  Tbomson.     I— XX.    London  4848 — 20.    New  Series  by 

R.  Pbillips.    I— XU.    4884—26. 
Annais  of  the  Lyceum  of  natural  bistory  of  New-York.   Seit  4894. 
Edinburgb  Journal  of  Science  byD.  Bre  WS ter.  I — XVL  4824—82. 
Edinburgh  philosophical  Journal  by  Jameson  (und  Brewster).     I— XIV.     4  849—26. 

Ed.  New  pbilosophical  Journal.  Seit  4836. 
Journal  of  tbe  Chem.  Society  of  London.  (Anfangs  Quart.  Joum.)  London. 
London  and  Edinburgh  philosopbical  Magazine  by  Taylor  and  Pbillips  etc.    London. 

Seit  4832. 
Pbilosophical  Blagazine  and  Journal  by  Tilloch  (Taylor).  I— LXYIIL  London  4798—4826. 
Philosophical  Magazine  by  Taylor  and  Phillips.  I— XL  London  4  827— 82. 
Pbilosophical  Transactions  of  the  Royal  Society  of  London.  Seit  4  665. 
Philosophical  Transactions  of  tbe  Royal  Society  of  Edinburgh.  Seit  4  822. 
Pbilosophical  Transactions  of  the  Royal  Irish  Academy.  Dublin. 
Quarterly  Journal  of  Science,  Literature  and  tbe*Arts.   I — XXX.  London.  484  6 — 80. 
Records  of  general  Science  by  R.  Thomson.  London.  Seit  4885. 

D.   Schwedische. 

Afhandlingar  i  Fisik,  Kemi  och  Mineralogi  utgifne  af  Hi Singer  och  Berzelius  I — VL 

Stockholm  4  806—46. 
Kongl.  Vetenskaps-Academiens  Handlingar. 
Oefversigt  af  K.  Vetenskaps-Academiens  Förhand Ungar. 


Inhalt. 


Literatar  V. 

Atomge'wichte  der  Elemente  XV. 

Diamant  4 . 
Graphit  1. 
Schwefel  8. 
Selen  9. 
Tellur  S. 
Antimon  3. 
Arsen  8. 
AUemontit  3. 
Wismuth  3. 
Telloniv'ismuth  4. 
Eisen  5. 
Kupfer  5. 
Blei  6. 

Quecksilber  6. 
Silber  6. 

Silberamalgam  6. 
Gold  7. 

Goldamalgam  10. 
Platin  4  0. 
Plaliniridium  4  5. 
Osmiridium  4  5. 
Palladium  46. 

TöUvlde  47. 
Helonit  47. 
Tellurblei  47. 
Tellursilber  48. 
Tellurgoldsilber  4  9. 
Weisstellur  20. 

Telliride  mit  Solftirideii  24. 
Bl«ttererz24. 

inenide  und  Antimonide  %%. 

Arsenikkupfer  22. 
O'Rileyit  25. 
Antimonsilber  25. 
Rittingerit  26. 
Arseniksilber  26. 
Wismotbsilber27. 
Wismutbgold  27. 

^mlde  ud  Antli  deren 

Ilfehufai.Hll] 

AnealkeiMa  28. 


Arsenikkies  80. 

Antimonnickel  33. 

Rothnickelkies  84. 

Speiskobalt.    Weissnickelkies  35.  44 

Arseniknickelglanz  40. 

Antimonnickelglanz  44. 

Arsen-Antimonnickelglanz  44. 
Wolfachit  42. 
Kobaltglanz  43. 
Tesseralkies  45. 
Wismuthkobalterz  46. 

Selenide  46. 

Selensilber  46. 

Selenblei  47. 

Selenkupfer  48. 

Eukairit  48. 

Selenkupferblei  49.  " 

Selenquecksilber  50. 

Solforide  52. 

Oldhamit  52. 
Manganglanz  52. 
Hauerit  52. 
Troilit  58. 
Eisennickelkies  54. 
Magnetkies  54. 
Eisenkies  58. 
Speerkies  58. 
Kobaltkies  59. 
Haarkies  59. 
Beyrichit  60. 
Kobaitnickelkies  60! 
Wismuthnickelkies  64. 
Zinkblende  62. 
Greenockit  64. 
Bleiglanz  64. 
Silberglanz  65. 
Akanthit  65. 
Slernbergit  65. 
Kupferglanz  66. 

Silberkupferglanz  67. 
Jalpait  68. 
Kupferindig  68. 
Kupferkies  69. 
Cuban  70. 
Buntkupfererz  74 . 
Cuproplumbit  76. 


Inhalt. 


Rathit  76. 
Castillit  77. 
Zinnkies  77. 
Zinnober  78. 
Onofrit  79. 
Guadalcazarit  79. 
Reaigar  80. 
Operment  80. 
Antimonglanz  80. 
Wismuthglanz  81. 
Molybdänglanz  82. 
Laurit  82. 

Snlfosalze  83. 

Miargyrit  83. 
Kupferantimonglanz  84. 
Kupfei'wismuthglanz  84. 
Skleroklas  85. 
Zinckenit85. 
Berthierit  86. 
Plagionil  87. 
Jordanit  88. 
Schirmerit  88. 
Klaprothit  89. 
Binnit  89. 
Jamesonit  90. 
Brongniartit  93. 
Schilfglaserz  93. 
Dufrenoysit  95. 
Cosalit  95. 
Rothgültigerz  96. 
Boulangerit  97. 
Wittichenit  99. 
Kobellit  100. 
ßournonit  101. 
Nadelerz  103. 
Stylotyp  103. 
Meneghinit  104. 
Fablerz  104. 
Weissgultigerz  115. 
Sprüdglaserz  116. 
Geokronit  117. 
Enargit  118. 
Chiviatit  120. 
Aftonit  121. 
Epigenit  122. 
Polybasit  122. 
Polyargit  123. 
Xanthokon  124. 
Epiboulangerit  124. 

Oxyde  125. 
Anhydride  125. 
Periklas  125. 
Manganoxyd ut  125. 
Rothkupfererz  126. 
Schwarzkupfererz  126. 
Nickeloxyd  127. 
Bleioxyd  127. 
Hydrargyrit  127. 
Rothzinkerz  127. 
Chrysoberyll  128. 
Magneteisen  130. 
Jacobsit  132. 


Magnoferrit  133. 
Spinell  134. 
Ceylonit  135. 
Chlorospinell  138. 
Gahnit  138. 
Dystutt  140. 
Franklinit  140. 
Chromeisenslein  141. 
Hausroannit  144. 
Crednerit  145. 
Mepnige  146. 
Korund  146. 
Eisenglanz  147. 
Titaneisen  148. 
Braunit  160. 

Arsenikblüthe.  Claudetit  161. 
Antimonblüthc.  Senarmontit  161. 
Wismuthecker  162. 
Quarz.  Tridymit.  Asmanit  162. 
Opal  164. 
Anatas  168. 
Brookit  168. 
Rutil  169. 
Zinnstein  170. 
Zirkon  171. 
'    Auerbachit  172. 
Thorit  173. 

Polianit.   Pyrolusit  174. 
Platlnerit  175. 
Cervantil  175. 
Uranpecherz  176. 
Molybdänocker  178. 
Wolframocker  178. 

Hydroxyde  und  Hydrate  179. 
Brucit  179. 
Pyrochroit  180. 
Sassolin  180. 
Hydrargillit  181. 
Diaspor  182. 
Manganit  183. 
Göthit  183. 
Brauneisenstein  185. 
Antimonocker  188. 
Kupfermanganerz  188. 
Psilomelan  189. 
Wad  192. 
Erdkobalt  193. 
Helerogenit  193. 
Rabdionit  193. 
Namaqualit  194. 


Oxysolfurete  194. 
Antimonblende 
Karelinit  195. 
Voltzit  195. 


194. 


Haloidsalze  196. 

Salmiak  196. 

Sylvin  196. 

Steinsalz  196. 

Sifl»erhornerE  1^.       .      uj    «» 

QueckaiiberhonMn  ifi.  .>:^fu»ibe* 

Cotunnit  198.  -.uim^mn^ 


a 


■  J4' 


Inhalt. 


M 


yatlockit  498. 
Meodipit  499. 
>       .\tacainit  499. 
Eisenchlorid  204. 
Kremersit  204. 
Caraallit  204. 
Tachydrit  202. 
Bromarjsyrit  202. 
Embolith  202. 
Jodargyrit  203. 
FlDssspatb  203. 
Sellait  204. 
Ylirocerit  205. 
Flnocerit  205. 
Kr)'Olith  205. 
Chiolith.    Chodnewit  206. 
PachDolith  206. 

intnite  208. 

Kalisalpeter  208. 
Natronsalpeter  208. 
Kalksalpetcr  209. 

Oxalate  909. 

Wbewellil  209. 
Humboldflt  209. 

lemthmte  24 o. 
Honigstein  24  0. 

Borate  240. 
Wasserfreie  240. 
Boracit  24  0. 
Stassfarthit  242. 
Ludwigit  24  3. 
Rvdrate  244. 
larderellit  214. 
Tinkal  24  4. 
Lagonit  24  5. 
Borocalcit  215. 
Natroborocalcit  216. 
Hydroboracit  24  8. 
Sossexit  24  8. 
Szaibelyit  219. 

Carboiuite  2i9. 
Wasserfreie  249. 
Withent  24  9. 
Strontianit  220. 
.Aragonit  220. 
Alslonit  224. 
BarytocalcU  222. 
Manganocalcit  222. 
Weissbleierz  222. 
Tarnovicit  223. 
Iglesiasit  223. 
Kalkspath  223. 
3iagne!>it  225. 
Bitterspatb  227. 
BrauDSpath  229. 
Breannerit  214. 
MaDgaospalh  282. 
Eisenspatb  284. 
Ziokspatll  M7:;>i"  • 
Rumboctloil 


-Mj 


Hydrate  239. 
Soda  239. 
Trona  239. 
Gay-Lussit'  240. 
Lanthanit  244. 
Lancasterit  244. 
Hydromagnesit  244. 
Hydromagnocalcit  242. 
Nickelsroaragd  244. 
Zinkblüthe  244. 
Kupfertasur  245. 
Malachit  246. 
Aurichalcit  246. 
Uran-Kalkcarbonat  247. 
Vojilit  248. 
Liebif;it  248. 
Wismuthspath  249. 

Carbonate  mit  Chloriden  nnd  Fluoriden 

249. 
Bleihorncrz  249. 
Hamartit  250. 
Parisit  250. 

Sulfate  252. 

Wasserfreie  252. 
Mascagnin  i52. 
Glaserit  252. 
Thenaniit  253. 
Giauberit  253. 
Schwerspath  254. 
Cölestin  254. 
Anhydrit  255. 
Bleivitriol  256. 
Lannrkit  256. 

Hydrate  257. 
Glaubersalz  257. 
Gyps  257. 
Syngenit  258. 
Kiescrit  258. 
Biltcr.«alz  i59. 
Cerholit  259. 
Pikromerlt  260. 
Loeweit  266. 
Kainit  260. 
Bloedit  261. 
PolNhalit  2fi2. 
Kau«JtM*it  263. 
Zinkvilrio!  263. 
Nickelvilriol  264. 
Koballvitriol  i64. 
Eisenvitriol  264. 
Kupfervitriol  265. 
Dolerophan  265. 
Brochantit  265. 
Lanfiit  266. 
Cvanochrom  266. 
Linarit  267. 
Caledonit  267. 
Leadhillit  268. 
Haarsalz  269. 
Aluminit  270. 
Felsöbanyit  274. 


■  J 


XII 


Inhalt. 


Ammoniakalaun  272. 
Kalialaun  272. 
Magnesiaalaun  272. 
Manganalaun  278. 
Eisenalaun  273. 
Alaunstein  274. 
Löwigit  275. 
Coquimbit  276. 
Copiapit  276. 
Ettringit  276. 
Kupfersammterz  277. 
Misy  277. 
Stypticit  277. 
Raimondit  278. 
Roemerit  278. 
Voltait  279. 
Jarosit  279. 
Gelbeisenerz  280. 
Uraosulfate  280. 

Chromate  28r 

Rothbleierz  284. 
Melanochroit  282. 
Vauquelinit  282. 

Molybdate  283. 

Gelbbleierz  283. 
Wolfiramiate  284. 

Scheelit  284. 
Scheelbleierz  285. 
Wolfram  285. 
Ferberit  289. 

Vanadate  289. 

Dechenit  289. 
Eusynchit  290. 
Araeoxen  294. 
Vanadinit  291. 
Descloizit  293. 
Volborthit  294. 
Pucherit  295. 

Phosphate  296. 
Wasserfreie  296. 
Apatit  296. 
Pyromorphit  299. 
Wagnerit  800. 
Kjerulfin  302. 
Xenotim  303. 
Kryptolith  304. 
Monazit  305. 
Triplit  806. 
Triphylin  307. 
Sarkopsid  308. 
Amblygonit  309. 

Hvdrate  344. 
Brushit  34  4. 
Metabrushit  341. 
Ornilhit  34  4. 
Zengit342. 
Isoklas  812. 
Churchil  34  2. 
Vivianit  84  8. 


Hureaulit  34  4. 

Heterosit  34  5. 

Eisenoxydhaltige  Phosphate  345. 

Wawellit  34  8. 

Kalait  34  9. 

Gibbsit  320. 

Lazulith  322. 

Childrenit  323. 

Libethenit  824. 

Tagilit  325. 

Dibydrit  826. 

Ehlit  826. 

Phosphochalcit  827. 

üranit  328. 

Chalkolith  829. 

Phosphate  nnd  Sulfate  380. 

Diadochit  880. 
Svanbergit  334. 
Beudantit  334. 

Phosphate  nnd  Chromate  333. 

Laxmannit  333. 

Phosphate  nnd  Borate  8347 
Lüneburgit  334. 

Phosphate  nnd  Alnminate  884. 
Bleigummi  384. 

Arseniate  385. 

Wasserfreie  385. 
Berzeliit  335. 
Nickelarseniat  335. 
Mimetesit  386. 
Durangit  838. 
Carminspath  388. 

Hydrate  389. 
Haidingerit  389. 
Pharmakolith  339. 
Wapplerit  840. 
Kobaltblüthe  344. 
Nickelblüthe  342. 
Adamin  344. 
Svmplesit  345. 
Skorodit  345. 
Würfelerz  346. 
Arsen iosideril  347. 
Olivenit  348. 
Euchroit  850. 
Corn>^allit  350. 
Kupferschaum  854. 
Strahlerz  854. 
Linsenerz  852. 
Kupfergliinmer  853. 
Troegeril  353. 
Walpurgin  354. 

Arseniate  nnd  Snlfate  855. 

Pitlizit  355. 

Tantalate  nnd  Niobate  855. 
Tantalit.   Niobit  855. 


rnhalt. 


XIII 


Tapiolit  859. 
YttrotaDtalit  S60. 
Fergusooit  364. 
qjelmit  168. 
Samarskit  864. 

ntuate  86«. 
Perowskit  866. 

TttMwte  nd  Borate  867. 

Warwickit  867. 

ntaule  nd  Klobate  367. 

Polykras  367. 
Euienit  8«8. 
Aeschynit  870. 
Pyrochlor  874. 

TsDinito  875. 

llootaoit  875. 

SelMlte  875. 
Bleiselenit  875. 
QiMcksilberselenU  375. 

AltteOBÜlte  876. 
Romeit  876. 
Blainiere  877. 
Nadorit  877. 

Bfltete  878. 
Aagitgrnppe  878. 
Wollastonit  879. 
Plaktolith  880. 
Bnstatit  882. 

Broncit.  Hypersthen  888. 
Diopsid  386. 
Kalk-Eiseoaugit  889. 
Diallag  890. 
Rhodonit  898. 
Tremolit  394. 
Strahlstein  396. 
Anthophyllit  398. 
Granerit  899. 
Commingtonit  400. 
.\Dhang.   Cacholong  402. 
BabiDgtODit  403. 
Akmit  404. 
Aegirin  405. 
Arfvedsonit  407. 
Tbonerde-Augit  408. 
Thooerde-HorDblende  448 
Spodumen  424. 
Petalit  428. 

Olivingruppe  424. 

Forsterit  424. 

rayalli  485. 

OliviD  426. 

TepbroU  484. 

Koebelit  482. 

StirliDgit  482. 

Mooticellit  488. 
Anhang.  Hamit  434. 


Willemitgrappe  437. 
Willcmit  487. 
Troostit  438. 
Phenakit  439. 
Dioplas  489. 

Nephelingruppe  442. 
Leucit  442. 
Nephelin  445. 
Mikrosommit  454. 
Sodalith  452. 
Nosean.    Hauyn  454 
Lasurstein  458. 
Ittnerit  459. 

Helvingruppe  460. 
Kelvin  460. 
Danalit  464. 
Kieselwismuth  462. 

Mejonitgruppe  462. 
Sarkolith  462. 
Mejonit  463. 
Wernerit  464. 
Humboldtilith  474. 

Granatgruppe  473. 
Granat  478. 

Chloritgruppe  483. 
Klinocblor  483. 
Pennin  483. 
Ripidolith  483. 
Vermiculit  494. 
Cronstedtit.  Thuringit  496. 

Talk-  und  Serpentingrnppe  497. 
Talk  497. 
Speckstein  500. 
%Spadait  504. 
Monradit  504. 
Pikrosmin  502. 
Aphrodit  502. 
Gymnit  503. 
Hydrophil  504. 
Serpentin  505. 
Meerschaum  508. 
Chlorophaeit  509. 

Glimmergruppe  340. 
Damourit  513. 
Muscovit  54  4. 
Paragonit  520. 
Lithion-Lepidolilh  324. 
Magnesiaglimmcr  523. 
Eisengiimmer  532. 
Barytglimmer  535. 
Kalkglimmer  (Margarii)  535. 

Turmalingruppe  538. 

Turmalin  539. 
Anhang.    Axinit  544. 

Danburit  545. 


MV 


Inhalt. 


Feldspathgruppe  546. 
Orthoklas  646. 
Albit  553. 
Anorthit  556. 

Kalk-Natronfeldspath  (Labrador.   8aus- 
surit.  Jadeit.  Andesin.  Oligoklas]  560. 
Hyalophan  576. 

Aodalusitgruppe  577. 
Andalusit  577. 
Topas  578. 
Sillimanit  580. 
Cyanit  582. 

Euklasgruppe  582. 
Euklas  582. 
Datolilh  583. 
Gadolinit  585. 
Staurolith  587.     * 

Epidotgruppe  5^4. 
Zoisit  591. 
Epidot  693. 
Manganepidot  595. 
Orthit  595. 
Vesuvian  600. 
Gehlenit  604. 

Zeolithgruppe  605. 
Okenit  605. 
Apophyllit  606. 
Stilbit  608. 
Epistilbit  64  0. 
Brewsterit  641. 
Desmin  644. 
Harmotom  64  3. 
Chabasii  645. 
Faujästt  617. 
Analcim  618. 

Pollux  620.  ^ 

Caporcianit  621. 
Laumontit  621. 
Phitlipsit  623. 
Herscheiit  624. 
Seebachit  625. 
Gmelinit  626. 
Levyn  627. 

Gismondin.  Zeagonit  627. 
Edingtonit  628. 
Foresit  629. 
Mesotyp  629. 
Scolecit  632. 
Galaktit  633. 
Harringlonit  633. 
Mesolith  634. 
Thomsonit  687. 
Prehnit  637. 
Chlorastrolith  689. 
Groppit  640. 


Thongruppe  640. 
Kaolin.  Steinmark.  Pholerit  640. 
Halloysit  642. 
Allophan  648. 
Bol  644. 
Cimolit  644. 
Pyrophyllit  645. 
Karpbolith  648. 
Antbosiderit  648. 
Nontronit  649w 

Einzelne  Silicate  Ton  beBÜnunUr  Zn- 
sammensetzttiig  64  d. 

Beryll  649. 

Glaukopban  651. 

Cordierit  652. 

Chlorophyllit  658. 

Aspasiolith  654. 

Fahlunit  654. 

Esmarkit  654. 

Polyargit  635. 

Weissit  655. 

Kataspilit  655. 

Pinit  656. 

Leukophan  659. 

Sphenoklas  660. 

Lievrit  660. 

Cerit  661. 

Kieselzinkerz  663. 

Hisingerit  664. 

Schwarzer  Mangankiesel  666. 

Clintonit  667. 

Chloritoid  668. 

Silicate  mit  Titanaten»  Kirkonlatei, 
Niobaten  nnd  Yanadaten  670. 

Tilanit  670. 
Yttrotitanit  671. 
Schoiiaroit  672. 
Tschewkinit  673. 
Mosandrit  673. 
Enceladit  674. 
Astrophyllit  674. 
Eudialyt  675. 
Kalapleit  677. 
Oerslediit  678. 
Wöhlerit  678. 
Ardonnit  679. 

Einzelne  Silicate  t«b  fweifeUtafter 
Natnr  680. 


Nacliträge  693. 

Anhang.  Zersetznngrsprodiicte  früherer 
orgranisclier  Yerbindiinireii  714. 


Atomgewichte  der  Elemente. 


AlniniQiuin 

AI 

27,3 

Natrium 

Na 

;23 

AI 

54,6 

Nickel 

Ni 

58 

Antimon 

Sb 

122 

Niob 

Nb 

94 

Arsen 

As 

75 

Osmium 

Os 

199  (?) 

Baryum 

Ba 

137 

Palladium 

Pd 

106 

Beryllium 

Be 

9,33 

Phosphor 

P 

31 

Nei 

Pb 

207 

'  Platin 

Pt 

198 

Bor 

B 

11 

Quecksilber 

Hg 

200 

B 

22 

Rhodium 

Rh 

104 

Brom 

Er 

80 

Rubidium 

Rb 

85,5 

Cäsium 

Cs 

133 

Ruthenium 

Ru 

(fj 

Calcium 

Ca 

40 

Sauerstoff 

0 

16 

Cer 

Ce 

92     . 

Schwefel 

S 

32 

Ciüor 

Gl 

35,5 

Selen 

Se 

79 

Chrom 

Cr 

52 

Silber 

Ag 

108 

Didym 

Di 

96 

Silicium 

Si 

28 

Eii>ium 

Er 

112,6 

Stickstoff 

N 

14 

Eisen 

Fe 

56 

Strontium 

Sr 

88 

Fluor 

Fl 

19 

Tantal 

Ta 

182 

Gold 

Au 

196 

Tellur 

Te 

128 

Indium 

In 

113,7 

Thallium 

Tl 

204 

Iridium 

Ir 

198  (?) 

Thorium 

Th 

234 

Jod 

J 

127 

Titan 

Ti 

48 

Kadmium 

Cd 

112 

Uran 

U 

240 

Kalium 

K 

39 

Vanadin 

V 

51,4 

Kobalt 

Co 

59 

Wasserstoff 

H 

1 

Kohlenstoff 

C 

12 

Wismuih 

Bi 

208 

Kupfer 

Cu 

63,4 

Wolfram 

W 

184 

Lanthan 

La 

93  (?) 

Yttrium 

Y 

61,7 

Ijthinm 

Li 

7 

Zink 

Zn 

05 

Magnesium 

Mg 

24 

Zinn 

Sn 

118 

Mangan 

Mn 

55 

Zirkonium 

Zr 

90 

Molybdän 

Mo 

92 

• 

» 

Elemente. 

Diamant. 

Unschmelzbar  und  feuerbesländig.    Verbrennt  an  der  Lufl  zu  Kohlensäure. 

Unangreifbar  durch  Säuren  und  Alkalien.  Das  feine  Pulver  wird  indessen 
durch  Erhitzen  mit  Chromsäurc  aufgelöst,  d.  h.  in  Kohlensäure  verwandelt. 

Ueber  das  Verhalten  des  Dianiants  in  hohen  Temperaturen  haben  in  neuerer 
Zeit  Jacquelin,  SchrÖtter,  besonders  aber  G.  Kose  Versuche  angestellt,  welcher 
Letzteve  zugleich  die  dabei  entstehenden  regelmässigen ,  den  Aetztlguren  ähnlichen 
Eindrücke  beschrieb. 

Monatsber.y  Berl.  Akad.  \Sli,  ;H6. 

Der  Diamant  ist  reiner  Kohlenstoff  (f/. 

Die  beim  Verbrennen  zurückbleibenden  fremden  Substanzen  betragen  nach 
Dumas  und  Stas  ^tj^qtj  bis  T^J^^y,  nach  Erdmann  und  Marchand  y^^jj,  rühren  aber 
von  nicht  ganz  farblosen  Diamanten  her.  Dass  weder  an  diesen  Aschen,  noch  an 
den  färbenden  Thcilen  des  Diamants  eine  organische  Stniktur  zu  beobachten  sei, 
wie  Petzholdt  behauptet  hatte,  ist  von  Wohler  nachgewiesen  worden. 

Ann.  Ch.  Pharm.  14,3 IG. 

Die  feinkörnigen  porösen  Aggregate  iCarbonat  >  enthalten,  wie  es  scheint,  fremde 
Beimengungen  (G.  Rose). 

Graphit. 

Verbrennt  beim  Erhitzen  mehr  oder  weniger  leicht,  wobei,  je  nach  seiner  Rein- 
heit, entweder  nur  Spuren  oder  grössere  Mengen  erdiger  Sub^stanzen  zurückbleiben. 
Wird  der  Graphit  durch  Behandlung  mit  Säuren,  Schmelzen  mit  kaustischem  Alkali 
und  abermalige  Digestion  mit  Säuren  auch  FluorwasserstolFsäure'  gereinigt,  so 
hinteriUsst  er  nach  dem  Verbrennen  nur  sehr  geringe  Quantitäten  eines  Rückstandes. 
Nach  meinen  Versuchen  hinterliess  gereinigter  Graphit  beim  Verbrennen  : 

Ticonderoga  (N.-York'  0,ii  p.  C. 

Oberer  Jenisei  (Alibert;  0,60     - 

Arendal  0,Gi     - 

Upernivik  (Grönland;  1,97     - 

Die  Verbrennlichkeit  der  verschiedenen  Abänderungen  ist  sehr  verschieden. 
G.  Rose  Candy  dass  der  dichte  Graphit  von  Wunsiedel  unter  der  Mutfel  etwas  leichter 
als  Diamant,  der  blätterige  von  Ticonderoga  aber  viel  schwerer  als  dieser  verbrennt. 
Ebenso  verschieden  ist  das  Verl  Graphits  in  glühend-flüssigem  Salpeter. 

Manche  Ablüiderungen  werd  ^«iuererscheinung  oxydirl  und  ver- 

SftBatltbarg,  Bradb.  d.  Minml«  i 


2  Elemente. 

brannt,  andere  werden  gar  nicht  angegritren.    Nach  meinen  Versuchen  gehören  zu 
den  ersten : 

V.  G. 
Wunsiedel  2,  ^  4     (Fuchs) 

Ceylon  2,257 

Borrowdale  2,286 

Oberer  Jenisei  2,275 

Upernivik  2,298 

Arendal  2,321 

Zu  den  unverbrennlichcn  : 

Ticonderoga  2,n 

Ceylon    eine  andere  Art)         2,2i6 
(Ilohofengraphit  2,302) 

Dieses  Verhalten  und  die  DilFerenzen  im  V.  G.  verdienen  eine  weitere  Prüfung. 
Unangreifbar  durch  Säuren  und  Alkalien.    ;Seine  Umwandlung  durch  Schwefel- 
säure nach  Marchand,  und  durch  chlorsaures  Kali  und  Salpetersäure  nach  Brodie 
und  Berthelüt  gehören  nicht  hierher.)      Von  Cliromsäure  wird  der  Graphit   .ob 
jeder?)  beim  Erhitzen  oxydirt. 

Vanuxem,  Sefström  und  Karsten  zeigten ,  dass  der  Graphit  im  reinen  Zustande 
nur  Kohlenstoff  sei  'die  älteren  hielten  ihn  für  Kohleneisen),  und  die  Versuche 
von  Dumas  und  Stas  haben  dies  an  dem  natürlichen  und  künslichen  (Hohofengraphit 
bestätigt. 

Untersuchungen  von  Graphit: 

Wunsiedel.   Fuchs:  J.  f.  pr.  Ch.  7,353; 
Finland.   A.  Xordenskiöld :  Pogg.  Ann.  96,10; 
Steiermark.   Stingl :  Dingl.  J.  t45JI5; 
Sibirien.   Schöffel:  Jahrb.  geol.  R.  1 6,270. 
S.  femer: 

Ferstl  und  Kagsky:  Ebendas.  1854,  201,868; 
Mene:  C.  rend.  64,1091. 
Eine  populär  geschriebene  lehrreiche  Monographie  des  Graphits  ist:  Weger, 
der  Graphit.     Berlin   1871   (a.  d.   7.  "Reihe  der  Sammlung  wissensch.  Vortnige, 
herausg.  v.  Virchow  u.  Holzendorlfj. 

Schwefel,  s. 

Flüchtig.  Verbrennt  zu  schwefliger  Säure.  —  Lost  sich  in  Schwefelkohlen- 
stoff u.  s.  w.  auf. 

Enthält  zuweilen  Spuren  von  Arsen  imd  Selen. 

Selen.  Se. 

Selen  soll  sich  nach  Del  Rio  zu  Culebras  in  Mexiko  gefunden  haben. 
Der  Schwefel  von  Lipari  enthält  nach  Stromeyer  Selen  und  Arsen. 
Schweigg.  J.  43,452. 

Tellur.  Te.     Gediegen  Tellur.) 

V.  d.  L.  schmelzbar  und  flüchtig  mit  starkem  Rauch  und  grünlicher  Flamme, 
wobei  zuweilen  Selengeruch.  Im  offenen  Rohr  giebt  es  ein  schmelzbares  Sublimat 
(telliirige  Säure) . 

Auflöslich  in  Salpetersäure  zu  telluriger  Säure.  —  In  Schwefelsäure,  bei  Dicht 
zu  starkem  Erhitzen,  mit  rother  Farbe  ohne  Oxydation. 


Elemente.  3 

Klaproth^)  fand  im  gediegen  Tellur  von  der  Grube  Mariahilf  bei  Zalathna 
7,2  p.  C.  Eisen  (I)  und  0,25  Gold.    Pelz 2)  fand  nur  2,78  p.  C.  Gold. 

4)  Beiträge  3,2.        2)  Pogg.  Ann.  57,477. 

Antimon*  Sb.    (Gediegen  Antimon.) 

y.  d.  L.  schmilzt  es  leicht,  raucht  stark,  umhüllt  sich,  nach  Entfernung  der 
Flamme,  unter  zeitweilig  bleibendem  Glühen,  mit  Krystailcn  von  antimoniger  Säure 
und  giebt  einen  starken  weissen  Beschlag.    Bisw^eilen  Arsengeruch. 

Wird,  von  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  antimoniger  Säure  oxydirt. 

Löst  sich  in  Königswasser  auf;  die  Auflösung  wird  durch  Wasser  getrübt. 

Arson.  As.    (Gediegen  Arsenik.  Scherbenkobalt. j 

V.  d.  L.  flüchtig  mit  sUirkem  charakteristischem  Genich  und  unter  Bildung  eines 
weissen  flüchtigen  Beschlages.  Bildet  beim  Rösten  ein  krystallisirtes  Sublimat  von 
arseniger  Säure. 

Auflöslich  in  Salpetersäure;  bei  concentrirtcr  Flüssigkeit  kann  sich  arsenige 
Säure  abscheiden,  welche  durch  einen  grösseren  Zusatz  von  Salpetersäure  und  fort- 
gesetztes Erhitzen  in  Arsensäure  verwandelt  wird. 

Das  gediegen  Arsenik  enthält  in  der  Regel  Beimengungen  von  Eisen-,  Nickcl- 
und  Kobalterzen,  selbst  von  Silber. 

Allemontit.   (Arsen- Antimon .  ] 

Giebt  die  Reactionen  des  Arsens  und  Antimons. 

Der  Allemontit  von  Allemont  (Dauphine),  dessen  V.  G.  =  6,203,  ist  nach 
meiner  Analyse  eine  isomorphe  Mischung 

Sb  As3 

gefunden 
3  At.  Arsen         =     225     =     64,84  62,15 

\    -    Antimon     =     122     =     35,16  37,85 

347  100.  100. 

Pogg.  Ann.  62,137. 

Hierher  scheint  überhaupt  manches  gediegen  Arsenik  zu  gehören.  Denn 
ein  solches  von  der  Grube  Palmbaum  bei  Marienberg  entliält  7,97  p.  C,  ehi  nier- 
förmiges  von  der  Ophirgrube,  Washoe  Co.,  (^alifornien,  9, 18  p.  C.  Antimon.  Jenes 
wurde  von  Schulz  in  meinem  Laboratorio,  dieses  von  Genlh  untersucht. 

Am.  J.  Sc.  (2)  33,190. 

WIsmnth.  Bi.    (Gediegen  Wismulh.) 

V.  d.  L.  schmilzt  es  leicht,  giebt  einen  gelben,  in  der  inneren  Flamme  flüch- 
tigen Beschlag,  und  verflüchtigt  sich  nach  längerem  Blasen  bis  auf  Beimengungen, 
welche  auf  Silber,  Kobalt,  Nickel,  Eisen  etc.  reagiren. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  auf;  die  Auflösung  wird  von  Wasser  gefällt. 

Das  gediegen  Wismulh  von  Bispberg  (Schweden)  enthält  nach  Cleve :  Wis- 
muth  95,16,  Eisen  1,80,  Schwefel  1,42,  Unlösliches  0,23  =  98,61. 

Svanberg:  Öfversigt  1861.  159. 

Nach  Genth  enthält  das  gediegen  Wismuth  vom  Pik  von  Sorata  0,04  p.  C.  Tellur. 

Am.  J.  Sc.  (2)  27,247. 

4* 


4  Elemente. 

Tellurwismuth. 

A.   Tellarwismnth. 

In  einem  sogen,  gediegen  Wismuth  vom  Berge  lilampa,  nahe  dem  Soraia  (Bo- 
livia)  fand  Korbes:  Wismuth  94,46,  Tellur  5,09,  Arsen  0,38,  Schwefel  0,07.  Es 
ist  demnach  eine  Miscliung,  welche  etwa  auf  ^  At.  Tellur  H  —  \t  At.  Wismuth 
enthält. 

Phil.  Mag.  (4)  30,  t. 

Reicher  an  Tellur  sind  folgende  Abänderungen  : 

I.  Goldgniben  von  Fluvanna  Co.,  Virginien.   Genth  (Mittel  von  drei  Anal.]. 

t.  Dfihlonega,  Georgia.   V.  G.  7,642  Balch. 

3.  Goldwäschen  von  Highland,  Montana.   Genth. 

I.  2.  3. 

Wismuth  52,80  5t, 5^  5t, 29 

Tellur  48,35  48,50  48,7t 

1 0 1 ,  t  5  100, Ot  100. 

Genth:  Am.  J.  (2)  16,81,  33,204,  45,305,  19,15. 
Balch:  ib.  35,99. 
Also  Bi2  Te3 

2  At.  Wismuth     =     416     =     52,0 

3  -    Tellur  =     384     =     48,0 

800  100. 

B.  Selen-Tellnrwismath. 

Fisher  will  in  einem  virginischen  Erz  von  dem  Fundort  vou  No.  I  etwa  7  p.  C. 
Selen  gefunden  haben,  was  jedoch  nach  Genth  darin  nicht  vorkommt. 
A.  a.  0.  (2j  7,282. 

C.  Schwefel-Tellurwismuth. 

r 

Tetradymit. 

Schmilzt  im  Kolben  und  giebt  ein  graues  Sublimat ;  beim  Rösten  schweflige 
Säure,  tellurige  Säure  und  Selengeruch.  Es  färbt  die  Flamme  blaugrün,  bildet  einen 
dunkelgolben,  weiterhin  einen  weissen  Beschlag;  ist  bei  längerem  Blasen  ganz  flüchtig 
'Plattner) ;  ist  nicht  ganz  flüchtig  (Berzelius; .  Das  Verhallen  des  Tetradymits  ausTelle- 
marken  beschreibt  Berzelius  (Anwendung  des  Lothrohrs,  S.  131). 

Auflöslich  in  Salpetersäure,  meist  unter  Abscheidung  von  Schwefel, 

1 .  Schubbau  bei  Schemnitz.    a.  Berzelius.    b.  Wehrte,    c.  Hnischauer. 

2.  Washinglon-Gr.,  Davidson  Co.,  N. -Carolina.  V.  G.  7,237.   Genth. 

3.  Phönix-Gr.,  Cabarrus  Co.,  N. -Carolina.   Genth. 

4.  Uncle  Sam's  Gr.,  Montana.   Genth. 

Berzelius:  Pogg.  Ann.  1,271.  —  Genth:  s.  oben,  ferner:  J.  f.  p.  Ch.  (2)  10,355. 
Hruschauer:  J.  f.  pr.  Ch.  45,456.  —  Wehrle:  Pogg.  Ann.  21,595. 

la.  Ib.  Ic.  2.  3*).  4. 

Wismuth  58,30  60,0  59,2  61,35  58,67  60,49 

Tellur  36,05  34,6  35,8  33,84  36,89  34,90 

Schwefel  4,32  __4^8^  4,6  5,27  4,37  4,26 

98,67  99,4  99,6        100,46  99,93  99,65 


*)  Nach  Abzug  von  0,4  t  Cu  und  0,51  Eisen  als  Sulfurete. 


Elemente. 


Bi»  Te^  S  =  {  ^  %  S^3  } 


2  At.  Wismuth     =     416     =     59,09 
2    -    Tellur  =     256     =     36,36 

i    -    Schwefel     =       32     =        4,55 

704  100. 

Nach  Jackson  koumit  auf  Whitehall-Grube,  Spotsylvania  Co.,  Virginien,  gleich- 
falls Tetradymit  vor,  denn  enie  Probe  gab  Wisniulh  59,6,  Tellur  35,9,  Schwefel 
4,5.  Angeblich  dasselbe  Mineral  hat  Fisher  untersucht  (vgl.  B)  und  51,65  Wis- 
muth,  35,77  Tellur  und  6,81  Selen  nebst  5,11  Beimengungen  erhalten.  Nach 
Genth  würde  das  unter  A.  I  aufgeführte  reine  Tellurwisuiuth  das  von  Jenem  analy- 
sirte  gewesen  sein. 

In  einem  dem  Tetradymit  sehr  ähnlichen  Erze  aus  Cumberland  fand  ich  84,33 
Wismuth,  6,73  Tellur  und  6,43  Schwefel  (Verlust  2,5  p.  C).  Besteht  der  Verlust 
in  Tellur,  so  würde  das  Ganze 

»•  -  ^-  { s;:  ?: } 

entsprechen. 

B.  Schwefel-Selen-Tellarwismath. 

Damour  fand  in  einem  Erze  von  S.  Jose  in  Brasilien:  Wismuth  79,15,  Tellur 
15,93,  Schwefel  3,15,  Selen  1,48.    Dies  würde  etwa 

Bi.«Te4SeS>  =  {J|;S3| 

sein,  worin  Y5  des  Tellurs  durch  Selen  ersetzt  wäre. 

Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  13. 

Arsenikglanz.  Das  Verhalten  des  Arsenikglanzes  vom  Palmbaum  bei  Marien- 
berg geben  Berzelius,  Plattner  und  Kersten  abweichend  an.  Der  letztere  fand  darin 
96,78  Arsen  und  3,0  Wismuth.  Frenzel  später  92,8  Arsen,  2,28  Antimon,  1,6 
Eisen,  0,26  Nickel,  1,06  Schwefel. 

Berzelius:  Jahresb.  9,192.  —  Frenzel:  Jahrb.  Min.  1873,  25.  —  Kersten: 
Schweigg.  J.  53,377. 

Vgl.  Alleraontit. 

Elsen.  Fe. 

Gediegen  Eisen,  acht  tellurischen  Ursprungs,  ist  nicht  mit  Sicherheit  bekannt. 
Die  angeblichen  sind  entweder  nickclhaltig,  also  wohl  Meteoreisen,  wie  das  Eisen 
von  Ghotzcn  und  von  Petropaulowsk,  oder  Hüttenprodukte,  wie  das  von  Kamsdorf. 

Mühlhausen,  Thüringen.    Brückner:  Pogg.  Ann.  88,145. 

Kamsdorf.    von  Seebach:  Ztschr.  d.  g.  G.  12,189. 

Chotzen,  Böhmen.    Neumann:  Jahrb.  geol.  R.  8,354. 

Petropawlowsk.    Ivanow:  Ermans  Arch.  f.  wiss.  Kunde  Russl.   1,314.  723. 

Kupfer.  Cu.    (Gediegen  Kupfer.) 

Das  gediegen  Kupfer  vom  Oberen  See  enthalt  nach  einer  Analyse  in  meinem 
Laboratorio  nur  0,31  p.  C.  Eisen,  und  keine  Spur  Silber.  Hautefeuille ^)  dagegen 
fand  darin  7,3  p.  C.  Silber  und  0,03  Quecksilber. 

Das  gediegen  Kupfer  von  der  Algodon-Bai  in  Bolivia  enthält  nach  Bibra^)  97,4 
bis  97,5  Kupfer  und  1,8  bis' 2,24  Eisen. 

1)  C.  rend.  48,166.         2)  J.  f.  pr.  Cb.  96,193. 


M^ 


^  Elemente. 

älel.  Pb.    (Gediegen  Blei.) 

Hin  sololies  von  Zoinoiahuacaii  bei  Perote,  Mexiko  (von  Nöggerath  niitgetheilt, 
ran<l  ich  frei  von  Eisen  iin<1  Kupfer. 
Zls<'li.  <l.  g.  ü.  6,67  4. 

Bleizinn.     Eine  Legirung  beider  aus  den  Goldwäschen  von  Playa  Gritada, 
Boli\ia,  enthalt  nach  Korbes: 


Sie  würde  demnach 


.sein. 


a. 

b. 

Zinn 

78,70 

79,52 

Blei 

iO,iJ 

19,71 

Kupfer 

Sp. 

0,09 

Eisen 

0,10 

0,19 

.Vrsen 

0,17 
99,54 

Sp. 

99,51 

Pb  Sn7 

7  At.  Zinn 

—      8*6 

79,96 

\    -    Blei 

—     207 

—      20,04 

1033' 

100. 

Phil.  Mag.    4    29,139. 

Quecksilber.  Hg.    (Gediegen  Quecksilber,  i 
Scheint  nicht  uniersucht  zu  sein. 

Silber.  Ag.    [Gediegen  Silber.) 

Enthält  in  der  Regel  etwas  Kupfer,  Eisen  und  Gold. 

Das  von  Kongsberg  enthält  nach  Saemann^^  einige  Procent  Quecksilber,  und 
Pisani^  fand  im  krystallisirten  4,7  i  und  5,06  p.  C.  desselben.  Ein  Theil  des  dor- 
tigen Silbers  ist  reich  an  Gohl,  dessen  Gehah  nach  Fordyce^  28  p.C,  nach  Sainelson 
und  Iljort<lahl*  *7,53  p.  C.  beträgt  Gruben  des  Untersbei^e.s'  ,  überhaupt  ist 
alles  dortige  Silber  goldhaltig,  und  in  dem  Gold  finden  sich  5.5  p.  G.  Platin. 

Körner  von  gediegen  Silber  von  Chuquiaguillo  in  Süd-Amerika,  vom  V.  G.  10,77 
enthalten  nach  Forbes»    97,84  Silber,  0.18  Gold,  0.75  Schwefel. 

r  Dan.  Mineralogy.  S)  C.  rend.  75JS74.  3)  Phil.  Transact.  4}  v.  Raib,  Jahrb. 
Min.  1869,  385.        5,  Phil.  Mag.  (4   30,439. 

Silberamalgam. 

Amalgam. 

Verliert  beim  Erhitzen  unter  Aufkochen  und  Spritzen  Quecksilber  und  hinter- 
lässt  ein  aufgeschwollenes  Silber. 

Folgende  Mischungen  beider  Metalle  sind  bekannt  : 

Ag  Gefunden. 

I.  Ag-  Ug=^  =  26,17  p.  C*    27, H  Allemont.  Cordier: 

25.0  Moschellandsberg.  Hever; 
II.  Ag    Hg   =35.07     -         M\       Ebend.    kryst.    Klapro'th; 

III.  Ag«  Ilg-i  =  r>5.  l       -         65. 1   Gr.  Uosilla   Copiapo  .  Domevko: 

IV.  Ag^'^Hg  =  86.63     -         86,5  Anpieros.  Chile.   Ders. 

Nach  Donit»yk(»   lintlen  sich  bei  Chanaroillo    Copiapo    Iheils  weisse  kömige» 

*<  Auch  künstlich  krvsljllisirt  bekannt. 


Elemente.  7 

theils  schwarze  Amalgame ,  welche  nach  seinen  Untersuchungen  Ag^  Hg^,  Ag  Hg, 
Ag3  Hg,  Ag^  Hg2  sind. 

Church  untersuchte  sogenanntes  »gediegen  Silber«  von  AUemont,  lind  zwar 
4)  blättriges,  V.  G.  M,i,  und  2)  baumförmiges,  V.  G.  10,05. 

I.  2. 

Silber  71,69  73,39 

Quecksilber  26,15  18,34 

Antimon  2,16  8,27 

100.  100. 

Sind  diese  Substanzen  homogen  oder  Gemenge  von  Amalgam  und  Antimon?  Im 
letzten  Fall  enthielte  No.  1  Ag*  Hg,  No.  2  hingegen  Ag'  Hg  oder  Ag®  Hg.  —  Auf 
1  At.  Sb  käme  in  No.  1  37  At.  Ag,  in  No.  2  10  At.  Ag. 

Church:  Chem.  News  29,199.  209.  225.  —  Cordier:  J.  Mines  12,1.  — 
Domeyko:  C.  rend.  14,567.  Ann.  Min.  1862,  123.  (6)  5,453.  —  Heyer:  Crells 
Ann.  2,90.  — Klaproth:  Beitr.  1,182. 

Gold.  Au.    (Gediegen  Gold.) 

Enthält  stets  Silber,  mit  dessen  Menge  das  V.  G.  abnimmt,  die  Farlje  blasser 
wird.    Beitmehr  als  20  p.  C.  ist  die  Scheidung  durch  Königswasser  unvollständig. 


Europa. 

» 

V.  G. 

Au 

Ag 

Cu 

Fe 

M.  Rosa 

4,7—6, 

9 

Michelotti 

Wicklow,  Irland              16,34 

92,32 

6,17 

0,78 

Mallet 

Ebendaselbst            14,34—15,07     91,01 

8,85 

Wales                               17,26 

90,16 

9,26 

15,62 

89,83 

9,24 

*  n    Fnrhf» 

15,79 

84,89 

13,99 

'  mj  m  r  %ßgw 

16,52 

90,12 

9,05 

Schottland                        1 5, 8 

81,19 

18,46 

i 

(Wanlockhead)                16,50 

86,60 

12,39 

0,35 

Church 

(Sutherlandshire)             16,62 

79,22 

20,78 

Siebenbürgen: 

Füses 

84,89 

14,68 

0,04 

0,13  1 

[  G.  Rose 

Yöröspatak 

60,49 

38,74 

4 

Desgl.  £rystalUs. 

35,84 

Boussing. 

Rheingold,  s.  Köchel,  Geol. 

Beschreibung 

von  Baden.    Karlsruhe 

1861. 

Asien* 

Ural:*) 

W.  Schabrowski              19,1 

98,96 

0,16 

0,35 

0,05 

W.  Boruschka                  18,66 

94,41 

5,23 

0, 

36 

Beresow 

93,78 

5,94 

0,08 

0,04 

W.  Katharinenburg  (kryst.] 

93,34 

6,28 

0,06 

0,32 

Desgl.  (derb) 

92,80 

7,02 

0,06 

0,08 

W.  Perroe  Pawlowsk 

92,60 

7,08 

0,02 

0,06 

W.  Czarewo  Nikolajewsk 

92,47 

7,27 

0,18 

0,08 

W.  Bucharei 

92,01 

7,52 

0,30 

0,17 

Beresow  (kryst.) 

91,88 

8,03 

0,09 

♦)  W.  =  Waschgold. 


8 


Elemente. 


V.  G. 

17,96 

17,74 


W.  Doruschka 

Desgl. 

Neviansk 
VV.  Czarewo  Nikolajewsk  17,72 

Alexander  Andrejewsk         17,54 
W.  Goruschka 

Desgl. 

Desgl. 
W.  Petropawlowsk  17,11 

VV.  Boruschka  17,06 

Altai  [Siränowski]  (Elektruin;   I  i ,  5 5 
SUiiiintlicli  von  G.  Rose  untersucht. 
Gold  von  Siaui  und  Malacca  untersuchte 


Au 
91,36 
90,76 
88,65 
89,35 
87,40 
87,31 
87,70 
87,17 
86,81 
83,85 
60,98 


Ag 
8,35 
9,02 
10,64 
10,65 
12,07 
12,12 
12,30 
12,41 
13,19 
16,15 
38,38 

Terreil. 


Cu         Fe 
0,29 

0,09     0,35 

0,09 

0,08     0,24 

0,05      0,23 
0,30 

0,33 


Afrika. 


Aschanti-Gold 

1  7,oo 

90,05 

9,94 

Church 

Senegal: 

Körner 

94,6 

5,85*1 

1 

Blaltchen 

86,8 

11,8 

0,9 

>  Level 

Goldslaub 

84,5 

15,3 

0,2 

1 

S.  ferner  Moissenet. 

A 

m  er  ik 

a« 

• 

Californien: 

16,33 

97,24 

1,08 

0,71 

Tesche- 
macher 

Sacramento 

16,23 

93,0 

6,7 

Rivot 

Stücke 

92,7 

6,9 

0,4 

Levol 

Sacramento 

16,5 

691,4 

8,5 

Rivot 

American  River 

15,70 

90,9 

8,7 

Ders. 

n,4 

90,97 

9,03 

Oswald 

Körner                     15,96- 

-16,48 

90,01 

9,01 

0,86 

>  Henry 

Gröss.  Stück 

86,57 

12,33 

0,29 

0, 

54 

Feather  River 

17,55 

89,1 

10,5 

0: 

.2 

Rivot 

Körner  u.  Blättchen 

89,61 
78,59 

10,05 
21,41 

0, 

,34 

Hofmann 
Pietzsch 

Vancouver  Insel  (kr.) 

18,5 

91,86 

6,63 

«,0 

0; 

,51 

F.  Wibel 

C  a  n  a  d  a 

Riviere  du  Loup 

16,57 

89,24 

10,76 

' 

Desgl. 

17,85 

87,77 

12,23 

Hunt 

Desgl. 

17,02 

86,4 

13,6 

Chaudiere 

86,73 

13,27 

Neuschottland: 

Tangier 

18,95 

98,13 

1,76 

0, 

05 

>  Marsh 

Lunenburg 

18,37 

92,04 

7,76 

0, 

11 

4 

Südamerika: 

Bucaramanga 

98,0 

2,0 

Giron 

91,9 

8,1 

S.  Bartolome 

91,9 

8,< 

♦)  0,15  PI. 


^ 

V 


Elemente. 

V.  G. 

Au 

Ag 

88,58 

H,42 

88,15 

n,85 

14,70 

88,24 

11,76 

U,69 

87,94 

12,06 

84,5 

15,5 

82,4 

17,6 

82,  i 

17,9 

76,41 

23,12   G.  Rose 

74,4 

25,6 

73,4 

26,6 

74,0 

26,0 

12,66 

7:3,52 

26,48 

14,15 

64,93 

35,07 

W.  El  Llauo,  Vega  de  Supia 

W.  Baja 

W.  Malpaso,  Mariciuita 

W.  Rio  Sucio,  Mariquila 

W.  Ojas  Anchas,  Antioquia 

W.  Trinidad,  S.  Rosa  de  Osos 

W.  El  LIano 

Titiribi  /krvst/: 
Scbastiana,  Marniato 
Titiribi 
Desgl. 
Marniato 
S.  Rosa  de  Osos 

Sämmtlich  nach  Boussingault. 

Das  Waschgold  aus  Chile  (Punitaqui,  Casuto,  Guaicu,  Andocollo)  enthält  nach 
Domeyko  96—84  p.  C.  Gold. 

Dasjenige  von  La  Paz  in  Bolivien  (Tipuani-Thal)  besteht  nach  Forbes  aus 
94,73 — 91,96  Gold  und  5,23—7,47  Silber,  und  hat  ein  V.  G.  von  18,31  —  16,07. 

Nach  Demselben  enth'ah  das  gediegene  Gold  von  Carabaya  im  südlichen  Peru 
(V.  G.  18,43)  97,46  Au,  das  von  Rio  de  Cajones  (V.  G.  16,51)  79,89,  und  das 
aus  dem  Flusssand  von  Chuqiaquillo  (V.  G.  16,69)  90,86  p.  C.  Gold. 

Dufrenoy  stellte  vergleichende  Untersuchungen  des  Goldsandes  von  CaHfomien, 
Neu-Granada  und  dem  Ural  an.  . 

Australien* 

W.  15,60  95,48  3,59  Kerl 

Stück  94,55  5,07  Golfier-Besseyre. 

Miller  fand  in  dem  Gold  von  Neusüdwales  1,5 — 33,7  p.  C.  Silber. 

Boussingault  nahm  an,  dass  im  gediegen  Gold  beide  Met^dle  in  bestimmten 
Atomverhältnissen  verbunden  seien,  wogegen  G.  Rose  zu  zeigen  suchte,  dass  sie  als 
isomorphe  Körper  in  den  verschiedensten  Verhältnissen  sich  legiren  und  dass  das- 
selbe Stück  an  verschiedenen  Stellen  ungleich  zusammengesetzt  sein  könne. 

Obgleich  dies  ganz  richtig  ist,  so  tritt  doch  ein  gewisses  Atomverhältniss  hier, 
wie  in  allen  Fällen  \on  Isomori>hie  zweier  Körper,  oft  ganz  deutlich  hervor.  Es  ist 
wohl  nicht  zufällig,  dass  das  silberreichste  Gold  vom  Altai  und  von  VÖrÖspatak,  das 
sogenannte  Elektrum,  genau  der  Mischung  Ag®  Au'  entspricht.  Der  berechnete 
Silbergehalt  der  Mischungen 

Ag«  Au'    =  38,64  p.  C. 
Ag   Au     =35,5 
Ag2  Au»   =26,8 
Ag   Au2   =21,6 
Ag   Au»   =15,5 


Ag   Au*   —  12,1 

Ag   Au«   —    8,4 

Ag   Au»   =6,4 

Ag   Auio=    5,2 

beweist , 

dass    manches    gediegene   Gold    doch 

Mischunc 

ist. 

in    der  That    eine  so   einfache 


10  Biemente. 

Awdojew  glaubt  an  eine  Beziehung  zwischen  der  Form  der  Goldkrystalle  auf 
ihrer  Zusarnnionsetzung.  Seine  mit  Waschgold  von  Katharinenburg  angestellten 
Untersuchungen  hatten  nämlich  ergeben : 

^    a.   in  Granatoedem  3,58 —  8,03  p.  C.  Silber 

b.  in  Tetraedern  19,47 — 20,34     - 

c.  in  Oktaedern  28,3  — 28,5 

Also  in  a.  Ag  Au*»'»  bis  nahe  Ag  Au^;  in  b.  nahe  Ag  Au^,  und  in  c.  nahe 
Ag2  Au». 

Awdejow:  Pogg.  Ann.  53J53.  —  Boussingault :  Ann.  Ch.  Ph.  34,408  (Pogg. 
Ann.  tO,3l3^  —  Church:  Chem.  News  i9.  —  Donieyko :  Ann.  Min.  (4)  6.  — 
Dufrönoy:  C.  rend.  29,193.  — D.  Forbes:  Phil.  Mag.  (i;  1,34.  (4)  29  u.  30.  — 
(ioHier  Besseyre:  Jahrb.  Min.  1854,  343.  —  Henry:  Phil.  Mag.  34,205.  —  Hof- 
mann: Ann.  Ch.  Pharm.  70,255.  —  Hunt:  Am.  J.  (2^  I5,4i8.  —  Kerl:  B.  H.Ztg. 
1853  No.  3.  —  Levol:  Ann.  Ch.  Ph.  (i)  27,310.  —  Maltet:  J.  geol.  Soc.  Dubl. 
14,271.  —  Marsh:  Am.  J.  32,399.  —  Michelotti :  Jahrb.  Min.  1853,  80.  — 
Miller:  Jahresb.  1870,  1071.  —  Moissenet :  Ann.  Min.  17,13.  —  Oswald:  Pogg. 
Ann.  78,96.  —  Pietzsch:  Arch.  Pharm.  148, 142.  —  G.  Kose:  Pogg.  Ann.  313,161. 
—  Rivot:  Ann.  Min.  (4)  14,105.  16,127. — Terreil:  C.  rend.  59,1047. — Tesche- 
macher:  J.  Chem.  Soc.  1849.  —  Wibel:  Ber.  d.  ch.  Ges.  4,139. 

Goldamalgam. 

1 .  Kleine  gelbliche  Krystalle ,  im  gediegen  Quecksilber  von  Mariposa ,  Cali- 
fornien,  gefunden,  V.  G.  15,47.  Mittel  >on  zwei  Analysen.   Sonnenschein. 

2.  Kleine  weisse,  weiche  Körner,  unter  dem  Platin  von  Choco  beobachtet. 
Schneider. 

1.  2. 

Quecksilber  59,67  57,4 

Gold  40,33  38,4 

Silber  —  5,0 


100.  100,8 


Hiernach  ist 


1.  2. 

Au2  Hg3  Ag  Au*  Hg«  =  Ag  +  2  (Au»  Hg») 
3  Hg  =   600  =     60,48  6  Hg  =   1200  =     57,36 

2  Au  =  392  =     39.52  4  Au  =     784  =     37,48 

992  100.  Ag  =      108=        5,16 


2092  100. 

Schneider:  J.  f.  pr.  Ch.  43,317.  —  Sonnenschein:  Ztsch.  d.  g.  G.  6,243. 

Platin.  Pt.    (Gediegen  Platin.) 

Auflöslich  in  Königswasser,  gewöhnlich  mit  Hinterlassung  von  etwas  Osm- 
iridium. 

Berzelius  verdanken  wir  die  ersten  zuverlässigen  Untersuchungen  des  gediegen 
Platins;  allein  in  seinen  und  Osanns  Analysen  ist  das  \on  Claus  spater  gefundene 
Ruthenium  nicht  angegeben. 


Elemente.  11 

I.  Vom  Ural, 

1.  Osann. 

2.  Gorblagodat.  a.  Nichtmagnetisch,  frei  von  Iridium.  Berzelius.  b.  Claus. 

3.  Nischnc-Tagilsk.  a.  Osann.  b.  Nichtmagnetisch,  c.  magnetisch.  Berzelius. 

4.  a  und  b.  Devillc  und  Debray. 


1. 

2. 

3. 

4. 

a. 

b. 

a. 

b. 

c. 

a.              c. 

Platin 

78,08 

87,73 

87,81 

84,60 

80,52 

75,31 

80,19       77,88 

Iridium 

0,06 

1,55*) 

1,94 

5,07 

2,41 

3,88**)     4,38 

Palladium 

1,30 

1,11 

0,76 

0,26 

0,28 

0,30 

0,88         1,41 

Rhodium 

4,ii 

1,17 

0,98 

0,60 

0,88 

1,18 

2,90         0,30 

Eisen 

10,82 

8,4i 

6,68 

11,00 

11,26 

13,29 

9,93       11,92 

Kupfer 

2,30 

0,46 

0,88 

1,32 

0,72 

5,32 

2,22         4,18 

100. 

98,91 

98,66 

99,72 

98,73 

97,81 

100.          100,07 

ünlösl.*'^) 

0,11 

M 

i,< 

1,8 

1,96 

2,3 

3,35         1,9 

Neuere  Analysen  von  Muchin. 

5.   Goroblagodal    (Kuschwinsk) .     a.    Nichtmagnetisch,    V.    G.   =    17,72. 
b.  Magnetisch',  V.  G.  =  14,25. 

5. 


a. 

b. 

Platin 

84,28 

76,60 

Iridium 

Sp. 

Sp. 

Palladium 

1,96 

1,88 

Rhodium 

3,20 

2,51 

Eisen 

9,06 

17,39 

Kupfer 

_  — 

0,37 

98,59 

9  8/7  5 

Unlöslich 

0,93 

0,5 

6.  Nischne-Tagilsk.  a.  Schwarzes  nichtmagnetisches.  Mit  Säure  ge- 
waschen, wodurch  a  silberweisse,  ß  graue  und  y  schwarze  Körner  sich 
unterscheiden  lassen,  deren  V.  G.  rcsp.  17,22 — 16,44 — 14,14  ist. 
—  b.  Schwarzes  magnetisches;  ebenso  behandelt:  a  graue, 
ß  schwarze  Kömer,  deren  V.  G.  14,82  und  13,35  ist.  —  c.  Weisses 
nichtmagnetisches.  Gewaschen:  a  silberweiss,  ß  grau,  y  schwarz; 
V.  G.  17,21  —  16,54 — 13,52.  —  d.  Weisses  magnetisches: 
a  graues,  ß  schwarzes;  V.  G.  14,63  und  13,52. 


a. 

b. 

a. 

?. 

T- 

a. 

P. 

Platin 

81,81 

83,61 

72,97 

75,64 

71,64 

Iridium 

2,44 

1,22 

1,05 

1,18 

1,39 

Palladium 

0,30 

0,23 

0,21 

0,23 

0,22 

Rhodium 

2,15 

2,38 

3,75 

3,20 

3,43 

Eisen 

11,55 

11,38 

19,66 

17,10 

19,67 

Kupfer 

0,96 

0,64 

1,21 

1,51 

1,61 

99,21 

99,46 

98,85 

98,86 

97,96 

Unlösliches 

0,57 

1,38 

3,87 

2,56 

3,75 

♦)  Worin  d,65  Os.        ♦*)  Worin  1,48  Os.        ♦♦♦)  Bei  der  Berechnung  abgezogen. 


12 


Elemente. 


Platin 

Iridium 

PaHadiuni 

Rhodium 

Eisen 

Kupfer 


a. 

78,83 
5,34 
0,17 
2,80 

tl,76 
0,28 


c. 

ß. 
83,75 

1,00 

0,25 

2,20 

11,72 

0,21 


T- 
74,05 

t,20 

0,18 

3.60 

t8,44 

0,53 


99,18        99,13        98,00 


Unlösliches        0,32 


1,89 


3,85 


a. 

ß. 

76,43 

74,07 

0,85 

1,20 

0,18 

0,t5 

2,3t 

2,84 

t5,90 

t6,26 

2,00 

3,83 

97,67 

98,35 

2,3 

2,87 

c.   Grössere  Stücke,  a.  bleigrau,  V.  G.   11,73.   b.  grau,  V.  G.  16,27. 

b. 
77,90 


Platin 

Iridium 

Palladium 

Rhodium 

Eisen 

Kupfer 

Unlösliches 


a. 

73,39 
5,05 
0,22 
2,65 

16,64 
0,32 

98,27 

6,36 


5,15 
0,22 
2,76 
12,25 
0,34 

98,62 

0,98 


II.    Aus  Südamerika. 

1 .  Barbacoas  (Antioquia) .   Grössere  Kömer.   Berzelius. 

2.  Claus. 

3.  Choco.   Devillc  und  Debrav. 


t. 

2. 

3. 

a. 

b. 

c. 

Platin 

84,91 

84,80 

88,05 

86,25 

86,90 

Iridium 

t,46 

1,02 

0,86 

t,67 

1,34 

Osmium 

1,03 

1,0t 

— 

Palladium 

1,06 

1,00 

0,50 

t,08 

t,29 

Rhodium 

3,48 

2,07 

t,43 

2,70 

1,38 

Eisen 

8,28 

8,00 

7,76 

8,40 

Kupfer 

0,74 

0,6i 

0,6t 

0,70 

t,00 

98,03 

98,82 

99,45 

t00,l6 

100,31 

Unlösliches*! 

0,72 

i,9 

7,25 

tt,6l 

III.    Aus  Californien. 

IV.  Aus  Oregon. 

V.  Aus  Spanien. 
Sämmtlich  von  Deville  und  Debrav  untersucht. 


"^j  Einschliesslich  Gold. 


UICU 

III. 

1V1I»9* 

IV. 

V. 

a. 

b. 

c. 

Platin 

89,86 

86,90 

85,76 

86,18 

78,80 

Iridium 

1 JO 

4,57 

0,95 

0,67 

1,64 

Osmium 

0,06 

1,40 

0,09 

Palladium 

0,62 

2,12 

1,46 

0,25 

1,46 

Rhodium 

«,05 

0,70 

2,19 

1,10 

4,57 

Eisen 

7,09 

4,84 

6,84 

7,20 

11,70 

Kupfer 

1,47 

0,81 

1,40 

3,60  • 

1,80 

101,19 

100,00 

99,00 

99,00 

100,06 

Unlösliches 

4,85 

8,1 

10,8 

40,3 

41,95 

13 


Auch  Kromayer  analysirtc  californisches  Platiucrz. 

VI.    Von  Borneo. 
VII.    Aus  Australien. 

VI.  1.  Böcking.   2.  Bleekerode  (nichtmagnetisch). 

VII.  Deville  und  Debray. 

VI. 


VII. 


1. 

2. 

a. 

b. 

Platin 

86,10 

82,05 

83,75 

85,75 

Indium 

0,69 

7,16 

3,08 

1,54 

Osmium 

0,31 

1,34 

^<2 

Palladium 

1,69 

2,10 

2,51 

Rhodium 

0,59 

2,10 

2,59 

Eisen 

11,12 

6,78 

6,02 

6,36 

Kupfer 

0,14 

0,39 

1,54 

1,54 

98,36 

100,00 

99,71 

100,29 

Unlösliches 

3,8 

11,43 

28,6 

28, i 

Die  ausserordentlichen  Sclnvierif^keiton  der  Analyse  gestatten  nicht ,  den  Be- 
stimmungen der  einzelnen  Platinmetalle  eine  besondere  Genauigkeit  zuzuschreiben. 

Alle  Analysen  thun  dar,  dass  das  Platinerz  im  Wesentlichen  aus  Platin  und 
Eisen  besteht.  Die  Menge  des  Eisens  schwankt  von  4,8  p.C.  (III.  b-  bis  19.66 
p.  C.  (I.  6.  a). 

Dürfte  man  annehmen ,  die  Mischung  <ler  Körner  sei  eine  gleichförmige ,  so 
würde  das  Platinerz  aus  isomorphen  Mischungen  in  ziemlich  einfachen  Verhältnissen 
bestehen  und  zwar  aus 


4.5  p.c.  Eisen 
5,3      - 

6.6  - 
8,6      - 

11,4      - 


Fe  Pt<J  == 

Fe  Pt^  = 

Fe  Pt*  = 

Fe  Pt3  = 

Fe  Pt'^  = 

Fe2pt3=  15,9     - 

Fe  Pt  =22,0  - 
Breithaupt  hat  zuerst  unter  den  Körnern  und  Krystallen  (Würfeln)  des  Platins 
hellere,  ganz  geschmeidige  vom  V.  G.  etwa  17,0  und  minder  helle,  weniger  ge- 
schmeidige vom  V.  G.  14,6  — 15,8  unterschieden,  welche  letztere  vorzugsweise 
magnetisch  sind.  Die  besten  Aufschlüsse  über  diese  beiden  Arten  Platin  liefern  die 
Untersuchungen  Muchins,  welcher  sie  nicht  blos  mittelst  des  Magnets  trennte,  son- 
dern auch  die  schwarzen  und  die  weissen  KÖnier  des  Platins  von  Nischne  Tagilsk 
in  magnetische  und  nichtmagnetische  sonderte ,  jede  Art  für  sich  untersuchte  und 
fand ,  dass  sie  nach  dem  Waschen  mit  Säure  eine  weitere  Unterscheidung  erlauben; 


14  Elemente. 

wobei  sich  heratisstcUte ,  dass  das  nichtinagnetischc  Erz  eine  gewisse  Menge   [das 
schwarze  5  p.  C,  das  weisse  i3  !).(*.;  schwarzer  Kiimer  von  dem  hohem  Eisen- 
gehalt und  dem  geringem  V.  G.  des  magnetischen  Erzes  beigemengt  enthält. 
Im  Folgenden  sind  die  betretrenden  Data  zusammengestellt. 

Nichtmagnetisches  Erz. 
A.   G  0  r 0 b  1  a  g 0  d  a  t    Kusch winsk  . 


Eisen 

V.G. 

2  a.   Berzelius 

8,44 

5  a.   Muchin 

9,06 

47,72 

B.   Nischne  Tagilsk. 

3  b.   Berzelius 

tt,26 

Schwarzes.    M. 

n,05 

6a.   Hauptmasse  desselben  =  95  p.C. 

l 

\  1 ,55 
41,38 

17,22 
16,44 

Weisses 

41,6 

47,48 

6c.   Ha u pt masse  —  87  p.C. 

41,74 

/    47,21 
1    4  6,54 

Magnetisches  Erz. 

A.  Goroblagodat. 

5  b.   Muchin  4  7,39  4  4,25 

B.  N  i s c h n  e  T a g i  1  s k. 

3  c.   Berzelius  4  3,29 

Schwarzes.    M.  4  7,7  4  4,62 

6  b.  Bestehend  aus/ f^';'"^"'  |^''»  Jf'«? 

\^  schwarzem  4  9,67  4  3,35 

6aY.   Schwarze  Körner  aus  schwarzem 

nichtmagnetischem  4  9,66  4  4,14 

6cY'  Schwarze  Körner  aus  weissem 


nichtmagnetiscl 

lem 

4  8,44 

43,52 

Weisses 

46,3 

44,42 

d.  Bestehend  aus 

/   <3,9 

4  4,63 

M     f%          mm    j^ 

\   46,26 

(3,52 

Hieraus  folgt  nun : 

das  nicht  magnetische 

Platinerz 

von  Kuschwinsk 

SZL. 

FePt» 

<7.7 

von  Nischne  Tagilsk 

~ 

Fe  Pt^ 

n,8 

das  magnetische 

von  beiden  Orten 

Fe^Pl^     ) 

Fe»  PI*     } 

U,8  —  <3,3 

,  Fe*  Pl5 
(beide  nahe'  Fe  Pt) . 
Hierbei  ist  vorausgesetzt,  dass  die  einzelnen  Kömer  gleichartig  seien,  was 
wohl  nicht  immer  der  Fall  sein  mag ,  für  grössere  Stücke  aber  entschieden  nicht 
gilt.  Aus  diesem  Gmnde  Iiat  es  auch  keinen  sonderlichen  Werth,  die  übrigen 
Analysen  zu  berechnen ,  und  es  mag  blos  bemerkt  werden ,  dass  das  cisenärmste 
Platinerz,  das  califomische  (fll.b)  mit  4,84  p.C.  etwa  =  Fe  Pl^  das  eisenreichste, 
das  schwarze  magnetische  von  Nischne  Tagilsk  (6  b  [i]  mit  19,67  p.  C.  Eisen  sehr 
nahe  Fe  Pt  ist.     Zwischen  diesen  Grenzen  Fe  Pt*  und  Fe  Pt  liegen  alle  übrigen.*] 


*)  Rie  Eisentlitter,  welche  mit  dem  Platin  vorkommen,  sollen  nach  Osann  8,41  p.  C. 
PtatlQ  enthalteo.    Sie  könnten  danach  Fe^  Pt  sein. 


Blemente.  15 

lius:  Pogg.  Anai  I3,553v  —  Bleekerode:  Ebend.  103,656.  —  Böcking: 
bann.  96,243.  —  Claus:  Beitr.  z.  Chemie  der  Piatinmetalle.  Dorpai  1854. 
u.  Debray:  Ann. Ch.  Ph.  (.3)  66,449. —  Kromayer:  Arch.  Ph.  (l)HO,U. 
:  Rokscharow,  Materialien  zur  Mineralogie  Russlands,  5,177.  —  Osann: 
8,505.  H,3H.  13,283.  14,329.  15,158. 

Platlniridinm. 

den  Körnern   des   uralischen  Platins   beobachtete  Breithaupt   einzelne 

e  von  dem  hohen  V.  G.  23,64.    Sie  sollten  nach  ihm  und  Lampadius  btos 

{  mit  sehr  wenig  Osmium  bestehen,  weshalb  er  sie  gediegen  Iridium 

uch  G.  Hose  hatte  in  dem  Osmiridium  von  Newiansk  ein  Korn  von  22,8 

sowie  einen  Kr^'stall  [Oktaeder  und  Würfel)  von  Nischne  Tagilsk  von 

^om  von  Newiansk    ist   dann  von  Svanberg  als  aus  76,85  Irid,   19,64 
9  Pallad  und  0,78  Kupfer  bestehend  erkannt  worden, 
in   dem    Irid   nicht   Ruthen   enthalten   war,    würde    das    Ganze    etwa 

mchem  Platinerz  steigt  der  Iridgchalt  auf  5  p.C.  (nichtmagneti.<;ches  von 
agilsk.  Berzelius,  weisses  nichtmagnctisches  6  c  d  und  in  grösseren 
,  selbst  auf  7  p.C.  'Bomco  2, .  Svanberg  fand  in  weissen  amerikanischen 
rnem  vom  V.  G.  16,94  (?)  55,44  Platin,  27,79  Irid,  6,86  Rhodium, 
1,  4,14  Eisen,  3,30  Kupfer,  das  Ganze  etwa 

Cu2Fe3  (Rh,  Pd)MrOPti2. 

»se  hat  auf  die  Dimorphie  des  Irids  hingewiesen ;  im  Platin  und  Platinirid 

är,  im  Osmirid  seclisgliedrig. 

>se:  Pogg.  Ann.  34,377.  54,537.  — Svanberg:  Berz.  Jahresb.  15,205. 

Osmirldinm. 

Iridosmium. 

on  Newiansk  (V.  G.  19,38 — 19,47)  giebt  nach  G.  Rose  v.  d.  L.  keinen 
*uch ,  auch  beim  Schmelzen  mit  Salpeter  nur  einen  schwachen ;  das  von 
igilsk  (V.  G.=  21, 1  2)  wird  v.  d.  L.  etwas  schwarz  und  riecht  stark  nach 
(lacht  die  Weingeistflamme  stark  leuchtend.  Beide  haben  dieselbe  (scchs- 
|[r)'stal]förm  (G.  Rose). 
Cönigswasser  werden  diese  Substanzen  kaum  angegriffen. 


0» 

Ir 

Pt 

Rh 

Ru 

CuFc 

m.  Deville  u.  Debray 

♦  7,2 

70,4 

0,1 

12,3 

— 

— 

.  Dies. 

21,0 

77,2 

^J 

0,5 

0,2 

— 

.  Dies. 

23,01 

70,36 

0,41 

4,72 

— 

1,50 

.  Dies. 

22,9 

64,5 

2,8 

7,5 

2,3 

ralien.  Dies. 

33,46 

58,13 

— 

3,04 

5,22 

0,15 

me  Tagilsk.  Kr>'st.  Claas 

27,32 

55,24 

10,08 

1,51 

5,85 

— 

merika  (Columbien; . 

ville  u.  Debray 

35,10 

57,80 

— 

0,63 

6,37 

0,16 

eo.   Dies. 

38,94 

53,27 

0,15 

2,64 

ornien.  Dies. 

43,40 

53,50 

2,60 

0,50 

.  Dies. 

40,11 

43,28 

0,62 

5,73 

8,49 

1,77 

;l. 

48,85 

43,94 

0,14 

1,65 

4,68 

0,74 

l.BIättchen.V.G.  19,25 

• 

i^elius 

49,34 

46,77 

— 

3,15 

— 

0,74 

16 


Elemente. 


Os 

1.1.  Ural.  Ein  Korn.  Berzelius  75 

14.   Desgl.  Berzelius  80 

fn  di<;sen  Mischungen  sind  die  AtomverhUItnisse : 


Ir 

25 
20 


üs 

Ir 

1. 

i 

8 

i. 

1 

3,7 

.3. 

2,3 

7,3 

4. 

1   ■* 
1 ..') 

4.3 

•• 

5.0 

9,7 

6. 

6 

\i 

7. 

2.5 

4 

8. 

•^ 

11 

9. 

•K 

9 

10. 

3,3 

11. 

3,3 

U. 

8 

8 

13. 

1 

14. 

1 

Pt 


Rh 
3 

1 
1 
1 


Ru  üs 
1 
1 
1 
1 
4 


<,7 


3 
1 
1 
1 
1 


<,7 


1 
3 
2 
4 
1 

1 

3 
4 


Ir 
4 

4 
3 
3 

i 

2 
5 
3 
;> 
1 
1 
1 
1 
1 


Ir*Os 
Ir^  Os 

Ir^üs 

Ir^  Os^ 

IrOs 

IrOs» 
Ir  Os* 


Broilhaupl  iiiachle  auf  die  Isoinoqihie  <les  Minerals  mit  AntimonnickeL  Roth- 
nickelkies, llaarkies,  Magnetkies  und  Grenockit  aufmerksam. 

Berzelius:  PojU'g.  Ann.  32,i32.  —  Breithaupt:  Ebend.  31,310.  —  Claus: 
S.  Platin.  —  Deville  u.  Dehray :  Ann.  Ch.  Ph.  !3;  36,i81.  —  (i.  Rose:  Pogg.  Ann. 
29,432. 

Palladinm.  Pd.    (Gediegen  Palladium.; 

Eine  Untersuchung  ist  ni(*ht  bekannt. 

Das  Ouro  pudre  von  Poq)ez  in  Brasilien  besteht  aus  83,98  Gold,  4,17*Silber, 
9,83  Palladium.    Berzelius. 

G.  Rose  \enmithct,  dass  das  brasilianische  reguliir  sei,  während  das  von 
Tilkerode  offenbar  sechsgliedrig  ist. 

Berzelius:  Jahresb.  13,203.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  33,329. 

Platinlegirung.  Ein  von  Aicupai  im  französischen  Guiana  stammendes 
Mineral  \om  V.  G.  13,63,  welches  v.  d.  L.  schmilzt,  und  aus  dem  Salpetersäure 
Silber  und  Kupfer  auflöst,  besteht  nach  Damour  aus  H,96  Phitin,  18,18  Gold, 
18,39  Silberund  20,36  Kupfer,  und  würde  eine  Leginmg 

Au^  Ag«  Pt«  Cui2 
darstellen. 

Rhodiumgold.  In  Mexiko  soll  ein  .solches  mit  34  bis  43  p.C.  Rhodium  vor- 
konmien. 

Del  Rio:  Ann.  Ch.  Ph.  29,137. 


Telluride.  17 


Telluride. 

Melonit.   (Tellurnickel.) 

Ein  in  mikroskopischen  sechsseitigen  Tafeln  krystallisirtes  röthlichweisses  Erz 
von  der  Stanislaus-Grube,  Californien. 

Im  Kolben  ein  Sublimat  in  farblosen  Tropfen.  V.  d.  L.  blaue  Flamme,  weisser 
Beschlag  und  graugrüne  Masse. 

Aus  der  grünen  .«^Ipetersauren  Auflösung  scheiden  sich  beim  Verdampfen  Kry- 
stalle  von  telluriger  Substanz  ab. 

Gcnth.  Atome 

Tellur  73,43  0,574 
Nickel  i0,98  0,356 
Silber  4,08  0,038 
Blei  0,72      0,004 

99,2  1 
Die  At.  der  R  und  des  Tellurs  sind  =  I  :   1,44.    Zieht  man  Ag  und  Pb  als 
Ag2  Te  und  Pb  Te  ab,  so  ist  die  Hauptmasse 

Ni2  Te3 

i,08  Ag=  2,43  Te=  6,51  Ag^  Te 

0,72  Pb  =  0,45    -  =  1,17  Pb    Te 
Rest.  ■         Berechnet 

Tellur        77,08  3Te  =  384  =  76,49 

Nickel       22,92  i  Ni  =_n  8  =  23,5]^ 

'   100.  ~5Ö2      ~\Öo'.   ~ 

Genth:    Am.  J.  Sc.  ;2).  i5,305. 

Tellurblei. 

Giebt  im  K.  nur  ein  sehr  geringes  Sublimat ;  in  der  olfenen  Röhre  rund  um  die 
Probe  einen  Ring  von  Tropfen  und  einen  weissen  Dampf,  der  sich  zu  einem  schmelz- 
baren Sublimat  verdichtet.  V.  d.  L.  färbt  es  die  Flamme  blau,  schmilzt  in  der  inneren 
Flamme  zu  einer  Kugel,  die  sich  bis  auf  ein  Silberkorn  verflüchtigt,  wobei  in  der  Nähe 
ein  metallglänzender  Ring ,  weiterhin  ein  bräunlich-gelber  Beschlag  entsteht ,  der 
unter  Blaufärben  der  Flamme  flüchtig  ist.   G.  Rose. 

Leicht  auflöslich  in  Salpetersäure. 

1 .  Grube  Sawodinskoi,  Altai.   G.  Rose. 

2.  Stanislaus-Grube,  Californien.   Genth. 

3.  Red  Cioud-Gr.,  Colorado.   V.  G.  8,06.   Genth. 


1. 

2. 

3. 

Tellur 

38,37 

37,31 

37,99 

Blei 

60,35 

60,71 

60,12 

Silber 

1,28 

1,17 

0,62 

Gold 

0,26 

0,19 

100. 

99,45 

R   0,69*) 

99,71 
Pb  Te 
I  At.  Tellur  =  128  =  38,2  1 
I    -     Blei       =  207  =  61,79 

335       100. 


♦}  Zn,  Fe,  Ca. 
Bammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II-  2 


18  Telluride. 

Genlh:  Am.  J.  Sc.  ii  io,305.  — J.  f.  p.  Ch.  '*■  10,355.  —  G.  Rose:  Pogg. 
Aon.   18,68. 

Tellur$ilber. 

Giebt  beim  Erhitzen  und  Rösten  fast  nichts  Flüchtiges.  V.  d.  L.  schmilzt  es, 
raucht  und  gieht  ein  sprödes  Silberkorn.  Mit  Soda  und  Kohle  im  Kolben  geglüht, 
liefert  es  mit  Wasser  eine  tiefrolhe  Flüssigkeit. 

Auflöslich  in  Salpetersäure;  aus  der  Auflösung  krystallisirt  teliurigsaures  Silber. 

1.  Gr.  Sawodinskoi.  Altai.    Mittel  von  zwei  An.  G.  Rose. 

2.  Nagyag.  V.  G.  8,31 — 8.45.   Petz. 

3.  Retzbanya.    Approx.  Analysen  von   a.  derbem,   b.  körnigem,   dieses  nach 
.Vbzug  von  15.25  p.  C.  Unlöslichem.   Rg. 

4.  Stanislaus-Gr. .  Californien.   Genth. 

5.  Red  Cloud-Gr.,  Colorado.    V.  G.  8.178.   Genth. 

I.  i.  3.  4.  5. 

a. 
Tellur  36,93  37.76 

Silber  6i.37  61,55  60,  i8 

Gold  —  0,69 

Eisen  0,37  — 


99.67  100, 


b. 

39,64' 

37.86 

6i,5 

55,60 

59,91 

1,05 

0.22 

Ni  1,54 

Fe  1,54 

100. 

Pb  0,45 

Ag2  Te 

1  At.  Tellur      =      \  iS     =     37.il 
i    -    Silber      =      2  16      =      62,79 


99,96 


3ii  100. 

Genth:  Am.  J.  Sc.  i  45,305.  J.  f.  p.  Ch.  i  10.355.  —  Petz:  Pogg.  Ann. 
57.570.  — G.  Rose:  Ebend.   18.64. 

Tellurwismuthsilber.  Ein  graues.  feinkÖrnige>  Erz  aus  dem  Staat  Jalisco 
(Sierra  de  Tapalpa  in  Me\iko,  dessen  V.  G.  =  7,80:  schmilzt  leicht,  kocht  und 
dampft  V.  d.  L.  stark,  beschlägt  die  Kohle  jjelb  und  weiss  und  lässt  ein  Silberkorn. 
Giebt  mit  Salpetersäure  zuerst  eine  grüne,  dann  farblose  Auflösung  und  einen 
weissen  Rückstand. 

Nach  einem  Versuche  enthält  da*i  Erz : 

Andere  Proben 
Schwefel  3.32  2,38 

Wismuth  48.50  48,24 

Tellur  2i.lO 

Silber  23,3.)  20.78  20,  i3  2l,8i 

99,27  <>"     0,34 

Das  Atomverhältniss  ist  • 

S  :  Bi  :  Te  :  A{i  =  1 0.  i  :   23  :    19:   21.6 

=      1        : f,2  :  1,8  :   2,08 
oder  nahe  =1:2:2:2,  wonach  es 

Ag2  Bi2  Te-  S 
sein  würde,  was  man 

Ag2  S  -f-  2  Bi  Te 
schreiben  kann. 

Rauimelsberg :  Ztsch.  d.  g.  G.  21.81. 


Telluride. 


19 


Tellurgoldsilber.    ^Schrifterz,  Calaverit,  Petzit.) 

Es  kommen  Verbindungen  dieser  Elemente  in  verschiedenen  Verhältnissen  vor, 
zunächst  hinsichtlich  des  R  und  des  Tellurs. 

A.    R2Te    Petzit). 

4.   Red  Cloud-Gr.,  Colorado.   V.  G.  8,789.   Genth; 

2.  Ebendaher.   V.  G.  8,897.   Genth. 

3.  Nagyag.   V.  G.  8,72 — 8,83.    Petz. 

4.  Red'cioud-Gr.   V.  G.  9,0t.   Genth. 

5.  Califörnien.  a  Stanislaus-Gr. ,  Calaveras  Co.  b)  Golden  Rule-Gr.,  Tuo- 
lumne  Co.  Beide  werden  von  Salpetersäure  geschwärzt  und  mit  Hinter- 
lassung des  Goldes  aufgelöst.   Genth. 


\ 


i. 


3. 


5. 


a. 

b. 

Tellur          37,60 

34,9t 

34,98 

32,97 

32,23 

32,68 

Silber         59,68    ^ 

50,56 

i6,76 

40,80 

42,15 

41,37 

Gold              3,31 

13,09 

18,26 

24,69 

25,62 

25,29 

100,59 

Cu,  Fe 

Pb    0,17 
,  Zn    0,58 

99,31 

100. 

1,49       " 
99,95 

100. 

99,34*] 

Hiernach  sind  alle 

w  Ag-^  Te  \ 
Au2  Te  / 

und  n  ist 

in  t  —  32 

2—7 

3—5 

4 
3. 

.    5   in-:       3 

4.  und  5. 

* 

3Te  — 

38i    —   34, 

28           2Te 

—   256 

33,00 

5Ag 

540   —   48, 

2 «           3  Ag 

—  324   — 

41,75 

Au  — 

196  —  n, 

5 «              Au 

—    196   — 

25,25 

1120 


776        100. 


100. 

B.  R  Te2, 
Schrift erz,  giebt  beim  Rösten  ein  weisses  schmelzbares  Sublimat,  schmilzt  v.  d.  L. 
2U  einer  dunklen  Kugel ,  färbt  die  Flamme  grünblau  und  giebt  einen  weissen  Be- 
schlag, der  in  der  inneren  Flamme  mit  blauem  Schein  verschwindet.  Nach  längerem 
Blasen  bleibt  ein  gelbliches  geschmeidiges  Korn,  das  im  Erstarren  aufglüht.  Berzelius. 
In  Königswasser  unter  Ab.scheidung  von  Chlorsilber  auflöslich ;  die  Auflösung 
MTird  durch  Wasser  weiss  gefällt.  ^ 

1.   Schrifterz  von  OlTenbanya.    V.  G.  8,28.   a.  feine  nadeiförmige,    b.  un- 
deutliche Krystalle.   Petz. 
Desgl.,  Red  Cloud-Gr.,  Colorado. 
Calaverit  von  der  Stanislaus-Gr. 


2. 
3. 
4. 


V.  G.  7,943.   Genth. 
Derb,  broncegelb.   Genth. 


Desgl.  Red  Cloud-Gr.,  Colorado.    Genth. 


*)  Fünf  spätere  Analysen  haben  diese  Resultate  bestätigt. 


J* 


20 


Telluride 

• 

4 

■ 

i.- 

:i. 

i. 

a. 

b. 

Tellur 

59.97 

58.81 

56.  n 

55.95 

57.67 

Antimon 

0.58 

0.66 

Silber 

11.47 

f  i.n 

13.05 

3.30 

i.ii 

Gold 

i#>.97 

i6,  47 

M.83 

i0.8l 

40,59 

Blei 

0.*5 

♦.75 

99.97 

— 

Kupfer 

0.76 

— 

100.  100.  100.06  100.50 

Eine  frühere  approximative  Analyse  dos  Sclirilterzes  von  Berzelius  halle  Hi  Te» 
11.3  Xfi.  i*  All.  1.5  Pb  ueiLieben.  Die  älteste  von  Klaproth  10  p.  C.  A^  und 
30  p.  C.  Au. 

In  No.  I  a  sind  die  Atome  von  Te   Sb   :  Ag    Pb  :  .\u  =  47.3  :  10.7  :  I3.7»>  = 

4.4  ;   I   :    1,3,   oder;  Te  :  Af:.  Au  =  1.93  :   I,   d.  h.  =  i  :    I.    Wenn  Ag  :  Au  = 

I   :   |,.i3  =  3      4  ist.  -o  ist  da-  Schriftorz 

(  3  \"  Te2 
\ei  \u^  To»*  =  '  '^  \ 
'^^    -^"    *^  \   iAuTe2 

Im   No.   5    ist  das  Atom\orhältniss  Te  :    Ag.  Au    =  1.8  :   I.   d.  h.  gleichfall?? 

nahe  i  :   \  :  femer  Ag  :  .\u  =  I   :    I  :  also  ist  das  Mineral 

_  (  Ag  To2 

~  I  Au  Te2 

Im  Cdli^\erit  No.  3  ist  .\g  :  Au  =  I  :  7,  in  No.  4  =  I  :   10.    Sie  sind  aI<o 

7.\uTe2  I  lOAuTe^  \ 

Ag  To2  f         ""''  Ag  Te2  / 

I.  i. 

l4To  =    1792   =   61.80  iJe  =  512   =   62,74 

3Ag  =      324=    11.17  Ag  =  108=    13.23 

4.\u=      784   =    27.03  .\u  =  196  =   24.03 


2900         100.  816         100. 

Berzelius:    Jahrcsb.    13,162.    —   Gonth:   Am.   J.  Sc.     2     45.305.  —    Pol/. 
Pogg.  Ann.  57.472.   J.  f.  p.  Ch.     2     10.355. 

Weisstellur. 

Gelberz. 

Ausser  einer  riltereii  .\nalyse  Klaproth's  besitzen  wir  von  dio.<eni  Erz  von  NagyaR 
neuere  von  Petz. 

1.  Lange  weisse  Krystalle.    V,  G.  8.27. 

2.  Dicke  dergl.   V.  G.  7.99. 

3.  Kurze  gelbliche.    V.  G.  8,33. 
4.  5.   Derbe  hellgelbe  Massi». 


1. 

i 

3. 

1. 

■» 

Tellur 

o5,39 

;8.  iO 

:il,52 

1  » .  o  1 

&9.96 

Antimon 

i.öO 

H.li 

S.54 

3.82 

Gold 

24.89 

2s. 98 

27.10 

25,31 

29.62 

Silber 

14.68 

h»,69 

7.  47 

10.40 

2.78 

Bloi 

2.5  4 
100. 

3 . 5  1 

8.16 
100. 

H.2I 
100. 

13,82 

100. 

100. 

*   Nach  .\hzuc  v.>n  1.S3  p.  C.  S«  8,28  Fe.  0.S6  Ca.  Zn. 


Telluride. 

Atoinverhältniss. 

r 

2. 

3. 

4. 

M 

5. 

Te 

43,3 

37,8 

40 

< 

J4,8 

39 

Sb 

2 

7 

4,7 

7 

3 

Au 

<2,7 

U,8 

13,8 

\ 

13 

15 

Ag 

U,6 

10 

7 

9,6 

2,6 

Pb 

<,« 

1,7 

4 

5,4 

6,7 

Oder 

Te,Sb 

:  Au,  Ag,  Pb 

i. 

45,3 

:    27,5  —    1 

.65  . 

2. 

44,8 

:    26,5   —    1 

.69 

3. 

44,7 

:    24,8   —   \ 

,8 

4. 

41,8 

:    28       —   \ 

%3 

5. 

42 

:    24,3   —    1 

,73  . 

21 


Hiernach  seliwanken  die  Verhältnisse  um 

<.8  :  I  =  R9  (Te,  Sb  •'^  No.  3 

K75  :  I  =  R7  (Te,  Sb  *    -     5 

1,66  :  1  =  R5  (Te,  Sb  ^    -     \.  t 

1,5  :  1  =  R3  (Te,  Sb  2    -     4 

Nicht  minder  grosse  Schwankungen  zeigen  die  einzelnen  Elemente 


Pb 

:   (Ag,  Au; 

Au 

:  Ag 

Sb 

Te 

1. 

22 

1 

1 

21,6 

2. 

14,6 

1,5 

1 

5,4 

3. 

5,2 

2 

1 

8,5 

4. 

4 

1,3  : 

1 

5 

5. 

2,6 

6 

H 

13 

Sind  diese  Substanzen  rein  und  homogen? 

Die  Annahme  Genth's,  sie  enthalten  das  Antimon  beigemengt,  ist  nicht  wahr- 
^»cheinlich ;  wird  Blei  und  Silber  als  R  Te  berechnet ,  so  bleibt  meist  (jedoch  nicht 
in  4;  Au  To^  übrig,  wiewohl  es  auch  nicht  gerechtfertigt  ist,  Silber  imd  Gold  in 
Form  verschiedener  Telluride  sich  zu  denken,  worauf  G.  Rose  schon  aufmerksam 
gemacht  hat. 

Gonth  und  Petz:  A.  a.  0.  —  G.  Rose:  Mineralsystem  S.  56. 


Telluride  mit  Sulfuriden. 

Blättererz. 

Giebt  beim  Rösten  schweflige  Säure  und  ein  weisSses  und  graues  Sublimat. 
Schmilzt  V.  d.  L.,  raucht,  Tärbt  die  Flamme  blau  und  setzt  einen  gelben  in  der 
inneren  Flamme  flüchtigen  Beschlag  ab,  zuletzt  ein  geschmeidiges  Goldkorn  hinter- 
lassend. 

Chlorwasserstoffsäure  löst  es  unter  Schwefelwasserstoffentwickelung  theilweise 
auf;  der  Rückstand  besteht  nach  Berthier  aus  Y3  Crold  und  Y3  Tellur,  nach  Folbert 
enthält  er  auch  Blei.  Salpetersäure  lost  es  nach  Letzterem  unter  Abscheidung  des 
Goldes  auf.  Königswasser  bildet  eine  solche  von  Schwefel,  schwefelsaurem  und 
Chlorblei. 


22  Arsenide  aod  Ariünioniuc. 

Die  Analysen  des  Blättererzes  ^o^  Nagyag  von  RIaproth  und  von  [Brandes 
können  nicht  als  zuverlässig  gellen,  was  die  Bestimmung  des  SchweMs  betrifft. 
Schönlein  untersuchte  reines  Material,  und  fand,  gleich  Jenen,  kein  Antimon» 
welches  indessen  \on  Berthier  und  Folbert  anfi^egeben  wird. 


1. 

4 

3. 

4. 

5. 

Klaproth 

Brandes 

Schönlein 

Berthier 

Folbert 

Schwefel 

9.70 

n.7 

9,7i 

Tellur 

32.* 

3 1  -  *  4 

30,09 

13.0 

17.6.^ 

Antimon 

— 

4.5 

.3.77 

Blei 

54.0 

54. i4 

50.95 

63,1 

60.55 

Gold 

9.0 

8.i9 

9.10 

6.7 

5.9  t 

Silber 

0.5 

0.53 

Kupfer 

t.3 

1.18 

0.99 

10 

— 

401.36  100.  97. 5& 

Petz  fand  6.5 — 7,8 — 8,5  p.  C.  Gold. 

Atomverhältniss. 


s 

'iO.3 

36.6 

30.3 

Te 

25 

24.4 

23.5 

10,2 

.43.g 

Sb 

— 

3.7 

3.1 

Pb 

26 

26.3 

24.6 

J0,5 

29,2 

Au 

4,6 

i.2 

4.6 

3.4 

3 

Ag 

0.5 

0.5 

Cu 

2 

4,9 

1.6 

4.6 

In  den  drei  ersten  Analysen  ist  Au  .-  Pb  =  (  :  6  oder  5.     In  No.  3  verhalten 

m 

sich  R  :  S  :  Te  genau  =  4  :   4  :  3.  so  dass  das  ganze 

Pb,  Au  *  S<  Te^ 
ist,  was  \ielleicht  auf  den  Ausdruck 

R    S.  Te  2 

reducirt  werden  kann. 
Wöhler  schlägt 

5Pb  S       I 

6  Pb  Te     >  4-  i  Te  S- 
Au2  Te  ) 
vor.  wobei  R  :  S  :  Te  =  43  ;   13  :   4  4  genommen  i.<t. 

Berthier:  Ann.  Ch.  Ph.  54,450.  — Brandes:  Schwgg.  J.  35.409.  —  Folbert: 
Verh.  de<i  siebenb.  Vereins  f.  Naturw.  Jahrg.  8.  —  Klaproth:  Beitr.  3,26.  — 
Petz:  Pogg.  Ann.  57.477.  —  Schönlein:  Ann.  Ch.  Pharm.  86.20  4. 


Arsenide  und  Antimonide. 
Arsenikknpfer. 

I.   Whitney  it.     Ein  derbes,  röthlich-weisses  Mineral,  v.  d.  L.  leicht  schmel- 
zend unter  Entwickelung  von  Arsendämpfen,  und  in  Salpetersäure  auflöslich. 

4.  Houghton  Co.,  Michigan.   V.G.  8.408.    Mittel  zweier  Analysen.   Gentb. 

2.  Nordküste  des  Oberen  Sees.   V.G.  8,47  4.    Derselbe. 

3.  Potrero  grande,  Copiapo  in  Chile.   V.G.  8.69.  Forbes. ~ 

4.  La  Laguna,  Sonora.    Genth. 


Arsenide  und  Antimonide.  23 


\. 

f. 

3. 

4. 

Arsen 

H,6< 

12,28 

H,56 

H,46 

Kupfer 

88,13 

87,48 

88,02 

88,54 

Silber 
Unlösliches 

1     0,40 

0,04 
99,80 

0,42 

Spur 

i  00,14 

100.       • 

100. 

Cu»  As. 

\  At.  Arsen 

r-     75      — 

n,62 

• 

9    -    Kupfer 

—  570,6  — 

88,38 

645,6  100. 

Bertrand  en^ähnt  eines  gelblichen,  dehnbaren,  aber  nur  etwa  7,5  p.  C.  As 
enthaltenden  Arsenikkupfers  von  Fortana  di  Paposo  in  Chile. 

Bertrand:  Ann.  Mines.  1872.  1.  —  Korbes:  Phil.  Mag.  (4)  20,423.  —  Genth: 
Am.  J.  (2j  27,400.  32,192.  45,1. 

II.  'Algodonit.   Verhält  sich  wahrscheinlich  ähnlich  wie  die  übrigen. 

1.  Algodones,  Coquimbo,  Chile.    Field. 

2.  Oberer  See,  den  vorigen  begleitend.    Genth. 

3.  Cerro  de  las  Seguas,  Dept.  Rancagua,  Chile.    Genth. 


1. 

2. 

3. 

Arsen 

16,23 

16,72 

16,44 

Kupfer 

83,30 

82,35 

83,11 

Silber 

- 

0,31 
99,84 

0,30 
99,37 

Sp. 
99,55 

Cu«  As. 

1 

At. 

Arsen 

^ 

,    75 

16, 

,47 

6 

- 

Kupfer     — 

380, 

4    — 

83, 

,53 

455,4  100. 

Field:  J.  Ch.  Soc.  10,289.  —  Genth:  Am.  J.  (2)  33,4. 

III.  Domeykit.    Im  Kolben  unveränderlich.    Sonst  wie  I. 

1.  Calabozo  (Coquimbo],  Chile.    Domeyko. 

2.  Chile.    Field. 

3.  Grube  S.  Antonio  (Copiapoj,  Chile.  V.  G.  6,70.   Frenzel. 

4.  Corocoro-Grube,  Chile.    Forbes. 

5.  Oberer  See.    a.  V.  G.  7,56.   Genth.    b.  V.  G.  7,207.  Frenzel. 

6.  Cerro  de  las  Parracutas,  Mexiko.   V.  G.  7,547.    Frenzel. 

1.  2.  S  •  4.  o.  6. 

a.  b. 

Arsen               28,36        28,35        25,82        28,41        29,25  28,29  27,10 

Kupfer             71,64        71,52        70,16        71,13        70,68  72,02  72,99 

Eisen                  —             —              3,50          0,46*)       —  —             — 

Schwefel           —            —             0,49          —            —  —             — 


100.  99,87        99,97      100.  99,93      100,31       100,09 

Domeyko  hatte  in  No.  3.  23,29  As,  70,7  Cu,  0,52  Fe  und  3,87  S  gefimden. 

*)  Silber. 


24 


Arsenide  und  Antimonide. 


Unzweifelhaft  ist  das  Mineral 

1  At.  Arsen 
3    -    Kupfer 


Cu=»  As. 


iO 


=      190, i     — 


28, i9 
71,71 


i65,i 


100. 


DoniONko:  Ann.  Min.  i  3,5. —  Field :  S.  oben.  —  Forbes:  Qu.  J.  Geol.  Soc. 
17,  i4.  —  Frenzel:  Jalirb.  Min.   1873.26.  —  Genth:  Am.  J.     *    33.193. 

IV.  Condurrit.  Früher  auf  der  (londurra-Grube,  neuerlich  auf  der  Wheal-Druid- 
Grube  bei  Kedruth  in  ('ornwall  \or^ekoninien  und  zuerst  von  Faraday  untersucht. 

Giebt  im  Kolben  Wasser  und  arsenige  Säure.  Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Enl- 
wickelunf:  von  Arsen  zu  einer  Kugel,  welche  beim  Abkühlen  spratzt,  aufschwillt  und 
berstet.     Nach  wiederholtem  Schmelzen  mit  Soda  und  Borax  bleibt  ein  Kupferkom. 

Wasser  zieht  arsenige  Saure  aus.  Chlorwasserstoffsäure  löst  diese  und  Kupfer- 
oxydul auf  und  hinterlässt  einen  metallischen,  aus  Arsen,  Kupfer  und  wenig  Schwefel 
bestehenden  Rückstand.  Kalilauge  zieht  arsenige  und  Arsensäure  unter  Abscheidung 
von  Kupfero\>dul  aus.   Rg. 

Nach  Bhth  zieht  kohlensaures  Natron  arsenige  Säure,  Kalilauge  Arsensäure  aus. 
Das  in  Chlorvx  asserstotrsäure  Unlösliche  enthält  nach  DeuLselben  auch  Eisen  und 
Schwefel,  besteht  aber  nach  längerem  Kochen  nur  aus  Arsen. 

Als  Gan/.es  besteht  der  U.ondurrit  aus  : 

Bl>lh 

2,33 
19.51 
60.21 

0.25 

2.U 
13J7 

1.62 

O.ii 

0.06 


Faradav 

• 

Schw  efel 

3.0») 

.\rsen 

19.66 

Kupfer 

60,50 

Eisen 

Wasser 

8.99 

Sauerstoff 

Kohlen>tot! 

WasM^rstoM 

Stick>loff 

R'> 

Winklti 

2,20 

0.32 

18,77 

23,60 

70,26 

51.29 

0.66 

0.64 

5,83 

2.65 

Mn       0.15 

SiO'^      0.18 

100 


In  i'.hlorw  a»erstuirsäure 

löslich  = 

unlöslich     = 


A 

B 


71.8* 
29.60 

TöTTiT 


A 


Winkler 
92.92 
5.31 

98.23 
B 


A-"-  0 ' 
As2  0^ 
Cu-  0 
Cii    0 
Fe-  O^ 
Mn  0 
ai 


R^. 
•> .  1  .1 


86.7^ 


8.12 


100. 


W 

3i.37 
1.20 

6rt.21 
M9 

0,  IS 
2.H5 

röTT 


ii:- 


As 

Si  <  y- 


7.43 

i3.30 
2.3:> 

100. 


W. 

9.80 
37.67 
19.15 

3.38 

FoüT 


Es  ergiebt  sich  hieraus,   dass  der  i'.ondurrit  em  Gemen^re  und  wahrscheinlich 
ein  Zersetzun:^ipnkdukt    \ielleiohl  von  Tennantil    ist 


Arsenide  und  Antimonide. 


25 


Auch  Kobell  hat  Versuche  mit  dem  Condurrit  angestellt. 

Blyth:  Ann.Ch.  Pharm.  66,263.  —  Faraday:  Phil. Mag.  18«7.  286.  — Kobell: 
J.  f.  pr.  Ch.  39.204.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  7t, 305.  —  C.  Winkler:  B.  h. 
Ztg.  1859.  No.  42. 

O'Bileylt. 

Ein  stahlgraues ,  schwarz  anlaufendes  Mineral  aus  Burmah ,  nach  Waldie  ent- 
haltend : 

At. 


Arsen 

40,80 

Antimon 

0,57 

Eisen 

45,76 

81 

Kupfer 

12,87 

20 

} 


55 
102 


100. 


RUs     = 


Andere  Proben  gaben  dasselbe  Verhältniss  der  Bestandtheile. 
Chem.  News  23,4. 

4Fe2As  \ 

Cu^As  / 

5As      =      375  =  39,48 

8  Fe      =     448  =  47,17 

2Cu      =      126,8        =  13,35 


949,8 


100. 


Antimonsilber. 

Liefert  beim  Rösten  ein  weisses  Sublimat  und  umgiebt  sich  mit  einem  gelben 
Rande.  Schmilzt  v,  d.  L.  leicht,  entwickeh  Antimondampf,  beschlägt  die  Kohle 
weiss  und  hinterlässt  zuletzt  ein  Silberkorn. 

Hinterlässt  in  Salpetersäure  einen  weissen  Rückstand  von  antimonsaurem  Silber 
(Ag  Sb3  0») . 

I.   Rosario,  Chile. 

II.  Andreasberg  (Gruh^  Gnade  Gottes i . 

III.  Wolfach. 


IV.  Chanarcillo. 

V.   Chile. 

I. 

Ag.      ■ 

Sb. 

Y.  G. 

1. 

Domeyko 
II.  * 

94,2 

%. 

Plattner 

8i,7 

15,0 

3. 

Vauquelin 

78 

# 

4. 

Klaproth 

77,5 

9,82 

5. 

Abich 

75,25 

6. 

Rg 

/     74,4 
\     75,3 
J      72.3 

■       •       • 

9,851 

(0,2  p.  C.  As) 

\      72,6 

•       •       • 

9,73—9,77 

IH. 

■ 

7. 

Rg. 

82,2—83,8 

15,84 

10,027 

feinkörnig 

8. 

Klaproth 

84 

feinkörnig 

9. 

Ders. 

76 

grobkörnig 

40. 

Selb 

75—70 

desgl. 

11. 

Petersen 

71,52 

27,2 

9,611 

blätterig 

26  Arsenide  und  Antimonide. 


IV. 

Ag. 

12.  Domevko 

6i 

V. 

13.   Doineyko 

60, 

2  3,0  ) 
As    16,9  / 

Hiernach    waren    haupt<iächlirli    folfiende    isomorphe    Mischlingen    zu    unter 
scheiden : 


1. 

2. 

3. 

Api**  Sb 

Ag6  Sb 

.\g3  Sb 

8Ag 

—  1944  —  94.1 

6Ap 

—  648  —  84,2 

3Ag 

324  —   72,65 

Sb 

—     122  —     Ö.9 

Sb 

—  122  —    15,8 

Sb 

—  122  —   27,35 

i066        100. 

"TO        100. 

446        100. 

4. 

5. 

/  Ag^  Sb'»  \ 
Ag2  Sb  \  \i^^  As  ^  / 

2Ag  =  216  =  63,9  8  Ag  =  864  =  59,4 

Sb  =  122  =  36,1  3Sb  =   366  =   25,2 

338        100.  "i  As  =   225  =    15,4 

1455        100. 
Agi^Sb  ist  No.   1. 
Agß  Sb    -     -     2.   Andreasberg. 

-  7.  8.  Wolfach. 
Ag5  Sb    -     -     6.   Andreasberg. 

-  M .    Wolfach. 
Ag2  Sb    -     -   12.  Chanarcillo. 
Ag^    Sb,  As^  ist  No.  13.   Chile. 

78  p.C.'Silber    No.  3,  4    entsprechen  Ag^  Sb    berechnet  78  p.C.) 
75     -         -        No.  5,  6,  9,   10;  entsprechen  Ag^  Sb^  :75,8) 

oder  AgJOSb^  (74,9) 

Die  Form  der  Mischungen  Ag^  Sb  und  Ag-*  Sb  ist  dieselbe. 

Abich:  Crells  Ann.  2,3  1798;.  —  Domevko:  Phil.  Mag.  4;  25,106.— 
Klaprolh:  Beitr.  2,298.  3,173.  —  Selb:  Min.  3,464.  —  Plattner:  Mittheilg.  — 
Rammeisberg:  Zeitschr.  d.  g.  G.  16,618.  —  Petersen:  Pogg.  Ann._  137,377. — 
Vauquelin:  Hauv. 

Rittingerit. 

Nach  einer  Analyse  >on  Schrauf  wäre  dies  zwei-  und  eingliedrige  Mineral  von 
Joachimsthal,  V.  G.  5.63,   nicht  Schwefelarsensilber,   wie  Zippe   behauptet   hatte, 
sondern  Arsens  über  mit  etwas  Selen,  aber  frei  von  Schwefel. 
Wien.  Ak.  Ber.  65,227. 

Da  der  Silbergehall  =  57,7  p.C.  gefunden  wurde,  so  scheint  es 

Ag  As 
zu  sein. 

1  At.  Arsen  =    75  =   41,0 
I    -    Silber  =  108  =  59,0 

183         100. 

Arseniksilber.  Das  Arseniksilber  von  .\ndreasberg  iV,  G.  7,473)  giebt 
beim  Erhitzen  an  der  Luft  Arsen  und  ein  weisses  Sublimat.  V.  d.  L.  raucht  es  stark, 
schmilzt  aber  nicht. 


Arsenide  und  Antimonide.  27 

Wird  von  Salpetersäure  zersetzt;  es  scheidet  sich  ein  gelbliches  Pulver  ab, 
dessen  Auflösung  in  Chlorwasserstoffsäure  von  Wasser  gefüllt  wird ;  aus  der  salpeter- 
sauren Auflösung  krystallisirt  arsenige  Säure. 

Klaproth  hatte  im  ArseniLsilber  .35  p.C.  As,  4  Sb,  12,75  Ag,  44,25  Fe  ge- 
funden.   Du  Menil  giebt  16,87  S,  38,3  As,  6,56  Ag,  38,25  Fe  an. 

Ich  erhielt  von  einer  Probe,  in  welcher  nichts  Heterogenes  zu  bemerken  war : 


At. 

Schwefel 

0,85 

2>7 

Arsen 

49,10 

^^'^    '    78  2 
12,7   J    ^^'^ 

Antimon 

15,46 

Eisen 

24,60 

44,0 

Silber 

8,88 

8,2 

98,89 

und  aus  einer  anderen  Probe  <,1  p.C.  Schwefel,  15,43  Antimon,  21,33  Eisen,  8,81 
bis  8,24  Silber. 

Trotz  dieser  Uebereinstimmung  spricht  das  Resultat  doch  für  die  Ansicht,  dass 
das  Ganze  ein  Gemenge  sei. 

Du  Menil:  Schwgg.  J.  34,357.  — Klaproth:  Beitr.  1,183.  —  Rammeisberg: 
Pogg.  Ann.  77,262. 

Wismuthsilber.  Das  Wismuthsilber  von  der  Grube  Friedrich  Christian  im 
Schapbachthal  : Schwarzwald) ,  welches  v.  d.  L.  leicht  schmilzt,  schweflige  Säure 
entwickelt  und  einen  gelben  Beschlag  liefert,  und  welches  von  Klaproth  sehr  unvoll- 
kommen analysirt  ist.  enthält  nach  Sandberger  Bleiglanz  und  Wismuthglanz. 

Dagegen  führen  Domeyko  und  Forbes  ein  Erz  von  S.  Antonio,  Copiapo  in  Chile 
M,  welches  enthält : 

D.  F. 

Silber  84,7  85,6 

Wismuth  15,3  14,4 

100.  100. 

Ag»o  Bi 

10  At.  Silber        =    1080  =  83,9 
I    -    Wismuth  =     208  =    16,1 

1288         100. 
Domeyko:  Ann.  Min.  (4)  6,165,   :6)  5,453.  —  Forbes:  Phil.  Mag.  ;4i  25,104. 
Wismuthgold.     Sein  angebliches  Vorkommen  in  dem  Gold  von  Rutherford 
Co.,  Nord-Carolina,  ist  nicht  sicher  constatirt. 


Eine  Mischung 


ist 


28  Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfureten. 


Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit 

Bisulfureten. 

I.    Eisen  herrschend. 

Zweigliedrig. 

Neben  Eisen  auch  Kobalt,  neben  Arsen  auch  Antimon.  —  Die  schwefelärmeren 
heissen  Arsenikeison.  die  schwefelreichsten  Arsenikkies. 

Arsenikeisen. 

Giebt  im  Kolben  Arsen,  beim  Rösten  arsenige  Säure.  —  Schmilzt  v.  d.  L.  unter 
Entwickelung  von  Arsendampf  zu  einer  schwarzen  magnetischen  Masse.  Manche 
reagiren  nach  dem  Rösten  auf  Kobalt. 

Von  Chlorwasserstotlsäure  nicht  angegrifFen ;  von  Salpetersäure  unter  Ab- 
scheidung von  arseniger  Säure .  von  Königswasser  > ollständig  aufgelöst.  Die  Auf- 
lösung ist  gelb. 

A. 
\.   Przibram    Leukopyrit  .  Broz. 

2.  Bieber.   Kryst.  V.  G.  6,7.    Gerichten. 

B. 

3.  Reichenstein,     a.  Kryst.    Güttier.    b.  Kryst.  Weidenbusch,    c.  Mever. 
d.  Karsten. 

4.  Przibram    Schwarzgruber  Gang  .   Mrazek. 

5.  Geier.  Theils  derb,  theils  Krvstalle.   Behnke. 

C. 

6.  Schladming.   V.  G.  8,69.   Weidenbusch. 

6a.   Dobschau,  Ungarn.   Derb,  V.  G.  7.15.   Niedzwiedzki. 

7.  Breitenbrunn.    Derb,  V.  G.  7,i8.  Behnke. 

8.  Fossum,  Norwegen.   V.  G.  7,09.   Scheerer. 

9.  Andreasberg.   Illing. 

40.   Reichenstein.   Derb.   a.  V.  G.  6,97.    b.  desgl.  7,05.   Güttier.    c.  Hof- 
mann . 

H.   Guadalcanal.    Krv.si.  V.  G.  7.181.    Senftier. 

M.   llüttenberg.   V.  G.  7,0.   Weyde. 

4  3.   Andreasberg.   V.  G.  7.  Mi.  Begleiter  des  Antimonnickels.   Rg. 

1  i.  Wolfach.  Kryst.  V.  G.  6,797.  Petersen. 
Behnke:  Pogg.  Ann.  98.t8i.  —  Broz:  Wien.  Ak.  Ber.  60.  —  Gerichten: 
(Sandberger  Münch.  Akad.  Ber.  1873,135.  —  Güttier:  Jahrb.  Min.  1871,81.  — 
Hofmann:  Pogg.  Ann.  i5,48ö.  —  Illing:  Ztschr.  ges.  Nat.  1854,  339.  —  Karsten: 
Eisenhüttenkunde  2,19.  —  Meyer:  Pogg.  Ann.  50,*5i.  —  Mrazek:  Wien.  Ak.  Ber. 
56,90.  —  Niedzwiedzki:  Tschermak  min.  Mitth.  1872,  161.  —  Petersen:  Pogg. 
Ann.  137,391.  —  Rammeisberg:  Ztschr.  d.  g.  G.  25,288.  —  Scheerer:  Ebend. 
49,536.  —  Senftier:  J.  f.  pr.  Gh.  (2  1,230. —  Weidenbusch:  G.  Rose  MineraUyst. 
63.  — Weyde:  Abh.  d.  Petersb.  min.  Gesellsch.  ,2j  3.  / 


Araenide  and  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfureten. 


29 


• 

A. 

2 

• 

Schwefel 

2, 

37 

Arsen 

63,21 

61, 

46 

Eisen 

35,64 

16, 

47 

Kobalt 

• 

14, 

97 

Kupfer 

■ 

4, 
99, 

22 
49 

98,85 

No.   1  — 

Fe^  As4 

No.  2  = 

R  S2 
5R3    As4 

}-= 

Fe  13  Co »3 

Cii 

B. 

3 

* 

4. 

5. 

a. 

b. 

c. 

d. 

Schwefel 

1,03 

1,10 

1,69 

4,77 

4,31 

6,07 

Arsen 

67,19 

66,30 

65,46 

65,88 

59,47 

58,94 

Antimon 

3,58 

1,37 

Eisen 

31,37 

31,88 

31,36 

32,35 

32,29 

32.92 

99,61 

99,28 
Fp  S2 

98,51 

100.        ^l 
Fe  S'-^ 

0   0,35 
100. 

99,30 

Allg, 

Formel : 

X  Fe3  As5 

>     oder 

X  Fe^  As»  / 

X  ist 

in  3  a  — 

1  1   oder 

—  8 

3  b 

to 

6 

3cii.(i   6 

4 

4 

^,5 

1,5 

5 

1,5 
Sb  : 

1 

4s 

in  4  = 

=    1:2 

6,4 

5  = 

=    1:7 
C. 

0 

6. 

6a. 

1^ 

8. 

9. 

10. 

^ 

a. 

b. 

c. 

Schwefel 

0,70 

0,81 

1,10 

1,31 

1,65 

1,97 

1,98 

1,99 

Arsen 

72,18 

70,1  1 

69,85 

70,16 

70,59 

68,00 

67,45 

68,59 

Antimon 

1,05 

Eisen 

26,18 

58,21 

27,41 

27,77 

28,67 

28,88 

28,68 

28,52 

99,36 

99,13 

99, il 

99,24 

100,91 

98,85 

98,1  1 

99,-40 

t  t. 

12.*] 

13. 

14. 

Schwefel 

2,36 

3,18 

3,19 

5 

,18 

Arsen 

66,90 

67,47 

59,96 

62 

,29 

Antimon 

3,59 

9,96 

4 

,37 

Eisen 

i 

1,38 

29,35 

26,89 

1             24 

,33 

Kobalt 

4,67 

" 

4 

,40 

Kupfer 

1,14 
100,04 

— 

— 

- 

100. 

100. 

100 

,57 

*)  Nach  Abzug  von  6,84  Wismuth  und  ebensoviel  Unlöslichem. 


-y^^^u.. 


30  Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfüreten. 

Allg.  Formel:  ^  J  f ',    }. 

er  ist 
in  6     =44 
6a   =  40 

7     =  27 

8    =  n 

9      =    18     . 
10     =    15 
H      =12  Fe^Co         As^osb 

13 /~  ...  As^^Sb 

U     =     5  Fe*  Co         As23Sb 

Ein  in  Prismen  von  1  15^  24'  (Spaltfl.'   krystailisirtes  Arsenikeisen  von  La  Paz, 
Bolivia,  V.  G.  6,30,  entliält  nach  Winkler: 

Schwefel  7,22 

Arsen  66,76 

Antimon  0,13 

Eisen  25,07 

Kobah  0,15 

Kupfer  0,13 

"99,46 


B.  h.  Ztg.   1866,    167 
Dies  würde 
sein. 


Fe  S2      \ 

Fe^As»  / 


Arsenikkies. 

Giebl  im  Kolben  zuerst  ein  rothes  oder  braunes  Sublimat  ;Schwefelarseny ,  dann 
schwarzes  Arsen.  Verhält  sich  sonst  wie  das  vorige.  Verliert  beim  Glühen  in  ver- 
schlossenen Tiegeln  nach  Berthierdie  Hälfte  des  Schwefels  und  dreiviertel  des  Arsens. 

Gegen  S.  wie  das  vorige  und  mit  Abscheidung  von  Schwefel.*) 

Aeltere  Analysen  von  Chevreul  und  Thomson. 

A. 

1.  Freiberg.    a.  Stromeyer.    b.  V.  G.  6,043.    Behnke. 

2.  Ehrenfriedersdorf  (Plinian  Brth.).    V,  G.  6,3.    Plattner. 

3.  Thum,  Sachsen.    Winkler. 

4.  Thalheim,  Erzgebirge.    Ders. 

5.  Reichenstein.   V.  G.  5,896.   Weidenbusch. 

6.  Jauernick  (Melchiorstolln  .    Freitag. 

7.  Oravicza.    Krvstall.   V.  G.  6,20.    Baldo. 

8.  Bolivia.    ForbtJ^. 

9.  Cornwall.   Zinnkies  begleitend,  V.  G.  5,606.    Rammeisberg. 

1.  2.  3.  4. 


a. 

b. 

Schwefel 

21,08 

20,38 

20,08 

19,89 

19,77 

Arsen 

42,88 

44,83 

45,46 

44,97 

44,00 

Eisen 

36,04 

34,32 

34,46 

34,78**,! 

34,02 

100. 

99,53 

100. 

99,64 

97,79 

*)  Nach  Polyka  entwickelt  er  beim  Kochen  mit  Wasser  etwas  Schwefelwasserstoff, 
während  Eisen,  arsenige  Säure  und  Schwefelsäure,  diese  z.  Tb.  frei,  sich  auflösen. 
♦*)  Worin  <,08  Co. 


Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfureten.  31 


5. 

6. 

7. 

8. 

9. 

Schwefel 

19,1.7 

H ,  U 

20,60 

18,12 

20,06 

Arsen 

45,94 

41,91 

43,85 

46,95 

46,29 

Eisen 

33,6^ 

36,95 

35,59 

34,93 

33,65*) 

98,73         100.  100,04         100.  <00. 

Belrnke:  Pogg.  Ann.  95. 184.  —  Freitag:  In  mein.  Lab.  — Forbes:  Phil.  Mag. 
(i)  äO,1.  — Plattner:  Pogg.  Ann.  69,430.  77,127.  — Weidenbusch:  S.  Arsenik- 
eisen. 

Fe  As  S  =  ll  f^,   I 

1  At.  Schwefel  =  32  =  19,63 
1  -  Arsen  =  75  =  46,01 
1    -    Eisen  =  56  =  34,36 

163       TÖÖ.  • 

B. 
9.   Sala.    a.  V.  G.  6,095.    Potyka.    b.  Behnke. 

10.  Ahenberg  b.  Kupferberg.  Schlesien.    Kryst.  V.  G.  6,043.   Behnke. 

11.  Rothzechau  b.  Landshut,  Schlesien.   V.  G.  6,067.   Behnke. 
Potyka:  Pogg.  Ann.   107,302. 


9. 

10. 

11. 

a. 

b. 

Schwefel 

19,13 

18,52 

20,25 

19,77 

Arsen 

43,26 

42,05 

43,78 

44,02 

Antimon 

1,43*-) 

1,10 

1,05 

0,92 

Eisen 

34,78 

37,65 

34,35 

34,83 

98,60  99,32  99,93  99,54 

Zusammensetzung  gleich  A. 

Die  Menge  dos  Antimons  ist  gering. 

C. 
Danait,  Glaukodot,  Kobaltarsenikkies.  1 

Der  Glaukodot  giebt  im  Kolben  fast  nichts  Flüchtiges.     V.  d.  L.  geschmolzen, 
giebt  er  mit  den  Flüssen  erst  Eisen-,   dann  Kobaltreaktion.    Plattner.     Der  Kobalt- 
ajrsenikkies  von  Skuterud  giebt  im  Kolben  ein  Sublimat  von  Arsen.   R. 
Die  saure  Auflö.sung  ist  bei  grösserem  Kobaltgehalt  roth  gefärbt. 
12.   Franconia.  N.  Hampshire  ;Danait  .    Hayes. 
•    13.   Oravicza.     Strahl.  Kobaltglanz,      a.  Huberdt.    b.  Patera. 

14.  Skuterud,   Norwegen,      a.    Grössere  Krystalle.    Wöhler.     b.   Desgl. 
c.  Kleinere.   Scheerer.    d.  Schulz,    e.  Renetzki. 

15.  Hokanbo.  Schweden,    a.  Ludwig,    b.  von  Kobell. 

16.  Huasco,  Chile    Glaukodot  .   V.  G.  6,0.   Plattner. 

Hayes:  Am.  J.  24,336.  —  Hubert  und  Patera:  Jahrb.  Min.  1848,  325.  — 
V.  Kobell:  Münch.  Ak.  Ber.  1867,  Juli.  —  Plattner:  Pogg.  Ann.  69,430.  77,127. 
—  Renetzki.  Schulz:  In  mein.  Lab.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann.  42,546.  —  WÖhler: 
Ebend,  43,591. 


♦)  Worin  0,5  Cu.        *♦)  Worin  0,  U  Bi. 


32 


Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulforeten. 


12. 


13 


a. 

b. 

Schwefel 

17,84 

19,75 

19,78 

Arsen 

41,44 

44,13 

43,63 

Eisen 

32,94 

30,36 

32,03 

Kobalt 

6,45 

5,76 

4,56 

98,67 

100. 
14. 

100. 

a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

Schwefel 

17,48 

17,66 

19,01 

18,67 

Arsen 

•47,45 

46,77 

45,84 

45,74 

Eisen 

30,91 

28,77 

26,62 

16,27 

16,46 

Kobalt 

6,45 

6,50 

8,57 

18,64 

18,98* 

100,59 

99,62 

99,76 

100,20 

V 

15. 
a. 

b. 

16. 

Schwefel 

19,80 

19,85 

20,21 

Arsen 

44,03 

44,30 

43,20 

Eisen 

19,34 

19,07 

11,90 

Kobalt 

16,06 

15,80**) 

24,77 

Gleich  den  vorigen 


99,23 


R  AsS 


99,02 


100,08 


_RS2     \ 
~  R  As2  / 


Vielleicht  gehört  No.  1 3  zum  Kobaltglanz  ;s.  diesen) 


Co 

:  Fe 

12            — 

5,2  At. 

13a         — 

5,5 

13b        — 

7,4 

14a         — 

7 

14  b.c.  — 

3,3—4,7 

14d.e.  — 

1 

15           — 

1,25 

16           = 

2 

Abnorrae  und  problematische  Substanzen. 

Arsenikkies:       1.   Wettin.    Kr>st.    V.  G.  5,657.   Baensch. 

2.  Bolivia.    V.  G.  4,7.   Kröber. 

3.  Desgl.   V.  G.  6,265.   Forbes. 

Baensch:  Ztsch.  ges.  Nat.  7,372.  —  Forbes  und  Kröber:  Phil.  Mag.  (4)  30, 1 


1. 

2. 

3. 

Schwefel 

22,63 

16,75 

18,27 

Arsen 

39,86 

43,68 

43,47***) 

Eisen 

37,51 

34,93 

29,22 

Mangan 

— 

5,12 

Kobalt 

3,1  1 

Nickel 

4.74 
100,10 

•*♦)  Worin  0 

0,81 

100. 
*♦)  Desgl.  0,8  Ni. 

100. 

*)  Worin  «,8  Ni. 

,64  Bi. 

Arseoide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfureten.  33 

Die  Atomverhältnisse  sind : 


R  . 

As 

:  S 

1. 

1,26 

:   1 

1,33 

2. 

1,35 

:   1,1 

1 

3. 

1,2 

:   1 

1 

4 .  A 1 1 0  k  1  a  s  von  Oravicza ,  von  der  Form  des  Arsenikkieses  (Spaltgsprisma 
=  106°).    V.  G.  6,65. 

In  Salpetersäure  vollständig  mit  rother  Farbe  auflÖslich. 


Hein  : 

AI. 

Schwefel 

16,22 

13,7 

1,5 

Arsen 
Wismuth 

32,69 
30,15 

11,8 
4 

} 

15,8 

1,75 

Kobalt 

10,17 

' 

5,4 

2,7 

Nickel 
Eisen 

1,55 
5,58 

1 

9,1 

1 

Zink 

2.41 

1 

Gold 

0,68 
99,45 

Tschermak:  Wien. 

Ak. 

Der.  53. 

Wäre  also 

R*  (As, 

Bi)7  S« 

► 

ganz  abweichend  von  den  übrigen.  Die  Probe  soll  etwas  Wismuthglanz  enthalten 
haben.  Tschermak  behauptet,  das  von  Huberdt  und  Patera  untersuchte  Erz  (C.  13j 
sei  dasselbe  gewesen.  Nun  ist  zwar  auch  von  Huberdt  ein  Wismuthgehalt  von 
18,4  p.c.  in  Abzug  gebracht,  und  würde,  dieses  als  wesentlich  betrachtet,  28  p.C. 
Eisen  und  nur  4,7  Kobalt  (kein  Zink)  gegeben  haben. 

Es  scheint  also  doch,  dass  Hein  etwas  Anderes  untersucht  habe. 

Weiss kupfererz  von  der  Grube  Briccius  enthält  nach  Plattner  Schwefel, 
Arsen,  Eisen,  Kupfer. 

Breithaupt:  Pogg.  Ann.  58,281. 


II.    Nickel  oder  Kobalt  herrschend. 

a.   Sechsgliedrige. 

Antimonnickel. 

Giebt  beim  Erhitzen  nichts  Flüchtiges.  Schmilzt  v.  d.  L.  sehr  schwer  und  be- 
schlägt die  Kohle  weiss. 

Löst  sich  nur  in  Königswasser  leicht  und  vollständig  zu  einer  grünen  Flüssigkeit. 

Von  Yauquelin  zuerst  in  den  Pyrenäen  beobachtet,  jedoch  nur  qualitativ  unter- 
sucht.    Stromeyer  analysirte  das  Antimonnickel  von  Andreasberg. 

Stromeyer:  Pogg.  Ann.  31,134.  —  Yauquelin:  Ann.  Ch.  Ph.  20,421. 


Ni  Sb 

Gefunden 

1  At.  Antimon         —      122     —     67,78 

68,15 

1    -    Nickel             =        58     —     32,22 

30,91 

180             100. 

Eisen     0,94 

100. 

mmeliberg,  Handb.  d.  ]finenlcli«mie.  II. 

3 

34  Arseaide  und  Antimonide  und  deren  Mischungeo  mit  Bisalfurete». 

Rothnickelkies  (Kupfernickel) . 

Beim  Erhitzen  kein  Arsen.  Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Entwickelung  von  Arsen- 
dampf zu  einer  spröden  weissen  Kugel  und  reagirt  häufig  auf  Kobalt. 

Löst  sich  in  Salpetersäure,  unter  Abscheidung  von  arseniger  Säure,  in  Königs- 
wasser vollständig  zu  einer  grünen  Flüssigkeit  auf. 

A. 

r   Oester  Langoe  bei  Krageroe.   V.  G.  7,663.    Scheerer. 
i.   Grube  Rohnard  bei  Olpe.    Schnabel. 

3 .  Riecheisdorf.    Stromev  er. 

4.  Gerbstädter  Revier,  Mansfcld.    Bäumler. 

5.  Grubest.  Anton,  Wittichen.   V.  G.  7,526.    Petersen. 

6.  Sangerhausen.    Grunow. 

7.  Aver,  Anniviorthal  im  Wallis.   V.  G.  7,39.    Ebelmen. 

8.  Sangerhausen.    Grunow. 

Bäumler:  Ztschr.  d.  g.  G.  9,33.  —  Ebelmen:  Ann.  Min.  (4)  H,55.  —  Grunow: 
Ztschr.  d.  geol.  G.  9,40.  —  Petersen:  Pogg.  Ann.  I34,8i.  —  Scheerer:  Ebend. 
65,292.  —-Schnabel:  Mitthl.  —  Stromcyer:  Gott.  gel.  Anz.   1817.  204. 


\. 

2. 

3. 

4. 

Schwefel 

0,14 

0,26 

0,35 

0,74 

1,18 

Arsen 

54,35 

53,60 

54,72 

54,62 

54,03*») 

Nickel 

i4,98 

46,14 

44,20 

44,47 

43.86 

Eisen 

0,32" 
99.79 

0,3  4 
99,61 

0,05 
99,88 

0,67 

100. 

99,74 

6. 

7. 

8. 

Schwefel 

1,35 

2,18 

2,8 

Arsen 

54,89 

54,10**^;     48,7 

Nicke 

l 

43,22 

43,82  1; 

48,4 

Eisen 

0,54 

0,45 

100.  100,55  99,9 

Ni  As 
\  At.  Arsen    =   75   =  56,39 
\    -    Nickel  =  58   =   43,61 

73?        100. 


Speciell 


Ni  S2  \ 
.r  NI  As  / 


X 

1.  =   330  5.    =   39 

2.  =    178  6.    =   34 

3.  =    132  7.   =   2» 

4.  =      64  8.    =    14 

B. 
9.   Grube  Wenzel,  Wolfach.   V.  G.  7,50.    Petersen. 
10.   AUemonl.    Berlhier. 

H.   Berg  Ar  bei  Eaux  bonnes,  Pyrenäen.   V.  G.  7,19.    Pisani. 
12.   Baien    ?),  Pyrenäen.    Berthier. 
Berthier:  Ann.  Min.  4,467.    3)  7,537.  —  Petersen:  Pogg.  Ann.  437,396. — 
Pisani:  C.  rend.   1873  Janv. 


♦)  Worin  0,H  Co.         »•)  0,54  Bi,         »♦*)  0,05  Sb.         •}•)  0,32  Co. 


Arsenide  and  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfureteo.  35 


9. 

10. 

11. 

12. 

Schwefel 

1,77 

2,0 

^,7 

2,86 

Arsen 

30,06 

48,8 

11,5 

33,68 

Antimon 

28,22 

8,0 

48,6 

28,36 

Nickel 

39,81 

iO,1*) 

37,3 

33,68 

Eisen 

0,96 
100,82 

Zn  2,4 
101,5 

Fe    1,42 

98,9 

100. 

Formel  wie  vorher : 


Ni  (As,  Sb)   =       ^,.  /4^.    c, -,   > 

^     ^       '  0?  Ni  {As,  Soj  } 


X 

Sb      . 

As 

9.    —   23 

1 

1,6 

10.   —   23 

1 

:    10 

11.    —    21 

2,6 

1 

12.    —    15 

2 

1 

b.   Reguläre  und  zweigliedrige. 

Eine  Trennung  ist  zur  Zeit  unmöglich,  weil  die  Form  bei  manchen  nicht  be- 
kannt ist;  sie  werden  bei  fehlendem  oder  geringem  Schwefelmetall  Speiskobalt 
und  Weissnickelkies  genannt,  obwohl  erstere  oft  mehr  Nickel  als  Kobalt  ent- 
halten. Nur  bei  den  letzteren  hat  Breithaupt  die  regulären  als  Chloanthit  (V.  G. 
6,5)  von  den  zweigliedrigen  iV.  G.  7J]  unterschieden. 

Speiskobalt.  Beim  Erhitzen  geben  manche  nichts  Flüchtiges;  die  Mehrzahl 
jedoch  giebt  ein  Sublimat  von  Arsen  Berzelius,  Rg.).  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  unter 
Arsengeruch  zu  einer  grauen  Kugel,  welche  auf  Kobalt,  oft  auch  auf  Nickel  reagirt. 

Wird  von  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  arseniger  Säure,  von  Königs- 
wasser vollständig  zu  einer  rothen  oder  grünen  Flüssigkeit  aufgelöst. 

Weissnickelkies  giebt  im  Kolben  Arsen,  verhält  sich  sonst  wie  Rothnickel- 
kies. Nach  meinen  Versuchen  schmilzt  er  v.  d.  L.  leicht,  raucht  stark,  glüht  nach 
Entfernung  der  Flamme  noch  längere  Zeit,  uragiebt  sich  mit  Krystallen  von 
arseniger  Säure  und  hinterlässt  nach  längerem  Blasen  ein  sprödes,  stellenweise  von 
arsensaurem  Nickel  grün  gefärbtes  Korn. 

Sp.  ==  Speiskobalt.    W.  =  Weissnickelkies    und  Chloanthit). 

Nur  einzelne  Abänderungen  sind  frei  von  Schwefel,  wie  z.  B. 
W.  von  Kamsdorf  und  Riecheisdorf  =  Ni  As^  iBooth) . 
Sp.  von  Schneeberg  und  Riochelsdorf   beide  nach  Bull)  =   Ni,  Fe,  Co,^  As*. 
Tesseralkies  W^Öhler    =  Co  As^. 

Alle  übrigen  enthalten  Schwefel  in  sehr  verschiedener  Menge. 

Die  Mischung  des  Arseniets  ist  gleichfalls  sehr  wechselnd. 

Eine  erste  Gruppe  enthält  RAs  oder  ein  naheliegendes Verhältniss,  wie  R^As^, 
R*  As^  oder  es  nähert  sich  R^  As*^  R^  As*,  R^  As^,  R*  As"  .  Die  Analysen  lassen 
es  in  diesen  Fällen  oft  zweifelhaft. 

In  einer  zweiten  Gruppe  tritt  RAs^auf,  in  einer  dritten  R^ As*  und  in  einer 
vierten  (Tesseralkies)  sogar  R  As-^ 

In  der  zweiten  Gruppe  »  n  A  2   r 

erreicht  die  Menge  des  Schwefelmetalls,  wenn  x  =  I  wird,   ein  Maximum,  gleich- 
wie bei  den  ebenso  zusammengesetzten  Eisenmischungen  im  Arsenikkies.    Hier  sind 


♦;  Worin  0,16  Co 


36  Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  BiAolfureten. 

sind  die  entsprechenden  Glieder  Kobaltglanz  und  Nickelglanz,  beide  regulär, 
dem  ersten  Glieds  ihrer  Formel,  dem  Eisenkies,  isomorph.  Indessen  mögen  auch 
zweigliedrige  Mischungen  derselben  Art  vorkommen,  da  der  Wolfachit 

3Ni  As2  /  zweigliedrig  ist. 

Allein  schon  in  der  ersten  Gruppe  tritt  bei  Nickelmischungen  eine  bedeutende 
Zunahme  der  Schwefelverbindung  ein.  Diese  in  krystallisirter  Form  gleichfalls 
regulären  Mischungen  hat  man  oft  Nickelglanz  genannt,  aber  auch  mit  besonderen 
Namen,  wie  Amoibit,  Gersdorffit  etc.,  belegt. 

Erste  Gruppe.    R  As  bis  R^  As^  enthaltend. 

1.  Sp.  Atacama.   Smith. 

2.  Sp.  Schneeberg.   Faserig,  kugelig  und  nierförmig;  V.  G.  6,84.   Jückel. 

3.  Sp.  Riecheisdorf.    Kryst.  V.  G.  6,37.    Rg. 

4.  W.  Schneeberg  i?).    Salvetat. 

5.  W.  Hüttenberg.  V.  G.  7,046.   Weyde. 

6.  W.  Andreasberg.    Hahn. 

Hahn:  B.  h.  Ztg.  1861.  i8l.  —  Jäckel :  G.  Roses  Minsyst.  50.  — Salvetat: 
These.  Paris  18oi,  79.  —  Smith:  Dana  Min.  11  Suppl.  —  Weyde:  S.  Arsenikeisen. 


1. 

i. 

3.                 4. 

5. 

6. 

Schwefel 

0,08 

0,49 

•9 

11             2,80 

5,20 

6.24 

Arsen 

70,85 

66,06^j 

60, 

42          58,71 

60,40 

S5,85 

Nickel 

l,i3 

25, 

87          35,00 

13,37 

26,04 

Kobalt 

24.13 

ii,i1 

10, 

80            3,01 

5,10 

11,85 

Eisen 

4,05 

H,60 

0, 

80            0,80 

13,49 

0,92 

Kupfer 

8,41 
100,75 

1,90 
101,26 

100. 

100,32 

97,56 

100. 

\. 

R2  As*^ 

Co«  Cu2  Fe 

» 

i. 

i 

R  S^ 
10R2  As3 

} 

Co^  Fe-^ 

3. 

R  S2 
6R3  As* 

1 
/ 

Nii2  Co5 

4. 

R  S2 
4R*  As^ 

oder 

3R5  As«   f     ^^ 

Co 

5. 

R  S2 
2R-^  As5 

Ni^  Fe-^  Co 

6. 

RS^ 
2R:^  As* 

Ni^  Co* 

An  diese  reihen  sich  ähnliche  Substanzen,  Nickel,  Eisen  und  Kobalt  enthaltend, 
deren  Schwefelgehalt  zwischen  9  und  18  p.  C.  schwankt.  Die  krystallisirten  zeigen 
reguläre  Formen. 


']  Worin  0,04  Bi. 


ArseDide  uod  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulforeten. 


37 


7.  Lichtenberg  bei  Stehen,  Fichtelgebirge  (Amoibit).  Krystall.  V.  G.  6,08. 
V.  Kobell. 

8.  Grube  Merkur  bei  Ems.   Derb.   Schnabel. 

9.  Sangerhäuser  Revier.   Von  reg.  Okt.  begleitet.   V.  G.  6,2.     Grunow. 
10.   Prakendorf,  Ungarn.    A.  Löwe. 

und  folgende  von  Schladming  (Neualpe; ,  Steiermark : 

H.   Krystallisirt.  V.  G.  6,7^6,9.   A.  Löwe. 

12.  Kryst.  V.  G.  6,415  Rg.  *; 

13.  Kryst.  V.  G.  6,64.    Pless. 

14.  Derb.   V.  G.  6,195.    Rg. 

15.  Desgl.   Löwe. 

16.  Desgl.   Vogel. 

Grunow:  Zlschr.  d.  g.  G.  9,41.  —  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  33,402.  —  A.  Löwe: 
Pogg.  Ann.  55,503  u.  Mitthlg.  —  Pless:  Ann.  Ch.  Ph.  51,250.  —  Rammeisberg: 
Ztschr.  d.  g.  G.  25,284.  —  Schnabel:  Mitthlg.  —  Vogel:  In  meinem  Laborat. 


7. 

8. 

9, 

10. 

Schwefel 

13, 

87 

17,82 

16, 

44 

16,25 

Arsen 

45, 

,34 

38,92 

35, 

,39 

46,10 

Nickel 

37, 

.34 

35,27 

33, 

,65 

28,75 

Kobalt 

— 

— 

2,23 

13, 

33 

Eisen 

2, 

50 

4,97 
2,75 

101,96 

— 

— 

9,90 

Kupfer 

98, 

81 

100. 

99, 

05 

(Schladming,  kryst.) 

W 

1. 

12. 

13. 

a. 

b, 

* 

c. 

Schwefel 

n, 

13 

11,72          16,11 

16, 

91 

16,35 

Arsen 

49, 

83 

50,75**)     39,88 

39, 

40 

39,04 

Antimon 

— 

0,68             — 

— 

— 

• — 

Nickel 

26, 

14 

28,19          27,90 

48, 

62 

19,59 

Kobalt 

— 

2,70             0,83 

i, 

88 

14,12 

Eisen 

9, 

55 

5,96           14,97 

<2, 

19 

11,13 

99,65        100. 


99,69        100. 


100,23 


(Schladming,  derbj 


14. 

15. 

16 

Schwefel 

9,13 

14,50 

13,91 

Arsen 

51,21 

43,33 

46,39 

Antimon 

7,01 

Nickel 

25,96 

39,05 

35,95 

Kobalt 

0,68 

Eisen 

5,84 

2,13 

2,55 

99,83 


99,01 


100. 


Bei  den  nachfolgenden  Berechnungen  ist  der  Arsengehalt  ein  corrigirter. 


*)  Giebt  im  Kolben  ein  Sublimat  von  Arsen.    (Vergl.  Nickelglaoz.) 
♦♦)  Gefunden  49,55. 


88 


Araenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulforeten. 


Atomverhältiiss. 

S   : 

As    :    R 

7.   —   2    : 

2,9   :    3,1 

UNi 

:      Fe 

n.   —  2    : 

3       :    2,8 

8Ni 

3  Fe 

15.   —  2    : 

2,6    :    3,1 

18Ni  : 

Fe 

16.   —  2    : 

2,9   :    3 

UNi 

:     Fe 

Setzt  man  2:3:3,  so  sind  diese  Substanzen 

R-^  As^  S2 


_  /  RS2 
""  \  R2  As» 


Die  von  Lichtenberg  ^7 -  und  die  von  Scliladming  (1 5, 1 6)  sind  offenbar  identisch, 
und  die  von  A.  Löwe  uniersuchte  krystallisirte  (\{)  wäre  nur  reicher  an  Eisen. 


S   : 

As    . 

R 

8.    —  2    : 

<,8 

:    2,8 

16Ni 

Co   : 

3,5  Fe,  Cu 

9.    —  2    : 

1,9 

3,1 

5Ni 

:    2Co 

13a.  —  2    : 

2,1 

:    3 

2Ni 

:      Fe 

13b.—  2    : 

2 

:    3 

5Ni 

:    2Fe 

13c.  —  2    : 

2 

:    3 

9Ni 

:    6Co    : 

5  Fe 

ind  offenbar: 

RS'^  \ 
2R  As/ 

R3  As2  S2  — 

S   : 

As    : 

R 

10.   —  2    : 

2,4    : 

2,6 

3Ni    : 

Fe 

12.    —  2    : 

3,8    : 

3,5 

lONi    : 

Co   : 

2  Fe 

14.   —   2    : 

5       : 

4 

9Ni   : 

2Fe  - 

-   12As  :   S 

R6  As«  S^  = 


oder  nahe 


Auch  hier  darf  man  wohl]As  :  R  =  1  :  1  annehmen. 
No.  10   =  2  :  2,4  :  2,4"=  5  :  6  :  6   giebt : 

5R  S^       \ 
4B2As'^  / 
wie  No.  7,  11,  15,  16. 

No.  1 2  =  8  :  1 5  :  1 4  fülirl  zu 

4RS2       \ 


RS2       \ 
R2As*    / 


R»4  Asi5  S^  = 
No.  14  würde 

R4  As^  S2  = 


5R2As3  / 
R  S2 


oder  nahe  ebenso. 


R3  As5  /  '  ^'^ 
2RS2 


iewohl  auch 


nicht  sehr  abweicht. 

Das  Endresultat  wäre  demnach,  dass  diese  zwischen  dem  Chloanthit  und  Nickel- 
glanz stehenden  Erze  Mischungen  mit  R  As  oder  mit  R2  As'^  sind,  niemals  aber,  wie 
der  letztere,  R  As^  enthalten.  Und  zwar  würden  von  den  krystaUisirten  die  von 
Lichtenberg  und  die  von  Schladming  1 1 1 .  1  2  i 

=  R  S2  +  R2  As  S 
die  von  Schladming  (13)  und  von  Sangerhausen 

=  R  S2  +  2R  As 
sein. 

Sind  es  aber  nicht  z.  Th.  gemengte  Substanzen?  Für  No.  14  habe  ich  keinen 
Grund,  dies  anzunehmen. 


V 


Ar8€oide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfureten.  39 

Zweite  Gruppe.    R  As^  enthaltend, 
a.   Schwefelarme    Weissnickelkies,  Speiskobalt). 
«.   W.    Kamsdorf.   V.  G.  6,735.    Rg. 

2.  W.    Riecheisdorf.    Booth. 

3.  Sp.    Schneeberg.    v.  Kobell. 

4.  W.    Schneeberg.    a.  Hofinann.    b.   Zweigliedrige  Kr.  einschliessend. 
V.  G.  7,9.    Hilger. 

5.  W.    Grube  Grand  Prat  bei  Ayer,  Annivierthal.    V.  G.  6,765.    Rg. 

6.  W.    Sp.  .    Grube  Daniel,  Schneeberg.    Lange. 

7.  Gr.  Reinerzau  b.Wittichen.   Zweigliedrig,  V.  G.  6,915.   Petersen. 

8.  W.    Andreasberg.    V.  G.  6,6.    v.  Kobell. 

9.  W.    Grube  Sauschwart,  Schneeberg.    Hofinann. 
«0.    \V.    Joachimsthal.    V.  G.  6.89.    Marian. 

H .   Sp.    Tunaberg.   Varrentrapp. 

12.  W.    Allemont.   V.  G.  6,4H.    Rg. 

13.  W.    Annivierthal.    Berthier. 

Berthier:  Ann.  Min.  3  11,504.  —  Booth:  Pogg.  Ann.  32,395.  —  Hilger: 
Münch.Akad.  Ber.  1871.  202.  —  Hofmann:  Pogg.  Ann.  25,485.  494.  —  v.  Kobell: 
(3  Grundzüge  d.  Min.  300.  i8,  Münch.  Ak.  Ber.  1868.  —  Lange:  In  mein.  Lab. 
—  Marian  :  Vogl,  Mineralreichthum  Joachimsthals.  Teplitz  1 857.  —  (4  Ramraelsberg : 
Zeitschr.  d.  g.  G.  25,282.  —  Varrentrapp:  Pogg.  Ann.  48,505. 

1.  2.  3.  4.  5. 


a. 

ü 

1. 

Schwefel          —               —               — 

0,14 

— 

0,14 

Arsen 

70,63           72,64           72,08*) 

71,30 

70, 

17 

72,91 

Nickel 

29,45          20,74             — 

28,14 

27, 

38 

12,25 

Kobalt 

—                3,37             9,44 

Sp 

». 

8,09 

Eisen 

—                3,25           18,48 

2, 

12 

4,70 

Zink 

1 

— 

2,42 

Kupfer 

0,50 
100,08 

— 

100,08         100.              100. 

99, 

,67         \ 

100,51 

6.                7.                8.             9. 

10. 

11. 

12. 

13. 

Schwefel 

0,27           0,32           0,43        0,60 

0,58 

0,90 

2,29 

2,90 

Arsen 

73,55        69,85**    72,00      70,38 

71,47 

69,46 

71,14 

65,02 

Nickel 

14, i9           1,58          7,00        1,79 

21,18 

— 

18,71 

26,75 

Kobalt 

»6.28        22,11            1,94      13,95 

3,62 

23,44 

Sp. 

3,93 

Eisen 

5,20          4,63        17,39      11,71 

2,83 

4,94 

6,82 

1,40 

Kupfer 

—             1,78            —           1,39 

0,29 
99,97 

99,79      100,28        98,76      99,88 

98,74 

98,96 

100. 

No.  1- 

— 3  und  4b  sind  R  As^,  und  zwar 

No.   1. 

No.  2. 

Ni  As'i 

6Ni 

As2    ] 

Co  As2    \ 

Fe 

As2 

2As  —    150   —  72,12                     16As   —    1200   — 

72,16 

Ni  —     58   —   27,88 

6Ni   — 

348   — 

20,93 

208         100. 

Co   — 

59  — 

3,55 

Fe   — 

56   — 

3,36 

i  ß.ß.'i          i 

100. 

♦)  Worin  1,0  Bi.        ♦»)  Worin  0,88  Bi. 

1 

V»  V»  •  J                       1 

40 


Arsenide  and  Antimooide  and  deren  Mischungen  mit  Bisnlfureten. 


No.  3. 

Nö.  4b. 

2  Fe  As2  \ 
Co  As2  / 

. 

1  2Ni  As2    \ 
Fe  As2  / 

6As  —   450  —  72, 

46 

2  6  As  = 

1950  —  72,17 

Co  —     59  —     9, 

50 

12Ni    = 

696  —   25,76 

2Fe  —   H2  —   18, 

04 

Fe   = 

56  —     2,07 

621         100. 

2702         100. 

Analyse  4b  giebt  eigentlich  R*  As^. 

No.  4—13  sind: 

R  S2      \ 
R  As2    / 

X 

und  zwar  ist  x 

in   4.   —190 

Ni 

5.   —240 

3Ni 

:    2Co   : 

Fe  :   0,5  Zn 

6.   —    98 

5Ni 

:    2Co 

:    2Fe 

7.    —    90 

15Co 

:    3Fe 

Cu 

8.    —    68 

9Fe 

:    4Ni   : 

Co 

9.   —    48 

8Co 

:    8Fe 

:      Ni 

10.   —    48 

6Ni 

:      Co 

:      Fe 

11.    —    31 

9Co 

:    2Fe 

12.   —    14 

5Ni 

:      Fe 

13.    —      9 

2lNi 

:    3Co 

:      Fe 

b.   Schwefelreiche  (Nickelglanz,  Korynit,  Wolfachit,  Kobaltglanz). 

Arseniknickelglanz. 

Giebt  im  Kolben  gelbes  und  braunes  Schwefelarsen ,  beim  Rösten  schweflige 
und  arsenige  Säure.  Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Entwicklung  von  Arsen  und  reagirt 
auf  Nickel,  Kobalt  und  Eisen. 

Wird  von  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  arseniger  Säure 
zu  einer  grünen  Flüssigkeit  aufgelöst.  Durch  weitere  Behandlung  löst  sich  letztere 
auf;  eine  Abscheidung  findet  überhaupt  oft  nicht  statt.  Von  Kalilauge  wird  er  nicht 
angegriffen. 

1.  Haueisen  bei  Lobenstein.    Oktaeder,  V.  G,  5,954.    Heidingsfeld. 

2.  Grube  Jungfer  bei  Musen.    Kryst.    Schnabel. 

3.  Grube  Pfingstwiese  bei  Ems.    Pyritoeder.    Bergemann. 

4.  Grube  Albertine  bei  Harzgerode.     Derb.    V.  G.  6,09  G.  Rose;    5,6! 
bis  5,63  Rg.    Rammeisberg. 

5.  Loos,  Helsingland.   V.  G.  6,13.    Berzelius. 

Bergemann:  J.  f.  pr.  Ch.  75,244.  —  Berzelius:  Schwgg.  J.  32,175.  — 
Heidingsfeld:  In  mein.  Labor.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  68,511.  —  Schnabel: 
Mitthlg. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Schwefel 

18,96 

18,94 

19,04 

18,83 

19,34 

Arsen 

46,12 

46,02 

45,02 

44,01 

45,37 

Antimon 

0,33 

— 

0,61 

0,86 

Nickel 

33,04 

32,66 

34,18 

30,30 

29,94 

Kobalt 

0,60 

0,27 

0,92 

Eisen 

1,92*) 

2,38 

1,02 

6,00 

4,H 

100,97 

100. 

100,14 

100. 

99,68 

•)  Worin  0,H  Cu. 

Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfureten.  41 

Ni  S» 


Ni  S  As  =  j..  ^^2 


} 


<  At.  Schwefel=  3«  =  «9,39 
\  -  Arsen  =  75  =  45,46 
a    -    Nickel       =  58  =  35  J  5 


165         100. 

In  No.  4  ist  *    Ni   :    Fe  =  5   :    1 

-     5  -  Ni   :   Fe  =  7   :    1 

Tombazit  von  Lobenstein  verhält  sich  nach  Plattner  wie  Nickelglanz,  ist  aber 
nach  Zerrenner  Schwefelkies. 

Breithaupt:  J.  f.  pr.  Ch.  15,330.  —  Zerrenner:  B.  h.  Ztg.  1869  No.  51. 

Antimoniiickelglaiiz. 

Giebt  im  Kolben  kein  Sublimat ,  beim  Rösten  schweflige  Säure  und  Antimon- 
rauch, schmilzt  V.  d.  L.  unter  gleichen  Erscheinungen  zu  einer  spröden  Kugel» 
welche  auf  Nickel  (Kobalt)  reagirt. 

Scheidet  beim  Behandeln  mit  Salpetersäure  antimonige  Säure  ab. 

1.   Grube  Landskrone,  Siegen.    H.  Rose. 

%.  Rinkenberg,  Kämthen.    Kr>'st.  V.  G.  6,63.    Lill. 

1.  2. 


a. 

b. 

Schwefel 

15,98 

15,55 

15,28 

Antimon 

55,76 

54,47 

57,01») 

Nickel 

27,36 

28,04 

27,50 

99,10  98,06  99,79 

Lill:  Verh.  geol.  Reichsanst.  1871.  131.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  15,588. 

Ni  S^     ) 

Ni  sb  s  =  ;j.  gj^,  I 

1  At.  Schwefel  =  32  =  15,10 
1  -  Antimon  =  122  =  57,55 
1    -    Nickel      =     58  =  27,35 

212        TÖÖ. 


Arsen-Antlmoniilckelglanz. 

Zeigt  die  Reaktionen  beider  vorhergehenden. 

1.  Lölling,  Kärnlhen.    Tetraederzwillinge.   V.  G.  6,74  (ft,54).    GintI 

2.  Nassau.    Behrendt. 

Behrendt:  In  mein.  Laborat.  —  Gintl :  Wien.  Ak.  Ber.  60,809. 


♦)  Worin  0,94  As. 


42  Arsenide  und  Antimonide  and  deren  Btischnngen  mit  Kfolfureteii. 


«. 

i. 

Schwefel 

15,73 

16,00 

Aotimon 

5i,56 

50,56 

Arsen 

3,23 

5.08 

Nickel 

i8,i8 

26.05 

Kobalt 

4,06 

Eisen 

— 

0.43 

Kupfer 

— 

0,40 

100. 

99,58 

No. 

■ = {"s 

SbS 
As  S 

No. 

'  =  { 'S 

SbS 
As  S 

Wolfachit 

'Zweigliedrig. 

Ein  von  Sandberger  entdecktes  Erz  von  Wolfach,   früher  für  Speiskobalt  ge- 
halten.  V.  G.  6.37i. 

Verhält  sich  wie  der  vorige.    Analysirt  von  Petersen. 
Pogg.  Ann.  137,397. 


Schwefel               14,36 

Arsen                     38,83 

51.8  ) 

Antimon                13.26 

10.9  / 

Nickel                   29,81 

51,4   \ 

Eisen                       3,74 

6,7  / 

100. 

Das  gefundene  Atomverh'ahniss 

Atome 

44.9     — 

1 

62, J     — 

1,4 

58,1      = 

1,3 

R13  Asi^  S'«  lässt  sich  durch  l^,  f.  ] 

2R*  As'  ) 


ausdrücken,  ist  aber  jedenfalls  einfacher.   Setzt  man  statt  2  :  2,8  :  2,6  das  Verhaltniss 

2:3:  2,5,  so  erhält  man       «^  *  a  g4  _  -  ^  ^^    \ 

*^'  ^^    ^    ~  3  R  As2  / 

Ist  dann  Sb  :  As  =  1  :  5,  Fe  :  Ni  =  1  :  8,  so  verlangt  diese  Formel: 

4S  =   128  =    14,00 

5As  =  375  =   41,03 

Sb  =   122  =   13.35 

4^Ni  =  258  =  28,22 

|Fe  =     31  =     3,40 

914        100. 
Anhang. 

1.  Olsa,  Kämthen  iKor\'nit;.    Regulär.   V.  G.  5,994.    Payr. 

2.  Grube  Albertine  b.  Harzgerode.    Derb.    V.  G.  6,50  16, 35?).  Rammeis- 
berg. 

3.  Sayn-Altenkirchen.   UUmann. 

4.  Freusburg.   Derb.   Klaproth. 
No.  2 — 4  =  Nickelglanz. 

Klaproth:  Beitr.  6,329.  —  Payr:  Wien.  Ak.  Ber.  51,117.  —  UUmann:  Syst.- 
labell.  Uebersicht  379. 


V 


Arsenide  uod  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulf oreten. 


48 


Schwefel 

Antimon 

Arsen 

Nickel 

Eisen 


\. 

2. 

3. 

4. 

47,19 

n,38 

46,40 

45,25 

U,45 

50,84 

47,56 

47,75 

37,83 

2,65 

9,94 

44,75 

28,86 

29,43 

26,40 

25,25 

4,98 

4,83 
402,13 

— 

99,31 

400. 

400. 

R  . 

(Sb,  As)  : 

S 

Sb  :  As 

1.    —    1 

:      4,47      : 

4 

2  :  9 

2.           ^  = 

2 

4 

<, 

2 

42:4 

3.    —   \ 

4,46      : 

<, 

4 

3  :   4 

4.   —   i 

4,26      : 

«, 

4 

5  :  2 

Alle  diese  Substanzen  scheinen  doch  nichts  als  Arsen-Antimonnickelglanz  zu 
sein.  Kleine  Fehler  der  Analysen,  namentlich  in  den  älteren,  dürften  die  Ab- 
weichungen von  dem  Verh'altniss  4:4:4  bedingen. 

Kobaltglanz. 

Verliert  beim  Glülien  nichts ;  beim  Rösten  entweichen  schweflige  und  arsenige 
Säure.  Schmilzt  v.  d.  L.  schwer  unter  Arsenentwickelung  zu  einer  grauen  Kugel. 
Nach  Berthier  verliert  er  beim  Glühen  (wahrscheinlich  im  Kohlentiegel}  30 — 40  p.  C. 
Schwefelarsen,  und  der  Rückstand  enthält  noch  4 — 6  p.  C.  Schwefel. 

Auflöslich  in  Salpetersäure  ohne  Abscheidung  von  Schwefel  (H.  Rose),  weshalb 
Klaproth  ihn  übersah.  Dagegen  kann  sich  arsenige  Säure  abscheiden.  Die  Auflösung 
ist  roth. 

Stromeyer  gab  4  84  7  die  erste  richtige  Analyse. 

4 .   Grube  Morgenröthe  bei  Eisern,  Siegen.   Derb.   Schnabel. 

2.  Skuterud  (Älodum;  Norwegen,  a.  V.  G.  6,23  4 .  Stromeyer.  b.  Ebbinghaus. 

3.  Oravicza,  Banat.   Strahlig.   a.  Patera.   b.  Huberdt. 

4.  Grube  PhilippsholTnung,  Siegen.   Schnabel. 

5.  Grube  Grüner  Löwe,  Siegen,     (Faseriger  Speiskobalt.)    V.  G.   5,83. 
Derselbe. 

6.  Grube    Haniberg,    Siegen.      Derb,    grau   ins   Violette,     a.    Schnabel, 
b.  Ebbinghaus. 


Schnabel :    Verh.  nat. 

V.  pr.   Rh.    Jahrg.    7,4  58 

u.    Mitthlg. 

—  Stromeyer: 

Schwgg.  J.  4  9,336 

4 

« 

2. 

3. 

a.                b. 

a. 

b. 

Schwefel 

49, 

35 

20,08          20,25 

49,78 

49.75 

Arsen 

45, 

34 

43,46          42,97 

43,63 

44,43 

Kobalt 

33, 

71 

33,40           32,08*) 

32,03 

30,37 

Eisen 

4, 

63 

3,23             2,70 

4,56 

5,75 

400. 

99,87           98. 
4.                       5. 

400. 

6. 
a. 

400. 
b. 

Schwefel 

49,40                49,98 

20,86 

49,08 

Arsen 

44,75               42,53 

42,94 

43,44 

Antimon 

—                      2.84 

4.04 

Kobalt 

29,77                 8,67 

8,92 

9,62 

Eisen 

6,38                25,98 

28,03 

24,99 

_ 

100.                  400. 

400,75       ^^ 

1    2,36 

4  AA   4Q 

*)  Worin  0,48-0,64  Ni. 


44  Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulfareten. 

p     i    c        Co  S2    \ 
^^^^^=  Co  As2  1 

\  At.  Schwefel  =  32  =  19,28 
\  -  Arsen  =  75  =  45,i8 
<    -     Kobalt       =     59  =  35,54 


166         400. 


Alle  Abänderungen  enthalten  jedoch  auch  Fe  As  S,  und  No.  5  und  6  bestehen 
vorherrschend  aus  diesem. 


Co 
In  I.  =19 
2b.  =  H,3 
2a.  =  9,3 
3a.  =  6,8 
3  b.  =     5 


Fe  Co  :  Fe  Sb  :  As 

{  In  4.      =  4,4  :   I 

I  5.      =  I       :  3                  i   :  23,6 

{  6a.   =  I       :  3,3 

I  6b.  =  I       :  3                 I  :  64 

I 


No.  3  wurde  bereits  beim  Kobaltarsenikkies  angeführt,  zu  welchem  auch  die 
folgenden  möglicherweise  gehören,  falls  sie  nicht  regulär  krystallisiren. 

Dritte  Gruppe.    R^  As^  enthaltend. 
Weissnickelkies ,   Chloanthit  und  Speiskobalt. 

\.   Sp.   Riecheisdorf.  Bull. 

2.  Sp.   Schneeberg.   Stanglig,  Y.  G.  6,537.   Bull. 

3.  W.   Grube  Markus  Rohling,  Annaberg.    Regulär,  V.  G.  5,734.    (Grüne 
Auflösung.)    Rg. 

4.  W.  oder  Sp.   Usseglio,   Piemont.    Regulär,   V.  G.  6,498.    (Rothe  Auf- 
lösung.)  Rg. 

5.  W.  oder  Sp.   Schneeberg.   Regulär.   Renetzky. 

6.  Sp.   Riecheisdorf.   Kryst.  a.  Stromeyer.  b.  Sartorius. 

7.  Sp.   Glücksbrunn.   Kryst.   Rg. 

8.  Sp.   Bieber.   Kr^'st.   V.  G.  7,1.   v.  Gerichten. 

9.  Sp.   Grube  Güte  Gottes  bei  Wittichen.   Kryst.  V.  G.  6,272.    Petersen. 
4  0.   W.   Chatam,  Connecticut.    Genth. 

BuM:  G.  Rose's  Mineralsyst.  —  Genth:  Dana  Min.  512.  —  v.  Gerichten: 
Sandberger  Münch.  Ak.  Ber.  1873,  135.  —  Petersen:  Pogg.  Ann.  134,70.  — 
Rammeisberg:  Ztsch.  d.  g.  G.  25,283. —  Renetzki:  In  mein.  Laborat. —  Sartorius: 
Ann.  Ch.  Ph.  66,278.  —  Stromeyer:  Gott.  gel.  Anz.   1817,  72. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Schwefel 

— 

0,tl 

0,75 

0,87 

Arsen 

76,09 

75,85 

76,38*) 

76,55**) 

75,73 

Nickel 

12,25 

12,04 

18,96 

4,37 

11,59 

Kobalt 

4,56 

3,32 

1,60 

7,31 

6,8« 

Eisen 

6,82 

6,52 

2,30 

7,84 

4,43 

Kupfer 

0,94 

0,22 

99,43 

Zink 

—  ■ 

4JI 
tOI,47 

100. 

98,67 

100. 

*)  Direct  7S,8  und  0,84  Sb,  0,8«  Bi.        •*)  Worin  0,81  Sb. 


\ 


Arsenide  und  Antimonide  und  deren  Mischungen  mit  Bisulf  «treten.  45 

6.  7.  8.  '   9.  10. 


a. 

b. 

Schwefel             0,88 

0,94 

1,53 

1,70 

4,71 

5,20 

Arsen                 7i,«1 

73,53 

74,47 

74,84 

70,67*1 

68,78 

Nickel                 — 

14,06 

8,50 

8,52 

9,66 

Kobalt               20,31 

9,17 

19,73 

8,28 

10,11 

3,84 

Eisen                    3,42 

2,2i 

4,27 

4,45 

5,05 

12,38 

Kupfer                 0,16 

3,24 
100,01 

0,94 
100. 

98,98 

99,94 

i 

100. 

99,86 

No.  1  und  2  sind 

R2  As5 

und  zwar  ist  R 

in  No. 

1  = 

=  lINi  :     7Fe  :  4Co 

• 

- 

2  = 

=  18Ni  :  12Fe  :  5Co. 

Also  nahe  3Ni  :  2 Fe  :  Co. 

Die  übrigen  sind 

X 

R  S2     \ 
R2  AsM 

und  zwar  ist  er 

w 

in  No, 

.  3.  — 

120 

24Ni 

:  3Fe  :  2Co 

-   - 

4.  — 

21 

2Co 

:  2Fe  :  Ni  : 

Zn 

-    - 

5.  — 

14 

5Ni 

:  3Co  :  2Fe 

—   — 

6.  — 

12 

a.  6C0 

b.  6Ni 

:  Fe 

:  4Co  :  Fe 

-   - 

7.  — 

8 

5Co 

:  Fe 

-   - 

8.  — 

7 

6Ni 

:  6C0  :  3Fe 

:  2Cu 

-   - 

9.  — 

2 

3Ni 

:  3Co  :  2Fe 

-   - 

10.  — 

2 

3  Fe 

:  2Ni  :  Co. 

Vierte  Gruppe.    R  As^  enthaltend. 

Tesseralkles.    (Arsenikkobaltkies,  j  * 

Verhält  sich  wie  Speiskobalt,  nur  giebt  er  beim  Erhitzen  noch  mehr  Arsen. 
Tesseralkies  von  Skuterud    (Modum)    in  Norwegen,    V.  G.    6,78.      1.    nach 
Scheerer,   2.  nach  WÖhler,   a.  krystallisirt,  b.  derb. 

Scheerer:  Pogg.  Ann.  42,546.  —  Wöhler:  Ebend.  43,591. 

1.  2. 

a.  b. 


Schwefel 

0,69 

Arsen 

77,84 

79,2 

79,0 

Kobah 

20,01 

18,5 

19,5 

Eisen 

1,51 

1,3 

1,4 

100,05 

99,0 

99,9 

Co  As^^ 

3  At. 

Arsen      = 

225 

79,23 

1    - 

Kobalt     — 

59 

' — 

20,77 

284  100. 


•)  Worin  0,67  Bi. 


46  Selenide. 

Scheerer's  Analyse  ergiebt  nahezu 


Co  S'-i  \  . 
33Co  As»  / 


Die  Analysen  zeigen  im  Mittel  \  3Co  :  Fe. 


W  i  s  in  u  t  h  k  0  b  a  1 1  c  r  z 

von 

Schneeberg 

soll  nach  Kersten 

At. 

Schwefel 

1,02 

3,2 

• 

Arsen 

77,96 

104 

l 

106 

\\  isniuth 

3,88 

i 

/ 

Kobalt 

9,88      \ 

18,6 

1 

Nickel 

1,10      / 

29,6 

1 

Eisen 

4,77 

9 

^ 

Kupfer 

1,30 
99,91 

i 

• 

enthalten. 

und  wäre  demnach  11 

Asf 

Schwfig.  J.   47,265. 


Selenide. 


Selensilber.    Selenbleisllber  ?) 

Schmilzt  V.  d.  L.,  und  zwar  in  der  inneren  Flamme  mit  SchUumen  und  glüht 
vor  dem  Erstarren  nochmals  auf.  Mit  Soda  giebt  es  ein  Silberkorn,  das  beim  Ab- 
kühlen sich  oberllUchlich  schwärzt,  nach  dem  Umschmelzen  mit  Borax  aber  rein 
erscheint.    Die  bleireieheren  Abänderungen  reagiren  zugleich  auf  Blei. 

In  verdünnter  Salpetersäure  schwer,  in  rauchender  leicht  löslich. 

1.  Tilkerode:   a.  V.  G.  8,00.    G.  Rose.    b.  grossblätteriges.   Rg. 

2.  Cacheuta  bei  Mendoza.   Domeyko. 

I.  2. 


a. 

b. 

Selen 

:29,53) 

26,52 

30,0 

Silber 

4»  1.        M   /» 

1  1,67 

21,0 

Blei 

4,9« 

60,15 

43,3 

100. 

98,3  4 

Cu      1,8 
Co     0,7 
Fe     2,2 

Atomverhältniss 

1. 

t 

a.              b. 

15,6           3,1 

2 

25               1 

\ 

1.6           2,7 

\ 

99,2 

Domeyko:   C.  rend.  63.106  4.  — G.  Ro.se:    Pogg.  Ann.   14,471. 

Hiernach   wäre    la..    wenn    das    Erz    wirklich    29,5    p.   C.    Selen    enthielte, 
^Pb,  Ag  ■'•  Se'*  oder 

iSAg'"^  Se^  \ 
Pb^  Se3  / 


Selenide.  4.7 


78Se  =     Q\6%  =  29,77 

i25Ag  =    13500  =  65,23 

5Pb  =      «035  =     5,00 


} 


20697        \00. 

Diese  Zusammensetzung  ist  jedoch  nicht  wahrscheinlich ;  die  Substanz  ist  spalt- 
bar nach  den  Flächen  des  Würfels,  geschmeidig  und  bildet  dünne  Plättchen.    Da 

65,56  Ag  =e  23,98  Se  für  Ag2  Se 
4,91  Pb  =      1,87   -    -    Pb  Se 

25,85    -      - 

so  müsste  das 'Erz  3,68  p.  C.  Fremdartiges  enthalten  haben,  falls  es 

1 3Ag2  Se 
Pb    Se 
wäre. 

Was   Xo.  2    betrifft,    so   scheint  die  Analyse   nur  eine   vorläufige.    Gehören 
Fe,  Co,  Cu  zu  seiner  Mischung? 
Ib.  ist  nahezu 

Ag-^  Se  \ 
oPb    Se  / 
6Se  =      i74  =  27,48 
2Ag  =      216  =   12,52 
5Pb  =    1035  =  60,00 

~T7l5        100. 

Reines  Selensilber  ist  noch  nicht  untersucht;  die  Analyse  b  bezieht  sich  auf 
ein  Gemenge  oder  eine  isomorphe  Mischung. 

Selenblei. 

V.  d.  L.  raucht  es  stark  dekrepitirt  oft),  schmilzt  unter  starkem  Selengeruch 
unvollkonunen,  beschtägt  die  Kohle  grau  und  röthlich,  dann  gelblich.  Nach  längerem 
Blasen  bleibt  eine  schwarze  Masse,  welche  oft  auf  Eisen,  Kupfer,  Kobalt  (Süber) 
reagirt. 

Von  Salpetersäure  wird  es  unter  Abscheidung  von  rothem  Selen  zersetzt,  wel- 
ches sich  beim  Erwärmen  auflöst. 

{.   Tilkerode.    Ziemlich  feinkörnig.   H.Rose. 

2.  Desgl.     Eskeborner  Stollen.)   Rengert. 

3.  Clausthal   Grube  Lorenz  Gegentrunij .  Früher  Kobaltbleierz.   Feinkörnig, 
V.  G.  7,697.   Stromeyer. 

4.  Cacheuta  bei  Mendoza.   Blättrig.   V.  G.  7,2.   Domeyko. 

Domeyko:    C.   rond.   63,1064.   —  Rengert:  In  m.  Lab.  —   H.  Rose;   Pogg. 
Ann.  2,415.  3,281.  288.  —  Stromeyer:  Gott.  gel.  Anz.    1825  No.  34.  —  Zincken 
Löthrohrverhalten  :  Pogg.  Ann.  3,271. 


1. 

9 

3. 

i. 

Selen 

27.59 

29,  i7 

28,  M 

27,6 

Blei 

71,81 

67,78 

70,98 

69,9 

Quecksilber 

1,98 

Co     0,83 

Fe     1,0 

Kupfer 

0,39 

98,5 

99,40  99,62  99,92 


4S  Selenide. 


Pb  Se 
\  AI.  Selen  =     79     =     i7,62 
{    -    Blei      =   207      =     72,38 


286  100. 

Das  Selenblei  enthält  nach  H.  Roses  und  meinen  Versuchen  keinen  Schwefel; 
es  kommt  nach  Zincken  niemals  mit  Bleiglanz  zusammen  vor. 

Selenkobaltblei.  —  In  einer  kobaltreicheren  Mischung  von  Clausthal  fand 
H.  Rose :  At. 

Selen  31,42  40  =  6,67 

Blei  63;92  31    =5,1 

Kobalt  3.14      \ 

Eisen  0,45     / 


6  =    1 


98.93 
Nach  H.  Rose  giebt  es  im  Kolben  Selen,  und  wäre 


6Pb  Se    \ 


CoSe2 

8  At.  Selen       =     632  =  32,70 

6    -    Blei          =1242  =  64,26 

1    -    Kobalt     =       59  =  3,04 


1933  100. 

Selenkapfer. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  starkem  Selengeruch  zu  einer  grauen  etwas  geschmei- 
digen Kugel,  welche  sich  zuletzt  in  ein  Kupferkorn  verwandelt. 

Berzelius  erhielt  aus  einer  geringen  Menge  dieses  seltenen  Minerals  von  Skri- 
kerum  (Smäland)  in  Schweden  40  p.  C.  Selen  und  64  p.  C.  Kupfer  =104. 

Danach  wäre  es 

Cu^Se 

1  At.  Selen     =     79,0     =     38,39 

2  -    Kupfer  =    126,8     =     61,61 

205,8  100. 

Berzelius:   Afhandl.  1  Fis.  6,42. 

Eakalrlt 

Verhält  sich  im  Allgemeinen  gleich  dem  vorigen. 

AuflösUch  in  Salpetersäure. 

Berzelius  erhielt  bei  der  Analyse  des  Eukairits  von  dem  Fundort  des  vorigen : 

At. 
Selen          28,5  4           .31,97)  36  '40) 

Silber         42,73  39,6 

Kupfer       25,30         40 

96,57  100. 

Ag  Cu  Se  =  Jj;  Se  | 

2  At.  Selen  =  158  =  31,55 
2  -  Silber  =  216  =  43,13 
2    -    Kupfer  =      126,8   =     25,32 


500,8  100. 

Berzelius:  Afh.  i  Fis.  6,42  (Schwgg.  J.  23,477). 


k 


Selenide.  49 

Selenknpferblei. 

Die  vorhandenen  Analysen  beziehen  sich  z.  Th.  wohl  auf  Gemenge. 

Das  graue  Selenkupferblei  von  Tilkerode  (die  violetten  Parthien  sind 
nach  H.  Rose  quecksilberhaltig)  giebt  nichts  Flüchtiges,  schmilzt  v.  d.  L.  leicht  (das 
kupferärmere  minder  leicht)  und  giebt  eine  Schlacke,  welche  auf  Kupfer  und  Blei 
reagirt. 

Das  Selenkupferblei  vom  Glasbachgrunde  giebt  nach  Rersten  ein 
Sublimat  von  Selen. 

Auflöslich  in  Salpetersäure. 

I.  Zorge  a.  Harz  (Grube  Brummerjahn).    Hübner. 

i.  Tilkerode  (Selenbleikupfer).   H.  Rose. 

3.  Tilkerode  (Selenkupferblei).    Ders. 

4.  Glasba^chgrund  bei  Hildburghausen.   Kersten. 

5.  Ebendaher.   Derselbe. 

Hübner:  In  meinem  Laborat.  —  Kersten:  Pogg.  Ann.  46,265.  — H.  Rose: 
8.  Selenblei. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Selen 

36,59 

34,98 

30,26 

32,09 

29,97 

Kupfer 

46,64 

15,77 

7,94 

8,58 

4,09 

Blei 

16,58 

48,43 

60,28 

57,48 

65,^6 

Silber 

1,32 

0,05 

0,08 

Eisen 

0,78 

99,84              100,50               99,26               98,20  99,30 

Atomverhältnisse.     iSe  a.  d.  Verl.) 

3,2  6 

2.1  5 


Se 

5,8 

36,4 

3 

Cu 

9,2 

20,7 

1 

Pb 

\ 

19,5 

4,3 

Ag 

\ 

iernact 

1  ist 

No.  1   — 

2Pb    Se 
9Cu2Se 

Die  übrigen  enthalten  jedoch  mehr  Selen,  als  für  Cu^  Se  erforderlich  ist.  Wie- 
wohl No.  2  und  3  beim  Erhitzen  kein  Selen  liefern  sollen,  deuten  die  Analysen  doch 
auf  einen  Gehalt  auch  von  Cu  Se,  und  zwar 

No.  2.  No.  3. 


4Pb    Se 

2Cu    Se 

Cu2  Se 


9Pb    Se 

2Cu    Se 

Cu2Se 


Dagegen  würden  die  Erze  von  Hildburghausen  lediglich  Cu  Se  enthalten. 

No.  4.  No.  5. 


2Pb  Se 
Cu  Se 


\  5Pb  Se  \ 

/  Cu  Se  / 


Selenbleikupfersilber.     Zwei  Erze  von  Cacheuta  bei  Mendoza  enthalten 
nach  Domeyko: 

Bammelsberg,  Handb.  d.  Mineral  Chemie.  11.  4 


50 


Selenide. 

\. 

2. 

Selen 

33.2 

3i,9 

Blei 

10. 1 

39,7 

Silber 

31,0 

\OJj 

Kupfer 

19. i 

«0.9 

Kobalt 

1,9 

3,0 

Kiseii 

i,6 

«,3 

«00.  98,3 

DoineNko:   s.  Selenblei. 
Ihre  Selbststiindij;keit  dürfte  zweifelhaft  sein. 

Selenqaecksilber. 

Vollkoniincn  lliichtig  ^iin  reinen  Zustande  . 
Nur  in  Königswasser  auflöslich. 

A.  Selenquecksilber  von  Tilkerode.     Vollkommen  ilüehtig.     Giebt  im 
Kolben  ein  graues  Sublimat. 

Ein  als  )>Selen(iuccksilberkupfcru  von  Zincken  bezeichnetes  Mineral  vom  Esko- 
borner  Stollen,  V.  G.  7,i7i,  enthält  nach  Schultz  (in  mein.  Labor.  : 

At. 
Schwefel  0,70  \ 

Selen  i3,6l  ity.iS)  Ti.o 

Quecksilber  7i.0Z  16,8 

98,33 

Nach  Abzug  von  1 1,85  p.  C.  Beimengungen,  die  fast  blos  aus  Eisenoxyd  be- 
stehen. 

Hg  Se  gef. 

«  At.  Selen  =     79     =     28,32  26, 7i    S  =  Se) 

\    -    Quecksilber    =200     =     71,68  73,26 

279  100.  100. 

Nach  der  Analyse  Hg  :  Se  =  27  :  25. 

B.  Selenquccksilber  von  Clausthal  ;Grube  Charlotte  .    a.  Rg.  b.  Kerl, 
c.  V.  G.  7,15.   Petersen. 

Kerl:    B.  h.  Ztg.   1852,   No.  47.  —  Petersen:  Jahresb.   1866,  919.  —  Ram- 
melsberg:  Pogg.  Ann.  88,39. 


a. 

b. 

c. 

Selen 

125,0 

2i,65 

2i,8H 

Quecksilber 

7i,5 

74,97 

Blei 

1 

0.12 

Schwefel 

0,20 

100.  99,62  100,35 


a.   War  schwefelfrei. 
Nach  diesen  Analvsen  ist  das  Mineral 


Hg«  Se^  =     *"1    ^'^ 
"^    ^'  Hg'^Se/ 


5  At.  Selen  =       395      =      2i,77 

6  -    Quecksilber     =    1200     =     75,23 

1595  100. 


■ 

iL 


SeleniJe.  51 

Selenquccksilberblei.  Von  einem  Vorkommen  auf  dem  Hauptschacht  von 
Tilkerode  von  1794  besteht  der  grobkörnige  Theii,  dessen  V.  G.  =  7,H6  nach 
Kalle  (in  mein.  Labor.)  aus 

Schwefel  1,24 

Selen  27,3i 

Quecksilber  69,60 

Blei  K48 

99,66 
ist  also  ein  Gemenge  (eine  Mischung?)  aus  Selenquecksilber  Hg  Se  und  Selenblei, 
von  letzteren  etwa  2  p.  C.  enthahend. 

Das  bleireichere  von  Tilkerode  verknistert  v.  d.  L.  stark,  und  verhält  sich 
ähnlich  dem  Selenblei.  In  der  ofTenen  Rohre  giebt  es  Quecksilber,  Selendampf  und 
ein  Sublimat  von  selenigsaurem  Quecksilber  in  Tröpfchen  (Zinckcn.   H.  Rose;. 

a.  Grobblätleriges,  n.  d.  Würfel  spaltbar.   V.  G.  7,804 — 7,876.   H.Rose. 

b.  Vorkommen  vom  J.  1824.  Schultz. 

c.  Feinkörniges,  mit  dem  oben  erwähnten  verwachsen.  V.  G.  7,089.  Kalle. 


a. 

b. 

c. 

Schwefel 

1,10 

0,80 

Selen 

24,97 

24,41 

28,36 

Blei 

55,84 

55,52 

62,10 

Quecksilber 

16,94 

16,93 

8,38 

97,75 

97,96 

99,64 

n  den  Verlust  als  Selen  betrachtet 

,  so  .sind  die 

Atomverh 

a. 

b. 

c. 

s 

0,4   \ 
4J    / 

0,6   \ 

Se           4,2 

4,5 

8,7   / 

9,3 

Pb  3,3  3,3  7,1 

Hg  1  1  1 

AU     '  A      u     3Pb  Se  \ 
a.  und  b.  smd  nahe     „    o     / 

Hg  Se  j 

.  ,    ,        7Pb  Se  \ 

c.  ist  etwa     „    c,     ) 

Hg  Se  j 

Selenquecksilberkupfer.  Nach  Zincken  wäre  ein  solches  ebenfalls  zu 
Tilkerode  vorgekommen,  doch  fehlt  eine  nähere  Untersuchung. 

B.  h.  Ztg.  1842,  No.  24. 

Selenquecksilberkupferblei.  Das  Erz  von  Tilkerode  enthält  nach 
Zincken  keinen  Schwefel. 

Ich  habe  derartige   Verbindungen  von  Zorge  am   Harz  untersuchen  lassen. 

a.  Grau  bis  weiss,  anscheinend  in  Würfeln  krystallisirt.   V.  G.  5,74.   Knövenagel. 

b.  und  c.  Violet.   V.  G.  4,26.   Knövenagel  und  Hübner. 


a. 

b. 

c. 

Selen 

38,53 

34,19 

33,89 

Blei 

25,36 

43,05 

16,18 

Kupfer 

22,13 

17,49 

47, 7i 

Quecksilber 

13,12 

3,61 

2,07 

99,14 

98,34 

99,88 

Atorn  Verhältnisse. 

Se 

i,0 

(25,2) 

43 

Pb 

2 

11,6 

8 

Gu 

5,4 

15,3 

75,3 

Hg 

1 

1 

1 

4* 


52  Sulfuride. 

woraus  annliliuernd : 

a.  b.  c. 

2Pb  Se  ]  34Pb  Se  ]  8Pb  Se 

4Cii  Se  [  30Cu  Se  I  STCu^Se 

Cu^Se  j  SCu^Se  (  HgSe 

Hg  Se  j  3Hg  Se  j 

Die  Frage ,  ob  diese  Substanzen  keine  Gemenge  sind ,  und  ob  sie  zwei  Selen- 
Verbindungen  von  Kupfer  enthalten,  ist  natürlich  durch  die  Analysen  nicht  gelöst. 
Selenschwefelquecksilber  s.  Sulfuride. 


Sulf ur i  de. 

Oldhamit 

In   den  Meteoriten  von  Busti  und  Bishopsville  von  Maskelyne   nachgewiesen. 
Verhält  sich  wie  künstlich  dargestelltes  Schwefelcalciuin. 
Ist  Ca  S 

I  At.  Schwefel     =     32     =      i4,44 
I    -    Calcium        =     40     =     55,56 

72  100. 

Proceed.  Royal  Soc.   18,146. 

Manganglanz. 

Färbt  sich  beim  Rösten  graugrün,  und  schmilzt  v.  d.  L.  nach  längerem  RÖsteo 
in  gutem  Reductionsfeuer  an  den  Kanten  zu  einer  bräunlichen  Schlacke.    Die  nicht 
geröstete  Probe  löst  sich  in  der  inneren  Flannne  in  Phosphorsalz  mit  Brausen,  selbst 
mit  einer  Art  Detonation  auf.    Reagirt  auf  Mangan. 
Auflöslich  in  Chlorwasserstoflsäure. 

Klaproth ,  Vauquelin  und  Del  Rio  untersuchten  ihn  y  jedoch  nicht  richtig ;  die 
wahre  Zusammensetzung  ermittelte  Arfvedson. 

I.   Nagyag,  Siebenbürgen.  Arfvedson.  Pogg.  Ann.  1,58. 
i.   Grube  Preciosa  bei  Pcrote,  Mexiko.   V.  G.  4,036.  Bergemann.   Leonh. 
Jahrb.    1857^  394. 


1. 

2. 

Schwefel 

37,9 

36,81 

Mangan 

62,1 

62,98 

100. 

99,79 

Mangansul füret,  Mn  S. 

1  At.  Schwefel 

—      32 

36,78 

1    -    Mangan 

—     55 

63,22 

87  100. 

Hanerit. 

Giebt  im  Kolben  Schwefel ;  hinterlässt  beim  Auflösen  in  Chlon^asserstoffsäure 
Schwefel. 

Verhält  sich  sonst  wie  Manganglanz. 


ki.. 


Sulfuride.  ^53 

Der  Hauerit  von  Kaiinka  bei  Vogles  ;  Altsohl j  in  Ungarn  wurde  von  A.  Patera 
untersucht.    V.  G.  3,i63. 

Schwefel  53,64     =     5i,8 

Mangan  42,97     =     45,2 

Eisen  1,30  ^  qO. 

Kieselsäure  1,20 

99,11 
1,3  Fe  =  1,28  Mn  gesetzt. 
Der  in  der  Form,  auch  hinsichtUch  der  pyritoedrischon  Hemiedrie   und   der 
Spaltbarkeit  (nach  dem  Würfel)  dem  Eisenkies  isomorphe  Hauerit  ist 

Manganbisulfuret,  Mn  S^. 
2  At.  Schwefel     =     64     =     53,78 
1  •  -    Mangan        =     55     =     46,22 

"TiT"  100. 

Haidinger:    Pogg.  Ann.  70,148. 

TrolUt. 

# 

Verhält  sich  wie  Magnetkies,  verliert  aber  beim  Erhitzen  in  Wasserstoff  keinen 
Schwefel  und  lost  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  vollständig  auf. 

fierzelius  vermuthele  schon  das  Vorkommen  von  Eisensulfuret  in  Meteoriten, 
nachdem  die  Gegenwart  von  Magnetkies  in  den  Eukriten  [Juvenas,  Stannern)  von 
G.  Rose  nachgewiesen  war.  Später  suchte  ich  zu  zeigen,  dass  das  bräunliche 
Schwefeleisen ,  welches  in  meteorfschen  Eisenmassen  oft  cylindrischo  Kerne  bildet, 
in  der  That  Fe  S  sei ,  dem  Haidinger  den  Namen  Troüit  gegeben  hat.  Allein  die 
Entscheidung,  ob  die  Substanz  dieses  oder  Magnetkies  sei,  ist  nur  dann  möglich, 
wenn  sie  bei  der  Analyse  sich  frei  von  Nickel  erweist ,  d.  h.  kein  Nickeleisen  bei- 
gemengt enthält.  Findet  letzteres,  wie  gewöhnlich,  statt,  so  kann  man  wohl  aus  der 
gegebenen  Zusammensetzung  des  Meteoreisens  berechnen,  wie  viel  Eisen  zu  dem 
Nickel  in  dem  Schwefelmetall  gehört ;  da  indess  Eisensulfuret  und  Magnetkies  in  der 
Zusammensetzung  wenig  differiren  (auf  100  Th.  Eisen  kommen  in  jenem  57 ,  in 
diesem  64 — 65  Th.  Schwefel),  so  ändert  sich  die  Zusammensetzung  des  bei- 
gemengten Nickeleisens  nicht  sehr,  wenn  man,  vom  Schwefel  ausgehend,  Magnet- 
kies berechnet. 

Eine  nie kel freie  Probe  aus  dem  Meteoreisen  von  Seeläsgan  gab  (l) 

a.  b. 

Schwefel  35,91 

Eisen  63,35  63,47 

99,26 
Eine  frühere  Analyse,  welche  1,37  Nickel  (Co),  0,56  Kupfer  und  1,86  Chrom- 
oxyd geliefert  hatte,  Hess  sich  nach  Abzug  von  19,82  Nickeleisen,  2,73  Chrom- 
eisenerz und  0,56  Kupfer  als  37,16  p.  C.  Schwefel  gegen  62,84  Eisen  berechnen. 
In  dem  Schwefeleisen  des  Meteoreisens  von  KnoxviUe,  Tenessee,  fand  L.  Smith 
0,32  p.  C.  Nickel,  und  hier  berechnet  sich  das  Schwefelcisen  =  37,05  Schwefel 
und  62,95  Eisen. 

Eisensulfuret,  Fe  S. 
1  At.  Schwefel      =     32     ==     36,36 
1    -    Eisen  =     56     =     63,64 

88  100. 

(Magnetkies  als  Fe«  S^  =  39,13  :  60,87;  oder  als  Fe'  S^  =  39,5  :  60,5.) 
Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  74.443  u.  121,365. 


54  Sulfuride. 

Eisennickelkies. 

Der  broncefarbigo ,  nach  dem  regulären  Oklal^der  spaltbare  E.  von  Lille- 
hammer in  Norwegen,  V.  G.  4.6,  giebt,  v.  d.  L.  geröstet,  in  der  Uusseren  Flamme 
ein  von  Eisen  gefärbtes  Glas,  welches  in  der  inneren  schwarz  erscheint. 

a.  Analyse  Scheerer*s:   b.  dieselbe  nach  Abzug  von  beigemengtem  Kupferkies. 


a. 

b. 

Schwefel 

30,64 

36,86 

Eisen 

40, »1 

40,86 

0,73    \ 

Nickel 

?l,07 

22,28 

0,38   1 

Kupfer 

1,78 

100. 

At. 


1J5 
MI 


99,70 

2Fe  S  \ 

Ni  S  f 

3  At.  Schwefel     =        96     =     36,09 

i    -    Eisen  =      112     =      4  2,10 

I     -    Nickel  =        58     =      2i.8l 


266  100. 

Von  ähnhcher  Zusammensetzung  sind  zwei  Mineralien  aus  Schottland ,  welche* 
Forbes  untersucht  hat:  a.  von  Inverary,  V.  G.  4,5;  b.  von  Craigmuir,  V.  G.   4,6. 


a. 

b. 

Arsen 

0,04 

Schwefel 

38,01 

38,00 

Eisen 

50,66 

50.87 

Nickel 

H,33 

10,01 

Kobalt 

1,02 

100.  99.94 

In  a.  sind  die  .\t.  ^on  Fe  :  Ni  :  S  =  0,90  :  0, 19  :  1, 19,  oder  R  :  S=  I  :  1,08: 
das  Ganze  scheint  also 

9Fe  S  \ 
2Ni  S  I 
zu  sein. 

Forbes:  Phil.  Mag.     4;  35,180.  — Scheerer:  Pogg.  Ann.  58,315. 

Magnetkies. 

Giebl  beim  Erhitzen  keinen  Schwefel.  Schmilzt  v.  d.  L.  im  Reductionsfeuer  zu 
einem  Korn,  welches  .sich  mit  einer  schwarzen,  magnetischen  Masse  überzieht. 
Hinterlässt  nach  dem  Rösten  reines  Eisenoxyd.  Wird  die  abgeröstete  Probe  mit  Borax 
und  Gold  im  Reductionsfeuer  behandelt,  so  verräth  sich  dabei  ein  Gehalt  an  Nickel. 

Verliert  in  Wasserstotfgas  4 — 5  p.  C.  Schwefel  und  verwandelt  sich  in  -nicht- 
magnetisches-  Eisensulfuret. 

Auflöslich  in  ChlorwasserstofTsäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel.  Auch 
Kalilauge  zieht  Schwefel  aus  und  hinterlässt  grünschwarzes,  leicht  oxydirbares. 
Eisensulfuret. 

Den  äheren  Analyj^en  ^on  Hatchett,  Berthier  und  Slromeyer  folgten   die  von 
H.  Rose.  Graf  Schaffgotsch  und  Plattner.  denen  ich  eine  Reihe  eigener  hinzufügte. 
1.  Bodenmais.    H.  Rose:  Gilb.  Ann.  72,189. 
i.  Desgl.   V.  G.  4,546.    Graf  Schaffgotsch :  Pogg.  Ann.  50,533. 


Sulfuride. 


55 


3.   Desgl.    Rg.    Ebencl.   121,352.. 

i.  Conghonas  do  Campo,  Brasilien.    Platiner:  Pogg.  Ann.  47,369. 
Fahlun.    Plattner. 


o. 


6.  Harzburg.    Derb.   V.  G.  4,580.    Rg. 

7.  Trumbull,  Connecticut.    Blättrig,  V.  G.  4,640.    Rg. 

8.  Xalastoc  bei  Guautla,  Mexiko.   Y.  G.  4,546.    Rg. 

9.  Fundort  unbekannt.    KnsUllisirt.  V.  G.  4,623  (G.  Rose).   Rg. 
10.   Bernkastei,  Moselthal.    Baumert:  Verh.  nat.  V.  d.  Rheinl.  15,85. 

Nachfolgend  sind  die  'älteren  Zahlen  nach  dem  Atg.  des  Eisens  corrigirt. 

A.  Gehalt  an  Eisen. 

B.  Gehalt  an  Schwefel;  a.  direct  gefunden,  b.  durch  Differenz. 
('.   Berechneter  Schwefel  für  Fe  S. 

D.  Differenz  Bb — C. 

E.  Verlust  in  Wasserstoff. 


A. 


B. 


C. 


D. 


E. 


♦*! 


a 

• 

b. 

\. 

61,56 

39, 

10 

38, 4i 

35,18 

3,26 

2a. 

61,15 

38,85 

34, 

,94 

3,911 

3,36 

2b. 

61,19 

38,81 

34, 

,96 

3,95/ 

3. 

60.66 

39,34 

34, 

,66 

4,68 

4,29 

4. 

60,20 

40, 

25 

39,80 

34, 

,40 

5,40 

4,92 

5. 

60,29 

40, 

05 

39,71 

34 

,35 

5,36 

4,72 

6a. 

60,00 

40,00 

34 

,29 

5,71  \ 

3,99 

6b. 

60,83 

39,17 

34^ 

76 

4,41/ 

7a. 
7b. 

60,94 
61,22 

39,06 
38,78 

34. 
34, 

,82 
,98 

4,24  \ 
3,80/ 

5,04 

8a. 

61,25 

38,75 

35 

,00 

3,75  \ 

3,87 

8b. 

61,36 

38,64 

35 

,06 

3,58/ 

9. 

60,4 

39,9 

34, 

,34 

5,56 

5,05 

10. 

61,4 

39, 

04 

38,6 

35, 

09 

3,51 

u.  4,67 


Die  Zahlen  D  und  E  sollten  immer  übereinstimmen.  Da  sie  indessen  Öfter  nicht 
unerheblich  differiren ,  so  ist  es  gcrathen ,  für  die  Rechnung  D  allein  in  Betracht  zu 
ziehen.    Nun  ist  das  Verhältniss  D  :  B(b)  in 


1.  u. 


4.  u.  5.    = 


0. 

:    11,0 

8b. 

10,8 

8a. 

; 

10,3 

7b. 

: 

10,2 

2a. 

:      9,9 

2b. 

: 

9,8 

7a. 

:      9,2 

6b. 

8,9 

3. 

8,4 

M 

o. 

7,4 

9. 



:      7,2 

6a. 

:      7,0 

Ist  nun  die  Zusammensetzung  des  Magnetkieses,  welche  allgemein 

Fe"  S'»+> 


*)  Enthält  0,65  p.  C.  Nickel. 
**)  No.  7  enthält  0,32  p.  C.  Kupfer,  welche  als  Kupferkies  abgezogen  sind. 


s 

Verlust  in  H 

38,  i 

3.2 

38,1) 

3,5 

38. 8i 

3,88 

39,13 

4.3:i 

39.51 

4,9i 

40 

5,7« 

56  Salfuride. 

ist,  eine  schwankende,  vielleicht  selbst  an  dem  nämlichen  Fundort?  Oder  rühren 
die  Abweichungen  von  nicht  völliger  Reinheit  des  Materials  und  von  den  Versuchen 
her?  Das  V.  G.  giebt  keinen  Aufschluss,  insofern  der  leichteste  (No.  t  u.  8;  dieselbe 
Zusammensetzung  zeigt  wie  der  schwerste  (No.  7),  nämlich  etwa  Fe*  S*<*.  Schon 
Graf  SchalTgotsch  glaubte  drei  Magnetkiesmischungen  annehmen  zu  müssen,  und 
stützte  sich  auf  ähnliche  Verschiedenheiten  beim  Buntkupfererz.  Sind  die  Analysen 
wirklich  beweisend,  so  hätten  wir 

Fe 

Fe^l  S«2  61,6 

Fe^os»!  61,  i 

Fe»    Si<^  61,16 

Fe»    S'^  60,87 

Fo^    S'^  60,49 

Ve^    S"  60 

Denkt  man  sich  diese  Vorbindungen  als  Sulfuret  und  Sesquisulfuret ,  so  wäre 
Magnetkies  überhaupt  w  Fe  S  -j-  Fe^  S-* 

und  n  =  9  —  4. 

Durch  Glülien  von  Eisenkies  für  sich  oder  in  Kohlensäure ,  durch  starkes  Er- 
hitzen von  Eisenoxvd  in  Schwefelwasserstoff  (nach  Arfvedsou  auch  aus  Fe^  S  in 
letzterem];  entstehen  magnetkiesähnliche  Produkte,  in  welchen  genau  dieselben 
Schwankungen  von  Fe^*  S*^  bis  Fe^  S'  wiederkehren. 

Knop  hat  darauf  aufmerksam  gemacht ,  dass  die  BUdung  des  Eisenkieses  oder 
Speerkieses  auf  der  vorgängigen  des  Sulfurets  beruhe,  welches  durch  theilweise 
Oxydation  Bisulfuret  gebe,  und  dass  hierbei  als  Zwischenstufen  Magnetkies  und 
reines  Sesquisulfuret  sich  bUden  können,  wodurch  sich  ihr  gemeinsames  Vorkommen 
auf  einer  Lagerstätte  erklären  würde.  (S.  Horbachit.)  Diese  Ansicht  ist  gewiss  be- 
gründet :  allein  die  Zusammensetzung  eines  krystallisirten  Körpers,  wie  Magnetkies, 
muss  entweder  eine  constante  sein,  wenn  er  eine  chemische  Verbindung  ist,  oder  sie 
kann  wechseln ,  wenn  er  eine  isomorphe  Mischung  wäre.  Im  ersten  Fall  ist  n  eine 
constante  Zahl,  und  die  in  den  Versuchen  gefundenen  Differenzen  sind  in  der  Wirk- 
lichkeit nicht  vorhanden.  Indessen  wäre  es  durchaus  willkürlich,  i  1  =  7  zu  setzen, 
wie  dies  oft  geschieht.  Eine  isomorphe  Mischung  der  Elemente  selbst  ist  andererseits 
nicht  annehmbar.   Aber  jede  Verbindung  Fe*"  S''+*  kann  aus 

n  Fe  S     )       ^  n  Fe  S    ) 

Fe2S=*j  ^^^""'^^  FeS2j 
bestehen.  Die  Heteromorphie  spielt  bei  den  Metalloxyden  und  Schwefelmetallen  eine 
wichtige  Rolle.  R^  0,  RO,  R-»  0*,  R2  0»  sind  von  regulärer  Form ;  R^  S,  RS,  R3  S*, 
RS^,  RS'^  zeigen  dieselbe  Form :  die  sechsgliedrige  Form  des  Magnetkieses  zeigt  unver- 
kennbar eine  Beziehung  zu  derjenigen  von  NiS,  Cd  S,  Hg  S,  also  von  RS.  Mag  man 
ihn  als  n  FeS  -{-  Fe^  S**  oder  als  n  FeS  -f-  Fe  S^  sich  denken,  so  ist  eine  Isomorphie 
beider  Schwefelmetalle  annehmbar,  und  so  würden  sich  die  Schwankungen  in  seiner 
Zusammensetzung  erklären. 

Magnetkies  löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel 
auf  iMagnetkies  von  Bodenmais  gab  3,35  p.  C.) ;  es  bleibt  also  nicht  Fe  S^  zurück. 
Letzteres  wird  von  verdünnten  Säuren  nicht  angegriffen ;  aber  Fe^  S^  zersetzt  sich 
durch  dieselbe  in  FeS,  welches  .sich  auflöst,  und  Fe  S*-^,  welches  zurückbleibt. 
Sprechen  nun  diese  Thatsachen  gegen  die  Annahme  beider  höheren  Schwefelungs- 
stufen im  Magnetkies? 

Stromeyer  u.  A.  hielten  ihn  für  Fe  S  und  glaubten,  der  höhere  Schwefelgehalt 
beruhe  auf  einer  Beimengung  von  Fe  S^.  Eine  solche  ist  oft  vorlianden:  allein 
solcher  Magnetkies  hinterlässt  Fe  S'  beim  Auflö.sen. 


^^ 


Sulfuride.  57 

Dass  die  schon  von  fireithau))t  y  Frankenheim  und  v.  Kobell  angenommene  Iso- 
niorphie  mit  gewissen  R  S  beweise ,  er  sei  Fe  S ,  wird  durch  sein  chemisches  Ver- 
halten widerlegt. 

Die  Frage  nach  seiner  chemischen  Natur  ist  also  noch  nicht  erledigt. 

Nickel  haltig  er  Magnetkies.  Die  betrelTenden  Substanzen  sind  meist  derb^ 
verhalten  sich  aber  in  Wasserstoff  und  gegen  Säure  wie  Magnetkies. 

t.   Klefva,  Smäland.   V.  G.  4,674.    Berzelius:  Jahresber.  21,184. 

i.   Modum,  Nonvegen.     Scheerer  (nach  Breithaupt  Dihexaedcr  bildend) . 

3.  Gap  Mine,   Pennsylvanien.    BlUttrig,   V.  G.  4,543  (oder  etwas  höher). 
Rg.  :  Pogg.  Ann.  121,352. 

4.  Fundort   unbekannt.     Ein    grosser  Krystall,    sechsseitiges  Prisma  mit 
Endfläche  und  einem  Dihexaöder;  spaltbar  nach  jener,  V.  G.  4,609.  Rg. 

5.  Hilsen,  Norwegen.    Derb,  V.  G.  4,577.  Rg. 

6.  Horbach,  Baden.    Derb,  von  Kupferkies  und  Strahlstein  begleitet;  V.  G. 
etwa  4,7.    Rg. 

5.       6. 
—     40,03 
56,57    55,96 

3,16     3,86 
100.      100,02  100,31  99.85 

Ist  B  der  Schwefel ,  C  die  für  R  S  erforderliche  Menge ,  D  die  Differenz  und  E 
der  gefundene  Verlust  in  Wasserstoff,  so  haben  wir: 


1. 

2. 

3. 

4. 

Schwefel 

38,35 

40,46 

40,56 

Eisen 

58,33 

56,74 

55,82 

56,42 

Mangan 

0,22 

Nickel 

3,10 

2,82 

5,59 

3,33 

B. 

C. 

1). 

E.            1 

D 

:   B 

1. 

38,35 

35,04 

3,31 

3,75 

:   11.6 

2. 

40,44 

33,98 

6,46 

:     6,2 

3. 

38,59 

34,97 

3,62 

5,36 

10,6 

4. 

40,25 

34,08 

6,17 

6,19 

6,5 

5. 

i0,27 

3i,06 

6,21 

6,65 

6,5 

6. 

40,18 

3i,11 

6.07 

5,56 

6,6 

Also  auch  diese  Substanzen ,  welche  eine  gewisse  Menge  Ni"  S****"*  enthalten 
(Ni  :  Fe  etwa  =  1  :  20  in  No.  2,  und  1  =  10  in  No.  3),  schwanken  von  R^^  S^2 
bis  R5  S«. 

Horb  ach  it.  Im  Vorhergehenden  wurde  unter  No.  6  eines  nickelhaltigen 
Erzes  von  Horbach  bei  St.  Blasien  im  Schwarzwald  von  der  allgemeinen  Zusammen- 
setzung des  Magnetkieses  gedacht.  Von  Wagner  untersuchte  Proben,  deren  V.  G. 
=  4,43  und  welche  von  Serpentin  und  Glimmer  begleitet  sind,  haben  indessen 
weit  mehr  Nickel  und  Schwefel  ergeben,  im  Mittel  nämlich : 

At. 

1,43  =   1,5 

0,20  I   "'  ''  —   ^ 
99,81 

9 

so  dass  das  Mineral  nur  aus  Scsquisulfureten 

4  5Fe2S3  \ 
4Ni2  S3  / 

besteht. 


Schwefel 

i5,87 

Eisen 

41,96 

Nickel 

11,98 

58  Sulfuride. 

Knop  bezeichnet  es  als"  Ilorbachit  und  nimmt  an,  dass  auf  derselben  Lagerstätte 
mannifjfache  Verbindungen,  Fe'*  S**+^  bis  Fe  S^  aus  ursprünglich  entstandenem  Fe  S 
sich  fiobildet  haben  können. 

Knop:  X.  Jahrb.  f.  Min.   1873. 

Eisenkies    Schwefelkies) . 

(liebt  beim  Erhitzen  Sciiwofel,  verhält  sich  sonst  wie  Magnetkies. 
Wird  von  Chlorw^asserstoffsäure  schwach  angegriffen ,  von  Salpetersäure  unter 
Abscheidung  von  Schwefel  zersetzt. 

Die  älteren  Analysen  rühren  von  Ilatchett  und  Bucholz  her;   Berzelius  stellte 
dann   die  Zusammensetzung    des  Eisenkieses  fest,   indem  er  53,92  Schwefel    und 
i6,08  Eisen  in  dem  Mineral  fand.     Gilbert's  Ann.  48, 164. 
Spätere  Analysen : 

Gnibe  Heinrichssegen  bei  Musen.   Kryst.  (46,5  Eisen).    Schnabel:  Mitthlg. 
Gnibe  Philippshoffnung  bei  Siegen.    Derb  (46,5  Eisen).    Derselbe. 
Lebanon,   Cornwall  Co.,   Pennsylvanien    (44,47  Fe,   2,39  Cu).      Booth : 
Dana  Min. 
Technische  Untersuchungen  sind  in  neuerer  Zeit  vielfach  angestellt. 

Eisenbisulfuret.   Fe  S^. 

i  At.  Schwefel  =  64  =  53,33 
I    -    Eisen         =  56  =  46,67 

Spuren  von  Gold  konnnen  oft  ^or.  Beim  Glühen  wird  er  nach  Bredberg  zu  FeS, 
nach  meinen  Versuchen  zu  Magnetkies  Fe**  S-'  bis  Fe"  S*2. 

Speerkies  <  Markasit) . 

Verhält  sich  wie  Eisenkies. 

Berzelius  zeigte,  dass  der  Speerkies  dem  Eisenkies  gleich  zusammengesetzt  sei. 
Seine  Analyse  hat  Schwefel  53,77,  Eisen  i5,43,  Mangan  0,71  =  99,91  gegeben. 
Berzelius:  Schwgg.  J.  27,67.  36, 3H. 
Der  Speerkies  ist  die  zweigliedrige  Fonn  des  Eisenbisulfurets. 

K\rosit  nannte  Breithaupt  einen  Kies  von  der  Grube  Briccius  bei  Annaberg 
von  <ler  Form  des  Speerkieses,  V.  G.  4,729.  Nach  Scheidhauer's  Versuchen  enthält 
er  im  Mittel : 

At. 

0,0124 

1,645 

0,8  «5 

0,027 

100.88 

Doch  variirt  der  Kupfergehalt  von  l.il  bis  2,07  p.  C.  Nach  fireithaupt  wäre 
die  Substanz  rein. 

Pogg.  Ann.  58,281.  6i,282. 

Lonchidit  Breithaupt  .  Non  der  Form  des  Speerkieses  und  Arsenkieses,  V.  G. 
4.925 — 5,0.  giebt  im  Kolben  etwas  Schwefelarsen  und  enthält  von  Freiberger 
Gruben  stammend'  nach  Plattner: 


Arsen 

0,93 

Schwefel 

52,63 

Eisen 

45.63 

Kupfer 

1,69 

Sulfuride. 

At. 

Arsen 

4,39 

0,0585 

Schwefel 

49,6« 

^,55 

Eisen 

44,22 

0,79 

Kupfer 

0,75 

0,012 

Kobalt 

0,35 

0,006 

Blei 

0,20 

0,001 

59 


99,52 
Pügg.  Ann.  77J35. 

Kann  als  eine  isomorphe  Mischung  von  \  Mol.  Arsenkies  und  25  Mol.  Speerkies 
betrachtet  werden : 

Fe  As2  /  }     oder  als         t.    ^  o  ? 


25Fe  S2 


Kobaltkies. 


In  einem  derben  grauen ,  wenig  bekannten  Mineral  von  Radschputana  in  Hin- 
dost^n  hat  Middieton  35,36  Schwefel  und  64,64  Kobalt  gefunden. 
Berzclius:  Jahresber.  26,322. 
Es  wäre  danacli 

Kobaltsulfuret,  Co  S 
i  At.  Schwefel  =  32  =  35,16 
I    -     Kobalt       =  59  =   64,44 

91         VÖÖ. 

Haarkies. 

Schmilzt  V.  d.  L.  ziemlich  leicht,  wobei  er  stark  sprüht,  und  giebt  nach  dem 
Rösten  in  gutem  Reductionsfeuer  eine  etwas  geschmeidige  metallische  Masse.  Mit 
den  Flüssen  reagirt  der  geröstete  auf  Nickel,  auch  wohl  auf  Kupfer  und  Kobalt. 

Salpetersäure  bildet  eine  grüne  Auflösung. 

Klaproth  hielt  den  Haarkies  von  der  Grube  Adolphus  bei  Johann-Georgenstadt 
für  Arsennickel.  Berzelius  bewies  v.  d.  L.,  dass  er  Schwefelnickel  sei,  und  Arf- 
>edson  analvsirte  ihn. 

\.   Arfvedson:   Pogg.  Ann.   1,68. 

2.  Camsdorf  bei  Saalfeld,  V.  G.  5,65.    Rg. 

3.  Friedrichszeche  bei  Oberlahr,  Altenkirchen.    Schnabel:  Mitthlg. 

4.  Zeche  Germania  bei  Dortmund,     v.  d.  Mark:   Jahrb.  Min.  1861,  673- 

5.  Lommerichkauls  Fundgrube,  Westerwald,  V.  G.   5,7   (5,9).      Liebe: 
Ebend.  \H1\. 

6.  Gap  Mine,  Lancaster  Co.,  Pennsylvanien.    Genth:  Am.  J.  i2)  33,195. 


4. 

2. 

3. 

4. 

o. 

6. 

Schwefel 

34,26 

35,79 

.  35,03 

37,05 

35,27 

35,14 

Nickel 

64,35 

61,34 

64,80 

58.22 

63,41 

63,08 

Kobalt 

0,58 

Eisen 

1,73 

4,16 

1,16 

0,40 

Kupfer 

— 

1,14 
100. 

— 

0,87 

98,61 

99,83 

99,43 

99,84 

100,07 

ßO  Sulfuride. 

Ist  im  reinen  Zustande 

Nickelsulfuret  =  Ni  S 

\  At.  Schwefel  =  31  =  35,55 
4    -    Nickel      =  58  =  64,45 

90        TÖO^ 

Oft  scheinen  Eisen-  und  Kupferkies  beigemengt  zu  sein. 

Ueber  solchen  unreinen  Haarkies  von  Dilienburg  s.  Casselmann :  Ann.  Ch.  Ph. 
110,338. 

Haarkies  von  Marienberg,  V.  G.  5,484,  soll  nach  Breithaupt  Arsen  enthalten. 

B.  h.  Ztg.  1866,   4  59. 

Nach  Letzterem  ist  das  V.  G.  des  Haarkieses  von  Canisdorf  und  von  Johann- 
Georgensladt  nur  5,0.  nach  Miller  das  desjenigen  von  Dowlais  bei  Merthyr  Tydvil 
^,^6  bis  5,29.    Miller  vcrmuthet  danach  eine  Verschiedenheit  der  Substanzen. 

Miller:  Phil.  Mag.   1835  Febr.  — Breithaupl:  Pogg.  Ann.  51,5t  t. 

Beyrichit. 

Ein  auf  Lommerichkauls  Fundgrube  im  Westerwald  vorkommendes  graues,  von 
Haarkies  begleitetes  Mineral  in  dünnen  gedrehlen ,  vielfach  verwachsenen  Prismen, 
V.  G.  4,7,  welches  beim  Erhitzen  Schwefel  verliert,  enthält  nach  Liebe 

\  0,9i  =    I 


AI. 

Schwefel 

4i,86 

i.3i 

Nickel 

54,23 

0,93 

Eisen 

2,79 
99,88 

0.00 

Hiernach  wäre  die  Substanz 

^...5  Q7  Ni  S     ) 

INI     Ö      —  2^.-2  ga  I 

7  At.  Schwefel  =  224   =  43,58 


5   - 

Nickel 

«  290 

—  56,42 

5M 

100. 

Liebe  hat  die  Formel 

3Ni  S    ) 
2Xi  S2  \ 

vorgeschlagen. 

Liebe:  s.  Haarkies. 

Kobaltnickelkies. 

Giebt  im  Kolben  wenig  Schwefel.  Schmilzt  v.  d.  L.  ziemlich  leicht  zu  einer 
Kugel,  welche  sich  mit  einer  schwarzen  magnetischen  Rinde  bedeckt.  Der  geröstete 
giebt  mit  Borax  eine  violetblaue  Perle,  welche  im  Reductionsfeuer  auf  Kohle 
metallisches  Nickel  Hefert  und  dann  rein  blau  erscheint.  Sammelt  man  das  Nickel 
durch  Gold,  so  giebt  dieses  durch  Phosphorsalz  in  der  äusseren  Flamme  die  Nickel- 
färbung. 

In  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  eine  rolhe  Auflösung. 

Hisinger  und  Wemekink  hielten  das  Mineral  für  Schwefel kobalt ,  bis  Schnabel 
auf  den  bedeutenden  Gehalt  von  Nickel  aufmerksam  machte. 

Hisinger  hat  ein  4  4,4  p.  C.  Kupfer  enthaltendes  Mineral  von  Riddarhyttan, 
Westnianland,  untersucht.    Sohwgg.  J.  2,2  48. 


Sulforide. 


61 


1.  Grube  Jungfer  bei  Musen,  Siegen,   a.  Wernekink:  Schwgg.  J.  39,306. 
b.  Schnabel:  Mitthlg.    c.  Rammeisberg.    d.  Ebbinghaus:  In  ra.  Lab. 

2.  Finksburg,  Carroll  Co.,  Maryland.    Genth  :  Am.  J.  (2)  23. 

3.  La  Motte,  Missouri.    Derselbe. 


2. 


3. 


oder 


a. 

b. 

d. 

Schwefel 

42,52 

41,98 

43,04 

42,30 

39,70 

42,13 

Nickel 
Kobalt 

\ 
f 

5  3,35 

33,64 
22,09 

14,60 
40,77 

42,64 
11,00 

29,56 
25,69 

31,00 
21,67 

Eisen 

2,30 

2,29 

4,69 

1,96 

3,42 

Kupfer 

0,97 
99,14 

0,49 
98,90 

2,23 
99,14 

100. 

100,63 

98,22 

Atomverhältniss. 

S 

I3i 

134,5 

»32,2 

124 

131,7 

Ni 

58 

24,7 

72,3 

51 

53,5 

Co 

37,4 

70,3 

18,7 

43,5 

36,7 

Fe 

^,1 

8,4 

3,5 

6,1 

m 

Cu 

— 

0.8 

3,5 

r 

S 

1,32 

l.i 

1,33 

1,22 

1,37 

R 

1 

1 

1 

1 

1 

Da  R  :  8  oüVnbar  =3:4,   so  ist  der  Kobaltnickelkies 


und  zwar  ist 


Ni 

:    Co 

in  Ib. 

1,5 

1 

Ic. 

\ 

2,8 

Id. 

3,9 

\ 

2. 

1,17 

1 

3.  " 

1,46    : 

1 

Fe   :   Ni,  Co 
I    :    23 

1    :      9,6 

1    :    14,8 

Frankenheini  schloss  schon  vor  dem  Bekanntworden  des  Xickelgehalts  aus  der 
regulären  Form  auf  R'^  S'*. 

Das  von  Hisinger  imtersuchte  Erz  38,5  S,  43.2  Co,  3,53  Fe,  14,4  Cu)  war 
etwa  Co23  Cu7  Fe*''  S^s. 

Die  relativen  Mengen  Ni  und  Co  in  dem  Siegener  Erz  scheinen  sehr  zu 
wechseln.   Aus  einer  anderen  Probe  erhielt  ich  36,82  Kobalt  gegen  17,72  Nickel. 

Wismathnickelkies.    ;  N  i  c  k  e  i  w  i  s  m  u  t  h  g  i  a  n  z .  j 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einem  grauen,  innen  gelben,  spröden  magnetischen  Korn 
imd  beschlägt  die  Kohle  gelb.    Reagirt  auf  Nickel,  Kobalt  und  Kupfer. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  zu  einer  grünen 
Flüssigkeit  auf. 

DerNickelwismuthglanz  von  der  Grube  Grünau,  Sayn-Altenkirchen,  in  regulären 
Oktaedern  krystallisirt,  wurde  von  Kobell  (1),  später  von  Schnabel  '2)  untersucht. 

v.  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  6,332.  —  Schnabel:  Mitthlg. 


*)  Nach  Abzug  von  1,06  Fe  und  1,S  Cu  für  8,47  Kupferkies. 


62 


Sulfuride. 


4. 


Schwefel 

38,46 

Wismuth 

14, H 

Nickel 

40,65 

Kobalt 

0,28 

Eisen 

3,48 

Kupfer 

1,68 

Blei 

1,58 

100,24 


ü. 
31,99 
10,49 
22,03 
11,24 

o,5o 
11,59 

7,11 
100. 


b 

• 

33, 

10 

<o, 

41 

22, 

78 

H, 

73 

6, 

06 

H, 

56 

4, 

36 

100 


Bei  der  Berechnung  ist  das  Blei  von  Pb  S  abgezogen. 


S 

Bi 

Ni 

Co 

Fe 

€u 


1. 
1,192 
0,068 
0,70 
0,005 
0,062 
0.018 


0,785 


Atome 
2a. 
0,966 
0,05 
0,38 
0,19 
0,099 
0,091 


0,76 


2b. 
1,02 
0,05 
0,393 
0,200 
0,108 
0,091 


0,792 


Das  AtomverhUitniss  sänimtlicher  Metalle  und  des  Schwefels  ist  also  in 


und  hiernach  würde 
oder  .speciell 


1.     =  1 
2a.    ==  1 
2b.   =   1 
1. 
R  S  +  2R2  S^ 


5 


7 
6 


^4        = 

1,21  / 

2. 
3R  S  +  U2  S:» 


1  4Ni  S 
9FeS 
2€u  S 

45Ni  S»  \ 
5Bi  S»  f 


8Ni  S 
4Co  S 
5Fe  S 
4€u  S 

4Ni'  S^ 

2€o  S'-^ 

BiS» 


Yorräufig  sind  solche  Rechnungen  bei  den  Diflerenzen  der  Analysen  von  keinem 
grossen  Werth. 

Zinkblende. 

Decrepitirt  oft  stark  beim  Erhitzen,  verändert  sich  v.  d.  L.  wenig,  rundet  sich 
an  dünnen  Kanten,  röstet  sich  langsam  und  giebt  für  sich  wie  mit  Soda  in  der 
inneren  Flamme  einen  Zinkbeschlag  auf  der  Kohle ,  dem  Öfter  bei  Kadmiunigehalt 
«in  braunrother  vorangeht.  Die  geröstete  Blende  reagirt  in  der  Regel  auf  Eisen. 
Einige  Blenden  (z.  B.  Schalenblende  von  Geroldscck  im  Breisgau  und  von  Herbes- 
thal) reagiren  auf  Thallium  (Kobell).  Leberblende  giebt  beim  Erhitzen  unter 
Schwärzung  Wasser,  Schwefelwasserstoff  und  ein  brenzHches  Produkt. 

Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure ,  jedoch  nur  bei  anhaltendem  Erhitzen,  auf- 
gelöst. 

Aeltere  Analysen  von  Proust,  Thomson,  Arfvedson  u.  A.  Selten  sind  ganz 
reine,  eisenfreie  Abänderungen^  wie  z.  B.  eine  von  Arfvedson  untersuchte  (1)  und 


Sulfuride.  63 

eine  farblose,    durchsichtige,  V.  G.  4,063,   von  Franklin,    N.  Jersey,  von  Henry 
untersucht  (2).                                           1.  2. 

Schwefel  33,66  3i,4i 

Zink  66,34  67,46 

iOO.  99,68 

Arfvedson:  Pogg.  Ann.  \j6i.  —  Henry:  J.  f.  pr.  Ch.  52,297. 

Zinksulfuret,  Zn  S. 
\  At.  Schwefel  =  32  =  33 
\    -    Zink  =  65   =  67 

97        100. 

In  den  folgenden  ist  blos  der  Gelialt  an  Eisen  und  sonstigen  Metallen  angegeben. 

\ .  Wheaticy-Grube  bei  PhönixvUle,  Chester-Co. ,       Fe  Cd  Cu  Pb 

Penns.   Smith:  Am.  J.  (2;  20.  —  0,98  —  — 

2.  Linares,  Spanien.  GeLbgrün.  Deichsel:  Labor.  0,25  —  —  — 

3.  Walkenried  bei  Herbesthal.     Reich:   Labor.  0,90  —  —  — 

4.  Grube  König  Wilhelm ,  Clausthal,   krystall., 

schwarz.  Kuhlemann:  Ztschr.ges.  Nat. 8, 499.      IJ8  0,79     0.13       — 

5.  Raibl.  Schalenblende. 

a.  Kersten:  Pogg.  Ann.  63,132 

b.  Renetzki :  Labor. 


1,32 

0.72      0,80 

4.67 

OJi 

—        0,81Sb. 
[0,71  aq. 

6.  Przibram,   strahiig.     A.  Lowe:   Pogg.  Ann. 
38,161.  2,20  1,78*;    —         — 

7.  Pyrenäen.   Schalig.  Wertheim.  Theses.  Paris 

1851.  2,3  _         _         _ 

8.  Eaton,  N.Hampshire.    Jackson:   Dana  479.  3,1  0,6         —        — 

9.  Lyman,  N.  H.  Jackson.  8,4  2,3         —        — 
10.  Grube  Mückenwiese,  Burbach,  Siegen.  Derb, 

braun.    Schnabel:  Pogg.  Ann.  4  05,146.  9,78  —        —        — 

H.  Shelbume,  N.  H.  Jackson.  11,3**;  3,2  —  -:- 
i%,  Christiania. Schwarzbraun, strahlig.  Scheerer: 

Pogg.  Ann.  65,300.  12,53***;    —         —        — 

13.  Marmato  bei  Popayan.     Schwarz.     Boussin- 

gault:  Pogg.  Ann.  17,399.  4  4,76  —         —        — 

14.  Bottino,  Serravezza.  Bechi:  Am.  J. (2/ 14,61.  16,23  —  —  — 
4  5.  Breitenbrunn.  Schwarz.  Heinichen:  B.  h.  Ztg. 

4864,27.  20,91t;      0,28       —         — 

Hiemach  sind  die  eisenreichsten 

No.  4  5.  No.  1i. 

2Zn  S  )  3Zn  S  \ 

Fe  S  /  Fe  S  / 

Eisen   19,9  p.  C.  14,8  p.  C. 

Die  braunen  Blenden  des  Oberharzes  enthalten  nach  Osann  2,1 — 4,1  p.  C.  Fe 
und  0,35 — 0,58  Cd.    B.  h.  Ztg.   1853,   No.  4. 

Den  Kadmiumgehalt  (in  der  Blende  von  Przibranv  wies  zuerst  Stronieyer  nach. 


*)  Nach  Richter  0,46—0,77  p.C.   B.  h.  Ztg.  29,148. 
♦*J  Worin  4.8  Mn.        ♦♦♦)  Desgl.  0,74.        fj  Desgl.  2,66. 


64  Sttlfuiide. 

Würtzit.  Sechsgliedriges,  mit  Greenockit  Cd  S)  isomorphes  Zn  S.  Nach 
Friede!  enthält  der  Schwarzbraune  Würtzit  ^on  Oruro,  Bolivia,  dessen  V.  G.  3,98: 
Schwefel  32,6,  Zink  :55,6,  Eisen  8,0,  Blei  0,7,  Antimon  0,2,  also 

6Zn  S  ) 
Fe  S  / 
Nach  Breithaiipt  wäre  auch  die  Blende  von  Aibergeria  velha,  Portugal,   und  die 
strahlige  von  Przibram  sechsgliedrig. 

Friedel:  C.  rend.  .•)i,983.  — Breithaupt:  B.  h.  Ztg.  21,98. 

Greenockit. 

Decrepelirt,  färbt  sich  hochrot h  und  flieht  in  der  inneren  Flamme  für  sich  oder 
mit  Soda  einen  starken  braunen  Beschlag  auf  der  Kohle. 
Löst  sich  beim  Erllitzen  in  Chlorwasserstoflfsäurc  auf. 
Analyse  des  Greenockits  von  Bishoptown,  Renfrewshirc,  Schottland: 


Thomson. 

Connel. 

Schwefel 

n,i 

22,36 

Kadmium 

77,6 

77,30 

100.  99.86 

Connol:  Edinb.  J.  Sc.  28,390.  — Thomson:  Phil.  Mag.   1840,  Decbr. 

K  a  d  m  i  u  m  s  u  1  f  u  r  e  t ,   Cd  S. 

I  At.  Schwefel    =     32  =  22,2 
I    -    Kadmium  =   H2  =  77.8 

144        100. 

Bleiglanz. 

Decrepitirl  oft,  giebt  in  der  offenen  Rohre  ein  weisses  Sublimat  Pb  S  O*', 
schmilzt  V.  d.  L.  nach  Verflüchtigung  des  meisten  Schwefels  und  giebt  zuletzt  ein 
Bleikorn,  während  sich  die  Kohle  weiss  und  gelb  beschlUgt.  Mancher  Bleiglanz 
liefert  im  Oxydationsfeuer  einen  Antimonbeschlag.  Seltener  giebt  Bleiglanz  in  der 
offenen  Röhre  Selengeruch  und  ein  dunkles  Sublimat. 

In  Chlon^'asserstoffsäure  beim  Erhitzen  auflöslich ;  beim  .\bkühlen  krystallisfit 
Chlorblei  heraus.  Salpetersäure  bildet  eine  Abscheidung  von  Schwefel  und  schwefel- 
saurem Blei ;  bei  Anwendung  rauchender  Säure  bleibt  wenig  oder  kein  Schwefel  mit 
letzterem  gemengt.    Königswasser  liefert  dieselben  Produkte  und  überdies  Chlorblei. 

Aellere  und  neuere  Versuche  ^seit  Westnmib    beweisen,  dass  der  Bleigtanz 

Bleisulfuret,   Pb  S 
ist. 

I  At.  Schwefel  =     32  =    13,1 
I    -    Blei  =_207   =  86,6 

"1.39        tOO. 

Gehalt  an  fremden  Metallen.    Ausser  Silber:  Eisen,  Zink,  .\ntjmon. 

Przibram.      Lerch. :    Ann.  Ch.  Ph.              Zu  Fe                Cu  Sb 

45,4  2.-).                                         a.            3,:)9  —                 —  — 

b.            2.18  —                 —  — 

Toscana.    Bechi:  Am.  J.    2'  U.60.  0,02 — 1,3  1,3 — 2,8  0,4 — i,2  2,4.::—."), 8 

Bock-swiest»     bei    Clau.sthal      Blei- 

schweif).    Rg.                                            2,22  0,34              —  0,2« 


Salfuride.  65 

Bleisalfuret  ist  öfter  mit  freiem  Schwefel  gemengt ,  welcher  wohl  von  der  Zer- 
setzung eines  Theiis  herrührt.  Johnston  fand  in  einem  solchen  von  Dufton  8,7  p.  C. 
Schwefel;  welcher  sich  durch  Lösungsmittel  ausziehen  Hess. 

Rep.  first  and  sec.  meet.  Brit.  Assoc. 

Schwefelbleizink.  Nach  Domeyko  findet  sich  zu  Huasco  ein  derbes  Mineral 
von  der  Zusammensetzung 

3Zn  S  \ 
2PbS  I 

Phil.  Mag.  (4}  25,  HO. 

Steinmannit  ist  nach  Reuss  unreiner  Bleiglanz. 

Wien.  Ak.  B.  25,561. 

Silberglanz. 

Schmilzt  unter  Aufschwellen  und  hinterl'ässt  v.  d.  L.  auf  Kohle  ein  Silberkorn, 
bisweilen  auch  etwas  von  einer  Schlacke,  welche  auf  Kupfer  und  Eisen  reagirt. 
Auflöslich  in  Salpetersäure. 

Silbergehalt 
Grube  Himmelsfürst,  Freiberg.  Kryst.  Klaproth:  Beitr.  1,158.  85,3  p.  C. 
Joachimsthal.    Derb.    Ders.  85 

Freiberg.   Weselsky :  Wien.  Ak.  Ber.  87,09  - 

Silbersulfuret,   Ag^  S. 

1  At.  Schwefel  =     32   =    12,9 

2  -    Silber        =  216  =  87,1 

248         100. 

Ein  kryst.  Silbersulfuret  von  Joachimsthal  gab  Lindaker:  Ag  77,58,  Pb  3,68, 
Cu  1,53,  Fe  2,02. 

Vogl:  Mineralreichthum  Joachimsthals  78. 

Die  Abscheidung  von  Silber  beim  Erhitzen  des  Silberglanzes  beobachtete 
Schreiber^),  dieselbe  in  Wasserdämpfen  Bischof^). 

1)  Hauy  Mineralogie  3,475.  -  2)  Pogg.  Ann.  00,289. 

Akanthit« 

Verhält  sich  wie  Silberglanz. 
Weselsky:  Wien.  Ak.  Ber.  39,841. 

Ag  S 

Freiberg  86,71  12,70 

Joachimsthal  87,4  — 

Ist  die  zweigliedrige  Form  des  Silbersulfurets  Ag^S,  der  des  Kupfer- 
glanzes gleich. 

Nach  Breithaupt  wäre  Daleminzit  eine  dritte  sochsgliedrige  Form  des  Schwefel- 
silbers . 

B.  h.  Ztg.   1863.  44.  45. 

Sternbergit. 

Beim  Erhitzen  kein  freier  Schwefel.  Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Abscheidung  von 
Silber  zu  einer  magnetischen  Kugel. 

Auflöslich  in  Königswasser  unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  Chlorsilber  zn 
einer  gelben  Flüssigkeit. 

Ranim«]«berg,  Handb.  d.  Mineralchemi«.  IL  5 


66  Sulfuride. 

Sternbergit  von  Joachimsthal  nach  Zippe  : 

Atome 
Schwefel  30,0  0.94     =^     3 

Silber  33,2  0,31      =     \ 

Eisen  36,0  0»64     «^     2 

99.2 

Plallner  fand  in  Sternbergit  von  Schneebei^  29,7  Silber. 
Nach  Zippe  wäre  der  Sternbergit : 

Ag  Fe»  S^. 

Hiermit  stimmen  auch  eigene  Versuche  überein,  welche  29,1  Schwefel,  35.27 
Silber,  35,97  Eisen  im  Mittel  ergeben  haben. 
Man  kann  den  Sternbergit  als 

Ag-^S    I  Ag2S 

2Fe    S    \  oder  als     3Fe    S 
Fe»  S^*  I  Fe    S» 

oder  als 

3^8^^    \  _u-i  /3Fü    S 
Fe»  S3  /  "^  '  \     Fe»  S» 

betrachten. 

Zippe:  Pogg.  Ann.  27,690. 

Silberkies  (Argentopyrit)  von  Joachimsthal,  eine  Pseudomorphose  von  Eisen- 
kies nach  SprÖdglaserz  und  Rothgültig  (Zippe),  nach  Magnetkies  (Kenngott),  von 
einem  sechsgliedrigen  Mineral,  der  Kern  aus  Speerkies  und  Magnetkies,  das  Uebrige 
aus  Silberglanz  und  Rothgültig  bestehend  (Tschermak) .  Sartorius  hält  ihn  für  ein 
eigenes  Mineral ;  Schrauf  bestimmte  die  zweigliedrige  mit  der  des  StembergiCs  über- 
einstimmende Form  und  fand  22  p.  C.  Silber. 

Tschermak:  Wien.  Ak.  Ber.  54.  — Schrauf:  Ibid.  187i. 


Kupferglanz. 

Färbt  die  Flanune  bläulich,  schmilzt  in  der  äusseren  Flamme  leicht  unter 
Sprühen,  erstarrt  in  der  inneren  und  giebt  mit  Soda  ein  Kupferkom. 

In  Salpetersäure  Abscheidung  von  Schwefel  und  blaue  Auflösung. 

Klaproth  hat  den  Kupferglanz  von  Rothenburg  und  \om  Ural  i  Grube  Guine- 
schewskoi    untersucht. 

t.   Siegen.    Ulimann:  Syst.  tab.  Uebersicht  243. 

2.  Siegen.    Zwick:  Labor. 

3.  Siegen  ((irube  Neue  Hardt! .    Schnabel:  Mitthl. 

5.  Sangerhausen.    Zimmermann:  Ztschr.  ges.  Nat.  17,47. 

6.  Cornwall    United  minesi.    Thomson:  Outl.  1,599. 

7.  Teilemarken  :Byglands  Grube  .   Derb,  V.  G.  5,795.    Scheerer:  Pogg. 
Ann.  65,290. 

8.  Teilemarken    Strömsheien  .    JÜiätterig.  V.  G.  5,521.    Scheerer. 

9.  Toscana    Monte  Catini) .    Beclii :  Am.  J.  Sc.  (2-  14,61. 

10.  Tascana  (Montagone).   Wtnchenbach:  Lab. 

11.  Chile.  Wilczvnski:  Lab. 


• 

Sulfttride. 

S 

Cii 

Fe 

4. 

49, 

,00 

7^,50 

0,75 

=r 

99, 

,25 

8. 

tt 

.54 

75,22 

1,53 

:;=a 

99, 

,29 

3. 

t\ 

,94 

76,26 

1,28 

99, 

48 

5. 

19, 

.78 

78,93 

0,35 

99, 

15 

6. 

«0, 

62 

77J6 

1,45 

=3 

99, 

23 

7. 

20, 

43 

77,76 

0,91 

99, 

10 

8. 

20, 

36 

79J2 

0,28 

= 

99, 

76 

9. 

20, 

,50 

76,54 

1,75 

: 

98, 

79 

10. 

2«, 

90 

71,3« 

6,49 

99,69 

H. 

21, 

84 

74,71 

3,33 

99, 

,85 

.67 


Kupfcrsulfuret,  Cu^  S. 
[Dikupfcrsulfuret. ) 

.     1  At.  Schwefel  =     32       =  20J5 
2    -    Kupfer      t=a   1^6,8  =  79,85 

158,8        VÖÖ. 

EnthUit  meist  nur  sehr  wenig  Fe  S  ai3  isomorphe  Beimischung.     Nur  Nr.  10  Ist 
«twa  1 0Cu»  S  \ 

Fe    Sj 

Nach  Plattner  verliert   reiner  Kupferglanz    (von    Bogoslowsk:    in  Wasserstoff 
1,66  p.  C.  unter  Reduction  von   etwas  Kupfer  und  Verflüchtigung  von  Schwefel. 
'Derselbe  Kupferglanz  giebt  mit  Chlorwasserstoffsäure  bei  Luftausschluss  eine  blau- 
grüne (schwefelsäurefreie  Flüssigkeit) .     Er  scheint  also  etwas  Gu  0  oder  Cu^  0  zu 
enthalten. 

Pogg.  Ann.  47,357. 

Harrisit,  ein  Erz  von  der  Cantongrube,  Georgia,  nach  Genth  von  der  Form 
und  Spaltbarkeit  des  Bleiglanzes,  jedoch  aus  20,65  Schwefel,  77,3  Kupfer,  0,05 
Blei,  0,21  Silber,  0,44  Eisen  bestehend,  scheint  eine  Pseudomorphose  nach  Bleiglanz 
zu  sein,  von  dem  Torrey  auch  einen  Kern  darin  fand.  Aehnlich  verhält  sich  eine 
.Substanz  von  Polk  Co.,  Tenessee,  deren  Kern  =  14,27  Schwefel,  84,33  Blei,  0,72 
Silber,  0,94  Kupfer,  0,20  Eisen,  das  Uebrige  aus  24,07  Schwefel,  70,44  Kupfer. 
4,11  Eisen,  0,41  Blei,'  0,16  Silber  besteht,  woraus  Genth  80,7  p.  C.  Kupferglanz, 
"9,03  Kupferindig  (Cu  S),  8,81  Eisenkies,  0,47  Bleiglanz,  0,18  Silberglanz  berechnet. 
Er  hat  indessen  später  die  Ansicht  ausgesprochen ,  der  Harrisit  sei  keine  Pseudo- 
morphose. 

Am.  J.  Sc.  (2j  23,415.  30,362.  33,194. 

SUberkapferglanz. 

Schmilzt  leicht  zu  einer  grauen,  halbgeschmeidigen  Kugel,  welche  9uf  Kupfer 
reagirt  und  nach  dem  Abtreiben  mit  Blei  ein  Silberkorn  läj^t. 

1.  Schlangenberg,  Altai.    Derb.    Stromeyer:  Schwgg.  J.  19,325. 

2.  Rudelstadt,  Schlesien.    Kr^stallisirt.    Sander:  Pogg.  Ann.  40,313. 

Schwefel     Silber       Kupfer      Eisen 

1.  15,78        52,27        30,48        0,33      =     98,86 

2.  15,92        52,71         30.95        0,24      =«     99,82 

Isomorphe  Mischung  von  der  Form  des  Kupferglanzes 

Ag2  S  \ 
Cu»  S  / 


68  Sulfnride. 

±  At.  Schwefel  =  64  =  15,73 
i  -  Silber  =  Ä16  =53,10 
i    -    Kupfer      =    i  J6,8  =  3t  J 7 

ToeTi      Tööü 

Folgende  derbe  chilenische  Erze  von  S.  Pedro  und  Casema  hat  Domeyko  unter- 
sucht. 


Ann.  Min. 

4    3, 

9. 

Silber 

Kupfer 

Eisen 

Entsprechend 

\. 

28,79 

53,38 

Ajf2  S  +    3Cu2  S 

i. 

24,04 

53,94 

2,09 

Ag2  S  -h    4Cu2  S 

3. 

16,58 

60,58 

2,31   , 

,  Ag2  S  +    6Cu2  S 

4. 

12,08 

63,98 

2,53 

Ag2s+    9Cu2S 

5. 

2.96 

75,51 

0,74 

Ag2S  +42Cu2S 

Es  sind  vielleicht  blos  Gemenge  von  Silberkupferglanz  und  Kupferglanz. 
Ein  krystallisirtes  chilenisches  Erz  s.  Jalpait. 

Jalpait. 

Vorhält  sich  wie  der  vorige. 

\.  Jalpa,  Mexiko.    V.  G.  6,89.    Richter:  B.  h.  Ztg.   1858.   No.  tl. 

2.  Grube  Buena  Esperanza,  Tres  Puntas,  Chile.     Spröde,   mit  Silberg[ati£ 
>erwachsen.     Berlrand :  Ann.  Min.  t872.  I. 

3.  Copiapo.    Krystallisirt.    Taylor:  Dana  Min.  8.  Suppl. 

Schwefel  Silber  Kupfer  Eisen 

1.  t4,36   71,51  13,12  0,79  =  99,78 

2.  14,0«   71,63  13,06  0,57  =  99,28 

3.  t6,35   69,59  11,12  2,86  =  99,92 
=   13.95   74, t9  11,86  —  =tOO. 

Fe  2,86  =  Fe  S-^  6,13^ 
3Ag2  S  1 
Cu2  S  ) 

4  At.  Schwefel  =  t28  =  t4,18 
6  -  Silber  =  648  =  71,78 
2    -    Kupfer      =    126,8   =    14,04 

902,8        TÖÖ^ 

Der  Jalpait  ist  eine  in  der  Form  des  Silberglanzes,  d.  h.  regulUr  krvstallisirCe 
isomorphe  Mischung,  im  (icgensatz  zum  Silberkupferglanz.  Ist  das  krystallisirte  Erz 
No.  3  Jalpait? 

Kapferindig. 

Giebt  beim  Erhitzen  Schwefel,  verhält  sich  sonst  wie  Kupferglanz. 

t.    Vesuv.    Covelli:  .Vnn.  Ch.  Ph.  35,105. 

2.  (irube  Haus  Baden.  Badenweiler.   Walchner:  Schwgg.  J.  49,158. 

3.  Leogang,  Salzburg.     Sechsgliedrig  kr>st.    Breithaupt  ,  V.  G.  4,59  bis 
4,63.     Hauer:  Wien  Ak.  Ber.  t85i. 

¥.    Algodon-Bai.  Bolivia.    Bibra:  J.  f.  pr.  Ch.  96,193. 

5     <'-anton-Gnibe    Cantonit).    a.  Pratt.    b.  Genth :  Dana.   i.  Suppl. 


Sulfuride. 


69 


2. 


3. 


5. 


a. 

b. 

Schwefel 

32 

32,64 

34,30 

34,23 

33,49 

32,76 

Kupfer 

66 

64,77 

64,56 

65,77 

66,20 

65,60 

Eisen 

0.46 

M4 

— 

— 

0,25 

Blei 

1.04 

0,11 

Silber 

98 

— 

0,35 

98,91 

100. 

100. 

99,69 

99,07 

Kupferdisulfuret,   Cu  S. 
(Kupfersulfuret.; 

1  At.  Schwefel  =  32       =  33,54 
1    -    Kupfer       =  63,4  =  66,46 


95,4 


100. 


Nach  Genth  ist  der  Cantonit,  weicher  Form  und  Spaltbarkeit  des  Bleiglanzes 
zeigt,  eine  Pseudomorphose  nach  letzterem.    (Vgl.  Harrisit  bei  Kupferglanz.) 

Digenit.  (Carraenit.)  Der  Digenit  Breithaupt's  aus  Chile  (V.  G.  4,68)  ent- 
hält nach  Piattner  70,2  Kupfer  und  0,24  Silber.  Vielleicht  ist  mit  ihm  identisch  ein 
derbes  dunkelblaues  Mineral  von  der  Insel  Carmen  im  Meerbusen  von  Californien, 
V.  G.  5,29,  nach  zwei  Versuchen  von  Hahn: 


a. 

b. 

Schwefel 

26,22 

27,05 

Kupfer 

71,30 

71,43 

Silber 

0,05 

0,01 

Eisen 

1,37 

1,27 

Antimon 

0,97 

0,50 

99,91 


100,26 


Keine  dieser  Substanzen  ist  so  genau  geprüft  und  so  rein,  dass  man  entscheiden 
könnte,  ob  sie  Cu*  S^  oder  Cu*  S*  oder  etwas  Aehnliches  wäre. 
Plattner's  Analyse  entspricht : 


Cu«SS 

= 

Cu2S\ 
4Cu   S/ 

5  At. 

Schwefel 

160       — 

29, 

6 

6    - 

Kupfer 

— 

380,4  — 

70, 

4 

540,4        100. 
Plattner:  Pogg.  Ann.  61,673. 

Digenit  (Breithaupt),  ein  graues  Mineral,  enthält  nach  Plattner  70.2  Kupfer 
und  0,24  Silber. 

Pogg.  Ann.  61,673. 

Kupferkies. 

Decrepitirt,  färbt  sich  dunkler,  giebt  bisweilen  eine  Spur  Schwefel.  Schmilzt 
V.  d.  L.  ziemlich  leicht  unter  Aufkochen  und  Funkensprühen  zu  einer  innen  dunkel* 
grauen,  aussen  schwarzen  rauhen  magnetischen  Kugel.  Reagirt  nach  dem  Abrösten 
auf  Kupfer  und  Eisen.  Verliert  im  Kohlentiegel  9  p.  C.  (Berthier),  in  Wasserstoffgas 
etwa  ebensoviel  an  Schwefel. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  schwer  angegriffen. 

In  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  auflöslich. 


70  Sulfuddc. 

1.  Ramberg,  Sayn.    H.  Rose:  Gilb.  Ann.  7i,l85. 

2.  Aus  dem  Fiirstcnbergischen.    Ders. 

3.  OrijUrfvi,  Finnland.    Hart>\^Il:  Leonh.  Hdb.  Min.  6,46. 

i.  England,    a.  Kryst.    b.  Traubig.    Phillips:  Ann.  Phil.  IS2t; 

5.  Val  Caslrucci,  Toscana.    Bechi:  Am.  J.  Sc.   ' i)  14,61. 

6.  Monte  Calini,  Toscana.    Ders. 

Schwefel '  Kupfer       Eisen 


1. 

35,87 

34,40 

30,47 

,= — 

100, 7i 

2. 

36, 5i 

33,12 

30,00 

99,64 

a. 

37,16 

32,93 

30,71 

100,80 

la. 

36,1  1 

30,81 

33,08 

100. 

ib. 

34,84 

31,55 

31,15 

— 

97, 5i 

o. 

35,62 

34,09 

30,29 

100. 

6. 

36,16 

32,79 

29,75 

98,70 

n      o      0-2  GU  S  \  ,  Cu*^  S     \ 

(AI  Fe  S^  =  j,^  g  I     oder    p^,  ^,  J 

2  At.  Schwefel  =  64  =34,89 
1  -  Kupfer  :^  63,4  =  34,57 
I    -    Eisen        =56       =s  30,54 

183,4        100. 

Die  in  einzelnen  Analysen  hervortretenden  Abweichungen  kommen  wohl  nur 
auf  Rechnung  der  Analysen  oder  Beimengungen. 

Wenn  beim  Glühen  in  WasserstolT  oder  im  Kohlentiegel  ^/^  des  Schwefels  fort- 
geht, indem  ^.^js  \ 

iFe   S/ 

zurückbleibt,  so  macht  dies  8,72  p.  C.  aus.  Kr^'stallisirter  Kupferkies  von  Laxey» 
Insel  Man,  verlor  in  Wasserstoff  8,71  p.  il, ;  ein  krystallisirter  Kupferkies  von  Neu- 
dorf verlor  8,03  p.  C;  wenn  der  Verlust  bisweilen  grösser  ist,  dürfte  die  Gegen- 
wart von  Eisenkies  zu  vennuthcn  sein.  Ein  derber,  scheinbar  reiner  verlor  10  p.  C.^ 
ein  theilweise  krystallisirter  von  Tavistock  sogar  12  p.  C.) 

Die  erste  Fonnel  Cu  S  +  ^'e  S  verdient  den  Vorzug.  Wenn  man  als  Beweis 
für  die  zweite  anführt,  dass  eine  Auflösung  des  Kupferkieses  in  ChlorwasserstoffsUure 
das  Eisen  als  Oxyd  enthält,  so  ist  zu  erwidern,  dass  letzteres  sich  erst  gebildet  hat, 
da  Auflösungen  von  Kupferoxyd  und  Eisenoxydul,  mit  Alkalien  gefallt,  die  Reactioncn 
von  Kupferoxydul  und  Eisenoxyd  geben,  daher  auch 

iCu  S  +  2Fe  S  :  8H  Cl  =  2Cu  CP,  2Fe    Cl^ 

=  2Cu  Cl,       Fe2  Cl« 

Der  Kupferkies  .scheint  zuweilen  etwas  Selen  zu  enthalten,  wie  i.  B.  dci^  von 
der  Grube  Emanuel  zu  Reinsberg    Kerstenl  und  vom  Rammeisberg  bei  Goslar. 

Cuban. 

Ein  derbem,  nach  dem  WürAol  spaltbares  Mineral  von  Bacaranao  auf  Cuba» 
V.  G.  4,042. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht,  vorhält  sich  sonst  wie  Kupferkies. 

Analysirt  von  Scheidhauer. 

Pogg"  Ann.  64,280  'Breithanpt  59,325). 


:ß 


SQlfüiide. 

At. 

Schwefel 

34,78 

^,09 

£i8en 
Kupfer 

42,51 
22,96 

^'■^^^1    12 

100,25 

• 

Die  At.  von  Cu  :  Fe  :  S  sind  fast 

—1:2:3, 

• 

das  Ganze  mithin 

^«  ^^'  S'  -  'cu  S  j 

>. 

3  At.  Scliwefel 

—     96       = 

=  35,37 

t    -    Eisen 

—    M2       — 

=  41,27 

1    -    Kupfer 

—     63,4   — 

=  23,36 

71 


271,4 


100. 


Man  kann  den  Cuban  mit  Kenngott  als  Buntkupfererz  betrachten,  dem  Cu^S  fehlt. 
Angeblich  dasselbe  Mineral  wurde  mit  etwas  anderen  Resultaten  von  Eastwick, 
Magee  und  Stevens  untersucht. 


Dana  Min.  68. 


E. 
M. 

S. 


S 
39,93 
40,11 
40,19 


Fe  Cu 

38,90  20,26 

39,55  21,46 

39,41  20,71 


=  99,09 
=  101,12 
=      100,34 


Hier  ist  das  Atomverhältniss 


also 


E.       1,25   :    0,69    :    0,32  =   4 
M.      1,25  :   0,70   :   0,34  =  3,7 
S.       1,25   :    0,70   :    0,33  =  3,8 

CuS 
Cu  F2  S-»  =  Fe  S 

FeS2 


2,16 

2 

2,1 


~  Fe2S3/ 


Bantkupfererz. 

Verliert  beim  Erhitzen  für  sich  keinen  Schwefel,  wohl  aber  in  WasserstofTgas. 
Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  grauen,  nach  längerem  Blasen  magnetischen,  spröden,  im 
Bruch  graurothon  Kugel. 

Schwer  in  Chlorwasserstoffsäure,  leicht  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung 
von  Schwefel  auflöslich. 

Klaproth  hatte  aus  einem  Verlust  von  4  p.  C.  auf  Sauerstoff  geschlössen. 
Plattner  hat  zuerst  genaue  Amalysen  von  Buntkupfererz  geliefert. 

Die  Frage,  ob  das  Buntkupfererz  eine  constante  Zusammensetzung  habe,  ist 
schwer  zu  beantworten.  Die  wenigen  (regulär)  krystallisirten  Abänderungen 
haben,  wie  es  scheint,  eine  und  dieselbe  Zusammensetzung,  sicherlich  Fe  Cu^  S^. 
Sie  enthalten,  gleich  gewissen  derben  Arten,  55,5  p.  C.  Kupfer.  Nun  giebt  es  aber 
eine  grosse  Zahl  anderer  Vorkonunon ,  welche  allgemein  als  Buntkupfererz  gelten, 
jedoch  theils  weniger,  theils  mehr  Kupfer  enthalten.  Diese  verschiedenen  Kupfer- 
gehalte sind  44  —  49 — «2  und  70  p.  C. 

Entweder  sind  nun  die  kupferärmeren  (Barnhardtit,  Homichlin]  kein  Buntkupfer- 
erz, und  die  kupferreicheren  Geraenge  von  Buntkupfererz  und  Kupferglanz,  oder 
fiuntkupfererz  ist  ubeiliaupt  eine  isomorphe  Mischung  von  Sulfureten  in  wechselnden 


72 


Sulfuiide. 


Die  Ansicht,  die  Buntkupfererze  mit  60  und  70  p.  C.  Kupfer  seien  Gemenge  mit 
Kupferglanz,  wird  dadurch  unwahrscheinlich,  dass  ein  solcher  höherer  Kupfergehalt 
sich  auf  die  bezeichneten  Werthe  beschränkt,  während  man  bei  Gemengen  sehr  ver- 
schiedene Gehaitc  erwarten  sollte,  und  dass  der  nämliche  höhere  Kupfergehalt  bei 
Abänderungen  von  sehr  entfernten  Fundorten  derselbe  ist. 

Während  im  Kupferkies  (und  Guban)  die  At.  der  Metalle  und  des  Schwefels 
=  t  :  I  sind,  enthalten  die  Buntkupfererze  weniger  Schwefel ,  d.  h.  sie  bestehen 
nicht  blos  aus  Fe  S  und  Cu  S,  sondern  es  tritt  auch  Cu^  S  hinzu.  Die  Isomorphie 
dieser  drei  Verbindungen  darf  wohl  angenommen  werden,  und  die  reguläre  Form 
des  Buntkupfererzes  ist  dieser  Annahme  conform. 

Hiernach  würden  alle  Buntkupfererze  unter  den  Ausdruck 


fallen. 

2 
3 


A.    Kupfergehall   4i — 50  p.  C. 

Plauen ,  Sachsen  (lioinichlin ,  Breithaupt) .    Von  kupferkiesähnlicher  Form. 
V.  G.   i,48.   Th.  Richter:  B,  h.  Ztg.  1858.  No.  48.  1859,  No.  8.  No.  36. 
Cabarrus  ('.o.,  N.  Carolina  (Bamhardtit) .   Derb,  V.  G.  4,58.  a.  Genth:  Am. 
J.  Sc.  (i    I9,n.    b.  Dieffenbach:  Jahrb.  Mih.  4  854,  667. 
Bill  Williams  Fork,  Arizona.    Higgins:  Am.  J.  Sc.  (2l  45. 


t. 


2 


3. 


No.  \ . 


Schwefel 

Kupfer 

Eisen 

30,81 
43,76 
85,81 

a. 
89,76 
47,63 
88,00 

b. 
89,1 
47,^ 

88, i 

)5 

15 

88,96 
50,41 
80,44 

99,78          99,39 

99,48 

99.81 

Atomverhältniss. 

4. 
8a. 
8b. 
3. 

R 

1,83 
t,88    : 

1,88   : 

S 
:    \ 
:    \ 

1 

Fe 
1    : 
1    : 
1    : 
1    : 

:  Cu 

1,9 
1,9 
2,18 

$ind  alle  diese  Substanzen  R^  S^. 

—  Fe2  Cu^  S*  — 

Cu^S 

Cu    S 

8Fe    S 

1 

' 

[  3. 

—  Fe-»rai^0S 

12 

3Cu2S 
4Cu    S 
5Fe    S 

p 

No.  2  und  3. 

No.  I. 

4S     =   128       =  29,75 

3Cu  =   190,2  =  4i,2l 

8Fe  =   H8       =  86,04 

43Ö~8        400. 


No.  8  und  3. 
I8S     =  384  =   29,58 
tOCu  =  634  =   48,85 
öFe   =  880  =  2^,57 

1898        400. 


V 


Solfaride. 


73 


B.    Kupfergehalt  56 — 58  p.  C. 

4.  Condurra-Grube   bei   Camborn,    Cornwall.    Krystallisftrt.    Plattner:    Pogg. 
Ann.  47,35  4. 

2.  Redruth,  Comwall.    Krystallisirt .  Chodnew.  Eb.  64,395. 

3.  Fundort  unbekannt.    Krystallisirt,  einen  Kern  von  Kupferkies  enthaltend. 
Varrentrapp.  Eb.  .47,372. 

4.  Grube  Märtanberg,  Dalarne.    Plattner. 

5.  Monte  Catini,  Toscana.    Bechi:  Am.  J.  Sc.  (2)  4  4,6  4. 


4. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Schwefe 

l 

28,24          26,84 

26,98 

25,80 

24,92 

Kupfer 

5 

6,76          57,89 

58,20 

56,40 

55,88 

Eisen 

4i,84          44,94 

44,84 

47,36 

48,03 

99,84          99,67 

400,02 

99,26 

98,83 

Atomverhältniss. 

Angenommen. 

R  : 

S 

Fe  :  Cu 

R  :  S 

Fe  : 

Cu 

4. 

4,3 

:  4       4   :  3,38 

4,33  :   4 

4   : 

3,33 

2. 

1,4 
1,4 

4      4   :  3,42   \ 
4      4  :  3,46   / 

4,38  :   4 

4  f 

3,4 

4. 
5. 

4,48  : 
4,48  : 

4       4   :  2,86    \ 
4      4  :  2,74   / 

4,5     :   4 

4   : 
4   : 

3,6 
2,75 

woraus 

4. 

2.  3. 

4. 

5. 

3Cu^S 

ecu^s 

4Cu2  S 

5Cu2  S  \ 

4CuS 

p 

5Cu  S 

> 

CuS 

p 

CuS     \ 

3Fe  S 

5Fe  S 

3Fe  S 

4FeS 

Wenn  man  jedoch  erwägt,  dass  diese  Substanzen  vielleicht  nicht  ganz  frei  von 
Beimengungen  waren,  und  dass  kleine  Fehler  der  Analysen  (namentUch  in  der 
Schwefelbestimmung)  das  Verhältniss  der  Sulfurete  wesentlich  Undem,  so  darf  man 
vielleicht  wenigstens  für  die  krystallisirten  (4 — 3) 


R  :  S  =  4  :  3  und  Fe  :  Cu  =  4  :  3 


annehmen. 


Cu^S  ] 

CuS  \ 

Fe  S  1 

3S      — 

96       —      28,06   i  —  4,68 

3Cu   — 

490,2   =     55,58 

Fe   — 

56       —      46,36 

342,2  400. 

No.  2  verlor  in  Wasserstoff  3,35  p.  C.  Schwefel.  Dies  ist  noch  weniger  als 
die  specielle  Formel  verlangt  (4,28  p.  C.],  und  kann  in  keinem  Fall  richtig  sein, 
weil  die  danach  berechnete  Menge  Cu  S  so  gering  sein  würde,  dass  in  dem  Ganzen 
fast  4  p.  C.  Schwefel  oder  4  3  p.  C.  Sulfurete  fehlen  würden,  wie  folgende  Rech- 
nung zeigt : 

oder  3/2.    3,35  =  5,03 


Cu  43,28 
Cu  34,64 
Fe  4  4,94 


2.    3,35  =  6,7  S 
S  6,70  =  Cu  S    49,98 
8,73  =Cu^S  43,34 
8,54  =FeS    23,48 

23,97  86^80 


Fe  5,87 
Fe  9,07 
Cu  57,89 


S    5,03  =  Fe^S-^  4  0.90 

5,48  =  Fe  S      44,25 

44,64  =Cu2S    72,50 


24,82 


97,65 


74 


Sulfuride. 


Also  bei  Annahme  von  Fe^  S^  niüsstc  auch  Fe  S  vorhanden  sein,  und  dennoch 
wären  i  p.  C.  zu  w«nig  Schwefel. 

Der  Verlust  in  Wasserstoff  bietet  also  leider  keine  Controle  für  die  Zusammen- 
setzung des  Erzes. 

Das  derbe  Erz  No.  4  sollte  1,6  p.  C.  Schwefel  verlieren;  die  Versuche  haben 
2.18  und  2.59  p.  C.  ergeben,  allein  es  hatte  sich  dabei  etwas  Kupfer  reducirt,  so 
dass  das  Erz  wahrscheinlich  etwas  Kupferoxyd  enthielt. 


C.   Kupfergehalt   60  —  63  p.  C. 

6.  Ferriccio,  Toscana.   Bechi. 

7.  Mieino,  Toscana.   Ders. 

8.  Coquiinbo,  Chile,   ßöcking:  Ann.  Ch.  Pharm.  96,lil. 

9.  Algodonbai,  Bolivia.   v.  Bibra :  J.  f.  pr.  Ch.  96,193. 

10.  Host-Island,  See  von  Killamy  in  Irland.     Krystallini.sch.    Phillips: 

Phil.   \Htt.  197. 

M.  St.  Pancrace,  Dpt.  de  l'Aude.   Berthier:   Ann.  Min.    3i  3,48. 

13.  Bristol,  Connecticut.   Bodemann:  Pogg.  A.  5ö,M5. 

li.  Jemtland.   V.  G.  4,432.   Forbes:  J.  f.  pr.  Ch.  61,43. 

1 5 .  Woizkischc  Grube  am  wei.ssen  Meer.   Plaltner. 

16.  Ve.stanforss  Kirclisp. ,  Westmanland.   Hisinger:  Afli.  i  Fis.  4,36i. 

12.  Ramos,  Mexiko.   V.  G.  5,03.   Rg.:   Ztschr.  d.  g.  G.   18,19. 

13.  Vieil  Salm,  Belfcien.   Konink.  Instit.   1872,   126. 


Ann. 


6. 

7. 

8. 

9. 

10. 

Schwefel 

24,70 

j 

>3,98 

25,46 

26,13 

23,76 

Kupfer 

60.01 

60,16 

60,80 

60,18 

6^,07 

Eisen 

15,89 

1 

5,09 

13,67 

13,69 

14,00 

400,60 

■ 

99,23 

99,93 

100. 

98,82 

1  t. 

12. 

13. 

ti. 

15. 

12. 

13. 

Schwefel 

24,0  • 

25,70 

25 

,69 

25,06 

24.69 

25,53 

24,66 

Kupfer 

62.3 

62,70 

62 

,64 

63,03 

63,33 

63,05 

63,42 

Eisen 

13,7 

1  1,53 

11 

,67 

11.56 

11,80 

12,06 

H,57 

100. 

99^93 

100 

• 

99,65 

99,82 

100,64 

99,65 

Atomverhältni.^s. 

R 

:    S 

Fe   : 

Cu 

6. 

,6 

3,33 

7. 

,6 

3,5 

8. 

•• 

3,9 

9. 

.46 

3,9 

10. 

,6 

3,8 

1  1. 

,6 

4 

13. 

•• 

4,8 

14. 

4,7 

15. 

.  5  3 

4,8 

16. 

12. 

M 

4,6 

13. 

,57 

Ist  bei  allen  R  : 
rungen  No.  4  und  5, 


S  =  1 . 5  :  I ,  so  ras,st  sich  für  sie,  gleichwie  für  die  Abfinde^ 
die  allgemeine  Forme! 


V 


Sulfbride. 


7Ö 


Cu»S 
R  S 
annehmen,  in  welcher  R  3«  Cu  und  Fe  ist. 
Die  speciellen  Ausdrücke  werden  dann 

Fe  :  Cii      I  :  3  '  I  :  3,5 

iCu2  S  ]  3Cu2  S 

Cu    S  \  Cu    S 

3Fe    S  2Fe    S 


} 


57,37 
16,89 


10*0. 
Hierher  No.  i.   5. 


25,68 
59,35 
11,^7 

100. 
6.    7. 


1   :  4 
5Cu2  S 
2Cu    S 
3  Fe    S 

25,62 
60,92 
13,46 

100. 
8 — 18. 


\   :  5 

2Cu2S 

Cu    S 

Fe    S 

25,55 

63, J7 

H,I8 

100. 

<3— 16. 

Zwei  dieser  Erze  sind  auf  ihr  Verhalten  in  Wasserstoflfgas  geprüft. 
No.   12  verlor  2,54  p.  C.   Rg. 
-     15      --    2,066  und  2,66  p.  C.    Piattner. 
Nach  obiger  Formel  für  No.  it  ist  ^  des  Schwefels  t=  2,56  p.  C,  in  lieber- 
Einstimmung  mit  dem  Versuch.*)     Für  No.  15  ist  -J^  des  Schwefels  =  3,19  p.  C, 
wonach  der  Versuch  viel  zu  wenig  ergeben  hätte. 


D.    Kupfergehiult  70  p.  G. 

1 .  Lauterberg  am  Harz.  Rg. 

2 .  Eisleben.    Plattner . 

3.  Monte  CastelU,  Toscana.  Benhier. 

4.  Sangerhausen.   Plattner. 


\ 

■ 

2. 

3. 

4. 

Schwefel 

23,75 

22,65 

22,3 

22,58 

Kupfer 

68,73 

69,72 

70,0 

71,00 

Eisen 

7,63 
100, H 

7,54 
99,91 

7,0 
99,3 

6,41 
99,99 

• 

Atömverhältniss. 

R 

:    S 

Fe 

:   Cu 

1.      1,79 

:    \ 

1 

:    8 

0 

2.  1,77   . 

3 .  1,75    : 
i.       1,74   : 

1 
1 
I 

1    . 
I    . 
\    : 

•8,2 
8,8 
9,8 

Unter  Annahme 

von  R  :  S  — 

1,7S 

i  :   1  und 

Fe  :  Cu     —      1 

:  8,33 

1  :  8,8) 

\  : 

9,5 

1 

2Cu2  S 

21Cu^S 

< 

9Cu2S 

1 

Cu    S 

» 

2Cu    S 

p 

Cu 

S 

[ 

3Fe    S 

5  Fe    S 

( 

2Fe 

s 

1 

*)  Der  Versuch  hat  Fe  :  Cu-tes  i  :  4,6  gegeben.    Setzt  man  \  :  4,5,  so  wäre  das  Ganze 
HCu2S  ] 

3Cu   S  >  und  der  Verlast  in  Wasserstoff  mm  ^  würde  2,9  p.  C.  ausmachen. 
6Fe    S  I 


76  Salfuride. 


Berechnet . 

No.  I  u.  t.           No.  3.  No.  4. 

S      22,6       22.59  22,58 

Cu     70,0      70,35  70,83 

Fe      7,i       7,06  6,59 


100.       100.        100. 

^jS  =  0,7  ^  =  Ö»9*  P-  C. 

No.  1  verlor  in  Wasserstoff  0,86  und  1,03,  No.  4   1,03  und  1,17  p.  C. 

Wenn  man  als  Buntkupfererz  alle  diejenigen  isomorphen  Mischungen  zusamraen- 
fasst ,  welche  aus  Cu^  S ,  Cu  S  und  Fe  S  bestehen ,  so  scheint  es ,  dass  folgende 
Gruppen  sich  unterscheiden  lassen  : 

S  :   R 
^R  S      1  ^^  Homichlin.   Barnhardtit.  1    :    1,25 

^       2r"s^   I  "^  Krystallisirt.   B.  1    :    1,33 

RS       1^^  ^'^  Mehrzahl  der  derben.  1    :    1,5 

^  ^      !  =  die  kupferreichsten.  1    :    1.75 

Caproplambit 

Dem  Kupferglanz  ähnliches,  nach  dem  Würfel  spaltbares  Mineral  aus  Chile, 
V.  G.  6,428. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Aufwallen  leicht  und  giebt  bei  der  Reduction  eine  Legi- 
rung  von  Kupfer  und  Blei. 

Plattner:   Pogg.  Ann.  61,672. 

Scheint 


2Pb    S   i 

Cu^S  / 

Gefunden. 

3  At.  Schwefel 

96         — 

15,08 

2    -   Blei 

414         — 

65,01 

64,9 

2    -    Kupfer 

= 

126,8     — 

19,91 

19,5 

636,8 

100. 

Ag    0,5 

Bathit. 

Dunkelgraues  derbes  Erz  vonDucklown,  Tenessee,  V.  G.  4,128,  nach  Tyler 
enthaltend  : 

At. 
Schwefel  33,36  9,5 

Zink  47,86  6,7 

Kupfer  14,00  2       *■  9,7 

Eisen  6,18  1 

101,40 

Am.  J.  Sc.  (2     41,209. 


Entspricht  annähernd 


Sulforide. 

d 

7ZnS 

2Cu  S    • 

Fe  S 

lOS 

— 

320         — 

33,41 

7Zn 

: 

455         — 

47,00 

tCVL 

: : 

126,8     — 

U,24 

Fe 

56         = 

5,85 

77 


957,8 


100. 


Castillit. 

Derbes  bunt  angelaufenes  Mineral  von  Guanasevi,  Mexiko.  V.  G.  ==  5,  <  8 — 5,  f  4 
Schmilzt  V.  d.  L.  ziemlich  schwer  zu  einer  kupferfarbigen  Schlacke. 

Nach  meiner  Analyse : 


Schwefel 

25,65 

Kupfer 

4 1 ,  H 

65 

Zink 

12,09 

18,6 

Blei 

10,04 

5 

Silber 

4,64 

4,3 

Eisen 

6,49 
100,02 

11,5 

erlust  in  Wasserstoff  = 

:= 

1,85  p.  C. 

"  % 

Kann  als 

R^ 

s 

+  2R  S  = 

Cui  S  \ 
Ag^S/ 

At. 
80 


104,4     =      1,3 


+   i 


1^ 


Cu  S 
ZnS 
PbS 
Fe  S 


betrachtet  werden. 

Die  specielle  Formel  wäre  etwa 

I 0Cu2  s 
Ag2  S 


> 


■I 


4Cu  S 

4Zn  S 

2Fe  S 

PbS 


Die  Mischung  wäre  analog  der  eines  Buntkupfererzes. 
Rammelsherg:   Ztschr.  d.  geol.  G.   18,23. 

Zinnkies. 

Schmilzt  V.  d.  L.,  beschlägt  die  Kohle  weiss,  reagirt  geröstet  auf  Kupfer  und 
Kisen  und  giebt  bei  der  Reduction  ein  blasses  etwas  sprödes  Kupferkorn. 

Hinterlässt  in  Salpetersäure  Schwefel  und  Zinnsäure,  in  Königswasser  blos 
orsteren  und  giebt  eine  blaue  oder  grüne  Auflösung. 

1.  Whcal-Rock  bei  St.  Agnes,  Cornwall.     a.  Klaproth,    b.  Kudernatsch, 
c:  Mallct.   d.  Rg. 

2.  Cornwall.  Von  Wolfram  begleitet.  Derb,  V.  G.  4,46.  Adger. 

3.  Zinn wald  im  Erzgebirge.  Y.  G.  4,506.   a.  frühere,   b.  spätere  An.  Rg. 


78 


Sulfaride. 

a. 

b. 

1. 

c. 

d. 

Schwefel 

30,5 

29,95 

29,51 

29,83 

Zian 

26,5 

25,81 

26,90 

27,34 

Kupfer 

30,0 

29,69 

29,23 

29,83 

Eisen 

U,0 

^      12,57 

6,74 

5,08 

Zink 

— 

1,79 
99,81 

- 

7,27 

- 

7,71 

99,0 

99,65 

99,79 

t. 

a. 

3. 

b. 

Schwefel 

29, 9i 

29,05         : 

J0,7i  und  30, 

77 

Zinn 

23,60 

25,65 

- 

Kupfer 

29,73 

29,38          \ 

19,70 

-     30. 

40 

Eisen 

13,65 

6,24 

5,90 

-       5, 

42 

5,47 

Zink 

3,87 

9,68 

8,00 

-       8, 

,58 

7,59 

100,77        100. 
Adger:    Chem.  News  25,259.  —  Klaproth:  Beitr.  5,228.  —  Kudernatsch: 
Pogg.  Ann.  39,146.  —  Maüet:  Am.  J.  Sc.  -21  17,33.  —  Ramnielsberg:  Pogg.  Ann. 
68,518.    78,603. 

Hiernach  müssen  mehrere  Abänderungen  unterschieden  werden 


A. 

B. 

(Anal.  1  a.  b. 

■• 

(Anal.  1  c.  d.  und  3. 

1 

Fe  Cu2  Sn  S< 

Zn  Fe  Cu*  Sn^  S* 

2Cu  S  1 

4CuS 

Sn  S  ' 

2Sn  S 

Fe  S  1 

Fe  S 
ZnS) 

4S 

—     U8       — 

30, 

00 

8S 

—     256       — 

29,54 

Sn 

—      118       — 

27, 

65 

2Sn 

236 

27,23 

iCu 

—      126,8   — 

29,24 

4Cu 

—     253,6  — 

29,26 

Fe 

—        56       — 

13, 

11 

Fe 

—        56       — 

6,48 

428.8 

100. 

Zn 

—        65       — 
866.6 

7,49 
100. 

s^o.  2  führt  zu 

8(:u  s  I 

3Sn  S   i 
4Fe  S 
Zn  S  ) 
Die  Analyse  eines  Zinnkieses  von  Mount  S.  Michael ,  Cornwali ,  durch  Johnston 
hat  abweichend:    Schwefel  29,93,  Zinn  31,62,   Kupfer  23.55,  Eisen  4,79,  Zink 
10, 11  gegeben. 

B.  h.  Ztg.  1,10. 

Man  betrachtet  den  Zinnkies  am  einfachsten  als  eine  isomorphe  Mischung  der 
R  S.    Die  Annahme  von  Sn  S^  neben  Cu^  S  ist  ganz  unnöthig. 

Zinnober. 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  dunkel  und  verflüchtigt  sich.  Giebt  mit  Soda  im 
Kolben  metallisches  Quecksilber.  Manche  Abänderungen  enthalten  organische  Sub- 
stanzen, welche  brennbar  sind. 


SQlfaride.  79 

Nur  in  Königswasser,  unter  Abscheidung  von  Schwefel,  auflösliöh. 
Aeltere  Analysen  von  Klaproth  und  John. 


s 

Hg 

43,67 

86,79 

U,9!i 

85,40 

4.  Grube  Merkur  bei  Silberg    Olpe. .    Kr>'st.    Schnabel :  Mitthl. 

2.  Hohensolms  bei  Wetilar.    Blättrig.    Ders. 

3.  Grube  Eugenia  bei  Pola  de  Lena,  Asturien.   Pseudoin.  nach 

*  Fahlerz  oder  Kupferkies.    H.  Müller:  J.  Cheni.  Soc.  4  4,2  40      «4,35  85,42 

Quecksilbersulfuret,   Hg  S. 

4  At.  Schwefel  =       32     =     4  3,79 

4    -    Quecksilber  :s=g    200     =     86,24 

232  400. 

Das  Lebererz  von  Idria  enthält  nach  Klaproth  erdige  und  organische  Bei- 
mischungen (3,7  p.  c.;. 

Amorphes  Schwefelquecksilber  soll  in  Lake  Co.,  Californien,  als  grau- 
schwarze Masse  vom  V.  G.  7.748  vorkommen,  und  in  Höhlungen  Zinnoberkrystalle 
entlialten. 

Moore  fand:    Schwefel  4  3,82,  Quecksilber  85,79,  Eisen  0,39,   Quarz  0,25. 

Jahrb.  Min.  4  87  4,  29  4. 

Onofrit. 

Vollkommen  ilüchtig,  giebt  ein  schwarzes  Sublimat,  verbreitet  v.  d.  L.  Selen- 
geruch und  beschlUgt  die  Kohle  weiss.    Mit  Soda  Quecksilber. 
Wird  von  Salpetersäure  nicht  angegriffen. 
In  dem  Mineral  von  San  Onofre,  Mexiko,  fand  H.  Hose : 

At. 

40,7 

40,6 


Schwefel 

40,39               32,5   ) 

Selen 

6,49                  8,2   / 

Quecksilber 

a 

84,33 
98,24 

46,345. 

4HgS     \ 
Hg  Se  / 

4S 

428        —        40,60 

Se 



79        —          6,55 

5Hg 

4000        —        82,85 

4207  400. 

Oaadalcazarit 

Ein  graues  Mineral  von  Culebras,  Mexiko  ( 4 ) ,  welches  Selen,  Schwefel,  Queck- 
silber und  Zink  enthält,  hat  Del  Rio  tvoscbrieben.  Qualitativ  ebenso  ist  ein  schwarzes 
mit  obigem  Namen  belegtes,  von  Guadalcazar,  V.  G.  7,4  5,  beschaffen  (2),  welches 
nach  Petersen  unter  Bildung  von  Selen-  und  Quecksilberdampf  Zinkoxyd  hinterlässt. 

4.  2. 


a. 

At. 

b. 

Del  Rio. 

Petersen. 

Rg 

Selen 

49 

4,08 

45,5  /  *^»^ 

Spur 

Schwefel 

4,5 

44,58 

44,04 

Quecksilber 
Zink 

49 
24 

79,73 
4,23 

^^^^   y  46  3 
6,5  /   ^^'^ 

83,90 
2,09 

93,5  99,62  400. 


so  Sulfaride. 

Der  Guadalcazarit  erscheint  nach  a.  als 

6HgS  \ 
Zn  S  / 
worin  -3^  des  Schwefels  durch  Selen  ersetzt  wäre. 

Ich  habe  aus  demselben  Material  nur  halb  so  viel  Zink,  also 

««HgS 
Zn  S 
erhahen. 

Del  Rio:   Pogg.  Ann.   I4,<8i.    39,oi6.  — Petersen:   J.  f.  pr.  Ch.  [t]  6,80. 


} 


Realgar. 

Schmelzbar  und  flüchtig,  ein  gelbes  oder  rothcs  Sublimat  gebend.  Beim  Rösten 
schweflige  und  arsenige  Säure.  Brennt  v.  d.  L.  mit  gelbweisser  Flamme  unter  Ver- 
breitung von  grauweissen  Dämpfen.  Mit  Cyankalium  und  Soda  im  Kolben  ein 
Arsenspiegel. 

AuflÖslich  in  Salpetersäure,  leichter  in  Königswasser,  unter  Abscheidung  \on 
Schwefel.  Desgl.  in  Kalilauge,  wobei  ein  brauner  Rückstand  bleibt;  aus  der  Auf- 
lösung fällen  Säuren  gelbes  Schwefclarsen. 

Klaproth  und  Laugier  fanden  in  dem  Realgar  aus  dem  Banat  30,5  Schwefel 
und  68 — 69,5  Arsen.    Müller  in  dem  von  Pola  de  Lena,  Asturien,  30  und  70,35. 

Klaproth:  Beitr.  o,i34.  —  Laugier:  Ann.  Chim.  85,46.  —  Müller:  S.Zin- 
nober.   Ist 

Arscnmonosulfuret,  As  S. 

I  At.  Schwefel     =     32     =     20,9 
I    -    Arsen  =     75     =     79, < 

107  100.  ^ 

Operment« 

Verhält  sich  wie  Realgar.  löst  sich  aber  in  Kali  und  Ammoniak  vollständig  auf. 
Die  älteren  Analysen  Klaproth's  und  Laugier\s  hatten  38  p.  C.  Schwefel  und 
6i  Arsen  gegeben. 

Arsenlrisulfid,   As^  S^. 

3  At.  Schwefel      =        96     =     39,02 
t    -    Arsen  =      150     =     60.98 

246  100. 

Di  morphin  ist  Operment  aus  der  Solfatara,  in  der  Form  der  Kristalle  nach 
Kenngott  jenem  gleich. 

Antimonglanz. 

Schmilzt  sehr  leicht :  in  der  offenen  Rohre  umgiebt  er  sich  mit  einem  rothen 
Rand  und  bildet  ein  weisses  Sublimat,  theils  schmelzbar  und  flüchtig  (Sb^O'l,  theils 
unschmelzbar  und  nicht  flüchtig  fSb  0^  .  V.  d.  L.  färbt  er  die  Flamme  schwach 
grünlich,  liefert  wois.»?en  Dampf  und  Beschlag,  und  verflüchtigt  sich,  meist  einen 
auf  Blei.  Kupfer,  Eisen  rcagirenden  Rückstand  hinterlassend. 

,  Aufljislich  in  C.lilorwasserstofTsäure  beim  Kochen;  meist  scheidet  sich  krystalli- 
sirtes  C.hlorblei  ab;  die  Auflösung  wird  durch  Wasser  gefällt.  Salpetersäure 
MTwaiidelt  ihn  in  antimonige  Säure,  welche  sich  neben  Schwefel  abscheidet, 
während  wenig  Antimon  sich  auflöst.  Kalilauge  färbt  ihn  gelb,  und  löst  ihn  in  der 
Wärme  grossentheils  auf;  Säuren  fällen  orangerothes  Schwefelantimon. 


Solfuride.  S  t 

Der  Antimonglanz  wiirirfe  von  Wenzel,  Proust,  T.  Berf<nian,  VaiK|iielin,  J.  Da\y, 
Thomson,  Brandes  u.  A.  untersucht. 
Von  neueren  Analysen  : 

\,  Casparizeclie  bei  Arnsberf^,  Westphalen.   Schnabel:  Mitthl. 

2.  Calston,  Cornwall.    Für  Jamesonit  gehalten.   V.  G.  i,5I5.   Weyl :  Lab. 


1. 

2. 

Schwefel 

27,85 

26,90 

Antimon 

72,02 

7<,83 

Blei 

0,23 

Eisen 

0J3 

0,U 

Kupfer 

0,09 

100.  99,17 

Anlimontrisulfid,  Sb^  S-*. 

3  At.  Schwefel       =        96     =     28,2  i 
2    -    Antimon        =     2ii     =     7<,76^ 

340  100. 

Müller:   A.  v.  Liptau  und  Rosenau  (Ungarn;  Jahrb.  Min.  1861,  83. 

Wismnthglanz. 

Umgiebt  sich  in  der  olfenen  Röhre  in  starker  Hitze  mit  braunem  Oxyd,  kocht 
auf  und  bildet  ein  weisses  Sublimat.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  kocht  und  spritzt, 
beschlägt  die  Kohle  gelb  und  verflüchtigt  sich  grösstentheils. 

Löst  sicli  in  Salpetersäure  mit  Hinterlassung  von  Schwefel  auf. 

H.  Rose  ermittelte  zuerst  seine  chemische  Natur. 

1.  Riddarhytta,  Westmanland.    a.  H.  Rose,   b.  Genth. 

2.  Gjellebäck,  Norwegen.    V.  G.  6,403.   Scheerer. 

3.  Rezbanya.  Wehrle. 

4.  Orawicza,  Banat.  Huberdt. 

5.  Cornwall.     a.    Wiirrington.     b.    Von   Tellurwismuth   begleitet.    V.   G. 
6,405.    Rg. 

6.  Bolivia.    V.  G.  7,16  (!).    Forbes. 

1.                       2.  3.  4.*)                     5.                     6. 
a.             b.                                                                a.            b. 

Schwefel     18,72      18,97**)   19,12  18,28  19,26  20,00      18,42  19,61 

Wismuth     80,98      81,03        79,77  80,96  80,74  72,49      78,00  80,93 

Kupfer            —           —            0,14           —  —            3,70        2,42           — 

Eisen              —        _—_           0,15           —  —            3,81         1,04           — _ 

99,70    100."         99,18        99, i4      TÖÖ'.  l'oÖ^  99,88      lliÖ,54 

=  S    18,9        18,1 
Bi  81,1         81,9 


100.         100. 

Forbes:  Phil.  Mag.  (4)  29,4.  —  Genth:  Am.  J.  Sc.  [i]  23,415.  —  Huberdt: 
Haidinger  Berichte  3,1.  —  H.  Rose:  Gilb.  Ann.  72,190.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann. 
65,299.  — Warrington:  Phil.  Mag.  9,29.  — Wehrle:  Baumgartn.  Ztschr.  10,385. 


*)  Nach  Abzog  von  8,1  S  Cu,  0,4  Fe,  2,26  Pb  als  Sulfurete  and  von  0,53  Au. 
**)  Einschl.  0,32  Te  mit  Sp.  Se. 

Bftnmelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemift.  II.  6 


82  Salfuride. 


Wisniuthtrisulfid,   Bi»  S^. 

3  At.  Schwefel     =       96     =     18,75 
2    -    Wisiiuilh     =     416     =     81,45 


512  100. 

Ueber  den  Wisniuthglanz  von  Altenberg  :V.  G.  6,643)  s.  Weisbach  in  Pogg. 
Ann.  128,440. 

ßerzelius  glaubte,  ein  für  Wisniuthglanz  gehaltenes  Erz  von  Gregersklack  bei 
Bispl)erg,  welches  beim  Kosten  keinen  Schwefel  gab,  sei  eine  niedere  Schwefelungs- 
stufe.     Hs  hat  sich  indess  gefunden,  dass  dasselbe  gediegen  Wismuth  ist. 

Holybdänglanz. 

Beim  Erhitzen  unveränderlich.  Färbt  v.  d.  L.  die  äussere  Flamme  gelbgnin. 
giebt  in  derselben  einen  gelblichen,  erkaltet  weissen,  und  zunächst  der  Probe  einen 
röthlichen  Beschlag,  schmilzt  aber  nicht.  Gerostet,  liefert  er  mit  Borax  ein  gelbes, 
in  der  inneren  Flannne  braunes  bis  sc^hwarzes  Glas,  mit  Phosphorsalz  auf  Kohle  in 
der  äusseren  Flannne  ein  grünes,  in  der  inneren  ein  noch  intensiver  gefärbtes  Glas. 

Wird  durch  Salpetersäure  in  ein  gelbliches  Pulver  verwandelt,  durch  Königs- 
wasser zu  einer  grünlichen,  durch  Schwefelsäure  zu  einer  blauen  Flüssigkeit  auf- 
gelijst. 

Scheele,  Ilsemann,  Heyer,  Bucholz  und  Brandes  untersuchten  den  Molybdän- 
glanz,  und  die  beiden  Letzteren  famlen  in  dem  von  Altenben$  40  und  40,4  Schwefel 
gegen  00  und  59,6  Molybdän. 

Neuere  Analysen : 

1.  Lindas,  Smäland.    Svanberg  und  Struve:  J.  f.  pr.  Ch.  44,257. 

2.  Bohuslän,  Schweden.    Dieselben. 

3.  ehester,  Pennsylv.    Seybert :   Ann.  Phil.  N.  S.   i,231. 

4.  Keading,  Penns.   V.  G.  4,5i.   Wetherill :   Am.  J.  Sc.  [t]  15,413. 

Schwefel  Molybdän 

I.      40,9  59,1 

i.      41,0  59,0 

3.  39,68  59,4«   =  99,1 

4.  40,67  59,33 

Molybdänbisulfid,   Mo  S^. 

i  At.  Schwefel      =     64     =     41,03 
I    -    Molybdän     =     9i      =     58,97 


156  100. 

Lanrit. 

Schwarze  reguläre  Oktaeder,  mit  dem  Platin  auf  Borneo  gefunden,  von  grosser 
Härte,  V.  G.  6,99. 

Decrepitirt  .**tark,  schnülzt  nicht,  entwickelt  v.  d.  L.  den  Geruch  von  schwef- 
liger und  Ueberosmiimisäure. 

Wird  weder  von  Königswasser  noch  von  schmelzendem  saurem  Kalisulfat  ange- 
gritfen  ;  löst  sich  in  Aetzkali  beim  Glühen  mit  grüner  Farbe :  erkaltet  ist  die  Schmelze 
braun  und  giebt  in  Wasser  eine  orangerothe  Lösung. 


Wöhler  erhielt 


Sulfosalse.  83 


Schwefel  31,79 

Os  halt.  Ruthenium      65,18 
Osmium  (  3,03) 


100. 


Scheint 


*^    ^    ~       Os2  S3  / 

zu  sein. 

In  Wasserstoff  geht  der  Schwefel  als  Schwefelwasserstoff  fort ;   Königswasser 
löst  aus  dem  Rückstand  das  Osmium  mit  9  p.  C.  Ruthenium  auf. 

Der  Laurit  soll  auch  das  Platin  von  Oregon  begleiten. 

Wöhler:  Nachr.  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Göttingen,  1866  No.  12.  1869  No.  16. 


Sulf  osalze. 

Erste  Gruppe. 

R  r  S^  =  R2  S  +  r^  S-» 
und  R  r^  S4  =  R   S  +  r^  S^ 

Miargyrit. 

Decrepitirt,  giebt  ein  schwaches  Sublimat  von  Schwefelantimon,  schmilzt 
V.  d.  L.  leicht,  entwickelt  Antimondampf,  beschl'agt  die  Kohle  weiss  und  hintcrlUsst 
zuletzt  ein  Silberkom,  welches  schwach  auf  Kupfer  reagirt. 

Verhält  sich  gegen  Sauren  etc.  wie  dunkles  Rothgültigorz. 

Nur  der  Miargry'rit  von^ Br'aunsdorf  bei  Freiberg  ist  von  II.  Rose  untersucht 
worden. 


Pogg.  Ann. 

15,469. 

Schwefel 

21,95 

Schwefel 

Antimon  *) 

38,61 

— 

15,19 

Silber 

36,43 

5,40 

Kupfer 

1,06 

0,27 

6,02 

Eisen 

0,62 

— r" 

0,35 

98,67  21,21 

Ist  der  Verlust  ==1,33  Antimon,  so  treten  0,52  Schwefel  hinzu.    Wird  ferner 
das  Eisen  mit  0,70  S  als  Eisenkies  abgezogen,  so  ist  die  reine  Substanz: 


Schwefel 
Antimon 
Silber 
Kupfer 

21,53 
40,48      — 
36,92     —     5,47  \ 
1,07     —     0,27  ) 

100. 
5,74  :  15,93  —  1  :  2,77. 

Schwefel 
15,93 

5,74 

• 

21,67 

*)  Die  Zahlen  für  Aotimon  sind  wegen  des  ölteren  Atg.  =  129  hier  corrigirt. 

6* 


84  Sulfosalze. 

II.  Rose  hat  I  :  3  angenoiiiinen,  also 

^^«  «»»  ^'  {  Sb^  s» } 
iS         64     =     21,77 

Sb     \ti     =     41,50 

Ak     108      =     36,73 

494  ~ToÖ~. 

Lässt  man  auch  das  Kupfer  aus  (]u^  8  ausser  Acht,  so  erhält  man:   S  21,55. 
Sh  41,03,  Ag37,ii  und  hat  das  VerljäUniss  des  Schwefels  =  5,47  :  15,93=  1  :  2,9. 

Kupferantimonglanz. 

S(rhniilzl  V.  d.  L.  leicht,  giebt  Antimondanipf  und  hintcrlässt  ein  kupferreiches 
Metall  körn. 

I.   Wolfsberg  am  Harz.   H.  Hose. 

i.   Guadiz,  Spanien.    V.  (i.  5,015.  Th.  Kichter. 

I.    Pogji.  Ann.  35,361.  —  t.   B.  h.  Ztg.  1857,  No.  17. 

I  4 

Schwefel  i6,34                            Schwefel          15,19                            Schwefel 

Antimon  46,81  =                      18,41             48,30     =                       19,00 

Kupfer  11,  i6  -^  6,11    |                             15,36      =      6,53    \^ 

Kisen  1,39  ==  0,80    \       7,10                1,13      =     0.70   /         ' 

Blei  0,56  =  0,09 


99,56  15,51  100,18  26,33 

Sind  die  Schwefelmengen  von  £u    Ke    :  Sb  =1:3,  so  ist  die  Verbinduug 

Lu  Sb  Si  =  j  gj^,  g,  I 

IS  =  64  =  15,66 
Sb  =  112  =  48,92 
Cm      =   63,4  =   15,41 

249,4     100. 

Kupfer  w  ismuthglanz. 

Schmilzt  V.  d.  f..  unter  Scrhäumen  und  Spritzen  ziemlich  leicht  und  giebt  hei 
der  Heduction  einen  gelben  Beschlag  und  ein  Kupferkorn. 

I .   (irube  Tannenbaum  bei  Schwarzenberg,  Sachsen.   Früher  für  Wismuth- 

glänz  gehalten.   Schneider. 
1.   (lerro   blanco   ;Co|)iapo}   in  (Ihile.     Zinnweisse   Nadeln   in   Kupferkies. 
l)oine\ko.  Anal,  b  =  a  nach  Abzug  des  Ei.sens  als  Kupferkies  'J  3,3  p.  C.j . 
I.    INjgg.  Ann.  90,166.  —  1.  Ann.  .Min.  '6    5,i53. 


1. 

2. 

Mittel  aus  2  An. 

a. 

b. 

Schwefel 

18,83 

Schwefel 

22,4 

—     20,9 

Wisnujth 

61,16 

—      14,34 

52,7 

=      60.7 

Kupfer 

18.71 

—        4,73 

10,6 

=      18,4 

99,71 

19,07 

Kisen 

4,1 

100. 

99,8 


Sulfosalze.  85 


Cii  Bi  t.^  =  ^   ß.2  g3  ^ 


IS 

64       — 

19,08 

Bi 

208       — 

62,02 

Cu 

63,4   — 

18,90 

335,4  100. 

8klerokla8.    tBinnit  lleusser.; 

Decrepitirt  stark  ^frisch  gebrochen  schon  im  Sonnenlicht;,  giebt  ein  rothes 
Sublimat  von  Schwefelarsen,  schmilzt  \.  d.  L.  leicht  unter  Enlwickelung  \on  Arsen- 
dampf  und  hinterlässt  ein  Bleikorn. 

Binnenthal,  Wallis.  Hellbleigraue  gestreifte  Krystallfragmente;  V.  G.  5,393. 
Sartorius  v.  Waltershausen. 


Pogg.  Ann.  94,12  4. 

Schwefel 

25,91 

Schwefel 

Arsen 

28,55 

— 

18,27 

Blei 

i4,56 

6,90 

Silber 

0,42 

0,06 

l.il 

Eisen 

0,45 
9'978i 

0,26 

25,49 

Ohne  Rücksicht  auf  das  Eisen  ist  das  Schwefelverhaltniss  =  I  :  2,62,  d.  h. 
nahe  1  :  2|  =  3  :  8.    Da  die  hieraus  folgende  Zusammensetzung 

Ph'»  As'6  S^^  —  i  ^^^    '*^    '     I 
ID    AS     ^      —  ^   ^Aj,2  s3  j     ' 

nicht  gerade  wahrscheinlich  ist,  kann  man  das  Verhältniss  1:3,  also 

Pb  As^  S4  =  {  ^^,  «3  }  ,„, 


annehmen. 

1. 

IL 

33S     — 

1056 

25,64 

4S     — 

128      — 

26,39 

16A$ 

1200 

29,13 

2As  — 

150      — 

30,93 

9Pb  — 

1863 

45,23 

Pb  — 

207     — 

42,68 

4119  100.  485  400. 

Nach  G.  vom  Hath,  welcher  die  unter  den  Erzen  des  Binnenthals  entstandene 
Verwirrung  gelöst  hat,  bezieht  sich  die  obige  Analyse  höchst  wahrscheinlich  auf  den 
von  ihm  kry.stallographisch  bestimmten  Skleroklas.  Der  höhere  Bleigehalt  dürfte 
von  einer  Behnengung  der  bleireicheren  Erze  (Üuffenoysit,  Binnit)  herrühren. 

Zinckenit. 

Decrepitirt,  schmilzt  v.  d.  L.,  giebt  Antimondam[)f,  einen  weissen  und  gelben 
Beschlag  und  ein  Bleikorn,  welches  durch  längeres  Blasen  sich  grossentheils  ver- 
flüchtigt.   Hinterlässt,  in  WasserstotF  geglüht,  Autimonblei  !  VVÖhler) . 

Beim  Kochen  auflöslich  in  Chlorwasserstolfsäure.  Salpetersäure  und  Königs- 
wasser hinterlassen  weisse,  antimon-  und  bleihaltige  Rückstände.  Kalilauge  und 
Schwefelalkalien  zersetzen  das  feine  Pulver;  aus  der  Auflösung  fällen  Säuren 
Schwefelantimon . 

Wolfsberg  am  Harz.     I.  H.  Rose.   2.  Kerl. 

<.   Pogg.  Ann.  8,99.  —   2.  B.  h.  Ztg.   1853,  No.    i.    —   Wöhler:    Pogg. 
Ann.  46J55. 


86  Salfusalze. 

I.  4. 

Schwefel  12,08  Sdiwefel  t\,tl 

Anlimon  41,25  =  n,4l  43,98 

Blei  31,90  =      i,93   )         .  30,96*) 

Kupfer  0,\i  =     0,10  /    _'''  — 

Eisen  —  "  ti,H  4,45 

99,15  97, 6  F 

In    I.  \erhnlten  sich  die  Schwefehnengen  =  I  :  3,46.     Je  uachdem  man 
I  :  3,ö  oder  I  :  3  annimmt,  erhUlt  man 

pijO  Shi4  S27  —  /  ^^^    ^    l     li 
1 1)    ÖD      ö      —  «j    ^gj^2  s3  /    M 

oder 


Pb  Sb^  S'  =  {  II  %  ]  11) 


Walirscheinlich  ist  dem  Erz  etwas  von  dem  begleitenden  Antimonglanz  bei- 
gemengt gewesen. 

II. 
iS   =   128   =   22, n 
2Sh  =  244  =   42,14 
Ph  =   207  =   35,75 

5^79  ~   "lOO. 

Berthierit 

Schmilzt  V.  d.  L.  leiclit,  giebt  Antimondampf  und  eine  schwarze  magneiiscke, 
auf  Eisen,  zuweilen  auch  auf  Zink  und  Mangan  reagircnde  Schlacke. 
AuflÖsiich  in  Chiorwasserstoirsäure  beim  Kochen. 
I.  Chazelles,  Auvergne.    Berthier. 
i.   Neue  Hoffnung  Gottes  bei  Bräunsdorf,  Freiberg.   Rg. 

3.  Arany-Idka,  Ungarn.   V.  G.  4,0 i3.    Pettko. 

4.  S.  Antonio,  Californien.   Derb,  V.  G.  i,062.   Freese  'in  mein.  Lab.). 

5.  Anglar,  Dpi.  Creuze.  Berthier. 

6.  Bräunsdorf.   Mauer. 

7.  Grube  Martourel  bei  ("hazelles.    Berthier. 

Berthier:  Ann.  Min.  (3)  3,49.  —  Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  4,635.  — 
Pettko:  Haidinger*s  Berichte  1,62.  —  Rammeisberg:  (2)  Pogg.  Ann.  40J53.  ,[4; 
Ztschr.  d.  geol.  G.  18,241. 


1. 

♦  ^ 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Schwefel 

30,3 

31,32 

29,27 

29,12 

29,18 

30,53 

28,81 

Antimon 

52,0 

5i,70 

57,88 

56,61 

58,65 

59,31 

61,34 

Eisen 

16,0 

M,i3 

12,85 

10,09 

12,17 

10,16 

9,85 

Mangan 

2,51 

3,56 

— 

Zink 

0,3 

0,74 

98,6        400,70         100.  99,38         100.  100.  100. 

Yerhältniss  des  Schwefels  der  R  und  des  Antimons : 

1.  =  9,29   :    20, i6  =    I    :    2,2 

2.  =  8,33    :    21,52  =   I    :    2,6 

♦j  Worin  0,<2  Ag. 


SuIfo6alze. 

3. 

—  7,34   , 

'.22,77   — 

3,1 

4. 

7,8 

:    22,27   — 

^,8 

5. 

—  6,95    : 

23,07  — 

:    3,3 

6. 

—  5,8 

:    23,33   — 

:    4 

7. 

—  5,63 

:    24,13   — 

:    4,3 

87 


Es  ist  schwer  zu  sagen,  ob  diese  Substanzen  im  reinen  Zustande  wirklich  so 
verschieden  zusammengesetzt  sind.    Denn 

1 .  ist  nahe      3Fe  S  +  2Sb2  S^     (1) 

2.  -      -         9Fe  S  4-  8Sb2  S^  oder  6Fe  S  •+-  öSb^  S^ 


3.  4.  5.       -      -           Fe  S  +    Sb^.  S-*     (11) 
6.  7.            -      -         3Fe  S  +  4Sb2  S^     (Iir. 
Die  einfachste  Formel  II  erfordert 

4S       — 

128 

30,0 

2Sb     — 

244 

—      57,0 

Fe     = 

56 
428 

13,0 
100. 

Dagegen 
9S      — 

I 

288 

• 

—     30,51 

I5S       — 

III. 

480      —      29,56 

4Sb    — 

488 

—     51,70 

8Sb    — 

976      —      60.10 

3Fe    — 

168 

—      17,79 

3Fe 

168      =      10,34 

944 

100. 

1624             100. 

Anhang  zur  ersten  Gruppe. 

Plagionit. 

Verhält  sich  wie  Zinckenit. 

Wolfsberg  am  Harz.     I.  H.  Rose.    2.  Kudernatsch. 
H.  Rose:   Pogg.  Ann.  28,421.  —  Kudernatsch:   Ebend.  37,588. 


1. 

2. 

Schwefel 

21,71            Schwefel 

21,49 

Schwefel 

Antimon 

37,94      —      14,93 

37,53      — 

14,77 

Blei 

40,57      —        6,28 

40,98 

6,33 

100,22               21,21 

100. 

21,10 

Schwefelmengen 

sind  in 

1. 

2. 

—  1   :  2,38   \              . 

—  1   :  2,33  / 

7 

—  9:21 

woraus  folgt 


(I) 


H.  Rose  hat  1  :  2,25  —  3  :  4,  d.  h. 

Pb^  sb«  s»»  —  1 

4Pb    S    \ 
3Sb2  S^  / 

(") 

angenommen. 

I. 

11. 

30S       —      960      —      21,18 

13S      — 

416 

21,06 

14Sb    —   1708     —     37,70 

6Sb    — 

732 

—      37,04 

•    9Pb    —    1863      —      41,12 

4Pb    — 

828 

—     41,90 

4531 


100. 


1976 


100. 


88  Sulfosalze. 


•Zweite  Gruppe. 

Jordanit 

Verhält  sich  wie  SkhToklas,  decrepilirl  Hber  nirht  und  schmilzt  schwerer. 
Nach  \ .  Kalh  das  seltenste  unter  den  ähnhchen  Krzen  des  Binnenthals,  durch 
schwarzen  Stricli  und  zwei{::liedri|i;e  Zwillinge  ausgezeichnet. 
AnaKsirt  von  Petersen. 
Jahrb.  Min.   1867,  i03. 

I.  2. 

Schwefel           t:\,ii              Schwefel  ^5,00  Schwefel 

Arsen                 iö.H.\       —      I6,ö;i  i3,9;J  =      13,71 

Blei                    Ö0,7i  )    __  31, 3i  )   _ 

Silber                  0,^1    f    —        ''^^  0J2  /  —       ^'^^ 


100.  li,il  100,37  21,67 

Während  No.  t  zur  Berechnuuf;  unf;eeignet  ist,  erpiebt  No.  I   den  Schwefel 
=  I  :  i,  I  d.  h.  =  I  :  J,  wonach  der  Jordanit 

IMv*  \s»  S«  —  .'  '^^^  ^  \ 
1 1)    As    >    —  ^    ^^^2  s:«  / 

9S  =  i88  =  23,82 
iAs  =  300  =  24,81 
3Pb     =      6U      =F     5<,37   . 

~ i 209  ~         100. 

Hieraus  würde  folgen,  dass  unter  den  früheren  Analysen  der  Schwcfelarsenbleie 
des  Binnenthals  folgende  sich  im  Wesentlichen  auf  Jordanit  beziehen : 


1. 

«j. 

3. 
Stockar- 

4. 

J>. 

Nason. 

Uhrlaub. 

Kscher. 

Der». 

ührlaub. 

Schwefel 

♦3,8* 

♦  i.or» 

23, oi 

24,22 

23,95 

Arsen 

23,81 

23,95 

2riJ4 

i5,27 

26,46 

Blei 

O  1  .  0  .) 

5  MO 

ÖL  48 

49,22 

49,66 

Silber 

0J2 

0,02 

0,17 

0,94 

0,63 

Eisen 

~99,iO~ 

'99.1* 

0,08 
100,41 

0,*5 
99,90 

100,70 

Nason,  Ihrlaub :   Pogg.  Ann.  9  4,M7.   100,337.  —  Stockar-Escher :   Kenngott 
Uebersicht   1830  — 37,   170. 

Schiriiierit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  und  reagirt  auf  Wisnuith,  Blei  und  Silber. 
Dies  derbe  feinkörnige  graue  Erz  \on  der  TnMsur\-(irube,  Colorado,   V.  G. 
6,737.  ist  \(m  Genth  untersucht  worden. 
J.  f.  p.  Ch.  ■■X   10,353. 


yj 


Sulfosalze.  89 


Es  ist 


^phl  l  -  5  ^  3^8'  s  )     r  3Pb  s  \ 


9  At.  SchA'cfcl 

i    -  WisDiulh 

4    -  Silber 

I    -  Blei 


Gefunden 

i88 

—      16,37 

15,02 

83  J 

—     47,30 

(47,27) 

432 

—      24,56 

2  4,75 

•♦07 

=      11,77 

12,76 

759 

100. 

Zn,  Fe    0,20 

100. 


Klaprothit. 

Verhält  sich  wie  Kupferwisniuth glänz  und  VVitlichenit.    Ist  in  Chlorwasserstoff- 
saure  vollständig  löslich. 

Grube  Daniel  im  Gallonbach  bei  VVittichen.    V.  G.  etwa  1,6. 
Petersen:   Pogg.  Ann.  134,96. 


1. 

«j. 

3. 

Schwefel 

19,18 

18,70 

18,22 

Wisnuith 

53,69 

54,64 

53,35 

Kupfer 

24,00 

23,91 

2iJ3 

Eisen 

1,66 

1,76 

1,68 

98,53  99,01  97,38 

Nach  Petersen  ist  das  Mineral  von  Kupferkies  und  gediegen  Wismuth  begleitet. 
Berechnet  man  jenen  aus  dem  Eisen,  dieses  nach  Vertheilung  des  Schwefels  auf 
beide  Metalle,  so  enthielten  die  Proben 

I.  2.  3. 

Kupferkies  5,44  5,76  5,50 

und  der  Rest,  nach  Abzug  desselben 

Wismuth  3,25  1,73  2,95 

wonach  100  Theilen  der  reinen  Substanz: 

Schwefel  19,19  19,18  19,21 

Wismuth  56,26  56,01  54,58 

Kupfer  24,55  24,81  26,21 


entsprechend 


100.  100.  100. 

i.u    wi    ö    —  -^  2Bi'^    S»  / 

9S  =  288  ==  19,19 
4Bi  =  832  =  55,45 
6Cu     =      380,4    =      2  5,36 

1500,4  100. 


Anhang.    Binnit  iDufrenoysit:. 

Ein  regulär  krystallisirtes  Erz,  aus  dem  Dolomit  des  Binnenthals,  mit  Dufrenoysit, 
Skleroklas  und  Jordanit  vorkommend. 


K^i    - 


90  Salfosalze. 

Giebt  im  Kolben  Schwefelarsen,  schmilzt  v.  d.  L.  unter  Spritzen  und  An»eii- 
entwickhmg  zu  einer  schwarzen  Kugel  welche  sich  nach  Wisor  mit  einem  Zink- 
beschlag  umgiebt  .     Mit  Soda  erhält  man  ein  Kupferkorn. 

I.   Analyse  von  Uhrlaub;  das  Material  hatte  ein  V.  G.  =  4,35 — 4,39. 
i.   Analyse  von  Stockar-Escher    mit  nur  0,0785  Gnu.;. 
Stockar-Escher :  Kenngott  üebers.  1836 — 1857,  171.  —  Uhrlaub:  Pogg.  Ann. 
94,117. 


1. 

.Vt. 

At. 

Schwefel 

27,54 

0,85i 

3!, 73 

1,023 

Arsen 

30,06 

0,iOI 

18.98 

0,253 

Kupfer 

37,74 

0,595 

46, i4 

0,018/  ^'^*^ 

Silber 

t,23 

0,01  1 

0,634 

t,9l 

Blei 

2,75 

0,013 

Eisen 

0,82 

0,015 

1 

100, H  99,86 

Beide  haben  also  ganz  \ersrhiodcne  Substanzen  untersucht. 
In  No.  t  ist  R  :  As  :  S  =  1,6  :  I  :  2,1.    Nimmt  man  t,5  :  I  :  2,25  an,  so  ist 
das  Ganze 

Cu«  As^  S«  =  ^  l,  } 
etwas  Ag'^  S,  Pb  S  und  Fe  S  enthaltend. 

9  At.  Schwefel  =  288  =  29,74 
4  -  Arsen  =  300  =  30,98 
6    -    Kupfer      =  380,4  =  39,28 

968,4       TÖÖ. 

Dagegen    ist    die   Substanz    No.    2    mit    dem    Atomverhältniss   Cu   :    As   :   S 
=  2,96  :  t  :  4  =  3  :  I  :  4  olTenbar 

Cu=*  As  S4  =   *^"„  ^  I  As2  S» 

d.   h.    =   Enargit,    und   es  fragt   sich   nur,    ob   die   untersuchte   Probe  regulär 
krystallisirt  war,  in  welchem  Fall  die  Mischung  dimorph  sein  würde. 
Weitere  Versuche  müssen  hierüber  Licht  verbreiten. 


Dritte  Gruppe. 
*^    r   ö    —  ^     r2  S»  / 


Jamesonit. 

Verhält  sich  wie  Zinckenit. 

I.   Cornwall.   V.  G.  5,56i    llaidinger.    H.  Hose,   Mittel  von  drei  Analysen. 
♦  .   Valencia  d'Alcanlara,  Estremadura.    V.  G.  5,616.    Graf  Schaflfgotsch. 
3.   Arany-Idka,  Ungarn.   V.  G.  5,601.    A.  Löwe, 
i.   Eusebi-Gang;  Przibram.    Boricky. 

5.   Sheba-Grube,  Star  City,  Ne>ada.     Bläulichw ciss ,  faserig,  V.  G.  6,03. 
Burtou. 


Sulfosalze. 


9t 


Boricky:  Wien.  Ak.  -Ber.  56.  —  Burton:  Am.  J.  i3)  45.  —  A.  Löwe:  Haiding. 
Ber.  I,6J.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  8,99.  —  Graf  Scliaffgotsch :  fibendas.  38,403. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Schwefel 

24,34 

21,78 

18,59 

20,21 

19,06 

Antimon 

34,29 

32,62 

33,10 

30,81 

29,26 

Wismuth 

1,05 

0,22 

Blei 

39,94 

39,97 

40,82 

47,17 

43,86 

Eisen 

2,64 

3,63 

2,99 

1,35 

0,05 

Kupfer 

0,18 

1,78 

1,55 

Zink 

— 

0,42 

0,35 

— 

Silber 

— 

1,48 
99,33 

6J4 
99,92 

99,39 

99,47 

99,54 

Berechneter  Schwefelgehalt : 

1. 

2 

. 

3. 

4. 

o. 

Sb 
Bi 

13,49 

«2,83  \ 
0,24/*^= 

07     ^^^^^^ 
•"'       0,05^ 

Il3,07 

12,12 

11,51 

n 

6,nl 

6,18 

6,31  ' 

o!77/    ^'^^ 

6,78 

Fe 

1,51  \   7,73 

2,07 

1,71 

0,03 

Cu 

0,05  ) 

—      }    8, 

46       0,44 

'    8,85 

0,38 

'    8,09 

Zn 

0,21 

0,17 

Ag 

■■^^ 

0,22  J 

0,90 

2<,22 

21, 

53 

21,92 

20,18 

19,60 

Oder  das  Verhältniss  des  Schwefels 

von  K  : 

Sb 

in  1.  =3:  1  : 

1,75 

2.  —  1  : 

1,54 

3.  —  1  : 

1,44 

4.  —  1  : 

1,50 

5.  —  1  : 

1,42 

H.  Rose's  Analyse  unterscheidet  sich  von  den  übrigen,  weiche  ersichtlich  1  :  1,5 
ergeben,  was  wohl  auf  einer  Beimengung  von  Antimonglanz  beruhen  möchte. 


Pb2  Sb2  S» 


={ 


2Pb   S    \ 
Sb2  S»  / 


(i) 


Allein    diese  Verbindung   ist   in    der  Regel  mit  der  entsprechenden  Eisen-, 
Kupfer-  und  Silberverbindung  gemischt.    So  gelten  für  No.  2  und  5 


{ 


3Pb2  Sb2  S»  \ 
Fe2  Sb2  S5  / 


(") 


f  7Pb2  Sb*^  S'^  \ 
\    Ag4  Sb2  S5  / 


III 


I 


II. 


III. 


5S  =  160  =  19,56 
2Sb  =  244  =  29,83 
2Pb  =   414  =  50,61 


818 


100. 


10S     =  320  =  21,55 

4Sb  =   488  =  32,86 

3Pb  =  621   =   41,82 

Fe  =     56  =     3,77 


1485 


100. 


20S  =  640  =  19,50 
8Sb  =  976  =  29,75 
7Pb  =  14  49  =  44,16 
2Ag  =     216  = 6,^ 

3281        TÖÖ. 


Wie  gesagt,  entspricht  die  erste  Analyse  der  Formel  der  übrigen,  wenn  man 
eine  Beimengung  von  Antimonglanz,  und  zwar  von  6,73  p.  C.  annimmt.    H.  Rose 


92  Sulfosalze. 

hingegen  betrachtete  das  Eisen  als  Hisenkies,  das  Kupfer  als  Kupferglanz  beigemengt, 
und  nahm  für  den  Jamesonit  die  Formel 

an.    Da  i,68  Fe  =  5,7  Fe  S'^  =  3,0  S,  und  0J8  Cu  =  0,t3  Cu^  S.  so  ist 

der  Kcst  die  berechnete  Zusammensetzung 
Schwefel           iO.fil  9S     =  288  =  20,62 

Antimon  3«,  07  iSb  =    188  =  34,93 

Blei  arti  3rb  =  621    =    ii,io 

"Too.  1397         100. 

Ist  die  Annahme  beigemengten  Antimonglanzes  richtig,  so  wurde  l.l  p.  C. 
Schwefel  zu  \  iel,  ist  die  letzte  Annahme  richtig,  0,4  p.  C.  zu  wenig  gefunden. 

Federerz.  Heleromorphit.  —  Für  das  Federerz  halte  H.  Rose  die  Zu- 
sammensetzung Vh'^  Sb'^  S'»  gefunden ;  so  lange  für  den  Jamesonit  eine  andere  gah, 
musste  es  von  diesem  getrennt  >\ erden. 

Nachdem  alier  die  späteren  Analysen  \on  Jamesoniten  die  Uebereinstimmung 
mit  dem  Federerz  gezeigt  haben,  kann  es  nur  als  eine  Abänderung  betrachtet 
werden.  Aus  gleichem  Grunde  fällt  der  Name  Heleromorphit  für  die  dichten  Ab- 
änderungen fort. 

I.    Rottino,  Toscana.    a.  nadeir()rmig,   b.  haarfÖrmig.    Rechi. 
i.    Wolfsberg,  Harz,    llaarfiirmig.    I!.  Hose. 

3.  Wolfsberg.    Dicht,  V.  (i.  5,697.     Michels. 

4.  Herzog  Ale.xius  Erbstolln ,  Selkelhal  im  Harz.    Faserig,   spaltbar  senkrecht 
gegen  <lie  Faserrichtung,  V.  G.  5,69  —  5,72.    Hg. 

Rechi:  Am.  J.  {i,  I  i,50.  —  Michels:  In  mein.  Laborat.  —  Ranimelsberg : 
Pogg.  Ann.  77,2  40.  —  H.  Hose:  Ebendas.   15,471. 

l.                       2.               3.    •  4.*j 
a.               b. 

Schwefel          19,25  18,39  19,72  19,44  20,23 

Antimon           29, 2i  30,18  31,04  31,62  31,96 

Rlei                    19,3  1  i7,68  i6,87  50.03  44,32 

Kupfer               2,00           1,11            —              —  0,56 

Eisen                  —  0,25           1,30           —  2,93 

Zink                    0.21           1,08  0,08           —  — 


100,01         98,69         99,01       101,09       100. 


Schwefel  berechnet : 


la.                        Ib.  2.                      3.  4. 

Sb                   11,51                    11.87  12,21  12, 14  12,57 

Vb      7,62  I  7,37  I  7,24  j  7,73  6,85  ) 

Cu      0,50  I        ^^  0,28  I  —     U  ft,  —  <»'«^  I    8  fifi 

Fe       —     i^'-  0,11  f^'"^'^  0,71  M*"-  —  1,67  {^^•^'^ 

Zn      0,10  I  0,51  j  0,01  J  —  —     j 


19,73  20,2  20,23       20,17  21,23 


*)  Nach  Abzug  von  8,7  Zinkblende. 


^ 

V 


r  i 


Sulfosalze. 

Verhält  niss. 

la.   —  1    . 

1.4                       3..  =  <    :    <,6 

\h.  —  \    . 

1.4                       4.   —   «    :    1,45 

f.     —   \ 

:    1,5 

93 


Zunderorz  von  der  Grube  Katharina  Neufang  zu  Andreasberg  enthält  nach 
Bomt  lüger : 


Scliwefel 

19,57 

Antimon 

16,88 

Arsen 

li.üO 

Blei 

43,06 

Silber 

i,56 

Eisen 

4,52 

99,19 

J.  f.  pr.  Ch.  36,40. 

Wahrseheini ieh  ein  Gemenge.   AtomverhUltniss  von 

S  :  Sb  :  As  :  Pb,  Ag  :  Fe  =  61   :   14  :    17  :  i3  :  8. 


Brongniartlt. 

Deorepitirt,  selimilzt  v.  d.  L.  leicht  und  lässt  zulet/t  ein  Silberkorn. 
Mexiko.    Derb,  grauscliwar/,  V,  (r.  5,95.    Damour. 
Ann.  Min.    4-   I6.Ü7. 


Scliwefel 

19,24 

Sclr 

A'efel 

Antimon 

^J.77 

11,71 

Silber 

i4,77 

3,67 

Blei 

*4.9I 

3,85 

Kupfer 

0,62 

0,16 

*   8,01 

Eisen 

0,26 

0,15 

Zink 

0,36 

0,18 

99,93  19,72 

YerhUltniss  des  Schwefels  =  1  :  1,46,   also  r=r  {  :  t,5. 


5    ^  (  i  2Ag2  S    V 


Ag2  Pb  Sb^  S"'  -r:=  -{  PI)    S    }-  =  M     Sb2  S»  f 

/  2Pb    S    \ 
(    Sb^S^j 

öS     =    160  =  19,35 

2Sb  =   iM  =  29,50 

iAg  =   216   =  26,12 

Pb  —   207   =  25,03 

Hil         100. 

Hchilfglafterz. 

Giebt  ein  antimon-  und  bleihaltiges,  theilweise  flüchtiges  Sublimat.-  Schmilzt 
V.  d.  L.  leicht,  beschlägt  die  Kohle  weiss  und  gelb  und  lässt  ein  bleihaltiges 
Silberkoru. 


94 


Sulfosalze. 


\.   Grube  Hiinmelsfürst,  Freiberg.  V.  G.  6,4  9i.    Wöhler.     (Mittel  von  3  Ap.' 

2.  Hiendelencina,  Spanien.   V.  G.  5,7.    Escosura. 

3.  Przibrain,     ii.    Krystallisirf ,  V.  G.  6,23.     Payr.     b.   V.  G.  5,908.     Helm- 
hacker. 

Escosura:  Ann.  Min.  [oj  8,49n.  —  Helmhacker:  Wien.  Ak.  Ber.  63,130.  — 
Payr:  Jahrb.  Min.  <860,  579.  —  Wöhler:  Pogg.  Ann.  46J46. 


Schwefel 

Antimon 

Blei 

Silber 

Kupfer 

Eisen 


1. 

18,74 
i7,38 
30,27 
22,93 
1,22 
0,H 


2. 
n,60 
26,83 
31,90 
22,45 


3a. 
48,41 
27,11 
30,77 
23,08 

0,63 


100,65  98,78         100. 

Schwefel  berechnet: 


3b. 
20,18 
26,43 
28,67 
23,44 
0,73 
0,67 

100,12 


Sb 
Pb 

Ag 
Cu 
Fe 


10,77 


10,56 
3,33  j^^^^ 


10,67 


19,21 


18,82 


4,76 

4,43 

3,42 

>  8,54 

3,47 
0,18 

0,36  J 

0,38 

19,24 


40,40 


8,46 


48,86 


R 

1.  =   1 

2.  =    1 


R12  Sb»^'  S27 


Schwefel  verliältniss. 

Sb  R  :   Sb 

1,28  3.   =   1    :    4,25 

1,28  4.   =   1    :    1,23 

1  :   1,25  =  4:5  =  42:  15  ergiobt 

_   f  1 2R  S       \ 
~   {     5Sb2  S'^  / 

Oder,  da  Pb  :  Ag  nahe  =  1:1,4  ist, 

7Pb    S    j 

5Ag2S    \    (I) 
5Sb2  S»  J 

Noch  genauer  entspricht  den  beiden  ersten  Analysen  das  Schwefelverhältniss 
von  7:9=1:   1,2857  . .  .  .  :  ist  dann  Pb  :  Ag  =  3  :  4,  so  wird  die  Formel 

4Pb    S 


3Ag2  S 
3Sb2  S3 


(") 


!. 


n. 


27S     =     864  =   18,73 

lOSb  =   1220  =  26, 4i 

7Pb  =    1449  =  31,41 

<üAg  =   1080  =  23,42 

46Ü    100. 


8S  =  256  =  18,82 
3Sb  =  366  =  26,91 
2Pb  =  414  =  30,44 
3Ag  =  324  =  23,83 

1360    lOü!"" 


Nach  Zepharovich  ist  das  Mineral  von  Przibrani  zweigliedrig,  daher  als  Dia- 
phorit  von  dem  zwei-  und  eingliedrigen  Schilfglaserz  zu  unterscheiden. 


Sulfosalze.  95 

Dnflrenoysit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Schwefel  und  Schwefelarsen.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht, 
verflüchtigt  sich  schliesslich  bis  auf  ein  kleines  Silberkom  und  giebt  einen  weissen, 
in  der  inneren  Flamme  unter  Arsengeruch  und  Bildung  von  Bleikörnern  verschwin- 
denden Beschlag. 

Binnenthal,  Wallis.    Strich  rothbraun,  V.  G.  5,55  Damour,  5,56  Landolt. 

1.  Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (2)  U,379. 

2.  Berendcs:  Pogg.  Ann.  4  22,371. 

1.  2. 

Schwefel  23,27  Schwefel 

=  13, 2i  21,76  =  13,92 

8,56  ]  53,62  8,29  ] 

0,06  [   ^  _,  0,05  0,02  } 


Schwefel 

22,49 

Arsen 

20,69 

Blei 

55,40 

Silber 

0,21 

Eisen 

0,4i 

Kupfer 

0,31 

0,25  [ 
0,08  j 


8,95 


0,30  0,17 


I 


8,48 


99,00  22,40 


99,54  22,19 

Das  Verhältniss  des  Schwefels  ist 

in  I.  =  1  ;  1,48;   in  2.  =  1  :  1,64. 
Ist  es  =  4  :  1,5,  80  ist  der  Dufrenoysit 


Pb2  As2  SS  —  /  ^^^^  ^.  ^ 

5S  =  160  =  22,10 
2As  ==  150  =  20,72 
2Pb'=  414  =  57,18 


724    100. 

Die  zweite  Analyse  ist  nicht  correct;  ist  1  p.  C.  Pb  als  Verlust  zu  setzen,  so 
erhöht  sich  der  berechnete  Schwefel  nur  um  0, 1 5,  und  es  sind  immer  noch  0,72  p.  C. 
zu  viel  gefunden.  Das  Verhältniss  ist  dann  =  I  :  1,61.  Ist  der  Verlust  Arsen,  so 
kommen  0,64  Schwefel  hinzu,  =  23,04;  es  fehlen  auch  dann  noch  0,23,  und  das 
Verhältniss  würde  =1  :  1,72.    Aber  weder  1  :  1f  noch  1  :  1f,  d.  h*^ 

9Pb    S    \^       ,        7Pb   S    \ 
5As2S»/     ^"^^^    4As2S^/ 
sind  wahrscheinlich. 

Cosallt 

Wenig  gekanntes  Mineral  von  Cosaia ,  Sinaloa  in  Mexiko.  Gestreifte  Prismen, 
bleigrau. 

Genth:   Am.  J.  Sc.  (2)  45,319. 

Analyse  b.  nach  Abzug  von  As  und  Co  als  beigemengten  Speiskobalt. 


a. 

b. 

Schwefel 

15,59 

15,27 

Schwefel 

Wismuth 

39,06 

41,76 

—          9,64 

Arsen 

3,07 

Blei 

37,72 

40,32 

0,40  /  ^^^^ 

Silber 

2,48 
2,41 

2,65 
100. 

Kobalt 

16,27 

100,33 

96  Sulfosalze. 


(J,6.J  :  9,64  =  I  :  1,4»  oder  nahe  =  i  :  1,5. 


Vierte  Gruppe. 
R.t  r   S'*  ==  3R2  S  +  r2  S^« 
R3  r2  S«  =  3R    S  +  r2  S». 

Rothgültigerz. 

I.    Dunkles.    Antimons  über  blende. 

Di'crepitirt,  schmilzt  leicht,  giebt  ein  braunrothes  Sublimat;  v.  d.  L.  spritzt  es. 
bcschlii^t  die  Kohle  weiss  und  lässt  ein  Silberkorn.  —  Verwandelt  sich  in  Wasser^ 
stoir  in  Antimonsilber,  indem  Schwefel wassersloff  entweicht. 

Wird  durch  Salpetersäure  geschwärzt,  dann  oxydirt,  wobei  sich  Schwefel  und 
antimonige  Säure  abscheiden.  —  Durch  Kochen  nüt  Kalilauge  oder  Schwefel kaliuni 
wird  es  schwarz ;  Säuren  fällen  aus  der  Flüssigkeit  orangerothes  Schwefeiantinion. 

Proust  unterschied  zuerst  beide  Arten  Rothgültigerz ;  Klaproth  und  Vauquelin 
glaubten,  weil  sie  in  Folge  unvollkommener  Methoden  Verluste  erhielten,  SauerstolT 
darin  annt^hmen  zu  müssen.    BonsdorfF  gab  die  erste  genaue  Analy.se. 
I .   Andreasberg.    a.  BonsdorfF.    b.  Petersen. 
i.   Grube  Wenzel  bei  Wolfach.   V.  G.  5,90.    Senner. 
3.   Mexiko.   Wöhler. 

i.   Gnibe  Mularoche,  Zacatecas.  Mexiko.    Th.  Böttger. 
J>.   Chile.    Field. 
BonsdorfT:  Schwgg.  J.  3i,i25.  —  BÖttger:   Privatmitthl.  —  Petersen:   Pogg. 
Ann.  134,80.  —  Wöhler:  Ann.  Ch.  Pharm.  27,t;>7. 


la. 

tb. 

i. 

3. 

4. 

5. 

Schwefel 

n,78 

n,70 

18,28 

18,0 

17,76 

n,45 

Antimon 

i3,i6 

ii,35 

ii,H\ 

i1,8 

24,59 

23,16 

Arsen 

1.01 

— 

— 

Silber 

r>8,9f» 

38,03 

Ö7,0I 

00,2 

37,45 

59,01 

100. 

99,09 

100,10 

100. 

99,80 

99,62 

Hieraus  folgt 

3S  =   96  =  t7,71 
Sb  =  122  =  22,51 
3Ag  =_324  =  59/78_ 

"542        lo'o" 

II.    Lichtes.    Arsen  silberblende. 

Schmilzt  leicht  und  giebt  ein  geringes  Sublimat.  V.  d.  L.  entwickelt  es  Arsen- 
dämpft*,  giebt  Schwefelsilber  und  nach  längerer  Behandlung  in  der  äu.sseren  Flamme 
reint>s  Silber.  —  In  Wasserstoll'  bleibt,  wie  es  scheint,  nur  Silber  zurück. 


1 


Sulfosalze.  97 

Gegen  Salpetersäure  und  Alkalien  oder  Schwefelalkalien  verhält  es  sich  ähnlich 
dem  dunklen ;  nur  bleibt  in  jeuer  neben  Schwefel  arsenige  Säure ,  die  sich  später 
auflöst,  und  die  durch  diese  erhaltene  Auflösung  liefert  mit  Säuren  gelbes  Schwefel- 
arsen. 

4.  Joachimsthal.   V.  G.  5,552.    H.  Roso. 

2.  Grube  Sophie  bei  Wittichen.    Petersen. 

3.  Chile.    Field. 

Field,  Petersen:  s.  vorher.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  15,472. 


1. 

2. 

3. 

Schwefel 

49,5t 

20,16 

19,81 

Arsen 

t5,09 

15,57 

15,12 

Antimon 

0,69 

Sp. 

Silber 

64,67 

63,68 

64,88 

99,96        99,41        99,81 
Ag3  As  S=*  -  /  ^^^^  ^    \ 

Ag  AS  ö  —  <^      ^^.^  g.j  ^ 

3S  =   96  =  19,39 

As  =  75  =  15,15 

3Ag  =  32£  =  65^46 

4^     To~o7~ 
Bonlangerit. 

Verhält  sich  wie  Zinckenit. 

1.  Wolfsberg,  Harz.    Faserig,  V.  G.  5,96.     Kg. 

•  2.  Nasafjeld,  Lappland.    Thaulow. 

3.  Union  Co.,  Nevada.    Lange,  gestreifte  Nadeln.    Genth. 

4.  Oberlahr,  Sayn-Altenkirchen.    Abendroth. 

5.  Mayen.   V.  G.  5,935.    v.  Kath. 

6.  Nertschinsk.    C.  Bromeis. 

7.  Adalberti-Gang,  Przibram.    Nadel-  und  haarförinig.    Boricky. 

8.  Desgl.    Feine  Nadeln,  auf  Quarz,  V.  G.  5,52.    Derselbe. 

9.  Bottino,  Toscana.    Derb.    Bechi. 
\0.  Moli^res,  Dpt.  du  Gard.    Boulanger. 

H.  Wie  7  und  8.    Faserig,  V.  G.  5,69.    Ilelrahacker. 

12.  Desgl.    Dicht,  V.  G.  5,877.     Borickx. 

13.  =11.    Boricky. 

14.  =6.    Brüel. 

15.  =7.    Helmhacker. 
\Q,  =  \t.    Derselbe. 

17.  Nertschinsk  (Embrithit,  Breithaupt).    Feinkörnig,  V.  G.  6,32.    Frenzel. 

18.  Nertschinsk  (Plumbostib,  Breithaupti.     Stänglich,  faserig,  V.  G.  6,12  bis 
6,22.    Derselbe. 

19.  Grube  Bergmannstrost  bei  Altenberg,  Schlesien.    V.  G.  5,825.   Websky. 
Abendroth:  In  mein.  Lab.  —  Boricky:  Wien.  Ak.  Ber.  56.  —  Bromeis:  Pogg. 

Ann.  46,281.  —  Brüel:  Eb.  48,550.  —  Bechi:  Am.  J.  (2)  14,60.  —  Boulanger: 
Ann.  Min.  (2)  8,575.  —  Frenzel:  J.  f.  pr.  Ch.  [i]  2,360.  —  Genth:  Am.  J.  (2' 
45.  —  Helmhacker:  s.  Boricky.  —  v.  Rath:  Pogg.  Ann.  136,430.  —  Thaulow:  Eb. 
41,216.  —  Websky:  Zeilschr.  d.  geol.  G.  21,741. 

Bammelsberg,  Handb.  d.  Mineralclinniie.  11.  7 


38 


Sulfosalze. 

S 

Sb 

Pb 

Fe 

Cii 

Zn 

1. 

18,91 

25,94 

55,15 

100. 

i. 

f8,86 

24,60 

55,57 

=-ZS 

99,03 

3. 

17,91 

26,85 

54,82 

0,42 

100. 

i. 

«9,05 

25,40 

;>o,o0 

— 

400,05 

•• 

18,51 

25,65 

56,14 

100,30* 

r». 

18,2« 

25,04 

56,29 

99,54 

17,74 

25,1« 

57,42 

100,27 

8. 

i0,i9 

27,72 

48,38 

3,i7 

100,06 

9. 

«7,99 

26,08 

53,15 

0,35 

1,24 

1,41 

100,22 

«0. 

18,5 

25,5 

53,9 

«,2 

0,9 

100. 

1  1. 

18,47 

24, «7 

55,96 

0,08 

0,22 

99,74 

(0,84  Ag 

M. 

18, 6i 

24,3« 

55,06 

1,46 

99,47 

13. 

«7,60 

22,81 

58,13 

0,57 

99,11 

li. 

I9J  1 

23,66 

53,87 
;0,05 

1,78 

Ag) 

98,47 

<r>. 

17,95 

22,9« 

57,34 

1,35 

0,34 

99,89 

16. 

18,89 

2«, 87 

57,94 

0,8i 

0,i7 

100,01 

17. 

«8,08 

2  «,47 

59,36 

0,80 

99,7« 

18. 

18,09 

2«, 4« 

59,54 

0,88 

99,92 

«9. 

18,51 

20,96 

58,73 

2,13 

100,33 

Zur  Beurtlioiluiig  der  Analysten  dient  der  Vergleicli  des  berechnelen  Schwefol- 
gelkidts  und  des  gefundenen,  welelier  entweder  zu  klein  ( — )  oder  zu  gross    +';  ist. 

«.  =   +  0,18  8.  =  —  0,62  15.   =  —  0,86 

2.  =   +  0,58  9.  =  —  1,69  16.   =  +  0,63 

3.  ==  —  1,36  «0.  =  —  0,78  17.    =  +  0,14 

4.  =   +  0,45  U.  =   4-  0,07  18.    =  4-  0,09 

5.  =  —  0,26  12.  =  —  0,26  19.    =  —  0,22 

6.  =   +  0,34  «3.  =  +  0,70 

7.  =  —  1,02  14.  =  —  0,62 
Benierken.s>vertli  ist  der  grosse  Mangel  an  Schwefel  in  No.  3,  7,  9. 

Ferner  ist  das  Veriiällni.ss  des  Schwefels  für  Antimon  und  Blei  etc. : 


1.   —  3  :   2,5 

8.          3  :  2,7 

15.    —  3  :  2,26 

2.    —  3  :   2,5 

9.    =  3  :  2,75 

16.    ^  3  :  3,37 

3.    =-=  3  :  2,5 

10.    —  3  :  2,77 

17.    —  3  :  3,3 

4.    =  3  :  2,58 

11.     --  3  :  2,8 

18.    =-=  3  :  3,3 

5.    —  3  :  2,6 

12.   -■=  :\  :  :j,ü 

19.    —  3  :  3,7 

6.    —  3  :   2.65 

13.    —  3  :  3,1 

7.    —  3  :   2,68 

14.    -    3  :  3,1 

Den  drei  Proportionen 

3  :  2,5,    3  :  3   und    3  :  3,33 
würden  die  Formeln 

Pb^^'   Sb^S««  =     5Pb  S  H-   iSb^S^*    I- 
Pb'*    Sb'^  S»    ==     3Pb  S  +      Sb*^  S*    II 
Pb»»Sb«S»»  ^   lOPbS  +  3Sb'^S»    \\\ 
entsprechen. 

♦    tlin  anderer  Versuch  =  18,6i  S,  2t, 93  Sh.  RR. 8«  Pb  ==  97,37 


Sulfosalze.  99 

I.                    II.  III. 

HS  =   35«  =.  18,77  6S  =  492  =  48, <ü  I9S  =  608  =  17,83 

4Sb  =   488  ='  26,03  2Sb  =  244  =  23,09  6Sb  =  732  =  21,46 

5Pb  =  4  035  =  55,20  3Pb  =  624  =  58,75  4  0Pb  =  2070  =  60,74 

4875    \ÖÖ~  4  057    TÖÖ^"  3440    400. 

Es  ist  demnach  noch  die  Frage,  ob  alle  diese  Substanzen  im  reinen  Zustande, 
d.  h.  frei  von  Antimonglanz  und  Schwefeleisen,  identisch  sind.  Für  die  Mehrzahl 
(4 — 4  4)  dürfte  die  einfache  Formel  II  wohl  die  richtige  sein. 

Wittichenit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Schwefel  (?,..  Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Spritzen.  Verhält 
sich  überhaupt  wie  Kupferwismuthglanz. 

Löst  sich  beim  Kochen  in  ChlorwasserstoiTs'aure  unter  Zurücklassung  von  (bei- 
gemengtem) Wismuth  auf;  durch  Luftzutritt  wird  auch  dies  allm'alig  aufgelöst. 
Schneider. 

Schneider  zeigte  im  Jahre  4  854,  dass  das  von  Klaproth  zuerst,  jedoch  mangel- 
haft untersuchte  Wisnmtherz  von  der  Grube  Neuglück  zu  Wittichen  gediegen  Wis- 
muth beigemengt  enthält,  dessen  Menge  =  4  5,95  p.  (i.  betrug.    Er  erhielt 

Nach  Abzug  des  Wisnkuths 


Schwefel 

46,45 

4  9,42 

Schwefel 

Wismuth 

54,83 

43,05 

—          9,93 

Kupfer 

34,34 

37,53 

=          9,48 

99,29  400.  49,44 

und  bei  späterer  Wiederholung  (9,44  Bi  beigemengt; 

Nach  Abzug  des  Wismuths 


Schwefel 

47,10 

19,14 

Wismuth 

47,44 

42,80 

Kupfer 

34,09 

38,09 

Eisen 

0,20 

400. 

Kobalt 

40,36 
99,49 

Der  Wittichenit  ist  also 


3S     =      96       =r    19,43 

bi     =   208        =    42,09 

3(:u  =r    490,2    ==   38,48 


494,2         4  00. 

Schon  etwas  früher  halle  Schenk  dasselbe  Erz  unl(»rsucht  und  nach  Abzug  von 
2,54  Eisen  als  Kupferkies  46,64  Schwefel,  52,54  Wismuth  und  30,85  Kupfer  ge- 
funden, jedoch  auf  das  beigemengte  Wisnmth  nicht  Kücksicht  genommen.  Gleiches 
gilt  von  einer  Analyse  Tobler's. 

Die  Formel  des  Wittichenits  ist  bestätigt  durch  <Mne  Analyse  Hilger's  von  dem 
Wittichenit  der  Grube  Neuglück*),  V.  G.  4,3,  welcher  in  (Ihlorwasserslolfsäure  kein 
Wi.smulh  lässt,  und  eine  solche  lN»tersen's  des  Wittichenits  von  der  Grube  König 
David  im  Gallenbach,  V.  G.  4,45,  gleichfalls  frei  von  Wisnnilh. 

*)  Nicht  von  der  Gruhc  Daniel  (Petersen). 


100 


Sulfosalze. 

Ililger 

Petersen 

Schwefel 

18,21       Schw  efel 

20,30 

Wismutli 

i\j>:i  —  9,58 

44,13 

Arsen 

0,79 

Aiitiniou 

0,il 

Kupfer 

30,9 1    —  9,03 

36,76 

Kisen 

3,13  —    1,79 

0,35 

Silber 

0,15 

Zink 

0,13 

99,78        20,4  100,02 

llilj^or's  Analyse  ist  nicht  ganz  correct.  Schneider  fand,  dass  ein  Erz  von  der^ 
seihen  Grube  gediegen  Wisnmth  und  ein  liellgraues  prismatisches  Mineral  enthält. 
Nacli  dem  Ko<*iien  mit  (Uilorwasserstoffsäure  blieb  ein  Rückstand,  welcher  mehr 
Wismuth  gegen  Kupfer  als  die  Auflösung  enthielt.  Das  Mittel  zweier  Analysen  war: 
Schwefel  18, «9.  Wismuth  51, iO,  Kupfer  28,82,  Eisen  0,9t,  was  Schneider  aL«! 
76,3  Wittichenit,  19,84  Wismuthglanz  und  3,68  Wismuth  deutet. 

P(»tersen  analylisirte  das  Erz  xon  Neuglück  später  ebenfalls  und  erhielt  fast  die- 
selben Resultate  wie  Schneider,  nämlich : 


Berechnet  zu 

Schwefel 

16,67 

S 

16,16 

Wisuuith 

50,85 

bi 

36,87 

[  83,15 

Antimuu 

0,18 

Cu 

30,12 

Arsen 

0,33 

Bi 

13,98 

Kupfer 

30,82 

1,94  Cu  FeS2 

Eisen 

0,53 

99,48 

vennuthet  aber,   dass  ursprünglich   381'-*  S^  vorhanden  und  diese  .später  in   2Bi^  S' 
und  2Bi  zersetzt  seien. 

Kobellit 

Schmilzt  V.  d.  L. ,  beschlägt  die  Kohle  gelb,  verflüchtigt  sich  bei  längerem 
Blasen  alhikälig  und  giebt  ein  weisses  Metallkorn. 

Aiiflöslich  in  Chlorwasserstoffsäure. 

Ilvena  in  Schweden.  1.  Analyse  >on  Setterberg,  nach  den  neueren  Atom- 
gewichten corrigirt ;  der  S(*hwefel  aus  dent  Verluste  bestimmt.  2.  Rg.  Mit  Kupferkies 
und  Kobaltarsenikkies  gemengt:  V.  G.  6,145.  3.  Gent.  Von  einem  anderen  Vor- 
kouunen. 

(lent :  In  uteinem  Laboratorio.  —  Rammel.sberg :  Monatsb.  Berl.  Ak.  1862. 
i'M.  —  Setterberg:  Pogg.  Ann.  55,635. 


1. 

2. 

3. 

Schwefel 

:18,6lj 

18,22 

17.62 

Wisnuith 

28,37 

18,60 

17,89 

Antimon 

9,38 

9,46 

10,14 

Arsen 

2,56 

Blei 

40,74 

4i,25 

50,66 

Eisen 

2,02 

3,81 

1,70 

Kupfer 

0,88 

1,2-; 

1,46 

Kobalt 

0,68 

100.  98,85  99.47 


Sulfosalze.  IQ\ 

Berechnet  man  in  2.  aus  dem  Arsen  5,61  p.  C.  iFe  Co^  As  S,  aus  dem  Kupfer 
3,67  p.  C.  Gu  Fe  S^,  so  bleiben 


Schwefel  15,85  =    17,47             Schwefel 

Wismulh  18,60  =  i0,52  =   4,73  ) 

Antimon  9,46  =    10,43  =  4,10  T 

Blei  44,25  =   48,78  =  7,55  | 

Eisen  t,4l   =     t,55  =  0,88  /     ' 


8,83 


98,75  17,26 

Auch  der  Probe  No.  3  war  etwas  Kupferkies  beigemengt,  so  dass  man  I,  i6  Cu 
=  1,29  Fe  =  1,48  S  =  4,23  von  jenem  in  Abzug  bringen  darf,  wonach  der  Rest 
in  100  enthalten  würde: 


Schwefel 

16,85             Schwefel 

Wismuth 

18,68  =    4,31   \ 
10,59   —   4,16  /      '    ' 

Antimon 

Blei 

52,09   —   8,05) 
0,43   —   0,25  /  ^''^" 

Eisen 

98,64  16,77 

Die  Analysen  2.  und  3.  stimmen  also  recht  gut  überein  und  beweisen,  dass  die 
Formel  des  Kobellit  ist : 


]  (  3Pb    S    ) 

S«=  3Pb  S  I 


:Bi,  Sb;^  S'»  ( 


Ph'^  ßi  Sb  S«  =  3Pb  S  I   _^  '\     Bi'^  S'»  ) 

(  3?h    S    \ 

\    Sb^S»/ 

6S     =    192   =    16,81 

ßi     =   208   =    18,19 

Sb   =    122   =    10,67 

Pb    =   62  1    =   5  4,33 

1  143         I00~  "~ 
Eine  Wiederholung  der  Analyse  mit  recht  reinem  Material  wäre  zu  wünschen. 

Bournonit. 

Giebl  beim  Rösten  ein  schmelzbares  iUichtiges  Sublimat  (antimonige  Säure^  und 
ein  unschmelzbares  nichtflüchtiges  (antimonsaures  Blei}.  Schmilzt  \.  d.  L.  leicht, 
raucht  einige  Zeit,  erstarrt  dann  zu  einer  schwarzen  Kugel,  entwickelt  in  stärkerer 
Hitze  Bleirauch  und  lässt  eine  kupferreiche  Schlacke.^ 

Salpetersäure  scheidet  Schwefel  und  ein  weisses  Pulver,  Oxyde  von  Antimon 
und  Blei  enthaltend,  ab.     Kalilauge  zieht  Schwefelantimon  aus. 

Von  Hatchett  und  Klaproth  zuerst,  dann  \on  II.  Rose  genauer  untersucht. 

1.  Neudorf  am  Harz.  a.  H.  Rose.  b.  Sinding.  c.  Aelteres  Vorkonunen 
von  der  Grube  Meiseberg,  V.  G.  5,792.  C.  Bromeis.  d.  Neueres  Vor- 
kommen, V.  G.  5,847.   Derselbe,    e.  Dasselbe,  V.  G.  5,863.    Rg. 

2.  Wolfsberg  am  Harz.  a.  V.  G.  5,801.  C.  Bromeis.  b.  Dasselbe,  V.  G. 
5,726.   Rg. 

3.  Grube  Alter  Seegen  bei  Clausthal  am  Harz.    a.  Kerl.    b.  Kuhlmann. 

4.  Nanslo,  Cornwall.    Field. 

5.  Alais,  Frankreich.    Dufrenoy. 

6.  Mexico.    Derselbe. 

7.  Huasco,  Chile.    Krystallisirt,  V.  G.  5,80.    Field. 


102  i^ulfoMalze. 

C.  Broincis:  Popf».  Ann.  77,2öl.  —  Dufrcnoy:  Ann.  Min.  (3)  10,371.  —  Field: 
Oll.  J.  Chom.  Soc.  Ii,lö8.  —  Kerl:  Zeilsrhr.  gcs.  Naturw.  isSi,  501.  —  Kulil- 
niann  :  Kbend.  8,500.  —  Kannikclsbcrg :  s.  Bromcis.  —  H.  Rose:  Pugg.  Ann.  15,573. 
—  Sinding :  In  mein.  Laborat. 

\i\.  Ib.  tc.  Id.               tc. 

SchwH'el         20,31  19,63  18,99  19,49  iO,  lö 

Antimon          *6,*8  *:),68  24,84  44,60  44,54 

Blei                   40,8  i  il,38  40,0  4  40, 4  i  4  «,83 

Kii|)for              14,05  14,68  15,16  13,06  13,48 


100,08  99,37  99,01  97,57         100. 

ia.  4b.  3a.  3b. 

Schwefel  19,76  1'9,64  19,30  19,31 

Antimon  44.34  46,08  44,44  44,42 

Blei  44,88  41,94  il,3l  H,31 

Kupfer  13,06  14,38  13. 3i  13,34 

Kisen  —  —  4,35  i,35 

Mangan  —  —  0.18  0,19 


100,04  100.  100,90  100,94 

4.  5.                  6.  7. 

Schwefel          40,3  19,4  17.8  20,45 

Antimon           26.3  49,  i  48.3  46,41 

Blei                     i0,8  38,9  iO,4  iO,76 

Kupfer               12,7  14,3  13,3  12,54^ 

IOÖ~r  100."  ~T»9,6"  99,9? 


Der  Bournonit  ist 


,,,  Pb  sb  s^  =    ^^,  ,  J  +  Sb^  S3  =  j     ^  ,^^^,^  ^      . 

\    Sb2  S»  /  I 


3S   =   96  =  19,66 

Sb  =144  =  2i,98 

Pb  =  407  =  i4,38 

Cu  =   6a,i  =  14,98 

488.  i    100. 


Anhang.  AlltiuionkupferglailZ  prismatoidisrher  Kupferglanz  .Mo1ls\  von 
der  WÖleh  bei  St.  Gertraud  im  Laxantthal.  Kärnthen,  \ erhält  sieh  wie  ein  theilweise 
o\\dirter  und  zersetzter  Bournonit.    V.  (i.  5,735  Mohs,  5,88 — 5,9i  Kg. 

I.  Nach  Schrötler.  4.  Mittel  >on  i  Analysen.  Hg.  3.  Nach  dem  Schmelzen  in 
WasserstoIFgas.    Rg. 


Schwefel  28,60  16,81  15,43 

Antimon  16.65  4i,il  2i.i6 

Arsen  6,03            —               — 

Blei  29,90  i2,83  i3,69 

Kupfer  17.35  13,59  16,15 

Kisen  4,40            0,36            0,58 


99,93        100.  100,11 


>*.: 


Sulfosalze.  103 

Ein  ähnliches  Vorkommen  auf  der  Grübe  Olsa  bei  Friesach,  Kärnthen^  ist  von 

Buchner  untersucht  worden :  Schwefel  18,54,  Antimon  'i0,95,  Blei  41,67,  Kupfer 
11,61,  Eisen  0,94. 

Buchner:  Wien.  Ak.  Ber.  51,102.  —  Schrötter:  Baumgartn.  Zcitschr.  8,284. 

Nadelerz. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht,  kocht  und  sprüht  Funken,  bcschiagt  die  Kohle 
weiss  und  gelb,  lässt  ein  rölhliches,  kupferhaltiges  Korn. 

Eine  ältere  unvollkommene  Analyse  John's  wurde  durcii  H.  Frick  berichtigt. 
\.   Frick:    Pogg.  Ann.  31,529. 

2.  Hermann:  Kokscharow  Min.  Kussl.  3,242. 

3.  Chapman:  Chem.  Gaz.  1847,  337. 


la. 

Ib. 

2. 

3. 

Schwefel 

16,05 

16,61 

16,50 

18,89 

Wismuth 

34,62 

36,45 

34,87 

28,04 

Blei 

35,69 

36,05 

36,31 

40,43 

Kupfer 

11,79 

10,59 

10,97 

12,64 

Nickel 

0,36 

Gold 

98,15 

'99770 

0,09 
99,10 

100. 

2 
—  2  • 

( 

3Pb    S    \ 

Pb  Bi  S3  — 

2Pb    S  ) 
Cu2  S  i 

+  Bi2  S:» 

\    Bi*i  S-*  / 
(3Cu2S    \ 

\ 

Bi-i  S3  / 

3S  ==  96  =  16,71 
Bi  =  208  =  36,21 
Pb  =  207  =  36,04 
Cu    =      63,4   =    11,04 


574,4         100. 

Stylotyp, 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht,  giebt  Antimonrauch,  Bleibeschlag  und   ein   sprödes 
Kupferkorn. 

Wird  von  Kalilauge  zersetzt. 

Schwarze  Prismen  von  92",  V.  G.  4,79.    Von  Copiapo,  Chile. 

V.  Kobell:  Anz.  d.  bair.  Akad.   1865,   163. 

Schwefel  2  4,30             Schwefel 

Antimon  30,53  =                12,01 

Kupfer  28,00  =  7,07 

Silber  8,30  =  1,23  }•  12,30 

Eisen  7,00  =  1,00 


98,13  24,31 


[ 1 2Cu^  S  r  ^  f^Cn^  S 

Cu24  Aß4  Fe?  Sb»4  S«  =  .     ^^S^  ^"^  =  \      tl^ß'  ^"^ 
Lu    Ag   re   ÖD     ö     _  j    ^p^    S        ]         Fe    S 

1    7Sb2S-^       [         Sb^S» 


rr-  r 


104  Sulfosalzc. 


iiS  =  1314       =   i5,03 

l4Sb  =  1708       =  31,29 

24(:u  =  1544,6  =  28,34 

4  Ar  =  432       =     8,0  4 

7Ke  =  392       =     7,30 


;JH7,6         100. 

Fünflo  Gruppe. 
I 

RS  r'i  s7  =  iRi  s  4-  r^  S"^ 
11  ^ 
R»  r'i  S7  =  4R    S  +  r^S* 

Meneghiiiit. 

Verhält  sich  wie  Zinckeiiit. 

I.    BoKino   bei    Serravezzfi ,  Toseana.     a.   Rerhi.     h.  V.   G.   «,34 — 6,37. 

V.  Ralh.  \ 

i.   Ooliseiikopf  hei  Srhwarzenherj;.  Sacliseii.    hii  Siiiir^el.    Frenze!. 
Bechi:    Am.  .1.    .2.    I  i,60.  —    IVenzel :    Pogf;.   Ann.    «41,443.  —  v.   Rath: 
Khen«l.  132,372. 


la. 

tb. 

2. 

Schwefel 

\l.l\i 

17,11 

Sch\\  efel 

18,22 

Schwefel 

Antimon 

I9,*H 

18,52 

—         7,29 

I9.M 

7,52 

Blei 

59,21 

01,98 

9,58 

0.  10    -9,81 

00,09 

9,29  1 

Kupfer 

3,54 

0,iO 

1,50 

0,39  [  9,82 

Kisen 

0.34 

0,23 

0J3  1 

0,25 

0,14) 

99,89 

'98,2  4 

17,10" 

'99,2:r 

17,34 

Verliältniss 

des  Schwefels  >on 

Sl)  :  PJ) 

Ib. 

—  1   :    1,35 

m  m 

1   :    1,30 

Unter  Ann; 

ihme  von 

1    :    1,33  — 

=  3  :    i 

Phl  Sh'^  S'  —  I  ^        ^    l 
11)    ^b    >    —^     Sb2S»/ 

7S  =  22i  =  17,28 
2Sb  =  24  i  =  18,83 
4Pb  =   828    ■-=   03,89 


1290         100. 

Fahlerz. 

Die  äheren  Analysen  von  Fahlerzen,  insbesondere  Klaproth's,  sind  wegen  der 
unvollkonmienen  Methoden  nur  \on  historischem  Werth.  H.  Rose  gab  zuerst,  indem 
er  sich  des  (ihlors  zur  Zersetzung  bediente,  eine  Reihe  genauer  Versuche,  aus  denen 
die  (Constitution  der  einzelnen  Glieder  der  ganzen  Gruppe  folgt. 

Für  die  Berechnung  der  AnaI>s(Mi  ist  zum  Theil  eine  ('orrection  crforderlicb, 
namentlich  in  Betretf  des  Antimons  und  Fisens.  11.  Rose  hatte  das  damals  geltende 
Atomgewicht  des  Antimons  =  128  angenommen,  wonach  3  Theile  Schwefel 
=r=  8  Theile  Antimon,  während  jetzt,  Sb  =  122  gesetzt,  nur  7,625  Theile  Antimon 
dazu  gehören,  oder  8  Theile  Sb  =  3,1475i  S  sind.  Statt  tOO  Theile  Schwefel  sind 
also  jetzt  104,9  in  Rechnung  zu  setzen. 


Sulfosalze.  10t5 

Das  Atomgewicht  des  Eisens  war  damals  5i,3  anstatt  56;  100  Thcile  Eisen 
der  Analysen  entsprechen  also  144, 2  Eisenoxyd;  diese  würden  jetzt  =  100,9  4  Eisen 
sein,  und  anstatt  der  58,93  Theile  Schwefel,  welche  damals  auf  100  Theile  Eisen 
kamen,  sind  jetzt  57, 68  Theile  für  die  corrigirten  100, 9  i  Theile  Eisen  zu  berechnen. 
Von  dieser  Correclion  ist  hier  abgesehen,  weil  sie  kaum  von  Belang  ist,  da  der 
Eisengehalt  der  Fahlerze  selten  5  p.  C.  erreicht. 

H.  Rose's  Analysen  und  eine  grosse  Zahl  anderer  liefern  den  Beweis,  dass  die 
Metalle  in  den  Fahlerzen  auf  den  gewöhnlichen  Schwefelungsstufcn  stehen,  d.  h. 
dass  die  in  ihnen  vorkonunenden  Schwefelverbindungen  sind : 

Ag2  S  Fe  S  Sb*-«  S^ 

Cu^  S  Zn  S  As2  S-» 

HgS 
denn  bei  ihnen  stimmt  der  danach  berechnele  Schwefelgehalt  mit  dem  ge- 
fundenen mehr  oder  minder  genau  überein.  Diesi»  Uebereinstinunung  gewährt 
mithin  einen  Massstah  für  die  Genauigkeit  der  einzelnen  Analysen.  Im  Nachfolgenden 
sind  zunächst  inuner  diejenigen  aufgeführt,  bei  welchen  die  Differenz  im  berechneten 
und  gefundenen  Schwefel  I  —  \\  p.  C.  nicht  überschreitet.  Als  zweifelhaft  und  vor- 
iäutig  für  die  Frage  nach  der  Zusammensetzung  nicht  verwendbar  sind  dami  solche 
Analysen  betrachtet,  bei  welchen  jene  Differenz  grosser  ist. 

A.  Antimonfahlerz. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht,  beschlägt  die  Kohle  weiss,  der  weisse  Beschlag  zunächst 
der  Probe  ist  in  der  Hitze  gelblich  und  färbt  sich  nach  Befeuchten  mit  Kobaltsolution 
beim  Erhitzen  grünlich.  Die  geröstete  Probe  n^agirt  auf  Kupfer  und  Eisen  und  giebt 
häufig ,  mit  Blei  und  Borax  geschmolzen ,  nach  dem  Abtreiben  auf  der  Kapelle  ein 
Silberkoni. 

Salpetersäure  scheidet  Schwefel  und  oxydirtes  Antimon  ab.  Kalilauge  zieht  in 
der  Wärme  Schwefelanfimon  aus,  welches  durch  eine  Säure  gefällt  wird. 

1.  Habacht  F'undgrube,  FVeiberg.    Kryst.    H.  Rose:  Pogg.  Ann.   15,576. 

2.  ürube  Wenzel  bei  Wolfach.    Kryst.    Derselbe. 

3.  Grube  de  Soto,  Sl^r  City,  Nevada.    Derb,  V.  G.  5,0.    Burton:  Am.  J. 
i'i]  15. 

4.  Grube  Foxdale,  Insel  Man.    Derb,  V.  (i.  i,97.    D.  Forbes:  Phil.  Mag. 
(i)  34. 

5.  Grube  Meiseberg  bei  Neudorf  am  Harz.     Kryst.  V.  G.   4,85i.     Rg.  : 
Pogg.  Ann.  77,i47. 

6.  Ebendaher.    Derb,  V.  G.  4,94.    Derselbe. 

7.  Clausthal,  Harz.    Kryst.    Sander:  In  mein.  Labor. 

8.  Gablau,  Schlesien.    Derb.    Krieg:  Desgl. 

9.  RosenhÖfer  Zug,  Clausthal.    Kryst.   Schindling:  Jahrb.  Min.  I  856,  335. 
10.    Grube  Zilla,  Clausthal.    Kryst.    H.  Rose. 

tl.   Grube  Silbersegen,  Clausthal.    Kryst.    Kuhlemann:  Zeitsch.  ges.  NaI. 
1856,  500. 

12.  Andreasberg.    Kryst.   V.  G.  4,90.    Ders. 

13.  Liskeard,  Cornwall.    Kryst.    V.  (J.  5,09.    Reuter:  In  mein.  Lab. 

14.  Goodwin-Gnibe  bei  Prescott,  Arizona.    Derb.    Genth:  Am.  J.  (2    45. 

15.  Durango,  Mexico.    Derb.    C.  Bromeis:  Pogg.  Ann.  55,117. 

16.  Rammeisberg  bei  Goslar.    Derb.    Kerl:  B.  h.  Ztg.   1853,  No.  2. 

17.  Valle  del  Frigido  bei  Massa  di  Carrara  (^^Coppit).    Derb,  V.  G.  4,713. 
Bechi:  Atti  di  Georgofili  (2)  10. 


\m 


Suiro.Halie 

• 

« 

• 

• 

• 

3 

• 

4 

• 

• 

Sc'liwf 

fei             1 1 , 

17 

23, 

52 

24, 

44 

i7. 

48 

4i, 

80 

AiiUiiioii              2i, 

,63 

26, 

63 

27, 

60 

14, 

85 

26, 

56 

Silber 

;n. 

29 

n, 

71 

14,54 

13,57 

10. 

48 

K 11  [»fei 

r              14, 

81 

25, 

23 

27, 

,41 

«2, 

62 

30, 

47 

¥.'\svn 

,98 

3, 

,72 

4 

31 

4, 

80 

3, 

52 

Zink 

0, 

.99 

3. 

JO 

4, 

"27 

4, 

,65 

3, 

39 

9K. 

87 

99, 

9«         lOO" 

.37 

1, 

43* 

0, 

78* 

99~ 

,40         100. 

«. 

7. 

8. 

9. 

10. 

1  1. 

S('h\\f»f«'l 

21,69 

* 

i,l 

25,08 

25,65 

24,73 

2  o .  o  4 

Anlinioii 

2G.09 

i 

6.8 

26,79 

28,52 

«8,2  4 

27,64 

Silber 

mg       ••   •• 

8,9 

5,33 

5.13 

4,97 

3,18 

Kupfer 

3i.46 

:j 

3  4,34 

33,1  4 

34,48 

34,59 

Eis«»n 

i,l9 

4,5 

5,37 

^,73 

2,i7 

6,^3 

Zink 

a,oo 

97,98 

0.9 
100,9 

3,52 
99,43 

— 

5,77 

- 

••  ••  t* 

100,24 

1 

— 

3,43 

100,94 

100,61 

\i. 

i:j. 

14. 

<5. 

16. 

17. 

Schwefel 

25,22 

2:j 

,95 

26,97 

23,87 

25,82 

27,01 

Antimon 

28.05  ••: 

23 

,97 

24,67 

26,10 

•28,78 

29,61 

Silber 

1,58 

1 

.3  1 

3,2  1 

1,10 

0,67 

Kupfer 

:n.u 

ii 

.08 

38.16 

37,29 

37,95 

30,10 

Kisen     • 

;j.94 

* 

,17 

1.05 

4.44 

2,24 

13,08 

Zink 

5,00 
100, 97~ 

3 

99 

,64 
,12 

6,23 

5,05 
0,55 

:) 

2,52 
97,98 

• 

100,29 

99,80 

98,40 
Schwefelberechming. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6 

7 

8 

• 

9. 

Sb 

9,69 

10,48 

10,86 

9,78 

10,45 

10, 

26      «0, 

54      10,54 

H,S3 

Af; 

4,63 

2,62 

2,15 

2,01 

■   ••  •• 
1  ,;>.) 

1, 

12          1, 

32        0. 

80 

0,76 

Cu 

3,7  4 

6,37 

6,91 

5,70 

7,69 

8, 

20         9, 

Ol         8, 

67 

8,36 

Ke 

3.42 

2,12 

1,32 

2,74 

2,01 

4 

39         2, 

57        3, 

07 

1.56 

Zn 

0.50 

1,55 

2,13 

2,35 

1,69 

1, 

50         0, 

45         1, 

76 

2,88 

21,98 

23,14 

23.37 

22,58 

23,39 

23, 

47      23, 

89      24, 

84 

24,79 

10.            1 

1.            1 

2.             13. 

14. 

15. 

16. 

1 

7. 

Sb       1  1 , 

11       10, 

88       lt. 

.0  4         9. 

.43 

9,70 

10,22 

11,31 

M 

Af;        0. 

7  4         0, 

47         0, 

23         0, 

39 

0,48 

0,16 

0,10 

— 

Cu        8, 

70         8, 

73         9, 

38       11, 

.12 

9,62 

9,37 

9,58 

7 

,60 

Fe         1 . 

.30         3, 

56         2 

.27         1 

.24 

0,60 

2,52 

1,28 

7 

.47 

Zn        2, 

,77         1, 

1\         2 

.50         1 

.82 

3,07 

2,51 

1,26 

— 

~   24 

,62      25. 

.35      25 

,42      24 

.00      ü 

!3,47 

24,78 

23,53 

26,72 

In  naetifolgender  l'ebersiehl  ist  die  Dilferenz  im  Sehwefel  positiv,  weon  der 
gefundene  (iehalt  grösser  ist  als  der  berechnete,  negati\,  wenn  er  kleiner  ist.  Die 
Analysen  sind  nach  der  Grösse  der  Ditreronz  ueordDct. 

♦:  Blei.         ♦♦;  Worin  0,67  As. 


i  - 


$ulf08alxe. 


107 


Schwefeldiirerenz 


«3. 

—  0,05 

)    10. 

+  0,11 

M. 

+  0,«9 

7. 

+  0,^ 

12. 

—  0,i 

8. 

+  0,24 

17. 

+  0,*9 

I      ±. 

+  0,38 

—  0,81 

9. 

+  0,86 

15. 

—  0,91 

3. 

+  1,07 

H. 

+  <,2i 

+  1,4 

16. 

+  2,29 

U. 

-4-  3,5 

4. 

+  4,9 

Yerhältni.ss  des  Schwefels 

von  Antimon  und  den 
elektropositiven  Metallen 


3  . 

4,6 

3  : 

3,6 

3  . 

4,0 

3  : 

3,8 

3  . 

3,9 

3  . 

4,0 

3 

3,9 

3  . 

3,6 

3 

3,8 

3 

3,5 

3  : 

4,3 

3 

:  3,4 

B.  Antunonarsenfahlerz. 

Giebt  die  Reactionen  von  A.  und  ausserdem   die  des  Arsens.     Bei  peringem 
Arsengehalt  wird  das  Pulver  mit  Soda  in  der  inneren  Flamme  des  L.  behandelt. 
Quecksilberhaltige  liefern  mit  Soda  im  Kolben  ein  Sublimat  von  Quecksilber. 

I.   Quecksilberfreie. 

1.  Musen.    Derb,    llengstenberg :  In  mein.  Labor. 

2.  Grube  Landskrone,  Siegen.    Derb.    Aldendorf :  In  mein.  Labor. 

3.  Mörnshausen  bei  Biedenkopf,  Hessen.   Derb,  Strich  dunkelroth.   Sand- 
mann: Ann.  Ch.  Pharm.  89,364. 

4.  Grube  Aurora  bei  Dillenburg.     Kryst.,   Strich  rolh.     H.  Rose:   Pogg. 
Ann.   15,576. 

5.  Kapnik,  Ungarn.    Desgl.    Derselbe. 

6.  Pyschminsk  Grube  bei  Beresow,   Ural.    A.  Lowe:  G.  Rose,   R.  n.  d. 
Ural.   1,197. 

7.  Cornwall.  V.  G.  4,73.   Strich  schwärzlich.  Wittstein :  Vierteljahrsschr. 
pr.  Pharm.  4,72. 

8.  Schwabengrube,  Musen.    Kryst.,  V.  G.  4,793.    Rg. 

9.  Stahlberg,  Musen.    Kryst.,  V.  G.  4,58,   Strich  braunschwarz.    Sand- 
mann. 

9a.   Brixlegg,  Tyrol.    In  Granatoedern  kryst.    Untchj :  Jahrb.  Min.  1872, 
874. 

10.  Schwatz,  Tyrol.  Derb,  Pulver  schwarz,  a.  V.  G.  4,903;  b.  V.  G. 
4,875.  Enthält  eine  Spur  Quecksilber.  (Vgl.  11.  5.)  Pellzer:  Ann. 
Ch.  Pharm.  126,337. 

11.  Gersdorf  bei  Freiberg.    Kryst.,  Strich  schwarz.    H.  Rose. 

12.  Mouzaia,  Algerien.   V.  G.  4,749.    Ebelmen:  Ann.  Min.  (4;   11,47, 


♦)  H.  Rose, 


108 


Suirosalze. 


13.    Markirclioii,  Hlsass.    Krvst.    II.  Rose. 

I  i.   (iHharrus  (>).,  N.  rHrulina.   Strich  braunrot!).   Genth.'Ani.  J.    2.16,81. 

lö.   Au.»iscnborf; ,    ('«antoii  Wallis.    Pulver  schwarz,  V.  G.  4,657.    Fcllen- 

hcrg:  Mitthlg. 
t(>.   Kaiilsdorf  bei  SaalfelH.    liilger. 
17.   Christophs-Aue  bei  Freudenstadt.    Dcrs. 


1 

• 

±. 

3. 

4. 

6. 

Sc  hu  ofcl 

^5, 

8Ö 

14,59 

li,6t 

15,03 

15,77 

16,10 

Antiinoii 

i6. 

80 

25,86 

15,65 

15,17 

13,94 

11,47 

Arsen 

0, 

71 

1,56 

1,65 

1,16 

1,88 

t,ll 

Silber 

0, 

15 

1,13 

0,61 

0,83 

0,61 

0,56 

Kupfer 

36, 

09 

38,78 

38,17 

38,41 

37,98 

iO,57 

Kisen 

6, 

33 

3,30 

1.59 

1,51 

0,86 

Zink 

1 

0, 

,9* 
9i 

3.78 

6,28 

6,85 

7,19 

5,07 

Mangan 

98,80 

98,57 

100,18 

99,34 

99,  H 

Blei 

0, 
98, 

15 
92 

7 

• 

8. 

9. 

9a. 

tOa. 

10b. 

Schwef<»l 

3«>, 

,64 

15,  i6 

15,61 

15,59 

!B«>,00 

16,65 

Antimon 

i3, 

,66 

19,15 

19,78 

10,44 

16,85 

10,86 

Arsen 

i. 

10 

i,93 

5,00 

6,96 

6,65 

6.39 

Silber 

— 

— 

0,60 

0,69 

0,55 

Hg  0,15 

Kupfer 

39 

.18 

39.88 

3  8,;)o 

39,37 

41,46 

38,16 

Kisen 

6, 

,99 

3,  i3 

1,30 

3,11 

4,4  t 

3,38 

Zink 

— 

3,50 
1.64*; 

6,52 
98,  i5         1 

4,43 
100. 

1,81 
99,38 

'l 

4,51 

99. 

87 

100,10 

98,59 

M. 

1 

*, 

13. 

14. 

15. 

16. 

17. 

Schwefel 

26. 

\V\ 

27. 

A  ** 

26,83 

25,48 

14,97 

18, 

34 

16,40 

Antimon 

16, 

5  2 

li 

.77 

12.i6 

17,76 

15,58 

«5, 

05 

14,71 

Arsen 

7, 

t\ 

9 

At 

10,19 

1  1  ,«>o 

11,49 

10, 

19 

6,98 

Wisnnith 

— 

— 

— 

— 

0,58 

1, 

83 

4.53 

Silber 

i, 

,37 

— 

— 

0.60 

10,53 

0,96 

0, 

\l 

1,37 

Kupfer 

:J8, 

.63 

il 

i0,60 

30,73 

38,17 

31.04 

33.83 

Kisen 

i, 

.89 

i 

,66 

4,66 

1,41 

1,76 

i. 

85 

6,40 

Zink 

1, 

,76 

.^i 

3,69 

2,53 

5,11 

3, 

84 

Kobalt 

— 

— 

— 

— 

— 

0,38^ 

•*'i      1, 

95 

i,«l 

98, 

.7r 

99 

76"!" 

99, il 

100. 

100. 

0, 

i3 

**•     98,16 

99,74 

Schw  efelberechnunp. 

1 

, 

♦  ^ 

3. 

i. 

6. 

7. 

Sb 

10. 

15 

10.18 

10,09 

9,9  i 

9,i2 

8,i5 

9.31 

As 

t). 

i5 

1.00 

1,07 

I,i5 

l.8i 

1,55 

1,81 

Ap 

0, 

Oi 

1 

0,17 

0,09 

0,12 

0,09 

0,07 

<:u 

9, 

It 

1 

9.78 

9,63 

9,70 

9,59 

«0,14 

9,89 

Ke    M 

1 

\. 

li 

1.90 

0,9  t 

0,87 

0,49 

1.67 

3,99 

Zn 

1. 

i5. 

i6 
33 

■j 

1,89 
4,9« 

3,09 
14,88 

3,37 
15,  i5 

3,59 
15,01 

1,65 
14,63 

>i 

26,01 

•)  Ni,  Co.         ••;  Und  0,4t  Si  0*.         ♦♦•)  Blei. 


• 

Sulfosalze. 

8. 

9. 

9a. 

10a. 

10b. 

11. 

Sb 

7,54 

7,80 

6,63 

8,21 

6,50 

As 

3,15 

3,20 

4,25 

4,08 

4,61 

Ag 

0,09 

0,10 

0,08 

0,04 

0,35 

Cu 

10,06 

9,73 

10,71 

9,62- 

9,75 

Fe  iNi,  Co] 

2,83 

1,31 

2,52 

1,94 

2,79 

Zn 

<,72 

3,21 

1,39 

2,22 

1,38 

25,39 

25,35 

25,58 

26,11 

25,38 

12. 

13. 

14. 

15. 

16. 

17. 

Sb 

5,81 

4,90 

7,00 

6,13 

5,92 

5,80 

As  (Bi) 

5,84 

6,52 

7,39 

7,35 

6,94 

5,52 

Ag 

0,09 

1,56 

0,14 

0,03 

0,20 

Cu 

10,49 

10,25 

7,76 

9,6:i 

8,09 

8,54 

Fe  (Ni,  Co) 

2,66 

2,66 

0,81 

1,58 

4,51 

3,66 

Zn 

1,12 

1,82 

1,25 

2,58 

1,89 

2,28** 

25,92 

26,24 

25,77 

27,41 

0,07*) 

26,00 

109 


27,45 


Es  mögen  hier  noch  drei  Analysen  Platz  finden,  welche  weil  w^eniger  Schwefel 
angeben,  als  die  Berechnung  fordert. 

18.  Morococha-See,  Peru.   Kryst.    V.  G.  4,369.  Pulverschwarz.    Merbach 
(Brlhpt.):    ß.  h.  Zig.  1866,   187. 

19.  Aigodonbai,    Chile.      Zwei   Abänderungen.     Bibra :    J.   f.  pr.  Cheni. 
96,193. 


18. 

19a. 

19b. 

Schwefel 

25,51 

21,14 

19,66 

Anlimon 

7,43 

11,64 

18,00 

Arsen 

15,13 

20,05 

19,30 

Silber 

0,45 

0,48 

Kupfer 

42,44 

38,72 

36,35 

Eisen 

2,46 

6,33 

4,29 

Zink 

7,43 

100.40 


♦  »»\ 


98,33 


98,08 


Schwefelberechnung. 


18. 

19a. 

19b. 

Sb 

2,92 

4,53 

7,08 

As 

9,68 

12,83 

12,35 

Cu  (Ag) 

10,71 

9,84 

9,25 

Fe 

1,40 

3,62 

2,45 

Zn 

3,66 
28,37 

30,82 

31,13 

*)  Pb.  ♦♦)  Co.  **♦)  Nach  Abzug  von  2,77  Pb  als  8,2  Bleiglanz. 


110 


Sulfosalze. 

Verhältniss 

ScIiwefeldilFc 

»renz 

de^i 

►  Schwefels 

1 

Sb 

K 

8. 

+ 

0,07 

3 

4,1 

loa. 

+ 

0,07 

3 

i,0 

9. 

+ 

0,26 

3 

3,9 

:j. 

0,i7 

3 

3,7 

14. 

0,29 

3 

2,4 

2. 

0,33 

3 

3,7 

7. 

0,37 

3 

3,4 

17. 

+ 

0,40 

3 

3,9 

*  i. 

0,42 

3 

3,7 

1. 

+ 

0,52 

3 

i,l 

lob. 

+ 

0,5i 

3 

3,4 

*  13. 

+ 

0,59 

3 

3,9 

*5. 

+ 

0,75 

3 

3,7 

9a. 

0,87 

3 

3,36 

ir>. 

+ 

0,89 

3 

3,4 

'  M. 

+ 

0,95 

3 

3,8 

U. 

+ 

1,33 

3 

3,7 

6. 

+ 

I,i7 

3 

4,4 

1  :> . 

2,44 

18. 

— 

2,86 

19a. 

9.68 

191). 

n,47 

11.   QiiecksilberhalliKi*. 

Sind  zu  in  Theil  arsenfrei. 

1.  (jlrube  Gugliehno,   Val    di   ('astello,  Tosoana.    Derb.     Kersten :    Pogg 
Ann.  59,131. 

2.  Schniölnilz,   Ungarn.    V.  G.  i,733.     Hauer:    Jahrb.  geol.  Reichsaiist 
1852. 

3.  Kotterbarh  bei  Igh),  Ungarn.    Derb.   Scheidhauer :  Pogg.  Ann.  58,161 

4.  Kbendaher.    Kryst.    V.  (J.  5,356.    vom  Halb :  Ebend.  96,322. 

5.  Scliwatz,  Tvrol.   Derb.   V.G.  5,107.   Weidenbusch.   Ebend.  76,86. 

6.  Moschellantisberg.    V.G.  5,095.   Oellacher:  Jabrb.  Min.  1865,  581. 

1 .  2  •  '^.  4 .                 5 .           '      6 . 

Schwefel             24,17  2i,89  24,74  22,53  22,96  21.90 

Antimon              27,47  30,18  19,34  19,34  21,35  23,45 

Arsen                      —  —  4,23  3,75')          —               1,88 

Quecksilber          2,70  5,57  7,87  17,27  15,57  17,32**' 

Kupfer    Ag         36,13  32,87  37,54  35,55  34,57  32,19 

Eisen                       1,89  5,85  5,21  0,87              2,2  4              1,6 4  y 

Zink                        6.05  _— _  1^  _J^^^             ^'^^             ^'^^ 

98,41  ^Mr,36  100.  100.  _0,80*'          ^39 

98,83  99,87 


•j  Worin  0.81  Bi.         **)  Erdi-^e  Thelle.         ***)  Worin  1,57  Hi.        f  i  Worin  0.2S  Co 


V 


Sulfosalze. 

111 

Schwefelberechnung . 

1. 

2. 

3.                 i. 

5. 

6. 

Sb 

10,80 

n,87 

7,61           7,61 

8,40 

9,23 

As 

\ 

2,70           2,07 

0,56 

Hg 

0,43 

0,89 

1,26           2,76 

2,49 

2,77 

Cu 

9,04 

8,30 

10,74           8,92 

8,73 

8,12 

Fe  (C 

o)              1,08 

3,34 

2,98      .    0,50 

1,28 

0,92 

Zu 

3,02 

0,53           0,34 

0,67 

0,05 

2  4,37 

24,40 

25,82        22,20 

21,56 

21,65 

Beispielsweise  noch  einige  Analysen, 

bei  denen  der  gefundene  und  berechnete 

Schwefel gehalt  sehr  verschieden  sind. 

7. 

Serfaus,  Inntlial. 

Oellacher. 

8. 

Po  ratsch,  Ungarn 

.   V.  G.  4,5 

82.    Hauer. 

9. 

Desgl.   V.  ü. 

5,107.    Hauer. 

7. 

8. 

9. 

Schwefel 

28,14 

22,00 

2  4,37 

Antimon 

25,61* 

31,56 

25,48 

Quecksilber 

1,2i 

0,52 

16,69 

« 

• 

Kupfer 

33,31 

39,16 

30,67 

Eisen 

7,11 

7,38 

I,i6 

Zink 

3,72 

100,62 

98,67 

Bergart 

0,75 
99,88 

Schwefelb 

erechnung. 

Sb 

10,07 

12,41 

10,03 

»g 

0,20 

0,08 

2,67 

Cu 

8,40 

9,87 

7,72 

Fe 

4,05 

4,22 

0,83 

Zn 

1. 
6. 
4. 
2. 
3. 
5. 
9. 
7. 
8. 

1,83 
24,55 

Schw^efel- 
dilTerenz 

—  0,20 
+   0,25 
+   0,33 
+   0,49 

—  1,08 

+    l,i 

+   3,59 

—  4,58 

26,58 

Verhalt  niss 
des  Schwefels 
3    :    3,8 
3    :    3,7 
3    :    4,0 
3    :    3,2 
3    :    i,5 
3    :    4,7 

21,25 

C.  Arsenfahlerz. 

Giebl  im  KollnMi  Schwefelarsen.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  unter  Entwicklung 
von  Arsen,  arseniger  Säure  und  Schwefelarsen;  liefert  nur  bisweilen  einen  weissen 
Zinkbeschlag. 


♦)  Worin  0,12  Bi. 


112 


Sulfosalze. 


Die  durch  Behandlung  mit  Kalilauge  iSchwefelkallunv'  entstehende  Flüssigkeit 
wird  von  Säuren  gelh  j<cfallt. 

Drei  Analysen  Klaprotirs,\on  Freihcrger  Arsenfahlcrz  ergeben  nur   10  p.  C. 
Schwefel  und  können  also  nicht  in  ßetracrht  gezogen  worden. 

I.   Skuterud,  Norwegen.   V.  (i.  i,53.  Fearnley:  Pogg.  Ann.  65» 298. 

i.   Grube   Prophet   Jonas,    Freiberg   (Kupferblende).      V.  G.  4,i,    Strich 

roth.  Plattner:  Hb.  07,422. 
3.  Trevisane  Mine,  lledruth,  Cornwall  (Tennantit).  Kryst«dlisirt.  a.Kuder- 
natsch:  Pogg.  Ann.  38,397.  b.  V.  G.  4,69.  Wackeniagel:  In  m.  Lab. 
r.  Derselbe.  Rg.  d.  V.  G.  4,652.  v.  Hath :  Verh.  nat.  V.  pr.  Rheinl. 
t5,72  (Jahrb.  Min.  1859,  294  .  e.  Baumert:  Ebendas. 
i.  (irube  Friederike  Juliane  b.  Kudelstadt,  Schlesien.  Krvst.  V.  O.  5,1*. 
Websky:   Ztsch.  d.  g.  Ges.  23,586. 


1. 

2. 

3. 

4. 

a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

Schw(»fel 

29,18 

28,11 

27.76 

26,88 

26,61 

25,22 

26,3  4 

26.50 

Arsen 

19,01 

18,87 

19.10 

20,53 

19,03 

18,72 

18, OC 

t6,78 

Antimon 

1.42 

Silber 

0.54 

Kupfer 

42,60 

41,07 

48,94 

48,68 

51,62 

46,88 

52,97 

52.30 

Hisen 

9,21 

2,22 

3,57 

3,09 

1,95 

6,40 

2,82 

0,79 

Zink 

100. 

8.89 
0,34*1 

"9l>72T 

1,33 
98,55 

98.33 

99,37 

99,18 

100J9 

99,50 


Schwefelbercchnung. 


1. 

2. 

3a. 

3 

b. 

3c. 

3d.           3e. 

4. 
Sb  0,56 

As 

12,17 

12,08 

12,22 

13 

,14 

12,18 

11,98      11,56 

10,74 

Cu 

10,75 

10,37 

12,35 

12 

,21 

13,03 

11,83      13,37 

13,45 

Fe 

5,26 

1,27 

2,04 

1 

,76 

IJI 

3,66         1,61 

0,45 

28,18 

Zu  4,38 

*8.io 

26^61 

27 

,11 

~i  t» ,  3  2 

Zn0,66      iß,  54 
28,13 

25,20 

SchweH'l- 

Verh'altni.ss 

difVerenz 

des  Schwefels 

1. 

1,0 

3    :    3,9 

2. 

0 

3    :    4 

3a. 

1 ,  1 1\ 

3    :    3,5 

3b. 

+ 

0,23 

3    :    3,2 

3c. 

0,29 

3    :    3,5 

3d. 

2,91 

3e. 

0.2 

3    :    3,9 

n,8i  ♦•' 


26.27 


4. 


/    +    1.3       I 


3    :    3,i 


\     +   0,23     / 

Was  nun  zunächst  die  Resultate  der  Schwefelberechnung  belrillll.  so  zeigt  sich 
die  Ditferenz  zwar  bald  positiv,   bald  negativ,    überwiegend  aber  positiv,   d.  h.  es 


•;  Blei. 


**i  WViin  d.  Verl.=  A«i. 


V 


■  J 


Sulfosalzo.  113 

fehlt  an  Metallen  für  den  gefundenen  Schwefel.  Dies  ist  in  der  Natur  der  Analyse 
begründet,  und  wo  diese  einen  Verlust  anzeigt,  möchte  derselbe  wohl  oft  in  Antimon 
oder  Arsen  bestehen. 

H.  Rose,  dem  wir  die  Fahlerzanalysen  A.  1.2.  10.  und  B.  4.  5.  11.  13.  vei^ 
danken,  zog  aus  ihnen  den  Schluss,  dass  sich  der  Schw^efel  des  Antimons  (Arsens) 
und  der  elektropositivcn  Metalle  =3:4  verhalte.  Die  mitgetheUte  Berechnung 
lehrt,  dnss  sie  die  Proportionen  3  :  3,6  bis  3  :  3,9  geben,  wenn  man  von  dem 
jetzigen  Atomgewicht  des  Antimons  ausgeht.  Bei  Benutzung  des  früheren  war  die 
AnnUhcrung  an  das  Verhältniss  3  :  4  weit  grösser,  wie  folgender  Vergleich  jener 
Analysen  zeigt : 

Sb  =    Sil  Sb  =   128 

A. 


B 


1. 

3    : 

3,8 

3    : 

4,0 

2. 

3    : 

3,6 

3    : 

3,85 

10. 

3    : 

3,6 

3    : 

3,87 

4. 

3    : 

3,7 

3    : 

3,8 

5. 

3    : 

3,7 

3    : 

3,8 

H. 

3    : 

3,8 

3    : 

3,9 

13. 

3    : 

3,9 

3    : 

4,0 

Blickt  man  auf  die  vorhandenen  Analysen  überhaupt,  und  berechnet  das 
SchwefelverhUltniss  bei  allen  denen,  welche  keine  ungebührlich  grosse  Schwefel- 
difTerenz  zeigen,  so  erhält  man  im  Mittel  aus 

12  Analysen  in  A.        3   :    3,9 

16         -  -  B.  I.     3    :    3,7 

6         -  -  B.  II.    3    :    4 

Vorläufig  ist  also  an  dem  Verhältniss  3  :  4  festzuhalten,  und  die  Abweichungen 
sind  der  Analvse  und  dem  Material  zuzuschreiben.  Dann  erscheinen  die  Antimon- 
Fahlerze  als  isomorphe  Mischungen,  bestehend  aus  den  Verbindungen: 

Ag«  Sb2  S7  ==  4Ag2  S  +  Sb2  S» 

Cu8  Sb2  S7  =  4Cu2  S  +  Sb2  S^ 

Fe4  Sb'-^  S7  =  4Fe    S  +  Sb^  S3 

Zn*  Sb2  S7  =  4Zn   S  +  Sb^  S» 

welche  in  den  Antimon-Arsen-Fahlerzen  mit  den  entsprechenden  Arsenverbindungen 
gemischt  sind. 

Soweit  letztere  Quecksilber  enthalten,  ist  darin  überdies 

Hg4  Sb2  S?  =  4ng  S  +  Sb2  S^ 
und  Hg*  As2  S7  =  4Hg  S  +  As2  S=» 
anzunehmen. 

Antimon-Fahlerzc.  Verhältniss  der  elektropositiven  Sulfurete. 
Die  R2  S  scheinen  zu  den  R  S  in  keinem  constanten  Verhältniss  zu  stehen.  Denn 
obwohl  2R2S  :  RS  öfter  vorkommt  (z.  B.  No.  1,  8,  9,  12,  15)  so  linden  sich  als 
Extreme  auch  4R2  S  :  RS  jNo.  13  und  16)  und  R^S  :  RS  -No.  17). 

In  dem  silberreichsten  (No.  1)  ist  Ag  :  Cu  =  4  :  3  At. ;  in  dem  folgenden 
:No.  2)  aber  schon  =  2:5  At.,  und  in  dem  silberärmsten  -No.  16;  =  1  :  96.  — 
Ebensowenig  ist  das  Atomverhältniss  Fe :  Zn  ein  con.stantes,  allerdings  Öfter  =  1:1 
'No.  12,  15,  16),  jedoch  ebenso  häufig  mehr  Fe  als  Zn*;,  bis  6  :  I  (in  No.  7j  als 
umgekehrt,  bis  1  :  5  jn  No.  I  4  ■ . 

"*]  In  No.  17  fehlt  Zn  wohl  auch  nicht. 
Rammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  g 


IM  Sulfosalze. 

Antiiiion-Arscri-F.'ililerzi».  Verhältniss  des  Antimons  und  Arsens. 
I)ii<s(*lb«*  \uriirt  in  <lcn  (luccksilhiTfrcion  von  As  :  iiSb  bis  HAs  :  öSb.  >^'Uhrend  die 
(|in?(  ksiMMTliiilti^ou  thoils  arseiifrei  sind,  theils  üborwiegend  Antimon  enthalten.  — 
l);is  V(»rlr;illniss  d<*r  eioktropositi\  on  Sulfurete  in  den  erstcrcn  R^  S  und 
H  S  i>t  oft  =  .')  :  i,  schwiinkt  aber  auch,  und  geht  von  9  :  i  So.  I  i.i  bis  4  :  A 
:No.  U)  .  Sit?  sind  riio  reich  an  Silber:  das  silberreichste  No.  14  enthält  A}§  :  o(iu. 
—  Von  KiMMi  und  Zink  «ilt  das  oben  Gesajjte.  Die  (]uecksilberlialtigen  führen  fast 
nie  Silber:  das  (juecksilberreichste    Xo.  6    enthält  Hg  :  3(ai. 

Arsen-Fahlerz.  Das  Schwefeh erhiiltniss  >on  As  und  R  ist  in  So.  I  und  2 
annähernd  =  :j  :    i,  so  dass  diese  Kr/e  Mischungen  sind  von 

Cu^  As'^  S"  =  i(:u2  S  4-  As2  S-« 
Fe»  As2  S7  =  iFe  S  +  As2  S^« 
Zn*  As2  S"     =      IZn    S  +  As^  S\ 

und  zwar                              No.   I  So.  i  etwa 

2(41^^  As2  S7  ^         I  iCu^  As2  S7 

Fe»  As2  S7  /       \  VAn*  As"^  S" 

I  Fe*  As2  S' 

Anders  der  Tennantit  No.  3,.  Nur  eine  Analvse  e.  giebt  das  Verhältniss  3  :  \. 
die  übrigen  im  Mittel  3  :  3,4,  also  entweder 

I  OR  S  +  3As2  S3 
oder  7R  S  4-  iAs^  S-» 

Neu(»  Analysen  mit  reinem  Material  sind  daher  nöthig.  Im  üebrigen  enthält  der 
Tennantil  wohl  nur  Fisen  und  Kupfer,  deren  Alomverhältniss  von  1  :  li  ^c.  bis 
\   :  ii  schwankt. 

Der  Julianit  Websky's  No.  4;  in  der  Form  dem  Tennantit  gleich,  doch  von 
höherem  V.  (i.,  ist  uicht  sicher.  Die  Analyse  crgiebt  das  Schw efelverhUltniss  As  :  R 
-"  3  :  3,7;  wird  aber  der  Verlust  =  1,7  p.  C.  als  As  betrachtet,  so  ist  jenes 
:-"  3  :  3.4.  Die  Frage  ist  mithin  dieselbe  wie  beim  Tennantit.  Zieht  man  das  Fe 
als  Fe  S^  ab,  so- sind  die  At.  von  Cu  Agi  :  As  Sb)  :  S  =  83  :  2Ö.8  :  80, i  = 
3.i  :    I   :  3,1.    Websky  glaubt  sie  =  3:1:  3  annehmen  zu  dürfen. 

Fournetit.  Derbe  Frze,  theils  von  Ardillats,  Dpt.  du  Rhone,  theils  vom  Val 
(iodemar.  Ilautes-Alpes.  von  .Mene  untersu(^ht,  scheinen  Gemenge  von  Fahlerz  und 
RIeiglan/  zu  sein.  Die  Analysen  sind  unrichtig,  da  die  berechneten  SchwefeluieiigeD 
bis  zw  :\  p.  C.  ^rüsser  als  die  gefundenen  sind. 

Mene:    C.  rend.  öl ,  i(i3.  :JM3*G. 

(IIa)  it.     Hin    peruanisches   Krz ,    kleine   Tetraeder  und   Granatoi*der.    grau- 
schwarz,  v.  d.  L.  leicht  schmelzend.    Wurde  \on  Tavlor  untersucht. 
.\m.  J.  Sc.    i    29. 

At. 
Schwefel     0.2.'>«     =      \A 

=     o,o:>i  \  _ 

f.u  0.t>.»i   / 
91»,  10       ^'"  ^*'*^^^        *^-^-^-      =      '-^^^ 
Dies    schwefelarme    Frz    würde    danach    eher   zur   Gnippe   des   Speiskobalts 
gi'horen. 


Schwefel 

8.18 

Antimon 

ii,;i4 

Arsen 

9,78 

Rlei 

67.9« 

Kupfer 

(i,r>4 

Sulfosalze. 


115 


Ist 
oder 
so  würde  es 


(Pb,  £\i]  :  (Sb,  As;  :  S  =  2      :  4  M,5 
(Pb,  Cu)  :  (Sb,  As I  :  S  =  2,;i  :  4  :  1,5 


( 
I 


Pb     |2 
Cu2  / 


{fsY 


oder 


l' 


(  Pb   l 

(  Pb   l 
l  C-u  / 


S 


{ 


Sb 

As 


sein. 


Weissgttlflgerz. 

Schon  Klaproth  untersuchte  ein  lichtes  und  ein  dunkles  von  Grube  Himmels- 
fürst  bei  Freiberg.  Ich  habe  die  Substanz,  welche  Werner  mit  jenem  Namen  b»»- 
zeichnete  und  welche  Freiesleben  mir  mittheilte ,  analvsirt.  Sie  stammte  von  Hol!'- 
nung  Gottes,  war  feinkörnig,  scheinbar  homogen,  V.  G.  5,465. 

Pogg.  Ann.  68,515. 


Schwefel 

2i,53 

Schwefel 

Antimon 

(2i,39^ 

8,84 

Blei 

38,36 

5,9i 

Silber 

5,78 

0,86 

Zink 

6,79 

3,38 

'   42,45 

Eisen 

3,83 

2,49 

Kupfer 

0,32 

0,08 

400. 


21,26 


Rührt  etwas  Eisen  und  Zink  von  beibrechendem  Schwefelkies  und  Zinkblende 
her.  so  sind  die  Schwefelmengen  nahe  =  3  :  4 ;  das  Ganze  wäre 

4R  S  +  Sb^  S^ 
und  zwar  «innähemd 

6Pb^  Sb2  S7 
3Zn4  Sb2  S7 
2Fe4  sb2  S7 


Anhang.     Rionit.     Ein  Mineral  von  Cremenz  im  Eiufischthal ,  Wallis. 
4»in  Fahlerz  sein.    Schwarz. 

Petersen:  Jahrb.  Min.  4  870,  590. 

At. 


Süll 


Schwefel 

29,40 

0,94        — 

3,9 

Arsen 

41,44 

0,152 

Wismüth 

43,07 

0,063 

^   0,233      — 

4 

Antimon 

2,49 

0,018 

Kupfer 

Silber 

Eisen 

37,52 
0,04 
6,51 

0,592 

3,4 

Kobalt 

4,20 

0,020   j 

1 

401,07 


II 


Unter  Annahme  von  4  :  4  :  3  =  Rr  S*  folgt  die  Formel 

4Cu    S  ]  I  A«  P 

3Cu2  S  ^  .  2  -^  Bi    \    S3 
2Fe    S  Sb 


8 


116 


Ist  Fe  =  6  Fe 


Sulfosalze. 

Co, 

undSb 

:  Bi 

:  As  = 

1  : 

4  : 

8,  so 

ist 

I5S 

480 

28, 

15 

f|As 

184,6 

10, 

83 

HBi 

256 

15, 

Ol 

iVSb 

37,5 

i, 

20 

lOCu 

634 

37 

J9 

VFe 

96 

5: 

^63 

^Co 

n 

0, 

,99 

no5,i 


100. 


und 


Sechste  Gruppe. 

R5  r   S4  =  5H2  S  +  r2  S» 
RA  r2  SS  =  5R    S  +  r2  S» 

Sprödglaserz. 


Dcorepitirt ,  schmilzt  und  giebt  ein  geringes  Sublimat.  V.  d.  L.  schmilzt  es 
leicht,  beschlägt  die  Kohle  weiss,  später  roth,  und  hinterlässt  zuletzt  ein  Silberkorn, 
dein  öfter  eine  auf  Kupfer  und  Hisen  reugirende  Schlacke  anhängt.  Manches  Sprod- 
glaserz  giebt  Arsenreaction. 

Gegen  Säuren  und  Alkalien  verhält  es  sich  wie  Rothgültigerz. 

Die  älteren  Analysen  des  Sprodglaserzes ,  welche  von  Klaproth  und  Brandes 
hernihriMi,  sind  unrichtig.  11.  Rose  analysirte  das  krystallisirte  von  Schemnilz 
V.  G.  6,275  ;l.^,  und  Kerl  das  ebenfalls  krystallisirte  von  der  Grube  AndreaAreuz 
bei  Andreasberg  i2.;. 

Brandes:  Schwpg.  J.  2  2,244.  —  Kerl:  B.  h.  Ztg.  1853,  No.  2.  —  Klaproth: 
Beitr.  1,162.  —  11.  Rose:  Pof>g.  Ann.  15,474. 


1. 

2. 

Schwefel 

16,42 

SchwefeP 

16.51 

Schwefel 

Antimon 

14,68 

— 

15,79 

6.2t 

Silber 
Kupfer 

68.54 
0.64 

0.16   1    '"'•*' 

68,38 

10,12   \ 
0,08  1 

10.20 

Eisen 

100,28' 

3 

0.14 
100,82 

:    5.36* 

Da 

,46,08 
5.77    :^,31    — 

16,41 

6,21    :    10,20   — 

3    . 

4.93 

Mittel  =  3   :    5, 1  2 
so  wäre  das  Schwefel verhältuiss  =  3  :  5,  mithin  das  Spnidglaserz 

'^^^ ' -^*^  ^' =  {     Sb^S^^I 

8  At.  Schwefel     =     256     =      16.20 

2    -    Antimon      =     2  44     =      15.44 

10    -    Silber  =    1080     =     68.36 


1580 


100. 


•   H.  Rose  berechnete  3  :  5.76. 


Sulfosalze.  117 

H.  Rose  nahm  jenes  Verhältniss  =  <  :  2,  d.  h.  die  Formel 

an:  9S       =        288     =      15,75 

2Sb     =        244      ==■     13,35 
HAg     =      1296      =     70,90 

1828  100. 

Geokronlt. 

Verhält  sich  wie  Boulungerit.    Manche  Abänderungen  reaj^iren  auf  Arsen. 
1.    Meredo,  GaUcien,  Spanien.    V.  G.  6,43.    Sauvage. 
i.   Sala,  Schweden.    V.  G.  6,54.    (Kerndt.:   Svanberg. 
3.   Val  di  Caslello,  Toscana.    Kry.st.,  V.  G.  6,47.   Korndl. 
Kerndt:  Pogg.  Ann.  65,302.  —  Sauvage:  Ann.  Min.  (S-  17,525.  — Svanberg: 
Berz.  Jahresb.  20,215. 

1.  2.  3. 

Schwefel  16,90  16,26  17,32 

Antimon  16,00  9,57  9,68 

Arsen  —  4,69  4,7i 

Blei  6i,89  66,45  66,54 

Kupfer  1,60  1,51  1,15 

Eisen  —  0,42  1,73 

Zink  —  0,11  — 

"99,39"  99,01  101,14 

Berechnet  Schwefel : 

Sb                       6,30  3,76  )  3,81  \      .  ^. 

•As                         —  3,00  /  ^'^^'  3,02  /     ^^'^'^ 

Pb    10,03   1  10,27  \  10,30  j 

Cu      0,40   /  ^^'^-^  0,38  I  0,29  | 

Fe                        —  0,24        *^'^^  0,99  (    *''"^ 

Zn —  0.05  )  —  / 

16.73  17,70  18,41 

Verhältniss  des  Schwefels  für 

Sb,  As  :   R 

1.  =3:5 

2.  =   3    :    4,9 

3.  =  3    :    5,1 
Aus  3  :  5  folgt 

1.  2.  und  3. 


_  (  5Pb  S    )  )    *   \     Sb2  S-^  / 


'^^^^»^^^'=1     SbS3/ 


.    /  5Pb    S    \ 

•^   \     As'-i  S^  ) 


1.  2. 

8S      =     256      =      16,67  8S     =      256      =  17,16 

2Sb    =      244     =      15,90  ?Sb  =      139      =        9,30 

öPb   =    1035      =      67, i3  ^As   =        64      =        4.26 

1535  TüÖ;  Jil'^   =_m5_  =  69,28 

1i94  100. 


\  \  S  Solfosalze. 

IIi(*rlior  f^oliört  auch  ein  von  Tschcrmak   als  Jordan it   bezeidmetes ,  zwei- 

^liorlrij;  kryslallisirtr  MineraL  von  Nagyag. 
Jcilirh.  Min.    187  4,    188. 


Schwefel  17.07            Schwefel 

Arsen  9. 

Antimon 

Blei  70.80      =                      10.95 


9.90      =      6,3i   l     -.  «o 
L87      =      0.74   /      ''^^ 


99, G4  18.03 

(  QPh     ^ 

7,08  :    I0.9:>  =  3  :  4,0i.  —  Vielleicht  ist  es  Pb-'  As^  S»^  = -{  l\\  " 

\^  2  As*  h^. 

Enargit 

DetTcpilirt,  jjjieht  ein  Siibüniat  von  Schwefel  und  Schwefelarsen,  schmilzt 
V.  fl.  L.  leicht  unter  Hntwicklun^  von  Arsen,  während  die  Kohle  weiss  beschläf^ 
und  ein  ku|)ferreicher  Hückstand  bleibt. 

Lost  sich  in  Ktinipiswasser  auf.  Kalilauge  zersetzt  das  Pulver  theilweise,  und 
Säuren  fällen  aus  der  Flüssigkeit  Schwefelarsen. 

I.   Franc iscof;an{;,  Morococha,  District  Jauli  in  Peru.   V.  G.  4,44.    Plattner. 
i.    Brewer's  ümbe,  Chesterlield  Co.,  S.  Carolina.   Genth. 

3.  Milpillos,  Mexiko.    V.  G.  4,507.    Kg. 

4.  Colorado.    V.  G.  4,43.  Burton. 

."».  Morning  Star-Grube,  Californien.   Derb.   V.  G.  4,34.   Root. 

().  i:tah.   V.  G.  4,80.   Dana. 

7.  Sierra  Faniatina,  Pr.  Rioja,  Argentinien.   Tschennak. 

8.  Guayacana,  Chile.   V.  G.  4,39.   Field. 

9.  Grube  Santa  Anna,  Neu-Granada.   Taylor. 

10.    Grube  Hediondas,  Co(iuinibo,  Chile.   Derb.    V.  G.  4,'37.   Kobell. 

Burton:   Am.  J.  Sc.  :i;  45.  —  Dana:  ib.    3)  6,120.  —  Field:  ib.  [i]  27,51. 

—  (lenth:   ib.    i;  23,420.  —  Kobell:    Mönch.  Ak.  Anz.  1865,  16t.  —   Platinen 

Pogg.  Ann.  80,383.  —  Hg.  :   Ztsch.  d.  geol.  Ges.  18,241.  —  Root:  Am.  J.  Sc.    2; 

i6,*0l.  —  Tavlor:  Am.  J.  Sc.    2;  20,349.  —  Tschennak:  Jahrb.  Min.  t874,  537. 


t. 

2. 

3. 

i. 

«■ 

Schwefel 

32,22 

33.78 

32,45 

31,56 

31,68 

.Vrsen 

17,00 

15,63 

15,88 

17,80 

14,06 

Antimon 

1,61 

1,37 

6.19 

Kupfer 

47,20 

50,59 

49,21 

47,58 

47,21 

Kisen 

0,56 

1,58 

1,0( 

Zink 

0,23 

— 

Silber 

0,02 
99, 4  i 

100. 

99,12 

99,35 

99,14 

6. 

7. 

8. 

9. 

10. 

Schwefel 

3i,35 

30,80 

31,82 

3i.50 

32, n 

Arsen 

17,20 

16,59 

19.14 

16.31 

18,10 

Antimon 

0.95 

2,51 

\,i9 

Te;    0,05 

Kupfer 

i6,94 

47,75 

48,50 

46,62 

48,89 

Kisen 

1,06 

K21 

0.27 

0,47 

Zink 

0,4i 

— 

Blei 

0,70 

— 

— 

100,50  100.  99,46  98,99  99,62 


Sulfosalze. 


119 


AtomverhUllniss. 


1. 

4 

3. 

4. 

5. 

s 

1,007 

1,056 

t,OU 

0,987 

0,99 

As 

Sb) 

0,236 

0,i08 

0,212 

0,248 

0,237*) 

Cii 

0,74i 

0,798 

0,776 

0,750 

0,745 

Fe 

(Zu) 

0,013 

0,028 

0,019 

6. 

7. 

8. 

9. 

\0. 

S 

1,073 

0,963 

0,995 

1,080 

1,004 

As 

;'Sb) 

0,238 

0,241 

0,255 

0,218 

0,241 

Cii 

0,740 

0,753 

0,765 

0,735 

0,771 

Fe 

;Zn; 

0,019 

0,031 

0,005 

0,008 

Cu  : 

As  : 

S 

Cu 

'  As 

:  S 

1. 

3,2 

i,2 

6. 

3, 

2 

^, 

5 

2. 

3,8 

5,0 

7. 

3, 

25 

4 

3. 

3,8 

4,8 

8. 

3 

:    3, 

9 

i. 

3J 

4,0 

9. 

3, 

i 

:    5 

•• 

3,1 

4,2 

\0, 

3, 

2 

:    i, 

2 

Die  Mclirzahl  der  Analysen  führt  mithin  zu  Cu^  As  S"*,  d.h.  der  Enargit  ist 

4Cu    S  )    .   0  cH       1       3Cu2  S    ) 
Cu2  S  /  ^'    ^     ^^""^     As2  S5  I 


Wir  ziehen  den  ersten  Ausdruck  vor. 


8  At.  Schwefel  =  256  = 
2  -  Arsen  =  150  = 
6    -    Kupfer        =     380,4  = 


32,55 
19,08 
48,37 

100. 


786,4 

Am  meisten  weichen  die  Analysen  No.  2,  3  und  9  ab.  Die  beiden  ersteren 
geben  das  VerhUltniss  Cu^  As  S^,  was  man  durch 

Cu2  S  /  "^'^    ^ 

ausdrücken  könnte,  während  No.  9  zu 

7(:u  S  .  As2  S» 

führen  würde.  Ich  glaubte  früher  wohl  diese  Verhältnisse  als  wirklich  vorkommend 
ansehen  zu  dürfen;  doch  scheint  es,  als  ob  ein  krystallisirterKÖrpör,  wie  der  Enargit, 
auch  eine  constante  Zusammensetzung  haben  müsse,  und  Abweichungen  in  der  Be- 
schaflenheit  des  Materials  oder  in  der  Analyse  ihren  Grund  haben. 

Hierher  gehört  wohl  auch  ein  Mineral  in  kleinen  zweigliedrigen  Srystallen, 
V.G.5,52,  aus  dem  Binnenthal,  welches  nach  Macivor  32,4fr  S,  18,79As,  46,05Cu 
und  2,43  Ag  enthält. 

Ch.  News  30,103. 

S.  ferner  Binnit. 

Farn  at  in  it.  An  dem  Fundort  von  No.  7  findet  sich  ein  derbes,  röthlichgraues 
Erz,  dessen  V.  G.  4,39 — 4,51  ist,  und  welches  im  Mittel  zweier  Analysen  von 
Tschermak  gegeben  hat : 


»)Sb:  As«  1  :  4. 


120 


Sulfosalzc. 


Schwefel 

Antimon 

Arsen 

Kupfer 

Kisen 

Zink 

Tschennak:   a.  a.  0. 


29,  «6 

3,64 

45,00 

0,69 

0,59 

<00,i4 


At. 
0,91 


=      4,1 


0,223     =      i 


0,731      =      3,3 


Dies  stimmt  mit  den  Enargitanalyscn  Xo.  1 ,  7  und  1 0  nahe  übcrein.   Wollte  man 
\  :  3,5  in  ihm  ivielleicht  auch  im  Enargit  vom  gleichen  Fundort)  annehmen,  so 


wäre  es 


\  2Cu2  S  j      \   As   j 

d.  h.  ein  antimcmreicher  Enargit,  welcher  Cu  S  und  (Ui^  S  in  etw^as  anderen  Pro- 
portionen enthielte. 


Siebente  Gruppe.  —  Einzelne  Verbindungen. 

Chlviatit. 

Verhält  sich  wie  Nadelerz. 

Brooke  theilte  mir  dies  derbe,  graue,   in  drei  Richtungen  spaltbare  Erz  von 
Chiviato,  Peru,  mit.    V.  G.  6,92. 

Rammelsberg:    Pogg.  Ann.  88,320. 

Schwefel  18,H  Schwefel 


Wismut  h 

61.32 

Blei 

16,83 

Kupfer 

-2,42 

Kisen 

1,02 

=      2,60 


=     0,58 


99,70 


Ii,l5 
3,79 

17,94 


Rührt  das  Eisen,  wie  mir  scheint,  von  dem  begleitenden  Schwefelku*s  her,  so 
erhöht  sich  der  berechnete  Schwefel  auf  18,52  p.  C.  und  dann  verhalten  sich 
1  i.l5  :  3,21  =  4.4  :    I,  d.  h.  =  i.5  :   1  =  9,2,  und  das  Erz  ist 

Ph2  Bi6  S'*  —  /   ^^^  ^ 


Oder  vielmehr 

8Pb    S 

2(:u2  S 

l5Bi*^  S=» 

,    r   iPh    S    ) 
*  \  3Bi2   S=^  ) 

r    2Cu2 
"^   \    3Bi2 

S 

\ 

1 

Gefunden 

II  At.  Schwefel 

—     352       — 

17,76 

17.33 

6    -    Wisnuith 

—    1248       — 

62,97 

62.69 

J    -    Blei 

—      331,2   — 

16,72 

17,20 

i   -    Kupfei 

r 

—        50.7   — 

^         XU 

2,;jo 

2,  i8 

1981.9 


100. 


99,70 


Sulfosalze. 


121 


Aftonit 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  und  verhält  sich  wie  Fahlerz.    Nach  Peltzer  giebt  es 
beim  Erhitzen  Schwefel. 

1.   Gardsee,  Kirchspiel  Wermskog,  Wermland.    a.  V.  G.  4,87.  Svanberg. 

b.  V.  G.  4,815,  Pulver  röthlich.   Peltzer. 
t.   Coquimbo  (Ficldit).   Dunkelgrüngrau,  weich,  Pulver  roth.   Field. 

Field:   Qu.  J.  Ch.  S.   1852,  332.  —  Peltzer:  Ann.  Ch.  Pharm.  126,344.  — 
Svanberg:  Berz.  Jahrb.  27,236. 


1. 


100,38        100. 


2. 


a. 

b. 

Schwefel 

30,45 

29,78 

30,35 

Antimon 

25,10 

25,67 

20,28 

Arsen 

Sp. 

— 

3,91 

Kupfer 

33,34 

33,96 

36,71 

Silber 

3,13 

3,31 

0,07 

Zink 

6,49 

6,00 

7,26 

Elsen 

1,33 

0,68 

1,23 

Kobalt 

0,50 

0,60*} 

Blei 

0,04 

Sp. 

99,81 


Atomverhültniss. 


s 

0,95 

0,93 

Sb 

0,206 

0,21 

0,166 

As 

— 

0,052 

Cu                  0,526 

0,536 

0,579 

Ag                 0,030 

0,688 

^'^^^    \    0,686 

Zn                 0,100   1 

0,098    1       ' 

0,112 

Fe  (Ni,  Co)  0,032  j 

II 
R 

0,022  ^ 
:   Sb,  As  :        S 

0,022 

la. 

—      3 

,34 

:        1        :        4,6 

Ib. 

—      3 

,2" 

1               4,43 

2. 

—      3 

,27 

1               4,36 

Bei  Annahme  von  3, 

33  :  1   : 

4,5  = 

=  20  :  6  :  27  erhält  man 

II 

6 

/  |R    S             (    16R 

S 

R20  Sb«  S27    — 

\  |r2  S      —  \      2R2 

s 

Sb2  S3          [     3Sb2  S3 

R   S  = 

:    Cu 

S,   Zn   S,   FeS 

R2S  — 

:    Cu2S,    Ag2S. 

In  1 .  ist  Ag  :  Cu  — 

1:18,  und  Zr 

i,  Fe  :  Cu,  Ag  —  1  :  4 

1   '  1 

dies  Verhäitniss  —  1:4, 

As  :  Sb  : 

—   1 

:  3. 

0,95 
0,218 

0,713 


5.  — In  2.  ist 


*)  Worin  0,48  Ni. 


122  Salfosalzc. 

Eplgenit. 

Scliniilzt  V.  (I.  L.  unter  Entwicklung  von  Arsen  zu  einer  Schlacke,  welche 
Kiipff^rkÖnuT  enthält.    Gicht  im  Kolben  Schwefel  und  Schwefelarsen. 

Ein  zweigliedriges  Erz  von  der  Grube  Neuglück  bei  Wittiehen.  Reine  Kr\'.stalle 
sind  wisniuthfrci.    Petersen. 

Fogg.  Ann.  136,502. 

Analy.se  nach  Abzug  von  2,12  p.  C.  Wisnuith  als  Wittichenit : 

At. 
Schwefel  3  2,:n  1,01  =6 

Arsen  12,78  0,17  =1 

Kupfer  i0,08  0,64   )    «  «q     _     ^  »i 

Eisen  lt,20  0,2o   / 

"mTo^ 

(  l   9Cu    S    I  (        (  ^Cu    S 

,,.^  _   f  9R     S    \  _   N    3Cu2  S     ^  _   I    9  ^  |Cu2  S 


II 

II     .\s    ö       _    ^      As2S'*j 


6Fe    S    I   ~  I        \  |Fe    S 
2As2  S»  As'^  S» 


12      AI.  Schwefel  =     38i  =  32,61 

2  -    Arsen  =150  =  12,74 
7,5    -    Kui)fer  =     475,5  =  40,38 

3  -    Eisen  =168  =  14,27 


1177,5  100. 

Polybasit 

Schmilzt  V.  d.  L.  in  der  äusseren  Flamme  sehr  leicht  unter  Spritzen  und  Arsen- 
ontwicklung  zu  einer  Kugel,  beschlägt  die  Kohle  und  lässt  ein  Silberkorn,  welches 
auf  Kupfer  reagirt. 

Verhiilt  sich  gegen  Säuren  wie  Fahlerz. 

Den  Polyhasit  unterschied  G.  Rose  zuerst  vom  Sprödglaserz. 

1.  Przihram.   V.  G.  6,03.  Tonner. 

2.  S.  IVdro  Nolasio,  Tres  Puntas,  Copiapo.in  Chile.   Taylor. 

3.  Cornwall.   Jov. 

i.   Guarisamey,  Durango,  Mexiko.   H.  Rose. 

5.  Freiberg.    IL  Rose. 

6.  Schenmitz.   H.  Rose. 

Joy:  Mise.  ehem.  research.  Götting.  1853.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  15,573. 
28,156.  —  Ta\lor:  Proceed.  etc.  N.  Sc.  Phil.  1859.  Novbr.  —  Tonncr:  Jalirb.  Min. 
1860,  716. 

1 .  2 .                    3 .                    4 .                     5 .                    6 . 

Schwefel  15,55  16.14  15,87  17,04  16,35  16,83 

Antimon  11,53  11,55              5,46  5,09  8,39               0,25 

Arsen  —  —                3,41  3,74               1,17              6,  «3 

Silber  68,55  6i,l8  72,01  6i,29  69,99  78,43 

Kupfer  3,36  8,13               3,36  9,93               i.  II               3,04 

Eisen  0, 1  i  —                  0,34  0,06  0,29  0,9«*) 

99,13  100.  100,45  100,15  100,30  99,70 

'   Worin  0,59  Zn. 


Salfos&lze. 


123 


S 
Sb 

As 

Ag 
Cu 

Fe 
Oder 


0,486 
0,09o 

0,635 
0,053 
O.OOi 


0,505 
0,095 

0,094 
0,128 


0,333 
0,042   \ 
0,050   / 
0,596 
0,157 
0,001 


0,310 

0 

0 

0,649 

0,065 

0,005 


,069   \      0,002  \ 
,016   /      0,083  / 


0,526 

0,00 

0,08 

0,670 

0,048 

0,015 


I. 
2. 
3. 
4. 
5. 
6. 


II 
R 

7,26 

7,6 

8J 

8,46 
8,6 


Sb,   As 


S 
5,1 

5,5 
5,8 
6 
6,2 


Die  Analysen  lassen  die  Zusammensetzung  des  Polybasits  nicht  sicher  erkennen. 
No.  3  und  4  ergeben  das  Yerhältniss  8  :  I  :  5,5,  No.  5  und  6  nähern  sich  9:1:6, 
welches  Yerhältniss  H.  Rose  als  das  richtige  annahm.    Hiemach  hätte  man 

^      r2S3 
und 


;Ag,  Cu)»6  (Sb;  As) 2  Sil  =  I 


'Ag,  Cuj^.Sb,  As)  S6=/  ^^'^3 


Das  Atomverhältniss 


No.  6  wäre  speciell 


« 

Cu 

:  Ag 

Sb  :  As 

\. 

:    1  1 

0 

2. 

:      5 

0 

3. 

10 

1    :    1 

4. 

4 

5   :    6 

0. 

:    10 

9    :    2 

6. 

9 

0 

8Ag2S 

1 

Cu2S 

As2S3 

1 

<2S 

—     354       — 

15,05 

2As 

—      150       — 

6,36 

«6Ag 

—    1728       — 

73,26 

Cu 

—     .126,8  — 

5,33 

2358,8 

100. 

Po 

lyargit. 

V.  d.  L.  leicht  schmelzbar. 

Dieses   regulär  krystallisirte ,  nach  dem  Würfel   spaltbare  Erz   von  Wolfach. 
V.  G.  6,974,  ist  von  Petersen  untersucht  worden. 
Pogg.  Ann.   137,386. 

Schwefel 
=  2,74 

=      11,36 
=        0,20   \     H,71 
=        0,15 


Schwefel 

14,78 

Antimon 

6,98 

Silber 

76,70 

Eisen 

0,36 

Zink 

0,30 

99,12 


14,45 


124  Sulfosalze. 

Das  SchwefelverhSltniss  3  :  12,7  =  3  :  12  ergiebl  für  den  Polyargit 

Ag24Sb2St5  =  {^^^J^'f, 

15  AI.  Schwefel  =       480     =     U,45 

2    -    Antimon  =       244     =       7,36 

24    -    Silber  =     2592     =     78,19 


3316  100. 

Xanthokon. 

Schmilzt  im  Kolben,  wird  grau  und  gicbt  ein  geringes  Sublimat  von  Schwefel- 
arsen.  V.  d.  L.  entwickelt  er  Arsen  und  hinterlässt  ein  Silberkorn. 

Verhält  sich  sonst  wie  lichtes  Rothgültigerz. 

Plattner  analysirte  den  Xanthokon  von  Grube  Himmelsfürst,  Freiberg.  a.  Braun, 
älteres  Vorkommen ;   b.  gelb,  neueres. 

Plattner:  Pogg.  Ann.  64,272.  275. — Vgl.  auch Zincken:  B.  h.  Ztg.  1842,  No.  24. 

a.  b. 


Schwefel 

21,36 

21,80 

Arsen 

13,49 

14,32 

Silber 

64,18 

63,88 

Eisen 

- 

0,97 

100. 

100. 

Ato 

inverhält  niss. 

Aß     : 

As 

:     S 

a.  =   0,594    :    0,18 

b.  =   0,591    :    0,19 


0,65   =   3,3    :    1    :    3,6 
0,68   =   3, 1    :    I    :    3,6 


Bei  Annahme  von  3  :  1  :  3j^  wäre  der  Xanthokon 

As2  S* 


.....s..=  qy.  ={«;-«-+-:-.;} 


10  At.  Schwefel     =     320     =     21,09 
3    -    Arsen  =     225     =      14,83 

9    -    Silber  =     972     =     6i,08 


1517  100. 

Epibonlangerit 

Mikroskopische  gestreifte  rhombische  Prismen  von  der  Grube  Bergmannstrost  zu 
Altenberg,  Schlesien.   V.  G.  6,309. 

Websky:   Ztschr.  d.  geol.  Ges.  21,747. 


a. 

b. 

Schwefel 

21,89 

21.31 

Antimon 

20.77 

20,23 

Blei 

56,11 

54,88 

Eisen 

0,60 

0,8i 

Nickel 

0,i0 

0,30 

Zink 

0,29 

1,32 

99,86 

98.88 

Oiyde. 


125 


Atomverhältniss . 


II 
R 


Sb     :     S 

a.  =  0,289  :  0,170  :  0,684  =  «,7  :  <  :  4 

b.  =  0,306  :  0,166  :  0,666  =  4,9  :   «  :  4 

Nimmt  man  2  :   I  :  4  an,  so  ist  das  Mineral 

3Pb    S 


Pb2  Sb  S4  =  . 


8Pb    S 
Sb2S» 
Sb2S5 


(I) 


Websky  hat  1,5  :  I  :  3,75  =  6:4 


Pb«  Sb4  Si'i  = 


I. 


l2Pb  S 
Sb2  S» 
3Sb2  S5 


4S     =   itS  =   19,28 

Sb  =   122  =   18,38 

2Pb  =   414  =  62,34 


664 


100. 


^11     Sb2  S^  /   I 

-      /  5Pb    S    \   ( 
l  l     Sb^S^/J 

1 5  angenommen,  also 

r      /  3Pb  S    \ 
_|      \    Sb2S3/ 

/  3Pb  S    \ 

["^   \      Sb2  S5  / 
II. 

i5S  =  480  =  21,72 
4Sb  =  488  =  22,09 
6Pb  =1242  =  56,19 

2210         100. 


in) 


Oxyde. 

Anhydride. 
Monoxyde  R^  0  und  R  0. 

Feriklas. 

V.  d.  L.  unschmelzbar. 

In  Säuren  auflöslich. 

Von  Scacchi  in  Dolomitblöcken  des  Vesuvs  entdeckt.  V.  G.  3,674 


Magnesia 
Eisenoxydul 


Scacchi 
89,04 
8,56 

97,60 


Damour 
93,44 
6,01 

99,45 


Damour:  Ann.  Min.  (4)  3,381. —  Scacchi:  Mem.  geolog.  (J.  f.  pr.  Ch.  28,486;. 

Das  Eisen  ist  als  Oxydul  vorhanden.  Beim  Glühen  in  Sauerstoff  verwandelt  es 
sich  in  Oxvd ;  in  WasserslolF  wird  es  nicht  reducirt  (Damour) . 

Hiernach  ist  der  Periklas  Magnesia,  Mg  0,  in  isomorpher  Mischung  mit  Fe  0^ 
und  zwar  etwa 

>  oder  »' 
^"^^  (  30Mg 

berechnet:  Fe  0  8,26  und  5,66  p.  C. 

Manganoxydul,  MnO,  ist  kürzlich  zu  Längbanshytta,  Wermland,  in  grünen^ 
nach  dem  Würfel  spaltbaren  Massen,  V.  G.  5,18,  gefunden. 

Blomstrand:  Ber.  d.  ehem.  Ges.  1875,  130. 


/      Fe  Ö  \ 
\  20Mg  0  / 


Fe  0\ 
•MgO/ 


_  ■  ■  j 


1 26  Oxyde. 

Rothknpfererz. 

Sclirnilzt  \.  d.  L.  und  Hirbt  die  äussere  FJaniiue  grün  oder  nach  dem  Bereucbten 
mit  (Uilorwnsserstoft'säure  blau.  Heducirt  sich  auf  Kohle  zu  einem  Kupferkom. 
welches  nach  dem  l^rkalten  mit  einer  schwarzen  Kruste  bedeckt  ist. 

(Ihlorwasscrstollsäurc:  braune  Auflösung,  welche  mit  Wasser  einen  weissen 
Niederschlag  >on  Kupferchlorid  giebt ;  auf  Zusatz  von  Ammoniak  entsteht  bei  Luft- 
abschhissi  eine  farblose  Flüssigkeit,  welche  an  der  Luft  sogleich  blau  wird.  — 
Salpetersäure :  blaue  Auflösung  unter  Entwicklung  rother  Dämpfe. 

Klaproth  und  (ihenevix  erkannten  fast  gleichzeitig  das  Erz  als  Kupferoxydul, 
«liMin  jener  fand  Hothkupfererz  von  den  Turjinschen-Gniben  des  Urals:  91,  dieser 
[Kothkupfererz  aus  (iornwalij  88,5  p.  C.  Kupfer. 

(Ihene>i\:  (iehlen's  N.  Journ.  2,180.  —  Klaproth:  Beitr.  4,27. 

Kupferoxydul,   Cu'-^  (). 

2At.  Kupfer        =    12«, 8  =  88,8 
1    -    Sauerstoir  =      16,0   =   \  1,2 

142,8       TÖÖT" 

Kupferblüthe.  Verhält  sich  chemisch  wie  Hothkupfererz;  auch  sind  die 
kleinen  Krystalle  nach  Brooke  und  G.  Rose  regulär.  Da  indessen  Suckow  sechs- 
gliedrig(%  K(Mmgott  zweigliedrige  Formen  angeben,  so  wäre  das  Kupferoxydul  mög- 
licherweist» dimorph. 

Hothkupfererz  und  Kupferblüthe  von  Hheinbreitbach  enthalten  nach  Kcrsteii 
und  Bergemann  Spuren  von  Selen,  welches  Kobell  und  ich*  indessen  nicht  finden 
konnten. 

Bergemann:  Schwgg.  J.  54,319.  —  Kersten :  Pogg.  Ann.  46,280. 

Schwarzknpfererz.   ,  T  e  n  o  r  i  t . : 

Tenorit  nannte  Semmola  schwarze  Blättchen  der  Fumarolen  von  Vesuvlaven, 
welche  sich  wie  Kupferoxyl  verhalten. 

Bull.  geol.    13,206. 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  sonst  wie  Hothkupfererz  sich  verhaHend. 

C.hlorwasserstotrsäure  bildet  eine  grüne,  Salpetersäure  eine  blaue  AuflÖKung. 

Das  Schwarzkupfererz  vom  Oberen  See    ('opper  Harbour,   dessen  V.  G.  5,952 
ist.   enthält  nach  der  Untersuchung  >on  Joy  neben  Kupferoxyd    bis  99,45  p.  C. 
wenig  Eiseno\\d,  Kalk  und  Kieselsäure. 

Kupfersrhw  ärze  ist  wahrscheinlich  ein  aus  tler  Oxydation  verschiedener 
Er/e  entstantlenes  Ovydgemenge.  Die  Kupferschwärze  von  Lauterberg  am  Harz  soll 
nach  Dumenil  30  p.  C.  Manganoxyd.  29  Eisenoxyd.  11.5  Kupferoxyd  und  29,  i5 
Wasser  enthalten  und  würde  sich  denuuich  dem  Kupfermanganerz  anreihen. 

Dumenil:  ('h<*m.  Forschungen  311.  — Joy:  Pogg.  Ann.  80,286. 

Kupferoxyd,   i'u  O. 

I  At.  Kupfer        =  63,  i  =  79,85 
I    -    Sauerstoir  =   16.0  =  20.15 

79,  i       TÖÖ. 

":  Kupferblüthe  von  Rheinbreit bach  gab,  mit  Wasserstoff  red ucirt,  genau  den  Kopfer- 
gi»haU  von  Cu-  0. 


w  j» 


Oxyde.  127 

Nickeloxyd. 

Bergeinann  beschrieb  reguläre  Oktaeder  desselben,  welclie  zu  Johann-Georgen- 
«ladl  mit  Nickelocker  und  Wisniuth  vorgekommen,  ein  V.  G.  =  6,398  haben,  v.  d. 
L.  unschmelzbar  und  in  Säuren  fast  unauflöslich  sind^;. 

J.  f.  pr.  Ch.  75,243. 

Nickeloxyd,  Ni  0. 

4  At.  Nickel  =  58  =  78,38 

\    -    SauerstofT  =  \6  =  il,6i 

Bleioxyd. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  und  reducirt  sich  auf  Kohle. 

Auflöslich  in  Salpetersäure. 

John  fand  in  einer  natürlichen  Bleiglätte  unbekannten  Herkonmiens  89,1  Blei- 
oxyd, 0,48  Eisenoxyd  und  Kalk,  2,4  Kieselsäure  und  3,84  Kohlensäure.  Nach 
Pugh  besteht  ein  auf  BIciglanz  aus  Mexiko  aufsitzendos  Oxyd  aus  92,65  Blei- 
oxyd, 5,21  Eisenoxyd,  0,14  Kieselsäure  und  4,38  Kohlensäure.  Nöggerath  be- 
schrieb das  Vorkommen  von  gediegen  Blei  und  Bleiglätte  bei  Zomelahuacan  im  Staate 
Vera  Cruz,  Mexiko,  und  ich  habe  Gelegenheit  gehabt,  mich  von  dem  Vorhandensein 
des  Oxyds  in  dem  Gemenge  zu  überzeugen. 

John:  Sdnvgg.  J.  4,2  19  -32,106  .  —  Nöggerath  iRammelsberg  :  ZeiUschr.  d. 
geol.  Ges.  6,674.  — Pugh:  Ann.  Ch.  Pharm.  100,128. 

Bleioxyd,   Pb  0. 

i  At.  Blei  =  207  =  92,825 

4    -    Sauerstoff  =     46  =     7,175 

223        100. 

Hydrargyrit.   (yuecksilberoxyd.; 

Bertrand  fand  den  Bordosit  (s.  diesen)  von  Bordos  in  Chile  mit  gelbem  Queck- 
silberoxyd gemengt. 

Ann.  Min.  1872,  1. 

Quecksilberoxyd,   Hg  0. 

4  At.  Quecksilber  =  200  =  92,6 
4    -    Sauerstoff      =     46  =     7,4 

216        400. 

•  Bothzinkerz. 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  verhält  sich  wie  Zinkoxyd,  reagirt  aber  auch  auf 
Mangan. 

Löst  sich  in  Chlorwasscrstoffsäure  auf.  Wegen  eines  Gehalts  an  Manganoxyd 
wird  hierbei  Chlor  frei. 

Die  frülieren  Untersuchcr  haben  im  Bothzinkerz  aus  New  Jcrsev  bedeutende 
Mengen  Manganoxyd  gefunden,  so  Bruce  8  p.  C,  Berthier  12  p.  C.  —  Eine  Analyse 

*)  Achnliche  Krystalle  beobachtet  man  beim  Gaarmachen  nickelhaltigerSchworzkupfer. 


128  Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioxydeo. 

\on  Hayes  ergiebl  5,5  Manganoxydul  und  0,8  Eisenoxyd.  Aber  erst  seit  Whitney 
zeigte ,  dass  der  Mangangchalt  in  den  reinsten  Abänderungen  ganz  oder  fast  fehlt, 
wurde  die  Ansicht  aufgegeben,  das  Rothzinkerz  sei  eine  Verbindung  von  ZinkoxYd 
und  Manganoxyd. 

Whitney  analysirte :  1 .  derbes,  grobkörniges  aus  der  Nähe  der  Franklinhötte, 
nach  Abzug  von  4,5  p.  C.  eingesprengtem  I'YankiinH;  2.  grossblätteriges  von  Sterling, 
welches  nur  0,1  p.  C.  Magneteisen  enthielt. 


\, 

2. 

{inkoxyd 

98,86 

96,19 

Manganoxyd 

Spur 

3,70 

Wasser 

1,14 

400.  99,89 

Die  rothe  Farbe  rührt  nach  Hayes  theils  von  Eisenglanzschüppchen,  theils  von 
einem  glimmerähnlichen,  Zink,  Kalk  und  Eisen  enthahenden  Silicat  her. 

Berthier:  Ann.  Min.  4,483.  —  Bruce:  Am.  J.  Sc.  1,96  (Schwgg.  J.  33,343i. 
—  Hayer:  ibid.  48,2,61  und  (3)  i,\9\.  —Whitney:  Pogg.  Ann.  71,169. 

Zinkoxyd,   Zn  0. 

I  At.  Zink  =  65  =  80,25 

1    -    Sauerstoir  =   t6  =   19,75 

81        TÖÖ^ 


Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden. 

R3  04   =   R  0  .  R2  0*^  ==  R  0  .  ft  0\ 


a.  ChrysoberyU. 

V.  d.  L.  unveränderlich  (auch  im  Feuer  des  Porzellanofens  unschmelzbar, 
Klaproth;.  Giebt  mit  den  Flüssen  langsam  klare  Gläser,  die  bei  dem  sibirischen 
schwach  grün  erscheinen.  Wird  von  Soda  nicht  angegriffen.  Das  Pulver  giebt,  mit 
Kobaltsolution  befeuchtet,  nach  dem  Glühen  ein  schönes  Blau. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Klaproth  erklärte  ihn  (<795)  für  ein  Silicat  von  Thonerde,  und  auch  Arfvedson 
war  noch  11822)  derselben  Meinung.  Scybert  fand  zwei  Jahre  später,  dass  der 
Chrysoberyll  wenig  Kieselerde,  aber  viel  Beryllerde  enthalte.  Thomson,  besonders 
aber  H.  Rose  bewiesen,  dass  die  erstere  dem  reinen  Chrysoberyll  ganz  fremd  ist. 

Arfvedson:  Schwgg.  J.  38,4.  —  Klaproth:  Beitr.   1,97. 

1.  Brasilien,  a.  Seybert:  Schwgg.  J.  42,228.  b.  Bergemann:  De  Chryso- 
beryllo.  Gotting.  <826.  c.  Thomson:  Outl.  of.  Min.  4,400.  d.  Awde- 
jew:  Gelber  Chrysoberyll,  V.  G.  3,7337,   Pogg.  Ann.  56,4  18. 

2.  lladdam,  Connecticut,  a.  Seybert.  b.  Damour:  Ann.  Ch.  Phys.  i3) 
7,173. 

3.  Ural.    Grün,  V.  G.  3,689    G.  Rose-:  Awdejew. 

4.  Helsingfors.   V.  G.  3,64.   Wijk:  Jahrb.  Min.   1868,   184. 


*—'  'rJ 


VerbindoDgen  von  Monoxyüen  and  Sesquioxyden.  129 


d  f. 

b**). 

c. 

d. 

Thonerde 

73,05 

74,85 

76,75 

78,10 

Beryllerde 

n,02 

46,87 

47,79 

17,94 

Eisenoxyd 

5,59 

4,06 

4,49 

4,88 

Titansäure 

2,84 

2,97 

GUibverlust 

0,71 
99,21 

0,56 
99,30 

0;48 
99,51 

— -, 

100,92 

2. 

3. 

4. 

a  ***; . 

b  i) . 

Thonerde 

^6,67 

76,99 

78^92 

79,77 

Beryllerde 

16,46 

18,88 

18,02 

17,81 

Eisenoxyd 

3,85 

4,43 

3,48 

4,55 

Titansäure 

1,04 

GrO'^0,36 

Glühveriust 

0,42 

0,a9ii) 

— 

98,44         100.  104,07        102,13 

Die  Analysen,  insbesondere  diejenigen  Damour's  und  Awdejew's,  beweisen, 
dass  der  Chr>sober> II  aus  je  einem  Mol.  Beryllerde  und  Thonerde  basteht, 

1  Mol.  Thonerde     =   102,60  =  80,20 
4     -     Beryllerde   =     25,33  =  4  9,80 


127,93        100. 

Da  die  durchsichtigen  Krystalle  kein  ^e  0^  oder  Fe  ^e  0^  beigemengt  enthalten 
können,  so  v-ertritt  entweder  Fe  Beryllium,  oder  l'e  Aluminium,  oder  es  flndet 
beide»  statt. 

Nach  Analyse  4d.  und  3.  kann  nur  Fe  (d.  h.  Eisenoxydul)  vorhanden  sein,  denn 
es  sind  die  At.  von 

in  Id.  in  3. 

AI    7,6  (und  Cr)  7,74 

Be    7,0  1  7,14  \ 

Fe    0,6/^^^  0,44/^'^*' 

Unter  Annahme  von  Fe  würden  in  Id.  die  At.  von  Be  :  AI,  Fe  =  1  :  1,11 
sein,  d.h.  auf  die  unwahrscheinliche  Formel 


/     9Be  0    \ 
\  lOR   0=»/ 


rühren. 

In  Analyse  3.  sind  die  At.  von  Be,  Fe  :  AI  =  1  :  1,02,  die  von  Be  :  AI,  Fe 
=  1  :  4,12. 

Dagegen  würde  2b.  mehr  für  Fe  sprechen.    Denn  man  hatte 

mit  Fe 
At. 
AI    7,5     . 


Fe   0,25  \ 

Be   7,46  j  ^'^'^ 


♦)  Nach  Abzug  von  5  p.  C.  S!  0«.      ♦♦)  Desgl.  von  5,43  p.  C.       ♦♦♦)  Desgl.  von  K  p.  C. 
•H  Mittel  von  drei  Analysen.        «H*)  Cu  O  und  Pb  O. 

BaniDelfib«rg,  Handb.  d.  MiD<»ralfh<>inie.  U.  9 


\  30  Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sofiquioiyden. 

Den  Formeln 

{Feo|^*^'""^^"^iFe03| 

entsprechen  also,  der  ersten  die  Analysen  Id.  und  3.,  der  lefsten  tb. 

Ob  und  in  welcher  Form  das  TiUin  im  Clirvsobervll  vorhanden  ist ,  lasst  sich 
nicht  ermittehi. 

Die  Isonmrphie  di^  Chrysoberylls  Be  AI  O^  mit  dem  Diaspor  H'"'  AI  O*  stellt 
beide  einander  nahe. 

b.  Reguläre.      Spinellgruppe.; 
R  ist  ==  Mg.  Fe,  Mn,  Zn  —  R  =  AK  Fe,  Mn,  €r. 


Magnetelsen. 

Schmilzt  V.  d.  L.  5)ehr  scliwer,  verhält  sich  sonst  wie  Eisenexvd.  Beim  Gluben 
in  Wasserstoff  wird  es  vollständig  reducirl;  in  Glasgefä.ssen  gelingt  dies  jedoch  nicht. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  vollständig  auf;  die  Auflö.sung  reagirt  auf 
beide  Oxyde  des  Eisens :  mit  kohlensaurem  Baryt  gesSttigt ,  gicbt  sie  eine  braune 
Fällung  von  Eisenoxyd,  während  die  Flüssigkeit  blos  Eisenoxydul  enthSft.  Behandelt 
man  Magneteisen  mit  einer  unzureichenden  Men^e  der  Säure,  so  ist  das  Ungelöste 
braun  und  besteht  überwiegend  auß  Eisenoxyd,  während  die  Auflösung  fast  nur 
Oxydul  enthält.  —  Salpetersäure  löst  ihn  unter  .Entwicklung  rother  Dämpfe  zu  einer 
g<»lben  Flüssigkeit  auf,  in  welcher  sich  ausschliesslich  Eisenoxyd  befmdet. 

Proust  bewies  zuerst,  dass  das  Magneteisen  eine  Verbindung  beider  Oxyde  des 
Eisens  sei,  welche  Gay-Lussac  als  eine  besondere  Oxydation.sstufe  betrachtete. 
Berzelius  bewies  später,  da.ss  im  Magneteisen  je  ein  Mol.  beider  Oxyde  enthalten  sei: 
er  bestimmte  nämlich  die  Quantität  Eisenoxyd,  welche  aus  dem  MagneteiAea  bei 
vollständiger  Oxydation  entsteht.  Zwei  schwedische,  gerade  nicht  sehr  reine  Ab- 
änderungen, nämlich  a.  von  Norm  und  b.  von  Riddarhytta,  gaben 

Eisenoxyd  =  Eisen 

a.  103,  H  p.  C.  =  72,597  p.  C. 

b.  103,85     -       =  72,695     - 

Hiernach  wäre  das  Magneteisen  im  Mittel  =  72,646  Elsen  und  27,. 354  Sauer- 
stoff, und  da  beide  Zahlen  sich  =  56  :  21  =56  :  1,3  .  16  verhalten,  so  beweisen 
diese  Versuche,  dass  auf  I  At.  Eisen  (56)  1,3  At.  Sauerstoff,  oder  auf  3  At.  Eisen 
fast  genau  4  At.  Sauerstoff  kommen. 

Dieses  Resultat  ist  dann  durch  spätere  Analysen  von  Fuchs  und  von  Karsten 
bestätigt  worden,  wie  folgende  Uebersicht  zeigt  : 

1.  Zillerthal.  Oktaeder  F. 

2.  Desgl.  Desgl.    K. 

3.  Dannemora.        Desgl.     K. 

4.  Berggieshübel.   Granat.  K. 

5.  Arendal.  Körnig    K. 

6.  ThorsAker.  Derb       K. 

Abweichend  hiervon  fand  v.  Kobell  1831,  dass  das  oktaedrisch  krystalUsirte 
Magneteisen  aus  dem  Zillerthal  (Schwarzenstein,  74,08 — 75,27 — 75,52  p.C.  £isen- 
oxyd   enthalte,    und   auch   bei  späterer  Wiederliolung  (1834    erhielt ; er 'im  Mittel 


Fe  0^ 

FeO 

68,40 

30,88 

99,28 

69,87 

29,64 

=1X 

99,51 

70,23 

29,65 

99,88 

69,21 

30,49 

99,73 

69,74 

30,00 

99,74 

70,42 

29,40 

99,82 

Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden.  131 

• 

75  p.  C,  woraus  er  schloss,  dass  die  von  ihm  untersuchten  Proben  3  Mol.  Oxydul 
gegen  4  Mol.  Oxyd  enthalten.  Auch  blätteriges  und  schaliges  Magneteisen  von 
Arendal  lieferte  73,84  Oxyd,  enthielt  aber  2  p.  C.  Manganoxydul  und  2,68  Kiesel- 
säure, war  also  nicht  rein  genug,  um  zur  Entscheidung  der  Frage  beizutragen.  Die 
analytische  Methode  war  die  von  Fuchs :  Trennung  beider  Oxyde  durch  kohlensauren 
Kalk  oder  Barvt. 

Im  Jahre  1858  unterwarf  ich  einige  Magneteisen  der  Analyse,  und  zwar  nach 
bis.  dahin  nicht  benutzten  MetJioden,  Es  wurde  nämlich  bestimmt :  \ .  der  gesammte 
Sauerstoffgehalt  durch  Reduction  in  Wasserstoff;  2.  der  gesammte  Eisengehalt  in 
der  Form  von  Oxyd  und  3.  der  an  Oxydul,  beide  massanalytisch,  theils  mittelst 
übermangansauren  Kalis,  theils  durch  die  Jodprobe. 

4.  Zillerthal  (Greiner).    Oktaeder,  V.  G.  5,148. 

2.  Traversella.    Granatoeder,  V.  G.  5,106. 

3.  Balmi  im  Alathal.    Granatoeder,  V.  G.  5,185. 

4.  Norberg,  Westmanland.    Blätterige  Massen,  V.  G.  5,002.    , 

4.  2.  3.  4. 

Sauerstoff                 26,63  26,97  27,14  — 

Eisen  als  Oxyd        101,33  103,42             —  402,96 

Eisenoxydul              32,54  31,69  30,93  28,00 

Die  Abweichungen  rühren  theilweise  von  eingemengter  Gebirgsart  her.  So 
schliessen  die  Krystalle  von  No.  1  Chloritblättehen  ein;  die  Auflösung  von  No.  2*) 
enthielt  0,4  8  p.  C.  Magnesia.    No.  3  erwies  sich  als  sehr  rein. 

Oktaedrische  Krystalle  von  Rhode-Island  verloren  in  Wasserstoff  27,2  p.  C. 

Von  G.  Winkler  rührt  die  Angabe  her,  dass  die  Oktaeder  des  Magneteisens  aus 
dem  Pfitscbthal  sogar  79,66  p.  C.  Oxyd  gegen  4  9,66  p.  C.  Oxydul  enthalten.  Diese 
Angabe  haben  SÖchting  und  Finkener  jedoch  widerlegt,  welche  auf  vöhimetrischem 
Wege  in  diesen  Kristallen  30,94  und  30,75  p.  C.  Oxydul  nachwiesen. 

Es  ist  mithin  wohl  erwiesen,  dass  alle  reinen  Abänderungen  des  Magneteisens 
eine  und  dieselbe  Zusammensetzung  haben,  d.  h.  kein  anderes  Verhältniss  beider 
Oxyde  als  das  von  je  einem  Molekül. 

Eisenoxydoxydul,  Fe^  0*  =  {  d    q3  } 

3  At.  Eisen  =  4  68  =  72,44 

4  -    Sauerstoff  =     64  =  27,59 


232        400. 

4  Mol.  Eisenoxyd      =   4  60  =  68,97  =  68,97  \  u    o» 
4     -     Eisenoxydul  =     72   =  34,03  =  34,48  /     ^ 

232        400.  403,45 

Karsten  hatte  angegeben,  dass  manche  Magneteisen  Titan  enthalten.  Ich  habe 
die  zuvor  angeführten  (No.  4 — 4)  vergeblich  auf  Titan  geprüft.  Indessen  ist  es 
richtig,  dass  regulär  krystallisirtes  Magneteisen  dieses  Element  enthalten  kann.  So 
kommen  in  dem  Basalt  der  Stopfeiskuppe  bei  Eisenach  reguläre  Krystalle  (Oktaeder 
und  Leucitoid)  eines  Magneteisens  vor,  welche  0, 1  p.  C.  Titansäure  enthalten.  Im 
üebrigen  verlor  es  bei  der  Reduction  im  Mittel  24,52  p.  C.  Sauerstoff,  lieferte  27,88 


*)  Hier  sind  4,6  p.C  Kieselsflure  in  Ab20g  gebracfit. 

9* 


120 


Sulfosaize. 

AI. 

Schwefel 

29J6 

0,9« 

— 

4,1 

Antimon 
Arsen 

^1,16 
3,64 

0,174 
0,049  ^ 

j'     0,223 

1 

Kupfer 

45,00 

0,7« 

Eisen 

0,69 

0.012 

[     0,731 

3,3 

Zink 

0,59 

0,009 

100, i4 


Tschermak:   a.  a.  0. 


Dies  stinnnt  mit  den  Enargitanaiysen  No.  I,  7  und  10  nahe  überein.   Wollte  man 
1  :  3,5  in  ihm  ; vielleicht  auch  im  Enargit  vom  gleichen  Fundort'i  annehmen,  so 


wiire  es 


\   2Cu''  S  1      (   As    j 


d.  h.  ein  antimonreicher  Enargit,  welcher  Cu  S  und  Cu^  S  in  etwas  anderen  Pro- 
portionen enthielte. 


Siehente  Gruppe.  —  Einzelne  Verbindungen. 

Chlvlatlt. 

Verhält  sich  wie  Nadelerz. 

Brooke  theilte  mir  dies  derbe,  graue,   in  drei  Richtungen  spaltbare  Erz  von 
Chiviato,  Peru,  mit.    V.  G.  6,92. 

Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  88,320. 


Schwefel 

18,H 

Schwefel 

Wismuth 

61,32 

14,15 

Blei 

16,83 

—     2,60 

Kupfer 

-2,42 

—     0,61 

'       3,79 

Eisen 

1,02 

—     0,58 

99,70 


17,94 


Rührt  das  Eisen,  wie  mir  scheint,  von  dem  begleitenden  Schwefelkies  her,  so 
erhöht  sich  der  berechnete  Schwefel  auf  18,52  p.  C.  und  dann  verhalten  sich 
I  ij5  :  3,21  =  4,4  :   1,  d.  h.  =  i,5  :   1  =  9,2,  und  das  Erz  ist 

Pb2  Biß  S'*  =  •'    ^^^^  ^ 


vielmehr 

8  PI)    S 

2(:u2  S 

l5Bi'^   S-» 

,  /  in  s   ) 

*  \   3Bi2   S:»  f 

1    2(:u2 
^   \    3Bi2 

S 
S^ 

\ 

m 

f 

Gefunden 

11  At.  Schwefel 

—      352       — 

17,76 

17,33 

6    -    Wismuth 

—    1248        — 

62,97 

62,69 

f   -    Blei 

—      331,2   — 

16,72 

17,20 

•J   -    Kupfe 

r 

—        50,7   — 

2,i8 

1981.9 


100. 


99,70 


Sulfosalze. 


121 


Aftonit. 

SchmUzt  V.  d.  L.  leicht  und  verhält  sich  wie  Fahlerz.    Nach  Peltzer  giebt  es 
beim  Erhitzen  Schwefel. 

4.   Gärdsee,  Kirchspiel  Wermskog,  Wermland.    a.  V.  G.  4,87.  Svanberg. 

b.  V.  G.  4,8  4  5,  Pulver  röthlich.  Peltzer. 
8.  Coquioibo  (Fieldit).   Dunkelgrüngrau,  weich,  Pulver  roth.  Field. 

Field:   Qu.  J.  Ch.  S.   4852,  332.  —  Peltzer:  Ann.  Ch.  Pharm.  426,344.  — 
Svanberg:  Berz.  Jahrb.  27,236. 


4. 


2. 


a. 

b. 

Schwefel 

30,40 

29,78 

30,35 

Antimon 

25,40 

25,67 

20,28 

k 

Arsen 

Kupfer 

Silber 

Zink 

Eisen 

Kobalt 

Blei 

Sp. 
33,34 
3,43 
6,49 
4,33 
0,50 
0,04 

400,38 

33,96 
3,34 
6,00 
0,68 
0,60*1 
Sp. 

400. 

3,94 
36,74 
0,07 
7,26 
4,23 

99,84 

Atomverhältniss. 

s 

0,93 

0,93 

0,95 

Sb 

As 

0,206 

0,24 

0,466  \ 
0,052  / 

>    0,248 

Cu 

0,526 

0, 

536 

0,579 

Ag 

0,030 

> 

0,68S 

i                  n' 

^r    ^    0,686 

>    0,743 

Zn 

0,400 

0, 

098           ' 

0,442 

Fe 

(Ni, 

Co) 

0,032  , 

0,022  j 

0,022  ^ 

II 
R 

:    Sb,  As  :         S 

4a. 

3,34 

4        :       4, 

6 

• 

4b. 

3,27 

<               4, 

43 

2. 

3,27 

4        :        4, 

36 

Bei  Annahme  von  3,33  :  4 

:  4,5  — 

20  :  6  :  27  erhält  man 

II 

»{ 

|R    S              ( 

i6R      S 

R20  Sb«  S27  = 

=r    . 

iR2  S       -\ 

2R2     S 

X 

Sb2  S»          1 

3Sb2  S3 

R   S  =  Cu  S,   Zn   S,   Fe  S 
R2S  =  Cu^S,   Ag2S. 

In  4 .  ist  Ag  :  Cu  =  4  :  4  8,  und  Zn,  Fe  :  Cu,  Ag  =  4  :  4 — 4 
dies  Verhältniss  =  4  :  4,  As  :  Sb  =  I  :  3. 


5.  —  In  2.  ist 


♦)  Worin  0,48  Ni. 


122  Sulfosalzc. 

Eplgenit 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Entwicklung  von  Arsen  zu  einer  Schlacke,  welche 
KupferkÖrnor  enthält,    (iiebl  im  Kolben  Schwefel  und  Schwefelarsen. 

Ein  zweigliedriges  Erz  von  der  Grube  Neuglück  bei  Wittichen.  Reine  KrystaUe 
sind  wismuthfrei.    Petersen. 

Pogg.  Ann.  t:i6,ö0». 

Analyse  nach  Abzug  >on  i,  12  p.  C.  Wisnmth  als  Wittichenit: 

At. 

Schwefel  3i,3i  I.Ol  =6 

Arsen  li,78  0,17  =1 

Kupfer  i0,68  0,64   )    ^  «0     _      ••  »x 

t.isen  I4.i0  0,2o   j 

~TÖO. 

9Cu    S     I  r        (  ^Cu    S 

H.  As2  S^'l  =  /  ^*^     ^.  V  =   M    •^^"'  S     [  ^   I    M   iCu^  S 


\      As2  S=»  j   "~   I   [   6Ke    S        ~   |        \  |Fe    S 

iAs2  S3  I  As2  S'^ 

\i      At.  Schwefel    =38  4  =     32,61 

i        -    Arsen  =150  =      11.74 

7,5    -    Kupfer        =     475,5  =     40,38 

3        -    Eisen  =      168  =      14,27 


1177,5  100. 

Folybaslt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  in  der  äusseren  Flamme  sehr  leicht  unter  Spritzen  und  Arsen- 
entwicklung zu  einer  Kugel,  beschlägt  die  Kohle  und  lässt  ein  Silberkorn,  welches 
auf  Kupfer  reagirt. 

Verhält  sich  gegen  Säuren  wie  Fahlerz. 

Den  Polybasil  unterschied  G.  Rose  zuerst  vom  Sprödglaserz. 

1.  Przibram.   V.  G.  6,03.  Tonner. 

2.  S.  Pedro  Nolasio,  Tres  Puntas,  Copiapo^in  Chile.   Taylor. 

3.  ('ornwall.  Jov. 

4.  Guarisamey,  Durango,  Mexiko.   H.  Rose. 

5.  Freiberg.    II.  Rose. 

6.  Schemnitz.   H.  Rose. 

Joy:  Mise.  ehem.  research.  Gülting.  1853.  — H.Hose:  Pogg.  Ann.  15,573. 
28, 156.  —  Taylor:  Proceed.  etc.  N.  Sc.  Phil.  1859.  Novbr.  —  Tonnor:  Jahrb.  Min. 
1860,  716. 


1. 

2. 

3. 

4. 

0. 

6. 

Schwefel 

I     i.         U    »i 

lo,.'>o 

16,14 

15,87 

17,04 

16,35 

16,83 

Antimon 

11,53 

11.55 

5,46 

5,09 

s 

8,39 

0,25 

Arsen 

3,41 

3,74 

M7 

6,23 

Silber 

68,5  5 

61,18 

72,01 

6i,29 

69,99 

72,43 

Kupfer 

3,36 

8J3 

3,36 

9,93 

i.ll 

3,04 

Eisen 

0,14 
99,13 

0,34 
100,45 

0,06 
100,15 

0,29 

0,9«') 

100. 

100,30 

99,70 

')  Worin  0,59  Zn. 


Sulfosalzo. 


123 


S 

Sb 

As 

Ag 
Cu 
Fe 

Oder 


0,486 
0,090 

0,635 
0,053 
0,004 


0,503 
0,095 

0,594 
0,128 


0,533 
0,042   ) 
0,050  ) 
0,596 
0,157 
0,001 


0,510 
0,069 
0,046 
0,649 
0,065 
0,005 


0,526 

0,00 

0,08 

0,670 

0,048 

0,0<5 


3} 


I.  = 

i.  = 

3.  = 

5.  = 

6.  = 


II 
R 

7,26 

7,6 

8J 

8,2 

8,46 
8,6 


Sb,   As 
1 


S 

5,1 
5,3 

0,i> 

5,8 

6 

6,2 


Die  Analysen  lassen  die  Zusammensetzung  des  Polybasits  nicbt  sicher  erkennen. 
No.  3  und  4  ergeben  das  Verhältniss  8:1:  5,5,  No.  5  und  6  nähern  sich  9:1:6, 
welches  Verhältniss  H.  Rose  als  das  richtige  annahm.    Hiernach  hätte  man 


(Ag,  Cu)'«(Sb;  A.s;2S'i=|  ^^11, 


und 


Das  Atomverhältniss 


Xo.  6  wäre  speciell 


(Ag, 

Cu)» 

:Sb,  As)  S6 

(  9R2S 
\      r2S3 

u 

Cu 

:  Ag 

Sb  :  As 

1. 

:    1  1 

0 

2. 

:      0 

0 

3. 

to 

i    :    1 

i. 

4 

5    :    6 

0. 

10 

9    :    2 

6. 

9 

0 

8Ag2S 

1 

Cu2S 

► 

As2  S3 

US 

354       — 

15,05 

2  As 

150       — 

6,36 

l6Ag 

1728       — 

73,26 

Cu 

1« 

26,8   — 

5,33 

2358,8  «00. 

Polyarglt. 

V.  d.  L.  leicht  schmelzbar. 

Dieses   regulär   krystallisirte ,  nach  dem  Würfel   spaltbare  Erz   von  Wolfach. 
V.  G.  6,974,  ist  von  Petersen  untersucht  worden. 
Pogg.  Ann.   137,386. 


Schwefel 

14,78 

Schwefel 

Antimon 

6,98 

; 

2,74 

Silber 

76,70 

: 

H,36   1 

Eisen 

0,36 

0,20 

'      t1,7l 

Zink 

0,30 

0,15 

99,12 


14,45 


134  Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesqttioxyden. 

Um  wenigstens  einen  Theil  des  beigemengten  Eisenglanzes  abwiscbeideo,  wurde 
das  Pulver  unter  Wasser  mit  dem  Magnet  ausgezogen. 
i .   Aus  dem  zuvor  angewandten  Material. 

t.   Aus  später  erhaltenen   Krystallen.     a.    Erster  Auszug,   V.  G.   4,568; 
b.  zweiter,  V.  G.  4,638.    Sie  enthielten  0,99  und  0,59  p.  C.  Kupfer- 
oxyd und  2,5<  und  2,0  unlösliches. 
3.   Von  einem  älteren  Vorkommen  neben  Eisenglanz  und  Augit. 

I.  2.  3. 

a.  b. 

Eisenoxyd  84,1  85,92  85,51  84,35 

Magnesia  4  6,0  14,09  13,77  15,65 


100,2         100,01  99,28        fOO. 

Der  Gehalt  an  Magnesia  cbarakterisirt  also  die  Substanz. 
Offenbar  enthielten  alle  Proben  noch  eine  gewisse  Menge  Eisenglanz,  der  theil- 
weise  dem  Magnet  folgt.    Dcslialb  sind  auch  die  magnesiareichsten,  welche  als 


/  3Mg  ö^  y 


\  4Fe  0'^ 

erscheinen  (berechnet:  Fe  0^  84,2,  Mg  0  15,8),  sicherlich  noch  nicht  rein;  und  €■ 
lässt  f>ich  vermulhen,  dass  die  reine  Substanz  je  ein  Mol.  beider  0.\yde  enthalte  iwd 
ein  Glied  der  Spinellgruppe  sei 

/MgO    \ 

\  Fe  03  / 

1  Mol.  Eisenoxyd  =  4  60  =  80,0 
1     -     Magnesia     =     40  =  20,0 

200        400. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  404,542.  407,454.  —  Scacchi  in  Roth;  Der  Ve^uv. 
Berlin  4  857,  S.  34  4. 

Spinell. 

V.  d.  L.  wird  der  rothe  Spinell  dunkler  schwarz  (violet  Abich)  und  undurch- 
sichtig; beim  Abkühlen  geht  die  Farbe  durch  Grün  ins  fast  Farblose  und  zuletzt 
wieder  in  Roth  zurück  (Berzeliusj ,    Es  ist  unschmelzbar. 

Von  Säuren  wird  er  nicht  angegriffen. 

Die  ersten  Analysen  des  rothen  Spinells  von  Klaproth  und  von  VauqM^lio  hatte« 
fehlerhafte  Resultate  gegeben ;  auch  glaubte  der  Erstere  4  5, 5  p..  P,  Kieselüäurv 
gefunden  zu  haben.  Auch  Berzelius*  Analyse  des  blauen  SpinelU  yf'^r  w^Hflodituft» 
Erst  durch  eine  Arbeit  von  Abich  wurde  im  Jahre  4  834  festgestellt,  das^  d^  Gcihait 
an  Si  den  Spinellen  fremd  sei ,  dass  überhaupt  den  zur  Spinellgnippe  gehöraaden 
Mineralien  bei  gleicher  Form  auch  gleiche  Zusammensetzung  (R^  O^j  zukoml|l^r  Die 
Abwesenheit  der  Kieselsäure  ist  dann  später  auch  durch  U.  Rose,  der  die  in  Süurea 
unlöslichen  Glieder  durch  saures  schwefelsaures  Kali  aufzuscbJiesseo  lehrte,  bewiesen 
worden. 

Abich:  Pogg.  Ann.  23,-305.  —  Berzelius:  Gehlen s  N.  J.  6,304.  -^  Kbprolb: 
Beitr.  2,4.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  54,284.  —  Vauquelia:  J,  d,  Mines.  No.  38,  |9, 

Analysen  Abich's : 

4.  Rother  Spinell  von  Ceylon.    Nach  Abzug  von  2,02  p.  C.  Kieselsäure. 
2.  Blauer  Spinell  von  Äker,  Södermanland.    Nach  Abzug  von  2,25  p.  C. 
jener. 


Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesqnioxyden.  135 


1. 

t. 

ThonerHe 

70,43 

70,53 

Cliroiiioxyd 

\,\t 

Magnesia 

^86,75 

:i6,3l 

Eisenoxydul 

0,73 
99,03 

3,57 

100,41 

rolhc  ^edle)  Spinell  ist  mithin 

I! 


{  Mol.  ThortercJe  =  402,6  :f=  H,9ö 
I     -     Magnesia    z^     40^0  ==;  28,.(lö 


'    / 


Hm» 


t42,6         100. 

Eine  geringe  Mg  0  .  €r  O^  scbelnl  sfciiie  Farbe  zu  bedingen. 

Der  blaue  Spinell  euthält  etwas  Fe  Al  0*  un,d  zwar,  der  Analyse  gemäss^ 

/  t3MgAlOM      ■  '    .  ; 

\      Fe  AIP*/ 

Ceylonit. 

iPloonast.    Schwarzer  Spinell. '      ' 

Verhüli  sieb  wie  Spinell,  reagirt  aber  si^ii^eieh  auf  Kiseo- 

Die  Ceylonite  enthalten  AI,  Mg  und  Fe,  und  zwar  das  erste  stet«  als  sechs- 
werlhiges  Al,  das  zweite  als  zweiwerthige  Mg.  Da^ie  ia  Süurcn  unlösUch  sind, 
vermag  die  Analyse  aber  nicht  zu  entscheiden,  ob  das  }£i^en  ganz  -^h  Fe  oder  thell- 
weise  auch  als  ¥e  vorhanden  ist.     Dies  kann  nur  dureb  Kechming  geschehen,  in- 

U        VI 

sofern  R  :  R  =  <  :  t  sein  müssen.    Eine  solche  Rechnung  xeigt,  dass  die  Minderzahl 
lediglich  Fe  enthält  (Abth.  I),  die  meisten  aber  daneben  audh  ^e  (Abtb.  II]. 


"  j 


I.    R  AlO*. 

i    ■  ■   I     ■    ;  ■ 

t.  Ramos,  Mexico.     Reg.  Oktaeder.    V.  G.  3,865.     Rammeisberg:   Zeitsclir. 

d.  geol.  G. 
t.  llärmala,   Kirchspiel  Lojo,  Finnland.     Thoreid:  Arppc  ajöialyserfaf  linska 

mineralier. 

3.  Barsowskoi  bei  Kyschtimsk,  Ural.    Abich:  s.  Spinell. 

4.  Tunaberg,   Schweden.    Dunkelgrün.    A.  Erdmann:   FörsÖk  tili  beskrifning 
öfver  Tunaberg. 

5.  Ronsperg,  Klattauer  Kreis,  Böhmen.    (Horcynit.l   Quadrat:  Ann.  Ch.  Pharm. 
55,357. 


i. 

^*i. 

3  **) . 

4. 

5. 

Thonerde 

68,46 

67,90 

66,95 

6  t,  95 

61,17 

Magnesia 

19,90 

19,00 

18,03 

13,03 

«^92 

Eisenoxydul 

H,64 

11,88 

14,33 

23,46 

35,67 

Zinkoxvd 

ii,38 

99,31 

99,44 

99,7^ 

100.  100,16 


*)  Nach  Abzug  von  2,68  Si  0-'  und  0,42  Ca  0. 
•♦)  Nach  Abzug  von  «,5  Si  0«. 


136  Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioiydeo. 

Hier  sind  die  At.  von 


Fe 

:Mg 

in  1 .  und  t.  —    1 

:  3 

3.   =   1  . 

2,25 

4.   —    1 

:   1 

5.   —  7  . 

« 

Also 

i.  und  i. 

3.                              4. 

f  3Mg  AI  04  ^ 

f  9Mg  AI  OM          i  Mg  AI  04  ^ 

\     Fe  AI  0*  / 

\  2Fe  AI  04  /        \  1 

Ke  AI  04  / 

{ 


5. 
Mg  AI  04  \ 
7Fe  AI  04  / 

Der  sogenannte  Hercynit,  dessen  Masse  nach  Fischer  nicht  homogen  ist,  nimmt 
beim  Glühen  3,2  p.  C.  Sauerstoff  auf,  wodurch  die  grüne  Farbe  des  Pulvers  in  eine 
rothe  übergeht. 

U     VI 

H.    Rft04. 

t.   Vesuv.   Von  glasigem  Feldspath  und  Nephelin  begleitet.    Abich. 

2.  Vesuv.    In  Dolomit.    Abich. 

3.  Amity,  N.  York.    Schwarze  Oktaeder.    Reuter:  In  mein.  Labor. 

4.  Monzoni,  Fassathal.    Abich. 

5.  Franklin,  N.  Jersey.    Grosse  grünschwarze  Oktaeder,  von  Rothziokerz  und 
Kalkspath  begleitet.   Vogel :  In  mein.  Lab. 

6.  Stulgrube,  Arendal.    Scheerer:  Pogg.  Ann.  65,294. 

7.  Ceylon.    C.  Gmelin:  Berz.  Jabresber.  4,156.    Eine  ältere  Analyse  rührt 
von  Gollet  Descotil«  her. 

8.  Iserwiese,  Riesengebirge.    Abich. 

9.  Auvergne.    Oktaeder,  V.  G.  3,87.    Pisani :  C.  rend.  63,49. 

10.   Poekskill,  N.  York.    Grün,  V.  G.  3,58.    Wolle:  Am.  J.  [i)  48,350. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Thonerde 

69,10 

64,01 

69,71 

67,72 

67,01 

Eisenoxyd 

3,51 

7,67 

1,62 

2,83 

2,17 

Kisenoxydul 

2,02 

2,66 

4,61*) 

5,62 

8,55 

Magnesia 

26,57 

25,33 

24,63 

23,90 

21,97 

101,20 

99,67 

100,57 

100,07 

100. 

Nach  Abzug  von 

Kieselsäure 

2,38 

1,83 

1,23 

0,80 

Wasser     0,96 

6. 

7. 

8. 

9. 

40. 

Thonerde 

58,14 

59,06 

60,76 

59,06 

60,79 

Eisenoiyd 

M,05 

10,20 

6,90 

10,72 

5J3 

Eisenoxydul 

12,22**) 

12,00 

13,45 

13,60 

21,82 

Magnesia 

18,59 

48,83 

18.02 

17,20 

12,84 

400. 

100,09 

99,13 

100,58 

4  00,58 

Nach  Abzug  von 

Kieselsäure 

All..   J2^^^  r«<«.,i^.« 

5,09 

3,15 

1,79 

1 

/  Mg  W  AH     ,  _  f  Mg  O  \  r  AI  OM 
\  Fe  /  \  Fe  /  "    ""t  Fe  0  /  t  *'eO»/ 


')  Direct  bestimml.        **)  Einschliesslich  1,86  Mn  0. 


Verbiodungen  von  Monaxyden  und  Sesquioxyden. 


137 


Und  zwar  ist  da»  AtomverhäHniss : 

...,/..  Fe 

i. 

3. 

•  '  .'•...'  -  .     ? • 

6. 

7. 

^' 
9. 

10. 


Mg 

Fe  :  AI 

■                   ■    ■                                  1            ' 

23,6    ,, 

1    fil  34-, ...,,. 1 

17 

1  :,I3 

9,7      , 

(  ;  6»,0     , 

7,6 

J   :  37,3 

4,6   , 

,1  :.  4,2,4    M 

4,       . 

«  :,    8,8 

2,8 

\  :     9 

2,4 

i ;   13,2        . 

2,26 

1   :     8,6 

1,06 

.   1   ;il8,5 

(  r 


M 


'       .!■ 


.Thomson  führte  Analysen  von  zwei  pordanii^ri^nischen  Ceyloniten  ap»  (Jie  viel 
Kalk  ergeben  und  schwerlich  richtig  sind.  ,  •  i. ,   ,,        • 

OuU.  of  Min.  I,2U. 

Genth  theilte  Untersuchungen  von  Cevtoniten  uiit,  /deren  Reinheit  jedoch  sehr 
ZU  bezweifeln  iist.  (S.  Korund.)  Ein  solcher  Ceylonit  aus  Hindostan,  welcher  die 
Form  und  einen  Kern  von  Korund  zeigte,  schwarz  war  und  ein  V.  G.  =  4,208 
llQ3as$,  hatte  nach  Abzug  voa  4,31  Korund, gegeben:        .     ,..  ;  ,  ,  , 


thonerde 

Eisenoxyd 

'Eisenoxydul 


5Q,67 
f8,ä3 
24,44 
Magnesia    .  ,7,07 


1.     fl. 


I  ■  i  I , . ,  I  ■  1 " 


100,71 

Die  Berechnung  lehrt,  dass  auch  hlerih  hoch  9,6  p.  C.  Korund  enthalten  sein 
müssen.  >      i         i 

Ein  anderer  aiis!^!  Carolina  mit  3,23?  j).  C.'Ch/oniöxyd' scheint  Jn' der  ihon- 
erdeämisten  Probe  12  p.  C.  Konmd  zu  enthalten.  '  '*        '^     ■    ' 

Zersetzungsproducte  des  Ceylonits.  Blum  hat  die  Umwandlung  des 
letzteren  in  Serpentin  (Warw ick,  N.  York]  und  in  Speckstein  (Tyrol,  Newton 
N.  Jersey)  beobachtet.    Chemisch  untersucht  sind  folgende: 

I)  Zersetzter  Ceylonit  von  Monzoni.     a.   Mari^n<ic:    ^rch.  sc.  phys.   6,302. 
b.  Städeler:  Jahresb.  1847—1848,  H,97.         '   '     , 


'  '    •  ■ 

1a. 

Ib. 

,  Kieselsäure 

31,10 

37,5 

Tlionerde 

17,50 

15,7 

Eisenoxyd 

2,76 

4,6 

Manganoxyd 

'  j 

1,7 

Magnesia 

29,69 

25,8 

Kalk 

5,56 

8,7 

Wasser 

l?,67 

6,0 

400,28 


100. 


2.  Houghit.  Von  Sommerville,  St.  LaWH;nfce  Co.,  N.  York.  Theils  halb- 
zersetzte Itrystalfe,  theils  weisse,  inned'gr^u^' Masten,  Spineilkömer  und 
Glimmer  enthaltend,  von  Shepard  als  Houghit  bezeichnet.  Die  weissen 
Parthien  enthalten  Kohlensäure.    Johnson:  Am.  J.  (2)  12,361. 


138  Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioiydea. 

3.  Hydrotalkit.  Von  Snarum,  Norwegen.  Talkähnlieh,  ki  Serpeslin  ein- 
gewachsen. Nach  meinen  Versuchen  hat  die  Substanz  ein  V.  G.  =  t,09l, 
löst  sich  leicht  und  mit  gleichförmigem  Brausen  in  Säuren  auf  und  behält 
auch  nach  dem  Glühen  ihre  Löslichkeit.  a.  Hochstetter :  J.  f.  pr.  Ch.  t7,376. 
b.  Rg.  :  Pogg:  Ann.  97,596. 

4.  VÖlknerit.  Von  der  Schischi mskaja  Gora  am  Ural.  Bildet  nach  Hermann 
zuweilen  sechsseitige,  nach  der  Endfläche  volFkommen  spaltbare  Prismen. 
V.  G.  2,04.  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  40, 1 2.  Dana  vermuthet,  dass  diese 
Substanzen  zersetzter  Ceylonit  seien. 


t. 

3a. 

a. 

3b. 

T- 

4. 

Kohlensäure 

5,83 

10,54 

2,6t 

6,05 

7,30 

3,92 

Magnesia 

43,84 

36,30 

37,27 

38  J  8 

37,04 

37,08 

Thonerde 

23,87 

t2,0Ö 

19,25 

17,78 

t8.87 

?6,96 

EisenoxN  d 

• 

6,90 

1 

Wasser 

26,46 

32,66 

41,59 

37,99 

37,3* 

42,04 

<0Q. 

R.*)  1,20 

100. 

100. 

100^59 

100. 

99,60 

Vorläulig  sind  diese  Substanzen  als  Gemenge  von  Magnesiahydrocärbonaten  iind 
Aluminiumhydroxyd  zu  betrachten,  in  denen  vielleicht  Brucit,  Hydromagnesit  und 
Hydrargillit  als  Neubildungen  enthalten  sind. 


ChlorosplnelL 

Wird  beim  Erhitzen  vorübergehend  bräunilchgrün ,  verhält  sich  sonst  wie 
Cevlonit. 

Dieser  von  G.  Hose  bei  Slatoust  am  Ural  gefundene  Spinell  eptbäU  nach  zwei 
Analysen  H.  Rose's : 


a. 

b. 

Thonerde 

^4,43 

57,34 

Eisenoxyd 

8,70 

14,77 

Magnesia 

26,77 

27,49 

Kupferoxyd 

0,27 

0,62 

Kalk 

0,27 
100,14 

100,22 

n. 

b. 

At. 

AI. 

1^      62,5  \ 

09        5,4  /r^'^ 

30, 
10, 

.50 
,34 

[)6                   67 

16, 

49 

68,7 

AI       3 
Fe        { 
Mg      16,06 

Der  Chlorospinell  enthält  also  kein  Fe  i Eisenoxydul) .    Da  JPe  :  AI  in  a.  =  1  :  H  ,6, 
in  b.  =  I  :  6,1,  also  nahe  =  \  :  it  und  1  :  6,  so  ist 


a. 


_  /  1 2Jig  AI  0^1  .    _f  ^Mg  AI  0^  \ 


r  Rückstand. 


V^rbioduogen  von  Monoxydeo  und  Sesquioxyden. 


139 


Gahnlt  (Autoifpoiith). 

(Zinkhaltige  Mischungen.] 

Y.  d.  L.  unreründerlich.  Wird  von  Borax  und  Phosphorsalz  kaum  aufgelöst. 
Giebt  mit  Soda  und  Borax  auf  Kohle  in  der  inneren  Flamme  einen  Zinkbeschlag. 

Unangreifbar  durch  Säuren. 

Ekeborg  gab  die  erste,  Vauquelin  eine  zweite  Analyse  des  Gahnits  von  Fahlun, 
welche  sehr  unrichtig  ausseien.  Auch  hier  hat  erst  Abich  die  Zusammensetzung 
festgestellt. 

I.  Fahlun.    Abich:  s.  Spinell. 

t.  Migiandone  bei  Ornitvasso,  Piemont.    Grosse  schwurze  Oktaeder,  von  grau- 
grünem Pulver,  (^'.  G.  4,24i.    Pisarii:  C.  rend.  55,924^ 

3.  Franklin,  N.  Jers^ey.    Abich. 

4.  Canton-Grube,  Georgia.    Dunkelgrüne  Oktaeder' und  Granatoeder.    Genih: 
Am.  J.  (2)  33,i96. 

5.  Mine  Hill  (Franklin  Furnace),  N.  Jersey.    Brush:  Ibid.  (3)  1,28. 

6.  Bodenmais  (Kreittonit).   V,  G.  4,89.    Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  44,99. 

Auch  hier  ist  Fe  und  Fe  lediglich  durch  Rechnung  bestimmt. 
Thonerde 


Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Zinkoxyd 

Magnesia 

4 

!  "'  ■        ■ 

! 

Nach  Ab^üg  von 
SiO»       ' 


4. 

57,34 

2,08 

3,60 


58,60 

l,3i 

14,30 


3. 
57,80 


31, SS  22,80 

5,46  3,96 

99,70        100,97 


*3,84 

Alle  Gahnite  sind  : 

Za 


A,60 

35,23 
2,25 

99,88 
1,22 


4. 

55,36 
3,40 
6,29 
0,21 

31,40 
3,34 

100. 


5. 


50,07 
7,14 
1,29 
1,13 

39,85 
0,13 

99,61 
0,57 


6. 

49,62 
9,60 
7,99 
1,44 

26,67 
3,40 

98,72 


«B     {Fe}<^* 


Fe 


Und  zwar  ist  das  AtomverhUItniss : 


1. 
2. 
3. 
4. 
5. 

6. 


Mg    : 

Fe     : 

2,7 

1 

1 

2       : 

1 

1 

1 

1 

1 

11 

1 

1 

1,6    : 

Zn 

7,7 
3 

M 

156 

14 

4 


AI  03 
Fe  03 


Fe  :     AI 


} 


10,9 
8 


Die  einfachsten  Mischungen  sind  demnach : 

No.  2. 

3Zn  AI  0* 

2Fe  AI  0< 

Mg  AI  0« 


No.  4. 
5Zn  AI  0< 
Fe  AI  0* 
Mg  AlO^ 


140  Verbiodangen  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden. 


Dyslult 

Ein  gelbbrauner  oder  graubrauner  Spinell  von  Sterling,  N.  Jersey,  V.  G.  4,55, 
welcher,  einer  Analyse  Thonison's  zufolge,  einem  magaesiafireien ^  aber  maogan- 
reichen  Gahnit  gleicht. 

Thomson:   Outl.  of  Min.  t,220. 

Nach  Abzug  von  2,96  Kieselsliure  und  0,4  Wasser  uod  tintet*  Aonahoie,  das 
Mangan  sei  lediglich  als  Mn  vorhanden : 


Also 


Thonerde  31,55  3,1      )         . 

Eisenoxyd  30,07  4,9     f     ^'" 

Eisenoxydul  I  1,96  1;66  | 

Manganoxydul  7,86  1,10    >     4,9 

Zinkoxyd  17,40  2,«o  ) 

98,86 

Mn  :  Fe  :  Zn  =    I  :   1,5  :   19,5 

Fe  :  AI   =   t  :  1,6 


u 
i.i 


Es  ist  indessen  wahrscheinlich,  dass  auch  das  Mangan  Iheilweise  als  Mn  vor- 
handen sei.  . 

Franklinit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  wird  leuchtend,  sprüht  Funken  und  wirft  Blasea;,  giebt 
mit  Borax  ein  von  Mangan  gefärbtes,  gesättigt  aber  mehr  rothes  Glas,  welche«  in  der 
inneren  Flanuue  grün  wird.  Ileagirt  mit  Soda  stark  auf  Mangan  und  büdet  auf  Kohle 
in  der  inneren  Flamme  einen  Zinkbeschlag.  Verliert  in  Wasserstoff  bei  schwacheiu 
Glühen  bis  19  p.  C,  in  starker  Hitze  unter  Verflüchtigung  vielen  Zinks  bis  40  p.  C. 

Lost  sich  in  Chlorwasserstoffsäurc  mit  gelber  Farbe  auf,  wobei  eine  geringe 
Menge  (etwa  1  p.  C.)  Chlor  frei  wird. 

Der  Franklinit  aus  New  Jersey  wurde  von  Berthier'  zuerst  erkannt,  aber  seine 
und  Tliomson's  Analysen  genügen  nicht.  Erst  Abich  hat  auch  hier  versucht,  die 
Spinellformel  zu  bestätigen,  und  von  Kobeirs  und  meine  Versuche  haben  die  Zu- 
sammensctzung  des  Franklinit  zum  Gegenstande  gehabt. 

I.  Abich:   Pogg.  Ann.  23,342. 

i.  Dickerson :   Dana  Min. 

3.  Kobell:   Schwgg.  J.  62,196,  64,430.    Münch.  Ak.  Bcr.   1866.  Juni. 

i.  Kammeisberg:   Pogg.  Ann.  107, 3li.  130,146. 

5.  Brush :   Dana  Min. 

6.  Van  Dyk  (Fr.  von  Stirling):   Mittheilung. 

7.  Derselbe  (Fr.  von  Mine  HUI):   Desgl. 


" 

1. 

2. 

3.- 

4. 

5. 

6. 

7. 

Aluminium 

0,39 

0,43 

' 

— 

•  • 

Eisen 

48,77 

46,35 

46,34 

46,23 

45,53 

47,81 

58,36 

Mangan 

12.81 

13,29 

8,64 

8,52 

10,29 

7,31 

5,43 

Zink 

7,10 

17,41 

16,85 

17,56 

18,70 

19,90 

17,41 

^Sauerstoff) 

30,93 

22,95 

27,74 

27,69 

25,48 

24,98 

81,80 

Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden.  141 

Das  AtomverhUltniss   R  :  0,    wobei  niclit  vergessen  werden  darf,    dass  der 
letztere  durch  alle  Fehler  in  der  Bestimmung  der  R  ht^einnusst  wird,  ist  ifi 


1.   =    1   :   1,5 

5.   =   1  :  1,23 

i.   —   \   :   1,07 

6.   =  1   :   1,2 

3.    —   1   :  1,37 

7.   —   1  ;  1,2 

4.   —   1   :   1,38 

Hiemach  entsprechen  nur  Kobell's  und  meine  Analysen  mit  dem  Verhältniss 
I  :  J|y,3l9  T^  ^  •  f  4^1*  SpineUzusammensetzung. 

^,,  ..^ifbicb  hf\t  weg^p  mangelhafter  Methoden  zu  wenig  Zink  erhalten.  Auch  meine 
früber^K^  Versuche  waren  fehlerhaft,  und  {<aben  infolge  dessen  ebenfallt"^  das  Atom- 
veriiUltniss  =  1  :  1,2. 

Da  in  No.  3  und  i  die  Atome  von  Mn  :  Zn  :  Fe  nalH"  =  3:5:  IG  sind«  so 
ist  der  Franklinit 

I   5Zn  Fe  0*    | 

,     „  I    2FeFeO*    [ 

s  ,  I     MnMnO^    ) 

r«At.  Eisen  =     896     =     17,21 

3    -     Mangan  =      1()5     =        8,69 

5    -    Zink  =     325     =      17,12 

32    -    Sauerstotr         =     512     =     26,98 

U98         loa. 

Die  .Ursache  der  Chlorentwicklung  sieht  Kobell  in  einer  geringen  Menge  hei- 
gemischten freien  Manganoxyds.    (Vgl.  meine  Versuche  über  diesen  Gegenstand.) 
In.No.  7  ist  Mn  :  Zn  :  Fe  ^=  1  :  2,7  :  9,3.   Möglicherweise  isl  dieser  Franklinit 

8Zn  *'e  0^ 

4Fe  ¥e  0* 

Mn  Mn  0^ 

28Fc   =  1568  =  50,83 

8Zn   =   520  =  16,86 

3Mn  =   165  =  5,35 

520   =   832  =  26,96 

3085"  TÖoT " 

Chromeisensteiii« 

V.  d.  L.  unveränderlich;  der  nichtmagnetische  wird  in  der  inneren  Flamme 
magnetisch.*)  Mit  den  Flüssen  giebt  er  Gläser,  welche  heiss  die  Farbe  des  Eisens 
zeigen,  erkaltet  aber,  besonders  im  Reductionsfcuer  und  nach  Znsatz  von  Zinn, 
schön  grün  erscheinen.  Mit  Soda  und  Salpeter  geschmolzen,  bildet  er  eine  gelbe 
Masse,  welche  mit  Wasser  einen  gelben,  durch  Säuren  roth  werdenden  Auszug  liefert. 

In  Wasserstodigas  verliert  der  Chronieisenstein  von  Baltimore  nach  Rivot  in 
starker  Hitze  9,1  p.  C,  wobei  alles  Elsen  reducirt  wird.  Dagegen  beträgt  beim 
Chromeisenstein  von  Beresow  nach  Moberg  der  Verlust  nur  0,86 — 0,94  p.  C,  und 
Äuch  ich  fand,  dass  der  von  Texas  nur  einen  geringen  Verlust  erleidet. 

Von  Säuren  wird  er  nicht  angegrilTen. 

Vauquelin  nahm  Chromsäure  im  Chromeisenstein  an,  Laugier  bewies  dann,  dass 
er  Chromoxyd  enthält,  und  Abich  erkannte  ihn  als  ein  Glied  der  Spinellgruppe,  ^"^j 


*)  Der  magnetische  enthält  nach  Fischer  Magneteisen  beigemengt.     Ist  dies  immer 
der  Fall?'     .     i        i 

^*)  Regt  Oktaeder  von  Chromeisettdteia  kommen  in  den  Goldseifon  von  Karbadinsk  vor. 
(Barhot  de  Marny  in  Verh.  Petersb.  min  Ges.  486S.) 


142  Verbtndangen  von  Monoxyden  und  Sesqaioxydefi. 

Wir  übergehen  die  älteren  Analysen  von 
Berthier:   Ann.  Ch.  Phys.  17,59. 
Garrett:   Am.  J.  Sc.  (?)   U,45. 
Klaproth:   Beitr.  4,U2. 
Laugier:   Ann.  du  Mus.  6,3.30. 
Seyberl:    ibid.  4,321. 
Slarr:   s.  Garrett. 

Die  Analyse  des  Chromeisensteins  ist  Indessen  auch  Tieute  noch  der  Verbesse- 
rung Tahig,  das  Material  ist  wohl  auch  nicht  iihmer  ganz  rein,  so  das^  selbst  die 
neueren  Analysen  an  manchen  Fefijern  leiden  dürften .  Wir  stellen  .^le  hier  nach 
dem  Chromgelialt  zusammen. 

1.  Beresow.    Moberg:   J.  f.  pr.  Ch.  43,H9. 

2.  Baltimore.     Krystallisirl.    Abich :   Pogg.  Ann.  23,338.' 

3.  Baltimore.    Derb.    Abich. 

4.  Dunn-Mountain,  Neuseeland.    V.  G.  4,M5.     Petersen:   Mittheilungen. 

5.  Texas,  Lancasler  Co.,  PennsylvanicHi.    a.  Rg.   b.  Franke:  In  mein  Lab. 
ß.   Soe   Memphramagog,    Canada.      Hunt:    Logan   Report   of  Geology  of 

Canada  1849. 

7.  Bolton,  Canada.    Hunt. 

8.  Australien.    V.  G.  4,534.    Schultz:   In  mein.  Lab. 

9.  Vollerra,  Toscana.    Bechi :    Am.  J.  Sc.  (2)   14,62. 

10.  Grochau,   Schlesien.     V.  G.  4,02.    Book:  Dissertatimi,  Breslmi  1868 
und  Web.sky:   Ztschr.  d.  geoL  Ges.  25,394. 

11.  Lherz,   Pyrenäen.    Aus  Lherzolith,  V.  G.  4,08.    D*hicwir:  Belli,  geolog. 
29,413   (1862). 


12.   Hoflieim,  B 

aiern.     Aus 

;  Olivineinschlüsser 

1  des  Basalts 

Hilger:   Jahrb 

Min.  1866, 

385. 

1. 

2. 

3. 

4. 

Chromoxvd 

• 

64,76 

60,04 

55,37 

55,54 

Thonerde 

10,93 

11,85 

13,97 

12,13 

Ei.senoxydul 

18,59 

20,13 

19,13 

18,47 

Magnesia 

6,74 

7,45 

10,04*) 

14,08 

101,02 

■ 

99,47 

98,51 

100,22 

öa. 

5b.                6. 

7. 

S. 

Chromoxyd 

56,55 

M  M 

5o, 

14          49,75 

45,90 

45,46 

Thonerde 

0,86 

•• 

75           11,30 

3,20 

7,29 

Eisenoxydul 

30,23 

i8, 

,88          2t, 28 

35,68 

43,39 

Magnesia 

9,89 

9, 

39           18,13 

15,  »3 

4,28 

97,53 

99, 

16        100,46 

99,«4 

102,42 

9. 

10. 

11. 

12. 

Chromoxyd 

4i,23 

40,30 

8,0 

7,23 

Thonerde 

20,83 

29,86 

56,0 

53,93 

Eisenoxvdul 

* 

35,62 

15,25 

24,9 

14,4  1 

Magnesia 

0 

14,57 
99,98 

10,3 
99,2 

23,59 

100,68 

98,86 

*)  In  Abich 's  Abb.  ist  die  Menge  des^O^  und  die  Summe  unrichtis.  Eine  J^ 
ChnmieiMOStainfl  von  BalUmore  von  RIvoi  (Ana.  €k.  Pb.  (t)  t0,t«2)  gwvto' 
giebt  2,07  Kolk,  0  Magnesia  und  in  Summa  96,5  p.  G.  •  •     '.irf.ifc 


VeriitiMlaiigen  von  Monoxyde«  and  Sesqaioxyden. 


143 


Das  Atoniverhältniss  der  Radikale  und  d«s  Sauerstoffs  ist  in : 


1.      —    4 

r    4,31 

2.     —   4    ; 

4,36 

3.     —   4    : 

4,4 

4.      —   4    : 

<,3 

5a.    =    \    '. 

^i 

5b.   —   4    : 

4,32 

6.     —   4    : 

4,25 

Die  Mehrzahl  entspricht  mithin 

7. 

=:x 

:    4,22 

8. 

ÄS 

4,4  5 

9. 

— 

1,3 

40. 

=s 

4,33 

44. 

— * 

4,36 

4  2. 



4,34 

mithin  der  allgemeinen  Formel  R'*^  0*. 
Berechnet  man  jedocli  das  VerhSItniss  (Fe,  Mg)  (Cr,  AI) ,  welclies  =4:2  sein 

II  VI 

mussf  (R  P'  R  $==e  4  :  4)»  so  ergiebt  sich  iiasseU^ 


I. 


bei 


2. 

^m^mm  i     M  ;       * 

^,49 

3. 

4,93 

9. 

:    2,0 

40. 

:    4,94 

41. 

^■^^^~         1 

2,0 

IL 
bei     4.     = 


Iff. 


4.     — 

:    4,60 

5t.    = 

• 

:    4,4  5 

5b.  — 

:    4,3« 

6.      — 

:    4,47 

7.      — 

:    0,76 

8.       ss=a 

J 
1 

0,98 

42.      — 

1 

■ 

4^46 

bei   4 


2,5 


Wir  liHtlen  demnach  drei  Chruppen  Ton  Chromei.senstein  au  unterscheiden : 

1.  Gruppe.    Sie  enthalt  das  Eisen  ausschHcssh'ch  als  Fe  (als  Ri8eno\ydu4 ■ ,  kein 
Fe  'kein  Eisenowdl .    Die  hierher  gehörigen  sind  Mif;chungen. 

'  /  Mg  \  /  Cr  \      ,  _  f  Mg  0  \   f  €r  0-^  \^ 
(  Fe   j   (  AI  /    "^    ~  \  Fe  0    )   {  AI  0'»  j 
Hier  sind  die  Atomverhältni.sse : 


Mg  : 

Fe 

AI   : 

€r 

2.      \    : 

!,5 

4 

:    3,4 

3.      4    : 

4 

4 

2,6« 

9.      0 

4 

:    4,43 

4  0.      4    : 

0,6 

4 

:   0,9 

4i.      4    : 

4,35 

10,4 

4 

II.  Gruppe.  Sie  enthält  Fe  und  ^e  (d.  h.  Eisenoxydul  und  Eisenoxyd),  deren 
Menge  durch  Rechnung  gemäss  der  Fipnnel  RR  0*  zu  suchen  sind.  Auf  diese  Art 
geben 


4 

» 

5b. 

8. 

42. 

Chromoxvd 

• 

55,54 

55,44 

45,46 

7,23 

Thonerde 

42,13 

5,75 

7,29 

53,93 

Eisenoxyd 

6,68 

44,60 

20,87 

41,38 

Eisenoxydul 

42,46 

18,44 

24,61 

3,87 

Magnesia 

44,08 

9,39 

6,28 

23,59 

100>89 

4  00,32 

404,51  (!) 

400.  ' 

Hier  ist 

Mg  : 

Fe 

Fe 

:    AI   : 

€r 

4. 

2 

:    4 

1 

:      3 

:   9 

5b.    4 

:    1,1 

1,3 

1 

:    6,5 

8. 

4 

:    2 

i 

1 

:    4 

42. 

H 

:    1 

1,5 

:    H 

:    4 

III.  Gruppe*    Hv 

er 

steht  allein 

der  Chromei 

senstein  von 

Beresow  (No.  0,  in 

welehem  Moberg  auf  Grund  seiner  Analyse  annim 

mt,   es  enthalte  neben  €r  auch  Cr 

üiitafiteQioxvd  und  Chromo 

xvduli 

• 

, 

144 


Yerbifkiuogen  von  Monoxyden  und  Sesquioxydea. 


40,93 
59,83 

4,39 
48,59 

6,74 


Bereohnel 
Thoiierde 
(Ihromoxyd 
Chroinoxydul 
Eisenoxydul 
Magnesia 

400,48- 
Atomverhältniss 
Cr  :  Mg  :  Fe  =  4  ;  3  :  4 
AI  :  €r  :^  4  :  4 
Diese  Annalimc  ist  indessen  noch  zu  bestätigen. 

Was  den  Wechsel  der  isomorphen  Bestandtheile  anlangt,  so  fehlt  Mg  blos  in 
einem  einsigen  (Ihromeisenstein  ;9i.     Aluminium,  bisweilen  auch  nur  in  geringer 
Menge   vorhanden,    herrscht   in  den   Picotit  genannten  Abänderungen  aus  dem 
Olivinfels  vor,  da  in  ihnen  auf  4  At.  Cr  4  0 — 4  2  At.  Al^ kommen. 
Ueber  die  Zusammensetzung  verschiedener  Chromeisensieine : 
Clouet:   C.  rend.  67,762. 
C.  Peligot:   ib.  874. 

Technische  Untersuchungen  sind  mehrfach  vorhanden. 
Vgl.  Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  4  2,424.    (Ch.  v.  d.  Militärgrenze.] 
Irit.  —  Nach  Hermann  fmdet  sich  unter  den  beim  Auflösen  uraUfichen  Platins 
bleibenden  Rückständen  eine  graphitähnliche  schwarze  Substanz,  welche  56,04  Ir, 
9,53  Os,  9,72  Fe,  9,46  Cr  (16,25  0-  enthält. 
Er  deutet  sie  als 

0^ 

0» 

Fe  O  )         (^r  03 

Claus  bezweifelt  mit  Recht  die  Existenz  einer  Verbindung  der  Oxyde  von  Platin- 
metallen,  und  hält  Hermann  s  Irit  für  ein  Gemenge  von  O.smirid  und  Chromeisenstein. 
Claus:   J.  f.  pr.  Ch.  80,285. 
Hermann:   Ebend.  23,i76. 


Ir  0  I         Ir  0^ 
Os  O   [    <  Os  0^ 


c.  Anderweiljige  R^  0^ 
Uansmannit. 

Verhält  sich  wie  Pyrolusit,  giebt  aber  beim  Glühen  keinen  Sauerstoff. 
Entwickelt  mit  ChlorwasserstolTsäure  Chlor. 

4.   Ilfeld,  Harz.    Turner:   Pogg.  Ann.   14,222. 

2.  Ilmenau,  Thüringen.    V.  G.  4,856.    Rg.:   Eb.  124,524. 

3.  Filipstad,  Wermland.    Rg.:   Desgl. 


4. 

2. 

3. 

Sauerstofl" 

7,22 

7,40 

6,95 

Manganöxyd 

ul            94,90 

92,48 

92,42 

Baryt 
Kalk 

0,14 

0,44*) 

0,4  3 
0,44 

Magnesia 
Kieselsäure 

0,34 

0,4  7**; 

0,44 

Wasser 

0,43 

<rf 

0,34 

.!  •  ■ 

4  00. 

*i  . 1 1    1  ■ 

99,89 

100,09«     "  ' 

♦;  Im  Max.  0,60.         ♦•] 

Desgl.  0,9. 

•  I •  1  •         ■<    ( 

1        'iticMMl 

li! 


229             «00. 

:        3^ 

Oder  3MiiO  —   213 

—     93 

:       69 

0—16 

—        7 

100 

229 

100 

Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden.  |45 

Manganoxydoxydul,  ^»^  0*  =  {  ]Sj^2  o3  } 

3  AI.  Mangan  ==      165     =     72,05 

ii    -    Sauerstoff      =       64     =     27,95 

OderMnO    =     71      = 
Mn2  0»  =  158     = 

229 

Crednerit. 

V.  d.  L.  schmelzen  dünne  Splitter  an  den  Kanten.  Giebt  mit  Borax  ein  dunkel- 
violettes, mit  Phosphorsalz  ein  grünes,  beim  Abkühlen  blaues,  und  in  der  inneren 
Flamme  rothes  Glas. 

In  Wasserstoff  geglüht,  wird  er  hellbraun;  Chlorwasserstoffsäure  löst  ihn,  ohne 
Chlor  zu  entwickeln,  mit  Hinterlassung  von  metallischem  Kupfer  auf. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Chlorentwicklung  zu  einer  grünen 
Flüssigkeit  auf. 

Ein  schwarzes,  blättriges  Mineral  von  Friedrichsrode  am  Thüringerwald,  mit 
Psilomelan  und  Yolborthit  vorkommend,  von  Credner  entdeckt  und  Mangan- 
kupfer  genannt.    V.  G.  =  5,034  Credner,  4,977  Hg. 

1.  Credner:   Pogg.  Ann.  74,546. 

2.  Rammeisberg:  Ebend.  74,559. 

1.  2. 


a. 

b. 

Sauerstoff 

(4,82) 

•5,78 

Manganoxydul 

51,38 

52,55 

51,69 

Kupferoxyd 

42,40 

40,65 

40,02 

Baryt 

0,52 

1,48 

1,04 

Kalk 

0,63 

—        i 

Wasser 

0,25 

100.  100,46 

Andere  von  mir  untersuchte  Proben  waren  ärmer  an  Kupfer  und  reicher  an 
Mangan,  und  scheinen  mit  Psilomelan  gemengt  zu  sein.  Auch  verloren  sie  heim 
Glühen  etwas  am  Gewicht,  was  bei  den  kupferreichsten  nicht  der  Fall  ist. 

Der  Sauerstoff  des  Mn  0  ist  in 
1.     =   11,58 

2a.    =   11,84   j-  Mittel  =  11,69    |  =  5,84 
3b.   =   11,65 
Dies  zeigt,  dass  das  Mangan  als  Manganoxyd,  Mn^  0^,  vorhanden  sein  muss. 
Ferner  ergiebt  sich  aus  den  Analysen,  dass  2  Mol.  desselben  mit  3  Mol.  Kupferoxyd 
verbunden  sind, 


^""'"""={S}'"  =  {^«^o.} 


2Mn03     =     316      =     57,02 
3CuO       =     238,2  =     42,98 


20     —     32      — 

5,77 

4MnO     —  284      — 

51,25 

3CuO     —  238,2  — 

42,98 

554,2  100. 

554,2       «lOO. 

ist  hierher  gestellt,  obgleich  er  nicht  =  R^  0*  sondern  R^  0^  ist. 

4b.  d.  Mineralcheroie.  11.  10 


j46  Verbiruiun^en  von  Monoxyden  und  Sesqolotydeil. 

Mennige. 

Die  selten  vorkommende   natürliche  Mennige  verhält  sich  der  künstlich  dar- 
gestellten gleich.    Analysen  sind  nicht  vorhanden,  doch  darf  man  glauben,  sie  be-  ' 
stehen,  gleich  der  letzteren,  aus  3  At.  Blei  und  4  At.  Sauerstoff, 


^'^'=={  WO^}  ^^^^  {^PbO^} 


3.  SesquioxydeR2  03  =  RO^ 

Korund. 

V.  d.  L.  unveränderlich;  wird  von  Borax  und  Phosphorsalz  schwer,  von  Sodi 
gar  nicht  aufgelöst.  Wird  das  feine  Pulver  mit  Kobaltauflösong  befeuchtet  nnd  dann 
in  der  äusseren  Flamme  stark  und  anhaltend  geglüht,  so  förbt  es  sich  blau. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegritfen,  jedoch  durch  massig  concentrirte  Schwefel- 
säure im  zugeschmolzenen  Rohr  bei  höherer  Temperatur  aufgelöst.  Er  lässi  sich 
durch  Schmelzen  mit  ätzenden  Alkalien  oder  mit  saurem  schwefelsaurem  Kali  auf- 
schliessen. 

11.  Rose:   Pogg.  Ann.  51,279. 

Torb.  Bergman  hatte  im  Saphir  35  p.  G.  Kieselsäure  dtid  5S  Thötterde  zu  finden 
vermeint.  Klaproth  bewies  1795,  dass  dieser  Edelstein  97,5  Thonerde  mit  wenig 
Eisenoxyd  und  Kalk,  aber  gar  keine  Kieselsäure  enthält,  mithin  krystallisirte 
Thonerde  sei.  Dagegen  hatte  er  in  dem  Korund  5,5 — 6,5  p.  C.  Kieselsäure  ge- 
funden. H.  Rose  zeigte,  nachdem  man  längst  Rubin  und  Saphir  als  Abänderungen 
des  Korunds  erkannt  hatte,  dass  auch  der  letztere  nur  aus  Thooerde  bestehe,  und 
dass  die  Analyse  keine  Kieselsäure  liefere,  wenn  man  das  Reiben  des  harten  Minerals 
in  Achatschalen  vermeidet. 

Chenevix:   Phil.  Transact.   1802,  327. 

Muir:   Thomson  Out  1.  1,212. 

Klaproth:   Beilr.  1,47  und  81. 

H.  Rose:   A.  a.  0. 

Tennant:   Gilb.  Ann.  12,249. 
Neuere  Analysen : 

\.  Orient.  Saphir.    Smith:   Am.  J.  Sc.  (2)  t0,354. 

2.  Orient.  Rubin,    a.  Smith,    b.  Terreil :   0.  rend.  59,1047. 


4. 

a. 

2. 

b.  . 

Thonerde 

97,51 

97,32 

96,19 

Eisenowd 

1,89 

1,09 

4,10 

Kiesehsäuro 

0,80 
100,20 

1,21 
99,62 

100,29 

Im  Korund  aus  Kleinnsieh  (3.)  und  \n  dem  aus  Ostindien  (4.)  fand  Smith 

3.  4. 

Tlionerde  86,6—92,4  84,5 — 93,1 

Eisenoxyd  1,7 —  8,2  0,9 —  7,0 

Kieselsäure  2,0 —  3,8  0,9 —  4,0 

Wasser  07—  3,7  2,8—  3,1  .  » .j 


Se8<}uiofty4«.  1 47 


JHt  Korund  (Rulxiii,  Saphir  etc.]  ist  also 

Thonerde*),  K^  0*  =  AI  0» 

2  At.  Aluminium     =     54,6     =     63, Ä 

3  -    Sauerstoff      =     48,«     =     46,8 


402,6  400. 

Smith  macht  auf  den  Wassergehalt  aufmerksam,  da  er  die  Gegenwart  von 
Diaspot  oiehl  benierken  konnte. 

Oenth  hat  neuerlich  über  das  Yorkonmien  des  Korunds  und  seine  vielfachen 
UfMWMidlungen  in  andere  Hineralien  ausführliche  Untersuchungen  angestellt.  Er 
^cAangl  zu  dem  Schluss,  dass  der  Konuid  zu  der  ^it,  als  der  OKvin  sich  in  Ser- 
pentin verwandelte,  gebildet  wurde  (die  Thonerde  stammte  aber  doch  nfoht  von 
jenem  her]  und  dass  aus  ihm  später  Spinell,  Cyanit,  Turmalin,  Chlorit  und  OMmmer 
u.  s.  w.  hervorgingen. 

J.  f.  pr.  Gh.  (2)  9,46. 

Smirgel.  Die  unreinen  Abänderungen  des  körnigen  Korunds,  welche  diesen 
Namen  führen,  hat  besonders  Smith  analysirt. 

A.  a.  0.  und  Am.  J.  Sc.  (2)  42,83. 

Danach  enthält  der  Smirgel  aus  Kleinasien  (Naxos)  60 — 80  Thonerde,  8,6 — 33,2 
Eisenoxyd,  4,6 — 9,6  Kieselsäure  und  1,9 — 5,6  Wasser. 

Neuerlich  macht  Kämmerer  auf  einen  Chromgehalt  mancher  Smirgel  auf- 
merksam. 

J.  f.  p.  Ch.  (2)  4  1,79. 

Elsenglaiiz. 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  wird  in  der  inneren  Fläche  schwarz  und  magnetisch, 
und  verhält  sich  sonst  wie  ELsenoxyd.  In  Wasserstoflgas  lässt  er  sich  in  Glas- 
gefassen  nicht  reduciren,  was  bei  amorphem  Eisenoxyd  doch  leicht  und  vollständig 
geschieht. 

In  Chlorwasserstoflsäure  schwer  (mit  gelber  Farbe)  auflöslich. 

Der  Eisenglanz  ist 

Eisenoxyd,   Fe^  0»  =  Fe  0^ 

2  At.  Eisen  ==      4  42     =     70 

3  -   Sauerstoff      =       48     =     30 

460  400. 

Geriuge  Verunreinigungen  kommen  selbst  in  isrystallisirtem  Eisenglanz  vor. 
Ein  blättriger  von  Wicklow,  Irland,  enthält  95,72  Eisenoxyd,  0,49  Manganoxyd, 
0,98  Thonerde  und  4,84  Kieselsäure. 

Mallet:  J.  Dublin  geol.  Soc.  4,273. 

Eisenoxydul  im  Eisenglanz.  In  dem  von  Elba  fand  ich  bis  0,8  p.  C.  Eisen- 
oxydul (ui)d  0,4  Magnesia).  Viel  reicher  an  jenem  erwies  sich  aber  ein  krystalli- 
sirtcr  Eisenglanz  vom  Vesuv  (V.  G.  5,303).    Derselbe  war  stark  magnetisch  und  gab 

Eisenoxyd  96,45 

Eisenoxydul  3,4  4 

Magnesia  0,74 

400. 


Thonerde  enthält  beide  Beslandlheile  fast  genau  in  dem  umgekehrten  VerhKlt- 
Kle  sei  säure  die  ihrigen. 

40» 


1 48  Sesquioxyde. 

Mit  dem  Magnet  behandelt,  wurde  ein  Antheil  ausgezogen,  welcher  in  Wasser- 
stoff tSji  p.  C.  Sauerstoff  verlor,  woraus  ein  Gehalt  an  Eisenoxydul  von  mehr  als 
20  p.  C.  sich  berechnen  lässt. 

Die  Gegenwart  des  Eisenoxyduls  lässt  sich  entweder  aus  einer  Beimengung  von 
Magneteisen  oder  durch  die  Annahme  einer  Isomorphie  der  Oxyde  R  0  und  ft  0' 
erklären. 

Titangehalt.  Berzelius  hatte  im  Eisenglanz  von  Elba  etwas  Titan  gefunden,  kh 
habe  reine  Rrystalle  (V.  G.  5,283)  frei  von  Titan,  in  anderen  (Y.  G.  5,240  höchstens 
a,3  p.  C.  Titansäure  gefunden.  Dagegen  giebt  es  Eisenglanz,  den  man  mit  gleichem 
Recht  Titaneisen  nennen  kann,  wie  z.  B.  der  von  KragerÖe  und  vom  Tayetschtlial 
(s.  Titaneisen). 

Berzelius :    Pogg.  Ann.  1,81. 

Rotheisenstein.  Ist  ein  niemals  reines  Eisenoxvd.  Schnabel  hat  in  einer 
Abänderung  von  Wetzlar  92,45  Eisenoxyd,  0,65  Thonerde,  Kalk,  Magnesia,  0,49 
Phosphorsäure,  5,63  Kieselsäure,  1,08  Wasser,  in  anderen  Proben  von  dort  aber 
bis  23  p.  C.  Kieselsäure  gefunden. 

Privatmittheilung. 

Martit.  Reguläre  Oktaeder,  nur  aus  Eisenoxyd  bestehend,  und  meist  für  eine 
Pseudomorphose  nach  Magneteisen  erklärt. 

Den  Martit  aus  Brasilien  untersuchte  zuerst  v.  Kobell ;  ich  fand  sein  V.  G.  = 
5,155,  also  kleiner  als  das  des  Eisenglanzes,  und  1,83 — 2,30  p.  C.  Eisenoxydul. 

Dewalque  analysirte  Martit  von  Arlon.  Oktaedrische  Krystalle  vom  Vesuv  (Fosso 
di  Cancherone),  mit  etwas  Eisenglanz  verwachsen,  Y.  G.  5,235,  stark  magnetische 
von  braunschwarzem  Pulver,  fand  ich  bestehend  aus  : 

Eisenoxyd  92,91 

Eisenoxyd  11 1  6,17 

Magnesia  ^    0,82 

99,90 

Sie  sind  also  kein  Magnoferrit,  und  lassen  dieselbe  Deutung  wie  der  Martit  zu. 
Dewalque:   Instit.   1859,  330. 
v.  Kobell:   Schwgg.  J.  62,196. 
Ramnielsberg:   Pogg.  Ann.  104,547. 

Titanelsen. 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  rundet  sich  im  Reductionsfeuer  etwas  an  den  Kanten 
(das  Titaneisen  von  Uddewalla  ist  nach  Plantamour  schmelzbar) .  Reagirt  mit  den 
Flüssen  auf  Eisen ;  die  Phosphorsalzpcrle  wird  in  der  inneren  Flamme  roth  und  nach 
Behandlung  mit  Zinn  violet.    Mit  Soda  und  Salpeter  giebt  es  oft  Manganreaction. 

In  Wasserstoff  geglüht,  verliert  es  zwischen  5  und  29  p.  C.  Sauerstoff,  und 
zwar  um  so  mehr,  je  eisenreicher  es  ist,  denn  hierbei  wird  nur  das  Eisen  zu  Metall 
reducirt,  und  die  graue  Masse,  mit  verdünnter  Schwefelsäure  behandelt,  hinterlSsst 
einen  dunklen  Rückstand,  welcher  beim  Glühen  an  der  Luft  zu  gelblicher  oder  rdth- 
lieber  (eisenhaltiger)  Titansäure  wird. 

Chlorwasserstoffsäure  löst  viele  Titaneisen  vollständig,  titanreiche  mit  Zurück- 
lassung von  etwas  Titansäure  auf.  Die  meist  gelbe  Auflösung  reagirt  auf  beide  Oxyde 
des  Eisens. 

Mit  Schwefelsäure  erhitzt,  wird  das  Pulver  von  Titaneisen  dunkelblau;  die 
Farbe  verschwindet  auf  Zusatz  von  Wasser,  indem  sich  Titansäure  abicheidgt 
(Aehnlich  verhalten  sich  Wolfram  und  Niobit.)    Scheerer.  ->  run 


Sesquioxyde.  149 

Dies  Verhalten  beruht  darauf,  dass  Titansäure  von  Eisenoxydul  reducirt  wird. 
Ein  Gemenge  von  jener  und  von  wasserfreiem  Eisenvitriol  verhält  sich  beim  Erhitzen 
mit  Schwefelsäure  ebenso ;  die  Auflösung  enthält  Eisenoxyd,  und  das  blaue  Pulver 
wird  beim  Auswaschen  weiss.    Rammeisberg. 
*   Scheerer:  Pogg.  Ann.  64,489. 

Mit  Chiorwasserstoffsäure  und  Kupfer  bei  Lultausschluss  behandelt,  geben  die 
verschiedenen  Titaneisen  eine  violette  Auflösung,  in  welcher  neben  Kupfer-  und 
Eisenchlorür  Titansesquichlorid  enthalten  ist. 

Im  J.  1794  fand  Gregor  in  einem  schwarzen  magnetischen  Eisensand  von 
Menaccan  an  der  Seeküste  Cornwalls  ein  neues  Metalloxyd,  von  dem  Klaproth  drei 
Jahre  später  bewies,  dass  es  identisch  sei  mit  dem  von  ihm  im  Rutil  (rother  Schörl) 
entdeckten  Titanoxyd  (Titansäure).  Klaproth  analysirtc  selbst  verschiedene  Titan- 
etsen,  und  ihm  folgten  Cordier,  Berthier  und  Yauquelin.  Allein  erst  seit  H.  Rose 
(48^0  die  Titansäure  rein  darstellen  und  vom  Eisen  scheiden  lehrte,  datiren  genaue 
Analysen,  welche  er  selbst  an  Titaneisen  von  Egersund  und  der  Iserwiese  anstellte. 
Mosander  machte  1829  eine  Reihe  von  Analysen  bekannt,  fand  Zinnsäure  und 
Magnesia  im  Titaneisen,  und  sprach  seine  Ansicht  über  die  chemische  Natur  des 
Titaneisens  aus,  nachdem  auch  G.  Rose  die  Krystallform  des  Titaneisens  vom  Urnen- 
gebirge  als  der  des  Eisenglanzes  gleich  erkannt  hatte.  Dann  beschäftigte  sich 
v.  Kobell  mit  der  Untersuchung  von  Titaneisen,  wobei  sich  ergab,  dass  das  von 
Mobs  als  axotomes  Eisenerz  zum  Eisenglanz  gerechnete  Mineral  von  Gastein  ein 
titanreiches  Titaneisen  sei.  Delesse,  Marignac,  Plantamour  u.  A.  arbeiteten  in  gleicher 
Richtung.  • 

Durch  diese  Arbeiten  war  erwiesen,  dass  alle  Titaneisen  im  Wesentlichen  aus 
Titan,  Eisen  und  Sauerstoff  bestehen,  allein  sie  hatten  auch  gelehrt,  dass  das  Yer- 
hältniss  der  Bestandtheile  kein  constantes,  der  Titangehalt,  als  Ti  0^  berechnet^  von 
\0 — 60  p.  C.  varürend  sei. 

H.  Rose  hatte  die  in  der  sauren  Auflösung  des  Titaneisens  enthaltenen  beiden 
0\yd6  des  Eisens  ihrer  Menge  nach  zu  bestimmen  gesucht.  Mosander  hatte  dies 
durch  den  Sauerstoffverlust  beim  Glühen  in  Wasserstoff  ausgeführt.  Kobell  bediente 
sich  der  von  Fuchs  eingeführten  directen  Methoden.  Allein  die  Resultate,  welche 
verschiedene  Untersucher  von  dem  nämlichen  Titaneisen  erhielten,  waren  oft  sehr 
verschieden.    Z.  B.: 

Fe  03 
Egersund.  Derb.  H.  Rose  42,70 

Mosander       23,2 — 29,1 
v.  Kobell  28,6 

Ilmengebirge.  Krystall.  Mosander  H,2 

Delesse  40,7 

Mosander  hatte  nach  seinen  Versuchen  angenommen,  dass  in  allen  (von  ihm 
geprüften)  die  Mengen  der  Titansäure  und  des  Eisenoxyduls  =1:1  Mol.  seien, 
der  Rest  des  Eisens  aber  als  Eisenoxyd  vorhanden  sei.  Da  Eisenglanz  und  Titan- 
eisen isomorph  sind,  so  war  das  letztere 

Fe  0  .  Ti  02  +  n  Fe  0^ 
oder  Fe  Ti  0^  +  n  Fe  Fe  0», 

wodurch  die  Isomorphie  des  Ganzen  mit  dem  zweiten  Gliede  erklärlich  wurde. 

H.  Rose  machte  nun  darauf  aufmerksam,  dass  die  variablen  Mengen  der  beiden 
Oxyde  des  Eisens  bei  derselben  Abänderung  doch  fast  der  nämlichen  Eisenmenge 
entsprechen,  wie  dies  auch  aus  den  mitgetheilten  Zahlen  folgt.  Dies  führte  ihn  auf 
die  Yermuthung,  jene  Schwankungen  seien  durch  die  Methoden  hervorgerufen,  die 
Titaneisen  enthalten  gar  keine  Titansäure  und  kein  Eisenoxydul,  sondern  bestehen 


FeO       — 

Fe 

13,57 

40,44 

27,2—29,2 

27,9 

41,72 

36,5 

36,23 

U,l 

39,46 

1 50  Sesquioxyde. 

nur  aiis  Titaooxyd  und   Eisenoxyd,  Ti  0^  und  Fe  0*,  deren  analoge  Zusamoien- 
Setzung  ihre  Isomorphie  bedingen.    Beim  Auflösen  in  SUure  setzen  sich  beide  um: 

Ti^  03  :  Fe2  O»  =r  «(Fe  O  .  Ti  0^). 

Enthalt  ein  Titaneisen  n¥e  0^  gegen  Ti  O^,  so  gehen  n — \  Mol.  des  ersierea 
mit  in  Lösung. 

Diese  Ansicht  fand  viel  Beifall,  wiewohl  Berzelius  ihr  nicht  beipflichtete. 

Ich  suchte  zu  zeigen,  dass  KobelFs  Versuche  am  Titaneisen  von  Gastein  mit 
H.  Rose's  Annahme  sich  nicht  vertragen,  und  dass  der  Magnesiagehalt  des  Titan- 
eisens ebenfalls  unerklärt  bleibe.  Infolge  dessen  unternahm  ich  im  J.  4  858  eine 
grössere  Reihe  von  Versuchen,  deren  Resultat  folgendes  ist : 

Die  verschiedenen  Titaneisen  liefern  bei  der  Analyse  der  grossen  Mehrzahl  nach 
gleiche  Mol.  TitansUure  und  Eisenoxydul;  aber  nur  wenige  sind  ausschliesslich 
FeTiO^;  die  meisten  enthalten  ausserdem  Eisenoxyd  in  grösserer  oder  geringerer 
Menge.  Allein  ein  kleiner  Theil  des  Fe  in  dem  Titanat  ist  immer  durch  Mg  ersetzt, 
ja  es  giebt  ein  krystallisirtes  Titaneisen  (von  Layton's  Farm),  welches  gleiche  Mol. 
Fe  Ti  03  und  Mg  Ti  0^  enthält. 

So  lange  man  nun  nicht  die  Magnesiumverbindung  als  Mg^  0^,  Ti^  O^  betrachten 
kann,  was  nicht  thunlich  erscheint,  ist  Mosander's  Ansicht  von  der  Natur  des  Titan- 
eisen vorzuziehen. 

H.  Rose:  Pogg.  Ann.  3,1 63.  15,276.  62,  H 9. 

Berzelius:  Jahresb.  25,368. 

Klaproth:  Beitr.  2  und  5. 

Kobell:  Schwgg.  J.  6i,59  und  245.  J.  f.  pr.  Ch.  1,87.  ^4,109.  Pogg.  Ann. 
62,599. 

Mosander:   Pogg.  Ann.  t9,2H. 

Kammelsberg:   Ebend.  104,497. 

In  der  folgenden  Uebersicht  sind  die  Analysen  Anderer,  welche  FeO  und  FeO* 
nicht  angeben,  so  berechnet,  dass  Ti  :  Fe  =  1  :  t  At.,  und  der  Rest  des  Eisens 
als  Fe  genommen  ist. 

I.  Titansaures  Eisenoxydul. 
Fe  Ti  03. 
f.  St.  Christophe  bei  Bourg  d'Oisans,  Dauphinö  (Crichtonit) .  Von  Berzelius 
als  titansaures  Eisenoxydul  erkannt.     In  scharfen  Rhomboedem   kr^- 
stallisirt;   V.  G.  4,727.    Marignac:  Ann.  Ch.  Pharm.  (3)  14,50. 

2.  Ingelsberg  bei  llofgastein  (Axotomes  Eisenerz,  Kibdelophan) .  Kry- 
stallisirt,  Pulver  schwarz,  unmagnetisch,  a.  V.  G.  4,661,  von  Kobell. 
b.  V.  G.  i,689.   Rg. 

3.  Maxhofen  bei  Deggendorf,  Bayern.  Derb,  V.  G.  4,692.  J.  Müller: 
Jahresb.  1859,  775. 

4.  Rio  Chico,  Provinz  Antioquia,  Neu-Granada.  Kömer  aus  dem  Goldsand. 
Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  51,445. 


1. 

2 

a. 

1 

b. 

3*). 

4. 

Titansäurc 

52,27 

59,00 

53,03 

52,07 

57,09 

Eisenoxyd 

1,20 

4,25 

2,66 

Spur 

Eisenoxydul 

i6,53 

36,00 

38,30 

12,98 

42. n 

Manganoxydul 

1,65 

4,30 

4,11 

0,80 

Magnesia 

— 

100,90 

1,65 
99,94 

"99716" 

— 

1 

100. 

100. 

1 

*)  Nach  Abzug  von  2,77  Kieselstture,  Thonerde  und  Kalk. 


SesqMioxyde. 

Oder 

i. 

a. 

2. 

3. 

4. 

Ti 

34,36 

3^,40 

31,82 

31,24 

34,25 

Fe 

0,84 

2,97 

1,86 

Fe 

36,20 

28,00 

29,80 

33,43 

32,75 

Mq 

0,91 

3,33 

3,19 

0,61 

Mb 

0,99 

— 

AtoipverhHUni^s. 

1. 

2b. 

3. 

Sa. 

4. 

Ti 

6,54 

6,63 

6,51 

7,38 

7,14 

11 

R 

6,47 

6,33 

6,58 

5,n 

5,96 

Fe 

0,07 

0J6 

0,27 

t5| 


II 

In  1.,  2b.  und  3.  ist  also  R  :  Ti=  I  :   I,  in  2a.  und  4.  hingegen  =  1:1,4  und  I  :  1,2. 
Die  ersten  ergeben 

Fe  Ti  0^ 
1  At.  Titan  =   48   =  31,58   =  Ti  0^  52,63 

1     -   Eisen  =   56  =  36,84  Fe  0    47,3J7^ 

3    -    Sauerstoff     =48  ==:  31,58  Jöö! 

152        100. 
Ist  das  Fe  O^  in  ihnen  ursprünglich  als  Fe  0  vorhanden ,  so  sind  die  Atomverhält- 
nisse R  :  Ti  =  6,84  :  6,61  und  6,63  :  6,65. 

Dagegen  ergeben  2a.  und  4.  weil  mehr  Tj,  und  zwar  Fo  :  Ti  =  5  :  7  und  5  :  6. 
In  Re^g  auf  No.  2  steht  locinc  Analyse  der  Kobcirs  enlgpgen. 

I|.  Isoqaorphe  Mischungen  von  titansaurein  £i$enoxydul  und 

titansaurer  M^ignesia. 

Lrtiytons  F^mi,  New  York.    Krys1^1hi)|rt ,  Pulver  braunschwarz ,  un magnetisch. 
V.  G.  4,313.    Rannnclsberg. 

Titiinsiiure  57,71  =Ti  34,70 

Eisenoxydul  26,82  =  Fe  20,87 

Magqesia  1 3 , 7 1  =  Mg  8,23 

Mapganoxydul  0,90  =^  Mn  0,70 

99,14 
In  diesem  von  Eisenoxyd  ganz  freiß»  titansaurem  )i^^>enp\ydul  ist  «Iso  je  ein  Mol. 
beider  Titaq^tf)  entl^alten : 

(  Fe  Ti  03  \ 
\MgTiO»/ 
2  At.  Titan  =  96  =  35,30  =  Ti  0*  .  58,52 

1     -   Eisen  =  56  =  20,59  Fe  0      26,47 

1    -   Magnesium    =  24  =     8,82  Mg  0      15,01 

6    -   Sauerstoff     =  96  ==  35,29  "TÖÖ^ 

272       '\ÖÖ. 


III.  Isomorphe  Mischungen  von  titansaurem  Eisenoxydul  und  von 

E  i  s  e  n  o  X  y  d . 

(m 

\ 
Hierher  die  meisten  Titaneisen.    Die  Analysen  erstrecken  sich  nicht  immer  auf 

die  Bestimmung  der  beiden  Oxyde  de$  i^s^fi^;  «s  ist  düj^er  ^ev  Gehalt  aq  diesem 


mFeTi  OM 
nFe  03      / 


152 


Sesquioxyde. 


Metall,  wie  er  that^ächlich  vorliegt,  aufgeführt.    Sodann  sind  ev.  die  durch  Versuche 
gefundenen  Mengen  Fe  0  und  Fe  0^  angegeben. 

Diesem  Factisclien  gegenüber  ist  die  Berechnung  in  zweifacher  Weise  durch- 
geführt: A.  das  gefundene  Fe  [nebst  Mn  und  Mg]  ist  mit  dem  Ti  atomistisch  ver- 
glichen, und  das  ¥g  wiederum  mit  jenem,  um  m  und  n  zu  bestimmen.  B.  Aus  dem 
Ti  ist  die  Menge  Fe  (Mn,  Mg)  berechnet ,  welche  zur  Bildung  von  Fe  Ti  O^  erfordert 
wird;  der  Rest  des  Eisens  ist  als  Fe  genommen  und  das  Verhältniss  m  :  n  hieraus 
abgeleitet  worden.  Fehlte  die  Bestimmung  von  Fe  und  Fe  in  der  Analyse,  so  konnte 
natürlich  nur  die  zweite  Rechnung  eintreten. 

I .  Egersund,  Norwegen.  Derb,  Pulver  schwarz,  a.  H.  Rose.  Stark  mag- 
netisch, V.  G.  4,74—4,75.  Pogg.  Ann.  3,163.  ^5,«76.  b — d.  Mo- 
sander.  Zum  Theil  magnetisch.  V.  G.  4,787.  Pogg.  Ann.  ^9,tH. 
e.  von  Kobell.  f.  g.  Rammeisberg,  Nicht  magnetisch.  V.  G.  4,744 — 
4,791  [g.  später  von  einer  anderen  Probe). 


a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

f. 

g- 

Titansäure 

51,12 

39,16 

43,29 

41,11 

43,24 

51,30 

45,77 

Chromoxyd 

0,12 

0,34 

0,58^ 

") 

• 

Eisenoxyd 

43, -J? 

29,25 

23,61 

25,95 

28,66 

8,87 

14,10 

Eisenoxydul 

13,86 

27,32 

29,77 

29,06 

27,91 

39,83 

39,51 

Manganoxydu 

1       — 

0,21 

Magnesia 

2,31 

1,22 

1,94 

0,40 

1,14 

Kalk 

0,96 
99,33 

0,51 
98,71 

0,49 
99,13 

— 

108,20 

99,81       100,40 

100,52 

Fe 

10,78 

20,47 

16,53 

18,16 

20,06 

6,21 

9,87 

Fe 

30,25 

21,25 

23,15 

22,60 

21,71 

30,98 

30,73 

41,03*) 

41,72 

30,68 

40,76 

41,77 

37,19 

40,60 

Atomverhältniss  von 

• 

Ti       :     Fe 

5    :  Fe(R) 

Ti    :  Fe(R] 

Fe: 

•  Fe(R) 

b. 

49       .   18, 

4  :  45,8 

1,07  :   1 

:     2,5 

c. 

54      :  15 

:  45,2. 

1,2     :   1 

:     3 

d. 

51,4  :  16, 

2  :  46;3 

1,1     :   1 

:     2,9 

e. 

54      :  18 

:  39 

1,4     :  1 

:     2,2 

f. 

64      :     5, 

6  :  56,3 

1,14  :  1 

:  10 

g. 

57,2  :     8, 

8  :  58 

1         :  1 

6,6 

Mosander  bestimmte  die  Oxvde  des  Eisens  nicht  direct,  sondern  berechnete  ihre 
Menge  aus  dem  Verlust,  den  das  Titaneisen  beim  Glühen  in  Wasserstoff  erfährt. 
Diese  Methode  kann  leicht  zu  unrichtigen  Resultaten  führen,  da  schon  ein  kleiner 
Unterschied  im  Sauerstoff  die  relativen  Mengen  jener  beiden  Oxyde  wesentlich 
ändert ;  dennoch  zeigen  Mosander's  Analysen  das  Atomverhältniss  Ti  :  R  ziemlich 
gut  =  1  :  1 . 

H.  Rose's  Analyse  kann  nicht  in  Rechnung  kommen,  weil  der  (früher  bestimmte) 
Tit^uigehalt  mit  den  Oxyden  des  Eisens  8  p,  C.  Ueberschuss  geben  würde,  und  weil 
letztere  nach  Methoden  ermittelt  sind ,  welche  sich  später  als  zu  unzuverlässig  er- 
geben haben. 


•)  Früher  40,t  und  40,69.         ♦*)  Co  0,  Y  0. 


Sesquioxyde.  153 

Wir  sind  bei  der  Berechnung  von  der  Bestimmung  der  beiden  Oxyde  des  Eisens 
ausgegangen.  Man  kann  jedoch  auch  vom  Titan  ausgehen,  und  unter  der  Annahme 
von  (Fe,  Mg,  Mn)  Ti  0^  die  Menge  jener  berechnen. 

Man  erhält  dann 


b.                  c. 

d.                   e. 

f.                  g. 

Eisenoxyd          87,80            16,54            8^ 

1,69            16,43 

8,61             14,56 

Eisenoxydui       89,16            36,13            38,89            38,98 

45,45            39,10 

Atomverh'altniss. 

Fe  :  Fe  (R)  —  1  :8,86          1  :  4,8         1  : 

3,78          1   :  5,85           1   :  39          1   :  6,3 

(1   :  3)             (1   :  5)          (l   : 

4)            (1  :  5] 

(1   :  6) 

8.   limengebirge.  bei   Miask   (Ilmenit 

] .     Krystallisirt. 

Pulver   braunschwarz. 

schwach  magnetisch,    a.  und  b. 

Mosander.    c.  V. 

G.  4,811—4,873.    Rg. 

a. 

b. 

c. 

Titansäure              46,98 

48,01 

45,93 

Chromoxyd               — 

0,39 

V 

Eisenoxyd               10,74 

18,05 

14,30 

Eisenoxydul           37,86 

36,39 

36,58 

Manganoxydul          8,73 

8,46 

8,78 

Magnesia                  1,14 

0,61 

0,59 

Kalk                          — 

0,85 
100,16 

— 

99,39 

100,06 

Eisen                      37,04 

36,73 

38,41 

Atomverhältniss. 

Ti  :  Fe    :  Fe  (R) 

Ti     :  Fe  (R) 

Fe  :  Fe  (R) 

a.    58,7  :  6,7  :  59,3 

1         :     1 

1   :  8,8 

b.   60      :  7,8  :  54 

1,11  :      1 

1  :  7 

c.    57,4  :  9      :  56 

1         :     1 

1  :  6,8 

Oder  unter  Annahme 

von  Ti  :  R  —  1 

:   1 

Eisenoxyd     Eisenoxydul          Fe  : 

Fe(R) 

a.       11,37             37 

,39                  1  : 

8,3 

b.         8,77             39 

,33                  1  : 

10,9 

c.       13,17             37 

,53                  1  : 

6,9 

3.  Krageröe,  Norwegen.     Derb,  V. 

G.  4,701.    Rammeisberg. 

4.  Iserwiese,  Riesengebirge  (Iserin).  Körner,  früher  schon  von  Klaproth  und 
von  H.  Rose  uniersucht,  a.  Ein  grösseres  Korn.  V.  G.  4,676.  Rg. 
b.  Einige  kleinere  Körner.  V.  G.  4,745,  braunschwarzes  Pulver,  stark 
magnetisch.  Rg.  c.  Ein  stark  magnetisches  Korn.  Rg.  d.  Einige  kleine 
Körner,  V.  G.  4,758.  Rg. 

3.  4. 


a. 

b. 

c. 

d. 

Titansäure 

46,98 

48,80 

41,64 

39,70 

37,13 

Eisenoxyd 
Eisenoxydul 
Manganoxydul 
Magnesia 

11,48 
39,88 

1,88 

83,36 

30,57 

<,74 

1,57 

88,87 

85,00 

1,00 

4,66 

} 

87,08 

30,34 

8,83 

88,40 

89,80 

3,01 

8,97 

Eisen 

99,50 
39,00 

99,44 
40/13 

101,17 
39,65 

99,89 
48,51 

100,71 
48,59 

154 


Sesqoioxyde. 


Ti  :  Fe 


"Atom  verhall  niss : 
Fe  Ti  :  Fe 


Fe 


58,7  :     7,2  :  58,3 

1 

4a. 

53       :    14,6  :   49 

1,08 

• 

ib. 

52       :  16,7  :  50,4 

1 

4c. 

49,7  :    17       :  47,6 

1 

id. 

46,4  :    17,7  :  52,3 

1 

• 

J3 

Oder  wenn  Ti  :  V 

t» 

—  1   :   1  a 

inf^enoinuKMi  w 

Eisenoxyd 

K 

isenoxvdul 

• 

Fe  :  Fe  (R) 

3.         11,3 

40,00 

1  :  8,3 

ia.       20,23 

33,39 

1   :  4,2 

ib.      25,07 

28,  iO 

1   :  3,3 

4c.       25,49 

31,72 

1:3 

id.      33,0 i 

25,02 

1   :  1,25 

F« 

8 

3,36 
2,7 
2,8 


5.  St.  Paiilsba^,  Canada.    Körnig,  schwach  inagneiisch,   V.  G.   4,56 — 4,63. 
Hunt. 

6.  Cienaga,   Vto\  .  Antioquia,   S.-Am.    Körner  aus  dem  Goldsand.    Damour. 

« 

7.  (^hateau-Hicher,   Canada.      Nichtniagnctische  Körner,   V.  G.   4,65 — 4,68. 
Hunt. 

Hier  fehlt  die  Ei^enoxydulbestiniinung. 


o. 

ö. 

7. 

Titnnsäure 

48,6 

48,  i  4 

41,91 

Eisenoxyd 

51,6 

55,74 

59,56 

Manganoxydul 

1.69 

• 

Magnesia 

3,6 

1,51 

103.8 

.105,57 

102,98 

Eisen 

36,12 

39,02 

41,69 

Berechnet  mit  R  Ti  0» : 

Eisenoxyd 

13,20 

9,40 

20,71 

Eisenoxvdul 

3  4,56 

41,71 

37,96 

Summe 

99,96 

Ip0,94 

99,09 

Hier  wäre  das  Atoniverhaltni 

i^s: 

Fe: 

R 

5.  —  1   : 

7,4 

• 

6.  —  1  : 

10,2 

7.  —  1 

:     4,0 

8.  Ldchfield,  Connect.  (Washingtonit) .  Kryst^illisirt ,  schwcfch  ||i9gt|etisch, 
Pulver  schwarz,  V.  G.  4,986.  4.  Kendall:  Pana  MiQ.  b.  Mfurignac: 
A.  a.  0.     c.  Rg. ;  A.  a.  0, 

9.  Tvedestrand  bei  Arendal,  Norwegen.  KrystalUsirt.  Mosander.  «.Magne- 
tisch, V.  G.  4,745.  b.  Unmagaeii9oh,  V.  G.  ^,488  (wahrscheinlich  4,848, 
da  G.  Ro6«  i,931  füod}.    Mosaridef. 


S«fMfofoiryde. 

8. 

9. 

a. 

-  b.                  c. 

a. 

b. 

TitansUure 

25,28 

22,21           23,72 

24,32 

**)    .24,25 

Chromoxyd 

— 

— 

0,45 

Eisenoxyd 

5i,84 

59,07           53,71 

55, 

86 

60,16 

Eisenoxydul 

22,86 

18,72          22,39 

«9, 

70 

14,29 

Magnes 

ia 

99,98 

—                ( 

),75*) 
),66 

0,74 
100,62 

3,79 

100.              I0( 

102,94 

Eisen 

' 

54,07 

55,91           55,01 
.Vtonivcrhältniss. 

54, 

42 

53,22 

Ti  . 

Fe     : 

Fe 

Ti 

:  Fe 

Fe     :  Fe 

8a. 

31,6  : 

32,4  : 

31, 

8                   1 

1 

8b. 

27,8  : 

37 

26 

1,4 

8c. 

30 

33,6 

:  32, 

7                  1 

1,09 

1 

9a. 

28,3 

:  35 

:  29, 

2                  1 

1,2 

9b. 

30 

'  38 

:  23 

1,3 

1,65  . 

1 

Oder  Ti  :  fe  — .  1  :  1  gesetzt 

• 
• 

8c. 

9b. 

•» 

Eisenoxyd 

56, 1  i               5 

4,03 

Eisenoxydu 

l              20,20                19,80 

so 

• 

Summe 

100,81 

Fe  :  Fe 
8c.      1,2  :   1 

9b.      1       :  0, 

9 

155 


4  0.   Silberberg  bei  Bodenniais.    A.  Vogel:   Jahresb.   1856,  840. 

1 1.  fiisenaoh.    Derb,  nicht  magnetisch,  Pulver  schwarz,  V.  G.  =:  5,06.    Hg, 

12.  HÖrrejöberg,  Werniland.   Kleine,  schwachmagnetische  Körner.    Igelström: 
J.  f.  pr.  Ch.  64,62. 

13.  Ud|lewalla,  Schweden.    Derb,  schwachmagnetisch.    Plantamour:  Ebend. 
24,302. 


10. 

II. 

12. 

13. 

Titansäure 

18,53 

16,20 

17,51 

15,56 

Eisenoxyd 

63,00 

69,91 

84,24 

71,25 

Eisenoxydul 

17,79 

1  *,60 

11,32 

Manganoxydul      — - 

0,77 

Magnesia 

99,32 

0,55 
100,03 

101,75 

98,13 

Bisen 

57,94 

38,74 

58,97 

58,70 

Atomverhältniss. 

Ti   : 

Fe     :  Fe 

Ti  . 

Fe 

Fe  :  Fe 

10.       23,2  : 

40       :  22,2 

1 

:   1 

1  :  2 

11.       20,3  : 

44      :  20 

1 

:   1 

1  :  2,2 

13.       19,5  : 

44,5  :  16 

/ 

1,2 

:   1 

1   :  2,8 

«)  Worin  0,25  Mn  0. 


♦♦)  Worin  a,68  Sn  02. 


156 


SesqoioKyde. 


Oder  Ti  :  Fe  =  1  :   1  gesetzt  : 


Eisenoxyd 
Eisenoxydul 


12. 
66,77 
15,72 


13. 
68,31 
U,00 

97,87 


Also 


100. 
Fe  :  Fe 

12.  =  1  :  2 

13.  =  1  :  2,2 

14.  Aschaffenburg.     Derb,    blättrig,    polarmagnetisch.     Schon  von   Klaproth 
untersucht.    V.  G.  4,78.    v.  Kobell:    J.  f.  pr.  Ch.  1,87. 


Titansäure 

14,16 

Eisenoxyd 

75,00 

Eisenoxydul 

10,04 

Manganoxydul 

0,80 
100. 

Eisen 

60,30 

Atoüiverhältniss. 

Ti  . 

Fe: 

Fe                     Ti  : 

Fe 

Fe  :  Fe 

17,7 

:  47  : 

15                    1,2  : 

1 

1  :  3,1 

Oder  mit  Fe  Ti  0^ : 

« 

Eisenoxyd 

75,40 

Eisenoxydul 

9,94 

100. 
Fe  :  Fe  =  1  :  3,3. 

15.  Snaruni,  Norwegen.    Derb,  V.  G.  4,943.    Rammeisberg. 

16.  Binnenthal,  Wallis.    Kryst.,  V.  G.  5,127 — 5,150.    Rg. 

17.  Oak  Bowery,  Alabama.  V.  G.  4,827.    Mailet:  Am.  J.  Sc.  (2)  23,184. 

18.  St.  Gotthardt  (Eisenrose).    Krystallisirt,  Pulver  schwarz,  Dichimagnetisch. 
a.  V.  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  14,409.    b.  V.  G.  5,487.    Rammeisberg. 


15. 


16. 


17. 


48. 


a. 

b. 

Titansäure 

10,4" 

r         9, 

48 

10,24           42,67 

9,40 

Eiseno.xyd 

80,6c 

\        84, 

92 

93,37          82,49 

83,44 

Eisenoxydul 

8,9C 

1          8,60 

4,84 

7,63 

Manganoxydul 

- 

— 

0,44 

Magnesia 

100. 

99, 

,70 

0,0] 
103,61 

J            — 

— 

ß         400.           1 

100,58 

Eisen 

63,36        64, 

03 

65,36          61,51 

64,32 

• 

AtomverhUltniss. 

Ti 

:      Fe     : 

Fe 

Ti     : 

Fe             Fe  : 

:    Fe 

45.       13 

:    50 

42,4 

1 

:    1                 1 

:    4 

16.       11,5 

:    51 

:    42 

1 

:    1                  1 

:    4,25 

18a.     16 

51,6 

:      6,7 

2,4 

:    1                  1 

:    8 

18b.     11,4 

:   52 

:    44,1 

1 

:    1                  1    . 

;    4,64 

r  bei  Annahme 

von  Fe 

Ti  0» 

17. 

4  8h. 

Ei 

senoxyd 

i 

J3,30 

75,23 

Ei 

senoxyd 

ul 

• 

9,06 
)9,70 

44,38 
99,26 

Sesquioxyde.  157 

Also  Fe  :  Fe 

47.     =4:4 

4  8a.  =   I    :   3 
4  9 .  Krageröe  (Eisenglanz) .  Krystall. ,  schwach  magnetisch,  Pulver  braunschwarz, 
V.  G.  5,23  (G.  Rose),  5,24.  Rammelsberg. 

Tilansäure  3,55 

Eisenoxyd  93,63 

Eisenoxydul  3,26 


400,44 
Eisen  68,07 

Atomverhältniss. 
Ti    :  Fe   :    Fe  Ti .:  Fe  Fe  :  Fe 

4,4    :    58    :    4,5  4:4  4:43 

Nach  Aufzählung  der  vorhandenen  Analysen  stellen  sich  die  Resultate  folgender- 
massen  heraus: 

Fast  alle  eigenen  Versuche  ergeben  4  At.  Titan  gegen  4  At.  Eisen,  d.  h. 
Fe  Ti  0^  und  ausserdem  eine  variable  Menge  Fe,  d.  h.  Eisenoxyd. 

Auch  die  sehr  unsichere  Methode  Mosander's,  aus  dem  Reductionsverlnst  beide 
Oxyde  des  Eisens  zu  berechnen,  führt  Öfter  genau,  Öfter  sehr  annähernd  zu  jenem 
Atomverhältniss  4:4. 

Hieraus  ist  zu  schliessen,  dass  einzelne  wesentliche  Abweichungen  der  ana- 
lytischen Methode  zur  Last  fallen.    So  z.  B. 

Egersund  (4)  Kobell  mit 

Mosander  (c) 
Tvedestrand  (9)  Mosander  (b) 
Uddevalla  (4  3)  Plantamour 

AschafTenburg  (4  4)  Kobell 
Gotlhardt  (4  8)  Kobell 

Femer  aber  scheint  es,  als  ob  an  gewissen  Fundorten  Titaneisen  von  ver- 
schiedener Mischung  vorkomme,  wie  z.  B.  zu  Egersund,  vielleicht  auch  im  Ilmen- 
gebirge. 

Die  folgende  Tabelle  fasst  die  Zusammensetzung  der  Titaneisen  übersichtlich 
zusammen.  Es  sind  indessen  hier  lediglich  die  Resultate  der  Rechnung  B.  in  Betracht 
gezogen,  d.  h.  es  ist  von  der  als  richtig  angenommenen  Menge  des  Titans  und  der 
Gesammtmenge  des  Eisens  ausgegangen,  wiewohl  die  relativen  Mengen  Fe  und  Fe, 
welche  sich  danach  ergeben,  bisweilen  von  den  direct  bestimmten  recht  erheblich 
abweichen. 

4.    Tilanreichere  Mischungen 

/  w  Fe  Ti  OM 
\     Fe  03      / 

4 .  Egersund        n  =  6  —  5  —  4  —  3 

2.  Ilmengebirge  9  —  6 

3 .  Krageröe  8 

4.  Iserwiese  4  —  3 

5.  St.  Paulsbai  8  (?) 

6.  Cienaga  4  0 

7.  Chateau-Richer       4 


Ti    : 

Fe 

<,4 

1,2 

1,3 

i,i 

1,2 

2,4 

146  Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesqoio&yden. 

Mennige. 

Die  selten  vorkommende  natürliclie  Mennige  verhält  sich  der  künstlich  dar- 
gestellten gleich.  Analysen  sind  nicht  vorhanden,  doch  darf  man  glauben,  sie  be- 
stehen, gleich  der  letzteren,  aus  3  At.  Blei  und  4  At.  Sauerstoff, 


"•'<"={  ZZ  )'^{To.} 


3.   SesquioxydeR'05  =  ÄO^ 

Korund. 

V.  d.  L.  unveränderlich ;  wird  von  Borax  und  Phosphorsalz  schwer»  von  Sodi 
gar  nicht  aufigelöst.  Wird  das  feine  Pulver  mit  Kobaitauflösung  befeuchtet  nud  dann 
in  der  äusseren  Flamme  stark  und  anhaltend  geglüht,  so  färbt  es  sich  blau. 

WinI  von  Säuren  nicht  angegriffen,  jedoch  durch  massig  concentrirte  Schwefel- 
säure im  zugeschmolzenen  Rohr  hei  höherer  Temperatur  aufgelöst.  Er  lässt  sich 
durch  Schmelzen  mit  ätzeuden  Alkalien  oder  mit  saurem  schwefelsaurem  Kali  auf- 
Kchlicssen. 

H.  Rose:   Pogg.  Ann.  51,179. 

Torb.  Bergman  hatte  im  Saphir  35  p.  C.  Kieselsäure  und  58  Tlionerde  zu  finde« 
vermeint.  Klaproth  bewies  4795,  dass  dieser  Edelstein  97,5  Thonerde  mit  wenig 
Eisenoxyd  und  Kalk,  aber  gar  keine  Kieselsäure  enthält,  mithin  krystallisirte 
Thonerde  sei.  Dagegen  hatte  er  in  dem  Korund  5,5 — 6,5  p.  C.  Kieselsäure  ge- 
funden. H.  Rose  zeigte,  nachdem  man  längst  Rubin  und  Saphir  als  Abänderungen 
des  Korunds  erkannt  hatte,  dass  auch  der  letztere  nur  aus  Thonerde  bestehe,  md 
dass  die  Analyse  keine  Kieselsäure  liefere,  wenn  man  das  Reiben  des  harten  Minerals 
in  Achatschalen  vermeidet. 

Chenevix:   Phil.  Transact.  1802,  3J7. 

Muir:  Thom.son  Outl.  \,t\t. 

Klaproth:   Beitr.  1,47  und  81. 

II.  Rose:    A.  a.  O. 

Tennant:   (Silb.  Ann.  U,2i9. 
Neuere  Analysen: 

I.  Orient.  Saphir.    Smith:   Am.  J.  Sc.  («■  t0,354. 

i.  Orient.  Rubin,    ji.  Smith,    b.  Terreil :  C  rend.  59,1047. 

I.  «. 

a.  b. . 

Thonerde  97,.",  I  97.32  96,19 

EiKeno\>d  1,89  1,09  4,10    * 

Kieselsäur«»  0,80  f,tf  — 

IOO,iO  99.«^        iÖÖ,i9~*' 

Im  Konmd  aus  KYeinnsien    3.    unil  In  dem  aus  Ostindien  (4.)  fond  Smith 

3.  4. 

Thonenle  ge,6— 9i,i  84,5—93,1 

Eisenoxyd  1.7 —  8.2  0,9 —  7,0 

Kieselsäure  2.0 —  3,8  0,9 —  4,0 

Wasser  07—   3.7  !l,8 —  3,1  . 


Seß4|uioiiy4«.  14? 


D«r  Korund  (Rubin,  Saphir  etc.)  ist  also 

Thonerde*),  AI»  O»  =  AI  0» 

2  At.  Aluminium     =     54,6     =     83, Ä 

3  -    Sauerstoff      =     48,«     =     46,8 


402,6  100. 

Smith  macht  auf  den  Wassergehalt  aufmerksam,  da  er  die  Gegenwart  von 
I>iaspor  Dicht  bemerken  konole. 

Oenth  hat  neuerlioh  über  das  Vorkommen  des  Korunds  und  seine  vielfachen 
Umwandlungen  in  andere  Mineralien  ausführliche  Untersuchungen  angestellt.  Er 
l^elangt  zu  dem  Schiuss,  dass  der  Korufid  zu  der  Zeit,  als  der  Olivin  sieh  in  Ser- 
pentin verwandelte,  gebildet  wurde  (die  Thonerde  stammte  aber  doch  nieht  von 
jenem  her)  und  dass  aus  ihm  später  Spinell,  Cyanit,  Turmalin,  Chlorit  und  OMmmer 
u.  s.  w.  hervorgingen. 

J.  f.  pr.  Ch.  (2)  9,46. 

Smirgel.  Die  unreinen  Abänderungen  des  körnigen  Korunds,  welche  diesen 
Namen  führen,  hat  besonders  Smith  analysirt. 

A.  a.  0.  und  Am.  J.  Sc.  (2)  42,83. 

Danach  enthält  der  Smirgel  aus  Kleinasien  (Naxos)  60 — 80  Thonerde,  8,6 — 33,2 
Eisenoxyd,  4,6 — 9,6  Kieselsäure  und  4,9 — 5,6  Wasser. 

Neuerlich  macht  Kämmerer  auf  einen  Chrom gehalt  mancher  Smirgel  auf- 
merksam. 

J.  f.  p.  Ch.  (2)  H,79. 

Eisenglaiiz. 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  wird  in  der  inneren  Flache  schwarz  und  magnetisch, 
und  verhält  sich  sonst  wie  Eisenoxyd.  In  Wasserstoffgas  lässt  er  sich  in  Glas- 
Kefässen  nicht  reduciren,  was  bei  amorphem  Eisenoxyd  doch  leicht  und  vollständig 
geschieht. 

In  Chlorwassersloffsäure  schwer  (mit  gelber  Farbe)  auflöslich. 

Der  Eisenglanz  ist 

Eisenoxyd,  Fe^  0^  ==  Fe  0^ 

2  At.  Eisen  =     4  42     =     70 

3  -    Sauerstoff      =       48     =     30 

460  4  00. 

Geriuge  Verunreinigungen  kommen  selbst  in  i^rystallisirtem  Eisenglanz  vor. 
Kin  bläUriger  von  Wicklow,  Irland,  enthäU  95,72  Eisenoxyd,  0,49  Manganoxyd, 
"98  Thonerde  und  4,84  Kieselsäure. 

Mallet:   J.  Dublin  geol.  Soc.  4,273. 

Eiseuoxydul  im  Eisenglanz.  In  dem  von  Elba  fand  ich  bis  0,8  p.  C.  Eisen- 
oxydul  iui)d  0,4  Magnesia).  Viel  reicher  an  jenem  erwies  sich  aber  ein  krystalli- 
Mrtor  Eisenglanz  vom  Vesuv  fV.  G.  5,303).    Derselbe  war  .stark  magnetisch  und  gab 

Eisenoxyd  96,45 

Eisenoxydul  3,4  4 

Magnesia  0,74 


400. 


*]  Die  Thonerde  enthält  beide  fieslandtheile  fast  genau  in  dem  umgekehrten  Verhält- 
"'SS,  wie  die  Kieselsäure  die  ihrigen. 

40* 


\  GO  S«iMiuioxyde. 


a.  b. 

Titansäure  30,7«  6.17 

KistMi  il9,64  Oxyd      66,12 

SautM-sloir  (15.861  Oxydul  i7,53 

Maiiganoxydul  \  ~9%Ht 


} 


3.79 


Magnesia 

"«Oü. 
Veriust  in  H        =  18.72 

Diese  Zahlen  führen  zu  : 

a.  b. 

5Fe  Ti  On  I  (  /     Fe  Ti  0»  \^ 

3Fe  03       /  [  \\  5ke  0^       f 

5Fe  0  I  I      iFe  O 

8:5  3:2 

Aehnhche  Zweifel  an  der  Analyse  regt  ein  maKiietisoiies  TitaneiAcn  von  der 
Küste  \on  Mersey  an.  dessen  V.  G.  i,8i.    Kdwards:  J.  f.  pr.  Ch.  71,124. 

Ta  ntal  ha  Itiges  Titan  eisen.  Daniour  fand  in  dem  Diamanteu  führenden 
Sand  von  Dianiantina,  Brasilien,  schwarze  Körner  von  dunkelgrünem  Pulver.  V.  G. 
4.82.  welche  74,32  Titansäure.  6.67  Tantalsäure.  2.04  Ztunsäure,  16.97  Kisen- 
oxydul  enthielten. 

Ann.  Chim.  Phys.  (3;  51,445. 

Braunit 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  giebt  beim  Glühen  etwas  SauerstofT  und  vcrliäll  .««ich 
wie  ein  Manganoxyd. 

Lö.st  sich  hl  C.lilorv\  asserstoflfsaure  mit  Chlorentwicklun^  auf. 
Nach    Tuniers    Analyse    des    von    Haidinger   krystallogniphi.*;ob     bestimmtes 
Braunits  wurde  derselbe  für  Manganoxyd.  MnO'^  gehalten.   Turner  hatte  nämlich 
gefunden,  dass  der  Bniunit  von  Elgersburg  aus 

Manganoxydul  86.95  =  I9,60S. 

Sauerstoff  9,85 

Barvt  2,25 

•  •  ' 

Wasser  0,95 

400. 
besteht.     Kr  bemerkt,  da.ss  das  Mineral  sich  mit  Hinterlassung  von  KieMsHurc  auf- 
löst, giebt  aber  nur  Spuren  derselben  an. 

Ich  fand  [\.]  in  demselben  Braunit.  und  zwar  in  reinen  Krv'stallen  sowohl  wie 
in  der  dertten  Masst*.  7,4 — 8,6  Kieselsäure,  welche  beim  Auflösen  nur  IheUweite, 
in  gelatinöser  und  flockiger  Form  zurückbleibt. 

Ebeaso  ist  der  Braunij  \on  S.  Marcel  (2.i  zusammengesetzt,  den  Damour 
lysirt  hat. 

I.  2. 

Kies(*ls^iure  8,63  7.70 

Manganoxydul  80.94  !=t  8.5  Sauerstoff      81,42 

Sauerstoff  8.08  [^>^^)  *j 

Kalk  0,91  IJ5 

Baryt  0.44  Ke  O^  1,49 

\Vas.ser  t.OO  — 

ioi,  loa. 

•)  Der  Sauerstoff  ist  hier  nicht  dlrect  hefttimml  wie  in  t . 


Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden.  fßl 

Demnach  ist  der  von  mir  untersuchte  Braunit  kein  mit  SiO^  gemengtes  Mangan- 
oxyd, sondern  er  stellt  eine  Mischung  dar: 

/3Mn03      \ 

\    Mn  Si  03  / 

Si     =?r     28  =     SiO«  9,d2  =     SiO^     9,92 

7Mn  =  385  =  MnO  82,45  =  Mn  0     H,73 

i20     =   i92  =         0  7,93  =  MnO^  78,35 

605  400.  400. 

Dieselbe  Zusammensetzung  hat  der  Braunit  von  S.  Marcel  (früher  Marcelin, 
Heteroklin),  nur  enthält  er  eine  gewisse  Menge  Eisenoxyd.  Eine  ältere  Analyse  rührt 
von  Berzelius  her.    (Schwgg.  J.  2  4,254.) 

4.  Ewreinoff:  Pogg.  Ann.  49,|04. 
2.  Daniour;  Ann.  Min.  (i)  4. 

4.  2. 


Kieselsäure 

4  0,46  — 

40,24 

iMTaingaTiöxydüT 

.  / 

14,^3 

*       >          • 

40,24 

Mangänoxyd 

85,87 

73,37 

76,32 

65,40 

Elsenoxyd 

3,38 

44,49 

' 

Kalk 

0,64 

■ 

^H 

Kali 

0,44 

MgO  0,26 

• 

400,46 

- 

99,45 

Der  letztere  enthält  4  Jtfol.  Fe  0^  gegen  6Mn  0^. 

Wahrscheinlich  ist  hierher  auch  ein  dichtes,  hartes,  früher  schon  von  Berthier 
untersuchtes  Erz  von  Tinzen,'Graubündlen,  zu  rechnen.  Schweizer:  J.  f.  pr.  Ch. 
i3,n8. 

-Si  02  45,5,  Mn  0^  77,34,   ¥e  0»  3,7,   Ca  0  4,7,   aq  4,76. 
Ein  kleinkörnig  krystallisirter  Braunit  von  Botnedalen,  Ober-Teliemarken,  wurde 
von  Tönsager  untersucht.    Scheerer:  Pogg.  Ann.  65,28  4. 
Si  0^  6,45,  Mn  0»  89,65,   Fe  Ö»  4,63,   äq  2,05. 
Analysen  minder  reiner  Abänderungen : 

Von  Elba.    Bechi :  Am.  J.  Sc.  (2)   44,62. 
Aus  Hindostan.    Scott:  Jamedoh-sl.  53,277. 

Arsenikblfitlie.  (ciaudetit.) 

. Verflüchtigt  sieh  beim  Erhitzen  und  bildet  ein  Sublimat  oktaedrischer  Krystalle. 
ftedoctrt  sici»^  mit  Koble  gemengt,  »zu.  Arsen. 
In  Wasser  etwas  schwer  löslich. 

Arsenige  Säure,   As2  03  (As*  0«j. 

2  At.  Arsen  =   4  50  =  75,8 

3  -    Sauerstoff  =     48  =  24,2 

498        400. 

AntlmOliMflthe.    (äenarniontit.) 

Schmelzbar,  vollkommen  fljüchtig.  Geben  v.  d.  L.  weisse  Dämpfe  und  einen 
weissen  Beschlag,  und  reduciren  sich  in  der  inneren  Flamme  bei  Zusatz  von  Soda 
zu  Antimon. 

Losen  steh  In  Chlorwasserstoffsäiire  leicht  auf;  die  Auflösung  wird  durch 
Wasser  stark  geftlllt.  i 

KiBHeliberg,  Handb.  d.  Mineralchemio.  II.  H 


1G2  Bioxydo. 

Die  Aiitiiiionblüthe  hatten  scIaoii  Vaih|uelin  uud  Kiaproih  unlersuchl;  durch 
A.  Kose's  Versiirho  wiinli'  mit  Bostiiiiiiitheit  dio  OxydatioiLSSlure  feslgeaielit.  Sucko« 
fjind  in  t'intT  Proht-  \on  Wi^lfacli  91,7  Sb'-^U*,  1,2  Fo  <):».  0.8  Si  O^  und  6.3 
iiietallis4*h(*s  Sl>. 

Der  Senannontit  iM  \on  Hi\ot  als   arstMifreie  autimon ige  Säure  erkannt  worden. 

A.  KuM»:  \*tt^^.  Ann.  :>3,l(i7.  —  Rixot:  Ann.  Chini.  Pli.  ^3  :«l.50i,  — 
.^urkow  :  U'iv  \ erwitttM'nnf{  im  ^ineralrtMcho  S.  \i. 

Antinioni^t»  Säure,    Sh'*  0-*. 

i  At.  Antimon     =   iii  =  83, 5 ü 
:i    -    Sauerstoir  =      48   —   tß.ii 

i9i        100. 

Wismuthocker. 

Srinnilzt  \.  d.  L:  uiitl  reducirt  sich  mit  Soda  in  der  inneren  Flamme  tu 
Wisnmth. 

Lost  sich  in  Sänren  anf;  die  Auflösung  wird  durch  Wasser  gefälU. 

Suckow  faiiil  in  einer  Frol>e  >om  Fli'htel^ehirg«)  96,5 Bi^O^,  l,5A«^0^  iFeÜ'. 
Lampadius  hatte  früher  in  einem  anderen  Wisumthocker  8<i,4  Bi^  O**.  5,1  Fe  0^ 
4,1  i\iy^  und  .{,4  at|  Kefundeii.  was  mehr  auf  \VLsinuthsp;ith  hindeutet. 

Suckow  :   A.  a.  ().    t  i. 

\V  i  s  m  u  t  h  o  \  y  d ,    Bi^  ü=*. 
i   Vt.  Wismuth     =   416   =  89,65 
:i    -    Sauerstoir  =     48  =   10,35 

4^        100."  ' 


B  i  ü  \  >  d  e. 
K  02. 

Quarz. 

V.  d.  1..  unschmelzbar,  löst  sich  in  Borax  schwer,  in  Phosphorsalz  aber  nicht 
auf.    Bildet  mit  Soda  unter  Brausen  ein  klares  Glas. 

Der  (^rz  wird  in  hoher  TenifioFaUir  il\>rzellano(t*n)  zu  eitter  iroiiü»  Haste. 
weiche  ein  V.  G.  =  i.3  hat  und  sich  wie  Tridymit  verbklt.  Im  luMilgaigialite 
M'hmilzt  er  zu  einem  (ilase  'Opal    \oin  V.  G.  2,2. 

Von  Säuren  wird  er.  Fluorwasüerstoirsäure  ausgenommen,  nicht  auligeNitl. 
Kalilaup*  lö.st  das  Pulver  der  rein<Mi  krystallisirten  AbänderuiiKen  sehr  wenig,  da* 
der  dichten    Chalcedon,  r.hrysopras,  Feuerstein  etc.    oft  sehr  nMchlich  auf. 

KanmielsberK :  Pog^.  Ann.  112,177. 

Im  reinen  Zustande 

KicseJsaure,  Si  0^. 

1  At.  Siliciuni      =r   28  =   46,67   =  7 

2  -    Sauerstoir  =  32  =  83.33  =ir  % 

6o"      tOÜT 

Achat.     Anal)s«*n  einiKer  Auhate  icab   Hedtoiibadier,  wÄhr«Md 
Le\dolt  das  Verhalten  \on  Achat  und  Chalcedun  beim  Aetzen  prüften. 


Bioxydß.  il63 

KobeihiJ.  L  pr.  Gb.  36,307.  ^-^  Leydolt  uüd  Redienbacher:  J^rb.  geol.  K. 

Amethyst.  Nach  Heintz  entfärbt  sich  der  dunkle  aus  Brasilien  bM  etwa  250® ; 
enthielt  höchstens  0,0i  p.  C.  Mangan.  In  einem  helleren  fand  DerselbiB  0,02 
G.  Eisenoxyd,  0,02  Kalk,  0,01  Magnesia,  0,04  Natron.  Durch  leteteres  wfrd  die 
sieht  PoggendorfTK;'  der  fjirbende  StolT  sei   eisensanres  Natron,    einigermassen 

rstüi^l;!  dooli  Ue^  sich  in  dieser  Abänderung  Mangan  nicht  sicher  naeb weisen, 
im  Erhitzen  in  Koliienpuher  wurde  ein  Ametbyist  opalisirend   und  gelb.     Eine 
alyse  von  Amethyst  ergab  0,0027  p.  G.  Kohlenstoff,  so  dass  eine  organische  Ver- 
idung  wji^hl  ,nipht  die  Färbung  bedingt. 
Heintz i.Pogg.  Ann.  60,519. 

Cacholong.;   Ist  nach  A.  NordenskiÖld  Nephrit.     S.  diesen. 

Garneol.  Der  Angabe  von  GduHhier  d»  Claubry,  dass  der  Hirbende  8to<f 
panischer  Natur  sei^  entgegen  fand  Heintz  in  einem  Garnebl  aus  der  Gobi  (Ghinaj  nur 
)03  p.  G.  Kohl^stoff,  dagegen  0,05  Eisenoxyd,  0,08  Tlionerdle,  0,03  Magnesia, 
)7  Natron,  0,004  Kali  und  0,39  Wasser,  aber  kein  Mangan.'  Hiernnch  dürfte 
enoxyd  die  Farbe  bedingen. 

Heintz:  A.  a.  0. 

Ghalcodon.  Ein  Chaicedon  von  der  Päröem  (V.  G.  =«  9,6t4)  «nthielt 
)9  p.  G.  Wasser;  mit  Kalilauge  dreimal  gekocht,  verlor  er  20  p.  C.  —  Ein 
alcedon  aus  Ungarn  (V.  G.  2,567)  gab  t,8 — 2,6  p.  C.  Glühverlust  und  hlnterliess 
^h  viermaligem  Kochen  nur  6  p.  G. 

Rammelsberg:  A.  a.  0.  S.  187. 

Ghrysopras.  Klaproth  fand  im  Chrysopras  von  Kosemütz:  96,16  p.  G. 
^selsäure,  0,08  Thonerde,  0,83  Kalk,  0,08  Eisenoxyd,  t,A  Nickeloxyd,  ^,85 
isser.  Nach  meinen  Versuchen  verliert  er  beim  Glühen  2,08  und  1,88  p.  C. 
isser,  enthält  97,0  Kieselsäure,  0,41  Thonerde  und  etwas  Eisenoxyd  und  Nickel- 
/d,  und  0,51  Kalk  und  Magnesia«  Geglühl,  wird  er  grau.  Nadi  dreintaligem 
eben  des  feinen  Pulvers  mit  KaliUuge  hatten  sich  50  p.  C.  aufgelöst. 

Rammelsberg;  Pogg.  Ann.  112,188. 

Eisenkiesel.  Der  von  Sundwig  bei  Iserlohn  enthält  3,93  p.  C.  Eisenoxyd, 
ii  Thonerde,  0,73  Wasser. 

Schnabel:  Mitthlg.  ; 

Faserquarz.  Ein  brauner  aus  Südafrika  besteht  aus:  Kieselsäure  94,36, 
lonerde  und  Eisenoxyd  1,57,  Kalk  Ö,57,  Magnesia  0,43,  Wasser  6,30  und  den  in 
ure  auflöslichen  2,92  Eisenoxyd  und  0,36  Kalk. 

In  mein.  Labor,  atiafysirt. 

Feuersteii^.      B^rzelius    fajad    im   Feuerstein    von    Limmhamm^    Schonau, 

117  p.  G.  Kali  und  0,113  Kalk,  und  eine  geringe  Menge  eines  kohl^nsfoffhaltigen 

ürpers.     Ein  mit  einer  weissen  Kruste  überzogener  ergab  \fü  Innern  0,134  p.  G. 

all,  0,574  Kalk,  0,12  Eisenoxyd  pnd  Tfioiierde,  während  die  Kruste  bei  ebensoviel 

Hlk  0,32  Kali  enthielt. 

Nach  Heiatz  wird  der  Feuerstein  aus  dpr  Kreide  von  Jlügep  beim  Glühen  in 
auerslotf  enlHirbt,  der  aus  dem  Jura  aber  nLchjl.     Sie  eolhielten 

der  ^rste  der  zweite 

KohlenstolT  0,066—0,073  .,     0,01 

Wassor  l,J      —1,3  1,14 

Ein  Feuerstein  von  Kügen  (V.  G.  =  2,6äj  .Qntbielt.biß  t,4  P«  C^.  Wasser.  Nach 
^nfinuligem  Kochen  mit  Kalilauge  blieben  fl6,>6  püCc  übjfig« ;  Ein  gelbbrauner  Flinten- 

11* 


164 


B» 


HteiD  (V.  G.  bis  1,614}  verlor  beim  Glül 
liisl«  sich  bei  zweiiiiuligeiii  Koilien  liis  ui 

Benwiius:  Jahretib.  Jl  ,tB7. 

HeinU;   Pogg.  Ann.  60,519. 

}^g.■.  Ebend.  Ili,l89. 

S.  auch:    V.  il.  Harlc  in  deu  VitIi.  d 

Haytoril.  Dieser  (^halc od un.  wcli 
b«fllt>h(  nach  Wöhter  aus  »K,r>  Kirselsdiui 

Pom-  Ann.  IS.  136. 

Ilornslein.  Klaprolh  raiid  im  )lo 
Kerston  in  einem  {irjueti  und  riitliliclici 
sowie  3,1  Thonerde,  1.73  EiK«>no\yd,  I 
l,9t>  V/aeMT.  Nach  uieinen  VuniK-hon  i 
bi»  1,3S  p.  C.  WB8.ser.    IIU  Kalil.iuxe  iv 

KvTsUiu:  Jahrb.  Hin.  IB(r>,  6i>6. 

Rg.:   A.  ».  0.  181. 

Koscncjuarz.  Nach  Fuchs  oiilhüll 
ntai.t  I  — 1,5  ]!.<'..  TiUnoxyd.  Nach  Bi 
Naeh  Wulir  erteidel  der  Hoseuquarz  'Ui 
UewichUverlu.sl. 

Berthier:  Ann.  Min.  \o.ili.  13,2 

Kuchs:   Sctiw|jy.  J.  Ci.iSS. 

WüllTr  J.  t.  |ir.  Oll.  ;U.*37. 

Tridyinil.  YertiHlt  sieh  wie  (Jua 
«nihail  1,7—1,9  V-  ^-  Hiseuux)d,    1,1 

RaÜi:   Pugt!.  Ann.  135,  i37. 

Aamanit.  Diese  rhombische  Kioa 
;V.  U.  a.li'  bestell  UBch  Maskelyne  i 
Kalk  0.S8.  ila(!iie.sia  1,51  :    narh  Hiilh  a 

KeHM   1,1. 

Po«K-  Ann.  Er^zlid.  t),3Si.   ZXsiAr. 
Opal.   'Anun 
Decrepillrl  inci.st  beim  ErlützoD  ui 
SlolTe  oder  Ammoniak  entliäll,    Yeriil|l 
Wird  von  Süuren  nichl  angegriffe 
zwar  Ipicbter  aU  Quara.    Vor  und  luu    . 
In  sehr  vemcliiedeneui  Grade  der       , 
's.  weiterhin] .  ^^ 

I.   Kosemüu.  NilchwcEm  -^^ 
t.  SrhilTenberg,  Gless«)   '^ 
1.   Hv»lilh.      a.    Waladi  -J 
7-  Kobcll.    b.  KaM  '... 
KoiNch.    d.  Slelnhefr?« 
i.   r„-ieliotvng.  F]ir4)«r.  •* 
(a.Kasehau.  Milchopa' '' 
r,.    PechoiMl.  Telkeba  /«. 
«.   ItaHnl.,  Mexiko.  «/^       ^ 
1.   ÜMifl.   Vuri«M>i%       ^ 

( 


Bioxyde.  165 

•     8.  Gelbbraun.   Kosenau,  Siebengebirge.   Von  der  Mark. 

9.  Weisse  Rinde  des  vorigen,  V.  G.  2,063.  Derselbe. 

10.  Hydrophan.    Hubertsburg.   Klaproth. 

11.  Grüner.  Waddela-Ebene,  Abessinien.   Maskelyne. 

12.  Jaspopal.  Stenzelberg,  Siebengebirge.  Braun.   V.  d.  Mark. 

13.  Ungarn.  Weisser.  Damour. 

14.  Oberkassel  bei  Bonn.  Holzopal.   Brandes. 

15.  Feueropal.   Washingloa  Co.,  Georgia.   Brush. 

16.  Brauner.  Telkebanya.   Klaproth. 

17.  Feueropal.   Ziniapan.   Ders. 

18.  Elba.  Schwarz,  V.  G.  2,065.   v.  Rath. 

19.  Telkebanya.   Holzopal.   Forchhammer. 

20.  Island.   Pechopal.  Damour. 

21.  Mexiko.   Weiss.   Ders. 

22.  Feuerofpal.  F'ärÖer.   Forchhammer. 

'23.  Edler  Opal.  Czerveniza.   a.  Klaproth.   b.  Kobell. 

24.  Quagstein,  ^Siebengebirge.   Holzopal.   Brandes. 

25.  Steinheim.   Halbopal.   Stuckei 

26.  Mexiko.   Farbiger.  Damour. 

27.  Meronitz,  Böhmen.  Pyropführend.  a.  Fettglänzend.  b.Matt.  Wertheim. 

Brandes:   Nöggerath,'  Gebirge  Rheinland- Westphaleni  —  Brush:   Dana   Min. 

—  Bueholz:  Gehler's  J.  1,202.' 8,176.  —  Damour:  Ann.  Min.  (3)  17,202,  Bull, 
g^ol.  (2)  5,157.  —  Forchhammer:  Pogg.  Ann.  35,33  4.  —  Hauer:  Jahrb.  geol. 
Reiclisanst.  4,397.  —  Klaproth:  Beitr.  2,151.  4,156.  —  Kobell:  Charakt.  d. 
Min.  1,253.  -^  V.  d.  Mark  (Schnabel):  Verh.  nat.  V.  d.  pr.  Rheinl.  9.  Jahrg.  — 
Maskelyne:   Ber.  d.  cheni.  G.  1870,  935.  —  v.  Rath:  Ztschr.  d.  g.  Ges.  22,643. 

—  Grf.  Schaffgotsch :  Pögg.  Ann.  68,147.  —  Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  16,436.  — 
Stucke:  Nose  Bschrbg.  einer  Sammig.  vutk.  Fossilien.  —  Wertheim:  In  mein. 
Lab.  —  Wrightson:  Ann.  Gh.  Pharm.  54,358. 


SiO^ 

AI  03 

FeO^ 

CaO 

MgO 

Na»0 

aq. 

1. 

9.8,75 

0,10 

— 

0,10 

— 

98,95 

j. 

90,20 

1,86 

4,11 

0,86 

MO») 

2,73 

10I,45**) 

3a.  a. 

.95,5 

0,8 

0,2 

3,0 

99,5 

P. 

,                  I   ' 

3,06 

T- 

» 

1 

4,0 

3b. 

l>    •> 



3,01 

3c. 

r\ 

—      2 

,5—2,9 

3d. 

92,0 

•    '  •   ,     i 

6,33 

98,33 

4. 

95,32 

0,20 

t . 

0,06 

0,40 

0,1  :j 

3,47 

99,58 

ia. 

92,16 

3 , 2-'2*^) 

0,50i) 

4,31 

100,19 

ib. 

92,00 

3,00 

4,15 

5. 

93,5 

...   , •  ■•  * 

1,0 

* 

5,0 

99,5 

B. 

• 

4,6 

1. 

— 

5,1 

H. 

91, 8i 

0,14 

2,15 

0,18 

0,10 

5,61 

100. 

9. 

89,54 

0,27 

4,94 

0,17 

5,08 

100. 

10. 

9^,13 

1,62 

' 

—^ 

■  — ^ 

5,25 

100. 

•)  Einschl.  0.8  K«  0.        ♦*)  Nebst  0,11  S  0».'      «•♦)  Fe  C  0«.      +)  Cu  C  0«. 


168  Bloiyde. 


SiO^ 

AlO^ 

Fe  03 

CaO 

NgO 

N»2  0 

aq. 

II. 

90.:i6 

— 

0,93 

0,li 

0,31 

2,06'» 

5,68 

99,64 

\i. 

88.28 

0.3  1 

••      ••  o 

0,16 

5,<^7 

i — 

100. 

13. 

— 

— 

6.1 

U. 

93,0  1 

0,12 

0,57 

— 

6,1:1 

. — 

99.62 

iri. 

91,89 

1,(0 

— 

- 

O.Oi 

5.84    ' 

tT= 

99,15 

it). 

4  3 . :» 

47,5 

— 

— 

7,6 

t= 

98.0 

17. 

92.0 

0.25 

— 

— 

7,75 

t= 

100. 

IH. 

-- 

— 

— 

— 

fi.:46 

19. 

— 

.^ 

6,38 

10. 

— 

— 

— 

— 

— 

—   7, 

97— 8. »Ä 

ti. 

— 

8,» 

tu. 

90 

— 

10 

fc= 

100. 

tib. 

■»— 

10,94 

13. 

86,0 

0 .  :\ 

3..) 

0,2") 

9,97 

c= 

100,17 

Ji. 

82.75 

3 ,  r, 

3,0 

0,25 

40.0 

t= 

99,5 

25. 

— 

— 

10,1  ♦••) 

:  1 

26a. 

83.73 

— 

3,58 

1  .•>  t 

0,67 

M,44 

t= 

101. 0 

26b. 

73.4  .'> 

— 

9,95 

1.21 

2J3 

-,— 

12,89 

\1^= 

99,63 

llViilitli.  Fiirlis  l)4Mit('rk((\  da.ss  diosor  Opül  sirli  Hin  srh>\orston  in  Kalihn^se 
Ume,  jedoch  auch  im  K^^lühten  Zustande.  Narh  II.  Kose  \erwandell  sich  4erH\ahth 
von  \Val}(ch  im  Porzeilanofenfeuer  in  eine  |K»rüS(^  Masse  mit  glAtiigeii  SieUcti.  Der 
fiefchihte  liat,  wie  dies  auch  hei  andoren  Opalen  der  Fall  isl.  ein  geringeres  V.  il.  afe 
2.2 ;  winl  er  aber  fein  geschUinuiit.  so  henlKirhlet  man  letoteres.  Ihis  V.  G.  ist  \ 
GK.  Schairgotsch  .««orKnillig  he.stinuiit  worden.  Nach  meinen  Veisuehen  ^iegt 
llyalith  von  Walsch  2.185.  und  verliert  heim  Glühen  3.28  p.  («..  w^bet-er  opak 
und  farbenspielend  winl.  Nach  wiederliollem  Kuchen  mit  KaliUiugfl  bIM)  hanN^r 
noch  etwa  ^  u^aurf^'lotit.  —  Der  llyalith  von  BüdiuKon  bei  Hnna«  wiefct  l^fit; 
beim  (ilühen  verliert  er  3,41  p.  <:.  Nach  cimHSiligcin  kuthen  mil  NMronlamie 
blieben  3  4,5  p.  (4.  unaufgelöst. -J-  Ks  .scheint,  als  ob  er  eine  kleine  Men|$e  Fluor 
enthidt.  "   ' 

IVber  seine  durch  lamellare  Struktur  hervorgebrachte  Doppelbrechung  siehe 
M    Srhultze:  Jahrb.  Min.   1861,  583. 

■ 

II  a  I  ho pa  I  von  G  roc ha  u ,  Schlesien .  hellbraun  ,  V.  (1.  2,10,  beim  Glühen 
6.55  p.c..  \erlierend.  hinterliess  beim  Kochen  mit  Kalilauge  7,2  p.  C.  Rückstand. 

Ilalbopal  \on  Vallecas  bei  Madrid.  Bräunliche  Parthien.  deren  V.  G.  I,tl6. 
\erlor  über  Schwefelsäure  8,26,  und  beim  (ilühen  noch  3.49,  zusaniiuen  11,75 
p.  («. —  Fr  besteht  aus  7  i, 65  Kieselsäure,  10,0  eisenhaltiger  Thoncrde ,  3,6  lU|t- 
uesia  und  I  l.75Wa.sH*r  .  Nach  dreimaligem  Kochen  mit  Kalilauge  betrug  das  Tn- 
lösli4*he  1 8. 17  p.  C  Weisse  ThtMle  tlie.ses  ()|ial.s  verloren  beim  Glühen  nur  4,5  p.  CL. 
und  hinterlie.ssen  im  gleichen  Fall  19.18  p.  C. 

Fuchs  hatte  Chaicedon,  Feuerstein  etc.  als  (lemeugc  \on  (Juan  und  Ofial  er- 
klärt und  Ri.srhof  ist  dieser  Ansicht  beigetreten,  vs eiche  durch  meine  Versu<*l|f 
jedorh   nicht  bestätigt  %%ird. 

Kg.:    Pugg.  Ann.  1 12.177. 

Der  0|mI  ist  amorphe  Kieselsäure,  eiiu*  au8  der  ZersclBung  von  Silicaten 
luTsiainniende    eingetru(*knt*le   Kieselgallert .     \%<*lrhe    S4'hr    \ eränderlkiie   Mmitet 

•  fl-nlMliche  Si  O«.  •*,  S  iV^,  •••,  Na<;h  4  MiMiali*ii  nur  6  p.  C.  aq. 

7)iAiioli  kochcadc  Sodaloiung  Idstc  binnen  karxeni  Vi  v**i>>  ll>«IUb  auf. 


<  i-' 


Bidxyde.  167 

Wasser  einschliesst ,  wie  dies  auch  bei  der  künstlicli  dargestellten  der  Fall  ist.  An 
bestimmte  Hydrate  ist  wohl  nicht  zu  denken.  Das  Wasser  entweicht  iheilweise 
schon  in  ganz  trockner  Luft  (über  SchweCels&ure)  und  wird  in  feuchter  wieder  aib*' 
gezogen.  Sein  oA  bedeutender  Gehalt  an  Erden,  Eisenoxyd  und  Alkalien  deutet  auf 
einen  Rückstand  Hoch  unzersetzfter  Substanz*)  i  i 

Gemenge  von  Opalmasse  und  kohl^n^s^urefti  Kalk  kommen  vor.  Der 
Schwimmkiesel  von  S.  Ouen  bei  Paris  besteht  nach  Graf  Schatfgotsch  aus 
86,9  Kieselsäure,  9,t  kohlensaurem  Kalk,  0i,7  Thonetde  und  3, ä  Wasser. —  Der 
Menilith  enthült  nach  Specht:  B^l,- 06  lösliche  und  3,69  unlösliche  Kieselsäure, 
öl, 92  kohlensauren  Kalk,  5,08  Wasser  (Anal,  in  mein.  Lab.). —^  Der  Aliimo- 
calci t  von  Eibenstock  soll  nach  Kersten  86,6  Kieselsäure,  !2,^3  Thonerde,  6,25 
Kalk,  4,0  Wasser  enthalten.  .     "  ' 

Schw^.  J.  66,2$.  i.         .'     .     .     , 

Kieselsitiler.    Ztim  Opial  gehdreti  auch  die  Absätsce  amorpher  Kieselsäure, 
welche  man  Kieselsinter,  Polirschiefer,  Tripel,  Infusorienerde  etc.  nennt. 

1.  Geisir,  Island,    a.  Forchhammer.'    b.  Damour. 

2.  Scribla-Quelle,  Island.    Bickell.  '['''[ 

3.  Badhstofa-Quelle,  Island.    Ders. 

4.  taupo,  Neuöfeefe'nd.    iftalletl     ' 

5.  Mauritius   (KieselguhrJ.    KWprofh.' 

6.  Saiita  Fidi-a,  Toscanlä.    Öefs.  ' 

7.  Cessat  bei  Pontgibaud,  Dept.  IHty  dfe  Dome.    Foumef 

8.  Kohren,  Sachseü.    Zellner. 

9.  Algier.    Salvötal. 

10.  Krilschelberg  bei  Bilin  (Polirschiefer)»,  iBaunriann. 

1 1 .  Ebstorf,  Hannover  (Infosoriener<te)>  ;  Kuhlmänn. 

Baumann:  In  m.  Lab. —  BickelF:  Ann.  Ch.  Pharm.  70,290.  —  Damour:  Bull, 
geol.  (2)  5,157.  —  Forchhammer:  Pugß-  Ami.  35,331.  —  Fournet:  Jahrb.  Min. 
«832,  423. —  Klaproth:  Beilr.  2, 109.  8;*<Vi!  6,348. —  Kuhlmann:  ZUschr.  f.  d. 
ges.  Nal.  8,473.  —  Mallel:  Phil.  Mag.  5,285.  —  SaWdlatt  Ann.  Gh.:  Phys.  (3) 
U,348.T- Zellner:   Schwgg.  J..  13^328-  >    i   t  ■ 

SiO^       AI  0^     FeQ3,Cab         MgO     Üia^  öl      K^.Ö  aq. 

ia. 84,43       3,07        1,81      0,70  1,06  0,92  7,88=     99,97 

«b.87,67               0,71  Pv40  --  0s^2          —          10,40  =  100. 

^    88,26  0,69      3,2«  0,29  k-t-  0^11  0;  H  **)     4,79=100. 

3.   91,56  1,04      0,18  0,33  0,47  a^f6  0;19***)    5,76=100. 

1    94,20  1,58      0,17  '--  —  0,85t)      —            3,06=     99,86 

•^.   72,0  2,5        2,5  —  —  —            —          21,0     =     98,0 

6.  79  5            3  —  —  —           —         12         =     99,0 

7.  87,2  2,0  —  0,8  —  —  10,0     ^  100. 

8.  93,25         2,0        1,25        —  —  . -y         -  —  3,0     =     99,5 

9    «6,48-H-)  1,41      0,5fe       —  -^  2,0  9,0     =  100. 

'^•87,58  2,04  l.,ÖÖ  0,30  —  —  8,89=;=     99,9 

'*    90,86       0,29        0,23      0, 16Hi)  Ö,09iH)  —  —  9,01=100,64 


*)  Ueber  krystallisirtc,  in  Alkalien  lösliche  Kieselsäure:    Kr^ray,  Ana.  Cb.  Phys.  (8) 
*8,an.        ♦♦)  Und  2,49  S  03.  ♦*♦)  Desgl.  0,81.  +)  Na  Cl.  ++)  Wovon  6,48  in 

•Kalilauge  anldslich.  +++)  Als  Carbonate. 


158 


SaBquioxycle 


8.  Lichfield  \ 

9.  Tvedesirand       / 

2.    TitanUrmere  Mischungen 

/  Fe  Ti  0« 
\  n  Pe  03 

10.  Silberberg 


} 


) 

I 
) 


n  =  2 


8 


1 1 .  Eisetrach 

12.  Horrsjöberg 

13.  Uddewalli 
\  4 .  Asciiaffenburg 

15.  Snaruni 

16.  Binnenthal 

17.  Alabama 

18.  St.  Ootthardt 

19.  KragerÖe    Eisenglanz!       12 


Titaneisen  von  abweichender  ZuBammeiuettiuig. 

A.    TitansaureR  Eis^noxyd. 

Hierher  gehören  zwei  Substanzen,  beide  rhomboedriscli : 

Harthau  bei  Chemnitz.     Sechsseitige  Tafeln.     Hesse:  Jahresb.  4S56,  839. 

Norwegen.  Grosse  Kristalle,  aus  dem  Hauptrhomboeder,  dem  zweifach 
einem  Sechskant ner,  dem  zweiten  Prisma  und  der  EndMebe 
V.  Gerichten :  Sitzb.  d.  Erlang,  phys.  med.  Soc.  1873. 


1 


s(*härferen , 
bestehend. 


Titansäure 
Eisenoxyd 
Eisenoxydul 


Da  das  AtomverhäUniss 


in  1. 
2. 


1. 
53,01 
i7,35 

100,36 

Ti 

=  2,2 
=   1,75 


2. 
46,42 
52,67 

1,07 

100,16 


Fe 

1 

1 


so  ist  1. 

/  2Ti  02  \ 

2Ti  =     96  =  Ti  0^ 
Fe  =  11 2        Fe  0'' 
70   =112 

~320 


2. 
/  7Ti  0^  \ 
\  iPe  0^  / 
50,0  7Ti  =  336  =  ti  O« 

50,0  4Fe=448        FeO* 

100.  260    =  416 

1200 


16,67 
53,33 

100. 


B.    Titansaures  Eisenoxyd  und  tilansaures  Eisenoxydul. 

Unter  dem  Iserin  liabe  ich  stark  magnetische  Körner  von  scheinbar  oktaedrischen 
Umrissen  ^vielleicht  Rhomboederj,  V.  G.  4,40,  gefunden,  in  denen 


Titansäure 

67,19 

Eisenoxyd 

15,67 

Eisenoxydul 

26,00 

Magnesia 

l,7i 

100. 

Eisen 

31,20 

Y 


Hier  sind  die  At.  vod  Ti  :  Fe  :  Fe  =  7,2  :   I  :  4,  was 

/  4f  e  Ti    03  \ 
\    Fe  Ti3  0»  / 


entspricht. 

7Ti  =  336  =  Ti  02  65,55 

Fe  =  142        FeO»  15,87 

4Fe=224        Fe  0  28,58 

210   =336  |(yo. 

f008 
C.  Titan-Magneteiseo. 

4.  Meiches,  Yogeh^erg.  Aus  dem  Nephelinit.  Regulär^  Oktaeder,  V.  G.  5,2  4, 
stark  magnetisch.  In  Säure  leicht  löslich.  Knop:  Ann.  Ch.  Pharm.  4  23,348. 
424,427. 

9.  Unke!  am  Rhein.  (Schlackiges  Magneteisen.)  Aus  dem  Basalt.  Derb,  Y.  G. 
4,906,  Pulver  schwarz.    Rammeisberg. 

3.  Yimeberg  bei  Rheinbreitbach.  Yon  gleichem  Yorkommen.  Y.  G.  5,4. 
Rli^dius:  Ann.  Ch.  Pharm.  63,24  8. 

4.  Müggelsee  bei  Berlin.  (Magnetischer  Eisemsand.)  Y.  G.  5,675,  Pulver 
schwarz.     Rammeisberg. 

4.                 2.  3.  4. 

.Titansäure                 24,94  8,27  9,03            5,20 

Eisenoxyd                  24,75  54,84  64,36 

fiisenoxydul              5  4,29  37,22  30,25 

Manganoxydul             4,75  2,03  4,23 

Magnesia                      —  0,78  0,48 

99,73         400,44  98,52 

Eisen  55,42  65,2  65,88  66,48 

Knop  hat  gezeigt,  dass  in  einem  solchen  regulär  krystallisirten  Magneteisen  ein 
Theil  Fe  0^  durch  Fe  Ti  0^  ersetzt  sei.     Demnach  ist 

4.  2.  3.  4. 

/    Fe  Ti  03 
\  6Fe  03 
7Fe  0 
2Ti  =    96  =  Ti  0^23,53        Ti  =    48=Ti  0^    8,70        Ti  =    48=Ti  0*^    4,95 
*e=442      Fe0323,53     3Fe  =  336       Fe0352,47      6Fe  =  672       FeO359,40 
4&Fe^t80       FeO   52,94      5Fe  =  280       FeO  39,43     8Fe  =  448       FeO  35,65 
20  =492  JOO.        <60  =256  TÖÖ7~   280  =448  J^, 

680  920  f616 

Aeltere  Analysen  von   titanhaltigem  Eisensand   ergaben   folgenden  THansßlure- 
geh  alt  : 

Ostseeküste  (Finnland)     4  4       p.  C.    Klaproth. 

Desgl.  33  -       M»hl. 

Vulkanischer  Sand  4  1  —  4  6         -       Cordier:  J.  Mildes  14,249. 
Aetnalaven  4  2,38    -       Sartorius:  Die  vulk.  Gest.  Islands. 

Es  bleiben  noch  einige  Analysen,  welche  das  Verhältniss  (Fe  03,  FeTi03):  FeO 
nicht  =4:4  geben. 

a.  Sio-Tok  am  Plattensee,  Ungarn.    Körner,  worunter  oktaedrische  Krystalle. 

Y.  G.  4,847.    Hauer:  Wien.  Ak.  Ber.  4  9,350. 
b»  Mount  Egmont,  Neü-Seefand.    Freitag:  Jahrb.  Min.  4  864,  682. 


1.  z.  6. 

(  2Fe  Ti  03  n  I  /    Fe  Ti  03  \ 

\    Fe  03      /  l  n  3Fe  03      / 

3Fe  O           )  I      4Fe  0 


160  Sesquioxyde. 


a.  b. 

Titansäure  30,7  i  6,17 

Eisen  49,64  Oxyd     66  J  2 

SauerslofT  (15,86)  Oxydul  27,53 

Manganoxydul  \  99,82 


} 


3,79 


Magnesia 

""lOO. 
Verlust  in  H        =  18,72 

Diese  Zahlen  führen  zu : 

a. 
5Fe  Ti  03 
3Fe03 
5FeO 
8  :  5 

AehnUchc  Zweifel  an  der  Analyse  regt  ein  magnetisches  Titaneisen  Ton  der 
Küste  von  Mersey  an,  dessen  V.  G.  4,82.    Edwards:  J.  f.  pr.  Ch.  74,4  24. 

Tantal  haltiges  Titaneisen.  Daniour  fand  in  dem  Diamaoten  führenden 
Sand  von  Dianiantina,  Brasilien,  schwarze  Körner  von  dunkelgrünem  Pulver,  Y.  G. 
4,82,  welche  74,32  Titansäure,  6,67  TantaUäiure,  2,04  Zinnsäure,  46,97  Eisen- 
oxydul enthielten. 

Ann.  Chim.  Phys.  (3)  54,445. 

Brannit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  giebt  beim  Glühen  etwas  Sauerstoff  und  verhält  sich 
wie  ein  Manganoxyd. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  mit  Chlorentwicklung  auf. 
Nach   Tumer's    Analyse    des   von   Haidinger   krystallographisch    bestimmten 
Braunits  wurde  derselbe  für  Manganoxyd,  MnO^,  gehalten.  Turner  hatte  nämlich 
gefunden,  dass  der  Braunit  von  Elgersburg  aus 

Manganoxydul         86,95  =  49,60S: 
Sauerstoff  9,85 

Baryt  2,25 

Wasser  0,9$ 

400. 
besteht.    Er  bemerkt,  dass  das  Mineral  sich  mit  Hinterlassung  von  Kieselsäure  auf- 
löst, giebt  aber  nur  Spuren  derselben  an. 

Ich  fand  (4.)  in  demselben  Braunit,  und  zwar  in  reinen  Krystallefl  sowohl  wie 
in  der  derben  Masse,  7,4 — 8,6  Kieselsäure,  welche  beim  Auflösen  nur  Iheiiweise, 
in  gelatinöser  und  flockiger  Form  zurückbleibt. 

Ebenso  ist  der  Braunit  von  S.  Marcel  (2.)  zusammengesetzt,  den  Damour  ani- 
lysirt  hat. 

4.  2. 

Kieselsäure  8,63  7,70 

Manganoxydul         80,94  (=48,5  Sauerstoff)      84,42 
Sauerstoff  8,08  (d>f^j*) 

Kalk  0,94  4,25 

Baryt  0,44  Fe  0^  4,49 

Wasser  4,00  — 

400.  400. 


*)  Der  Sauerstoff  ist  hier  nicht  direct  bestimmt  wie  in  4 


Verbindungen  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden.  \Q\ 

•  '■  Demnach  fdt  der  von  mir  untersuchte  Braunit  kein  mit  SiO^  gemengtes  Mangan- 
oxyd, sondern  er  stellt  eine  Mischung  dar : 

/3Mn03      \ 

\    Mn  Si  03  / 

•     Öl     =?=  ^8  —     SiO^  9,92=     SiO^     9,92 

'     7Mn  :==  385  =  MnO  82,15  =  Mn  0     H,73 

420     =   492  =         0  7,93  =  MnO»  78,35 


605  400.  400. 

Dieselbe  Zusammensetzung  hat  der  Braunit  von  S.  Marcel  (früher  Marcelin, 
Heteroklin),  nur  enthält  er  eine  gewisse  Menge  Eisenoxyd.  Eine  ältere  Analyse  rührt 
von  Berzelius  her.    (Schwgg.  J.  2  4,254.) 

4.  Ewreinoff;  Pogg.  Ann.  49,204. 
2.   Damour:  Ann.  Min.  \i]  4. 


•              ■     .    . 

4. 

2. 

Kieselsäure 

4  0,46  — 

40,24    — 

Blf^nganötydiiT 

)  / 

14,113 

10,24 

Manganotyd 

85,87 

73,37 

76,32          65,40 

Elsenoxyd 

3,38 

44,49 

Kalk 

0,6« 

4,44 

Kali 

0,44 

Mg  0  0,26 

4dO,«6 

I         :  ' 

99,45 

I    . 


Der  letztere  enthält  4  ,^iol.  Fe  0^  gegen  6Mn  0^. 

Wahrscheinlich  ist  hierher  auch  ein  dichtes,  hartes,  früher  schon  von  Berthier 
untersuchtes  Erz  von  Tinzen,'Graubündten,  zu  rechnen.  Schweizer:  J.  f.  pr.  Ch. 
23,278. 

-Si  02  45,5,  Mn  0»  77,34,   ¥e  0^  3,7,   Ca  0  4,7,   aq  4,76. 
Ein  kleinkörnig  krystallisirter  Braunit  von  Botnedalen,  Oher-Tellemarken,  wurde 
von  Tönsager  untersucht.    Scheerer:  Pogg.  Ann.  65,28  4. 
Si  02  6,45,   Mn  0»  89,65,   Fe  d^  4,63,   kq  2,05. 
Analysen  minder  reiner  Abänderungen : 

Von  Elba.    Bechi :  Am.  J.  Sc.  (2)   44,62. 
Aus  Hindostan.    Scott:  Jamedoln-sl.  53,277. 


1        '  !i. 


Arsenikblä^the.  (ciaudetit.) 

,    .  ;¥erflü€httgt:  sieh  beim  Erhitzen  und  bildet  ein  Sublimat  oklAedriscber  Krystalle. 
Red^oirl  sißbv  mit  Kohle  gemengt,  .zu  Arsen. 
In  Wasser  etwas  schwer  löslich. 

^'         '  Arseriige  Säure,   As^  0»  (As*  0«) . 

.  2  At.  Arsen  =   150  =  75,8 

3    -    Sauerstoff  =     48  =  24,2 


498        400. 

AntimOllblflthe.    (ISenarmontit.) 

Schmelzbar,  vollkommen  flüchtig.  Geben  v,  d.  L.  weisse  Dämpfe  und  einen 
weissen  Beschlag,  und  reduciren  sich  in  der  inneren  Flamme  bei  Zusatz  von  Soda 
zu  Antimon. 

LdseB^  steh  In  Chlorwasserstoffsäare  leicht  auf;  die  Auflösung  wird  durch 
Wasser  stark  gefällt.  > 

BftMmelsberg,  Uandb.  d.  Mineralchemie.  II.  4^ 


^*^ 


162  Bioxyde. 

Die  Antimonblüthe  hatten  setkon  Yauquelin  und  KUfNroUi  untarsuebi;  durch 
A.  Rose\s  Versuclic  wurde  mit  Bestimmtheit  die  OxydatiouBSlufe  fesigeaieUl,  Sucko« 
fand  in  einer  Probe  von  Wolfach  91,7  ^}ft^  (^'\  1,2  Fe  0»,  0,8  Si  0^  und  6,3 
metallisches  Sb.  ,  ,, 

Der  Senarmontit  Ist  von  Rivot  als  (arsenfreie}  aDtimonige  Säure  erkannt  worden. 

A.  Rose:  Pogg.  Ann.  53,167.  —  Rivot:.  Aiin.  Chhn.  Ph.  (ß)  31,504.  — 
Suckow  :  Die  Verwitterung  im  Mineralreiche  S.  \%. 

Antimonige  Säure,   Sb'^  0'*. 

i  AI.  Antimon     =  244  =  83,56 
3    -    Sauerstoff  =     48  =   <6,44      % 

29i|        100.        - 

Wismnthocker. 

Sclmiilzt  V.  d.  L;  und  reducirt  sich  mit  Soda  in  der  inneren  Flamme  zu 
Wismuth. 

Löst  sich  in  Säuren  auf;  die  Auflösung  wird  durch  Wasser j^efaUi- 

Suckow  fand  in  einer  Probe  vom  .Fichtelgebirge  96,5Bi20^  ^5A«20»,  tVeO\ 
Lampadius  halte  früher  in  einem  anderen  Wisniuthocker  86,4  Bi^  0^  5,4  Fe  0', 
ij\  C  0^  und  3,4  a(|  gefunden,  was  m(>hr  auf  Wlsmuthspath  hindeutet. 

Suckow  :  A.  a.  O.  I  4.  .. 

Wismuthoxyd,  Bi^  0^ 
i  At.  Wismuth    =  416  =  89,65 
3    -    Sauefetoff  =     48  =  10,35 

464        100. 


1 1 


B  i  0  X  y  4  e. 
RO». 

Quarz« 


i » 


V.  d.  L.  unschmelzbar,  löst  sich  in  Borax  .schwer,  in  Phosphorsalz  aber  nicht 
auf.    Bildet  mit  Soda  unter  Brausen  ein'kiärä^'Cfi^s/.^    ' ' 

Der  Qtuirz  wird  in  hoher  Temperatur  (Porzeii&nofen)  za  einer  weiatmi  Masse, 
welche  ein  V.  G.  =  2,3  hat  und  sich  wie  Tridymit  verhSIlC.  Im  KMigasgcMiie 
schmilzt  er  zu  einem  Glase  (Opal)  vom  V.  G.  2,2. 

Von  Säuren  wird  er,  Fluorwasserstoflsäure  ausgenommen,  nicht  aufgelöst. 
Kalilauge  lost  das  Pulver  der  reinen  krystallisirten  Abänderungen  sehr  wenig,  das 
der  dichten  (Chaicedon,  Chrysopras,  Feuerstein  etc.)  oft  sehr  reichlich  auf. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  4  4  2,177. 

Im  reinen  Zustande 

KieseJsäuire,  Si  jO?.     , ^ 
4  At.  Silicium      =  28  =  46,67  ==  7 
2    -    Sauerstoff  =^  32  ==5  83,35 '^sif* 

"IF    400.     •   '  '•' '•       •' 

Achat.  Analyseu  oinign^r.  Acdiate  gab  Hedt^ubaolier,  wMir^üd  IMmN  und 
Leydolt  das  Verhalten  von  Achat  und  Chaicedon  beim  Aetzen  pr^ftmA.    ;,,.:      .    ,  /, 


Bioxyde.  1 63 

i  ,ii)    KoMIoiJ.  C.  pr.  Gl).  36,3074  -^  LeydoU  und  Redteabacher :  Jahrb.  geol.  K. 
4851. 

Araelhysl.  Nach  Heintz  entfärbt  sich  der  dunkle  aus  Brasilien  b^i  etwa  250^; 
er  enthielt  höchstens  0,01  p.  C.  Mangan.  In  einem  helleren  fand  Derselbe  0,02 
p.  C.  Eisenoxyd,  0,02  Kalk,  0,01  Magnesia,  0,0i  Natron.  Durch  letzteres  wird  die 
Ansicht  PoggeftdcrlTß ;•  der  fjirbende  StolT  sei  eisensaures  Natron,  einigermassen 
unlAEStiltlt^f  doob  Ue^  $ißb  in  dieser  AbÜnderung  Mangan  nicht  sicher  naekweisen. 
Beim  Erhitzen  in  .Koliienpulver  wurde  ein  Amethyst  opalisirend  und  gelb.  Eine 
Analyse  von  Amethyst  ergab  0,0027  p.  C.  Kohlenstoff,  so  das«  eine  organische  Ver- 
bindung,.iy;^hl  .nipht  die  Färbung  bedingt. 

!  ■.     )Citi)8iholongjj,  Ist  nach  A.  Nordeoskiöld  Nephrit.     S.  diesen. 

Ga^eol.  Der  Akigabe  von  Gkiullhier  de  Oaubry,  dass  der  Hlrbende  StoiT 
organischer  Natur  sei ^  entgegen  fand  Heintz  in  einem  Garneol  aas  der  Gobi  (China)  nur 
0,003  p.  C.  Kohl^stoff,  dagegen  0,05  Eisenoxyd,  0,08  TKonerde,  0,0S  Magnesia, 
0,07  Natron,  0,004  Kali  und  0,39  Wasser,  aber  kein  Mangan.  Hiemach  dürfte 
Eisenoxyd  di«  Farbe  bedingen. 

flaintz:  A.  a.  0. 

•Chalcödon.     Ein  Chaicedon  von  der  Päröem    (V.  G.  =**   2,624)   «nthielt 
0,59   p.  C.  Wasser;    mit  Kalilauge   dreimal   gekocht,    verlor  er   20  p.  C.  —  Ein 
Chaicedon  aus  Ungarn  (V.  G.  2,567)  gab  1,8 — 2,6  p.  C.  GHühverlust  und  hinterliess 
nach  viermaligem  Kochen  nur  6  p.  C. 
Rammeisberg:  A.  a.  0.  S.  187. 

€hry60|>>ai^.  '  Klaproth  fand  im  Chrysopras  von  Kosemütz:  96,46  p.  C. 
Kieselsäure^  0,08  Thonerde,  0,83  Kalk,  0,08  Eisenoxyd,  4, A  Nickeloxyd,  4,85 
Wasser.  Nach  meinen  Versuchen  verliert  er  beim  Glühen  2,08  und  4,88  p.  G. 
Wasser,  enthält  97,0  Kieselsäure,  0,4  4  Thonerde  und  etwas  Eisenoxyd  und  Nickel- 
d^xyd^  uad<  0,54K«lk  und  Magnesia.  Geglühl,  wird  er  grau.  Nach  dreimaligem 
Kochen  des. leinen  Palvers  mit  Kalilauge  hatten  sich  50  p.  C.  aufgelöst. 
,i  Rammelsbcirg;  .Pogg.  Ann.  4  4  2,488. 

Eisenkiesel.     Der  von  Sundwig  bei  Iserlohn  enthält  3,93  p.  C.  Eisenoxyd, 
0,42  Thonerde,  0,73  Wasser. 
Schnabel:  Mitthlg. 

Faserquarz.  Ein  brauner  aus  Südafrika  besteht  aus:  Kieselsäure  94,36, 
ThöneHe  und  Eisenoxyd  4,57,  Kalk  Ö,57,  Magnesia  0,43,  Wasser  0,30  und  den  in 
Säure  auflöslichen  2,92  Bisenoxyd  und  0,36  Kalk. 

in  möin.  Labor,  atiälysirt. 

iPeuersteip.  B^rzelius  fand  im  Feuerstein  von  Limmhaipm;  Schonau, 
0,4  47  p!  C.  Kali  und  0,4  43  Kalk,  und  eine  geringe  Menge  eines  kohlens^offlialtigen 
Körpers.  Ein  mit  einer  weissen  Kr^ste  überzogener  ergab  im  Innern  0,4  34  p.  C. 
Kali,  0,574  Kalk,  0,4  2  Eisenoxyd  und  Tlionerde,  während  die  Kruste  bei  ebensoviel 
Kalk  0,?2  Kali  enlhieh. 

'Nach  Heiptz  wird  der  feuerstein  aus  dßr  Kreide  von  Pügep  beim  Glühen  in 
Sauerstoff  entfiirbt,  der  aus  djem  Jura  aber  nlchjl.     Sie  eniliielten 

dqr  ßrste  der  zweite 

Kphlenslofl:  0,066—0,073  0,01 

Wasser  4,|      —4,3  4,44 

Ein  Feuerstein  von  Rügen  (V.  G.  =  2,63i)  .enthielt  bis  ^,4  p«  C.Wasser.  Nach 
fünfmaligem  Kochen  mit  Kalilauge  blieben  16,6  p^iC«  Übfig«  Ein  gfflbbrauner  Flinten- 

44* 


1 64  Bioxyde. 

stein  (V.  G.  bis  2,614}  verior  beim  Glühen  ebenfalls  1,4  p.  C,  wurde  weiss,   und 
löste  sich  bei  zweimaligem  Kochen  bis  auf  6,6  p.  C. 

Berzelius:  Jahresb.  21,187. 

Heintz:   Pogg.  Ann.  60,519. 

Kg.:  Ebend.  H2,I89. 

S.  auch:   V.  d.  Mark  in  den  Verh.  d.  nat.  V.  d.  pr.  RheinK  4853. 

Haytorit.    Dieser  Chalcodon,  welcher  Pseudomorphosen  nach  Datölilh  bildet. 
besteht  nach  Wühler  aus  98,5  Kieselsäure,  0,t  Eisenoxyd,  0,5  Wasser. 
Pogg.  Ann.  12,4  36. 

Hornstein.  Klaproth  fand  im  Hornstein  von  Schneeberg  98,25  Kieselsäure, 
Kersten  in  einem  grauen  und  röthlichen  von  Marienbad  nur  90, S  pJ  C.  derselben, 
sowie  3,1  Tlionerde,  1,73  Eisenoxyd,  4,28  Magnesia,  0,93  Kalk,  0,7  Natron  und 
4,95  Wasser.  Nach  meinen  Versuchen  enthält  der  graue  Hornstein  von  Selineeberg 
bis  2,35  p.  C.  Wasser.    Mit  Kalilauge  zweimal  gekocht»  hinterliess  er  85  p.  C. 

Kersten:  Jahrb,  Min.  4  8  45,  656. 

Rg.:   A.  a.  0.  482. 

Rosenquarz.  Nach  Fuchs  enthält  der  Rosenquarz  von  Rabemiteiii  bei  Boden«- 
mais  I  — 1,5  p.  C.  Titanoxyd.  Nach  Berthier  wäre  die  Farbe  organischer  Natur. 
Nach  WolflT  erleidet  der  Rosenquarz  (und  der  Rauchtopas)  beim  Erhitxen  keinen 
Gewichtsverlust. 

Berthier:   Ann.  Min.  40,2.72.  43,248. 

Fuchs:   Schwgg.  J.  62,253. 

WoHF:   J.  f.  pr.  Ch.  34,237. 

Tri dy mit.  Verhält  sich  wie  Quarz.  Der  Tridymit  von  PacUuca  in  Mexiko 
enthält  4,7 — 1,9  p.  €.  Eisenoxyd,  4,2 — 1,3  Thonerde  und  Magnesia  und  0,6( 
Wasser. 

Rath:   Pogg.  Ann.  4  35,437. 

Asmanit.  Diese  rhombische  Kieselsäure  aus  den  Meteoriten  von  Breitenbacli 
(V.  G.  2,24)  besteht  nach  Maskelyne  aus:  Kieselsäure  07,43,  Bisenoxyd  1,41, 
Kalk  0,58,  Magnesia  4,54 ;  nach  Rath  aus:  Kieselsäure  90,3;  Eisenchcyd- t,ll,-  Mag- 
nesia 4,4.  .     .  -       . 

Pogg.  Ann.  Ergzbd.  6,382.   Ztschr.  d.  geol.  Ges.  25J06. 

Opal.    (Amorphe  Kieselsäure.) 

Decrepitirt  meist  beim  Erhitzen  und  giebt  Wasser,  welches  zuweilen  oiiganisclie 
Stoffe  oder  Ammoniak  enthält.    Verhält  sich  sonst  wie  Quarz. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen,  nur  Fluorwasserstoffsäure  löst  ihn  auf,  und 
zwar  leichter  als  Quarz.  Vor  und  nach  dem  Glühen  in  Kalilauge  auflöslich,  jedoch 
in  sehr  verschiedenem  Grade  der  Leichtigkeit,  und  oft  nicht  ohne  Rückstand 
(s.  weiterhin). 

I.  Kosemütz.  Milchweisser.  Klaproth. 

i.  Schiffenberg,  Giessen  (Halbopal^  WrighLson. 

3.  Hyalith.  a.  Walsch,  Rühmen;  a.  Grf.  Schaffgotsch,  ^.  Daoiour, 
Y-  Kobell.  b.  Kaiserstuhl,  Damour.  c.  Zimapan^  Mexiko.  Grf.  SchatF- 
gotsch.    d.  Steinheim  bei  Hanau.   Bucholz. 

4.  Cacholong.  Färöer.    Porchhammer. 

4a.  Kaschau,  Milchopal.   4b.  Ilarmanjik,  Kleinasien.   Smith. 

5.  Pechopal,  Telkebanya.   Klaproth. 

6.  Desgl.,  Mexiko.  Damour. 

7.  Desgl.   Vurla  bei  Smyrna.  Brush. 


Bioxyde.  105 

*     8.  Gelbbraun.   Rosenau,  Siebengebirge.   Von  der  Mark. 

9.  Weisse  Rinde  des  vorigen,  V.  G.  4,063.  Derselbe. 

10.  Hydrophan.    Hubertsburg.  Klaproth. 

1 1 .  Grüner.   Waddela-Ebene,  Abessinien.   Maskelyne. 

12.  Jaspopal.  Stenzelberg,  Siebengebirge.   Braun.   V.  d.  Mark. 

13.  Ungarn.  Weisser.  Damour. 

4  4.  Oberkassel  bei  Bonn.  Holzopal.  Brandes. 

15.  Feueropal.   Washington,  Co. ,  Georgia.    Brush. 

16.  Brauner.  Telkebanya.   Klaproth. 

17.  Feueropal.   Zimapan.  Ders. 

18.  Elba.  Schwarz,  V.  G.  2,065.  v.  Rath. 

19.  Telkebanya.  Holzopul.   Forchhammer. 

20.  Island.   Pechopal.   Damour. 
2  < .  Mexiko.   Weiss.  Ders. 

22.  Feueropal.  FdrÖer.   Forchhammer. 

'23.  Edler  Opal.  Czerveniza.   a.  Klaproth.   b.  Kobell. 

24.  Qaagstein,  ^iebengebirge.   Holzopal.   Brandes. 

'       25.  Steinheidfi.   Halbopal.   Stucke^ 

'26.  Mexiko.  Farbiger.  Damour. 

.27.  Meronitz,  Böhmen.  Pyropführend.  a.  Fettglänzend.  b.Matt.  Wertheim. 

Brandes:  Nöggerathy  Gebirge  Rheinland- Wes^)hal0tt:  —  Brush:  Dana  Min. 
— ><Bueholz:  Gehleres  J.  1,20«:  8,176.  —  Damour:  Ann.  Min.  (3)  «7,202.  Bull, 
g^l.  (2)  5,4  57;  —  Forchhammer:  Pogg.  Ann.  35,331.  —  Hauer:  Jahrb.  geol. 
ReicIisansC.  4,397.  —  Klaproth:  Beitr.  2,451.  4,456.  —  Kobell:  Charakt.  d. 
Min.  4,253i  ■ -^  V.  d.  Mark  (Schnabel):  Verh.  nat.  V.  d.  pr.  Rheinl.  9.  Jahrg.  — 
Maskelyne :  Ber.  d.  cheni.  G.  4870,  935.  —  v.  Rath:  Ztschr.  d.  g.  Ges.  tt,643. 
—  Grf.  Schäflgotsöh:  P6gg.  Ann.  68,447.  — ^  Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  46,436.  — 
Stucke:  Nose  Bschrfog.  einer  Sammig.  vulk.  Fossilien.  ^—  Wertheim:  In  mein. 
Lab.  —  Wtightson:   An«.  Ch.  Pharm.  64,358. 

Sio^       AlO«      FeO»        CaO        Mg  0       Na»  0        aq. 

4.  9.8^75        0,10;        —  —  —  —  0,40        =     98,95 

2.        90,20  1,86  4,4«  —  0,86  4,70*)      2,73        =    101, 45**) 

3a.a.95,5  —  0,8  0,2  —  —  3,0  =     99,5 

ff.   —  _   *  —  _  —  _  3,06 

y.    —  _  — .  _  _  _  4,0 

3b.       —  L'  _  _  _  _  3  01 

3c.       —         '    —  —  —  —  —     2,5—2,9 

3d.      92,0    •  ^1^  —  —  —  —  6,33        =     98,33 

i.        95,32  0,20  —  0,06  0,40  0,13  3,47        =     99,58 

ia.      92,4  6  —  3,i2***)  0,50t)      —  —  4,31        =   4  00,49 

4b.      92,00  —  —  —  3,00         —  4,45 

5.  93,5  '—  1,0  _  _  _  5,0  =     99,5 

6.  ^  —  —  —  —  —      •    4,6 

7.  —  ———  —  —  5,4 

8.  91, 8i        0,14        2,45  —  0,18        0,40         5,64        =    400. 

9.  89,54        0,27        4,94  —         0,47  —  5,08        =    100. 
40.      t93.,«3        4,62         —             —           —           —          5,25        =400. 


•)  Einschl.  0,8  K« 0.        ♦♦)  Nebst  a,l4  SO».'      ***(^ Fe  C  Ö».      +)  Ca  C  0». 


168  Bloiyde. 


Si02 

AlO» 

Fe  03 

CaO 

MgO 

NVO          »q. 

H. 

90,56 

0,93 

0,U 

o,ai 

2,05  *ji     6,65      ^- 

99,64 

12. 

88,28 

0,31 

5,58 

0,16 

_           ö,*7  •   t«. 

100. 

13. 

— 

—        '/6,1  •      .       i 

U. 

93,01 

0,H 

0,57 

:-  6.12  i-.fc=- 

99,62 

«5. 

91,89 

l.iO 

0,0« 

—         '5,8i.f^- 

99,15 

16. 

43,5 

47,5 

— 

—          7f5.:«-.:<*=' 

98,0 

«7. 

92,0 

0,25 

— 

— 

—           -?,7*       t= 

100. 

18. 

— 

—            6,:36i 

19. 

— 

t-            6,aO 

i 

20. 

— 

— 

—  7.97—8,9«  * 

21. 

— _ 

-^            %,9      •-* 

22a. 

90 

40      '-.n..     fc=5. 

100. 

22b. 

—          10,94      1' 

23. 

86,0 

0,5 

3,5 

0,2**)       9^0T-.-  t= 

•00,47 

24. 

82,75 

3,5 

3,0 

0,25 

_              ie^O            .t=; 

«99,5 

25. 

— 

• 

—      •   40,4  »»V.» 

f 

26a. 

83,73 

3,58 

1,57 

0,67 

— *i'-  •    4  4  j44i!i'«»-t=i 

104,0 

26b. 

73,45 

9,95 

«,2I 

2,43 

-r-             12,09        f*=: 

-99,63 

1/         - 

llyalith.  Fuchs  bemerkte,  dass  dieser  Opal  sich  am  schwersten  in  Kalilauge 
löse,  jedoch  auch  im  geglühten  Zustande.  Nach  H.  Kdse  ver^^andelt  Sich  4Ur  Hyalith 
von  Walsch  im  Porzellanofenfeuer  in  eine  poröse  Masse  mit  glasigett  SteUcAi  .Der 
g«>glühte  hat,  wie  dies  auch  bei  anderen  Opaleo  der  Fall  ist,  ein  geringeres  V:  G.  als 
2,2 ;  wird  er  aber  fein  geschlUninit,  so  beob«ichtet  man  lettteres.  Das  Y.  G.  ist  vMtt 
Grf.  SchaflTgotsch  sorgfüHig  bestimmt  worden.  Nach  meinen  iVevisuchen' wiegt  4Ht 
Hyalith  von  Walsch  2,185»  und  verliert  beim  Glühen  3,28  p.  G»,  w^betweii  opak 
und  farbenspielcnd  wird.  Nach  wiederholtem  Kochen  mir  KaiiUugtf  b(M>  fiainer 
noch  eti^a  -^  unaufgelöst.  —  Der  llyalith  von  Büdingen  bei  HanaM  wiegt  2>ff§7'; 
beim  Glühen  verliert  er  3,4  4  p.  C.  Nach  einmaligem  KQithen>art|.>NMroBlaii|p0 
blieben  34,5  p.  C.  unaufgelöst. -j-)  Es  scheint,  als  ob  er  eine  kleine  Menge  Fluor 
enthält.  '     '  */'^^ 

üeber  seine  durch  lamellare  Struktur  hervorgebrachte  Doppelbrechnlrng  siehe 
M.  Schnitze:  Jahrb.  Min.  4  864,  583.  '    '" 

llalbopal  von  Grochau,  Schlesien,  hellbraun ,  Y.  G.  2,40,  beim  Glühen 
6,55  p.c.  verlierend,  hinterhess  beim  Kochen  mit  Kalilauge  7,2  p.  C.  Rückstand. 

llalbopal  von  Yallecas  bei  Madrid.  Bräunliche  Parthien,  deren  Y.  G.  2,2,46, 
verlor  über  Schwefelsäure  8,26,  und  beim  Glühen  noch  3,49,  zusammen  4  4, .75 
p.c. —  Er  besteht  aus -74,65  Kieselsäure,  4  0,0  eisenhaltiger  Thonerde.,  3,6  Mag- 
nesia (und  4  4, 7 5  Wasser).  Nach  dreimaligem  Kochen  mit  Kalilauge  betrug  das  Üb- 
löslic4ie  4  8,47  p.  C.  Weisse  Theile  dieses  Opals  verloren  beim  Glühen  nur  4^5  p.  C, 
und  hinterliessen  im  gleichen  Fall  19,18  p.  C. 

Fuchs  hatte  Chalcedon,  Feuerstein  etc.  als  Gemenge  von  Quarz  und  Opal  er- 
klärt und  Bischof  ist  dieser  Ansicht  beigetreten ,  welche  durch  meine  Yersuche 
jedoch  nicht  bestätigt  wird. 

Rg.:   Pogg.  Ann.  4  4  2,177. 

Der  Opal  ist  amorphe  Kieselsäure,  eine  aus  der  Zersetaung  von  Silicaten 
herstammende    eingetrocknete  Kicselgallert ,    welche    sehr   veränderliche  Menge« 


♦)fUnlö8liche  Si  0«.  ♦•)  S  0».  •••)  Nach  4  Monaten  nur  6  p.  C.  aq. 

•)-)\Auoh  kochende  Sodalösaog  Idste  binnen  karsem  Vi  ^^  tlvalHb  auf.  '    . 


Bioxyde.  167 

Wasser  einschliesst  ^  wie  dies  auch  bei  der  künstlich  dargestellten  der  Fall  ist.  An 
beetinimte  Hydrate  ist  wohi  nicht  südenlcen.  Das  Wasser  entweicht  theii  weise 
vSchoB  in  ganz  trockncr  Luft  (über  Schttreiielstiure)  und  wird  in  feuchter  wieder  an*^ 
gezogen.  Sein  oll  bedeutender  Gehalt  an  Erden,  Eisenoxyd  und  Alkalien  deutet  auf 
einen  Rückstand  Hoch  unzersetzler  Sub6tani^^)i  : 

Gemenge  von  Opahnasse  wid  kohien*saure(ii  Kalk  kommen  Yor.  Der 
Schwimmkiesel  von  S.  Ouen  bei  Paris  besteht  nach  Graf  Schatfgotsch  aus 
86,9  Kieselsäure,  9,1  kohlensaurem  Kalk,  ft,7  Thonerde  und  3,3.  Wasser. —  Der 
Menilith  enthUlt  nach  Specht:  S'Tv^e  löslkhe  und  3,69  unlösliche  Ki^selsliure, 
51,92  kohlensauren  Kalk,  5,08  Wasser  (Anal,  in  mein.  Lab.). -^  Der  AlUmo- 
calci t  von  Eibenstock  soll  nach  Kersten  86,6  Kieselsäure,  2,23  Thonerde,  6,25 
Kalk,  4,0  Wasser  enthalten.  .  -    '   ' 

Schwgg.  J.  66,25,  t.  !  .  .     .    , 

Kf^Belsf-nler.  Zürn  Opal  gehören  auch  die  Absätze  amorpher  Kieselsäure, 
welche  man  Kieselsinter,  Polirschiefer,  Tripel,  Infusorienerde  etc.  nennt. 

1.  Geisir,  Island,    a.  Forchhamraer.     b.  Damour. 

2.  Scribla-Quelle,  Island.    Bickell.  . 
3.'  Badhstofa-Quelle,  Island.    Ders. 

i.  taupo,  NeuöfeelWnd.    lilallei:.    '  ' 

5.  Mauritius   (Kieselguhrj .    Klä'pi^oth .  ' 

6.  Särita  Fidra,  toscanlä.    Öei^.  '  ='  '  ' 

7.  Cessat  bd  Pontgibaud,  Dept.  PÜy  rfi*  Dome.    Fournef. 

8.  Kohren,  Sachseii.    Zellhfer. 

9.  Algier.    Salvetat.  i 

10.  Kritschelberg  bei  Bilin  (polirschiefer)»  'fiäun^ann. 

1 1 .  Ebstorf,  Hannover  (Infusorienercfo) .  :  Kuhlfnänn. 

Baumann:  In  m.  Lab. — '  Bickell:  Ann.  Ch.  Pharm.  70,290.  —  Damour:  Bull, 
geol.  (2)  5,157. —  Forchhammer:  PQgß-  Am.  35,331. —  Foumel:  Jahrb.  Min. 
1832,  423. —  Klaproth:  Beitr.  2,109.  »JIVi!  6,348. —  Kuhlmann:  Ztschr.  f.  d. 
ges.  Nat.  8,473. —  Mallet:  Phil.  Mag.  5,285.—  Salvötat^  Ana-  Ch.  Phys.  (3) 
24,348.-^  Zellner:  Schwgg.  J..  4  3^328.  <    i   i    > 


•  .  ,». 


Si02 

AI  0^    *eQ3 

CaO 

%« . 

HJa^d      •K*Ö 

* 

la. 

84,43 

3,07        1,81 

0,70 

1,06 

0,92 

7,88  — 

99,97 

Ih 

.87,67 

0,71 

Pv^o 

■  — r- 

OsM          — 

10,40  — 

100. 

2. 

88,26 

0,69      3,2« 

0,29 

i>.  — r- 

a,H      Oiir 

'^]     4,79  — 

100. 

3. 

91,56 

1,04      0,18 

0,33 

0,47 

0,46        0;19^ 

^**)    5,76  — 

100. 

i. 

94,20 

1,58      0,17 

— -  .  • 

0,85  t)      — 

3,06 

99,86 

o. 

72,0 

2,5        2,5 

21,0     — 

98,0 

6. 

79 
87,2 

5  '         3 
2,0          — 

12         = 
«0,0     ^ 

99,0 

m 

7. 

0,1 

J 

100. 

8. 

93,25         2,0        i,«5 
S6,4lt+)  ^il      0,56 

„^ 

\ 

*    1 

3,0     = 
9,0     — 

99,5 

9. 

2,0 

100. 

10. 

87,58 

2,04 

Vöö 

0,30 

8,89  =;= 

99,9 

H. 

90,86 

0,29        0,23 

0, 1 6ii-  H 

0,09^1)  —           — 

9,01  — 

100,64 

*)  Ueber  krystalUsirto,  in  Alkalien  lösliche  Kieselsäure:    Frömy,  Ann.  Cb.  Phys.  (8) 
28,ai7.         •♦)  Und  2,49  S  0«.  *•♦)  Desgl.  0,81.  +)  Na  Cl.  ++)  Wovon  6,48  in 

Kalilauge  uolöslich.  ^\)  Als  Carbonate. 


168  Bioxyde. 

Nach  Damoiir  verliert  No.  I  (Geisiril)  bei  100 — 150°  etwa  ^/^  cks  Wassers. 
Nach  meinen  Versuchen  betrag  der  Verlust  über  Schwefelsäure  3,41,  beim  Glühen 
noch  5,42,  zusammen  8,83  p.  C.  (10,6  nach  Graf  Schaffgotsch) .  Beim  Kochen  mit 
Kalilauge  loste  er  sich  bis  auf  4,8  p.  C,  die  wie  Eisenoxyd  aussahen. 

Hierher  gehört  auch  die  aus  der  Zersetzung  des  Trachyts  durch  die  heissen 
Dämpfe  in  der  Solfatara  bei  Neapel  entstehende  Kieselsäure  (Bianchetto) ,  welche 
man  früher  für  Kaolin  hielt. 

Kg.:   Ztschr.  d.  geol.  Ges.  tl,446. 

Die  Absätze  der  heissen  Quellen  der  Azoren  untersuchte  Hochstetter. 

J.  f.  pr.  Ch.  25,375. 

Anatas. 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  Mit  Borax  ein  fast  farbloses  Glas,  welches  id  der 
inneren  Flamme  gelb  oder  amethystfarbig  wird.  Mit  PhoäphorsaU  rflu  Reductions- 
feuer  eine  blaue  Perle.  ,,..,. 

Wird. von  Säuren  nicht  angegriffen.  ,  .  •.     • 

Vgl.  Rutil. 

Bereits  Vauquelin  fand  im  Anatas  wesentlich  nur  Titansäure  ;^  H^  Rose  bewies 
später,  dass  er  nur  aus  dieser  besteht,  und  beim  Glühen  sein  V.  G.  in  das  des 
Brookits  und  schliesslich  des  Rutiis  verändert. 

Der  Anatas  aus  Brasilien  enthält  nach  U.  Rose  0,25  p.  C.  JBisenoxyd,  nach 
Damour  98,36  Titansäure,  0,2  Zinnsäure  und  4,41  Eisenoxyd. 

Damour:   Ann.  Ch.  Phys.  (3)  40. —  H.  Rose:  Pogg,  Ann.  64,546. 

Titansäure,  Ti  0^ 
4  At.  Titan  =  48  =  60  =  3 

2    -    Sauerstoff      ==  32  =  40  =  2 

8Ö"      400. 

BrooUt. 

Verhält  sich  wie  Anatas. 

H.  Rose  zeigte,  dass  der  Brookit  Tit ansäure  sei,  und  dass  er  beim  Glühen 
das  V.  G.  des  Rutils  erlange.  Der  von  Snowdon,  Wales,  enthält  nach  ihm  1,4  p.  C. 
Eiseno.xyd.    In  dem  uralischen  fanden  Hermann  (a)  und  Romanowsky  (b) 

a.  b. 

Titansäure        94,09  94,34 

Eisenoxyd  4,50  3,28 

Glühverlust        4,44  1,34 

400.  98,90 

Der  Arkansit  von  Magnet  Cove,  Ark.iiisas,  besteht  nach  meinen  Versuchen 
nur  aus  Titansäure  und  ist  auch  seiner  Form  nach  von  mir  als  Brookit  erkannt 
worden.  Doch  nähert  sich  sein  V.  G.  3,95  mehr  dem  des  Anatases.  Nach  Daiuoar 
nimmt  er  beim  Glühen  in  Sauerstoff  um  0,4  3  p.  C.  zu,  und  ^icbt  mit  Schwefblsäare 
schweflige  Säure ,  woraus  er  schliesst ,  dass  (his  Mineral  auch  Titanoxyd  eathalta. 
In  der  That  soll  der  Brookit  v.  d.  L.  in  der  inneren  Flamme  die  Schwarze  Farbe  de^ 
Anatas  erlangen.  Nach  meinem  Dafürhalten  ist  die  Masse  mit  fein  vertheiltem  Titan-; 
eisen  gemengt*). 


*)  Damour  fand  4,36  p.  C.  Eisenoxyd. 


Bioxyde.  !69' 

Damoiir:  Ann.  Min.  (3)  15.  —  Hermann:  J.  f.  pr.- Ch.  46,401.  50, 2O0.  — 
Rg. :  Pogg.  Ann.  77,586.  —  Romanowsky:  B.  h.  Ztg.  4853.  No.  26,-**- H.  Rose: 
Pogg.  Ann.  61,514.  , 

Eumanit  von  Ghesterfield,  Mass.,  hat  die  Form  des  Brookits.     Datta^. 

ButU. 

V.  d.  L.  unveränderlich.  Mit  Borax  im  Oxydationsfeuer  ein  grünliches,  im 
Reductionsfeiier  ein  schmutzig-violettes  Glas;  mit  Phosphorsals  in  letzterem  ein 
rothes,  welches  durch  Zinn  blau  oder  violet  wird.  Mit  Soda  schmilzt  das  Pulver 
unter  Brausen  zusammen  und  bei  gehörigem  Yerh'altniss  entsteht  eine  Perle,  welche, 
aus  der  Flamme  entfernt,  unter  lebhaftem  Erglühen  krystallinisch  wird.  Er  reagirt 
bisweilen  auf  Mangan,  der  von  K'aringbricka  nach  Berzelius  au£.phrom. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen ;  nur  von  Schwefelsäure  wird  er  beim  Er- 
hitzen aufgelöst.  Diese  AuflÖsu.n|g  (oder  diejepige,  welche  beim  Schmelzen  mit 
saurem  Kalisulfat  und  Behandeln  mit  kaltem  Wasser  entsteht]  giebt,  mit  Wasser  ver- 
dünnt, beim  Kochen  eine  weisse  Fällung.  '  ''  i  ' 

Klaproth  entdeckte  im  Rutil  das  Oxyd  eii^es  neuen  Elements,  und  fand,  dass 
dasselbe  mit  dem  von  Gregor  im  Titaneisen' Igefundenen  identisch  sei.  Er  unter- 
suchte Rutil  von  verschiedenen  Fundorten.  Vauquelin ,  Hecht  und  £keberg  stellten 
gleichfalls  Analysen  von  Rutil  an.  Jedoch  erst  N.  Rose  gelang  es,  naehzuw eisen, v 
dass  der  Rutil  wesentlich  Titansäare  sei,  wiewohl  selbst  später  noch  PeschiiBr  Ihn 
für  titansaures  Eisenoxyd  erklärte. 

1.  St.  Yrioix.    a.  U.  Rose.     b.  Damour. 

2.  Freiberg.    Schwarz,  V.  G.  4,24,  beim  Glühen  roth  werdend.    Kerstan. 
Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  4  0. —  Kersten:  J.  f.  pr.  Qh.  37,4  70.—  IJlaproth : 

Beitr.   1,233.  2,223.  4,153. —  H.  Rose:   Gilb.  Ann.  63,67,;    Ppgg.  Ann.  3,466. 

4.  ^2.         »' 

a.  b.                                             •    ♦ 

Titansäure        98,47  97,60  96,75           •         •         m   «' 

Eisenoxyd          4,53  4,55  2,40*) 

400.  99,15  99,45, 

In  dem  ersteren  giebt  U.  Devillc  0,323  p.  C.  VanadmsSnr^  und  0,486  p.  C. 
Molybdänsäure  an. 

Ann.  Ch.  Phys.  (3)  64,342. 

Nach  Damour  verk)r  ein  Rutil  beim  Glühen  in  Wasserstoff  4,5  p.  C,  allein  es 
ist  nicht  angegeben,  wieviel  Eisen  er  enthielt. 

Ist  das  Eisen  im  Rutil  als  Titaneisen  enthalten  ? 

Nigrin.  Nach  Breithaupt  ist  Nigrin  in  Form  und  Spaltbarkeit  dem  Rutil  gleich, 
jedoch  schwerer  und  von  schwarzem  Pulver. 

Nach  meinen  Beobachtungen  gilt  dies  von  dem  Nigrin  von  Bernau;,  Bayern, 
dessen  V.  G.  4,4  4  ist.  Beim  Glühen  in  Wasserstoflf  verliert  er  3,6-7-^4>77  p.C. — 
ChlorwasserstofTsäure  zieht  beide  Oxyde  des  Eisens  und  etwas  Titansäure  aus  und 
lässt  etwa  90  p.  C.  derselben  (eisenhaltig)  zurück.  Eine  Analyse  gab  89,49  Tilan- 
säure,  11,03  Eisenoxyd,  0,45  Magnesia.  Ich  halte  den  Nigrin  für  Rutil,  welcher 
mit  Titaneisen  gemengt  ist. 

S.  auch  Müller:   J.  f.  pr.  Ch.  58,483. 


*)  Einschl.  etwas  Magneleiseil  (TilaoeisenT). 


170  Bioxyde. 

Mengit.    Ein  uralisches  Mineral,  welches  nach  G.  Kose  Zr  und  Fe,  vielleicht 
auch  Ti  enthält,  und  nach  Breithaupt  und  Hermann  die  Form  des  Niobits  hat. 

Ilmenorutil,  ein  schwarzer  eisenreicher  Rutil  vom  Ilmengebirge,  V.  G.  bis 
5,133,  enthält  nach  Hermann 

früker  später. 

Titansäure  89,3  66,90 


Tantalsäufe  ^-      \ 

flmensäare  —      / 


19,64 


Zinnsäure  —  0,89 

Eisenoxyd  f0,7  10,18  (u.  Fe  0) 

Manganoxydul  —  0,77 

Kieselsäure  —  1,37 

Wasser  —  0,30 


I  f  ■  ■      1»^  Tt  ■  ■  ^1    ^ 


100.  i00,05 

Kokscharow,  Mat.  z.  Min.  Russlands,  S,3S8.  5,193. 

Zinnstein, 

V.  d.  L.  uA veränderlich.  Reducirt  sich  in  der  inneren  Flamme,  besonders  a«f 
Znsaiz  von  Soda,  zu  metallischem  Zinn.  Keagtrt  oft  auf  Eisen  und  Mangan.  •*<-  Wfrd 
auch  duirch  Glühen  in  Wasserstoff  zu  Zinn  reducirt. 

Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 

Die  älteren  Analysen  rühren  von  Klaproth  her  (Zinnstein  von  Schlacken- 
waM  und  Cornwallj . 

1.  Grafschaft  Wicklow,  Irland.    Braune  Körner,  V.O.  6,753.    Maltet. 

i.   Finbö  bei  Fahlun.    Berz^lius. 

3.  Xeres,  Mexiko  (Holzzinn] .    Pulver  roth,  V.  G.  6,862.    Bergemann. 

Bergemann:  Jahrb.  Min.  1857,  395. —  Berzelius:  Schwgg.  J.  16,256. — 
Mallet:   J.  Dubl.  geol.  SoC.  4,27«. 


r 

2. 

3. 

Zitmsäure 

95,26 

93,6 

89,43 

TaaUltiäure 

— 

«,i 

^-p 

Eisenoxyd 

2,41 

«,4 

6,63 

Manganoxyd 

0,8 

■^ 

Thonerde 

-r-^ 

.♦^ 

«.«• 

Kieselsäure 

0,84 

^^ 

«,2I 

98,51  98,2  99,47 

hef  Zinnstein  aus  dem  Sand  des  Tipuariflussea,  Boüvia,  ist  nach  Forbts  z.  Th. 
reine  Zinnsäure,  theils  enthält  er  91,8 — 96,34  Zinnsiura,  l,#^^t,7  Btoanoxyd. 
Proben  von  Bolivia,  in  meinem  Laboratorium  untersucht,  enthielten  nach  ilbzug 
von  8—12  p.c.  Quarz  1,3-— <, 5  p. C.  Eisenoxyd. 

Forbes:  Phil.  Mag.  (4j  30,4  39. 

Zinnsäure,  Sn  0^ 

I  At.  Zinn  ==  4<8  =  78,6 

\    -    Sauerstoff  ;=^    32  =»  21,4 

450       400. 

Stannit.    Pseudomorphosen,  welche  Öfter  die  Form  von  Quarz  oder OrlboUM 
besitzen,  und  aus  Zinnstein,  Quarz,  Thon  etc.  bfsteben.  i-^j 


Bioxyde.  171* 

Bischof:  Geologe  2, S 0^6. —  Breithaiipt :  Pqgg.  Ami.  69,435.*— Tscherlnak  : 
Wien.  Ak.  Bef.  49*  «  . 

Zivkon.t 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  Beim  Glühfeti  ^iW  der  rolhe  farblos  oder  gelblich,  der 
braune  (Frcdriksvam)  weiss.  Svanberg  fand,  dass  das V.  G:  des  Zirkons  beim  Glühen 
sich  ändert.  Nach  Henneberg  phosphoresciirt  der  farbige  beim  Erhitzen  und  ent- 
färbt sich,  wobei  das  V.  G.  von  4,615  auf  4,71  steigt.  Chandler  fand  dies  auch 
beim  Zirkon  von  Expailly  und  FredriksvUrn,  jedoch  ohne  Aendeijun^  der  Farbe.  Nach 
Damour  nimmt  das  V.  G.  beim  Glühen  um  -^ — -^  zu;  beim  Schmelzen  vor  dem 
KnallgasgeblSse  bleibt  dies  höhere  V.  G.  (Zirkoü  von  Ceyloii)  oder  es  vermindert 
sich  fZirkcfii  von  Expailly).  Aehnliche  Resultate  erhielt  auch  Church. — ^^Ton  Borax 
wird  der  Zirkon  schwer  zu  einem  klaren  Glase  aufgelöst;  Phosphofsalr  greift  ihn 
nicht  merklich  an ;   Soda  löst  ihn  nicht  auf.  '^  '    •* 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen! ,  bibs  SchwcWlsHure  zersetüf'^s  feinste 
Piilvet  bieim  Erhitzen,  obwohl  langsam.  '  :/     . 

Klaproth  analysirtö  den  Zirkon  ans  Hindostan,  Y'duqtieifh  den  dyazin^  von 
Ceylon;   der  erstere  sowie  John  den  von  Fredl4ksvam. 

f.   Fredriksväm.    a.  WaCkemagel.    b.  V.  G.  4,3.     BerHn. 

t'.  FtandoH  unbekannt.    Henneberg*.  -    i    .  . 

3.   Miask  (Ilmengebirge).    Reuter.  '  ' 

i.   Expailly  bei  Le  Puy  en  Velay*).    Berzelius.    b.  Nylander. 

5.  Lichfield,  MainQ.    UellbrauD,^.  G.  4,7.    Gibbs.  ..    , 

6.  Buncumbe  Co.,  N*.  CaroUna.     Hellbraune  rissige  Körner,  V.  G.  4^5^45- — 
4,607.    Chandler  (früher  von  Vanuxem  untersucht). 

7.  Reading,  Pennsylvanien.    V.G.  4,596,    Wetherill.  . 

8.  Grenville,  Canada.    Braune  Kömer,  V.  G.  4,602 — 4,625.     Hunt. 
Berlin:  Pogg.  Ann.  88,162. —  Berzelius:  Ebend.  4,^.^. —  Chandler;  ^Iwild. 

10i,444. —  Church:  J.  Chem.  Soc.  (2)  2,386.  415. —  Damour:  C.  rwÄly^8,l^4. 
—  Gibbs:  Ebend.  71,559.  —  Henneberg:  J.  f.  pr.  Ch,  38,508.  —  Hunt:  Pbil. 
Mag.  [4)  1,328. —  Nylander:  Jahrb.  Min.  1870,  488.  — r  ßvanberg:  Berat.  Jahro^b. 
25,149.  27,245.  —  Reuter.  Wackernagel:  In  m.  Lab.  —  Welherill :  Am,  J.  .^c. 
(2)15,443. 

Analysen  ceylonischer  und  norwegischer  Zirkone  von  Cochran :  Chem.  News 
25,305.  ' 

1.  2.         ■  3.      ■  4.    '•■  '   "•' 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

34,56 

33,43 

33,85 

,12,44 

33,48 

33,23 

Zirkonsäure 

66,76 

\ 

66,97 

64,81 

65,32 

67,16 

66,03 

Eisenoxvd 

m 

Sp. 

r 

1,55 

1,91 

- 

0,62 

Glüh  Verlust 

0,70 
100,10 

0,88**) 
101,09 

99,67 

101,32 

100,64 

99,88 

5. 

6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

35,26 

33,70 

34, OT 

33,7 

Zirkonsäure 

63,33 

65,30 

63,50 

67,3 

i 

ßisenoxyd 

0,79 

0,67 

2,02 

Glüh 

Verlust 

0,36***) 
99,74 

0,41 
100,08 

0,50 
100,09 

101,0 

' 

*)  Das  Dorf  heisst  an  Ort  und  Stelle  Espalu ;  der  Fundort  der  Hyazinthe  ist  der  kleine 
Riou  Pezzouliou.  ♦*)  Kalk.  ♦*^)  Unzersetzt. 


1 72  Bioxyde. 

Der  Zirkon  ist  eine  isomorphe  Mischangje  eines  Moleküls  Kiesel- 
säure und  Zirkon säui^,  in  der  Form  der  Titansäure  (Rutil)  und  Zinnsäure, 


/  8i  02  \ 
\  Zr  0»  / 


I  Mol.  Kieselsäure  =    60  =    32,97 
I      -    Zirkonsäure  =  12«  =    67,03 


4  82        100. 

0  s  ( r  a  n  1 1  von  Brevig  ist  Zirkon  (Kenngott) . 

Malakon.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  ze4gt  ein  sehwaches  Verglimmeii. 
ein  von  3,9  auf  1,2  gestiegenes  V.  G.  und  verhält  sich  sonst  wie  Zirkon  (MaUkon 
von  ilitteröe.   Scheerer). 

I .   HitterÖe.    Scheerer. 

t.   Iloieogebirge.    V.G.  3,91.    Hermann. 

3.  Vilalle  bei  Chanteloub,  Dept.  Haute-Vienne.    Braun,  V.  G.  4,047.  Damoor. 

4.  Rookport,  Massachusetts.    V.G.  3,85 — 3,97.    Knowlson. 

5.  Rosendal  bei  Björkboda*).    A.  NordenskiÖld. 

Damour:  Ann.  Gh.  Phys.  (3)  24. —  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  53,32. —  Know^l- 
son:  Am.  J.  Sc.  2j  ü.  —  NordenskiÖld:  Pogg.  Ann.  122,615.  —  Scheerer:  £bend. 
62,436. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

31,31 

34,87 

31,05 

26,18—26,48 

24,33 

Zirkonsäure 

63,40 

59,82 

61,44 

Ä0,0  —64,6 

57,42 

Zinnsäure 

— 

0,35—  0,7 

0.64 

Eisenoxyd 

0,44 

3,4  4»*) 

3,29 

3,6'-') 

3,47 

Manganoxydul 

4,20 

0,4  4 

Yttererde 

0,34 

1,4  _  j,t4»^) 

— 

Uranoxydul 

— 

— 

— 

4,4  —  2,83 

— 

Kalk 

0,39 

— 

0,08 

3,93 

Magnesia 

0,41 

— 

— 

Wasser 

3,03 

4,00 

3,19 

4,65—  4,58 

9,53 

98,99        100.  99,49  99,29 

Dies  von  Scheerer  zuerst  bemerkte  Mineral  ist  offenbar  ein  ZersetzungsproducI 
von  Zirkon,  im  Wesentlichen  ein  Hydrat,  welches  bei 


{Si  0^  1 
Z    O^  f  "^  *^ 

9       -      -     =   {zr2J}  +  »q 


entspricht. 

Anerbachit. 

Verhält  sich  wie  Zirkon. 

Hermann  bezeichnet  so  kleine  Quadratoktaeder  [Endkw.  87^)  von  brauner 
Farbe,  V.  G.  4,06,  welche  im  Kieselschiefer  im  Kreise  Mariupol,  Gouvernement 
Jckatcrinoslaw,  vorkommen. 

J.  f.  pr.  Ch.  73,209. 


*)  Für  Adelpholil  gehalten.  ♦•)  Fe  O.  •♦•)  Ce  0. 


Bioxyde.  173 


Kieselsäure 

42,91 

ZirkonsSure 

55,18 

Eisenoxydul 

0,93 

Wasser 

0,95 
99,97 

Dies  würde 

eine  isomorphe  Mischung 

/  3Si 

02 

l 

• 

(  tlv  02 

/ 

andeuten. 

3  Mol.  Kieselsäure 

180  =   42, 

,45 

2     -     Zirkonsäure 

m 

244  —  57, 

55 

424        400. 
Isomorph  mit  Zirkon,  jedoch  von  geringerer  Härte  und  V.  G. 

Thorit 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  decrepitirt  und  verglimmt  theilw^i^e  beim  Erhitzen. 
Das  gesättigte  Boraxglas  wird  beim  Erkalten  trübe;  in  Phosphot*salz  bleibt  ein  Kiesel- 
skelett.    Unreine  Proben  reagiren  auf  Eisen,  Mangan  und  Blei. 

Wird  durch  Chlorwasserstoflsäure  zersetzt,  wobei  sich  Kieselsäure  gallertartig 
ausscheidet.  In  Folge  beigemengten  Manganoxyds  kann  sich  Chlor  entwickeln/  Nach 
dem  Glühen  wird  er  nur  von  Schwefelsäure  zersetzt. 

In  dem  schwarzen  Thorit  von  LÖvpn  bei  Bfev^  entdeckte  Berzelius  1828  das 
Thorium,  und  gab  Derselbe  zugleich  eine  Analyse  des  Minerals,  nach  welcher  Thor- 
säure, Kieselsäure  und  Wasser  die  Hauptbestandtheile  waren.  Im*  Jahre  fd5^  unter- 
suchte Bergemann  ein  von  Krantz  bemerktes  gelbröthes  Mineral  von  Brev1g;i  welches 
Orangit  genannt  wurde,  und  glaubte  darin  ein  neues  El(ement,  Donarium^  gefuilden 
zu  haben;  aliein  Berlin ,  Damour  und  er  selbst  haben  dasselbe  Später 'als  Thorium 
erkannt.    Der  gelbrothe  Thorit  (Orangit)  ist  weit  reiner  als  der  schwarte.  , 

* 

1.  Gelbrother  Thorit  (Orangit).     V.  G.  5,397,     Bergemann:  IPog^^  Ann. 
82,561. 

2.  Derselbe.    Damour:  R^cherch.  chim.  sur  ün  nöiiivel  oxyde  etc.  1852. 

3.  Derselbe.    Berlin:  Pogg.  Ann.  85,556. 

4.  Derselbe.    Chydenius:  £b.  H9,43.  ' 

5.  Schwarzer  Thorit.  V.  G.  4,63.    Berzelius:  Eb.  16,^88. 

6.  Derselbe.  V.  G.  4,686.    Bergemann:  £b.  8^,558.    ' 


t    ! 


1. 

2. 

3. 

^. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

17,69 

17,52 

17,78 

1Y,76 

19,äl 

19,21 

Thorsäure 

71,25 

71,65 

73,29 

.  73,§0 

•.^s^^r 

57,90 

Eisenoxyd 

0,31 

0,31 

3,46 

Manganoxyd 

0,21 

0,28 

■      0,96*»)       — 

2,43 

Uranoxyd 

— 

1,13 

1 

— 

1,64 

Kalk 

4,04*) 

1,59 

0,92 

1,08 

2,-9l8*^*) 

Bleioxyd 

0,88 

_ 

1,18 

0,83 

Thonerde 

— - 

0,17 

-r- 

0,06 

Kali,  Natron 

0,30 

0,47 

• 

•  — 

0,26 

Wasser 

6,90 

6,14 

7,12 

6,45 

9,66 

9,17 

100,70         100,14        100,07        100,27          99,54 
•♦j  V  und  Sn  blutend.          •••)  Worin  0, W  lig'O.     '  ' 

» 

♦)  Nebst  C  0«. 

i 

t74  Bioxyde. 

Die  Zusammensetzung  4^  Tliorits  lässt  sich  nur  aus  den  reinen  Abänderungen 
erkcimcn.  Demnach  besteht  er  aus  je  einem  Mol.  Kieselsäure  und  Thorsäure 
in  isomorpher  Mischung.     Der  Wassergehah  führt  auf 

Si       =     28  =  Si    02  n,44  Si.      «^     i^  f==  üi   O»  «7,11 

•     Th      =234  Th  02  77,38  Th      =234          Th  O^  76,05 

40        =     64  H2  0  5,tA  40        =64          H2  O  6,84 

H2o=J8  7^^—  |H20  =  ^  lOO.M 

344  350 

Der  Wassergehalt  des  gelbrothen  Thorits  (welchen  ich  =  7,16  p.  C.  fand) 
scheint  nicht  immer  derselbe  zu  sein.  In  den  unreinen  schwarzen  Abänderungen  ist 
er  noch  grosser;  allein  auch  die  Menge  der  Kieselsäure  wäclisl  in  diesa«  Fall, 
otfcnbar  weil  ein  Theil  von  ihr  den  fremden  Oxyden  angehört. 

Nach  den  Beobachtungen  von  Zsckau  ist  der  Thorit  isomorph  dem  Zirkon  und 
mit  diesem  öfter  in  paralleler  Stellung  verwachsen.  Dies  erweckt  die  Vennulhung, 
dass  er,  gleich  dem  Malakon,  ursprünglich  wasserfrei  und 

/  Th  02  \ 
\  Si  02  / 
^ei;   allein  seine  Seltenheit  erschwert  Untersuchungen  in  dieser  Richtung.     Di*^ 
Mischung  würde  dann  aus  18,4  $i  02  und  81,6  Tb  0^  bestehen. 

FoHanlt  Pyroluslt 

Giebt,  beim  Erhitzen  kein  oder  nur  wenig  Wasser,  beim  Glüben  (wepn  rein) 
12,S5  p.  C*  Sauerstoff,  iM  v.  d.  L.  unschmelzbar,  wird  braunschwarz  Ha4  verhält 
sich  sonst  wie  Manganoxyd. 

L$si  sich  in  ChlorwasserstQ^bäure  unier  Entwicklung  von  Chlor  auf.   . 

Der  sehr  harte,  fast  weisse,  von  Breithaupt  unterschiedene  Polienii,  durcb  grosse 
Reinheit  ausgezeichnet,  ist  vielleicht  eine  ursprüngliche  Bildung,  der  weiche,  minder 
reine  Pyroluslt  aber  aus  der  Oxydation  anderer  Manganerze  (Manganitj  entstanden. 

A.  Polianit. 

1.  Maria  Theresiazeche  bei  Platten,    Böhmen,     a.  Y..Q.  I^^SS.    Plattner. 
b.  V.  G.  5,026.   Hg. 

B.  Pyrolqsit. 

2.  Elgersburg,  Thürii^en.  V,  G,  4,94.  Turner. 

3.  Ilfeld,  Harz.   V,  G.  4,819.    Turner. 

4.  Undenäs  (?),  Schweden.    Arfvedson. 

Arfvedson:  Schwgg.  J.  42,210.  —  Breithaupt  (Plattner):  Pogg.  Ahn.  61,192. 
—  Bammelsberg:  Pogg.  Ann.  124,513.  — Turner:  Eh.  14,223. 

A.  B. 

la.  Ib.  2.  3.  l. 

Sauerstoff  10,28  11,60  17,90  47,69  20,43 

Manganoxydul     81,40  80,82  80»44  80,06  77^71 

Baryt  —  -r-  0,53  0,67 


•  tt   i 


Wasser  0,32  —  1,13  1,58  UB6 


100.  99,51  100.  100.  100. 

Sauerstoff  i»i 

Mn  O  18,30  18,23  18,09  18,00  17,47 

Die  letzte  Anaiyse  ist  wobl  nicht  ganz  richliK*    ;    u  / 


Bioxyde.  475 

Im  reinen  Zustande 


Mangansuperoxyd^   Mn  0*^. 
(Bioxyd.) 

i  AI.  Mangan       =  55  ^^  <i3,tt'    '  *    0  ==   «6  =  18,4 

t    -    Sauerstoff  =  J^  =_3M^     Mn  0  =  7i,?=.  »I;.ß  :^  J 8, 4  0 

Plattnerit.  ' 

Ein  wahrscheipJich  von  Leadhills  staniosei^des  $c|i warze^»  ^ii^eral,  aq^cJ^^ine^iid 
eine  P^eudomorpbose  nach  Pyrpiuorpbit,  weiches  (frülier  scbon  vQp  ,|^f^padius 
untersucht]  nach  Plattner  86,2  p.  C.  Blei,  ausserdem  Sauerstoff  und  eij^;  Sjppr 
Schwefelsäure  enthält. 

Breithaupt:  J.  f.  pr.  Ch.  1 0,508. 


!i       \ 


\-.i.-  it- 


Scheint 


zu  sem. 


BleisuperoKyd,  Pb  0^ 
(Bioxyd) 

4  At.  Blei  =  207  =  86,6 

2    -    Sauerstoff  =     32  =   4  3^,4 

239      TooT 

■  ■ .    '  i .' 

Oer?aiitit. 


Giebt  V.  4.  L.  auf  Kohle  eipen  weissen  Bescbbg  uiid  re^^pirt  ;^ipb  |fnit.$g4«,pu 
Antimon.  .;     ,     ,  .»  , 

Ist  in  Chionvasserstoffsäure  schwer  auflöslich. 

i.  Kleine  nadelförmige  Krystalle  von  Pereta,  Toscana,  nach  Abzug  von  1,8 

Eisenoxyd  und  0,45  Gangart.    Beobi. 
2.  Nach  Abzug  von  1t, 4 5  kohlensaurem  Kalk^   1,5  Eisenqxyd  und  2,7 

Gangart.    Dufrönoy. 

Bechi:  Am.  J.  Sc.  (2)  14,61.  —  DufrÄnoy:  Trait^  de  Min.       i"»'^  ' 

An^mon  80,i$4         80,021 

Sauerstoff  19,36       _1_9,9a  ,.  i 

100.  100.  .(!.,. 

*         \ 

I  V 

Hiernach  ist  der  Cervantit  eine  Verbindung  von  1  At.  Antimon  unä  jt  At. 
Sauerstoff  oder  vielmelir  von  1  Mol.  antimoniger  Säure  und  1  Mol.  Antiipon- 
säure, 

^'^  "    —  \  Sb«  0^  / 
.4  At.  Antimon     =  488  =  79,2 
8    -    Sauierstoff  =128  =  20,8 

616        100. 

Tellurocker.  Tellurige  Säure,  Te  0^,  nach  Petz  gediegen  Tellur  be- 
gleitend. 

Pogg.  Ann.  57,478.  ..   . 


1 1 !'i  ■ ; 


176 


Oiyde  R3  0». 


Urmnpeehen. 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  giebt  mit  den  Flüssen  in  der  äusseren  Flamme  gelbe, 
in  der  inneren  grüne  Gläser.  Bei  der  Rednctionsprobe  erhält  man  meist  BleikÖmer, 
Kisenflitter  und  Arsengeruch. 

Wird  von  Chlorwasserstoflsäure  kaum  ottgegrilTen;  doch  zieht  die  Säure  ge- 
wöhnlich Carbonate  aus;  scheidet  Kieselsäure  ab,  entwickelt  Schwefelwasserstoff, 
fn  Salpetersäure  ist  das  reine  Mineral  mit  gelber  Farbe  auflöslich. 

Klaproth  entdeckte  1789  in  dem  Uranpecherz  das  Uran  und  güb  die  erste 
Analyse. 

Beitr.  il,97. 

1.  Joachimstlial ,  Böhmen,     a.  Rammeisberg.     b.  Ebelmen.     c.  Theyer. 
d.  Hermann. 

2.  Johann -Georgenstadt,     a.  Rengert.     b.   Reuter.     (Eine  ältere  Analyse 
von  Pfaff.y 

:^   Przibram    SchweruTanerz) .  V.  G.  7,768.    Hauer. 

4.  Ströinsheicn  bei  Valle  in  Sätersdalen,  Norwegen.    In  Oktaedern,  V.  G. 
6,71.    Scheerer. 

5.  Nordküste  des  Oberen  Sees,  N.  Am.  (Coracit).    a.  Genth.    b.  Whitney. 

Ebelmen:  J.  f.  pr.  Ch.  30,it4.  —  Genth:  Am.  J.  Sc.  (2)  23,421.  —  Hauer: 
Jahrb.  geol.  Reichs.  1853,  105.  —  Herroaan:  J.  f.  pr.  Ch.  76,310.  —  Kersten: 
Pogg.  Ann.  26,491.  J.  f.  pr.  Ch.  31,106.  —  Ramnielsberg:  Pogg.  Ann.  59,35.  — 
Rer^ert,  Reuter,  TTreyei*:  In  mein.  Lab.  —  Scheerer:  Pogg.  Aöti.  it^VlO.  — 
Whitney:  Phil.  Mag.  37,153    J.  f.  pr.  Ch.  51,127;. 

•';■'■        ' 
•  •  •  1.  •  •       •        ' 


a. 

b. 

c. 

d. 

«      t 

branoxydoxydul 

79,15 

75,94 

68,51 

81,21 

rOxyd        52,37 
(  Ovydul    28,84 

Kisenoxydul 

,     3,90 

3,10 

5,70 

1,88 

[1h  Oh :t 

Manganoxydul 

0,82 

0,14 

Kalk 

2,81 

5,24 

2,n 

5,78 

Magnesia 

0,46 

2,d7 

0,22 

0,41 

Blei 

6,20 

4,22 

6,57 

0,74 

Pb  Ol 

Kupfer 

— 

3,95 

2,84 

(PbS; 

Zink 

• 

0,70 

Wifemuth     ' 

0,65 

0,52 

1,23 

Arsen 

1,12 

4,36 

\            ■     1 '    •         .    1  ' 

Thonerde 

— 

0,25  *J 

0,33 

»    ■  f  1 

Kieselsäure 

5,30 

3,48 

3,50 

2,45 

Kohlensäure 

3,32 

2,14 

Schwefel 

— 

0,60 

1,75 

— '- 

Wasser 

0,36 

99,91 

1 

1,85 
100,89 

l  :  • 

2,59 
99,60 

, 

100,39 

•     .             1 

♦j  Na«  0. 


.  1 


Oxyde  R3  0«.  177 

t.  3. 

a.  b. 

üranoxydoxydul       72,23  74,64            80,52 

Eisenoxyd                   4,76  3,39     FeO  2,86 

Manganoxydul             ^,51  —  — 

Kalk                             4,76  6,n  2,97 

Magnesia                       —  —  0,64 

Bleioxyd                       —  4,27        Pb  6,07 

Wismuth                     4,15  Bi2 03  0,88  — 

Antimon                      2,28  —  2,09 

Kieselsäure                  4,76  4,37  1,79 

Kohlensäure                1,80  5,39  0,89 

Schwefel                      —  —  \,\% 

Wasser                        «,79  2,28  0,48 


98 

,04 

I0t,33 

99,49 

üranoxydoxydul 

4. 
76,6 

Bleioxyd 

Niobsäure 

» 

«5,6 

Kieselsäure 

Manganoxydul 

4,0 

Wasser 

4,4 

Gangart  und  Verlust 

2,7 

400. 

5. 

a. 

b. 

üranoxydoxydul 

62,68 

üranoxyd 

59,30 

Eisenoxyd 

3,51 

2,24 

Kalk 

5,33 

44,44 

Magnesia 

0,56 

Bleioxyd 

7,39 

5,36 

Thonerde 

0,52 

0,90 

Kieselsäure 

43,15 

4,35 

Kohlensäure          \ 
Wasser                 / 

6,44 

7,47 
4,64 

99,28  98,70 

No.  5  soll  in  ChlorwasserstofTsäure  leicht  auflöslich  sein  und  könnte  demnach 
nur  Uranoxyd  enthalten,  wie  auch  Whitney  angiebt. 

Das  ümnpecherz  ist  amorph,  weshalb  No.  4  eigentlich  nicht  hierher  gehört. 
Man  nimmt  wohl  mit  Recht  an,  dass  die  reine  Substanz  (welche  jedoch  nirgends  ge- 
funden ist) 

üranoxydoxydul,   U»  0*  =  |  ^JJ^,  }  =  | ^^JJ'  ^j  } 

sei.  * 

3  At.  Uran  =  720  =  84,79 

8    -    Sauerstoff  =  428  =   45,24 

848        400. 
Das  oktaedrisch  krystallisirte  Mineral  aus  Norwegen  verdient  eine  neue  Unter- 
suchung. 

Bammelttberg,  Handb.  d.  Mineralclieinie.  II.  \% 


1 78  Oxyde  R  O«. 

Verschieden  vom  Uranpecherz,  zunächst  sclion   durch   ansehnlichen  Wasser- 
^eliah,  sind  folgende  amorphe  Substanzen: 

1 .  G  u  m  m  i  e  r  z  von  Johann  -  Georgensladl .     Rersten :  Schwgg.  J .   16,18. 
J.  f.  pr.  Ch.  29,333. 

2.  Eliasit  von  Joacliimsthal.     Ragsky :  Pogg.  Ann.  Ergänzgsbd.  4,34tt. 

3.  Fittinit  von  {i;lei(*hem  Fundort.     Hermann:  J.  f.  pr.  (^b.  76,3<2. 


\. 

Uranoxvd 

72,00 

Kalk 

0,05 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Eisenoxvd 

» 

Bleioxyd 

— 

Kieselsäure 

4,i6 

Fhosphorsäure 

i,30 

Kohlensäure 

Wasser 

ri,75 

99,3« 


i. 

3. 

fit, 33 

68, 45 

3,09 

2,26 

2,20 

0,55 

1,09 

Bi^O^  2,67 

6,63 

4,54 

1,62 

2,5« 

.'»,13 

5,00 

0,8i 

2,52 

40,68 

10,06 

98J3 

Rückst.    3,20 

99,24 


Die  gemengte  Natur  dieser  Substanzen  gestattet  k^ine  Berechnung  der  Analysen. 
Enthalten  .sie  wirkli(;li  nur  Uran ox yd  (wiewohl  dies  von  keiner  bewiesen  Ist',  .S4i 
sind  sie  wohl  im  Wesentlichen  ein  Hydrat  desselben. 

Kersten  fand  im  Uranpecherz  von  Johann-Georgenstadt  und  von  Schneeberg 
eine  geringe  Menge  Selen.  Wöhler,  Svanberg  und  Kersten  haben  auch  Vanadin 
nachgewiesen. 

Wöhler:  Ann.  Ch.  Pharm.  59,345. 

Ainalith    nannte   A.  Nordenskiöld   ein   Mineral   aus   Finnland,    welches    aus 
Tantal-  oder  Niobsäure  und  Zinn.säure  be.slehen  soll. 
N.  Beskrifning  af  de  i  F'inland  funna  min.  26. 

Oxvde  R0\ 

Molybd%«ocker. 

Schmilzt  V.  d.  L.,  beschlägt  die  Kohle  und  verhält  sich  wie  Moiybdänsäure. 
Lst  in  ChlorwasserstolFsäure  sowie  in  Alkalien  auflöslich. 
Diese  secundäre  Bildung  ist,  ihrem  Verhalten  nach, 

Molybdänsäure,  Mo  O^. 

I  At.  Molybdän  =  92  =  65,74 
3    -    Sauerstoff  =   48  =t  34,29 

140        TÖÖ. 

Ein  Mo))bdäuocker  von  Wesimoreland,  N.  Hampshire,  soll  etwas  Uranoxyd  ent- 
halten. 

Jackson :  Dana  Min. 

Wolframocker. 

Schwärzt  sich  v.  d.  L.,  ohne  zu  schmelzen,  verhält  sich  wie  Wolframsäure. 

Löst  sich  nicht  in  Säuren,  wohl  aber  in  Alkalien  auf.  u 

S.  B.  Silliman:  Am.  J.  Sc.  4,52.  .u»*..  .^ 


Hydrotyde  und  MvdrAtö.  179 

VVolfranisUiire,  WOl 
I  AI.  Wolfram     ===   4  84  =  79,3t 
3    -    Sauersloir  =      48   =  20,68 

rSi        100. 

Der  Wolfranioeker  von  Meyiuac,  Depl.  Corri^ze,  der  nach  Carnot  li — 75  p.  C. 
Wolframsäure  und  \  p.  C.  Tantalsäure  enthält,  wird  von  dem  Genannten  als  ein 
Hydrat  betrachtet;  allein  er  ist  zu  unrein,  um  über  die  Zugehörigkeit  des  Wassers 
6.8 — 12,9  p.  C.)  etwas  zu  entscheiden. 

C.  rend.  79,637. 


Hj^dtoxyde  und  Hydrate- 


Geben  beim  Erhitzen  Wasser. 

Brucit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar  und  reagirl  nach  dem  Glühen  alkciHsc^i. 

Löst  sich  leicht  in  Säuren  auf. 

Bruce,  Vauquelin  und  Kyfe  gaben  die  ersten  Analysen  dieses  Minerale. 

t.   Hoboken,  N.  Jersey,     a.  Stromeyer.     b.  Whitney,     c.  Rg.     d.  Würtz 
j3.  faseriger  Bnicit  =  Nemalil) . 

2.  Texas,  Lancaster  Co.,  Penilsyhanien.    rf.  StllHh  und  Brush.   b.  Hermann 

.sogenannter  Texalit,  V.  G.  2,36,  nach  Br(i.<h  =^  Brucit). 

3.  Svinaness,  Insel  ünst  (Shetland  Inselni,  Slrom^yör. 
i.   Gouv.  Orenburg.   V.  G.  2,376.    Beck. 

5.   Philipstad,  Wermland.    Igclström. 
Beck:  Verh.  Petersb.  min.  Ges.  1862,  87.  —  Fyfe:   Hd.  N.  ph.  J.  8,352.  — 
Hermann.   J.  f.  pr.  Ch.  82,368.  —  Igelstüöm :  Am.  J.  Sc.  31,358.  —  Rg.  :  Pogg. 
Ann.  80^,284.   —   Smith  und  Bruj«»h :    Am.  J.  Sc.  45,2t  4  und  32.  —  Slrolneyer: 
Unters,  d.  Min.  —  Whitney.  J.  Bost.  \al.  Hist.  Soc.   t849,  36. 

I. 


a. 


b. 


c. 


a. 

?' 

Magnesia 

68,34 

62,89 

64,86 

69,11 

66,05 

Eisenoxydul 

0,75* 

4,65 

4,05 

0,47 

5,63 

Wasser 

'      30,90 

28,36 

29,48 

30,42 

30,13 

Kohlensäure 

99,99 

4,10 

löoT' 

4,27*^1 
98,05 

too. 

101,81 

2. 

3. 

4. 

8. 

a. 

b. 

Magnesia 

66,25 

68,8*7'*      ■ 

^   66,67 

67,24 

66.8 

Eisenoxydul 

t,00 

0,80^^*; 

V.75^; 

2,03 

.         3,6 

Wasser 

32,75 

30,33 

30,39 

30,29 

29,5 

Kohlensäure 

0,«9n) 

0,62 

«00. 

100. 

400. 

4  00,ia 

99,9 

*J  Einschl.  0,63  Mii  0.       ♦*!  STi  O«:     ***)  *n  Or.       +)  Elh^hl  1,k7iin6^.       ff)  Ca  0. 

14* 


mil  Hydroiy«le  ond  H)drate. 

Ut^  Bnjrit  iM 

M a^fi«f<^iumhydro\yd.   IP  Mg  U^. 

I  At.  Hagnesiani    =   *i   =  Mj:0     69 
i    -    Wasserstoff  =      t   =  IP  O     31 


t    -    Sauerstoff     =32  ^qq 

Immer  enthält  er  etwas  H^  Fe  O^  lsomor|>h  beigemiscbl. 

Keiner  Bmeit  enthält  keine  Kohlensäure :  doch  findet  sieb  häufig  eio  Gebalt  an 
M^iKnesiacarhonat;  und  G.  Rom;  fand,  da.ss  der  von  Hoboken,  Svinaness  und  Fyseb- 
min»k  sich  mit  gleich ffinnii^em  Brausen  in  Säuren  auflöst.  Eine  Abänderung  (Nemalil' 
enthielt  so^ar  nach  Connel :  Magnesia  57,86,  Eisenoxydul  2.8  t,  Kolilensaure  4  0,0, 
\Va.sH4T  27,96.    Hier  ist  ein  grosser  Theil  in  Hydroniagnesit  verwandelt. 

Oinnel:  Ed.  N.  Fhil.  J.  4846.  —  G.  Rose:  Reise  n.  d.  Ural  4,480. 

Pyroehroit 

Wird  an  der  Lufl  hroncefarhig,  dann  schwarz.  Pärbt  sich  beim  Erhitzen  erst 
grün,  dann  bräunlich  schwarz.    Reagirt  auf  Mangan. 

\j'thi  sich  in  Chlorwas.serston'säure  leicht  und  farblos  auf. 

Igelstroin  untersuchte  den  Pyroehroit  \on  der  Grube  Pajsberg  bei  Pliüi|>slad, 
Wermland. 

Pogg.  Ann.   4  22,481. 


Oder 

Maoganoxydul 

76,40 

82,76 

Magnesia 

3,44 

0,60 

Kalk 

1,27 

Eisenoxydul 

Spur 

Wasser 

45,35 

46,64 

Kohlensäure 

3,84 
400. 

400. 

nach  Abzug  von  t,27  Ca  CO»  und  6,42  Mg  C  0». 

her  Pyroehroit  ist 

Manganhydroxydul,   ll^MnO^. 

1  At.  Mangan         =  55  =  MnO     79,78 

2  -    Wasserstoir  =     2   =  H*^  0     20,22 
2    -    Sauerstoff     =  32  "fölT 

"89" 
Genauer  würde  die  Analyse  mit 

\^  Mn  O    j 

stinmien.    (Berechnet:  Mn  0  84,0,  H^  0  4  6,0.) 

SassollH. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einem  klaren  Glase,  die  Flamme  grün  färbend.      ' 

Ist  in  Wasser  und  Alkohol  audöslich;  letzterer  brennt  dann  mit  grüner  Flarome. 

Nach  Klaproth  cnllrall  der  Sassolin  von  Sasso  86  p.  C.  Borsäur^ ,  4  f  p'.  C. 
schwefelsiures  Mangan  und  3  p.  C.  schwefelsauren  Kalk.  Der  Sassolin  von  YolcaDo 
ist  nach  Stromever  reine  Borsäure. 

Klaproth:  Beitr.  3^95.  —  Stronieyer:  Gilb.  Ann.  64,4  71. 


.1 


Hydroxyde  und  Hydrate.  Igj 

Er  ist  gleich  der  künstlich  dargestellteu 

Borsäure,   H»BO'*  =  H«»0^ 
I  At.  Bor  =   n    =  B2  0'*     56,46 

3    -    Wasserstoff  =     3  =  H^O       43,54 
3    -    Sauerstoff     =48  \00. 

"ei" 
HydrargUlit. 

Verliert  erst  über  200°  Wasser  und  vollständig  nur  durch  starkes  Glüheti 
(A.  Mitscherlich) .  Wird  v.  d.  L.  weiss,  blättert  sich  auf,  leuchtet  stark,  schmilzt 
aber  nicht.     Giebt  mit  Kobaltsohition  ein  schönes  Blau. 

Ist  in  Säuren  schwer  löslich. 

Zuerst  in  Nordamerika  von  Torrey  als  Gibbsit  beschrieben.  Hermann  fand  darin 
veränderliche  Mengen  Phosphorsäure,  Crossley  jedoch  keine,  Smith  und  Brush  sehr 
wenig,  so  dass  es  scheint,  als  komme  dort  der  Hydrargillit  mit  Thonerdephosphat 
(Gibbsit)  zusammen  vor.  Am  Ural  wurde  der  Hydrargillit  von  Lissenko  entdeckt 
und  von  G.  Rose  untersucht;  sein  Vorkommen  in  Brasilien  ist  von  v.  Kobell 
nachgewiesen  worden. 

I .   Richmond,  Massachusetts.    Smith  und  Brush. 

f.  ehester  Co.,  Pennsylvanien.  V.  G.  2,35.    Hermann. 

3.  Schischimskaja  Gora  bei  Slatoust.   V.  G.  2,387.    Hermann. 

4.  Cidade  d'ouro  preto  (Villa  ricca),  Brasilion.     a.  V.  G.  2,34.     Kobell. 
b.  V.  G.  2,39.    Hermann. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  40,32.  42,«.  106,68.  —  Kobell:  Eb.  4<,f52.  50,493. 
—  A.  Mitscheriich:  Eb.  83,468.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  48,564.  —  Smith  und 
Brush:  Am.  J.  Sc.  (2)  16,41.    (Auch  B.  Silliman  ibid.  7,4 H.  9,408.) 

I.  2.  3.  4. 


a. 

ö. 

Thonerde 

63,48 

63,84 

64,03 

65,6 

63,6 

Phosphorsäure 

Spur 

0,91 

1,43 

2,0 

Wasser 

34,68 

33,45 

34,54 

34,4 

3  4, 4 

Si02,  MgO 

Mi 

1,50 

.  • 

99,30  99,70         100.  100.  100.  i 

A.  Mitscherlich  fand  35,12  p.  C.  Glühverlust. 
Der  Hydrargillit  ist 

Aluminiumhydroxyd,   H^  AI  0**. 
2  At.  Aluminium   =  54,6  =  Al  O»     65,52 
6    -    Wasserstoff  =     6       =  IP  O       34,48 
6    -    Sauerstoff     =96  jföo^ 

156,6 
Bauxit.     Körnige  braune  Masse,  zuerst  im  Kalkstein  von  Baux  bei  Arles  ge- 
funden.    H.  Deville  fand  darin  bis  60  p.  C.  Thonerde,  im  Uebrigen  Wasser,  Eisen- 
oxyd ,   kohlensauren  Kalk  und  Kieselsäure.     Aehnlich  sind  Vorkommen  von  Revest 
bei  Toulon  und  Allaude,  Dept.  de  Var. 
Deville:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  61,309. 

Ein  Bauxit  aus  der  Wochein  (Krain)  enthält  64,24  Thonerde,  6,3  Kieselsäure,^ 
*,4  Eisenoxyd,  25,74  Wasser  und  ausserdem  etwas  Kalk,  Magnesia,  Schwefel-  uncl^ 
Phosphorsäure. 

Lill:  Jahrb.  geol.  Reichs.  16. 
Vgl.  Drechsler:  Dingt.  J.  203,479. 


\^2  Hydroiyde  und  Hydrate. 

Thonerde  und  Wasser  allein  verhallen  sich  hier  =  71,4  :  28,2,  so  dass  die 
reine  Substanz  möglicherweise  eine  zwischen  Hydrargillit  und  Dias|>or  stehende  Ver- 
bindung 

sein  könnte. 

Nach  Hunt  ^eht  der  Bauxit  durch  Glühen  in  Korund  über.  Letzteren  schliesst 
er  öfter  ein,  und  Genth  glaubt.  Jene  Uinwandlong  erfolge  auch  bei  gewöhnlicher 
Temperatur. 

Diaspor. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen  heftig  uud  zerfällt  ui  glänzend  weissen  Blättern. 
Giebt  nach  A.  Mitscherlich  unter  150**  kein  Wasser,  und  erst  beim  Weissglühen  den 
letzten  Rest  0,5  p.  C.  .  V.  d.  L.  unschmelzbar.  Verhält  sich  wie  Uy'drargillil. 
Manche  Abändermigen  dccrepitiren  schwach;  eisenhaltige  werden  braun. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen ;  nach  Damour  löst  Schwefelsäure  den  ge- 
glühten auf.  Nach  A.  Mitscherlich  löst  sich  Diaspor  im  zugescbmolzenen  Rohr  in 
etwas  verdünnter  Schwefelsäure  bei  200°  auf. 

(lliildren  gab  die  erste  Anahso  des  Diaspors. 

t.   Kosoibrod    boi    Katharinenburg.     a.   Hess.     b.  Uamour.      ;Auch  \on 

Dufrenoy  untersucht.) 
i.   Mramorsk,   ebendas.    Hermann,     a.  Braongelb ,    btättrig,  V.  G.  3.i0. 

b.  Weiss,  parallelfaserig,  V.  G.3,^;).  c.  Grau,  groäsbiättrig,  V.  G.  3,35. 
3.   Schemnitz,  Ungarn.    V.  G.  3,303.   A.  Lowe, 
i.   (junuuuchdagh,  Kleinasien.  Smith,  a.  Kryslallisirt.   b.  Blättriis. 
o.    InseJ  Naxos.    Blättrig.   Smith. 

6.  ßahia,  Brasilien.    V.  (j.  3,46i.   Damour. 

7.  ehester,  Massachusetts.  Jackson. 

Damour:  Ann.  Chim.  Phys.  I8i6.  —  Dufreuoy:  Ann.  Min.  ^3)  l#,577.  — 
Hermann:  J.  f.  pr.  CM.  106,70.  —  Hess:  Pogg.  Ann.  18,255.—  Ja€kM)n :  Am. 
J.  Sc.  ,♦  i2,l07.  —  Löwe:  Pogg.  Ann.  61,307.  —  A.  Mitscherlkh :  s:  Hxdrar- 
gillit.  — Smith;   Ann.  Min.    4j  18,190. 

1.  i. 

a.  b.  a.  b.  c. 

Thonerde  85,52  84,83  77,95  77,9  67,15 

Kisenoxyd  —  —  6,60  6,5  5,00 

Phosphorsäure  —  —  0,45  1,6  12,85 

Wasser  l$,48  15,81  15,00  14,0  15,00 

i7)o.         100,61         100.         100.       Töö; 

3.  4.  5.  6.       '^  7. 
a.                  b. 

Thonerde                 85,13             8i,20          83,12  82,94  84,,0t    '  «'3^0 

Kisenoxyd                   -                  I.JO            0,66  1.06  0^6«  3,0 

Kalk                            -                  0,11              —  0,35  -^    "■  *  — 

Kieselsäure                —                 0,67            0,82  0,26  0,43  .  '—   . 


' .«' 


Wasser  .       15,00  14,52      _^Hk2«  14,21  1 4,59  ,         \U\% 

100,13'  99,00  98,88"  98,82    .,     ^»9^1*,.^^  .V00,8 


Hydrozyde  und  Hydrate.  183 

Der  Diaspor  i^ 

Aluminiumhydroxyd,  H^  Al  Ö*  =  |  **^^^{  ^3  | 

f  At.  Aluminium    =  54,6  =  Al  0^  85,07 
^  t    '    Wasserstoff  =2       =   H^  O     14,93 


4    -    Sauerstoff     =64 


100. 


120,6 
Diaspor  und  Chrysoberyll  sind  isomorph ;   letzterer  ist  Be  Al  0^.     Ist  dies  ein 
Grund,  die  Annahme  zu  verwerfen,  jener  sei  eine  Verbindung  von  Hydroxyd  und 
Anhydrid? 

Manganit. 

Giebt  beim  Erhitzen  (ausser  Wasser]  etwas  Sauerstoff,  zusammen  etwa  13  p.  C. 

Nach  meinen  Versuchen  entweicht  bei  Ten>peraturen  über  200"  zuerst  das  Wasser,  so 

dass  der  Rückstand  aus  Manganoxyd  besteht.  ImUebrigen  verhall  er  sich  wiePyrolusit. 

\.   Hfeld,  Harz.    a.  Turner;   b.  V.  G.  4,335.   Rg.    (Früher  Ton  L.  Gmelin 

untersucht.) 
2.   Undenäs,  Westgothland.   Arfvedson. 
Arfvedson:   Schwgg.  J.  26,262.  —  L.  Gmelin:  Ebend.  42,208.  —  Rg.:  Pogg. 
Ann.   124,543.  —Turner:   Ebend.  14,219. 


I 


Manganoxydul    \ 
Sauerstoff  / 

Wasser 


a. 

b. 

89,9 

80,27   > 
9,14   / 

89,92 

10,1 

10,40 

10,08 

100.  99,81         400. 


Mangaflhydroxyd,  H^  Mn  0*  =  l      ^^^  ^3  > 

2  At.  Mangan  =   4  |o  =  2Mn  0  80,68  )   qa  qj 

2    -     Wi#<^s0rstoff   =        2   =  O    4np,23   /  ^   * 

i    -    Sauerstoff      =     64   =      11^0     9,09 

~ll^  100: 

Odthit 

Wird  durch  Glühen  braunroth.  Schmilzt  in  feinen  Splittern  v.  d.  L.  in  der 
inneren  Flamme  zu  einer  »schwarzen  magnetischen  Masse.  Verhält  sich  sonst  wie 
Eisenoxyd. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  mit  gelber  Farbe  auf. 

v.  Kobell  unterschied  ihn  zuerst  vom  Brauneisenstein  hinsichtlich  seiner  Zu- 
sammensetzung. 

1 .  Grube  Reslormel  bei  Lostwithicl^  Cornwall.    Kryslaliisirt  (Nadeleisen- 
er/.   V.  G.  4,37.   Vorke. 

2.  Eisenzeche  bei  Eisenfeld,  Siegen,    u.  von  Kobell.   b.  Schnabel. 
.'}.   Oberkirchen,  WeMerwaki  (Lepidokrokii; .   v.  Kobell. 

4.  Hollerter  Zug,  Siegen  (Lop.),  a.  Kobell.  b.  Schnabel,   c.  Rg. 

5.  Grube  Huth  bei  Hamm  (Lep.j.   Schnabel. 

6.  Ebendaher.  Langfaserig.  Schnabel. 

7.  Sachsen.   Pseudom.  nach  Schwefelkies.   Kobell. 

8.  Maryland.    Desgl.   Kobell. 


1S4  Hydroiyde  and  Hydrat«. 

9.   Ben».**ow.   Desgl.   Kobell. 

10.   Lewaschowka  bei  Sterlitamak,  Gouv.  Orenburg.   Desgl.   Hermann. 
M.   Friedrichsrode,  Thüringen  'Gelbeisenerz).    Strahlig  und  fa.serig,  gelb. 
Ileintzell. 
Ileiiitzell:    In  mein.  I>;ib.  —    Hermann:    Pogg.   Ann.   i8,570.  —  v.  KobeU: 
J.  f.  |»r.  Ch.  t,t8t.  3t9.  —  Schnabel:  Mittheilungen.  —  Yorke:  Phil. Mag.  32,t64. 


Fe  0 » 

Mn  0'' 

H^O 

Si  02 

1. 

89,95 

0,16 

10,07 

0,28 

100,16 

ii\. 

86, .35 

0,51 

11,38 

0,85*) 

99,99 

ih. 

89,27 

0,65 

10,08 

— 

100. 

:\. 

90,53 

9,47 

100. 

ia. 

85,65 

2,50 

11,50 

0,35 

100. 

ib. 

84,24 

2,45 

12,68 

0,63 

100. 

4c. 

85,53 

2,27 

12,20 

100. 

r>. 

83,51 

4,72 

11,35 

0,42 

100. 

Tl. 

85,57 

i,25 

12,63 

0,57 

100,02 

7. 

86,34 

11,66 

- 

2,00 

100. 

H. 

86,32 

10,80 

2,88 

100. 

9. 

86,87 

1  1 , 1  T 

^ 

2,00 

100. 

10. 

90,02 

10,19 

^ 

100,21 

1  t. 

87,76 

0,37 

10,19 

l,07*') 

100,51 

Hreithaii 

ipt   fand  im 

\  Nadeleisenerz 

von  Oberkirchen   10,3: 

!  p. 

C,   von   Woina 

10,44,  von  > 

Zwickau  10 

,92  Wasser. 

J.  f.  pr. 

Ch.  19,103. 

Der  (lötliit  ist  ein 

Eisenhydroxyd 

112  Fe  0* 

f  H«  Fe  0« 
t     2Fe  03 

} 

■ 

2  At. 

Kisen 

—    112 

Fe  0»  89, 

9 

i    - 

WasserslofT 

—        <» 

H2  0     10, 

1 

4    - 

Sauerstoff 

—      64 

100. 

178 

M;i liehe  Abänderungen  (Stilpnosiderit)  enthalten  etwas  PhosphorsUure. 

1.  Aniberg,  Bayern,    v.  Kobell. 

2.  Grube  Katharina  bei  Hamm.    Schnabel. 


1. 

2. 

Eisenoxyd 

86,24 

75,70 

Wasser 

10,68 

13,32 

Phosphorsäure 

1,08 

2,67 

Kieselsäure 

2,00 

7,61 

100.  99,30 

Andere  scheinen  Gemenge  von  Göthit  und  Brauneisenstein  zu  sein.  So  z.  B. 
der  Lepidokrokit ;  ferner  ein  brauner  Glaskopf  von  Wunsiedel,  nach  Yorke  83,8 
Eisenowd,   12,42  Wasser  enthaltend. 

In  zehn  Brauneisensteinen  aus  der  Gegend  von  Wetzlar,  von  Siegen  und  dem 
Kreise  Gummersbach  fand  Schnabel  2,2 — 8,3  Manganoxyd,  10,6 — 12,6  Wasser, 
0—2.8  Phosphorsäure,  1,8 — 10,1  Kieselsäure. 

Nach  Vorke  ist  das  V.  G.  des  Brauneisensteins  höchstens  =  3,98. 


•  > 


Und  «.9  Cu  O.  ••)  Und  1,12  C«  O. 


Hydroiyde  und  Hydrate.  185 

Brauneisenstein. 

Verhält  sich  wie  Göthit. 

Beide  hinterlassen  beim  Auflösen  häufig  Kieselsäure ;  die  manganhaltigen  ent- 
wickeln mit  Chlorwasserslorrsäure  Chlor. 

4.   Kamen3k,  Gouv.  Perm.    Faserig.    Kobell. 

2.  Grube  Ruhbach  bei  Rübeland,  Harz.   Amelung. 

3.  Katharinenburg.    Gelb,  auf  braunem  Glaskopf.  Tschermak. 

4.  Minden,   l^seudomorphose  nach  Schwefelkies.   Kobell. 

5.  Horhausen,  Nassau.   Schönberg. 

Amehmg:  In  mein.  Lab.  —  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  1,4  81.  319.  —  Schönberg: 
Ebend.  19,107.  —  Tschermalc:  Wien.  Ak.  Ber.  49. 

Fe  03  H2  0  Si  0^ 

I.      83,38  15,01  1,61      =      100. 


<4 


86,77  13,23  —  =  100. 

3.  84,2  15,2  0,4  =        99,8 

4.  82,24  13,26  4,50  =  100. 

ö.      82,27  13,26  4,50  ==  100,03 

Nach  Breithaupt  gicbt  der  faserige  Brauneisenstein  von  Hamm  13,31  p.  C,  der 
von  Neila  13,54,  von  Raschau  13,93  Wasser.  Alle  hinterlassen  beim  Auflösen 
schleimige  Kieselsäure. 

Breithaupt:   J.  f.  pr.  Ch.  19, 103. 

Analysen  von  Brauneisenstein  von  Salzgitter  und  Lüneburg.  Streng  u.  A. : 
Jahrb.  Min.  1861. 

Der  Brauneisenstein  ist  ein 

Eisenhydroxyd  =  H*»  Fe^  O^  =  <        fi    o3  l 

4  At.  Eisen  =  224  =  Fe  W  85,56 

6    -    Wasserstoff      =       6  =  H^  0     44,44 
9    -    Sauerstoff  .      =144  iqq, 

374r 

Manche  Brauneisensteine  aushalten  Phosphorsäure. 

1.  Siqgen  (Pecheisenstein),    ^v.  Kobell. 

2.  Eiserfeld,  Siegen.  Mit  Grüneisenstein  verwachsen.  Kornfeld  (Laborat.). 


.   ■ 

1. 

2. 

Eisenoxyd 

82,87 

80,1 

Manganoxyd 

2,5 

Phosphorsäare 

3,00 

4,6 

Kieselsäure 

0,67 

Wasser 

13,46 

13,7 

100.  100,9 

Die  Kieselsäure  ist  in  Form  eines  Silicats  im  Brauneisenstein  enthalten,  worauf 
Wöhler  aufmerksam  machte. 
J.  f.  pr.  Ch.  22,415. 

Xanthosiderit  von  Ilmenau.     Nach  Tschermak  eine  Pseudomorphose  nach 
Göthit. 

1.  Schmid.    ä.  Gelber,  b.  Rother. 

2 .  Tschermak. 
Schmid:   Pogg.  Ann.  84,495. 


1 86  Hydroiyde  und  Hydrate. 


a.^ 

b-) 

Eisenoxvd 

77,86 

77,35 

80,83 

Manganoxyd 

4,89 

4,37 

1,36 

Thonerde 

1,37 

1,55 

0,45 

Kieselsäure 

^,60 

5,18 

1,50 

Wasser 

16,28 

14,55 

15,86 

«00.  100.  100. 

Unter  den  Brauneisensteinen  scheinen  noch  wasserreichere  Verbindungen  vor- 
zukommen. So  z.  ß.  gab  der  Brauneisenslein  von  der  WÖlcb  iui  Lavuntthal  Kämthens 
16,78  p.  C.  Gliihverhist.  Aehnlich  verhält  sich  ein  Brauneisenstein  i^bniiuier  Glas- 
kopfi  von  llüttenrode  am  Harz  (\ .)  nach  Murray,  und  noch  wasserreicher  erscheint 
ein  Brauneisenstein  \on  Botallack,  Cornwall  {t.\  V.  G.  ^,69,  nach  Church. 

Church:  J.  Cheni.  Soc.  ii)  3,^14.  —  Murrav :   In  mein.  Lab. 

Eisenoxyd  81,41  73,73 

Wasser'  17,96  24,40 

Kieselsäure  0,17  1,87 

Koltlige  Theile  0,46  fQ^^ 

TofT 

wonach  der  aus  Kärnthen  und  No.  I  so  ziemlich 


H4Fe05  =  /^»"^"^!l 
n    reu   —  ^  Fe  0^  /  ' 


No.  2  aber  dem  normalen  Hvdroxvd 

II«  Fe  0« 


entsprechen  würde. 

H*  Fe  0*^ 

Fe  — 

1  12   — 

PeO^ 

81, 

63 

iH  — 

4  = 

mo 

18, 

37 

50  — 

80 

100. 

H«  Fe  0« 
Fe  =  f  ff  =  Fe  03  74,77 
6H  ==   6  =  B2  0  25,23 


öO  ^=^96_        tOO. 
196  214 

T  u  r  g  i  t  Hydrohämatit  .  ßrerthanpt  machte  auf  Bratm^tsensteme  ailAnertsam, 
welche  ein  rothes  Pulver  geben  imd  weniger  Wasser  enthaften,  und  Hermann  schlug 
für  ein  nralisches  Ert  dieser  Art  den  Namen  Turgit  vor. 

1.  Siebenhitz  bei  Hof,  Fichtelgebirge.    V.G.  i,3 — i,5.    Fritzsche :  Breithaupt 
Hdb.  Min.  3,846. 

2.  Grube  Louise  bei  Horliausen.    Pfeiffer:    In  N>ei».  Lalior. 

3.  Turjinsche  Kopfergruben,  Ural.    Hermann:  i.  f.  pv.  Ch.  33,96. 

4.  Salisburv,  Connecticut.    V.G.  4,t4.    RodmHH. 


l. 

2. 

3. 

i. 

Eisenoxvd 

• 

93,49 

92,93 

9i,l5 

93,68 

Thonerde    * 

0,52 

0»77 

Kalk 

t,to 

Kieselsäure 

1,39 

0,93 

Schwefelsäure 

0,09 

0,24 

Wasser 

1,61 

5,31 

5,85 

5,29 

100,10 

100,27 

100. 

99,98 

Abzug  von  8,7i 

Ca  C  O^  und  Mg  C  i>\ 

♦•)  Desgl. 

t,H.         •*»♦)  üesgL  von 

0,4  Erden  und  3,1  Unlöslichem. 


■  II 


Hydroxyde  und  Hydrate.  187 

Dies  sind  entweder  selbstständige  Verbindungen, 

oder  Gemenge  von  Roth-  und  Brauneisenstein. 

Bohne rz.  Die  in  Küniern  oder  Geschieben  der  verschiedenen  Sedimentar- 
formatioiien  vorkoinniendcn  Bohnerze  sind  als  Gemenge  von  Branneisenstein  mit  Thon 
zu  betrachten  Thoneisenstein) .  Wenn  sie  beim  AoflÖsen  gallertartige  Kieselsäure  ab- 
scheiden, lässt  sich  auf  ein  Eiscnoxydsilicat  in  dem  Gemenge  schliessen. 

Bohnerze  vom  südlichen  Schwarzwald  (Kandcrn  etc.).  Walchner:  Schwgg.  J. 
51,209. —  Weltzin:  Ann.  Ch.  Pharm.  90,t23. 

Von  der  Zeche  Friedrich  Wilhelm  bei  Hürde,  Westphalen.  Von  der  Mark: 
Ztsch.  d.  geol.  G.  8,133. 

Grube Kschwege  bei  Gebhardshausen,  Braunschweig.  A.  Müller:  J.  f.  pr.  Ch. 
öl, Mi.  60,63.  ';  '''''•'     •^• 

Iran,  Oedcnburger  Comilal,  Ungarn.    Redtenbacher :  Ann.  Ch.  Piwrm,  41 ,308. 

Vom  Gouvernement  Olonez  in  Uussland ,  aus  dem  Batiai  und  aus  N.  Carolina. 
Golllieb:    Ann.  Ch.  Pharm.  45,819. 

Aus  Frankreich  und  Algerien.    Berthier:   Ann.  di.  Phys.  35,247. 

In  Bohnerzen  finden  sich  kleine  Mengen  Chrom  und  Titan  'Walchner,  Berthieri, 
von  Vanadin*]  und  Arsen  ^Bodemann,  Müller,  Otto). 

Bodemann:    Pogg.  Ann.  55,633.—  Otto:   B.  h.  Ztg.  t848,  624. 

Analysen  von  Thoneisenstein ; 

Aus  Mähren.  Hauer:  Jahrb.  geol.  R.  7,805*  85t öl. —  Von  Kertsch  ,  Krim. 
Slruvc:  Jahrb.  Min.  1856,  560.  Aus  England :  Memoirs  of  the  geol.  Survey  of 
Greal  Britain.   I  856. 

R  äsen  ei  sensit  i  n  iSumpferz,  Wieseners^).  lmg9Tf  Brauneisensteine  aus 
cisentialtigen  Wacj^orn;,  stets  Quarzsand  enthaltcind>,;  «und  durch  einen  Gehalt  an 
Phosphorsäure  und  Huminsäure  eharakterisirt.  Mit  Säuren  geben  sie  oft  auch  lös- 
liche Kieselsäure,  und  entha4ten  cii^nii  EisenoxychilioaU  Durch  Kochen  mit,  Kalilauge 
liefern  sie  oft,  bmuBeAuszügse ,  in  dtnen  dureh  Säuffe  Jlockige  Niecierschläge  der 
lliuninsäurc  entstvben. 

Uaseneiseiv>leine  aus^  der  Mark  Br^indenburg  und  Ponunern  enttialten  nach 
Karsten: 


<♦   '. 


\       —il     p.c.  ßand,     ,,  ■     , 

^,5  — 11,6    -    Kieselsäure, 
0,1^  —   4,4    -    Phbsphoi^ure, 
i3       -—6^        -     Kisenoxyd^, 
0       -—10,8    -    Eisenoxydnl, 
0,'J5-*-20,4    -    Manganoxyd, 
t6       — 30        -    Wasser  «nd  organische  Slotff^. 
Karsten:    Archiv  f.  B.  H.  15,1.  ' 

Raseneisenslein  vop  Leipzig.    0.  Erdmann:  J.  f.  pr.  Ch.  5,471. 
Raseneiseiistein  von  Schleswig,    pjraff:  Schwgg.  J.  i7,79. 
Ilaseneisensteih  aus  Schweden.     Lidbäck    und  Svanberg :    Hisinger's  Mineral- 
fjeof^niphie  von  Schweden.    Uel>6rt;j'V0M'WMlf«it{-i  ^1 

Hfi^eiieisenslein  vQtt  JNisclin^No\Y^r(Mi.!  IkrmaAn :  J«  f«  pi?«  Gb..  £7^53^  i 
Vgl.  ^f^Ul:  Di«,  liluiiHi^>  Toffn,  iMHr^liT*  imdiUinoMlixiloKingen.  Leipiig  iS^i.. 


)  Ituscoe  stellte  Vanadin  aus  cnulischen  EiiS8jieii'xeii.id0C« 


, ! 


ISS  Hydroxyde  und  Hydrate. 

Eisenocker.    Absätze  eisenhaltiger  Quellen ,   wesentlich  Eisenhydroxyd  ,   oft 
Arsen,  Antimon,  Kupfer,  Zinn,  Blei  enthaltend. 

Rippoldsau,  Wiesbaden.    Will:   Ann.  Ch.  Pharm.  6IJ93. 
Kissingen.    Buchner:  J.  f.  pr.  Ch.  40,442. 
Alexisbad.    Rg.  :  Pogg.  Ann.  72,571. 
Ncukirchit  aus  Neukirchen,  Elsass,  soll  nach  Muir 

40,3  Eisenoiyd 
56,3  Mangaa 
6,7  Wasser 


«03,3 


enthalten. 

Thomson:  Outl.  1,509. 


Antimonocker  (stiblith). 

Verhält  sich,  abgesehen  vom  Wasser,  wie  Cervantit. 

I .   Analyse  von  DelfTs. 

t.   Grube  Herkules  bei  Eisern,  Siegen.    Schnabel. 
Deltrs:   J.  f.  pr.  Ch.  40,318. —  Schnabel:   Pogg.  Ann.  105,446. 

1.  2. 
Antimon                   75,83  _  . 

Sauerstoff  19,54  '  '        ' 

Wasser  4,63  9,42   =     9,06 

Eisenoxyd  [Ni  0)      —  5,73        (qO. 

\6Ö.  100. 

Hiernach  wäre 

2Sb  =  244  =  71,85  Sb  =  122  =  70,93 

2H    =       2  =         0  19,63  2H    =       2=       0  18,6« 

50    =     80  =    H^O     5,52  30    =     48  =H'^  0  10,46 

326  100.  172  160. 

Ein  Antimonocker  von  Constantine  soll  nach  Cumenge  64,6  Antihion,  17,7 
Sauerstoff  und  15,6  Wasser  nebst  etwas  Eisenoxyd  und  Gangart  enthalten.  Dies 
würde  auf  Antimonsäure,  H^  Sb  0*,  deuten. 

Sk  ===  122  =  64,5 

3H  =       3  =       O  21,2 
40  =  .  64  =  H^O  14,3 

.   189  100. 

Doch  sind  weitere  Versuche  notlüg. 
(Uunenge :    Ann.  Min.  (4)  20,80. 

Verbindungen  von  Oxyden  RO,  Aind  RO^  oder  R^  O**  mit  Wassjcr 

(oder  von  Hydroxyden  dieser  Anhydride). 

Kupfermanganerz. 

Das  Kupfermanganerz  (von  Camsdorf)  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  reagirt  auf 
Kupfer,  Mangan  und  Kobalt.    Ueber  Schwefelsäure  und  im  Vacuo  verliert  es  viel 


*)  Nbch  Abzug  von  6,7  Brauneisefislein.  '^ 


Hydroxyde  und  Hydrate.  189 

Wasser.  Nach  dem  Glühen  in  Wasserstoif  hintcrlässt  es  68,5  p.  C.  braunen  Rück- 
st^ind,  worin  metallisches  Kupfer. 

In  ChlorwasserstotrsUure  mit  Chlorentwicklung  uuflöslich. 

Ein  Kupfermanganerz  von  Schlackenwalde,  aus  75,2  Manganoxyd,  4,9  Kupfer- 
oxyd, :i0,9  Wasser  bestehend,  untersuchte  Kersten.  Das  traubige  Kupfermanganerz 
von  r^msdorf  bei  Saalfeld  ist  vonTh.  Böltger  (t .)  und  von  mir  (2.)  untersucht  worden. 

Böttger  und  Rg.  :  Pogg.  Ann.  54,545. —  Kersten:   Schwgg.  J.  66,1. 


<.*) 

2.^*) 

Sauers  totr 

9,.35 

9,71 

Manganoxydul 

54,41 

54,48  —  12,28  S. 

Kupferoxyd 

17,23 

15,98 

Kobaltoxyd 

0,14 

0,53 

Baryt 

1,73 

1,78 

Kalk 

2,91 

2,45 

Magnesia 

0,75 

Kali 

0,65 

0,56 

Wasser 

18,01 

14,88 

104,43 

101,12 

Das  Mangan  ist ,   wie  der  Sauerstoir  zeigt ,   theils  Mn  0  ,   theils  Mn  0^.    Ninnut 
man  an,  dass  beide  in  dem  Verhältniss  von   I  :  2  Mol.  stehen,   und  rechnet  das 


II  II 


erstere  zu  den  übrigen  R,  so  ist  R  :  Mn  :  aq  =  1  :  1  :  1  ^,  das  Ganze  also 

2R  Mn  03  +  3aq  =  2  I  ^"  ^  1  Mn  02  +  3  aq, 

wobei  Cu,  Co,  Ca,  Mg  :  Mn  nahe  =1:1. 

Vgl.  KupferschwSrze  (Schwarzkupfererz). 

Pelokonit,  ein  nach  Kersten  aus  Eisenoxyd ,  Kupferoxyd,  Manganoxyd  und 
Wasser  mit  beigemengter  Kieselsäure  bestehendes  Mineral. 

Kersten:  Schwgg.  J.  66,7.  —  Richter:   Pogg.  Ann.  21,590. 

Psllomelan. 

Einige  Abänderungen  sollen  wasserfrei  sein.  Alle  geben  beim  Glühen  Sauer- 
stoff. Nach  dem  Glühen  in  Wasserstoff,  wobei  Mn  0  (Cü)  entsteht,  zieht  Wasser 
Baryt  (Kali)  aus.   Im  Uebrigen  verhalten  sie  sich  vvle  Pyrolusit. 

Der  Psilomelan  enthält  z.  Th.  eine  bedeutende  Menge  Baryt;  andere  Varietäten 
enthalten  Kali,  welches  nach  dem  Glühen  des  Minerals  von  Wasser  ausgezogen  wird. 

(Fuchs.    Rg.) 

A.  Baryt'Psilomelan. 

1.  Elgersburg.    Kleintraubig,  matt,  V.  G.  4,307.    Schniid. 

2.  La  Roman^che.    Turner. 

3.  Thüringen.    NierfÖrmig.    Olschewsky. 

4.  Schneeberg.    Turner. 

5.  Skidberg,  Schweden.    V.  G. .4,254.    Bahr. 

6.  Scbwarzenberg  (Graul).    Hirschberg. 

7.  Oehrenstock.    NierfÖrmig,  V.  G.  4>134.    Schmid. 
7a.  Ilmenau.    Dicht,  traubig.   ,Rg. 

8.  Scbwarzenberg  (bmgenberg) .    Glaskopfstruktur.    Heyl. 


*)  Nach  Abzug  von  9,2  BraufieijseoateiA.  **), Desgl.  von  5,&  Praunei^enstein  und 

2,74  Kieselsäure.  n 


19^1 


Hjdn\\Ae  nud  Hydrmt^. 


9.    IflrtiiHhrim.    TraubifE.    Rg. 
10.   Hl^f*r4»urK.    Dicht  und  geraJstan^lich.    R|?. 
II-    li#^4:l.    hiHil.  sehr  hart.    Hrrter. 

B.  Kali'P.<>iloiuel«in. 

li.   Bavrtf'ulh.    Fuclüi. 

I  r    N;iibhfljl;i.  Cfifsim.    St;ilaLlitisrli.  V.  G .   1.33?.    Si-fiiiiid. 
I  i.    Ilortiauseii.     Rk- 
15.    Ihrif^nau.    Dicht,  hart.    Claimhnich. 
W$.   Schneeherf;.    Dicht.    Schultz:    In  mein.  Lab. 

17.    Gnih*' Loh  hei  OI|w.  Wesiphalfii.    Trau  big.  sehr  hart.    V.  G.  4,699. 
Li.^t. 
\fUt*n'  AriaUsen  \oii  Berthier,  Ehehiien  und  Sclielfler. 

A. 


1. 

i. 

3. 

i. 

••• 

SauerMon 

Ii.93 

M, 

23 

11,43 

12,24 

17.16 

.Mari|i;afMi\\il 

ul       (i:{.i9 

66, 

00 

( 

>5,76 

64,91 

64.64 

HarM 

0 

17.27 

16, 

69 

16.59 

16.36 

16, Oi 

Kalk 

o,tri 

— 

0,51 

0,61 

Magnexia 

0,0f 

— 

— 

0,29 

HI«'io\>d 

0,11 

Cu 

0 

0,59 

Co  O 

0,03 

Natron 

0,08 

Co 

0 

0,79 

K^O 

0,29 

\Va,Hs«*r 

98,90 

i, 

99, 

13 
05 

^,22 
99,73 

100,72 

99,06 

«i. 

7. 

7a. 

8. 

9. 

40. 

11. 

SauerNtoü 

ti,i9 

14,03 

14,31 

13,92        15,16 

45,36 

46.06 

.\lanKaii(»\>(hil 

fi:«,30 

66,eo 

63.92 

69,51         7 

0,17 

76»68 

74,61 

HarM 

• 

13,44 

10,92 

12,68 

8,78 

8,08 

4J4» 

,    2,40 

Kalk 

1,19 

1,26 

0,70 

0,20 

0,60 

1,84 

.Magnesia 

0,13 

0,44 

1 

0,54 

0,21 

3,71 

0,64 

KubaUowd 

2;61 

0,25**) 

^,95^^ 

0,36** 

0,84tT. 

0,46 

Kali 

—        ^ 

0,46***] 

0,86 

0,27 

:st,6i 

• 

0,92 

Wasser 

4,16 

5,86 

5,34 

4,05 

1,43 

.       t,10 

.99,49 

^^'^^^^) 

100. 

97,63        99,11 

99,41 

.  99,63 

100,21 

, 

» 

■ 

B. 

1 

12. 

13. 

14. 

15. 

16 

• 

17. 

Sauersloir 

15,2 

15,64 

<5, 

♦  7 

♦  5,82 

lij 

10 

10,84 

.ManKanoxyd 

nl      7ß,l 

76,69 

77, 

48 

77,23 

toj 

r7 

81,15 

Haryl 

0,005 

— 

- 

0,12 

Kalk 

0/iO 

0, 

31» 

0,91 

♦  ,< 

15 

0,38 

Magnesia 

0,03 

ü, 

32 

■ 

Knpfen>\\d 

Co      — 

0,31 

0, 

98 

0,40 

>  ¥9mtt 

9  . 

1,63 

Kali 

i,:i 

3,27 

3,04 

3,f1> 

i,2 

^5 

4,46 

Wasser 

>'l 

3,21 

3, 

46 

— 

0,5 

13 

4,«« 

\  00 . 

0,38;- 

^i'  «Ol, 

5i 

99*71 

100. 

99,49 

99,73 

•)  Und  6,5!  Sl  0«.  ••)  Öl  0. 

uiiil  Si  O^.  ff)  Einschl.  0,54  Cu  0. 


•Hf )  fe  03,  AI  0». 


+/  Fe  O^  AI  0> 


Hydroiyde  und  Hydrate. 


191 


Schnabel  fand  in  einem  sehaligen  Psilomelan  von  der  Grube  Junge  Sinternzeclie, 
Siegen:  12,02  Sauerslotf,  78,9  Manganoxydul,  0,17  Kali,  1,40  Eisenoxyd,  4,38 
Wasser. 

Bahr:  J.  f.  pr.  Ch.  53, 3U. —  Fuchs:  Schwgg.  J.  68,255.  —  Lisi:  Ber.  ü.  d. 
(«ewerbsch.  zu  Hagen.  4  859. —  Rg. :  Pogg.  Ann.  54,55i.  —  Schnabel:  Mitlhign. 
—  Turner:  Pogg.  Ann.  14,225. —  Die  übrigen  Analysen  stammen  aus  mein.  Lab. 

Es  ist  kein  Zweifel ,  dass  der  Psilomelan  eine  bestimmte  Verbindung  sei ,  die 
freilich  mitunter  von  Pyrolusit  begleitet  wird.  Das  Mangan  ist  in  ihm  weder  als 
Oxyd  noch  als  Bioxyd  vorhanden,  den«  das  Atomverhältniss  von  Mn,  Ba  tind  den 
übrigen  R  (2K  =  R  gesetzt)  und  von  Sauerstoff  ist  in: 

A.  B. 


1.  =  1 

2.  =  \ 

3.  =  1 

4.  =  t 

6.  =  1 

7.  =  t 
7a.  =  I 

8.  =  1 

9.  =  \ 
10.  =  I 
W.  —  \ 


1,8 
<,8 
1,5 
1,8 
1,8 
1,8 
1,9 
2,0 
1,9 
4,9 
«,9 


12.  =  1  :   1;8 

13.  =  I  :    t,9 

14.  =  1  :   1,8 

45.  =  t  :   1,8 

46.  =  1  :    1,8 
t7.  =  4  :   4,6 


Analy.se  5.  hat  zuviel  ergeben;   wahrscheinlich  steckt  in  letzterem  aq. 
Nimmt  man  4  :  1,8  an,  .so  wilre  der 


Psilomelan 


11*  O-' 


J     HO       \ 

{  4Mn  0'^  ) 

gerechnet  mau  hiernach  in  dem  barytrefchen  Psilomelan  No.  4  —  4  das  Verhältniss  von 

II 

Mn  :  Ba  in  den  R,  und  das  der  letzteren  zum  Was.ser,  so  erhalt  man 


Ba  :  Mn 


II 
R 


4 

2 


aq 

4,33 

4 

1,4 

4,6 


1:1- 

Sie  alle  sind  denmach 

/  Ba  0  \     ^-,    ^« 

allein  in  Hinsicht  auf  den  Wassergehalt 

{  4mJ o4  ^"  '•'      •"'      H  iMn  0^}  +  ^  "'« 
Die  reinen  Kali-P.silomelane  würden 

/;K2,  Mn  0  \ 
{'  4Mn  02  j 
Den  Analysen  zufolge  wäre 

42.  43. 

{  iil  0  ]  *«'^"  "^  +  ^  -•        {  ein  o  }  *«»•«  0^  +  ^  ='•1 


sem. 


1 92  Hydroxyde  uod  IJ\dral«. 

Wad. 

Verhält  sich  wie  ein  wasserhaltiges  Manganoxyd. 

Ein  M'huppig  faseriger  Wad  von  Uplon  Pine.  l)e\onshire,  enthält  Räch  Turner: 

Sauerstoir  fi,35 

IManganoxydül  73,60  =    16,6  S. 
Baryt  4,40 

Wasser  1 0, 65 

too. 

Kr  lu'ssii  sich  demnach  als  '     ..     ,,.,>+  6  a(i  betrachten,  wenn  er  nicht  vielleicht 

(  9Mn  O^  j    '  ■ 

H2  Mn2  0'  =  2Mn  O^  +  aq 

gleich  der  künstlichen  Verbindung  ist.     Letztere   bedingt   freilich  4  6,6  Sauerstoff, 
74,0  Manganoxydul  und  9,4  Wasser. 

Alle  sonstigen  Untersuchungen  von  Wad  lehren,  dass  es  Gemenge  sind,  oft  mit 
Braunei.senslein,  mit  Jiohlensaurem  Kalk  etc. ;  zuweilen  erscheinen  sie  durch  Baryt- 
oder Kaligehalt  als  zersetzte  Psilomelane. 

Mossebo,  Westgothland.    Erdig.    IgelstrÖm :   Berz.  Jahresb.  25,34!2. 

Krunmiau,  Böhmen.    Schwarzbraun.    Kussin :   Mitthlg. 

Thüringen.    Ludwig:   Arch.  Pharm,  (i)  t43,40i. 

Grube  Kuhbach  bei  Hübeland.  Glaskopfstruktur,  sehr  locker.  Rg.  :  Pogg. 
Ann.  62,  «57. 

Ilmenau.    Schefller:  Arch.  Pharm.  35^260. 

Derby.shire.    Erdig.   Turner:   Berz.  Jahresb.  4  5,203. 

Wildbad  Gastein.    Hornig:  Jahrb.  geol.  Reichs.  7,312. 

Schapbach,  Baden.    Wackenroder:   Kastn.  Arch.  1 3,302.  14,257. 

Wad  aus  dem  Dept.  Mayenne  (Groroillt).  Wad  von  Vtcdessos;  desgl.  T&a 
Kaltebom,  Siegen.     Berthier:   Ann.  Ch.  Ph.  51,4  9.79. 

Warvicit.  Unter  diesem  Namen  begreift  man  einige  dem  Wad  naheslehende 
Manganerze,  nämlich 

«.   von  Warwickshire,  England,    a.  Phillips,    b.  Turner. 
2.   von  Ilfeld.    a.   Pseudomorphose  nach  Kalkspath.   Turner,    b.  Duflos. 
Duflos:  Schwgg.  J.  65,84. —  Phillips  [Turner):  Pogg.  Ann.  49,447. 

4.  2. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Sauerstoff                 4  3,5 

43,47 

44,23 

43,47 

Manganoxydul          81,7 

80,84 

80,79 

5,43 

Wasser                       5,0 

5,72 

4,98 

5.45 

400. 

toö! 

400. 

400. 

Man  könnte  hiernach  auf 

• 

* 

Mn<  0'  +  H2  0 

/MnO 
~  \  3Mn  02 

}  +  aq 

seh  1  (essen. 

4  At.  Mangan  =  220  =  Mn  0  81,44 
7  -  Sjiuerstoff  =  H 2  =  O  45,72 
\  Mol.  Wasser    =     48  =  H^O     5,4  4 

T5T  4  00.  .1 


Hydroxyde  und  Hydrate.  193 

Erdkobalt,  schwarzer. 

Der  schwarze  Erdkobalt  von  Gainsdorf  bei  Saalfeld  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar 
und  giebt  schwachen  Arsengeruch.  Mit  den  Flüssen  reagirt  er  auf  Kobalt  und 
Mangan. 

Chlorwasserstoffsäure  löst  ihn  unter  Chlorentwicklung  zu  einer  bläulichen,  nach 
dein  Verdünnen  rothen  Flüssigkeit  auf. 

Er  w^urde  früher  von  Döbereiner,  später  von  mir  untersucht. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  54,551. 

a.  Analyse,    b.  Dieselbe  nach  Abzug  des  Eisenoxyds  als  Brauneisenstein. 

a.  b. 

8 

=    9,5«  S,         ♦ 


Sauers  totr 

9,47 

9,98 

Manganoxydul 

40,05 

42,19 

Kobaltoxyd 

19,45 

•20,49 

Kupferoxyd 

4,35 

4,58 

Baryt 

0,50 

0,51 

Kali 

0,37 

0,38 

Wasser 

21,14 

51,83 

Eisenoxyd 

4,56 

99,96 

=     4,31    ) 
=     0,92    [ 


=     0,07 


0,05   I 


5,35 


19,40 


99,94 

(cu  2}^*^"  «'+*«'•• 

In  einem  Erdkobalt,  angeblich  von  Saalfeld,  fand  Kobell  54  p.  C.  Manganoxyd, 
4  Kobaltoxyd,  0,6  Kupferoxyd,  23  Thonerde,  13,4  Wasser  und  eine  Spur  Lithion. 
Nach  Frenzel  stammt  die  Substanz  jedoch  wahrscheinlich  vom  £rzg|ßbirge  u^d  ist 
aus  Psilomelan  entstanden.  C.  Winkler  fand  in  einer  Probe  (Lifhiophorit  von  Breit- 
haupl  genannt]  etwa  30  p.  C.  Wasser,  1,5  Lithion,  jedoch  nur  10 — 15  p.  C.  Thon- 
erde. Uebrigens  hatte  schon  Klaproth  in  dem  Erdkobalt  von  Rengersdorf  Kieselsäure 
und  Thonerde  gefunden. 

Der  braune  und  gelbe  Erdkobalt  ist  ein  Gemenge,  wie  die  Versuche 
von  Klaproth  und  Plattner  zeigen.  In  einem  braunen  von  Camsdorf  fand  ich  die 
Arseniate  von  Eisenoxyd,  Kobalt  und  Kalk. 

Ebenso  ist  der  blaugraue  dichte  Erdkobalt  von  der  Grube  S.  Anton  bei  Wittichen 
nach  Petersen  ein  Gemenge  von  Speiskobalt  mit  arsensaurem  Kobalt  und  Nickel,  mit 
arseniger  Säure,  Arsen  (suboxyd)  und  Wasser. 

Frenzel:  J.  f.  pr.  Ch.  (2)  2,203.  —  Kobell:  Eb.  (2)  1,427  und  Münch.  Ak. 
Ber.   I87r,  73.  —  Plattner:  Schwgg.  J.  69,9.  —  Petersen:  Pogg.  Ann.  «34,74. 

Heterogenit. 

Braunschwarze  traubige  und  nierfÖrmige  weiche  Masse  von  Schneeberg,  Zer- 
setzungsproduct  von  Speiskobalt,  nach  Frenzel  im  Wesentlichen  Co^  0'  +  6  aq  = 
Co  0  +  2  Co2  0^)  +  6  a(f,  jedoch  sehr  unrein,  16 — 3  2  p.  C.  Kieselsäure,  Metall- 
oxyde und  Erden  enthaltend. 

J.  f.  pr.  Ch.    2)  5,404. 

Babdlonit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  grauen  magnetischen  Kugel. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Chlorentwicklung. 

Ein  schwarzes  Mineral  von  Nischne  Tagilsk,  V.  G.  2,8,  von  Kobell  untersucht. 

Münch.  Ak.  Ber.  1870.  Januar. 

Kam  melsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  13 


194 


Oiysulfurete. 


Eiseiioxyd  45,0 

Manganoxyd  13,0 

Thonerde  i ,  4 

Kupferoxyd  H,0 

Manganoxydul  7,6 

Kobaltoxyd  5,1 

Wasser  13,5 

99,6 
Das  Mineral  wäre  demnach 


Fe  31,5 
Mn     9,05 
AI      0,74 
Cu    11,18 
Mn     5,9 
Co      i,0 
a(i 


AI. 

0,8 
0,1 

^"? 

<,1 
0,7 


3,7 

3,5 

7,5 


Es^ind  iMn  :  7Fe  und  2Co  :  3Mn  :  5Cu  vorhanden. 

Namaqualit. 

Ein  südafrikanisiches  Mineral,  blaue  seidengl'änzende  Fasern.  V.  G.  2,49,   nach 
Church  enthaltend : 


Thonerde 

Kupferoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Wasser 

"l00,08 
Church:  J.  Ch.  Soc.  [t]  8,1. 
Da  die  AI.  von  R  :  R  :  aq  sich  ==  1 
halten,  so  lUs.st  sich  das  Mineral  als 

R.  AH  O«*  +  ?  iH»  0  =  {  If,  J;  ^l  j  +  9aq 

bezeichnen. 


At. 

15,64 

AI  8,32 

15 

45,77 

Cu  36,55 

58 

2,05 

Ca  1 , 45 

4,6 

•  71,4 

3,50 

-rrr 

Mg  2,10 

8,8 

33,12 

aq 

18,4 

4,76  :  12,  also  nahe  =  2  :  9  :  t4  ver- 


Oxysulfurete. 
Anümonblende. 

Verhält  sich  im  Ganzen  wie  Antimonglanz. 
Wird  in  Kalilauge  gelb  und  lost  sich  dann  auf. 

Klaproth,   Proust  und  BerthoUet  verkannten  die  chemische  Natur  dieser  Ver- 
bindung, welche  erst  H.  Rose  kennen  lehrte. 
H.  Rose:   Pogg.  Ann.  3,453. 
Antimonblende  von  Br'äunsdorf  (Mittel) . 

Schwefel  20,49 

Antimon  75,05 

Sauerstofl'  4,78 

100,32 
Die  Antimonblende  ist  eine  Verbindung  von  i  Mol.  SchwefeiaDtimon  und  4  Mol. 
antimoniger  Säure, 


Oxysulfurete.  195 


6  At.  Schwefel  =  192  =  19,75 
6  -  Antimon  =  732  =  75,31 
3    -    Sauerstoff    =       48     =       4^94 


97^  100. 

Karelinit. 

Schmilzt  beim  Erhitzen  unter  Entwicklung  von  schwefliger  Säure  zu  einer 
l^rauen  Masse,  aus  welcher  sich  Wismuth  abscheidet.  Giebt  in  Wasserstoff  Wasser 
und  schweflige  Säure  und  hintcrlasst  Wismuth. 

Hermann  hat  dies  Mineral  von  der  Grube  Sawodinsk  im  Altai^  wo  es  mit  Bis- 
mutit  vorkommt,  untersucht. 

J.  f.  pr.  Ch.  75,448. 


Schwefel 

3,53 

Wismuth 

91,26 

Sauerstoff 

m 

5,21 
100. 

Hiemach  ist  der  Karelinit 

Bi*  0»  8 

und  könnte  als 

/  3Bi  0  \ 
\    Bis/ 


betrachtet  werden,  falls  er  nicht  metallisches  Wismuth  enthält,  was  nach  Hermann 
nicht  der  Fall  ist. 

I  At.  Schwefel     =       32     =  3,61 

4    -    Wismuth     =     832     =  91,22 

3    -    Sauerstoff    =       48     ==  5,26 

912  100. 

Yoltzit. 

Verhält 'sich  wie  Zinkblende. 

1 .  Rosiers  bei  Pontgibaud,  Dpt.  Puy-de-Döme.   Fournet.  v 

2.  Geistergang,  Eliaszeche  zu  Joachimsthal.   Lindacker. 

Fournet:   Ann.  Ch.  Phys.  41,426.  —  Lindacker:  Vogl,  Joachimsthai  S.  175. 


1. 

2. 

Schwefel 

27,64 

27,58 

Zink 

67,59 

69,01 

Sauerstoff 

3,03 

3,41 

Eisenoxyd 

1,84 

— 

100,10  100. 

Der  Voltzit  ist  eine  Verbindung  von  4  Mol.  Schwefelzink  und  1  Mol.  Zinkoxyd 

Zn5  S4  O  —  /  *^^  ^  ^ 
^n    b    U— <^     ZnOj 

4  At.  Schwefel     =      128     =     27,29 

5  -    Zink  ==     325     =     69,30 
1    -    Sauerstoff  =        16     =       3,41 

469  ~rÖ0~  ~ 


13* 


196  HAloidsalze. 

Haloidsalze. 
A.  Chloride. 

Salmiak. 

Flüchtig,  ohne  zu  schmelzen.    Leicht  löslich  in  Wasser. 

Chlorammoniuni,  N  H^  Gl. 

1  At.  Stickstoff  =  14  =  26,17 
4  -  Wasserston*  =  4  =  7,48 
I    -    Chlor  =     35,5   =     66,35 


53,5  100. 

Der  vulkanische  enthält  Öfter  etwas  Chlomatrium ;  seine  gelbe  Farbe  rührt  von 
Eisenchlorid  her.    Eine  Analyse  des  Salmiaks  von  Stromboli  gab  Schmidt. 
Ztschr.  d.  geol.  G.  9,403. 


SyMn. 

Schmelzbar.    Leicht  löslich  in 
Huyssen  theil^e  Analysen  des  ! 
Jahrb.  Min.   1868,  483. 

Wasser, 
kristallinischen  Syl 

t 

vins  von 

Stassfurth  mit. 

Chlor 

Kalium 

Natrium 

Magnesium 

Schwefelsäu 

Rückstand 

1. 
i9,31 
44,81 
(  5,47) 
0,21 
re        — 
0,20 

100. 

2. 

48,70 

45,70 

(    4,99) 

0,09 

0,52 

100. 

Chi 

orkalium, 

KCl. 

\  At.  Chlor 
1    -    Kalium 

=     35, 
—     39 

47,65 
52,35 

' 

74, 

100. 

Jene  Proben  enthalten  etwa  1  Mol.  Na  Cl  gegen  5  Mol.  K  Cl. 

Steinsalz. 

Fiirbt  v.  d.  L.  die  Flannne  gelb  und  schmilzt.    Leicht  löslich  in  Wasser. 

Chlornatrium,  Na  Cl. 

1  At.  Chlor  =     '35,5     =     60,69 

1    -    Natrium     =     23         =     39,31 


58,5  100. 

Cichalt  einiger  Steinsalzarten. 

Thon 

NaCl         CaC|2     Mg  Cl^  Ca  SO*  Eisenoxyd 

1.  Berchlesgaden.               99,85           —          0,15         —  —         Bischof. 

2.  Hall,  Tyrol.                    99,43          0,25       0,12       0,20  —         Bischof. 

3.  Hallstadt.                         98,14           —           —          1,86  —         Bischof. 


Haloidsalze. 

V, 

• 

Thon 

NaCl 

CaCP 

MgCl2 

Ca  S0< 

Eisenoxyd 

4. 

Schwab.  Hall. 

99,63 

0,09 

0,28 

Bischof. 

h. 

Desgl. 

99,97 

0,02 

0,01 

Fehiing. 

€. 

Vic,  Lothringen. 

99,3 

— 

0,5 

0,2 

Berthier. 

7. 

Erfurt. 

98,04 

0,41 

0,06 

1,48 

Söchting 

8. 

Cardona. 

98,55 

0,99 

0,01 

0,44 

Fournet. 

9. 

Algerien  (Djeb.Sahari 

98,34 

0,05 

0,60 

1,20, 

Simon. 

10. 

Desgl.    OuledKebbab 

98,89 

KCl 

1,11 

Fournet. 

H. 

Vesuv  1822. 

83,1 

13,9 

0,7 

Laugier. 

\f. 

-       1830. 

46,16 

53,84 

Bischof. 

13. 

-          - 

62,45 

37,55 

MnC|2 

^ 

K^SO* 

Scacchi. 

14. 

-       1855. 

94,3 

0,6 

0,7 

1,0 

Deville. 

Ausserdem : 

Berchtesgaden,  Hall,  Hailein.   Vogel. 

Stassfurth:  Heine  und  Karsten.   H.  Rose  (Gehalt  an  KCl).   Heintz:  Zeitschr. 

ges.  Nat.   H,3i5. 
Wieliczka  fKnislersalz  .    H.  Rose. 
Württemberg.    Fehiing. 
Ungarn  und  Siebenbürgen.     Hauer. 
Louisiana.    Riddell  und  Gössmann. 
Domingo.     Gössmann :  Jahresb.  1867,  1007. 

Die  blaue  Farbe  des  Steinsalzes  von  Hajlstadt  verschwindet  nach  KenngoU's 
und  meinen  Versuchen  bei  gelindem  Erhitzen  und  rührt  von  keinem  Metall  her. 
Nach  NöUner  wäre  Schwefel  die  Ursache,  denn  beim  Erhitzen  mit  chlorsaurem  Kali 
entstehe  Schwefelsäure.  (Bunsen  erhielt  durch  Erhitzen  von  Na  Gl  und  Na  ein  grau- 
blaues Subchlorid.) 

Berthier:  Ann.  Min!  10,259.  —  Bischof:  Geologie  2,1669.  1675.  —  Deville: 
Bull.  geol.  (2  13,620.  —  FehHng:  J.  f.  pr.  Ch.  45,276,  und  Jahresb.  1860,  793. 
—  Fournet:  Ann.  Min.  (4j  9,546.  —  Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichs.  19,75.  — 
Karsten:  Monatsber.  Berl.  Ak.  1847.  —  Laugier:  Pogg.  Ann.  3,79.  —  NÖllner: 
Mitthlg.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  48,353,  und  Zeitschr.  d.  geol.  G.  14,4.  — 
Scacchi:  Ann.  Min.  (4)  17,323.  —  Simon:  ibid.  (5)  12,674.  — Söchting:  Zeitschr. 
ges.  Naturw.  7,404.  —  Vogel:  Gilb.  Ann.  64,157,  und  J.  f.  pr.  Ch.  2,290. 


Silberhomerz. 

Schmilzt  V.  d.  L.  und  giebt  im  Reduclionsfeuer  mit  Soda  ein  Silberkorn. 

Wird  von  Säuren  nicht,  von  Ammoniak  langsam  aufgelöst. 

Schon  die  älteren  Versuche  von  Sage  und  Klaproth  hatten  die  Natur  des  Erzes 
festgestellt  und  einen  Silbergehalt  von  74 — 76  p.  C.  ergeben.  Nach  Field  besteht 
das  Silberhomerz  von  der  Grube  Republicana  bei  Chanarcillo,  Chile,  aus  24,73  Chlor 
und  75,27  Silber. 

Field:  Qu.  J.  Chem.  Soc.  10,239.  —  Klaproth:  Beitr.  1,125.  4,10. 

Chlorsilber,   AgCl. 

1  At.  Chlor    =     35,5  =  24,74 
1    -    Silber  =   108       =  75,26 

143,5        100. 


198  Haloidsalze. 

Quecksilberhornerz. 

Flüchtig,  ohne  zu  schmelzen.  Giebt  mit  Soda  im  Kolben  ein  Sublimat  von 
Quecksilber.  Löst  sich  leicht  nur  in  Königswasser  auf.  Wird  von  Alkalien  ge- 
schwärzt. 

Quecksilberchlorür,   HgCI. 
I  At.  Chlor  =     35,5  =   15,07 

I    -    Quecksilber  =  iOO       =  84,93 

235,5        100. 

Bordos  it.     Gelbe  oder  röthliche  Masse  von  Los  Bordos,  Chile,  von  Queck- 
silberoxyd begleitet  und  Amalgam  einschliessend. 
Bertrand:  Ann.  Mines  1872,  \, 

Nach  Abzug  von  2i,7  p.  C.  Quecksilberoxyd: 

Chlorsilber  40,7 

Quecksilberchlorür  59,3 


100. 


Isomorphe  Mischung  von  je  einem  Mol.  beider 

/  AgCl  \ 


l  HgCI 

AgCl  =   143,5  =   37,84 
HgCI  =  235,5  =  62,16 


379  100. 

totimiiit. 

Schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  verflüchtigt  sich  zum  Theil,  die  Kohle  weiss  beschlagend, 
und  reducirt  sich  mit  Soda  zu  Blei. 

Fst  in  Wasser  und  Säuren  schwer  auflöslich,  leichter  in  Kalilauge. 

Wurde  zuerst  von  Monticelli  und  Covelli  unter  den  Fumarolenproducten   de<^ 
Vesuvs  von  1817  nachgewiesen. 

1.   Scacchi.      t.   Rammeisberg,  V.  6.  5,83. 

I.  2. 

Chlor  25,33  26,09 

Blei  73,98  75,14 

99^  101,23 

Chlorblei,   PbCP. 
2  At.  Chlor  s=     71   =  25,54 
I    -    Blei      =  207  =  74,46 

278        100. 

Matloekit 

Yerhält  sich  wie  Cotunnit,  löst  sich  jedoch  leichter  in  Salpetersäure  auf. 
Analysen  des  Matlockit  von  Cromford  Level  bei  Matlock,  Derbyshire : 

1.  Smith:  PhU.  Mag.  (4)  2,120. 

2.  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  85,141. 

1.  2. 

Chlorblei  57,18  52,45 

Bleioxyd  44,30  46,42 

101,48  98,87 


Haloidsalze.  199 

Verbindung  von  je  einem  Mol.  Chlorblei  und  Bieioxyd, 

\PbO  /         '^'^    \  CP/ 

I  Mol.  Chlorblei  =  278  =  55,49 
I     -     Bleioxyd    =  223  =  4i,5l 

501         100. 

Mendlplt. 

Verhält  sich  wie  Matlockit. 

1 .  Mendiphills  bei  Churchill,  Somersetshire.    Berzelius. 

2.  Grube  Kunibert  bei  Brilon,  Westphalen.    a.  Schnabel,    b.  Rhodius. 
Berzelius:    Pogg.   Ann.    1,272.    —  Rhodius:    Ann.  Ch.    Pharm.    62,373.   — 

Schnabel:  Mitthlg. 

\*].  2. 

a.  b. 

Chlorblei  39,8  32,55  38,70 

Bleioxyd  60,2  ^^8  61,25 

100.  rÖM3  99,95 

Verbindung  von  I  Mol.  Chlorblei  und  2  Mol.  Bleioxyd, 

/    PbCl2\_         /02\ 
\2PbO    f  —  ^\Cflf 

1  Mol.  Chlorblei  =  278  =  38,4 

2  -     Bleioxyd    =  446  =  61,6 

724        100. 

Die  Analyse  von  Rhodius  führt  auf 

/3PbClM 
\  8Pb  0   / 

Atacamit* 

Färbt  V.  d.  L.  die  Flamme  stark  blaugrün;  reducirt  ^ieh  aaf  Kohle  zu  Kupfer. 

Nach  Ludwig  zersetzt  er  sich  bei  200°;  es  entweicht  Wasser,  in  höherer 
Temperatur  auch  etwas  Chlorwasserstoff.  Nach  J.  Davy  entwickelt  er  beim  Glühen 
etwas  Sauerstoff,  und  nach  Ulex  wird  er  in  Wasserstoff  nur  theilweise  reducirt. 

In  Säuren,  auch  in  Ammoniak,  leicht  löslich  mit  grüner  oder  blauer  Farbe. 

Aeltere  Versuche  liegen  von  Klaproth,  J.  Davy,  Proust  und  Berthollet  vor. 

A. 

1 .  Chile.    Ulex. 

2.  Desgl.   V.  G.  4,17.    Mallet. 

3.  Algodon-Bai,  Bolivia.    Bibra. 

4.  Australien.   V.  G.  4,314.   Cabell. 

5.  Wallaroo,  Australien.  V.  G.  3,769.    Ludwig. 

B. 

6.  Copiapo,  Chile.    Kryst.    Field. 

C. 

7.  Tocopilla  bei  Cobija,  Bolivien.   Berthier.  • 

8.  Botallack,  Comwall.    Church. 


*)  Nach  Abzug  von  2,68  CO^  »  4  5,9  PbC  0^  und  0,<t  aq. 


200  Maloklsalze. 

Bcrthier:  .Vnn.  Mio.     3    7.54i.  —  Bibra:  iaiiresb.  185«.  740.  —  Cabell: 
Chem.  News  J8.J7I.  —  Church:  J.  Ch.  Soc.    i    3.21*.  —  Field :  (Ju.  J.  Ch.  Soc. 
7    3.193.  —   Ludwig:  Tschemiak s  Hitthlg.  1873.  —  llaüel :   llitlhlg.  —   Vle\: 
Ann.  Ch.  Phanu.  69.361. 

A. 

I.                 i.                 3.  4.  5- 

Clilor                16. li           16.33  16.11  16.4i  16.17 

Kupfer             59.46          59.  tl  59.  i5  59.90  59.03 

Wasser              —                —  11.13  IJ.Oi  13.59 

B.  C. 


6. 


I . 


a. 

b. 

Chlor 

Ii.9i 

15.01 

IS. 9* 

14.76 

Kupfer 

56.48 

56.28 

53.26 

52.911 

Wasser 

17.79 

18.00 

22.45 

Hiemach  sind  drei,  insbesondere  durch  den  Wassergehall  versc^hiedene  Ver- 
bindungen zu  unterscheiden,  saniintlich  Kupferchlorid  und  Kupferhydroxyd  ent- 
haltend : 

A.  B.  C 

/  CuC|2      \  ^  I  CuC|2     \  i  CuC|2      \ 

|3H2Cu02/  ^  t^H^CuOV  "*■  *  ***  \3H2CuOi)  "*"  ^  ^'^ 

ICI      r=    71       =  I6.6i  4CI     =142      =  I5,t?5  ±C\     =    71       =14.77 

iCu    =253.6  =  59.45  8Cu    =507,5  =  55.91  4Cu    =253.6  =  52,77 

30      =     48       =11.25  60      =    96      =10.59  30      =     48      =     9.99 

3H^0=    54       =12,66  9H^0=:  162      =  <7,85  6H^0=  108      =J1.47 

426,6        100.  907.2        100.  480.6        100. 

Die  gemessenen  Krxstalle  gehören  A.  an.  Sind  die  rnlersohiede  be^srundet.  so 
können  B.  und  C.  nicht  .Vtacaniit  heisseo« 

Tallingit.  Kugelige  grünblaue  Krusten.  V.  G.  3.5.  von  Botallak.  Comwall. 
Verliert  bei  100^  Wasser  und  wird  griin. 

Church:  J.  Ch.  Soc.     2    3.77. 

Chlor  H.33 

Kupfer  52,94 

Wasser  2  4 . 1 H 


Wäre  hiernach 


+  i  «1 


i  CuCl2     \ 
|4H2Cu02/ 

2CI       =     71  =    n.91 

5Cu     =  3<7  =  53.19 

40       =      64  =    10.74 

8H20  =    144  =   24. t6 

596         100. 

Percylit  \on  Sonora.  Mexiko,  soll  eine  Verbindung  von  Chlor.  Blei.  Kupfer 
und  Wasser  sein. 


Percy:  PhU.  Mag.  36,131. 


V 


.Haloidsalze.  201 

Eisenchlorid. 

Ist  ein  Product  vulcanischer  Furaarolen  und  das  Material  für  die  Bildung  von 
Eisenglanz. 

Fe^CI«. 

Kremersit. 

Leichtlösliche,  zerfliessliche  rothe  Oktaeder,  eine  ephemere  Fumarolenbilduiig 
im  Vesuvkrater.    Wurde  von  Kremers  untersucht  und  scheint 


2  Am  Gl   ) 

iK    Gl    '^  +  3  aq 
Fe  Gl« 

zu  sein. 

• 

Gefunden 

10  AI.  Ghlor             —  355  —  55,90 

55,15 

f    -    Eisen             —   M2  —   17,64 

16, a9 

2    -    Kalium          —     78  —   12.28 

12,07 

2    -    Ammonium  —     36  —     5,67 

6,17 

3  Mol.  Wasser       —54—     8,51 

9,56 

635         100. 

Na   0,16 

100. 

Erylhrosiderit  nennt  Scacchi  ein  ähnliches  rothes  rhombisches  Doppelsalz 
in  den  Auswürflingen  des  Vesuvs  vom  April  4872,  welc^s 

\   FeClßJ,.^^  ^'* 
wäre. 

Kremers:  Pogg.  Ann.  84,79.  — Scacchi:  Rendic.  d.  Accad.  1872.  Octob. 

Carnallit. 

Leicht  schmelzbar  und  leicht  löslich  in  Wasser.     (Nicht  zerfliesslich,  wenn  er 
rein  ist.    Rg.) 

Analysen  des  Garnallits  von  Stassfurth : 
I.   Gesten:  Pogg.  Ann.  98.161. 

i.   Rümmelsberg  (farbloser  durchsichtiger  GarnalHt) :  Ebend.  9  4,508. 
3.    Reichardt  (rother)  :  Abh.  d.  Leop.  Akad.  27. 


1. 

2. 

3. 

Ghlor 

39,44 

38,08 

38,46 

Kalium 

12.70 

14.17 

9,46 

Natrium 

1,90 

2,36 

Magnesium 

.7.83 

8.66 

8,56 

Galcium 

1,02 

Schwefelsaurer  Kalk 

1,05 

Eisenowd 

0,14 

Wasser 

35,92 

39,09 

41,16 

100.  100.  100. 


Kalium-Magnesium  Chlorid, 
KMgCP,  6aq={5gci2)  +  ^^'> 


202  Haioidsalze. 


3  AI.  Chlor  =   <06,B  =  38,38 

\  -  Kalium  ==  39  =  14,05 
\  -  Magnesium  =  24  =  8,65 
6  Mol.  Wasser       =108       =38,9  2 


277,5        100. 

Tachydrlt 

Sehr  zerlliesslich  und  leicht  löslich. 

Dieses  Minoral  von  Stassfurth  ist 

Calcium -Magnesiumchlorid, 


LaMgM.r,    ,2aq         '^^MgCl^/^ 

12  aq 

Gefunden 

6  At.  Chlor             —  213  —  41,20 

40,34 

2    -    Magnesium  —     48  —     9,28 

9,5« 

\    -    Calcium        —     40  —     7,74 

7,46 

12  Mol.  Wasser      —   216  =  4  4,78 

42.69 

517        400. 

l»0. 

Rammelsberg :  Pogg.  Ann.  98,261. 

B.  Bromide  und  Jodide. 

Bromargyrit. 

Berthier  fand  Bromsilber  als  Hauplbestandtheil  eines  Silbererzes  ;plata  \crde, 
von  Plateros,  Mexiko:  sf^ler  wies  er  sein  Vorkommen  auch  In  den  Erzen  von 
Huelgoet  in  der  Bretagne  nach. 

Verhält  sich  im  Ganzen  wie  Silberhomerz.  Der  mexikanische  Bromargyrit  ent- 
hält 57,56  p.  C.  (Berthier;,  der  chilenische  57,43  p.  C.  Silber    Field). 

Berthier:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  2,417.  —  Field:  Qu.  J.  Chem.  Soc. 

Brom  Sil  her.   Ag  Br. 
\  At.  Brom     =     80  =    i2,55 
4    -    Silber  =   108  =  57,45 

188        100. 

Embolith. 

Verhält  sich  wie  der  vorige. 

4.  Copiapo,  Chile.    Graugrün,  V.  G.  5,76.   R.  Müller. 

2.  Chaiiarcillo,  Chile.    Field. 

3.  Desgl.    Field. 

4.  Grube  Colorado,  Copiapo.    Regulär  kryst.,  V.  G.  5,8.    Plattner. 

5.  Chile.  Würfel  und  Oktaeder,  grün,  V.  G.  6,23.    Th.  Richter. 

6.  Chanarcillo.   Field. 


4. 

2. 

3. 

4. 

6. 

Brom 

12,40 

16,84 

49,82 

20,09 

26,49 

33,82 

Chlor 

1  7,56 

14,92 

13,18 

13,05 

9,32 

5,00 

Silber 

70,04 

68,22 

66,94 

66,86 

64,49 

64,07 

400.  99.98  99,94         400.  100.  99,89 


Haloidsalze.  2^ 

Isomorphe  Mischungen,  und  zwar: 

/3AgCI  )  /«AgCl  \  /  3AgCI  V  /  iAgCI  \  (    AgCl  \ 

(    AgBrj  1   AgBr/  \«AgBr/  \5AgBr/  \3AgBr/ 

BroiH             12,94                  16,85                  19,84  f6,4i  33,93 

Chlor             »7,i0  14,93                  13,18  9,37  5,0< 

Silber           69,86  68, ii                  66,98  64, Jt  6i,06 

lOO'.  100.  100.  TÖÖ!  100. 

Field:  s.  Bromargyrit.  —  Piallner:  Pogg.  Ann.  77,134.  78,417.  —  Müller 
lind  Richter:  B.  h.  Ztg.  1859,  No.  49. 

Jodargyrit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht,  färbt  die  Flamme  roth  und  giebt  mit  Soda  ein  Silberkorn. 
In  Sauren  und  Ammoniak  unlösKch. 
Vauquelin  wies  Jod  in  amerikanischen  Silbererzen  nach. 

Den  Jodarf<yrit  von  Los  Algodones,  Coquimbo,  Chile,  ahalysirten  Domeyko  (1.), 
Damour    2.)  imd  Smith  (3.). 

I.  2.  3. 

Jod  —  54,03  53,11 

Silber  46,  *5  45,72  46,38 

99,75  99,49 

Jodsilber,  Ag  J. 
I  At.  Jod       =   127  =  34,04 
l    -    Silber  =   108  —  45,96 

235        100. 

Damour:  Ann.  Min.  (5)  4,329.  —  Domeyko:  ib.  (4)  6,453.  —  Smith:  Am.  J. 
Sc.     2)   18,120. 

Coccinit.  So  heisst  das  natürliche  Quecksilber  Jodid,  HgJ^,  welches  an- 
geblich bei  Casas  vicjas,  Mexiko,  gefunden  ist. 

Bleioxyjod Chlorid.  Gelber  Ueberzug  auf  Bleiglanz  von  Atacama,  nach 
Doiueyko 

( 


PbJ2  » 


^2PbCl2 

1 5Pb  O 

Gefunden 
1  Mol.  Jodblei      ==     461   =  21,62  2  1,1 

i     -     Chlorblei  =     556  =  26,08  25,7 

\     -     Bleioxyd    =    |M5  =  52,30  53,2 


ri 


2132         100.  100. 


Ann.  Min.  (6'  5,453. 


C.  Fluoride. 

Flussspath. 

Phosphorescirt  oft  beim  Erhitzen  mit  grünem  Licht,  decrepitirt  und  schmilzt 
V.  (I.  L.  wird  in  stärkerem  Feuer  unschmelzbar  und  ätzend  [Kobell]).  Borax  und 
Phosphorsalz  lösen  ihn  reichlich  auf;  die  gesättigten  Gläser  trüben  sich  beim  Erkalten. 
Mit  Soda  giebt  er  gleichfalls  ein  klares,  sich  trübendes  Glas;  mit  mehr  Soda  giebt  er 
auf  Kohle  ein  strengflüssiges  Email.  Mit  geschmolzenem  Phosphorsalz  entwickelt  er 
in  der  olTenen  Röhre  glasätzende  Dämpfe. 


2m  Haloidsalze. 

Von  Säuren  wird  er  j^rhwer  aog^niffen.  Mit  Schwefeläaiire  erwäroit.  giebt  er 
Flii(;rHa<«4«r^>fr^äure.  welfhe  cJurch  ihre  glasätzende  kraft  sich  verrath. 

Sirbede  erkannte  die  N;itur  des  Flus^spaths :  Wenzel.  Richter  und  Klaproth 
%en^uc'hten.  ihn  zu  aoalygiren.  was  je^Joch  erst  H.  DaTV  und  Berzelius  gelang. 
Dan;irh  liefert  der  F\u»*^]mtU  von 

l)erby>hire  72.68  p. C.  Kalk.  Davy. 

Al'^tonmoor  71, H-        -  \       „        ,. 

v     L  -  i   /  #  I        Berzehus 

Norbert  il.ii     -         -         / 

Fluorcalcium.   Ca  Fl^. 
t  At.  Fluor       =  38  =   48, 7i 
I    -    f:alduin  =  40  =  51,28   =  Ca  0  71.79 

78         100. 

HerzeliuH  f^nd  im  Flussspatli  von  Derbyshire  0,5  p.  C.  phosphorsauren  Kalk, 
Kernten  im  blauen  sächsischen  Flussspath  Spuren  von  Chlor.  Nach  Wolff  verliert  der 
phoHpliorescirende  sibirische  beim  Glühen  0,04  p.  C. 

Die  Ursache  der  F;irbung  wäre  nach  Forchhanimer  ein  Gehalt  an  phosphor- 
saurem Fisen. 

Manche  Abänderungen  entwickeln  beim  Zerkleinem  einen  eigenthümlichen  Ge- 
njrli  Stinkfluss  .  Der  Flussspath  von  WÖIsendorf .  Bayern,  ist  in  dieser  Hinsicht 
vielfach  untersucht  worden.  Schafhäutl  glaubte,  unterchlorige  Säure,  Meissner. 
Sclinitter  und  SchÖnbein  meinten .  Ozon  .\ntozon  in  ihm  nachgewiesen  zu  haben. 
Wyroubofl*  hinKe^en  bestreitet  die  Gegenwart  des  Ozons,  dagegen  fand  er,  dass 
Aetlier  den  rieflienden  Körper  auszieht,  welcher  organischen  Ursprungs  ist.  Er  be- 
Htiuunte  (:==0,OI7  p.  C,  H  =  0,0038,  während  der  Verlust  beim  Erhitzen  0,0025 
betrug.  Bei  370 '^  entfärbt  sich  dieser  Flussspath  und  verliert  zugleich  wie  alle 
übrigen  seine  Phosphorescenz.  In  den  gefärbten  Flussspathen  von  Cumberland. 
Durliam,  Schneeberg,  Beaujolais,  Lichtenberg  fand  er  0.009 — 0,015  p.  C.  C  und 
0,002 — 0,00  4  p.c.  H,  denen  der  Verlust  beim  Erhitzen  stets  sehr  nahe  entsprach. 
Farbloser  Flussspath  von  Cumberland  jedoch,  der  nicht  phosphorescirt ,  enthielt 
keine  organische  Substanz  und  erlitt  auch  beim  Erhitzen  keinen  Verlust.  Nach 
Wyrouboff  ist  also  die  Färbung,  der  Geruch  und  die  Phosphorescenz  des  Fluss- 
Späths  eine  Folge  eingedrungener  bituminöser  Stoffe,  deren  Vertheilung  er  durch 
mikroskopische  Untersuchungen  zu  bestimmen  versucht  hat. 

Berzelius:  Schwgg.  J.  16,428.  23,167. —  Forchhammer:  Pogg.  Ann.  91 .580. 
—  Schafliäull:  J.  f.  pr.  Cli.  76,129. —  Schrötter:  Pogg.  Ann.  M  1,561.  —  Woltl : 
J.  f.  pr.  Ch.  34,237. —  Wyrouboff:  Bull.  Soc.  chlm.  1866  Mai.  Bull,  de  JMoscou. 
1866.    1867. 

8ellait. 

Schmilzt  >.  (1.  L.  leicht  unter  Aufblähen  zu  weissem  Email,  wird  dann  un^-^ 
schmelzbar  und  stark  leuchtend. 

Dieses  seltene  viergliedrige  krystallisirte  Mineral  aus  dem  Anhydrit  des  Glet- 
schers von  Gerbuloz  bei  Moutiers.  Savoyen,  V.  G.  2,972,  ist  nach  Strüver 

F 1  u  0  r  m  a  g  n  e  s  i  u  m ,   Mg  Fl*-^ 

Gefunden 
2  At.  Fluor  =  3^  =  61,3 

I    -    Magnesium  :;=  24  =  38,7  39,64 

62       400. 
Atti  R.  Acc.  d.  sc.  Torino  1868. 


Haloidsalze.  205 

Tttrocerlt. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  verhält  sich  im  Ganzen 
wie  Flussspath,  nur  ist  das  heisse  Boraxglas  in  der  äusseren  Flamme  gelb. 

Wird  von  Säuren  aufgelöst. 

Der  Yttrocerit  von  Finbo  iV.  G.  3,447)  ist  1816  von  Berzeiius,  neuerlich  von 
mir  (V.  G.  3,363)  untersucht  worden. 

B.  R. 

Kalk  47,6 — 50,0  i7,3— 49,3 

Ceroxydoxydul  U,2 — 16,4  9,3 

Yltererde  9,1 —  8,1  14,9 — 16, f 

Wasser  —  1,52 

Das  Cer  in  meinen  Versuchen  besteht  zur  Hälfte  aus  Lanthan  und  Didym;  ^das 
Yttrium  entiiält  30  p.C.  Erbium.    Das  Ganze  wäre  etwa 

Cc  hV 


i  s 


'  +  3  aq 


i\  F12 
9CaFl2 

während  bei  Berzeiius  Ce  :  Y  =  3  :  31  ist. 

Yttrocerit  aus  Massachusetts  ist  von  Jackson  untersucht  worden,  jedoch  sind  die 
Resultate  sehr  unsicher. 

Berzeiius:  Schwgg.  J.  16,241. —  Jackson:  Proc.  Boston  N.  H.  Soc.  1844. — 
Rammeisberg:    Ber.  d.  ehem.  Ges.  1870,  857. 

Fluocerit. 

Giebt  im  Kolben  etwas  Wasser  und  bei  der  Schmeizhitze  des  Glases  Fluor- 
Wasserstoff,  wobei  er  weiss  wird.    V.  d.  L.  unscnmelzbar. 

Berzeiius  nannte  »neutrales  llussspathsaures  Cerium«  ein  rÖihlichgelbes ,  in 
sechsseitigen  Prismen  krystallisirtes  Mineral  von  Broddbo,  V.  G.  4,7.  Ei:  giebt  an, 
daraus  8i,64  p.C.  Ceroxyd  und  1,12  Yttererde  erhalten  zu  haben  und  glaubte  es 
für  eine  Verbindung  >ün  Cerfluorür  und  Cerfluorid  halten  zu  dürfen. 

Gleichfalls  in  der  Gegend  von  Fahlun,  zu  Finbo,  kommt  nach  Berzeiius  ein  schön 
f<elbes  Mineral  vor,  welches  er  »basisch  flussspathsaures  Cerium«  nannte.  V.  d.  L. 
wird  es  erst  schwarz,  dann  gelb  oder  roth.    Der  Wassergehalt  beträgt ,4, 95  p.C. 

Auch  eine  Verbindung  der  Fluoride  von  Cer  und  Yttrium  sollte  dort  vor- 
konunen. 

Endlich  fand  Berzeiius  zu  Riddarhyttan  eine  besondere  Art  von  flussspatlisaurem 
Cer.  Dieses  Mineral  enthält  nach  Uisinger  50,15  Cer-  und  Lanthanfluorid,  36,43 
Cer-  und  Lanthanoxyd  und  13,41  Wasser.    S.  jedoch  Hamartit  (Carbonate). 

Berzeiius:   Pogg.  Ann.  1,29. —  Hisinger:  Berz.  Jahresb.  20,249. 

Fhiellit  aus  Coniwall  soll  nach  Wollaston  Fluor  und  Aluminium  (?nthalten. 
Lew:    Edinh.  J.  Sc.    1825,   178. 

Kryolith. 

Schmilzt  sehr  leicht.  Färbt  v.  d.L.  die  Flammme  gelb  und  giebt  in  der  olfenen 
Rohre  Fluorreactionen. 

Wird  von  Schwefelsäure  leicht  zersetzt. 

Abildgaard  und  Vauquelin  fanden  im  Kryolith  Thonerde  und  Fluor.  Klaproth 
wies  Natron  nach  und  Berzeiius  gab  die  erste  genaue  Anal^'se. 


306  Haloidsalze. 


\.   Grönland,    a.  Berzelius.    b.  Cbodoew. 

t.   Miask.    V.  G.  2,96.    Durnew. 

<. 

t. 

a. 

b. 

Aluminium             13,00 

13, «3 

f3,41 

Natrium                 3^,93 

Hi,l\ 

3t, 31 

Eisenoxvd  (Mn)        — 

— 

0,55 

Kalk      "                   — 

0,35 

Magnesia                  — 

0,83 

— 

Anderweitige  Analysen  rühren  von  Schiever  und  von  Deville  her.  Letzterer 
fand  kleine  Mengen  PhosphorsUure  und  0,018  p. C.  Vanadinsäurc. 

Berzelius:  Pogg.  Ann.  t,i2.  —  Ghodnew:  Verh.  Petersb.  min.  Ges.  1845 — 
46. —  Durnew:  Pogg.  Ann.  83,587. — Deville:  Ann.  Ch.  Phys.  (3)  6«, 337. — 
Schiever:   Ztschr.  ges.  Nat.  18,133. 

Der  Kryolith  ist  eine  Verbindung  von  6  Mol.  Fluornatrium  und  1  Mol. 
F 1  u  0  r  a  1  u  m  i  n  i  u  m , 

NaßAlFlt2=/^N«*'*  l 

12  At.  Fluor  =  «28      =  54.21 

2    -   Aluminium  =    54,6=  12,98 
6    -   Natrium       =  158      =  32,81 

420,6       100. 

Chiolith.    Ghodnew  it. 

Verhält  sich  wie  Kryolith. 

Unter  diesem  Namen  werden  zwei  bisher  nur  durch  die  Analyse  unterschiedene 
Mineralien  von  Miask  bezeichnet,  deren  Verschiedenheit  ich  constatirte. 
A.  Chiolith  1.    V.  G.  2,72,  Hermann. 

2.    V.  G.  2,84—2,90,  Rg. 
ß.    Chodnewit  1.    V.  G.  bis  2,77  (Wörthl,  Ghodnew. 

2.    V.  G.  3,00,  Rg. 

A.  B. 

1.  2.  1.  2. 

Aluminium        18,69  18,44  16,48  15,75 

Natrium  23,78  24,05  26,70  27,68 

Ghodnew:  Verh.  Pet.  min.  Ges.  1845 — 46. — Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.37,188. 
—  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  74,314. 
Hiernach  ist 

A.  B. 

Na^»  AI  Fl»  —  /^^*  ^^  y  Na*  AI  FP«  =  /  *^*  "  ^ 

iNa    AI  N    _   ^    ^j  j^ßj  rsa    AI  M      _  j    ^j  pj, j 

9FI  =   171       =  58,04  10F1  =    190      =  56,43 

Al=     54,6=18,57  AI  =     54,6=16,24 

3Na=     69      =  23^39  4Na  =     92      =  27,33 

294,6       1ÖÖ7  '  336,6        100. 

PaclmoUth. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  dann  saure  DUmpfe  und  schmilzt  leicht. 
Wird  von  Schwefelsäure  zersetzt  gleich  Kryolith,   hinteriisst  aber  beiai  be- 
handeln mit  Wasser  schwefelsauren  Kalk. 


Haloid  salze. 


207 


Dies  den  Kryolith  begleitende  zweigliedrige  Mineral,  Y.  G.  2,923,  ist  von 
Knop  (I.),  vom  Rath  (2.)  und  Hagemann  (3.}  untersucht  worden. 

Hagemann:  Am.  J.  Sc.  (2)  42,246.  —  Knop:  Ann.  Ch.  Ptiarm.  427,64.^ 
V.  Rath:   Verh.  nat.  V.  pr.  Rheinl.  20,4  40. 


4. 


2. 


3. 


a 

i. 

b. 

Fluor                50,79 

— 

54,45 

60,08 

Aluminium       4  3,44 

43,20 

40,37 

44,27 

Calcium            4  7,25 

48,05 

47,44 

44,54 

Natrium            4  2  J  6 

42,06 

42,04 

7,45 

Wasser               9,60 

'  9,36 

8,63 

9,70 

402,94 

99,63 

95,7  4*) 

Atomverhältnisse : 

Fl            2,67 

2,69 

2,64 

AI            0,24 

0.24 

0,49 

0,26 

Ca            0,43 

9 

0,45 

0,44 

0,36 

Na            0,53 

0,52 

0,52 

0,34 

Wi  0        0,63 

0,52 

0,48 

0,54 

Oder   Na   :    ( 

L>a       ni  : 

Fl    :    H*0 

4.      2,2    :    4 

,8   :    4 

:    14    :    2,2 

2.      2,2    :    4 

,9    :    4 

2,2 

3a.    2,7   :    2 

,3    :    4 

:    44    :    2,5 

3b.    4,2    :    4 

,4:4: 

40   :    2 

Schliesst  man  die  offenbar  incorrecten  Yen 

suche  3a.  und  3b.  aus,  so  ist  offen- 

bar  das  Yerhältniss  —  2:2:4:42: 

2,  d.  h. 

der  Pachnolith  ist 

|2 

Na  Fl 

Na^Ca«  AI  FH^,  2  i 

aq— -^2 

Ca  FP 

•4-2 

aq 

l 

AI  Fl« 

w 

4  2  At.  Fluor 

—  228 

i      —  54,28 

2    -  Alumin. 

—     54 

,6  —   42,28 

2    -   Calcium 

—     80 

—   47,99 

2    -   Natrium 

—     46 

—   40,35 

2  Mol.  Wasser 

—     36 

►      — 

8,40 
00. 

4H 

,6        4 

Hagemannit  und  Arksutit,  zwei  Begleiter  des  KryoUths,  jener  gelb,  Y.  G. 

2,6,    dieser  weiss,    körnig,    Y.  G.  3 

,475.     Beide  sind   von  Hagemann  analysirt 

(a.  a.  0) . 

H. 

A. 

Fluor 

40,30 

54,03 

Aluminium 

42,06 

47,87 

Eisen 

5,96 

Calcium 

44,48 

7,01 

Magnesium 

2,30 

Natrium 

8,45 

23,00 

Silicium 

7.79 

— 

Wasser 

40,44 

0,57 

Unlösliches 

4,08 

0,74 

99,56 

40 

0,22 

*)  Dod  2,0  Si  0«. 


208  Nitrate. 

Wir  enthalten  uns  vorläufig  jedes  Urtheils  über  diese  Substanzen. 

Prosopit.  Wird  beim  Erhitzen  weiss,  gtebt  Wasser  und  Fluorwasserstoff;  ist 
V.  d.  L.  unschmelzbar.     Wird  von  Schwefelsäure  zersetzt. 

Seheerer  giebt  in  diesem  Mineral  von  Altenberg  (Sachsen)  an:  Flnorkiesel  8,96, 
Tlionerde  42,68,  Kalk  22,98,  Manganoxydul  0,34,  Magnesia  0,25  ,  Kali  0J5, 
Wasser  15,5,  Summe  =  90,83. 

Die  Form  der  (meist  in  Kaolin  verwandelten)  Krystalie  steht  nach  Seheerer  dem 
Schwerspath,  nach  Dana  dem  Datolith  nahe.  Brush  fand  sie  theilweise  aus  Flussspath 
bestehend. 

Seheerer:   Pogg.  Ann.  90,315.  101,361. 


Nitrate. 
Kalisalpeter. 

Färbt  die  Flamme  violet,  schmilzt  leicht  und  verpufft  auf  glühenden  Kohlen. 
In  Wasser  leicht  löslich. 

Salpetersaures  Kali,   K  N  0^. 
1  At.  Kalium        =  49  =  38,61   =  K2  0  46,53 
1     -    Stickstoff    =   14  =    13,86 
3    -    Sauerstoff  =  48  =   47,53 

101        TÖÖ^ 

Das  natürliche  salpetersaure  Kali  ist  wohl  stets  mit  andern  Salzen,  Nitraten 
von  Erden,  Chloriden  etc.  verunreinigt.  In  einem  solchen  vonMolfetta,  Apulien, 
fand  Klaproth  25  p.  C.  schwefelsauren  Kalk  und  30  p.  C.  erdige  Theile. 

Beitr.   1,317. 

Natronsalpeter. 

Färbt  die  Flamme  gelb,  verpufft  auf  Kohle  schwach,  verhält  sich  sonst  wie  der 
vorige. 

Salpetersaures  Natron,   Na  N  0^. 
1  At.  Natrium       =  23  =  27,06  =  Na^  0  36,47 
1     -    Stickstoff      =    14  =   16,47 
3    -    Sauerstoff     =  48  =  56,47 

85        100. 

Aeltere  Analysen  des  Natronsalpeters  aus  Südamerika  rühren  von  Lecanu  und 
von  llaves  her.    Neuerlich  fand  Hofstetter: 


Salpetersaures  Natron 

94,29 

Salpetersaures  Kali 

0,42 

Salpetersaure  Magnesia 

0,86 

Schwefelsaures  Kali 

0,21 

(^hlornatrium 

1,99 

Wasser 

1,99 

Krdige  Theile 

0.21 

100. 

Auch  Forbes  hat  sein  Vorkommen  und  seine 

Zusammensetzung  untersucht. 

Oxalate.  209 

Forbes:    Phil.  Mag.    (2)  32,139. —  Haycs:    Am.  J.  Sc.  38,410.   59,375. — 
Hofstetter:   Ann.  Ch.  Pharm.  45,340. —  Lecanu  :   J.  de  Pharm.   18,102. 

Kalksalpeter. 

Als  solcher  erscheint   eine   Efllorescenz  der  Ralkhöhlen  von   Kentucky  nach 
Shepard,  und  zwar  als 

salpetersaurer  Kalk,   Ca  X'-^  0**  +  siq 

Gef. 

1  At.  Calcium       =   40  =   21,98  =  Ca  0  30,76  32,0 

2  -    Stickstoff     =  28  =    15,38 
6    -    Sauerstoff    =  96  =  52,20 

I  Mol.  Wasser      =   18  =   10,44  10,5 

182        100. 
Shepard:  Treat.  on  Min.  II. 


Oxalate. 
WheweUit. 

Brooke  fand  auf  Kalkspath  unbekannten  Fundorts  Krystalle,  welche  nach  Sandall 
oxal saurer  Kalk  waren.    Eine  Analyse  ist  nicht  bekannt. 
Phil.  Mag.    16,449. 

Humboldtit« 

Schwärzt  sich   im   Kolben ;    verwandelt  sich   beim  Erhitzen  an  der  Luft  in 
Eisenoxvd. 

Löst  sich  in  Säuren  auf;   wird  von  Alkalien  unter  Abscheiduog  grünschwarzen 
Eisenoxyduls  zersetzt. 

Humboldtit  aus  der  Braunkohle  von  Koloseruk  bei  Bilin,  Böhmen:    a.  Ma- 
riano  de  Rivero.    b.  Rg. 
M.  d.  Rivero:  Ann.  Ch.  Phys.   18,207. —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  46,283. 
53,633. 

a.  b. 

Oxalsäure  46,14  42,40 

Eisenoxydul        53,86  41,13  40,24  40,8 

Wasser  —  116,47) 

100.  100. 

Verbindung  von  *  Mol.  Oxalsäuren  Eisenoxyduls  und  3  Mol.  Wasser, 

2Fe  C2  0*  +  3  aq. 

4  At.  Kohlenstoff  =     48  =  14,04  =  C^  03  42,10 

i    -    Eisen  =  112  =  32,75  =  Fe  0    42,10 

8    -    Sauerstoff     =  128  =  37,41 

3  Mol.  Wasser       =    54  ==  15,80 

3i2         100. 


Kammeisberg,  Haudb.  d.  Mineralchemif .  II.  \^ 


210  Mellithali 


Mellithate. 

(Honigsteinsaure  Salze.) 

Honigstein. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  flüchtige  Produkte  und  verkohlt.  Beim  Verbrennen 
hinterl'asst  er  Thonerde. 

Wasser  zieht  beim  Kochen  etwas  Säure  aus.    In  Säuren  und  in  Kalilauge  ist  er 
auflöslich. 

Klaproth  fand  im  Honigstein  von  Artern   16  p.  C.  Thonerde,    46  einer  neuen 
Säure,  Honigsteinsäure,  und  38  Wasser. 
4 .   Artern.    Wöhler. 

2.   Gouvernement  Tula.    V.  G.  1,597.    Hjenkow. 
Hjenkow:    Bull.  Moscou  <859. —  Klaproth:    Beitr.   3, 114. —  Wöhler:    Pogg. 
Ann.  7,325. 

1.  2. 

JMellithsäure       4 1 , 4     Kohlenstoff  2 1 ,  f  8 
Thonerde  4  4,5  14,20 

Wasser  (44,  Ij  44,16 

TÖÖ.         * 

Mellithsaurc  Thonerde  mit  18  Mol.  Wasser. 

A1C«2  0»2  4-  18  aq. 
12  At.  Kohlenstoff     =   144      =  20,15  =  C»^O-U0,30 
2    -Aluminium      =     54,6=     7,64  =  AI  0»  1 4.36 
1*    -   Sauerstoff        =   192      =  26,87 
18  Mol.  Wasser         =  324      =  45,34 

714,6       iÖÖ. 
Pigotit.     Eine  Substanz  auf  den  Granitklippen  der  Küste  Cornwalls,    Dach 
Johnston  das  Thonerdesalz  einer  Art  HuniinsUure. 
L.  Ed.  ph.  Mag.  18(0. 


Borate. 

Wasserfreie. 

Boracit. 

Schmilzt  \.  d.  L.  unter  Aufwallen  zu  einer  krystaliinischen  Perle  und  färbt  die 
äussere  Flanune  grün.  Mit  Borax  und  Phosphorsalz  liefert  er  klare  Gläser,  mit  Soda 
in  richtigem  Verhältniss  eine  klare  Masse,  welche  beim  Abkühlen  krystallinisch  wird. 

In  Säuren  schwer  auflöslich. 

Der  Boracit  ist  vielfach  untersucht  worden.  Westrunib  wies  die  Borsäure  nach : 
F.  Stromeyer,  Arfvedson  und  ich  bestimmten  den  Magnesiumgehalt  möglichst  genau, 
und  Alle  hielten  das  Mineral  für  ein  Magnesiabo  rat.  bis  Ludwig,  Heintz  und  U.  Rose, 
veranlasst  durch  die  Erfahrungen  am  Stassfurthit.  auch  im  Boracit  einen  ansehnlichen 
Chlorgehalt  nachwiesen. 


Borate. 


21t 


Die  ältesten  Analysen  rühren  von  Ilseniann ,  Heyer ,  Dumenil ,  Pfaflf  und  Vau- 
quelin  her. 

Analysen  des  Boracit  von  Lüneburg. 

a.   Durchsichtige  Krystalle. 

B2  03 


Cl 
\.     — 

2.  — 

3.  8,53 

4.  8,50 

5.  8,15 


MgO 
30, i 
30,23 
30,75 
30,48 
29,82 


FeO 


1,32 
1,38 
<,59 


H2  0 


62,91 


0,55 


Arfvedson. 

Rg.    (V.G.  2,955.) 

Siewert. 

Geist. 

Potyka. 


b.  Trübe  Krystalle. 

Ich  fand,  dass  dieselben  an  Wasser  etwas  schwefelsauren  Kalk  abgaben.  Weber 
fand  keinen  Kalk,  wogegen  Ludwig  einen  bedeutenden  Kalkgehalt  nachwies,  welcher 
als  Sulfat  durch  Wasser  vollständig  entfernt  werden  könne.  Er  rührt  also  wohl  von 
Anhydrit  oder  Gyps  her. 


Cl 

MgO 

FeO 

B^O-^ 

H^O 

6.  . 

— 

30,5 

Hg.    (V.G.  2,935.) 

7a. 

— 

32,23 

0,71 

} 

3,52*) 

Weber. 

7b. 

32,86 

0,40 

'  >  ^      j 

8.** 

27,0 

57,0 

A.  Stromeyer. 

9. 

7,78 

30,52 

1,66 

62,19 

0,94 

Potyka. 

lOa. 

8,83 

30,79 

1,05 

0,47 

10b. 

8,74 

31,27 

0,57 

1,91 

•    Ludwig. 

lOc.***) 

8,54 

29, 7< 

1,01 

Es  ist  nicht  wahrscheinlich,  dass  der  Glühverlust  in  No.  7  nur  in  Wasser  be- 
steht, weil  Heintz  und  Siewert  fanden  ,  dass  der  Boracit  in  starker  Glühhitze  3  p.  G. 
verliert,  an  Chlor  und  Bor  ärmer  wird  und  von  crsterem  dann  nur  noch  5,78  p.  C. 
enthält. 

Verwandelt  man  Fe  0  in  No.  3,  4,  5  in  Mg  0,  so  wird  dieselbe  =  31,48  — 
31,25  —  30,70  p.  C. —  Dann  ist  das  Mittel  von  No.  1 — 5 

At. 
Cl  8,39   =  Cl     8,39  0,236 

MgO     30,79  =  Mg  18,47  0,77 

B^  0»    62,91    =  B    19,77  1,8 

(0  59,37)  3,7 

Es  verhalten  sich  also  die  At.  von 


Cl 

Mg          1 

:    3,26 

Mg 

:     B    —   1 

2,34 

Mg 

0—1 

:    4,8 

(B    : 

1 

0    —    1    : 

2^ 

1 


corrigirt 
3,5  =  2 
2,28  =  7 
4,3  =  7 
1,87  =  8 


i 
16 
30 
15 


Nimmt  man  die  corrigirten  Werthe  an,  so  ist  der  Boracit 

MgVB.eci2O30={^J^3jf^,} 

wobei  das  Borat 


♦)  Glüh  Verlust.         **)  Soll  14  p.  C.  Quarx  enthalten  haben. 
2,71—8,07—4,34  Ca  0  als  Ca  S  0*. 


***)  Nach  Abzug  von 


U* 


212 


Borate. 


als 


(äMgB^O»  \ 
1    Mg  B*  (V  f 


oder 


gedacht  werden  kann. 

2  At.  Chlor 


7 
16 
30 


Magnesium  =168 
Bor  =  176 

Sauerstoir    =480 


895 


( 3Mg  B2  0*  \ 
\  B2  03  f 

7,93  =  Cl           7,93 

18,77  =  MgO  31,28 

19,66  =   B2  0^62,57 

^^^64  101,78 


100. 


Auch  als 


6 Mg  B2  0^ 

Mg  B^OM 
Cl2j 

lUsst  sich  die  Formel  schreiben. 

Die  Veränderung  des  Boracit  beim  Trübewerden  ist  vielleicht  eine  Verwandlung 

in  Stassfurthit ,  denn  er  ist  dann  speeiftsch  leichter ,  und    nach  G.  Rose    löslicher  in 

Chlorwassersto(rsä.ure. 

Arfvedson:  Schwgg.  J.|  38,7.  —  Heintz  Geist,  Siewertj  :  Ztsch.  ges.  Nat. 
13,105. —  Ludwig:  Arch.  Pharm.  148,129. —  Potyka  :  Mittbig. —  Rammclsberg: 
Pogg.  Ann.  19,445. —  G.Rose:  Eb.  97,632. —  F.  Stromeyer :  Gilb.  Ann.  48,215. 
—  A.  Stromeyer:    Ann.  Ch.  Pharm.    100,87. —  Weber:   Pogg.  Ann.  80,282. 

Stassftarthit 

Schmilzt  V.  d.  L.  leichter  als  Boracit,  verhält  sich  sonst  wie  dieser. 

Ist  schon  in  Wasser  etwas  löslich;   löst  sich  leicht  in  Säuren. 

Karsten  entdeckte  ihn  und  hielt  ihn  für  Boracit.  Ludwig  zeigte,  dass  ein  Theil 
Chlormagnesium  zur  Zusammensetzung  gehört ,  und  Heintz  bewies ,  dass  der  Chlor- 
gehalt constant  sei.    Die  Annahme  eines  Wassergehalts  hat  Steinbeck  widerlegt. 

Analysen  des  Stassfurthit  von  Stassfurth    V,  G.  2,913,  Karsten  : 


1 .   Ludwig. 

i.   Heintz    Siewerl 

l,  Rey,. 

Mittel  aus 

drei  .\nalysen. 

3.    Potvka. 

Cl 

MgO 

Fe  0 

H^O 

1. 

7,  iö 

29.13 

0,40 

6,20 

*, 

8.i0 

30,86 

0,38 

1,97 

3. 

8,02 

30.67 

0,40 

1,95 

Früher  landen 

29,  i8 

0,64 

Karsten 

29,98 

0,89 

Chandler 

Ztschr.  ges.  Nat.   1 3, 1 .  —  Ludwig :  s.  Boracit. 
-  Potyka  :    Mitthlg.  —  Steiiibeck :    Pogg.   Ann. 


Chandler :  Dana  Min.  —  Hemtz 
—  Karston:  Pogg.  Ann.  70.557.- 
125.68. 

Steinbeck  bewies  die  von  Bisehof  zuerst  aufgestettte  Beliauptung.  der  Stass- 
furthit sei  wasserfrei,  durch  directe  Versuche,  welchen  zufolge  das  bei  120^  ge- 
trocknete Mineral  nur  0.6  p.  C.  Wasser  enthält,  welches  bis  250*^  grösslenthetls 
entweicht.  Beim  Glühen  steigert  sich  der  Verlust  auf  1 0  p.  C,  durch  Entw  eichen 
von  Chlonuagnesiuni  und  Borsäure. 

Der  Stassfarthil  ist  mithin  dem  Boracit  gleich  zusanuuengeseUl,  jedoch  wesent- 
lich \ersi'hieden  von  diesem  durch  seine  physikalischen  EigeBSchaften.  und  obwc^l 


Borate. 


213 


seine  Form  nicht  erkennbar  ist ,  so  dürfen  beide  Mineralien  wohl  als  heteromorphe 
Verbindungen  betrachtet  werden*!. 


Ludwig^t. 

Wird  beim  Eriiitzen  roth,  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  zu  schwarzer  magnetischer 
Masse. 

Löst  sich  in  Säuren  leicht  mit  gelber  Farbe. 

Analysen  des  Ludwigit  von  Moravicza,  Banat,  von  Ludwig,  i .  Schwarzgrüner, 
V.G.  3,95.    t.  VioletscHwarzer,  V.  G.  4,01. 

Ann.  Ch.  Pharm.  171,112. 


Öors'iiuro 
Eisenoxvd 
Eisenoxvd  ul 
Magnesia 


1. 
16,09 
39,92 
12,46 
31,69 


100,16 


2. 
15,06 
39,29 
17,67 
26,91 

"98793^ 


1. 
2. 


B^O'» 
0,23 
0,215 
1 


Oder 

Der  Ludwigit  ist  also 


Mol.  Verhältniss. 
Fe2  03  :    (Fe  0,  Mg  0) 


0,25 

0,246 

1 


0,96 
0,92 
4 


Fe  0 

0,17 
0,246 


MgO 

0,79 
0,673 


II 


R*  Fe2  B'^  Oio  =  - 
Oder  allgemein 


II 


R2  b2  05 


n 


R2  Fe^  05 


"  (   R  0^  1         " 

R4R2  0lO=|^j^^    1=   R2R0- 


Mithin  isl 


In  1  ist  Fe 
-  2   -  Fe 

/     B2  03\ 
\2Mg0    / 


Mg  =  1  :  4,65  oder  nahe  1  :  5 
Mg=  1   :  2,74      -        -1:3 


+ 


Fe^O»  (        Mg2     B2  05 


i. 


(     B2  0M       , 

\n\iiO  f   "^ 


j  Fe2  03 

]  Fe    0  \  = 

I  Mg  0  j 


Mg2   B2  05 

\    iv       t     ^^     05 


B2    0'* 

Fe2  03 : 

|Fe   0  : 

a^Mg  O  : 


1. 

70 
160 

48 
133,3 


17,02 
38,90 
11.67 
32,41 


B2    03 
Fe2  03 
Fe    0 
3Mg  0 


4H,3       100. 


2. 

70 
160 

72 
120 

422 


16,59 
37,91 
17,06 
28,44 

100. 


*)  Zu  Stassfurth  hat  auch  Boracit  sich  gefunden. 


214  Borate. 

Der  Ludwigit  beweist  aufs  neue  die  beim  Tumialin  voo  mir  constaiirte  Er- 
scheinung, dass  B^  =  AP  =  Fc^  ist. 

Hhodicit.  Schmilzt  \.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  weissem  Email,  welches  an 
einzelnen  Anschwellungen  mit  gelbrothem  Licht  sehr  stark  leuchtet.  Dabei  färbt  sich 
die  Flamme  entweder  erst  grün,  dann  roth  (Rhodiclt  von  Sarapulskj ,  oder  die  grüne 
Färbung  erhält  sich  neben  der  schwächeren  rothen  f^Bhodicit  von  Schaitansk) . 

In  ChlorwasserstofFsäure  lost  er  sich  schwer  auf. 

G.  Rose,  welcher  dies  seltene  Mineral  auf  Kristallen  von  rothcm  sibirischem 
Turmalin  fand,  wies  darin  Borsäure  und  Kalk  nach. 

Pogg.  Ann.  33,253.  39,321. 


Hydrate. 

^  Larderelllt 

Eine  in  Wasser  lösliche ,  von  Bechi  untersuchte  Efflorescenz  an  den  Borsäure- 
lagunen Toscanas  in  mikroskopischen  Krystallen. 
Am.  J.  Sc.  (2)  n,UO. 

Scheint  vierfach  borsaures  Ammoniak  mit  4  Mol.  Wa.sser  zu  sein, 

An.»  B«  0",  *  aq  =  j{  ^lll  l%}+aq 

Gefunden 

8  At.  Bor  =88=      B^  03=69,30  68,55 

2    -    Ammonium  =    36  =  Am*  0         12,87  H,73 

13    -    Sauerstoff    ==208=     H*  0         17,83  18,32 

4  Mol.  Wasser       =    72  100.  98,60 

404 

TlnkaL  (Borax.) 

Bläht  sich  beim  Erhitzen  stark  auf,  schwärzt  sich  gewöhnlich,  riecht  brenzlich 
(in  Folge  organischer  Stoffe)  und  schmilzt,  die  Flamme  gelb  färbend,  zu  einer  klär 
bleibenden  Perle. 

Löslich  in  Wasser  (unter  Absatz  erdiger  und  organischer  Beimengungen) . 

Schon  Kiaproth  hat  den  Tinkal  aus  Tibet,  freilich  nach  unvollkommenen 
Methoden,  untersucht.    Eine  neuere  Analyse  lieferte  Yohl:  Dingl.  J.  199,498. 

Zweifach  borsaures  Natron  mit  10  Mol.  Wasser, 

Na^B^O^  10  aq  =  2  I  ^J  J^J  |  +  9  aq 

4  At.  Bor             =  44  =  H,52  =  B2   0^36,65 

2    -    Natrium      =  46  =   12,04  =  Na^O    16,23 

7    -    Sauerstoir  =  112  =  29,32 

10  Mol.  Wasser     =  t80  =  47,12 

382        100. 

Eine  Efflorescenz  aus  den  toscanischen  Borsäurelagimen  enthält  nach   Bechi 
43,56  Borsäure,  19,25  Natron,  37,19  Wasser  und  ist  vielleicht  ein  Hydrat  mit  7  aq. 
Fownes  und  Sullivan  wollen  im  Tinkal  2  p.  C.  Phosphorsäure  gefunden  haben. 
Bechi:  Am.  J.  Sc.  (2)  17,129.  — Fownes:  Phil,  Mag.  27,369. 


Borate.  215 

Lagonit. 

Gelbe,  erdige  Substanz,  an  den  Borsäurelagunen  Toscanas  von  Bechi  gefunden. 
Am.  J.  Sc.   i»   17,129. 

Scheint  einfach  borsaures  Eisenoxyd  mit  3  Mol.  Wasser  zu  sein, 

FeBöO»2,  3  aq. 

Gefunden 

6  At.  Bor  =     66  =  B^  0'^     49,53  17,95 

t    -    Eisen  =   n2  =  FeO^     37,74  36,26 

U    -    Sauerstoff  =   192  =  H^O       «2,73  14,02 

3  Mol.  Wa.sser     =     54  |00.  98,23 

424 

Boroealdt. 

Als  wasserhaltiges  Kalkborat  erscheinen  den  Analysen  zufolge  zwei  Substanzen  : 
A.  Incrustation  der  Borsäurelagunen  Toscanas.    Bechi. 
Bt  Aus  Südamerika  (Gegend  von  iquique),  vom  Fundort  des  Natronsalpeters, 
mit  dem  Namen  Tiza  bezeichnet,  Knollen  bildend,  aus  faserigen  Krystall- 
aggregaten  bestehend.    Hayes. 

A.  B. 

Kalk  21,22  18,89 

Wasser  26,72  35,00 

Bechi:  Am.  J.  Sc.  (2)  17,129.  —  Hayes:  ib.  18,95, 
Hiernach  wäre 

A.  zweifach  borsaurer  Kalk  mit  4  Mol.  Wa.sser, 

B.  derselbe  mit  6  Mol.  Wasser. 

A.  B. 

CaB^O",  4aq  Ca  B^  0',  6aq 

oder  oder 

r   CaB204\  (   CaB^on  . 


4B  —   44  —  B2  03 

53,03 

4B  —   44  —  B2  0^  46,05 

Ca  —  40  —  Ca  0 

21,21 

Ca  —   40  —  Ca  0   18,42 

70  —  n  2  —  H2  0 

25,76 

70  —  112  —  H^O   35,53 

4aq  —  72 

100. 

6aq  —  108          |00. 

264  304 

Ein  von  Reichardt  untersuchtes  Kalkborat  ist,  wie  Kraut  und  Jener  selbst  später 
fanden,  das  folgende  Mineral. 

Priceit.  Eine  aus  Californien  oder  Utah  stammende  Substanz,  welche 
B.  Silliman  untersuchte.    Mikroskopische  Kr>'sta}le;  in  Säuren  löslich. 

Am.  J.  Sc.  (3)  6,126. 

Ist  vielleicht  vierdritlel  borsaurer  Kalk  mit  6  Mol.  Wasser, 

Ca3B^0l^  6aq={2?n2}+  "^  ^^^ 

8B        =      88  =  B2  03 
3Ca      =    120  =  CaO 

t50       =  246  =  H'^O  

6H2O=Jj08^  100.  100,07 

562 


Gefunden 

49,82 

49,47 

29,90 

32,14 

20,28 

18,46 

216  Borate. 

Silicoboracit.     Knollen  von  Brookville  bei  Windsor,  Neuschottiand,  V.  G. 
2,55.     Schmilzt  leicht  und  gelatinirt  mit  Säuren. 
How:  Phil.  Maf;.     4    35, .32. 
Nach  Abzug  >on  1,03  SO^  =  2,21  Gyps: 


Mol. 

Kieselsäure 

15.53 

0,26 

Borsäure 

44,30 

0,63 

Kalk 

28.8« 

0,51 

Wasser 

11.36 

0,63 

100. 
Diese  Zahlen  entsprechen 

2Si02,  5B20^.  4CaO,  511*^0. 

NatroborOCaldt.    (Boronatrocalcit.) 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  unter  Aufblähen  zu  einem  klar  bleibenden  Glase.  Ver- 
hält sich  sonst  wie  Tinkal. 

Löst  sich  beim  Kochen  in  Wasser,  jedoch  unter  Zersetzung:  leichthin  Säuren. 

Der  Natroborocalcit  von  der  Fundstätte  des  Natronsalpeters  scheint  von  Ulex 
zuerst  untersucht  worden  zu  sein,  welcher  auch  schon  auf  die  Einschlüsse  von 
Giauberit  aufmerksam  machte.  Die  physikaiischen-Eigenschaften  beweisen,  dass  die 
Substanz  eine  bestimmte  Verbindung  ist ,  allein  die  Analyse  bietet  einige  Schwierig- 
keiten, besonders  was  die  Bestimmung  des  Natriums  und  Bors  betrifft :  vor  Allem 
aber  ist  das  Mineral  wohl  .stets  mit  Chloriden  (NaCI;  und  Sulfaten  Giauberit,  viel- 
leicht auch  Glaubersalz!  gemengt.    Daher  rühren  wohl  die  Differenzen  der  Analysen. 

A.  Natroborocalcit  aus  Südamerika. 

1.  Ulex:  Ann.  Ch.  Pharm.  70,49. 

2.  Dick:  Phil.  Mag.  (4    6,50. 

3.  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  97,301. 

4.  Kraut:  Arch.  Pharm.  (2i  112,25.   Ann.  Ch.  Pharm,  139,252.  141,379. 

5.  Lunge:  Ann.  Ch.  Pharm.  138,51. 

Anderweitige  Analysen:  Heibig:  Chem.  Centr.  3,584.  —  Kletzinsky: 
Polyteohn.  Centr.   1859,   1384.  —  Phipson :  C.  rend.  52,406. 

B.  Von  Windsor,  Neuschottland. 

6.  How:  Am.  J.  Sc.   (2j  32,9. 


3. 

1,92 

0,91 
12,77 

7,76** 

0,80  —  — 

34.40  34,67  34,49 

Oder  nach  Abzug  des  Chlors  als  NaCl  ^KCI],  der  Schwefelsäure  als  Glaubersalz: 
Borsäure  (i9,5  (49,10  (44,25;  ;12,48  (44,38)  (44, 10;  (45,74) 
Kalk  15,8  15,48  13,67  14,39  13, 19***)    14,20  13,45 

Natron  8,8  8,48  7,45  7,7*  5,58  7,21  7,03 

Wasser        25,9  26,9  i  34,63  35,51  36,85  34.49  33,78 

*)  Durch  Auswaschen  gereinijet,      **)  In  einem  andern  Versuch  18,21  Ca  0,  7,24  Na'O. 
♦♦•j  Worin  0,5  Mg  0.  V, 


c 

Aus  Südafrika. 

7,   Kraut :  a.  a.  (). 

1.')           2. 

Chlor 

—             1,60 

Schwefelsäure 

—             1,10 

Kalk 

15,8         14,32 

Natron 

8,8           9,63 

Kali 

—             0,51 

Wasser 

25,9        27,42 

4. 

5. 

6. 

1,43 

Spur 

14,05 

14,20 

8,83 

7,21 

Borate. 


217 


Mol.-Verhältniss. 


2. 
3. 
4. 
5. 
6. 
7. 


5 

5 

5,2 

4,9 

7 

5,4 

5,76 


:  CaO  : 

Na^O: 

:    2,1 

:    2 

:    2 

:    2 

:    2,6 

:    2,2 

:    2,1 

H2  0 

10 

11 

16 

15.8 

22.8 

16.5 

16,6 


5 


Die   meisten  Analysen   geben  also  das  Verhüll nis.« 
Wassers  aber  theils  10,  theils  16.    Dies  führt  zu 

I.   NaCaB^O^  +  5  aq   (An.  1.  und  2.) 
II.   NaCaB5  0«+  8  aq. 
I. 


2:1;    hinsichtlich,  des 


II. 


5B     = 

Ca  = 

Na  = 

90    = 

5aq  = 


55 
40 
23 
1i4 
90 

352 


==    B2  0^ 
Ca   0 
Na^O 


49,71 

15,91 

8,81 

25,57 

100. 


5B  = 
Ca  = 
Na  = 

90    = 


55 

40 

23 

144 


ß20:^ 
Ca   0 
Na^O 

H^O 


8aq  =    144 


43,00 

13,80 

7,63 

35,57 

100. 


406 


Man  kann  sich  danach  den  Natroborocalcit  denken  als : 


/Na3B5  OM    ,     ,^     ,      ^, 
\  Ca3  Blooms  j  +  15  oder  24  aq 


Und,  bei  Auflösung  der  Borate,  als : 

/3NaB02\    ,    /SCaB^OM     ,     .^        ,^, 
\2H    B02/  +  t^H  B02/  +  *^""^^'^^ 

Einen  viel  einfacheren  Ausdruck,  nämlich  zweifach  borsaure  Salze,  erhält  man, 
wenn  Na^O  :  CaO  :  B^O^  =1  :  2  :  6  wäre, 

Na2  Ca2  B12  O^»,   1  1  und  1  9  aq  = 
(  NaBOM 


12B 
2  Ca 
2  Na 
210 
1  la(| 


=  182 
=  80 
=  46 
=  336 
=  198 


(  H    B02  j 

=    B^O:^ 
Ca   0 
Na^O 
11^0 


+ 


/    CaB^O^  \     ,     ,       ^  , 
\  211   B  02  /  +  ^  """*  ^  ^"^ 


53,02 
14,15 

7,83 
25.00 

TÖfT. 


19aq 


792 


132 

—    B2  0» 

44,87 

80 

Ca    0 

1  1.97 

46 

Na2  0 

6,62 

336 

H^O 

36.5  i 

342 

100. 

936 


Entsprechen  auch  diese  Zahlen  den  Analysen  zum  Theil  weniger  gut ,  so  ist 
doch  zu  bedenken,  dass  Borate  durch  Wasser  zersetzt  werden,  Borsäure  entfernt 
wird,  und  dass  es  nicht  gerathen  sei,  das  Mineral  behufs  der  Reinigung  mit  Wasser 
zu  behandein.  Kraut  selbst  hat  die  zersetzende  Wirkung  des  Wassers  auf  den 
Natroborocalcit  nachgewiesen. 

Kry  ptomorphit  nannte  How  ein  in  der  Nähe  des  Natroborocalcits  in  Neu- 
schottlaiid  vorkommendes,  von  Gyps  und  Glaubersalz  begleitetes  Mineral,  was  offen- 
bar mit  jenem  identisch  ist. 

Qu.  .1.  eil.  Soc.  32,9. 

Es  enthält  14,21  Kalk,  7,25  Natron,  0.62  Magnesia  und  19.96  Wasser  neben 
3,98  Schwefelsäure. 


218  Borale. 

Hydroboraeit 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einem  klar  bleibenden  Glase. 

In  Was.ser  schwer,  in  Säuren  leicht  auflöslich. 

Mittel  zweier  Analysen  des  Hydroboracits  vom  Kaukasus.    Hess. 

Pogg.  .\nn.  31,49. 


Mol. 

Borsäure 

49,58) 

0,71    ^  3 

Kalk 
Magnesia 

13,52 
10,57 

1:11 }  »•^»  - ' 

Wasser 

26,33 
100. 

l,i6   —   6 

CaMgB«0»», 

6aq 

6  At.  Bor 

—     66 

—  B2  03     50,72 

1    -    Calcium        —     40 

Ca  0       13,53 

1    -    Magnesium  —     24 

MgO         9,66 

1  1    -    Sauerstoff    —    176 

H^O       26,09 

6  Mol.  Wasser       —    108 

100. 

il4 
Die  Formel  lässt  sich  schreiben : 

(Ca2B«0'«\     ,     ,^  ,      (CaB^O^  \] 

lMg-^B«üi«/  +  **"^l^^"'^|H    BOi/(  ^ 

(11    B  02  /  J 

Sussexit 

Schmilzt  V.  d.  L.,  die  Flamme  gelbgrün  färbend,  zu  einer  schwarzen  krystalli- 
uiscben  Masse  und  reagirt  auf  Mangan. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure,  wobei  sich  oft  eine  Spur  Clilor  entwickelt. 

Ein  weisses  faseriges  Mineral,  V.  G.  3,42,  von  Mine  Hill,  Sussex  Co.,  N.  Jersey. 
Brush. 

Am.  J.  Sc.  (2)  46,240. 


Mol. 

Borsäure                        31,89 

0,456  —    1 

Manganoxydul               40, 1 0 

^'?^^    !    0,991           2,17 

Magnesia                        17,03 

0,426   f      ' 

Wasser                             9,59 

0,533   —    1,17 

98,61 

i  Annahme  \on  1  :  2  :   1 

R2B2  0i  +  H*^0, 

MnO  :  MgO=  4  :  3J 

2  AI.  Bor               —  ii 

=  B2  0^     34,33 

f   -    Mangan         =63 

MnO       39,93 

4    -    Magnesium  —  20,6 

MgO       16,84 

5    -    Sauerstoff    —  80 

ir-^O         8,90 

1  Mol.  Wasser      —   18 

100. 

203,6 
Die  Formel  kann 

geschrieben  werden. 


Carbonate.  219 

Szaibelylt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer. 
In  Chlorwasserstoffsäure  schwer  löslich. 

Ein  im  Kalkstein  von  Retzbanya  gefundenes  und  durch  verdünnte  Säure  daraus 
abgeschiedenes  wasserhaltiges  Magnesiaborat. 

1.  Nadeiförmige  Krystalle,  V.  G.  2,7.     a.  A.  Stromeyer.     b.  Sommaruga» 

2.  Körner,  V.  G.  3,0.    Stromeyer. 

Sommaruga:  Wien.  Ak.  Ber.  48,548.  —  Stromeyer:  Ann.  Ch.  Pharm.  126,315. 


1. 

2. 

a. 

b. 

Borsäure 

(38,35) 

38,44 

(36,13) 

Magnesia 

54,65 

54,48 

51,52 

Wasser 

7,00 

ß,97 

12,35 

100.  99,89         100. 

1a.  nach  Abzug  von  1,95  Brauneisenstein,  0,64  Chlormagnesium,  0,2  Quarz.  — 
Ib.  desgl.  1,78  —  0,68  —  0,31. 

Die  Mol.  von  R^O^  :  MgO  sind  ==2:5,  aber  das  Wasser  differirt;  in  1.  ist 

MgO  :  H^O  =  3,6  :   1,  in  2.  =  1,9  :  1. 
Demnach  scheint 

1.  =  2Mg5B*0»S  3aq  2.  =  Mg^B^O",  3aq 

4B       =     44  =      B^O»     38,15  44  =     B^  0»     35,54 

5Mg     =    120          Mg^O       54,50  120          Mg  0       50,76 

HO       =    176            H^O         7,35  176            H»  0       13,70 

1,5H20=_27_                      7^^—  3H^0  =  54                       Tj^^ 

367  394 

Die  Formeln  könnte  man  schreiben : 

(  4MgB2  04  1  /  2MgB2  0*  \ 

^311^  Mg  02}  pH^MgO^/ 

l   3Mg  0 


Carbonate. 

Wasserfreie. 

Witherit. 

Schmilzt  V.  d.  L.,  die  Flamme  schwach  gelbgrün  färbend,   zu   einem  klaren 
Glase,  welches  beim  Erkalten  emailweiss  wird.  Wird  auf  Kohle  alkalisch. 
In  Säuren,  falls  sie  nicht  sehr  concentrirt  sind,  mit  Brausen  auflöslich.  *) 
Die  alten  Analysen  des  Witherits  von  Withering,  Klaproth  und  Bucholz  gaben 
78  bis  79,7  p.  C.  Baryt. 

Kohlensaurer  Baryt,  BaCO^. 
1  At.  Kohlenstoff    =      12  =  Kohlensäure       22,33 
1    -    Baryum  =   137  =  Baryt  77,67 

3    -    Sauerstoff      =     48  "Too! 

197 


*)  Die  Löslichkeit  der  Carbonate  in  Säuren  mit  Brausen  gilt  für  alle. 


220  Carbonate. 

Schon  Klaproth  fand  im  Witherit  aus  Lancashiro  1.7  p.  C.  kohlensauren  Stron- 
tian.  Auch  Schwerspath  ist  öfter  beigemengt,  wie  Heddle  an  dem  Witherit  von 
Hexham  und  Dufton  nachwies.  Der  WUherit  von  Brownlev  Hfll,  Camberiand.  enl- 
h'alt  .sogar  Y3  an  Schwerspath.  und  wurde  von  Thomson  für  eine  Verbindung  ge- 
halten (Sulfatocarbonate  of  barstes- .  von  S^narmont  jedoch  als  Gemenge  erkannt. 

Heddle:  Phil.  Mag.  i  13.537.  —  Senarmont:  Ann.  Ch.  Ph.  ^4;  41,65.  — 
Thomson:   Outl.  1.106. 

Strontianit. 

Schmilzt  \.  d.  L.  an  dünnen  Kanten,  schwillt  an  und  leuchtet,  die  Flamme  rolh 
färbend. 

Hope  ;n9l    und  Klaproth    1793    unterschieden  ihn  vom  Witherit. 

t.   Strontian.  Arg\leshire,  Schottland.  Stromeyer.  (Auch  von  Klaproth  und 
Thomson  analvsirt.; 

2.  Bräunsdorf.  Saclhsen.   Stromever. 

3.  Grube  Bergwerkswohlfahrt  bei  Clausthal.  Jordan. 

4.  Hamm.  Westphalen.    Schnabel.     fAuch  von  Redicker  und  v.  d.  Mark 
untersucht. ' 

Jordan:  Schwgg.  J.  57.34  4.  —  v.  d.  Mark:  Verh.  nai.  V.  pr.  Rheinl.  6.  Jahrg. 
—  Kedicker:  PoMg.  Ann.  50.191.  —  Schnabel:  Mitthlg.  —  Stromeyer:  Unters. 
1,193. 

Kohlensäure 
Strontian 
Kalk 

Manganoxyd  ) 
Eisenoxyd  ) 
Wasser 

99, 5i  98.90  99,62  99,60 

Kohlensaurer  Strontian.  Sr  (i  0'^ 

1  At.  KohlenstofT  =      12   =  Kohlensäure    29,73 
1    -    Strontium      =     88  Strontian         70,27 

3    -    Sauerstoir      =      48  ~  I  0(k 

148 

Den  Analysen  zufolge  enthält  er  stets  etwas  kohlensauren  Kalk  isomorph  bei- 
gemischt.   In  No.  2  ist  Cu  :  Sr  =  1  :  28,  in  No.  4=1:8. 

Enunonit  aus  Massachusetts  ist  ein  kalkhaltiger  Strontianit. 

Stromnit  von  Stromness,  Mainland  der  Orkneys,  enthält  nach  Thomson  27,5  p.  C, 
Schwerspath. 

Aragonit. 

In  Stücken  erhitzt,  schwillt  er  an  und  zerPäUt  zu  grobem  Pulver.  Verhält  sich 
sonst  wie  Kalkspath. 

Die  Geschichte  des  Aragonits  s.  Bd.  1,  S.  41.  Klaproth's  Analyse  rührt  von 
4  788.  Stromeyer  s  Auffindung  des  Strontians  von  1813  her. 


1. 

2. 

3. 

4. 

30,31 

29,94 

30.59 

30.86 

65.60 

67.52 

65,14 

64,31 

3.47 

1,28 

3,64 

4,42 

0,07 

0.09 

0,07 

0.07 

0,25 

Carbonatc^ 


221 


ehalt  an 

Sr  C  0^ 

Ke03 

H^O 

• 

1.04 

0,14 

0,911 

0,51 

0,14 

0,20 

>    Stromey^r. 

2,24 

0,22 

0,31 

• 

2,46 

0,41 

1.09 

0,26 

2.22 

0,39 

eh. 

0,99 

o,n 

0,17 

0,06 

0,19*) 

0,33 

6,67 

• 

Kohlensaurer  Kalk,   Ca  C  0^.     S.  Kalkspath. 

1 .  Tschopauer  Berg  bei  Aussig. 

2.  Walsch,  Böhmen. 

3.  Blaue  Kuppe  hei  Eschwege, 
i.  Kaisersluhi. 
ö.  Grube  Blagodatskoi,  Nerlscliinsk. 

6.  Papenberg  bei  Hofgeismar.    Stieren. 

7.  Herrengrund  bei  Xeusohl..   Nendtwich. 
«.  Retzbanya.    Ders. 
9.  Gerfaico,  Toscana.    De  Luca. 

Stronlianfreier: 
10.   No.  7  nach  l>elesse. 
I  I .   Ichtershausen  bei  Arnstadt.    Lappe. 
12.   Kamsdorf.    Schmfd. 

Vgl.  die  alleren  Versuche  von  Bucholz  und  Meissner. 

Nach  Jentzsch  enthält  der  Aragonit  Spuren  von  Fluor,  Phosphor-  und  Schwefel- 
säure. 

Sprudelslein  von  Karlsbad.  Wurde  von  Berzelius  und  Chandler  untersucht. 
In  einem  eisenreichen  fanden  Blum  und  Leddin  0,27  p^  C.  Arsen. 

Biot  und  Thenard :  Gilb.  Ann.  31,297.  —  Blum  und  Leddin:  Ann.  Gh.  Pharm. 
73,217.  —  Bucholz  und  Meissner:  Schwgg.  J.  13,4.  —  De  Luca:  Institut  26,309. 
—  Fourcroy  und  Vauquelin :  Gilb.  Ann.  51,98.  —  Jentzsch  :  Pogg.  Ann.  96, 1  45.  — 
Lappe:  s.  G.  Rose.  —  Mitscherhch:  Pogg.  Aim.  21,157.  —  G.  Rose:  Eb.  42,353. 
Ztschr.  d.  geol.  G.  8,5 i3.  Abh.  Berl.  Akad.  1856.  —  Stieren:  Arch.  Pharm.  2) 
62,31.  — Stromey er:  Schwgg.J.  13,362.  490.  Gilb.  Ann.  43,229.  45,217.  47,93. 
i9,297.  51,103.  54,239.  63,378. 

klsUmit. 

Verhält  sich  wie  Wilherit. 

1.  Fallowfield  bei  Hexham.   a.  Hauer,  b.  Delesse. 

2.  Bromley-Hill  bei  Aiston,  Cumberland.   Johnston. 

I.  2. 


a. 

b. 

Kohlens.  Baryt 

65,71 

65,31 

62,16 

Kohlens.  Kalk 

3i,29 

32,90 

•  30,29 

Kohlens.  Strontian 

— 

MO 

6,64 

100. 


99,31 


99,09 


Isomorph«»  Mischungen  von  Aragonitform,  und  zwar 

I  -  * 


Ba  C  On 
Ca  C  O*^  / 


I. 
Ba  C  0:^=  197  =  66,33 
Ca  C  ()•*=  100  =  33,67 


297 


100. 


7Ba  C  0^  1 
7Ca  C  0*5 
Sr  C  0'^ 
2. 
7Ba  C  0'^=  1379  =  61,92 
7Ca  C  0'^=  700  =  31,43 
Sr  C  0^  =  148  =  6,65 


2227 


100. 


*}  Ca  C  0^. 


222  iZarbooate. 

Während  Thoni»on  im  Aistonit  voo  Hexbam  aofäiiglicb  doppelt  soviel  Kalk- 
carhooat  gefunden  haben  wollte,  gab  er  spater  an,  derselbe  enthalte  60,63  Ba  C  0', 
30 J9  Ca  CO' und  9,18  MnCO^ 

Delesme:  Ann.  Ch.  Ph.  '3  13,425.  —  Hauer':  Wien.  Ak.  Ber.  1853.  — 
John^jn:  Phil.  Mag.  6,1  Pogg.  Ann.  34,668  ■  —  Thomson:  Outl.  I.lil.  Phil. 
Mag.   10,373. 

Barytoealeit. 

V.  d.  L.  kaum  .schmelzbar:  überzieht  .sich  in  starkem  Feuer  mit  einem  grün- 
lichen Glafte.   Kobell. 

Der  Bar\'tocalcit  von  Aistonmoor.  Cumberland.  wurde  von  Children  I .  und 
von  Delesse  (i.\  untersucht. 

Children:   Ann.  Phil.  N.  S.  7,275.  —  Deles.se:  Ann.  Ch.  Ph.    3    13,425. 

I.  ;2. 

Kohlens.  Baryt  65,9  66,2 

Kohlens.  Kalk  33,6  31,9 


99,5  98.1 

Ist  gleich  dem  Alstonit 

/  Ba  C  OM 
\  Ca  C  0^  j 
jedoch  von  zwei-  und  eingliedriger  Fonn. 

Manganocalcit 

Verhält  sich  wie  Mangan.spath. 

Der  Manganocalcit  von  Schemnitz,  welcher  nach  Breithaupt  die  Struktur  des 
Aragonits  besitzt,  ist  von  mir  untersucht  worden. 

Kohlens.  Manganoxydul  67,48 

Kohlens.  Kalk  18,81 

Kohlens.  Magnesia  9,97 

Kohlens.  Eisenoxydul  3,22 

99,48 

Isomorphe  Mischung 

(  2IMnC0<  I 

I     7CaCÜ»|   _   ,   /Mnt        ,       /Ca  \        , 
I     4MgC03(   -   -  \Fe  j^'^    "^\Mg/^^" 
[       Fe  C  0 » j 

Weissbleierz. 

Dccrepitirt  stark,  wird  gelb  und  reducirt  sich  v.  d.  L.  auf  Kohle  zu  Blei. 
Auflösiich  in  Salpetersäure  und  in  Kalilauge. 

Schon  die  Versuche  von  Kirwan,  Bergman,  fieaume  und  Westrumb  sowie  die 
späteren  von  Klaproth  und  John  ergaben  die  chemische  Natur  des  Erzes. 

1.  Gricsbcrg,  Eifel.   Bergemann:  Chem.  Unters,  d.  Min.  des  Bleibergs. 

2.  Grube   Friedrichssegen  bei  Oberlahnstein.    Wildenstein:  Jahii>.  V.  d. 
Nat.  im  H.  Nassau,  Hft.  6. 

3.  Grube  Churfürst  Ernst  bei  Benkhausen  ^Allendorf),  Westphalea.    S<^. 
Blaubleierz  in  schwarzen  Krystallen.   Schnabel :  MiUhlg. 


Carbonatc.  -  223 

Whealley-Grube  bei  Phoenixville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien.  Smith:  Am. 

J.  Sc!  it]  !i0,59. 
Teesdale,  Ourham.   J.  A.  Philips:  Jahresb.  < 851, 8 17. 
Tarnowitz.   Pseudom.  nach  Bleihomerz.   Gellhorn:  Eb.  4853,  858. 
Alle  diese  Analysen  ergeben  4  6,0 — *  6, 5  Kohlensäure  und  83,6 — 8  4, 7  Bleioxyd. 

Kohlensaures  Blei,   Pb  C  0"^, 

I  At.  Kohlenstoir  =     12  =  Kohlensäure   4  6,48 

I    -    Blei  ==  207  =  Bleioxyd  83,52 

3    -    Sauerstofl*     =48  \0Ö. 

267 

Nach  Schrauf  enthält  das  Weissbleierz  von  Leadhills  Spuren  von  Molybdän  und 
Vanadin. 

Blei  erde.  Nach  den  Analysen  der  Bleierde  von  Kall  (John,  Bergemann)  und 
von  Eschweiler  i^John)  wäre  sie  ein  erdiges,  mit  Kalk,  Thon,  Eisenoxyd  verunrei- 
nigtes Weissbleierz,  wiewohl  ein  Wa.ssergehalt  (4,7 — 6,3  p.  C.)  möglicherweise  auf 
ein  basisches  Carbonat  deuten. 

John:  Schwgg.  J.  4,227.  32, 1  14.   Ferner  dessen  Chem.  Unters.  2,230  (484 1). 

TamoYicit. 

Verhält  sich  wie  Aragonit,  giebt  aber  v.  d.  L.  auf  Kohle  einen  gelben  Beschlag. 
Th.  Böttger  untersuchte  den  Tamovicit  von  Tarnowitz,  V.  G.  2,977 — 2,986. 
Pogg.  Ann.  47,497. 

Kohiens.  Kalk  95,94 

Kohlens.  Blei  3,86 

Wasser  0,46 


99,96 


Isomorphe  Mischung 


(  60Ca  C  0»  \ 
\       Pb  C  O»  / 


{ 


Igleslasit. 

Verhält  sich  wie  Weissbleierz,  giebt  aber  v.  d.  L.  neben   dem   gelben  auch 
einen  weissen  Beschlag. 

Kersten  untersuchte  den  Igleslasit  von  Monte  Poni,  Iglesias,  Sardinien. 
Schwgg.  J.  65,365. 
Isomorphe  Mischung 

6Pb  C  03  \ 
Zn  C  0^  / 

Gefunden 
6  Mol.  kohlens.  Blei    =   «602  =  92,76  92,10 

i      -     kohlens.  Zink   =      4  25  =     7,24  7,02 

1727         lTo.~^  99,12 

Vielleicht  gehört  hierher  auch  der  bleihaltige  Zinkspath  (s.  diesen  . 

Kalkspath. 

V .  d.  L.  unschmelzbar,  färbt  die  Flamme  röthlich,  wird  ätzend  und  leuchtet. 
Abänderungen,  welche  organische  oder  metallische  Verbindungen  enthalten, 
färben  sich  beim  Erhitzen  grau,  schwarz,  röthlich  u.  s.  w. 


224  Carbonale. 

ff4  viHfacli  analysirt.    Einige  der  reinsten  Abänderungen  sind : 

I.   Island   Doppelsipath  .  Buf holz :  Gehlen  s  N.  J.  4,426. --^  F.  Slromey er: 

Gilb.  Ann.  45,ii5. 
i.  Andrea.sberg.   Stroineyer.  —  Hochgtetter:  J.  f.  pr.  Ch.  43,316. 
3.   Brilon,  Westphalcn.  Schnabel:  Mitthlg. 

In  ihnen   fanden   sich  nur  kleine  Mengen  Eisen-  und  Manganoxyd,   Magnesia 
und  Wasser. 

Kuhlensaurer  Kalk,  Ca  C  0*^ 

I  At.  KohlenstofT  =   \t  =  Kohlensäure      i4 

I    -    Calcium        =  40  Kalk  56 

3    -     Sauerstoff    =   48  100. 

100. 

Kohlensauren  Strontian    0,56  p.  C.    fand  Fellenberg  im  durohsichligen  Kalk- 
spath  von  Meriigen,  V.  G.  2,678. 
Verh.  nat.  Ges.  z.  Bern.  1866. 

Nach  Genth  kommt  hei  Girgenti  ein  rhomboedrischer  Strontianocalcil  vor. 
Am.  J.  Sc.    t;  4  4,i80. 

Fluor  soll  in  manchen  Kalksteinen  vorkommen. 
Jentz.sch:   Pogg.  Ann.  96, H5. 

Der  Kalkspath  enthält  ganz  gewöhnlich  kleine  oder  grössere  Mengen  der  iso- 
morphen Carbonate  von  Mg,  Mn,  Fe,  Zn,  wozu  folgende  als  Belege  dienen  mögen: 

1.  HöUengruiid  bei  Münden.  Grünlicher  Kalkspath  aus  dem  Basalt.  Ahrend: 
Hausmann  Hdb.  Min.   1324. 

2.  Schwarzenberg,  Sachsen.   Schieferspath.   F.  Stromeyer:  Unters.  S.  5t. 

3.  Olkucz,  Polen.   Aus  den  Galmeigniben.   W.  Gibbs:  In  mein.  Lab. 

4.  Altenberg  bei  Aachen.   Aus  dem  Gahneilager.   Monheim:  Mitlhlg. 

5.  Sparta,  N.  Jersey.   Begleiter  des  Franklinits  und  Rothzinkerzes,    V.  G. 
2,81.  a.  Jcntzsch :  Pogg.  Ann.  96,147.    b.  Richter:  In  mein.  Lab. 


MgO 

MnO 

FcO 

Zn  0 

1. 

0,18 

0,50 

2,19 

2. 

2,70 

— " 

3. 

0,85 

0,52 

i,07 

4. 

0 — 0,i2 

5,1  1—5, 

78 

0 

,65 — 1,06 

5a. 

0,92 
1,21 

6,38 

7, 

0,38 

0,38 

5b. 

13 

Analysen  von  Kalksteinen. 

Marmor  und  krvstallinischer  Kalk. 
Carrara.     Klippel:    J.  f.  pr.  Ch.  57,32 i.  —  Wittstein:    Repert.    Pharm. 

3)  3,24. 
Schlanders,  Tyrol.    Ders. 
Nassjui.     Grimm:    Jahrb.  V.  f.  Nat.    Nassau   1850,    I  tO.  —    Fresenius: 

Jahresb.  1853.  920. 
Vofroson.    Delesse:  Ann.  Min.  ^4)  20,141. 

Silurischo  Kalksteine. 
Kngland.    Forbes:  Phil.  Mag.  (4)  13.365. 
Norwegen.    Kjenilf:  Das  Ghristiania-Silurbecken.    1855. 
Esthland  und  Livland.    Göbel  und  Petjeholdt:  Jahresb.  1854,  904. 


Carbonale.  225 

Zechstein.  * 

Thüringen.    Liebe:  Jahrb.  Min.   1853,  7G9. 

Muschelkalk. 
Kranken.    Bibra:  J.  f.  pr.  Ch.  26,8. 

Saarbrücken.    Schnabel:  Verh.  n.  V.  pr.  Rheinl.   1848,  150. 
Lüneburg;  Segeberg.    Roth:  Zeitschr.  d.  geol.  G.  4,565. 
Wesergebiet.    Brandes:  J.  f.  pr.  Ch.  19,477. 

Jurakalk. 
Franken  (dolomitischer  Kalkstein) .    PfalF:  Pogg.  Ann.  82,65.  87,600. 
Schweiz.    Chappuis:  Jahresb.  4  854,  904. 
England.   Völker:  Eb.  1853,  926. 

Doloniitischer  Kalkstein. 
Nassau.    Fresenius:  J.  f.  pr.  Ch.  54,85.  374. 
liainberg  bei  Göttingen.  Weeren:  Jahresb..  1853,  925. 
Holstein.    Forchhammer:  J.  f.  pr.  Ch.  49,52. 
Vorarlberg.    Landolt:  Jahresb.  4  853,  92^. 

Tyrol.    Roth  (s.  Predazzit:.    Hubert:  Jahrb.  geol.  R.  4  850,  729. 
Graubündten.    Planta  und  Kekule:  Ann.  Ch.  Pharm.  87,366. 
Saxon,  Wallis  (jodhaltig).    Rivier  und  Fellenberg:  J.  f.  pr.  Ch.  59,34  2. 
S.  ferner  Bitterspath.  ^ 

Kreide.    Tertiärkalk.    Jüngerer  Kalkstein. 
Baiern.    Tertiär.    Frickhinger:  Report.  Pharm.  (3)  2,50. 
Giessen.    Süsswasserkalk.    Knapp:  Jahresb.  4  847 — 48,  4  292. 
Paris.    Grobkalk.    Nickl^s:  Jahresb.  4  849,  819. 
Clermont.    Phryganeenkalk.    Forchhammer:  s.  oben. 
Frankreich.    Milleporenkalk.    Damour:  Bull.  geol.  (2}  7,675. 
Milleporen-   und   Korallenkalk.      Damour:    Ann.  Ch.  Ph.  (3;   32,362.  — 

Siiliman:  Am.  J.  Sc.  (2)   4  2,4  74.  —  Horsford :  ib.  4  4,245. 
Dänemark.    Forchhammer:  s.  oben. 
Ausserdem : 

Kalksteine  Württembergs.   Schramm:  J.  f.  pr.  Ch.  47,440.  —  Faist:  Ebend. 

und  Jahresb.  1852,  966. 
Stecklenberg,  Harz.    Rosengarten:  Zeitschr.  d.  geol.  G.  2,4  37. 
Oesterreich.    Lipolt  und  Ferstl :  J.  geol.  R.  4  854  und  4  853. 
Toscana.    Schmidt:  Ann.  Ch.  Pharm.  4  02,90. 
Vesuv.    Roth  (s.  Hydrodolomit) . 
Jerusalem.    Marchand:  J.  f.  pr.  Ch.  40,4  92. 
Madera .    Schweizer :  Eb .  63,201. 

Magnesit. 

Wird  durch  Glühen  alkalisch  und  giebt  mit  Kobaltsolution  ein  blasses  Roth. 

A.   Magnesitspath. 

i.  Tragüsslhal,  Steiermark.     Spaltungswinkcl  =  4  07°  4  6',  V.  G.  3,033. 
Hauer. 

2.  3fariazell,  Steiermark.   V.  G.  3,038.    Rumpf. 

3.  Sund,  Steiermark.    Linsenf.  Kryst.    Ullik. 

4.  Wald,  Steiermark.    Dergl.    Ders. 

5.  Brück,  Steiermark.    Richter. 

6.  Flachau,  Salzburg.    Rhomb.  =;=  4  06°  58',  Y.  G.  3,0  4  5.    Sommer. 

Kamniel  sberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  i|5 


226 


Carbonate. 


7.  Snarum.  Rh.  =  107^28'  (Breithaupt  ,  V.  G.  3,017.  a.  Gelb,  durch 
sichtig,  b.  Weiss,  undurchsichtig.  Marchand  und  Scheerer.  c.  Weiss 
V.  G.  3,065.    Münster. 

8.  Gannhof  bei  Zwickau.    Im  Melaphyr,  V.  G.  3,076.    Jentzsch. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kohlensäure 

52,24 

50,90 

51,87 

51,62 

51,60 

Magnesia 

47,25 

45,3  2 

45,60 

45,55 

45,95 

Kalk 

1,58 

1,01 

0,86 

Eisenoxydul 

0,43 

2,12 

1.74 

1,62 

1.07 

Wasser 

0,36 
100,28 

99.92 

100,22 

99,65 

98,62 

6. 

8. 

a. 

b. 

c. 

Kohlensäure 

49,67 

51,44 

51,57 

52,57 

50.79 

Magnesia 

44,53 

47,29 

47,01 

46,48 

45,36 

Kalk 

0,65 

£isenox\dul 

3,62*^ 

0,78 

1,41 

0,87 

2,26 

Manganoxydul 

0,28 

Wasser 

0,61 

0,17 

— 

0,26 

99,36 


100. 


99.92 


99,98 

Kohlensaure  Magnesia,  Mg  C  0^. 
1  At.  Kohlenstoff  =  12  =  Kohlensäure  52.38 
1    -    Magnesium  =  24         Magnesia        47,62 
3    -    Sauerstoff     =48 


98.67 


100 


84 


B.  Dichter  Magnesit. 


Dieselbe  Verbindung,  oft  sehr  rein. 
Gehalt  an  fremden  Stoffen : 


Frankenstein,  a. 

b. 

c. 

d. 
Griechenland 
Salem,  Ostindien 
Madras,  Ostindien 
Gouv.  Orenburg 
(V.  G.  2,934 
See  Ungun 


FeO 
0,21*** 


Ca  0  Fe  0'*,  AI  0»  H^  0 
—  —  1,39 


—  0,35 

—  1,20 

—  1.06 


0,28 
1,58 
0,41 

0,04 


0,16 
0,63 

0,50 


Stromever 

Marchand 

Richter 

Brunner 

Stromever 

Pfeiffer 

Beck 

Ders. 


Beigemengte  Kieselsäure  in  No.  1  =  O.Ol — 0,05  p.  C.  Marchand,  3 — 8  p.  C 
Rg..  0  Richter.    In  No.  7  und  8  =  0, 12  und  0,2  p.  C. 

Beck:  Verh.  Petersb.  min.  Ges.  1862,  89.  —  Brunner:  J.  f.  pr.  Ch.  46,96.  - 
Hauer:  Jahrb.  geol.  R.  1855.  —  Jentzsch:  J.  Min.  1853,  535.  •-^  Marchand  un 
Scheerer:  J.  f.  pr.  Ch.  50,95.  —  Münster:  Pogg.  Ann.  65,292.  —  Pfeiffer:   J.  ! 


•)  Und  1,4  SiO«. 


•*' 


Fe  03.        ♦♦♦,  Mn  0. 


Carbonate.  321 

T.  Gh.  61,441.  —  Richter :  De  eo  qaod  ad  Frankenstein  invenitur  Magnesite,  dissert. 
ratisl.  1866.  —  Rumpf  (Sommer,  üllik;:  Jahrb.  Min.  1874,  540.—  Stromeyer: 
chwgg.  J.  14,1.  51,217. 

Bltterspath. 

Isomorphe  Blischungen  von  Kalk-  und  Magnesiaoarbonat. 

Verhält  sich  wie  Kalkspath,  lost  sich  jedoch  weniger  leicht  in  Säuren  auf. 

,    f  Ca  C  03  \ 
*•  \  Mg  C  0=»  / 

2C     =  24  =     C02  47,83  =i  Ca  C  0»     54,35 

Ca  =  40  =  Ca  0  30,43  =  Mg  CO**     45,65 

Mg  =  24  =  MgO  2^74                          ToÖT" 

60    =  96  4  00. 
184 

A.   Krystaliisirt.    (Bitterspalh.) 

1.   Jena.    a.  Suckow:  J.  f.  pr.  Ch.  8,408.    b.  Göbel:  Pogg.  Ann.  20,536. 
i.   Kittelsthal   bei  Eisenach.    V.  G.   2,85.     SenffI:    Zeitschr.  d.  geol.  G. 
13,263. 

3.  Tinz  bei  Gera.    Rhomb.  =  106°  H',  V.  G.  2,878.    Hirzel:  Zeitschr. 
Pharm.  1850,  24. 

4.  Freiberg.    (Perlspath.)    Röihlich;  106^28',  V.  G.  2,83.    £Uling:  Ann. 
Ch.  Pharm.  99,204. 

5.  Tharand.    Kühn:  £b.  59,363. 

6.  Zillerthal.    MeitzendorfT:  In  mein.  Lab. 

7.  Campo  longo,  Gotthardt.    Grau,  V.  G.  2,869.    Lavizzari:  Jahrb.  Min. 
1845  und  1846. 

8.  Traversella.   V.  G.  2,629.    Pelletier:  Ann.  Gh.  Pb.  14,192. 

9.  Kapnik.    Rh.  =  106''  16',  V.  G.  2,89.    Ott:  Haiding.  Ber.  2,403. 

10.  Teruel,  Aragon.    Rh.  =  106°  30';  schwarz.    Rg. 

11.  Texas,  N.  York.    Garret:  Am.  J.  Sc.  (3)  15,334. 

Diese  Biltorspathe  enthalten  meist  kleine  Mengen  Eisen-  und  Mangancarbonat. 

FeO         MnO 


Ib. 

a 

3,76 

3. 

0,5 

4. 

1,33 

3,23 

5. 

2,25 

6. 

2,0 

1,05 

8. 

2,9 

— 

9. 

0,68 

3,33 

10. 

3,88 

1,56 

11. 

0,77 

B.    Krystallinisch  körnig.    (Dolomit.) 

1.  Osterode,  Harz.    (Lukullan.)    Hirzel:  s.  oben, 

i.  Ilfeld,  Harz.    (Rauchkalk.)    Rg. 

3.  Suhl,  Thüringen.    Rg. 

4.  *eyenrode,  Thüringen.    Rg. 

5.  Altenberg,  Aachen.    Monheim:  Verh.  n.  V.  pr.  Rheinl.  5,41. 

45* 


M» 


228  Carbonalc. 

6.  BinnenÜKil ,   Wallis.      a.   V.   G.    2,8io.      Sartorius   %.   Waliershao.<eD : 
Pügg.  Ann.  9  4,H5.    b.  Petersen. 

7.  Mieino,  Toscana.    In  mein.  Lab. 

8.  Valle  di  Sambuco.    Abicli :  Geol.  Beub.  IV. 

9.  Capri.    Abich. 

10.  La  Spezzia.    Laugier:  Mem.  d.  Mus.  I9,lii.  ' 

11.  Kirchspiel  Vaage,  Gulbrandsdalen ,  Norwegen.    Scheerer:  Pogg.  Ann. 
65,283. 

li.   Scheidama,  Gouv.  Oloncz.    Göbel :  Pogg.  Ann.  20,536. 
Die  No.  6a,  8,  9  sind  eisenfrei  angeführt:   die  übrigen  enthalten   0,1    bis  3,^ 
Eisen(  arbonat.  No.  5  auch  ein  wenig  Mangan-  and  Zinkcarbonat. 

/  3(:a  C  0'»  \ 
\  2MgC0-^/ 
'M:     =      60  =     C02      47,0   =  Ca  CO»     64,1 
3Ca    =    120   =  Ca  0       35,9  =  MgCO^     35,9 
2Mg  =      48   =  »IgO       17,1  n^lT" 

!'>0     =240^  <00. 

468 

A.   Krystallisirt.    (Bitterspath,) 
1 .   Koloseruk  bei  Bilin,  Böhmen.    Rg. 
i.   Böhmen.    Kühn:  s.  oben. 

3.   Glücksbrunn  bei  Liebenstein,  Thüringen.    Klaproth:  Beitr. 
Der  Gehah  an  FeCOHst  in  I .  =  2,73  p.  C,  in  2.  =5,27,  in  3.  =  4,0  p.  C. 

B.   Dolomit. 
I.   Lauterberg  am  Harz.    B,  h.  Ztg.  20,286. 
i.   Liebenstein.   Wackenroder:  Schw^gg.  J.  65,  il. 

3.  Sorrento.    Abich :  s.  oben. 

4.  Korn.    A.  d.  Peperin.    v.  Rath:  Zeitschr.  d,  geol.  Ges.  18,540. 
Die  beiden  letzten  sind  frei  von  Eisen  und  Mangan. 

Analysen  von  Dolomiten. 

Lüneburg,  Segeberg.    Roth:  J.  f.  pr.  Ch.  58,8  2. 

Kränk.  Jura.    PfafT:  Pogg.  Ann.  82,464. 

Württemberg.    Faist:  Jahresb.   1852,  966. 

Saarbrücken.   Wildenstein:  J.  f.  pr.  Ch.  49,154. 

Ocsterreich.    Mrazek,   Hauer,  Lipolt :   Jahrb.  geol.  Reichs.    3.  u.  4.  Jahrg. 

Fassathal.    Lemberg:  Zeitschr.  d.  geol.  G.  24,187. 

Frankreich.    'Berthier,  Laugier)  Damour:  Bull.  geol.  (2    13,67. 

England.    Gilb\  :  Transact.  Lond.  geol.  Soc.  4,210. 

Vesuv.    Roth:  s.  oben. 

Nordamerika.    Beck:  Am.  J.  Sc.  46,25. 
Ferner  Analysen  von 

Ah'xandrowicz:   Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  21.263.  787.  —  Boricky :  Wie».  Ak. 
Ber.  «i9.6l3. 

HL  \     «■    i^  tx'i  t   iBitterspath  . 
^     Mg  C  ()•'  )   ^ 

M:     =      30   =     CO-  i6,l8  =  Ca  CO-»     70,42 

iCa    =      80   =  Ca  0  39,  ii  =   MgCO»      29.58 

Mg  =      2i   =   MgO  I  i.08                            100 

90     =    li4  «00. 
28i 


Carbonate.  229 


I.   Gulirhof,  Steieriiiark  (Guhrhofian).    Klnproth. 
i.    Hall,  Tyrol.    Krysl.    Ders. 
3.   Taber{?,  Schweden.    Ders. 


..-   /    Ca  C  OM    fr     ..^ 


I>er  schon  von  John  untersuchte  Konil  von  l'rankenhayn   in  Hessen   ist   nach 
Hirzcl    s.  oben^ 

/ 


(  .  /  Ca  C  03 
{  ^  \  3iMgC03 
I  Fe  C  0  * 


Gefunden 
ISMgCO^  =   1514   =  67,9  67,97 

6CaC0^  =     600   =  26,9  27,53 

Fe  C  03  =      M6  =     5,i  5,05 

2230        100.  "700,55 

Kann  auch  zum  Braunspath  gestellt  werden. 

Brannspath. 

Isomorphe  Mischungen  von  Kalk-,   Magnesia-  und  Eisencarbonat. 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  braun  oder  schwarz. 

1.  Wcrmsdorf  bei  ZÖbtau,  Mähren.    Grimm:  Jahrb.  geo!.  Reichs.  6,98. 

2.  Lettowitz,  Mähren.    Grossblätterig,  gdblich.    Fiedler:  Ebend. 

3.  La  Valenciana  bei  Guanaxuato,  Mexiko.    Stänglich.    Roth:  s.  fiitterspath, 
i.   Traversella.    Rh.  =  106°  20',  V.  G.  2,919.    Hirzel:  s.  Bitterspath. 

5.  Sclliieeberg.    a.  Kühn.   Desgl.    b.  Weiss,   c.  RÖthlich.    Seger:  In  mein. 
Labor. 

6.  Mühlen,  Graubündten.    Berthier:  Ann.  Min.  7,316.  (2)  3.  ^ 

7.  Schams,  Graubündten.    Berthier. 

8.  Vizille.    Berthier. 

9.  Siegen.    Kryst.    Schnabel:  Mitthlg. 

10.  Grube  Bescheert  Glück  bei  Freiberg   Tautoklin  ßreith.).    Ettling. 

1 1 .  Conniglion  (Vizille) .    Berthier. 

12.  Schemnitz.    Krvst.    Zwick:  In  mein.  Labor. 

13.  Acadian  Iron  mines,  Neuschottland.    Jackson:  Dana  Min. 

14.  Golrath,  Steiermark.    Berthier. 

15.  Beinhausen  bei  Gladenbach,  Oberhessen.    Rh.  =  106"  6',  V.  G.  3,008, 
Httling. 

16.  Loben.stein.    V.  G.  3,01.    Luboldti  Pogg.  Ann.   102,455. 

17.  Freiberg.    Kryst.    Schmidt:  In  mein.  Labor. 

18.  Hohe  Wand,  Steiermark,  Schrötter.    Baumgartn.  Zeitschr.  8,1. 

19.  Admont,  Steiennark.    Friedau:  Haidinger's  Ber.  5,1. 


Ca  C  0» 

Mg  C  0» 

Fe  C  03 

Mq  C  03 

H^O 

1. 

53,25 

38,84 

5,33 

1,01 

98,43 

i. 

54,21 

39,55 

6,13 

— 

-^ 

99,89 

3. 

53,18 

34,35 

«0, 

46 

1,22 

99.21 

S. 

52,71 

33,46 

11,13 

2,84 

100.1  ; 

oa. 

52,64 

36,35 

12,40 

0,34 

101,73 

5b. 

51,34 

3d,oo 

13,90 

^,41 

102,iO 

5c. 

5  1,50 

33,02 

15,38 

2,36 

102,26 

230 


Carbonate 

• 

Ca(:03 

Mg  C  03 

Fe  C  03 

MnC03 

H^O 

6. 

52,80 

32,2 

14,0 

0,4 

T^ 

99,4 

7. 

51,6 

31,2 

14,8 

•'^ 

— 

98,0 

8. 

53,0 

32,6 

u,i 

0,0 

100,3 

9. 

50,0 

34,03 

13,26 

2,57 

0,15 

: — ■ 

100,01 

10. 

49,07 

33,28 

14,89 

2,09 

— 

99,33 

11. 

50,9 

29,0 

18,7 

0,5 

99,1 

12. 

54,68 

24,15 

23,26 

— 

102,09 

13. 

44,89 

30,80 

23,45 

0,80 

99,85 

14. 

51,1 

25,7 

20,0 

3,0 

99,8 

15. 

51,24 

27,32 

21,75 

— 

— 

100  31 

16. 

51,61 

18,94 

27,11 

2,24 

99,90 

17. 

56,45 

18,89 

15,94 

10,09 

101,37 

18. 

50,11 

11,84 

35,31 

3,08 

100,34 

Alle  diese  Mischungen  entsprechen  im  Ganzen  der  Formel 

Ca  C  03  +  I  p|  I  C  03 
Dabei  ist 


Fe 

Mg 

10  in 

1.  2. 

5    - 

3. 

4    - 

4.  5a. 

3    - 

5b.  5c.  6. — 10. 

2    - 

11.  M.  13. 

:      3    - 

44.  15. 

1     - 

16.  17. 

3 

2    - 

18. 

2 

1     - 

19. 

Seltener  scheinen  andere  Yerh&ltnisse  zu  sein,  wie  e.  B.  in  den  folgenden : 

1.  Ingelsberg  bei  Hofgastein.     Gfossb  braune  Rhomboeder.    Köhler:  1 
mein  Lab. 

2.  Villefranche,  Dept.  Aveyron.  Violett.    Berthier. 

3.  Tinzen,  Oraubündten.    Sefawdzer:  J.  f.  pr.  Ch.  23,2g1. 


Ca  C  0^ 

»       Mg  0  03       FeC03      : 

««C03 

• 

1. 

60,84 

31,62            6,67 

—     = 

99, 

J3 

2. 

60,9 

.       30,3              6,0 

3,0     = 

100, 

2 

3. 

46,40 
1 

26,95          25,40 

.  2.  —  3Ca  C  03  +  2  (Mg, 
3.  —    Ca  C  03  +  2  -Mg, 

Fe)  C  03 
Fe)  C  03 

98, 

,75 

und 

•Fe  :  Mg 
1:6      in  1. 
1    :    4,5  -  f, 
«    :    1,5  -  3. 

Koba 

itha 

Itige  M 

isc hangen.     Ein  rother  Bitterspath 

von 

Przibram  enth^ 

narh  Gibbs 

• 
• 

Kohlensauren  Kalk 

56,77 

Kohlensaure  Magnesia 

35,70 

Kohlensaures  Kobaltoxyd 

7,42 

Kohlensaures  Kisenoxydnl 

2,03 

Pogg.  Ann.  7l,56i. 


101,92 


Carbonate.  231 


Annähernd 


(Mg| 
Ca  C  0»  +  -^  Co  ^  G  03 
I  Fe  I 
WO  (Co,  Fe;  :  Mg  =  I  :  o,  und  Fe  :  Co  ==  1  :  3,5. 

Brennnerit 

Isomorphe  Mischungen  von  Magnesia-  und  Eisencarbonat  (oft 
Mangan  und  Calcium  enthaltend) .  Die  At.  von  Mg  und  Fe  stehen  in  dem  Yerhältniss 
von  I  :   I  oder  «  :   I . 

Verhält  sich  wie  Braunspath. 


I. 


{' Fe  C  03  }  (Mesitinspath) 


i  At.  Kohlenstoff  =  ti  =  Kohlensäure  44,0  =  Mg  C  0^  42,0 

I     -    Magnesium  =  24  =  Magnesia  20,0  Fe  C  0^  58,0 

I    -   Eisen  =  56  =  Eisenoxydul  36,0  jqo. 

6    -  \Sauerstoff     =96  TÖoT" 

200 

I .  Traversella.    Stromeyer. 

i .  Thurnberg  bei  Flachau,  Salzburg  (Pistomesit,  Breithaupt) .  a.  Y.  G.  3, 4 1 . 
Fritzsche.    b.  V.  G.  3,427.   Ettling. 
Ettling:   s.  Braunspaih.  —  Fritzsche:    Pogg.  Ann.   70,4  46.  —  Stromeyer:  s. 
Bitterspath. 

\  ^ 


a. 

b. 

Kohlensäure 

44,09 

43,62 

44,57 

Magnesia 

20,34 

21,72 

22,29 

Eisenoxydul 

35,53 

33,92 

33, t5 

99,96  99,26  100,01 


/2MgC03l 
"•   \    Fe  0  03/ 


3  At.  Kohlenstoff  =  36  =  C  0^  46,50  =  Mg  C  03  59,16 
i  -  Magnesium  =  48  =  Mg  0  318,17  =  Fe  C  03  40,84 
I     -   Eisen  =     56  =  Fe  0    25,33  "^^ 

9    -   Sauerstoff     =  4  44  JOO. 

284 

1.  Traversella.    a.  V.  G.  3,35,  Fritzsche.    b.  Gibbs. 

2.  Werfen  bei  Salzburg.    Hellbraun,  mit  Lazulith.  V.  G.  3,33.    Patera. 
Gibbs:  Pogg.  Ann.  71,566.  —  Patera:   Haiding.  Ber.  2,296. 

1.  2. 


a. 

b. 

Kohlensäure 

45,76 

46,05 

45,84 

Magnesia 

28,12 

27,12 

26,76 

Eisenoxydul 

24  J  8 

26,64 

27,37 

Kalk 

4,30 

0,22 

— 

99,36        100.  99,97 


232 


Carbooate. 


HI 


/wMgC  0=* 
'  \    Fe  C  0^ 


1.   Zillerthai.    Krvstallisirt.    Jov:  In  ni.  Lab. 
i.  Fassathal.    Gelbbraun.    Stromeyer:  s.  oben. 

3.  PHtschthal.     Rh.  =  I07°a2',5*  (Mitscherlich).      Magnus:     Pogj? 
10,145. 

4.  Rothenkopf,  Zillerthai.    Gelb.    Stromeyer. 

5.  Tyrol.    Gelbe  Rhomboeder.    Brooke:   Pogg.  Ami.  HJ67. 

6.  Harz.    Walmstedt :  Schwgg.  J.  35,308. 

7.  Gotthardt.    KÖmig,  gelb.   Stromeyer. 

8.  Hall,  Tyrol.    Schwarz.    Stromeyer. 

9.  Semmering.    Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichs.  3,154. 


Ann. 


Kohlensäure 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Kalk 


I. 
49,17 
31,60 
16,09 


2. 
50,16 
39,47 
10,53 

0,48 


3. 

50,07 

39,48 

9,68 

0,73 


4. 

49,92 

40,38 

8,58 

0,42 


5 


50,07 

40.98 

8,16 


1,97  — 


98,83 
;Si02     1,17) 


100, 6i  99,96 


9^,30 


99, i1 


Kohlensäure 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Manganoxydui 

Kalk 


6. 

49,22 

40,15 

6,22 

1,98 


7. 

50,32 

41,80 

6,54 

0,56 


8. 

50,92 

i2,71 

5,00 

1,51 


In  diesen  Mischungen  ist 

n  =  4  in  1 . 


97,57*)       99,22        100,14 

n  =12  in  7.  8. 
25  -   9. 


9. 
50,45 
42.49 
3,19 

2,18 
98,31  ** 


6-2. 
7-3. 
8-4. 
9   -  5.  6. 

Einige  eisenreichere  Mischungen  s.  beim  Spatheisenstein. 

Manganspath. 

Decrepitirt ,  färbt  sich  grünlich ,  grau  oder  scluvarz,  und  reagirt  aur  Mangun 
(Kobalt) . 

Im  reinsten  Zustande 

Kohlensaures  Manganoxydul,   Mn  C  0**. 

I  At.  Kohlenstoff  =  12  =  Kohlensäure  38,26 
I  -  Mangan  =  55  =  Manganoxydul  61,7  i 
3    -   Sauerstoff     =48 


100. 


115 


Nur  der  Manganspath  von  Vieille,  Pyrenäen,  der  nach  Grüner  97,1  Mo  C  0•^ 
1,0  Ca  C  03,  0,8  Mg  C  0'\  0,7  Fe  C  O^  enttiält,  stellt  so  ziemlich  die  reine  Ver- 
bindung dar.    Alle  anderen  Manganspathe  sind  isomorphe  Mischungen. 


*)  Rest  Si  0^  Kohle  uud  Wasser.        **)  Nebst  1 ,29  Kohle. 


Carbonate. 


233 


2. 

3. 

43,65 

48,06 

U,79 

8,25 

0,68 

I.  Von  Mn  lind  Ca. 

1.  Kapaik.    ßerthier:  Ann.  Min.  6,583. 

2.  Sterling,  N.  Jersey  (Spartait}.    Shcpard :   Am.  J.  Sc.  (2)  39,  Hi. 

3.  Kadhausberg,  Gastein  (Ankerit).    Simianowsky :  Haiding.  ßer.  1,193. 

I. 
Kalk  5,32 

Manganoxydui       55,87 
Elseno\ydul  — 

1 .  =    Ca  C  03  +  8Mn  C  0^ 

2.  =  4Ca  C  03  +    Mn  C  O-» 

3.  =  7Ca  C  0»  +    Mn  C  0» 

II.   Von  Mn,   Ca,   Mg. 
\.   Oberneisen,    Amt  Diez,    Nassau  (Hinibeerspath; .     Uiidenbrand :    Ann. 
Ch.  Pharm.  H5,348. 

2.  Kapnik.    Stroraeyer:   Gott.  gel.  Anz.  1833,1081. 

3.  Nagyag.    Derselbe, 
i.   Minehill,  Sussex  Co.,   N.  Jersey.    Von  Willemit  begleitet. 

Am.  J.  Sc.  (2)  50,37. 


Roepper : 


I. 

2. 

5 

• 

4. 

Manganoxydui 

55,29 

55,50 

53,50 

26,90 

Kalk 

2,90 

3,39 

5,92 

28,22 

Magnesia 

2,04 

1,60 

1,16 

2,71 

Eisenoxvdul 

• 

0,61 

0,47 

Mn 

:  Ca  : 

Mg 

Mn 

:    Ca, 

Mg) 

1. 

46 

:    t 

1 

8   : 

t 

2. 

40 

:    3 

i 

5.: 

t 

3. 

24 

:    3 

:    \ 

6    : 

\ 

4. 

6 

:    8    . 

1 

2    : 

3 

III.   Von  Mn,  Ca,   Fe  (Mg,  Co). 

1.  Elbingerode,  Harz.     (Diallagit.j    Dumenil. 

2.  Obemeisen    (vergl.   II.    l).    a.  Birnbacher:   Ann.  Ch.  Pharm.  98,144. 
b.  Höhn:   Arch.  Pharm.  (2)  143,198. 

3.  Freiberg,    ßerthier:   s.  oben, 
i.   Freiberg.    Stromeyer:   s.  oben. 

5.  Grube  Alte  Hoffnung  bei  Voiglsberg ,   Sachsen.    Kersten :  J.  1.  pr.  Ch. 
37,163. 

6.  Rheinbreitbach.     V.  G.   3,66.     Bergemann:    Vcrh.  nat.  V.  pr.  Hheinl. 
1857,  111. 


1. 

2. 
a.               b. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Manganoxydul 

56,77 

56,39        56,11 

50,75 

45,50 

50,27 

56.11 

Kalk 

2,70 

3,02           1,09 

4,98 

7,3  2 

5,77 

1,16 

Vlagnesia 

—             0,20 

0,80 

3,45 

2,0i 

0,52 

Kisenoxydu 

2,00 

• 

1,90          3,63 
Co  0  0,57 

4,53 

3,57 

1,92 

2,33 

Mn  :  Ca  : 

Mg  :    Fe    :   Co 

Mn  : 

Ca  :  Mg  : 

Fe  :  Co 

1. 

2a. 

32  :     2    : 

:    1 

4.    15  : 

3    :     2    : 

1 

2b. 

40  :     1    : 

:    2,5 

5.    28  : 

4:2: 

1 

3. 

13  :    2    : 

:    1 

6.    40  : 

1    :     1 

:    1,5 

.«  -t 


234  Carbomrte. 


EisenSIMlth  i  Spatheisenstein). 

Decrepitirl,  schwärzt  sich  und  wird  magnetisch.    Boini  Glühen  entwickelter 
ein  Gemenge  von  Kohlensäure  und  Kohlenoxyd. 

Das  Verhalten  des  Eisenspaths  beim  Glühen  in  verschlossenen  Gefassen  wurde 
zuerst  von  Döbereiner  untersucht,  nach  welchem  der  Rückstand  Fe  O^  -j-  3Fe  0 
wäre.  Nach  Glasson  hinterlassen  100  Th.  Eisenspnth  von  Bieber  ;No.  II.  I;  63,77 
p.c.  und  in  diesen  sind  die  Mol.  beider  Oxyde  =1  :  3,4.  Später  fand  Knop  das 
Verhältniss  =  5  :  6,  d.  h.  fast  1:1.  Vor  Kurzem  sin«!  diese  Versuche  in  meinem 
Laboratorium  von  Lehmann  mit  einem  Eisenspath  vom  Harz  <No.  IL  7)  wiederholt 
worden,  wobei  sich  63,88  p.  C.  Glüfarückstand ,  und  ¥e  0'*  :  Fe  0  in  demselben 
=  1  :  2,5  ergaben.  Der  Rückstand  enthüllt  aber  auch  Mn  0,  Mg  0  und  Ca  O,  und 
zwar  in  100  Th. 

Eisenoxyd 

Eisenoxvdul 

Manganoxydul 

Magnesia 

Kalk 


Hiernach  ist  das  Mol.  Verhältniss 


Glasson 

Knop 

Leiunann 

3i,09            60,76 

37,32 

52,52            31,78 

43,43 

6,59               5,27 

14,98 

3,54               0,51 

3,96 

1,76 

98,50 

1*   * 

1,38 
101,07 

98,32 

Itniss 

Fe  03  :  R  0 

Gl.         1    : 

i,4 

Kn.         1    : 

1,4 

L.            f 

:    i 

62,89.—  1 

iCnop  :  Studien  über  StofTwandlungen  im 

Glasson:   Ann.  Ch.  Pharm.  62,89. 
Mineralreich.    Leipzig  1873.    S.  113. 

Wenn  Eisenspath  beim  Rösten  im  Grossen  theilweise  schmilzt,  .so  bilden  sich 
auf  ihm  reguläre  Oktaeder  (künstliches  Magneteisen)  ;  es  ist  aber  nicht  bekannt,  ob 
dieselben  Fe  0^  +  Fe  0  sind. 

Er  löst  sich  nur  gepulvert  in  Säuren  beim  Erwärmen  leicht  auf.  Die  durch 
Oxydation  veränderten  Sphädosiderite  liefern  gelbe  Auflösungen ,  manganreiche  ent- 
wickeln mit  Chorwasserstoffsäure ^  Chlor.  Viele  hinterla.ssen  thonige  oder  kohlige 
Rückstände. 

Im  rein.sten  Zustande 

Kohlensaures  Eisenoxydul,  Fe  C  0^. 
I  At.  Kohlenstoff  =   12  =  Kohlensäure       37.93 
1    -   Eisen  =  56  =  Ei.scno)^ydul       62,07 

3    -    Sauerstoff     =48  4  00. 

H6 

Allein  alle  bisher  untersuchten  Spatheisensteine  enthalten  gewisse  Mengen  der 
isomorphen  Carbonate,  und  zwar  in  der  Regel  hauptsächlich  Mungan,  sodann  Magnesii 
und  Kalk. 

Am  nächsten  kommen  der  reinen  Verbindung  zwei  Sphärosiderite : 
4.  Burgbrohl,  Laacher  See.    G.  Bischof:  Chem.  Geol. 
2.   St«inheim  bei  Hanau.    A.  d.  Dolerit.    Stromeycr :  Unters,  d.  Min. 

■ 

4.  t. 

Eisenoxydul          60,00  59,63 

Manganoxydul         —  1,89 

Kalk                          1,84  0,20 


Carbonate. 

Fe  : 

Mn   :   Ca 

\. 

Ü5 

:    \ 

2. 

220   : 

7     :    \ 

235 

Fe   :   Mn 

5«    :    1 

l.   Manganarme,   magnesiahal tige. 

\.   Escourleguy  bei  Baigorry,    Pyrenäen.     Berthier:    Ann.    Min.    8,887. 
(2)  3,25. 

2.  Pacho  bei  Bogota.    Berthier. 

3.  Pierre-Rousse  bei  Viziile,  Dept.  Is^re.    Berthier. 

4.  Erzberg,  Steiermark.    Karsten:  Archiv  9,220. 

Fe  0  Mn  0  Mg  0  Ca  0                Fe  :  Mn  :  Mg 

\.   53,0  0,6  5,4  —                   5,5             :    <  Al. 

2.  24,1  0,a  4,6  \yO 

3.  53,8  1,7  3,7  4,0 

4.  55,64  2,80  •     i,ll  0,92             \%       :    \     :    \ 

II.   Manganoxydul  =  4  bis  12  p.  C. 
(Die  Mehrzahl  der  Spatheisensteine.) 

1.  Bieber  bei  Hanau.    Kryst.    Glasson:  s.  oben. 

2.  Rancie  bei  Vicdessos,  Pyrenfien.    Berthier. 

3.  Grube  Silbemagel  bei  Stolbeng,  Harz.  Stromeyer. 

4.  Grube  Hohegrethe,  Hachenburg.    Karsten. 

5.  Junge  Kesselgrube,  Siegen;    Ders. 

6.  S.  Georges  de  Hunti^res,  Savoyen.    Berthier. 

7.  Neudorf  bei  Harzgerode.    a.  Soutzos.    b.  L^mann:  In  m.  Lab. 

8.  Stahlberg.  9.  Bollenbach.  4  0.  HoUerter  Zug.  4  i .  Stahlert.  \t.  Haus- 
lingstiefe.  13.  Sammerichskaule  (Horhausen).  4  4.  Silberquelle  bei 
Obersdorf.  4  5.  Kammer  und  Storch.  4  6.  Guldenhart.  4  7.  Andreas  bei 
Hamm  a.  d.  Sieg.  4  8.  Alte  Thalsbach  bei  Eiserfeld.  4  9.  Kux.  20.  Vier 
Winde  bei  Bendorf.    Sämmtlich  Siegener  Gruben.    Schnabel :  Mitthlg. 

24.   Allevard,  Dept.  Isere.    Berthier. 


Atomverh. 

Fe  0 

Mn  0 

MgO 

Ca  0 

Fe  :   Mn 

4. 

53,06 

4,20 

2,26 

^«2 

42   :    4 

2. 

53,5 

6,5 

0,7 

8    :    4 

3. 

49,19 

7,07 

4,84 

0,67 

7    :    4 

4. 

50,41 

7,54 

2,35 

5. 

50,72 

7,64 

4,48 

0,40 

6. 

50,5 

8,0 

0,7 

1,7 

6    :    4 

7a. 

52,29 

9,76 

1,0« 

0,67 

7b 

.  49,20 

9,57 

2,53 

0,88 

5    :    4 

8. 

47,46 

«0,64 

3,23 

0,50 

9. 

46,97 

7,56 

2,22 

0,46*) 

6    :    4 

40. 

47,40 

7,65 

2,45 

0,34**) 

44. 

48,86 

8,4  9 

2,34 

0,32***) 

42. 

50,37 

8,30 

2,45 

0,25 

43. 

48,94 

8,66 

4,94 

0,32 

♦)  5,74  Gangart.        ♦♦)  4,6  desgl.        ♦♦♦)  2,55  desgl. 


236 


Carbonate. 

FeO 

MnO 

MgO 

CaO 

Fe  :  Mn 

H. 

50,91 

9,04 

0,80 

0,40 

15. 

49,41 

9,5i 

0,94 

5   :    « 

16. 

50,5t) 

9.67 

IJ6 

0,16 

17. 

46,68 

9,87 

3,91 

0,35 

18. 

48,79 

9,66 

•  ,«5 

0,36^ 

19. 

48,07 

10,40 

i.i\ 

0,36 

40.     48,83  10,80  1,41  0.41  — 

i\.    45,6  n,7  iA  —  4:1 

Die  ineislon  Spathoisen.stoiiie  sind  also 

Mn  C  0^  -h  5— 6Fe  C  0 '^ 

III.   Mangan  reiche  Mischungen. 

I.   Ahe  ßirke,  Siegen.    Sph'arosiderit  aus  Basah.    Schnahei. 
i.   Khrcnfriedersdorf.    Magnus:   Pogg.  Ann.  10,145. 


Fe  0 

Mn  0 

MgO 

Fe   : 

Mn 

1. 

43.59 

n,87 

0,3  2'* 

•• 

i 

«. 

36.8« 

25,31 

3 

i 

IV.   Magnesiareiche  Mischungen. 

I.   Alle\ard,  Depl.  Isere.    Berthier. 

i.   (irande-Füsse,  Vizille,  Depl.  Isere.    Ders. 

3.  Autun,  Dept.  Saone  et  Loire.    Ders. 

4.  Srhaller   Erbstolln    bei  Pohl    im  sächsischen  Voigllande   (Sideroplesit, 
Breithaupt).    Rh.  =  107°  6',  V.  G.  3,616.    Fritzsche:   8.  Breunnerit. 

5.  Dienten,  Salzburg.    Linsenförmige  Krystalle,  Sp.  =  107°  3',   V.  G. 
3,699.    Sommer:   Präger  Sitzber.  1865. 

6.  Mitterberg,  Tyroi.    V.  G.  3,735.    Khuen. 

Fe   :    Mg 
3    :    i 


Fe  0 

Mn  0 

MgO 

\. 

42,8 

15,4 

2. 

43,6 

ro 

12,8 

3. 

45,4 

0,6 

12,2 

4. 

4  4.56 

n,65 

5. 

47,52'**] 

40,86 

6. 

5 1 . 1 5 

1,62 

7,72 

4    :    \ 

V.   Kohleneisenstein  ^Blackband). 

Die  westphUlischen  Kohlcneisensteine  enthalten  wenig  oder  kein  Mangan :  ihr 
(jehalt  an  Kisencarbonat  variirt  ausserordentlich :  Thon,  Steinkohlensubstanz,  Wassi»r. 
oft  auch  Eisenoxyd,  Gyps  etc.  linden  sich  in  ihnen. 

Analysen : 

Hess:   Pogg.  Ann.  76,  H 3. 

Peters:  B.  u.  h.  Ztg.   1857,  No.  36 — 43.  ^ 

Schnabel:   Pogg.  Ann.  80,44«. 

VI.   Sph'arosiderit,  thonlger. 

(Gemenge  von  theilweise  oxydirtem  Spaiheisenstein  und  %on  Thon. 

Analysen  der  Sph'arosiderite  von  der  Haardt  und  \on  Siegburg:  Peters:  s.  oben. 


2,51  Gangait.        ♦♦;  Worin  0,08  Ca  0.  *♦*   Davon  8,66  als  Oxyd  (cefuoden. 


Fe  0 » 

Fe  0 

1. 

6,6 

45,85 

i. 

11,30 

43,83 

3. 

38,83 

19,36 

i. 

76,76 

Carbonate.  237 

VII.   Zersetzter  Spatheisenstein. 
Das  Endproduct  seiner  Umwandlung  ptlegt  Brauneisenstein  zu  sein. 

1 .  Zeche  Engels  Zuversicht,  Siegen,    ßraunroth.    Karsten. 

2.  WÖich  im  Lavantthai,  Kärnthen.    Braunschwarze  Rhomboeder.    Rosen- 
garten :   In  m.  Lab. 

3.  Grube  Steigerberg,  Siegen.    Schnabel, 
i.   Aus  II.  20.  entstanden.    Schwarz.    Schnabel. 

Mn  0  Mg  0  Ca  0  11^  0 

8,00  2,00  0,46            — 

7,31  2,44  —              — 

5,23  4,50  0,94^)  5,71 

16,56*^;  0,44  0,60  5,64 

Der  graugelbe  harte  Kern  einer  im  Durchschnitt  ovalen  cylindrischen  Masse  aus 
Marokko  enthielt  36,84  Kohlensäure,  32,7  Eisenoxydul,  16,85  Manganoxydul, 
5. 06  Magnesia,  4,88  Kalk  und  4,46  Kieselsäure.  Die  dunkelbraune  Rinde  bestand 
aus:    49,5  2  Eisenoxyd,  25,3  Manganoxyd,  9,34  Kieselsäure,  15,98  Wasser. 

Kreesc  :   In  mein.  Lab. 

ZInkspath. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss,  bei  Eisen-  oder  Mangangehalt  roth  oder  schwarz. 
Verhäh  sich  wie  Zinkoxyd  (wird ,  geglüht  und  mit  Kobaltsolution  behandelt ,  durch 
Erllitzen  grün),  reagirt  aber  häufig  auch  auf  jene  beiden  Metalle. 

Auch  in  Kalilauge  auf  löslich. 

Smithson  wies  zuerst  nach,  dass  der  englische  Zinkspath  aus  35  p.  C.  Kohlen- 
säure und  65  p.  C.  Zinkoxyd  bestehe.  Berthier  analysirte  eine  Anzahl  belgischer 
Ziukspathe,  und  Schmidt  fand  im  kryslallisirten  Zinkspath  von  Moresnet  0,34  Eisen- 
oxydul,  1,58  Kieselsäure  und  1,28  Wasser. 

Der  Zinkspath  ist  im  reinen  Zustande 

Kohlensaures  Zink,   Zn  C  0\ 
I  At.  Kohlenstoff  =   12  =  Kohlensäure     35,2 
I     -    Zink  =  65  =  Zinkoxyd  64,8 

3    -    Sauerstoff     =48  iqq. 

Der  Zinkspath  \on  Wiesloch,  Baden,  welcher  gelbe  strahlige  Ueberzüge  bildet, 
i-l  von  Riegel,  später  von  Long  untersucht  worden:  nach  Letzterem  enthäh  er 
90  p.c.  Zinkcarbonat  und  3,36  p.  C.  Kadm  iu  mcarbonat. 

Im  Zinkspath  \ot\  RaibI,  KUrnthen,  sind  nach  Ludwig  59,6  Zinkoxyd  und  7,4 
KIsenoxyd  enthalten. 

Berthier:  Ann.  Min.  ^3;  3,51.  —  Ludwig:  Tschermak  Min.  Mitth.,  Heft  1. — 
Long:  Jahrb.  Min.  1858,  289. —  Riegel:  Jahrb.  pr.  Pharm.  23,353. —  Schmidt: 
.1.  f.  pr.  Ch.  51,257. —  Smithson:   Nicholson*s  Journ.  6,76. 

I.  Isomorphe  Mischungen  von  Zink-  und  Mangancarbonat. 

Hierher  gehört  der  bläuliche  Zinkspath  von  Nertschinsk,  in  xvelchem  nach 
Karsten  89, 1  4  Zn  C  0'»  und  1 0,7  I  Mn  C  O**  enthalten  sind,  welcher  also  Mn  C  0^  -f- 
Zn  C  0^  ist. 

Karsten:   Svst.  d.  Metalle  4,4  25. 

*,  In.l  3,2 •  SiO-^.         ♦♦.  MnO^ 


238  CarboDate. 

II.   Mischungen  mit  Mangan-,   Eisen-,  Magnesia-  und  Kaikcarbonat. 

Monheim  hat  krystailisirte ,  meist  grüngefarbte  Mischungen  dieser  Art  aus  der 
Gegend  von  Aachen  anaiysirt. 

Verh.  nat.  V.  pr.  Rheinl.  36,n<  und  Mitthig. 


Herrenberg. 

V.  G. 

Zn  C03 

Mn  C  0-» 

Fe  C  03 

MgCO» 

CaCO» 

4 .     Dunkel 

3,98 

72,42 

14,98 

3,20 

3,88 

4,68 

2.     Ueligrün 

4,03 

85,78 

7,62 

2,24 

4,44 

0,98 

Altenberg. 

3.      Gelblich 

4,20 

84,92 

6,80 

1,58 

2,84 

4,58 

4.     Grün 

4,09 

71,08 

2,58 

23,98 

2,54 

5.     Desgl. 

4,15 

60,35 

4,02 

32,24 

0,14 

4,90 

6.     Desgl. 

4,00 

58,52 

3,24 

35,44 

3,67 

7.     Desgl. 

4,04 

55,89 

3,47 

36,46 

— 

2.27 

8.     Desgl. 

4,00 

40,43 

2,48 

53,24 

5,09 

In  2.  und  3.  ist  Zn  :  Mn  =  4  :  4 .  In  4.  ist  Zn  :  Fe  =  3  :  4 ,  in  5.  =  2  :  4, 
in  6.  und  7.  =  3  :  2  und  in  8.  =  2  :  3. 

III.   Kupferhaltiger  Zinkspath  (Herrerit). 

In  einem  solchen  von  Abarradon ,  Mexiko ,  den  schon  Del  Rio  kannte ,  fand 
Genth:  ZnC  0^93,74,  Cu  C  0»  3,42,  Mn  C  0»  4,50,  Ca  G  0»  4,48,  MgC  0^0,29, 
also  Cu  :  Zn  =.  4  :  27  At. 

Genth:   Am.  J.  Sc.  (2)  20. 

IV.   Bleihaltiger  Zinkspath. 

4.   Nertschinsk.    Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  28,480. 

2.  AUenberg  bei  Aachen.    Heidingsfeld:  In  m.  Lab. 

Zn  0  Pb  0  Fe  0 

4.      62,24  4,00  4,26 

2.      64,56  0,46  — 

Plumbocalclt. 

Decrepitirt,  wird  röthlich  und  giebt  v.  d.  L.  mit  Soda  BleikÖmer  und  Blei- 
beschlag. 

4.   Leadhills.    Delesse:  Berg.  Jahresb.  26,576. 

2.  Leadhills.    Hauer:   Wien.  Ak.  Ber.  4  854. 

3.  High  Pim-Grube ,  Waolockhead ,  Lanarkshire.  Johoston :  £dinb.  J.  of 
Sc.  N.  S.  6,79. 

4.  Bleiberg,  Kärnthen.  a.  Rhomboedrische  Krystalle.  b.  Deren  glänzende 
Rinde.  V.  G.  2,92.  c.  Der  gelbliche  krystallinische  Kalkstein,  auf  denoi 
jene  aufgewachsen.    V.  G.  2,88.    Schöffel:  Jahrb.  Min.  4  874,  80. 

4. 

Kohlensaurer  Kalk  97,64 
Kohlensaures  Blei  2,34 
Kohlensaures  Zink        — 


2. 

3. 

4. 

« 

a. 

b. 

c. 

92,43 

92,2 

75,35 

85,84 

87,86—95,02 

7,74 

7,8 

23,75 

44,43 

9,42—   2,42 

0,94—   2,76 

99,95      400,47      400.  99,40 

Isomorphe  Mischungen 

In  Ca  C  OM 
\     PbC03/ 


Carbonate.  239 


Pb 
In  4a.  ist     \ 

-  4b.  '     \ 

-  2.  und  3.-      \ 


Ca 

8 

«6 

32 


Mysorin.    Ein  Mineral  von  Mysore,  Indien,  welches  nach  Thomson  Cu^  C  0* 
sein  soll.    Outl.  of  Min.   1,60  < . 

Selb  it.    Die  von  Selb  herrührende  Aogabe  eines  Vorkommens  von  Silber- 
carbonat  zu  Wolfacli  ist  nach  Walchner  ein  Irrthum.    Mag.  f.  Pharm.  25,1. 


Hydrate. 

Soda. 

Schmilzt  V.  d.  L.  und  färbt  die  Flamme  gelb. 
Löslich  in  Wasser  mit  alkalischer  Reaction. 
Aiiulvsen  natürlicher  Soda : 

1.  Üebreczin,  Ungarn  (Szekso).    Beudant:  Traite  de  Min. 

2.  ^ogypten.    a.  Beudant.    b.  Reicherdt:    In  mein.  Lab. 

3.  Ostindien.    Pfeiffer:   Ann.  Gh.  Pharm.  89,2  4  9. 

1.  2.  3. 


a. 

t). 

Kohlensaures  Natron 

73,^ 

74,7 

18,43 

52,89 

Schwefelsaures  Natron 

10,4 

7,5 

31, H 

H,44 

Chlornatriuni 

«,« 

3,f 

45,77 

0,77 

Kohlensaures  Kali 

— 

— 

6,65 

Wasser 

13,8 

13,5 

4,22 

28,25 

100.  98,8  99,53        100. 

In  1.  und  2a.  scheint  der  Ilauptgemengtheil 

Na2  C  03  +  aq 
zu  sein. 

Wackcriroder  fand  in  einer  ungarischen  Probe  92,3  Na^  C  0**  und  kein  Wasser. 
Sie  war  also  wohl  calcinirt. 

Arch.  Pharm.  35,271. 

Auch  eine  Efflorescenz  auf  Thonschiefer  von  der  Grube  Neue  Margarethe  bei 
Clausthal  enthielt  nach  Kayser  92  Na^  CO»,  3,3Mg  C  0»,  l,8Ca  C  0^  0,2Fe  C  0^ 
und  nur  1,85  p.  C.  Wasser. 

Jahrb.  Min.   1850,  682. 

Trona. 

Verhält  sich*  wie  Soda,  schmilzt  aber  nicht  im  Krystallwasser. 

1.  Nordafrika.    Klaproth :   Beitr.  3,83. 

2.  Aegypten.    Popp:  Ann.  Ch.  Pharm.  155,348. 

3.  See  von  Merida  bei  Lagunilla,  Neu-Granada  (Uraoj .  Boussingault :  Ann. 
Min.  12,278. 


-240 


Carhonate. 

1. 

3. 

Kohlensäure 

38,0 

33,  oo 

38,65 

39,00 

Natron 

37.0 

30,75 

51,43 

— 

41,22 

Walser 

2i,5 

iiybO 

25,92 

18,86 

Schwefelsaures 

Natron 

2,5 

t,50 

400. 

99,08 

Schwefelsaurer 

Kalk 

1,30 

(Ihlomatrium 

8,40 

l'n  lösliches 

— 

1,65 
99,65 

iOO. 

oder 


Die  Trona  ist 

Anderthalbfach  kohlensaures  Natron,   Na*  ('.^  0'', 

I       u2p  Ari  }  +  ^  ^^I»  ^  ^<I-  oder 


3(:        =     36=     0  0^42,6  36=     0  0^40,25  36=     0  0^38,15 

INa      =     92  =  Na20    40,0  92  =  Na^O    37,80  92  =  Na^O    35,81 

80        =«28=    H20_n,i  128=    H^O    21,95  128=    H^O    26.01 

3H^0=     5i  ToT."   JH^Q?^  100.      5HaO90  T^^T" 

310  328  346 

Entsprechend  No.  3.  No.  t.  No.  t. 

Die  künstliche  Verbindung  entspricht  der  ersten  Formel;  und  in  der  That  ist 
(las  südamerikanische  Salz  auch  das  reinste. 

Als  afrikanische  Soda  kommen  auch  Gemenge  von  Soda  und  Trona  vor. 

Heuiy:   J.  f.  pr.  Ch.  57,321. 

üeberhaupt  sind  diese  Salze  fast  immer  mit  Chlomatrium  und  schwefelstiiireni 
Natron  gemengt. 

6ay-Lu8sIt 

Decrepitirt,  wird  bei  100°  wasserfrei,  schmilzt  v.  d.L.,  wird  aber  bei  längerem 
Blasen  uaschmelzbar. 

Wird  schon  von  kaltem  Wasser,  jedoch  langsam,  vollständig  zersetzt ;  der  durch 
Erhitzen  entwässerte  erleidet  die  Zersetzung  sofort ,  insofern  reiner  kohlensaurer 
Kalk  zurückbleibt. 

ßoussingault  untersuchte  den  Gay-Lussit  von  Lagunilla,  Neu-Granada .  Bauer 
beobachtete  die  künstliche  Bildung,  und  H.  Rose  prüfte  das  Verhalten  der  Verbindung 
gegen  W^asser. 

Bauer:  Pogg.  Ann.  24,367. —  Boussingault :  Ann.  Ch.  Ph.  47,312.  [3)7,488. 
—  II.  Rose:   Pogg.  Ann.  93,609. 

Verbindung   von  je   einem    Mol.   Natron-  und  Kalkcarbonat    mit 

5  Mol.  W'asscr, 

Na2  Ca  C2  0«  +  5  aq  =  {  ^f^  qI}  +  ^  «a« 

Gefunden 

i  At.  Kohlenstoir  =  24   =      C  0^  29,71    =  35,80  35,02 

i    -    Natrium        =   46  =  Na^O    20,95  =  33,78  34,11 
I     -    Calcium         =    40  =  Ca  0    18,92  =      —  — 

6    -    Sauerstoff     =  96  =  IP  0    30,42   =  30,42  30,87        30,0*) 

5  Mol.  Wasser       =   90  |oo.  100.  100. 

296 

•^  H.  Rose. 


Carbonate.  241 

Lanthanit. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss,  dann  braun,  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar  und  giebt 
mit  Borax  ein  röthlich violettes  Glas. 

Den  Lanttianii  von  Bethlehem,  Lehigh  Co.,  Pennsylvanien ,  untersuchten  Blake 
(I.!,  Smith  (2.)  und  Genth  (3.). 

Blake,  Smith:   Am.  J,  Sc.  {%)  J6,47.  18,372. —  Genlh:   ibid.  23,4^6. 

I.  2.  3. 

Kohlensaure  19,53  22,27  21,08 

wS" }  "•"   "•"   •'•"' 

Wasser  ^5,69  24, U  23,97 

99,84  101,38  400.  . 

Kohlensaures  Lanthan  und  Didym  mit  3  Mol.   Wasser, 

(La,  Di)  C  03  +  3  aq. 


Didym  frei  berechnet: 


'Vi 


1  At.  Kohlenstoff    =     12      =  Kohlensäure       21,5 
1    -   Lanthan  =    92,5  ==  Lanthanoxyd      52^6 

3    -    SauerstolT       =    48      =  Wasser  26,1 


3  Mol.  Wasser         =54  lOO. 

206,5 

Kohlensaures  Ceroxyrful  hatte  Hisinger  ein  den  Cerit  begleitendes  Car- 
bonat  genannt,  dessen  Analyse  jedoch,  einer  Mittheilung  von  Berzeliiis  zufolge,  nicht 
richtig  war  und  welches  nach  Mosander  vorzugsweise  Lanthan  enihUlt. 

Kohlensaure  Yttererde  soll  nach  Svanberg  und  Tengert  auf  Gadolinit  zu 
Ytlerby  vorkommen. 

Berzel.  Jahresb.   18,218. 

Lancasterit. 

4 

Dies  von  B.  Silliman  bestimmte  Mineral  von  Lancaster  Co. ,  Pennsylvanien, 
V.  G.  2,35,  ist  von  Erni  analysirt  worden,  und  wäre  danach  ein  basisches 
Magnesiacarbonat, 

Mgi  G  0*  +  2  aq  =  1  fjf  ^^  %  }  +  aq 

Gefunden 

1  At.  Kohlenstoff  =   12  =*KohlensUure    2'7,5  27,53 

2  -  Magnesium  =  48  =  Magnesia  50,0  i9,98 
4  -  Sauerstoff  =64  =»  Wasser  22,5  22,49 
2  Mol.  Wasser       =36                             400.          |00. 

160 
Smith  und  Brush  erklaren  das  Mineral  für  ein  Gemenge  von  Brucit  und  Hydro- 
magnesit. 

Erni  (Silliman)  :   Dana  Min. —  Smith  (Brush) :   Am.  J.  Sc.  (2)   15,207. 

Hydromagneslt 

Verhalt  sich  wie  Magnesit. 

I.   Hoboken,  N.  Jersey.    Trolle  Wachtmeister :   Berz.  Jahresb.  8,225. 

i.  Texas,  Lancaster  Co.  ,  Pennsylvanien.    Kryst.,  V.  G.  2,18.    Smith  und 

Brush:   Am.  J.  Sc.  (2)  15,207. 
3.   Kumi  auf  Negroponte.    Kobell :  J.  f.  pr.  Ch.  4,80. 

Kammeisberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  \^ 


242  Carbonate. 

\.*]  t.  3. 


/ 


Kohlensäure       37,66  26, iO  36,00 

Magnesia  43,39  42,86  43,96 

Wasser  18,95  19,83  19,68 


100.  98,89  99, 6i 

Basisches  Magnesiacarbonat, 

Mg4  C3  OiO  +  4  aq  =  {  ^f^l^^^%  }  +  3  aq 

3  AI.  Kühlenstoff  =     36  =  Kohlensäure    36,27 

4  -   Magnesium  =     96  =  Magnesia  43,95 
10    -   Sauerstoff    =   160  =  Wasser             19,78 

i  Mol.  Wasser      =     li  iqq 

364 

Hydromagnoealclt. 

Es  sind  im  Laufe  der  Zeit  verschiedene  Mineralien  untersucht  worden ,  welche 
bei  der  Analyse  Kohlensäure,  Kalk,  Magnesia  und  Wasser  gaben.  Ihre  Natur  ist  in- 
dessen theilweise  noch  zweifelhaft. 

I.   Kalk  und  Kohlensäure  sind  zu  gleichen  Mol.  vorhanden. 

Klaproth  halle  in  einem  blauen  Kalk  vom  Vesuv  H  p.  C.  Wasser  und  im  Ver- 
hältniss  wenig  Kohlensäure  gefunden.  Roth  zeigte,  dass  Jener  einen  grossen 
Magnesiagehalt  übersehen  hatte ,  und  dass  der  Kalk  von  Canzocoli  bei  Predazzo  in 
Tyrol  zum  Theil  dieselbe ,  zum  Theil  eine  ähnliche  Zusammensetzung  habe.  Auch 
V.  Rath  fand  eine  solche  für  den  Kalk  aus  dem  Peperin  des  Albanergebirges. 
1.  Vesu\.  Hellblaugrau,  V.  ü.  2,534.  Roth. 
i.   Albanergebirge,    a.  weiss,  dicht;  b.  gelblich,  grobkörnig,     v.  Rath: 

Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  18,541. 
3.   Predazzo.    a.  V.  G.  2,613.    Roth.    b.  V.  G.  2,57.    Damour.    c.  V.  G. 
2,63  i.   Roth. 

I.  2.  3. 


a. 

b. 

a. 

b. 

c. 

Kohlensäure 

29,84 

35,35 

31,06 

29,23 

26,68 

33,51 

Kalk 

35,67 

35,08 

40,32 

35,70 

35,85 

44,89 

Magnesia 

23,83    • 

21,40 

20,47 

24,78 

24,90 

14,61 

Wasser 

10,66 

7,87 

8,15 

10,92 

10,61 

6,99 

100. 

99,80 

100. 

100,63 

98,04 

100. 

Alle  diese  Substanzen  erscheinen  als  Verbindungen  von  kohleasaurem  Kalk  mit 
Magnesiumhydroxyd, 

H  Ca  C  O^  +  112  Mg  0*^ 

wobei  Fl  in  1.  und  3a.  und  3b.  =  I,  in  2.  =  1,5,  in  3c.  =  2  ist.  Als  Verbindungen 
betrachtete  man  sie  in  der  Thai  und  bezeichnete  sie  als  Pencatit  und  Predazzit. 
Damour,  Richthofen  und  Hauenschild  aber  wiesen  nach,  dass  wenigstens  der  Pre- 
dazzit unter  dem  Mikroskop  sich  in  ein  Gemenge  von  Kalkspath  und  Brueit  auflöst, 
und  Lemberg,  der  dies  bestätigt,  fand  auch  eine  Methode,  dies  experimentell  zu  be- 
weisen.    Wird  eine  angeschliffene  Platte  des  Predazzits  fast  bis  zum  Glühen  erhitzt 

*)  Nach  Abiag  von  2,2t  p.  C.  BeimeDgungen. 


w 


Carbonate. 


243 


und  daan  iii  salpetersaure  Silberauflösung  getaucht,  so  werdea  die  Brucitpartikel 
(durch  Erhitzen  Mg  0  geworden)  durch  Abscheidung  von  Silberoxyd  geschwärzt, 
während  der  Kalkspath  weiss  bleibt.  Lemberg  fand  (nach  Abzug  der  beigemengten 
Silicate    an 

Der  Kalk  ist  also  oft  dolomitisch,  was  auch  in  den  oben  raitgetheilten  Analysen 
\ .  und  2a.  der  Fall  ist. 

Lemberg:  Zeitschr.  d.  geol.  Ge^.  24,<87. 


Ca  CO» 

MgCO» 

H«  Mg  02 

schwarzen 

67,7 

^8 

29,6 

weissen 

70,6 

5,6 

22, ^ 

79,5 

3,2 

46,2    " 

70,7 

29,2 

II.   Kalk  und  Magnesia  sind  als  basische  Carbonate  vorhanden. 

^  • 

Am  Vesuv  (M.  Sommaj  finden  sich  gelbliche,  innen  dichte,  kugelige  Aggregate, 
die  von  Kobell  (I.)  und  von  mir  (2.)  analysirt  wurden.   V.  G.  =  2,495. 

I.  2. 

33,10  43,40 

25,22  26,90 

24,28  23,23 

17,40  6,47 


Kohlensäure 
Kalk 

Magnesia 
Wasser 


400. 


100. 


V.  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  36,304. 

Die  Säure  wurde  in  beiden  Fällen  direct  bestimmt.  * 


Mol.-Verh. 


C02  :CaO 
4.  =  ^,66   :     I 
2.  =  2         :     I 


MgO  :  112  0 
1,35  :  2,15 
1,25   :    0,75 


Hiernach  könnte 
I 


/  5R  COM    ,    ,  f 

•=i2H2R02/+^*^=|2/ 

^  _/5R  con 


-f.  2  aq  =  ' 


3Ca  C  0» 

MgC03\ 
H2  Mg  02  / 

4Ca  C  0» 
4MgC03 
H2  Mg  02 


+  4  aq 


•+  2  aq 


sem. 


Das  die  Zwischenräume  jener  Kugeln  erfüllende  lockere  Pulver  fand  ich  aus 
42,47  Kohlensäure,  50,09  Kalk,  5,68  Magnesia,  0,76  Eisenoxyd  und  0,20  Kiesel- 
säure bestehend. 

Nierförmige  weiche  Massen  von  Sasbach  am  Kaiserstuhl  enthalten  nach  Meyer: 
45,27  Kohlensäure,  47,69  Magnesia,  2,47  Kalk  und  4,57  Wasser. 
Ann.  Ch.  Pharm.  H5,4  29. 
Diese  Zahlen  führen  zu 

^/6R  C03\   , 
^\    H2R02|  +  «^ 

Wahrscheinlich  sind  diese  Substanzen  gemengter  Natur. 


244  Carbooate. 

Nldkekmaragd. 

Schwärzt  sich  beim  Erhitzen  und  reagirt  auf  Nickel. 

Löst  fiich  in  SSuren  mit  gröner  Farbe  auf. 

Analysen  des  Nickelsmaragds  von  Texas,  Pennsylvanien : 

i.  B.  Sillimaa:  Am.  J.  Sc.  i^.  3  und  6. 

i.   Smith  und  Brush:  ib.  16,52. 


1. 

i. 

Kohlensäure 

11.69 

11,63 

Nickeloxvd 

58, 8i 

56, 8i 

Magnesia 

4.68 

Wasser 

i9,50 

i9,87 

100.  100. 

Basisches  Nickelcarbonat, 

Ni »  C  O^  +  6  aq  =  {  J^'^.  o»  }  +  ^  "*' 

I  At.  Kohlenstoff  =      12  =  Kohlensaure   11,77 
3    -    Nickel  =   174  =  Nickeloxyd     59,36 

5    -    Sauerstoff     =:     80  =  Wasser  S8,87 


6  Mol.  Wasser       =    108  «OO. 

374 

ZinkMttthe. 

V<Thäll  sich  wie  Zinkspath  (selbstverständlich  giebt  sie  beim  Erhitzen  Wasser  . 
I.  Bleiberg,  Kärnthen.    Smithson:  s.  Zinkspath. 
i.   Höllenthal  an  der  Zugspitze  bei  Partenkirchen,  Baiern.     Reichert:    In 

mein.  I^bor. 
3.   Grube  Bastenberg  bei  Ramsbeck,  Wcstphalen.    Schnabel:  Pogg.  Ann. 

105,  Ii4. 
i.   Santander,  Spanien.    V.  G.  3,i5  2.     a.   Petersen  und  Voit:   Ann.   (III. 

Pharm.  108,48    auch  Braun:  Ebendas.  .    b.  Koch:  In  mein.  Labor. 

5.  Marion  Co.,  Arkansas.    Klderhorst:  Dana  Min. 

6.  Taft,  Porsien.    In  Drusenräuinen  von  Dolomit.    GrÖbel:  Bull.  Petersb. 


5,107. 

1. 

j. 

3. 

ii. 

4. 

b. 

•• 

6. 

Kohlensäure      13,5 

16,15 

Ii,30 

13,82 

13,50 

15,01 

15,^0 

Zinkoxyd           7 1 ,  i 

71.69 

61,04 

7i.73 

7i,76 

73,  i6 

73,0* 

Wasser              lö,  1 

1  1,90 

15,61^; 

11.45 

li,04 

H,6I 

11,09 

100. 

99. 8i 

Kupferoxyd 

0,6i 

4,4» 

Kalk 

0,5i 

Bleioxyd 

0,42 

Thonerde,  Eisenoxyd 

«.48 

Kieselsäure 

0,tt 

Tnlöslicher  1 

Cieselrest 

3,88 
99,  i5 

100. 

] 

roo(,4.i 

100. 

100,08 

*)  Wovon  2,02  bei  1 00 ^ani weichen. 


Atom-  und  Mol. 

»low  • 

-Vefhältniss. 

C  :     Zn 

H^O  : 

Zn 

K      4    :   2,8? 

\ 

2.      \    :    2,4 

1,33 

4a.    1    i   3 

f,45 

4b.    <    :   3 

:    4,31 

5.      1    :    2,66 

1,3« 

24S 


Die  Analysen  3.  und  6.  sind  zur  Berechnung  ungeeignet. 
Ist  in  < .  C  :  Zn  ==  f  :  3,  so  folgt 

Zn3  C  0^  +  3HiÖ  *a..|  .  J^  ^^  ^l  I  +  aq 
Ist  in  2.  C  :  Zn  =  I  :  2,5  und  H^  0  :  Zn  =  I  :  f  ,»5,  so  folgt 

Ist  in  4.  H*0  :  Zö  ±±s  ♦  :  1,5,  so  fclgt 

No.  5  endlich  würde,  die  Verhallnisse  I  :  2f,66  nAd  f  ;  f,33  afögertonwnen,  zu 

führen. 

Es  folgt  hieraus,  dass  die  ZusdTnmen^etzung  dbf  ZinkbliHh«  <ioch  unsicher  ist. 
Gewöhnlich  wird  die  aus  No.  4  folgende  etnes  baÄ'i^cfhen  Zinfl^carbonats 

/    Ztf   G03V 

\  2H2  tnO^f 


angenommen 


\  At.  KolHenstofT  =s  4  2  =  Koiiiensäure^  4  3,62 

3    -    Zink              =fc  4  95  =  Zilikoxyd      -75,24 

5    -    Sauerstoff     ==  80  =  Wasser           4  1,44 
2  Mol.  Wasser      = 


36 
323 


400. 


Kupferlasur. 

Schwlir/t  sich,  schmilzt  v.  d.  L.  und  reducirt  sich  auf  Kohle  zu  einem 
Kupferkorn. 

Nach  11.  Hose  beginnt  die  Zfirsetzung  erst  jenseits  200^,  imd  bei  300^  ist  die 
Verbindung  in  Kupferoxyd,  welches  jedoch  noch  etwas  Wasser  enthält,  verwandelt. 
Durch  Kochen  mit  Wasser  wird  das  Pulver  nach  und  nach  schwarz. 

Pogg.  Ann.  84,484. 

In  Ammoniak  mit  dunkelblauer  Farbe  auflöslich. 

Bereits  aus  Klaproth's  und  Vauquelin's  Analyseti  folgt  die  Zusammen^tzuAg  des 
Minerals.   Wir  führen  deshalb  blos  zwei  spätere  an  : 
4.   Chessy.    PhiUips:  I.  R.  Instit.  4,276. 
2.   Phoenixville,  ehester  Co.,  Pennsvlyanien.   V.  G.  3,88.    Smith:   Am.  J. 


Sc.   (2    20,242. 

.    ! 

4. 

2. 

Kohlensäure 

25,46 

24,9S 

Kupferoxyd 

69,08 

69,44 

Wasser 

5,46 

5,8^4 

fao. 


400,23 


246  Carbonate. 

Basisches  Kiipfercarbonat , 

uu   i.  u    -h  M   ^  —  ^  H2  Cu  02  / 

t  At.  Kohlenstoir  =     24       =  Kohlensäure  i5,57 
3    -    Kupfer  =   190,2  =  Kupferoxyd    69,2  4 

7    -    Sauerstoff    =112       =  Wasser  5,22 


I  Mol.  Wasser       =18  lOO. 

314,2 

Malachit« 

Verhält  sich  wie  Kupferlasur. 

Nach  II.  Rose  zersetzt  er  sich  erst  jenseits  200°;  bei  300°  betrug  der  Verlust 
27,7  p.  C,  und  der  schwarze  Rückstand  bestand  aus  Kupferoxyd,  welches  io 
100  Theilen  1,26  Wasser  enthielt.  Durch  Kochen  mit  Wasser  entwickelt  er  Kohlen- 
säure und  schwärzt  sich. 

A.  a.  0.  482. 

Die  älteren  Analysen  (Klaproth,  Vauquelin,  Phillips)  geben  schon  annähernd 
richtige  Zahlen.    Neuere  sind: 

1.  Gumeschewskische  Grube,    Ural.     Struve:   Verh.   Petersb.   min.   Ges. 
1850 — 51.  —  A.  NordenskiÖld :  Acta  soc.  sc.  fenn.  4,607. 

2.  Nischne  TagUsk,  Ural.    A.  NordenskiÖld. 

3.  Ilokkavaara,  Finnland.    Derselbe. 

4.  Phoenixville,  Pennsylvanien.    Smith:  s.  Kupferlasur, 
ßeispielsweise  I.  und  2.  NordenskiÖld: 

Kohlensäure 

Kupferoxyd 

Wasser 

""99,86  100,35 

Basisches  Kupfercarbonat, 

(:u»co«4-H»0  =  {S^^^^;} 

1  At.  Kohlenstoff  =12       =  Kohlensäure    19,90 

2  -    Kupfer  =    126,8  =  Kupferoxyd    71,95 
4    -    Sauerstoff     =64       =  Wasser  8,15 


1. 

2. 

19,67 

19,30 

72,02 

72,10 

8,17 

8,95 

\  Mol.  Wasser       =18  lOO. 

220,8 

Kalkmalachit  nannte  Zincken  ein  dem  Kupferschaum  ähnliches  Mineral  von 
Lauterberg  am  Harz,  welches  jedoch  ein  Gemenge  sein  dürfte. 
B.  h.  Ztg.  I,  No.  24. 

Aurichalcit. 

Verhält  .sich  gleich  den  beiden  vorigen,  giebt  aber  v.  d.  L.  auf  Kohle  in  der 
inneren  Flamme  einen  Zinkbeschlag. 

a.   Kalkfrei. 

1.  Loktewsk,  AlUi.    Th.  Böttger:  Pogg.  Ann.  48,495. 

2.  Santander.    Blau,  strahlig.    Risse:  Jahresb.  1866,  956. 


V 


Carfoonate.  ^  247 

Hierher  gehört  auch  der  \on  Connel  unvollständig  untersuchte  Aurichalcit  von 
Matlock.    Edinb.  N.  Ph.  J.  45,36. 

b.  Kalkhaltige.    (Buratit.) 

3.  Loktewsk.    Delesse:  Ann.  Ch.  Phys.  '3)  18,478. 

4.  ChesSy.    V.  G.  3,3«.    Derselbe. 


1 

• 

t.                3. 

4. 

Kohlensäure         16,06 

14,35          ii,45 

49,88 

Zinkoxyd              45,73 

56,34          32,02 

44,19 

Kupferoxyd          i8,27 

18,76          29,46 

29,00 

Kalk                       — 

—               8,62 

2,46 

Wasser                   9,94 

10,55            8,45 

7,62 

99,90 

100,             400. 

99,85 

At.-  und  Mol.-VerhUltniss. 

C :    R    :  H20 

1.1:  4,5 

:   1,5 

i,    4  :  2,9  : 

1,8 

Nach  Abzug  von 

Ca  C  0« 

3.    1  ;  4,9  : 

1 

1  :  2,3  :  4 

,4 

4.    t  :  t 

1 

1  :  2,4  :  4 

Danach  ist  No.  1  : 

Ri^  C2  0»  - 

■f3H2 

"       13H«R0M 

wobei  Cu  :  Zn  fast  =2:3. 

Wenn  obiges  Verhältniss  =  4  :  2  :  3,  so  ist  No.  2 : 

R»C05  +  *H»0={,5,Jj;} 

und  Cu  :  Zn  =  4  :  3. 

Schwer  ist  ein  Urtheil  über  die*  kalkhaltigen  Substanzen  No.  3  und  4.    Gehört 
das  (Calcium  ihnen  an,  so  sind  beide : 

R»CO*  +  H«0.  =  {5,J2;} 

wobei  Ca  :  Cu  :  Zn 

in  3.  =  2  :   5  :     5 
4.   =   4    :    9   :  43. 
Zieht  man  jedoch  Ca  C  0^  ab,  so  wird  No.  3  sehr  nahe  =  No.  4  (d.  h.  Cu  :  Zn 
=  1:1],  während  für  No.  4  der  Ausdruck  bleibt. 

Die  Natur  dieser  Substanzen  bedarf  also  noch  weiterer  Aufklärung. 

Uran-Kidkcarbonat. 

Wird  beim  Erhitzen  dunkel,  an  der  Luft  braun.  Y.  d.  L.  unschmelzbar.  Reagirt 
mit  den  Flüssen  auf  Uran. 

Löst  sich  in  ChlorwasserstoflTsättre  mit  gröner  Farbe  auf. 

Ein  grünes  feinkörniges  Mineral  von  Joachimsthal,  von  Lindaker  analysirt. 

VogI :  Joachinfethal  S.  14  1. 


At. 

Kohlensäure 

23,86  =  C        6,54 

0,542 

Uranoxydul 

37,4  4   =  U     32,74 

0,436 

Kalk 

45,56  =  Ca    11,14 

0,278 

Wasser 

23,34 

4,300 

99,87 


248 


Carbonate. 


Also 


ÜCa2C*Ol2  +  10aq=|^J^^'2;|+  10  aq 


4  At.  Kohlenslofr  = 

1  -    Uran  = 

2  -  Calcium  = 
12  -  Sauerstotr  = 
10  Mol.  Wasser       = 


48 
240 

80 
192 
180 

740 


=  Kohlensäure  f3,79 
Üranoxyda!  36,76 
Kalk  15,M 

Wasser  24,31 


100. 


YogUt 

Schwärzt  sich  beim  Erhitzen,  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  färbt  die  Flamme 
grün  und  giebt  mit  Borax  in  der  äusseren  Flamme  ein  gelbes ,  beim  Erkalten  rotb- 
braunes  Glas,  mit  Soda  reducirt,  metallisches  Kupfer. 

Ein  grüner  schuppiger  Beschlag  auf  Uranpecherz  von  der  Eliaszeche  zu  Joachims- 
thal,  von  Lindakcr  analysirt, 

Vogl:  Joachimsthais.  108. 


At. 

Kohlensäure 

26,41    —  C     7,12               0,6 

Uranoxvdul 

37,00          U  32,65               0,136 

Kalk 

14,09          Ca10,06              0,25     \ 

0,356 

Kupferoxyd 

8,iO          Cu  6,71               0,106  / 

Wasser 

13,90                                       0,77 
99,80 

Die 

Atome  von  U  :  R  :  C  sind  =  1  :  2,6  :  4,4  oder  nahe 

1   :  2,5  :   4,5, 

Das 

Ganze  scheint 

4Ü    C2  0« 

<    7€aC   03 

•  -h  24  aq 

3Cu  C    03 

zu  sein. 

laC   =r  216  —    C  0^  26,92 
4U   =  960            UO^  36,98 
7Ga—  280          CaO    13,33 

• 

3Cu —   190          CuO      8,09 
540  —  864          «20    U,68 

24aq=  432 

lao. 

2942 

LieUgit 

Verhält  sich  wie  Uran-Kalkcarbonat,  bildet  aber  mit  Chlorwasserstoffsüure  eine 
gelbe  Auflösung. 

Ein  das  Uranpecherz  von  Adrianopel  begleitendes  grünes  und  von  Smith  unter- 
suchtes Mineral. 


Ann.  Ch.  Pharm.  66,254. 

Kohlensäure 

Uranoxyd 

Kalk 

Wasser 


10,2  =  C     2,78 
38,0  U  31,67 

8,0  Ca    5,71 

45,2 


At. 
0,23 
0.13 
0,U 
«,5 


101.4 


Verbindungen  von  Carbonaten  mit  Chloriden  und  Fluoriden. 


249 


_   /  (U  02;  C  03  \ 

~  \        Ca  C  03  / 


Ist  vielleicht 

U  Ca  C2  0»  4-  20  aq 

%C     =     24  =    C  02  H,< 

U     =  240  ü  02  36,4 

Ca  =40  CaO      7J 

80     =    128  il2  0    45,4 

20  aq  =  360 


-H   20  aq 


100 


792 


Anm.  Die  drei  vorstehenden  Substanzen,  offenbar  Sekundärbildungen  aus  Uran- 
pecherz, dürfen  bis  jetzt  wohl  in  keinem  Fall  als  sicher  bestimmte  Verbindungen  oder 
Mischungen  gelten. 

Wismuthspath. 

Decrepitirt,  färbt  sich  braun,  schmilzt' V.  d.  L.  leicht  und  reducirt  sich  zu 
Wisnuith. 

Mit  obigem  Namen  belegte  ich  ein  weisses  Mineral  aus  den  Goldgruben  von 
Chesterfield  Co.,  S.  Carolina,  V.  G.  7,67  [l.j.  Später  hat  Genth  dieselbe  Verbin- 
dung von  Brewers  Mine,  S.  Carolina,  analysirt  (2.)-  Beide  Substanzen  waren  mit 
Brauneisenstein,  Thon  und  etwas  Kalk-  und  Magnesiacarbouat  ,veninreinigt. 

Genth:   Am.  J.  (2)  23,426. —  Rammelsberg:   Pogg.  Ann.  76,564. 


I. 

Kohlensäure  6,56 
Wismuthoxyd  90,00 
Wasser  3,44 

100. 


2. 

7,64 

89,05 

3,91 


iOO. 


Basisches  Wismuthcarbonat. 

(  2Bi»  C3  0^       1 

2Bi8  C*»  0»*  +  9H2  0  —  -^  JH«  Bi2  0«  \ 

1^\      BflO^f 

3 

At.  KohlenstoO*    =z       36  —  Kohlensäure 

8 

-   Wismuth        —  1664          Wismuthoxvd 

% 

18 

-   Sauerstoff       =     288          Wasser 

4. 

5  Mol.  Wasser         —       80 

6,38 

89,75 

3,87 

100. 


2068 


Verbindungen  von  Carbonaten  mit  Chloriden 

und  Fluoriden. 

Bleikomera. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leidit  zu  einer  gelben,  beim  Erkalten  w^eissen  krystallinischen 
Perle  und  reducirt  sich  auf  Kohle  zu  Blei. 

Wird  durch  Wasser  langsam  zersetzt,  indem  sich  Chlorblei  auflöst. 

Die  Natur  des  Bleihornerzes  von  Matlock  ergab  sich  schon  aus  Klaproth's  Analyse. 
Eine  neuere  Analyse  desselben  (V.  G.  6,305)  rührt  von  mir  her  (l.),  während  Krug 
von  Nidda  das  Vorkommen  von  der  Grube  Elisabeth  bei  Tamowitz  untersuchte  (2.). 


250  Verbindungen  von  Carbonaten  mit  Chloriden  ond  Flooriden. 

Krug  \on  Nidda :  Ztschr.  d.  geol.  G.  i,l26.  —  Ranimelsboiy :  Pogg.  Ann. 
85, Uf. 

\.  i. 

Chlorblei  :i0,93  50,  i5 

Kohlensaures  Blei     i8,i5  i9,4i 

99,38  99,89 

Verbindung  je  eines  Mol.  Chlorbiei  und  Bleicarbona t, 

fPbCli     ^ 
\  Pb  C  0-*  / 

I  Mol.  Chlorblei  =   278  =  51,0 

I      -     kohlensaures  Blei    =  267   =    19,0 

Öi5^      tOO. 

Hamartit 

früher  llvdrotluocreril  und  basisches  Fluorccriuni ! . 

Giebt  beim  Erlj^zen  nur  Spuren  von  Wasser,  ist  v.  d.  L.  unschmelzJ[>ar,  ent- 
wickelt mit  saurem  Kalisulfat  Flusssäure. 

Säuren  entbinden  etwas  Kohlensaure.  Das  geglühte  Mineral  löst  sich  leicht  in 
Schwefelsäure    unter  Entwicklung  von  Flusssäure) . 

Es  ist  dies  nach  A.  XordenskiÖld  das  von  Hisinger  untersuchte  »basische  Fluor- 
cerium«  von  Riddarhyttan  s.  Fluocerit,  llaloidsalze) ,  dessen  flüchtiger  Bestandtbeil 
nicht  Wasser,  sondern  Kohlensäure  ist. 

A.  Nordenskiold :   Pogg.  Ann.   136,628. 

At. 
Kohlensäure        19,50  ==  C         5,32  0,44 

Unthanoxyd      45,77         La*)  39,02  0,42   \ 

Ceroxyduf  28,49  Ce     24,27  0,26  j      ' 

Wasser  1,01 

Da  die  At.  von  C  und  R  =  2  :  3 ,  so  ist  der  Hamartit  eine  Verbindung  von 
2  Mol.  Lanthan-  und  Cercarbonat  mit  I  Mol.  der  Fluoride  beider  Elemente, 

(    R  F|2     \ 
\  2R  C  03  / 
worin  Ce  :  La  =  2  :  3  At. 

2C  =  H  =  C  02  ♦0.i3 
fLa  =  166,5  LaO  14,90 
|Ce  =  110,5  CeO  29,82 
(iO     =     96  Fl  8,74 

iFl     =      38  103,69 

135 

Parisit 

I.  Parasit  von  Muzo.  Färbt  sich  beim  Erhitzen  unter  Verlust  von  Wasser 
und  Kohlensäure  braun  und  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar.    Bunsen. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstolfsäure  ohne  Chlorentwicklung)  mit  Brausen  auf. 
B.  Bei  Behandlung  mit  kalter  Salpetersäure  bleibt  ein  Rückstand  der  Fluoride  von 
Cer  und  Calcium.    Damour  und  De\ille. 

*)  La  —  «§,5. 


Verbindungen  von  Carbonaten  mit  Chloriden  und  Fluoriden. 


251 


II.  Parisit  vonKyschtimsk  (aus  den  Goldwäschen  der  Barsowka).  Wird 
beim  Erhitzen  roth.  Entwickelt  mit  Chlorwasserstoffsäure  Spuren  von  Chlor,  mit 
Schwefelsäure  Fluorwasserstoff.    Korovnew. 

Der  Parisit  I.  ist  von  Bunsen  (K),  später  von  Damour  und  Deville  (t.)  analysirt 
worden.    Den  sibirischen  U.  (Kyschtim-Parisit)  untersuchte  Korovnew  (3.;. 

Bunsen:  Ann.  Ch.  Phann.  53,147. —  Damour,  Deville:  C.  rend.  59,270. — 
Korovnew:   Kokscharow  Mat.   4,40. 


I. 


IK 


1. 

2. 

3. 

Kohlensäure 

23,51 

23,48 

17,19 

Cer 

37,75 

27,81 

Lanthan 

50,78 

6,86 

36,56 

Didym         ) 

8,21 

Calcium 

S,2a 

7,22 

Sauerstoff 

(9,55) 

(10,93) 

'9,89) 

Fluor 

(5,49) 

5,55 

6,35 

Wasser 

3,38 

2,20 

100. 


100. 


100. 


Atomverhältniss  der  Elemente. 


Oder 


C 

0,534 

0,534 

0,39 

Ce,  La, 

Di    0,552 

0,574 

0,7 

Ca 

0,207 

0,18 

0 

1,66 

1,75 

1,4 

Fl 

0,289 

0,29 

0,334 

H2  0 

0,188 

0,122 

C 

:   R            Fl   : 

R 

Fl 

:    0        H^O 

:    R 

'■{;: 

—    1 

:    1,4           1 

:    2. 

,6           1    : 

8               \ 

:    4 

—   \ 

:    1,4           1 

:    2, 

,6           1    : 

8 

II.       3. 

—    1    : 

1,8           1 

:    2 

1    : 

4,2           1 

:    5, 

l 


I.  I.  Bunsen  hat  aus  seiner  Analyse  die  Formel  A.  abgeleitet,    der  wir  die 
etwas  modificirte  B.  gegenüberstellen : 

A. 

8R  C  0'* 

2R  F12      \  +  aq  ^  2R  Fl^      \  +  aq 

IPR02) 

wonach  obige  Verhältnisse 

A.  I    :    4,375      I    :    2,75        \    :    6,25        I    :    5,5 

B.  I    :    1,5  I    :    2,25        \    :    4,75         I    :    4,5 

Ca  :  Ce,  La,  Di  =  I  :  2,6 

I.  2.     Hiernach  wäre  der  Parisit  wasserfrei  und  es  Hessen  sich  dieselben 
Formeln  aufstellen,  jedoch  mit  dem  letzten  Glied  R  0  und  ohne  aq. 

Ca  :  Ce,  La,  Di  =  I  :  3,2. 

II.  Das  uralische  Mineral  ist  kalkfrei  und  führt  zu 

2R  C  03 
R  FP 
H2R02 


B. 

6R  c  on 

• 

2R  hV      \ 

H2R02  1 

2,75        \    :    6,25 

2,25 

\    :    4,75 

252  Sulfate. 

mit  den  Proportionen 

C  :  R  Fl  :  R  FI  :  0  H«  0  :  R 

4:2  \  :  t  ♦  :  3,5  4:4 

Dass  alle  diese  Data  nicht  genügen,  ein  sicheref;  UrtheÜ  über  die  Zusammen- 
setzung dieser  seltenen  Verbindungen  abzugeben,  ist  leicht  einzusehen. 


Sulfate. 

Wasserfreie. 


Hascagntn. 

Schmilzt  leicht,  verflüchtigt  sich  theilweise,  entwickelt  aber  auch  Wasser, 
Schwefelsäure  und  Ammoniak. 

In  Wasser  leicht  löslich. 

Kommt  unter  den  Efflorescenzen  der  Fumarolen  einiger  Vulkane  uncf  in  den 
borsUurehaltigen  Toscanas  vor. 

Schwefelsaures  Ammoniak,  Am^S  0*  =  (N  IH;^  S  0*. 

\  At.  Schwefel       =t  32  =  Schwefel^ure *j    60,6 
2    -    Stickstoff       ==  28  Ammoniak  39,4 


8    -    Wasserstoff  =8  100. 

4    -    Sauerstoff      =^_64_ 

432 

Glaserit. 

Üecrepitirt  und  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle,  eine  Hepar  bildend: 
In  Wasser  eine  neutrale  Auflösung. 

Schwefelsaures  Kali,   K^  S  0^. 
4  At.  Schwefel     =  32  =   48,39  =    S  C»     45,98 
2    -    Kalium        =  78  =  44,83  K^  0       54,02 

4    -    Sauerstoff   =  64  =  36,78  |oo. 

4  74        400. 

Das  vesuvische  Salz  ist  nach  Scacchi  natronhaltig.  Aus  seiner  Auflösung 
krv'stallisirt  zweigliedriges  Kalisulfat,  dann  rhomboedrisches  Kali-Natronsulfat,  end- 
lich Natronsulfat. 

Guiscardi:  s.  Roth  der  Vesuv  S.  320,  368,  434.  —  Scacchi:  Note  mineralo- 
giche.    Mem.  prim.  4  873. 

Gelbliche  kr^stalUnische  Concretionen  von  den  Ghinchainseln  bestehen  nach 
Taylor  aus  48,35  S  0»,  43,45  K»  0,  4,68  Na^  0,  5,24  Am^  0. 

Dana  Min. 

Misenit,  eine  Efflorescenz  aus  der  Tuffgrotte  von  Miseno  bei  Neapel,  scheint 
nach  Scacchi  saures  Kalisulfat  zu  sein. 
Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  4,4  62. 


^)  Hier  wie  überhaopt  ist  das  Aoh^-drid  SO^als  Sllare  bezeichnet 


Sulfate.  25^ 

Thenardit 

Furbt  V.  (1.  L.  die  Flamme  stark  gelb,  schmilzt  und  bildet  auf  Kohle  eine  Hepar. 

In  Wasser  leicht  löslich. 

Casaseca  fand,  dass  der  Tlienardit  von  Salinas  d'Espartines  bei  Aranjuez^ 
Spanien,  aus  schwefelsaurem  Natron  besteht,  dem  0,tt  p.  C.  kohlensaures  Natron 
beigemengt  sind. 

Der  krystallisirte  Thenardit  von  Atacama  enthält  nach  Streng  56,2^  Schwefel- 
saure, 42,98  Natron,  6,48  Kali,  0,62  Wasser  und  eine  Spur  Chlor. 

Der  Thenardit  findet  sich  auch  als  fiffloresccBz  in  Oberharzer  Gruben,  denn  eine 
solche  bestand  nach  Kayser  aus  9i — 95,3  Natronsulfat,  ^,6 — i  Magnesiasulfat,  0,2 
feisensulfat,   1,7  Kalksulfat  und  1 — 1,8  Wasser. 

Casaseca:  Ann.  Ch.  Ph.  32,308.  —  Kayser:  B.  h.  Ztg.  1859,  No.  18.  — 
Streng:  Jahrb.  Min.  1863,  366. 

Die  reine  Verbindung  ist 

schwefelsaures  Natron,   Na^ßO^. 
I  At.  Schwefel     =  32  =  22,5i  =       SO^     56,34 
i    -    Natrium      =   46  =  3i,39  Na^O       43,66 

i    -    Sauerstoff  =  64  =   45,07  lÖÖ. 

142        100. 

Olauberit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einem  klaren  Glase. 

Wird  durch  Wasser  zersetzt ;  die  Krystalle  werden  uadurchsichtig,  und  es  lost 
sich  vorzugsweise  schwefelsaures  Natron  auf,  wUhreod  schwefelsaurer  Kalk  zurück- 
bleibt.    In  vielem  Wasser  ist  das  Ganze  löslich.    H.  Rose. 

Pogg.  Ann.  93,606. 

Die    erste  Analyse    des  Glauberits   rührt  von  Brongniart   her,   welcher  den 

Glauberit  von  Villarubia,    Spanien,    analysirte  fl.).     Den  von  Berchtesgaden  (2.) 

untersuchte  v.  Kobell,  den  von  Ischl   (3.)  Hauer,  den  von  Tarapaca,  welcher  dep 

Natroborocalcit  begleitet,  Hayes  (4.)  und  Ulex,  und  den  von  Varengeville  bei  Nancy 

5.)  Pisani. 

Brougniart:  J.  des  Min.  23,5.  —  Hauer:  Kenngott  min.  Not.  No.  5.  —  Hayes: 
Phillips'  Min.  5  ed.  by  Alger,  Boston  1844.  —  Kobell:  Gel.  Anz.  d.  Münch.  Akad. 
—  Pisani:  C.  rend.  51,731.  —  Ulex:  Ann.  Ch.  Pharm.  70,51. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Schwefelsaure 

56,5 

57,29 

57,52 

57,22 

57,15 

Natron 

!3,3 

21,27 

21,87 

21,32 

22,05 

Kalk 

20,2 

21,04 

20,37 

20,68 

20,08 

Chlor 

0,31 
100,07 

0,14*) 
99,36 

0,40**) 

100. 

100. 

99,68 

Verbindung  von  je  einem  Mol.  Natronsulfat  und  Kalksulfat, 

2  At.  Schwefel    =     64  =  23,02  =      S  0-^     57,55 
2    -    Natrium      =     46  =    16,55  Na^O       22,30 

I    -    Calcium      =     40  =   14,39  Ca  0       20,15 

8    -    Sauerstoff  =s   128  =  46,04  ~TÖÖ^. 

278        100. 


*)  EisenoRyd.        ♦♦)  Thon. 


f  UfA,  NalrofkHillat    142  =  51. OS 
I     '     KjlLsuiCat        116  =   iK.9i 


27S        100. 

Iie/rrepitirt  gewöhnlich .  schniflzt  v.  d.  L.  nur  an  den  Kanten,  färbt  dabei  die 
Flamme  gelblicligrün  und  liefert,  gleich  allen  alkalischen  und  erdigen  SulfiOea.  auf 
Kohl''  fftne  he|iali4che  Masse.     Mit  Soda  schmilzt  er  auf  Platin  zu  einer  Uaren  Perle. 

l'iiaufl#>^lich  in  .Sauren. 

tiie  .Vatur  den  Schwerspatk^  wurde  schon  durch  Withering.  Richter.  Bucholz. 
Klaproth  u.  A.  festgestellt. 

.Schwefelsaurer  Barvt.  Ba  S  O*. 

I  AI.  .Schwefel     =     3i  =   13. 7H  =    S  0'  3i,:it 

I    -    Bar\uni       =    137  =  58,80          Ba  0  65.68 

4    -    Sauerstoff  =     64  =  i7,47  loo. 

i33        tOO. 

Man(;lie  Abänderungen  enthalten  eine  isomorphe  Beimischung  von  Schwefel- 
Haijn*m  Strontian.    Z.  B. 

Freihcrg^  sclialiger.    Klaproth  0.85  p.  C. 

Naurod  hei  Wiesbaden.    Fresenius  t.Ot 

Clausthal,  dichter.    Jordan  7.4  9     - 

Binncnthal,  kryst.    Sartorius  v.  Waltershausen  9.33     - 

GÖrzig,  Anhalt.    Kleine  braune  Kristalle  auf  Braunkohle, 

V.  (f.   4,488.    Rg.  '  I5.i9     - 

Der  derbe  Schwerspath  von  Shoharie,  N.  York,  entliält  nach  Heidingsfeld 
7,1  p.  C.  Stmntiansulfut,  6,12  Kalksulfat  und  1,83  Eisenoxyd. 

Kieselsäure,  Thonerde,  Eisenoxyd  und  etwas  Wasser  sind  in  der  Regel  vor- 
handen. 

Kein  Strontian  ist  angeführt  in  dem  Schwerspath  von  Peggau  und  Neu-Leiniogen 
(Klaproth  und  von  Nutfield,  Surreyshire  (Stromeyer;.  In  einem  farblosen  durch- 
sichtigen Krystall  von  Silbach  (V.  G.  4,4864  ^G.  Rose     fand  ich  eine  Spur  Strontian. 

Der  strontianrcichste  (Görzig)  enthält  Sr  :  Ba  =  i  :  9. 

Fresenius:  Ann.  Ch.  Pharm.  63,393.  —  Heidingsfeld:  In  mein.  Laboraff  — 
Jordan:  Schwgg.  J.  57,358.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  68,514.  —  Sartorius 
v.  Waltershausen:  Eb.  94,133.  — Stromeyer:  Unters,  iti. 

Allomorphil,  von  Breithaupt  unterschieden,  ist  Schwerspath. 
Hauer:  Jahrb.  geol.  R.  I.  Jahrg. 

Colestin. 

Schmilzt  V.  d.  L.,  indem  er  die  Flamme  roth  färbt,  ziemlich  leicht  zu  einer 
inilchweissen  Perle,  verhält  sich  sonst  wie  Schwerspath.  Wird  ein  Splitter  in  der 
inneren  Flamme  geglüht,  mit  Chlorwasserstoffsäure  befeuchtet  und  dann  in  der 
äusseren  Flamme  erhitzt,  so  färbt  sich  diese  lebhaft  roth. 

Wird  von  Säuren  kaum  angegriffnen. 

Klaproth  erkannte  zuerst  die  chemische  Natur  des  Cöicstins  von  Frankstown, 
Pennsylvanien,  der  als  blauer  Fasergyps  galt.    Später  wurden  analy-sirl: 


Sulfate.  255 

• 

i.  Dornburg  bei  Jena.  Faserig,  a.  Stromeyer:  Unters.  S.  203.  b.Maddrell: 

In  mein.  Labor.  % 

t.  Süntel  bei  Münden,  Hannover.    Blätterig.    Stromcyer. 

3.  Alfeld  (Dehrshelfy,  Hannover.    Derselbe. 

4.  Thieder  Berg  bei  Braunschweig.   Röthlich,  strahlig.   Leonliard :  In  mein. 
Labor. 

5.  Erfurt,  aus  der  Lettenkohle  des  Salzscbachts.    V.  G.  3,94.     Schmid: 
Pogg.  Ann.  «20,637. 

6.  Ischl.    Kryst.    Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichs.  4,397. 

7.  Fassathal.    Brandes:  Schwgg.  J.  21,177. 

8.  Girgenti.    Stromeyer. 

Schwefelsaurer  Strontian,  SrSO^. 
\  At.  Schwefel     =  32  =   n,39  =  S  0^     43,48 
4    -    Strontium  =  88  =  47,83  SrO       56,52 

4    -    Sauerstoff  =  64  =  34,78  ~Töö^^ 

184        100. 

Manche  Cölestine  enthalten  kleine  Mengen  Kalk  oder  Bar^t.   So 

Ca  0  Ba  0 

\h.        1,41  p.  C.  — 

2.  0,31      -  0,86  p.  C. 

3.  —  0,64  - 

4.  1,12  -  — 

5.  1,26  -            0,51  - 
7.  —                      1,23  .- 

Im  krystallisirten  Cölestin  von  Gross-Ruhden  bei  Bockenem,  Hannover,  fand  ich 
0,85  p.  C.  CaO. 

Neuerlich  hat  Arzruni  den  Kalkgehalt  kr>'stallisirter  CÖlestiue  mit  Rücksicht  auf 
die  Kry  stall  Winkel  bestimmt. 

p.  C.  p.  C. 

Erie-See  0,22  Bristol  0,10 

Rüdersdorf     0,33  Mokkattam      0,38 

Sicilien  0,66  Pschow  0,34 

Ber.  d.  ehem.  Ges.   1872,  1043. 

Baryte  Öl  est  in.  Der  Cölestin  von  Nürten,  Hannover,  enthält  nach  Grüner 
26  p.  C,  nach  Turner  20,4  p.  C.  Barytsulfat.  Tliomson's  BarytcÖlestin  aus  Nord- 
Amefika  ist  dagegen  nach  Hunt  frei  von  Bar>t. 

Gnmer:  Gilb.  Ann.  60,72.  —  Hunt:  Dana  Min.  — Turner:  Ed.  ph.  J.  23,329. 

Anhydrit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer  zu  einem  weissen  Email. 
Ist  in  Wasser  und  Säuren  schwer  löslich. 

Klaprqth  analysirte  den  blauen  Anhydrit  vom  Sulz  am  Neckar,  Stromeyer  den 
strahiigen  vom  Himmelsberg  bei  Ilfeld  und  den  von  Yulpino  bei  Bergamo. 
Stromeyer:  Schwgg.  J.  14,375.  Unters,  d.  Min. 

Schwefelsaurer  Kalk,  Ca  S  0^. 
1  At.  Schwefel     =  32  =  23,53  =    S  0»     58,82 
1    -    Calcium       ==  40  =  29,41  CaO       41,18 

4    -    Sauerstoff  =  64  =  47,06  4  00. 

436        100. 


256  Sulfate. 

BMTitrioL 

Decrepitirt,  schmilzt  v.  d.  L.  zu  tiner  klaren  Perle,  die  milchweiss  ersUrrt, 
und  rf*dücirt  sich  auf  Kohle  in  der  inneren  Flamme  zu  BleikÖmem. 

In  SauHMi  schwer  löslich ;  ChlorwasserstoffsSiure  ver^'^ndelt  ihn  theilweise  in 
(>hlorblei.    In  Kalilauge  löst  er  sich  auf. 

Klaproth  analysirte  den  Bleivitriol  von  Anglesea  und  von  Leadhills;  der  von 
Zellerfcld  am  Harz  ist  von  Jordan  und  von  Stromeyer  untersucht  worden. 

Jordan:  Schwgg.  J.  8,49.  —  Stromeyer:  Gilb.  Ann.  44,209.  47,93. 

Schwefelsaures  Blei,  Pb  S  0*. 

I  At.  Schwefel     =     32  =    10,56  =     S  0^     16,4 
I    -    Blei  =   i07  =  68,32  Pb  0       73,6 

i    -    Sauerstoir   =     64  =  21,12  iqo. 

303         ToO^ 

Lanarkit 

Verhält  sich  auf  trockenem  Wege  wie  SleivitrioL 

Nach  ßrooke  und  ThoniiM>n  ist  der  Lanarkit  von  Leadhills  ;Y.  G.  6,32  [Thouison,; 
eine  Verbindung  von  Bleisulfat  und  Bleicarbonat,  und  zwar  enthält  er  nach  Jenem 
53, 1  Pb  S  0^  und  46,9  Pb  G  0=*,  nach  Diesem  53,96  und  46,04  beider  Salze. 
Eine  Verbindung  aus  je  einem  Mol. 

/  Pb  S  0* 
^  Pb  C  03 
würde  aus 

seil wefeisaurem  Blei      53,17 
kohlensaurem  Blei  46,83 

100. 
b<*stehen. 

Neuerlich  jedoch  hat  Pisani  an  einem  xMineral  von  Leadhills,  welches  nach  Des 
Cloizeaux  krystallographisch  und  optisch  ganz  die  Eigenschaften  besitzt,  die  Brooke 
\om  Lanarkit  angiebt  (V.  G.  =»  0,8i,  keine  Kohlensäure  gefunden,  sondern 
Schwefelsäure  I5,<0,  Bleioxyd  82,73,  Glühverlust  0,83.  Auch  Fiight  fand  keine 
Kohlensäure,  sondern  nur  0,15  p.  C.  Wasser;  seiner  Analyse  zufolge  besteht  das 
Mineral  aus  57,7  Bleisulfut  und  42,89  Bleioxyd. 

Hiernach  wäre  der  Lanarkit  eine  Verbindung  von  I  Mol.  Bleisulfai  und 
I  Mol.  Bleioxyd, 

1  AI.  Schwefel    =     32  =     ^y^^    m=   ß  0»      15,21    =  Pb  S  0^     57,6 

2  -    Blei  ==  414  =  78,70  Pb  0       84,79  Pb  O       i2,4 
5    -    Sauerstoff  =     80   =   15,21                       loo.  100. 

526         100. 

Brooke:  Ed.  ph.  J.  3,H7.  —  Fliglit :  J.  Ch.  Soc.  (2)  4 2,  «03.  —  Pinani:  €. 
reiid.  1873  Jan\.  —  Thomson:  Phil.  Mag.  1840.  —  S.  femer  Jannettax :  C  rend. 
76.1  i20.  —  Schrauf:  Tschermak  min.  Mitth.   1873,  Hefl  2. 


} 


s. 


Salfete.  257 

Hydrate. 

Glaubersalz. 

Schmilzt  in  seinem  Krystallwasser,  verhält  sich  sonst  wie  Thenardit. 
I.   Vesuv.    Beudant. 
%.  Guipuzcoa,  Spanien.    Rivot:  Ann.  Mines  (5)  6,558. 

3.  St.  Rambort,  Dept.  de  TAin.  Aus  dem  Gyps.  Moissenet:  £b.  (4)  47,16. 

4.  Windsor,  Neuschottland.    Haw:  N.  phil.  J.  6,54. 


4. 

2. 

3. 

4. 

Schwefelsäure 

44,8 

24,8 

26,0 

} 

44,54 

Natron 

35,0 

19,5 

20,0 

Kalk 

— 

0,3 

— 

— 

Magnesia 

— 

0,5 

0,7 

— 

Wasser 

20,2 
100. 

54,5 
99,6 

53,3 
100. 

55,46 
100. 

Schwefelsaures  Natron, 

und  zwar 

1 .  —  Na2  S  0*  + 

2  aq 

2.  und  3.  =Na2S0*  + 

10  aq. 

S 

—  32  = 

S03 

44,94 

S 

—     32 

— 

S03 

24,84 

tNa 

—  46 

Na2  0 

34,83 

2Na 

—     46 

Na^O 

19,26 

40 

—  64 

aq 

20,23 

40 

—     64 

aq_ 

55,90 

2aq 

—  36 

100. 

lOaq 

=   180 

100. 

178  322 

Lecontit.  Zweigliedrige  Kry stalle  eines  leicht  löslichen  Salzes  aus  der  Höhle 
Las  Piedras  bei  Comayagua,  Honduras,  welche  nach  Taylor  eine  isomorphe 
Mischung  von  Natron-  und  Ammoniaksulfat  mit  4  Mol.  Wasser  sind.  Das 
Ammonium  ist  zu  -^  durch  Kalium  vertreten. 

Taylor:  Am.  J.  Sc.  (2)  26,354. 

Na2  S  0^     1 
/-^Am^SOMy+iaq. 

\^K2S0MJ 

Gefunden 

2     S        ==     64       =        SO»     45,69  46,08 

2     Na      =46              Na2  0       17,70  18,00 

l,8Am     =     32,4         Am^O       13,36  r3,26 

0,2K        =       7,8             K^O         2,69  ^,73 

8     0        =   128                    aq       20,56  19,^3 

4     aq      =     72                            lOO.  100.      , 
350,2 

Gyps. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss,  blättert  sich  auf,  schmilzt  v,  d.  L.  zu  einem  weissen 
Email,  und  mit  Flussspath  zu  einer  klaren,  beim  Erkalten  milchweissen  Perle. 

In  Wasser  und  Säuren  schwer  löslich. 

Seine  Zusammensetzung  ist  schon  durch  die  älteren  Versuche  von  T.  Bergman, 
Kichter,  V.  Rose,  Bucholz  u.  A.  genügend  festgestellt.  • 

Rammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  U.  17 


25Sl  Sotfate. 

Schwefelsaurer  Kalk  mit   t  MoL  Was>er, 

Ca  S  0*  -r  t  a<j. 

I  At.     .vhwefel         =     32  =  4«. 60  =    SO^  46,51 
I    -      Calduni  =     40  =  23.25  CaO    32.54 

4    -      Sauer?<toff      =     64  =  37.20  aq   20.95 


2  Mol.  Wa?»ser  =     36  =  20.95  |oo 

«72         iÖÖl 

Hin  faseriger  Gy^is,  von  bimästeioartigem  Ansehen,  von  -dem  Vulkan  von  Albay 
auf  Luzon.  Philippinen,  enthält  6,43  p.  C.  Kieselsaure  und  0.64  Thonerde  und  Eisen- 
owd.    I>e  la  Trobe:   In  mein.  Lab. 

Analysen  von  Harzer  Gv^ps  s.  Jüngst:  Ztschr.  ges.  Kat.  8.482. 

Ein  in  Neuschottland  und  im  südlichen  Virginien  gefundenes  KalksuiCat  soll  nur 
Y2  Mol.  Wasser  enthalten.    Vielleicht  ist  es  ein  Gemenge  von  Gyps  and  Anhydrit.* 

Johnson  und  Rogers:   Dana  Min. 

Sjmgenit. 

Ein  im  Steinsalzlager  von  Kalusz  gefundenes  zwei-  und  eingliedrig  krystalli- 
Hirtes  Kali-Kalk.sulfat.    Analyse  von  Völker    t.    und  von  üllik    2.. 

Ullik:  Tschermak  Min.  Mitth.  1872,  t20.  —  Völker:  Ann.  Ch.  Pharm.  165,358. 


t. 

2. 

Schwefelsäure 

49,04 

48,33 — 48.63 

Kali 

28,03 

28,40 — 28,72 

Kalk 

t6,97 

16,62—17,14 

Magnesia 

0,46 

—          — 

Wasser 

5.81 

5.45        5,50 

100,31 

Verbindung    von   je   einem    Mol.   schwefelsaurem  'Kali,    schwefel- 
saurem Kalk  und  Wasser, 

2S      =     64  =   19,51    =    S03  48,78  =  K^SO*  53,06 

<tK     =     78  =  23,78  K^O     28,66  CaSOMl,46 

Ca    =     40  =   12,20  CaO     47,08  aq     5,48 

80     =   t28  =  39,03  aq     5,48  iqo. 

aq   =      48  =     5,48  ^OO. 

328        100. 

Dieses  Doppelsalz  wurde  von  Phillips  bei  der  Fabrikation  der  Weinsäure  be- 
obachtet und  Potasso-Gipsit  genannt. 

11.  Hose  zeigte,  dass  es  sich  künstlich  leicht  darstellen  lasse,  und  dass  es  durch 
Wasser,  namentlich  wenn  es  zuvor  entwässert  ist,  in  die  beiden  Sulfate  zersetzt  wird. 

Pogg.  Ann.  93,594. 

Kleserit. 

Veriiert  bei  1 00  °  kein  Wasser. 

Giebt  beim  Erhitzen  Schwefelsäure.    Löst  sich  in  Wasser  sehr  langsam  auf. 

t.  Stassfurth.  Bemoulli:  Ztschr.  d.  geol.  Ges.  12,366. 

2.   Hallstadt.   V.  G.  2,569.  Tschermak:  Wien.  Ak.  Ber.  63. 


*)  Bin  gleiches  Hydrat  hat  aber  Johnston  aacb  als  Kesselstein  beobachtet. 


Sulfate:  JS^^ 

Schwefelsäure  57,93  57,92^    J^.  m-    <i      •    v:A 

Magnesia  29,00  «^,09'''»'^-'     '*'■ 

Wasser  U,07  43,40 

Schwefelsaure  Magnesia. mit  f  Mol.  Wasfecifi,    .    >    .  >> 

•    ^    MgSO*"-Haq.'  '    ■'  •■•      •  *• '  '^   '  •"     ^     ::-^'--- 

1  At.     Schwefel  =;:  3«  5?f  23, i9  =Ft     .  SJp»  57,98 

«    -      Magnesium  =  24  =   n,39  Mg  0    29,98 

4    -      Sauerstoff  =  64  =fe:  46, 3i»  "     '^(f  >43,04 

«  Mol.  Wasser  =  «8  =  4  3,04  4  0a, 

Proben  von  Stassfurth  haben  bei. jder  Analyse  io  mejiii^qi  Labo^atorio  einen 
etwas  grösseren  Wassergehalt  —  i5,5,  47,63,  4ih:6  p.Q.-rrierg^enl  Ja,  Reichardt, 
welcher  das  Salz  zuerst  beschrieb,  haite  34,56.  p.  C.  Wasser  ^gefoi^en,  was  3 — 4 
Mol.  entspricht. 

Reichardt:  Abh.  d.  Leop.  Akad.  27. 

Bittersalz. 

Verhält  sich  wie  Kieserit,  löst  sich  aber  laicht  in  Wasser  auf. 

Natürliches  Bittersalz  ist  von^  Klaproth,  Vauquelinj;  John,  y9^e^^Ur.A.  unter- 
sucht worden. 

Folgende  Abänderungen  in  neuerer  Zeit : 

Neusohl  —  Idria  —  Calatayud  (Catalonienj  —  Südafrika.  Stromeyer:  Pogg. 
Ann.  34,137.   Schwgg.  J.  69,255.  ' 

Fisou,  Dpt.  de  TAude.    Bouis:  Rev.  scient.  ind.  4  4,300. 

Schwefelsaure  Magnesia  mit  7  MoL^asser, 

MgS0*  +  7aq. 

4  At.     Schwefel         =     32  =  43,00  =       SO»  32,52 

1  -       Magnesium      =     24  =     9,76  Mg  0    46,26 

4    -      Sauerstoff      =     64  ^«:  26,02  aq    54,22  j 

7  Mol.  Wasser  =426  =  54,22  7ÖÖ^^ 

246    ■    400. 

Das  natürliche  Bittersat^  enthält  hSufSg  kleine  Beimischungen  der  Sulfate  von 
Eisen,  Mangan,  Kobalt  und  Kupfer. 

Cerbolit.  ^ 

Aus  der  Mutterlauge  der  Borsäure  der  toskaiiischen  Maremm^ti  l^rystallisirt. 
Schwefelsaures  Magnesia-Ammoniak, 

Am2  Mg  S^  0«  -I-  6  aq  ^{  Mg'|oI  }  +  ^  aq 

2  At.  Schwefel  =*  64  =  47,77  =  SO»  44, 4 
2  -  Ammonium  =  36  =  40,04  Am*ö  4  4,5" 
4    -      Magnesium         =     24  =     6,67  Mg  0    4  4, f 

8  -      Sauerstoff  =  4  28=  35,55  aq   30,0    • 
6  Mol.  Wasser               =  4  08  =  30,00      *  fpo/     * 

360        400. 

47* 


200  SQlfato. 

Die  Analysen  von  Popp  haben  43,5—44,4  SO»,  9,0— 9,4 NH»  (=«3,8 — 14,4 
Am^  0),  10 — 1 1  Mg  0,  und  ausserdem  etwas  Fe  0,  Mn  0  und  Ca  0  ergeben. 
Ann.  Ch.  Pharm.  8,  Suppl.  \. 

nkremerit 

Scacchi  eriitelt  au^  der  Auflösung  von  Sakskni8ten,  welche  den  vesuvischen 
Lavafumarolen  von  1855  ihr  Entstehen  verdanken,  Rrystaüe  von 

Söhwefelsatiretn  Magnesia-Kali, 

K2  Mg  S2  0^  4-  6  aq  =  I  ^*^^;}  +  6  ai| 

i  At.     Schwefel          «b  64  -«  45,92  =     S  0'  39,80 

i    -      Kalium              ±^  78  =  19,40  K^O     23,39 

1    ^      MÄgtteöium       a^  24  ^^  5,98  MgO      9,95 

8    -      Stoierstoff        xst  ^28  =t=  31,84  aq    26,86 

6  ho*.  Wasser            *=*  108  ^^  26,86  1        100. 

402        100. 
Scacchi:   Roth,  der  Vesuv  322. 

Loeweit. 

Ein  im  Anhydrit  Von  Ischl  vorkommendes  Salz.    1 .  Karafial :   flaidinger's  Ber. 
u.  Mitthl.  1846,  266.   2.  Hauer:   Jahrb.  geol.  Reichs.  1856,  605. 

1.  2. 

Schwefelsäure  52,35  52,53 

Natron  18,97  18,68 

Magnesia  12,78  14,31 

VfasSeT  14,45  14,80 


98,55  100,22 

Ist  demnach 

Schwefelsaures  Magnesia-^Natron  mit  2,6  Mol.  Wasser, 

2Na2  Mg  S2  08  +  5  aq  =  2  I  ^^^  |  ^J  }  +  5  aq  ' 

-    4  At.     Schwefel        =   128  =*  2(^85  »±»     8  0^  52,12 

4  -       Natrium         =     92  =   14,96        Na^  0    20^19 
2    -       Magnesium     =     48  =     7,84         MgO     13,03 

16    -      Sauerstoff      =  106  •*•  41,70  aq     14,66 

5  Mol.  Wasser  =90  =  14,66  100. 


I  if.  kuti 


614         100. 

Kainit 

Zerfliesst  nicht,  löst  sich  aber  in  Wasser  leicht  auf. 

1.  Stassfurth  (Leo|)oldshaU) .   Körnig.    Philipp:  (Rg.)  Ztschr.  d.  geol.  Ges. 

17,649. 

2.  Stassfurth.   Kryst.  Frank;  Ber.  d.  ehem.  Ges.  4  868,  121. 

3.  Kalusz.  Tschermak:  Wien  Ak.  fier.  63.    (Auch  vott  Haoer  untersucht : 
Jahrb.  geol.  Reichs.  20|141.) 


Salfate.  964 


4. 

t. 

3. 

Chlor 

14,52 

44,45 

44,56 

Kalium 

13,54 

46,29 

45,66 

Natrium 

4,30 

— 

0,03 

Schwefelsäure 

32,98 

33,54 

32,34 

Magnesia 

46,49 

46,44 

46,T5 

Wasser 

24,00 

49,47 

20,  T3 

99,83  99,86  400,07 

4   Mol.  Chlorkalium,    4  Mol.  j^e^t^w^f^lsaure  Magnesia  und  3  Mol. 

Wasser, 

4h  3  aq 

>=  Gtüor  44,«9 

Schwefetaäune   32^49 

Magnesia  4^,4^  i  « 

WMaet  -  91,78 


{ 

KCl     \ 
MgSOV 

4  At. 

Chlor 

==»  a5,iv 

4     - 

Kalium 

=np  39 

4    - 

Schwefel 

«^  32 

4     - 

Magnesium 

=  24 

4    - 

Sauerstoff 

im  64 

3  Mol. 

Wasser 

=»  64 

^  ■  ,'( 


fOO. 


248,6 


In  Na.  4  ist  kein  Na  Cl  beigemengt,  wie  die  Re^l;i,igg(|i|g  ^(^igt,  ^pnciern  gegen 
7K  Cl  ist  4  Mol.  Na  Cl  als  i^pmorpher  Ersatz  vorhiuid^n.  ,  ;. 

Die  Zusammensetzung  des  Kjainitdwcb  i    /  ..    - 

f   X^^SOM  ' 

-^  Mg  S  0*  ^  4-  6  aq 
l       MgCl^l 

zu  bezeichnen,  erscheint  nicht  angemessen,  auch  wird  das  Sah;  ^n  der  Luft  'nictit 
feucht.  Wohl  aber  wird  es  durch  Wasser  zersetzt.  Aus  der  AtillSsung  krystalUsift 
zuerst  K^  Mg  S^  0^  +  6  aq  (PikromeritJ,  dann  Bittersah,  währetotf'Chlorkälftttri  und 
Chlormagnesium  in  der  Mutterlauge  bleiben.  '  .    .  -       ; 


Bloedit  (Astrakanit,  Simonyitj. 


/ 


Ein  ähnliches  Salz ,  wie  das  vorige,  in  zwei- und  eingliedrigen  Forfneü'kry- 
stallisirend  und  auch  künstlich  dargestellt. 

\.  Ischl.    Hauer:  s.  Loeweit.    Früher  schon  von  John  untersucht. 

2.  Hallstadt.    V.  G.  2,244.    Tschermak:  Wien,  Ak.  Ber.  60,748. 

3.  Astrachan  (aus  den  Karrduanschen   Seei|).  ^Goebel:    p.  Ro^e,  iReise 
n.  d.  Ural  2,270. 

4.  Mendoza,  Argentinien.    Aus  dem  Boden  auswitteri^d.,  Hayes:   Ain.  J. 
Sc.  (2)  24. 


4. 

2. 

3. 

4. 

Schwefelsäure 

47,35 

47,47 

47,39 

47,97 

Natron 

47,94 

48,86 

48,22 

.   «9,^7 

Magnesia 

42,42 

42,65 

44,94 

44,40 

Wasser 

24,50 

24,82 

24,95 

49,60 

98,88  4M,50  (KV,6»  98,64 


262  Sulfato. 

Schwefelsaures  Magnesia-Natron  mit   i  Mol.  Wasser 
NaMig  S^  0^  +  4  aq  =  I  ^^^  ^  OJ  |  _^  ^  ^^ 

2  AI.  Schwefel         ==      64  =    19,66  =     S  03  47,89 
i    -    Natrium  =      46  =    13,32         Na^O    4g,64 

I     •'Magnesium      =24=     7,18  MgO    11,95 

8    ■*   Sauerstoff        =    128  =  38,32  üq    24,52 

i  Mol.  Wasser      ,    =     72  ==21,52  |oo. 

33  4         100. 

PolyhaUt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einem  weissen  Email. 

Wasser  zersetzt  ihn  allmälig ,  indem  vorzugsweise  schwefelsaurer  Kalk  zurück- 
bleibt. Durch  Erhitzen  entwässerter  Polyhalit  erhärtet  anfänglich  in  Wasser  und 
schwillt  dann  zu  einer  voluminösen4Masse  auf  ~  wobei  die  Zersetzung  weit  schneller 
als  im  früheren  Fall  von  Statten  geht.    H.  Rose^:   Pogg.  Ann.  9S,1. 

Stromeyer-hat  die  erste  richtige  AnalyseiJes  Polyhalit  gegeben.  Folgende  Vor- 
kommen sind  untersucht :         -    •'  ~- 

1.  -IschK     a.    Strouaey^f:     Gilb.  Ann.   61,185.     b.  Joy*)    (s.    H.   Rose). 
c.  Hauer:   Kenngott  min.  Not.  No."  5. 

2.  Aussee.    a.  Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  68,512.    b.  Dexter  (s.  H.  Rose!. 

3.  Hallein.    Behnke  (s.  H.  Rose). 
-       *:•  Hallstadt,    flauer. 

5.  Berchtesgaden.    V.O.  2,62.    Schober:  Jahrb.  Min.  1869,  3T0. 

6.  Stassfurth.    V.  G.  2,69.    Dreikorn:   Eb.  325. 

7.  Vic,  Lothringen,  a.  Grau.  Deuter,  b.  Roth.  Jentzsch :  Pogg.  Ann.  97, 175. 

-        I.  2. 

a.  b.       '            c.                    a.                  b. 

SchweTeisaurer  Kalk, .      ;^^>98  43,75  61,18  45,43  45,62 

Schwefelsaure  Magnesia        20,14  19,48  13,53  20,59  18,97 

Schwefelsaures  Kali     :          27,.8.5  28,74  19,12      ..    28,10  28,39 

Schwefelsaures  Natron             —  0,77              —                 —  0,64 

Wasser                                       5,98  6,56  6,05              5,24  6,02 

98,95  ^  99,30  99,^8  99,36  99,61 
Nach  Abzug  von 

Cblornathum                            0,19  1,75  0,23  0,11  0,31 

Eisenoxyd                                 0,3  4  0,47  0,41  0,33  0,24 

3.  4.                5.  6.                         7. 

a.  b. 

Schwefelsaurer  Kalk        43,48  _  64,24  45,71  43,05  44.72  44,11 

Schwefelsaure  Magnesia  18,78  12,56  20,63  22,70  19,08  19,78 

Schwefelsaures  Kali        27,85  16,86  26,44  20,26  27,77  25,78 

Schwefelsaures  Natron      2,67  —              —  2,43  —  1,69 

Wasser                                6,27  6,34           6,40  8,56  7,40  6,16 

99,05  100.  99,18  97,00  98,97  97,5t 
Nach  Abzug  von 

Chlomatrium                       1,38  12,16  3,14            1,95  0,44  0,24 

Eisenoxyd                           1,35  —  0,40            —  0,59  1,01 


^j  Als  Fundort  ist  irrthümlich  Gmunden  aogefUbri. 


ica  s  on 

'  .  ■  ■  •  /   ! 

MgSO*  ^  +  2  acj' 

•A 

K2  S  OM 

=*=  272  —  45,17 

—   120  —   19,92 

—    174  —  28,93 

—     36  —     5,98'     '■' 

m 

Sulfate.  t68 

Die  grosse  Mehrzahl  der  Analysen  be\V^fst  / '  dassr' d^f  Polyhalit  eine  Verbindung 
ist  von 

i   Mol.  Ka  Iksiilfat,    1    Mol.  Magnesiasulfat,    1   Mol.  Kalisuifa^tf  und    ) 

2  Mol.  Wasser,  ^ 

K^Mg  Ca2S4  0»«+  2  aq  = 

2  Mol.  schwefelsauren  Kalk 
I     -    schwefelsaure  Magnesia 

1  -    schwefelsaures  Kali 

2  -    Wasser 

"602        10O. 

Ueber  die  beiden  abweichenden  Analysen  Hauer's  (1c.  und.  4.)  ist  schwer  zu 
urlheilen.  Auch  Berthier  hatte  früher  schon  über  No.  7  offenbar  unrichtige  Angaben 
gemacht. 

Ann.  Mines  10,260. 

^Fiüserit^  a 

So  nannte  Breithaupt  ein    (woher   stammendes?)    zweigliedrig   kry^|aUisirtes 
Mineral,  welches  nach  Mollnar  eine  isomorphe  Mischung  von  Magnesia-  und  Mangan- 
Sulfat  mit  6  Mol.  Wasser  wäre. 
B.  h.  Ztg.   1865,  109.  301. 

2  (Mn  S  0^  -h  6  aq)  \ 
Mg  S  0^  -h  6  aq    / 

Gefunden 

3S     =      96  =     8  03  32,17  34,49 

2Mn  =   HO  MnO    19,04  19,61 

Mg=     24  Mg  0      5,36  5,15 

120    =   192  aq    43,43  42,66 


{ 


»^•^^rm^i^^ 


I8aq=  324  100.  101,91 

746  , 

ZinkTitrioL 

Giebt  V.  d.  L.  bei  der  Reduction  einen  Zinkbeschlag. 

Der  natürliche  Zinkyitriol,  gewöhnlich  mangan-,  kupfer-  und  eisenhaltig,  von 
dem  blos  ältere  Analysen  von  Klaproth  (Zinkvitriol  vom  Rammeisberg  bei  GoslBr), 
Schaub  (Cornwall)  und  Beudant  (Schemnitz)  vorliegen,  ist  :   '• 

schwefelsaure?  Zink, 
wie  es  scheint,  theils  mit  6  Mol.  Wasser,  theils,  wie  der  gewöhnliche  künstliche,  mit 
7  Mol. 

Zn  S  0*  +  6  aq  Zn  S  0^  4-  7  aq 

S     =     32  =    8  0^29,72  S     =     32  =    8  03  27,88 

Zn  =     65  =  ZnO    30,13  Zn  =     65  =  ZnO    28,22 

40    =     64  =       aq    40,15  40     =     64  =       aq    43,90 

6aq=    108  |00.  7  aq  =   126  foo. 

269  287 

Die  älteren  Analysen  weisen  übrigens  theilweise  auf  ein  basisches  8ulfat  hin. 
Z i n k 0 s i i.    Nach  Breithaupt  k'äme  in  der  Sierra  Almagrera,  Spanien,  wasser- 
freies Zinksulfat  von  Schwerspathform  vor. 
B.  h.  Ztg.  1852,  100. 


264  Sulfate. 

NickeMtriol  (Pyromelia). 

Bläht  sich  beim  Erhitzen  auf,  wird  gelb  und  schmilzt  zu  einergrauen  Masse (f). 
In  Wasser  grüne  Auflösung. 

Analysen  des  Nickelvitriol  von  Riecheisdorf,  Y.  G.  2,001,  röhren  von  Kömer 
und  von  Fulda  her. 

Ann.  Ch.  Pharm.  13^213. 

Schwefelsaures  Nickel  mit  7  Mol.  Wasser, 

Ni  S  0*  +  7  aq. 

Gefunden 
K.  F. 

4- At.  Schwefel         s=     32  =    8  03  28,57  28,42  28,54 

\     -   Nickel  5=     58         Ni  0    26,43  26,59  26,76 

4    -   Sauerstoff       =     64  aq    45,00  44,83  44,43 

7  Mol.  Wasser         =  426  400.  99,84  99,73 

280 
Die  Proben  enthielten  0,24  und  0,27  p.  C.  Arsensäure. 

EolMiltiritriDl. 

In  Wasser  rothe  Auflösung. 

Schwefelsaures  Kobalt  mit  7  Mol.  Wasser 

Co  S  0*  +  7  aq. 
\  At.  Schwefel       =     32  =  S  0»  28,47 
\    -   Kobalt  =59        CoO    26,69 

4    -   Sauerstoff      =     64  aq    44,84 

7  Mol.  Wasser        =  <26  400. 

281 
Analysen  liegen  vor: 

t.  Bieber  bei  Hanau.    Winkelblech:  Ann.  Pharm.  13,265. 

2.  Grube  MorgenrÖthe  bei  Siegen.    Schnabel. 

3.  Grube  Glücksstern.    Ders. :   Mitthlg. 

Der  natürliche  Kobaltvitriol  enthält  kleine  Mengen  Kupfer,  Kalk,  Magnesia,  Chlor. 
Der  von  Bieber  mit  3,86  p.  C.  Magnesia  ist  selbst  eine  Mischung,  in  der  Mg  :  Co  = 
1  :  3  At. 

Auch  hier  deutet  eine  ältere  Analyse  des  Kobaltvitriols  von  Bieber  «nf  ein 
basisches  Sulfat. 

Kopp:   Leonhard  Hdb.  d.  Min. 

EiseiiTitrioL 

Ist.  wie  seine  Krystallform  lehrt,  gleich  dem  künstlichen 

Schwefelsaures  Eisenoxydul  mit  7  Mol.  Wasser 

Fe  S  0*  +  7  aq. 
I  At.  Schwefel       =     32  =   S  0»  28,78 
\    -   Eisen  =     56        Fe  0    25,90 

4    -   Sauerstoff      =     64  aq    45,32 

7  Mol.  Wasser        =   126  "TÖÖl 

278 
Tauriscit  nannte  Volger  ein  an  der  Windgeile,  Canton  Un,  vorkommendes 
Salz  von  gleicher  Zusammensetzung  in  der  Bittersalzform« 
Jahrb.  Min.  i855,  152. 


Sttifate.  265 

Kspferfltriol. 

Gleich  dem  künstlich  dargestellten 

Schwefelsaures  Kupfer  mit  5  Mol.  Wasser 

Cu  S  0*  +  5  aq. 

i  At.  Schwefel       ==  3*     =    SO»3t,07 
i    -   Klafter  »  63,4        Cu  O    34,85 

4  -   Sauerstoff     =«  64  aq    36,08 

5  Mol.  Wasser        «=  90  ioO. 

249,4 

Den  Kupfervitriol  von  Coquimbo  untersuchten 
H.  Rose:   Pogg.  Ann.  27,318^,, 
Tobler:   Ann.  Ch.  Pharm.  96,383. 
Unter  den  SalzefHorescenzen  am  Vesuv  (1855)  Jn>mmt  nach  Soaeclü  aueh  das 
wasserfreie  Sulfat  vor,  weiches  derselbe  HydrocyaiB  neniit. 
Von  isomorphen  Mischungen  sind  beobachtet ; 
P  i  s  a  n  i  t ,  aus  der  Türkei,  voa  Eisen vUrioiforn^ 

(Fe,  Cu;[  S  0*  4"  7  aq. 
Des  Cloizeaux :  Nouv.  Rech.  4  57. 

Cupromagnesit,  grüne  Krusten  auf  Vesuviaven  vom  April  4872,  ebenfalls 
in  jener  Form 

(Cu,  Mg)  S  0*  +  7  aq. 

Scacchi:   Rendfc.  Accad.  {^p.  4  872,  Octob. 

Solerophau« 

So  nennt  Scacclü  ein  wasserfreies  halbschwefelsaures  Kupfer  vom  Vesuv, 

Broehantit. 

Verhält  sich  wie  Kupfervitriol,  ist  aber  nicht  in  Wasser ,  nur  in  Säuren  löslich. 
Nach  Ludwig  verHert  e>r  erst  bei  300  ^  Wasser  und-  hiateriässt  ein  Gemenge 
von  Kupfersulfat  und  Oxyd. 

Die  erste  Analyse  rührt  roft  Magnus  her. 

4.   Retzbanya,    a.  Magnus:  Pogg:  Ann.  4  4,14t.     b.  Ludwig:  Tschermak, 
Mitth.  4  873. 

2.  Krisuvig,  Island.    Forchhammer:  Herz.  Jahresb.  23,264. 

3.  Nassau.    Risse;   Poggw  kw-  4  05,614- 

4.  Chile.    Kobfll;  J.  f-  pr,  Ctu  96,254, 

5.  Sidney.    Girüner  Sand.    Ischerooak. 

4.  2.  3.  4.  5.**) 

a.*)  b. 

Schwefelsäure        48,69  47,4  48,88  ^9,0  19,72  49,4 

Kupferoxyd             68,34    (69,52)  70,6  67,75  67,8  68,^7  69,4 

Weisser    '                42,97  42,0  42,84  43,2  4  4,44  44,5 


400.  iOO.  ,99^44        400.  400.  400. 


♦)  Nach  Abzug  von  8,18  Sn  0«  und  0,03  Pb  0.         *♦)  N.  Abz.  von  4,8  p.  C.  Ataciinit. 


266  Salfate. 

Hiernach  ist  der  Brochantil  eine  V«rbl-Ä4Uing  von   I   Mol.   Kupfersulfat 
und   :i   Mol.  Kupferhydroxyd, 


^     ^      1  ' 


I  At.  Schwefel-  =    -;^2       =»  3  0^  4/7,  Jl 

4    -   Kupfer  =  |$3,6  Cu  0    70,34 

7    -   Sauerstoir  =112     .  H^O    Jl,95 

3  Mol.  Wasser  =   --o4 


l<K). 


451,6 


■  A 


Lan^if« 


Verhält  sich  wie  der  vorige. 

Berthier  hat  den  Langit  aus  Mexiko  schon  vor  längerer  Zeit  aualysirt. 

1.  Mexiko.    Berthier:   Ann.  Ch.  Ph.  qÖ;360. 

2.  Andacolio,  Chile.    V.  G.  3,8  L    Fiel'd :   Phil.  Mag.  51,  H3. 

3.  Cornwall.  Church  und  "Warrington :  J.  Ch.  Soc.  -2)  3,83.  Andere 
Analysen  von  Pisani:  C.  r.  59,81!?,  und  von  T^chörmäk:  Wien.  Ak. 
Ber.  51.1 

I.                 2.  3. 

Schwefelsaure      4  6,6  I6,{W  «4  6,79    - 

Kupferoxyd           66,2  66,94  67,48 

Wasser                  47,-2  *'  4(5,47  15,73 


100.  4  00.  4  00. 

Ist  gleichsam  Rrochantit  mit  1  Mol.  Wasser, 

/      CuSOM_,  • 

\  iH2  Cu  02  /  ■+"  *  "l- 

1  At.  Schwefel    =«=     32       s=     S  0^     4  7,04 
i    -    Kupfer        =  253,6  Cu  0       67,63 

7    -    Sauerstoff  =   4  12  .  H^  0       45,33 

4  Mol.  Wasser    =72  |oo. 

469,6 

Die  zweigliedrige  Form  des  Langits  ist  von  Maskelyne  beschrieben  worden. 

Der  sogenannte  Devillin,  welcher  nach  Pisani  den  Langit  von  Comwail  be- 
gleitet, ist  nach  Tschennak  ein  Gemenge  desselben  mit  Gyps. 

Vielleicht  ist  mit  dem  Langit  ident  ein  krvstallisirtes  Mineral  von  Bill  Williams 
Kork,  Arizona,  in  welchem  Genth  fand:  S  0^  {'3,55,  Cu  0  67,75,  aq  14,46,  Fe  0^ 
0,33,  Cl  0,31,  SiO^  3,60. 

Am.  J.  Sc.  (2)  45. 

Cyanochrom. 

Aus  der  Auflösimg  von  Salzkrusten  auf  Vesuvlaven  von  4  855  eriüell  ScaccEi 
Krystalle  von 


Sirifate.  2Sg 

Schwefelsaurem  Kupfer-Kali, 

K2  Qu  S2  0«  +  6  af  =  ^^  o'  }  +  ^  '^• 

\  At.  Schwefel    =-  6*4*  =  -  S  0^     36,22 
2    -    Kupfer        =     63,4  Cu  0       18,00 

2    -    Kalium       — .    lA  KLO       2i,3^ 

8    -    Sauerstoff  =  r28  .  aq       24,25 

6  Mol.  Wasser     =108        .1^       100.     ? 


./ 


441,4  -  r^:^     ^       ,        :    ^        - 

Scacchi:  Roth  der  Vesiiv  322.  366.  — 


Linarit« 


•  ■  i- 


V.  d.  L.  unschmelzbar ;,reag^ri  auf  Kupfer  un(|  Blei. I    ,.^     ,:    «   . 

Giebt  mit  Salpetersäure  eine  blaue  Auflösung  und  einen  weissen  Rückstand. 


1.  Wanlockhead.     a.  Brooke:    /Vnn.  of  Phil.    1822.     b.  Thomson:    Phil. 
Mag.   1840.  .;Miifl»;?:»J 

2.  Nertschinßk,:  .Kobelli  Jl* /•  pp,  Ch.,^3,lq4^'    »      j    : 

.     .     - '  •  -  '■  ■  ■■■I .".         ■  :.  •    ■.         JJi"-   »  ■     '     - 

a.  b. 

Schwefelsaures  Blei       75,4-  ••,  7t,8         1^6, 4)«   ■ 
Kupferoxyd                     18,0         H  9,7  ':17,4:3t    ^   : 

>      Wasser.  ;  '    4^7  :^^__d^i^!'_[76^l6-i :  m:/    c  ! 

98-,  f     ''lö^P'  '   IM-.        ^ 

.',•>■    ■'    '■        '  ■  •   . 

Ist  als  eine  Verbindung  der  basisclien  Sirlfate  vön'Blet  undKupfer 
zu  betrachten:  '  '         *     /:!!.'/!'•/ 

I  At.  Schwefel    =     32     =  S  0»      «9,98  \ 

I    -    Blei             =^207  PbÖ       55,69/^^'^^ 

I    -    Kupfer        =     63,4  Öü  0       19,83 

5    -    Sauerstoff  =     80  '  aq         4,50 

I  Mol.  Wasser     =      18  iqo. 

"400,4 

^  : — 

Kobell's  Analyse  ergiebt  mehr  Wasser.  Fügt  man  derjetzten  Formel  noch  aq 
hinzu,  so  ist  der  ganze  Wassergehalt  =  6,6  p.  C.  — 

Caledonit. 

Verhalt  sich  im  Allgenxeinen  wie  Liiiarit.        '  ' 

Nach  den  alteren  Analysen  von  Bföoke  und  Jhonl^pn  bestünde  dieses  Mineral 
von  Leadhills  aus  Bleisulfat  und  Bleicairbonat,  nach  E'rsterem  überdies  aus  Kupfer- 
carbonat,  nach  Letzterem  aber  aus  Kupferoxyd. 

Neuerlich  hat  Flight  gefunden,  dass  die  Kohlensäure  dem  begleitenden  Weiss-^ 
bleierz  angehört  und  dass  der  Caledonit  eine  Verbindung  voo,  Bleisulfat  mit 
Blei- und  Kupferhydroxyd  ist, 


aS8 


Salfate. 


5Pb  S  0* 

R2  S  0*  -H  aq  — 

2H2  Pb  02 
3H2  Cu  0« 

► 

2R  c=  |Pb  -h  |Cu 

Gefunden 

1      At.  Schwefel    —     32     —     SO»     I9,H 

n,30 

1,4    -    Blei            —  250           PbO       65,  n 

68,42 

0,6    -    Kupfer       —     38            Cu  0       H,39 

io,n 

5        -    Sauerstoff—     80                aq         4,30 

4,05 

\  Mol.  Wasser         —     4  8 

100. 

99,94 

418 

Die  Uebereinstimniung  zwischen  Ycraich  und  Rechnung  sollte  allerdings 
grösser  sein. 

Brooke:  Edinb.  ph.  J.  3,117.  —  Flight:  J.  Ch.  Soc.  (2)  12,101.  —  Thomson: 
Phil.  Mag.  1840. 

Leadhillit. 

Schwillt  V.  d.  L.  auf  Kohle  etwas  an,  wird  gelb  tmd  reducirt  sieh  zu  Blei. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  mit  Brausen  und  Hinterlassung  von  schwefelsaurem 
Blei  auf. 

Der  Leadhillit,  Brooke'9  Sulfato-tricarbonate  of  leftd  von  Leadhills,  ist  von 
Jenem,  von  Irving,  Thomson,  Stromeyer  und  Berzelius  untersttcht  worden.  Alle 
fanden  darin  71—72,7  Bleicarbonat  und  27,3 — 28,7  BleisulfiBil.  Ein  ihm  gleiches 
Mineral  von  Nertschinsk  analysirte  Kotschubey  und  fand  gleichfalls  im  Mittel  73,56 
und  26,98  jener  beiden. 

Borzelius:  Jahresb.  3,434, .- —  Brooke:  Ed.  N.  ph.  J.  3.  —  Irving;  ib*  6.  — 
Kotschubey:  Kokscharow  Min.  Russl.  1,76.  —  Stromeyer:  Gott.  gel.  Anz.  IM5, 
113.  — Thomson:  L.  Ed.  Ph.  Mag.  1840. 

Auf  Grund  dieser  Erfahrui^gen  wurde  der  Leadhillit  bisher  als  eine  Ver- 
bindung von 


3  Mol.  Bleicarbonat  und  1  Mol.  Bleisuifat, 

3PbC 
PbS 


/  3Pb  c  on 

\    PbSO*/ 


betrachtet. 

30     —     36  — 

C02     11,95  = 

=  PbCO»     72,56 

S     —     32 

S03       7,25 

PbSO»     27,44 

4Pb  —  828 

PbO       80,80 

100. 

130     =  208 

100. 

1104 

\ 

Neuerlich  beschrieb  Laspeyres  ein  dem  Leadhillit  sehr  ähnliches  Mineral  von 
der  Grube  Mala  - Calzetto  bei  Iglesias,  Sardijiien,  und  nannte  es  Maxit.  Er  fand 
4  p.  C.  weniger  Kohlensäure,  1  p.  C.  mehr  SchweXelsäure  und  1  p.  0*  mehr  Blei- 
oxyd, überdies  aber  1,87  p.C.  Wasser  und  stellte  danach  eine  Formel  auf. 

Dann  theilte  Bertrand  mit,  er  habe  Leadhillit  mit  allen  seinen  Eigenschaitea  bei 
Iglesias  aufgefunden,  und  er  vermuthe,  der  Maxit  sei  ident  mit  Leadhillit,  wogten 
Laspeyres  Einwürfe  erhob. 

Zuletzt  hat  Hintze  das  von  Letzterem  untersuchte  Bllneral  einer  OBifliaseiidMi 
Prüfung  unterzogen.  Danach  stimmt  es  krystallinisch  und  optisch  mit  dem  sdittttisdiai 


Sulfeie«  299 

Leadhillit  voUkommen  übereia.     Seine  Aiia^e  (H.)  ist  hier  out  d^r  von  Laspeyres 
(L.)  und  auch  mit  der  von  Bertrand  (B.)  zusammengestellt. 

Bertrand:  Bull.  Soc.  chim.  Paris.  1873.  —  Hintze:  Pogg.  Ann.  152,256.  — 
Laspeyres:  J.  f.  pr.  Ch.  [%)  5,476.  7,127. 


B. 

L. 

U. 

Kohlensäure 

12,12 

8,08 

Ä,18 

Schwefelsäure 

7,U 

8,14 

8,n 

Bleioxyd 

80,72 

81,91 

80,80 

Wasser 

f,^7 

t,Qta 

99,98        10Ö.  I00J5 

Der  eiMfachfite  Aüsdrüd^  ist  der  von  Hititze  aufgest^t^ : 

4Pb  C  OM 
I 


Pb'C^S^O^«  +  2H*0«it:{  2PbS0*|+'aq^^ 

H^PboH 

4C        =       48  =     CO^       Ö,10  =  PbC03  55,25 

2S        =       64  S03       8,28          PbSO«  $1,3^^ 

7Pb      =    1449  PbO       80,7«             Pb  0  H^53 

210        =     336  H»0         1,87             H^O  -f,M 

2H'^0  =• 36^  100.  100."^ 

1933  ' 

■    :.   <    ' 

Hintze  hebt  hervor,  dass  alle  Früheren ,  den  Waissergebali  jöbensehend ,  den 
Glühverlust  (9,10  *h  1y^7  ^^  10,97  naoh  der  ReohnuBg);'für  Kohl«nsliure  genommen 
haben.  Er  Tand,  dass  die  Zersetzimg  bei  200^  beginnt,  und  deriGewiohtsverlust 
beim  Erhitzen  war:  .    i         ,= 

rOQ  LeiMlhflls     T(»n  Igleltia»  . 
Nach   1  Stande         0,4^  p.  C         0,44  p.  C.  / 

-  10     -  0,98     -  0,96     -  '' 

-  20     -  1,73     -  1,74     - 

Der  Leadhillit  krystallisirt  zweigliedrig.  Nach  Brooke  und  Miller  kommt  dieselbe 
Verbindung  zu  LeadhtUs  4iuch  rhomboedrisch  als  Susa»nit  vor.  Alogeblioh  i^  das 
V.  G.  des  Leadhillits  =  6,266 — 6,435,  das  des  Susannits  =  6,55.         -' 

Wir  fügen  hier  nur  noch  dieV.  G.  der  untersuchten  Substanzen  bei,  soweit  sie 
angegeben ,  ohne  die  Frage  zu  berühren :  ob  darunter  Susannit  gewesen ,  und  ob 
beide  in  der  That  dimorphe  Substanzen  seien.  ^ 

Thomson  6,0.0.   . 

Kotschubey  6,oÄ6 — 6,55 

Bertrand  6,60  (optisch  zweiaxig,  also  nicht  Susannit) 

Las{>eyre8  6,874  (zu  hoch)  .  /      . 

Hintze  6,547. 

Bläht  sich  beim  Erhitzen  stark  auf,  wird  unscbmekbar,  entwickelt. saure  D^npfe 
und  hinterlässt  nach  dem  Glüliea  (der  reineren  Abänderungen)  ^nen  Rückstands  der 
mit  Kobaltsolution  ein  reines  Blau  giebt.  -  .:  r 

Leicht  löslich  in  Wasser.  --  .,  .  /../., 


270  Sulfate. 

Ist  normale  schwefelsaure  Thanerde  mit  18  Mal.  Wasser, 

AlS3  0«+l8aq. 

3  At.  Schwefel      =     96  =  t4,4  =    S  0^     36,0 

2    -    Aluminimii   =     54,6  8,2  AI  0^     15,4 

12    -    Sauerstoir     =   192  28,8  aq       48,6 

18  Mol.  Wasser       =  324  48,6  7ÖÖ^ 

666,6  100. 

Zu  den  reinsten  Abänderungen  gehören : 

t .   Koloseruk  bei  Bilin,  Böhmen.     Aus  Braunkohle.     Rammelsberg :   Pogg. 
Ann.  43,130.  399. 

2.  Krater  des  Vulkans  von  Pasto.     Boussingault :  Ann.  Gh^  Ph.  30,109. 
52,348. 

Schwefelsäure       Tlionerde       -  -  Wasser 

1.  35,82  15,57  48,61    =   100. 

2.  35,68      _  14,98  .    49,34  =   100. 

Untersucht  sind  ferner: 

3.  Kreienwalde  bei  BerUn.    Aus  Alaunerde.    Rg. 

4.  Priesdorf  bei  Bonn.    Aus  Braunkohle.    Rg. 

5.  Potschappel  bei  Dresden.    Aus  Alaunschiefer.    Rg. 

6.  Nikolsdorf  bei  Lienz,  Pusterthal.   Aus  Glimmerschiefer  witternd.    Barth: 
Ghem.  Gentr.  2,712. 

7.  Königsberg,  Ungarn.     Jurasky:  Ostd.  Bl.  f.  Lit.  1847. 

8.  Pyromeni  auf  Mik).    Hartwall:  Berg.  Jahresb.  10,178. 

9.  Saldana,  Neu-Granada.    Boussingault. 

10.  Gopiapo,  Ghile.    H.  Rose:  Pogg.  Ann.  27,317. 

11.  Iquique,  Peru.    Field:  J.  Ghem.  Soc.  (2J  7,259. 

12.  Adelaide,  Australien.    Herapath:  Ghem.  Gazette  1846. 

Die  meisten  entl^alten  Eisen,  Mangan,  Magnesium,  Galcium  und  Kalium   in 
kleinen  Mengen. 

Alnminit. 

Verhält  sich  wie  das  vorige,  ist  jedoch  unlöslich  in  Wasser,  löslich  in  Chlor- 
wasserstoffsäure. 

Dri'ttelschwefelsaure  Thonerde, 

AlS06  +  9aq=|^Jjf^^JJe}+«*»q- 

1  At.  Schwefel      =     32       =     9,29  =     S  0»     23,22 

2  -  Aluminium  =  54,6  =  15,84  AI  O»  29,77 
6  -  Sauerstoff  =  96  =  27,86  H>  0  47,01 
9  Mol.  Wasser       =  162       =  47,01  ^OO. 

344,6        100. 

1.  Halle,     a.  Stromeyer:  Unters.  99.    b.  Schmid:  J.  f.  pr.  Gh.  32,495. 
33,6.    c.  Marchand:  Ebend. 

Der   Aluminit    ist    von  Simon  und  Bucholz    zuerst  als  ein  basisches   Sulfat 
erkannt  worden.    Früher  hielt  man  ihn  für  Thonerdehydrat. 

2.  Morl  bei  Halle.    Stromeyer. 

3.  Newhaven,  Sussex.    Derselbe. 


Sulfale;  271 

4.  Lunel  Vieil.    Durrenoy^^.lfiii.  !^9fr€u<> 

5.  Autuu.    pupias:  Ebendas. 

Schwefelsäure       Tlionerde  Wasser 

1a.         23,36  30,26  46,38  =   100. 

4.         '23,40  "'i9,72         ^         46,80=     99,97. 

Es  sind  noch  mehplacn  ercTige  iMassefi  untexsttcht  worden ,  die  dem  Aluminit 
nahe  stehen,  deren  selbstsUcndijg^  Natur  jedoch  nicht  verbürgt  ist. 

So  z.  B.  ein  Mia^ral,  südlich  von  Halle  vorkommend,  von  Marchand  (1.)  und 
eins  vom  Presslensberg  bei  Halle  von  Dick  (2.)  uMersuoht.  r^ 

S  03  AI  d3   ^        H2  0  ^ 

i,  n,0  36,6        '    47,2     =   f^0,2 

f.  15,56       '36^54  46,90   t=     99,0 

Beide  entsprechen  so  ziemlich 

{AI  S3  012    \ 
vi» ^[0^1+  27  aq. 

Andere  Proben  gaben  nur  H,5 — 14,5  Schwefelsäure,  36 — 39,5  Thorierde, 
AI — 50  p.c.  Wasser. 

Ein  Thonewiesulfat  von  Huetgoet^  lieferte  Berthier  13,37  Sdiwefelsäure ,  43,0 
Thonerde,  43,63  Wasser.  Ein  solches  von  Epernay  gab  Lassaigne  die  Zahlen  20,06, 
39,7,  39,94,  welche  sich  .:^'!fcIfal  ..^ 

AI  S^  0»'+  6  aq  =  {  ^h«  AI  0«  j  +  *  ^  »<I 

nähern.  *        ; , 

I^lsobanylt 

Krystallinisch-blätterige  Masseti  von  Felsöbanya,  nach  Hauer's  Analyse 

Al^SO^H- 10  aq^l  ^J^:^Yon  "*"  *^  ^''- 

/■»  — — 

Gefunden 

1  At.  Schwefel      =32       =    S  0^     17,1^  16,47 

4    -    Aluminium  =   109,2         AI  0^     44,14  45,53 

9    -    Sauerstoff     =144             H^O       38,67  37,27 

|10  Mol.  Wasser       a«  480    '      ^             100.  99,27 

465,2 

Kenngott:  üebersiebt  1854^  185^. -T 

lieber  Kapnicit  s.  hauer:  a.  a.  0.  —  Städeler:  Ann.  Ch.  Pharm.  109,305. 

A I  u  m  i  a  n.  Ein  aus  zersetztem  Thonschiefer  der  Sierra  Almagrera  stammendes 
Mineral,  nach  UtendörfTer  ein  wasserfreies  Thonerdesiilfat  mit  38  p.  C.  Thonerde 
und  eine  Saizefflorescenz  vom  Ararat,  nach  Goebel  58,58  Schwefelsäure,  38,75 
Thonerde  und  2,78  Eisenoxydulsulfat  bestehend,  scheinen  Zweidrittelsulfat, 


A1S2  0«=|    Ar03        /' 


zu  sem. 

2S.=     64       =     SO»     60,9, 
Al  =     54,6  AlÖ«     39,1 

90  =   144  400. 

«6^,6 
Goebel:  Schwgg.  J.  60,401.  —  ütendörffer r  B.  b.  Ztg.  1858,  No.  7. 


272  Salbte. 

Der  bei  Tschermig  in  Böhmen  vorkommende,  dessen  Ammooiakgehalt  Wellna- 
auffand,  ist 

schwefelsaures  Thonerde- Ammoniak, 

Am»  AI  S«  O»  +  44  aq  «« I  ^sM)«  }  +  »«  «q. 

Ocfffltndett 

iS      =   <«8       Ä=        SO»  35,30  36,06 

AI    =     54,6            AlO^  11,31  11,60 

2Am  =     36             Am^O  5,74  5,70 

160      ==  256                    aq  47,65  48,39 

14aq     =  432  100.  101,75 

906,6 

De  Luca  fand  ihn  in  der  Soifetara  bei  Pozzuoli. 
Stromeyer:  Pogg.  Ann.  31,37. 

Anderweitige  Analysen:  Grüner:  Gilb.  Ann.  69,218.  —  LtmpadiuB:  £b. 
70,182.  74,303.  —  De  Luca:  G.  rend.  74,4  23.  —  Pfaff:  Hdb.  ajMÜ.  Ghem.  1,47. 

Kalialann« 

Unter  vulkanischen  und  Solfatarenproducten,  bei.Sieinkoiilenbränden,  u.  s.  w. 

Schwefelsaures  Thonerde-Kali, 

K2  AI  S*  0»6  +  24  aq  =  |  ^f^a^o^I  }  +  «4  aq. 

iS     =128  =    SO»  33,75 

AI  =     54,6  AlO»  10,81 

2K    =     78  K*0  9,95 

160    =   256  aq  45,48 

24aq  =   432  100. 
948,6 

Natronaiaun.  Zu  S.  Juan  bei  Mendoza  kommt  ein  Salz  iror,  welches  nach 
Thomson  37,7  S  0»,  12,4  AI  0»,  7,5  Na^  0  und  42,4  aq  enthält,  was  der  Formel 

Na2  AI  S*  0>6  +  20  aq  =  I  ^f  g^j  ^J^  J  +  20  aq 

entspricht.  Vielleicht  enihält  es  orsprünglich  24  aq. 

Nach  Shepard  klUne  faseriger  Natronalaun  auf  Milo  vor. 

Thomson  untersHchte  femer  ein  weisses  laseriges  Sulfai  anM  denr  südücliai 
Peru,  in  welchem  86,6  S  0^  22,55  Ad  0^,  t^85  Na^O  tmd  80»SI  aq.  Ist  vieUeiolit 
ein  Gemenge. 

Shepard:  Am.  J.  Sc.  16,203.  —  Thomson:  Ami.  of  N.  York  1828.  Phil.  Mag. 
1843. 

Magnesiaalann  (Pickeringitj. 

1.  Iquique.    Hayes:  Am.  J.  Sc.  47,360. 

2.  Bosjemansfluss,  Südafrika.    Stromeyer:  Pogg.  Ann.  31,137. 

3.  Utah,  N.  Amerika.    Smith:  Am.  J.  Sc.  (t)  18,372. 


Sulfate.  273 


4. 

3. 

3. 

Schwefelsäure 

36,32 

36,77 

38,85 

Thonerde 

«SIJ3 

11,51 

10,40 

Magnesia 

4,68 

3,69 

3,94 

Maoganoxydui 

0,43 

1,95 

2,12 

Kali 

— 

— 

0,20 

Wasser 

45,45 

45,74 

46,00 

99,01*) 

99,66**) 

100,51 

Diese  Salze  sind 

In  No.  2  ist  Mn  :  Mg  =  1  :  4,  in  No.  3  =  1  :  8,3. 

Manganalaun. 

Ein  haarformiges  Salz  aus  Südafrika  (Lagoa-Bai  oder  Bo3Jemansfluss) ,  ist  von 
Apjohn  (l.)  und  neuerlich  von  H.  Ludwig  (2.)  analysirt  worden. 

Apjohn:  Phil.  Mag.  12,103.  — Ludwig:  Arch.  Pharm.  (2.)  143,97. 


SO» 

AlO»         MnO        MgO       Am^  0         H^O 

t.          33,51 

10,65          6,60          0,36           —            48,15  =     99,27 

2.           35,90 

10,47          7,44           —            1,54          46,99  —   102,34 

Scheint 

:'■   .      *i    '''       ■    '-.^     ' 

• 

Mn  AI  S«  0«»  +  8  4  aq  -^  |  ^j^^^  JJ,  }  +  U  aq 

zu  sein. 

4S 

=* 

128         :t 

«.     SO^ 

34,57 

AI 

54,6 

AI  03 

11,08 

Mn 

»= 

55 

MaO 

7,68 

160 

!>in 

2o6 

aq 

46,  «7 

24aq 

"^ 

432 

« 

fOO. 

925,6 

Eldenalüun. 

(Federßlaun,  Haarsalz,  Halötrichfn.) 

1.  Björkbakkagärd,  Finnland.    Ai:p|)e:  AnaL  »f  Fin^ka  x^ij^  .1857. 

2.  Island  (Hversalt).    Forchhamm^r:  9^rz.  Jahresb.  23^1163. 

3.  Unnia,  Persien.    Silliman:  Dana  Min. 

4.  Mörsfeid,  Rheinbayern.    Rg. :  Pogg.  Ann.  43,399. 

5.  Solfatara  bei  Pozzuoli.     Scacchi:  Roth  Vesuv  324.    Zeilschr.  d.  geol. 
Ges.  4,162. 

1.  2.  3.  4. 


Schwefelsäure 

34,71 

35,16 

34,98 

36,03 

Thonerde 

13,33 

11,22 

11,00 

10,91 

Eisenoxyd 

1,23 

1,09 

Eisenoxydul 

6,23 

4,57 

9,46 

9,37 

Magnef?ia 

2,19 

0,23 

-iiali 

A 

—  ■        '     '              - 

0,43 

Wasser 

44,20 

45,63 

43,05, 

43,03 

98,47 
6  C1. 

100. 
*»)  Und  0,2  K  Gl 

99,58 

l. 

100. 

•)  Nebst  0,13  Ca  0  und  0, 

• 

Ram  meisberg,  Handb.  d.  Mineralclieinie.  II.  f  g 


274  Sulfate. 

Die  Hauptmasse  dieser  Bildungen  ist  wohl 

Fe  AI  S*  Ote  +  24  aq  =  {  ^^^^  ^\^  J  +  U  aq. 

4S     =   428  =8  0»     34,56 

AI   =     54,6  AlO»     H,07 

Fe  =56  FeO         7,75 

4  60    =  256  aq       46,62 

24aq   =   432  "7^^; 

926,6 

Bergbutter.  Ist  eine  SalzefYlorescenz  von  Sulfaten  von  Thonerde.  Eisen, 
Mangan,  Magnesia,  Kalk  und  Alkali. 

Irtysch,  Sibirien.    Brandes:  Schwgg.  J.  39,447. 
Saaifeld.    Klaproth:  Beitr.  6,340. 

Boussingaultit.  Ein  zwei-  und  eingliedrig  krystallisirtes  Salz  aus  dem  Ge- 
biet  der  Bors'äuresoffionen  von  Travale,  nach  Bechi  81,4  schwefelsaures  Ammoniak, 
7,2  schwefelsaures  Eisenoxydul,  4,5  schwefelsaure  Magnesia,  0,4  schwefelsaures 
Natron,  9,8  Wasser  enthaltend. 

Atti  dei  Georgofili:  X.  S.  4  0. 

Alaunstein« 

Verliert  erst  nahe  der  Glühhitze  Wasser  und  zugleich  einen  Theil  Schwefel- 
säure. 

Wird  von  ChlorwasserstolT-  und  von  Schwefelsäure  schwer  aufgelöst.  Nach 
schwachem  Glühen  löst  Wasser  Alaun  auf,  während  ein  in  Säuren  löslicher  Rück- 
stand (wesentlich  Aluminiumhydroxyd)  bleibt. 

Dolomieu,  Vauquelin  und  Klaproth  haben  nur  das  ganze  Gestein  (Alaunfels', 
welches  den  Alaunstein  enthält,  analysirt.  Erst  Cordier,  Collet  Descotils  und  Berthier 
versuchten  die  Analyse  des  krystallisirten  Alaunsteins,  welche  in  neuerer  Zeit  von 
mir  und  von  A.  Mitscherlich  wiederholt  worden  ist. 

4.  Tolfa.     a.   Cordier:   Ann.  Ch.  Phys.  9,74.    b.   Rammeisberg.     c.    A. 
Mitscherlich:  J.  f.  pr.  Ch.  83,464. 

2.  Muzay,    Ungarn,      a.    Rammeisberg.      b.    A.    Mitscherlich.      (Früher 
Berthier:  Ann.  Min.  (4j  2,459.) 

3.  Insel  Milo.    Sauvage:  Ann.  Min.  (4)  4  0,85. 


4. 

1 

2. 

3. 

a. 

b. 

c. 

a. 

b. 

Schwefelsäure 

35,50 

37,67 

38,63 

39,54 

39,43 

38,X7 

Thonerde 

39,65 

34,69 

37,42 

37,43 

37,69 

37,04 

Kali 

40,02 

40,58 

8,99 

40,67 

40,07 

14,60 

Natron 

— 

4,84 

0,48 

— 

Kalk 

— 

0,99*) 

0,48 

Wasser 

44,83 

47,06 

42,67 

42,66 

42,45 

13,09 

400.  400.  400,24        400.  400.  400. 

Diese  Analysen  sind  berechnet  nach  Abzug  von  Kieselsäure  (Quarz)  =  4 ,94  p.  C. 
in  4b.,  26,9  p.C.  in  2a.,  49,2  und  28,4  p.  C.  in  2b.,  49  p.  C.  in  3. 


»)  Worin  0,2»  Ba  0. 


Sulfate.  275 

Mit  einer  AusDahme  führen  diese  Analysen  zu  der  Vorstellung,  der  Alaunstein 
sei  eine  Verbindung  von  1  Mol.  schwefelsaurem  Kali,  i  Mol.  schwefel* 
saurer  Thonerde  und  2  Mol.  Aluminiumhydroxyd, 

(    K2  S  04 
K2  AP  S*  022  ^  6H^  Ö  ^  l    AI  S3  012 

I  SlHö  AI  06 

4  At.  Schwefel  =   128  =8  0^     38,66 

6    -    Aluminium  ==163,8         Al  0*     37,10 

2    -    Kalium  =78  K2  0       11,33 

22    -    Sauerstoff  =  352  H*  0       13,01 

6  Mol.  Wasser  =  108  TÖÖ^ 

829,8 

Schon  Cordier's,  noch  mehr  aber  meine  Analyse  ergiebt  für  den  Alaunstein  von 
Tolfa  einen  höheren  Wassergehalt  (bei  mir  nahe  den  anderthalbfachen) .  Bei  der 
mineralogischen  Gleichheit  des  römischen  und  des  ungarischen  Alaunsteins  kann 
aber  die  Zusammensetzung  nicht  verschieden  sein. 

Es  liegen  noch  Analysen  anderer  (um*einerj  Alaunsteine  vor,  die  zum  Theil 
wesentlich  abweichen. 

Montione.    Gollet  Descotils:  Ann.  Min.  1,319. 
Mont  Dore.    Cordier. 

Gleichenberg,  Steiermark.    Fridau:  Ann.  Gh.  Pharm.  76,106. 
Bei  der  Behandlung  des  erhitzten  Alaunsteins  mit  Wasser,  welches  der  Alaun- 
gewinnung  aus  ihm  zum  Grunde  liegt,  werden  die  2  Mol.  Hydroxyd  abgeschieden ; 
doch  löst  sich  etwas  in  der  Alaunlauge  auf,  macht  sie  neutral,  und  bedingt  das  An- 
schlössen des  Alauns  in  Würfeln  (kubischer  Alaun) . 

Lowlgit. 

Verhält  sich  wie  der  vorige,  verliert  jedoch  Wasser  und  Schwefelsäure  leichter 
und  löst  sich  besser  in  Säuren  auf. 

1.  Zabrze,    Oberschlesien.     Knollen   aus   der   Steinkohle,  V.  [G.   2,58. 
a.  Löwig:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  8,246.    b.  A.  Mitscherlich :  a.  a.  0. 

a.  b. 

Schwefelsäure  36,06  35,52 

Thonerde    -  34,53  35,66 

Eisenoxyd  —  0,70 

Kali  10,45  9,49 

Natron  —  0,40 

Wasser  18,96  18,23 

100.  TÖF! 

Hat  die  Zusammensetzung  des  Alaunsteins,  enthält  jedoch  ausserdem  3  Mol. 
Wasser,  |     K2  S  0^ 

K2  AP  S^  022  +  9H2  0  =  -j    AI  S3  0^2 

2H«  AlO»  , 
4  At.  Schwefel  =128       =     S  0^  36,21 


6    -   Aluminium       =  163,8  AI  0»  34,83 

2    -   Kalium  =     78  K2  0    10,63 

22    -   Sauerstoff        =  352  H2  Q    18,33 
9  Mol.  Wasser          =  162  |00. 

883,8 


■  +  3  aq. 


18» 


276  SulCate< 

Nach  A.  MUscherlich  verhält  sich  der  erhitzte  LöwigH  gefAi  Wasser  ganz 
anderH  wie  der  Alaunstein,  iasofem  jenes  nur  ecfawefelsaunee  Kali  aollöft  und  batisdi 

schwefelsaure  Thonerde  zurticklässt. 

Coqoimbit. 

Verwandelt  sich,  gleich  den  folgenden,  beim  Erhitzen  in  rothes  Eisenoxyd. 
Löslich  in  Wasser. 

Coquimbit  von  Copiapo,  Chile,    a.  U.  Rose:  Pogg.  Ann.  27,309.    b.  filake: 
Dana  Min. 
Die  Analyse  nach  Abzug  von  kleinen  Mengeu  Kalk«  und  Magnesiasulfat   und 
Kieselsäure. 

a.  b. 

Schwefelsäure  43,53  41,75 

Eisenoxyd  26,80  29,10 

Wasser  29,67  29,15 

100.  400. 

Normales  schwefeHaures  Eisenoxyd  mit  9  Mol.  Walser, 

FeS3  0i2+  9  aq 

3  At.  Schwefel  =     96  =     S  0^  42,70 

2    -   Eisen  =112         Fe  0^  28,47 

12    -   Sauerstoff  =192  aq    28,83      . 

9  Mol.  Wasser  =   162  |oo. 

562 

Unzweifelhaft  gehört  hierher  ein  Theil  der  als  Misy  bezelehneten  seetmdlres 
Bildungen  in  den  alten  Bauen  des  Rammeisbergs  bei  Goslar.  (Vgl.  Borchers  und 
Ulrich:  B.  h.  Ztg.  1854,  282.)  Ein  änderer  Theil  aber  besteht  aus  basischen  Sul- 
faten (s.  Misy). 

CoplApit 

Begleiter  des  vorigen.  Die  Analyse  H.  Rose's  (a.  a.  0.),  naeh  Abzug  von  18,45 
p.c.  Bittersalz,   0,19  Gyps  und  2  p.  C.  Kieselsäure,  führt  auf  ein  basisches  Sulfat. 

Fei  S»  0"  +  « 3H2  0  -  |  »f^«  g  » '»j  ^  ^  ^^ 

Gefunden 
öS        =    160  =     S  03  41,93  41,59 

iFe     =224  Fe  0^  33,54  33,59 

210    —  336  H^O    24,53  24,82 

13112  0:^234  ^töö;  1^^: 

954'  '         '■ 


Ettringit.  -     ' 

Soclisgliedrige  KrVstalle  au^  Rälkeinschlüssen  der  Lava  von  Ettringen  im  Laacher 
Seegehiet,  V.  G.  1,75. 

Schwillt  V.  d.  L.  auf,  9<^hmilzt  abel*  nicht. 

Lost  sich  in  Wasser  Iherfweise,  in  Säuren  vollständig.  ' 

Knthält  nach  Lehmann:    16,64  S  0^  7,76  AI  0«,  27,27  Ca  O,  45,82  aq. 

Jahrb.  Min.  1874,  273. 

Die  Analyse  ergiebt  die  Mol.  AI  0>  :  6Ca  0  :  38  0^  :  33H2  0. 


Sulfate.  277 

Eupfersammterz. 

Ein  Mineral  dieses  Namens  von  Moldava  im  Banat  besteht  nach  Percy  aus 
U,92S03,  H,32A103,  4J9Fe03,  47,94Cu  0,  23,34  aq. 
Phil.  Mag.  (3)  36,4  00. 

Dunkelgelbe  Masse  feiner  Rrystalle,  aus  dem  Rammelsberg  bei  Goslar.  Analyse 
von  List:   Ann.  Ch.  Pharm.  74,239. 

Danach 

Fe«  S»  0»»  4- HH»  0  «  {  3jf  g  J"}  +  8  aq 

Gefunden 
9S       =  288  =     S  0^*6,24  47,4« 

8Fe     =448         Fe  OM  1,08  41,00 

390       =  624  H^  0    12,71  11,85 

HH20  =  J^  TÖO!  fjDO.») 

1558 

Stjptlcit. 

Gelbgrüne  faserige  Aggregate«  ans  mikroskopischen  Krystallen.  Dieses  Salz, 
von  Copiapo,  wird  nach  H.  Rose  vpn  Jcaltem  Wasser  unter  Abseheidung  eines  noch 
basischeren  zersetzt. 

1.  H.  Rose:  s.  Goquimbijt. 

2.  Smith:   Am.  J.  Sc.  {%)  IS, 372. 

3.  Tobler:   Ann.  Ch.  Pharm.  96,383. 

1. 
Schwefelsäure         31,12 
Eisenoxyd  31,45 

Wasser  37,45 


2, 

3. 

30,24 

31,49 

31,78 

31,B9 

38,e>0 

.36,82 

100,20 

loo:    ■ 

Isj 


100. f*) 

Fe  S2  09  +  1 0H2  0  =  I^Jf  J'  jr}  +  27  aq 

2S       *=  :.64  =iS  03-3^,6   ' 
2Fe     =112  Fe  03  32,0 

90       —  144  H^O    36,0 

10HVö=  180  \ 


5Q0        ,       , 


V 


Hierher  gehören  femer :  .    ,  ;;» 

4.  Chile.    (Fibroferrit.)    Prideaux:   L.  Ed.  phlhM«g. -4.84*1 , 

5.  Desgl.    Field:  Qu.  J.  Ch.  Soc.  14,156.  ,,     > 

6.  Palliares,  Dept.  du  Gard.    Pisani:   C.  rend.  59,911. 


».  ■ 


*)  Nach  Abmg  von  17,ft5  Magne^süMt,  MS  Zf^ksdlj^t  \in(iil,ii  K^li^lfät. 
♦*)  Nach  Abzug  von  8,62  Bittersalz  wsätyü  Gyp*;         '   ♦  :    r.>     . 


278  Sulfate. 


4. 

5. 

6. 

Schwefelsäure 

28,9 

31,94 

29,72 

Eisenoxyd 

34,4 

31,89 

33,40 

Wasser 

36,7 

35,90 

36,88 

100.  99,73  100. 

Das  von  Field  untersuchte  Salz  verliert  bei  ^00°  Vio  ^^^  Wassers.    Durch  Be- 
handlung mit  warmem  Wasser  scheidet  sich  ¥e^  S  0^  -j-  3H2  0  ab. 

Baimondit. 

Diesen  Namen  erhielt  ein  in  gelben  Bl'attchen  krystallisirtes  Eisensulfat  aus  einer 
Zinnsteingrube  in  Bolivia  (1.). 

Aehnlich  zusammengesetzt* ist  ein  Karphosiderit  (2.)  genanntes  aus  Grönland. 

1.  Rübe:  B.  h.  Ztg.   1866,  149. 

2.  Pisani:   C.  rend.  58,242. 


1. 

2. 

Schwefelsäure 

36,08 

31,82 

Eisenoxyd 

46,52 

49,88 

Wasser 

17,40 

18,30 

100.  100. 

3S        =     96  =    S  03  34,99 
4Fe      =  224         Fe  0^  46,64 
150       =  240  H^O    18,37 

7H2  0  =  126  J^, 

686 

Diese  Formel  ist  wenigstens  der  möglichst  einfache  Ausdruck. 

Apatelit.     Ein  gelber  Ocker  von  Auteuil  bei  Paris   enthält  nach  Meillel 
42,9  S  03,  53,3  Fe  0^  3,96  H2  0. 

Vitriolocker.    Nach  Berzelius  findet  sich  zu  Fahlun  neben  Botryogen  ein 
basisches  Sulfat 

Fe2S09+6H2  0  =  |g;^J^^«  | -f- 3  aq. 

S.  Botryogen. 

Eisenocker.  Viele  sind  lediglich  Eisenhydroxyd  (s. Brauneisenstein) .  Manche 
enthalten  basisches  Eisenoxydsulfat.    Z.  B.  Goslar.  Jordan:  J.  f.  p.  Ch.  9,95. 

Modum,  Norwegen.    Scheerer:  Pogg.  Ann.  45,188. 

Pissophan.    Grubenwasserabsätze  von  Garnsdorf  bei  Saalfeld,  Gemenge  von 
Thonerde-  und  Eisenoxydsulfaten. 

0.  Erdmann:  Schwgg.  J.  62,104. 

Boemerit 

Löst  sich  in  Wasser  unter  Absatz  eines  gelben  krystallinischen  Pulirers  auf. 
Die  Auflösung  enthält  beide  Oxyde  des  Eisens. 


Sulfate.  279 

Ist  Tschermak^s  Versuchen  zufolge  vielleicht 

(Fe,  Zn)  Fe  S^  Ol«  +  1 2  aq  =  {  ^^^3  ^'^  |  +  i  2  aq 


wobei  E  =  2Zn  :  7Fe. 

Tschermak:  Wien.  Ak.  Ber.  26,272. 


t 

Gefunden 

4S 

—   <28     =;= 

S03  4<,56 

41,88 

2  Fe 

—   H2 

FeO    20,78 

21,22 

JFe 

—     43,5 

FeO      7,27 

6,44 

fZn 

—      U,5 

ZnO      2,34 

2,03 

160 

—  256 

aq    28,05 

28,43 

I2aq 

—  216 

«00. 

100. 

770 

Die  bräunlichgelben  Krystalle,  aus  dem  Rammeisberg  bei  Goslar,  sind  leider 
nicht  rein ;  Grailich  macht  auf  ihre  Aehnlichkeit  mit  Coquimbit  aufmerksam,  welcher 
allerdings  dort  gleichfalls  vorzukommen  scheint. 

Botryogen.  Kommt  mit  Gyps  und  Bittersalz  in  der  Grube  von  Fahlun  vor, 
enthält  ebenfalls  beide  Oxyde  des  Eisens,  aber  auch  5,7 — 8,9  p.  C.  Magnesia,  und 
ist  vielleicht  mit  dem  Roemerit  identisch. 

Berzelius :  Pogg.  Ann.  12,491. 

Toltait 

Breislak  und  Scacchi  fanden  unter  den  Fumarolenbildungen  der  Solfatara 
schwarze  reguläre  Oktaeder,  welche  in  Wasser  löslich  sind,  und  beide  Oxyde  des 
Eisens  enthalten.  Dufrenoy  giebt  darin  35,67  S  0^  28,69  Fe  0,  3,27  AI  0\ 
5,47  K^  0  und  1 5,77  aq  an,  hat  aber  die  Bestimmung  des  Fe  0^  unterlassen. 

Abich  hat  künstlich  ein  ähnliches  Salz  erhalten,  dessen  Zusammensetzung 


sich  nähert. 


{3?esSI}+3*'«  «'«"+«««*» 


Abich:   B.  h.  Ztg.  1842,  No.  17.   —   Dufrönoy:  Ann.  Min.  (3)   9,165.  — 
Scacchi:   Ztsch.  d.  geol.  Ges.  4,163. 

Jarosit. 

Gelbbraune  Krystalle,  angeblich  denen  des  Alaunsteins  gleich,  aus  dem  Barranco 
Jaroso  der  Sierra  Almagrera  Spaniens,  V.  G.  3,256. 

1.  Th.  Richter:   B.  h.  Ztg.  1852,  No.  5. 

2.  Ferber:   Ebend.  1864. 


1. 

2. 

Schwefelsäure 

28,8 

31,76 

Eisenoxyd 

52,5 

49,24 

Thonerde 

1,7 

1,25 

Kali 

6,7 

5,90 

Natron 

— 

0,80 

Wasser 

1 

9,2 

11,25 

98,9  100,20 


i»o  hätte  man 


280  Sulfate. 

Wäre  der  Jarosit,  wie  die  Form  vermuthen  lässt,  analog  dem  Aiaimsleiii, 

K2 ¥eä  S*  02*  +  6H2  0  =  ^    FeS^O« 

2H6FeOß 

4S        =  128  =    S03  31,93 

6Fe      =  336     •  Fe  0»  47,91 

2K       =  78         K^O       9,38 

220       =  352         H^O     10,78 

6H20=  108                 TÖÖT" 

1002 
während  No.  2  eher  auf 

(  3K2  S  0* 
K2  Fe»  S5  02S  4-  8H2  0  =  -^  4Fe  S^  0*2 

1  SHöFeO« 
führt. 

Gelbeisenerz. 

Secundärbildungeo  aus  Schwefelkies. 

1 .  Roloseruk  bei  Bilin.  Aus  Braunkohle.  Hammelsberg:  Pogg.  Ana.  43, 1 32 

2.  Mod um,  Norwegen.    Aus  Alaunschiefer.    Scheerer:  Eb.  i5,l88. 


1. 

2. 

Schwefelsäure 

32,11 

32,45 

Eisenoxvd 

46,73 

49,63 

Kali 

7,88 

— 

Natron 

5,20 

Kalk 

0,64 

— 

Wasser 

13,56 

13,11 

100,92 

100,39 

1.  == 

K^  Fe» 

S*  02S  4-  9H2  0 

2.   — 

Na2  Fe®  S^^  0^^  -f-  9lP  0 

No.  1  kommt  dem  Jarosit  sehr  nahe 

• 

Bartholomit.    Gelbe  Knollen  aus  Westindien,  nach  Cleve  41,8  Sclmefel- 
säure,  24,3  Eisenoxyd,  18,2  Natron,  8,7  Wasser  enthaltend,  und  der  Formel 

(6NVS0*4-{^SgSr})+*aq 

«ntspreohead. 

Am.  J.  Sc.  (3)  4,236. 

•Vrttiisalftite. 

Diese  Secundärbildungen  von  Joachimsthal  sind  noch  sehr  wenig  bekannt,  zum 
Theil  auch  wohl  Gemenge. 

1.  üranblüthe.  Gelbe  und  orangefarbige  Schappen  «nd  Nadeln.  Lindaker: 
Vogl  Gangverhältnisse  und  Mineralreichthnm  ioachimsthals.  TepUtz, 
1857. 

2.  üranocker.   Orangeroth.  Ders. 

3.  üranocker.   Gelb.    Ders. 

4.  Uran  Vitriol.  Gelbe  mikroskopische  Krysidlft.  Dauber:  Pogg.  Ann. 
92,251. 


Chromate.  281 


5.  Johaanit.  Grün.  Lindaker. 

6.  Basisches  Sulfat.  Kugelige  Aggregate.   Ders. 

7.  Urangrün.  Ders. 


1a.               Ib. 

2. 

3.                4. 

Schwefelsäure 

13,06          17,36 

10,16 

7,12             4,0 

Uranoxyd 

67,85          62,04 

66,05 

p 

70,93          79,9 

Eisenoxyd 

0,17              — 

0,86 

0,41            — 

Kupferoxyd 

—                         by%i 

\ 

0,23           — 

Kalk 

0,61               — 

2,62 

—             — 

Wasser 

17,69          15,23 

1 

20,06 

20,88          14,3 

99,38          99,84 

( 

99,75 

99,57          98,2 

5.                6a. 

6b. 

7. 

Schwefelsäure 

20,02          12: 

.34 

12,12 

20,03 

üranoxyd     \ 
Uranoxydul  / 

67,72          79,50 

79,69 

36,14 

Kupferoxyd 

6,00 

— 

2,24 

6,55 

Eisenoxydul 

0,20            0, 

12 

0,36 

0,14 

Kalk 

—               <, 

66 

0,05 

10,10 

Wasser 

5,59            5, 

49 

5,25 

27,16 

99,53  99,11  99,71        100,12 

Vorläufig  muss  man  sich  wohl  jedes  Ürthells  über  die  chemische  Natur  dieser 
aus  Uranpecherz  henrorgegangenen  Bildungen  enthalten. 

M  edjidit.   Nach  L.  Smith  ein  Uranoxyd-Kalksulfat,  welches  das  uranpecherz 
von  Adrianopel  begleitet. 
S.  Liebigit  (Cart)önate). 


Chromate. 
Bothbleierz« 

Decrepitirt,  färbt  sich  dunkel,  schmilzt  v.  d.  L.  lind  reducirt  sich  auf  Kohle  zu 
Bleikörnem  in  einer  graugrünen  Schlacke.  Mit  den  Flüssen  gtebi  es  gelbe ,  in  der 
inneren  Flamme  grüne  Gläser,  mit  Soda  auf  Platin  eine  gelbe  Salzmasse. 

Mit  Chlorwasserstoffsäure  erhitzt ,  entwickelt  es  Chlor ,  ^ebt.  eine  jgrüne  Auf- 
lösung und  einen  Absatz  von  Chlorblei ;  Zusatz  von  Alkohol  beschleunigt  di^  Zer- 
setzung. In  ^Ipetersäure  löst  es  sich  schwierig  mit  gelber  Farbe  auf.  Kalilauge 
färbt  es  zuerst  rothbraun  und  löst  es  dann  auf. 

Vauquelin  entdeckte  im  sibirischen  Rothbleierz  das  Chrom  und  gab  die  erste 
annähernde  Analyse,  der  eine  solche  von  Thenard  folgte.  Richtige  Resultate  erhielten 
«rst  Pfaff  {{.)  und  Berzelius  (2.). 

Berzelius:  Schwgg.  J.  22,54.— Plaff;  Eb.  18,72. 


1. 

2. 

Chromsäure 

31,72 

31,5 

Bleioxyd 

67,91 

68,5 

99,63  100. 


282  Chromate. 

Normales  chromsaures  Blei, 

Pb  Cr  0* 

\  At.  Chrom         =     52  =   I6J0  =  Cr  0^30,96 
{     -   Blei  =  207  =  64,09  Pb  0    69,04 


4    -   Sauerstoff    =     64  =    19,81  |oo. 

322         100. 

Melanochroit. 

Verhält  sich  wie  Rothbleierz. 

Nach  Hermann  ist  der  Melanochroit  von  Beresow  zweidrittel  chromsaures 
Blei. 


Pb3Cr^O«  =  {^;^CjO^} 


Gefunden 

2  At.  Chrom  =    101   =  Cr  0»  23,02  23,  Jl 

3  -   Blei  =  621  Pb  0    76,98  76,69 
9    -    Sauerstoff    =    Ui                   |00.                      100. 

869 

Hermann:   Pogg.  Ann.  28,162. 

yanqnelinit. 

Schwillt  V.  d.  L.  auf  Kohle  etwas  an  und  schmilzt  dann  unter  starkem  Schäumen 
zu  einer  dunkelgrauen  glänzenden  Kugel,  die  von  MetallkÖmern  umgeben  ist.  Giebt 
mit  den  Flüssen  grüne,  im  Reductionsfeuer,  besonders  auf  Zinnzusatz,  rothe  Glaser. 

Mit  Salpetersäure  bildet  er  eine  grüne  Auflösung  und  einen  gelben  Rückstand. 

Nach  Berzelius  ist  der  Vauquelinit  von  Beresow  eine  Verbindung  von  f  Mol. 
zweidrittel  chromsaurem  Kupfer  und  2  Mol.  zweidrittel  chrom- 
saurem Blei, 


Gefunden 

2  At. 

Chrom        —   104      — 

Cr  03  27,57 

28,33 

2    - 

Blei             —  4U 

Pb  0    61,48 

60,87 

\     - 

Kupfer        —     63,4 

Cu  0    10,95 

10,80 

9    - 

Sauerstoff  —   144 

100. 

100. 

725,4 

Berzelius:  Schwgg.  J.  30,398. 

S.  femer  Laxmannit- (Phosphate  mit  Chromaten). 

Jossait  von  Beresow  reagirt  nach  Plattner  auf  Chrom,  Blei  und  Zink. 

Breithaupt:   B.  h.  Ztg.   1858,  No.  7. 


Molybdate.  283 


Moly  b  date. 
Gelbbleierz. 

Decrepitirt,  färbt  sich  dunkler,  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle,  Bleikörner  und 
einen  gelblichen  Beschlag  bildend.  Mit  Bora^  auf  Platindraht  ein  gelbliches ,  kalt 
farbloses ,  in  der  inneren  Flamme  schwarzes  Glas ,  welches  nach  dem  Ausplatten 
grünlich  und  dunkel  gefleckt  erscheint.  Phosphorsalz :  ein  gelbgrünes,  kalt  blasseres^ 
in  der  Reductionsflamme  dunkelgrünes  Glas.    Mit  Soda  BleikÖmer. 

Chlorwasserstoffsäure  bildet  Chlorblei  und  eine  grüne  Auflösung.  Salpetersäure 
scheidet  ein  gelbes  Pulver  ab^  welches,  mit  Zink  und  verdünnter  Schwefelsäure  be-* 
handelt,  schön  blau  wird. 

Das  von  Jacquin  und  Wulfen  zuerst  beobachtete  Gelbbleierz  aus  Rämthen  ana^ 
lysirte  Klaproth  (1796),  später  Macquart,  Hatchet,  Goebel  u.  A. 

1.  Bleiberg,   Kämthen.     a.   Goebel:    Seh wgg.  J.  37,74.     b.  Melling:   In 

meinem  Labor,    c.  Parry:   Phil.  Mag.  4  847.*) 
%.  Grube  Azulaques  bei  la  Bianca,  Zacatecas,  Mexiko.    Bergemann:  Pogg. 

Ann.  80,400. 
3.  Phoenixville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien.    a.  Crelbes.    b.  Rothes.   V.  G. 
6,95.    Smith:   Am.  J.  Sc.  (2)  20, «42. 


4. 

2. 

3. 

a. 

b. 

c. 

a.               b. 

Vanadinsäure 

— 

— 

—               1,28 

Molybdänsäure 

40,5 

40,29 

39,30 

37,65 

38,68          37,47 

Bleioxyd 

59,0 

60,90 

60,35 

62,35* 

60,48          60,30 

99,5        t01,19  99,65        100.  99,16  99,05 

Normales  molybdänsaures  Blei, 

Pb  Mo  04. 
1  At.  Molybdän  =     92  =  Mo  0^  38,57 
1     -   Blei^  =207  Pb  0    61,43 

4    -   Sauerstoff  =^     64  <00. 

363 

Kalkhaltiges  Gelbbleierz.     Nach  Domeyko  kommt  in  Chile  eine  iso- 
morphe Mischung 


/  2Pb  Mo  OM 
\    Ca  Mo  0*  / 

krystallisirt  vor. 

Ann.  Min.  1 

[4)  3,15. 

Gefunden 

3Mo  =:=  276 

—  Mo  03  45,54 

46,42 

2Pb   =  414 

Pb  0    48,39 

47,00 

Ca    —     40 

Ca  0      6,07 

6,88 

120     =   492 

400. 

100. 

922 

*)  Ein  geringer  Vanadingehalt  ist  von  mir  und  von  Wöhlcr  beobachtet  worden.  Ann. 
Ch.  Pharm.  4  02,883.  Das  Gelbbleierz  von  Ruskberg  im  Banat  und  das  von  Phoenixville  ist 
nach  Schrauf  chromhaltig.    Proc.  R.  Soc.  49,454. 


284  Wolframiate. 

Anhang.  In  einem  Mineral  von  Paramorico  bei  Pamplona,  Süd-Amerika,  fand 
Boussingault  10  p.C.  Mo  0^,  1,2  Cr  0^,  4,3  P^  0*,  2,9  C  0^,  73,3  Pb  O,  1,3  Cl, 
7,6  Fe  03,  AI  0^,  Si  0^. 

Ann.  Ch.  Ph.  45,325. 


Wolframiate. 

Scheelit. 

SchmilEt  V.  d.  L.  an  den  Kanten.  Borax:  Im  OxydatioHsfeuer  ein  farbloses 
Glas,  welches,  bei  sUrker  Hitze  geschmolzen,  klar  bleibt,  nach  dem  AnwürmeD  aber 

trübe  wird ;  vollkommen  gesättigt ,  wird  es  Jt^eim  Abkühlen  milchweiss  and  kryatai- 
linisch ;  im  Heductionsfeuer  zeigt  es  auch  auf  Zinnzusalz  keine  Firbung.  Phosphor- 
salz :  Im  Oxydationsfeuer  eine  (arblose ,  im  Heductionsfeuer  heiss  gelbe  oder  griin» 
tiche ,  kalt  blaue  Perle ,  welche  bei  Zinnzusatz  dunkler  wird.  Nach  y.  Kobell  giebt 
mancher  Scheelit  mit  Phosphorsalz  in  der  innem  Flamme  ein  bräunli^es  oder  graues 
Glas ,  weiches  durch  Zinn  blau  erscheint.  Plattner  will  mit  geschmolzenem  Phos- 
phorsalz in  der  offenen  Rohre  schwache  Fluorreaction  beobachtet  haben. 

Wird  durch  Erhitzen  mit  Säuren  zersetzt ;  es  scheidet  sich  gelbe ,  in  'Alkalien 
lösliche  Wolframsäure  ab. 

Scheele  entdeckte  1781  in  dem  grauen  Tungstein  von  Bispberg  die.  Wolfram- 
säure. T.  Bergman  undD'Elhuyar  beschäftigten  sich  mit  ihm;  Klaproth  lieferte  1800 
die  erste  brauchbare  Analyse,  welche  fierzelius  1815  bestätigte. 

1.  Schlacken wald.    a.  Klaproth.    b.  Buchholz  und  Brandes:  Schwgg.  J. 
30,285. 

2.  Zinnwald.    Dieselben. 

3.  Neudorf  bei  Harzgerode.    Röthlich,  V.  G.  6,03.    Rammeisberg:  Pogg. 
Ann.  68,514. 

4.  Riesengrund   im  Riesengebirge.    Himmelbach:    Ztschr.  d.  geol.  Ges. 
15,607. 

5.  Framont.    V.G.  6,05.    Delesse:  Bull.  g^l.  (t)  10,17. 

6.  Österstorgrufva,  Wermland.    Berzelhis:  Afhandl.  i.  Fis.  4,305. 

7.  Katherinenburg.  Gelb,  V.G.  6,071.  Ghoubine  :  Ann.  Min. Russ.  4  841. 

8.  Huntingdon,  Connecticut.    Bowen:  Am.  J.  Sc.  5,113. 

9.  Bangh-Grube,  Cabarrus  Co.,  Nord  Carolina.    Genth:  ib.  (J)  tS^^SJ. 
10.   Grube  Llamuco,  Coquimbo,  Chile.  Grün.  Domeyko :  Ann.  Min.  (4j  3,  4  5. 

la.  4.  5.  6.  9.  10. 

Sn  02  0,13 

Wolframsäure        81,5  80,1  80,35  80,42  79,5t.'  76,3« 

Kalk  18,5  19,3  19,40  19,40  19,31  48, «0 

100.  99,4  99,75  9^,8t  PeO»0,18  — 

CuO    0,08  3,31 

99,22  97,83 

Normaler  wolframsaurer  KaH, 

Ca  W  0^ 
1  At.  Wolfram     =   184  =  W  0^  80,55 
1     -    Calcium       =40  Ca  0    19,45| 

4    -  Sauerstoff  =     ^4  )  qq 

288       -  ' 


Wölframiate.  285 

Die  Analyse  No.  1 0  läs^  tnoht  erkennen,  ob  hier  eine  isomorphe  Mischung  vor- 
liegt, weil,  aneh  den  Verlust  =  W  0*  gesetzt,  W  :  R  =  1  :  1,08  At.  ist. 

lieber  den  Fluor-  und  Chiorgebalt  des  erzgebirgischen  Sch^ehCs  6.  Breithaupt  : 
Schvvgg.  J.  54,130.  ♦ 

Der  Scheelit  von  Traversella  und  von  Gumberland  eiltlräU  ehie  spektralanalytisch 
nachweisbare  Spur  Didym. 

Horner:   Gh.  News  28,282. 


T»' 


Scheelbleierz. 

Schmilzt  V.  d.  L.  ziemlich  leicht  und  erstarrt  krystallinisch.  G|ebt  auf  der 
Kohle  Bleibeschlag,  mit  Soda  Bleikörner»  Mit  Borax  ein  Carbloses.^  in^der  inneren 
Flamme  gelbliches ,  beim  Erkalten  graues  oder,  nach  längerem  Blasen,  dunkelrothes 
Glas.    Mit  Phosphorsalz  in  der  inneren  Flamme  eine  blaue  Perle. 

Verhält  sich  gegen  Salpetersäure  ähnlich  dem  Scheelit.   Ist  in  Kalilauge  löslich. 

Anaivsen  des  Scheelbleierzes  von  Zinnwald  : 

1.  Lampadius:   Schwgg.  J.  3f,254. 

2.  Kerndt:   J.  f.  pr.  Gh.  42,  HS. 


1. 

2. 

VVolframsäure 

54,7» 

51,73 

Bleioxyd 

48,95 

46,00 

Kalk 

— 

1,39 

Eisen  (Mn)oxydul 

0,47 

100.  99,59 

Normales  wolframsaures  Bei, 

PbWO*. 

1  AI.  Wolfram       =  184  =    VV  0»  51,0 
I    -  Blei  ^  207  ?b  0'  49,0 

4    -   Sauerstoff      =i=     64 


;ioo. 


, .  1  '« 


i55 

Wolfram. 


♦    V 


Schmilzt  V.  d.  L.  schwer  zu  einer  magnetischen  krystallinischen  Kugel.  Giebt 
luit  Phosphorsalz  in  der  inneren  Flamnie  eine  rothe  (die  eisenhaltige^  Mfsdhungen) 
und  auf  Zinnzusatz  grüne  Perle.    Mit  Bod^'  Mahganreaction. 

Wird  von  Säuren,  jedoch  etwas  scthver,  ünt^r  Abscheidung  von  gelber  Wolfram- 
sUure  zersetzt*).  Auch  dnrCht  K^hen  mit  Kalilauge  erfolgt  Ersetzung ,  die  jedoch 
nie  vollständig  ist.  .  „     '^ 

Der  Wolfram  wurde  zuerst  von  den  Brüdern  J.  und  F.  D'Elhuyar  1785  unter- 
sucht, welche  in  ihm  die  von  Scheele  im  Tungstein  eatdeckt^  Säure  auffanden. 
Klaproth,  Wiegleb,  Gmelin,  Vauquelin  versuchten  sich  an  ihm,  bis  Berzelius  1815 
die  erste  genauere  Apalyse  lieferte.  ,  ^ 

Alle  Ab'finderungen  sind  Wotframiate  von  Sisen-  und  Manganoxydiil.  Nur  das. 
letzte  ist  für  sich  bekänriti 

{     !    A.  Hübnorit,  »•  / 

Schwarz,    roth  durchsichtig,  V.  G,  7^9   (1^,14   Breitl^auptJ.     y9h  piolle   im 
Mainoth-Districl,  Nevada,  ge^undep.   Von  Credner  ähalysirt.  ' 
Jahrb.  Min.   I86ß,  87. '      ,  '  '! 

*)  S.  weiterhin.         '    ^^-         -         ''     '      ''i'*  .    >  •,  .,,     ■ 


286  Wolframiate. 

Normales  wolfraiiisaures  Manganoxydul,  MnWO*. 

Gefundea 
\  At.  Wolfram    =  484  =   W  0^     76,9  76,4 

\    -    Mangan      =55         MnO      23,1  >3,4 

4    -   Sauerstoff  =     64  TÖÖ7"  99,8 

303 

B.  Manganreiche  Kifchongen. 

1.  Bajewka  bei  Katharinenburg.    V.  G.  7,357.      Kulibin:    Des  Cloizeaux 
Ann.  Ch.  Ph.  (4)  18. 

2.  Schlacken waid.    Knstallisirt.    Philipp:  In  mein.  Labor. 


\.               •     2. 

Wolframsäure 

74,63              73,60 

Manganoxydul 

20,96              22,24 

Eisenox^ 

ydul 

2,12                 3,74 

Kalk 

1,31                 — 

98,92              99,58 

Atomverhältniss. 

Fe  : 

Mn        Ca  :  Fe 

in  1. 

—   1    : 

9,8          4:5 

-  2. 

—   \    : 

6 

No. 

\  ist  alsc 

/       Fe  W  OM 
^  \  1 0Mn  W  0*  / 

No. 

2 

/     Fe  W  0*  \ 
\  6Mn  WO*/ 

Die  Abänderung  von  Schlackenwatd  hatte  ich  schon  früher  untersucht  und  5,4 
und  7,2  p.  C.  Eisenoxydul  gefunden;  jedoch  waren  die  feinen  braunrothen  Nadeln 
nicht  ganz  rein. 

Pogg.  Ann.  84,154. 

C.  Mitüere  MifchungeD. 

Gewisse  Abänderungen  entsprechen  der  Formel 

/  2Fe  W  0*  \ 

\  3Mn  W  OM 

5  At.  Wolfram    =  920  =    W  0»     76,47 

3    -   Mangan      =165         MnO       14,04 

2    -   Eisen  =112  Fe  0        9,49 

20    -   Sauerstoff  ==  320  7ÖÖ^ 

1517 

1.  Zinnwald.  a.  V.  G.  7,191.  Graf  Schaffgotsch:  Pogg.  Ann.  52,475. 
b.  V.  G.  7,23.  Kemdt:  J.  f.  pr.  Ch.  42,81.  c.  Schneider:  Hb.  49,321. 
d.  Reuter:  In  mein.  Labor. 

(Ausserdem  d'Elhuyar.  —  Ebelmen:   Ann.  Ch.  Ph.   (3)   8,505.  —   Kussin: 
Mitthlg.  — Weidinger:  iahresb.  1855,  963.) 

2.  Altenberg,  Erzgebirge.  V.  G.  7,20.    Kemdt. 

3.  Schlacken wald.  V.  G.  7,48 — 7,53.    Kemdt. 

4.  Gmbe  Neubescheert  Glück,  Freiberg.    Derb,  V.  6.  7,23.    Kemdt. 

5.  Lockfell,  Cumberland.    Derb,  Y.  G.  7,24.    Kemdt. 


Wolfratniate.  287 

6.  HuntingdoD,  Goan.    Faserig-stänglich,  V.  G.  7,4i — 7,48.    Kerndt. 

7.  Trumbull,  Cono.    Derb,  V.  G.  7,22 — 7,27.    Kerndt. 

r  2. 

a.  b.  c.  d. 


Wolframs'äure 

(75,50) 

75,62 

76,01 

76,08 

75,43 

Manganoxydul 

U,98 

14,85 

13,90 

13,48 

14,90 

Eisenoxydul 

9,52 

9,55 

9,81 

10,06 

9,65 

100. 

100,02 

CaO  1,19 
100,91 

99,62 

99,98 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Wolframsäure 

75,68 

75,83 

(75,96) 

75,47 

(75,76) 

Manganoxydul 

U,30 

14,56 

14,50 

14,26 

14,49 

Eisenoxydul 

9,56 

9,24 

9,54 

9,53 

9,75 

99,54  99,60        100.  99,26        100. 

Hierher  gehört  wohl  auch  der  Wolfram  vom  Münz-ErbstoUn  bei  Freiberg,  der 
nach  Richardson  1  4,75  Mn  0  und  11,2  Fe  0  enthält. 

Richardson:  Phil.  Mag.  1835.  — Zerrenuer:  B.  h.  Ztg.  1869,  No.  50. 


D.  Eisenreiche  Mifchangen 

• 

Am 

häufigsten 

/    Mn  W  04  \ 
\  4Fe  W  0*  / 

5  At. 

Wolfram 

i    —  920  — 

WO» 

76,37 

4    - 

Eisen 

—  224 

FeO 

18,96 

1    - 

Mangan 

—     55 

MnO 

4,67 

20    - 

Sauerstoff  =320 

100. 

1519 

1.  Neudorf  bei  Harzgerode.    a.  V.  G.  7,22.    Kemdt.    b.  Schneider. 

2.  Grube  Glasebach  bei  Sirassberg,  Harz.    Schneider. 

3.  Grube  Neuhaus  Stolberg,  daselbst.    Petzold:  Pogg.  Ann.  93,474. 

4.  Ehrenfriedersdorf.      a.    Graf   Scbaffgotsch.      b.    V,    G.    7,50 — 7,54. 
Kemdt. 

5.  Chanteloup,  Limoges.    V.  G.  7,48 — 7,51.    Kemdt.     (Auch  Ebelmen: 
s.  oben.) 

6.  Godolphin's  Ball,  Cumberland.  V.  G.  7,23.    Kemdt. 

7.  Montevideo,    a.  Graf  Scbaffgotsch.    b.  V.  G.  7,51.    Kemdt. 

8.  Nertschinsk.  V.  G.  7,60.    Kemdt. 

9.  Bangle-Grube,  Gabarms  Co.,  N.  Carot.    Genth.    S.  Scheelit. 
Von  allen  ^diesen  übereinstimmenden  Analysen  seien  folgende  angeführt : 


1a. 

4a. 

5. 

6. 

7b. 

Woiframsäure 

75,90 

(76,10) 

75,82 

(75,92) 

76,02 

Eisenoxydul 

19,24 

19,16 

19,33 

19,35 

19,21 

Manganoxydul 

4,80 

4,74 

4,84 

4,73 

4,75 

99,94        100.  99,99        100.  99,98 

No.  1 .  Eine  Analyse  von  mir  hat  20, 17  Fe  0,  3,54  Mn  0  gegeben.  Eine  von 
Schneider  (Wolfram  von  der  Grube  Meiseberg)  20,27  und  3,96  p.  C,  nebst  0,28 
Ca  0  und  0, 15  Mg  0.  —  Diese  Versuche  ergeben  Mn  :  5Fe. 

No.  6  war  schon  von  Berzelius,  No.  6  von  Graf  Scbaffgotsch  untersucht  worden. 


28$  Wolframiate. 

5.  6. 

Eisenoxydul  17,95  18,00     und  4  8,55 

Manganoxydul  6,05  5,73     und     6,30 

Danach  wären  beide 


/    MnWOn 
\  3Fe  WO*/ 


4W    =  736  =    WO«     76,38 
3Fe    =   168  FeO       17,78 

Mn  =     55  MnO         5,84 

160     =  JI56  400. 

1215 

Hierher  scheint  auch  der  Wolfram  von  Meymac,  Dept.  Corr^ze>  zu  gehören, 
dessen  V.  G.  nach  Camot  =  6,54  (?)  und  worin  74,25  W  0«,  15,85  FeO,  6,51 
MnO,  0,8  Ca  0,  0,7  aq  und  IJ  TantalsUure,  während  manche  Stücke  sogar 
5  p.  C.  der  letzteren  enthalten  sollen. 

C.  rend.  79,637. 

Graf  Schaffgotsch  hatte  die  Ansicht  vertheidigt ,  der  Wolfhim  enthalte  nicht 
W  0^,  sondern  Wolframoxyd,  und  Mar^gxientte  behamptele,  letzteres  sei  das  blaue 
Oxyd  W2  0^.  Schon  früher  waren  ähnliche  Vermuthungen  von  Aikin  und  Hausmann 
aufgestellt  worden.  Margueritte  namentlich  behauptete.  Chlorwasserstoffsäure  lose  in 
der  Kälte  nur  Eisenoxyd  auf,  beim  Kochen  aber  entstehe  Eisenoxydul,  weil  W^  0^ 
zu  W  0^  oxydirt  werde. 

Wolfram  wird,  bei  Luftabschluss  mit  Chlorwasserstoffsäure  erhitzt,  in  eine  blaue 
Masse  verwandelt;  die  Auflösung  enthält  nur  Eisen  oxy  du  1  (Berzelius,  Schneider); 
der  blaue  Rückstand  wird  an  der  Luft  gelb,  er  enthält  aber  ursprünglich  ebenfalls 
Eisenoxydul.  Auch  Schwefelsäure  färbt  beim  Erhitzen  das  "Pulver  des  Wolframs  blau, 
später  entwickelt  sich  schweflige  Säure,  die  Masse  wird  gelb,  und  die  verdünnte 
Flüssigkeit  enthält  dann  Eisenoxyd. 

Lehmann  hat  bewiesen,  dass  dieWolframsänrc  in  dem  Wolfram  pr&existirt.  Er 
zeigte,  dass  W  0^  und  ein  Eisenoxyd uLsalz,  mit  Schwefeisfiiune  erhitoi,  dieselbe  blaue 
Masse  liefern'*') ,  und  dass  bei  weiterem  Erhitzen  unter  Entwiokinng  von  schwefliger 
Säure  gelbe  Wolframsäure  und  Eisenoxyd  entstehen. 

In  dem  Wolfram  von  Zinnwald  (C.)  und  dem  von  Neudorf  (D.)  ist  die  Menge 
des  Wolframs  dieselbe  (60,6  p.  C.) ;  beide  müssen  also  gleiche  Meiigen  schwefliger 
Säure  liefern,  wenn  in  ihnen  ein  niederes  Oxyd  de^  Wolframs  dnthaHen  ist.  Ist 
aber  das  blaue  Oxyd  ein  Product,  so  muss  die  schweflige  Säure  im  VMrhättniss  zur 
Menge  des  Eisens  stehen,  mithin  bei  D.  ihre  Menge  grösser  sein. 

Nun  erhielt  Lehmann  aus  C.  imd  aus  D.  solche  Mengen  sohwefligctr  Säure,  dass 
der  Sauerstoff,  den  die  Schwefelsaure  abgab,  für  400  Theüe  des  Minerals  In  C. 
=  0,90  p.  C,  in  D.  =  1,95  p.  C.  war.  Da  0  =  16,  2FeO  =  7«  in  Oxyd  ver- 
wandelt, so  war  der  Gehalt  an  Eisenoxydul  in  C.  =  8,1,  in  D.  =  47,55  P*/C.,  was 
den  Versuchen  entspricht.  .  ,    i 

Mitlün  ist  die  schweflige  Säure  proportional  dem  Gehalt  an  Eise^ioxy^l,  und 
die  Bildung  des  blauen  Oxyds  beruht  auf  der  reducirenden  Wirkung  von  jenem  auf 
die  vorhandene  Wolframsäure. 

Margueritte:  C  rend.  4843.  —  Lehmann:  J.  f.  pr.  Ch.  6i;iM.i 


*}  Dasselbe  habe  ich  für  TitanRäare  gefunden. 


.Vanadate.  289 

Im  Wolfram  fmden  sich  Spuren  von  Tantal  oder  Niob.  Deville  hat  sie  in 
dem  von  Sl.  Leonard  nachgewiesen*). 

Ann.  Ch.  Ph.  (3)  61,344. 

Auf  Titan  habe  ich  den  Wolfram  von  Zinnwald  vergeblich  geprüft,  wiewohl 
Weidinger  1,89  p.  C.  gefunden  haben  will. 

Ferberit. 

Unter  diesem  Namen  beschrieb  Breithaupt  ein  Mineral  von  der  Sierra  Almagrera, 
Spanien,  V.  G.  6,80  (7,17  Rg.). 
B.  h.  Ztg.   1866,  157. 
Analysen : 

\,  Liebe:  JaWb.  Min.  4  863,  641. 

2.  Rammeisberg:  Mon.-Ber.  Berl.  Ak.  1864,  175. 
Verhält  sich  wie  Wolfram. 


1. 

2*). 

Zinnsäure 

0,14 

0,16 

Direct 

Wolframsäure 

70,11 

(69,27) 

69,49—69,88 

Eisenoxydul 

23,29 

26,00 

Manganoxydul 

3,02 

3,00 

Kalk 

1,75 

1,57 

Magnesia    ^ 

0,42 

Thonerde 

1,17 
99,90 

100. 

Ist  R  =  Fe,  Mn,  Ca  (Mg),  so  sind  die  At.  von 

R     : 

W(Sn) 

in  1. 

—   1,35   : 

1 

-  2. 

—   1,43   : 

1 

No.  1  giebt  mit  1,33  :  1  =  4  : 

3 

R4  w3  01^ 

j     /  3R  w  on 

No.  2  mit  1,5  :   1  —  3:2 

Mn  :  Fe  ist  in  1  .  =  1  :  8,  in  2.  =  1  :  9. 
Ca  (Mg)  :  Mn  -   -    1.  =  1  :  1,  -  2.  =  2  :  3. 


Vanadate. 

Dechenlt.    (Eusynchit  zum  Theil.    Vanadit.) 

Schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  reducirt  sich  auf  Kohle  leicht  zu  BleikÖrnem.     Reagirt 
mit  den  Flüssen  auf  Vanadin. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  zu  einer  gelben,  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Ab- 
scheidung von  Chlorblei  zu  einer  grünen  Flüssigkeit  auf. 

1 .  Niederschlettenbach  im  Lauterthal,  Rheinbayern.   Dunkehrothe,  krystal- 
linisch-traubige  Aggregate,  V.  G.  5, 8 1 .  Ber^emann :  Pogg.  Ann.  80, 393 . 


*)  S.  oben  Wolfram  von  Meymac.        **)  Mittel  von  drei  Analysen. 

Bammel  sberg,  Handb.  d.  Minenlchemie.  II.  49 


290 


Vanadate. 


2.  Zahringen*)  bei  Freiburg,  fiaden.    Gelbrothe  Krasten  auf  Quarz,  V.  G. 

4,945  (?).    Nessler:  Ber.  nat.  Ges.  Freibui^  4  854. 


1. 

2. 

a. 

b. 

c. 

Vanadiasäure       47,16 

46,40 

49,27 

45,42 

Bleioxyd               52,91 

53;48 

50,57 

55,70 

100,07 

99,28 

99,84 

400,82 

Hiernach  wäre  der  Decheait 

einfach  vanadinsaures  Blei,   Pb  V^  0*. 

2  At.  Vanadin      =   102,8  =  V^  0*     45,05 
\    -   Blei  =  207  Pb  0       54,95 

6    -   Sauerstoff  = 


96 


400. 


405,8 

Bergemann  fand,  dass  manche  Proben  v.  d.  L.  Arsengeruch  geben;   Phosphor- 
säure konnte  er  nur  einmal  in  Spuren  nachweisen. 
Ist  das  Mineral  frei  von  Zink? 
S.  Eusynchit. 

Eusynchit. 

Verhält  sich  wie  der  vorige,  zeigt  aber  ausserdem  v.  d.  L.  die  Reactionen  des 


Zinks. 


4 .  Von  Hofsgrund  bei  Freiburg.  Vom  Ansehen  des  Dechenits,  V.  G.  5,596. 

Rammeisberg:  Berl.  Ak.  Mon.-Ber.  4  864,  33. 
2.  Angeblich  von  demselben  Fundort.    V.  G.  5,53.    Gzudnowicz:   Pogg. 

Ann.  4  20,4  7. 


4. 


2. 


a»*). 


«»\ 


Arsensäure 

0,50 

Phosphorsäure 

4,44                           Spur 

Vanadinsäure 

(24,22)            (24,32) 

(«0,28) 

Bleioxyd 

57,66               58,35 

57,06 

Zinkoxyd 

45,30               47,33 

22,66 

Kupferoxyd 

0,68 
400. 

— 

400. 

400. 

Atomverhältniss. 

As 

:"    ] 

P    :      V 

:      Pb     : 

Zn    : 

Cu 

4.      0,44 

:    «, 

,6   :   26,5 

:   25,9   . 

49,5   : 

0,9 

2a. 

26,6   : 

26 

24 

2b. 

22,4 

:    25,6   : 

28 

Es  verhält  sich  also 

V  (As,  P)  . 

R 

in 

4. 

—        4 

4,6 

2a. 

=        4 

:      4,77 

2b. 

SSS              1 

1 

«, 

42 

*)  Nach  einer  Mittheilung  Fischer's ;  nicht  von  Hofsgrund. 
"^«j  Nach  Abzug  von  8,t  und  5,5  p.  C.  Quarz. 


Vanadate.  JS^l 

Aus  meiner  Analyse  folgi  bei  dein  Verhältniss  \  :  4,5  diö  Fot*md 

d.  h.  die  eines  Drittel-Vanadäts,  üüd  aiich  Sa.  kömmt  derselben  nahe. 
Zn  :  Pb  ist  in  Jener  =»  3  :  i,  in  dieser  a^  4:6. 


\  3Zn^  V«  0^  / 


i\    =  402,8  =  V^Q^     27,31 

yPb  =  355             PbO       5"*,  4  3 

^Zn  =  83,6         tn  0       4  5,56 

80     =  428  400. 


■^^^■■i*  ma^ 


669,4 

Die  Vanadate  sind  mit  kleinen  Mengen  der  isomorphen  ArSeniate  und  Phosphate 
gemischt.  Da  die  Analyse  auf  4  At.  As  4P  und  65y  gegeben  hat  und  0,5As2  0^ 
=  0, 4V2  05,  4,4  4P2  0*  «  4 ,  46V2  0»  sind,  so  würden  26, 08  p.  C.  V^  0*  in  Rech- 
nung kommen. 

Da  der  Dechenit  denselben  Gehalt  an  Blei  und  dieselben  mineralogischen 
Charaktere  zeigt,  so  ist  die  Yennuthung,  er  sei  mit  dem  Eusynchit  ident,  das  Zink 
sei  also  übersehen,  nicht  ganz  ohne  Grund. 

Araeoxen« 

Von  dem  Fundort  und  dem  Ansehen  des  Dechenits.  Giebt  v.  d.  L.  die  Reactionen 
des  Arsens. 

Bergemann:  Jahrb.  Min.  4  857,  397. 
Isomorphe  Mischung 

/  2R3  V«  0« 
\  R3  As2  0» 
worin  R  gleiche  At.  Blei  und  Zink. 


} 


Gefunden 

4V     =c  205,6 

===     V2  0^ 

48,62 

47,04 

2 As   =»   4  50 

As2  0* 

4  4,74 

40,66 

|Pb  —  93  4,5 

Pb   0 

54,44 

53,26 

|Zn  —  292,5 

Zn  0 

48,52 

48,36 

240     —  384 

400. 

99,32 

4963,6 

Kobell  fand  in  einer  Probe  48,7  Pb  0  und  4  6,3  Zn  0. 
J.  f.  pr.  Ch.  50,496. 

TaHadlnlt« 

Der  Vanadinit  von  Beresow  decrepitirt  stark,  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  zu 
einer  Kugel,  die  sich  unter  Funkensprühen  zu  Blei  reducirt  und  die  Kohle  gelb  be- 
schlägt. Mit  Phosphorsalz  in  der  äusseren  Flamme  ein  röthlichgelbes,  kalt  gelblich- 
grünes, in  der  inneren  ein  schön  grünes  Glas. 

G.  Rose:  Pogg.  Ann.  29,455. 

Aehnlich  verhält  sich  nach  Berzelius  der  Vanadinit  van  Wanlockhead*).  Mit 
Borsäure  und  Eisen  reagirt  er  auf  Phosphor.  Nach  Johnston  entwickelt  er  auf  Kohle 
Arsengeruch. 

Berzelius:  Jahresb.  4  4,200.  —  Johnston:  Ed.  J.  of  Sc.  4  834. 


*}  B.  giebt  Matlock  an,  wo  jedoch  nach  Greg  und  Lettsom  das  Miikeral  nicht  vorkommt. 

49* 


292  '    Vanadate. 

Der  Vanadinii  von  Zimapan  giebt  nach  Berzelius  die  Reactionen  auf  Arseo,  aber 
nicht  auf  Phosphor. 

Salpetersäure  scheidet  zuerst  rothe  Vanadinsäure  ab ,  welche  sich  dann  mit 
gelber  Farbe  auflöst.  Chlorwasserstoffsäure  liefert  unter  Absatz  von  Clüorblei  eine 
grüne  Auflösung. 

In  der  Abänderung  von  Zimapan  fand  Del  Rio  1801  15  p.  G.  der  Säure  eines 
neuen  Metalls,  Erythronium.  CoUet  Descotils,  der  das  Mineral  später  untersuchte, 
erklärte  jene  für  Chromsäure,  welcher  Annahme  Del  Rio  beitrat.  Erst  Wöhler  be- 
wies 1830,  dass  das  Metall  des  mexikanischen  Minerals  in  derThatdas  von  Sefström 
entdeckte  Vanadin  sei,  und  Berzelius  gab  eine  Analyse.  Durch  G.  Rose  wurde 
sein  Vorkommen  zu  Beresow  bekannt ;  Johnston  und  Thomson  wiesen  es  zu  Wanlock- 
head  in  Schottland  nach,  und  Canaval  fand  es  schön  krystallisirt  am  Berg  Obir  bei 
Windischkappel  in  Kämthen. 

1.  Windischkappel.  V.  G.  6,886.    Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  98,ti9. 

2.  Beresow  am  Ural.  V.  G.  6,863.    Struve:  Verh.  Peterb.  min.  Ges.  1857. 

3.  Südafrika.    Maskelyne:  Ber.  d.  ehem.  Ges.  1872,  992. 

4.  Grafschaft  Wicklow,  Irland  (?).   Thomson:  Outl.  Min.  4,574. 

5.  Zimapan,  Mexiko.    Berzelius:  iahresb.  H,200  (Wöhler). 


1. 

2. 

3*). 

4. 

5. 

Chlor 

2,23 

2,46 

2,56 

2,44 

2^56 

Vanadinsäure 

17,41 

16,98 

18,90 

23,43 

Phosphorsäure 

0,95 

3,08 

— 

Bleioxyd 

76,70 

79,47 

78,09 

73,94 

76,54 

97,29        101,99  99,55  99, 8f 

Die    von  mir  nachgewiesene)  Isomorphie  des  Vanadinits  mit  dem  Pyromorphit 
Jund  Apatit)  erfordert 

Pb  Cl2  +  3Pb»  V2  0». 

2C1    =       71      =      Cl       2,50 

6V     =     308,4        V^O*  19,36 

lOPb  =  2070  PbO     78,70 

240    =     384  100,56 

2833,4 

No.    I    und  2  sind  Mischungen    mit  Pyromorphit,   und  zwar  enthält   No.  I 
6,05  p.  C,  No.  2  19,6  p.  C.  des  letzteren.    Oder 

No.  I  besteht  aus  I  Mol.  Phosphaten  und  15  Mol.  Vanadaten. 
No.  2  besteht  aus  ihnen  in  dem  Verhältniss  1  :  4. 

/      Pb  C12  +  3Pb»  V2  0^   \ 
\  4  (Pb  C|2  +  3Pb3  V2  0^)  / 

5C1    =      177,5  =         Cl       2,53 

12V    =     616,8  V205   15,62 

3P     =       93  P^O^     3,07 

25Pb  =5175      Pb  0  79,39 

60O  =  960  100,61 

7022,3 

Der  Vanadinit  von  Beresow  ist  bekanntlich  über  Pyromorphit  krystallisirt. 


*)  Mittel  von  iwei  Analysen. 


Vanadate.  293 

DeSClolzlt  (Vanadit). 

Verhält  sich  ähnlich  dem  vorigen.  ^ 

Dieses  in  schwarzen  zweigliedrigen  Krystallen,  V.  G.  5,839,  aus  Argentinien 
stammende  Mineral  hat  Damour  analysirt. 

Ann.  Ch.  Ph.  (3)  41,72. 

Analyse  a.  nach  Abzug  von  9,44  p.  C.  Unlöslichem;  b.  nach  Abzug  des  Eisens 
und  Mangans  als  Oxyde  und  des  Wassers. 


a. 

b. 

At. 

Chlor 

0,35 

0,39 

1 

Vanadinsäure 

24,80 

28,04 

—  V 

15,76 

30,6 

Bleioxyd 

60,40 

67,90 

Pb 

63,01 

30,4 

Zinkoxyd 

2,25 

2,54 

Zn 

2,04 

3 

Kupferoxyd 

0,99 

1,13 

Cu 

0,90 

1 

Manganoxyd 

6,52 

100. 

Eisenoxvd 

• 

1,65 

Wasser 

2,43 

99,39 

Gehören  also  Mn  und  Fe  der  Verbindung  nicht  an*),  so  ist  V  :  Pb  =  1  :  4  At. 
und  der  Descloizit 

Pb2  V2  0' 
oder  genauer 

Pb  Cl2  +  30Pb2  V2  0'. 

Die  erste  Formel  verlangt : 

2  At.  Vanadin      =  102,8  =  V^  0^  29,07 

2    -   Blei  =414  Pb  0     70,93 

7    -   Sauerstoff  =  112  4  00. 

628,8 

Die  Seltenheit  des  Materials  ist  der  Grund,  weshalb  die  Analyse  nicht  genauere 
Resultate  geliefert  hat. 

Dasselbe  Mineral  ist  am  Obir  in  Kämthen  von  Schrauf  gefunden  worden  (Yatiadit 
Zippe).  Die  Krystallform,  das  V.  G.  =  5,83  etc.  beweisen  die  Identität. 

Tschermak  hatte  zwar  darin  45,7  V^O*,  54,3  Pb  0  und  eine  Spur  Zink  gefunden 
und  es  demgemäss  für  Dechenit  erklärt  (welcher  selbst  wahrscheinlich  nicht  die  ihm 
zugeschriebene  Zusammensetzung  hat),  allein  Tschermak  hat  eine  ganz  fehlerhafte 
Methode  angewandt,  worauf  Czudnowicz  später  aufmerksam  machte. 

Czudnowicz:  s.  Eusynchit.  —  Schrauf:  Pogg.  Ann.  116,355.  —  Tschermak: 
Wien.  Ak.  Ber.  44,157  und  Pogg.  Ann.  117,349. 

Va  n  a  d  i  n  -  m  0 1  y  b  d  ä  n  s'a  u  r  e  s  B 1  e  i .  Dass  4m  Gelbbleierz  Spuren  von  Vanadin 
vorkommen,  wurde  bei  jenem  erwähnt. 

Ein  molybdünsaures  Mineral  kommt  als  dunkler  üeberzug  auf  Quarz  der 
Wh eatfey- Grube  bei  Phoenixville  in  Pennsylvanien  vor  und  ist  von  Smith  untersucht 
worden. 

Am.  J.  Sc.  (2)  20,242. 

Nach  Abzug  von  5,9A103,  Fe  0^,  Mn  0^,  1,13  CuO,  2,94aq  und  2,21  Quarz. 


*)  Vielleicht  gilt  dies  auch  vom  Zn  ond  Cu. 


294 


Vanadate. 

At. 

Vanadinsäure 

13,48  —  V       7,58 

1 

Molvbdänsäure 

29,19          Mo   19,18 

1,4 

Bleioxyd 

57,33          Pb   53,20 

«,7 

100. 
Ist  das  Atomverbältniss  »s  I  :  4,5  :  2,  so  ist  das  Ganze 


/    Pb  V«0«\ 
\  3Pb  Mo  0*  / 


2V  =  102,8  =  V2  0*  12,23 
3Mo  =  276  Mo  0»  28,10 
4Pb  s»=  828      Pb  0  59,67 


180  ^   288  <00. 

1494,8 

Wenn  es  kein  Gemenge  ist,  erinnert  es  an  ein  (von  mir)  dargestelltes  Doppel* 
salz  beider  Säuren. 

Eosit.  Rothe  oktaedrische  Krystalle  auf  Weissbleierz  von  Leadhills,  nach 
Scbrauf  viergliedrig,  isomorph  mit  Gelbbleierz  und,  qualitativen  Versuchen  zufolge, 
Vanadin-  und  molybdänsaures  Blei. 

Proc.  R.  Soc.  19,451. 

Volborthlt 

Giebt  etwas  Wasser,  schwärzt  sich,  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  leicht  zu  einer 
schwarzen  Schlacke,  aus  der  sich  allmälig  KupferkÖmer  abscheiden.  Reagirt  mit 
den  Flüssen  auf  Kupfer. 

In  Salpetersäure  grüne  Auflösung  und  beim  Stehen  ein  rother  Absatz  (V^  O^). 

Der  Volborthit  aus  dem  Ural  (Perm)  scheint  vanadinsaures  Kupfer  zu  sein. 

Hess:  J.  f.  pr.  Ch.  14,52. 

Identisch  mit  ihm  ist  wohl  der  Volborthit  von  Friedricbsrode  in  Thiiniigeiiy  der 
den  Crednerit  begleitet  und  von  Credner  untersucht  ist. 

Pogg.  Aaq*  74,546. 

Verhält  sich  wie  der  russische.  Phosphorsalz :  in  der  äusseren  Flamme  gelb* 
grün,  in  der  inneren  tief  grün,  dann  kupferroth  und  bleibt  auch  nach  Zinn^usatz 
grün. 

Die  Auflösung  in  Königswasser  ist  grün  oder  bei  Sättigung  gelb ;  im  letzterea 
Fall  büdet  Wasser  einen  bräunlichgelben  Niederschlag,  während  die  Flüsßigkeü 
grün  wird. 

1.  Grün,  feinblätterig,  V.  G.  3,495  (Mittel  von  zwei  Analysen). 

2.  Hellgrün. 


3.   Grünlich  grau. 

V.  G.  3,86. 

1. 

2. 

3. 

Vanadinsäure 

36,58  (38,05) 

(37,20) 

39,32  (38,16) 

Kupferoxyd 

44,15 

39,20 

38,56 

Kalk 

12,28 

17,53 

16,75 

Magnesia 

0,50 

0,88 

0,92 

Manganoxydul 

0,40 

0,53 

0,52 

Wasser 

4,62 

4,66 

5,09 

98,53 

100. 

101,16 

Vanadate.  295 


II  n 


In  diesen  3  Analysen  verhalten  sich  die  At.  von  V :  R  =  <  :  2,  H^  0  :  R  =  <  :  3, 
mithin  ist  das  Ganze,  wenn  letztere  Proportion  =1:4  ist, 


II 


R4  v2  0»  +  aq. 
In  No.  I  ist  Ca  :  Cu  =  3  :  7,  in  2.  und  3.  =  2  :  3. 


i. 

• 
2. 

2V     —  102,8  = 

V^O*  37,12 

2V     =  102,8  = 

V2  0»  38,00 

2,8Cu  —  <77,5 

CuO     45,34 

2,4Cu  —  152,2 

CuO     39,63 

I,2Ca   —     48 

CaO     13,70 

|,6Ca   —     64 

CaO     18,63 

90     —144 

aq       3,84 

90           144 

aq       3,74 

aq    —     18 

100. 

aq   =     18 

100. 

490,3  481 

Vanadinkapferbleierz.  Eine  braune  Substanz  aus  Höhlungen  derben 
Pyromorphits  der  Mina  grande,  Chile,  enthalt  nach  Domeyko:  15,21  V^O*,  5,26 
As2  0»,  0,72  pa  0*,  60,56  Pb  0,  ^7,88  Cu  0,  0,37  Pb  CR 

Ann.  Min.  (4)  14,145. 

Das  Atomverhältniss  R  :  (V,  As,  P)  ist  =  9  :  4,  so  dass  das  Ganze 

R9V4.01«, 

oder,  wenn  jenes  =  2:1  sein  sollte, 

R4  V2  09 

Wäre,  wobei  Ca  :  Pb  =  6  :  7  (vielleicht  1:1). 

Pnekerit. 

Decrepitirt  heftig,  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle,  beschlägt  diese  grünlichgelb, 
giebt  mit  Soda  Wismuth ,  mit  Borax  ein  grüngelbes ,  im  Reduetionsfeuer  braunes, 
mit  Phosphorsalz  ein  gelbes,  im  Reduetionsfeuer  grünes  Glas. 

ha  Chlorwasserstoffsäure  unter  Chlorentwickiung  eine  tiefrothe  Auflösung ,  die 
beim  Stehen  oder  Eindampfen  grün  wird  und  beim  Verdünnen  einen  gelblichen 
Niederschlag  bildet. 

Das  auf  dem  Pucher*Richtschacht  der  Grube  Wolfgang  Maassen  zu  Schneeberg 
in  braunen  zweigliedrigen  Krystallen  (V.  G.  etwas  grösser  als  5, 9]  gefundene  Mineral 
untersuchte  Frenzel. 

J.  f.  pr.  Ch.  (2)  4,227. 

Yanadinsaures  Wismuth, 

Bi  V  04  =  Bi2  V^  0» 

Gefunden 
1  AI.  Vanadin       =     51,4=    V2  0*  28,26  27,19*) 

I     -   Wismuth      =208  Bi2  0^  71,74  72,81 

4    -   Sauerstoff    =     64  loo.  100. 

323,4 

♦)  Mittel. 


296  Phosphate. 


Phosphate, 

Wasserfreie. 

Apatit. 

Schmilzt  V.  d.  I«.  nur  in  dünnen  Splittern  und  schwer  zu  einem  farblosen 
Gla^se.  Wird  von  Borax  langsam,  von  Phosphorsalz  reichlich  au^elöst;  die  fast  ge- 
sättigte Phosphorsalz-Perle  wird  beim  Erkalten  trübe  und  eckig ;  bei  vollständiger 
Sättigung  entsteht  eine  milchweisse  Kugel.  Giebt  in  der  offenen  Röhre  mit  ge- 
schmolzenem Phosphorsalz  in  der  Regel  Fluorreaction.  Mit  Schwefelsäure  befeuchtet, 
färbt  er  die  Flamme  grünlich. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoff-  und  Salpetersäure  auf.  Entwickelt  gewöhnlich, 
mit  Schwefelsäure  erhitzt,  Fluorwasserstoffsäure. 

Klaproth  undVauquelin  hatten  im  Apatit  Phosphorsäure  und  Kalk  nachgeivieseD, 
allein  erst  G.  Rose ,  durch  die  Isomorphie  des  Apatits  mit  dem  Pyromorphit  und 
Wöhler's  Analysen  desselben  veranlasst,  fand  den  Chlor-  und  Fluorgehalt  des  Apatits 
auf  und  bewies  die  analoge  Zusammensetzung  dieser  Mineralien. 

Im  Folgenden  sind  die  Analysen  nach  dem  Chlorgehalt  geordnet. 

1 .  Kragerö,  Norwegen.   Weiss.    Angeblich  fluorfrei.  Völker :  J.  f.  pr.  Ch. 
75,384. 

2.  Snarum,  Norwegen.    Grünlichgelb,  V.  G.  3,174.    a.  G.  Rose:    Pogg. 
Ann.  9,185.  84,303.     b.  Weber:  Eb.  84,306. 

3.  Cabo  de  Gata,  Spanien,    a.  Krystallisirt,  gelb  ,  Y.  G.  3,235.    G.  Rose, 
b.  V.G.  3,25.    Church:  J.  Ch.  Soc.  (2)  11,101. 

4.  Arendal.    Krystallisirt,  grün,  V.  G.  3,222.  G.  Rose. 

5.  Hurdstown,  New  York.    Krystallisirt,  gelb,  Y.  G.  3,205.     Jackson: 
Am.  J.  Sc.  (2)  11,402.  12,73. 

6.  Crown  Point,  New  York.    Traubig,  blaugrün,  Y.  G.  3,053.  Jackson. 

7.  Sludjanka,  Ural  (Moroxit),  Y.  G.  3,178.    Pusirewsky:  Yerh.  Pet.  Min. 
Ges.  1862. 

8.  Greiner,  Zillerthal.  Derb,  gelb.  a.Y.G.  3,175.  G.Rose,  b.  Rengert: 
In  m.  Lab. 

9.  Schwarzenstein,  Zillerthal.    Krystallisirt,  gelb.    Rammeisberg:   Pogg. 
Ann.  68,506. 

10.  Fahigl   bei  Slerzing,    Tyrol.     KrysUUisirt ,    gelblich,  Y.  G.   3,166. 
a.  ü.  Rose.  b.  Joy:  Chem.  Research.  GÖttingen  1853. 

11.  Schlackenwald.  Strahlig,  stänglig.   Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  85,297. 

12.  ,Ala.    Grosse  gelbliche  Krystalle.    Rengert:   In  mein.  Lab. 

13.  Gotthardt.    Krystallisirt,  weiss,  Y.  G.  3,197.     G.  Rose. 

14.  Takowaja.    Y.G.  3,201.    Pusirewsky. 

15.  Pargas.  Krv'stallisirt,  blau,  Y.  G.  3,19.  Arppe:  Analiser  af  Pinska  min. 

16.  Kietyö,  Kirchspiel  Tammela,  Finnland.  Blaugrün.  Y.G.  3,18.  Arppe. 

17.  Miask.    a.  Gelb,  Y.  G.  3.234.    v.  Rath:   Pogg.  Ann.  96,331.     b.  Ans- 
Kalkstein,  Y.  G.  3,216.    Alexcjew:   Yerh.  Pet.  Min.  Ges.  1862,  59. 

18.  Wheal  Franco  bei  Tavistock,  Devonshire.  Kugelige  Aggregate.   Henry: 
Pogg.  Ann.  84;311. 


Phosphate.  297 

1.*l  2.  3.  4. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Chlor 

4,10 

2,71 

2,66 

0,56 

0,72 

0,51t) 

PhosphorsSure 

41,25 

— 

41,54 

— 

43,65 

— 

Kalk 

53,84 

54,75 

53,46 

55,30 

54,21 

65,89 

Eisenoxyd 

0,84**) 

0,25 

1,79***) 

— 

Wasser 

0,42 

— 

0,18 

5. 

6. 

7. 

a. 

8. 

b. 

9. 

Chlor 

0,34 

0,21  ii) 

0,11 

0,09 

0,12 

0,07 

Phosphorsäure 

42,34 

44,56 

41,98 

43,22 

Kalk 

55,08 

62,76 

55,71 

55,57 

55,17 

55,31 

Eisenoxyd 

0,04 

2,10 

— 

10. 

11. 

12. 

13. 

14. 

a. 

b. 

Chlor 

0,06 

0,05 

0,05 

0,06m) 

0,03 

0,01 

Phosphorsäure 

43,01 

— 

44,03 

41,99 

Kalk 

55,87 

55,24 

53,97 

54,34 

55,66 

55,98 

Eisenoxyd 

0,09 

0,27 

15. 

16. 

17. 
a. 

b. 

18.§) 

Chlor 

Spur 

Spur 

Spur 

Spur 

Spur 

Phosphorsäure 

40,76 

41,39 

42,08 

42,99 

41,57 

Kalk 

54,74 

65,40 

55,17 

65.00 

53,10 

Eisenoxyd 

0,81 

1,72  ^ 

0,17 

3,09 

[FeO,  MgO) 

Das  Fluor  lässt  sich  direct  nicht  bestimmen. 
Wir  haben  zwei  Grundverbindungen : 

A.  Chlorapatit 

ua    r   u     u  —  |3Ca3p2os/ 

B.  Fluorapatjit 

Ca*  P3  012  Fl  =  {3^^%^^,^,} 

A.  B. 

Cl    =     35,5  =       Cl      6,82  Fl    ==  1 9  =       Fl      3,77 

3P     =      93             P2  0*40.92  3P     =  93          P^  0*  42,26 

5Ca   =  200            Ca  0    53,80  5Ca   =  206         Ca  0    55,55 

120     =    192                     ^01, 54  ^20     =  192                   101,58 

520,5  504 


*i  Ein  anderer  Apatit  von  Kragerö  gab  1,38  Chlor,  ein  rother  1,03  p.  C. 
**)  Einschl.  0,88  Thonerde,  0,17  Alkali. 
*♦*)  Worin  auch  Ce  und  Y,  vielleicht  von  Kryptolith  herrührend. 

f)  Eben  soviel  im  krystallinischen  Apatit  von  Achmalowsk,  V.  G.  8,091.  Pusirewsky. 
•H-)  Desgl.  in  den  grünen  Krystallen  von  Blagodat,  V.  G.  8,482.  0,19  p.  C.  Cl  in  einem 
farblosen  Apatit  von  den  Scbiscbimskischen  Bergen,  V.  G.  3,189.  Ders.  Spuren  in  den  Kry- 
stallen von  der  Kirjabinskischen  Grube,  Ural,  V.  G.  8,126.  Ders. 
f-H-)  Fluor  direct  bestimmt  =  1 ,9. 

§)  EineAnalysevonMaskelyneergiebt5,1CaC03,  ¥e03,  Mn  03  0, 91.  Na^ 0  0,69,  aq  1,59. 
Ber.  d.  ehem.  Ges.  1870,  986. 


A. 

1. 

60,1 

2a. 

39,8 

3b. 

10,6 

3a. 

8,2 

5. 

5,0 

8b. 

1,8 

10b. 

0,7 

U. 

0,15 

l     298  Phosphate. 

Reiner  Chlorapatit  ist  nicht  bekannt.  Der  chlorreichste  (No.  1)  mit  4,1  p.  C. 
ist  weil  entfernt ,  es  zu  sein ,  wenngleich  Völker  behauptet ,  derselbe  enthalte  kein 
Fhior.  Die  Mehrzahl  der  Apatite  ist  eine  isomorphe  Mischung  von  A.  und  B.  Wir 
geben  im  Folgenden  das  berechnete  Yerh'ältniss  beider  und  den  Fluorgehalt  an. 

B.  Fluor 

39,9  1,51  p.c. 

60, J  2,27     - 

89,4  3,37     - 

91,8  3,46     - 

95,0  3,58     - 

98.2  3,70     - 

99.3  3,74     - 
99,85  3,76     - 

No.  15 — 18  sind  also  reiner  oder  fast  reiner  Fluorapatit. 

Phosphorit.  Als  solcher  wurde  zunächst  der  erdige  Apatit  von  Estrema- 
dura  bezeichnet.  Eine  ältere  Analyse  von  Daubeney  giebt  in  ihm  0,2  p.  C.  Chlor, 
eine  spätere  von  Naranja  y  Garza  0,06  p.  C.  desselben  an.  Das  Mineral  ist  nicht 
rein,  es  enthält  Eisenoxyd,  Thonerde  und  Kieselsäure. 

Daubeney:  Ann.  Chem.  Pharm.  55,116. —  Naranja:  Bull.  g^ol.  17,137.  — 
DeLuna:   C.  rend.  61,47.*) — Forbes:   Phil.  Mag.  (4)  29,340. 

Der  Phosphorit  von  Am berg' enthält  nach  Mayer  kein  Chlor,  aber  Fluor,  und 
hat  sonst  die  Zusammensetzung  des  Apatits,  ausserdem  Spuren  von  Jod. 

Ann.  Ch.  Pharm.  101,281. 

Der  Phosphorit  von  Redwitz,  Fichtelgebirge,  der  in  meinem  LAboralorHun 
untersucht  wurde ,  ist  ebenfalls  chlorfrei ;  einzelne  Proben  enthalten  etwas  kohloi- 
sauren  Kalk. 

Der  Phosphorit  aus  der  Lahn-  und  Dillgegend  im  Limburgischen,  nament- 
lich bei  Staffel ,  welcher  nach  Forster  und  Petersen  Fluor  (und  Spuren  Chlor)  and 
1,51 — 3,19 — 4,25  p.  C.  Kohlensäure  enthält,  wurde  Staffelit  genannt  und  von 
Letzterem  als  eine  feste  Verbindung  von  Fluorapatit  mit  Ca  C  0^  und  H^  0  betrachtet. 
Streng  fand  in  seinen  Höhlungen  messbare  Apatitkrystalle  mit  0,42 — 3,71  p.  C. 
Kohlensäure  und  es  sind  nach  ihm  die  Staffelitinkrustationen  parallelfaserige  Apatit- 
aggregate. 

Stein:  Jahrb.  Min.  1866,  716.  Zlschr.  pr.  B.  h.  Sal.  16.  Jahrb.  Nass.  Ver. 
f.  Naturk.  19.  20.  21.  22. —  Streng:  Jahrb.  Min.  1870,430. —  Petersen:  Eh. 
1867,  101.    1872,  96. — Kosmann:   Ztschr.  d.  geol.  Ges.  21,795. 

Von  Phosphoriten  sind  in  neuerer  Zeit  vielfache  Untersuchungen  in  technischer 
Hinsicht  gemacht  worden. 

Zersetzter  Apatit.  Aufnahme  von  Wasser  und  Kohlensäure  bezeichnet  die 
anfangende  Zersetzung  des  Apatits.  Dahin  gehört  der  Pseudoapatit  von  der  Grobe 
Churprinz,  Freiberg,  worin  ich  40,3  p.  C.  Phosphorsäure,  53,78  Kalk,  0, 1 4  Magnesia, 
1,78  Eisenoxyd,  sowie  Chlor,  Fluor  und  Kohlensäure  fand. 

Erdmann:  J.  f.  pr.  Ch.  5,471. —  Plattner:  Probirk.  m.  d.  LÖthr.  2i2. 

Femer  der  Hydroapatit  aus  den  Pyrenäen,  der  nach  Damour  Fluor  (3,36  p.  C.) 
und  5,3  p.  C.  Wasser  enthält.  ' 

Ann.  Min.  (5)  10,65. 

Osteolith.  In  Basalten,  Doleriten  und  Trachytconglomerat  finden  sich  weisse 
erdige  Massen ,  wesentlich  aus  Phosphorsäure  und  Kalk  bestehend ,    ausserdem 


'*]  Der  Phosphorit  von  Jumilla  soll  1,75  p.  C.  Ce,  La,  Di  enthalten. 


Phosphate.  299 

Magnesia,  Tbonerde,  Eisenoxyd,  AlkaU,  I(ie^Q|ffäure  (bis  9  p.  C.j,  meist  Kohlensäure 
und  (bis  3  p.  C.)  Wasser  enthaltend. 
Analysen : 

Kratzer  Berg  bei  Schönwalde  (Böhm.  Friedland).    Y.  G.  2,828.     Dürre: 

Pogg.  Ann.  105,155. 
Ostheim  bei  Hanau.    V.  G.  3,08.    C.  Bromeis:  Ann.  Ch.  Pharm.  79,1. 
Honnef,  SiebengeJbirge.    Von  Apatit  begleitet.    Bluhme:  Eb.  94,354. 
Redwitz,  Fichtelgebirge.    V.  G.  2,89.    Schröder:  Eb.  89,221.  101,283. 
Roth  in  der  Rhön.    Hassenkamp:  Jahrb.  Min.  1856,  422. 
Rethel,  Ardennen.    Meugy:  J.  f.  pr.  Ch.  70,499. 
Talkapatit.    Ein  Mineral  von  Slatoust,  V.  G.  2,75,  nach  Hermann  Fluor, 
0,92  Chlor,  2,32  Schwefelsäure,  43,11  Phosphorsäure,  41,44  Kalk,  8,55  Magnesia, 
1 ,  \  Eisenoxyd  enthaltend.    Ist  nach  Volger  ein  zersetzter  Apatit. 

Hermann:   J.  f.  pr.  Ch.  31,101.  —  Volger:   Pogg.  Ann.  96,559. 

Pyromorphit. 

Schmilzt  V.*  d.  L.  leicht,  fdrbt  die  Flamme  blaugrün  und  erstarrt  krystallinisch. 
Im  Moment  des  Krystallisirens  pflegt  die  Probe  zu  erglühen.  Giebt  in  der  innem 
Flamme  einen  gelben  Beschlag ,  auf  Zusatz  von  Soda  Bleikömer.  Manche  Abände- 
rungen reagiren  auf  Arsen.  Der  Pyromorphit  von  Beresow  giebt  mit  Phosphorsalz 
ein  grünes,  in  der  innem  Flamme  bräunliches  undurchsichtiges  Glas.    G.  Rose. 

Pogg.  Ann.  46,639. 

Auflöslieh  in  Salpetersäure  und  auch,  wenn  kalkfrei,  in  Kalilauge. 

Klaproth  wies  in  den  Grün-  und  Braunbleierzen  Phosphorsäure  und  Chlor 
nach.  Seine  Analysen  waren  jedoch  unrichtig  und  erst  Wöhler  hat  ihre  chemische 
Natur  und  ihre  Isomorphie  mit  dem  Apatit  kennen  gelehrt.  Viele  Abänderungen  ent- 
halten Arsensäure,  d.  h.  sind  isomorphe  Mischungen  mit  Mimetesit,  manche  sind 
kalkhaltig,  d.  b.  mit  Apatit  gemischt. 

A.  Keine  Phosphate.  ^ 

1.  Zschopau,  Sachsen.    Wöhler:  Pogg.  Ann.  4, 16i. 

2.  Leadhills.    Orangeroth.    Ders. 

3.  Mechernich,  Eifel.   Bergemann:   Chem.  Unt.  d.  Min.  d.  Blefl[)ergs. 

4.  Ems.    Sandberger:  J.  f.  pr.  Ch.  47,462. 

5.  Kransberg,  Amt  Usingen,  Nassau.    Ders. 

6.  Pouilaouen.  Braun,  krystallisirl,  V.G.  7,048.  Kersten:  Schwgg.  J.  62,1. 

7.  Beresow.    Von  Vanadinit  begleitet.     V.G.  6,715.    Struve :  Verh.  Pet. 
Min.  Ges.  1857. 

8.  ehester  Co.,  Pennsylvanien.    Chem.  News  21,84. 


1. 

2.              3. 

4. 

5.              6.               7. 

Chlor                          2,57 

2,52          2,50 

2,89 

2,67          2,53          2,54 

Phosphorsäure          — 

—             — 

15,96 

15,94           —           15,82 

Bleioxyd                  82,25 

82,46        80,21 

82,20 

81,62        82,30        81,34 
(Fe,  €r)  03  0,59 

Analog  dem  Apatit 

/   Pb  Cl2 

\ 

\3Pb3p2  0»/    . 

1  At.  Chlor 

—       35,5  — 

:  Chlor 

2,62 

3    -   Phosphor    —       93 

Phosphorsäure  15,71 

5    -   Blei 

=   1035 

Bleioxyd 

82,27 

12    -   Sauerstofl*  —     192 

1 00,  <^0 

1355,5 


300  Phosphate. 

B.  Arsenhaltige. 

\.  Zscbopau.    Weiss.    Kry'stallisirt.    WÖhler. 

t.  Altai.    Gelb,  kugelige  Aggregate,  V.  G.  5,537.    Struve. 


1. 

2. 

Chlor                   2,56 

2,58 

Arsensäure         2,30 

2,6< 

Phosphors'äure    — 

«2,90 

Bleioxyd           80,55 

81,53 

Atomverhältniss. 

As  :   P 

1.  —   4    :    <0 

2.   —   <    :      8 

C.  Kalkhaltige. 

4.  England.    Krystallisirt.    Kersten. 

2.  fileistadt,   Böhmen.    Krystallisirt.    a.   V.  G.  7,01.    Kersten.     b.  V.  G. 
6,843.     Lerch:  Ann.  Gh.  Pharm.  45,328. 

3.  Mies,  Böhmen.    Krystallisirt.    Y.G.  6,983.    Kersten. 

4.  Mies.    Traubig.    V.  G.  6,444.  Ders. 

5.  Schapbach,  Schwarzwald.    Grün,  V.  G.  6,416.    Petersen:  Jahrb.  Min. 
1871,  393. 

6.  Grube  Sonnenwirbol  bei  Freiberg  (Polysphärit) .    Braune  Kugein,  V.  G. 
6,092.    Kersten. 

1.                       2.  3.  4.  5.^  6. 
a.             b. 

Chlor                          2,60  2,56  2,47  2,50  2,76  9,62  2,62 

Phosphorsäure          —  —  —  —  —  16,25  — 

Arsensäure                —  —  —  —  —  0,61  — 

Bleioxyd                   83,08  81,46        80,38  81,33  75,83  77,17  72,17 

Kalk    "                        0,32  6,32  0,81  0,43  3,71  3,28  6,47 

Nach  Kersten  enthalten  diese  Braunbleierze  auch  Fluor. 
Das  Atomverhältniss  Ca  :  Pb  ist 

in  5.  =  1  :  6 

-  4.  =  1  :  5 

-  6.  =  1  :  3. 
Also  letzteres 

/   Ca  F12       \        J   Pb  CP       \ 
\  2Ca3  P2  0 V  ■*"  1 3Pb3  P2  OS  / 

Fl    =        19  =      Fi      0,42 

3C1     =      106,5  Cl      2,33 

12P     =     372  P2  0*18,64 

15Pb   =  3105  Pb  0    73,19 

5Ca    =     200  Ca  0      6.13 

480     =     768  ^00,71 

4570,5 

Wagnerlt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  nur  in  Splittern  sehr  schwer  (eisenhaltiger  nach  Kobell  leichter} 
unter  Gasentwicklung  zu  grüngrauem  Glase.    Reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen. 
Löst  sich  in  Säuren  auf;  in  Schwefelsäure  mit  Fluorreaction. 


Phosphate.  *  301 

Dieses  sehr  seltene  Mineral  vom  Radelgraben  (oder  Höllgraben)  bei  Werfen  im 
Salzburgischen  ist  zuerst  1821  von  Fuchs,  dann  von  mir  (2.)  und  neuerlich  von 
Kobell  (3.)  untersucht  worden. 

Fuchs:  Schwgg.  J.  33,269.  —  v.  Kobell:  Münch.  Akad.  Ber.  1873.  — 
Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  '64,252. 


1. 

2.*) 

3. 

a. 

b. 

c.**) 

Fluor 

6,17 

9,36 

10,00 

Phosphorsäure 

41,73 

41,89 

40,23 

40,61 

40,30 

Magnesia 

46,66 

42,04 

38,49 

46,27 

32,78 

Kalk 

— 

1,65 

4,40 

2,38 

2,24 

Eisenoxydul 

4,95 

2,72 

3,31 

4,59 

8,00***) 

Thonerde 

0,55 

0,96 

1,11 

99,51 

103,21 

Na^O  5,12 

aq  0,50 

100,05 

2  c.  ist  eine  Analyse  mit  hellgelbem,  durchsichtigem  Material,  dem  reinsten^ 
was  mir  zur  Verfügung  stand.    Hier  haben  wir 


At. 

Also: 

Fl       9,36 

0,49 

R 

:  P  —  2,2 

;   t         (8  :  <) 

P      17,73 

0,57 

R 

:  0—   1 

a 

Mg  27,76 

1,16    ) 

Fl 

:  0—   1 

5        (1:4) 

Ca      1,70 

0,04    [ 

1,26 

Fl 

:  P  —   1 

1,16  H  :  \) 

Fe     3,57 

0,06    J 

0   (39,88) 

2,49 

• 

Werden  die  eingeklammerten  einfachen  Verhältnisse  angenommen,  so  folgt  die 
einfache  Formel 

Mg  FP  \ 
MgS  p2  0»  / 


{ 


Gefunden 

2F1     —     38 

—       FI    11,73 

9,36 

2P      =     62 

P20&  43,83 

40,61 

41,89 

4Mg  —     96 

MgO    49,38 
104,94 

50,52 
100,49 

80     —   128 

101,77 

324 

Mit  Rücksicht  auf  die  möglichen  Fehler  der  Analyse  (Verlust  an  Fluor,  Rück- 
halt an  Phosphorsäure  in  der  Magnesia)  werden  die  Differenzen  nicht  allzugross  er- 
scheinen. Das  gefundene  Maximum  an  Phosphorsäure  bleibt  um  2  p.  C.  unter  dem 
berechneten  Gehalt. 

Die  Formel  ist  die  relativ  einfachste  imd  wiederholt  sich  beim  Zwieselit. 

Kobell  findet  nun  im  Wagnerit  5  p.  C.  Natron.  Das  von  ihm  benutzte  Ma- 
terial von  röthlicher  Farbe  enthielt  5,6  p.  C.  Eisen,  welche  er  als  8  p.  C.  Eisenoxyd 
in  Abzug  bringt.  Dies  ist  nicht  thunlich,  da  selbst  in  den  durchsichtigen  gelben 
Krystallen  3 — 4,5  p.  G.  Eisenoxydul  enthalten  sind.  Nach  Abzug  des  Eisens  giebt 
seine  Analyse: 


♦)  V.  G.  2,985—8,068.        ♦♦)  Nach  Abzug  von  2,68  Si  0«.        ♦*♦)  ¥e  0«. 


302 


Phosphate. 


At. 

Fluor 

H,34  =    n 

1« 

,34 

0,597 

PhosphorsUure           45,70           P 

19,96 

0,644 

Magnesia 

37,18           Mg 

22 

,3< 

^'^^    \  0  97 
0,04    /  "'^^ 

Kalk 

2,53           Ca 

1 

,8« 

Natron 

5,35           Na 

3, 

97 

0,17 

I0a,40            Ö 

(40 

,6») 

2,54 
Kobell  nimmt  an  : 

Also  Na 

:  R    —         4  :  5,7 

1         :     4,66  (4  :  7) 

11 
(tNa  —  R  gesetzt) 

/ 

R 

:  P    —   1,64  :     1 

1,75  :  1 

II 
R 

:  0    —   1         :     «,4 

1 

:     2,2857   (7  :    4  6) 

Fl 

:  0   =  1 

:     4,2 

1 

:     4 

Fl 

:  P    =   1 

1,08 

1 

1 

Na 

:  Ca==  3,8     : 

1 

4 

:     4 

Ca 

:  Mg—   1 

21 

' 

4 

.  48 

{ 


Während  er  dem  Wagnerit  die  Fonnel 

iS  n  }  +  «««'  ^'  0^ 

giebt,  in  welcher  Fl  :  0  =  1  :  8  und  Fl  :  P  =  1  :  2  ist.    Vorläufig  ist  der  Natron 
gehalt  in  unzersetztem  Wagnerit  doch  noch  zweifelhalt. 

4FI  =     76  =       Fl    12,58 

4P    =   124  P^O»  47,00 

6,66Mg=   136  MgO    37,50 

0,34Ca  ±i^     13,3  Ca  0      3,09 

Na  =     23  Na^Q      5,13 

14,50    ==>  232  ^05, 30 

604,3 

Kjernlfln. 

Ein  derbes  biassrothes  Mineral  von  Bamle,  Norwegen,  V.  G.  3,4  5.  Von  RobeiJ 
untersucht. 

Münch.  Akad.  Ber.  4  873. 

Schmilzt  V.  d.  L.  ziemlich  leicht  unter  Blasenwerfen. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoflfsäure  auf.    Giebt  mit  Schwefelsäure  Fluorreaction 

Nach  Abzug  von  1,5  Si  0*  und  5,4  p.  C.  AI  0»  und  Re  0^- 

At. 


Fluor 

5,28 

0,28 

Phosphorsäure 

46,62  =  P    20,35 

0,66 

Magnesia 

40,86  -^  Mg24,ö1 

4,02 

Kalk 

8,34  =  Ca    5,96 

0,45 

Natron 

4,72  ==  Na    4,28 

0,56 

402,82          0  (47,90) 

3,0 

- 

Na  :  R  =   4  :     2 

mm 

R  :  0  —   4  :     2,5    (7  : 

4  6) 

• 

Fl:  0  aar  4  :  40,7    (4  : 

8) 

} 


<,n 


V.  Kobell  nimmt 


Phosphate.  303 


Ca  F12  4-  2Mg3  P2  08 


aa. 


3F1    A     38 

«=        Fl     6,34 

4P     =Ä  124 

P2  0*  47,47 

6Mg  a   { 44 

MgO    39, a7 

Ca  t=     40 

CaO      9,30 

<60     —  256 

102. 6& 

* 

602 

wobei  die  eingeklammerten  Zahlen  gelten.    Diese  Formel  steht  zu  der  meinigen  des 
Wagnerits  in  sehr  einfacher  Beziehung. 

Xenottm. 

unschmelzbar  v.  d.  L.  Löst  sich  in  den  Flüssen  langsam  auf  und  giebt  imge- 
färbte  Gläser. 

Unauflöslich  in  kochender  Chlorwasserstoffsäure  (oder  Schwefelsäure).  Auf 
Zusatz  von  Wasser  entsteht  eine  klare  Auflösung. 

Dieses  seltene  Mineral,  welches  die  Form  des  Zirkons  besitzt,  wurde  von 
fierzelius  zuerst  untersucht. 

4.   Hitterö  bei  Flekkefjord.    a.  V.  G.  4,557.  Berzelius:  Pogg.  Ann.  3,203. 
b.  V.  G.  4,45.  V.  Zschau:  Jahrb.  Min.  4  855,  54  3. 

2.  Clarksville,  Georgia.    Aus  dem  Goldsands.    V.  G.  4,54.    Smith:  Am. 
J.  Sc.  (2)  4  8,377. 

3.  Fibia,  St.  Gotthardt  (Wiserin).   Wartha:  Pogg.  Aan.  4t8,4  66. 

4.  2.**)  3. 

a.*)  b. 

Phosphorsäure         34,86  30,74  33,44  37,54 

Yttererde  \     .„  ,,  60,25  55,77        \  --  ,a 

Ceroxydul  /_6öJ4^  7,98  4  4,36^)/  ^^'^^ 

400.  98,97  41^0,07  400. 

Alle  diese  Versuche  sind  mit  geringen  Mengen  ausgeführt;  in  4a.  und  3.  ist 
auf  die  Cermetalle  keine  Rücksicht  genommen;  die  Yttererde  in  3.  soll  keine  Erbin- 
erde enthalten.    Diese  Umstände  machen  die  Deutung  schwierig. 

Vielleicht 

Y3  pl  o\ 

2  At.  Phosphor     =     62  =*«  P2  O*  37,87 

3  -    Yttrium        =   4  85  Y  0    62,43 
8    -    Sauerstoff    =  428  ^00. 

375 

Vielleicht  ist  der  schweizer  Xenotim  frei  von  Cermetallen. 

In  \b.  sind  die  At.  P  :  R  =  4  :  4,95,  und  Ce  :  Y  =  4  :  40.  Wäre  jenes 
=  4  :  2,  so  würde  das  Mineral 

(Y,  Ce)*  P2  0» 
sein. 

In  2.  ist,  wenn  La,  Di  =  94  genommen  wird,  P:  R  =  I  :  1,74  und  (La,  Di):  Y 
=  4:7,  was  allerdings  der  Zusammensetzung  R^  p2  0^  sich  mehr  nähert. 


*)  Nach  AbzuK  von  8,98  p.  C.  phospborsäurehaltigem  Eisenoxyd. 
**)  Desgl.  von  2,06  ¥e  0«  und  0,89  Si  0«.        ♦♦*)  La  0  and  Di  0. 


304  Phosphate. 

Es  l'ässt  sich  wohl  annehmen,  dass  in  1.  und  2.  die  Scheidung  der  Phosphor- 
säure von  den  Erden  unvollständig  gewesen  sei. 

Berzelius  giebt  Spuren  von  Fluor  an. 

Castelnaudit.  Kleine  braune,  anseheinend  viergliedrige  Krystalle  und  Römer 
aus  dem  diamantführenden  Sand  von  Bahia,  V.  G.  4,39.  In  Schwefelsäure  beim 
Erhitzen  auflöslich.  Damour  fand  31,64  Phosphorsäure,  60,4  Yttererde,  7,4  Titan- 
und  Zirkonsäure,  1,2  Eisen-  und  Uranoxyd.    Vielleicht  Xenotim. 

Bull.  geol.  (2)   13,542, 

Kryptolith. 

1 .  Beim  Auflösen  des  Apatits  von  Arendal  in  Salpetersäure  zurückbleibende 
gelbliche  Nadeln,  Y.  G.  4,6.  Unschmelzbar;  in  der  Hitze  auflöslich  in 
Schwefelsäure.  Wöhler:  Pogg.  Ann.  67,424. 

2.  Grüngelbes  krystallinisches  Pulver,  beim  Auflösen  gerösteten  Kobalt- 
glanzes von  Johannesberg,  Schweden,  zurückbleibend,  Y.  G.  4,78. 
Watts:   Qu.  J.  Ch.  Soc.  2,181. 

3 .  Grosse  gelbe  und  bräunliche  schlecht  ausgebildete  Krystalle  von  Kir- 
arfvet  bei  Fahlun.  Y.  G.  4,93.  Entwickelt  mit  Chlorwasserstoff  Chlor. 
Radominski:   Her.  d.  ehem.  G.  1874,  483. 


1. 

2.                        3. 

Fluor 

—                       4,35 

Phosphorsäure 

27,37 

29,33                 27,38 

Ceroxydul  (La,  Di 

70,26 

66,65       Oxyd  67,40 

Eisenoxydul 

1,51 

3,16*)   Oxyd     0,32 

Kalk 

—                      ^«4 

99,14  99,14  100,69 

Nach  Wöhler  enthält  der  Kryptolith  weder  Zr  0^  noch  Th  0^. 
No.  1  und  2  sind 

Phosphorsaures  Ceroxydul, 
Lanthan  und  Didym  enthaltend, 

Ce3  P2  0\ 

• 

2  At.  Phosphor     =     62     =     P^'O«^  30,47 

3  -    Ger  =  276  Ce  0    69,53 
8    -    Sauerstoff    =   128  |oo. 


466 


In  No.  3  ist  das  Atomverhältniss : 


u 


P  :  R  =   1  :   1,57  (l  :   1,5) 

Fl:  P  =    1  :  1,68  (1  :  2) 

Fl  :  0  =   1  :  8 

R  :  0  =   1   :  3  (1  :  2,56) 

Wären  die  eingeklammerten  Werthe  gültig,  so  könnte  No.  3  als 

RFi2+/^'p'ön 

^^^    -r-  ^(:eP2  0^/ 
betrachtet  werden. 


*)  Worin  0,46  Co  0. 


Phosphate. 


305 


2F1    —     38 

—       Fl 

3,92 

4P    =   «24 

p2  05 

29,28 

6Ce  =  552 

CeO 

44,54 

<60    —  256 

Ce^03 

23,92 

68,46 


970 


101,66 


Ist  es  ein  veränderter  Kryptolith?  Und  ist  letzterer  fluorfrei? 

Monazit« 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  Giebt  mit  den  Flüssen  gelbrothe,  kalt  fast  farblose 
Gläser  und  mit  Soda  Manganreaction  (nach  Kersten  bei  der  Reduction  Zinnkörner) . 

Löst  sich  in  GhlorwasserstoOsäure  ohne  Chlorentwicklung  auf  (Wöhler) .  Ent- 
wickelt Chlor,  hinterlässt  einen  weissen  Rückstand  und  giebt  eine  gelbe  Auflösung 
(Kersten) . 

Wöhler:  Pogg.  Ann.  67,424. 

1.  Slatoust,  Ural  (Mengit  Brooke).  a.  Kersten:  Pogg.  Ann.  47,385 
(Breithaupt:  Schwgg.  J.  55,301).  b.  Hermann,  a.  früher,  V.  G.  5,0 
bis  5,25.  ß.  später,  V.  G.  5,142.  J.  f.  pr.  Ch.  33,90.  40,21.  28. 
93,109. 

2.  Rio  Chico  bei  Antioquia,  N.  Granada.   Damour :  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  51 ,445. 

3.  Norwich,  Connect.    (Edwardsit).    Shepard:  Am.  J.  Sc.  32,62. 
Vgl.  auch  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  49,223. 

1. 


2. 


3. 


a. 

ba.              bß. 

Zinnsäure 

2,10 

1,75          Spur 

Thorsäure 

17,95 

—            32,45 

7,77**) 

Phosphorsäure      28,50 

28,05          28,15 

29,1 

26,66 

Ceroxydul              24,78 
Lanthanoxyd         23,40 

27^41     1    ^^'^^ 

46,4 
24,5 

1    56,53 

Kalk 

1,68 

2,26*)         1,55 

— 

4,44***) 

Manganox^ 

rdul          1,86 
100,27 

. 

3,33i) 

96,83       aq  ^öO 

100. 

98,73 

99,47 

Berzelius  und  Wöhler  bestätigten  die  Gegenwart  < 

des  Th,  die  Hermann  anfangs 

geläugnet  hatte. 

1a. 

Ibß. 

( 

t. 

At. 

At. 

At. 

Sn 

1,65      0,014 

1,38     0,012 

Th 

13,31      0,057 

28,55      0,122 

P 

12,45      0,402 

12,29      0,397 

12,70 

0,41 

Ce 
La 

21,11      0,230 
19,95      0,216 

1    30,54      0,332 

39,52 
20,89 

0,43 
0,22 

Ca 

1,20      0,03 

1,11      0,03 

Mn 

1,44      0,03 
R     : 

Atomverhältniss. 
P                     Th:    R 

la.      1,26  :  1 

(1,25  :   1)    1:7 

(1  :  7,5) 

( 

Ibß.  1         :  1 

,1                      1  :  2,7 

(1  :3) 

2.        1,6     :  1 

(1,5     :  1) 

*)  Worin  0,8  Mg  0.        «♦)  Zr  0«.        *♦♦)  AI  0».        +)  Si  0«. 
Rammeisberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II. 


20 


306  Phosphate. 


Niiniiit  man  für  1a.  die  beigesetzten  Proportionen  an,  so  lässt  sich  der  Ausdruck 

5R3  p2  0«  \ 
Th2  p2  0«  / 
bilden,  während  sie  für  1b  9 


{ 

(  3R»  P2  0*>  \ 
\  Th^P^Oio; 


liefern,  worin  die  Phosphate  gleiche  sind.    Die  Analvse  2.  würde  aber 

H3  p2  0^         " 

ergeben. 

No.  3  verdient  kein  Vertrauen. 

Der  Monazit  erfordert  weitere  Untersuchungen. 

Monazitoid  nennt  Hermann  den  braunen  uralischen  Monazit,  V.  G.  5,28, 
der  nach  Kokscharow  ein  unreines  Mineral  ist.  Er  entwickelt  mit  Chlorwasserstotf- 
säure  Chlor.  Hermann  fand  6,27  Tantalsäure,  17,94  Phosphorsäure,  49,36  Cer- 
oxydul,  21,3  Lanthanoxyd,  1,5  Kalk,  1,36  Wasser.  Andere  Exenlpiare  (V.  G.  5J8! 
enthielten  22,7  Phosphorsäure,  3,75'Tantalsäure. 

Hermann:  s.  oben. 

Turn  er  it.  Durch  v.  Rath  und  Hessenberg  ist  die  krystallographische  Identität 
des  Turnerits  aus  dem  Dauphine,  Tavetschthal  und  vom  Laacher  See  mit  dem  Monazit 
festgestellt.    Nach  Children  wäre  der  turnerit  freilich  ein  Silicat. 

Le>^^ :  Ann.  of.  phü.  18,241. 

Eremit.     Ist  nach  Dana  Monazit.    Soll  aber  t^luor  enthalten. 

TrlpUt  (Zwieselit) . 

Triplit:  Schmüzt  v.  d.  L.  und  verglimmt  in  einer  Flamme  mit  Funkensprühen. 

Bildet  in  Chlorsvasserstoffsäure  ohne  Chlorentwicklung  eine  schwach  gelbliche 
Auflösung.    Bergemann. 

Zwieselit:  Decrepitirt  und  schmilzt  t.  d.  L.  unter  Aufwallen  leicht  zu  einer 
blauschwarzen  Masse. 

Reagirt  mit  Schwefelsäure  auf  Fluor. 

1.  Triplit  von  Limoges.    a.  Berzelius:  Schwgg.  J.  27,70.     b.  v.  Kobell: 
J.  f.  pr.  Ch.  92,385. 

2.  Triplit  von  Mittel-Peilau  bei  Reichenbach.    V.  G.  3,617.    Bergemann : 
J.  f.  pr.  Ch.  79,414. 

3.  Triplit  von  Schlacken wald.   V.  G.  3,77.    Kobell:  a.  a.  0. 

4.  Zwieselit  von  Zwiesel  bei  Bodenmais.     a.  Fuchs:  J.  f.  pr.  Ch.  18,499. 
b.  Rammeisberg.    c.  v.  Kobell :  a.  a.  0. 


1. 

2. 

3. 

4. 

a. 

b. 

a. 

b. 

c. 

Fluor 

Spur 

6,8— 7;5 

— 

8,10 

3,18 

6,00 

6,0 

Phosphorsäure 

32,61 

32,76 

33,85 

35,60 

30,33 

Eisenoxyd 

— 

9,26 

1,55 

3,50 

— 

— 

Eisenoxydul 

31,95 

31,72 

23,38 

41,56 

41,42 

Manganoxydul 

32,40 

30,83 

30,00 

20,34 

23,25 

Kalk  (Mg  Ö) 

1,73 

1,51 

5,25*) 

— 

Natron 

0,41 

— 

Wasser 

1,28 

— 

— 

— 

98,69 

100,06 

104,08 

100,68 

101,00 

*]  Worin  a,05  MgO. 


Phosphate.  307 

Berzelius'  und  Bergemaiin's  Analysen  würden  zu  der  Formel  R*  P^  0^  führen. 
Corrigirt  man  die  erste  jedoch  nach  Kobell's  Versuchen,  Indern^ man  die  9,26  Fe  0^ 
=  8,33  Fe  0  setzt,  so  erhält  man 

/  R  F12        \ 

\  R3  P2  0»  / 

R  =  Fe  :  iln. 

Auch  der  Triplit  von  Schlackenwald  ist  diese  Verbindung,  Fe  (Ca)  :  Mn  (Mg) 
=  1  :  ^ ,  und  Ca  :  Fe  =  4  :  5,  Mg  :  Mn  =  1  :  H . 

Dieselbe  Zusammensetzung  hat  der  Zwieselit,  bios  mit  dem  Unterschiede,  dass 
Fe  :  Mn  :^  2  :  1  ist. 

/  Fe  F12         \  \  /  .  /  Fe  F12         \ 

\  Fe3  P2  0»   /  (  \  *  1  Fe3  p2  0»   / 

/MnFl2        W  )     /MnFl2         » 

\  Mn3  P2  0»  /  )  (     \  Mn3  p2  0»  / 

Fl    =  ^9  =                  8,44                        Fl    =  ^9         =  8,43 

P     =  31  P2  0^^  31,55                         P     ==  31  P2  05  31,51 

Fe  =56  Fe  0     32,00  |Fe  =  74,66  Fe  0  42,60 

Mn  =  55  MnO     31,55  fMn=  36,66  Mn  0  21,00 


40     =  64  103,54  ^Ö    =  64  103,54 

225  225,33 

Kobell  hat  zuerst  die  Vermuthung  ausgesprochen,  dass  Triplit  und  Zwieselit 
(Eisenapatit  Fuchs)  zusammengehören.  Ihr  Eisenoxydgehalt  scheint  secundärer 
Natur  zu  sein. 

Triphylin. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  zu  einer  dunkelgrauen  magnetischen  KugeL 
Löst  sich  in  Säuren  auf.  Wird  durch  Kalilauge  unvollständig  zersetzt. 
Der  Triphylin  von  Bodenmais  wurde  zuerst  von  Fuchs  untersucht,  der  jedoch 
die  Alkalien  nicht  richtig  bestimmte.    Letzteres  gilt  auch  von  einer  Analyse  Baer*s. 
Baer:  J.  f.  pr.  Ch.  47,62.  —Fuchs:  Eb.  3,98.  5,319. 
Neuere  Analysen: 

1.  Gerlach:  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Nat.  9,149. 

2.  Rammeisberg  (Mittel  von  4  Analysen) :  Pogg.  Ann.  85,439. 

3.  Oesten  (V.  G.  3,56):  Eb.  107,436. 

4.  Reuter:  In  mein.  Labor. 

5.  Wittstein:  Vierteljahrsschr.  pr.  Pharm.  1,506. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Phosphorsäure 

40,32 

40,72 

44,19 

42,63 

41,09 

Eisenoxydul 

36,54 

39,97 

38,21 

39,20 

38,59 

Manganoxydul 

9,05 

9,80 

5,63 

5,87 

11,40 

Kalk 

«,55*) 

— 

3,15**) 

4,70 

0,48 

Lithion 

6,84 

7,28 

7,69 

6,25 

5,47 

Natron 

2,51 

1,45 

0,74 

3,77 

0,87 

Kali 

0,35 

0,58 

0,04 

0,45 

0,07 

98,16 
♦♦)  Desgl 

99,80 
.2,39  MgO 

100,06 

• 

99,87 

97,97 

*)  Worin  1,97  MgO. 

20» 


308 


Phosphate. 


In  dem  Triphylin  von  Ketyö,    Finnland  (Tetraphylin) ,    fanden  Berzelius  und 

N.  Nordenskiöld  (vorläufig):   42,6  Phosphorsäure,  38,6  Eisenoxydul,  <«,<  Mangan- 

oxydul,  1,7  Magnesia,  S,t  Lithion. 

Berzelius :  Jahresb.  1 5, 2  H . 

I       II 
Verwandelt  man  SR  in  R,  so  ist  das  Atomverhältniss 


II 
P  :    R 

in  2;  =  1  :  ^,7 

3.   =   ^   :  1,5 

i,   =   \  :  1,5 

Werden  die  Zahlen  1:1,5  und  \ 


ferner  R 
\ 
\ 
\ 


II 
R 

1,27 

1,27 

1,2 


1,25  angenommen,  so  ist  der  Triphylin 


II 


4R3  P  0*  +  5R3  P2  0^ 


Ferner  ist 


2.  = 

3.  = 

4.  = 


Mg  :  Ca  :   Mn 
I 


\ 


:   I 
\    :  2,8 


Fe 


Na  (K) 
I 

\ 


Li 

8 

20 


3,2 


18,2  1 

Diese  Schwankungen  sind  vielleicht  durch  die  unvollkommene  Reinheit  des 
Minerals,  \ielleicht  durch  beginnende  Zersetzung  veranlasst.  Die  grossen  Unterschiede 
im  Verhältniss  der  Alkalien  fallen  wohl  auch  den  Analysen  zur  Last.    Am  einfachsten 


u 


gestaltet  sich  die  Zusammensetzung  des  Triphylins,  wenn  R* :  R  =  1  :  1  genommen 
wird. 

^  R3  P  0^  +  R3  P2  08. 

In  No.  $  sind  3,31  Eisenoxyd  angegeben,  und  die  0,48  sind  MgO. 

Sarkopsid. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht. 
Löst  sich  in  Säuren  auf. 

Ein  röthlichgraues  Mineral  in  faserigen  Aggregaten,  von  der  hohen  Eule  in 
Schlesien,  V.  G.  3,73.    Wurde  von  Websky  untersucht. 
Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  20,245. 


Fluor 

Spur 

Phosphorsäure 

34,73 

=  P 

15,16 

Eisenoxyd 

8,83 

Fe 

6,18 

0,11 

Eisenoxydul 

30,53 

Fe 

23,80 

0,425 

Manganoxydul 

20,57 

Mn 

15,94 

0,29 

Kalk 

3,40 

Ca 

2,43 

0,06 

Wasser 

1,94 

H 

0,215 

At. 


I 


0,49 


0,885 


0,21 


100. 


u 


Wird  das  Eisenoxyd  in  Oxydul  verwandelt,  so  ist  P  :  R  =  1  :  1,8.    Werden 

II  II 

2H  =  R  gesetzt,  so  ist  P  :  R  =  1  :  2.    Ist  das  Wasser  wesentlich?   Ohne  dasselbe 
wäre  das  oxydfrei  gedachte  Mineral    n 

R4  P2  0», 

worin  Mn  :  Fe  nahe  1  :  2,  oder  Ca  :  Mn  :  Fe  =  1  :  5  :  9. 

u 
Ist  das  Eisenoxyd  und  das  Wasser  ursprünglich,  so  ist  Fe  :  R  =  I  :  14,  und 
das  Ganze  möglicherweise 


Phosphate.  309 


wobei  Ca  :  Mq  :  Fe  =  1 


/  4R3  p2  on 

1:5:7  (6). 

8P        —  248 

—  P2  05  35,34 

Fe      =112 

Fe  03     9,96 

6Fe      —  336 

Fe  0     26,88 

5Mn     —  275 

MnO     22,10 

Ca      —     40 

Ca  0       3,48 

350        —  560 

H2  0       2,24 

2H2  0  —     36 

100. 

1607 

Ambljrgonlt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  zur  klaren  Perle  und  färbt  die  äussere  Flamme 
gelblichroth.  Mit  den  Flüssen  liefert  er  farblose  Gläser;  mit  wenig  Soda  schmilzt  er 
zusammen,  mit  mehr  schwillt  die  Masse  an  und  wird  unschmelzbar.  Mit  ge- 
schmolzenem Phosphorsalz  giebt  er  in  der  offenen  Röhre  Fluorreaction. 

Wird  von  Säuren  schwer  aufgelöst,  am  besten  von  Schwefelsäure,  unter  Ent- 
wicklung von  Fluorwasserstoffsäure. 

Berzelius  erkannte  den  Amblygonit  von  Penig  in  Sachsen  als  ein  fluorhaltiges 
Phosphat  von  Thonerde  und  Lithion,  dessen  Gehalt  er  auf  11  p.  C.  schätzte.  Im 
Jahre  1845  gab  ich  die  vollständige  Analyse  des  Minerals. 

Neuerlich  wurde  bei  Montebras,  Dept.  Creuze,  ein  angeblich  neues  Mineral, 
Montebrasit,  aufgefunden  und  von  Moissenet  analysirt .  Die  Bestandtheile  waren 
die  des  Amblygonits,  nur  in  anderen  Verhältnissen.  Da  diese  Analyse  mit  den 
Gesetzen  der  bestimmten  Proportionen  unvereinbar  erschien,  wiederholte  ich  sie 
und  fand,  dass  das  Mineral  von  Montebras  dieselbe  Zusammensetzung  wie  der 
sächsische  Amblygonit  hat,  mit  dem  es  nach  Des  Cloizeaux  auch  Structur  und 
optisches  Verhalten  theilt.  Dadurch  wurde  ich  veranlasst,  meine  älteren  Versuche  zu 
wiederholen.  Fast  gleichzeitig  wurde  der  Amblygonit  von  Montebras  auch  von  Kobell 
und  von  Pisani  untersucht. 

Berzelius:  Gilb.  Ann.  65,321.  Jahresb.  26,378.  —  Kobell:  Münch.  Ak. 
Sitzungsb.  1872  Febr.  —  Moissenet:  Ann.  Mines  1871.  —  Pisani:  C.  rend. 
73,1479  und  1873  F^vr.  —  Rammeisberg:  (früher)  Pogg.  Ann.  64,265.  (Später) 
Monber.  Berl.  Akad.  1872  März.   Ferner:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  25,59. 

1.  Amblygonit  von  Penig  (Amsdorf).     Grau,  V.  G.  3,097.     a.  Aus  den 
älteren  Analysen;  b.  neuere. 

2.  Amblygonit  von  Montebras.  a.  V.  G.  3,081,  Rammeisberg;  b.  Kobell; 
c.  Pisani  früher  (V.  G.  3,1),  d.  später  (V.  G.  3,07). 

1.  2. 


a. 

b. 

a. 

b. 

c. 

d. 

Fluor 

8,11 

9,22 

11,71 

9,00 

8,20 

10,40 

Phosphorsäure 

48,00 

48,00 

49, a9 

45,91 

46,15 

46,85 

Thonerde 

36,26 

36,20 

35,15 

35,50 

36,32 

37,60 

Lithion 

6,68 

6,36 

7,96 

6,70 

8,19 

9,60 

Natron 

3,29 

3,48 

0,93 

5,30 

2,58 

0,59 

Kali 

0,43 

0,18 

0,40 

0,50*) 

•  0,40**) 

Glühverlust 

0,70 
103,61 

1,10 
102,85 

0,14 

102,77 

103,44 

105,54 

105,18 

*)  Ca  0.        ♦*)  Mn  03. 


310 


Phosphate. 


In  meinen  Analysen  ist  das  Aloraverhältniss : 


AI  : 

I 
R 

AI 

:     P 

I 

R 

:     Fl 

\h. 

\    : 

),5 

1 

;    1,9 

\    . 

0,9 

2a. 

\    : 

1,5 

1 

;    t,9 

\    : 

1,08 

(«    ■■ 

2) 

(<    : 

0 

Aus  diesen  einfachen  Verhältnissen  leite  ich  die  Formel 

3R  Fl  4-  2A1  P2  0» 


ab. 


In  No.  \  ist  Na  : 

Li  —  4  :  4,  in  N 

o.t  —  \  :  12. 

1. 
3FI    —     57     — 

Fl       9,88 

2. 
3F1    —     57     — 

Fl     10,00 

4P     —  124 

P2  05  49,24 

4P     —  124 

P2  0s  49,75 

2A1  —  109,2 

AlO»  35,58 

2A1   —  109,2 

AI  03  35,94 

2,4Li    —     16,8 

Li^O       6,24 

2,77Li    —     19,4 

Li^O       7,28 

0,6Na  =     U,8 

Na^O       3,23 

0,23Na  —       5,3 

Na^O       1,26 

160     —  256 

104,17 

160     —  256 

104,22 

576,8 


570,9 


Die  Analysen  des  französischen  Amblygonits,  von  Kobell  sowohl  wie  von  Pisani, 
sind  nicht  ganz  exact,  denn  sie  geben  die  Atomverhältnisse 


AI 

:     R 

AI: 

P 

R 

:  .  Fl 

2b. 

1    : 

*,8 

1 

:    1,8 

1 

:    0,75 

2c. 

1    : 

1,76 

1 

:    1,83 

1 

:   0,7 

2d. 

1    : 

«,8 

1    . 

:    1,8 

1    : 

0,83 

Auch  da$  Verhältniss  Na  :  Li  ist  bei  Kobell  :=  1  :  2,6,  bei  Pisani  1  :  6,5  und 
^tef*  1:32;  doch  können  hier  die  Schwankungen  im  Mineral  selbst  be- 
grüadet  seii). 

Hebronit.  Das  Vorkommen  von  Atlablygonit  zu  Hebron,  Maine,  war  bekannt. 
Neuerlich  fand  Des  Cloizeaux,  dass  derselbe  in  optischer  Beziehung  abweiche,  und 
d^ss  ^ucb  ^  Afpnt^ras  neben  dem  Amblygonit  dieselbe  Substanz  vorkomme.  Pisani 
hat  beide,  Kobell  eine  Abänderung  von  Aubum,  Maine,  V.  G.  3,06,  analysirt. 

Pisani:  a.  ^.  0.  : —  Kobell:  Münch.  Ak.  Sitzb.  1873  Januar. 

1 .  Aubum,  Kobell. 

2.  Hebron,  Pisani. 

3.  Montebras,  Pisani. 


1. 

2, 

3. 

Fluor 

5,50 

5,22 

3,80 

Phosphorsäure 

49,60 

46,65 

47,15 

Thonerde 

37,00 

36,00 

36,90 

Lithion 

7,37 

9,75 

9,84 

Natron 

1,06 

— 

-r- 

V^^asser 

4,50 

4,20 

4,76 

103,43 

101,82 

102,44 

ie  Atome 

AI 

:      R 

AI 

:      P 

R       :   Fl 

1.          1    : 

1,46 

1 

:    1,9 

«,8 

:    1 

2.          i    : 

1,86 

1    : 

1,9 

2,36   : 

1 

3.          1    : 

1,83 

1 

1,85 

3,28   : 

i 

phosphale. 

Was  das  Hippral  von  Aubum  betrifft,  so 
wie  beim  Amblygonit  ^  3  :  t  i  i  zu  sein,  ni 
Wasser  ist  vorbandeD. 

Sind  diese  Substanzen  Umwandlungsproducle  von  Amblygonit' 


scheint  bei  ihm  Li  :  AI  i  P  ebenso 
r  die  Fiuormenge  ist  kleiner,  und 


Hydrate. 

Brnshft 

Glüht  mit  grünem  Liebt  und  schmilzt  v.  d.  L.  nnter  Anschwellen  zu  einer 


kryslaHinisiAen  Hasse. 

Löst  sieb  leicht  In  Säuren  auf. 

G.  3,0,  ist  von  Julien  analysirt 

worden. 

Am.  J.  Sc.  (i)  40. 

H  Ca  P  0»  H-  Saq. 

Gef\tnden 

P    =  3(   =     p30*  41, !8 

39,95 

Ca  =  40           CaO     3i,56 

3t. H 

H    =      I            H^O       5,13 

\ 

*0     =F  H              a^     SO, 93        /        "'""           ' 
Saq  =;  36                     |00"              SO*  O.'» 
,7,                               (Al,Fe)O»0,33 
99,*! 

Das  Krystaltwaseer  geht  bei  340°,  der  Rest  beim  Glühen  fort. 


Dieses  Phosphat  ist  gleich  den  drei  folgenden  < 
bestandtheile  auf  unt«riiegenden  Korallenkalk. 


I  Product  liislicher  Guano- 


jneiaomsDii. 

Verhält  sich  wie  der  vorige, 

Isf  nach  t^lien 

SH  Ca  P  0*  +  3aq. 

Gefunden") 

SP    =     es  =     P^O*  43,56  ' 

43,81 

iCa  =80           CaO    34,36 

3i,50 

SH    =       i           H>0      5,51 

5,53 

80    =  118               aq    16,56 

16,57 

3aq  =     5*                     ,oo. 

100,41 

326 

Rrystallisirt  zwei-  und  einghedrig,  V.  G.  !,!d— 

-1,36,  und  ist  auch  auf  Aves 

Island  von  Moore  beobachtet. 

Am.  J.  Sc.  (1)  39,43. 

Oraitlilt. 

Ist  nach  Julien 

Ca3  PJ  08  -H  laq. 

'4,6  p.  C.  Fremdartigem. 


312  Phosphate. 


Gefunden 

«P     —     62  — 

P205  41,04 

40,14 

3Ca  —   120 

CaO     48,56 

45,77 

80    =   128 

aq     4  0,40 

9,45 

2aq  —     36 

100. 

(AI,  Fe)  03  4,62 

346  99,98 

4  p.  C.  Wasser  sollen  bei  250°,  der  Rest  beim  Glühen  entweichen.  Bildet 
kleine  gypsähnliche,  spaltbare  Krystalle. 

Hierher  gehört  auch  der  Pyroklasit  (Glaubapatit}  von  den  Mongsinseln  an  der 
Muskitoküste ,  welcher  wohl  Öfter  mit  schwefelsaurem  Natron  gemengt  ist.  Eine 
Analyse  von  Kalle  (in  meinem  Laborat.)  gab:  Chlor  0,62,  Schwefelsäure  0,93, 
Phosphorsäure  40,12,  Kalk  47,53,  Wasser  und  organische  Substanz  10,10  =  99,30. 

Shepard:  Am.  J.  Sc.  (2)  22,96. 

Sombrerit.  Amorphe  Masse  von  den  westindischen  Inseln,  scheint  ein  Ge- 
menge des  vorigen  mit  Thonerdephosphat  zu  sein. 

Phipson:  J.  Gh.  Soc.  15,277. 

Zenglt. 

Ist  unschmelzbar. 
Nach  Julien 


'h  Ca^  P3  012  -  /  H  Ca  P  0^ 

Gefunden*) 

3P 

=     93   =     P^O*  47,76 

47,5 

4Ga 

=  160           CaO     50,22 

49,2 

H 

—        1            H^O       2,02 

3,3 

120 

—   <92                      loo. 

100. 

464 

Isoklas. 

Ein  zwei-  und  eingliedriges  farbloses  Mineral  von  Joachimsthal,  Y.  G.  2,92^ 
von  KÖttnitz  untersucht. 

Sandberger:  J.  f.  pr.  Ch.  (2)  2,126. 
Ist  vielleicht 

Ca«  P2  0«,  6H2  0  =  I  ^*  J^*  ^*  }  +  4  aq. 

Gefunden. 
2?        =     62  =     ?^0^  31,14  29,90 

4Ca      =   160  CaO     49,12  49,51 

90       =144  H^O     19,74  20,59 

5H20=     90  ^oO.  100. 


456 


Churchit. 


Wawellitähnliche  röthlichgraue  Ueberzüge,  V.  G.  3,14,    aus  Comwall,  sind 
von  Chürch  analysirt. 

J.  Ch.  Soc.  (2)  3,259. 


*)  Nach  Abzog  von  0,5  Gyps,  0,54  CuCO^,  7,86  MgSpSQS,  4,1  Thonerdephosphat  und 
1,08  Na  Gl. 


Phosbpate.  31 3 

Cer-(Didyin-«CaIcium)  phosphal  mit  4  Mol.  Wasser, 
tv    F    u  ,  4  aq  —  <^  Ca3  P2  0»  +  4  aq    / 

Gefunden 

4P     =  124  =     P^05  27,73  28,48 

5Ce  =  460          Ce  0     52,73  51,87*) 

Ca  =40          Ca  0       5,47  5,42 

4  60    =256               aq     U,07  .         U,93 

8aq  =  144                     ^00.  100,70 
1024 
Eine  Spur  Fluor  wird  angegeben. 

ViTianit. 

Bläht  sich  beim  Erhitzen  auf,  wird  grau,  dann  roth ;  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem 
grauen  glänzenden  Korn. 

Ist  in  Säuren  auflöslich.  Wird  auoh  durch  Kochen  mit  Kalilauge  zersetzt, 
welche  einen  schwärzlichen  Rückstand  lässt. 

Die  früheren  Analysen  von  Klaproth,  Brandes,  Berthier,  Laugier,  Segeth, 
Stromeyer,  Thomson,  Vanuxem,  Vogel  hatten  den  Vivianit  als  ein  Eisenoxydulphosphat 
erscheinen  lassen,  bis  ich  zeigte,  dass  die  blauen  Kryställe  des  Minerals  eine  grosse 
Menge  Eisenoxyd  enthalten.  Da  der  Vivianit  nnt  der  Kobaltblüthe  isomorph  ist,  so 
schloss  ich,  dass  auch  er  ursprünglich  reines  Oxydulphosphat  sei,  an  der  Luft  aber 
sich  theilweise  zu  basischem  Eisenoxydphosphat  oxyjdirt  habe,  wie  dies  bei  der 
künstlichen  Verbindung  sehr  schnell  erfolgt.  Später  hat  man  farblosen  oxydfreien 
Vivianit  gefunden. 

Aeltere  Untersuchungen : 

Segeth;  J.  f.  pr.  Ch.  20,256.  —  Stromeyer:  Untersuchungen  274.  —  Vogel: 
Gilb.  Ann.  59,174. 

L  Oxydfreier  Vivianit. 

Farblose  Kryställe  aus  dem  Sand  des  Delaware,  an  der  Luft  grün  werdend. 
Fisher:  Am.  J.  Sc.  (2)  9,84. 

Eisenoxydulphosphat  mit  8  Mol.  Wasser. 

Fe3  P2  0«  +  8  aq. 


Gefunden 

2  At.  Phosphor 

—     62  - 

=  P2  05  28,29 

27,17 

3    -   Eisen 

—   168 

FeO    43,03 

44.10 

8    -   Sauerstoff 

—   128 

aq    28,68 

27,95 

8  Mol.  Wasser 

—   144 

100. 

99,22 

502 

IL   Oxydhaitiger  Vivianit. 

1.  Comwall.    Blassblau.    Maskelyne:   Ber.  d.  ehem.  Ges.  1870,  937. 

2.  Allentown,   Monmouth  Co.,  New  York.     V.  G.  2,68.     Rammeisberg: 
Monber.  BerL  Ak.  1862,  242. 

3.  Insel  Fernando  Po.    Maskelyne. 

4.  Bodenmais.    Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  64,410. 

5.  Mullica  Hills,  Gloucester  Co.,  New^  Jersey.    V.  G.  2,58.  Rammeisberg. 


*)  Di-haltig. 


L-Jh 


314 


Phosphate. 


6.  Allentown.    Erdig.    Kurlbaum:   Am.  J.  Sc.  {i)  23,422. 

7.  Kertsch,  Krim.   Ausfüllung  eines  Cardium.    Struve  :  J.  f.  pr.  Ch.  67,30  2. 

8.  Desgl.    Dunkelbraun,  V.  G.  2,72.    Struve. 


\. 

2. 

3. 

4, 

5.*) 

6. 

7. 

8. 

Phosphorsäure 

28,52 

28,81 

27,80 

29,01 

28,60 

29,65 

29,17 

28,73 

Eisenoxyd 

1,12 

4,26 

5,08 

11,60 

11,91 

18,45 

21,34 

38,20 

Eisenoxydul 

42,71 

38,26 

38,50 

35,65 

34,52 

27,65 

21,54 

9,75 

Wasser 

28,98 

28,67 

28,32 

23,74 

26,13 

25,60 

27,50 

24,12 

101,33 

100. 

99,70 

100. 

101,16 

101,35 

99,55 

100,80 

Alle  sind 

(n(Fe3p^03    4-    8  aq)\ 

\   (Fe3p4  0»9+  16  aq)/ 

n  ist 

in  1.  =  87  in  5.  =  6,5 

2.  =  20  6.  =  3,4 

3.  =  23  7.  =  2,3 

4.  =     7  8.  =  0,5 

Unter  Umständen  scheint  der  Vivianit  sich  vollständig  in  Eisenoxydphosphat  zu 
verwandeln.    S.  Beraunit. 

Hnreaulit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  nbthlichgelben  krystallinischea  Perle,  welche  in  der 
jlusseren  Flamme  braun ,  dann  schwarz  wird,  Funken  sprüht  und  die  Flamme  grün- 
lich färbt.    Damour. 

Die  Auflösung  in  Chlorwasserstoffsäure  enthält  die  Metalle  als  Ghlorüre. 

Analysen  des  Hureaulit  von  Limoges : 

1.  Dufräooy:   Ann.  Min.  {%)  7,137. 

2.  Damour.    Gelber,  V.  G.  3,185. 

3.  Ders.    Röthlicher,  V.  G.  3,198.    Ann.  Min.  (5)  5. 


1. 

2. 

♦*\ 

3. 

Phosphorsäure 

38,00 

38; 

,08 

37,83 

Manganoxydul 

32,85 

41, 

60 

41,80 

Eisenoxydul 

11,10 

7, 

42 

8,73 

Wasser 

18,00 

«?, 

,18 

11,60 

99,95 

99, 

28 

99,96 

Mol.  Verhältniss. 

^ 

P2  05  . 

:    R  0    :   H2  0 

Mn  : 

Fe 

1.        1    . 

:    2,3      :    3,7 

3   : 

1 

2.        1 

:    2,57   :    2,5 

6   : 

1    . 

3.        1 

:    2,67   :    2,4 

5   : 

1 

Ist  in  1.  das  Verhältniss  I  :  2^^  :  3},  in  2.  und  3.  das  von  1 
richtige,  so  sind  diese  Phosphate  von  Eisen  und  Mangan 

/     R3  p2  0®  \ 

_  /      R3  P2  0» 


2-|  :  2-|  das 


No.  2  und  3  = 


/     R3  P2  OM    ,    , 
\2HR.P  o4  "^  *''''• 


*)  Van  Dyk  fand  28,85  P^O»,  9,87  ¥e  O^,  84,42  Fe  0,  27,66  aq.  .Mittheilung. 
'^*)  Mittel  von  2  Analysen. 


Phosphate.  3 1 5 

Doch  ist  No.  I  natürlich  nicht  verbürgt ,  da  nur  ein  einzelner  Versuch  vorliegt. 
Die  letzte  Formel  verlangt,  wenn  Fe  :  Mn  =  I  :  5-|-  ist  : 

4P      =124      =  P2  0*  38,91 

4,2Mn  =  231  Mn  0    40,86 

0,8Fe    =     44,8  Fe  0      7,90 

15     0      =240  H'^0     12,33 
5H2  0    =     90  100. 

729,8 

Heterosit. 

Der  Heterosit  von  Limoges,  w^elcher  sich  wie  der  vorige  verhäU,  ist  ^ nach  Du- 
Irtooy  ein  ganz  ähnliches  Phosphat. 

Ann.  Min.  (t)  7,142.    (Alte  Analyse  von  Yauquelin :  Ann.  Ch.  Ph.  30,294). 
Die  Analyse  führl  zu 


/     R3  P2  08  \ 
\  3HR  PO*/ 


worin  Mn  :  1 

Pe  —  1  :  2, 

Gefunden 

5P       —  \6^ 

=     P2  05  43,72 

41,77 

4Fe     =  224 

Fe  0    35,47 

34,89 

•    2Mn    —  110 

Mn  0    17,49 

17,57 

18,50       =  296 

H^O      3,32 

4,40 

1,5H2  0—     27 

100. 

98,63 

81^ 

Nach  Kobell  enthält  der  Heterosit  von  violettem  Pulver  0,92  p.  C.  Fluor.  S, 
Triplit. 

In  einem  braunröthlichen,  als  Heterosit  bezeichneten  Mineral  von  Limoges,  Y.  G. 
3,41,  fand  ich  32,18  Phosphorsäure,  31,46  Eisenoxyd,  30,01  Manganoxyd,  6,35 
Wasser. 

Nach  Tschermak  ist  der  Heterosit  nach  Form  und  Structur  ein  zersetzter  Tri- 
phylin. 

Wien.  Ak.  Ber.  47. 

Eisenoxydhaltige  Phosphate. 

Gl  ob  OS  it.  Kugelige  Aggregate  radialfasriger  Individuen  von  der  Grube  Arme 
Hülfe  bei  üUersreuth  im  sächsischen  Voigtland.  Gelb,  V.  G.  2,826.  Von  Fritzsche 
untersucht. 

B.  h.  Ztg.  186[^,  321. 

28,89  Phosphorsäure,  40,86  Eisenoxyd,  2,4Kalk,  2,4  Magnesia,  0,48Kupfer- 
oxyd,  23,94  Wasser. 

Beraunit.  Ein  Mineral  von  der  Grube  Hrbeck  bei  Zbirow,  Böhmen.  Ana- 
lysen von  Boricky  und  Tschermak. 

Wien.  Ak.  Ber.  49  und  56. 

I.  (frünpr.    Boricky.    2.  Heller.  Ders.    3.  Ders.    4.  Brauner.  Tschermak. 

I.  2. 

Phosphorsäure     30,05  32,09 

Eisenoxyd  59,82  57,93 

Natron  —  — 

Wasser  9,33  9,04 

99,20  99,06 


3. 

4. 

19,00 

30,5 

55,98 

55,0 

— 

0,5 

U,4<    • 

14,0 

99,39 

100. 

316 


Phosphate. 


Hier  ist  das  Mol.  Yerhältniss 

• 
• 

p2  05 

:  Fe  0»  :  H^  0 

1. 

1 

:    4,8      :    2,5 

2. 

1 

:    4,6      :   2,5 

3. 

1    : 

4,75   :    4 

4. 

\    : 

4,64   :    4 

Ist  die  erste  Proportion  =  4    :    4,5,  so  ist  der  Beraunit 

Fe^  p4  oiö  +  5  aq  und  8  aq. 

Nach  Tschennak  ist  der  braune  in  der  That  ein  Oxydationsproduct  von  Vivianit, 
dessen  Form  er  noch  besitzt. 

Kakoxen.  Von  gleichem  Fundort  wie  der  vorige,  steht  diesem  jedenfalls  sehr 
nahe.  Aeltere  Untersuchungen  von  Steinmann  und  Holger  deuten  auf  unreines  Ma- 
terial ;  spätere  von  Richardson  und  von  Hauer  stimmen  unter  sich  auch  nicht  be- 
sonders. ' 

Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichs.  4  854,67.  —  Richardson:  Thomson  Outl.  4,476. 


p2  05 

Fe  03 

H2  0 

R.       24,8 

46,0 

32,2     —   400. 

H.  a.  49,63 

47,64 

32,73  =   400. 

H.  b.  25,74 

44,46 

32,83  —   400. 

Delvauxit.  Caicoferrit.  Den  ersten  Namen  erhielt  ein  kalkhaltiges  Eisen- 
phosphat von  Bemeau  bei  Yise  in  Belgien  und  von  Leoben  in  Steiermark ,  welches 
von  Dumont,  Delvnux  und  Hauer  untersucht  ist.  Den  zweiten  hat  ein  gelbes  blättriges 
Phosphat  von  Battenberg  im  Leiningenschen  erhalten,  welches  Reissig  untersuchte. 


Delvaux:   Bull.  Acad.  Brux.   4  838.  —  Dumont:   Phil.   Mag.   (3) 
Hauer:  Jahrb.  geol.  R.  4854,67. —  Reissig: 


41,474.  — 


P2  0*  Fe  03 


CaO 


H2  0 


Delvauxit. 

^ 

Bemeau 

46,04 

34,20 

49,76  — 

400. 

Dumont. 

46,57 

32,62 

46,84    — 

400. 

Ders. 

48,20 

40,44 

— 

44,43  — 

99,77 

Delvaux. 

20,94 

52,04 

7,94 

49,08  — 

400. 

Hauer. 

Leoben 

20,05 

52,54 

8,37 

49,04  — 

400. 

Ders. 

Caicoferrit 

34,04"" 

24,34 

44,84 

20,56  — 

99,27 

Reissig. 

AI  0»  2,90  2,65  Mg  0 

Was  Dumont  untersucht  hat,  scheint  ein  basisches  Phosphat 

Fe2  P»  Ol«,  81  aq  =  I  J^Pg  0«  }  +  '»  '"^ 


ZU  sem. 


Hauer's  Material  nähert  sich  einer  Verbindung 

(ca3p»OH  +  .{g5«|^2«})  +  «»1- 


Grüneisenstein.    Die  Analysen  dieses  Minerals  vom  HoUerter  Zug  bei  Siegen 
zeigen  grosse  Differenzen. 

4.   Karsten:  Dessen  Arch.  4  5,243. 

2.  Diesterweg:   B.  h.  Ztg.  4  863,  257. 

3.  Deichsel:   In  mein.  Laborat. 

4.  Schnabel:  Mitthlg. 

Hieran  reihen  wir  ein  Vorkommen  bei  AUentown,  New  Jersey.    Kuribaum  (5.). 


Phosphate.  317 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Phosphorsäure 

27,72 

27,71 

28,  H 

28,39 

32,61 

Eisenoxyd 

63,45 

62,02 

58,53 

53,66 

63,74 

Eisenoxydul 

0,25 

2,19 

9,97 

3,77 

Wasser 

8,56 

10,90 

9,72 

8,97 

10,49 

99,73        100,88  98,55        100,99        100,23 

Nach  Karsten  wäre  also  der  Grüneisenstein  ein  Eisen  o  x  y  d  phosphat, 

Fe^P^Oii    3aa-/^^^'^'l 
«   f   u    >  ^  aq  —  ^  H6  f  e  0«  / 

2P     =     62  =  P2  0^  27,52 
4Fe  =  224         Fe  0»  62,01 
MO     =176  aq    10,47 

3  aq  =     54  ^00. 

516 

Nach  den  Uebrigen  enthält  er  aber  auch  Oxydul  phosphat.   So  entspricht  z.  B. 
No.  4  ungefähr  der  Formel : 

(Fe»  p2  0»  +  3Fe2  p2  0^*)  +  9  aq 


8P     —  248 

—   P^O*  29,80 

6Fe  —  672 

FeO»  50,37 

3Fe  —   168 

Fe  0    11,33 

410    —  656 

aq      8,50 

9aq—    162 

100. 

1906 

Melanchior.  Schwarzes  Phosphat  von  Rabenstein  bei  Zwiesel,  V.  G.  3,38, 
in  welchem  Fuchs  25,52  (auch  30,27)  Phosphorsäure,  38,9  Eisenoxyd,  3,87  Eisen- 
oxydul, 9 — 1 0  Wasser  und  etwas  Kalk  fand. 

J.  f.  pr.  Ch.  17,171. 

Pseudotriplit.  Von  Bodenmais.  1.  Fuchs:  s.  TriphyUn.  2.  Delffs:  Blum 
Oryktogn.  537. 


\ 

1. 

2. 

Phosphorsäure 

35; 

,70 

35,71 

Eisenoxyd 

48 

J7 

51,00 

Manganoxyd 

B: 

,94 

8,06 

Wasser 

5= 

,30 

4,52 

98, 

11 

99,29 

R3  pi  ot9 

,  3  aq  - 

/2R  p^on 
'\  H«R  0«; 

Mn 

:   Fe 

1    :    6. 

4P      — 

124 

P2  0»  34, 

.76 

VFe    — 

288 

FeO»  50, 

,35 

^Mn   — 

47 

Mn03    8, 

,28 

190      — 

304 

H2  0      6, 

,61 

3H20  — 

54 

100. 

817 

Nach  Fachs  und  Tschermak  ein  Zersetzungsproduct  von  Triphylin. 

2R3  P2  0»  :   30  =  R3  P4  0*». 


318 


Phosphate. 


Alluaudit.  \.  Chanteloub,  Limoges.  Spaltbar  wie  Triplit,  V.  G.  3,468. 
Entwickelt  Chlor  mit  Chlonvasserstoffsäure.  Damour:  Ann.  Min.  (4)  13,341. — 
t.  Norwich,  Massachusetts.  Krystaüe,  deren  Form  und  Spaltbarkeit  an  Triphylin  er- 
innert, V.  G.  2,876.    Graw:   Am.  J.  Sc.  {%)  H,100. 


1. 

2. 

Phosphorsäure 

41,25 

43,00 

Eisenoxyd 

25, 6i 

26,69 

Manganoxyd 

26,70 

24,00 

Kalk 

1,79 

Lithion 

\     5,47 

2,23 

Natron 

Wasser 

2,65 

2,07 

101,69 

99,78 

WawelUt 

Giebt  beim  Erhitzen  oft  fluorwasserstoflhaltiges  Wasser.  Schwillt  v.  d.  L.  auf 
und  stäubt  bisweilen  umher. 

Löst  sich  in  Säuren  [nach  Städeler  selbst  in  kochender  Chlorwasserstoffsäure 
schwer)  und  in  Kalilauge  auf.  Mancher  Wawellit  giebt  mit  Schwefelsäure  Fluor- 
reaction. 

Klaproth,  Gregor,  John  und  H.  Davy  hielten  ihn  für  Thonerdehydrat,  bis  Fuchs 
^816  zeigte,  dass  er  ein  Thonerdephosphat  sei,  was  Berzelius  1819  bestätigte. 

1.  Amberg,  Bayern.    Fuchs:   Schwgg.  J.  18,288.  24,121. 

2.  Langenstriegis  bei  Freiberg.    Erdmann:  Eb.  69,154. 

3.  Zbirow,  Böhmen.    Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  33,288. 

4.  Barnstaple,  Devonshire.    Berzelius:  Schwgg.  J.  22,297.  27,63.  (Auch 
vo6  Fuchs  untersucht.) 

5.  Steamboat,  Chester  Co.,  Pennsylvanien.     a.  Genth:   Am.  J.  Sc.   (2j 
23,420.    b.  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  106,69. 

6.  Ungarn  [sog.  Kapnicitj.    V.G.  2,356.    Städeler:   Ann.  Ch.Ph.  109,305. 

7.  Cork,  Irland.    Church:  J.  Ch.  Soc.  (2)  11,110. 

8.  Montebras,  Dept.  Creuze.    V.  G.  2,33.    Pisani:  C.  r.  75,79. 


1. 

2.*) 

3. 

4.               5a. 

5b. 

Fluor 

— 

<, 

69 

2,06           Spur 

Spur 

Phosphorsäure     34,72 

34,06 

34 

,89 

33,40          34,68 

32,70 

Thonerde 

36,56 

36,60 

36 

.39 

35,35          36,67 

35,83 

Eisenoxyd 

1,00 

^ 

,20 

1,25            0,22 

3,08 

Wasser 

28,00 

27,40 

26, 

34 

26,80          28,29 

28,39 

99,28 

99,06* 
6. 

99, 

91 

0,50-']     98,86 
99,36 

1.***)            8. 

100. 

Fluor 

— 

2,09              2,27 

Phosphorsäure       35,49 

32,00            34,30 

Thonerde 

39,59 

37,18            38,25 

Wasser 

(24,92; 
100. 

1 

26,45            26,60 
97,72          101,42 

*)  Blauer  WawelUt.  Ei^dmadd  hat  auch  die  anderen  Varietaiefi  tititidrsticlit. 
♦♦)  Ca  0.        ♦*♦)  Bei  100«  getroctnei. 


^ 


Phosphate.  3)9 


Die  Analysen  des-  WaweItU  führen  dahin,  ihn  als 

basischphosphorsaure  Thonerde, 


anzusehen. 


4  At.  Phosphor        =  <24      :^  P2  O*  35,16 
6    -   Aluminium     ==   163,8         AI  0^38,10 

19    -   Saaerstorf       =304  tP  0    86,74 

1 2  Mol.  Wasser         =216  {qO. 

807,8 

Allein  viele  Wawellite  enthalten  Fluor,  manche  Spureü  andere  bestimmbare 
Mengen.    Das  Fluor  ändert  das  Atomverhältniss  P  :  AI  nicht.    Letzteres  ist  z.  B. 

in  5a.  =  4   :   2,92 
8.    =  4   :   2,92. 

Das  Fluor  kann  also  nicht  als  Fluoraluminium  vorhanden  sein.  Gleichwie  in 
Silicaten  (z.  B.  Topas]  scheint  es  Sauerstoff  gleichsam  zu  vertreten,  d.  h.  mit  dem 
Oxyphosphat  wäre  ein  analog  constituirtes  Fluophosphat  isomorph  gemischt.  In  dem 
fluorreichsten  Wawellit  (No.  8)  verhalten  sich  die  At.  von  Fl  und  0=1  :  12. 
Dieser  Wawellit  wäre  also 

/24(Al3p^Oiö   +   12  aq)  \ 
\        A13  P4  F13S  +   1  2  aq   / 

Nach  Church  verliert  der  Wawellit  im  Vacuo  und  bei  100°  2,28  p.  C. ,  bei 
200°  22,14  p.  C. ,  den  Rest  des  Wassers  erst  beim  Glühen.  Nimmt  man  an,  jene 
2  p.  C.  wären  hygroskopisches  Wasser,  so  verlöre  der  Wawellit  bei200°20,3p.C. 
Nun  sind  ^/^  des  Wassergehalts  =  9  Mol.  =  20,05  p.  C,  was  dafür  spricht,  dass 
das  Mineral  H«  AI  0^  enthält. 

Coeruleoiactin.  Milchweisse,  bläuliche  und  grünliche  Ueberzüge  von  Ainds- 
i)erg  bei  Ratzeneinbogen,  Y.  G.  2,57,  von  Petersen  untersucht. 

Jahrb.  Min.  1871,  353. 

Nach  Abzug  von  etwas  Quarz  und  Brauneisenstein:  37,42  Phosphorsäure, 
36,16  Thonerde,  2,48  Kalk,  0,20  Magnesia,  1,44  Kupferoxyd,  21,70  Wasser. — 
Bringt  man  Ca ,  Mg ,  Gu  als  Phosphate  R^  P^  0^  in  Abzug ,  so  bleibt  die  W^awellit- 
mischung  mit  10  Mol.  Wasser. 

Sphaerit.  Kugelige  Massen,  den  Wawellit  von  Zbirow  begleitend,  hellgrau, 
V.  G.  2,53.    Von  Boricky  untersucht. 

Wien.  Ak.  Ber.  56. 

Ausser  Spuren  Fluor:  28,58  Phosphorsäure,  42,36  Thonerde,  1,41  Kalk, 
2,60  Magnesia,  24,03  Wasser. 

Fl  an  er  it.  Grünes  Mineral  von  Gumeschewsk  Kupfergruben  im  Ural,  derb, 
V.  G.  2,65.    Wird  nach  Hermann  von  Säuren  wenig  angegriffen. 

J.  f.  pr.  Ch.  88,193. 

33,94  Phosphorsäure,  37,48  Thonerde,  3,52  Eisenoxydul,  3,72  Kupferoxyd, 
20,93  Wasser.  ^ 

Kalait. 

Decrepitirt,  schwärzt  sich ,  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  wird  aber  braun  und 
glasig.    Reagirt  auf  Kupfer. 
Löst  sich  in  Säuren  auf. 
Von  dem  schlesischen  Kalait  (von  Jordansmühle]  existiren  Analysen  von  John 


320  Phosphate. 

und  Zellner,  welche  offenbar  falsch  sind.    Der  orientalische  wurde  in  neuerer  Zeit 
untersucht  von 

1.  Hermann.    Blauer  Kalait,  V.  G.  2,621  :  J.  f.  pr.  Ch.  33,282. 

2.  Church.  V.  G.  2,75:  Cbem.  News  10,290. 


1. 

2. 

Phosphorsäure 

28,90 

32,86 

Thonerde 

47,45 

40,49 

Eisenoxyd 

1,10 

Oxydul  2,24 

Kupferoxyd 

2,02 

5,27 

Manganoxydul 

0,50 

0,36 

Kalk 

1,85 

-»- 

Wasser 

18,18 

19,34 

100. 

100,23 

Mol 

.  Verhältniss. 

p2  0*     AI  0» 

FeO(Mn) 

Cu  0     Ca  0 

H^O 

1.       20,4   :    46,2 

2 

2,6   :    3,3   : 

401 

2.        23       :    40 

'      3,6      r 

6,6 

107 

p2  0*  : 

AI  03  :   R  0  :   H*  0 

1.      2,5     : 

5,8     : 

1      :    12,6 

2.      2,25  : 

4 

1      :    10,5 

Also 


Offenbar  ist  der  Kalait  ein  Gemenge  eines  Thonerdephosphats  mit  den  die  Fär- 
bung bedingenden  Phosphaten  von  Kupfer  und  Eisen.  Nimmt  man  diese  als  R^  P^  0^ 
an,  so  wäre  das  Ganze  in 


I 


y    R3  p2  0^  \  /    R3  p2  0^  \ 

•  =\6A13P2  0»V"^  ^^  *^  ^'  "^  \6Al2p2  0ii/+  ^^*^- 


Offenbar  ist  die  Natur  des  Thonerdephosphats  im  Kalait  noch  nicht  festgestellt. 
Peganit.    Von  Striegis  in  Sachsen,  von  Manchen  als  Wawellit  betrachtet. 
Fischerit.     Von  Nischne  Tagil,  grün,  V.  G.  2,46.     Nur  in  Schwefelsäure 
löslich.    Beide  hat  Hermann  untersucht  (s.  Kalait) . 

?^0^  AlO»         CuO       Fe  0^  etc.       H^  0 

P.       30,49  44,49  2,20  22,82  =  100. 

F.       29,03  38,47  0,80  4,20  27,50=100. 

Evansit.  Nierförmig  und  traubig,  V.  G.  1,94,  aus  Ungarn  stammend.  Forbes. 
Phil.  Mag.  (4)  28,341. 
Scheint  ein  Thonerdephosphat 

A13  P2  0»    «8  aq  =  {jhI  AI  0«}  +  '*  ''*' 
ZU  sein. 

Gefunden 

2P        =     62       =    P2  0*18,35  19,32 

6A1      =463,8  AI  03  39,78  40,54 

4  40       =224  H^O    41,87  40,52 

18H2  0=  324  100.  100,38 

773,8 

Gibbslt. 

Ein  mit  dem  Hydrargiliit  von  Richmond  (ursprünglich  Gibbsit  genannt)  vor- 
kommendes, von  Hermann  als  ein  Phosphat  erkanntes  Mineral. 
J.  f.  pr.  Ch.  40,32.  62,4. 


Phosphate.  321 

Normale  phosphorsaure  Thonerde, 
AI  P^  0^  4-  8  aq 

Gefunden 
2  At.  Phosphor         =     6^       =    P*  0*36,54  37,62 

2    -  Alamftrium      =     54,6  AI  OM6,41  26,66 

8    -   Sauerstoff        =128  H^  0    37,05  35,92 

8  Mol.  Wasser         =  (44  lOO.  loo. 

388,6 

Zepharovichit.     Ein  Mineral  von  Zerhovic,   Böhraen,  V.  G.  2,37.    Von 
Boricky  untersucht. 

Wien.  Ak.  Ber.  59. 

AI  P2  08  +  5  aq 


Gefcmden 

2P       iss     6t 

—  P2  0*42,44 

40,29 

2A1      ^     54,6 

AI  03  3  a,  66 

30,57 

80      fl^  128 

H^O    26,90 

28,56 

5M2  0—     90 

100. 

CaO    0,58 

334,6  100. 

Zwei  andere  Versaehe  gaben  37,98 — 38,32  Phosphorsäure,  34,79 — 30,01 
Thonerde,  28,65 — 29, 39  Wasser,  1,U — 1,4  Kalk,  0,43  Magnesia,  0,87  Eisenoxyd. 

Variscit  (Callait).  Den  ersteü  Namen  erhielt  ein  krystallinisches  weisses  und 
grünliches  Mineral  von  Plauen,  V.  G.  2,408,  welches  Petersen  untersuchte  (1.). 
Callait  nannte  Damotir  ein  grünes,  aus  einem  celtischen  Grabe  in  Morbthan,  Y.  G. 
2,52  (2.). 

i.  Jahrb.  Min.  1871,  353. 
2.  Ann.  Ch.  Ph.  (4)  4,117. 

1.  2. 


Phosphors'ai 

ure       44,04 

43,49 

Thonerde 

31,25 

30,20 

Eisenoxyd 

t,21*) 

1,85 

Magnesia 

0,41 

Kalk 

0,18 

0,70 

Wasser 

22,85 

24,12 

99,95 

100,36 

1 
Beide  Substanzen  erscheinen  hiemach  als 

AI  P2  0^  +  4  aq 

2P        =     62  ==i    P2  0^  44,85 
2A1      =     54,6  AI  03  32,41 

80       =128  H^O    22,74 

4H2  0  =     72  100. 

316,6 

Barrandit.     Kugelförmige  und  traubige  Massen,  V.  G.  2,576,  von  Cerhovic 
bei  Przibram.    Ist  von  Boricky  analysirt. 
Wien.  Ak.  Ber.  56. 


•)  Worin  6r  0». 
Bammelsberg,  Handb.  4l.  Mineralcbemie.  II.  24 


322 


Phosphate. 


/3(A1P2  0^+  iaq)  \ 
\4(FeP2  0^4-  4  aq)/ 


. 

Gefunden 

2P       —     62 

=  P^O*  40,64 

39,68 

fFe     =     64 

Fe  0^26,17 

26,58 

fAl      —     23,4 

AI  03  12,59 

<2,74 

80       —   128 

H2  0    20,60 

24,00 

4H2  0—     72 

100. 

100. 

349,4 
Soll  beim  Verwittern  sich  in  Rakoxen  verwandeln. 

Lazulith   [Blauspathj. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss.  Schwillt  v.  d.  L.  an,  wird  blasig,  schmilzt  aber 
nicht.    Lazulith  aus  Wermland  wird  braun,  porös  und  reagirt  auf  Mangan. 

Wird  von  Säuren  schwer  angegrifTen,  aber  nach  dem  Glühen  aufgelöst  (Fuchs  . 

Fuchs  wies  auch  in  diesem  Mineral  ([^zulith  von  Kriglach]  .die  Phosphorsäure 
nach,  welche  Klaproth  übersehen  hatte.    Später  habe  ich  Fuchs' Analysen  wiederholt. 

1.  Fressnitzgraben  bei  Kriglach,  Steiermark.    V.  G.  3,02.    Rammeisberg: 
Pogg.  Ann.  64,260. 

2.  Rädelgraben  bei  Werfen ,  Salzburg.    V.  G.  3,057.    Fuchs:  Schwgg.  J. 
24,373. 

3.  Fischbacher  Alpe  im  Grazer  Kreise,   Steiermark.     Dunkelblau,  V.  G. 
.3,114.    Rammeisberg. 

4.  Sinclair,  Nord-Carolina.    V.  G.  3,122.    Smith  und  Brush:  Am.  J.  Sc. 
(2)  16,365. 

5.  Horrsjöberg,   Elfdaldistrict ,  Wermland.    V.  G.  2,78.     Igelström:  J.  f. 
pr.  Ch.  64,253. 


2 


1 

• 

2. 

3. 

4. 

5. 

Phosphorsäure 

44,16 

42,70            42,58 

43,76 

42,52 

Thonerde 

33,14 

36,50             32,89 

31,70 

32,86 

Eisenoxydul 

1,77 

2,70              8,11 

8,17 

10,55 

Magnesia 

12,52 

9,54              9,27 

10,04 

8,58 

Kalk 

1,53 

— 

1,11 

— 

• 

Wasser 

6,88 

6,19              6,04 

5,59 

5,30 

ioo. 

97,63          100. 
Atomverhältolss. 

99,26 

99,81 

P 

:    AI    ; 

R 

:   H^O               Fe  : 

Mg(Ca) 

1. 

1,92   . 

1,13  . 

1,18                 { 

13,6 

2. 

1,7 

0,8     . 

1,0                   \ 

6,3 

3. 

1,88    . 

1,« 

:    1,0                   \ 

2,2 

4. 

2,0 

1,18   : 

1,0                   \ 

2,2 

5. 

1,9 

:    1,13 

:    0,92                  \ 

1,5 

Im  Lazulith  ist  mithin  dieses 

VerhälU 

liss  =  2:1:1 

:    1. 

1    R3  pi  0» 

R  AI  P3 

■  0^  aq 

=  \  2AIP2  0S 
1    H«A10« 

« 

Ist  Fe  :  Mg  in 

1.  —  1  :   12, 

,  in  2.  = 

=  1  :  6 ,  in  3 .  und 

4.  =  1 

:  2,  in  5. 

3,  so  ist 

« 

• 

^i-  iAM*^ 


Phosphate. 


323 


1. 

2. 

2P       — 

62       = 

P^OS  46,79 

2P       = 

62        = 

=  P^O»  46,23 

AI      — 

54,6 

AI  03  33,80 

AI     — 

54,6 

AlO»  33,41 

iVFe 

4,3 

FeO      1,82 

|Fe     _ 

8 

FeO      3,47 

HMg  — 

20,6 

MgO    H,66 

fMg    _ 

20,57 

Mg  0    1 1 , 1 6 

90       = 

Mi 

H^O      5,93 

90       — 

144 

H2  0      5,73 

H^O  — 

18 

100. 

H20  = 

18 

100. 

303,5 

307,17 

3.    4. 

5. 

2P       — 

62       — 

P2  05  45,32 

2P       = 

62       = 

:  P2  05  44,74 

AI      — 

54,6 

AI  0'^  32,75 

AI     — 

54,6 

AI  03  32,32 

Fe      = 

18,7 

FeO      7,  §7 

Fe 

24,4 

FeO      9,70 

|Mg     = 

46 

MgO      8,51 

*Mg     _ 

14,4 

MgO      7,56 

90       — 

U4 

H^O      5,75 

90       — 

144 

H20      5,68 

H2  0  — 

18 

100. 

n^o  — 

18 

100. 

313,3 


317,4 


Amphitaelit.  Ein  dichtes,  milchweisses  Mineral  vom  HorrsjÖberg  in  Werm- 
land,  von  Lazulith  begleitet,  v.  d.  L.  unschmelzbar,  ist  von  Igelström  untersucht 
worden. 

B.  h.  Ztg.  1866,  309. 


- 

Atome 

Phosphorsäure 

30,06 

Ä  P      13,12 

0,423 

Thonerde 

48,50 

AI    25,80 

0,473 

Kalk 

5,76 

Ca      4,11 

0,103  1 
0,040  /  " 

Magnesia 

1,55 

Mg     0,93 

Wasser 

12,47 

0,69 

0,143 


98,34 

Atomfverhältniss. 
R  :  AI  :  P  :  H^O  =  1  :  3,3  :  3  :  4,8. 
Ein  irgendwie  wahrscheinlicher  Ausdruck  ist  hieraus  nicht  abzuleiten. 

Childrenit. 

y.  d.  L.  unschmelzbar.    Reagirt  auf  Eisen  und  Mangan. 

Löst  sich  in  Chiorwasserstoffsäure,  wiewohl  etwas  schwierig,  auf. 

Dieses  seltene  Mineral  von  Tavistock,  Devonshire,  wurde  von  Woüaston  als  ein 
Phosphat  von  Thonerde  und  Eisen  erkannt.  Es  wurde  von  mir  und  später  von 
Church  analysirt. 

Church:  J.  Chem.  Soc.  (2)  11,103. —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  85,435. — 
Woüaston:   Ebend.  5,163. 


Rg. 

Ch. 

(V. 

G.  3,247) 

(V.G.3,22) 

Phosphorsäure 

28,92 

30,65 

Thonerde 

14,44 

15,85 

Eisenoxyd 

3,51 

Eisenoxydul 

30,68 

23,45 

Manganoxydol 

9,07 

7,74 

Magnesia 

0,14 

1,03 

Wasser 

16,98 

17,10 

100,23 


99,33 


24* 


*»-  —  '.. 


334 


Pbö<i]ßk1ite. 


Berechnung. 

Rg. 

Ch. 

At. 

At. 

p      12, da 

0,407 

13,3^ 

0,432 

AI        7,68 

e,ui 

8,4^ 

0,484  \ 
0,022  / 

Fe        -- 

MA. 

2,451^ 

Fe      13,86 

0,426  1 

18,24 

0,326   1 

Mn       7,02 

0,128   > 

0,557 

6,00 

0,440   \ 

Mg       0,08 

0,003  1 

0,62 

0,026  ) 

H2  0     — 

0,943 

— 

0,95 

Also 

R 

:   R 

R  :   P 

R     :    P 

P  :   H2  0 

R«< 

\ 

:   3»95 

4    :    2,9 

1,37      :    4 

4    :    2,3 

Gh. 

1 

:    2,62 

1    :   2,45 

4,07      :    4 

4    :    2,45 

Die  nächsten  einfachen  Yertelitiisse  sind 

Rg. 

< 

:    4 

\    :    3 

4,33      :    4 

4    :    2,5 

Gh. 

\ 

:    3 

1    :    2,66 

1,425   :    « 

(9            :    8) 

4    :    2,25 

0,178 


0,462 


+  4  2  aq 


Aus  den  der  Analyse  von  Church  entlehnten  Proportionen  kann  man 

(  3R3  P2  0^  1 
R9  R3  p8  038,  ^  8  aq  =  J    ft    p2  OS 

I  2H6  R  0« 

ableiten,  welche  der  des  Lazulith^  tiahe  kömmt. 

Aus  den  der  meinigen  entnommene^  dagegen 

r  2  r  R»  P2  0» 

R8A12P^029,  ,5aq  =1     jJJJiS^ 

[     \H«A10« 

Bei  mir  ist  Mn  :  Fe  <=  4  :  3.    Bei  Churoh  ist  Fe 
=  1:4:42. 


+  40  aq 


4  :  7 ;   Mg  :  Mn  :  Fe 


Rg. 

Gh. 

6P 

—   486       = 

P2  0*  28,88 

.    8P 

:— . 

248       = 

:  P^O*  30,69 

2A1 

—   409,2 

AlO»  43,94 

V,d» 

443,3 

AI  03  4  4,55 

6Fe 

—  336 

PeÖ    29,28 

Vv'Fe 

42 

FeO^    3,24 

2Mn 

—    440 

MnÖ      9,63 

' 

355,8 

Fe  0    24,72 

290 

—   464 

H^O    18,30 

ffMn 

Ä= 

146,5 

MnO      8,43 

15  aq 

—  270 

100. 

T^^^g 

— r, 

42,7 

MgO      4,44 

1475,2 

380 

-^ 

608 

H^O    4  7,63 

18  aq 

srs 

324 

100. 

1850,3 

Es  muss  vorläufig  noch  unentschieden  bleiben,  ob  der  Zusammensetzung  des 
Chiidrenits  die  eine  oder  die  andere  Formel  besser  entspricht. 

Herderit.    Enth&lt  hach  Plattner  Phosphorsäur^,  Thonerde  und  Kalk. 
Breithaupt:   Hdb.  Min.  2,276. 

Libethenit 

Färbt  V.  d.  L.  die  Flamme  schwach,  mit  Chiorwasserstoffsäure  befeuchtet  deut- 
lich blau.  Schmilzt  zu  einer  schwärzlichen,  krystallinischen  Masse.  Reducirt  sich  mit 
Soda  zu  Rupfer. 


Phosphate.  3^^ 

Auflöslich  in  Säuren  mit  blauer  oder  grüner  Farbe,  in  Ammoniak  ^u  einer 
dunkelblauen  Flüssigkeit. 

1.  Libethen,  Ungarn,    a.  Kühii:  Ann.  Chem.  Pharm.  51 J04.    b.  Berge- 
mann:  Pogg.  Ann.  4  04,490. 

2.  Nischne  Tagil,  Ural.    a.  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  37,175.  b.  Chydenius. 

3.  Grube  Mercedes,  Goquimbo,  Chile.    Fieid:  Chem.  Gaz.  400. 

4.  Loanda  (Congoj,  Afrika.    Rrystallisirt.    H.Müller:  J.  Ch.  Soc.  H. 

1.  2.  3.  4. 


a. 

b. 

a. 

b. 

ArsensUure 

— 

2,30 

— 

Spur 

— 

Phosphorsäure 

29,44 

26,46 

28,61 

29,48 

29,31 

28,89 

Kupferoxyd 

66,94 

66,29 

65,89 

66,24*) 

66,42 

66,98 

Wasser 

4,05 

4,04 

5,60 

4,50**) 

3,74 

4,04 

100,43  99,09        100.  100,29  99,47  99,91 

Basisches  Kupferphosphat, 

2  At.  Phosphor  =  62  =  P2  0*  29,73 
4  -  Kupfer  :t=  253,6  Cu  0  66,50 
9    -   Sauerstoff    *=  144  H^  0      3,77 

1  Mol.  Wasser      =     18  ^00. 

47776 

Der  von  Bergemann  untersuchte  Libethenit  enthielt  nahe  49  Mol.  des  Phosphats 
in  isomorpher  Mischung  mit  1  Mol.  Olirenit. 

Pseudolibethenit.  So  mögen  vorläufig  zwei  wasserreichere  Substanzen 
bezeichnet  werden,  deren  Selbstständigkeit  noch  nicht  sicher  ist : 

1.  Libethen.    Berthier :   Ann.  Min.  8,334. 

2.  Ehl  bei  Linz  am  Rhein.    Schwärzlichgrün,  V.  G.  4,27.    Rhodius:  Ann. 
Ch.  Pharm.  62,371. 

Sie  scheinen 


Cu4P»0»,  8aq  =  |^^,'^*JJ}rfaq 


zu  sem. 

Gefunden 

1. 

2. 

2P       =     62 

=  P^O^  28,64 

28,-7 

«8,9 

4Cu     —  253,6 

CuO    64,10 

63,9 

63,4 

90       —   144 

H^O      7,26 

7,4 

7,3 

2H2  0—     36 

100. 

100. 

99,3 

495,6 

Tagilit 

Verhält  sich  wie  Libethenit. 

1.  Nischne  Tagü.    Traubige,  grüne  Massen,  V.  G.  etwa  3,5.     Hermann: 
s.  Libethenit. 

2.  Grube  Mercedes,  Chile.    Faserig.    Field :  s.  Libethenit. 


♦)  Worin  1,77  Fe  0.        ♦♦)  Worin  0,8*  C  0«. 


326  Phosphate. 

Ist 


Cu4  P2  0^  3  aq  =  I  ^^^11  02  }  +  *  ^^ 


Gefunden 

* 

1.     , 

2- 

2P       =     62       = 

P2  0S  27,^4 

26,94 

27,42 

4Cu     —  253,6 

CuO     6«, 85 

62,38 

61,70 

90       —   Ui 

H20     10,5« 

10,71 

10,25 

3H20—     54 

100. 

100. 

99,37 

513,6 

Dihydrit. 

Verhält  sich  wie  die  vorigen. 
•    I.   Viraeberg  bei  Rheinbreitbach.     (Als  Phospbochalcit  bezeichnet.)    Arf- 
vedson:  Berz.  Jahresb.  4,143. 
2.   Nischne  Tagil.    Kleine,  dankelgriine  Krystalle,  Y.  G.  4,4.    Hermann: 
s.  Libethenit*). 


Cu^  P2  Oio,  2  aq  =  I  ^^,  ^^  ^,  | 


1 

Gefunden 

1.                2. 

2P        =     62  = 

P20*  24,70 

24,70          25,30 

5Cu     —  317 

CuO     69,05 

68,20          68,21 

10O       —   160 

H20       6,25 

5,97            6,49 

2H20==     36 

100. 

99,87        100. 

575 


Ehlit. 


Verhält  sich  ebenso. 

1.  Ehl  bei  Linz.  V.  G.  4,198.    A.  Nordenskiöld :  Mittheilung. 

2.  Libethen.    Kühn:  s.  Libethenit  'früher  von  Berthier  untersucht) . 

3.  Nischne  Tagil.     Plattenfönnig,  V.  G.  4,0.    a.  Hermann:  s.  Libethenit. 
b.  Wendel:  In  mein.  Laborat. 

4.  Cornwall.   V.  G.  3,91 — 4,23.    Church:  J.  Ch.  Soc.  (2)  11,107. 
Ehlit  von  unbekanntem  Fundort.    Maskelyne:  Ebend.  10,1057. 

1.                 2.  3.  4**). 

a.  b. 

Phosphorsäure       23,00          23,14          23,47          23,45  (23,96) 

Kupferoxyd            67,98          66,86          67,73          68,05  66,88 

Wasser                     9,02          10,00            8,80            8,94  9,16 

iOO.  100.  100.  100,44        100. 


*)  Hierher  gehören  auch  wohl  mehre  von  A.  Nordenskiöld  untersuchte,  noit  Malachit 
gemengte  Substanzen  von  dort.   Acta  soc.  sc.  Fenn.  1857. 

**)  A.  a.  0.  stehen  noch  zwei  Analysen,  Ehlit  von  anderen  Cornwaller  Fundorten  be- 
treffend. In  der  einen  sind  2,42  p.  C.  Arsensiture  enthalten. 


Phosphate.  327 

Basisches  Kupferphosphat, 
Cu*  P*  0'«,  3  aq  |=|  ^^^^ ^l  ^l  }  +  aq.  , 

2  At.  Phosphor  =     61=     P^O^  23,94 
5    -    Kupfer        =  317  Cu  0     66,97 

«0    -    Sauerstoff  =   160  H^O       9,09 

3  Mol.  Wasser     =     54  ToÖl 

593 
Bergemann,  welcher  den  Ehlit  von  Ehl  schon  früher  untersucht  hatte,  fand 
später  darin  einen  bedeutenden  Ya  na  dingehalt. 
Jahrb.  Min.   1858,   191. 
Er  ist  danach  eine  isomorphe  Mischung 


/      Cu5V2  0»^  3aq    \ 
\  3(CuSp2  0^^  3aq)  / 


, 

Gefunden 

«,5P       =     4«, 5  — 

P20ö   16,97 

17,89 

0,5V       —     25,7 

V2  05     7,64 

7,34 

5Cu    —  3n 

GuO    66,36 

64,09 

<0O       —  160 

H20       9,03 

8,90 

3H2  0=     54 

100. 

98,22 

598,2 

Zum  Ehlit  oder  zum  Dihydrit  gehören  Kupferphosphate  von  Nischne  Tagil  und 
vom  Vimeberg,  deren  Wassergehalt  zwischen  7,2  und  8,2  liegt.  Phosphorsäure 
23,75—24,55;  Cu  0  67,25—68,75. 

Hermann:  s.  Libethenit.  — A.  Nordenskiöld :  Mittheilung. 

Hierher  gehört  wohl  auch  ein  Mineral  aus  Comwall,  kugelig-faserige  Massen, 
nach  Heddle  22,73  Phosphorsäure,  68,13  Kupferoxyd,  8,51  Wasser  enthaltend. 

Phil.  Mag.  10,39. 

Ein  als  Phosphochalcit  vom  Vimeberg  bezeichnetes  Phosphat  enthält  nach  Lynn : 
21,69  Phosphorsäure,  62,85  Kupferoxyd,  15,46  Wasse/. 

Edinb.  phil.  J.  9,213. 

Es  würde  danach  eher  zum  Ehlit  gehören ,  jedoch  mehr  Wasser  enthalten. 
Vielleicht 

Cu5  P2  Oio,  5  aq  =  I  ^^jfj  Cu  S  }  +  ^  '^• 

Phosphochalcit. 

Verhält  sich  wie  die  vorigen. 

1.  Vimeberg.    V.  G.   4,4.     Rhodius:    s.  Pseudolibethenit    (früher  schon 
Kühn;  Ann.  Ch.  Pharm.  34,218). 

2.  Ehl.    Bergemann:  Pogg.  Ann.  104,190. 

3.  Libethen  (Prasin).    Ghurch:  Chem.  News  10,217. 

4.  Hirschberg  im  Voigtlande.    Kühn:  Ann.  Chem.  Pharm.  51,124. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Arsensäure 

1,78 

— 

Phosphorsäure 

20,4 

19,89 

19,63 

20,87 

Kupferoxyd 

70,8 

69,97 

71,16 

71,73 

Wasser 

8,4*) 

8,21 

8,82 

7,40 

99,6 

99,85 

99,61 

100. 

'^)  Nach  Bergemann  und  Bödecker  enthölt  dieser  Phosphochalcit  zuweilen  Selen,  viel- 
leicht als  Selenkupfer.   Ann.  Ch.  Pharm.  94,356. 


328  Phosphate. 

Basisches  Kupferpbospbat, 

i.At.  Phosphor   =     62      =  P^O»  Ü^JO 

6    -    Kupfer       =  380,4  Cu  0    70,88 

n    -    Sauerstoff  =  176  H^  0      8,02 

3  Mol.  Wasser     =     54  ^OO. 

672,4 

Thrombolith.    Ein  amorphes  Mineral  von  Retzbanya,  enthält  nach  Plattner 
(annähernd):  4^,0  Phosphorsäure,  39,2  Kupferoxyd,  16,8  Wasser. 
J.  f.  pr.  Ch.  15,321. 

Uranit  (Kalk-UrangUmmer) . 

Wird  beim  Erhitzen  gelb.  Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  zu  einem  schwarzen 
Korn.    Giebt  mit  den  Flüssen  gelbe,  in  der  inneren  Flamme  grüne  Gläser. 

In  Salpetendiure  gelbe  Auflösung.  Nach  Werther  wird  er  durch  kohlensaures 
Ammoniak  voUstäadig  zersetzt  und  schliesslich  aufgelöst,  so  dass  Magnesiamischung 
die  Phosphorsäure  frei  von  Uran  und  Kalk  abscheidet. 

Berzelius  sah  1819  im  Uranit  von  Autun  eine  YerbiaduBg  von  Uranoxyd,  Kalk 
und  Wasser.  Nachdem  aber  der  Chalkolith  als  ein  Phosphat  erkannt  worden,  fand  er 
(1823),  dass  auch  der  Uranit  ein  solches  sei. 

1.  Autun.     a.  Berzelius:   Pogg.  Ann.  1,379.    b.  Wertber:  J.  f.  pr.  Ch. 
43,332. 

2.  Falkenstein  im  sächsischen  VoigUande.    Wiokler: 


1. 

2. 

a. 

b. 

Phosphorsäure 

15,21 

14,00 

45,09 

Uranoxvd 

«1,70 

•63,28 

62,24 

Kalk 

6,09*) 

5,86 

«,41 

Baryt 

1,57 

1,03 

— 

Wasser 

14,90 

14,30 

16,00 

99,47  98,47  99,44 

Neben  diesen  Analysen  aber  existirte  schon  langst  eine  ältere  von  Laugier, 
wonach  der  Wassergehalt  weit  grösser  (21,7  p.  C.)  wäre,  und  eine  neuere  Analyse 
von  Pisani  stimmt  hiermit  ganz  überein.  Ganz  kürzlich  hat  nun  Church  bewiesen, 
dass  gute  und  reine  Krystalle,  sowohl  von  Autun  als  aus  Comwatl,  in  irockener  Luft 
(über  Schwefelsäure)  8 — 9  p.  G.  verlieren  und  trübe  werden,  dass  sie  dann  im 
Vacuo  noch  5  p.  C.  Wasser  abgeben,  zusammen  etwa  14  p.  C.,  d.  h.  eben  so  viel, 
als  sie  durch  Envärmen  bis  100^  verlieren,  so  dass  e«  im  Vacuo  getrockneter 
Krystall  bei  1 00^  keinen  Verlust  erleidet.  Durch  Kothglühen  treten  dann  noch  4  bis 
5  p.  C.  Wasser  aus. 

Laugier:  Ann.  Ch.  Ph.  24,239. 

3.  Autun.    Pisani:  C.  rend.  52,817. 

4.  Autun.    Citronengelbe  Krystallaggregate.    Church. 

5.  Autun.    Kleinere  schwefelgelbe  Krystalle.    Church. 

6.  Comwall.  Dünne,  isolirte,  schwefelgelbe,  rhombische BtSttchen.  Church: 
J.  Ch.  Soc.  (2)  13,109. 


^)  Worin  0,2  Mg  0  nod  Mn  0. 


Phosphate.  ^29 


3. 

4. 

5. 

6. 

Piiosphorsäure 

n,84 

U,32*) 

U,40 

UM 

Uranoxyd 

58,34 

«^34 

^0,34 

$0,00 

Kalk 

5,79 

5,24 

5,?l 

^,04 

Wasser 

20,66 

20,4  6**} 

20,33 

48,96' 

) 

98,63  404,06  99,88  97,84 

£s  ist  hiernach  entschieden,  dass  der  Uranit  ursprütiglich  4  0  Mol.  Wasser 
entii^t,  d.  h.  dass  er  eine  Verbindung  von  4  Mol.  normalem  Kalkphosphal,  2  Mol. 
normalem  Uranylphosphat  und  30  Mol.  Wasser  ist, 

Ca  ü«  P2  0»»,  1 0  aq  »=  {  ,^(u0^3  P5  0»]  }  "^  ^0  aq. 


2  At.  Phosphor  ==     62  = 

P^O*  4  4,89 

2    ^    Uran           ms  480 

Ü03  60,37 

4    -    Calcium      —     40 

CaO       5,87 

4  2    -    Sauerstoff  i:3iF  492 

H^O     48,87 

4  0  Mol.  Wasser     ;=   4  80 

400. 

954 

Aber  es  ist  eben  so  klar,  dass  das  Mineral  schon  b^im  Aufbewahren  unter  Um- 
ständen oder  beim  Erwänxien  bis  auf  20^  mit  Leichtigkeit  4^  des  Wassers  verliert, 
und  dass  Berzelius,  Werther  und  Winkler  einen  solchen  Uranit 

Ca  U2  P?  01^  8  aq 
untersucht  haben. 


2P        —     62   — 

P^O^   4  5,47 

2U       =  480 

Ü03  62,75 

Ca      —     40 

CaO       6,40 

420       —   492 

H^O     45,68 

8H2  0  =^   4  44 

400. 

948 

Man  darf  also  voraussetzen,  dass  von  den  ursprünglichen  4  0  Moi-  ^mii^,$l  p.  C. 
verioreo  gehen, 

beim  Liegen  oder  bei  20^  2  Mol  x»    3,77  p.  C. 

über  Schwefelsäure  5    -   =    9,43     - 

desgl.  im  Vacuo  oder  bei  ^ 00°     8    -   =  45,4 

Aus  der  Abhandlung  von  Berzelius  geht  übrigens  hervor,  dass  er  das  bei  20° 
getrocknete  Mineral  analysirt  hat,  welches  nun  allerdings  nur  noch  45  p.  C.  Wasser 
beim  Glühen  verlor. 

ChalkoUth  (Kupfer-Uranit) . 

Verhält  sich  wie  der  vorige,  giebt  aber  mit  Phosphorsalz  und  Zinn,  gleichwie 
bei  der  Reduction,  Kupfer  zu  erkennen,  welches  mitunter  weiss,  arsenhaltig  ist. 

Die  saure  Auflösung  ist  gelbgrün.  Verhalten  gegen  kohlensaures  Ammoniak  wie 
Uranit. 

Schon  T.  Bergman  hatte  Kupfer  im  Chalkolith  gefunden,  Klaproth  wies  (4  790) 
Uran  nach,  und  Gregor  (4  805  und  4  84  5)  stimmte  mit  ihm  überein.  Erst  Hiillips 
entdeckte  (4  822)  Phosphorsäure,  was  Berzelius  bestätigte. 

Gregor:  Phil.  Transact.  4805.  Ann.  of  PhiL  5,284.  —  Klaproth:  ieitr.  2,246. 
—  Phillips:  Berz.  Jahresb.  3,4  37. 

♦)  Mittel  aus  48,66  und  44,97.       *♦  Aus  49,69  und  20, 64.      ♦♦*)  Alis  48,65  mid  49,26. 


330  Phosphate  mit  Sulfaten. 

Neuere  Untersuchungen: 

\ .   Gunnislake  bei Callington,  Cornwall.  a.  Berzelius :  s.  Uranit.  b.  Werther: 
desgl.    c.  Pisani:  desgl.    d.  Church:  Ch.  News  12,^83.    e.  Winkler. 
%,  Grube  Wolfgang  Maassen  bei  Schneeberg.  Winkler. 

I.  2. 


a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

Arsensäure 

Spur 

/ 

4,96 

3,24 

— 

Phosphorsäure 

15,57 

14,34 

14,06 

43,94 

«3,54 

14,88 

üranoxyd 

61,39 

59,03 

60,00 

64,00 

60,74 

59,24 

Kupferoxyd 

8,44 

8,27 

8,53 

9,48*) 

8,43 

9,34 

Wasser 

«5,05 

15,39 

15,06* 

44,46 

45,36 

«5,35 

99,31     97,03     97,65    100,24    400,98     98,78 

Der  Chalkolith  ist  das  dem  Uranit  entsprechende,  jedoch  nur  8  Mol.  Wasser 
enthaltende 

Doppelphosphat  von  Kupfer-  und  Uranoxyd, 


C«Ü^PiO'Maq={j^,UoC,^3j,'2^^} 


+  24  aq. 


2  At.  Phosphor   =     62  ==     P^O*  45,08 

2    -    Uran           =  480  UO^  64,49 

1    -    Kupfer        =     63,4  CuO       8,43 

12    -    Sauerstoff  =   192  H^O     15,30 

8  3Iol.  Wasser     =   144  TÖÖ] 

941,4 

Nach  Church  verliert  der  Chalkolith  im  Vacuo  oder  in  trockener  Luft  nichts,  bei 
100^  1 1,1  p.  C,  d.  h.  6  Mol. ;  beim  Glühen  den  Rest  (gefunden  4,25  p.  C). 

Church :  s.  Uranit. 

In  dem  von  Winkler  untersuchten  Comwaller  Chalkolith  ist  As  :  P  =  4  :  6 ; 
derselbe  ist  eine  isomorphe  Mischung  mit  Zeunerit. 

Obwohl  im  Wassergehalt  verschieden,  sind  Uranit  und  Chalkolith  dennoch 
isomorph,  denn  wenn  auch  jener,  wie  Des  Cloizeaux  gefunden  hat,  zweigliedrig, 
letzterer  viergliedrig  krystallisirt ,  so  stimmen  sie  in  den  Axeoverhältnissen  doch 
nahe  überein,  insofern  für       . 

Uranit  o  :  Ä  :  c  =  0,987  :  4  :  4,426 

Chalkolith     a:a:c=   1,0       :l:  «,469 

Sie  sind  ebenso  isomorph  wie  Orthoklas  und  Aibit^  Tantalit  und  Wolfirami 
Broncit,  Diopsit  und  Rhodonit  etc. 


Phosphate  mit  Sulfaten. 

IMadochit 

Giebt  beim  Erhitzen  saures  Wasser.  Bläht  v.  d.  L.  etwas  auf  und  schmiUt  an 
den  Kanten  zu  einer  schwarzen  Fritte. 

Wasser  zieht  in  der  Wärme  1 2,6  p.  C.  S  0^,  jedoch  kein  Eisen  aus.  Rammeis- 
berg. 


♦)  Worin  0,62  Ca  0. 


Phosphate  mit  Sulfaten.  331 

Eine  Sinterbildung  von  Arnsbach   bei  Schmiedefeld,  Thüringen,   die  Plattner 
untersuchte. 

Privatmitthlg.  Vgl.  auch  Breithaupt:  J.  f.  pr.  Ch.  10,503. 

At. 
Schwefelsäure      «6,14*)    =      S     6,06  0,19 

Phosphorsäure     14,82  P     6,47  0,«f 

Eisenoxyd  39,69  Fe  27,78  0,496 

Wasser  30,35  H^O  1,,7 

100. 

Atomverhäitniss    S  :  P  :  Fe  :  H^  0   =   1  :  1,1  :  2,6  :  9.      Setzt   man    dafür 
1  :  1  :  2,33  :  9,  so  kann  man  diesen  Eisensinter  als 

2Fe  S3  0^2 

3Pe  P2  0* 

2HßFeOö 
betrachten. 


+  48  aq 


Syanbergit, 

Entfärbt  sich  v.  d.  L.,  verhält  sich  dem  vorigen  ähnlich,  nimmt  aber',  geglüht,, 
mit  Kobaltsolution  behandelt,  eine  blaue  Farbe  an. 

Löst  sich  in  Säuj-en  theilweise  auf;  der  weisse  Rückstand  zeigt  beim  Glühen 
eine  Feuererscheinung. 

Igelström  untersuchte  dieses  Mineral,  welches  den  Lazulith  vom  Horrsjöberg 
in  Wermland  begleitet,  nach  Dauber  in  würfelähnlichen  Rhomboedern  krystallisirt^ 
ein  V.  G.  =  3,30  hat  und  in  der  Form  an  Beudantit  erinnert. 

Igelström:  Öfvers.  1854,  156.  — Dauber:  Pogg.  Ann.  100,579. 

At. 
Schwefelsäure         17,32  =  S         6,93  0,217 

Phosphorsäure         17,80  P        7,77  0,26 

Thonerde  37,84  AI     20,13  0,737 

Kalk  6,00  Ca       4,28        0,107 


I  0,127 


Eisenoxydul  1,40         Fe       1,09       0,02 

Natron  12,84  Na      9,53  0,414 

Wasser  6,80  H2  0  0,38 

100. 

Atomverhäitniss  S  :  P  :  AI  :  R  :  Na  :  H2  0  =  1,7  :  2  :  5,8  :   1  :  3,26  :  3. 
Auf  eine  Formel  darf  man  vorläufig  wohl  verzichten. 

Beudantit 

Beudantit  von  Dernbach  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  unter  Aufblähen  leicht  zu 
einer  schwarzen,  Bleikörner  enthaltenden  Schlacke.  Der  von  Horrhausen  giebt  Arsen- 
geruch.   Sandberger. 

Beudantit  aus  Irland  färbt  sich  roth,  ist  unschmelzbar,  beschlägt  die  Kohle  gelb, 
reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  Kupfer  und  liefert  bei  der  Reduction  mit  Soda 
Blei,  Eisenflitter  und  eine  schwarze  Schlacke.    Rg. 

Wasser  zieht  nichts  aus.  ChlorwasserstofTsäure  liefert  beim  Kochen  eine  gelbe 
Auflösung  und  einen  Absatz  von  Chlorblei.  Kalilauge  färbt  ihn  in  der  Wärme  braun. 

Dieses  in  grünen  Rhomboedern  krystallisirte  Mineral  hatte  Wollaston  als  Blei 
und  Eisen  enthaltend  erkannt.        -^ 


•)  U,9  p.  C.  nach  meinen  Versuchen. 


332 


Pbospbat^  mit  ßulfatao. 


1.  Dernbach  bei  Montabaur,  Nassau.   V.  G.  4,002.  B.  Müller:  Pogg.  Ann. 

400, 6H. 
f.  Horrhausen,  Rheiftpreußsen.    a.  und  b.    Perey:  Phil.  Mag.  (3)  37, Hl. 

c.  Hüller. 
3.  Glendone  bei  Cork,  Irland.  V.  G.  4,295. 

100,581. 


Schwefelsäure 
Phosphors'äure 
Arsensäure 
Eisenoxyd 

Bleioxvd 

• 

Kupferoxyd 
Wasser 


1. 

3. 
U. 
2b. 
2c. 


S  :  P(As) 
0,058:0,186 
0,172:0,128 
0,154:0,104 
0,155:0,118 
0,02    :0,149t) 


1*). 

4,61 
13,22 

Spur 
44,11 
26,92 

Spur 
11,44 

100,30 


Fe 


a. 

42,31 

1,46 

9,68 

42,46 

24,47 


2. 

b. 

12,35 

13,60 
37,65 
29,52 


HanuneUberg :  Pogg.  Ann. 

3*]. 


c. 

1,70 

2,79 

12,51 

47,28 

23,43 


8,4.9  8,49         (1*2, 29) 


♦«« 


) 


Pb  (Cu) 
0,276:0,121 

0,254:0,139**) 
0,265:0,11 
0,235:0,132 
0,296:0,105 


98,87 
Atomverhällniss. 

0,636 


101,61        100. 


43,76 
8,97 
0,24 
40,69 
24,05 
2,45 
9,77 

99,93 


1 


3,a 

:  4,76:2,4 

:  41 

i    . 

:2        :4,09: 

4,24 

• 

1 

:2,5    :1,0 

:    4,5 

1     ; 

2       :1,«2 

:    4 

1,4. 

:2,8    :4 

:    6,5 

0,543  ^  4,34 
0,47    =1,5 
0,47    ?=?4,3 
0,68    ^0,t 

Die  Differenzen  der  Analysen  sind  so  gross,  dasa  eine  Berechnung  kaum  möglich 
ist.  Zum  Theil  rühren  sie  gewiss  davon  her,  dass  die  Krystalle  nicht  frei  von  der 
Unterlage  waren  (die  schwarze  traubige  Masse,  auf  welcher  die  Krystalle  von  Horr- 
hausen  sitzen,  enthält  0,87  SO^,  6,76  P20^  79,65  *^e03,  42,72  aq). 

Beudantit  von  Glendone  (3.)  ist  wesentlich  ein  Sulfatophosphat,  Beudantit  von 
Horrhausen  (2b.)  ein  Sulfatoarseniat.  Nimmt  man  die  Atomverhältoisse  in  beiden 
=  \\  :  1  :  2  :  1  :  4^,  so  Hesse  sich  daraus 

Pb  S  0* 


} 


Fe  S3  0*2 
Pb3  ?t  0»  \ 
H2  Pb  02 
Fe  P2  0^ 
4H6  Fe  0« 


oder  Pb»  As2  0^ 
oder  Fe  As2  0^ 


construiren. 


1 


66S        = 

P        = 

2Fe     = 

Pb     = 

43,50       = 

4,466H20  = 


3. 

42,66 

34 
224 
207 
246 

75 


2b. 


=  S  03  43,40 
P2  0^     8,93 
Fe  03  40,22 
Pb  0     28,03  ff) 
H2  0       9,42 

400. 


As  =  75 


S  0»   44,61 

As2  05  4  3,69 

Fe  0«  38,4  4 

Pb  0    26,56 

H2  0       7,03 

400. 


795,66 
Unter  den  Kr^'stallen  von  Horrhausen  kommen  nach  meiner  Erfahrung  auch 
phosphorreiche,  arsenarme  vor. 


♦)  Mittel.  ♦♦)  Cu  :  Pb  =  4  :  8,5.  ♦♦♦)  P  :  As  —  4 

•H")  2,45  Cu  0  der  Analyse  »•  6,9  Pb  0 ;  zusammen  »•  80,95. 


4. 


f)  Desgl.  -.  4  :  J7. 


Phosphate  mit  Chromaten. 


3d3 


Phosphate  mit  Chromaten. 
Laxmaniilt« 

Verhält  sieb  wie  Yauquetinit. 

A.  Nordenskiöld  unterschied  den  Laxmannit  von  Beresow  von  Yaiuqfielinit« 
Kleine  dunkelgrüne  Krystalle,  V.  G.  5,77.  Wahrscheinlich  ident  nut  ihm  ist  der 
Phosphorchromit  desselben  Fundorts,  V.  G.  5,80,  den  Hermann  untersuchte. 

A.  Nordenskiöld:  Pogg.  Ann.  4  37,299.  -^  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  (2)  1,449. 

N.  *)  H. 


Pbosphof^auT^ 

8,41 

9,94 

Chrorasäure 

16,19 

10,13 

Bleioxyd 

61,90 

68,33 

Kupferoxyd 

11,78 

7,36 

Eisönoxydill 

f,08 

Sl,80 

99,36 

H2  0   1,16 
99,12 

Atomverhältniss. 

P    :     Cr    :    Pb   :  Cu,  Fe 

P    : 

Cr    :   R 

Cr:    R 

N.       1       :    1,36  :  2,3  :    1,4 

1       :   1 

,36  :  3,7 

1  :  2,7 
P  :  R 

H.       1,4  :  1         :  3       :   1,3 

1,4  :   1 

:  4,3 

1   :  3 

Werden  diese  PropöftioÄen  <i6ltigirt : 

N.                            3      :  2 

1       :    1 

,25  :  3,375 

H.                             3:1 

1,5  :   1 

:  4,5 

so  erhält  man  für 

H. 

/  4ft3  P5  0"  \ 
\  5R3Cr209  / 

/  3ft^  P^  0«  \ 
\2R3Cf20»/ 

Pb  :  Cu  =  3  :  2 

Pb  :  Cu  «X 

s  3  .   1 

4P     —      124  —   P^O^     9,41 

2P 

SEX       62         Cali 

:     P2  0^10,16 

5Cr  «=     260          Cr  03   16,56 

l,33Cr 

r=      69,3 

Cr  03    9,54 

8,lPb  —   1677          Pb  0    59,84 

4,5Pb 

=  931,5 

Pb  0   71,79 

5,4Cu  =     342          CuO     14,19**) 

l,5Ca 

=     95,1 

CuO      8,51*^ 

38,50     =     616                     100. 

150 

—  240 

100. 

3019 


1397,9 


Dass  diese  Formeln  die  Natur  dieser  Substanzen  nicht  mit  Sicherheit  ausdrücken, 
versteht  sich  von  selbst. 


*)  Mittel  von  2  Analysen. 
♦♦♦)  Gefunden  40,44,  vretin  Fe 


**)  Gefunden  «8,0,  wenn  Fe  0  =  Cu  0  gert6rtitf)en  wird. 
Cu. 


334  Phosphate  mit  Boraten. 

Phosphate  mit  Boraten. 
Lfineburgit 

Plattgedrückte  Knollen,  aus  feinkrvstallinischen  Partikeln  bestehend,  V.  G.  2,05. 
Im  Gypsmergel  eines  Bohrlochs  bei  Lüneburg  gefunden  und  von  NöUner  untersucht. 
Giebt  in  der  Glühhitze  0,7  p.  C.  Fluorbor  ab. 
Mittheilung. 
Die  Analyse  ergiebt 

Mg3p2B2  0iJ  4-  SH^O, 
was  als 

/  JHMgP  OM    ,    ,  3^^     ,^    r  Mg»  P»  On    . 

gedeutet  werden  kann. 


^ 

» 

Gefunden. 

2  At. 

Phosphor 

—     62 

—  P2  0»  29,83 

29,8 

2    - 

Bor 

—     22 

B2  03  U,74 

(12,7) 

3    - 

Magnesium 

—     72 

MgO    25,20 

25,3 

W    - 

Sauerstoff 

—   «76 

H^O    30,23 

32,2 

8  Mol. 

Wasser 

=   U4 

400 

400. 

476 


Phosphate  mit  Aluminaten. 

Bleigummi.  Amorphe,  wahrscheinlich  gemengte  Substanz  von  variabler 
Zusammensetzung. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  decrepitirt,  wird  v.  d.  L.  weiss,  schwillt  an  und 
schmilzt  in  starkem  Feuer  theilweise.  Mit  Soda  auf  Kohle  liefert  es  Blei.  Färbt  sich, 
mit  Kobaltsolution  befeuchtet  und  geglüht,  blau. 

Auflöslich  in  Salpetersäure. 

\.  Huelgoet,  Bretagne.  V.  G.  6,4.  Berzelius:  Schwgg.  J.  27,65. 

2 — 4.  Ebendaher.  Damour:  Ann.  Min.  (3)  17,19«. 

5.  La  Nussi^re   bei   Beaujeu,  Dpt.  du  Rhone.     V.  G.  4,88.     Dufrenoy: 
Ann.  Ch.  Ph.  59,440. 

6.  Grube  Rosi^res  bei  Gurmeaux.    Sinterbildung.    Berthier:  Ann.  Min.  (3j 
«9,669. 

7.  Canton-Grube,   Georgia.    (Hitchkockit.)    V.  G.  4,0« 4.    Genth:   Am.  J. 
Sc.  (2)  23,424. 


«. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Chlor 

— 

0,58 

2,«0 

2,35 

— 

Schwefelsäure 

— 

0,30 

0,25 

0,40 

2,««**) 

- 

— 

Phosphorsäure 

8,06 

«2,05 

«5,18 

«,40 

25,5 

20,85 

Bleioxyd 

41,2« 

36,92 

68,76 

78,22 

43,90 

«3,0***) 

27,60 

Thonerde 

38,00 

35,32*) 

««,05 

2,88 

34,23 

23,0 

28,4« 

Wasser 

«9,30 

«8,70 

6, «8 

f,24 

«6, «3 

38,0 

23,20 

98,5« 

99,88 

«00,39 

«00,27 

97,77 

99,5 

99,96 

♦)  Worin  0,8  Ca  0  und  0,2  ¥e  0«.        *♦)  Si  0«.        ♦♦♦)  Worin  8,0  Cu  0. 


Ärseniate.  335 

Berzelius  hielt  das  Bieigummi  für  ein  Aluminat  von  Bleioxyd ;  war  es  aber  frei 
von  Phosphorsäure?  No.  4  ist  wohl  wesentlich  Pyromorphit.  In  No.  \ — 5  ver- 
halten sich  Thonerde  und  Wasser  =4:3  Mol.,  d.  h.  wie  im  Hydrargillit. 


Ärseniate. 

Wasserfreie. 

Berzelllt. 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  grau,  und  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar. 
Löst  sich  in  Salpetersäure  auf. 

Dieses  Mineral  von  Längbanshyttan  ist  von  Kühn  untersucht  worden. 
Ann.  Ch.  Pharm.  34,2 H. 


r 

2. 

Arsensäure 

58,51 

56,46 

Kalk 

23,22 

20,96 

Magnesia 

/<5,68 
/     2,13 

15,61 

Manganoxydul 

4,26 

Wasser 

0,30 

2,95 

99,84  400,24 

Diese  Analysen  sind  unbefriedigend^  denn  in  1 .  ist  As :  R  =  1  :  1 ,64  =  2  :  3,28, 
in  2.  =  1  :  1,8  oder  =5:9.    No.  1  nähert  sich  also  einem  normalen  Arseniat 

RSAJns—/  Ca^As^OM 

n   AS  u   —  j  (Äig^  Mn)  3  As2  0»  / 

w^ährend  2.  mehr  einem  basischen  Salze 


R*A8>09  =  {J'qAs»0S| 


entspricht,  und  hier  Ca  :  Mg  [Mn]  =  5:6  ist.    Die  erste,  als  die  wahrscheinlichere 
Formel  würde,  Mn  :  Mg  =  1  :  14  genommen,  erfordern : 

4As  =  300     =  As^  0*61,00 

3Ca  =  120  CaO    22,27 

5l,8Mg  =  67,2  MgO    14,85 

0,2Mn  =  11  Mn  0      1,88 

160     =   256  "7^^;; 

754,2 
Nach  deir  zweiten  Analyse  wäre  das  Mineral  wasserhaltig,  und  H^O :  R=  1  :  5,6. 

Nickelarseniat. 

Nach  Bergemann  kommen  zu  Johann-Georgenstadt  mit  Wismuth  und  Nickeloxyd 
zwei  Ärseniate  vor:  ein  gelbes  amorphes,  V.  G.  4,982,  und  ein  grünes  krystal- 
linisches,  Y.  G.  4,838. 

Sie  sind  v.  d.  L.  unschmelzbar,  verhalten  sich  wie  Nickelblüthe,  werden  aber 
von  Säuren  schwer  angegriffen. 

J.  f.  p.  Ch.  75,239. 


336  Ars«niate. 


I.    Gelbes  normales  Arseniat, 
Ni»  As^  0». 


Gefunden 

2  As 

«50  = 

=  As^O*  50,89 

50,53 

3Ni 

174 

Ni  0     49,  H 

48,24 

80 

128 
452 

100. 

Co  0      0,21 
CuO      0,57 
Bi2  03    0,6« 

100, n 

II.    Grünes  basisches  Arseniat, 
viS  As2  0**  t«  /    ^^^  ^^^  ^^  \ 

INI    AS    u      «-^  j^.  Q  j 


Gefunden 

P2  0*    0,14 

2  As 

±tft:       150    «*tt 

As^O*  38,33 

36,57 

5Ni 

—     290 

Ni  0     61,67 

62,07 

lOO 

—      160 

100. 

Co  0      0,54 

•  600 

Mimetesit« 

CuO      0,54 
Bi^O»    0,24 

99,90 

Schmilzt  V.  d.  L.  auf  Kohle,  doch  etwas  schwerer  als  Pyromorphit,  erstarrt 
mit  kry  stall  inischer  Oberfläche  und  reducirt  sich  leicht  unter  Entwicklung  von  Arsen- 
dampf zu  BleikÖrnem. 

Auflöslich  in  Salpetersäure  und  auch  in  Kalilauge. 

Wöhler  verdanken  wir  die  Kenntniss  der  chemischen  Natur  des  Mimetesits  und 
Pyromorphits  (Grün-  und  firaunbleier2) ,  welche  unter  sich  und  mit  dem  Apatit  und 
Yanadinit  isomorph  sind,  daher  der  erstere  sehr  häufig  P  Und  V,  seltener  Ca  enthSlt. 

A.    Kalkfreier. 

1.  Grube  Azulaques  bei  La  Bianca,  Zacatecas.   Gelb.  Behrendt :  In  meinem 
Laboratorium.    (Früher.  Bergemann :  Pogg.  Ann.  80, 40 1 .} 

2.  Phoenixville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien.  Weiss  und  gelb.  Smith:  Am. 
J.  Sc.  (2)  20,242. 

3.  Johann-Georgenstadt.  Gelb.  Wöhler:  Pogg»  Ann.  4,161. 

4.  Caldbeckfell,    Cumberland  (Kampylit).     Y.  G.  7,218.     Rammeisberg: 
Eb.  91,316. 

5.  Horrhausen.  Dufrönoy:  Trait6  Min.  3,46. 

6.  Comwall.  Dufrenoy: 

7.  Preobraschenskisches  Bergwerk,  Sibirien.  Gelb,  durch  Pyrolusit  ausser- 
lieh  schwarz,  V.  G.  6,653.  Struve:  s.  Pyromorphit. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Chlor 

2,34 

2,39 

nicht  best. 

2,41 

2,65 

2,31 

2,38 

Yanadinsäure 

0,38 

— . 

— 

— 

— - 

— • 

— 

Phosphorsäure 

1,12 

0,14 

3,34 

0,38 

0»79 

%M 

Arsensäure 

22,88 

23,17 

21,19 

18,47 

22,20 

21,66 

19,58 

Bleioxyd 

72,25 

74,58 

75,36 

76,97») 

74»62 

73,87 

76,14 

98,97 

100,28 

101,19 

99,85 

M^61l 

ieo,54 

♦)  Worin  0,  5  Ca  0. 


Arseniate.  337 


Im  reinen  Zustande 


/    PbCP         \ 
\  3Pb3  As2  0»  / 


2  At.  Chlor              =       1\   =  Cl       2,39 

6    -    Arsen             =»=     450  As^  0^^  23,20 

10    -    Blei                 =  2070  Pb  0     74,96 

24    -    Sauerstoff      ==     384  100,55 

2975 

Die  Abänderung  No.  4  enthält  2P  :  7  As,  ist  also 

/      pbcin  .     r       pbcin 

^  \  3Pb8  P2  0»  /  ^  ^  \  3Pb3  As2  0»  / 

2Cl    =       71         =         Cl       2,44 

1,33P      =        41,33  P2  0&     3,25 

4,67As    =     350  As^  0*   18,40 

lOPb   =  2070  Pb  0     76,47 

240     =      384  100,56 

2916,33 

B.    Kalkhaltiger. 

1.  Längbanshyttan  (Hedyphan).     Derb,  grau.     a.   V.  G.  5,49.    Kersten: 
Schwgg.  J.  62,1.    b.  Michaelson* 

2.  Mina  grande  bei  Arqueros,  Chile.  Gelb,  erdig.  Domeyko:  Ann.  Min.  (4j 
14,145. 

I.  2. 


a. 

b. 

Chlor 

2,66 

3,06 

2,41 

Vanadinsäure 

1,94 

Phosphorsäure 

nicht  best. 

3,19 

5,36 

Arsensäure 

22,78 

28,51 

12,06 

Bleioxyd 

51,03 

57,45 

68,46 

Kalk 

14,09 

10,50 

8,31 

Kupferoxyd 

— 

0,96 

102,71  99,50 

Die  Atome  von  Ca  und  Pb  sind  in 
1a.  =  1  :  1,  in  Ib.  =  3  :  4,  in  ^.  =  1  :  2.    Also  ist  im  Ganzen 

1 .  2. 

f  /     Pb     C12  \]  f  _  /      Pb     C12  \ 

I    \  3Pb3  As2  0«  /  (  I  ^  \  3Pb3  As2  0^  / 

HCa    C12         \   (  )     /    Ca    C12         \ 

3Ca»  As2  0»  /  J  l     \  3Ca3  As2  0»  / 

Phosphorfrei                                              V  :  P  :  As  =  1  :  4  :  5 

2C1      5=        71     =           Cl      3,32                     2C1    =        71  =         Cl     3,09 
6As     =     450             As^O»  32,24                0,6V     =        30,84          V^  0»     2,38 

5Pb    =   1035             Pb   0    52,10                2, 4P     =        74,4  P2  0»     7,41 

5Ca     =     200             Ca   0    13,09                    3As  =     225  As^  0*^15,01 

240      =^     384                        100,75              6,66Pb  =    1380  Pb  0    64,68 

JUO                                                 3,37Ca  =      133,33  Ca  0      8,12 

240    =     384  100,69 
2298,57 

Bammolsberg,  Handb.  d.  Slinera] Chemie.  II.  22 


338  Arseoiale. 

Da  ia  1a.  22,78  As^  0^  gefüadea  sind,  mussten  9.46  durch  5,84  P^O^  ersetzt 
sein,  also  P  :  As  ^  t  :  3.4  At.  —  No.  2  ist  gewiss  keine  reine  Substanz  oder  die 
Analyse  Ist  nicht  richtig. 

Domigit. 

Schwärzt  sich,  schmilzt  v.  d.  L.  leicht  zu  gelbem  Glase  und  entwickelt  glas- 
ätzende Dämpfe;  mit  Soda  bei  der  Reductionsprobe  Arsengeruch. 

Schwer  in  Chlorn-asserstoffsäure  löslich;  ^ird  von  Schwefelsaure  unter  Ent- 
wicklung von  Fluorwasserstoff  vollständig  zersetzt. 

Dieses  orangerothe,  zwei-  und  eingliedrige  Mineral  von  Durango.  Mexiko,  dessen 
V.  G.  3,95 — 4,03,  ist  von  Brush  analysirt. 

Am.  J.  Sc.    2    48. 


Fluor 

Nicht  best. 

At. 

Arsensäure 

55. tO*,— 

As 

35,94 

0.48 

Thonerde 

20,38 

AI 

tO,84 

0,40    1 

ELsenoxyd 

4,92 

Fe 

3,44 

0,06    > 

Manganoxyd 

t,43 

Mn 

4,00 

0,02    1 

Natron 

H,86 

Na 

8,80 

0,38   \ 

Lithion 

0,76 

Li 

0,355 

0,05  / 

6,48 


0,43 

Die  Analyse  ist  freilich  unvollständig,  da  jedoch  As  :  R  :  Na  :^  2  :  I  :  2,  so 
lässt  sich  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  annehmen,  dass  das  Mineral 

(Na,  Lii*   AI,  Fe    As^  0«  F|2  =  2Na  Fl  +  »  As^  0» 

sei.    Ist  Li  :  Na  ^  1  :  8,  Fe  :  AI  ^  t  :  5,  so  ist  die  Rechnung: 

2  At.  Fluor 

2  -  Arsen 

1 1^  -  Aluminium 

\  -  Eisen 

1 1  -  Natrium 

4  -  Lithium 

8  -  Sauerstoff 

~422,7 

Mit  Ausnahme  des  Natriums  stimmen  die  übrigen  Zahlen  genügend. 
Der  Durangit  ist  ein  dem  Amblygonit  nahe  verwandtes  Arseniat. 

Carmlnspath. 

Schmilzt  V.  d.  L.  auf  Kohle  unter  Entwicklung  von  Arsendampf  zu  einer  grauen 
Schlacke,  welche  auf  Blei  und  Eisen  reagirt. 

Löst  sich  in  Säuren  mit  gelber  Farbe  auf.    Kalilauge  zieht  Arsensäure  aus. 

Der  von  Sandberger  zu  Horrhausen  gefundene  Carmlnspath,  dessen  V.  G.  4, 105, 
wurde  von  Müller  untersucht. 

Pogg.  Ann.  80,391.  103,345. 

Er  scheint  ein  normales  Arseniat  von  Blei- und  Eisenoxyd  zu  sein. 


=     38      = 

Fl      9,00 

=   150 

As2  05  54,4  4 

=     45,5 

AI  0»  20,23 

=      18,7 

Fe  03    6,3  4 

=      41 

Na^O    43,06 

=        1,5 

Li*0      0,79 

=   428 

403,80 

*)  58, 1 2  in  eiDom  zweiten  Versuch.  Die  Übrigen  Zahlen  sind  Mittel. 


Arsen  iate. 


339 


12  At.  Arsen 
1 0    -    Eisen 

3    -   Blei 
48    -    Sauerstoff 


Pb3  Fe5  As »2  0*8 


=  900 

=  560 

=  621 

=  768 


={ 


Pb»  As2  0« 
5Fe  As^O^ 


} 


As^OJ^  48,44 
Fe  03  28,08 
Pb  0    23,48 


Gefunden 
49,11   =  47,24 
30,29  29,14 

24,55  23,62 


100. 


2849 


103,95        100. 


Hydrate. 

Haidingerit. 

Verhält  sich  wie  Pharma kolith. 

Fundort  unbekannt.    Wurde  von  Turner  untersucht. 

Pogg.  Ann.  5,188. 


Ist 


H  Ca  As  0*  +  aq 


Gefunden 

1      At. 

Arsen 

75     = 

=     As2OV5«,08 

56,87 

1 

Calcium 

40     . 

Ca    0    28,29 

28,81 

3,5    - 

Sauerstoff 

56 

H2   0    13,63 

14,32 

0,5  Mol. 

Wasser 

27 

100. 

100. 

198 
Weisbach  vermuthet,  dass  er  mit  dem  Roselit  isomorph  sei. 

Pharmakolith. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einem  weissen  Email,  entwickelt  auf  Kohle  Arsendampf 
und  reagirt  meist  auf  Kobalt. 

Leicht  auflöslich  in  Säuren. 

Wurde  schon  von  Klaproth,  John  und  Turner  untersucht. 

1.  Grube  Sophie  bei  Wittichen.    Petersen:   Pogg.  Ann.  134,86. 

2.  Glücksbrunn,  Thüringen.    Rammeisberg:   Eb.  62,150. 


Ist 


2H  Ca  As  0^  4-  5  aq 


Gefunden 
1.                 2. 

2As       — 
2Ca       — 
70         — 
6H2  0   — 

150     = 
80 
112 
108 

=     As2  0^51,11 
CaO    24,89 
H^O    24,00 

100. 

49,45          51,58 
24,18          25,02*) 
(26,37)         23,40 

100.             100. 

450 

Auch  Klaproth  und  John  geben  2  4,46  und  23,86  Wasser  an.  Petersen  hat 
einen  Verlust  an  As  gehabt.  Bei  100°  gehen  1 1 — 12  p.  C.  fort  (3  aq  =  12,0);  der 
Rest  ist  dann  =  Haidingerit. 


*)  Worin  1,48  Co  0  und  Fe  0. 


22 


{ 


340  Arseniate 

Wapplerit. 

Dieses  Ralk-Magnesiaarseniat  von  Joachimsthal,  dessen  V.  G.  =  2.48,  wurde 
von  Frenzel  analysirt. 

Tschermak  Mitthlgen.  (871,  Hfl.  i. 
Ist 

4  (2H  Ca  As  0*  +  7  aq)  \ 

3  (2H  MgAsO*  +  7aq)  / 

Gefunden 
a.  b. 

2As       =    150       =As^  0^^48,70  47,70  47,69 

l|Ca        =     45,7  Ca  0    13,55  «4,19  <5,60 

fMg       =      20,6  MgO      7,26  8,29  7,35 

70  =112  H2  0    30,49  29,40  29,49 

8H2  0    =    144  100.  99,58  I00,U 

472,3 

Bei  «00°  verliert  er  18 — 20  p.  C.  Wasser  (5  aq  =  <9,05  p.  C.)  ,  den  Rest 
bei  360°. 

Pikrppharmakolith.     Von  diesem  Arseniat  von  Riecheisdorf  ist  nur  eine 
Analyse  Stromeyer's  bekannt. 
Gilb.  Ann.  6  4,185. 

Danach  l'ässt  es  sich  als  ein  normales  Kalkarseniat  mit  6  Mol.  Wasser 
ansehen,  welches  mit  etwas  der  entsprechenden  Magnesia-  und  Kobaltverbindung 
gemischt  ist, 

/5(Ca3  As2  0^+  6  aq)  \ 
\     Mg3  As2  0^  +  6  aq   / 


Gefunden 

4As       —  300  — 

As2  0^  46,18 

46,97 

5Ca       —  200 

Ca  0    28,11 

24,65 

Mg      —     24 

MgO      4,02 

4,22*) 

160         —  256 

H20    21,69 

23,98 

I2H2  0  —  216 

100. 

99,82 

996 

Nach  der  Analyse  ist  aber  das  Atomverh'ältniss  As  :  R  :  H^  0  auch  nicht  = 
1   :    1,5  :  3,    sondern  =    1  :    1,3    :    3,24  =  2    :    2,6   :    6,48. 

RÖsslerit.      Krystallinische    Rinden,    von    ßieber    In    Hessen,     von    Delfl's 
untersucht. 

Jahrb.  Min.   1861,  334. 

H  Mg  As  0-*  +  7  aq 


2As       —    150  — 

As2  0^  39,66 

40,16 

2Mg      —      48 

MgO    13,80 

14,22 

70        —    112 

H2  0    46,54 

45,62 

I5H2  0  =   270 

100. 

100. 

580 

♦)  Worin  4,0  Co 0. 

Arsen  iate.  341 

Hoernesit.     Gypsähnliche  Krystalle,  V.  G.  2,574.    Aus  dem  Banat.    Von 
Hauer  analysirt.    Sehr  leicht  schmelzbar. 

Wien.  Ak.  Ben.  40. 


Ist 


Mg3  As2  08  -K  8  aq 


Gefunden 

2As      =  <50  =» 

As^O»  46,56 

46,33 

4Mg      —     72 

MgO    24,30 

24,54 

80        —   U8 

H^O    29, U 

26,07 

8H2  0—   U4 

100. 

99,94 

494 
Muss  also  mit  Kobaltblüthe  und  Vivianit  isomorph  sein. 

Roselit.    Wird  beim  Erhitzen  blau,  schmilzt  v.  d.  L.  leicht. 
In  Chlorwasserstoffsäure  blaue^  beim  Verdünnen  rothe  Auflösung. 
Dieses  sehr  seltene  Mineral  von  der  Grube  Daniel  bei  Schneeberg,  V.  G.  5,46, 
wurde  neuerlich  von  Winkler  analysirt. 

J.  f.  pr.  Ch.  (2)  <  0,1 90. 

R3  As2  0»  +  2  aq 


R  — 

lOCa  : 

3Cc 

►  :  3  Mg 

Gefunden 

2As       — 

150 

— : 

As2  0S  52,39 

49,96 

f^Ca       — 

70,6 

Ca  0    22,50 

23,72 

iJCo       — 

1<,7 

CoO    12,08 

12,45 

AMg      = 

'12,7 

MgO      4,83 

4,67 

80         — 

128 

H^O      8,20 

9,69 

2H2  0   — 

3B* 

■ 

100. 

100,49 

439 
Ist  mit  Haidingerit  wahrscheinlich  isomorph. 

Kobaltblflthe. 

Wird  beim  Erhitzen  blau  oder  (wenn  eisenhaltig)  grün  und  braun.  Schmilzt 
V.  d.  L.  auf  Kohle  unter  Arsengeruch  zu  einer  grauen  Kugel,  die  stark  auf  Kobalt 
reagirt. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  mit  blauer  (grüner) ,  beim  Verdünnen  rother 
Farbe  auf.    Kalilauge  zersetzt  das  Pulver  theilweise ;   der  Rückstand  ist  schwarz. 

Bucholz  und  Laugier  scheinen  die  Kobaltblülhe  am  fk*ühesten  untersucht  zu 
haben. 

Bucholz:   Gehlen's  J.  9,308.-^  Laugier ;   M6m.  du  Mus.  9,233. 

1 .  Grube  Wolfgang  Maassen  bei  Schneeberg.  Kersten :  Pogg.  Ann.  60,251. 

2.  Rappold  Fundgrube,  Schneeberg.    V.  G.  2,912.    Kersten. 

3.  Grube  St.  Anton  bei  Wittichen.    Petersen:   Ebend.  134,86. 

4.  Joachimsthal.    Lindacker:  Vogl,  Joachimsthal  160. 

5.  Daniel  Fundgrube,  Schneeberg.  Hellrothe,  kugelige  Aggregate.  Kersten. 


342  Arsen  iate. 

\.                 t.                3.                 4.  5. 

Arsensäure       38,43  38,30  38  JO  36,49  38,10 

Kobaltoxyd       36,52  33,42  30,36  23,75  29,19 

Nickeloxyd          —  —              3,71  H,26  — 

Eisenoxydul        \,0\  4,0«            3,04            3,5<  — 

Kalk                     _  _               _               0,42*)  8,00 

Wasser             24,10  24,08  (24,79)  23,52  23,90 

100,06  99,81  100.  99,74  99,19 

Normales  Koballarseniat  mit  8  Mol.  Wasser, 

Co3  As2  0»  +  8  aq 

2  AI.  Arsen         =   150  =  As^  0»  38,40 

3  -  Kobalt  =177  Co  0  37,56 
8  -  Sauerstoff  =  128  H^  0  24,04 
8  Mol.  Wasser    =^   144  foo. 

599 

Oft  isomorph  gemischt  mit  den  entsprechenden  Arseniaten  von  Nickel ,  Eisen 
und  Kalk. 

Atomverhältniss. 

Ca  :  Fe  :    Ni    :  Co 

2.  I  :  8 

3.  1    :    1,2  :  10 

4.  1    :    5,2  :  7 

5.  1  2,8 
Isomorph  mit  Vivianit. 

Kobaltbeschlag.  Scheint  in  der  Regel  ein  Gemenge  von  Kobaltblüthe  und 
Arsenikblüthe  zu  sein,  die  sich  durch  Wasser  oder  Erhitzen  trennen  lassen.  Kersten 
analysirte  mehrere  Proben  von  Schneeberg. 

A.  a.  0. 

Köttigit.    Verhält  sich  wie  Kobaltblüthe,  reagirt  aber  auch  v.  d.  L.  auf  Zink. 

Eine  Sinterbildung  in  der  Grube  Daniel  bei  Schneeberg,  von  Köttig  untersucht. 

J.  f.  pr.  Ch.  48,183.  256. 

R3  As^  08+8  aq. 

Speciell 


{3 

Zn3  As2  0^  +  8  aq)  \ 

Co»  As2  0»  +  8  aq  / 

Gefunden 

8As      —  600 

—  As2  05  37,55 

37,17 

9Zn      —  585 

ZnO    29,75 

30,52 

3Co      —   177 

Co  0      9,18 

8,91  ♦♦) 

320        =  512 

H^O    23,52 

23,40 

32H2  0  =  576 

100. 

100. 

2450 

Nickelbifithe. 

Verhält  sich  wie  Kobahblüthe,  reagirt  aber  auf  Nickel  (und  Kobalt) 
In  Säuren  grüne  Auflösung. 


♦)  und  0,86  S  0\        •♦)  Worin  2,0  Ni  0. 


Arseniate. 


343 


Aeltere  Analysen : 

Döbereiner  (Kamsdorf)  :   Schwgg.  J.  26,270. 

Berlhier  ( Allemont) :  Ann.  Ch.  Ph.  «3,52. 

\.   Riechelsdorf.    Stromeyer:   Schwgg.  J.  25,220. 

2.  Vom  Gottes  Geschicken  stehenden  Gange  bei  Schneeberg.    Rersten 
Pogg.  Ann.  60,251. 

3.  Grube  Weisser  Hirsch,  Schneeberg.    Kersten. 

4.  Grube  Adam  Heber,  Schneeberg.    Kersten.  • 


1. 

2. 

3. 

4. 

Arsensäure 

36,97 

38,30 

37,21 

38,90 

Nickeloxyd 

\  37,35 

36,20 

36,10 

35,00 

Kobaltoxyd 

4,53 

— 

Eisenoxydul 

1,02 

— 

1,10 

2,21 

Wasser 

24,43*) 

23,91 

23,92 

24,02 

100. 


99,94 


98,33 


100,13 


Normales  Nickelarseniat  mit  8  Mol.  Wasser, 

Ni3  As2  0«  +  8  aq 


2  At.  Arsen 

3  -   Nickel 

8    -   SauerstofiF 
8  Mol.  Wasser 


=  150  =  As2  0*  38,59 
=  174  Ni  0  37,25 
=  128  H^Q  24,16 
==  144 


100. 


596 


Die  Nickelblüthe  von  der  Sierra  Cabrera  ist  nach  Ferber  eine  Mischung 

5  (Ni»  As2  08+8  aq) 
Co3  As2  0«  +  8  aq 
4Mg3  As2  08  +  8  aq 

B.  h.  Ztg.   1863,  306. 


Gefunden 

2As      — 

150 

—  As^O^  41,40 

42,37 

l,5Ni       — 

87 

Ni  0    19,98 

26,10 

0,3Co      — 

17,7 

CoO      4,05 

4,12 

l,2Mg     = 

28,8 

Mg  0      8,64 

9,29 

80        = 

128 

H2  0    25,93 

25,80 

8H2  0  — 

144 

100. 

101,68 

555,5 

Ein  erdiges  graues  Mineral  von  Atacama ,  Süd-Amerika,  dessen  Y.  G.  3,086, 
würde  nach  einer  Analyse  Field's 

2[2(HNi  AsO^)  +  7  aq]\ 
2(H  Co  As  04)  +  7  aq   / 

sein. 


{ 


♦)  Nebst  0,28  S  03. 


344 


Arseniate. 

Gefunden 

3  As 

225 

—  As^OS  44,00 

44,05 

2Ni 

H6 

NiO    18,88 

49,71 

Co 

59 

Co  0      9,57 

9,24 

10,50 

— 

168 

H2  0    27,55 

26,98 

12H2  0 

216 

100. 

99,98 

Phil.^Mag.  (4)  25,103. 


784 


Adarnin. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss,  schmilzt  v.  d.  L.,  giebt  Zinkbeschlag  und  Spuren  (?) 
von  Arsendampf. 

Löslich  in  Säuren. 

1.  Chanarcillo,  Chile.    Gelbe  und  violette  Krystalle,  V.  G.  4,338.    Friedel: 
C.  rend.  62,692. 

2.  Cap  Garonne,  Dept.  du  Var.    Damour:   ibid.  67,1124. 

3.  Ebendaselbst.    Pisani:   ibid.  70,1001. 

4.  Ebendaselbst.    Grün.    Derselbe. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Arsensäure 

39,95 

39,24 

38,50 

39,85 

Zinkoxyd 

54,32 

49,11 

52,50 

31,85 

Kobaltoxyd 

5,16 

3,92 

0,52 

Kupferoxyd 

1,75 

23,45 

Eisenoxydul 

1,48 

0,87* 

Wasser 

4,55 

4,25 

3,57 

3,68 

100,30 

99,51 

98,49 

100,22 

Atomverhältniss. 

As  : 

R 

H20  :  R 

Zn  . 

Co  :  Ca 

1.      1   : 

2,25 

1   :  3,1 

2.      1   : 

2,29 

1   :  3,3 

30 

3    :    1 

3.      1   : 

2,55 

1  :  4 

14 

:    1 

4.      1   : 

2,21 

1   :  3,8 

1,5 

1 

Der  Adamin  soll  den  Messungen  zufolge  die  Form  des  Libethenits  and  OUvenits 
haben.  Aber  entweder  ist  dies  oder  die  Analysen  sind  nicht  richtig ,  denn  diese 
Isomorphie  verlangt  As  :  R  ^  1  :  2,  H^  0  :  R  ^  1  :  4. 

Statt  der  Formel  R^  As^  0?,  aq  würden  die  Versuche 


1 .  mit  1  :  2|  und  1  : 

3     —    R«  As4  0^^  3  aq 

2.     -     1  :  2^    -     1 

:  34^  =    Ri^  As«  02»,  4  aq 

3.     -     1   :  2f    -     1 

4    —  4R*  As*  0>o,  5  aq 

4.     -     1  :  2|    -     1 

Z\  —  2R»  As*  0>»,  7  aq 

liefern. 

Nehmen  wir 

Za4  Asi  0«,  aq  =  I    ^j  ^^  ^j  | 

für  No.  1  an,  so  erfordert  diese  Formel 


2  As       =   150  = 

As^O*  40,20 

4Zn      =  260 

ZnO    56,65** 

90        —   144 

H20      3,15 

H2  0  —      18 

100. 

) 


572 


*)  Ca  0.        **)  Gefunden  in  No.  1  55,98  Zn  0,  da  1,48  Fe  0  —  4, «6  Zo  0. 


Arseniate.  345 

Wäre  No.  i 

3  (Zn*  As2  0«,  aq)  _  .  /  Zn»  As^  0^  \  /  Cu»  A&^  0'*  \ 

2 (Cu-*  As2  0»,  aq)  ~  "^  1    H2  Zn   02/"^ '^^    H2  Cu  02  f 

so  würde  die  Berechnung  ergeben : 

«As      =150      =  As2  05  40,40 

2,4Zn      =   <56  Zn  0    34, U 

^,6Cu      =  <01,4  Cu  0    22,30 

90        =   U4  H2  0      3,U 

H^Q=     <8  l00~ 

569,4 

Kondroarsenit.     Gelbe  Körner  in  Schwerspath,  der  in  Hausmannit  vor- 
kommt, von  Pajsberg,  Wermland.    IgelstrÖm. 
Öfvers.  1865. 
Ist  wahrscheinlich 


Mn6As2  0^i    3  aa  —  /  ^^^  ^^^  ^n 
Mn    AS   u    ,  3  aq  —  <^  3H2  Mn  02  / 


Gefunden 

2As       —   «50     —  As2  0»  33,40 

33,50 

5Mn      —  275            Mn  0    51,55 

51,59 

0,6Ca       —     24              Ca  0      4,88 

4,86 

0,4Mg      —        9,6         MgO      2,32 

2,05 

HO        —   \16             H2  0      7,85 

7,00 

3H^U—      54                        ^00. 

99,00 

688,6 

Mg  :  Ca  :  Mn  —  2:3: 

25. 

8jttpleslt. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  wird  braun ,  entwickelt  dann  arsenige  Säure 
und  schwärzt  sich.  Ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  entwickelt  auf  Kohle  Arsen  und  reagirt 
auf  Eisen.    Plattner. 

Plattner  erhieh  aus  dem  Symplesit  von  Lobenstein  25  p.  C.  Wasser.  Dasselbe 
oder  ein  'ähnliches  Mineral  von  Hüttenberg,  Kämthen,  V.  G.  2,964,  welches  aus 
Arsenikeisen  entstanden  ist,  wäre  nach  Boricky  arsensaures  Eisenoxydul  mit 
"9  Mol.  Wasser, 

Fe3  As2  0^  H-  9  aq. 

Gefunden 
2As       =   150  =  As2  0^37,83  37,84 

3Fe       =   168  Fe  0    35,52  34,73 

80         =   «28  H2  0    26,65  27,43 

9H2  0  =  J62_  100.  TÖÖ~" 

608 
Boricky:   Abh.  Petersb.  min.  Ges.  (2)  3.  —  Plattner:  J.  f.  pr.  Ch.  < 0,501. 

Skorodit. 

Entwickelt  v.  d.  L.  auf  Kohle  Arsendampf  und  schmilzt  zu  einer  grauen  glän- 
zenden Schlacke,  welche  auf  Eisen  reagirt. 

In  Chlorwasserstofifsäure  braune  Auflösung.  Wird  durch  Kalilauge  zersetzt, 
einen  braunen  Rückstand  bildend,  und  von  Ammoniak  theüweise  aufgelöst. 

ßerzelius  wies  die  Zusammensetzung  desSkorodits  aus  Brasilien  nach  und  G.  Rose 


346  Arsen  iate. 

zeigte  die  mineralogische  Identität  desselben  mit  dem  von  Ficinus  falsch  untersuchten 
Skorodit  von  Schwarzenberg. 

G.  Rose:  Eiern,  d.  Rryst.  165. 

1.  Graul  bei  Schwarzenberg;  Sachsen.    Damour:  Aon.  Ch.  Ph.  (3)  iO. 

2.  Vaulrys  Dept.  Haute  Vienne.    V.  G.  3,11.    Ders. 

3.  Com  wall.    Ders. 

4.  Antonio  Pareira,  Brasilien.    Y.  G.  3,18.    Berzelius:    Jahresb.   5,205. 
(Auch  Damour.) 

5.  Loaysa  bei  Marmato,  N. -Granada.   Boussingault :  Ann.  Ch.  Ph.  41,337. 

6.  Nertschinsk.     Grüner  stalaktitischer  Sinter.     Hermann:    J.  f.   pr.  Ch. 
33,95. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Arsensäure 

52,16 

50,95 

51,06 

51,45*) 

49,6 

48,05 

Eisenoxvd 

33,00 

31,89 

32,74 

34,85 

34,3 

36,41 

Wasser 

15,58 

15,64 

15,68 

15,55 

16,9 

15,54 

100,74  98,48  99,48        101,85        100,8        100. 

Normales  arsensaures  Eisenoxyd  mit  4  Mol.  Wasser, 

¥e  As2  08  +  4  aq. 

2  At.  Arsen  =   I50  =  As^  0^  49,78 

2    -   Eisen  =112  Fe  0»  34,63 

8    -   Sauerstoff  =   128  H^  0    15,59 

4  Mol.  Wasser  =     72  iqo. 

462 

Berzelius  hielt  den  Skorodit ,  wegen  des  Ueberschusses  [der  Analyse,  für  ein 
Oxydulsalz. 

Wflrfelerz. 

Verhält  sich  wie  der  vorige. 

Wurde  schon  von  Bindheim ,  Chenevix  und.  Klaproth ,  später  von  Berzelius 
untersucht. 

Chenevix:   Phil.  Tr.  1801.  —  Klaproth:  Beitr.  3,194. —  Berzelius:   Jahresb. 

4,144. 

Die  Analyse  Berzelius'  hat  einen  Ueberschuss  von  3  p.  C.  ergeben;  er  nahm 
deshalb  beide  Oxyde  des  Eisens  an ;  da  das  Pulver  jedoch  von  Kalilauge  rÖthlich- 
braun  gefärbt  wird  ,  so  ist  wohl  nur  Eisenoxyd  anzunehmen.  Vorläufig  bleibt  nichts 
anderes  übrig,  als  die  Zahlen  auf  100  zu  reduciren. 

Danach  erscheint  das  Würfelerz  als  einbasischesArseniat, 

E  4  A  ß  r.M    I  «  /  3Fe  As2  08  \ 

¥e*  As6  027,  1 5  aq  =  I    h«  Fe  0«  / 

Gefunden 

■) 


Gefunden 

P2  05    2,57  —     2,50* 

6As       —  450  = 

As^O*  43,13 

40,92          39,73 

8Fe      —  448 

FeO»  40,00 

39,90          38,74 

270        =   432 

H^O    16,87 

18,94           18,39 

15H2  0  —  270 

100. 

CuO      0,66            0,64 

1600  102,99        100. 

Weisser  Eisensinter.    Ein  solcher  vom  Tiefen  FürstenstoUn  bei  Freiberg, 
von  Kersten  untersucht,  ist 


*)  Worin  0,67  P2  (fi.       **)  Entsprechend  4,05  Ao^  0^,  zusammen  —  4i»78. 


Arseniate. 


347 


Fe2  AsJ  O'i,  I J  aq  =  I  J^  f^  q«  }  +  ^  ''*' 


Gefunden 

2As      —  <50  — 

As^O^  30,03 

30,25 

4Fe      =  224 

Fe  OM<,78 

40,45 

HO        —   «76 

H20    28,19 

28,50 

12H20=  216 

100. 

99,20 

766 
Kersten:   Schwgg.  J.  53,176. 

Arsenlosiderit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  und  verhält  sich  wie  Skorodit. 

Leicht  in  Säuren  löslich  (Wasser  greift  ihn  nicht  an) . 

Analysen  des  Arseniosiderits  von  La  Roman^che,  Dept.  Sa6ne  et  Loire. 

1.  Dufrenoy:   C.  rend.  16,22.    (V.  G.  3,52.) 

2.  Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  68,508.    (Y.  G.  3^88.) 

3.  Church:   J.  Ch.  Soc.  (2)  11,102. 

I. 


2. 


3. 


a. 

b. 

Arsensäure 

35,69 

39,16 

38,74 

39,86 

Eisenoxyd 

44,38*) 

40,00 

39,37 

35,75 

Kalk 

10,03 

12,18 

12,53 

15,53 

Magnesia 

. — 

— 

— 

0,18 

Kah 

0,80 

0,47 

Wasser 

9,11 

8,66 

9,36 

7,87 

100,01 


100. 


100. 


99,66 


In  1.  sind  4  p.  C. ,  in  2b.  3,57  Kieselsäure  in  Abzug  gebracht.  Da  dieselbe 
sich  jedoch  beim  Auflösen  des  Arseniosiderits  gallertartig  ausscheidet,  so  gehört  ihr 
ein  Theil  Eisen  oder  Kalk  (und  Wasser)  an. 

•   Atomverhältniss. 


As     :   Fe     :  Ca  :  H^  0 

, 

As  : 

R     ;   H^O 

2a.    1,6     :  2,3     :    1    :  2,2 

1    : 

2      ;    1,4 

3.      1,15  :   1,5     :    1    :   1,46 

1    : 

2,2  :    1,3 

Wird  in  meiner  Analyse 

1,66  :  2,33  :    1    :  2, 

« 

in  der  von  Church 

1         :   1,33  :    1    :   1,5 

angenommen,  so  ergeben  sich  für 

2a. 

3. 

2Ca3  As2  0«  ] 

2Ca3As2  0«  ] 

fl 

3Fe  As2  0«  \ 

• 

Fe  As2  08  } 

4He  Fe  0«  j 

3HÖ 

Fe  06) 

3. 
225  —  As^O*  37,75 

z. 
5As       —  375   —  As^OS  40,75 

3As 

— 

7Fe       —  392           Fe  0^  39,69 

4Fe 

=s 

224           Fe  03  35,01 

3Ca       =120           Ca  0    11,90 

3  Ca 

120           Ca  0    18,38 

260         —   416            H^O      7,66 

16,50 

264           H2  0      8,86 

6H2  0   —    108                     <00. 

4,5H2  0  — 

8«                     100. 

1 

411 

• 

914 

♦)  Worin  1,85  Mn  03. 


348  Arseoiate. 

Es  wird  noch  zu  entscheiden  sein,  ob  der  Arseniosiderit  eine  constante  Ver- 
bindung ist. 

Ein  pechähniicher  Sinter,  in  Brauneisenstein  am  Spitzberg  im  Ries,  Bayern,  ge- 
funden, besteht  nach  Putz  aus  31,3  Arsensäure,  28,0  Eisenoxyd,  10,0  Kalk,  0.08 
Magnesia,  0,45  ßar^t,  26,0  Wasser  und  2,6  Unlöslichem. 

Münch.  Ak.  Ber.  1870,  195. 

Rhagit.  Hellgrüne,  kugelige  Aggregate  aus  der  Grabe  Weisser  Hirsch  bei 
Neustädtel,  V.  G.  6,82,  von  Winkler  untersucht. 

J.  f.  pr.  Ch.  (2j  10,190. 

Basisches  Wismutbarseniat, 


Dl     AS'  u    ,  »  aq  _  j  gjj3  g.  Qj  I 


Gefunden 

2As      =     150 

—  As^O»  15,64 

U,7 

5Bi       —   1040 

Bi^O^  78,86 

75,3 

2,50        —     200 

H^O      5,50 

FeO»  1,7 

4,5H2  0—        81 

100. 

CoO     1,6 

1471 

Ca  0    0,5 
H2  0     4,8 

98,6 

Trichalcit.  Decrepitirt  sehr  stark,  färbt  sich  braun,  schmilzt  v.  d.  L.  und 
reducirt  sich  auf  Kohle  unter  Arsenentwicklung  zu  Kupfer.  Ist  in  Säuren  leicht 
löslich. 

Ein  dem  Kupferschaum  ähnliches  Mineral  auf  sibirischem  Fahlerz,  von  Her- 
mann untersucht. 

J.  f.  pr.  Ch.  73,212. 

Normales  Kupferarseniat, 
Cu»  As2  0^  +  5  aq. 


. 

Gefunden 

2As       —   150      — 

As2  05  41,20 

39,40*; 

3Cu      —   190,2 

Cu  0    42,68 

44,19 

80        =128 

H2  0    16,12 

16,41 

5H2  0  —     90 

100. 

100. 

558,2 

Ollyenit 

Schmilzt  V.  d.  L.  und  erstarrt  kristallinisch.  Verwandelt  sich  auf  Kolile  unter 
Detonation  und  Arsenentwicklung  in  ein  aussen  braunes,  innen  weisses,  sprödes  Korn, 
welches,  mit  Borsäure  umgeschmolzen,  ^in  Kupferkom  liefert. 

In  Säuren  und  auch  in  Ammoniak  mit  blauer  Farbe  auflÖslich.  Kalilauge  zer- 
setzt ihn  beim  Erliitzen  unter  Abscheidung  von  Kupferoxyd. 

Der  Olivenit  aus  Cornwall  wurde  zuerst  von  Chenevix  und  Klaproth  analysirt. 

Chenevix:   Phil.  Tr.  1801. 

1 .  Richardson :  Thomson  Outl.  Min. 

2.  v.  Kobell;  Pogg.  Ann.  18,249. 

3.  Damour;  Ann.  Ch.  Ph.  (3)   13,404.    (V.  G.  4,378.) 

4.  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  33,291.     (V.  G.  4.135.) 

5.  Faserig  (Holzkupfererz].    Ders.    (V.  G.  3,913.) 


♦)  Worin  0,67  P^Cfi. 


Arseniate. 

\. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Phosphorsäure 

3,36 

3,43 

5,96 

1,00 

Arsensäure 

39,85 

36,71 

34,87 

33,50 

40,50 

Kupferoxyd 

56,42 

56,43 

56,86 

56,38 

51,03 

Eisenoxydul 

3,64 

Wasser 

3,73 

3,50 

3,72 

4,16 

3,83 

349 


100.  100.  98,88        100.  100. 

Basisches  Kupferarseniat, 

n  4  A  2  ^9  /  Cu»  As2  08  \ 

Cu4  As2  0«,  aq  =  I     j,,  ^u  0^  / 

2  At.  Arsen  =  150  =  As2  0*  40,66 
4  -  Kupfer  =  253,6  Cu  0  56,15 
9    -    Sauerstoff  =    144  H^  Q       3,19 

1  Mol.  Wasser     =      1 8  TÖÖ^ 

565,6 
Analog  und  isomorph  dem  Libethenit.    In  der  Thal  sind  No.  2 — 5  Mischungen 
beider,  und  zwar  ist  P  :  As  in  2.  =  1  :  7,   in  3.  =  1  :  6,3,  in  4.  =  1  :  3,5  AI., 
während  No.  5  P  :  As  =  1  :  25,  Fe  :  Cu  =  1  :  13.  At.  enthält. 

Konichalcit.  Decrepitirt,  schwärzt  sich,  sintert  v.  d.  L.  auf  Kohle  unter 
schwacher  Arsenentwicklung  zu  einer  rothen  Schlacke,  welche  alkalisch  reagirt ;  in 
der  Pincette  schmilzt  er.  Borax :  gelbgrünes,  erkaltet  blaues  Glas  im  Oxydations- 
feuer. Phosphorsalz :  in  der  inneren  Flamme  auf  Bleizusatz  gelbes,  kalt  grünes  Glas. 
Soda :  ein  Kupferkorn  und  eine  erdige  Masse.  —  AuflÖslich  in  Säuren. 

Dies  malachitähnliche  Kupfererz  von  Hinojosa  de  Cordova,  Andalusien,  ist  von 
Fritzsche  untersucht  worden. 

Pogg.  Ann.  77^139. 

Isomorphe  Mischung  von  basischen  Arseniaten,  Phosphaten  und  Yanadaten  von 
Kupfer  und  Kalk, 

2R^  (As,  P,  V)2  0^  3aq  =  2  I  ^'  '^"^  \]^^l  ^2  j  +  «q^ 

worin  V  :  P  :  As  =  1   :  2,3  :  13,7  At. 

Ca  :  Cu  =  1   :   I 
Wir  lassen  bei  der  Berechnung  das  V  fort  und  nehmen  P  :  As  =  1  :  2 . 

Gefunden 

V^O^   1,78 

|,33P        =     41,3   =    P2  05     9,49  8,96 

2,67As      =200  As^O*  30,76  31,55 

4Cu     =253,6  Cu  0     31,86  31,68 

4Ca     =  160  Ca  0     22,47  21,76 

180       =288  H^  0       5,42  5,49 

3H20=     54  100.  101,22 

996,9 

Der  Konichalcit  steht  dem  Volborthit  (Vanadate)  sehr  nahe. 
Bayldonit.      Grüne  Cöncretionen   aus  Cornwall,   V.   G.   5,35.     Von  Church 
analysirt. 

J.  Ch.  Soc.  (2)  3,265. 

R-«  As2  0^  2  aq  =  j      h^  R  0^  /  +  ^'' 
R  =  3Cu  :  Pb. 


glU^^. 


350 


Arseniate. 

Gefunden 

2As     —  <50 

—  As^O^  31,64 

32,62 

3Cu     —  190,2 

CuO     32,77 

31,72 

Pb     —  207 

Pb  0     30,67 

30,95 

90       —  144 

H^O       4,92 

4,71 

2H20—     36 

100. 

100. 

727,2 

Enchroit 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  gelbgrün,  verhält  sich  sonst  wie  Olivenit. 
Den  Euchroit  von  Libethen  analysirten : 

1.  Wöhler:  Ann.  Ch.  Pharm.  51,285. 

2.  Kühn:  Eb.  51,128. 

(Früher  Turner :  Edinb.  ph.  J.  No.  4,  301.) 

r    ^  k    ln^     n  /  CU»  As2  08  \     ,      ^ 

Cu»  As^  0»,  7  aq  =  I     H^  Cu  0^  /  "^  ^  ^^' 


Gefunden 

1. 

2. 

2As      —   150 

=  As^O»  34,15 

33,22 

34,42 

4Cu      —  253,6 

CuO     47,15 

48,09 

46,97 

90        —  144 

H2  0     18,70 

18,39 

19,31 

7H2  0  —  126 

100. 

99,70 

100,70 

673,6 

Erinit.  Grüne,  mangan-  und  nierförmige  Massen,  angeblich  aus  Irland  (Graf- 
schaft Limerikj .  Von  Turner  approximativ  untersucht. 
Ann.  of  Phil.  1828.    4,154. 
Anscheinend 


/>  5  A  2  nio    a  /  Cu»  As2  0»  ^ 

Cu^As^OiO,  2aq=|  ^h^  Cu  0^  J 


Gefunden 

2As      —  150  — 

As^O*  34,71 

33,78 

5Cu     =317 

CuO     59,86 

59,44 

10O       —   160 

H^O       5,43 

5,01 

2H2  0=     36 

100. 

AI  03   1,77 

663  100. 

Comwallit. 

Verhält  sich  wie  Olivenit. 
Analysen : 

1.  V.  G.  4,166.    Lerch:  Abh.  Böhm.  Ges.  d.  Wiss.  1846. 

2.  V.  G.  4,17.    Church:  J.  Ch.  Soc.  (2)  6,276. 

1.  2*). 

Phosphorsäure              2,15  2,71 

Arsensäure                 30,22  30,47 

Kupferoxyd                 54,55  59,95 

Wasser                       13,02  7,95 

99,94  101,08 


*)  Mittel  mehrerer  Analysen. 


Arsen  iate.  351 

Beide  Versuche  differiren  wesentlich  im  Wassergehalt. 

<.  =  Cu^  As2  0^0,  5  aq  =  I  ^^^^^^^  o^  }  +  ^  ^^ 

2 .  =  Cu5  As2  0 10,  3  aq  =  I  ^^^^^^^  ^J  }  +  aq. 

\.  2. 

0,^P        =        6,2  =    P^OJ^     2,00  .  0,25?        =        7,7  =    P2  0*     2,65 

<,8As      =  U5            As2  05  29,25  4,75As      =   U1,2         As^  0«^  30,03 

5Cu     =317             Cu  0    56,05  5Cu     =317             Cu  0     59,25 

40O       =160              H^Q     12,70  lOO       =160              H^  0       8,07 

6H2O=_90__                 i^^—  3H20=_5i__                7^^— 

708,2  669,9 

P  :  As  =:  1  :  9  1:7 

Nach  Church  verliert  das  Mineral  bei  100°  kein  Wasser. 

Enpferschanm. 

Decrepitirt  stark,  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem  Glase. 

Löst  sich  in  Säuren  mit  Brausen  auf.  Ammoniak  l'ässt  kohlensauren  Kalk  zurück. 

1 .. Falkenstein,  Tyrol.    Kobell:  Pogg.  Ann.  18,253. 

2.   Libethen  (?).  V.  G.  3,162.    Church:  J.  Ch.  Soc.  (2)  11,108. 


1. 

2. 

Arsensäure 

25,01 

—  28,96 

29,29 

=  33,25 

Kupferoxyd 

43,88 

50,82 

50,06 

56,83 

Wasser 

17,46 

20,22 

8,73 

9,92 

Kohlensaurer  Kalk 

13,65 

100. 

11,92 

100. 

i  Cu3  As2  0»  \ 
\  2H2Cu02/ 

-f-  2aq 

2As 

2. 
—   150     — 

As^OJi 

32,90 

5Cu 

—  317 

CuO 

56,80 

10O 

—   160 

H2  0 

10,30 

4H20—     72 

• 

100. 

100.  100. 

Eine  andere  Probe  gab  Church  12,55  kohlensauren  Kalk. 

Das  Kupferarseniat  beider  Analysen  ist  im  Wassergehalt  sehr  verschieden. 

1 .  =  Cu*  As2  0^^  9  aq  2.  =  Cu»  As^  O^»,  4  aq 

/  cu3  As2  on  ,  . 

\  2H2  Cu  02  /  "+"  ^  ^"1 

1. 

2As      =150     =  As^O*  29,15 

5Cu     =  317  Cu  0     50,32 

4  0O       =160  H2  0     20,53 
9H20=J^  ^00. 

789  699 

Ist  nun  das  Kalkcarbonat  wesentlich?  Dann  wäre 

1 .  =  Ca  C  0»  H-  Cu»  As2  O^o,  9  aq. 

2.  =  Ca  C  03  +  Cu»  As2  O^»,  4  aq. 

Die  Bechnung  verlangt  dann  11,25  p.  C.  in  1.  und  12,51  p.  C.  Ca  C  0^  in  2 

Strahlerz. 

Wird  beim  Erhitzen  schwarz. 

Eine  alte  Analyse  von  Chenevix  mit  27  p.  C.  Eisenoxyd  ist  unbrauchbar. 

Analysen  des  Strahlerzes  aus  Comwall : 

1.  Bammelsberg:  Pogg.  Ann.  68,510.    (V.  G.  4,359.) 

2.  Damour:  s.  Olivenit.    (V.  G.  4,312.) 


352 


Arseniate. 

• 

Cu«  As^Oi»,  3aq  —  1 

Cu»  A82  0»  \ 
3H2  Cu  02  / 

Gefunden 
1                 ^ 

iXs     == 

6Cu      = 

110      — 

3H2  0  — 

150       = 
380,4 
176 
54 

760,4 

=  As^O^  30,25 
Cu  0     62,65 
H2  0       7,10 

100. 

Linsenerz 

P2  0*  0,65 

30,32 

64,22 

7,81 

100. 

r 
1« 

Z. 

1,50 
27,08 
62,80 

7,57 

98,95 

Wird  beim  Erhitzen  dunkelgrün ;  bildet  v.  d.  L.  eine  aufgeschwollene  Masse, 
in  der  Kupferkörner  (Hermann) .  Geräth  ins  Glühen,  wobei  es  dunkelbraun  wird ; 
schmilzt  auf  Kohle  langsam  zu  einer  spröden,  rothen  Kugel  und  giebt  mit  Soda  weisse 
Blättchen  von  Arsenkupfer  (Damour) . 

Löst  sich  in  Säuren  und  auch  in  Ammoniak  vollständig  auf  (Damour) . 

Von  Chenevix  unrichtig  untersucht. 

Analysen  des  Linsenerzes  aus  Comwall. 

1.  Krystallisirt,  hellblau.   Trolle  Wachtmeister:  Berz.  Jahresb.  13,177. 

2.  Desgl.,  V.  G.  2,985.    Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  33,296. 

3.  Desgl.,  V.  G.  2,964.    Damour:  s.  Olivenit. 


Phosphorsäure 

Arsensäure 

Kupferoxyd 

Thonerde 

Wasser 


i. 

2,98 
23,44 
39,16 

8,94 
25,78 

100. 


2. 

3,73 
23,05 
36,38 
10,85 
25,01 

99,02 


3*). 

3,37 
22,31 
37,30 

9,89 
25,49 

98,36 


Atomverhältniss. 


I. 
2. 
3. 


(P,  As) 
2,8 
2,4 


Cu 
5,63 
4,34 
4,85 


AI 
I 
f 
I 


H2  0 
16,4 
13,1 

14,6 


P 
I 
I 
I 


As 

•* 
o 

4 

4 


Das  Mittel  von  2.  und  3.  nähert  sich  sehr  der  Proportion  2,5  :  4,5  :   I  :   15. 
Daraus  entwickelt  sich : 


Cu»!^  AH  As»oow    60  aq  = 


2P 

8As 
l8Cu 

4A1 
ooO 


:  As  =  I   :  4. 

62      =     P2  0*     3,57 


600 
1141,2 
218,4 

880 


60H2O  =  1080 


As2  0*  23,  H 

CuO  35,90 

AI  03  10,30 

H2  0  27,12 

100. 


3981,6 


*J  Mittel  aus  zwei  Analysen. 


Arsen  iate. 


353 


Knpferglimmer. 

Decrepitirt,  blättert  sich  auf,  schwärzt  sich  und  giebt  v.  d.  L.  eine  Schlacke 
mit  Rupferkörnem. 

Auch  von  diesem  Comwaller  Erz  existirt  eine  alte  unrichtige  Analyse  von 
Chenevix. 

\.  V.  G.  2,435.    Hermann:  J.  f.  pr.  Gh.  33,294. 

2.  V.  G.  2,659.    Damour:  8.  Olivenit. 

3.  Church:  J.  Ch.  Soc.  (2)  8,168. 

\.  2.  3. 


• 

a. 

b. 

Phosphorsäure 

— 

1,29 

1,56 

Arsensäure             17,51 

19,35 

21,27 

15,54 

Kupferoxyd            44,45 

52,92 

52,30 

46,14 

Eisenoxydui 

2,92 

— 

0,60**) 

Thonerde 

3,93*) 

1,80 

2,13 

5,97 

Wasser                   31,19 

23,94 

22,58 

31,75 

100. 

99,30 

99,84 

100. 

Atomverhäitniss. 

(As,  P) 

:  (Cu,  Fe)  . 

AI 

:    H2  0            (As 

,P) 

:(Cu 

,Fe) 

:    H^O 

1.       4 

15,4 

:    1 

44, 

4 

1 

3, 

85 

11,1 

3.       2,33 

10 

:    1 

30 

1 

:     4, 

3 

;    13 

2a.    10,4      : 

37 

:    1 

:    74 

1 

3, 

56     . 

7 

2b.     9,9 

31,4     . 

1    : 

60 

1 

3, 

17 

6 

Bei  so  grossen  Abweichungen  ist  es  unmöglich,  schon  jetzt  die  Zusammensetzung 
des  Kupferglimmers  festzustellen. 

Die  Proportion  2  :  9  :  I  :  27,  welche  der  Analyse  3.  am  nächsten  kommt, 
würde  ergeben: 

Cu3  As2  0^ 
Cu»  AI  As2  0»',  27  aq  =  ^   6H2  Cu  0^  ^  +  18  aq. 

Hö  AI  0« 


2As   =  150 
9Cu   =  570,6 
AI   =  54,6 
170   =  272 
27H2  0  =  486 

1533,2 


=  As2  0^  15,00 

Cu  0  46,61 

AlO»  6,69 

H2  0  31,70 

100. 


Nach  Church  verliert  das  Mineral  im  Vacuo  sowohl  wie  bei  lOO"  13,8  p.  C. 
Wasser,  was  12  Mol.  entspricht. 

Troegerlt. 

Wird  beim  Erhitzen  vorübergehend  braun. 

Dieses  gelbe,  zwei-  und  eingliedrig  krystallisirte  Mineral  von  der  Grube  Weisser 
Hirsch  bei  Schneeberg  wurde  von  Winkler  untersucht. 
J.  f.  pr.  Ch.  (2)  7,1. 


♦)  Phosphorhaltig.        *♦)  *e  O^. 
B»mmelsberg,  Handb.  d.  Uinernlcheinie.  IF. 


354  Arseniale. 

Es  ist  demnach  arsen saures  Uranoxvd, 

U3  As2  01^   H  aq  =    U  O^'»  As*^  0^  +  « 2  aq. 

Gefunden 
2As      =    150  =  As^O^    17,56  19,64 

3U        =   7»0  U  0-^  65,95  63,76 

140       =   224  H^Q     16.49  U.8I 

I2H^0=    216  100.  98,21 

«310 
Zwei  «indere  Analysen  mit  minder  reinem  Material  hatten  17,4 — 17,9  Arsen- 
saure, 59,3 — 59,7  Uranoxyd,   17 — n,8  Wasser  gegeben. 

Walpurgin. 

Verh'ah  sich  dem  vorigen  ähnlich. 

Von  gleichem  Fundort  und  auch  von  Winkler  untersucht.    (A.  a.  0. 
Aus  den  Analysen   folgt ,  dass   der  Walpurgin   eine  Verbindung  von   arsen- 
saurem  Uranoxvd  und  basisch  arsensaurem  Wismuthoxvd  ist. 

.U023As20^| 
Bi2  As2  0^ 
4H«  Bi2  0« 

Gefunden*; 

4As      =     300  =  As2  0^    H,92  «2,96 

3U        =      720  U  0^   22,38  20,42 

<OBi       =2080  Bi2  0*60,01  60,39 

340        =     544  H2  0       5,69  4,49 

121120=      216  i"^^  98,26 

3860 

U  r  a  n  0  s  p  i  n  i  t .       Ein    grünes   Mineral ,    die  vorigen    begleitend ,    wäre    nach 
Winkler  ein  Arsen-Uranit,  jedoch  nur  mit  8  Mol.  Wasser, 

Ca  U^  As^  0'^.  8  aq  =  {  ^  .  j.  ^f,  Jf,  qV  )  +  »  »1- 

Gefunden 


Bi»ö  U»  As4  0^*,  12aq  =^ 


2As      —   150  : 

=r 

As2  0-^  2  2,86                  19,37 

2U       =   480 

U  0'^  57,25                  59,18 

Ca      —      40 

Ca  0       5,57                    5,47 

120        —    192 

H20     14,32                  16,19 

8H2  0  —    144 

100.                     100,21 

1006 

Zeunerit.   Mit  dem  vorigoii 

gefunden,  ist  nach  Winkler  Arsen-Chalkolith, 

Cu  U2  As«  0»2,  8  aq  = 

_  /            Cu3  As2  OM    ,     o  3„ 
~\  2   U023As20^/^  ^^'^• 

Gefunden 

2As      —    150 

— 

As2  0->   22,34                  20,94 

2U       —    480 

U  0=*  55,95                  55,86 

Cu      —     63,4 

Cu  0       7,71                    7,49 

120        —   192 

H2  0     14.00                 15,68 

8H20  —    144 

100.                       99,97 

1029,4 

•   Mittel  zweier  Analysen. 


Verbindungen  von  Ärseniaien  und  Sulfaten.  355 


Verbindungen  von  Arseniaten  und  Sulfaten. 

Pittlzit  (Eisensinter  zum  Theil) . 

Verhält  sich  ähnlich  dem  Diadochit,  reagirt  aber  v.  d.  L.  auf  Arsen. 
Wasser  zieht  Schwefelsäure  aus;  ChlorwasserstofTsäure  löst  ihn  auf;  Kalilauge 
zersetzt  ihn,  jedoch  nicht  vollständig. 

1 .  Grube  Ghristbescheerung  bei  Freiberg.  Stroraeyer :  Gilb.  Ann.  64,181. 
(Früher  schon  von  Klaproth  und  Laugier  untersucht.) 

2.  Grube  Stamm  Asser  bei  Schwarzenberg,  Sachsen.    Braun,  durchsichtig, 
harzähnhch.    Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  62,139. 

3.  Sieglitzstolln  im  Radhausberg  bei  Gastein.    Gelb,  erdig.    Rg. 

1.  2.  3. 

a.  b. 

Schwefelsäure  10,04  13,91  5,20  4,36 

Arsensäure  26,06  26,70  24,67  28,45 

Eisenoxyd  33,73  34,85  54,66  58,00 

Wasser  29,25  24,54  15,47  12,59 


99,08         100.  100.  100. 

Mol.-Verhältniss. 
As2  05  :  Fe  03 
1  :    1,9 

1  :     1,9 

1,65   :    5,2 
2,3      :    6,7 

Vorläufig  sind  diese  amorphen  Sinterbildungen  als  Gemenge  basischer  Eisen- 
sulfate und  Arseniate  anzusehen,  deren  ungleiche  Beschaffenheit  sich  besonders  aus 
dem  Ansehen  von  No.  3  errathen  lässt. 


•  S03 

1 .  1,1 

2.  1,5 
3a.  1 
3b.  1 


H2  0 
14,4 
11,8 
13,3 
13 


Isomorphe  Mischungen  von  Arseniaten  sind  schon  bei  Vanadaten  (vergl.  Araeoxen) 
und  Phosphaten  (vergl.  Beudantit)  angeführt. 


Tantalate  und  Niobate, 
Tantalit.  Niobit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  In  Borax  langsam  löslich;  das  Glas  zeigt  die  Reaction 
des  Eisens;  gesättigt,  wird  es  beim  Erkalten  trübe.  Die  Phosphorsalzperle  erscheint 
im  Reductionsfeuer  blassgelb  oder  auf  Kohle  nach  Zinnzusatz  grün :  ist  sie  dagegen 
roth  gefärbt,  so  rührt  dies  von  Wolfram  her.  Mit  Soda  reagiren  die  meisten  Ab- 
ändenmgen  auf  Mangan :  manche  liefern,  mit  Soda  und  Borax  in  gutem  Reductions- 
feuer behandelt,  metallisches  Zinn. 

Von  Chlorwasserstoffsäure  werden  diese  Verbindungen  nicht  oder  kaum  ange- 
griffen. Die  tantalreichen  (Tantalit)  werden  von  Schwefelsäure  beim  Erhitzen  nicht 
zersetzt,  anders  jedoch  verhalten  sich  die  niobreichen  (Niobit) ;  bei  ihnen  tritt  Zer- 
setzung ein,  welche  um  so  vollständiger  ist,  je  weniger  Tantal  sie  enthalten.  Des- 
halb wird  z.  B.  der  grönländische  Niobit  durch  Schwefelsäure  ziemlich  gut  zersetzt. 

23» 


356  -     Tantalate  und  Niobate. 

Wird  die  Masse  mit  Wasser  versetzt,  so  löst  sich  Eisenoxyd  auf,  während  die  Metall- 
säuren  zurückbleiben.  Bei  vorsichtigem  Erhitzen  mit  Schwefelsäure  färbt  sich  das 
Pulver  von  Niobit  blau,  welche  Farbe  durch  Wasserzusatz  io  Weiss  übergeht.  Diese 
von  Scheerer  bemerkte  Erscheinung  hat  eine  ähnliche  Ursache  wie  die  gleiche  beim 
Wolfram  und  Titaneisen. 

Die  Zersetzung  erfolgt  bei  allen  durch  Glühen  mit  saurem  schwefelsaurem  Kali. 
Wird  die  Schmelze  mit  Wasser  behandelt  (gekocht) ,  so  bleiben  Tantal-  und  Niob- 
säure   (oft  Wolfram-,  Zinn-  und  Titansäure  enthaltend)  ungelöst. 

Im  Jahre  1801  fand  Hatchett  in  einem  schwarzen  Mineral  aus  Nord- Amerika 
ein  weisses,  in  Säuren  unlösliches  Oxyd,  welches  er  Golumbiumoxyd  nannte. 
Fast  gleichzeitig  entdeckte  Ekeberg  in  einem  Mineral  aus  Finnland  [später  Taatalit 
genannt)  gleichwie  in  einem  anderen  von  Ytterby  in  Schweden  (dem  späteren  Yttro- 
tantalit)  ein  neues  Tantaloxyd  und  Klaproth  bestätigte  diese  Entdeckung.  Berzelius, 
welcher  Ekeberg's  Untersuchungen  fortsetzte,  gab  die  ersten  Analysen  finnländischer 
und  schwedischer  Tantalite,  deren  neuen  Bestandtheil  er  Tantalsäure  nannte. 
Mit  dem  aus  ihnen  erhaltenen  Material  führte  er  dann  seine  Arbeiten  über  die  Ver- 
bindungen des  Tantals  aus. 

.\ber  bereits  1809  hatte  Wollaston  behauptet,  Golumbiumoxyd  und  Tantalsäure 
seien  identisch,  Gehlen  und  Vogel  hatten  bewiesen,  dass  bei  Bodenmais  ein  dem 
amerikanischen  gleiches  Mineral  vorkomme  und  so  wurde  für  diese  der  Name 
Coliimbit  üblich.  Breithaupt  verglich  1835  die  Krystallform  des  bayrischen, 
amerikanischen  und  grönländischen  Coiumbits  mit  der  des  Wolframs  und  fand  sie 
isomorph,  was  später  durch  G.  Rose's  Messungen  bestätigt  wurde. 

Indessen  war  die  Isomorphie  mit  der  damals  angenommenen  Zusammensetzung 
der  Tantalsäure  nicht  zu  vereinigen.  Ferner  hatte  schon  Wollaston  gefunden ,  dass 
die  Tantalsäure  der  Hnnländischen  Tantalite  und  die  der  Columbite  ein  verschiedenes 
V.  G.  habe.  Diese  Umstände  gaben  Anlass  zu  jener  grossen  Arbeit  H.  Rose's,  welche 
seit  1840  datirt  und  deren  Resultat  zunächst  die  Entdeckung  des  Niobs  war.  Wir 
dürfen  hier  aber  nicht  auf  diese  Arbeit  näher  eingehen ,  nicht  erörtern ,  auf  welche 
Art  H.  Rose  zu  der  irrigen  Ansicht  geführt  wurde,  der  Tantalit  enthalte  Tantalsäure 
Ta  0^,  der  Columbit  dagegen  Unterniobsäure,  Nb^  0^.  Erst  nach  H.  Rose's  Tode  isl 
durch  Marignac,  Blomstrand  und  Deville  der  Irrthum  aufgedeckt  worden;  jene  Che- 
miker haben  bewiesen,  dass  aus  allen  Tantaliten  und  Columbiten  zweiähnHche  Säure- 
anhydride erhalten  werden ,  Tantal-  und  Niobsäure ,  dass  beide  als  R^  0*  betrachtet 
werden  müssen  und  dass  die  speciüsch  schwersten,  die  fmniändischen  Tantalite ,  am 
meisten  \on  der  schworen  Tantalsäurc  liefern,  dass  umgekehrt  das  V.  G.  abnimmt 
in  dem  Maasse  als  der  Gehalt  an  Niobsäure  wächst ,  die  in  dem  grönländischen  Co- 
lumbit fast  tantalfrei  erscheint. 

Da  nun  auch  die  Krystallform  aller  dieser  Mischungen  dieselbe  ist,  so  werden 
wir  die  tantalreichen  hinfort  Tantalit ,  die  niobreichen  Niobit  nennen ,  ohne  jedoch 
anders  als  willkürlich  eine  Grenze  zwischen  ihnen  ziehen  zu  können. 

H.  Rose  hat  nächst  Berzelius  ihrer  Analyse  die  grösste  Sorgfalt  gewidmet  und 
diese  theils  selbst  ausgeführt,  theils  unter  seiner  Leitung  ausführen  lassen.  Auch 
N.  und  A.  NordenskiÖld,  Damour,  Thomson,  Hermann  haben  Untersuchungen  publi- 
cirt.  Allein  alle  diese  Versuche  sind  unrichtig  in  Beziehung  auf  die  Natur  der  metal- 
lischen Säuren  dieser  Mineralien.  Erst  Blomstrand  und  Marignac  haben  Aufschluss 
gegeben  über  den  Gehalt  einzelner  an  Tantal  und  Niob ,  und  ich  habe  dann  in  einer 
grösseren  .\rbeit  über  die  natürlichen  Tantal-  und  Niobverbindungen  auch  die  hierher 
gehörigen  Glieder  nach  Massgabe  unserer  jetzigen  Kenntnisse  näher  geprüft. 

Berzelius:  Schwgg.  J.  16,259.  447.  Pogg.  Ann.  4,il.  —  Daitiour:  C.  rend. 
i5,670.  Ann.  Min.  (4)   14,423.  —  Ekeberg:  Scheercr'sJ.  9,597.  CreH's  Ann.  1803. 


Tantalate  und  Niobate. 


357 


-r- Gehlen:  Schwgg.  J.  6,256. —  Hatchett:  CreU's  Ann.  4  802. —  Hermann:  J.  f. 
pr.  Ch.  44,207.  50,164.  68,94.  70,205.  397. —  Jentzsch :  Pogg.  Ann.  97,4  04.-r^ 
Klaprolh:  Beitr.  5,<.  —  A.  Nordenskiäld :  Pogg.  Ann.  4  04,630.  4  07,374.  — 
N.  Nordenskiöld :  Berz.  Jahresb.  4  2,4  90.  Pogg.  Ann.  50,658.  -'^  G.  Rose:  Pogg. 
Ann.  64,171.  336. —  H.  Rose  (Brooks,  Ghandler,  Jacobson,  Womum,  Weber, 
Oesten,  Finkeneru.A.)  :  Pogg.  Ann.  63,3  4  7.  70,672.  74,4  57.  4  04,85.  4  4  8,339.406. 
—  Scheerer:  Eb.  64,463. —  Shepard:  Am.  J.  Sc.  46,220. —  Thomson:  Records 
ofgen.  Sc.  4,407. —  Vogel:  Schwgg.  J.  «4,60. —  WoUaston:  Eb.  4,520. 

Neuere  Literatur : 

Biorostrand:  Om  Tantalmetallerna,  Luud  ^866.  J.  f.  pr.  Ch.  99,40.  *—  Her- 
mann: J.  f.  pr.  Ch.  4  03,4  27.  —  Marignac:  N.  Arch.  ph.  nat.  23  und  25.  — 
Rammeisberg:  Monber.  Berl.  Akad.  4  874.  April,  August,  November.  Pogg.  Ann. 
444,56.  491.  150,498. 

Tantalit. 

V.  G.     Sn02    Ta2  05    Nb^O^     Fe  0     Mn  0 
4 .  Härkässaari.  (Tam- 

mela,  Finnland)      Rg.  7,384     0,70     76,34        7,54      43,90     4,42=* 
2.  Rosendal    (Björk- 
boda,  Kimito, 
Finnland)  Rg.  7,277     0,82     70,53      13,44      44,30      4,20*= 


99,90 


99,99 


'■  II  >  I 


3.  Skogböle  (Kimito)  Rg.  7,272     2,94     69,97      12,26*)        44,83         =  100. 

4.  Ebendaher  (Ixiolit 

Nord.)  Rg.  7,232      1,70      63,58      19,24        9,49      5,97 

Glühv.  0,23  =    99,94 

5.  Broddbob.FahlunRg.  6,311      2,49      49,64     29,27      13,77     2,88 

^  Glühv.  0,75  =    98,80 

6.  Broddbo  (?)  Rg.  6,082      0,18      42,15      40,21      46,00      4,07=     99,61 

7.  Schweden 

(Broddbo?)         Mar.  7,03        6,10      65,60      10,88*) 

Blomstrand  hat  zwei  finnl'ändische  Tantalite  untersucht,  jedoch  Ta  und  Nb  nicht 
geschieden. 


Isomorphe  Mischungen  von  normalem  tantal-  und  niobsaurem 

Eisenoxvdul, 

m  Fe  Ta2  0«  \ 
nFe  Nb^oe  / 

Den  Analysen  zufolge  ist  m  :  w  ^  Ta  :  Nb 


{ 


in  1 .  =6 

2.  u.  3.  =  3 
4.  =2 


1  in  5.  =   1    :    1 

1  6.  =  2    :    3 

1  7.  =   4   :    1 

Die  Zinnsäure,  früher  schon  zu  8 — 9,  ja  bis  4  7  p.  C.  gefunden,  ist,  wenig- 
stens in  den  genauer  untersuchten  Fällen,  nicht  beigemengt,  denn  je  mehr  Sn  vor- 
banden ist ,  um  so  mehr  entfernt  sich  das  Atomverhältniss  Fe  :  (Ta,  Nb)  von  dem 
=  4:2.    Es  ist  als 

Fe  Sn  03 
in  isomorpher  Beimischung  vorhanden.     In  No.  3   sind  2Sn  :  9Nb,  in  No.  7  ist 
Sn  :  2Nb  vorhanden. 


♦)  Ti-haltig. 


358  Tantalate  und  Niobate. 

Vom  Titan  gilt  dasselbe.  Es  ist  als  Fe  Ti  0^  anzunehmen,  doch  ist  seine 
Menge  stets  gering. 

Wolfram  kommt  seltener  in  Tantaliten,  mehr  in  Niobiten  vor.  Es  muss  als 
Fe  W  0^  isomorph  beigemischt  sein. 

Niobit. 

I.  Bodenmais. 

Analvsen  von  Blomstrand. 
V.G.     \V03    Sn02    Zr02    Ta^  0^    Nb^O*     Fe  0    MnO''      H^  0 


1.6,26  0,91  —        30.58      48,87      15,70      3,09       0.40=     99,55 

2.5,75      1,07      0,58      0,28      22,79      56,43      15,82      2,79       0,35=100,11 
Marignac  bestimmte  nur  den  Gehalt  an  Tantalsäure. 

3.  6,06      35,4  p.  C.  Ta2  0^ 

4.  5,92      27,1       - 
5.5,74      13,4 

Hermann  fand : 
6.  6,29      28,12    - 

II.   Haddam,   Connecticut. 

Blomstrand : 
V.G.    WO»    Sn02   Zr02    Ta^  0^    Nb^O^      Fe  0        Mn  0    H2  0 
1.6,15      0,76      0,34      0,34      28,55      51,53      13,54        4,97      0,16=100,19 
Reuter:    In  mein.  Lab.) 

2.  6,53  28,91      50,38      14,45        4,62  =      98,36 

Marignac : 

3.  6,13     31,5  p.  C.  Ta^O^ 

4.  6,05      30,4      - 

5.  5,85      10,0      - 

Hermann : 

6.  5,80      10,77    - 


Marignac : 


Derselbe 


III.   Akworth,  New  Hampshire. 

V.  G.  Ta2  0^ 

5,65  15,8  p.  C. 

IV.  Limoges. 

5,70  13,8     - 

V.  Grönland. 
Blomstrand  : 

V.  G.   W  03   Sn  02   Zr  0«  Ta^  0*  Nb^  0*   Fe  0    Mn  0 

1.  5,395    0,13    0,73    0,13    0,      77,97    17,33    3,51  =  99,80 

Hermann : 

2.  5,40  0,56 

Marignac : 

3.  5,36  3,30 


')  Und  Mg  0. 


Tantalate  und  Niobate. 


359 


Ta 


Auch  die  Niobite  sind 

isomorphe  Mischungen 

(  niFe  Ta2  0M 
\  wFeNb^Oß/ 

Berechnet  man  aus  Marignac's  Tantalbestimmungen  Nb  und  Fe,  so  ist  m 
\b  in 

-^  U     111 

Bodenmais 

Haddam 

Akworth 

1.  —  1 

:  3 

:     3 

1    :    7 

2.  —  1 

4 

:     3 

Limoges 

3.  —  1 

2 

3 

1    :    8 

4.  —  1   : 

3 

3 

Grönland 

5.  —  1   : 

8 

10 

1 .  —  (m  —  0) 

6.  —  1   : 

3 

9 

2.  —  (w  —  fastO) 

3.  =  «  :  38 

n 


In  den  niobreichsten  fmnländischen  und  schwedischen  Mischungen  ist  Ta  :  Nb 
=  2:3;  in  den  tanlalreichsten  der  übrigen  Fundorte  ist  es  =  1  :  2.  Beide  Pro- 
portionen bezeichnen  demnach  für  jetzt  die  Grenze  zwischen  Tantaliten  und  Niobiten. 

Das  reine  Tantalat  ist  bisher  noch  nicht  angetroffen,  während  manche  grön- 
ländische Niobitkrystallc  das  reine  Niobat  zu  sein  scheinen.  Die  berechnete  Zu- 
sammensetzung beider  ist: 

Fe  Ta2  0^ 
2Ta  =  364  =  Ta^  0^  86,05  2Nb  = 

Fe  =56  Fe  0    13,95  Fe  = 

60  = 


60  = 96^ 

516 


100. 


Fe  Nb2  0« 
188  =  Nb2  05  78,82 
56     Fe  0  21,18 
96 


100. 


340 


Wie  mannichfax;h  das  Verhältniss  beider  Grundverbindungen  selbst  an  einem  und 
demselben  Fundort  wechselt,  lehren  Bodenmais  und  Haddam,  und  es  hatte  auch 
schon  H.  Rose  auf  die  Verschiedenheit  im  Ansehen,  der  Farbe  des  Pulvers  und  dem 
V.  G..  aufmerksam  gemacht. 

Tapiollt. 

Verhält  sich  wie  Tantalit. 

A.  NordenskiÖld  unterschied  dieses  für  Tantalit  gehaltene  Mineral  von  Sukkula, 
Kirchspiel Tamela,  Finnland,  welches  vi ergliedrig  krystallisirt.  V.  G.  7,35 — 7,37. 
Es  wurde  von  ihm  und  von  Arppe  analysirt  und  beide  hielten  die  Säure  für  Tantal- 
säure. 

Meine  Analyse  von  Material,  dessen  V.  G.  =  7,496,  erwies  die  Gegenwart 
des  Niobs. 

A.  NordenskiÖld:   Pogg.  Ann.  122,604.  — Rammeisberg:   s.  Tantalit. 

Danach  ist  es  eine  Mischung 

/  4Fe  Ta2  0«  \ 
\    FeNb^O«; 


Gefunden 

Sn  02    0,48 

8Ta  —    1456  - 

=  Ta2  05  74,71 

73,91 

2Nb  —      188 

Nb^a^  <IJ5 

H,22 

5Fe  —      280 

FeO    I4,U 

14,47 

30O     —     480 

100. 

Mn  0      0,81 

2404 


100,89 


360  Tantalate  und  Niobate. 

Der  Tapiolit  hat  die  Form  des  Rntils  u.  s.  w.  Er  beweist  die  Heteromorphie 
der  beiden  Grundverbindungen. 

Adelpholit.  Ein  scheinbar  \iergliedriges,  braunes  Mineral  vonTamela,  Finn- 
land, welches  nach  A.  Nordenskiöld  41,8  p.  C.  Metallsäuren  (Ta,  Nb  oder  beide), 
Zinn,  Eisen-  und  Manganoxydul  und  9,7  p.  C.  Wasser  enthäh. 

N.  Beskrifning  af  de  i  Finland  funna  mineralier  Mi. 

Yttrotantalit  (schwarzer  Yttrotantalit; . 

A.  Nordenskiöld  hat  zuerst  unter  den  bei  Ytterby  vorkommenden  und  als  Yttro- 
tantalit bezeichneten  Substanzen  den  schwarzen  als  verschieden  von  dem  braunen 
erkannt;  jener  krystallisirt  nach  ihm  zweigliedrig  und  hat  ein  V.  G.  =  6,4 — 5,7; 
für  ihn  behält  er  den  Namen  bei ,  während  er  den  braunen  als  Fergusonit  be- 
trachtet. Er  glaubte  auch,  dass  beide  sich  durch  die  Natur  der  Säure  unterschieden, 
die  beim  Yttrotantalit  Tantalsäure,  beim  Fergusonit  Niobsäurc  sei.  Meine  Unter- 
suchungen haben  zwar  nicht  dies,  wohl  aber  die  chemische  Verschiedenheit  be- 
stätigt. 

A.  Nordenskiöld:  Pogg.  Ann.  tH,278.  —  Rammeisberg:  Monber.  Berl.  Ak. 
187«.  Juli. 

Verhält  sich  wie  Fergusonit. 

Mittel  zweier  Analysen  von  mir,  mit  Material,  dessen  V.  G.  «=  5,425. 

At. 
Zinnsäure  1,12  =  Sn    0,88  0,008 

Wolframsäure       2,36  W     1,87  0,01 


Täntalsäure  46,25  Ta  37,92  0,209   (      ' 

Niobsäure  12,32  Nb    8,64  0,092 

Yttererde  10,52  Y       8,36  0,135 

Erbinerde  6,71  Er     5,90  0,052 


I 


0,368 


Ceroxydul  2,22  Ce  1,90  0,020 

Kalk  5,73  Ca  4,09  0,102 

Eisenoxydul  3,80  Fe  2,95  0,053 

üranbioxyd  1,61  U  1,42  0,006 

Wasser  6,31                                                         0,35 

98,95 

Hiemach  wird  der  Yttrotantalit   hauptsächlich   von  Halb-Tantalaten  und 
Niobaten  gebildet, 

R2  Ta2  0'  und  R2  Nb^  0^, 

welche  mit  entsprechenden  Wolframiaten  und  Stannaten  isomorph  gemischt  sind. 
Wenn  W  :  Sn  =  1  :  1  ,  Nb  :  Ta  =  1  :  2  und  W,  Sn  (C)  :  Nb,  Ta  =  1  :  15  ist, 
so  ist  das  Ganze 

1 0 (R2  Ta2  07  +  2  aq: 
5(R2Nb20"  +  2  aq: 
R2  W  05  H-  2  aq 
R2  Sn  0*  4-  2  aq 

Das  Atomverhältniss  der  R  ist 

Fe  :  Ca  :  Y,  Er,  Ce  =  1  :  2  :  4. 

Das  Wasser  ist  vielleicht  kein  ursprünglicher  BestandtheSI  (s.  Fergusonit]  und 
ich  habe  seine  Menge  von  5,3  bis  7,3  p.  C.  schwankend  gefunden. 


( 


j 


TaDtalate  und  Niobate.  3Q| 

Gewisse  ältere  Analysen  (Berzelius,  Peretz)  beziehen  sich  ohne  Zweifel   auf 
dieses  Mineral. 


FergUSOnit  (Yttrotantalit  zum  Theil ;  Tyrit ;  Bragit) . 

Die  von  Ekeberg  bei  Ytterby  entdeckten  und  atis  Yttrotantalit  bezeichneten 
Mineralien  wurden  zuerst  von  Berzelius  untersucht.  -  Später  theiite  H.  Rose  neue 
Analysen  von  denselben  mit.  Aber  A.  NordenskiÖld  bewies,  dass  ein  Theil  derselben, 
namentlich  die  braunen  Abänderungen,  dieselbe  viergUedrige  Form  habe,  wie  der 
grönländische  Fergusonit,  während  die  schwarzen  zweigliedrig  krystallisiren.  Er 
nannte  jene  daher  Fergusonit  imd  glaubte,  übereinstimmend  mit  Berzelius  und 
H.  Rose,  dass  sie  ausschliesslich  Tantalsäure  enthielten. 

Der  Fergusonit  aus  Grönland,  durch  seine  viergliedrige  Form  und  pyramidale 
Hemiedrie  ausgezeichnet,  war  von  Hartwall  und  auf  H.  Rose's  Veranlassung  von 
Weber  untersucht  worden.    Die  Säure  wurde  von  Letzterem  für  Niobsäure  gehalten. 

Tyrit,  von  Forbes  und  Dahl  beschrieben,  von  Jenem  und  Potyka  untersucht, 
ist  ein  Niobat  aus  Norwegen  (Gegend  von  Arendal) ,  dessen  Krystalle  nach  Bondi  und 
Kenngott  die  Form  des  Fergusonits  haben.  Ganz  ähnlich  ist  der  von  Michaelson 
untersuchte  Bragit. 

Literatur  der  älteren  Analysen  : 

Yttrotantalit.     Berzelius:  Schwgg.  J.  4  6,451.  —  NordenskiÖld:  Pogg. 

Ann.  <H,278.  —  Peretz:  Eb.  72,155. 
Fergusonit.    Hartwall:  Pogg.  Ann.  16,479.  —  H.  Rose:  Eb.  118,507. 
Tyrit  (Bragit).     Forbes:  Phil.  Mag.  (4)  13,91.  —  Kenngott:  Pogg.  Ann. 

97,622.  104,330.  —  H.  Rose:  Eb.  118,514. 

Nach  meinen  Untersuchungen,  durch  welche  die  Natur  der  Säuren  und  die 
relativen  Mengen  der  Ytlriummetalle  bestimmt  wurden,  gehören  alle  diese  Substanzen 
zusammen. 

Monbar.  Berl.  Akad.  1871. 

Beim  Erhitzen  geben  sie  kleinere  oder  grössere  Mengen  Wasser,  verändern 
dabei  ihre  Farbe,  werden  gelblich,  grünlich,  braun  oder  roth.  V.  d.  L.  sind  sie 
unschmelzbar.    Mit  den  Flüssen  reagiren  sie  auf  Eisen,  Uran,  Mangan  u.  s.  w. 

Manche  Abänderungen  scheinen  von  Schwefelsäure  vollständig  zersetzt  zu 
werden. 

Ich  habe  folgende  untersucht : 

1.  Grönland.    (Fergusonit.)  V.  G.  5,677.    Nach  dem  Glühen  grüngelb. 

2.  Ytterby.  (Gelber  Yttrotantalit.)  V.  G.  4,774.  Geglüht  grünlich- und 
röthlichgelb. 

3.  Ytterby.  (Brauner  Yttrotantalit.)  V.  G.  a.  =  5,056,  b.  «r  4,761. 
c.  3=  4,650.  Geglüht  hellbraun  (a.)  oder  röthlich-  und  grünlichgelb 
(b.,  c). 

4.  Helle  bei  Arendal.  (Tyrit.)  Derb,  schwarz,  V.  G.  4,77 — 4,86.  Nach 
dem  Erhitzen  und  schwachen  Verglimmen  graugelb.  Wird  von  Schwefel- 
säure gut  zersetzt. 

5.  Ebendaher.  (Bragit.)  Braunschwarz,  durchscheinend,  V.  G.  5,267. 
Decrepitirt  und  verhält  sich  wie  der  vorige. 

6.  Garale  K4rarfvet.  (Grauer  Yttrotantalit.)  Grau,  körnig,  V.  G.  4,306. 
Erhitzt  gleich  den  vorigen. 


362 


Tantalate  und  Niobate. 


I. 


3. 


a. 

b. 

c. 

Wolfranisäure 

0,<5 

V 

\       0,91 

0,21 

Zinnsäure 

0.47 

4 

0,23 

Tantalsäiire 

6,30 

27,04 

8,73 

9,53     1 

^    49,85 

Niob  säure 

44,45 

28,14 

40,16 

39,93     1 

Yttererde 
Erbinerde 

24,87 
9,81 

24,45     1 
8,26     J 

>    38,26 

26,25     1 
M,79     J 

>    38,04 

Ceroxvdul 

7,63*; 

1,79 

Uranbioxyd 

2,58 

2,13 

1,98 

1,20 

— 

Eisenoxvdul 

0,74 

0,72 

3,09 

0,60 

2,91 

Kalk 

0,61 

4,17 

3,40 

3,04 

3,29 

Wasser 

1,49 

5,12 

4,47 

5,20 

6,19 

99,10    100,03    101,00    99,77    «00,25 


4, 


5. 


6. 


a. 


b. 


Wolfranisäure 

Zinnsäure 

0,45 

0,45 

0,83 

Tantalsäure 

2,04 

43,44 

Niobsäure 

45,82 

45,60 

43,36 

14,41 

Yttererde 

18,69 

22,31 

22,68 

28,81 

Erbinerde 

1  1,71 

13,97 

«3,95 

1,73 

Ceroxvdul 

* 

9,26**) 

4,54***) 

3,33 

0,47 

Uranbioxvd 

• 

6,21 

5,38 

8,16 

1,56 

Eisenoxvdul 

1,50 

0,82 

1,51 

Kalk 

2,39 

2,05 

2,21 

Wasser 

4,88 

4,88 

4,18 

7,14 

100,91    100. 


100,74 


99,07 


R 
3 


Aus  dem  Fergusonit  von  Josephinenhütte  in  Schlesien  erhielt  Websky  38  p.  C. 
Metallsäuren  und  40  p.  C.  Yttererde.   Er  ist  reich  an  Uran  und  hat  ein  V.  G.  =  5,47. 

Zeitschr.  d.  geol.  Ges.   17,567. 

No.  1 .  (Grönländischer  Fergusonit.)  Bei  ihm  ist  das  Atomverhältniss  (Ta,  Nb) 
=  4:3,  und  H^  0  :  R  =  1  :  6.  Nach  Analogie  der  übrigen  darf  ersleres  =  4,5 
=  3:2  angenommen  werden.    Dann  ist  das  Ganze 

Drittel- Niobat  und  Tantalat, 
2R3    Nb,  Ta;2  0^  +  aq. 

Die  kleinen  Mengen  Sn,  W,  ü  sind  als  Säureanhydride  Sn  0^,  W  0^,  ü  0^,  oder 
die  beiden  letzleren  vielleicht  W  0^  und  U  0^.  Da  nun  die  At.  U  :  Nb,  Ta  =  1  :  18, 
Sn  und  W  aber  in  noch  viel  geringeren  Quantitäten  vorhanden  sind,  so  ist  es  ziem- 
lich gleichgültig ,  ob  man  neben  R^  Sn  0^  entweder  R^  W  0*  und  R^  ü  0*  oder 
R3  W  0®  und  R3  ü  0®  annimmt.  '  Andererseits  ist  es  möglich,  dass  das  Uranbioxyd 
U  02  =  Uranyl  ein  Vertreter  der  elektropositiven  R  sei,  eine  Frage,  die  sich  bei 
ähnlichen  uranreicheren  Substanzen  vielleicht  entscheiden  lässt  (s.  4.  und  5.). 

Der  Fergusonit  aus  Grönland  enthält  1  At.  Ta  gegen  1 2  Nb, 


{ 


12  ;2R3  Nb2  0^  +  aq,  \ 
^R3  Ta2  0»  +  aqj  / 


•)  Worin  5,68  Di  0  und  La  0. 
derselben. 


♦♦)  Worin  8,56  La  0  und  DI  0.  ♦♦♦)  Worin  l  .5« 


Tantalate  und  Niobate.  363 

Die  R  sind  fast  nur  Yttrium-  und  Cermetalle,  und  zwar  ist  Ce,  La,  Di)  :  (Y,  Er) 
=  1:6. 

No.  2.    (Gelber  Fergusonit  von  Ytterby.)   In  ihm  ist 

Ta,  Nb  :  R  =  I  :  1,44  —  H^O  :  R  =  !  :   1,68  —  Ta  :  Nb  =  4  :  7. 
Wir  nehmen  die  erste  und  zweite  Proportion  =  <  :  t,5  =  2  :  3,  die  dritte 
=  \  :  i:  dann  ist  auch  er  der  Hauptsache  nach 

(  2  |R3  Nb2  0^+2  aq)  \ 
\        R3  Ta2  0^  +  2  aq  / 

Unter  den  R  herrscht  Ca  :  (Y,  Er)  =  I  :  5  vor. 

Xo.  3.  Brauper  Fergusonit  von  Ytterby.)  Die  drei  untersuchten  Proben 
differiren  im  Ganzen  wenig.  Hier  ist  Nb,  Ta  :  R  =  I  :  1,5;  Ta  :  Nb  =  I  :  7; 
H2  0  :  R  =  I   :   1,8.     Das  Ganze  also 

(  7   3R3  Nb2  0^  +  D  aq 
\       3R3  Ta2  OS  +  5  aq) 

Bei  den  R  ist  Ca  :  Y,  Er,  Ce  =  1  :  8. 

No.  4.  Der  Fergusonit  von  Helle  =  Tyrit  besteht  nur  aus  Drittel-Niobaten.  Es 
ist  Nb  :  R  =  I   :   t,5;  H^  0  :  R  =  t  :  2.     Also 

2R3  Nb2  0^+3  aq. 

Das  Verhältniss  der  Cer-  und  Yltriummetalle  ist  in  a.  ^  t  :  4,  in  b.  =  I  :  tO. 

No.  5.  Der  sogenannte  Bragit  hat  dieselbe  Zusammensetzung,  nur  enthält  er 
ein  wenig  Tantal.    Ta  :  Nb  =  t  :  36. 

Diese   beiden   letzten  Fergusonite  sind  w^esentlich  reicher  an  Uran  als   die 

übrigen.    Die  Berechnung  lehrt,  dass  dieses  Element  als  Bioxyd  (Uranyl)  ü  0^  einem 

II 

At.  R  aequivalent  sein  müsse. 

No.  6.  Yon  Gamle  Kararfvet,  enthält  Nb  :  2Ta;  (Nb,  Ta)  :  R  ist  =  «  :  t,4 
und  H2  0  :  R  =  I  :  I ,  so  dass  er  durch 


} 


/  2   R3  Ta2  0^  +  3  aq)  \ 
\     (R3  Nb2  0^+3  aq)  / 

bezeichnet  werden  kann,  wobei  R  sehr  vorherrschend  Y  ist. 

Das  allgemeine  Resultat  ist  also :  Diese  viergliedrig  krystallisirenden  Mineralien 
haben  nicht  blos  gleiche  Form,  sondern  auch  gleiche  Zusammensetzung;  sie  sind 
Drittel-Niobate  (Tantalate).  Wie  steht  es  aber  mit  ihrem  W^assergehalt?  Der  besl- 
krystallisirte  Fergusonit,  der  grönländische,  ist  nach  Hartwall  und  Weber  wasserfrei ; 
ich  fand  1,5  p.  C.  Wasser.  Dies  kann  nicht  zur  Constitution  des  Minerals  gehören. 
Bei  den  übrigen  sind  die  Wassermengen  sehr  schwankend  und  gehen  bis  zu  7  p.  C. 
Es  wird  dadurch  die  Vermuthung  gerechtfertigt,  dass  das  Wasser  hier  wie  auch  beim 
YttrotantaHt  erst  später  hinzugetreten  sei,  ein  Fall,  der  auch  bei  Silicaten  (Olivin, 
Cordierit)  vorkommt. 

Hjelmlt. 

Decrepitirt  und  zerspringt  beim  Erhitzen,  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar. 

Ein  derbes,  schwarzes  Mineral  aus  der  Nähe  von  Kararfvet,  von  A.  NordenskiÖld 
beschrieben,  neuerlich  auch  von  mir  untersucht.   V.  G.  5,82  (N.),  5,655  (Rg.)« 

A.  NordenskiÖld:  Pogg.  Ann.  H  1,286.  —  Rarameisberg:  Ber.  d.  chem,  Ges. 
1870,  926. 


364  Tantalate  und  Niobate. 

R. 

0,28 

4,60 
54,52 
16,35 

1,81 

0,48 

4.51 

2,41 

5,68 

4,05 

0,45     • 

4^57 

99771 

In  meiner  Analyse  sind  die  At. 

R  :   (Ta,  Nb]  =  1   :   1,5  —  Nb  :  Ta  =  1   :  2 
Sn  :  Ta,  Nb  =  1   :   1 2  —  H^  0  :  R  =  1   :   1 . 

Demnach   ist  der  Hjelmit   hauptsächlich   eine   Mischung  von   D  r  ei  viert  el- 
Tantalaten  und  Niobaten, 


N. 

W  olfranisäure 
Zinnsäure 

( 

6,56 

Tantalsäure 

Niobsäure 

62,42 

Yttererde 

5,19 

Ceroxvdul 

• 

1,07 

Uranbioxvd 

• 

4,87 

Eisenoxvdul 

8,16 

Manganoxydul 

3,32 

Kalk 

4,26 

Magnesia 

0,26 

Wasser 

3,26 
99,37 

Oder  specieller 


/  2  (R*  Ta«  Qi»  -+-  4  aq)  \ 
\      (R4Nb«0»»  +  4aq;  / 


/2(R4Ta«0»»  +  4aq    \ 
^\      fR4Nb«0»«+  4aq    f 
(R^Sn^Oio  +  4aq 


NordeoskiÖId  hielt  die  Säure  Xür  Tantalsäure;  er  fand  ihr  V.  G.  ==  6,77,  was 
mit  meinen  Resultaten,  wonach  sie  30  p.  C.  Nb^  0^  enthält,  sehr  gut  stimmt. 


Samarsbit. 

Verglimmt  beim  Erhitzen,  berstet  auf  und  wird  schwarzbraun.  Schmilzt  v.  d.  L. 
an  den  Kanten  zu  einem  schwarzen  Glase.  Giebt  mit  Borax  in  der  äusseren  Flamme 
ein  gelbgrünes  bis  röthliches,  in  der  inneren  ein  gelbes  bis  grünschwarzes  Glas, 
welches  durch  Flattern  trübe  und  braun  wird.  Phosphorsalz  liefert  grüne  Perlen. 
Mit  Soda  Manganreaction.    (G.  Rose.] 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure,  leichter  von  Schwefelsäure  zersetzt. 

G.  Rose  entdeckte  dieses  Mineral,  welches  bei  Miask  vorkonmit,  und  nannte  es 
anfangs  Uranotantal.  Es  ist  auf  Veranlassung  H.  Rose's  von  Peretz,  Chandler, 
Finkener  und  Stephens  analysirt  worden.  Auch  Hermann  hat  sich  mit  seiner  Unter* 
suchung  beschäftigt. 

G.  Rose:  Pogg.  Ann.  48,555.  —  H.  Rose:  Ebend.  118,497.  — Hermann:  J. 
f.  pr.  Ch.  33,87.  38,119.  40,474.  42,129.  44,216.  50,176.  58,96.  95,108. 

Allen  Analysen  fehlt  die  Prüfung  auf  Tantal  und  die  Scheidung  der  Yttrium-' 
metalle ;  wir  fähren  deshalb  nur  eine  der  letzten  Analysen,  diejenige  Finkener's,  hier 
an,  und  vermuthen,  dass  der  Samarskit  wenig  oder  kein  Tantal  enthalte,  weil  die 
S^ure  nach  dem  Glühen  4,6 — 4,7  wiegt  (H.  Rosej.  Yttrium  Ist  io  der  Rechnung 
=  70  angenommen. 


Tantalale  and  Niobate. 


3(i5 


Wolfraiiisäure 

4,36  Ät 

W 

M« 

AI. 

0,006 

Zinnsäure 

0,05 

1 

Thorsäure 

6,05 

Th 

5,33 

0,023 

Zirkonsäure 

4,35 

Zr 

3,21 

0,036 

Niofesäure 

47,47 

Nb 

33,30 

0,355 

Yttererde 

12,61 

Y 

10,26 

0,f46 

Ceroxydul 

3,31 

C 

2,82 

0,03f 

Uranbioxyd 

10,95 

U 

9,67 

0,040 

Eisenoxydul 

t2,«9*) 

Fe 

9,36 

0,167 

Kalk 

0,73 

Ca 

0,52     \ 

0,016 

Magnesia 

0,^4 

Mg 

0,08     / 

Nasser 

0,45 
99,76 

IV 

R  :   (Nb,  R)  = 

=  1:1 

Nb  : 

Th,  Zr) 

=  5,5 

I 


0,065 


0>4 


1    (6  :  1) 
Th  :  Zr  =  1   :    1,5 
Diese  Proportionen  scheinen  zu  beweisen,  dass  die  Hauptmasse  des  Samarskits 
aus  Halb-Niobaten  besteht. 

1 5R2  Nb2  0^ 

3R  Zr  0^ 

i\\  Th  0'^ 

Die  Annahme  von  R^  ZrO**  und  R^  Th  0^,  welche  dem  Halb-Niobat  entsprechen 
w^ürden,  ist  durch  die  Analyse  nicht  gerechtfertigt. 

Unter  den  R  tritt  das  Verhältniss  U  :  Fe  :  Y,  Ce  =  1  :  4  :  4  hervor. 

Der  Samarskit  hat  die  Krvstailform  des  Tantalits  und  Niobits  oder  eine  diesen 
wenigstens  sehr  nahe  kommende.  In  chemischer  Hinsicht  steht  er  aber  dem  Yttro- 
tantalit  nahe,  dessen  Formen  gleichfalls  eine  unverkennbare  Beziehung  zu  denen  des 
Tantalits  haben,  wie  sich  aus  A.  NordenskiÖld's  Messungen  ergiebt. 

Yttroilmenit.  Wurde  von  Hennann  unterschieden,  kommt  bei  Miask  vor, 
hat  die  Form  des  Samarskits  und  ist  nach  G.  Rose  und  H.  Rose  mit  demselben 
identisch.  Nach  Hermann  enthält  er  neben  Niobsäure  noch  eine  besondere  Ilmensäure 
und  3  p.  C.  Titansäure  (auch  Thorsäure?). 

Literatur  s.  oben. 

Nohlit.  Derbes,  schwarzbraunes  Mineral  von  Nohl  bei  Kongelf,  Schweden. 
Durch  Schwefelsäure  zersetzbar.   V.  G.  5,04.   Von  A.  NordenskiÖld  untersucht. 

Jahrb.  Min.   1872,  535. 


At. 

Zirkonsäure           2,96   —    Zr     2,18 

0,024 

Niobsäure           50,43          Nb  35,38 

0,377 

Uranbioxyd         14,43            U  12,73 

0,053 

Yttererde             14,36        Vf)  11,41 

0,184 

Ceroxydul              0,25           Ce     0,21 

0,002 

Eisenoxydul          8,20**1      Fe     6,38 

0,114 

Kalk                        4,95**^1    Ca     3,53 

0,088 

Wasser                  4,62 

100,20 

R  :   (Nb,  Zrl  —  1 , 1  .   1  —  Zr  : 

Nb  =  1 

H20  :  R  —  1   :    1,7. 

♦)  Worin  0,25  Cu  0  und  0,96  Mn  0.         ♦♦)  Worin  0,11  Cu  0. 

0,401 


*  0,441 


0,257 


15,7 


***j  Worin  0,28  Mg  O 


und  Mn  0.         ij  Y  ==  62. 


366  Titanate. 


{ 


Aendert  man  diese  Proportionen  in  1  :   I,   I  :  16  und  \  :  2,  so  erscheint  das 
Mineral  als  eine  Mischung  von  Halb-Niohaten  iZirkoniaten;, 

8    R2  Nb2  Ol  H-  aq    \ 
R2   Zr  0^'  +  aq    f 
U  :  Ca  :  Fe  :  Y  =  I   :   tf  :  2  :  3^. 
Koch el it.      Gelbe  Krystalle   und  Krusten,   im  Granit  der  Kochel\^iesen   hei 
Sclireiberhau  in  Schlesien  gefunden,  V.  G.  3,74. 

Giebt  Wasser,  wird  röthlich,  schmilzt  v.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  schwarzem 
Glase,  giebt  mit  Soda  auf  Kohle  Bleireaction. 

Websky's  Analyse  blieb  wegen  der  Seltenheit  der  Substanz  unvollständig.     Sie 
gab  ausser  4,5  p.  G.  Kieselsäure  und  1,4  Thonerde  29,5  Niobsäure,  12,8  Zirkon- 
säure.   1 ,23  Thorsäure.   1 7,2  Ytlererde,   12,5  Eisenoxyd,   2,1  Kalk,   0,4  Uranoxyd, 
6,5  Wasser.     Der  Verfasser  betrachtet  den  Verlust  =  H,8  p.  C.  als  Bleioxyd. 
Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  20,250. 


Titanate. 
Perowskit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  Mit  Borax  in  der  inneren  Flamme  ein  braunes  Glas, 
welches  durch  Zinn  nicht  violett  wird ;  mit  Phosphorsalz  in  gleichem  Fall  ein  violettes 
Glas.      G.  Rose. 

V 

Wird  von  Chlorwasserstottsäure  schwer  angegriffen,  von  Schwefelsäure  in  der 
Hitze  unter  Abscheidung  von  schwefelsaurem  Kalk  zersetzt. 

G.  Rose  wies  zuerst  Titansäure  und  Kalk  in  diesem  bei  Achmatowsk  am  Ural 
entdeckten  Mineral  nach. 
Pogg.  Ann.  48,558. 

f.   Achmatowsk.    V.   G.   4.017.     a.    Schwarzer.    Jacobson,     b.    Brauner. 
Brooks:  Pogg.  Ann.  62,596. 

2.  Vogtsburg  am  Kaiserstuhl,  Baden.  V.  G.  4,02.   Seneca:  Ann.  Ch.  Pharm. 
104,371. 

3.  Findelengletscher  bei  Zermatt  im  Wallis.    V.  G.  4,038.    Daniour:  Ann. 
Min.   :4'/  6,512. 

I.  2.  3. 


a. 

b. 

Titansäure 

58,96 

59,00 

59,23 

59,12 

Kalk 

39.20 

36.87") 

39.92 

35.81 

Eisenoxvdul 

2,06 

4,79 

.    1,14 

6,n 

100.22  100,66  100,29  101.04 

Normaler  titansaurer  Kalk,   CaTi  0^. 
1  At.  Titan  =   48   =  Ti  02  58.83 

1    -    Calcium      =40         Ca  0     41,17 
3    -    Sauerstoir  =   48  <oo. 

136 
Stets  ist  etwas  Fe  Ti  0^  isomorph  beigemischt.     In  Ib.  ist  Fe  :  Ca  =  I  :   »0, 
in  2.  =  1   :  8. 


*;  Worin  0,t1  Mg  0. 


Titanate  mit  Boraten.  3g7 

Pyrrhit.  Gelbe,  reguläre  Oktaeder  xon  Mursinsk  am  Ural,  deren  LÖthrohr" 
verhalten  G.  Rose  beschrieb.  Ihre  chemische  Natur  ist  nicht  bekannt.  In  einem 
ähnUchen  Mineral  von  den  Azoren  soll  nach  Hayes  Nb  und  Zr  enthalten  sein. 

Azorit  von  den  Azoren,  zirkonähnlich,  soll  nach  Letzterem  Nb  und  Ci  ent- 
halten. 

Hayes:  Dana  Min.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  48,562. 


Titanate  mit  Boraten. 

Warwickit.  Ein  Mineral  von  Warwick,  N.  York,  über  welches  früher  von 
Shepard  und  von  Hunt  sehr  abweichende  Angaben  gemacht  worden  waren ;  ist 
neuerlich  von  Smith  analysirt  worden.  ^ 

Hunt:  Am.  J.  Sc.  (2)  H,3d2.  —  Shepard:  Eb.  34, 3U.  36,85.  —  Smith: 
Eb.  (2)   16,293  und  Ber.  d.  ehem.  Ges.  1874,  1546. 


At. 

Kieselsäure 

1,00     = 

=     Si      0,46 

0,016   1 

[  0,314 

Titansäure 

23,82 

Ti    14,29 

0,298   J 

Borsäure 

27,80 

B       8,74 

0,795 

Eisenoxyd 

7,02 

Fe      4,91 

0,088 

-  0,926 

Thonerde 

2,21 

AI      1,17 

0,043 

Magnesia 

36,80 

Mg  22,08 

0,920 

98,65 

Das  Atomverhältniss   ist   offenbar  =   1:3:3,   die   empirische  Formel  also 
Ti^  B6  Mg6  0^«,  welche  man  als 

i  2Mg  Ti  03    \  (  Mg3  Ti^  0^  \ 

\  Mg4  B6  0»3  j  ^^^'^  ^^^  \  3Mg  B2  0*  / 
denken  mag. 

Weitere  Versuche  sind  aber  wohl  erforderlich. 

In  dieser  Verbindung  ist  B^  durch  Aeq.  von  Al^  und  Fe^  (ß  =  Al  =  Fe)  er- 
setzt, und  zwar  ist  AI  :  Fe  :  B  =  1  :  2  :   18,  so  dass  das  Ganze  etwa 

18Mgö  B3Ti2  o^-' 
2Mg6Fe3Ti2  0'» 
Mg6  APTi^O«» 
darstellen  würde. 


Titanate  mit  Niobaten. 

(Tantalaten,  Zirkoniaten  etc.) 

Polykras. 

Decrepitirt,  zeigt  bei  schwachem  Glühen  eine  Feuererscheinung  und  färbt  sich 
graubraun.    V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Borax :  in  der  äusseren  Flamme  ein  gelbes,  in  der  inneren  ein  braunes  Glas. 
Phosphorsalz :  in  jener  eine  gelbbraune,  erkaltet  grünliche,  in  dieser  eine  dunkle  Perle. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unvollständig,  von  Schwefelsäure  vor  und 
nach  dem  Glühen  vollständig  zersetzt. 


368  Titanate  mit  Niobaten. 

Scheerer  entdeckte  1814  dies  zweigliedrig  krystalLisirte  Mineral  von  Hitteroe 
in  Norwegen,  prüfte  es  aber  nur  qualitativ.  Ich  habe  es  analysirt,  und  nur  die  von 
Jenem  angegebene  Zirkonsäure  nicht  gefunden. 

Scheerer:  Pogg.  Ann.  62,430.  72,568.  —  Rammeisberg:  Monber.  Beri.  Akad. 
187  i.  August. 

I.   Krystallisirter  Polykras.    (V.  G.  5,12,  Scheerer.) 
i.  Derber  Polykrds.     Schwarz,  an  dünnen  Kanten  gelb  durchscheinend. 
V.  G.  4,972. 


1. 

9 

4i  • 

Tantalsäure 

4,00 

Niobsäure 

20,35 

25,16 

Titansäure 

26,59 

29,09 

Yttererde 

23,32 

23,62 

Erbinerde 

7,53 

8,84 

Ceroxvdul 

• 

2,61 

2,94 

l'ranbiowd 

• 

7,70 

5,62 

Eisenoxvdul 

• 

2,72 

0,45 

Wasser 

t,02 

3,00 

98,84  98,72 

Beide  Abänderungen  sind  wohl  gleich  zusammengesetzt,   denn  auch  die  derbe 
möchte  ein  wenig  Tantal  enthalten. 


Aus  den  Analysen  folgt : 

R   :     Nb,  Ta,  Ti 

Nb.  Ta    :  Ti 

H«  0  :  R 

in  1.           i    :    1,0 

1    :    1,95 

1    :    2,1 

-  2.           1    :    1.0 

1    :    2,0 

1    :    2,7 

Unter  Annahme  von 

1    :    1,2 

1    :    i 

1    :    2,5 

ergiebt   sich,    dass  der    Polykras   aus    normalen   Titanaten   und    Niobaten 
besteht, 

(  4R  Ti  OM    ,     . 
Das  Verhältniss  der  R  ist  Fe  :  U  :    Y,  Er,  Ce)  =  I  :   I.  4  :  9,5. 

Euxenit. 

So  nannte  Scheerer  ein  derbes,  norwegisches  Mineral,  welches  bei  JÖlster.  dann 
auch  bei  Tvedestrand  gefunden  war :  von  beiden  theilte  er  auch  Analysen  mit.  wäh- 
renh  Strecker,  Forbes  und  Chydenius  ähnliche  als  Euxenit  bezeichnete  Substanzen 
untersuchten. 

Der  Euxenit  verhält  sich  wie  Polvkras. 

m 

Aehere  Analvsen : 

1.  JÖlster,  N.  Bergenhuus-Amt.    Braunschwarz.    V.  G.  4.60.    Scheerer: 
Pogg.  Ann.  50.149. 

2.  Tvedestrand.    Aehnlich.  V.  G.  4,73 — 4.76.   Scheerer:  Eb.  72,566. 

i.  Tromö  bei  Arendal.    Schwarz.  V.  G.  4.92 — 4,99.    Strecker:  J.  f.  pr.Ch. 

64.384. 
i.   Alvö.  Arendal.     Schwarz.  V.  G.   4.89 — 4,99    krysuUisirt  .     Forbes: 

Eb.  66,4il.  69.353. 
5.   Arendal.    V.  G.  i.96.    Chvdenius:   Bull.  soc.  chim.    2    6.433. 


Titanate  mit  Niobaten.  359 


4. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Niobsäure 
Titansäure 

49,66 
7,94 

} 

53,64 

37,16 
16,26 

38,58 
14,36 

1      54,28 

Yltererde 

25,09 

28,97 

^ 

4 

26,46 

29,35 

34,58 

Ceroxydul  (La) 

3,U 

2,91 

3,31 

Th02    6,28 

Uranbioxyd 

6,34 

7,58 

8,45 

6,22 

Eisenoxydul 

2,60 

3,03 

1,98 

« 

Kalk 

2,76 

5,25 

1,57 

Wasser 

3,97 

4,04 

2,68 

2,88 

2,60 

98,90 

99,74 

99,29 

AI  03  3,12 

97,74 

100,37 

Ich  habe  den  Euxenit  von  drei  Fundorten  analysirt. 
Monber.  Berl.  Akad.  1871.  August. 

1 .  Alvö  belArendal.  Derb,  schwarz,  gelbbraun  durchscheinend,  V.  G.  5,00. 

2.  Mörefjär  bei  Näskilen  (Arendal).    Aehnlich,  V.  G.  nur  4,672. 

3.  Eydland  bei  Lindesnäs.  Schwarz,  blättrigkörnig,  V.  G.  bis  5,103. 
Decrepitirt  beim  Erhitzen  und  wird  braun.  Bildet  mit  Schwefelsäure 
erhitzt  auf  Zusatz  von  Wasser  eine  fast  vollständige  Auflösung. 


1. 

2. 

3. 

Niobsäure 

35,09 

34,59 

33,39 

Titansäure 

21,46 

23,49 

20,03 

Yttererde 

27,48 

16,63 

14,60 

Erbinerde 

3,40 

9,06 

7,30 

Ceroxydul 

3,17 

2,26 

3,50 

Uranbioxyd 

4,78 

8,55 

12,12 

Eisenoxydul 

1,38 

3,49 

3,25 

• 

Kalk 

1,36 

Wasser 

2,63 

3,47 

2,40 

99,09 

101,54 

0,82(K,Na)2O 
98,77 

Alomverhältnisse. 

R  :  (Ti,  Nb) 

Nb 

:  Ti 

H2  0  :  R 

4. 

—  1   :   1,13 

1 

:   1 

1   :  3,2 

2. 

—  1   :  1,3 

1 

:   1,1 

1   :  2,16 

3. 

—  1   :   1,15 

1 

:  1 

1   :  3,3 

Setzt  man 

dafür 

1   :  1,33 

1 

:   1 

1   :  3, 

so  ist  der  Euxenit 

{ 


2R    Ti    03  \    I 
R  Nb2  06  /  +  ^^• 

Abgesehen  von  dem  wechselnden  und  vielleicht  accessorischen  Wassergehalt, 
tritt  der  Euxenit  hiernach  in  eine  nahe  Beziehung  zum  Polykras,  dessen  Mischung 
doppelt  soviel  Titanat  enthält.  In  der  That  hatte  Scheerer  bereits  beobachtet,  dass 
die  Krystalle  beider  nahe  dieselbe  Form  haben,  dass  sie  sich  überhaupt  denen  des 
Tantalits  und  Niobits  nähern.  Wie  man  sieht,  dienen  meine  Analysen  in  hohem 
Grade  der  Ansicht,  dass  hier  eine  Isomorphie  stattfinde,  zur  Stütze.  (Monber.  Berl. 
Ak.  1871.  Novbr.) 

Die  drei  Abänderungen  des  Euxenit  unterscheiden  sich  durch  das  Verhältniss 
der  R,  insofern 

Bftmmelsberg,  Handb.  d.  Minenlchemie.  II.  24 


370 


Tltanal«  mit  Niobaten. 


Fe  :  U 

(Fe,  ü) 

:  C 

in  4 .  —  4  .2 

4  : 

7 

%.  —  \  :  \ 

4  : 

3 

3.  —  4  :  4 

4  : 

2 

(Y,  Er,  Ce) 


Aeschynit. 

Das  von  Berzelius  mit  diesem  Namen  belegte  Mineral  aus  der  Gegend  von  Miask 
verhUlt  sich  folgendermassen : 

Bläht  sich  v.  d.  L.  bei  anfangendem  Glühen  auf,  wird  braungelb,  schmilzt 
nicht,  oder  nur  an  dünnen  Kanten.  Borax:  dunkelgelb;  Phosphorsalz:  bei  Sättigung 
gelb,   trübe,  in  der  inneren  Flamme  auf  Zusatz  von  Zinn  braun  oder  violett. 

Eine  ungefähre  Analyse  HartwalPs  hatte  0,5  Zinnsäure,  56  Titansäure,  tO  Zirkon- 
säure,  4  5  Ceroxyd,  2,6  Eisenoxyd,  3,8  Kalk  gegeben. 

Berzel.  Jahresb.  9,4  95.  25,374. 

Später  bezeichnete  Hermann  als  Acschynit  ein  Mineral  von  Miask,  dessen  Lötii- 
rohrverhalten  nur  wenig  abweicht,  worin  jedoch  eine  bedeutende  Menge  Niobsäure 
enthalten  ist.  Fünf  zu  verschiedenen  Zeiten  angestellte  Analysen  weichen  indessen 
unter  einander  sehr  wesentlich  ab;  in  den  späteren  verschwindet  die  Zirkonsaure 
und  es  treten  neben  Titan-  und  Niobsäure  eine  llmensäure  und  22  p.  C.  Thor- 
säure  auf. 

Hermann:  J.f.pr.Ch.  31,89.  38,446.  50,470,  493.  68,97.  95,428.  97,337. 
99,488.   405,324. 

In  neuerer  Zeit  hat  auch  Marignac  den  Aeschynit  (V.  G.  5,23)  analysirt. 

Arch.  Sc.  ph.  nat.   1867. 

Mittel  von  vier  Analysen. 


At. 

Zinnsäure 

0,48 

—  Sn 

0,44 

0,004 

TiUmsäure 

22,64 

Ti 

43,58 

6,283 

0,343 

Thorsäure 

45,75 

Th 

43,86 

0,059 

Niobsäure 

28,84 

Nb 

20,24 

0,245 

Ceroxydul 

48,49 

Ce 

45,75 

' 

ümthanoxyd  (Di) 

5,60 

La 

4,79 

0,233 

Yltererde 

4,42 

Y 

0,94 

0,326 

Kalk 

2,75 

Ca 

4,96 

0,049 
0,044 

Eisenoxydul 

3,47 

Fe 

2,46 

Wasser 

4,07 

99,58 

Atomverhältniss. 

R  :  (Nb,  Ti,  Tli)  =  4   :   4,7  —  Nb  :  (Ti,  Th)  =  4:4,6 
Nimmt  man  4  :  4,66  4  :  4,5 

an,  so  lä.sst  sich  für  den  Aeschynit  die  Formel 

IRNb^O« 
2R  (Ti,  Th)  0» 
(Ti,  Th)  02 

bilden,  die  vorläufig  gelten  mag. 

Polymignit.  Ein  Mineral  von  Fredriksväm  in  Norwegen,  dessen  Krystallform 
von  G.  Rose  bestimmt  wurde ,  wonach  sie  mit  der  des  Aeschynils  fast  vollständig 
übereinstimmt.  (Monber.  Beri.  Ak.  4  874,  597).  Es  ist  v.  d.  L.  unveränderlich, 
reagirt  auf  Eisen  und  Titan  (Mangan)  und  wird  von  Schwefelsäure  lerseCil. 


Titanale  mit  Niobaten.  371 

Beraelius  hatte  46,3  Titaasäure,  U,U  Zirkonsäure,  42,2  Eisenoxyd,  2,7 
Man^noxyd,  H,5  Yttererde^  5  Ceroxyd,  4,4  Kalk  gefunden,  allein  die  Analyse 
stammt  aus  einer  Zeit,  in  welcher  die  Methoden  der  Trennung  solcher  Körper  noch 
sehr  unvollkommen  waren. 

Siphon  Frankenheim  glaubte,  Polymignit  und  Aeschynit  seien  dasselbe  Mineral, 
und  Hermann  suchte  die  Form  des  erstem  auf  die  des  Tantalits  Zurückzuführen. 

Berzelius:  Pogg.  Ann.  3,205. —  Frankenheim:  Eb.  95,374. —  Hermann: 
J,  f.  pr"  Gh.  50,484. 

Pyrochlor.  ^ 

.Pyrochlor  von  Miask.  Verglimmt  beim  Erhitzen ,  wird  v.  d.  L.  gelb,  ist 
unschmelzbar,  färbt  die  Flamme  röthlichgelb.  Borax :  rothgelbes,  erkaltet  farbloses, 
bei  Sättigung  trübes,  gelb-  oder  rothgraues  Glas.  Phosphorsalz :  im  Oxydationsfeuer 
gelbes,  in  der  Reductionsflamme  dunkelbraunrothes,  nach  Zinnzusatz  violettes  Glas. 

G.  Rose. 

Pyrochior  von  Fredriksvärn.  Wird  v.  d.  L.  gelbbraun,  schmilzt  sehr 
schwer  zu  einer  dunkelbraunen  Schlacke;  die  Boraxperle  ist  im  Reductionsfeuer 
dunkelroth  und  l'ässt  sich  zu  einem  graublauen  Email  flattern ;  die  erkaltete  Phosphor- 
salzperle ist  grün,  im  Reductionsfeuer  dunkelroth  bis  violett.  Mit  Soda  Manganreaction. 
Berzelius.    Wöhler. 

Pyrochior  von  Brevig.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  verglimmt  nicht, 
ändert  seine  Farbe  auch  nicht,  reagirt  aber  wie  der  vorige  auf  Uran  und  Mangan. 

Der  Pyrochior  von  Fredriksvärn  ist  zuerst  von  Wöhler  (4  826)  untersucht 
worden ;  danach  war  er  ein  fluorhaltiges  Titanat  von  Calcium,  Cer,  Uran,  Eisen  und 
Mangan  mit  4  p.  C.  Wasser.  Weil  die  metallische  Säure  sich  in  Chlorwasserstotf- 
säure  auflöste,  schloss  Wöhler,  dass  die  Titansäure  nicht  Tantalsäure  enthalten  könne, 
und  ebenso  glaubte  er,  dass  Zirkonsäure  nicht  vorhanden  wäre. 

Der  Pyrochior  von  Miask,    von  Berzelius  und  G.   Rose  als  solcher  erkannt, 
wurde  4  833  ebenfalls  von  Wöhler  geprüft,  welcher  darin  5  p.  C.  Thorsäure  fand. 
Als  derselbe  sechs  Jahre  später  die  vollständige  Analyse  publicirte ,  theilte  er  mit, 
dass  in  dem  norwegischen  Pyrochior  doch  Tantalsäure  enthalten  sei  (die  sich  freihch 
sffäter  als  Niobsäure  erwiesen  hat*)),  in  dem  uralischen  aber  neben  jener  nur  wenig 
Titan  Ütkd  kein  Uran  vorkomme.   Gleichzeitig  gab  er  eine  Analyse  des  Pyrochlors  von 
Brevig  (LövÖn),  der  7  p.  C.  Wasser  enthält;   doch  blieb  die  Analyse  unvollständig. 
Sodann  hat  sich  Hermann  wiederholt  mit  dem  Pyrochior  von  Miask  beschäftigt. 
In  seiner  ersten  Arbeit  (4  844)  läugnete  er  die  Gegenwart  des  Thoriums,  wogegen 
Wöhler  seine  früheren  Erfahrungen  aufrecht  erhielt.    Ausserdem  gab  er  Zirkonium 
an  und  erklärte ,   dass  die  Metallsäuren  Tantalsäure  und  wenig  Titansäure  seien.    Im 
Jahre  4  850  erschien  eine  neue  Analyse  Hermann's,  in  welcher  das  Thorium,  aber 
auch  das  Zirkonium  ganz  fehlen,  die  Metallsäure  Niobsäure  heisst,  und  bei  der  Zer- 
setzung des  Pyrochlors  durch  Schwefelsäure  Fluorkiescl  beobachtet,  im  Resultat  jedoch 
Kieselsäure  als  Bestandtheil  nicht  aufgeführt  wird.    Sechs  Jahre  später  nannte  Her- 
mann die  Säuren  niobige  und  Niobsäure.    Endlich   finden  wir  noch   eine  Analyse 
Hermann*s  aus  dem  Jahre  4  869 ,  welche  wieder  einen  seltsamen  Contrast  gegen  die 
früheren  bildet,  insofern  nun  doch  Thorium  erscheint,  die  Metallsäuren  ilmenige  und 
niobige  Säuren  heissen,  die  Titansäure  aber  als  unwesentlich  bezeichnet  wird. 

Der  Pyrochior  von  Brevig  hatte  inzwischen  (4  861)  auch  in  Chydenius  einen 
Untersucher  gefunden ,  allein  derselbe  hat  die  Natur  der  Metallsäuren  nicht  entziffert 
und  4  p.  C.  Verlust  bei  der  Analyse  gehabt. 


*)  Von  H.  Kose  4847  gefunden. 

24* 


372  Titanate  mit  Nlobaten. 

Diese  historische  Uebersicht  beweist,  wie  unsicher  ja  widerspruchsvoll  die 
Kenntniss  des  Pyrochlors  trotz  aller  Versuche  geblieben  war.  Wenn  ich  nun  in 
neuerer  Zeit  versucht  habe ,  diese  Lücke  auszufüllen,  so  bin  ich  mir  wohl  bewusst, 
dass  die  Schwierigkeiten  der  Analyse  bei  der  Seltenheit  des  Materials  wohl  noch 
nicht  gestattet  haben,  das  Ziel  zu  erreichen.  Mögen  die  Resultate  als  vorläufige 
gelten. 

Auch  in  Deutschland  ist  der  Pyrochlor  gefunden  worden  und  zwar  am  Kaiser- 
stuhl  (bei  Scheelingen).  Er  wurde  zuerst  von  C.  Bromeis,  später  von  Knop  unter- 
sucht und  zeichnet  sich  durch  das  Fehlen  des  Titans  und  Thoriums  aus. 

C.  Bromeis:  Handwört.  d.  Chemie.  Bd.  6. —  Chydenius:  Pogg.  Ann.  H9,63. 
—  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  3t, 94.  50,485.  68,96.  95,408. —  Knop:  Ztschr.  d. 
geol.  Ges.  S3,656.  —  Kammeisberg:  Monber.  Berl.  Ak.  1874.  April  u.  Novbr. — 
Wöhler:  Pogg.  Ann.  7,417.  27,80.  48,83.    Ann.  Ch.  Pharm.  64, «64. 

I.   Pyrochlor  von  Miask. 

V.  G.  4,32  (G.  Rose)  ;    4,20—4,28  Hermann;    4,35—4,367  Rg. 

4.  2.  3. 

Wöhler.         Hermann.      Rammeisberg. 
(Letzte  An. )    (Mitt.  von  4  An. ) 


Niobsäure 

l 

67,37 

64,80 

53,49 

TitansHure 

f 

3,23 

40,47 

Thorsäure 

l 

43,96*) 

8,88 

7,56 

Ceroxydul 

f 

6,20 

7,00  *♦*) 

Kalk 

40,98 

44,97 

U,43i) 

Eisenoxydul 

4,42 

4,54 

4,84 

Natron 

5,29 

3,23**) 

5,04 

Fluor 

3,23 

2,24 

Nicht  best. 

Wasser 

4,46 

0,70 

403,44  99,06 

n.   Pyrochlor  von  Brevig. 

V.  G.  nur  3,802  (Wöhler),  nach  welchem  die  Substanz  7,06  p.  C.  Wasser  ent- 
hält und  beim  Glühen  ihre  Farbe  nicht  ändert.  Der  von  mir  untersuchte  wog  4,22, 
erlitt  nur  4,5  p.  C.  Glühverlust  und  änderte  seine  rothbraune  Farbe  in  eine  gelbe  um. 


4.ii)           2. 

3. 

Wöhler.        Chydenius. 

Rammeisberg. 

Niobsäure 
Titansäure 

\  72,44               64,07 

58,27 
5,38 

Thorsäure 

j      ^'^^                 5,00 

4,96 

Ceroxydul 

5,50 

Kalk 

40,63                46,02 

40,93 

Eisenoxydul 
Uranbioxyd 

3,25ttt)\      ,  o. 
4,95          /      *'^* 

5,53 

Natron 

—                    4,60 

5,34 

Fluor 

3,75 

Wasser 

—              «,n 

4,53 

404,46 


♦)  Worin  0,84  Y  O.       **)  Worin  0,54  K^  0.      ♦♦♦)  Wie  immer,  La  und  Di  enlhaltend. 
f )  Worin  0,22  Mg  0.        ff)  Wasserfrei  berechnet.        fff)  Worin  4,82  Mo  0. 


Titaoate  mit  Niobeten. 


373 


V.  G.  =r 


in.   Pyrochlor  von  Fredriksvärn. 
1,1128  (Rg).    Enthält  keine  grössere  Menge  Thorium. 


I. 


2. 


Niobsäure 

Titansäure 

Ceroxydul 

Kalk 

Eisenoxydul  (Mn) 

Uranbioxyd 

Natron 

Fluor 

Wasser  (Glühv.) 


f 


Wöhler. 

Rammeisberg. 

62,75 

47,  <  3 
U,52 

} 

60,65 

6,80 

7,30 

6,60 

12,85 

«6,<3*) 

16,62 

4,69 

10,03 

9,79 

5,4  8 

4,20 

2,90 

4,20 

4,39 

*0\ 


402,60 


IV.   Pyrochlor  vom  Kaiserstuhl. 

V.  G.    4,563.     Rammeisberg.     Diese*  Ab'ändenmg  enthält  weder  Titan   noch 
Thorium  nach  Knop  s  und  meinen  Versuchen. 


Knop. 

Rammeisberg. 

Niobsäure 

64,90 

62,46 

Ceroxydul 

\  40,40 

6,69 

Lanthanoxyd  (Di) 

3,00 

Kalk 

46,00 

Eisenoxydul 

2,20»**) 

Natron 

7,52 

Kali 

4,23 

Fluor 

nicht  best. 

Um  die  Zusammensetzung  aller  dieser  mit  einem  gemeinschaftlichen  Namen  be- 
zeichneten und  dieselbe  Krystallform  (reguläre  Oktaeder)  besitzenden  Substanzen  zu 
berechnen,  erinnere  man  sich,  dass  sie  enthalten 
das  fünfwerthige  Niob, 
die  vierwerthigen  Titan  und  Thorium, 
die  zweiwerthigen  Cer,  Calcium,   Eisen  und  Uran  (oder  vielmehr  ü  0^  = 

üranyl) , 
das  einwerthige  Natrium  (Kalium)  und 
das  gleichfalls  einwerthige  Fluor. 
Wo  das  Fluor  bestimmt  wurde  (was  jedenfalls  sehr  schwierig  ist) ,  scheint  seine 
Menge  zur  Bildung  von  Fluornatrium  gerade  ausreichend  zu  sein ;   es  ist  daher  im 
Nachfolgenden  mehrfach  aus  den  gefundenen  Quantitäten  Na  (K)  berechnet  worden. 

Atomverhältnisse  in  meinen  Analysen. 


Na  : 

R 

R   : 

Nb  (Ti,  Th) 

Ti  (Th)  : 

Nb 

I.      4 

:    2,49 

1 

:    4,6 

4 

:    2,5 

II.      4 

:    4,7 

4 

:    4,8 

4 

:    5 

III.      4    : 

3,5 

\    : 

4,06 

4    : 

2 

IV.      4    : 

4,2 

4    : 

<J 

*)  Worin  0,49  Mg  0.        ♦♦)  Zahlen  eines  anderen  Versuche.        ♦♦»)  Worin  0,4  Mn  0. 


374 


Titanate  mii  Niobaten. 


Aus  dem  ungemein  wechselnden  Verhältniss  zwischen  Na  tmd  den  zweiwerihigeD 
Elementen,  dessen  Extreme  die  Pyrochlore  von  Fredriksvärn  und  vonn  Kaiserstuhl 
darstellen,  folgt,  dass  in  der  Gesammtmischung  die  relativen  Mengen  des  Fluor- 
natriums  und  der  Niobate  (Titanate  etc.)  sehr  verschiedene  sind. 

I.  Pyrochlor  von  Miask.  Wir  nehmen  hier  die  drei  massgebenden 
Atomverhältnisse  =  4  :  2,25  (4  :  9),  I  :  1,44  (9  :  43)  und  I  :  2,5  (2  :  5) 
an  und  bilden  daraus  die  Formel 

*^^  ''^  +  t  4K  (Ti,  Th)  03  I 

Pyrochlor  von  Brevig.  Dieselben  Verhältnisse  seien  hier=  4  :  4,75 

(4  :  7),  4  :  4,7  (7  :  4  2)  und  4  :  5. 


II 


XM      Fl   _1_  /  ^^  Nb^  0^  \ 

^N***  +  \2R(Ti,  Th)  03/ 


III.  Pyrochlor  von  Fredriksvärn.    Wir  nehmen  bei  ihm  die  drei  Pro- 
portionen =  4  :  3,  4  :  4  und  4:2,  und  erhalten  dann 

V    PI    1    /  J^^  Nb^  07  \ 

IV.  Pyrochlor  vom  Kaiserstuhl.     Ist  bei  ihm  (Na,  K)  :  R  =  4  :  4,2 
und  R  :  Nb  =  4  :  4 ,  so  folgt 

5  (Na,  K)  Fl  +  3R2  Nb^  0'. 

Hiernach  wären  also  in  1.  und  II.  normale,  in  III.  und  IV.  Halb-Niobatc 
vorausgesetzt,  die  einen  wie  die  anderen  in  isomorpher  Mischung  mit  normalen 
Titanaten  und  Thoraten.    Können  jene  beiden  Sättigungsstufen  isomorph  sein? 

ImTantalit  (Niobit)  und  im  Polykras  (Euxenit)  ist  RSn03  oder  RTi03  isomorph 
mit  R  Nb2  0^,  d.  h. 

R=:0i(Sn  0)  =  R=0=  (Ti  0)  =  R=oi(Nb2  0*) 

Ferner  sind 

R  Sn  Fl«  oder  R  Ti  Fl«  und  R  Nb  0  n» 
isomorph ,  wie  Marignac  bewiesen  hat.    Jene  aber  sind  acquivalent  den  normalen 
Salzen  R  Sn  03,  R  Ti  0'\  während  das  NioboxyHuorid  dem  Halb-Niobat  R«  Nb^  O^ 
entspricht.     Hieraus  darf  man  schliesscn,  dass  letzteres  auch  dem  normalen  Niobat 
R  Nb^  0«  isomorph  sein  könne. 

Hat  der  aus  Halb-Niobaten  bestehende  Yttrotantalit  wirklich  eine  dem  Tantalit 
nahe  kommende  Form,  so  würde  dies  eine  wesentliche  Stütze  für  jene  Ansicht  sein. 

Was  den  Fluorgehalt  betrifll,  so  ist  derselbe  in 


] 

berechnet 

Gefunden 

I.          3,06  p. 

C. 

H.          3,26 

- 

3,75  p.  C. 

IIL          2,60 

- 

2,90     - 

IV.          6,32 

- 

er  ist  das  Atomverhällniss 

Fe  (U)  : 

Cc      : 

Ca 

Th 

Ti 

1.           4      . 

2,5      : 

40 

4 

:      5 

11.           4 

1,25 

5 

4 

3,6 

HI.          2 

4 

:      4 

IV.          1 

:      3 

9 

Na 


8 


Anmerkung.      Meine  Arbeiten    über   die   natürlichen  Tantal-   und    Niob- 
Verbindungen,  wielche  die  Natur  uad  die  Scheidung  der  MelaHsllureDy  sofwie  die 


.  iUDU     ZD  .  >>  i-^i- 


'Tl. 


Bestimmung  des  Yitriuiir-   \i\"    i ':•.;:! 
d.  Berl.  Akad.  *8":i  Ai»-i.    aul-ü*   uü     * 
Eine  Re\isJ(iL    mr   ATi»en-j    L    ii-— 
Sachen,  welche.  nai-L  Au— :irr.-jL-    l-'    : 
Gültigkeit  bebalteu.  pa  ici  n  ^  «jiiu    An. 


■'iü- 


HL       rt. 


■  -'  -' 


Titanai^  mr  •^üi-jciri 


Gelbliche  oder  ^riniii-.L-  -*:>i-<.-.i:. 
standen  und  von  GentL  ii»fuiJd-.ijf^    'au    ::l--^-.-c- 

Giebt  beim  EriiilzeL  V  u— r-    ju     »-„^r- 
Löst  sich  in  Chlon%a!!is#rr>nin>-.v:'''-   uii-r    -air^-nr» 
Genth:  Am.  J.  St.    r    -, .     •• 
t .  Aus  Moulau 
2.   Davidsou  Oi      .■      -.i--.'-^. 


TelIur-»i!U'* 
Wisuiutun:  M 
Ei^euu&vc 
BleioN^c 


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Scheint  hicnia«.':L  :  •.  i  •    .  .    -    i   .- 

j:^  -  -  .    -- 
/ü  sein. 

Te  =   iu  *:    -    - 

iBi    =^   4M  i;.-  .     '. 

60    =     i»<  <:-         - 
aq  =_\l^ 


u'ke  seil 


Ik»!  Con 


Bleiselenit 
glück  im  Glasba'.! 

Es  decrepitiTi 
wickelt  auf  Külik 
säure  mit  grüner 

Kersten:  |^ 

QuockM 
scheint  sei 

Nach 
Silber  frei  mru 

C 


p/  ' 


o9 

,(|     0,67 
99,^8 


übersehen,  welches  pisani  inzwischci 


376  Antimoniate. 


Antimoniate  (Antimonite). 

Romeit 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Schlacke. 
Unauflöslich  in  SUuren. 

Der  Romeit  von  St.  Marcel,  Piemonl,  wurde  von  Damour  wiederholt,  doch  mit 
fast  gleichen  Resultaten,  untersucht. 

Ann.  Min.  (3)  20,247.    (4)  3,t79. 

Letzte  Analyse. 


Atome 

Sauerstoff 

15,75 

0,984 

Antimon 

63,38 

0,52 

Kalk 

16,60  — 

Ca 

H,86 

0,296 

Eisenoxydul 

1,71 

Fe 

1,33 

0,024     [    0,388 

Manganoxydul 

1,23 

Mn 

0,95 

0,018 

Kieselsäure 

0,98 

Si 

0,46 

0,016 

99,65 

Das  Atomverhältniss  Ca  :  Sb  ist  =  I  :  1,75  =  4  :  7,  das  von  (Ca,  Fe,  Mn)  :  Sb 
=  t   :   «,54  =  2  :  3. 

In  dem  vorhandenen  Oxyde  des  Antimons  ist  Sb  :  0  =  4  :  1,9,  d.  h.  =  I  :  2 ; 
dasselbe  ist  mithin  antimonsaures  Antimonoxyd  (antimonsaure  antimonige  Säure) 
=  Sb  02  =  Sb2  03  .  Sb2  0^ 

Nimmt  man  R  :  Sb  =  2  :  3,  d.  h.  sieht  man  Fe  und  Mn  als  Vertreter  von  Ca, 
die  Kieselsäure  als  beigemengten  Quarz  an,  so  erscheint  das  Mineral  als  ein 
Doppelsalz  aus  antinionigsaurem  und  antimonsaurem  Kalk, 

ra2  Sb3  0^  -  f  ^^''  ^^'  ^'   \ 
La    ÖD    U    —  ^     CaJiSb«02o/ 

Gefunden  *j 
60       =     96   =         0    t6,72  t5,9< 

3Sb     =  366  Sb   63,77  64,02 

2Ca      =      80  Ca  0    t9,5l  19,08 

20       = ^32^  iOO.  99,01 

574 
Wenn  aber,  wieBreithaupl  **)  behauptet,  der  Romeit  mit  demScheelit  isomorph 
ist,  so  könnte  er  nur  antimonigsaurer  Kalk  sein, 

Ca  Sb2  0*  ==  I  g^.^  ^2  !•  02  entsprechend  /  ^^  ^^  |  O» 

und  müsste  dann  enthalten : 

30  =      48  =  13,80 

2Sb  =  244  =  70, t2 

Ca  =      40  =  Ca  0    16,08 

348 
Es  ist  daher  eine  neue  Untersuchung  des  seltenen  Minerals  wünschenswerlh. 


*)  Nach  Verwandlung  von  Fe  und  Mn  in  Ca  und  Abzug  des  Si  0^. 
♦♦)  B.  h.  Ztg.  t869No.  16. 


Antimoniate. 


377 


Blelnlere. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  färbt  sich  dunkler.  Reducirt  sich  v.  d.  L. 
auf  Kohle  zu  Antimonblei,  einen  weissen  und  gelben  Beschlag  bildend. 

In  der  Bleiniere  aus  Sibirien  hatte  Pfaff  43,96  antimonsaures  Antimonoxyd, 
16,42  Arsens'äure,  33  Bleioxyd,  3,24  Kupferoxyd  etc.  gefunden. 

Schwgg.  J.  27,4. 

1.  Nertschinsk,  Sibirien.    Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  34,179. 

2.  Horrhausen.    Gelb,  erdig.    Stamm:   Pogg.  Ann.  100,618. 

3.  Lothwithiel,  Com  wall.     Nach  Brooke  ein  Oxydationsproduct  von  Jame- 
sonit.   Dick:    Phil.  Mag.  12,126. 

4.  Ebendaher,    a.  Gelbe,  b.  Braune.   A.  a.  0. 


I 


2. 


3. 


4. 


a. 

b. 

Antimonsäure 

31,71 

42,02. 

47,36 

42,33 

46,70 

Bleioxyd 

61,83 

51,90 

40,73 

46,86 

43,94 

Wasser 

6,46 

6,0^ 

11,91 

11,74 

6,62 

100. 


100. 


100. 


100,93  97,26 


Diese  Substanzen  sind  wohl  theilweise  gemengter  Natur. 


1. 

2. 

3. 

4a. 

4b. 


Sb 
1 
1 

1,6 
1,2 
1,5 


Atomverhältniss. 

Pb  Pb 

1,44  1 

1  1 

1  1 

1  1 

1  1 


1,3 

1,46 

3,6 

3 

1,85 


Es  mag  hinreichen,  zu  bemerken,  dass   die  nächstliegenden  Ausdrücke  sein 
würden  für 


1 


2. 


Pb»  Sb2  0»  +  4  aq. 


Pb2  Sb2  0'  +  3  aq. 


Nadoiit. 

Gelbbraune,  zweigliedrige  Krystalle,  V.  G.  7,02,  vom  Djebel  Nador  bei  Con- 
stantine,  Algerien. 

1.  Flajolot:    C.  rend.  71,237.  406. 

2.  Pisani:   Eb.  71,319. 

3.  Tobler:   Zlschr.  d.  geol.  Ges.  24,39. 


Chlor 
Antimon 
Blei 
Sauerstoff 


8,85 
32,25 
51,60 

8,00 


2. 

9,00 
31,24 
51,89 

8,14 


100,60       100,27     aq 


3. 

8,15 
31,21 
50,69 

8,56 

0,67 


99,28 


*)  Spfttere  Analyse.  In  der  ersten  war  das  Chlor  übersehen,  welches  pisani  inzwischen 
gefunden  hatte. 


378  Silicate. 

Das   Atonivcrhältniss  Gl  :  Sb  :  Pb  :  0  ist  :=  1  :  i  :  i  :  2.      Das   Mineral  ist 
mithin 

Pb  Sb  Gl  02  =  pb  Cfl  4-  Pb  Sb2  0^ 
eine  Verbindung  von  Ghlorblei  und  antimonigsaurem  Blei. 

Gl  =  35,5  =        8,96 

Sb  =  422  30,77 

Pb  =  207  52,21 

20  =  32  8,06 

396,5  100. 


Silicate. 
Augitgruppe. 

Eine  Gruppe  isomorpher  Silicate,  deren  Glieder  ihren  Synnuetriegesetzen, 
Flachcnneigungen  und  ihrem  optischen  Verhalten  nach  tlieils  zweigliedrig,  theils 
(und  vorherrschend)  zwei-  und  eingliedrig,  theils  eingliedrig  krystaliisiren.  Nach 
der  Ausbildung  ihrer  Krystalle,  der  Entwicklung  gewisser  Zonen  und  der  (wenigstens 
häufig]  hiermit  in  Verbindung  stehenden  Spaltbarkeit  zerfallt  die  Gruppe  in  zwei 
Parallelreihen :  die  Augit-  und  die  Hornblendereihe. 

Die  Glieder  der  Augitreihe  (Augittypus]  sind  durch  das  Augitprisina  von  87^ 
und  93^  und  eine  (wenigstens  oft  vorhandene)  Spaltbarkeit  nach  demselben  charak- 
tcrisirt. 

Die  Glieder  der  Hornblendereihe  (Hornblendetypus)  treten  in  dem  zweifach 
stumpferen  Prisma  von  1 2  4^^  auf,  welchem  in  der  Regel  die  Haupt^paltungsrichtUDgen 
entsprechen. 

In  der  Augitreihe  kennt  man  Glieder  aus  den  obengenannten  drei  Systemen,  in 
der  Hornblendereihe  fehlen  bis  jetzt  noch  die  eingliedrigen. 

Durch  Schmelzung  verwandelt  sich  Hornblende  (Tremolit)  in  Augit.  Umgekehrt 
binden  sich  in  gewissen  Gesteinen  Augitkrystaile  in  ein  Aggregat  von  Homblende- 
krystallen  verwandelt  (Uralit). 

Die  thonerdefreien  Hornblenden  (Tremolit,  Strahlstein)  wurden  lange  ra  Folge 
ungenauer  Analysen  für  reicher  an  Kieselsäure  gehalten,  bis  ich  die  Unrichtigkeit 
dieser  Annahme  bewies. 

Rammeisberg  :.Pogg.  Ann.  103,273.  435. 

Die  grosse  Mehrzahl  der  Glieder  besteht  aus  normalen  Silicaten  und  iso- 
morphen Mischungen  derselben.    Und  zwar  sind  es 


R2  Si  0^  wo  R  =  Na,  Li,  K. 

II 

R  Si  0\  wo  R   =  Ga,  Mg,  Fe,  Mn,  Zn. 

RSi^O»,  woR  =  AI,  Fe. 

Nur  die  R  Si  0**  konmien  für  sich  vor. 

In  vielen  Augiten  und  Hornblenden,  besonders  in  den  schwarzen,  in  Gesteinen 
eingewachsenen,  findet  sich  Thonerde  (und  Eisenoxyd) ,  jedoch  nicht  als  normales 

u 

Silicat,  sondern  entweder  für  sich  als  accessorischer  Bestandtheil  oder  als  R  AI  Si  O^ 
dem  reinen  Siücat  beigemischt. 


Silicate.  879 


I.    Normale  Silicate,   R  Si  0^. 

A*  Augitreihe« 

Uebersicht. 

Woilastonit  Ca. 

Enstatit  Mg. 

Broncit,  Hypersthen  Mg,  Fe  (AI). 

Kalk-Eisenaugit  Ca,  Fe. 

Diopsid  Ca,  Mg. 

Malakolitb,  Hedenbergit  etc.  \  ^     ^     „     /o  \ 
Dialiag  I  Ca,  Mg,  Fe,  (Mn) . 

Bbodonit  Mn  und  Mn,  Ca. 

l  Ca,  Mn,  Fe,  Zn. 

Woilastonit. 


JefTersonit 
Fowlerit 


Scbmilzt  V.  d.  L.  in  gutem  Feuer  zu  einem  farblosen  Glase.  Erstarrt  nacb  dem 
Schmelzen  im  Porzellanofen  zu  einer  krystallinischen  Masse,  welcbe  das  V.  G.  und 
das  Yerbalten  gegen  Säuren  unverändert  bewahrt.    (Rg.) 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Gallertbildung  zersetzt. 

Normales  Kalksilicat,  Ca  Si  0^ 

Si    =  28  =    Si  0*^  5<,7t 
Ca  =40         Ca  Q     48,28 
30    =  48  400. 

.,     Schon  von  Klaprotb  untersucht  (Dognazka),  wurde  er  von  U.  Rose  als  Kalk- 
bisilicai  bestimmt. 

1.  Perhoniemi,  Finnland.    U.  Rose:  Gilb.  Ann.  72,70. 

2.  Cziklowa,  Bannt.    Deville:  C.  rend.  52,1504. 

3.  Vesuv.    Wiehagc:  In  mein.  Labor. 

4.  Diana,  N.  York.    Beck:  Dana  Min. 


4. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

52,48 

51,8 

54,90 

54,90 

Kalk 

46,93 

47,3 

46,44 

47,55 

Magnesia 

— 

«,< 

0,65 

0,25 

Eisenoxydul  (Mn) 

: 

0,96 

—  . 

99,44        400,2  99,95  99,70 

Anderweitige  Analysen : 

Auerbach  im  Odenwald.    Hampe:  B.  h.  Ztg.  4  864,  No.  28. 

Bucks  Co.,  Pennsylvanien.    Morton:  Ann.  Phil.  4  827. 

Capo  di  bove.    Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  30,469. 

Cziklowa.   Beudant:  Ann.  Min.  (2j  5,305. —  Brandes:  Schwgg.  J.  47,246. 

—  Stromeyer:  Unters.  1,356. 
Göckum,  Upland,  Schweden.  Weidling:  öfvers.  4  844,  92. 
Grenvüle,  Canada.    Bunce:  Dana  Min. 
Harzburg.    Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  77,265.  4  03,282. 
Kewenaw  Point  am  Oberen  See.   Whitney :  Dana  Min. 
Moumeberge,  Irland.    Heddle:  Phil.  Mag.  9. 


880  Silicate. 

Orawicza,  Banat.    Lemberg:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  111,187. 
Pargas,  Finnland.    Palander:  In  mein.  Lab. 
SkrUbböle,  Finnland.    Bonsdorf:  Schwgg.  J.  33,368. 
Vesuv.    Rath:  Pogg.  Ann.  144,390. 

Willsborough  am  Champiainsee,  N.  Amerika.    Seybert:  Am.  J.  Sc.  4, SSO. 
—  Vanuxem :  Dana  Min. 
Die  Krystallform  des  Wollastonits  ist  von  Frankenheim,  Dana  und  von  mir  auf 
die  Augitforni  zurückgeführt  worden. 

Xonotlit.  Ein  v.  d.  L.  unschmelzbares,  durch  Säuren  unter  Abscheidung 
pulveriger  Kieselsäure  zersetzbares  Mineral  von  Tetela  de  Xonotia,  Mexiko.  Nach 
meiner  Untersuchung 

4C;a  Si  03  +  aq. 


Gefunden 

\, 

2. 

4Si        —    112 

=  SiO'^  49,79 

49,58 

50,25 

4Ca       —   i60 

CaO     46,48 

43,56 

43,92 

120        —    192 

H2  0       a,73 

3,70 

4,07 

H2  0  —      18 

100. 

MnO   1,79 

1     2,28 

482 

FeO   1,31 

MgO    - 

0,19 

99,94        100,74 
1.  Weisse,   2.  graue  Abänderung. 
Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  4  8,33. 

Anhang  zum  Wollastonit. 

Fektollth. 

Schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem  durchscheinenden  Glase.  Der  verwitterte  ist  un- 
schmelzbar.  Der  von  Monzoni  reagirt  nach  Berzelius  auf  Fluor. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt  unter  Abscheidung  schleimiger  Kiesel- 
säure.  Der  geglühte  gelatinirt. 

Kobell  unterschied  und  analysirte  zuerst  den  Pektolith. 

1.  Monte  Baldo.    Kobell:  Kastn.  Arch.  f3,385. 
Fassathal.    Lemberg:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  34,188. 

2.  Bergenhill,  N.Jersey.   Whitney:  Am.  J.  Sc.  (2)  29,205.    (Auch  Hayes: 
Dana  Min.)*) 

3.  lie  Royal   im  Oberen  See.     Dickinson:   Am.  J.  Sc.  (2)  7,434.     (Auch 
Whitney  und  Kendali:  Ebend.) 

4.  Talisker,    Insel  Skye.     V,  G.  2,784.     Scott:  Kdinb.  N.  ph.  J.  1852. 
(Auch  Hoddle:  Phil.  Mag.  (4)  9,248.) 

5.  Schlossberg  bei  Edinburg.  Von  Wollastonit  und  Prehnit  begleitet.  Heddle. 
(Auch  Kennedy.) 

6.  Ratho  bei  Edinburg.  a.  Krystallisirt.   b.  Faserig,  V.  G.  2,881.  Heddle. 
Ferner:  Knockdolianhügel,  Ayrshire,  Schottland.    Derselbe. 

Girvan,  Ayrshire.    Derselbe. 

7.  Niederkirchen,  Rheinbayern.  (Osmelith.)  Kobell:  Münch.Ak.  Ber.  1866. 
Längbans  Eisengrube,  Wermland.    Igelström :  Ofvers.  Vet.  Förh.  1 859. 


*)  Ferner  drei  Analysen  des  sogenannten  Stell its,  der  nicht  verschieden  ist  vom 
Pektolith,  von  Whitney,  Kendali  und  Dickinson. 


Silicate. 


381 


1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

51,30 

54,62 

55,00 

52,01 

Thonerde 

0,90 

1,20**) 

1,10 

1,82 

Kalk 

33,77 

32,94 

32,53 

33,24 

Natron 

9,83*) 

8,96 

9,72 

7,67 

Wasser 

3,89 

2,89 

2,75 

5,06 

* 

99,69        400,61 

101,10 

99,80 

5. 

a. 

6. 

b. 

7. 

Kieselsäure 

53,06 

52,58 

52,53 

52,63 

Thonerde 

0,75 

1,46 

0,88 

2,12 

Kalk 

33,48 

33,75 

32,79 

34,47 

Natron 

9,98 

9,26 

9,76 

8,28 

Wasser 

3,13 

2,80 

3,04 

2,94 

100,40 

99,85 

98,99 

100,44 

Atomverliältnisse. 

Na 

Ca     . 

Si 

H2  0 

;     Si 

f.           4    . 

2 

2,65 

3,85  = 

=   1,5    . 

2.           i    : 

2 

3,14 

5,7 

1 

3.           4 

:    1,9 

:    2,93 

» 

6 

1 

4.           4 

2,4 

:    3,47 

3 

2 

5.           i 

1,9 

:    2,8 

:    4,9 

1,2 

6a.         \ 

:    2 

:    2,9 

5,7 

1 

7.           \ 

:    2,4 

:    3,2 

:    5,5 

1,< 

ist  Na  :  Ca 

:  Si  = 

=  1:2 

1:3;   Si  :  1 

1^0   ist 

meist  = 

6:1,  variirt 
jedoch  bis  6:2. 

Unter  Annahme  der  ersten  Proportion  und  der  von  6  :  1  ist  der  Pektolith 

Na2  Ca*  Siß  0»'  +  aq, 
d.  h.  er  würde  aus  4  Mol.  normalen  oder  Bisilicaten  und  1  Mol.  zweifachsauren 
oder  Quadrisilicaten  bestehen. 


/  4Na2  Ca*  Si^    O^M    , 

\    Na2Ca*Si«0O25/"*"  *  ^^• 


Nach  Greg  hat  der  Pektolith  die  Form  und  Structur  des  Wollastonits. 
Ist  er  kein  Umwandlungsproduct  des  letzteren   (mit  dem  er  zusammen  vor- 
konunt),  was  bei  seiner  constanten  Zusammensetzung,  Spaltbarkeit  u.  s.  w.  nicht 
wahrscheinlich  ist,  so  ist  er  ihm  isomorph,  und  dann  wäre  er  als  normales  Kalk- 
s  i  1  i  c  a  t  zu  betrachten, 

H2  Si  03 
H  Na  Ca2  Si3  0«  =  i  Na^  Si  0» 

4Ca  Si  03 


3Si    —      84 

—    Si  02 

54,22 

2Ca  —     80 

Ca  0 

33,74 

Na  —     23 

Na^O 

9,33 

H     —        1 

H2  0 

2,71 

90    —   144 

100. 

332 


♦)  Worin  4,57  Kali.         *♦)  Fe  0  und  Mn  0. 


382  Silicate. 

Versuche  über  die  Temperatur,  bei  welcher  das  Mineral  Wasser  giebi,  wären 
zu  wÜQSchen. 

Der  grössere  Wassergehalt  mancher  Abänderungen  erklärt  sich  wohl  aus  d^r 
Leichtigkeit,  mit  welcher  der  Pektolith  verwittert. 

Steint.    Ist  vielleicht  Pektolith . 

\.   Forth- und  Clyde-Kanal,  Schottland.  Tliomson:  Outl.  1,313. 
t.   Bergenhill,  N.  Jersey.  Whitney:  Dana  Min.    (Auch  Kendali  und Dickinson 
ebendas.) 


4. 

2. 

Kieselsäure 

48,46 

55,66 

Thonerde 

5,30 

4,45 

Kalk 

30,96 

3^,86 

Magnesia 

5,58 

ßisenoxydul 

3,53 

Natron 

7,34 

Wasser 

6,n 

2,72 

99,94  100 


Enstatit 

V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Wird  von  Säuren  nicht  angcgrilTen. 

Kenngott  nannte  so  ein  Mineral  aus  Mähren  (Berg  Zdjar),  dessen  Substanz 
jedoch,  der  Analyse  zufolge,  nicht  mehr  ganz  unverändert  ist.  Am  reinsten  findet 
sich  der  Enstatit  in  gewissen  selteneren  Meteoriten. 

Normales  Magnesiasilicat,  Mg  Si  0^. 

Si    =  28  =  Si  02  =  60 

Mg  =  24  MgO    =  40 
30     =  48  400. 

100 

1 .  Hauptmasse  des  Steins  von  Bishopville.  a.  Smith  :  Am.  J.  Sc.  (t)  38,225. 
b.  Rammeisberg:  Berl.  Ak.  Ber.  1861  Septbr. 

2.  Aus  dem  Stein  von  Bosti.    Dunkelgraue  Abänderung.    Maskelyne:  Proc. 
R.  Soc.  18. 

3.  Aus  dem  Meteoriten  von  Goalpara,  Assam.    Teclu:  Wien.  Ak.  Ber.  €t. 

1.  2.  3. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

60,21 

58,84 

57,60 

59,92 

Magnesia 

39,49 

35,60 

40,64 

38,00 

Kalk 

0,67 

2,H 

Eisenoxydul 

— 

1,29 

100,03 

Natron 

0,74 

1,16 

0,90 

Kali 

0,71 

0,39 

Thonerde 

2,78 

— 

100,44  99,76        100,82 


Silicate.  3S3 

Id  No.  i  und  3  ist  der  gefundene  Eisengehalt  als  von  Meteoreisen  herrührend 
in  Abzug  gebracht. 

Der  Enstatit  des  Steins  von  Bishopville  wurde  von  Shepard  und  Sartorius  auf 
Grund  unrichtiger  Analysen  für  ein  Tristltcat  gehalten,  bis  ich  seine  Natur  nachwies. 

Vgl.  Rammeisberg,  die  chemische' Natur  der  Meteoriten.  Abh.  d.  Bcrl.  Akad. 
«870. 

Der  angeführte  terrestrische  Enstatit  enthält  nach  Hauer:  Kieselsäure  56,9  4, 
Magnesia  35,44,  Eisenoxydul  2,76,  Thonerde  2,50,  Wasser  1,92  =  99,53. 

Kenngott:  Min.  Notizen  No.  17. 

Er  enthält  Fe  :  2  3  Mg. 

Broncit.  Hypersttaen. 

Die  eisenarmen  sind  sehr  strengflüssig,  die  eisenreichen  (Hyperslhen)  schmelzen 
v.  d.  L. 

Von  Säuren  werden  sie  nicht  zersetzt. 

A.  Broncit. 

\.  Leiperville,  Pennsylvanien.    Pisani :  Des  Cloizeaux  Manuel  4,537. 

2.  Dreiser  Weiher,  Eifel.  Aus  Ohvinfels,  V.  G.  3,308,  nach  dem  Schmelzen 
3,263.  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  441,512.  (Früher  Kjerulf:  Bischof 
Geol.j 

3.  Stempel  bei  Marburg.  Aus  Basalt,  Y.  G.  3,24.  Köhler:  Pogg.  Ann. 
43,404. 

4.  Mont  Brösouars,  Yogesen.    Daitiour:  Des  Cloizeaux  Man.  4,45. 

5.  Seefeldalpe,  Ullenthal,  Tyrol.  a.  V.  G.  3,258.  Köhler:  s.  oben.  b.  Y.  G. 
3,24.    Regnault:  Ann.  Min.  (3)   43,447. 

6.  Gulsen  bei  Kraubat,  Steiermark.   Y.  G.  3,4  25.    Regnault. 

7.  Lherz,  Pyrenäen.  Aus  Olivinfels,  Y.  G.  3,27.  Damour:  Bull.  geol. 
29,443. 

8.  Aus  dem  Meteoriten  von  Lodrati,  V.  G.  3,3  4  3.  Tschermak:  Wien.  Ak. 
Ber.  64. 

8a.  Texas,  Pennsylvanien.   Aus  Serpentin.   Garreit:  Am.  J.  Sc.  (2)  4  5,364. 

9.  üjadlersoat,  Grönland.    Kobell :  J.  f.  pr.  Ch.  30,472.  36,303. 

40.   Radauthal  am  Harz.    Aus  Schillerfels,  V.  G.  3,29.    Streng:  Jahrb.  Min. 

4  862.    (Früher  .schon  Köhler:  s.  oben.) 
4  4.   Aus  dem  Meteoriten  von  Breilenbach,  Y.  G.  3,23.   Maskelyne:  Proc.  R. 

S.  47,370. 
4  2.  Aus  dem  Meteoriten  von  Hainholz.    Rammeisberg:  Berl.  Ak.  Ber.  4  870. 
43.   Aus  dem  Meteoriten  von  Ibbenbühren,  V.  G.  3,42.     v.  Ralh:  Ebend. 

4872. 
4  4.  Aus  dem  Meteoriten  von  Shalka.    Rammelsberg:  Berl.  Ak.  Ber.  4  870. 

B.  Hsrpersthen. 

4  5.  Farsund,    Norwegen,     a.    Remel^:    Zeitschr.    d.    geol.    Ges.    4  9,724. 
b.  Y.  G.  3,45.    Pisani:  Des  Cloizeaux  Nouv.  R6ch.  66. 

46.  Paulsinsel,  Labrador,     a.  Damour:  Ann.  Min.  (4)  5,457.     b.  Remele : 
Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  20,658. 

47.  Radauthal.   Aus  Hypersthenil,  Y.  G.  3,33.   Nur  an  den  Kanten  schmelz- 
bar.   Streng. 


384 


Silicate. 


4  8.   Meteorit  von  Manegaum,  Y.  G.  3,4  98.  Maskelyne:  Proc.  R.  S.  I 
4  9.  Laacher  See.    (Aroblystegit.)  Aus  einer  Sanidinbombe.    v.  Rath 

Ann.  438,529. 
20.  Insel  Skye.    Muir:  Thomson  Outl.  4,202. 


8,146. 


A. 


4 


2. 


3. 


4. 


5. 


a. 

b. 

Kieselsäure        57,08 

53,4  5 

57,49 

56,70 

56,84 

55,84 

Thonerde              0,28 

5,44*) 

0,70 

0,60 

2,07 

4,09 

Eisenoxydul          5,77 

6,44 

7,46 

7,72 

8,46 

40,78 

Manganoxydul      — 

0,35 

0,62 

Magnesia             35,59 

34,82 

32,67 

33,64 

29,68 

30,37 

Kalk                       — 

2,73 

4,30 

2,49 

Wasser                 0,90 

0,63 
400,30 

4,04 
99,67 

0,22 
400,05 

1,80 

99,62 

99,28 

99,88 

6. 

7. 

8. 

8a. 

9. 

40. 

Kieselsäure        56,44 

54,76 

55,35 

55,45 

58,00 

54,45 

Thonerde              — 

4,90 

0,60 

4,43 

4,33 

3,0i 

Eisenoxydul         6,56 

9,35 

4  2,43 

9,60 

40,44 

42,47 

Manganoxydul      3,30  . 

0,98 

4,00 

Magnesia             3  4,50 

30,22 

32,85 

34,83 

29,66 

28,37 

Kalk                      — 

0,58 

2,37 

Wasser                 2,38 

4  00,4  3 

0,49 

400,45 

99,23 

404,54 

98,99 

400,59 

44. 

42. 

43. 

44. 

Kieselsäure 

56,4  0 

53,05 

54,54 

55,55 

Thonerde 

3,4  9 

4,26 

Eisenoxydul 

43,58 

45,63 

47,53 

46,53 

Manganoxydul 

0,29 

Magnesia 

30,24 

25,40 

26,43 

27,73 

Kalk 

2,73 

4,04 

0,09 

Wasser 

0,92**) 
400,82 

99,89 

400. 

404,06 

B. 
45. 

46. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

47,84 

48,40 

54,36 

49,86 

Thonerde 

40,47 

9,44 

0,37 

6,47 

Eisenoxyd 

3,94 

2,25 

Eisenoxydul 

40,04 

4  5,44 

24,27 

44,41 

Manganoxydul 

4,3  2 

0,67 

Magnesia 

25,34 

25,79 

24,34 

24,27 

Kalk 

2,42 

4,90 

3,09 

2,37 

Wa.sser 

99,69 

0,60 
400,94 

400. 

98,72 

♦)  Worin  0, 4  4  €r  0«.        ♦♦)  Natron. 


Silicate. 


385 


47. 

48. 

49. 

20. 

Kieselsäure 

52,88 

55,70 

i9,80 

54,35 

Thonerde 

3,90 

5,05 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

48,23 

20,54 

25,60 

33,92 

Manganoxydul 

Magnesia 

22,22 

22,80 

4  7,70 

44,09 

Kalk 

3,55 

4,32 

0,45 

4,83 

Wasser 

0,56 

0,50 

404,34     400,36     98,30     98,69 

Es  sind  hier  gewisse  meteorische  Abänderungen  mit  aufgefühi^.  Weil  sie  in  der 
Regel  frischer  sind  als  die  terrestrischen.  No.  4  4  und  4  8  sind  die  krystalHsirten, 
deren  Kenntniss  wir  Lang  und  Rath  verdanken. 

Das  Atomverhältniss  ist  im  Folgenden  blos  für  die  wesentlich  thonerde-^  (und 
eisenoxyd-j  haltigen  Glieder  berechnet. 


R   : 

Si 

ft  : 

R 

•  H 

+  ^:Sf 

2. 

4,05    : 

49 

4,07  :  4 

5a. 

4 

■  t 

05 

;   45,2 

7. 

4 

'  j 

03 

:    48,5 

40. 

4,02 

25 

42. 

4,02    . 

30 

4  5a. 

4 

6,4 

4,06  :  4 

4  5b. 

4,4      : 

9*) 

4  6b. 

4,03 

40,8 

4,06  :  4 

47. 

4 

'  f 

04 

:    23 

49. 

4 

'  > 

04 

47 

Broncit  und  Hypersthen  sind  isomorphe  Mischungen 

/mMgSi  OM 
\  nFe  Si  03/ 
Und  zwar  ist  m,  wenn  n  =  4   (und  Ca  =  Mg) 

im  Broncit  im  Hypersthen 

in  4.  =  4  4  in  4  5a.  =  5 

=    9  4  6b.  =  3 


2. 

3.  4. 

5.-7. 

8. — 4  0. 

44. 

42.-44. 

Die  Zahlen  5 — 4—3- 


8 
6 
5 
4 
3 


47, 

2, 

5 

48. 

2 

49. 

4 

20. 

— 

i 

-2  kehren  bei  den  Bronciten  vieler  Meteoriten  wieder. 
Setzt  man  ft  :  R  in  4  5a.  =  6,  in  4  6b.  =  4  2,  in  2.  und  7.=  4  8,  so  sind  diese 
/6RSiOM  /42RSiOn  /48RSi03\ 

\    *03      /  \      R03       /  \      R03      / 

oder  wenn  man  Tschermak's  Ansicht  (s.  Thonerde-Augit]  theilt 

/5RSiOn  /40— 44RSiOn  /47— 48RSi03 

\  R  R  Si  0»  /  \  R  R  Si  0«  /         \  R  R  Si  0« 

Zu  den  schon  theilweise  zersetzten  Bronciten  gehört  der  sogenannte  Diaklasit 
vom  Radauthal  (Baste)  am  Harz  nach  Köhler  (4.)  und  ein  ini  meinem  Laboratorium 
von  Sander  untersuchter  von  Wurlitz  bei  Hof  (2.). 


} 


*)  ¥e  nicht  bestimmt. 
Baiim«lib«rg,  Handb.  d.  Minenlcbemie.  II. 


25 


386  Silicate. 


{. 

lt. 

Kieselsäure 

53,71 

52,84 

Thonerde 

«,33 

1,54 

Eisenoxydul 

H,7i 

42,63 

Magnesia 

25,09 

27,44 

Kalk 

4,73 

4,07 

Wasser 

3,76 

i,i4 

400,39  99,90 

Diopsid. 

Schmilzt  Y.  d.  L. ,  oft  unter  Blasenwerfen,  zu  einem  je  nach  dem  Bisengehah 
farblosen,  grünen  oder  schwarzen  Glase. 

Wird  von  Säuren  schwer  angegriffen. 

Klaproth  und  Vauquelin  haben  den  .Diopsid  und  andere  Augite  untelsuchl,  in- 
dessen war  es  erst  H.  Rose,  welcher  4  822  durch  seine  Analysen  bewies ,  dass  die 
thonerdefreien  Augitc  isomorphe  Mischungen  normaler  Silicate  sind. 

Gilb.  Ann.  72,54.    Schw^g.  J.  35,86. 

A.  Fast  eisenfreier  Diopsid  (Salit). 

Mischungen  aus  je  einem  Mol.  Kalk-  und  Magnesia  Silicat, 

/  Ca  Si  0^  \ 
^MgSiO»/ 

2Si     =  56  =  Si  02  55,55 

Ca    —  40         Ca  0    25,93 

Mg   =  24        MgQ    4  8,52 
60      =  96  TSÖ; 

246 

4.   Gulsjö,  Schweden.    Weiss,  V.  G.  3,249.    Rammelsberg :  Bert.  Ak.  Ber. 
4862,  245. 

2.  Brasilien.     V.  G.  3,37.    Kussin:   Mitthlg. 

3.  Retzbanya.    Weiss.    Range:   In  mein.  Laborat. 


4. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

55,4  4 

55,64 

56,03 

Kalk 

25,63 

25,4  4 

25,05 

Magnesia 

48,39 

47,82 

47,36 

Eisenoxydul 

0,54 

4,20 

4,38 

99,67  99,74  99,82 

In  den  nachfolgenden  steigt  das  Eisenoxydul  bis  auf  5  p.  C. 

4.  Achmatowsk,  Ural.    Weiss,  V.  G.  3,28.  Hermann:  J.  f. pr.  Ch.  37, 190. 

5.  Canada.  Gemengt  mit  Kalkspath  und  Glimmer,  in  Serpentin.  Soll  das 
Eozoon  canadense  enthalten.  Philipp:  In  mein.  Lab.  (Si  Q^  5S,54, 
Ca  0  24,64,  Mg  0  49,85,  Fe  0  3,06  =  400,09.) 

6.  Edenville,  Orange  Co.,  New  York.  Grosse  bläuliche  Krystalle.  V.  G. 
3,294.  (Si  0^  55,04,  Ca  0  22,80,  Mg  0  46,95,  Fe  0  4,95,  aq  0,36 
=  4  00,07.)    Rg. 

7.  Lupikko,  Finnland.    Hellgrün,  V.  G.  3,24  6.    Wiik:  Acta  Soc.  sc.  fraa. 

8.  Längbanshyttan.  a.  Hisinger:  Schwgg.  J.  4 1,220.  b.  H.  Rose:  A.a.  0. 
c.  ReuterskiÖld :   Berz.  Jahresb.  25,362. 


Silicate.  ^87 

9.  Meserilz,  Posen.    Grün.    Aus  einem  nordischen  Geschiebe.   Winchen- 

bach:   Ih  mein.  Lab.    (Si  0^  54, i6,  AI  0^  2,i6,   Ca  0  14,0) ,  Mg  0 

«4,39,  Fe  0  3,73,  Mn  0  0,78  =  99,83.) 
10.  Orijet-^i,  Finnland.    Weiss.    H.Rose. 
'  ll.   Pargas.    6rosse  Kryslalle.    Avellan  (Arppe) :  S.  7. 
ii.   Reichensiein,  Grube  Reicher  trost.    Z.  Th.  asbestartig.    Ribbteir:  Pogg. 

Ann.  84,383.    93, «09. 
43.  Sala,  Schweden,    t!.  Rose. 

H.  Tammar^,  Finnland.    Bdnsdorf:  Söhwgg.  J.  3f,  458. 
45.  Tunaberg,  Smedgärdsgrube.    Y.G.  3,36.    Erdmann:  K.Vet.  Ac.  Handl. 

4848. 
U.  Tjötten,  korwegen.    Weiss.    Trolle  Wachtmeister:  SchWgg.  ).  ^0,334. 
4  7.   Zermalt.    a.  Merz:  Kenngott  Uebers.  4  860,  204.    b.  Waribä:  i.  f.  pr. 

Ch.  99,84. 
<8.   Zillerthat.    Wackenroder:  Kastil.  Arch.  4  3,04. 

Mischungen  mit  grosseren!  Magnesiägehalt. 
Pargas.    Blaiigrüne  Krystalle,  V.  G.  3,267.     N.  Nordenskiöld  :  Schwgg.  J. 


34,427. 


/    Ca  Si  0»  \ 
\  2Mg  SI  0»  f 


Gefunden 

3Si     =     84  =    Si  02  56,96  55,40 

Ca    =40  CaO    4  7,70  4  5,70 

2Mg   =     48         MgO    25,34  22,57 

90      =   444  100  FeO     2,25 

~346"  MnO     2,43 

AI  03  2,83 
Glühverl.   0,4  0 


99,28 

Der  Diopsid  aus  dem  Meteorit  xbn  Busti  ist 

/  3Ca  Si  0»  \ 
I  5Mg  SI  03  / 

Abb.  Berl.  Ak.  4  870. 

B.  Eisenreicflierer  Diopsid  (Funkit,  Kokkolith,  Malakolithj. 

4.  Valpellina.    Grau- und  blaugrüne  Körner,   V.  G.  3,329.     Rath  :  Pogg. 
Ann.  444,387. 

2.  Tunaberg.    Grün,  V.  G.  3,33.    Erdmann:  s.  ö. 

3.  Thal  der  Arza,  Piemont.    Grün.    Spezia :  Mitthlg. 

4.  Björmyresweden,  Dalarne.    Grün.    H.  Rose:  s.  o. 

5.  Insel Äfvensor,  Finnland.    Grün.    Schultz:  AcU  soc.  fenn.  4  856. 

6.  Nordmark,  Wermland.    Funk:  Berz.  Jahresb.  25,362. 

7.  Kaiserstuhl.  Aus Doierit,  grün.  Rammeisberg:  Berl.  Ak.Ber.  1862,247. 

8.  GJeich  l^o.  4.    H.  Rose. 

9.  Tunaberg.    Grün.    V.  G.  3,3lf.    Erdmann:  s.  ö. 

4  0.   Böcksilter,  Ostgothland  (FüAkit).    kauer:   Wien.  Ak.  Ber.  4  854. 

«5* 


388 


Silicate. 


. 

4. 

2. 

3 

9 

4. 

5. 

Kieselsäure 

54,02 

53,82 

52,44 

54,08 

52,00 

Thoneräe 

0,20 

0,95 

3,04 

0,85 

Kalk 

24,88 

23,55 

22,78 

?3,47 

22,50 

Magnesia 

43,52 

42,20 

42,26 

44,49 

10,45 

Eisenoxydul 

8,09 

7,95 

8,98 

40,02 

12,45 

Manganoxydul 

0,89 

0,64 

0,80 

Glühverlust 

0,54 
99,90 

0,83 
400. 

• 

400,69 

99,67 

98,75 

6. 

7. 

8. 

9. 

40. 

Kieselsäure 

52,47 

48,02 

54,55 

53,50 

53,84 

Thonerde 

0,42 

2,67 

0,44 

0,76 

Kalk 

22,00 

25,34 

20,24 

20,42 

27,50 

Magnesia 

7,06 

9,74 

45,25 

43,59 

8,00 

Eisenoxydul 

46,42 

43,57 

8,44 

9;  74 

40,04 

Manganoxydul 

4,64 

4,28 

0,73 

4,90 

Glühverlust 

0,27 
4  00,4  8 

0,29 

99,38 

400,62 

99,92 

99,64 

Die  Diopside  No 

4 — 7  sind  sämmtlich  Misdmngen 

/            Ca  Si  03  \ 

\  (Mg,  Fe) 

Si03/ 

und  zwar  ist 

Fe  (» 

In)  :  Mg 

Fe  (Mn)  :  Mg 

In 

4.   — 

4    :    3 

In  5.   — 

4       :    4,5 

-    2. 

3.    — 

4    :    2,5 

-    7.   — 

4       :    4 

— 

4.   — 

4    :    2 

-    6.   — 

4,5  :    4 

Femer  ist 

« 

1. 

9 

• 

40. 

-^^\MgSi03/ 

1    rcasi03n 

-^'\MgSi03/ 

7Ca  Si  03 

•                                    * 

3MgSi  03 

1 

Fe  Si  03 

Fe  Si  03 

2Fe  Si  03 

Chromdiopsid.    Der  im  Olivinfels  neben  Broncit  und  Olivin  vorkommende 
grüne  Augit  zeichnet  sich  durch  einen  Aluminium-  und  Chromgehalt  aus. 
4.   See  Lherz,  Pyrenäen.   V.  G.  3,28.   Damour:  Bull.  göol.  29,443. 
2.  Dreiser  Weiher,  Eifel.   Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  4  44,546. 


Hier  ist 


4. 

2. 

Kieselsäure 

53,63 

49,74 

Thonerde 

4,07 

7,42 

Chromoxyd 

4,30 

2,64 

Kalk 

20,37 

47,39 

Magnesia 

42,48 

47,84 

Eisenoxydul 

8,52 

5,03 

400,37 

400. 

R   :   Si 

ft 

:   R 

Ca  :    Mg   : 

Fe 

4. 

4    :    4,42 

4 

:    46,5 

4,4   :   6,4   : 

4 

2. 

4    :    4 

4 

:      9,3 

3,4    :    2,7   : 

4 

Silicate.  ^89 


No.  2  entspricht  annähernd 


/  Ca  Si  0»  \ 
\MgSi03/ 

Fe  Si  03 

ft  03 


C.   Eiflenreiche  Miflchangen. 

{.  Champlain-See,  N.  Am.   Grün.   S^ybert:   Am.  J.  Sc.  4,320. 

2.  Dagerö,  Finnland.  (Malakolith.)  Braun.  Berzelius :  Afhandl.  i  Fis.  2^208. 

3.  Tunaberg.    (Hedenbergit.)   H.  Rose:  s.  o. 

i.   Nordmark.    (Asteroit.)   Igelström:   B.  h.  Ztg.  29,8. 


«. 

2. 

3. 

4. 

Rieselsäure 

50,38 

50,00 

49,04 

48,48 

Thonerde 

4,83 

Kalk 

4  9,33 

20,00 

20,87 

47,00 

Magnesia 

6,83 

4,50 

2,98 

4,48 

Eisenoxydul 

20,44 

48,85 

26,08 

22,24 

Manganoxydul 

3,00 

4,42 

Glühverlust 

98,77 

0,90 
97,25 

- 

2,83*) 

98,94 

98,77 

Ca 

:  Mg  :  Fe  (Mn) 

in  t.   —  2 

:    4    :    4,7 

in 

3. 

—  5   : 

4    :    5 

-    2.   —  3,2 

:    4    :    2,7 

- 

4. 

—  3   : 

4    :    6 

Der  Augit  der  Meteoriten  von  Stannern  und  Juvinas  (Eukrite)  ist  eisenreich  and 
kalkarm,  insofern 

Ca  :  Mg  :  Fe  =  4  :  2  :  4 

No.  2  sehr  nahe  steht  ein  schwarzer,  schön  krystallisirter  Augit  vom  Taberg  in  Werm- 
land,  wrelcher  nach  H.  Rose  53,36  Kieselsäure,  22,49  Kalk,  5,0  Magnesia,  47,38 
Eisenoxydul,  0,09  Manganoxydul  =  98,02  enthält.  Hier  findet  sich  ein  beträcht- 
licher Säureüberschuss,  denn  es  ist  R  :  Si  =  4  :  4,22,  und  selbst  wenn  der  Verlust 
als  Mg  0  angenommen  wird,  noch  =  4  :  4,4  5. 

Auct^  manche  ältere  Analysen  entsprechen  nicht  der  Zusammensetzung  normaler 
Silicate,  so  z.  B. 

Hellgrüner  Augit  von  Lake  George,  N.  Am.  Beck:  Am.  J.  Sc.  46,32. 
Malakolith  von  BjÖrmyrnsweden.  D'Ohsson:  Schwgg.  J.  30,346. 
Diopsid  von  der  Mussaalpe.   Laugier:  Ann.  du  Mus.  4  4,453. 

Kalk-Eisenaugit.    (Hedenbergit.) 

Schon  im  Hedenbergit  von  Tunaberg  ist  die  Mischung  von  Kalk-  und  Eisen- 
silicat  herrschend.  Rein  findet  sie  sich  in  einem  schwarzen,  in  Kalkspath  eingewach- 
senen Augit  von  Arendal,  V.  G.  3,467,  von  muschligem  Bruch,  den  Wolflf  unter- 
suchte. 

J.  f.  p.  Ch.  34,236. 


*)  Andere  Var.  sind  wasserfrei. 


390  Silicate. 


/  Ca  Si  03  \ 
\  Fe  Si  0^  f 

Gefundea 

2Si    — 

56 

—  Si  02  48,39 

47,78 

Ca   — 

40 

CaO     22,4  8 

22,95 

Fe   — 

56 

FeO     29,43 

27,04 

60     — 

96 

400. 

97,74 

248 

Schefferit.  Rothbraunes  Mineral  von  Längbanshyttao,  V.  G.  3,39,  ist  nach 
Michaelson  ein  inanganreicher  Augit. 

Öfvers.  K.  Vet.  Ac.  H.   4  862. 

Kieselsäure  52,3  4,  Eisenoxyd  3,97,  Eisenoxydul  4,63,  Manganoxydul  40,46, 
Magnesia  4  0,86,  Kalk  4  9,09,  Glühverlusl  0,6  =  98,92. 

Hier  ist,  Fe  =  2Fe  gesetzt,  R  :  Si  =  4  :  4,05,  und  Mn  (Fe)  :  Mg  :  Ca  nahe 
=  5  r  6  I  8. 

Das  Mineral  entwickelt  mit  Chlorwasserstotryäure  etwas  Chlor,  ohne  doch  zer- 
setzt zu  werden.  Vielleicht  ist  ein  Theil  seines  Mn  0  höher  oxydirl;  dadurch  erklärt 
sich  auch  der  angebliche  Eisenoxydgehalt. 

Jeffersonit.     Ein  manganreicher  und  zinkhaltiger  Augit  von  Franklin, 
N.  Jersey,  der  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Masse  schmilzt. 
4.   V.  G.  3,3  4.    Hermann:  i.  f.  p.  Ch.  47,4  2. 
2.   V.  G.  3,63.    Pisani:   C.  rend.  4  873.  Janv. 
(Früher  schon  Keating:  Edinb.  ph.  J.  7,347.) 


4. 

2. 

Kieselsäure 

49,94 

45,95 

Thonerde 

4,93 

0,85 

Kalk 

45,48 

24,55 

Magnesia 

8,4  8 

3,64 

Eisenoxydui 

40,53 

8,94 

Manganoxydul 

7,00 

40,20 

Zinkoxyd 

4,39 

40,45 

Glühverlust 

4,20 

0,35 

•  %, 

98,62 

404,57 

Das  Verhältniss  R  :  Si  ist  in  4 .  = 

—  4  : 

4,08, 

in  2 

—  4,07  :  4.    Im  Uebrigen  ist 

Ca  :   Mg 

Fe 

:   Mn 

Ca, 

Mg  :  Fe,  Mn :  Zn 

4.      4,4    .    4 

4,5 

:    4 

9    :    4,5      :    4 

2.      4,3    :    4 

4 

:    4 

6   :    3,35   :    4 

Diallag. 

In  chemischer  Hinsicht  den  eisenreicheren  Diopsiden  (C)  gleich,  nur  etwas 
thonerdereicher,  ist  der  Diallag  durch  seine  Struktur  vom  Diopsid  verschieden,  in- 
sofern er  hierin  dem  Broncit  und  Hypersthen  gleicht,  die  wiederum  optisch  von  ihm 
sich  unterscheiden.  Die  von  Roth  u.  A.  vertretene  Ansicht,  der  DiaUag  sei  ein  ver- 
änderter Augit,  wird  durch  den  nie  fehlenden  Wassergehalt  sehr  unterstützt.  Pa- 
nach  wäre  aber  seine  Spaltbarkeit  nach  der  Abstumpfung  der  schärfen  Prismenkanie 
nur  schaiige  Absonderung,  wie  denn  Tschermak  auch  fand,  dass  mit  ihrer  Zuna^tyiie 
die  Spaltbarkeit  nach  dem  Augitprisma  geringer  wird. 

Abgesehen  von  der  Thonerde  ergeben  die  Analysen  im  Ganzen  R  :  Si  =  4  :  4 , 
wobei'eben  so' viele  etwas  mehr  R,  als  mehr  Si  zeigen.  Wenige  geben  kein  Wasser 
(Grossarlthal,  Kobell),  sonst2o.2 — 3,3  p.  C.  —  Wenn  also  Diallag  aus  Diopsid  ent- 


Silicate. 


391 


stand,  so  beschränkte  sich  die  Veränderung  auf  die  Aufnahme  von  Wasser;  basische 
Oxyde  wurden  nicht  entfernt. 

1.  Neurode,  Schlesien.    V.  G.  3,245.  Rath:  Pogg.  Ann.  95,533.  Ztschr. 
d.  geol.  Ges.  9,246. 

2.  Grossarithal,  Salzburg.   Grün,  Y.  G.  3,23.   Köhier:  Pogg.  Ann.  13,104. 

3.  Prato  bei  Florenz.    V.  G.  3,256.   Köhler. 


R 


4. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

53,60 

54,34 

53,20 

Thonerde 

«,99 

4,39 

2,47 

Kalk 

21,06 

48,28 

49,09 

Magnesia 

43,08 

45,69 

44,94 

Etsenoxydul  (Mn) 

9,23 

8,23 

9,05 

Wasser 

0,86 

2,44 

4,77 

99,82 

400,04 

400,49 

=  «  :J,06  in  1.; 

—  4   :   4,03 

in  2.;  —  4 

4,06  in  3. 

Ca   . 

Mg 

Fe 

i. 

3,4 

2,6 

:    4 

2. 

—      3,4 

:    3 

4 

3. 

—      3 

:    2,7 

l 

3 


{ 


Diese  Mischungen  sind  nahezu 

Ca  Si  03 
MgSi  03 
Fe  Si  0» 
Ihnen  reihen  sich  an : 

4b.   Neurode.     Hellgrüner,  Y.  G.  3,249.    c.  Dunkler,  Y.  G.  3,244.    Rath. 
2.   Grossarllhal.    Grau,  Y.  G.  3,2.    Kobell;   J.  f.  p.  Cb.  30,472.  36,303. 
Etwas  anders  sind  folgende  zusammengesetzt: 

4.  Insel  Skye.    Früher  Hypersthcn  genannt^  Y.  G.  3,343.   Rath. 

5.  Marmorera,  Oberhalbsteiner  Thal,  Graubündten.   Y.  G.  3,253.    Rath. 


4. 

5. 

Kieselsäure 

54,30 

49,4  2 

Thonerd* 

0,76 

3,04 

Kalk 

20,4  5 

48,54 

Magnesia 

44,85 

45,33 

Eisenoxydul  (Mn) 

44,47 

44,45 

Wasser 

0,24 

4,46 

Sie  entsprechen  im  Ganzen 


401,44 


98,94 


'{ 


Ca  Si  0»  \ 
MgSi  03  / 
Fe  Si  03 

6.  Ural.    Aus  Serpentin,  graugrün.    Regnault:   Ann.  Min.  (3)  4  3,147. 

7.  Neurode.    Mit  Labrador  verwachsen,  fast  schwarz,  Y.  G.  3,336.   Rath. 


6. 

7. 

Kieselsäure 

52,60 

54,78 

Thonerde 

3,27 

4,42 

Kalk 

20,44 

20,04 

Magnesia 

46,43 

45,58 

Eisenoxydul  (Mn) 

5,35 

40,97 

Wasser 

4,59 

0,22 

99,68 


99,74 


392 


Silicate. 


Ca  :    Mg    :   Fe 

6.  =      6       :    5       :    \ 

7.  =      2,3    :    2,6    ;    i 

8.  Baste  im  Radauthal  am  Harz.  a.  Grünbraun,  mit  Hornblende  ver- 
wachsen, V.  G.  3,23.  Köhler,  b.  V.  G.  3,30.  Rammeisberg.  c.  Gross- 
körnig, V.  G.  3,0.  (?)  Streng:  s.  Broncil. 

9.  Piemont.    Regnault:   s.  oben. 


8. 

9. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

52,88 

52,00 

53,06*) 

50,05 

Thonerde 

• 

2,82 

3,40 

4,65**) 

2,58 

Kalk 

t7,40 

46,29 

43,46 

45,63 

Magnesia 

n,68 

48,54 

46,05 

47,24 

Eisenoxydul  (Mn) 

8,40 

9,36 

4  0,96***) 

44,98 

Wasser 

4,06 

4,40 

3,29 

2,43 

400,24 

400,36 
Ca  :    Mg    : 

404,47 
Fe 

99,64 

8a.      — 

2,4   :    3,8 

:    4 

8b. 

2,2    :    3,5   : 

4 

8c.      — 

4,5   :    2,6 

:    4 

9.        — 

4,6   :    2,6 

:    4 

Sämmtlich 

• 

r(ca 

Fe)  Si  03  \ 
Mg  Si  03  / 

\ 

Streng  untersuchte  auch  eine  etwas  zersetzte  Abänderung  von  8.:  Kieselsäure 
45,73,  Thonerde  5,60,  Kalk  8,86,  Magnesia  4  2,55,  Eisenoxyd  4  2,4  8,  Wasser 
4,68.  —  Hier  ist  R  :  Si  =  4  :  4,2;  Al  :  R  =  4  :  44,4,  und  Ca:  Mg:  Fe  =  4:2:4. 
Oirenbar  sind  Kalk  und  Magnesia  fortgeführt. 

Zersetzter  Diopsid.    Die  Masse  ist  meist  faserig,  asbestartig. 

4.   Traversella.    Krystallisirt.    Richter:  Pog§/Ann.  84,383.  93,409. 

2.  Reichenstein,  Schlesien.    Asbestartig.    Derselbe. 

3.  Sala,  Schweden.    Krystallisirt.    H.  Rose:  s.  oben. 

4.  Canton,  St.  Lawrence  Co.,  N.York.    Beck:  Am.  J.  Sc.  46,32. 


4. 


3. 


4. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

52,39 

55,85 

56,48 

60,35 

59,75 

Thonerde 

4,24 

0,56 

0,10 

Kalk 

7,93 

44,66 

9,58 

4,94 

4,00 

Magnesia 

44,44 

23,99 

23,46 

25,07 

32,90 

Eisenoxydul  (Mn) 

20,46 

5,22 

4,77 

4,94 

3,40 

Wasser 

3,69 

2,45 

3,4  2 

4,52 

2,85 

400,09 

0,40  t) 

97,54 

99,82 

99,90 

99,83 

Hier  fehlt  es  an  basischen  Oxyden,  von  denen  besonders  der  Kalk  fortgeführt 
wurde. 


•)  Worin  0,21  Ti  0«.      *•)  Worin  0,09  6r  0».      ♦♦♦)  Wovon  4 ,55  als  Oxyd.      +)  Co  0. 


Silicate. 


393 


Bhodonit. 

(Bustamit.   Kieselmangan.   Pajsbergit.   Rother  Mangankiesel.) 

Verhält  sich  wie  die  vorigen,  reagirt  aber  stark  auf  Mangan. 

1.  Längbanshytta,  Schweden.  Berzelius:  Schwgg.  J.  21,254. 

2.  St.  Marcel,  Piemont.  Ebelmen:  Ann.  Min.  (i)  7,8.  C.  rend.  20,1418. 

3.  Tetela  di  Xonotla  (Real  minas],  Mexiko,    a.  Raminelsberg :  Zeitschr.  d. 
geol.  Ges.  18,33.    b.  Dumas:  Bull.  sc.  nat.  4  826.    c.  Ebelmen. 

4.  M.  Civillina  bei  Vicenza.     Graurothe,  faserige  Knollen,  Y.  G.  3,161. 
Pisani:  C.  rend.  62,100. 

5.  Algier.  Ebelmen. 

6.  Pajsberg's  Eisengrube  bei  Filipstad,  Wermland.  Y.  G.  3,63.    Igelström: 
Öfvers.  1851. 


1. 

2. 

3. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

48,00 

46,37 

47,35 

48,90 

50,67 

Manganoxydul 

49,04 

47,38 

42,08 

36,06 

30,73 

Eiseno;Lydul 

0,81 

1,31 

Kalk 

3,12 

5,48 

9,60 

14,57 

16,45 

Magnesia 

0,22 
100,38 

— 

0,25 
99,28 

0,73 

99,23 

100,34 

99,89 

4.*) 

5. 

6. 

Kieselsäure 

48,5 

45,49 

46,46 

Mang 

anoxydul 

30,1 

39,46 

41,88 

Bisenoxydul 

«,1 

6,42 

3,31 

Kalk 

18,0 

4,66 

8,13 

Magnesia 

2,3 

0,91 

100. 


98,63 


100,69 


Yorwaltend  in  diesen  Mischungen  ist 

Normales  Mangansilicat,  Mn  Si  0^, 
Si     =  28  =    Si02  45,8 
Mn  =  55         Mn  0    54,2 
30 


=  48 
131 


100. 


No.  1 — 4  sind  wesentlich 


qnd  zwar  ist  n 


/  n  Mn  Si  03  \ 
\       Ca  Si  03  / 


in  1.    =12 

2.     =     7 
3a.  =    3,5 


Dagegen  ist 


5. 
6Mn  Si  03 
2Ca  Si  03 
Fe  Si  03 


in  3b.  imd  c.  =  2 
4.  =  1 


6. 
1 2Mn  Si  03 
3,5Ca  Si  03 
Fe  Si  03 


Nicht  mehr  ganz  unzersetzt  ist  der  Rhodonit  vom  Schebenholz  bei  Elbingerode 


*j  Nach  Abzag  von  8,06  C  0^  und  3,86  aq. 


394  Silicate. 

am  Harz,  der  nach  Hahn  enthält:  Kieselsäure  44,86»  Manganoxydui  42,98,  Eiseo- 
oxydul  1,52,  Kalk  3,06,  Magnesia  6,45,  Thonerde  0,74,  Wasser  0,94  =  100,25. 

B.  h.  Ztg.  20,267. 

Hier  ist  R  :  Si  =  4  :  1,8 ;  es  fehlt  mithin  an  R. 

An  demselben  Fundort  und  in  seiner  Nähe  finden  sich  vielfache  Gemenge  von 
Rhodonit  mit  Quarzmasse,  oft  mit  Carbonaten,  oft  auch  wasserhaltig,  die  man  Allagit, 
Hornmangan,  Hydropit,  Photizit  etc.  genannt  hat.    Analysen  von 

Brandes:  Schwgg.  J.  26,121.  —  Dumenil :  Eb.  31,240.  Gilb.  Ann.  61 J90. 

Fowlerit.  Ein  zinkhaltiger  Rhodonit,  der  v.  d.  L.  mit  Soda  Zinkreactioo 
giebt,  von  Franklin,  N.  Yersey. 

\,  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  47,5. 
2.   Rammeisberg. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

46,48 

46,70 

Manganoxydul 

31,5i 

31,20 

Eisenoxvdul 

* 

7,23 

8,35 

Zinkoxyd 

5,85 

5,10 

Kalk 

4,50 

6,30 

Magnesia 

3,09 

2,81 

Glühverlust 

1,00 

0,28 

99,67  «00,74 

Der  Fowlerit  enthält  hiemach 

7Mn  :  2Fo  :  2Ca  :  Mg  :  Zn. 

B.    Hornblendereihe. 

I.    Normale  Silicate,   R  Si  0^. 

Tremolit  (Grammatit) . 

Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Anschwellen  zu  einem  halbklaren  Glase,  welches  An- 
schwellen bei  erneuertem  Schmelzen  sich  wiederholt.  (Tremolit  von  GulsjÖ.) 
Mancher  Tremolit  schwillt  etwas  an,  zerspringt  nach  der  Länge  der  feinen  Prismen, 
wird  milchweiss  und  schmilzt  unter  Kochen  zu  einer  grauen  Masse.  (.Grammatit  von 
Fahlun.) 

Berthier  und  Mitscherlich  fanden,  dass  der  Tremolit  nach  dem  Schmelzen  im 
Porzellanofen  mit  der  Form  und  Spaltbarkeit  des  Augits  krystallisirt.     Ich  habe  das- 
selbe Resultat  an  dem  Tremolit  von  GulsjÖ  und  vom  Fichtelgebirge  erhalten;  ihr 
V.  G.  war  dadurch  von  3,0  auf  3,238  erhöht. 
Von  Säuren  wird  er  nicht  angegritfen. 

{.  Gotthardt.  a.  Richter:  Pogg.  Ann.  84,324.  —  b.  Damour:  Ann.  Ol. 
Ph.  (3)  «6.  —  c.  Lechartier:  Bull.  soc.  chim.  (2)  3,375.  —  d.  V.  G. 
2,93.    Rarameisberg:  Pogg.  Ann.  103,273. 

2.  GulsjÖ,  Wermland.  Mit  Diopsid  in  Kalkspath,  V.  G.  3,003.  Rammeis- 
berg:  Beri.  Ak.  Ber.  1862,  243.    (Früher  Bonsdorf:  Schwgg.  J.  35,r23]. 

3.  Schweden.    Feinslrahlig,  gelblich,  V.  G.  2,93.    Rammeisberg:  s.  I. 

4.  Fahlun.  Blassgrün,  V.  G.  2,99.  Michaelson:  öfvers.  20, «95.  (Früher 
Bonsdorf:  a.  a.  0.) 

5.  Gouverneur,  St.  Lawrence  Co.,  N.  York.  Weiss,  strahlig,  V.  G.  3,00. 
Rammeisberg. 

6.  Grönland,  Insel  Maneetsok.  Grünweiss,  faserig,  V.  G.  3,004.  Ranunels- 
berg. 


Silicata. 


»96 


Kieselsäure 

Tbonerde 

Magnesia 

Kalk 

Eisenoxydul 

Glühverlust 


a. 
60,60 

0,32 
25,43 
H,85 

0,50 

i,20 


b. 
58,07 

24,46 

1,82 


c. 
58,80 

0,31 
24,12 
12,22 

3,00 

1,20 


2.*») 

57,62 

26,12 
14,90 
—  0,84 

0,34  — 


58,05 

27,18 
13,91 


99,90  97,34 


99,65 


99,48  99,48 


Kieselsäure 

Thonerde 

Magnesia 

Kalk 

Eisenoxydul 

Glühverlust 


3. 

58,87 

1,77 

28,19 

11,00 

0,18 
100,01 


4. 
57,32 
1,09 
24,70 

13,61 
2,03 
0,55***) 


5.  6. 

57,4^  54,71 

0,38  — 

25,69  23,92 

13,89  15,06 

1,36  2,41 

0,40  3,33 

99,12  09,43 


99,30 

Atomverbäitniss. 

R   :       Si  Ca  :  Mg(Fe) 

I    :  1,136  1:3 

1    :  1,04*  1  :    2,7 

t    :  1,03*  1  :    2,5 

1    :  1,09*  1  :    3,6 

1    :  1,08  1  :    2,65 

1    :  1,05*  1  :    2,67 

1    :  1,01*  f  :    2,34 

Die  mit  einem  Stern  bezeichneten  eigenen  Analysen  ergeben  unzweifelhaft 

R  Si  0». 

Dass  die  älteren  von  Bonsdorf  u.  A.  mehr  Kieselsäure  geliefert  haben,  so  dass 
man  R*  Si*  (fi^  daraus  herleitete,  hat  seinen  Grund  in  den  Methoden,  denen  zufolge 
ein  Theil  der  Magnesia  bei  der  Kieselsäure  geblieben  war. 

Wenn  Ca  :  Mg  =  1  :  3  (in  1.),  =  1  :  24  (in  2.)  und  =  1  :  2|  =  3  :  8  (in 
4.  und  5.)  angenommen  wird,  so  hat  man  für  die  Tremolite  die  Mischungen: 


1c. 

Id. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 


} 


/  3Mg  Si  03 

\     Ca  Si  03 

4Si  =112  =  SiO257,70 

3Mg=    72     MgO  28,85 

Ca=    40      CaO   13,35 

UO  =192 


5Mg  Si  OM  f  8»^  ^»  Ö'  \ 

2Ca  Si  03  /  \   3Ca  Si  0^  / 

7Si  =19.6  =  810^57,38   IlSi  =308  =Si0^57,49 

5Mg=12a     MgO  27,32      8Mg=192     MgO  27,87 


{ 


100. 


2Ca=    80 
210  =336 


CaO    15,30 


416 
No.  3  würde 


732 


3Ca=120 
330   =528 

1148 


CaO   14,64 


{' 


8Mg  Si  03  \ 
5Ca  Si  03  / 
entsprechen. 

Ein  geringer  Fluorgehall  ist  in  manchen  TreiiioHlen  nachgewiesen.  In  4. 
fanden  sich  0,35  p.  C,  nach  Bonsdorf  selbst  0,78  p.  C.  DerTreraoMt  von  Gulsjö  (2.) 
verliert  nach  Letzterem  bei  starkem  Glühen  2,3  p.  C.  Wasseü  und  Fluorkiesel.  Ich 
habe  darin  0,14  p.  C.  Fluor  gefunden. 


*)  Mittel  von  zwei  Analysen.        *»)  Nach  gelindem  Glühen.        ^*V  Worin  0,35  fl 


396 


Silicate. 


Strahlstein. 

Verhält  sich  wie  Tremolit,  wird  beim  Erhitzen  oft  weiss,  der  eisenreiche  schmilzt 
zu  einem  grünen  oder  schwarzen  Glase. 

t.  Zillerthal  (Greiner).    Krystailisirt,  V.  G.  3,067.     Rammelsberg :  Pogg. 

Ann.  1 03,273. 
t.  Arendal.    Rrystailisirt,  graugrün,  durchscheinend,  Y.  G.  3,026.    Rm* 
melsberg. 

3.  Lanark,  Canada  (Raphilithj.    Hunt:  Phil.  Mag.  (4)  4,322. 

4.  Dagerö,  Finnland.     Dunkelgrün.     Furuhjehn:  Arppe  UndersÖkn.  Finsk. 
Min.  69. 

5.  Zermatt  (Riffelbcrg).     Strahl ig-faserig,  grün,  nicht  ganz  rein.     Merz: 
Kenngolt  üebers.  <860,  202. 

6.  Orijerwi,  Finnland.    Dunkelgrün,  V.  G.  3,03.    Michaelson:  s.  Tremolit. 

7.  Pennsylvanien.    Seybort:  Am.  J.  Sc.  6,333. 

8.  Taberg,  Wermland.    Asbestartig.    Rammelsberg. 

9.  Sulzbachthal,   Pinzgau.      Mit  Epidot,  asbestartig,  grün,  V.  G.  2,848. 
Rammelsberg. 

10.   Hclsingforss.    Graugrün,  Y.  G.  3,166.    Pipping:  Rerz.  Jahresb.  27,252. 


4. 

2. 

3. 

4. 

5.**) 

Kieselsäure 

55,50 

56,77 

55,30 

58,25 

57,25 

Thonerde 

0,97 

0,40 

1,33 

0,22 

Eisenoxydul 

6,25 

5,88 

6,30 

6,65 

7,30 

Magnesia 

22,56 

21,48 

22,50 

20,55 

24,84 

Kalk 

13,46 

13,56 

13,36 

12,40 

42,40 

Glühverlust 

1,29 
99,06 

2,20 
100,86 

1,35* 
99,31 

)         - 
99,18 

99,74 

6. 

7. 

8. 

9. 

40. 

Kieselsäure 

55,01 

56,33 

52,09 

54,60 

57,20 

Thonerde 

1,69 

1,67 

0,20 

Eisenoxydul 

4,47 

4,30 

3,83 

13,96  t) 

42,90 

Magnesia 

23,85 

24,00 

21,90 

16,98 

9,45 

Kalk 

13,60 

10.67 

17,45 

12,81 

24,20 

Glühverlust 

1,88***)      1,03 
100,50        100. 

3,48 
98,75 

0,64 
98,96 

— 

400,96 

Atomverh^ 

iltniss. 

R 

:      Si 

Ca 

:      Mg  ■ 

Fe              Ca 

:  (Mg,  Fe) 

f.          1 

:    1,04* 

2,76 

:     6,5 

:   S,7 

2.          1 

:    «,<♦ 

3 

:      6,5 

2,5 

3.           « 

:   1,03 

2,7 

:      6,4   : 

2,7 

4.          {    : 

1,17 

2,4 

:      5,6 

:   2,76 

5.          1 

:   1,1 

2,2 

:     5,4 

3 

6.          1 

:    1,02 

4 

:     9,6 

:   2,65 

7.          \ 

U 

3 

:    10 

:   3,7 

8.          4    ; 

;   0,94* 

4,6 

:     8 

:   2 

9.          4   : 

1,06* 

2 

:     1 

3,3 

10.          1   : 

«,« 

2 

:     1,3 

1                   1 

:   4 

♦)  Worin  0,8  Na«  0.  0,25  K«  0.     ♦•)  Und  0,88  Fl.     ♦♦♦)  Worin  0,48  Na«  0  und  0,18 K<0. 
+)  Worin  4,18  MnO. 


Silicate.  397 

Wo  R  :  Si  nicht  i  :  i  nahe  kommt,  triflt  die  Schuld,  wie  beim  Tremolit,  die 
Analysen.    No..  8  ist,  wie  schon  der  Wassergehalt  zeigt,  in  Zersetzung  begriffen. 
Die  Strahlsteine  sind  Mischungen 

m  Ca  Si  0» 
n  Mg  Si  03 
Fe  Si  03 
wobei  m  :  n  oft  =  3  :  6  ist. 


3Ca  Si  03  1 

. 

6Mg 

Si  03  y 

Fe  Si  03  J 

lOSi 

—  280 

—   Si  02  55,56 

Fe 

—     56 

FeO       6,66 

6Mg 

—  U4 

MgO     22,23 

3Ca 

—  \to 

Ca  0     15,55 

3Q0 

i80 

400. 

4080 

Abweichend  erscheinen  No.  7,  No.  9  und  40;  der  letztere  sehr  eisenreich  und 
magnesiaarm,  annähernd  6  Ca  :  4Mg  :  3  Fe,  jedoch  mit  Ueberschuss  an  Si  (oder 
vielmehr  wohl  darin  einen  Theil  R  verbergend) . 

In  einem  glasigen,  durchscheinenden  Strahlstein  vom  Taberg  hatte  Bonsdorf 
sogar  59,75  Kieselsäure  erhalten,  welche  sicherlich  nicht  rein  war. 

S.  Tremolit  2. 

■ 

Richterit.  Eine  durch  einen  Alkali-  und  hohen  Mangangehalt  bei  wenig  Kalk 
ausgezeichnete  Hornblende. 

4.  Längbanshyttan.    Hellbraune  Prismen,  V.  G.  3,09.    Michaelson:  s.  Tre- 
molit. 
2.  Pajsberg,  Wermland.    Nach  dem  Hornblendeprisma  spaltbar.  Igelström: 
öfvers.  4  867. 


4. 

2.*) 

Kieselsäure 

54,45 

52,53 

Thonerde 

0,52 

Eisenoxyd 

4,77 

Eisenoxydul 

2,80 

4,35 

Manganoxydul 

5,09 

44,37 

Magnesia 

20,48 

24,03 

Kalk 

6,06 

5,20 

Kali 
Natron 

6,37 

2,77 

} 

8,22 

Wasser 

0,42 

99,83  99,40 

I         II 

Unter  der  Annahme  von   K  :  Na  in   2.  ist,    2R  =  R  gesetzt,   R  :  Si   in  4. 

I      II 

=  4  :  4,4  2,  in  2.  =  4  :  4,4  6.     In  4.  ist  ferner  R  :  R  =  4  :  6,6,  so  wie  Na  :  Ka 
=  4  :  4,5;  Ca  :  Mg  :  (Fe,  Mn)  =  ^  :  4,7  :  4,2,  und  das  Ganze  wäre  annähernd 


/  4  3R  Si  03  )^ 

\  (K,  Na)  2  Si  03  / 


Doch    ist    die   Reinheit   und   Ursprünglichkeit   dieser   Substanzen    mehr   als 
zweifelhaft. 


*)  Nach  Abzug  von  Kalkcarbonal  und  Magneteisen. 


398 


SiHcate. 


Anthophylllt 

A.  Thonerdefreier.     (Anthophyllit.) 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  Yerhäit  sich  sonst  wie  Strahlstein. 

4.  Kongsberg,  Norwegen,  a.  Vopelius:  Pogg.  Ann.  23,355.  b.  Pisani: 
Des  Cloizeaiix  Man.  4,536.  c.  Lecliartier.  (Früher  L.  Gmelin:  Leooh. 
Hdb.  Orykl.) 

2.  Grönland.   V.  G.  3,4  5.    Lechartier. 

3.  Kupferberg,  Bayern.   V.  G.  3,28.    Sackur:  In  mein.  Labor. 


4. 

2. 

3. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

56,74 

56,46 

55,24 

55,82 

55,59 

Thonerde 

2,65 

0,48 

0,47 

4,03 

Eisenoxydul 
Manganoxydul 

44,40 
2,38 

4  4,43 
0,94 

47,63 
2,00 

} 

20,22 

8,40 

Magnesia 

24,35 

23,49 

24,47 

20,62 

30,46 

Kalk 

4,54 

4,85 

4,44 

1,7« 

Wasser 

4,67 

2,38 

2,44 

2,40 

-^ — 

99,54        400,93        400,48        400,36        400,24 

Der  Anthophyllit,  der  auch  hinsichtlich  seiner  Struktur  das  Pafallelgli^  des 
Bronoits  und  llyperslhens  bildet  (und  von  dem  nach  Des  Cloizeanx  tnafiicbe  Ab- 
änderungen aus  optischen  Gründen  zweigliedrig  sein  düHten),  ist,  wi6  das  den 
Wassergehalt  folgt,  kein  ganz  unverändertes  Mineral.  Deshalb  darf  inatr  auch  die 
normale  Zusammensetzung  nicht  erwarten.    In  der  That  ist 


R 

:     Si 

• 

Fe  :  Mg  (Ca) 

4a.         4 

IJ2 

4    :   2,6 

4b.        4    : 

4,43 

4    :   3 

4c.        4    : 

^1 

4    :   2 

2.          4    : 

4,44 

4    :   2 

3.          4    . 

4,02 

4    :   7 

Es  entsprechen  mithin 

4  b. 

4c.  und  2. 

/  3Mg  Si  0»  \ 

/  2ifg  Si  on    - 

\     Fe  Si  O"»  / 

\     Fe  Si  03  / 

4Si     —   4  42  —    Si02 

55,55 

3Si 

—     84  —    Si  0^  54,22 

Fe    —     56          Fe  0 

46,66 

Fe 

—     56         FeO    21,69 

3Mg  —     72         Mg  0 

27,79 

«Mg 

—     48         MgO     24,09 

20—4  92 

«00. 

90 

—   **4                    400. 

432 


332 


Wogegen  3.  eine  Mischung 

/  7Mg  Si  0»  \ 
\     Fe  Si  0»  f 
darstellt. 

Ein  angeblicher  Anthophyllit  von  Peftli  in  Canada  soll  nach  Homsoo  57,6 
Kieselsäure,  29,3  Magnesia,  3,55  Kalk  und  nur  2, 4  Eisenoxydul,  jedoch  3,Jt5  ttr^MT 
enthalten. 

J.  f.  pr.  Ch.  4  4,39. 


SfHcate.  399 

B.  ThoA6rd«ludtig«r.     (Gedrit.) 
Nach  Struktur  und  optischem  Verhalten  gleich  Anthophyllit.    Schmilzt  v.  d.  L. 
leicht  zu  einem  schwarzen,  schlackigen  Email. 

1.  Heas  in  den  Pyrenäen.     Pisani  (Mittel  zweier  Analysen)  :  Instit.  1861, 
190.    (Früher  Dufrenoy :  Ann.  Min.  (3)  10,582.) 

2.  Nordamerika.  Braun,  V.  G.  3,225.  Enthält  etwas  Eisenoxyd  beigemengt. 
Lechartier:  Des  Cloizeaux  Nouv.  Rech.  32. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

43,17 

46,74 

Thonerde 

16,80 

13,70 

Cisenoxydul 

18,56 

28,09 

Magnesia 

15,73 

8,76 

Kalk 

1,32 

0,77 

Wasser 

4,21 
99,79 

1,90 
99,96 

Atomverhältniss. 

R  :     Si 

AI  :     R 

Mg    : 

Fe 

1. 

1    :    1,15 

1    :    3,8 

^4 

1 

2. 

1    :    1,28 

1    :    4,5 

1 

«,8 

Beide  entfernen  sich  merklich  von  der  Natur  normaler  Silicate,  allein  ihr 
Wassergehalt  bezeugt  auch  ihren  veränderten  Zustand. 

Die  Thonerde  ist  nicht  als  normales  Silicat  vorhanden,  denn  dazu  Ist  ihre  Menge 
viel  zu  gross.    Beide  Abänderungen  könnten  eher 

/  4R  Si  03  \ 
\       AI  03  / 
gewesen  sein.    Sie  erinnern  an  die  thonerdehattigen  Hypersthene. 

£ift  als  Anthophyllit  bezeichnetes  Mineral  von  Gummington,  Massachusetts, 
welches  nach  Smith  50,91  Kieselsäure,  0,92  Thonerde,  32,6  Eisenoxydul,  10,3 
Magnesia,  0,65  Natron,  3,04  Wasser  =^  98,42  enthält,  ist  nach  Des  Cloizeaux  in 
krystallographischer  und  optischer  Beziehung  Hornblende. 

Am.  J.  Sc.  (2)  16,41. 

Kupfferit.  Ein  grünes,  nach  dem  Hornblendeprisma  spaltbares  Mineral  vom 
Hmengebirge,  Y.  G.  3,08,  hat  Hermann  untersucht.  Es  ist  r.  d.  L.  unschmelzbar 
und  reagirt  auf  Chrom. 

J.  f.  pr.  Ch.  88,195. 

Kieselsäure  57,46,  Chromoxyd  1,21,  Magnesia  30,88,  Kalk  2,94,  Eisenoxydul 
6,05,  Ntckeloxyd  0,65,  Wasser  0,81. 

Da  R  .*  Si  =  1  :  1,175,  so  ist  das  Mineral  reicher  an  Si  als  ein  normales 
Silicat. 

Ornnerlt« 

Ein  asbestartiges,  grünes  Mineral  von  den  M.  Mores,  Dept.  du  Var,  V.  G.  3,713, 
welches  Grüner  untersuchte,  i.sl  vielleicht  eine  Hornblende,  und  zwar 

normales  Eisenoxyd ulsilicat,   FeSi  0^, 

Gefunden 
Si   ±=  28  =   Si  02  45,45 
Fe  =  56         Fe  0    54,55 
30    =  48  100. 

132 


43, 

.9 

52, 

,2 

MgO 

l, 

4 

Ca  0 

0, 

5 

AI  03 

^ 

,9 

C.  rend.  24,794 


99,9 


400  Silicate. 

Cummliigtoiiit. 

Ein  rosenrothes,  körniges  Mangansilicat  von  Cummington,  Massachusetts,  ganz 
verschieden  von  dem  (S.  399)  von  Smith  untersuchten,  V.  G.  3,42,  soll  .eine 
Mangan-Hornblende  sein. 

1.  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  17,7. 

2.  Schlieper:  Am.  J.  Sc.  (2)  9,4t0. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

48,91 

51,21 

Manganoxydul 

46,74 

42,65 

Eisenoxydul 

4,34 

Kalk 

2,00 

2,93 

Magnesia 

2,35 

100.  101,43 

R  :  Si   ist   in   1.  =  1   :  1,08,    in  2.  =  1  :  1,2;    allein  der  letztere  war  mit 
9,85  p.  C.  Carbonatcn  etc.  gemengt,  die  in  Abzug  gebracht  sind,  daher  schon  in  ^ 
Zersetzung  begriiren. 

Das  normale  Mangansilicat  Mn  Si  0^  enthält 

Si     =  28  =    Si  02  45,8 
Mn   =  55         MnQ    54,2 
30      =  48  ^00. 

131 
Asbest.    Tremolit  und  Strahlstein,  auch  thonerdehaltige  Hornblenden  gehen 
in  den  Asbestzustand  über,  wiewohl  vielleicht  auch  Glieder  der  Augitreihe  die  gleiche 
Umwandlung  erfahren. 

Mancher  Asbest  (Tarentaise)  schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  mancher  (Grönland)  sehr 
schwer.  Bergholz  färbt  sich  beim  Glühen  oft  roth ,  wird  auch  durch  Chlorwasser- 
stofTsäure  zersetzt,  wobei  die  Kieselsäure  die  Faserform  beibehält. 

A.  Kalkreiche. 

1.  Zillerthal  (Schwarzenstein) .    Meitzendorfl*:   Pogg.  Ann.  52,626. 

2.  Zillerthal  (Greiner).    Seger:   In  mein.  Laborat. 

3.  Tarentaise.    Bonsdorf:   Schwgg.  J.  35,123. 

4.  Bolton,  Massachusetts.    Dicht,  V.  G.  3,007.   Petersen. 

5.  Tyrol.    Scheerer:   Pogg.  Ann.  84,321. 

6.  Zillerthal.    Sogenannter  Bergkork.    Scheerer. 

7.  Kuhnsdorf,  Sachsen.    Kymatin.    Rammeisberg. 

8.  Pitkäranta.  Pitkärantit.  Dunkelgrün,  inAugitform,  nach  der  Ab- 
stumpfung der  scharfen  Prismcukante  in  dünne  Blättchen  spaltbar, 
a.  Krankenhäuser,    b.  Richter:   Pogg.  Ann.  91,378.  93,95. 

9.  Dannemora,  Schweden.    Auf  Klüften  im  Magneteisen.    Erdmann. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

55,87 

54,83 

58,20 

58,80 

57,50 

Thonerde 

0,14 

Magnesia 

20,33 

23,97 

22,10 

22,23 

23,09 

Kalk 

17,76 

15,02 

15,55 

16,47 

13,42 

Eisenoxydul 

4,31 

5,72 

3,08 

3,05 

3,88 

Manganoxydul 

1,H 

0,48 

0,21 

Wasser 

— 

0,74*) 
100,02 

100,55 

2,36 

99,39 

• 

100,02 

100,25 

♦)  Worin  0,6  Fluor 

Silicate.  401 

6.  7.  8.  9. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

57,20 

57,98 

54,67 

61,J5 

61,20 

Thonerde 

— 

0,58 

1,34 

0,41 

«,71 

Magnesia 

22,85 

22,38 

12,52 

13,30 

8,99 

Kalk 

13,39 

12,95 

14,42 

9,17 

15,30 

Eisenoxvdul 

4,37 

6,32 

12,84 

12,71 

8,46 

Manganoxydul 

0,60 

0,83 

2,82 

Wasser 

2,43 

2,80 

2,52 

0,14 

100,24  100,21  99,19  100,19  98,62 

Diese  Substanzen  haben  im  Ganzen  die  Zusammensetzung  des  Strahlsteins, 
unter  dem  No.  8  schon  asbestartig  erscheint. 

B.  Kalkarme  und  kalkfreie. 

a.  Asbest. 

1 .  Gotthardt.    Begleiter  des  Tremolits.    Scheerer. 

2.  Australien.    In  Quarz.    KnÖvenagel :  In  mein.  Laborat. 

3.  Koruk,  Grönland.    Lappe:   Pogg.  Ann.  35,486.. 

4.  Tschussowaja,  Ural.    In  Serpentin.    Heintz:  Eb.  58,168. 

b.  Bergholz  (Bergkork j. 

5.  Staaten-Island,  Nord- Amerika.    Beck:   Dana  Min. 

6.  Sterzing,  Tyrol.    Thaulow:   Pogg.  Ann.  41,635. 

7.  Sterzing.    Hauer:   Kenngott  Min.  Not.  No.  5. 

8.  Stör  Rymmingen,  Schweden.    Erdmann:  Ann.  Min.  (4)  31,730. 

9.  Rothenzechau,  Schlesien.    Zwei  Abänderungen.    In  mein.  Laborat. 

10.  Perm.  Paligorskit.  Weissfaserig,  V.  G.  2,217.  V.  d.  L.  unschmelz- 
bar, von  Säuren  unangreifbar.  Ssaftschenkow :  Verh.  Petersb.  Min. 
Ges.   1862,  102. 

a. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

61,51 

55,19 

58,48 

58,72 

Thonerde 

0,83 

1,40 

0,19 

Eisenoxydul 

0,12 

1,70 

10,10 

8,10 

Magnesia 

30,93 

31,58 

31,38 

30,90 

Kalk 

3,70 

— 

0,04 

— 

Wasser 

2,84 
99,93 

10,62 

100,49 

1 

1,58 

100. 

99,49 

5. 

b. 

6. 

7. 
a. 

b. 

Kieselsäure 

55,20 

55,54 

44,31 

47,96 

Thonerde 

0,04 

— 

Eisenoxyd 

— 

19,50 

17,74 

16,05 

Eisenoxydul 

11,82 

3,73 

1,87 

Magnesia 

30,73 

15,07*) 

11,17**) 

12,37 

Wasser 

2/25 

10,31 

21,57 

21,64 

100. 

100,46 

98,52 

99,89 

Wasser,  bei 

100"  entweichend 

9,20 

8,13 

*)  Worin  0,11  Cu  0.         ♦*)  Desgl.  2,27. 
g  Rammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  2ft 


402  Silicate. 

8.  9.  .    10. 


a. 

b. 

Kiesels'äurc 

53,75 

53,48 

59,49 

52,18 

Thonerde 

3,47 

2,35 

2,41 

18,32 

Eisenoxyd 

H,91 

1,96 

6,58 

Eisenoxydul 

4,97*) 

Magnesia 

H,15 

27,18**) 

26,98**) 

8,78***; 

Wasser 

<4,59 

14.36 

4.36 

20,50 

108,84 

99,33 

100,32 

99,78 

Wasser,  bei 

100°  entweichend 

8,46 

Die  eisenhaltigen  Asbeste  (3.  und  4.)  erinnern  an  Anthophyllit  (insbesondere 
No.  31.    No.  2,  worin  R  :  Si  :  aq  =  1  :  1,13  :  0,74,  entspricht 

4Mg  Si  0^  +  3  aq. 

Das  Bergholz  etc.  wechselt  sehr  in  der  Zusammensetzung.  Nach  Kenngott  ist 
es  ursprünglich  grün  und  vielleicht  ein  umgewandelter  Chrysotil . 

Einer  stöchiometrischen  Berechnung  lassen  sich  die  Analysen  aller  dieser  Sub- 
stanzen nicht  wohl  unterwerfen. 


Anhang. 

Cacholong  (Nephrit  z.  Th.i. 

Als  Nephrit  ist  eine  grosse  Zahl  grüner,  dichter  Massen  untersucht  worden, 
die  zum  Theil  in  gewissen  Gegenden  (Asien ,  Neuseeland)  zu  Schmuakgegenständen 
noch  heute  verarbeitet  werden,  theils  diesen  Zweck  schon  in  sehr  frühen  Zeiten 
hatten  und  in  Pfahlbauten  etc.  sich  finden. 

Chemisch  zerfallen  sie  in  zwei  verschiedene  MineraHen.  Die  einen  sind  frei 
von  Thonerde  und  Natron.  A.  Nordenskiöld  hat  gefunden,  dass  der  Name 
Cacholong  von  Wallerius  einem  aus  Innerasien  stammenden  Exemplar  dieser  Art 
gegeben  ist,  daher  er  auch  hier  gewählt  wurde.  Das  zweite  Mineral,  welches  sich 
unter  «Nephrit«  verbirgt,  enthält  wesentlich  Thonerde  und  Natron.  Wir  werden  es 
als  Jadeit  an  einem  anderen  Orte  (Anhang  zum  Labrador)  aufführen. 

Die  Masse  des  Cacholong  ist  dicht  (nach  Des  Cloizeaux  ist  der  Nephrit  amorph : 
nach  A.  Nordenskiöld  ist  der  Cacholong  doppeltbrechend).  Chemisch  stimmt  er  mit 
Tremolit  oder  Strahlstcin  überein,  d.  h.  er  besteht  mehr  oder  weniger  genau  aas 
normalen  Silicaten  von  Magnesia,  Kalk  und  Eisenoxydul. 

V.  d.  L.  schmilzt  mancher  ziemlich  leicht  zu  einem  klaren  blasigen  Glase 
{Nordenskiöld;,  mancher  ist  kaum  schmelzbar.    Von  Säuren  wird  er  nicht  zersetzt. 

1.  Orient.    V.  G.  2,97.    Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  16,469. 

2.  Desgl.   Scheerer:   Pogg.  Ann.  84,379. 

3.  Desgl.   A.  Nordenskiöld:  Öfvors.  1874.  No.  5. 

4.  Meilen,  Schweiz.    V.  d.  L.  kaum  schmelzbar,  V.  G.  2,98.    Fellenberg: 
Mitth.  Bern,  naturf.  Ges.  1865.     Jahrb.  Min.  1865.  1870. 

5.  Turkestan.    V.  G.  2,97.   Derselbe. 

6.  Neuseeland.    V.  G.  3.015.    Damour. 


♦)  Mn  0.        ♦♦)  Worin  0,88  re«sp.  0,64  Ca  0.        ♦*♦/  Desgl.  0.69. 


Silicate.  403 


\. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

58,24 

57,38 

58,18 

56,90 

58,00 

51,70 

Thonerde 

0,68 

1,29 

m 

1,30 

0,95**) 

Eisenoxydul 

^U 

1,35 

— 

7,73 

2,07 

7,62 

Magnesia 

27,14 

25,88 

24,42 

20,37 

24,18 

23,50 

Kalk 

H,94 

12,20 

13,12 

12,94 

13,24 

13,09 

Wasser 

2,55 

2,78*) 

2,80 

1,28 

2,42 

98,46        100,04  99,84        100,74        100,07  99,28 

Es  sind  noch  sehr  viele  Abänderungen  mit  gleichen  Resultaten,  besonders  von 
Damour  und  Fellenberg  untersucht  worden. 

S.  ferner  Hochstetter :  Analyse  neuseeländischer  Exemplare.  Wien.  Ak.  Ber.  49. 
Das  V.  G.  des  Cacholong  ist  2,96 — 3,02  (das  des  Jadeits  3,3 — 3,4). 

Atomverhältniss. 

Fe 


R: 

Si                     Ca:    Mg 

2. 

1,08                    1  :  3 

3. 

1,15                    1  :  2,6 

4. 

:    1,12                    2  :  5 

5. 

1,12                    1  :  2,6 

6. 

0,93                    2  :  6 

Im  Allgemeinen  also 

/  3Mg  Si  03  \ 
\    Ca  Si  03  / 

IL  Mischungen  normaler  Silicate  R  Si  03  mit  solchen  von  ^e 

(und  von  Na). 

Die  chemische  Constitution  der  Glieder  dieser  Abtheilung  hat  sich  aus  meinen 
Untersuchungen  derselben  ergeben. 
Pogg.  Ann.  103,273.  435. 

A.  Angitreihe. 
Babingtonit. 

Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  zu  einer  schwarzen  magnetischen  Kugel  und  reagirt  auf 
Eisen  und  Mangan. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

1.  Arendal.    V.  G.  3,366.    Rammeisberg:  A.  a.  0.  (früher  Arppe :   Berz, 
Jahresb.  22,205.    Thomson:   Eb.  26,353). 

2.  Homseelbach,  Nassau.    Jehn:   Pogg.  Ann.  144,594. 

3.  Devonshire.    V.  G.  3,43.    Forbes:   Phil.  Mag.  (4)  37,328. 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

51,22 

50,44 

49,12 

Eisenoxyd 

11,00 

17,01 

11,38***) 

Eisenoxydul 

10,26 

7,49 

12,87 

Manganoxydul 

7,91 

3,22 

1,25 

Kalk 

19,32 

19,90 

20,87 

Magnesia 

0,77 

1,45 

3,67 

Glühverlust 

0,44 

0,43 

0,73 

100,92  99,94  99,89 


*)  Worin  2,18  C  0*.         *•)  Worin  0.3  Gr  0».         •♦*)  Worin  <  ,6  AI  O«. 

26  • 


404  Silicate. 


Atomverh'ältniss. 

R  :  Si*) 

¥e  :  R 

Fe  (Mn)  :  Ca    Mg) 

1. 

\  :  .1,03 

\  :  9 

\  :   «,5 

2. 

1  :   «,0 

t  :  8 

\  :  2,8 

3. 

1  :  0,92 

t  :  8,6 

<  :  2,34 

(Mg  :  2  (Fe,  Mn)  :  4Ca) . 
Nach  meiner  Analyse  ist  der  Babingtonit  von  Arendal 

I  9R  Si  03  \ 
)    FeSi^O«/ 
Ist  Mn  :  Fe  :  Ca  =  3  :  4  :  H  ,    so  berechnet  sich  die  specielle  Formel  (I.J, 
oder,   wenn  Fe  :  R  =  I  :  8,5  ,  Mn  :  Fe  :  Ca  ='3  :  4  :  iO  genommen  wird  (11.), 
folgendermassen  : 

Ca    Si  On  I  f  <  OCa  Si  0*» 

4Fe   Si  03  [  I  )     4Fe  Si  Q^ 

3Mn  Si  03  U  ]     3Mn  Si  03 


) 


2Fe  Si3  0-'     j  I     2Fe  Si3  0'» 

I.  11. 

24Si    =     672  =  Si  02  50,06  23Si  =     644  =  Si  0^50,00 

2Fe  =     224  Fe03H,f2  2Fe  =     224  Fe03H,68 

4Fe  =     224  Fe  0    10,01  4Fe  =     224  Fe  0    «0,43 

3Mn  =      165  Mn  0      7,40  3Mn  =      165  Mn  0      7,72 

HCa   =     440  Ca  0    21,41  1 0Ca  =     400  Ca  0    20,27 

7*0     =    1152                -J^^  690  =    1104                   ^OO. 

2877  2761 

Die  Gesamnitmenge  des  Eisens  als  Oxyd  ist  nach  I.  =  22,24  p.  C,  nach  11.  = 
23,18  p.  C.  —  Gefunden  wurden  22,4  p.  C.  ,  welche  zu  Gunsten  der  Formel  I. 
sprechen  würden. 

Der  Babingtonit  No.  2  ist,  Fe  :  R  =  1  :  6  angenommen, 

(  9Ca  Si  03  \ 
/  6R  Si  03  \  _  )  2Fe  Si  03  ( 
\    FeSi30«/  ~  '      MnSi  0^  ( 

I  2Fe  Si3  0«  j 
18Si     =  504  =    Si  0^  50,97 
2Fe    =  224         Fe  03  15,10 
2Fe    =    112  Fe  0      6,80 

Mn  =     55  MnO      3,35 

9Ca    =360  Ca  0    23,78**) 

540     =  864_  100. 

2 1  19 
In  Forbes  Analyse  fehlt  es  an  Kieselsäure. 
Im  Uebrigen  ist  Mg  :  2 Fe  Mn)  :  4Ca. 

Akmit« 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einer  schwarzen  magnetischen  Perle. 

Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 

Der  Akmit  von  Rundemyr,  Kirchspiel  Eger  in  Norwegen,  wurde  von  seinem 
Entdecker  Ström,  dann  auch  von  Berzelius  analysirt,  doch  habe  ich  zuerst  die  Oxyde 
des  Eisens  und  dadurch  seine  Zusammensetzung. festgestellt. 

*  Wobei  unter  R  auch  ¥e  «=  8R  vorstanden  ist.      *^J  Gefunden  11,93,  wenn  Mg»  Ca. 


Silicate.  405 

Berzelius  (Ström):  Jahresb.  2,94.  Schwgg.  J.  37,207.  —  Rammelsberg : 
Pogg.  Ann.  103,300.  —  S.  auch  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  \i,iit,  —  Lehunt:  Thom- 
son Outl.  1,480. 

Nach  meinen  Versuchen  ist  das  Y.  G.  =  3,53  und  die  Zusammensetzung: 

Atome 


Titans'äure            4,41   = 

=  Ti      0,66 

0,014 

Kieselsäure        51,66          Si    28,11 

0,861 

Eisenoxyd         28,28         Fe  19,80 

Eisenoxydul         5,23          Fe     4,07 

0,073 

Manganoxydul     0,69         Mn    0,54 

6,010 

Natron               12,46          Na     9,26 

0,403 

Kali                       0,43          K       0,36 

0,009 

Glühverlust         0,39 

100,25 

Ps  ist  hiernach 

Na  :  Fe  —  5  :  1  —  Fe  :  Fe  — 

1  :  2,1 

und  wenn  2Na        R,  Fe  —  3R  gesetzt  wird. 

R  :  Si—  1  :  1,07. 

Demnach  ist  der  Akmit 

• 

5Na2Si  03  1 

< 

2Fe   Si  03  \ 
4Fe  Si»0»J 

19Si    — 

532—    Si02  51 

,03 

0,412 


4Fe  =  448         Fe  0»  28,64 
2Fe   =  112  Fe  0      6,45 

lONa  =  230         Na^O    13,88*) 
570     =  812  100. 

2234 
Die  einfachere  Annahme ,    dass  die  Silicate  in  dem  Verhältniss  von  2:1:2 
stehen,  würde  56,48  p.  C.  Kieselsäure  verlangen,  während,  Ti  =  Si  gesetzt,  nur 
52,5  p.  C.  gefunden  sind.    Allerdings  giebt  BerzeUus55,25p.  C.  an,  doch  zeigt  seine 
Analyse  zugleich  1 , 3  p.  C.  Verlust. 

Kobell  hat  3, 25  p.  C.  Titansäure  gefunden ;  da  ich  jedoch  bei  Schlämmversuchen 
mit  Akmitpulver  im  leichtesten  und  schwersten  Theil  gleichviel  (1,1 — 1,2  p.  C.)  er- 
hielt, so  erscheint  jene  Angabe  und  eine  Beimischung  von  Titaneisen  sehr  zweifelhaft. 

Aegirin. 

Schmüzt  V.  d.  L.  leicht  unter  Gelbfärbung  der  Flamme. 

Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 

Aegirin  nannte  Breithaupt  einen  Augit  von  Brevig  in  Norwegen  von  dunkel- 
grünem Pulver.    Dieser,  dessen  V.  G.  =  3,678,  ist  es,  den  ich  analysirt  habe  (1.). 

A.  a.  0.  302. 

Spätere  Analysen  eines  ebenfalls  als  Aegirin  bezeichneten  Augits  von  Brevig 
lieferten 

2.  Pisani:   C.  rend.  56,846. 

3.  Rübe:  Pogg.  Ann.  122,118  (hier  eine  übereinstimmende  von  Gutzkow) . 
Eine  Analyse  von  Plantamour  bezieht  sich  auf  mit  Titaneisen  gemengtes  Material. 
Bibl.  univ.  1841. 


♦)  Gefanden  12,74,  da  0,43  K20  =  0,28  Na20. 


406 


Silicate. 


1. 

2. 

3. 

Titansäure 

1,06 

Kieselsäure 

50,25 

52,11 

50,03 

Thonerde 

1,22 

2,47 

0,55 

Eisenoxyd 

22,07 

22,80 

28,68 

Eisenoxydul 

8,80 

8,40 

1,98 

Manganoxydul       1,40 

1,52 

Kalk 

5,47 

2,60 

^42 

Magnesia 

1,28 

0,41 

1,33 

Natron 

9,29 

12,10 

12,20 

Kali 

0,94 

— 

Glühverlust 

0,30 
101,19 

1,05 

100,72 

99,82 

Atom  Verhältnisse. 

Na  : 

R               R 

R 

R  :  Si  [2Na 

—  R,  R  —  3R) 

\. 

«,2 

:  1               \ 

:  1,8 

^ 

05  :  1 

2. 

1,68 

;  t              \ 

:  1,0 

1 

:   1,06 

3. 

2,7     : 

<               <,7 

:  1 

1 

:  1,05 

Meine  Analyse  (1.)  führt,  wenn  man  die  einfachen  Proportionen  1  :  1  und  1 
setzt,  zu  der  Formel 

Na^Si  03 
2R    Si  03 
¥e  Si3  0»  , 

1, 


1    —Ca, 

Mg, 

und  Ca  :  Mg  =  3 

6Si   — 

168 

—    Si  02  51,00 

Fe  — 

112 

Fe  0*22,66 

Fe  — 

56 

FeO    10,20 

|Ca  — 
|Mg- 

30 

Ca  0      5,93 

6 

MgO      1,41 

2Na  — 

46 

Na^O      8,80 

180    — 

288 

100. 

706 

Indessen  bleibt  der  Alkaligehalt  unter  dem  gefundenen  und  es  ist  daher ,  wem 
Na  :  R  =  6  :  5,  die  Mischung 

6Na2Si  03 

10R    Si  0» 

5Fe  Si^O» 

Si  02  50,93 
Fe  03  21,90 
FeO  9,86 
Ca  0      5,75 


6,2Si    = 

Fe  = 

Fe   = 

0,75Ca   = 

0,25Mg  = 

2,4Na  = 

18,60     = 


173,6  = 
112 

56 

30 


6 
55,2 
297,6 

730,4 


MgO 
Na^O 


1,37 
10,19 


100. 


Pisani^s  Analyse  zeigt  die  von  mir  gefundenen  Mengen  beider  Eisenoxyde,  dool 
weniger  Kalk  und  Magnesia ,  dafür  etwas  mehr  Natron.    Sie  führt  zu  dem  Ausdnic 


Silicate.  407 


Na^Si  03 

d.  h.  fast    ^  R     Si  03 

R     Si^O« 


SNa^Si  03) 
6R     Si  03 
6R    Si3  0« 

doch  müsste  im  letzten  Fall  Na  :  R  ==  2  :  4  angenommen  werden. 

R  ist  =  AI  :  6Fe. 
Ganz  anders  und  durchaus  nicht  einfach  sind  die  Verhältnisse  in  Ruhe's  Ana- 
lyse (3.) ,  in  welcher  die  Eisenoxydbestimmung  einiges  Bedenken  erregt,  um  so  mehr, 
als  der  Eisengehalt  gleich  dem  der  beiden  anderen  Analysen  ist. 

B.  Hornblendereihe. 
ArfTedsonlt. 

Schmilzt  äusserst  leicht,  kocht  v.  d.  L.  und  wirft  Blasen  und  bildet  eine  schwarze, 
magnetische  Kugel. 

Der  den  Eudialyt  begleitende  Arfvedsonit  aus  Grönland  (V.  G.  3,589  R.j  wurde 
von  Robell  untersucht.  Nachdem  ich  dann  die  Zusammensetzung  des  Minerals  er- 
mittelt, gab  Jener  gleichfalls  eine  Bestimmung  der  Oxyde  des  Eisens ,  während  auch 
A.  Mitscherlich  eine  solche  vornahm. 

1.  Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  103,306. 

2.  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  U,3.  91, H 4. 


• 

\. 

2. 

Chlor 

— 

0,24 

Rieselsäure 

54,22 

49,27 

Thonerde 

Spur 

a. 

2,00 

Eisenoxyd 

23,75 

25,37*) 

14,58 

Eisenoxydul 

7,80 

5,93 

23,00 

Manganoxydul 

<,12 

0,62 

Kalk 

2,08 

1,50 

Magnesia 

0,90 

0,42 

Natron 

10,58 

8,00 

Kali 

0,68 

Glühverlust 

0,16 
98,29 

» 

•     98,04 

99,63 

Atomverhältniss. 

Na  . 

R 

R 

:  R 

R  :  Si  *♦) 

1.        1,9 

:   \ 

1 

:   «,2 

1  :  1,0 

«a.      2,3 

:   1 

1 

:   1 

2.        \ 

:  «,4 

1 

:  3,3 

1  :   1,0 

Aus  meiner  Analyse   folgt. 

auch  wenn  die  besseren  Werthe  von  a.  benutzt 

werden,  dass  der  untersuchte  Arfvedsonit  die  einfache  Mischung 

Na2Si 

03  1 

.     R  Si  03  }► 

Fe  Si-^ 

0«  1 

ist. 

Es  ist  ferner  Ca  (Mgj 

:  Fe  (] 

Mn)  =  1  : 

2. 

>)  Mitscherlich.        **}  iNa  »  R,  li.  »r  sR. 


408  Silicate. 


r»Si    —  140       — 

=    Si  0^  50,96 

Fe  —  H  2 

FeO»  27,18 

|Fe   —     37,33 

Fe  0      8,16 

iCa  —     13,33 

CaO      3,n 

2Na  —     46 

Na^O    10,53 

50     —  240 

400. 

588,66 
Ganz  anders  zusammengesetzt  erweist  sich  der  von  Kobell  untersuchte  eisen- 
reichere  Arfvedsonit.     Nimmt  man  die  Proportionen  i  :  1,5  und  4  :  3  an,  so  ist 
das  Ganze 


und  Fe  :  Ca  =  9  :  t 


Na2  Si  05^ 

4 

3R  Si  03 

» 

Fe  Si»  0« 

7Si 

196     = 

:    Si02  49,24 

Fe 



112 

FeO»  18,75 

2,7Fe 

151,2 

Fe  0    22,78 

0,3Ca 



12 

CaO       1,96 

2  Na 

46 

Na^O      7,27 

210 

: 

336 

100. 

853,2 

Krokydoiith.  Schmilzt  v.  d.  L.  zu  einer  braunen  Masse,  nach  Stromeyer  zu 
einem  schwarzen  Glase.    Einzelne  Fasern  schmelzen  schon  in  einer  Flamme. 

1.  Oranjefluss,  Südafrika.     Stromeyer:  Pogg.  Ann.  23,153.     :Schon  von 
Klaproth  analysirt.j 

2.  Wakembach,  Vogesen.     Eine  ähnliche  Substanz  im  Giimmerporph^T. 
Delesse:  Ann.  Min.  (7)  10,317. 

Kieselsäure 

Eisenoxydul 

Mangan oxydul 

Magnesia 

Kalk 

Natron 

Chlor 

Phosphorsäure 

Wasser 

"99,78  99,66 

Ob  er  Eisen oxyd  enthält,  ist  nicht  bekannt. 
Das  Mineral  ist  vielleicht  der  Asbestzustand  des  Arfvedsonits. 

III.     Mischungen  normaler  Silicate,   R  Si  0^  mit  Thonerde  (Eisenoxyd). 

A.    Aügitreihe. 
Thonerde-Aügit. 

Die  theils  hellgrünen  oder  braunen,  meist  aber  schwarzen  Augite,  in  Siteren 
und  jüngeren  Gesteinen  fast  immer  eingewachsen  vorkommend,  sind  durch  einen 
grösseren  Gehalt  an  Thonerde  ausgezeichnet.  Obwohl  schon  Vauquelin  und  Kbp- 
roth  Analysen  derselben  geliefert  haben,  und  sie  auch  in  neuerer  Zeit  zahlreich 


1. 

2. 

51,22 

53,02 

34.08 

25,62 

0,10 

0,50 

2.48 

10,14 

0,03 

1,10 

7,07 

6,08 

— 

0,51 

0,17 

4,80 

2,52 

Silicate.  409 

untersucht  sind,  fehlt  doch  den  meisten  Analysen  die  Bestimmung  des  Eisenoxyds, 
welches  in  ihnen,  wie  ich  gezeigt  habe,  neben  Oxydul  vorkommt. 

Der  Thonerde-Augit  schmilzt  v.  d.  L.,  meist  zu  einer  schwarzen  Masse. 

Wird  von  Säuren  nicht  zersetzt,  selbst  durch  Schwefelsäure  bei  250°  nur  sehr 
schwierig. 

4a.  Monzoni,  Fassathal.  Fassait.  In  der  Form  von  Monticellit,  V.  G.  2,96. 

V.  Rath:  Ber.  Berl.  Ak.  1874  Novbr. 
Ib.   Zillerthal.    Fassait.    Barthe:  Dana  Min.  5.  Ed. 

1.  Fichtelgebirge.  Omphacit  aus  Eklogit.  Nach  Structur  und  optischem 
Verhalten  gleich  Augit,  V.  G.  3,27.  Mittel  dreier  Analysen.  Fikentscher : 
Breithaupt  Min.  Studien  1866. 

2.  Weissenstein  bei  Stammbach.    Omphacit.   V.  G.  3,30.    Derselbe. 

3.  Temuas,  Vogesen.  Hellgrün,  V.  G.  3,135.  Deiesse:  J.  f.  pr.  Ch. 
45,222. 

4.  Fassathal,  Zigolonberg.  Grünschwiirz.  Kudernatsch:  Pogg.  Ann.  37,577. 

5.  Traversella.  Pyrgom.  Dunkelgrün.  Richter:  Ber.  sächs,  Ges.  d.  Wiss. 
1858. 

6.  Radauthal  (Eitersberg),  Harz.  Im  Gabbro,  V.  G.  3,31.  Streng:  Jahrb. 
Min.  1862. 

Aehnlich  sind  zwei  Abänderungen  von  der  Baste  zusammengesetzt,  die  Streng 
gleichzeitig  untersuchte. 

6a.  Pargas.  Krystallisirt,  schwarzbraun,  V.  G.  3,408.  N.  Nordenskiöld : 
Schwgg.  J.  31,433. 


1a. 

Ib. 

1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

47,69 

48,47 

52,56 

52,16 

49,00 

50,12 

Thonerde 

7,01 

8,22 

9,33 

8,71 

5,08 

4,20 

Eisenoxydul 

3,62 

4,30 

4,74 

11,63 

7,19 

11,60 

Kalk 

24,57 

21,96 

17,86 

14,16 

18,78 

20,05 

Magnesia 

16,10 

15,59 

13,40 

10,77 

15,95 

13,70 

Natron 

1,35 

0,87 

Kali 

0,20 

0,14 

Glühverlust 

1,05 
99,94 

0,73 
99,27 

0,45 
99,89 

- 

0,50 
98,94 

2,26 
98,26 

99,67 

5 

• 

6 

• 

6a. 

Kieselsäure 

51, 

79 

51, 

.26 

5r 

,80 

Thonerde 

4, 

03 

3, 

62 

6, 

,56 

Eisenoxyd 

— 

— 

«, 

,03 

- 

— 

Eisenoxydu 

1          7, 

57 

9, 

11 

6, 

.92 

Kalk 

«8, 

98 

19, 

18 

19, 

.07 

Magnesia 

»7, 

40 

16, 

69 

12, 

,01 

Wasser 

- 

— 

0, 

34 

1, 

02 

99,77  101,23  97,38 

7.  Rhön.   Grünschwarz,  V.  G.  3,347.   Kudernatsch:  s.  oben.    (Alte  Ana- 
lysen von  Klaproth.) 

7a.   Vogelsberg,  Hessen.    Reyer:  Tschermak  min.  Mitth.  1872, 

8.  Westerwald,    Härtlingen.     Mit  Hornblende   im  Basalt,  V.  G.   3,38. 
Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  103,435. 

9.  Schima,  Böhmen.  V.  G.  3,361.    Rammeisberg. 


410  Silicate. 

\0.  Böhmen.    Tietz:  In  mein.  Labor. 

H.  Eifel,  Gillenfelder  Maar.  Y.  G.  3,356.    Kudernatscb. 

12.  Laacher  See.    Lose  Krystalle,  V.  G.  3,348.    Rammeisberg. 

13.  Daselbst.    Aus  dem  See.    Aussen  matt.    G.  Bischof:  Geologie  S,509. 
1420. 

14.  Sasbach,  Kaiserstuhl.    Braun.    Tobler:  Ann.  Ch.  Pharm.  91,230. 
t4a.   Montarville,  Canada.    Aus  Dolerit.    Hunt:  Am.  J.  Sc.  (2)  38,176. 


7. 

7a. 

8. 

9. 

10. 

Kieselsäure 

50,42 

50,12 

47,52 

51,12 

49,24 

Thonerde 

6,58 

6,25 

8,13 

3,38 

6,33 

Eisenoxyd 

4,95 

5,83 

0,95 

3,73 

Eisenoxydul 

7,40 

3,46 

7,77 

5,45 

4,03 

Manganoxydul 

0,40 

2,63 

0,97 

Kalk 

18,78 

21,43 

18,25 

23,54 

22,51 

Magnesia 

16,32 

14,41 

12,76 

12,82 

11,56 

Natron 

— 

Kali 

— 

— 

Wasser 

— 

— 

— 

99,50 

100,62 

100,66 

99,89 

98,87 

1  1. 

12. 

13. 

14. 

14a. 

Kieselsäure 

49,79 

50,03 

50,83 

44,40 

49,40 

Thonerde 

6,67 

3,72 

2,16 

7,83 

6,70 

Eisenoxyd 

2,36 

— 

— 

Eisenoxydul 

8,02 

6,65 

13,50 

11,81 

7,83 

Manganoxydul 

0,15 

7,56 

0,11 

Kalk 

22,54 

22,85 

21,73 

22,60 

21,88 

Magnesia 

12,12 

13,48 

3,42 

10,15 

13,06 

Natron 

0,38 

2,13 

0,74 

Kali 

- 

0,98 

0,65 

Wasser 

1,03 

— 

99,14    99,24    100,56    100,72    99,61 

15.  Vesuv.    Grün,  krystallisirt.    Kudernatscb. 

16.  Vesuv.  Aus  der  Lava  von  1631.  Wedding:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges. 
10,375. 

17.  Vesuv.  Aus  der  Lava  von  1857.  Schwarze  Krystalle,  gründurch- 
sichtig.    Rg. 

18.  Vesuv.  In  der  Lava  von  1822  als  Sublimat,  grün,  V.  G.  3,252. 
V.  Rath:  Pogg.  Ann.  Ergänzungsbd.  6,232.  (Aeltere  Analysen  von 
Klaproth  und  von  Dufrenoy.) 

19.  Aetna.    Krystallisirt,  schwarzgrün,  V.  G.  3,359.    Kudernatscb. 

20.  Aetna,  Fiumara  von  Mascali.  V.  G.  3,228.  Sartorius  v.  Walters- 
hausen: Die  N-ulk.  Gesteine  Islands. 

21.  Aetna,  Monti  rossi  bei  Nicolosi.  V.  G.  3,376.  Rammeisberg.  .Auch 
von  Sartorius  untersucht.) 

22.  Selfjall,  Island.    Schwarzgrün.    Sartorius. 

23.  Tenerife.    Schwarz.    Deville:  Zeitschr.  gI.  geol.  Ges.  5,678. 

24.  Azoren,  Pico.  Schwarze  Krystalle,  V.  G.  3,174.  Hochstetter:  J.  f. 
pr.  Ch.  27,375. 


Silicate. 


411 


15. 

16. 

17.. 

18. 

19.     , 

Kieselsäure 

50,90 

48,86 

49,61 

48,4 

50,55 

Thonerde 

5,37 

8,63 

4,42 

5,6 

4,85 

Eisenoxyd 

2,73 

Eisenoxydul 

6,25 

4,55 

9,08 

9,5 

7,96 

Kalk 

22,96 

20,62 

22,83 

22,9 

22,29 

Maguesia 

14,43 

14,00 

14,22 

13,7 

.  13,01 

Wasser 

99,91 

99,39 

100,16 

100,1 

98,66 

20. 

21. 

22. 

23. 

24. 

Kieselsäure 

49,69 

47,38 

49,87 

48,05 

50,40 

Thonerde 

5,22 

5,52 

6,05 

4,18 

2,99 

Eisenoxyd 

3,85 

Eisenoxydul 

10,75 

7,99 

5,92 

23,41 

22,00 

Kalk 

18.44 

19,10 

22,00 

14,96 

21,10 

Magnesia 

14,73 

15,26 

16,16 

9,40 

2,40 

Wasser 

0,51 

0,43 

0,30 

99,34 


99,53         100. 


100. 


99,19 


R      . 

Si 

6. 

,04    : 

1 

7a. 

1,05 

8. 

1,04 

9. 

:    1 

10. 

:    1,08 

12. 

1 

16. 

:    1,04 

21. 

:    1,06 

Ca 

:     Mg 

:  F 

2,7      : 

3,3      : 

8 

.    8 

2,9 

:    2,8      . 

3,75   : 

2,86   : 

5,74   . 

4,1      : 

4,3      . 

3,8      : 

5,8 

:    5,5 

3,1 

:    3,4 

Von  allen  diesen  Analysen  sind  nur  ♦diejenigen  einer  Berechnung  fähig,  bei 
welchen  die  Eisen oxydbestimmung  vorliegt. 

Atomverhällniss. 
R  :      R 
19,8 
9 

5,7 
20,5 

8 
14,6 
7,1 
10 

Die Thonerde-Augile  sind  mithin  normale  Silicate,  RSiO^,  nebst  einer  ge- 
wissen Menge  Thonerde  und  Eisenoxyd  in  isomorpher  Mischung, 

/  n  R  Si  On 
\      R03      / 
Nachdem  ältere  Vorstellungen  über  die  Stellung  der  Thonerde  in  den  Augiten 
und  Hornblenden  sich  in  Folge  genauerer  Analysen  als  unhaltbar  erwiesen,  habe  ich 
die  Aufnahme  der  Sesquioxyde  als  accessorischer  Bestandtheile  vorgeschlagen ,  welche 
durch  ihre  chemische  Aequivalenz  mit  R  Si  0^  zu  einer  isomorphen  Anlagerung  be- 
fähigt sein  mögen.     So  würden  diese  Mineralien  in  Analogie  mit  den  Titaneisen  (und 
dem  Braunitj  treten,  obwohl  hier  die  thatsächliche  Isomorphie  von  R  Si  0^  und  R  0^ 
nicht  nachgewiesen  ist,  wie  dort  die  von  R  Ti  0*^  und  Fe  0^.     Schon  beim  Broncit 
und  Hypersthen  und  überhaupt  in  der  ersten  Abtheilung  der  Augitgruppe  findet  sich 
dieses  Eintreten  der  Sesquioxyde,  wie  wir  gesehen  haben. 
Rammeisberg:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  19,496. 
Wie  aus  der  zweiten  Columne  oben  folgt,  ist  n  =  20 — 6. 
Eine  andere  Ansicht  hat  Tschermak  ausgesprochen.    Er  denkt  sich  jeden  Thon- 
erde-Augit  (natürlich  auch  die  Hornblenden)  als  eine  Mischung 

|3 

0« 


412  Silicate. 

wobei  R  =  Mg,  Fe,  Mn  ist.  Er  geht  n'ämlich  von  der  Annahme  aus,  dass  in  den 
(honerdefreien  kalkhaltigen  Augiten  (Diopsid  etc.)  stets  Ca  :  (Mg,  Fe)  =  1:1  sei, 
bei  den  thonerdehaltigen  Ca  <^  Mg,  Fe  sei.  Beides  ist  entschieden  unrichlig,  denn 
wir  haben  gesehen,  dass  Ca  :  Mg  bei  Diopsiden  ==  t  :  ^,5  —  \  :  ^,66  —  I  :  t  — 
t,i  :  1,  also  durchaus  nicht  immer  =1:1  ist,  und  jetzt  sehen  wir,  dass  es  auch 
Thonerde-Augite  giebt  (9.  \0.  \%.  16.),  in  welchen  Ca  :  Mg,  Fe  =  <  :  1  ist. 

Wir  vermögen  daher  Tschermak's  Ansicht  in  dieser  Form  nicht  beizupflichten ; 
und  wenn  die  Formel  allgemein 


/  n  R  Si  03  \ 
\  R  R  Si  0«  / 


geschrieben  wird,  so  wird  immer  das  zweite  Glied  hypothetisch  sein,  und  wir 
müssten  zur  Erklärung  einer  Thatsache  eine  hypothetische  Verbindung  (ein  Viertel- 
silicat]  einführen. 

Tschermak:  Min.  Mitthlgen.  1871,  Heft  1. 

In  den  berechneten  Abänderungen  ist  R  Si  0^  i 

in  6.  8.  i\.  in  9.  10.   12.  16. 

3  /  ^^  ^*  ^^  l  (  Ca  Si  0^  \ 

^  ?f  i;  S;  ^  \  (Mg.  Fe)  Si  03  } 

Es  ist  zu  wünschen,  dass  die  Eisenoxydbestimmung  in  den  übrigen  Augiten 
nachgeholt  werde.  Erst  dann  wird  sich  auch  bei  ihnen  das  Verhältniss  der  R  fest- 
stellen lassen. 

Zersetzter  Augit.  Die  Zersetzung  der  Substanz  durch  den  Einfluss  der 
Wasser-  oder  vulkanischer  Dämpfe  führt  zu  sehr  verschiedenen  Producten. 

Grünerde.  Die  kleinen,  grünen  Krystalle  im  Melaphyr  von  Ilfeld  am  Harz, 
welche  nach  G.  Rose  die  Form  des  Augits  haben,  ein  V.  G.  =  2,5  besitzen,  v.  d.  L. 
weiss  werden,  jedoch  kaum  schmelzen,  enthalten  nach  Streng:  39,14  Kieselsäure, 
8,61  Thonerde,  5,9  Eisenoxydul,  1,21  Manganoxydul,  27,33  Magnesia,  3,62  Kalk, 
0,69  Natron,  0,47  Kali,  0,28  Kupferoxyd  und  12,45  Wasser. 

Streng:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  11,78.  282. 

Sie  ergeben:  R  :  Si  ==  1,3  :  1  —  AI  :  R  =  1  :  10,6  —  R  :  aq=  1,8  :  1. 

Eine  serpentinähnliche,  jedoch  ungleichartige  Augitpseudomorphose  von  Monzoni, 
Fassathal,  gab  HIasiwetz  33,42  Kieselsäure,  8,4  Thonerde,  5  Eisenoxyd,  24,12 
Magnesia,  12,12  Kalk,  12,64  Wasser. 

Kenngott  Uebersicht  1858,  146. 

Die  Grünerde  erscheint  bisweilen  in  der  Form  von  Augit krystallen.  Die  von 
Verona  wird  nach  Delesse  von  Chlorwasserstoffsäure  allmälig  vollkommen  zersetzt. 
Die  aus  dem  Fassathal  enthält  nach  meinen  Versuchen  kohlensauren  Kalk,  welchen 
Säuren  nebst  Eisenoxyd  etc.  ausziehen,  während  ein  dunkler  Rückstand  bleibt. 

Aeltere  Analysen  :  • 

Klaproth:  Beitr.  4,239. 
Berthier:  Ann.  Min.  13. 

Neuere : 

1.  Monte  Baldo,  Bentonico.   In  Mandelstein.   Delesse:  Ann.  Min.  (4'  14.74. 
(5    4,351. 

2.  Fassathal.    Grüne  Krystalle  von  Augitform.    Rammeisberg:  Pogg.  Ann. 
49,387. 

3.  Kaden,  Böhmen.    Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  7.  Jahrg. 

4.  Framont,  Elsass.    Delesse. 

5.  Benifjord,  Island.    In  Mandelstein.    Sartorius  von  Waltershausen :  Vulk. 
Gesteine  Islands  301. 


w 


Silicate.  413 

6.  Eskifjord.   V.  G.  2,766.    Derselbe. 


1. 

1.*) 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

51,25 

46,16 

41,0 

43,50 

52,04 

60,08 

Thonerde 

7,25 

12, n 

3,0 

16,61 

4,93 

5,28 

Eisenoxyd 

? 

10,55 

9 

m 

8,88 

? 

? 

Eisen  oxydul 

20,72 

18,48 

23,4 

12,63 

25,54 

15,74 

Kalk 

8,2 

1,38 

0,09 

Magnesia 

5,98 

2,00 

2,3 

6,66 

4,26 

4,95 

Kali 

6,21 

} 

5,20 

3,0 

3,14 

6,03 

5,03 

Natron 

1,92 

0,69 

2,51 

Wasser 

6,67 

5,00 

19,3»*) 

7,15 

5,18 

4,44 

100.  100.  100,2  99,26  99,36  98,10 

Schon  Klaproth  hatte  viel  Kali  in  der  Grünerde  gefunden. 
Die  in  gelben  Thon  verwandelten  Augitkrystalle  von  Bilin  in  Böhmen  (1.)  und 
die  aus  Vesuvlava  am  Krater  des  Vulkans  gesammelten  gelben  Kryslalle  (2.)  sind 
von  mir,  die  ersteren  auch  von  Hauer  untersucht  worden, 
1.   Pogg.  Ann.  49,387. 

Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  1854. 

1.  2. 


Kieselsäure 

60,63 

85,34 

Thonerde 

23,08 

1,58 

Eisenoxyd 

4,21 

1,67 

Kalk 

1,27 

2,66 

Magnesia 

0,91 

1,70 

Wasser 

9,12 

5,47 

99,22  98,42 

Die  sauren  Dämpfe  haben  aus  dem  vesuvischen  Augit  auch  die  Thonerde  fort- 
geführt. 

B.    Hornblendereihe. 
Thonerde-Homblende. 

Verhält  sich  wie  Thonerde-Augit. 

Im  Porzellanofen  oder  über  dem  Gebläse  schmilzt  sie  zu  einer  schwarzen,  steinigen 
Masse  oder  zu  einem  schwarzen  Glase  (Arendal,  Böhmen)  oder  zu  einem  dunklen 
oder  helleren,  grünen  Glase  (Fredriksvärn,  Pargas,  Monroe).  Fluorfreie  verlieren 
am  Gewicht  dabei  nichts  (Vesuv) .  Solche  geschmolzene  Hornblende  gelatinirt  mit 
Ghlorwasserstoffsäure . 

Diese  selten  aufgewachsenen,  meist  in  Gesteinen,  älteren  wie  jüngeren,  ein- 
gewachsenen Hornblenden,  die  selten  hell,  weiss,  bläulich,  grünlich,  gewöhnlich 
schwarz  (in  dünnen  ßlättchen  grün  oder  braun)  erscheinen,  sind  seit  Klaproth  viel- 
fach untersucht  worden.  Hisinger  und  Bonsdorf  analysirten  mehrere,  und  da  Letzlerer 
bemerkte,  dass  mit  Zunahme  der  Thonerde  die  Kieselsäure  abnimmt,  glaubte  er, 
beide  vertreten  sich  (AI  0^  =  Si  0^),  und  diese  Hornblenden  seien  ebenso  wie 
Tremolit  und  Strahlstein  aus  Bi-  und  Trisilicalen,  gemischt  mit  Aluminaten,  zusammen- 
gesetzt. Als  ich  im  Jahre  1858  bewies,  dass  die  thonerdefreien  Hornblenden 
eben  so  normale  oder  Bisilicate  wie  die  Augite  sind,  unterwarf  ich  eine  grossere 
Anzahl  thonerdehaltiger  Hornblenden  der  Analyse.     Dadurch  ergab  sich:  1)  dass  sie 


*)  Nach  Abzug  von  15,26  p.  C.  kohlensaurem  Kalk.        **rUnd  Kohlensäure. 


414  Silicate. 

neben  Eisenoxydul  auch  Eisenoxyd  enthalten;  2)  dass  sie  beide  Alkalien  enthalten, 
welche  früher  nur  selten  nachgewiesen  waren,  und  dass  mithin  diese  älteren  Analysen 
eine  Berechnung  nicht  zulassen. 

Während  ich  aber  damals  glaubte  annehmen  zu  dürfen,  diese  Hornblenden  be- 
ständen aus  normalen  Silicaten  von  Alkalimetallen,  R  und  Fe,  schienen  die  Rechnangea 
zu  zeigen,  dass  die  Thonerde  als  Aluminat  der  R  vorhanden  sei  (R^  Al^  O^) .  Erst 
später  ergab  eine  Revision  der  Rechnungen,  dass  in  den  vollständigen  Analysen  die 
ein-  und  zweiwerthigen  Elemente  mit  dem  Silicium  in  den  Atomverhältnissen 

R2Si03und  RSi03, 

also  dem  von  normalen  Silicaten,  stehen,  und  dass  Thonerde  und  Eisenoxyd  neben 
denselben  als  accessorische  Bestandtheile  vorhanden  sind,  und  ich  schlug  deshalb  for 
sie  wie  für  die  ähnlichen  Augite  vor,  eine  isomorphe  Mischung  der  Silicate  mit  den 
Sesquioxyden  anzunehmen. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  103,273.  435,  und  Zeitsehr.  d.  geol.  Ges.  19,496. 

I.  Es  folgen  zunächst  die  Analysen,  in  welchen  die  Eisenoxydbestimmung  fehlt, 
wobei  die  Menge  der  Thonerde  di^  Reihenfolge  bestimmt  und  die  Hornblenden  ans 
Phonolithen,  Trach\1en,  Basalten  und  Laven  besonders  zusammengestellt  sind.  Die 
älteren  Versuche  von  Klaproth  (Beitr.)  und  Hisinger  [Schwgg.  J.  31,289)  sind  fort- 
gelassen. 

1.  Aker,  SÖdermanland.  Grammatit.  Hellgrau.  Bonsdorf: Seh wgg.J. 
35,123. 

2.  Fleschhorn,  Wallis.  Grün,  strahlig-faserig.  Schwalbe:  Kenngott 
Uebers.  1851. 

2a.  Genfer  See.  Smaragdit.  Im  Euphotid,  Struktur  der  Hornblende, 
V.  G.  3,10.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht.  Fikentscher:  J.  f.  pr.  Gh. 
89,456. 

3.  Servance,  Vogesen.    In  Syenit.    Dunkelgrün,  V.  G.  3,H4.    Delesse. 

4.  Nordmarks  Eisengrube,  Wermland.    Krystallisirt,  schwarz.    Bonsdorf. 

5.  Pargas.  Pargasit.  Hellgrün.  Bonsdorf  (früher  C.  Gmelin :  Vet.  Ak. 
Handl.  1816:. 

6.  Desgl.    Dunkelgrün.    Moberg:  J.  f.  pr.  Ch.  42,454. 

7.  Thillot,  Vogesen.    In  Diorit.    Grün,  faserig,  V.  G.  3,059.    Delesse. 

8.  Kongsberg,  Kienrudgrube.  Schwarzgrün.  Kudematsch:  Pogg.  Ann. 
37,585. 

9.  Zsidovacz,  Ungarn.    V.  G.  3,136.    Kussin:   Mittheilung. 

10.  Kaltajuva,  Ural.    In  Diorit.    Henr>  :   G.  Rose  Reise  n.  d.  Ural  4,3$3. 

11.  Kimito,  Finnland,  Moberg. 

12.  Comwall,  Orange  Co.,  New  York.   Hudsonit.    Schwarz.    V.6.  3,l€. 
Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  16,369  (früher  Beck  und  Brewer :  DanaMfak.). 

13.  La  Prese  bei  Bormio,   Veltlin.    Im  Gabbro.    Braun,    mit  Diallag  ver- 
wachsen.    Kudematsch. 

14.  Faymont  im  Ajolthal,  Vogesen.    In  Diorit.    Delesse. 

15.  Grönland.    Arfvedson:  Berz.  Jahresb.  4,149. 

16.  Pargas.    Schwarz.    Bonsdorf. 

17.  Haavi  auf  Fillefjeld,  Norwegen.  Suckow:  Die  Verwitterung  im  Mineral- 
reich  143. 

18.  Norgärd,  Finnland.    Cajander:   s.  Moberg. 

19.  Aker.  SÖdermanland.    Grammatit.    Graubraun.    Bonsdorf. 

20.  Gamsigrad,  Serbien.    Schwarz,  V.  G.  3,12.     Müller:  B.h.  Ztg.  20,53. 


Silicat«.  415 


1. 

2. 

2a. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

56,24 

58,18 

52,34 

47,40 

48,83 

46,26 

41,90 

Thonerde 

1,32 

3,17 

4,32 

7,15 

7,48 

11,48 

11,03 

Eisenoxydul 

1,00 

11,27 

7,39 

15,40 

18,75 

3,48 

4,66 

Manganoxydul 

0,26 

— 

1,15 

0,36 

Magnesia 

24,13 

16,57 

16,43 

15,27 

13,61 

49,03 

21,95 

Kalk 

12,95 

11,59 

14,88 

10,83 

10,16 

13,96 

15,39 

Natron  (Kali) 

2,21 

2,95 

Wasser 

1,28*) 

0,29**) 

1,16 

1,00 

0,91***)     3,47+) 

100,18 

101,07 

98,73 

100. 

100,89 

98,04 

94,93  1 

7. 

8. 

9. 

10. 

11. 

12. 

13. 

Rieselsäure 

50,04 

49,07 

46,01 

41S,18 

43,23 

38,94 

45,31 

Thonerde 

9,19- 

H)    9,24 

10,49 

11,34 

11,73 

10,41 

11,88 

Eisenoxydul 

9,59 

9,77 

10,03 

16,16 

26,81 

30,48 

15,93 

Manganoxydul 

0,20 

3,46 

1,61 

0,60 

Magnesia 

18,02 

20,29 

15,09 

17,55 

7,04 

3,00 

14,28 

Kalk 

11,48 

10,33 

13,80 

9,87 

9,72 

10,36 

10,49 

Natron  (Kali) 

0,89 

4,uitt)  — 

Wasser 

0,59 

1,95 

0,66§) 

100. 

98,70 

98,88 

100,10 

100,14 

99,88 

98,55 

14. 

15. 

16. 

17. 

18. 

19. 

20. 

Kieselsäure 

41,99 

41,81 

45,69 

45,37 

39,37 

47,21 

46,58 

Thonerde 

11,86 

12,14 

12,18 

14,81 

15,37 

13,94 

13,63 

Eisenoxydul 

22,22 

19,50 

7,32 

8,74 

2,39 

2,28 

12,29 

Manganoxydul 

1,47 

0,22 

1,50 

0,57 

6,00 

Magnesia 

12,59 

11,20 

18,79 

14,33 

21,46 

21,86 

8,44 

Kalk 

9,55 

H,55 

13,83 

14,91 

17,61 

12,73 

8,83 

Natron  (Kalij 

1,32 

4,17i) 

Wasser 

1,47 

<,42§§)     - 

^34§§§)   - 

100.     97,67   99,45   99,66   96,20!   99,93   100,54 

2 1 .  Tenerife.  Deville :  Etud.  geol.  sur  les  iles  de  Tenerife  et  deFogo.  1848. 

22.  Aetna,  Fiumara  von  Mascali.    V.  G.  2,893  (!).   Sart.  v.  Waltershausen: 
Vulk.  Gest.  Islands. 

23.  Aetna,  Val  del  bove,  Zoccolaro.    Derselbe. 

24.  Vogelsberg,  Hessen.    Bonsdorf. 

25.  Fundort  =  22.    S.  v.  W. 

26.  Bilin,  Böhmen.    Struve :   Pogg.  Ann.  7,350. 


21. 

22. 

23. 

24. 

25. 

26. 

Kieselsäure 

46,23 

43,84 

40,91 

42,24 

39,75 

40,08 

Thonerde 

9,25 

9,27 

13,68 

13,92 

15,29 

17,59 

Eisenoxydul 

29,34 

21,79 

17,48 

14,59 

14,40 

12,32 

Manganoxydul 

0,33 

1,06 

Magnesia 

5,06 

11,69 

13,19 

13,74 

13,01 

13,50 

Kalk 

9,37 

12,05 

13,44 

12,24 

12,99 

11,01 

Wasser 

0,84 
99,48 

0,85 
98,55 

1,02 
97,52 

1,222) 

99,25 

97,06 

2,073) 

98,57 

*)  Worin  0,78  Fluor.  •*)  Fluor.  ***)  Worin  0.41  Fluor.  f)  Desgl.  2,86  Fluor. 
++)  Worin  0,24  6r03  fff)  Worin  1,66  Natron.  §)  Ti  02.  §§)  Fluor.  §§§)  Worin 
0,9  Fluor.        *}  Worin  1,0  Kali.        2)  Worin  1,04  Fluor.        3)  Worin  0,18  Kali. 


416  Silicate. 

11.   Neuere  Analysen  mit  Bestimmung  des  Eisenoxyds  und  der  Alkalien. 

1.  Edenville,  Orange  Co. ,  New  York.  Farblose,  durchsichtige  KrysUUe, 
V.  G.  3,059.    Rammeisberg. 

2.  Radauthal,  Harz.  Im  Gabbro,  umgiebt  Diallag  und  Augit,  oder  ist  mk 
letzterem  lamellar  verwachsen.  Braun,  faserig,  Y.  G.  3,4  3.  Scbmilxl 
V.  d.  L.  ziemlich  leicht.    Streng:  Jahrb.  Min.  1862. 

3.  Desgl.,  von  der  Baste.    Streng» 

4.  Brevig,  Non^^egen  (falschlich  als  Aegirin  bezeichnet).  Schwarz,  V.O. 
3,428.    Rg. 

5.  Pargas.    Pargasit.    V.G.  3,104.    Rg. 

5a.  Kyiriiäuser.    Im  Diorit.    Y.  G.  3,03.    Streng:  Jahrb.  Min.  1867. 

6.  Bogoslowsk,  Konschekowskoi  Kamen.  Mit  Anorthit  verwachsen.  Grün- 
schwarz,  V.  G.  3,214.  Rg. 

7.  Arendal.    Schwarz,  Y.  G.  3,276.   Rg. 

8.  Pargas.    Schwarz,  Y.  G.  3,215.   Rg. 

9.  Filipstad,  Wermland.    Krystallisirt,  schwarz,  Y.G.  3,278.    Rg. 

10.   Fredriksvärn,  Norwegen.    Im  Zirkonsyenit.    a.  Kowanko:    J.f.  pr.  Ch. 
65,341.    b.  Y.G.  3,287.   Rg. 

H.   Monroe,    Orange   Co.,    New  York.     Krystallisirt,    blaugrau,    V.  Gl 
3,123.   Rg. 

12.  Saualpe,  Kärnthen.    KaVinthin.    Y.G.  3,102.    Rg. 

13.  Wie  5a.    Streng. 

14.  Cullakenen,  Nord- Amerika .  Smaragd  it.  Derb,  Y.G.  3,12.  Chatard: 
8.  Genth  (Korund). 

15.  Baikalsee.    Kokscharowit.    Weiss,  Y.  G.  2,97.    Struktur  der  Horn- 
blende.   Hermann:   J.  f.  pr.  Cli.  88,196. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

5a. 

Kieselsäure 

51,67 

52,31 

52,13 

43,28*) 

46,12 

49,23 

Thonerde 

5,75 

i.46 

6,18 

6,31 

7,56 

7,59 

Eisenoxyd 

2,86 

2,93 

1,14 

6,62 

2,52 

4,42 

Eisenoxydul 

10,98 

9,06 

21,72 

5,63 

Manganoxydul 

0,14 

1,13 

Magnesia 

23,37 

16,18 

17,30 

3,62 

21,22 

14,04 

Kalk 

12,42 

12,86 

14,32 

9,68 

13,70 

12,75 

Natron 

0,75 

3.14 

2,48 

1,63 

Kali 

0,8i 

2,65 

1,29 

0,53 

Wasser 
Glühverlust; 

0,46 

0,36 

0.73 

0.18 

3,86**) 

2,51 

98,18 

100,08 

101,00 

98,63 

98,75 

98,83 

•i  Worin  1,01  Ti  02. 
♦•)  Worin  2,76  Fluor. 


^ 


Silicate.  417 

6.  7.  8.  9.  40. 


a.               b. 

Kieselsäure        45,25*}      43,4  8          44,26          37,84 

37,34          40,00 

Thonerde             8,85          40,04          4  4,92          42,05 

42,66            7,69 

Eisenoxyd            5,4  3 

6,97            4,83            4,37 

40,24          40,45 

Eisenoxydul       4  4,80          44,48            9,92          42,38 

9,02          43,38 

Manganoxydul     — 

0,29            —               0,68 

0,75            4,03 

Magnesia            4  3,46 

9,48          43,49          42,46 

40,35          44,54 

Kalk                    40,82          44,20          44,95          44,04 

44,43          40,26 

Natron                 2,08 

2,46             1,44            0,75 

4,48            2,72 

Kali                      0,24 

4,30            2,70            2,63 

2,44             2,53 

Wasser                0,64** 

0,37            0,52            0,30 
9,44          99,73          97,67 

4,85             4,50***) 

98,27          9 

99,93        404,07 

44. 

42.               43.               44.               45. 

Kieselsäure         45,93 

49,33          43,07          45, 

.44          45,99 

Thonerde            4  2,37 

42,72          43,42          47,59          48,20 

.    Eisenoxyd             5,05 

4,72            9,00            0, 

.79tt)      — 

Eisenoxydul          — 

4,63            8,47            3; 

,43            2,40 

Manganoxydul       0,34 

—              0, 

,2H++)    — 

Magnesia             2  4,42 

47,44            9,84          46, 

.69          46,43 

Kalk                    42,22 

9,94           44,46          42, 

54           42,78 

Natron                  2,24 

2,25             4,03             2, 

25            4,53 

Kali                        0,98 

0,63            0,34            0, 

36            4,06 

Wasser                 0,59 

0,50i)         4,83             4, 

.34            0,60 

400,84 

99,43        404,46        400, 

33          99,04 

4  6.   Vesuv.    In  der  Lava  von  4  822  als  Sublimat. 

Braun,  V.  G.  3,4  4  2. 

V.  Rath :  s.  Au« 

it. 

4  7.  Desgl.    Schwarz,  V.  G.  3,235.    Derselbe. 

4  8.   Westerwald,  Härtungen.     Im  Basalttuff,  von  Augit  begleitet.    V.  G. 

3,27.   Rg. 
4  9.  Honnef  im  Siebengebirge,  Adlergrube.    In  basaltischer  Wacke.    V.  G. 

3,277.  Rg. 
20.  Wolfsberg  bei  Cernosin,  Böhmen.    Desgl.,  V.  G.  3,225.   Rg. 
2  4 .  Vesuv,  M.  Somma.  Von  gelbgrünem  Glimmer  begleitet.  V.  G.  3,282.  Rg. 
22.  Stenzelberg,  Siebengebirge.    Im  Trachyt.    V.  G.  3,266.  Rg. 


46. 

^7.§) 

18. 

49. 

Kieselsäure 

44,7 

44,7 

43,53§§) 

42,54§§§) 

Thonerde 

8,3 

9,5 

11,00 

43,04 

Eisenoxyd 

44,7 

47,7 

8,30 

5,38 

Eisenoxydul 

9,12 

10,^75 

Manganoxydul 

Magnesia 

16,6 

13,4 

13,45 

13,48 

Kalk 

14,4 

13,4 

12,25 

9,31 

Natron 
Kali 

} 

(4,4) 

(4,3) 

1,71 
1,92 

1,26 
1,79 

Wasser 

0,79 

100. 

100. 

101,28 

98,34 

♦)  Worin  4,01  Ti  0».  ♦*)  0,25  Fluor.  *♦*)  0,98  Fluor.  f)  0,21   Fluor. 

-)-)>)  Chromoxyd.        fff)  Nickeloxyd.        §)  No.  16  und  17  gehören  wegen  fehlender  Eisen- 
be^mmnng  eigentlich  zu  I.        §§)  Worin  4, Ol  Titansäure.    §§§)  Desgl.  1,53. 

Jlj^amtlBberrg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  27 


418 


Silicate. 


20. 

21 

1. 

22. 

Kieselsäure 

41, 

.78*; 

39, 

62 

38,81* 

Thonerdö 

44, 

31 

4  4, 

20 

44,92 

Eisenoxyd 

5 

.81   / 

7,82  \ 

6, 

00 

40,28 

Eisenoxydui 

7 

,48   \ 

5,37  f 

44, 

,03 

7,6T 

Manganoxy 

dul 

— 

0, 

30 

0,24 

Magnesia 

4  4 

,06 

40, 

72 

44,32 

Kalk 

42 

,53 

42, 

62 

42,65 

Natron 

4 

,64 

0, 

55 

4,42 

Kali 

^ 

54 

3, 

37 

2,48 

Wasser 

0 

,26 

0, 

37 

0,48 

99, 

,10 

98, 

78 

99,67 

Atomverhältniss. 

I 

II 

n 

n 

R 

:   R 

R 

R 

R  : 

Si**») 

1.        \ 

:    4  9 

:    40,9 

4 

:    4,04 

2.         f 

:    42,5 

4 

:    4,4 

3.         ? 

:    42,5 

4 

:    4,07 

4.        1 

:      3,7 

:      5,6 

4 

:    4,4 

5.         \ 

:      7 

:      8,6 

4,08 

:    4 

Sa.      h 

:    40,3 

:      6,4 

4 

:    4,2 

6.        4    : 

9,6 

6 

4 

:    4,03 

7.        4 

:      7 

4,5 

4 

:    4,04 

8.        4 

:      6,6 

4,7 

4,08 

:    4 

9.        1 

:      9,2 

:      5 

4,23 

:    U) 

4  0a.       1 

:      3,3 

3,2 

4,4 

:    4 

4  0b.      4 

:      4,7 

4,8 

4,4 

;    4 

44.         4    . 

;      8 

1    : 

4,8 

4,04 

:    4 

42.        4    : 

8 

5 

4 

4,44 

43.         4    . 

45,4 

3,3 

4 

4,43 

44.        4    ; 

8,6 

4 

4 

4,03 

45.         4    . 

9,6 

3,9 

4 

;    4,09 

48.         4    : 

7 

1    : 

4,3 

4 

;    4 

49.         4    : 

5,5 

5 

4 

4 

20.         4    : 

8 

5 

4,09  : 

4 

(4    : 

7,6 

3,4 

4,05  : 

<) 

24.         4    : 

7,2 

3,6 

4,05  : 

4 

22.         4    : 

7,5 

3 

4 

4 

Die  dritte  Columne  ist  vor  Allem  wichtig,  denn  sie  beweist  unwiderleglich,  dass, 
da  R  :  Si  ==  i  :  4 ,  das  Silicat  auch  dieser  Hornblenden  ein  normales  ist.  Ab- 
gesehen von  No.  9  und  4  3  haben  wir  20  Analysen,  von  denen  nur  5  ein  merkliches 
Plus  an  Si  ergeben;  dagegen  6 ,  wo  das  Gegentheil  stattfmdet,  und  darunter  No.  5, 
die  helle  Abänderung  von  Pargas  (Pargasit' .  Ich  habe  in  ihr  (und  in  No.  4  4':  das 
Eisen  als  Oxyd  angenommen,  ohne  besondere  Versuche  darüber  anzustellen,  weil 
mit  Eisenoxydul  der  üeberschuss  an  R  noch  grösser  wurde. 

A.  Mitscherlich  hat  später  in  einigen  dieser  Hornblenden,  die  er  im  zuge- 
schmolzenen Rohr  durch  Säuren  zerlegte,  die  relative  Menge  beider  Oxyde  bestimmt. 


»)  Wonn  0,8  Titansäore. 
Hornblende  zeigt  Asbestbilduag. 


*♦)  Desgl.  0,49.  *♦»)  Worin  i  R 


II 
R. 


f )  Die9e 


Silicate. 


419 


¥e  0^  Fe  0  also  Fe  -     Fe  (von  mir  gefunden) 

7.      5,69  U,65  15,38  16, U 

18.      6,63  6,45  9,66  12,90 

Erstere  stimmt  auch  gut  mit  meinen  Versuchen,  letzlere  aber  differirt  in  jeder 
Hinsicht,  so  dass  das  Material  offenbar  ein  anderes  war. 

Der  allgemeine  Ausdruck  für  die  Thonerde-Homblende  ist 

R2Si  03 
03 
03 
worin  R  einerseits  =  Na,  K,  andererseits  =  Fe  (Mn),  Mg,  Ca,  R  aber  ==  AI,  Fe  ist. 


II 


R  :  R  =  1  :  m  findet  sich  =  1  :  19  bis  1  :  3,3.  Letztere,  die  alkalireichste 
Hornblende,  ist  die  von  Fredriksv*äm  nach  Kowanko ,  doch  glatd)e  ich ,  der  Nalron- 
gehalt  ist  hier  zu  gross;  meine  eigene  Analyse  giebt  nahe  1:5. 


II 


Das  Verhältniss  R  :  R  =  n  :  m  ist  1  :  12,5  bis  4  :  3 ;  letzteres  in  der  Horn- 
blende vom  Stenzelberg,  welche 

R2Si  03 
^  /  3R  Si  03 
^\    R  03 
ist. 

Unter  den  Alkalimetallen  herrscht  meist  das  Natrium  vor  und  zwar  ist : 


) 


K 

:  Na 

K  : 

Ka 

in  6.  —  1  : 

13,4 

in  7.  —  1  ; 

:  2,5 

14.  —  1  . 

:     9 

15.  —  1  : 

2,2 

12.   —  1  : 

5 

19.  —  1  . 

:  2,1 

5a. —  1  : 

:     4,8 

4.  —  1 

:  2 

13.   ==1  : 

4,7 

10b.  20.  =  1 

:   1,6 

1 1 .   —  1  . 

3,6 

1.  18.  —  1  : 

^3 

5.  10a.=  1  : 

3 

Dagegen  ist 

K   : 

Na 

in 

21. 
.     9. 

4 
2,3  : 

1 
1 

8.  22.      1,3  :    1 
Was  die  zweiwerthigen  Elemente  dieser  Hornblenden  betrifft,  so  sind  die  hellen 
1.,  5.  und  15.  eisenarm,  und  enthalten  das  Eisen  vielleicht  als  Oxyd.   Ebenso  1 1, 
12.,  14.    Also  Pargasit,  Karinthin,  Kokscharowit,  Smaragdit.    Hier  ist 

Ca  :  Mg  (Fe) 

in      1.      1    :  2,6 

5.      1    :  2,3 

15.      1    :  2 

In  den  übrigen  ist  das  Atomverhältniss 


Ca   : 

Mg    : 

Fe 

2. 

1,5 

:    2,7    : 

1 

3. 

2 

3,4 

4. 

1,9 

:    1        : 

3,5 

5a. 

3 

:    4,5    : 

1 

6. 

^2 

:    2        : 

1 

7. 

1 

1,2 

8. 

1,5 

:    2,5 

Ca 
1 

2 
1 


Mg 
2 

1,7 
1 

^,7 
^2 
1,7 


Ca 

:   (Mg.  Fe 

1 

:    2,5 

2,2 

2,4 

1,8 

2,5 

3,2 

2,3 

27 


490 


Silicat«. 


Ca  : 

Mg    :  Fe 

9. 

4,4   : 

;    4,5   :    4 

lOa. 

«,« 

:    2 

4  0b. 

4 

4,5 

14. 

3,2 

:    8 

42. 

3 

:   T 

43. 

2,3 

:   2,2 

44. 

4,5   : 

8,3 

48. 

4,7   : 

2,7 

49. 

4 

2,« 

20. 

2,2   : 

3,5 

24. 

4,4   : 

:    4,7 

22. 

2 

2,6 

Bt 

Ca 

:  Mg  =»  4 
—  4 

Ca  :  Hg 

Ca 

■■  (Mg,  Fe) 

4    :    1 

\ 

:    1,8 

«.7 

J,6 

«,» 

X.5 

»,» 

3 

S,3 

»,6 

1 

»,♦ 

«,$ 

t 

f,6 

i,t 

i.« 

3,» 

1,6 

i 

1,2 

t 

1.3 

«,8 

Also  ist 

1  io  7,  9,  43,  24,  22 
4,5  -  3,  5a,  6,  8,  40,  4$,  tO 

2  -  2,  5,  44,  45,  49 
2,5  -   4,  44,   42. 

Nur  in  4.  ist  Ca  :  Mg  =  2  :  4. 

Ca  :  (Mg,  Fe)  ist  am  öfterstea  nahe  =4:2,  nHmlich  in  3,  5a,  8,  9,  44,  48, 
20,  24,  22. 

Das  Yerhältniss  der  beiden  sechswerthigen  Elemente  ist  folgendes:  wenn 
Fe  =  4 ,  so  ist  AI 

in 


Q 

4. 

—  3 

2. 

—  2,3 

3. 

—  8,6 

4. 

=    «,5 

5a. 

6. 

=  2,7 

7. 

—  2,2 

8. 

—  3,9 

9. 

—   4,4 

\ 

40a. 

.-^ 

2 

4  0b. 

=5 

«,2 

42. 

= 

44,4 

43. 

— . 

2,3 

48. 

2 

19. 

3 

20. 

24. 

; 

4 

22. 

2,3 

Der  kalkärmste  Thonerde-Augit  enthält  eben  so  viel  Kalk  (etwa  4  4  p.  C.j  wie 
die  kalkreichste  Hornblende,  aber  dieser  Bestandtheil  unterliegt  bei  ihnen  überhaupt 
nur  geringen  Schwankungen  (4  2 — 4  4  p.  C),  während  (natürlich)  die  Meng«  der 
Magnesia  mit  Zunahme  des  Eisenoxyduls  abnimmt  (von  24  bis  zu  4  0  p.  C). 

Ob  der  geringe  Gehalt  an  Titan  als  Ersatz  für  Silieium  (als  solcher  ist  er  in 
Rechnung  gebracht]  oder  in  der  Form  eingemengten  Titaneisens  zu  betrachten  sei, 
hat  sich  nicht  entscheiden  lassen. 

Fluor  ist  in  vielen  Hornblenden  (auch  in  Tremolit,  Strahlstein)  nachgewiesen. 
Nach  Bonsdorf  enthält  der  Pargasit  2,86  p.  C,  und  ich  fand  2,76  p.  C.  —  Die 
quantitative  Bestimmung  dieses  Elements  ist  hier  äusserst  schwer,  eben  so  schwierig 
aber  zu  bestimmen,  welche  Rolle  es  in  den  Hornblenden  spielt.  Nach  meiner  An- 
sicht darf  es  hier  wie  im  Glimmer,  Turmalin  etc.  als  ein  Vertreter  von  Sauerstoff 
betrachtet  werden.  An  das  Calcium  ist  es  wohl  nicht  gebunden,  wie  Bonsdorf 
glaubte,  noch  weniger  an  Kalium  und  Natrium,  denn  diese  kommen  auch  vor,  wo 
das  Fluor  fehlt  (Hornblende  vom  Vesuv) . 

Uralit.  G.  Rose  entdeckte  in  den  grünen  Schiefern  des  Urals  dieses  Mineral, 
welches  die  Form  des  Augits  besitzt,  jedoch  aus  einem  Aggregat  sehr  feiner  Hom- 
blendeprismen  besteht. 


Silicate.  421 


Analysen  des  Uraiits  vom  Baltymsee : 

4.  Kudernatsch:  Pogg.  Ann.  37,586. 

2.  Rammeisberg  (Y.  G.  3,U3}. 

\,  %. 

Kieselsäure  53,05  50,75 

Thonerde  4,56  5,65 

Eisenoxydul  4  6,37  16,48 

Manganoxydul  —  0,79 

Magnesia  H,90  IS,  28 

Kalk  12,47  H,59 

Wasser  —  1,80 


99,35  99,34 

Die  geringere  Härte  und  der  Wassergehalt  deuten  an,  dass  die  Augitsubstanz 
auf  nassem  Wege  sich  in  Hornblende  verwandelt  habe.  Dem  entspricht  auch  das 
Resultat  der  Analyse,  welche  kein  Eisenoxyd  ergab,  und  wonach  (in  2.)  R  :  Si  = 
1  :  1,42  ist. 

Zersetzte  Hornblende.  Von  Untersuchungen  verwitterter  Thonerde- 
Homblenden  sind  folgende  anzuführen : 

1 .  Wolfsberg  bei  Cemosin,  Böhmen.  Grosse,  gelbe  Krystalie  von  erdigem 
Ansehen.  Y.  G.  2,94.  Mit  Chlorwasserstoffsäure  behandelt,  zerfallen 
sie  in  41  p.  C.  eines  zersetzbaren  magnesiahaltigen,  und  59  p.  C.  eines 
magnesiafreien  Silicats.    Madrell:  Pogg.  Ann.  62,142. 

2.  Catanzaro,  Calabrien.  Weiche,  grünbraune  Krystalie.  Schultz:  In 
mein.  Laborat. 

3.  Fillefjeld,  Norwegen.  Thonige  Masse.  Suckow:  Die  Yerwitt.  im  Min.  143. 

4.  Traits  de  Roche,  Yogesen.  Graugrüne  Krystalie  in  Glimmerporphyr. 
Delesse. 

5.  Siebengebirge,  Margarethenkreuz.  Kleine,  gelbe  Prismen  im  Trachyt. 
Wiehage:   In  mein.  Laborat. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

44,03 

46,08 

40,32 

43,64 

34,87 

Thonerde 

14,31 

11,81 

17,49 

12,50 

10,73 

Eisenoxyd 

25,55 

1,77 

18,26 

20,48 

Eisenoxydul 

14J0 

5,19 

Manganoxydul 

— 

2,14 

0,93 

Magnesia 

2,33 

10,72 

9,23 

17,74 

4,98 

Kalk 

10,08 

8,74 

5,37 

9,10 

4,78 

Natron 

0,93 

3,63 

Kali 

1,32 

0,77 

Wasser 

3,44 

3,03 

8,00 

10,90 

20,24 

99,74  98,88        100,81         100.  100. 

rV.    Normale  Silicate  von  Thonerde  und  Alkalien. 

Augitreihe. 
Spodnmen. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  vorübergehender  RothPärbung  der  Flamme  und  unter 
Aufblähen  zu  einem  fast  klaren,  farblosen  Glase.  Mit  Flussspath  und  saurem  schwefel- 
saurem Kali  zeigt  er  die  Lithionreaction  stärker. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 


422  Silicate. 

Der  Spoduinen  war  schon  von  Vogel  und  Vauquelin  untersucht  worden^  jedoch 
erst  Arf\edsou  fand  darin  das  von  ihm  im  Petalit  entdeckte  Lithion  auf.    Hagen  wies 
später  auch  die  Gegenwart  des  Natrons  nach. 
ArlNedson:   Sohwgg.  J.  ii,l07. 
Strinnever:   Unters.  I,4i6. 
Regnauh:   .\nn.  Min.    3     1839. 

I.   rtö.  Schweden,    a.  Hagen:    Pogg.  Ann.   48,361.     b.  V.  G.   3,133. 

Kammeisberg:   Eb.  85.544.  89,144.* 
i.  Sterzing.  Tyrol.    V.  G.  3.137.   Rammeisberg. 

3.  Sterling.   Massachusetts,     a.    V.    G.  3,182.    Brush:   Am.   J.    Sc.     2) 
10.370.   16.365.    b.  V.  G.  3.073.    Rammelsbeig. 

4.  Norwich.  Massachusetts.    Y.  G.  3.18.  Brush. 

Hagen  bestimmte  in  den  drei  letzten  blos  Silicium  und  Aluminium. 

I.  i.  3.  4. 


a. 

b. 

a.** 

b. 

Kiest*lsSure 

65.0J 

65. Oi 

65.53 

6i.76 

65.27 

63,86 

Thonenie 

J6,84 

i9.l4 

i9.04 

i9.33 

27.47 

27,84 

Eisoiio\\dul 

0.86 

l.4i 

— 

0,64 

Kall 

0.50 

0.97 

0.63 

0,30 

0.30 

Magnesia 

0.14 

0,07 

0.10 

Lilhiou 

^S4 

5.47 

4.49 

6,48 

2.90 

5.08 

Natrx^n 

i,6S 

0.46 

0,07 

1.76 

0.44 

0,66 

Kali 

0.14 
100.  SS 

0.07 

4.54 
101.02 

0.16 

^9.J4 

101.61 

100.96 

0.50* 

.  1 

99,04 
Ha^n  und  Brush  bedienten  sich  zur  Bestinunung  der  Alkalica  der  indirectea 

Vnahse, 

Atomv  erhaUnki:!!«. 

X 

0)e  kletneti  Meingen  Fe.  O.  Mg  sind  in  ihre  AequivAtente  von  R  vervadideh. 

AI  =  6R 
S*  R    :    Si 

4.1  I.S    : 

i.S  2 

J.Sk  !.♦    . 

Ji.T  J.l    : 

it.'*  •.*    : 

IVr  Sfvv^-Lai^ra,  meicber  i:e  F:rv.:  uad  S5r.ülTur  Afs  Au^iEts  Nesifctt.  besKlit.  wie 
j7'i    'fUV  \.Vix;:£ctat^  ük«j:(Ix*h  ie«t)i:l.  Jtirs  «»«.Nrttuleci  St-jvaceft      W^an  dft$  Verliälliiiss 


t 

R 

:  AI 

la. 

1.4 

Ib 

1.4 

1.^ 

U. 

I.T 

5b 

•   i> 

• 

1.« 

A:     S«  =::  I      *    SO  3x.^ssc<f  R  :  A:  =  !      I  <eix    Ji.>idt  i^i^s  ^  eriileat  MdM  der 
Kai      Sfi  ikfr  Sotk«  >^^!^lnt.  ise  R  xiettau  lu  bescacuneoL  defv«  Xen^  j^cts  n  geriig 


*^   W  jE#«r     f  .IM  Möitr»  .Utti>i«  «»  «i.$  KjWifUa^gi.  4$. «  Tta««rdK  t.04  Saft,  1,17 


Silicate.  423 

ausfällt  (auch  durch  anfangende  Verwitterung  verringert  sein  kann),  nehmen  wir 
das  Atomverhältniss 

1,5  :   I   :  3,75  =  6:4:15 
an. 

Hiemach  besteht  der  Spodumen  aus  3  Mo).  Lithionsilicat  und  4  Mol. 
Thonerdesilicat, 

3Li2  Si  03  +  4AI  Si3  0». 

Das  Verhältniss  Na  (K)  :  Li  in  dem  frischesten  Spodumen  (l .)  ist  nach  meiner 
directen  Bestimmung=  1:20.    Hiermit  ergiebt  die  Rechnung 

l5Si     =     420       =     Si  0^  64,06 

4A1    =     218,4  AI  03  29,2< 

54Li     =40  Li^O       6,10 

JNa    =  6^6         Na^O       0,63 

450     =     720  TÖÖ: 

1405 

Auffällig  ist  der  hohe  Kaligehalt  in  3b.  Allein  diese  Abänderung  ist  nicht 
frisch ,    die  Krystalle  sind    matt ,    weicher  und  leichter.     Hier  ist  K  (Na)  :  Li  = 

Petalit. 

Färbt  die  LÖthrohrflamme,  besonders  mit  Hülfe  von  Flussspath  und  saurem 
Kalisulfat,  roth.  Verhält  sich  überhaupt,  auch  gegen  Säuren,  wie,  Spodumen. 

Arfvedson,  der  in  ihm  in  Berzelius'  Laboratorium  \S\S  das  Lithium  entdeckte, 
gab  auch  die  erste  Analyse,  die  durch  eine  spätere  von  Hagen  berichtigt  wurde,  der 
auch  das  von  C.  Gmelin  nachgewiesene  Natrium  bestimmte. 

Breithaupt  hatte  ein  Mineral  von  Elba  Kastor  genannt,  welches  nach  Plattner 
in  seiner  Zusammensetzung  dem  Petalit  nahe  kam.  Nachdem  G.  Rose  die  gleiche 
Spaltbarkeit  beider  erkannt,  zeigte  Des  Cloizeaux  ihre  Identität  in  krystallographischer 
Beziehung,  wodurch  sich  ergab,  dass  der  Petalit  zugleich  die  Form  des  Spodumens, 
d.  h.  die  des  Augits,  besitzt  (das  Augitprisma  ist  =  87°). 

Arfvedson:  Schwgg.  J.  22,93.  —  Des  Cloizeaux:  Pogg.  Ann.  122,648. — 
C.  Gmelin:  Gilb.  Ann.  62,399.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  79,162. 

1.  Utö.     a.  Hagen:  Pogg.  Ann.  48,361.     b.  V.  G.  2,45  (2,56  Damour). 
Rammeisberg:  Eb.  85,544. 

2.  Bolton,  Massachusetts.    Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  16,365. 

3.  Elba.    Kastor.    V.  G.  2,39  (Plattner),  2,40  Damour.    Plattner:  Pogg. 
Ann.  69,436.  443. 

1.  2.  3. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

77,22 

77,79 

77,93 

78,01 

Thonerde 

17,47 

18,58 

16,24 

18,85 

Eisenoxyd 

0,56 

0,61 

Magnesia 

0,24 

Lithion 

2,67 

3,34*) 

3,63 

2,76 

Natron 

2,29 

0,66 

0,50 

Glühverlust 

— 

0,65 
99,75 

99,65 

100,37 

100,23 

*)  Spätere  möglichst  genaue  Bestimmung. 


424 


SUicato. 


Ätomverhältoiss. 

I 

A1  =  6R 

R 

:  AI: 

.    Si 

R 

Si 

1a. 

4,47   : 

:    \ 

:    7,5 

4 

:    4 

Ib. 

4,34   : 

\    : 

:   7,4 

4,03   . 

:    4 

2. 

1,6      : 

1    : 

:    8,4 

4 

:    4,07 

3. 

4,0      : 

1    : 

:   7,0 

4 

:    4 

Hier  beweist  die  letzte  Columne,  dass  der  Petalit  aus  Yierfachsauren  oder 
Quadrisilicaten  besteht.     Ist  nun  Li  :  AI  =  4,5  :  4,  so  sind  in  ihm 
Silicate,  gleichwie  im  Spodumen,  im  Yerhältniss  von  3  :  4  Mol.  enthalten, 

3Li2Si2  0*  +  4A1SI»0« 

Diese  Formel  berechnet  sich,  wenn  Na  :  Li  =  4  :  4  4  ist, 

30Si    =     840       =    Si  0^  77,«7 
4Al   =     248,4  AlO«  47,79 


5,5Li    = 
0,5Na  = 


38,5 
44,5 


Li^O 
Na^O 


3,57 
0,67 


750     =  4  200 


400. 


2308,4 
Dagegen  entspricht  Plattner's  Analyse  des  Petalits  von  Elba,  des  sogenannten 
Kastors,  einer  Verbindung 

Lfl  Si2  0»  4-  2A1  Si»  0^*. 
l4Si    =  392       =   Si  0^  78,4  2 
2A1  =  409,2         AlO«  49,08 
2Li   =     4  4  Li^O       2,80 

350    =  560  I^^S: 

4075,2 

Doch  verdient  die  Analyse  wohl  eine  Wiederholung. 

Die  Isomorphie  des  Petalits  mit  dem  Spodumen  und  den  übrigen  Gliedern  der 
Augitgruppe,  d.  h.  die  Isomorphie  von  Bi-  und  Quadrisilicaten,  erinnert  lebhaft  an  die 
des  Anorthits  und  Albits,  d.  h.  an  die  Isomorphie  von  Singulo-  und  Trisilicaten. 

Vgl.  L  S.  89. 


Olivingruppe. 

Eine  Gruppe  isomorpher,  zweigliedriger  Halbsilicate,  deren  Metalle  vorzugs- 
weise Magnesium  und  Eisen,  seltener  Calcium,  Mangan  und  Zink  sind. 

Forsterit 

V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Bildet  mit  Chlorwasserstoffsäure,  wiewohl  etwas  schwer,  eine  Gallerte. 
Ich  habe  den  weissen,  krystallisirten  Forsterit  (Peridoto  bianco)  von  der  Monte 
Somma,  V.  G.  3,243,  analysirt. 


Pogg.  Ann.  4  09,568. 


Kieselsäure 

Magnesia 

Eisenoxydul 


42,44 

53,30 

2,33 

98,04*) 


*)  V.  Rath  fand  in  farblosen  Krystallen  54,9  Magnesia  und  4,57  Risenoxydul.    V.  G. 
—  S,49.   Ber.  Beri.  Akad.  4874  Novbr. 


Silicate.  425 

Er  ist  also  im  Wesentlichen 

halbkieselsaure  Magnesia,  Mg^  Si  0^. 

In  der  untersuchten  Probe  kommt  auf  40  Mol.  ein  Mol.  des  isomorphen  Eisen- 
silicats, 

/  39Mg2  Si  0*  \ 
Mg2  Si  0*  \      Fe^  Si  0*  / 

Si    =  t8  —    Si  02  4t,86  Si    =  28      =    Si  0»  42,37 

«Mg  =  48         MgO    57,14  ^fjMg  =  46,8         Mg  0    55,09 

40     =  64  iOO.  ^Fe   =     2,8  Fe  0       2,54 

440  *Ö     =  64  400. 

Ui,6 

Boltonit.     Zum  Forsterit  gehören  unstreitig  die  beiden  folgenden  Mineralien: 

1.  Bolton,  Massachusetts.    In  Dolomit,  V.  G.  3,21.    Brush  (Smith) :  Am.  J. 
Sc.  (2)  4  8,372. 

2.  Snarum.    FarMose  Kömer  aus  Serpentin,  Y.  G.  3,22.    Heiland:  Pogg. 
Ann.  148,329. 

4.*)  2. 

Kieselsäure  42,82  41,32 

Magnesia  54,44  54,69 

Eisenoxydul  1,47  2,39 

Kalk  0,85  0,28**) 

Ghromoxyd  —  0,05 

Glühverlust  0,76  0,20 

400,34  98,93 

Fayalit 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einer  glänzenden,  schwarzen,  oft  krystallinischen 
Kugel. 

Gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure  vor  und  nach  dem  Glühen. 

1.  Azoren,  Insel  Fayal.  a.  Fellenberg:  Pogg.  Ann.  51,261.  Rammeisberg. 
(Auch  C.  Gmelin:  a.  a.  0.  51,160.) 

2.  Irland,  Slavcarrach,  Mourne-Berge.    V.  G.  4,00.     a.  Thomson:  Outl. 
Min.  1,461.    b.  Delesse:  Bull.  geol.  (2)  10,568. 

1.  2. 


a. 

Kieselsäure 

29,15 

Eisenoxydul 

60,95 

Manganoxydul 

0,69 

Magnesia 

2,38 

Kalk 

0,72 

Kupferoxyd 

0,31 

Bleioxyd 

1,55 

Thonerde 

4,06 

} 


b. 
29,25 

66,01 


0,45    100,11    98,41 
1,33 

3,57 


a. 

b. 

29,60 

29,50 

68,73 

63,54 

1,78 

5,01 

— 

0,3a 

99,81    100,61 


*)  Nahe  übereinstimmend  mit  den  Analysen  von  Smitb.        ^  Thonerde. 


426  Silicate. 

Im  reinen  Zustande 

halbkieselsaures  Eisenoxydul,  Fe^  Si  0^ 
Si    =      28  =    Si  02  29,41 
tFe  =   fl2  Fe  0     70,59 

40    =     64  100. 

204 
Die  Substanz  von  Fayal  ist  nicht  rein.    Die  durch  Säuren  abgeschiedene  Kiesel- 
säure ist  roth,  eisenhaltig ;  ausserdem  ist  sie  mit  Schwefeleisen  gemengt,  von  dem 
in  b.  3,35  p.  C.  in  Abzug  gebracht  sind.     Nach  Fischer  beruht  ihr  Magnetismus  auf 
beigemengtem  Magneteisen. 

Der  Fayalit  ist  gleich  den  krystallisirten  Frisch-,  Puddel-  und  Schweissofen- 
schlacken,  welche  ihre  schwatze  Farbe  einem  Gehalt  an  Eisenoxydoxydul  verdanken. 

Ollyin  (Chrysolith). 

Schmilzt  V.  d.  L.  bei  grösserem  Eisengehalt  zu  einer  schwarzen  Masse.  Der 
Olivin  von  Kossakov  bei  Tymau,  Böhmen,  schmilzt  im  Porzellanofen  zu  einem  grün- 
lichen Glase  vom  V.  G.  3,<83.    Rammeisberg. 

Durch  ChlorwasserstofTsäure  wird  er  zersetzt,  je  eisenreicher,  um  so  leichter; 
die  Kieselsäure  scheidet  sich  pulverig  oder  auch  gallertartig  aus.  Auch  mit  Schwefel- 
säure gelatinirt  er  (Kobell) . 

\.  Hekla.     Körner  aus  der  Thjorsa-Lava,  V.  G.  3,226.     Genth  :  Ann.  Ch. 
Pharm.  66,20. 
Aehnlich : 

Webster,  JacLson  Co.,  N.  Carolina.   V.  G.  3,28.    Mit  Chromeisen  im  Talk- 
schiefer.   Genth:  Am.  J.  Sc.  (2)  33,200. 
CuLsagee-Grube,  N.  Carolina.    Chatard:  J.  f.  pr.  Ch.  (2)  9,54. 
Alle    Olivine    sind    isomorphe    Mischungen    der    Halbsilicate    von 
Magnesia  und  Eisenoxydul, 

/  n  Mg2  Si  0*  \ 


\      Fe2 

Si  0</ 

In  1. 

ist  n  —  12. 
/  1 2Mg2  Si  0^  \ 
\       Fe2  Si  0*  / 

1. 

Si 

—  28       —     Si  02  41,39 

Kieselsäure 

43,44 

«HMg 

=  44,3          MgO     50,90 

Magnesia 

49,31 

AFe 

=     8,6          FeO       7,71 

Eisenoxydul 

6,93 

iO 

—  64                         100. 

Nickeloxyd 

0,32 

144,9  100. 

2.   Le  Puy,  Dopt.  Haute-Loire.    Walmstedt:  Schwgg.  J.  44,257. 
n  =  9. 

/  9Mg2  Si  0^  \ 

\     Fe2  Si  0*  /  2. 

Si    =  28       =     Si02  40,98  Kieselsäure  41,44 

||Mg  =  43,2          MgO     49,18  Magnesia  49,19 

|Fe    =   n,2          FeO       9,84  Eisenoxydul  9,85 

iO     =  64                        100.  Kalk  0,21 

146^4  Thonerde  0,16 

100,85 
Dieselbe  Mischung  haben  die  folgenden  Olivine : 

Kasalthof,  Böhmen.    Stromeyer:  Pogg.  Ann.  4,193.  Schwgg.  J.  i4,t65. 


Sili^te.  4Jf7 

Vogelsberg,  Hessen.    Derselbe. 

Iserwiese,  Riesengebirge.  Walmstedt. 

Eifel  (wahrscheinlich  Dreiser  Weiher).    Kjerulf:  J.  f.  pr.  Ch.  65,187. 

Dreiser  Weiher.  V.  G.  3,36 ;  naxjh  dem  Schmelzen  3,341  (Rg.).    Philipp: 

Pogg.  Ann.  141,512. 
Böhmen.  Walmstedt. 
Orient.    Chrysolith.    Stromeyer. 

Neuseeland,  Dünn  Mountain.    Reuter:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  16,342. 
Unkel  am  Rhein.    Dunkelgrün,  Y.  G:  3,19.     Jung:  B.  h.  Ztg.  1863,  269. 
Thetford,  Vermont.    Manice:  Am.  J.  Sc.  (2)  31,359. 
Aetna,  Fiumara  von  Mascali.     Krystallisirt,  V.  G.  3,334.      Sartorius   von 

Waltershausen:  Vulk.  Gest.  Islands  117. 
Petschau,  Böhmen.    Rammeisberg.    (10,76  Fe  0.) 

3.   Vesuv.    Im  Sand  des  Meeresufers.    Kalle:  In  mein.  Labor.  —  v.  Rath: 
Ber.  Berl.  Akad.   1874  Novbr. 
/i  =  7. 


/  7Mg2  Si  04  \ 
\     Fe2  Si  0*  / 

3. 

Si     =  28  —     Si  02  40,54 

Kieselsäure 

40,35 

l|Mg  —  42          MgO     47,30 
|Fe    —   14          Fe  0     12,16 
40     —  64                     100. 

Magnesia 
Eisenoxydul 

46,70 
12,34 

100. 

148 

Ferner : 

Pallasmasse  und  andere :  s. 

unter  Meteoriten. 

• 

4.   Engelhaus  bei  Karlsbad. 
n        6. 

/  6Mg2  Si  0^  \ 
\     Fe2  Si  0^  / 

Rammeisberg. 

4. 

Si    —  28  —     Si  02  40,27 

Kieselsäure 

39,34 

^^Mg  —  41          Mg  0     46,00 
^Fe    —   16           Fe  0     13,73 
40     —  64                     100. 

• 

Magnesia 
Eisenoxydul 

45,81 
14,85 

100. 

149 
Femer : 

Laacher  See.    Guthke :  In  meinem  Laboratorio.    (Si  0^  39,68,  Mg  0  46,93, 

Fe  0  14,12.) 
Vesuv.   Walmstedt. 
Fogo,  Capverdische  Insel.    Deville:  s.  Thonerde-Augit. 

5.   Grönland,  Ameralikfjord.    Mit  Glimmer  und  Hornblende.    Lappe:  Pogg. 


Ann.  43,669. 

n  — 

5. 

/  5Mg2  Si  0^  \ 
\     Fe2  Si  04  / 

5. 

Si 

—   28     •- 

=     Si  02  39,81 

Kieselsäure 

40,00 

«|Mg 
iFe 
40 

~   40 

—  18,7 

—  64 

150,7 

MgO     44,23 
Fe  0     15,96 

100. 

Magnesia 
Eisenoxydul 
Nickeloxyd  (Mn) 
Thonerde 

43,09 

16,21 

0,55 

0,M 

99,91 


t^   ' 


428  Silicate. 

Ebenso : 

Lherz,  Pyrenäen.   V.  G.  3,38.    Damour:  Bull.  gdol.  S9,4I3. 

Langeac,  Dept.  Haute-Loire.    Berthier:  Ann.  Min.  10,369. 

Sissersk,  Ural.     Im  Talkschiefer,    a.  Hermann,    b.  Beck:  J.  f.  pr.  Ch. 
46,222. 

Unkel  am  Rhein.    Frisch,  Y.  G.  3,22.    Jung:  s.  oben. 

Vulkan  Antuco,  Chile.    Domeyko:  Ann.  Min.  (4)  14,187. 

6.  Montreal,  Canada.    Gelb.    Hunt:  Am.  J.  Sc.  (2j  29,83. 
11  =  3. 

/  3Mg2  Si  0^  \ 

\     Fe^SiO^/  6. 

Si    =  28  =    Si  03  38.46  Kieselsäure      37,17 

l|Mg  =  36  MgO     38,46  Magnesia  39,68 

|Fe   =28  Fe  0    22,08  Eisenoxydul     22,54 

40     =  64  joo.  99,39 

156 

Ebenso : 

Montarville,  Canada.    Hunt:  Am.  J.  Sc.  (2)  38,176. 

7.  Sasbach,  Kaiserstuhl.     Hyalosiderit,  Y.  G.  3,566.     Rosenbusch: 
Jahrb.  Min.  1872.     (Früher Walchner :  Schwgg.  J.  39,66.)    * 

7a.  Waterville,  N.  Hampshire.    Dana:  Am.  J.  Sc.  (3j  3,49. 
n  =  2. 


/  2Mg2  Si  0^  \ 
\     Fe2  Si  0*  / 


1         1  c-  c 

n  \j     j 

7. 

7a. 

Si     —  28     — 

SiO^  37,20 

Kieselsäure 

36,72 

38,85 

iMg  =  32 

Mg  0     33,06 

Magnesia 

31,99 

32,05  •; 

|Fe    —  37,3 

FeO    29,74 

Eisenoxydul 

29,96 

29,31 

40     —  64 

100. 

98,67 

400,21 

I 


161,3 

8.  Monroe,   Orange  Co.,    N.  York.     Hortonolith.     Gelb,  Y.  G.  3,91. 
Mixer:  Am.  J.  Sc.  (2]  48. 
n  =  |. 

/  2Mg2  Si  0^  \ 
\  3Fe2  Si  0*  / 

Si  =  28  =  Si  02  33,63 
Mg  =  19,2  MgO  17,94 
Fe    =  67,2         Fe  0     48,43 


8. 

Kieselsäure 

33,59 

Magnesia 

16,68 

Eisenoxydul 

44,37 

Manganoxydul 

4,35 

Kali 

0,39 

Wasser 

0,26 

40     =  64  joo. 

178.4 

Wasser 

99,64 

9.  Tunaberg.    Mit  Augit  und  Granat  den  Eulysit  (im  Gneis)  bildend.    Erd- 
mann: Yet.  Ak.  Handl.  1848.   Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  2,131. 


♦)  Worin  1, 48  <:aO. 


Silicate.  429 


/7(Fe,  Mn)2SiOM 
\     (Mg,  Ca)»  Si  0^  / 


6Fe  :  Mn  — 

8Mg  :  Ca 

9. 

Si 

—  88        — 

SiO»  30,46 

Kieselsäure 

89,34 

Fe 

»  84 

FeO    54,82 

Eisenoxydul 

54,71 

Mn 

=   U,75 

Mn  0       9,00 

Manganoxydul 

8,39 

Mg 

SS     4 

MgO      3,38 

Magnesia 

3,04 

^a 

=**     3,33 

CaO       8,34 

Kalk 

3,07 

40 

=  64 

100. 

Thonerde 

1,«1 

197,08  99,76 

Die  meteorischen  Olivine  haben  die  Zusammensetzung  der  terrestrischen. 
In  ihnen  ist 

m  =s  8 — 9  Pallasmasse.    Blansko.    Kl.  Wenden. 

7  Lodran. 
6         Pultusk. 

4  Brahin,  Atacama,  Goalpara  u.  a.  der  Chondrite. 

3  Hainholz  und  einige  andere. 

8  Chassigny,  Luotolax  u.  s.  w. 
-|-  Shalka  u.  s.  w. 

1  Chateau-Reaard,  Kakova. 

^         Ensisheim. 
S.  Kammeisberg,  die  chemische  Natur  der  Meteoriten.    Abh.  d.  Berl.  Akad.  d. 
WIss.  1870. 

Der  Gehalt  an  Nickel,  den  Stromey er  nachwies,  findet  sich  in  terrestrischen 
und  meteorischen  Olivinen;  daneben  trifft  man  bisweilen  auch  Spuren  von  Kupfer 
und  Zinn.  (Boskovich  bei  Aussig  in  Böhmen  und  Auvergne.  Berzelius.)  Eine  Spur 
Fluor  fend  Brdmann  im  Olivin  von  Elfdalen  und  von  Tunaberg. 

T  i  t  a  n  0 1  i  V  i  n.  Derbes,  braunrothes  Mineral  aus  dem  Talkschiefer  von  Pfunders, 
Tyrol,  V.  G.  3,85. 

y.  d.  L.  unschmelzbar,  zerfäHt  er  im  Glühen  unter  Funkensprühen.  Dasselbe 
zeigt  sich  an  Stücken  beim  Glühen  in  verschlossenen  Gefässen,  wobei  Wasser  ent- 
weicht. Mit  Phosphorsalz  in  der  inneren  Flamme  ein  bläuliches  Glas,  mit  Soda 
Manganreaction.  In  Wasserstoff  verliert  er  etwa  3  p.  C. ,  wird  bläulichschwarz  und 
dann  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Entwicklung  von  Wa^erstoff  zersetzt. 

Die  Säure  zerlegt  ihn  unter  Abscheidung  titanhaltiger  Kieselsäure. 

Damour:  Ann.  Min.  (4)  8,90. 


1. 

8. 

Kieselsäure 

36,30 

36,87 

Titansäure 

5,30 

3,51 

Magnesia 

49,65 

50,14 

Eisenoxydul  (Mn 

6,60 

6,81 

Wasser 

1,75 

1,71 

99,60  99,04 

R  :  (Si,  Ti)  ist  =  2  :  1 .  Man  konnte  mithin  das  Titan  als  Vertreter  von 
Silicium  ansehen,  und  zwar  ist  Ti  :  Si  in  1 .  =  1  :  9,  in  2.  =  1  :  14,  während 
Mg  :  (Fe,  Mn)  =  1:1 3 — 1  4  ist.  Indessen  die  ungleichen  Mengen  des  Titans,  das 
Verhalten  des  Minerals  in  Wasserstoff  und  sein  Wassergehalt  lassen  auch  die  Ver- 
muthung  zu,  es  sei  ein  nicht  mehr  frischer,  mit  Tilaneisen  gemengter  Olivin. 

Zersetzter  Olivin.  Der  Olivin  findet  sich  durch  den  Einfluss  der  Wasser 
vielfach  in  Serpentin  verwandelt,  womit  ein  Austreten  der  Magnesia  (Eisenoxydul] 


V 


430  Silicate. 

und  eine  Aufnahme  von  Wasser  verbunden  ist.  Unler  Umsländert  wird  aber  letzteres 
nicht  aufgenommen. 

1.  WilhelnishÖhe  bei  Kassel.     Hellrostgelb,  matt,  aber-no^h  ziemlich  fest. 

Wahnstedt. 
i,   Virneberg  bei  Rheinbreitbach.    Grün^  Y.  G.  t,98.     Durch  Säuren  zer- 
setzbar.   Rhodius:  Ann.  Ch.  Pharm.  63.216. 
3.   Holzendorf  bei  Neutilschein,  Blähren.  Pseudomöiphosen,- grüngrau  oder 
braun.    Carius:  Blum  Pseudomorphosen,  dritter  Nachtrag,  28  t. 

1.  2.  3. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

42,6t 

49,2 

53,6 

22,63  = 

22,63 

Thonerde 

OJi 

2,3t 

2,31 

Eisenoxyd 

— 

\^ 

0,7 

7,24 

7,t4 

Eisenoxydul  (Mn 

8,51 

31,5 

26,1 

Magnesia 

48.86 

16,8 

18,0 

9,63 

9,63 

Kalk 

0,22 

—    ■ 

35,89 

10,11 

Natron 

— 

— 

1,39 

1,39 

Kali 

0,92 

0,92 

Kohlensäure 

■ 

20,26 

46,04* 

tOO,34    98,9    98,4    100,27    100,27 

Wasserhaltiger  Oliv  in.  Ein  solcher  ist  der  von  Dufr^noy  zuerst  be- 
schriebene Villarsit  von  Traversella,  der  die  Kr>'stallform  des  Olivins  und  dessen 
optische  Eigenschaiten  besitzt. 

1.  Traversella.  Dufrönoy:  Pogg.  Ann.  56,642.   58,666. 

2.  Forez.   Im  Granit.   Gelbliche  Körner.  Derselbe :  Traite  de  min.  4. 

3.  Snarum,  Norwegen.  Grosse  Kr^'stalle,  theilweise  vollständig  in  Serpentin 
verwandelt.   V.  G.  3,04,    HelHer:  Pogg.  Ann.  82,511. 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

39,61 

40.52 

41,93 

Magnesia 

47,37 

43,75 

53,48 

Eisenoxvdul 

3,59 

6,25 

2.02 

Manganoxvdul 

i,ii 

0,25 

Kalk 

0,53 

1.70 

— 

Kali       • 

0,46 

0,72 

— 

Wasser 

5,80 

6.2t 

4,00 

99.78  99.15  101.38 

In  allen  diesen  Substanzen  ist  R  ;  Si  noch  immer  fast  =  2:1  in  3.  =  2  :  1 ,03  . 
nur  die  Wassennengo  unterscheidet  sie.  insi>feni 

1.  und  2.  =  2R-  Si  O*  +  aq 
3.  =  .^R2  Si  O*  -+-  aq. 

Das  \on  Des  Cloizeaux  bemerkte  ab\%  eichende  optische  Verhalten  der  Substanz 
\on  Snanmi  rührt  wohl  %on  eingemenjjtem  Ser|>entin  her. 

Mit  der  Aufnahme  %on  Wasser  %ereini^t  sich  aber  auch  eine  tiefer|tehende  Um- 
wandlung der  Olixinsubstanz, 

Ein  matter  und  mürber  Olixin  aus  dem  Basalt  %on  TnkeK  V.  G.  2.01,  besteht 
nach  Jun£  aus : 


•  Ca  CO*. 


Silicate.  431 


Kieselsäure  45,95 

Magnesia  23,99 

Eisenoxydul  13,87 

Eisenoxyd  Sl,02 

Nickeloxyd  0,29 

Kohlensäure  3,90 

Wasser  «0,79 


100,80 


B.  h.  Ztg.  1863,  269. 

Also  ein  Gemenge  von  wasserhaltigem  normalem  Silicat  mit  Carbonaten. 

Ein  Olivin  aus  dem  Basalt  von  Ihringen  am  Kaiserstuhl  hinterlässt  nach  Lewin- 
stein  22,6  p.  C.  durch  ChlorwasserstoffsUure  unzersetzbaren  Rückstand.  Der  zer- 
setzte Theil  besteht  aus  Kieselsäure  42,23,  Thonerde  8,46,  Eisenoxydul  14,89, 
Magnesia  3,22,  Kalk  0,91,  Natron  1,18,  Kali  1,56,  Wasser  27,55. 

Ztschr.  Ch.  Pharm.  1860,  82. 

Tephroit 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Schlacke  und  reagirt  auf  Mangan  (oft 
auch  auf  Zink) . 

Bildet  mit  Chlorwasserstotfsäure  eine  Gallerte. 

A.    Reines  Mangansilicat. 

1.  Sparta,  N.Jersey.    Thomson:  Outl.  Min.  1,514. 

2.  Derselbe.    Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  62,145. 

1.*)  2. 

Kieselsäure  30,46  28,66 

Manganoxydul  68,28  68,88 

Eisenoxydul  0,85  2,92 


99,59  100,46 

Ist  wesentlich  halbkieselsaures  Manganoxydul, 

Mn2  Si  OS 

Si     =       28     =     Si  02  29,7 
2Mn    =110  Mn  0     70,3 


*0      =       64  400. 

202 

B.    Mischungen  mit  Magnesiasilicat  (eisen-  und  kalkhaltig). 

Die  meisten  Analysen  geben  5  bis  1  2  p.  C.  Zinkoxyd.  Brush  hat  indessen 
eine  Abänderung  mit  nur  0,27  p.  C.  untersucht,  und  behauptet,  das  Zinkoxyd  sei 
als  Rothzinkerz  beigemengt.  Dasselbe  halte  schon  Des  Cloizeaux  vermulhet,  und  es 
bestätigt  sich  durch  die  Analysen  selbst,  welche  nur  bei  Ausschluss  des  Zinks  die 
richtige  Zusammensetzung  R2  Si  0*  ergeben. 

Der  Fundort  dieser  Abänderungen  ist  N.  Jersey  (Stirling  etc.). 

1.  Brush:   Am.  J.  Sc.  (2)  37. 

2.  Deville:  s.  Damour. 

3.  Mixten   Ebend. 

4.  Collier:  Eb.  (Brauner  Tephroit.) 


*)  Nach  Abzug  von  i,7  p.  C.  Wasser. 


^ 


432  Silicate. 

5.  Hague:  Eb.  (Rother  Tephroit.) 

6.  Damour:  Ann.  Min.  (4)  2  (1862). 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

Manganoxydul 

Eisenoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Wasser 

30,19 
65,59 
1,09 
1,38 
1,04 
0,37 

99,66 
0,27 

30,70 

64,20 

2,34 

2,34 

0,42 

31,78 
61,86 
0,94 
2,70 
2,71 
0,29 

100,28 
7,36 

32,50 
55,66 
1,60 
8,22 
1,70 
0,32 

100. 
5,93 

33,58 

50,39 

0,25 

14,85 

0,57 

0,36 

100. 
4,77 

33,88 

41,21 

2,22 

21,04 

«,71 

Nach  Abzug  von 
Zinkoxyd 

100. 
7,58 

100,06 
11,6 

In  2. 

Mn  (Fe)   : 
=  14        : 

Mg  (Ca) 
1 

-    4. 

=     3,4     : 

1 

-   6. 

—     1,9      : 

1 

-   6. 

=      1,16   : 

1 

Diese  Tephroite  sind  mithin 

Mn2  Si  0*  \ 
Mg2  Si  0*  / 

Knebelit 

Verhält  sich  wie  Tephroit. 

1.  Ilmenau.    DÖbereiner:   Schwgg.  J.  21,49. 

2.  Dannemora.     Grauschwarz,    spaltbar  nach   einem  Prisma  von  115^, 
y.  G.  4,122.    Erdmann:  Jahrb.  Min.  1853,  69. 

3.  Derselbe.    V.  G.  3,93.    Pisani:  Des  Cloizeaux  nouv.  R^ch.  70. 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

32,5 

30,26 

29,50 

Eisenoxydul 

32,0 

34,30 

36,95 

Manganoxydul 

35,0 

34,47 

30,07 

Magnesia 

0,25 

1,70 

Kalk 

— 

— 

0,18 

Thonerde 

1,59 

1,72 

99,5  99,87  99,12 

Wesentlich  eine  isomorphe  Mischung  gleicher  Mol.   Eisen-  und  Mangan- 
Halbsilicat, 

/  Fe2  Si  0*  \ 
\  Mn2  Si  0*  / 
Si     =  28  =    Si  0^  29,56 
Fe    =56         Fe  0    35,47 
Mn  =  55         Mn  0    34,97 
40     =  64  100. 

203 
Igelström,  Analyse  des  Knebelits  aus  Dalarne:   B.  h.  Ztg.  29,91. 

Stirlingit  (Roeppent). 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer  an  den  Kanten. 
Gelatinirt  mit  Säuren . 


Silicate.  433 

Dieses  dunkelgrüne  Mineral  von  StirlingHill,  Sussex  Co.,  N.  Jersey,  V.G.  4,08, 
von  der  Form  des  Olivins,  ist  von  Roepper  untersucht  worden. 
Am.  J.  Sc.  (2)  50,35. 


Mol.-Verh. 

Kieselsäure 

30,5« 

8,« 

Eisenoxydul 

34,69 

7,7] 

Manganoxydul 

16,97 

^'*    .   16   t 

Zinkoxyd 

10,04 

«,o     '••'' 

Magnesia 

6,44 

8,6  j 

98,65 

Das  Mineral  ist  eine  Mischung  von  HalbsUicaten 

\  2Fe2  Si  On 
6Mn2  si  0^  ( 
4Mg2  Si  0*  1 
3Zn2  Si  0*  J 

Monticellit. 

Rundet  sich  v.  d.  L.  nur  an  den  Kanten. 

Bildet  mit  verdünnter  Chlorwasserstoffsäure  eine  klare  Auflösung,  welche  beim 
Erhitzen  eine  Gallerte  wird. 

1.  Vesuv,  Monte  Somma.  Gelbgraue  Krystalle,  V.G.  3,119.  Rammeis- 
berg:  Pogg.  Ann.  109,567.  (Eine  vorläufige  Analyse  Scacchi*s :  Ann. 
Min.   (4)  3,380.) 

2 .  Rizoniberg,  Fassathal .    Batrachit.  Derb .  Rammeisberg :  Eb .  5 1 , 4 4 6 . 


1. 

2. 

Kieselsäure 

37,89 

37,69 

Kalk 

34,92 

35,45 

Magnesia 

22,04 

21,79 

Eisenoxydul 

5,61 

2,99 

Wasser 

1,27 

100,46  99,19 

Der  Monticellit  ist  eine  isomorphe  Mischung  gleicher  Mol.  von  Kalk- und 
Magnesia-Halbsilicat, 

/  Ca2  Si  0*  \ 
\  Mg2  Si  0*  / 

In  der  vesuvischen  Abänderung  ist  ^  des  Magnesiiuns  gleichsam  durch  Eisen 
ersetzt. 

2Si    =     56  =    Si  02  37,50 

2Ca   =80  Ca  0    35,00 

|Mg  =42  MgO    21,87 

jFe   =     14  Fe  0      5,63 

80     =   128  100. 
320 

G.  V.  Rath  hat  neuerlich  gezeigt,  dass  der  krystallisirte  Monticellit  vom  Monzoni 
theils  in  Augit,  Iheils  in  Serpentin  verwandelt  ist.  Seine  Krystalle  wurden  bis  dahin 
für  Augit (Fassait-)  krystalle  gehalten. 

L^lflberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  28 


434  Silicate. 


AnhaDg  zur  Olivingruppe. 

Hnmit  (Chondrodit) . 

Wird  beim  Erhitzen  (öfter  unter  vorübergehender  Schwärzung)  weiss,  ist  v.  d.  L. 
unschmelzbar,  giebt  mit  geschmolzenem  Phosphorsalz  Fluorreaction. 

Wird  von  Schwefelsäure  unter  Entwicklung  von  Fluorkiesel  (und  Fluon^'asser- 
Stoff?'  vollständig  zersetzt. 

D'Ohsson  analysirte  zuerst  den  Chondrodit  von  Pargas ;  Seybert  wies  im  ameri- 
kanischen (Maclurit)  das  Fluor  nach.  Der  Fluorgehalt  des  am  Vesuv  gefundenen 
Humits,  der  schon  von  Monticelli  und  Covelli  zum  Chondrodit  gestellt  wurde ,  wurde 
von  G.  Rose  erkannt  und  Marignac  gab  eine  jedoch  unvollständige  Analyse. 

D'Ohsson;   Schwgg.  J.  30,352. —  Marignac:   Bibl.  univ.  <847.  4. 

Nachdem  Scacchi  in  einer  ausgezeichneten  Arbeit  die  Krystallform  des  vesu- 
vischen Humits  als  der  Olivinform  nahestehend  erkannt,  aber  zugleich  gefunden 
hatte ,  dass  drei  Typen  zu  unterscheiden  sind ,  die  in  ihren  Einzelheiten  und  ihren 
krystallonomischen  Beziehungen  ein  grosses  Interesse  darbieten ,  versuchte  ich  im 
Jahre  1852  das  von  Scacchi  mir  übergebene  allerdings  nicht  reichliche  Material  zu 
analysiren  und  verband  hiermit  die  Analyse  mehrerer  Chondrodite. 

Hessenberg,  besonders  aber  G.  v.  Rath  beschäftigten  sich  später  eingehend  mit 
den  Humitkrystallen ,  Letzterer  auch  mit  denen  von  Nya  Kopparberg  und  mit  der 
Analyse  dieser  Mineralien. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  53,130.  86,404.  —  v.  Rath:  Ebend.  147,246. 

I.  Typus. 

4.  Vesuv.    V.  G.  3,216.    Rammeisberg. 

2.  Ders.    V.  G.  3,208.    Rath. 

II.  Typus. 

3.  Vesuv.    V.  G.  3,190.    Rammeisberg. 

4.  Ders.    V.  G.  3,125.    Rath. 

5.  Nya  Kopparberg,  Schweden.    V.  G.  3,057.    Rath. 

III.  Typus. 

6.  Vesuv.    V.  G.  3,18 — 3,21.    Rammeisberg. 

7.  Ders.    V.  G.  3,191.    Rath. 

IV.  T>-pus. 

8.  Nordamerika.    V.  G.  3,19 — 3,22.    Rammeisberg. 

9.  Ders.    Fisher:  Am.  J.  Sc.  (2)  9,85. 
10.   Pargas.    Rammeisberg. 

1. 

1.  2. 

Fluor  3,47  2,43 

Kieselsäure       34,80  35,63 

Magnesia  60,08  54,45 

Eisenoxydul       2,40  5,12 

Kalk  —  0,23 

Thonerde  —  0,82 

100,75  99,68 


Silicate. 


435 


Oder 


FI 

Si 

Mg 

Fe 

Ca 

AI 

0 


Fluor 

Kieselsäure 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Kalk 

Thonerde 


\. 

3,47 
16,24 
36,05 

<,87 


(42,37) 

II. 

3. 

5,04 
33,26 
57,92 

2,30 

0,74 

1,06 


Oder 


Oder 


Fluor 

Kieselsäure 
Magnesia 
Eisenoxydul 


Fl 

Si 

Mg 

Fe 

Ca 

AI 

0 


100,32 

3. 

5,04 

15,52 

34,75 

2,30 

0,53 

0,56 

(41,30) 


Fluor 

Kieselsäure 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Thonerde 


Fl 

Si 

Mg 

Fe 

AI 

0 


2. 

2,43 

16,63 

32,67 

3,98 

0,16 

0,43 

(43,89) 


4. 

2,74 
34,02 
59,23 

1,78 

0,99 
98,76 

4. 

15,88 

35,54 

1,38 

0,54 

(43,92) 


5. 

4,24 
33,96 
53,51 

6,83 

0/72 
99,26 

5. 

4,24 
15,85 
32,11 

5,31 

0,38 

(42,11) 


III. 

6. 

2,61 
36,67 
56,83 

1,67 

~97,78 

6. 

2,61 
17,11 
34,10 

1,30 

(44,88) 


7. 

2,40 

36,82 

54,92 

5,48 

0,24 

99,86 

7. 

2,40 

17,18 

32,95 

4,26 

0,13 

(43,28) 


IV. 


a. 

7,60 
33,06 
55,46 

3,65 


8. 

b. 

7,44 
33,97 
56,97 

3,48 


c. 

7,46 
33,52 
56,30 

2,96 


99,77        101,68        100,24 


9. 

7,60 
33,35 
53,05 

5,50 

99,50 


10. 

8,69 
33,10 
56,61 

2,35 

100,75 

28* 


436  Silicate. 

Oder :' 


8. 

9. 

10. 

a. 

b. 

c. 

Fl 

7,60 

7,44 

7,46 

7,60 

8,69 

Si 

15,43 

15,85 

15,64 

15,56 

15,45 

Mg 

33,28 

34,18 

33,78 

31,83 

33,96 

Fe 

2,84 

2,7< 

2,30 

4,28 

1,83 

0 

(40,85) 

(39,82) 

(40,82) 

(40,73) 

(i0,07) 

Bei  Beurtheilung  der  Analysen  ist  zu  bedenken ,  dass  die  Beschaffung  reineo 
Materials  und  die  Bestimmung  des  Fluors  und  Siliciums  Schwierigkeiten  darbieten. 
Die  Verluste  können  z.  Th.  in  Wasser  bestehen,  welches  trotz  des  vor^Uigigen 
Trocknens  bei  100 — 120^  noch  vorhanden  ist.  Wenigstens  fand  ich,  dassHumitn. 
bei  180^  0,64  p.  C,  bei  schwachem  Glühen  1,3  p.  C.  verlor,  und  y.  Rath  beob- 
achtete, dass  scharf  getrockneter  Humit  III.  bei  200^  noch  0,34  p.  C.  verlor.  Der- 
selbe überzeugte  sich  aber  auch ,  dass  durch  starke  Glühhitze  kein  Gewichtsverlust 
erfolgt,  dass  also  bei  dieser  Temperatur  keine  Fluorverbindung  entweicht. 

Bei  der  nachfolgenden  Berechnung  der  atomistischen  Verhältnisse  ist  Fe  =  Ca 
=  Mg,  AI  =  3Mg  gesetzt. 

Atomverhältniss. 


. 

Si 

:   Mg 

Fl 

:   Si 

I 

.    1. 

1 

:    2,65 

1 

:    3,2 

2. 

2,46 

4,64 

, 

II. 

3. 
4. 
5. 

2,76 
2,70 
2,73 

3,36 
3,94 
2,54 

111. 

6. 

2,37 

4,36 

• 

7. 

2,37 

4,90 

• 

IV. 

8a. 
8b. 
8c. 
9. 
10. 

2,62 
2,60 
2,60 
2,52 
2,63 

1,37 
1,45 
1,42 
1,39 
1,20 

Das  Mittel  von  Si  :  Mg  ist  = 

'.  1 

:  2,6. 

Dieses  Verhältniss  würde 

zu 

Mg 

*3Si5  023   (A.) 

führen,  welches  als  Halb- 

und Drittelsilicat 

• 

{ 

2Mg2  Si  0*  \ 
3Mg3  Si  0^  / 

gedacht  werden  könnte. 

Es  kommen  ihm  aber  auch  die  Proportionen  1 

:  2,66  und 

1  :  2,5  nahe,  welche 

Mg   ai   V     — -^  jjig»  Si  0»  /      "•' 
uad 

"6'  s,.  o'  =  {%  |!  «: }    (C.I 

ergeben. 

Die  Analysen  sind  nicht  geeignet,  die  Frage  für  jetzt  sicher  zu  entscheiden. 
Wie  wenig  sie  dazu  befähigt  sind,  ersieht  man,  wenn  man  die  aus  dem  SUicium  und 
Magnesium  berechnete  Anzahl  von  Suuerstoflatomen  mit  denen  vergleicht,  welche  aus 
dem  als  Verlust  gefundenen  plus  der  Hälfte  der  Fluoratome  herrührt;  diese  Summe 
müsste  jener  Zahl  gleich  sein.    Allein  die  Rechnung  ergiebt: 


Silicate.  437 


8b.  =  <00 

:  404 

5.  =  400  :  406  , 

\.    —  <00 

:  404,7 

8c.  —  400  :  406,9 

3.  —100 

:  4  03 

40.  —  400  :  407 

7.  —4  00 

:  4  03 

6.  —  400  :  407,7 

4.  =400 

:  405,3 

8a.  —  4  00  :  4  08 

2.  —  400  : 

406 

9.  —  400  :  409 

{ 


Man  bemerkt,  dass  die  Zahlen  derjenigen  Analysen  am  besten  stimmen,  welche 
einen^eberschuss  ergeben  haben,  der  eben  überall  vorhanden  sein  müsste. 

Man  könnte  den  Humit  als  ein  Halbsilicat,  verbmiden  mit  Fluormagnesium, 
oder  mit  diesem  und  Magnesia  betrachten,  man  würde  dann  aber  bei  dem  ver- 
schiedenen Fluorgehalt  lauter  verschiedene  Formeln  aufstellen  müssen.  Man  würde 
vor  Allem,  da  der  Fluorgehalt  entschieden  ßin  variabler  ist,  kein  constantes 
Verhältniss  Si  :  Mg  haben  können.  Allein  man  braucht  nur  die  Analysen  4.  und 
4  0.  zu  vergleichen,  um  zu  sehen,  dass  dasselbe  Verhältniss  Si  :  Mg  bei  sehr  ver- 
schiedenem Fluorgehalt  sich  findet.  Ich  habe  daher  die  beim  Topas  und  anderen 
fluorhaltigen  SUicaten  geltend  gemachte  Ansicht,  dem  Silicat  sei  eine  analoge  Fluor- 
verbindung isomorph  beigemischt,  auch  für  den  Humit  vorgeschlagen. 

In  Ermangelung  besserer  Anhaltspunkte  scheint  es  für  jetzt  ziemlich  gleich- 
gültig ,  welche  der  obigen  drei  Ausdrücke  man  wählt.  Der  einfachste  ist  der  letzte 
(C.)  ,  dem  auch  das  Mittel  der  letzten  Analysen,  d.  h.  derer  v.  Rath's,  sehr  nahe 
kommt.  (Si  :  Mg  =  4  :  Sl,56  statt  4  :  9,5.}  Wir  setzen  also  vorläufig  für  alle  diese 
Mineralien  die  allgemeine  Formel 

nMgS  Si^  0»*  \ 
Mg5  Si2  Fps  / 
welche 

/  nMg2  Si  OM     ,    /  nMg»  Si  0^  \ 
\    Mg2  Si  Fl»  /  ■+■  (    Mg3  Si  Flio/ 

geschrieben  werden  kann. 

Ist  den  Fluorbestimmungen  zu  trauen,  so  wäre  n 

in  III.  7.  =  43  in 

I.  2.  =  40,7 

III.  6.  =  38,2 

IL  4.  =  34,5 

II.  3.  =  29,2 

I.  4.  =  27,8 

Es  wäre  also  der  Fluorgehall  nicht  an  den  Typus  gebunden. 
Der  Humit  ist  isomorph  mit  dem  Olivin ,  dem  ersten  Gliede  der  Formel ;  dies 
müsste  selbst  wieder  isomorph  mit  dem  Drittelsilicat  sein. 


Willemitgruppe. 

Willemit. 

Schmilzt  v.  d.  L.  nur  schwer  an  den  Kanten,  wird  weder  für  sich  noch  mit 
Soda ,  wohl  aber  mit  Soda  und  Borax  auf  Kohle  reducirt  und  beschlägt  diese  weiss. 
Wird  von  Säuren  zersetzt. 

4.  Aachen,  Busbacher  Berg  bei  Stolbergt    Krystallisirt,  V.  G.  4,4  8.   Mon- 
heim:  Verb.  nat.  V.  pr.  Rheinl.  4  848,  4  57. 


II. 

5.  —24,8 

IV. 

8b.  =  42 

IV. 

8c.  —  44,8 

IV. 

9.  —44,5 

IV. 

8a.  —  44,3 

IV. 

40.  —  9,8 

* 


\ 


438  Silicate. 

2.  FraokliD.  N.Jersey.  V.  G.  4,145.  Delesse:  Ann.  Min.  (4)  fO.iU. 
'Früher  Vaauüem:  J.  Nat.  Hist.  See.  Philad.  18)4.  —  'Thomson: 
Outl.  1.545.) 

3.  Grönland.   Kr^stallisirt,  hellblau.   Friedel:  Des  Gloizeaox.  Manuel  534. 


1. 

2. 

3. 

Kieselsaure 

26,90 

27,40 

27,86 

Zinkoxyd 

72,91 

68,83 

71,5« 

Eisenoxvdul 

0,35 

0,87 

0,37 

Manganoxydul 

2,90 

— 

400,16  100.  99,74 

Der  Willemit  ist 

halbkieselsaures  Zink,  Zn^  Si  0^. 

Si  =  28  =  Si  0*  27,03 
2Zn  =  130  Zn  0  72,97 
40    =     64  TÖÖ: 

222 

Troostit 

Verhält  sich  ähnlich  dem  Willemit,  reagirt  aber  zugleich  stark  auf  Mangan. 
Bildet  mit  Chlorwasserstoffsäure  eine  klare  Auflösung  und  beim  ErwSnnen  eine 
Gallerte. 

I.   Sussex  Co.,  N.  Jersey.    Grüner,  V.  G.  4,16.     Mixter:  Am  J.  Sc.  ^2/ 

46,230. 
i.  Desgl.    Gelber,  V.  G.  4,  H.    Derselbe. 
3.   Sterling,   N.  Jersey,     a.   V.  G.   4,02.    Hermann:  J.  f.  pr.  Gh.  47,9. 

b.   Wurtz:   Am.  J.  Sc.  (2)   12,221. 

I.  2.  3. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

27,40 

27,92 

26,80 

27,91 

Zinkoxyd 

66,83 

57,83 

60,07 

59,93 

Manganoxydul 

5,73 

12,59 

9,22 

3,73 

Eisenoxydul 

0,06 

0,62 

5,35 

Magnesia 

1,14 

2,91 

1,66 

Kalk 

— 

1,60 

Wasser 

0,18 

0,28 

1,00 

— 

100,20        100,38        100.  100,18 

Isomorphe  Mischungen  der  Hai bsilicate  von  Zink  und  Mangan   [Eisen, 

Magnesium) , 

/nZn2  SiOM 
\    Mn2  Si  0*  / 

In  1.  ist  n  =  10,3  ;   in  2.  =  4;   in  3a.  ist  12Zn  :  2Mn  :  Mg;   in  3b.  12Zn  : 
Mn  :    Fe  :    Mg,  Ca). 

Manganophyll.  Ein  hexagonales,  bronce-  oder  kupferfarbiges,  durch  SSuren 
zersetzbares  Mineral  von  Pajsberg,  Wermland.    Von  IgeUtröm  untersucht. 
Jahrb.  Min.  1872,  298. 


Silicate. 


439 


At. 


Kieselsäure 

ThoDerde 

Manganoxydul 

Eisenoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Kali 

Glühverlust 


38,50  =  Si  n,97 

H,00  AI  5,85 

21,40  Mn  16,58 

3,78  Fe  «,94 

15,01  Mg  9,00 

3,f0  Ca  2,30 

5,51  K  4,57 

1,60 


64 
10,7 

78,6 

11,7 


Ist  vielleicht 


100. 

AI  :  R  =  1  :  7,4  —  K 
R   :  Si  =  1,23  :   1. 


R  =  1  :  6,7 


K*  Si  0* 
1 5R2  Si  0^ 
2Al2Si30i2 

Phenakit. 

V.  d.  L.  unveränderlich. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

1.  ümengebirge,  Ural.    Hartwall:  Pogg.  Ann.  31,57. 

2.  Fraroont,  Elsass.    Bischof:  Ebend.  34,525. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

55,14 

54,49 

Beryllerde 

44,47 

45,57 

• 

Kalk,  Magnesia 

— 

0,09 

99,61 

100,06 

Der  Phenakit  ist 

halbkieselsaure  Beryllerde, 

Be»  Si  0*. 

Si     =     28         =     Si  02  54,22 
2Be    =      18,66  Be  0     45,78 

40      = 


64 
110,66 


100. 


DIoptas. 

Schwärzt  sich  beim  Erhitzen  und  giebt  Wasser.  V.  d.  L.  färbt  er  die  Flamme 
grün,  wird  in  der  inneren  roth  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Kupfer. 

Nach  meinen  Versuchen  bleibt  er  bis  gegen  400®  unverändert;  erst  beim 
Glühen  tritt  Wasser  aus  (l  1,59  p.  C).  Das  geglühte  braunschwarze  Pulver  zieht 
kein  Wasser  wieder  an. 

Ztsch.  d.  geol.  Ges.  20,536. 

Wird  von  Säuren  unter  Gallertbildung  zersetzt.  Nach  Damour  greift  Kalilauge 
ihn  nicht  an,  während  reines  und  kohlensaures  Ammoniak  unter  Abscheidung  von 
Kieselsäure  eine  blaue  Auflösung  bilden. 

Die  erste  Analyse  rührt  von  Lowitz,  eine  spätere  von  Vauquelin  her. 

Neuere  Analysen : 

1.  Hess:   Pogg.  Ann.  16,360. 

2.  Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (7)   10. 


440  .  Silicate. 


{. 

f. 

Kieselsäure 

36,60 

36,60 

Kupferoxyd 

48,89 

50,15 

Eisenoxydul 

2,00 

0,38 

Wasser 

12, S9 

H,60 

99,78  98,73 

Der  Dioptas  wurde  lange  als  normales  Kupfersüicat  mit  Krystallwasser  be- 
trachtet, 

Cu  Si  0»  +  aq. 

Ich  habe  (a.  a.  0.)  zu  zeigen  gesucht,  dass  sein  Verhalten  in  der  Wärme  und 
seine  Isomorphie  mit  dem  Phenakit  und  Wülemit  die  Ansicht  begründen,  er  sei  ein 
Halbsilicat,  in  welchem  2  At.  Wasserstoff  für  I  At.  Kupfer  (Beryllium,  Zink)  ein- 
treten, 

=  Si02  38,12 
Cu  0  50,44 
H^O     H,44 


Si     — 

28 

Cu  — 

63,4 

2H     — 

2 

40     — 

64 

400. 
457,4 

Kieselkupfer.     Derbe  und  dichte  Massen,    welche  beim  Erhitzen  Wasser 
geben,  und  sich  ahnUch  wie  Dioptas  verhalten. 

Wir  stellen  sie  hier  zusammen,  wiewohl  sie  in  der  Zusammensetzung  differiren. 

A. 
4.  Strömsheien,  Sätersdalen,  Norwegen.    Scheerer:   Pogg.  Ann.  65,289. 
2.   Oberer  See.    Rammelsberg:   Ztsch.  d.  geol.  Ges.  6,677. 
Aehnlich  sind  Kieselkupfer  von 
Soinraerville,  N.  Jersey.  Bowen :  Am.  J.  Sc.  8, 4  4  8.  Franklin,  N.  Jersey. 
Beck:  Ebend.  36,4  4  4.    Bogoslowsk,  Ural.    Berthier:  Ann.  Ch.  Ph. 
54,395.  Ann.  Min.  (3)  49,698.     Kobell:   Pogg.  Ann.  48,254.  J.  f. 
p.  Ch.  39,208. 

4.  2. 

Kieselsäure  35,44  32,55 

Kupferoxyd  43,07  42,32 

Eisenoxyd  4,09  4,63 

Kalk      '  —  4,76 

Magnesia  —  4,06 

Wasser  20,36  20,68 


99,66        400. 

Diese  Kieselkupfer  erscheinen  als   normales   Kupfersüicat  mit  2  Mol. 
Wasser. 

Cu  Si  03  +  2  aq. 

Si     =       28  =     Si  02  34,2  4 

Cu    =       63,4  CuO    45,27 

30      =       48  H^O    20,52 

«  aq  =       36  400. 

475,4 


Silicate.  441 

Häufig  ist  das  Silicat  mit  Malachit  gemengt.  Der  Art  sind  die  Kieselkupfer  von 
Siegen,  Ganavilles  bei  Prades,  Pyrenäen,  und  nach  G.  Rose  das  Kupferblau  der 
Turjin'schen  Gruben  am  Ural. 

B. 
\,  Nischne  Tagil,  Ural.    a.  A.  Nordenskiöld :   Mittheilung,    b.   Hermann. 
%.  Tambillos,  Goquimbo,  Chile.    Field:  Phil.  Mag.  (4)  22,361. 

I.  t. 


a. 

1 

b. 

Kieselsäure 

3<, 

45 

31,94          28,21 

Kupferoxyd 

37,31 

40,81          39,50 

Eisenoxydul 

0, 

40 

—              2,52 

Thonerde 

— 

—              4,97 

Wasser 

31, 

18 

27,25          24,52 

100, 

34 

100.               99,72 

Ist  vielleicht 

Cu  Si  03  +  aq. 

Si     = 

28 

' — • 

Si  02  28,38 

Cu    — 

63,4 

CuO    37,56 

30     — 

48 

H^O    34,06 

4  aq  = 

72 

— 

100. 

2H,4 

C. 

1.   Sommerville,  N.Jersey.    Berthier:  s.o. 

%.  Chile.    Kittredge:   In 

{  mein. 

Laborat. 

1. 

2. 

Kieselsäure 

35, 

4            40,09 

Kupferoxyd 

35, 

1             27,97 

Eisenoxydul 

— 

4,94 

Kalk 

— 

1,49 

Magnesia 

— 

0,78 

Wasser 

28, 

5             24,73 

99,0  100. 

No.  2  deutet  auf  ein  Trisilicat  mit  6  Mol.  Wasser. 

Demidovit.    Blauer  Ueberzug  auf  Malachit  von  Nischne  Tagil,  erscheint  nach 
A.  Nordenskiöld' s  Analyse  als  ein  Gemenge  von  Kupfersilicat  und  Phosphat. 
Verh.  Petersb.  min.  G.  1857 — 58. 

Kupferpech erz.  Braune  Sinterbildung.  Aus  den  Turjin'schen  Gruben, 
Ural,  von  Damour  und  Kobell  untersucht,  und  von  Zomelahuacan,  Mexiko,  nach 
meiner  Analyse,  dürfte  ein  Gemenge  von  Kupfersilicat  und  Eisensilicat  oder  Braun- 
eisenstein sein. 

Damour:   Ann.  Min.  (3)  12.  —  S.  f.  o. 


442  Silicate. 

Nephelingruppe. 

Wir  fassen  in  derselben  Bisilicate,  Verbindungen  (Mischungen)  von  Bi-  und 
Singulosilicaten  und  reine  Singulosilicate  zusammen.  Die  ersten  repräsentirt  der 
(viergliedrige)  Leucit,  die  zweiten  der  (sechsgliedrigej  Nephelin,  die  letzten  der 
(reguläre)  Sodalith  sammt  seinen  Nebengliedern  Hauyn  und  Nosean. 

Leucit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  Vor  dem  Knallgasgebläse  schmilzt  er  zu  klarem  Glase. 
Rammelsberg. 

Von  Säuren  wird  er,  ohne  zu  gelatiniren,  vollständig  zersetzt. 

Als  Klaproth  1796  den  Leucit  analysirte,  entdeckte  er  das  Kali,  das  Pflanzen- 
alkali, im  Mineralreich.     Arfvedson  wiederholte  späteisdie  Analyse. 

Arfvedson:  Alh.  i  Fis.  6,139.  —  Klaproth:  Beitr.  1,21.  2,29. 

Neuere  Analysen  des  Leucits  vom  Vesuv : 

1 .  Awdejew.  Grosse,  durchscheinende  Krystalle  vom  Monte  Somma,  von 
grünem  Augit  begleitet.    Pogg.  Ann.  55,197. 

2.  Rammelsberg.  Aus  der  Lava  von  18H.  a.  Farblose,  durchsichtige 
.Masse,  V.  G.  2,48.  b.  Körner  und  kleine  Krystalle.  Ber.  Berl.  Ak. 
1856.    Pogg.  Ann.  98,142. 

3.  Rammelsberg.  Eruption  vom  22.  April  1845.  Lose  ausgeworfene 
Krystalle. 

4.  Bischof.    Dieselben.    Chem.  Geolog.  2,2288. 

5.  Bischof.    Angeblich  am  10.  Februar  1847  ausgeworfene  Krystalle. 

6.  Rammelsberg.    Körner  aus  der  porösen  Lava  von  1857. 

7.  G.  V.  Rath.  Aufgewachsene  Krystalle,  V.  G.  2,479.  Berl.  Ak.  Ber. 
1872. 

8.  Leucit  aus  dem  Nephelinit  von  Mciches,  Hessen.  Knop:  Jahrb.  Min. 
1865,  674. 

I.  2.  3.  4. 


a. 

b 

'  • 

Kieselsäure 

56, 

.05 

56,10 

56, 

25 

56, 

48 

57,84 

Thonerde 

23, 

,03 

23,22 

23, 

26 

23, 

,14 

22,85 

Kali 

20, 

,40 

20,59 

20, 

04 

19, 

78 

12,45 

Natron 

r 

,02 

0,57 

0, 

43 

0,50 

6,04 

Kalk 

- 

— 

0, 

32 

- 

— 

0,20 

Eisenoxyd 

- 

— 

• 

— 

- 

— 

0,14 

Glühverlust 

- 

— 

- 

— 

- 

— 

0, 
100, 

,52 
,42 

0,59 

100, 

,50 

100,48 

100, 

40 

100,11 

5 

• 

6. 

7 

• 

8. 

Kieselsäure 

56, 

,49 

57,24 

55, 

21 

1 

56,61 

Thonerde 

22, 

,99 

22,96 

23, 

70 

< 

22,92 

Kali 

15, 

,21 

18,61 

19, 

,83 

13,65 

Natron 

3, 

77 

0,93 

1, 

21 

2,95 

Kalk 

0, 

04 

0.91 

0, 

43 

1,68 

Eisenoxyd 

— 

- 

— 

2,33*) 

Glühverluj 

u 

1, 
99, 

48 

— 

— 

— 

% 

,98        100,65 

100, 

38 

100,14 

♦)  Oxydul. 


Silicate.  443 

Der  Leucit  ist 

normales  kieselsaures  Thonerde-Kali, 

4Si   =  H2      =  Si  02  54,97 

AI  =     54,6  AI  0»  23,50 

iK    =     78  K2  0     a<,53 
120    =  \9t  400. 

436,6 

Nach  Bischof  wäre  der  Leucit  zuweilen  wesentlich  natronhaltig;  allein  dies 
muss  ein  Irrthum  sein,  wenigstens  betreffs  No.  4,  wo  das  Material  dasselbe  war  wie 
in  No.  3,  und  wobei  ich  mit  grosser  Sorgfalt  die  Alkalien  getrennt  habe.  Allerdings 
hatte  Abich  schon  früher  in  einem  Leucit,  der  krystallinische  Körner  in  einer  Vesuv- 
lava bildete  und  dessen  V.  G.  =  2,519  war,  gefunden: 


Kieselsäure 

55,81 

Thonerde 

24,23 

Kali 

10,40 

Natron 

8,83 

99,27 

1  :   2,15   und 

AI  :  Si 

Hier  ist  K,  Na  :  AI  =  \  :  2,15  und  Al  :  Si  =  «  :  3,94,  so  wie  K  :  Na 
=  i  :  1,28. 

Vielleicht  war  dies  aber  jene  merkwürdige  Umwandlungspseudomorphose  des 
Leucits  in  Nephelin  und  Sanidin,  welche  weiterhin  erwähnt  werden  wird. 

Verwitterter  und  zersetzter  Leucit.  Dazu  gehören  die  Vorkommen  von 
der  Rocca  Monßna,  vom  Laacher  See  und  vom  Kaiserstuhl. 

1 .  Rocca  Monßna.    Grosse,  wachsglänzende,  weiche,  glänzende  Krystalle, 
V.  G.  =  2,44.    Rammeisberg. 

2.  Desgleichen,    a.  Aeussere,  b.  innere  Masse.    G.  Bischof. 

3.  Rieden  am  Laacher  See.   Sehr  kleine  Krystalle,  aussen  etwas  verwittert. 
Bischof.    Zwei  Proben. 

I.  2.  3. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

56,36 

57,28 

56,32 

54,36 

56,22 

Thonerde 

23,15 

22,44 

23,99 

24,23 

23,55**) 

Kali 

19,31 

17,12 

17,54 

16,52 

13,26 

Natron 

0,25 

1,75 

2,15 

3,90 

6,40 

Kalk 

0,25 

0,23 

Glühverlust 

0,74 

1,41 

0,64 

100,06         100.  100.*)  99,65  99,96 

Eine  grössere  Veränderung  haben  diejenigen  Leucilkrystalle  der  Rocca  Mon- 
fi  na  erlitten,  welche  in  einer  weissen,  zerreiblichen  Masse  nur  einzelne  harte  Kömer 
enthalten.  Sie  sind  von  mir  untersucht  worden  (4.),  und  zwar  a.  diese  Körner, 
b.  die  Hauptmasse. 

Aehnlich  verhält  es  sich  mit  den  Leucitkrystallen  vom  Kaiserstuhl  nach 
Stamm's  Untersuchung  (5.). 

Stamm:  Ann.  Ch.  Pharm.  99,287. 


*)  Der  Glühverlust  ist  hier  nicht  bestimmt  worden.        **)  Worin  0,48  Eisenoxyd. 


444  Silleate. 

4.  5. 


a. 

b. 

■ 

Kieselsäure 

53,32 

53,39 

54,02 

Thonerde 

96,25 

25,07 

22,54 

Eisenoxyd 

1,35 

Natron 

8,76. 

H,94 

10,U 

Kali 

1,98 

0,64 

0,71 

Kalk 

0,66 

0,28 

3,47* 

Wasser 

9,03 

9,26 

8,93 

100.  100,58        101,15 

Der  Wassergehalt  der  ganzen  Krystalle  (4.)  ist  6,27  bis  10,1  p.  C. 

Hier  ist  der  Leucit  wahrscheinlich  durch  natronhaltige  Wasser  unter  Ersatz  des 
Kalis  in  die  A  n  a  1  c  i  m  -  Zusammensetzung  übergeführt  worden.  In  der  That  hatte 
Sandberger  die  Kristalle  vom  Kaiserstuhl  als  Analcim  betrachtet;  allein  Blum  und 
G.  Rose  zeigten,  dass  Leonhard  Recht  gehabt,  der  sie  für  verwitterten  Leucit  er- 
klärt hatte. 

6.  Lose  Krystalle  von  Leucitform,  bei  Oberwiesenthal  im  Erzgebirge  gefunden, 
und  wahrscheinlich  aus  Leucitbasalt  stammend.  V.  G.  2,56  (2,61  Carius).  V.  d.  L. 
sehr  schwer  schmelzbar.   Werden  von  Säuren  wenig  angegriffen. 

1.  Bergemann:  J.  f.  pr.  Ch.  80,418. 

2.  Carius:  Blum  Pseudomorph.  3ter  Nachtrag  74. 

3.  Rammeisberg:    Zeitschr.  d.  geol.  Ges.   13,96.     Analyse  der  grauen, 
krystallinischen  Grundmasse. 

Vgl.  auch  Kühn:  Jahrb.  Min.  1861,  59. 


1. 

2. 

3.**; 

Kieselsäure 

60,46 

58,60 

59,51 

Thonerde 

22,11 

20,71 

22,60 

Eisenoxyd 

2,20 

5,54 

Natron 

0,52 

9,28 

Spur 

Kali 

13,53 

2,78 

12,35 

Magnesia 

1,22 

1,62 

0,94***; 

Wasser 

1,22 

1,75 

4,60 

101,26         100,28         100. 

Carius*  Analyse  weicht  durch  den  grossen  Natrongehalt  ab. 

Es  scheint,  dass  der  Leucit  hier  in  Orthoklas  und  Thon  umgewandelt  ist. 

Spaltung  von  Leucit  in  Nephelin  und  Sanidin.  In  älteren  Vesuv-  oder 
Sommagesteinen  finden  sich  Krystalle  von  Leucitform,  welche  Scacchi,  Haidinger 
und  Blum  als  Pseudomorphosen  von  Sanidin  nach  jenem  ansahen.  Ich  zeigte  jedoch, 
dass  nach  der  chemischen  Untersuchung  hier  Nephelin  und  Sanidin  nebeneinander 
kr)'stallisirt  sind,  was  G.  Rose  bestätigte. 

Rammeisberg:  a.  a.  0. 

Das  Ganze  hat  ein  V.  G.  =  2,55 — 2,56.  Durch  ChlorwasserstofTsäure  wird 
ein  Theil  (Nephelin)  zersetzt. 


1. 

2. 

Zersetzbarer  Theil  A. 

—     40,83 

45,29 

Unzersetzbarer  Theil  B. 

=     69,14 

55,00 

99,97        100,29 


*}  Worin  0,57  Magnesia.        **)  Nach  Abzug  von  9,62  p.  C.  Braaneisenstein. 
♦♦*)  Worin  0,81  Baryt. 


Silicate.  445 

A.  B.  Ganzes*) 


i. 

Kieselsäure 

45,04 

67,48 

57,37 

Thonerde 

29,66 

19,77 

24,25 

Natron 

13,47 

0,51 

5,72 

Kali 

10,04 

11,57 

11,09 

Kalk 

1,37 

0,67 

1,28 

Magnesia 

1,411 
100. 

— 

0,27 

A 

100. 

99,98 

Kieselsäure 

52,98 

63,24 

57,62 

Thonerde 

27,53 

21,05 

24,72 

Natron 

M,59 

Spur 

6,32 

Kali 

6,31 

15,71 

10,93 

Kalk 

1,59 

— 

0,55 

100.  100.  100,14 

Dass  die  Resultate  der  Zerlegung  mittelst  der  Säure  nicht  genau  für  A.  und  B.  die 
Mischung  der  beiden  Mineralien  ergeben  haben,  ist  begreiflich.  Viel  genauer  ist  die 
Berechnung  aus  dem  Ganzen,  wenn  man  einen  natronfreien  Sanidin  daraus  berechnet^ 
denn  dann  ist  der  Nephelinrest : 


1. 

2. 

Kieselsäure 

43,45 

44,53 

Thonerde 

35,38 

36,10 

Natron 

16,66 

17,82 

Kalk 

3,73 

1,55 

Magnesia 

0,78 

100.  100. 

In  der  That  hat  ein  Gemenge  von  2  Mol.  Nephelin  und  7  Mol.  Sanidin  (Ortho- 
klas) die  Zusammensetzung  eines  natronhaltigen  Leucits. 

2  Mol.  Nephelin  =    2R8  AH  Si»  0^4 
7     -     Sanidin    =    7R2  Al   Si«  0^« 

=  1 5R2  AI    Si*  0^2 
Derselben  Art  war  vielleicht  der  von  Abich  untersuchte  natronreiche  Leucit 
(S.  443). 

Nephelin  (Elaeolith). 

Der  Nephelin  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  zu  einem  blasigen  Glase,  der  Elaeolith 
ziemlich  leicht  unter  geringem  Aufblähen. 

Gelatinirt  mit  Säuren. 

Vauquelin  übersah  im  Nephelin  vom  Vesuv  die  Alkalien,  worauf  Arfvedson  das 
Natron,  Fuchs  aber  das  Kali  nachwies.     Den  Elaeolith  untersuchte  Klaproth  zuerst. 

Arfvedson:  Schwgg.  J.  34,207.  —  Fuchs:  Ebend.  33,377.  —  Klaproth:  Beitr. 
5,176. 

A.  Hephelin. 

1.   Vesuv,     a.  V.  G.  2,56.     Scheerer  und  Francis:  Pogg.  Ann.   46,291. 
49,359.    b.  Rammelsberg. 


*)  Mittel  aas  der  directen  Analyse  und  der  Summe  von  A  und  B. 


Ik. 


446  Silicate. 

t,  Katzenbuckel  im  Odenwald,     a.  L.  Gmelin:   Gmelin  und  Leonhard, 
Nephelin  im  Dolerit.    Heidelberg  1822.    b.  Scheerer  und  Francis. 

3.  Löbauer  Berg,  Lausitz.    Heidepriem:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  2,139. 

4.  Meiches,  Hessen.    Knop:  Jahrb.  Min.  1865,  674. 

1.  2.  3.  4. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

44,04 

43,56 

43,36 

43,70 

43,50 

47,09 

Thonerde 

34,06 

32,18 

33,49 

32,31 

32,33 

30,69 

Eisenoxyd 

0,44 

1,50 

1,07 

1,42 

1,7€***^ 

Natron 

15,91 

16,25 

13,36 

15,83 

14,13 

13.38 

Kali 

4,52 

7,14 

7,13 

5,60 

5,03 

5,08 

Kalk 

2,01 

0,45*) 

0,90 

0,84 

3,66**) 

1,05 

Wasser 

0,21 
101,19 

.  1,39 
101,13 

1,39 
100,74 

0,32 
100,39 

99,58 

100,77 

B. 

Elaeolith. 

1.  Fredriksvärn,  Norwegen,  a.  Grüner.  Scheerer.  b.  Brauner.  Scheerer. 
c.  Brauner.  Thiele:  Pogg.  Ann.  119,145.  (Früher  C.  Gmelin:  Schw^. 
J.  36,74.) 

2.  Brevig.   Braun.  Scheerer. 

3.  Miask,  Ural.  Weiss,    a.  C.  Bromeis:  Pogg.  Ann.  48,577.  b.  Scheerer. 

4.  Magnet  Cove,  Arkansas.  Röthlich,  V.  G.  2,65.  Smith:  Am.  J.  Sc.  (f) 
16,365.^ 

5.  Grube  Marienskaja,  Tunkinsker  Gebirge,  Sibirien.  Grün.  Pusirewsky: 
Kokscharow  Beitr.  3,78. 


1. 

2. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

45,23 

45,53 

44,67 

44,46 

Thonerde 

32,66 

32,06 

31,49 

31,84 

Eisenoxyd 

0,56 

1,4« 

1,16 

1,11 

Natron 

15,71 

15,97 

15,23 

15,71 

Kali 

5,66 

4,76 

5,01 

5,17 

Kalk 

0,33 

0,40 

0,87 

0,28 

Magnesia 

0,56 

Wasser 

0,61 

0,78 

0,81 

2,07 

100,76 

100,91 

99,80 

100,64 

3. 

4. 

5. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

42,42 

44,18 

44,46 

44,94 

Thonerde 

34,06 

33,18 

30,97 

30,29 

Eisenoxyd 

— 

0,69 

2,09 

0,72 

Natron 

15,14 

15,86 

15,61 

21,80 

Kali 

6,43 

5,75 

5,91 

1,48 

Kalk 

0,33 

0,29 

0,66 

1,15 

Magnesia 

0,61 

0,07 

0,15 

Wasser 

0,42 

0,45 

0,95 

— 

99,91 

100,47 

100,65 

100,53 

•)  .Worin  0,15  Mg  0.        **)  Worin  0,11  Mg  0.        *♦♦)  Fe  0. 


Silicate. 


447 


Ausserdem  fanden 


Chlor 

( 

1 

Schwefelsäure 

in  A 

.   \. 

0,05 

Scheerer 

B 

,  3. 

0,06 
0,04 

0,07 

Scheerer 
Bromeis 

Atomverhältnisse. 

Nepheiin 

• 
• 

AI: 

Si 

AI 

:  Na,  K*) 

K  : 

Na 

<a. 

i  : 

2,21 

1 

:    2,0 

1  : 

5,3 

Ib. 

2,31 

2,2 

3,45 

2a. 

2,22 

<,9 

2,8 

2b. 

2,31 

2,07 

4,3 

3. 

2,30 

2,2 

4,26 

4. 

2,60 

2,05 

3 

Elaeolith : 

t 

1a. 

\  : 

2,37 

1 

:    2,0 

1  : 

4,2 

Ib. 

2,43 

2,0 

5,1 

1c. 

2,42 

2,2 

4,6 

2. 

2,40 

2,0 

5,1 

3a. 

2,13 

2,07 

4,3 

3b. 

2,28 

2,0 

4,2 

4. 

2,45 

2,16 

4 

5. 

2,50 

2,62 

22 

Dass  AI  :  R  =  1  :  2  ist,  steht  wohl  fest,  allein  wie  ist  AI  :  Si?  Hierüber 
können  eigentlich  nur  die  Analysen  des  reinen  klaren  Nephelins  (1.)  Aufschluss 
geben.  Leider  sind  beide  nicht  tadellos  ;  Scheerer*s  hat  1,2  p.  G.  Ueberschuss,  von 
dem  man  nicht  weiss,  welchem  Bestandtheil  er  angehört. 

Das  Atomverhältniss  liegt  zwischen  1  :  2,2  und  1  :  2,3.    Man  kann  daher 

A15  Si^i  oder  AP  Si^  oder  AH  Si» 
annehmen,  letzteres  wenn  AI  :  Si  =  1  :  2,25  wäre.    Oder  der  Nepheiin  müsste 

RIO  A15  Si»i  0*2  —7  R8  AH  Si'J  034  _  r6  Al3  Si?  0^« 


=      R40  Si*»  0« 
sein,  d.  h.  gleichsam 

/  2R2  Si  03  \ 
\  9R4  Si  0*  / 


R32  Si»  034       R24  Si?  026 


{ 


} 


2R2Si03\         /  2R2Si  03 
7R4  Si  0*  /         \  5R4  Si  0* 
Und  doch  ist  es  nicht  recht  wahrscheinlich,  dass  der  Nepheiin  eine  Mischung 
von  normalen  und  Halbsilicaten  und  in  solchen  Verhältnissen  bilden  sollte. 
Andererseits  liegt  es  sehr  nahe,  AI  :  Si  =  1  :  2,  den  Nepheiin  als  ein  reines 
Halbsilicat  anzunehmen, 

R2  AI  Si2  08, 
so  dass  man  glauben  möchte,  die  Analysen  hätten  zuviel  Kieselsäure  ergeben. 

Wird  in  1a.  die  Kieselsäure  =  44,04  weniger  1,19  =  42,85  gesetzt,  so  ist 
AI  :  Si  =  1  :  2,15.  Eine  solche  Correction  ist  aber  bei  meiner  Analyse  mit  dem 
Verhältniss  1  :  2,3  nicht  möglich.  In  2a.  würde  sie  1  :  2,15  (oderR:Si=1  :  2,08), 
und  beim  Elaeolith  3a.,  der  weiss  und  eisenfrei  ist,  findet  sich  auch  das  Minimum  der 


*j  Ca,  Mg  =  2R  gesetzt. 


448 


Silicate. 


Rieselsäure  [ I  :  2, 1 3) .  Auch  darf  aus  dem  Wassergehalt,  der  selbst  in  f a.  nicht 
fehlt ,  aber  in  den  Elaeolithen  auftritt ,  auf  eine  anfangende  Zersetzung  geschlossen 
werden,  welche  Alkalien  entfernt  haben  kann. 

Man  mag  also ,  bis  wiederholte  Analysen  entschieden  haben ,  den  Nephelin  als 
eine  Verbindung  von  Halbsilicaten  von  Thonerde  und  Natron  (Kali)  betraclüen, 

Na,  k;2  AI  Si2  0^  =  R*  Si  0*  +  Al^  Si«  0»«. 

Unter  Annahme  von  4  Na  :  K*)  ergiebt  die  Rechnung 

2Si    =     56       =    Si  02  44,84 
AI   =     54,6  AI  03  35,86 

|Na  =     36,8        Na^O    47,04 

K^O      6,46 

100. 


«K 

=      15,6 

80 

=   188 
«94 

Alle  Analysen  weisen  aus,  dass  ein 

vertreten 

sei.    Sf)€cieller  ist 

Ca 

:Mg) 

:  Na,  K 

in  A.  4  a.   = 

=  1 

:    17 

4b. 

75 

2a. 

36 

2b. 

41 

3. 

8,5 

4. 

30 

in  B.  la.   = 


c 

a  ;Mg) 

:  Na,  K 

la. 

—   4 

:    404 

Ib. 

88 

Ic. 

15,3 

8. 

184 

3a. 

20 

3b. 

79 

4. 

53 

5. 

88 

Der  abnorme  hohe  Rieselsäuregehalt  im  Nephelin  von  Meiches  (der  ShnMche  is 
B.  5.  kooimt  wohl  nicht  in  Betracht)  steht  für  sich  da,  und  es  kann  nicht  zweifelhaft 
sein,  dass  die  Kr>'stalle  dieser  Abänderung  an  Reinheit  den  durchsichtigen  vesovischen 
nicht  zu  vei^eichen  sind. 

Die  einfache  Nephelinformel  setzt  das  Mineral  in  nahe  Beziehung  zum  Sodalith, 
dem  Hauyn  und  Nosean.  in  denen  allen  dieselbe  Verbindung  wiederkehrt.  Allein 
es  ist  doch  Thatsache,  dass  die  AnaKsen  mehr  Silicium  und  weniger  Almninium 
geliefert  haben.  Nephelin  und  Sanidin  sind  Spaltungsproducte  des  Leocits  .;S.  444). 
Wäre  es  nicht  möglich,  der  Nephelin  bestände  aus  Rali-Thonerde-Bisilicat  (Leucit- 
Substanz  und  Natron-Thonerde-Singulosilicat  ?  Dann  müsste  das  Verhältniss  K  :  Na 
zu  dem  von  AI  :  Si  in  einer  nachweisbaren  Beziehung  stehen  insofern,  als  mit 
steigendem  Ralium  auch  das  Silicium  zunimmt. 

Leider  lassen  auch  hier  nur  die  beiden  Analysen  4 .  einen  Vergleich  wa;  4  b.  ist 
kalium-  und  auch  siliciumreicher  als  la.  Berechnet  man  das  Kalium  nach  der  Leucit- 

n  I 

fonuel  als  normales  Thonerde-Ralisilicat.  so  ist  im  Rest.  R  ==  8R  gesetzt. 


1 
R 

:  AI  : 

Si 

in  la. 

2 

4 

:   4.9 

Ib. 

2.3  : 

1    : 

1.8 

4. 

2 

1 

2,17 

*  Ob  io  B.  5.  die  Alkalibestimmong  richtig  ist? 


Silicate. 


449 


Dana  könnte 


4. 


sein.    Oder 


/    K2  AISH0>2)^ 
\  6Na2Al  Si2  0^  / 


(    K2  AI  81*012^ 
\  3 Na?  AI  Si2  0»  / 


in 


I 
R 

la.  ■=  2 

4.    =  2 


für  la.,  wenn  Ca 


Na, 
la. 


AI  :    Si 
I    :  2,286 
I    :  2,5 

Berechnete  Zusammensetzung 
K  =  1   :   1 7  ist : 


Gefunden 
2,21 
2,66 


4. 


16Si    =  448 
7AI   =  382,2 
H|Na  =  260,66 
1|K     =     73,66 
|Ca   =     31,11 
60O     ==  960 


=     Si  02  44,18 

AI  03  33,43 

Na2  0    16,30 

K^O      4,06 

Ca  0      2,03 


5Si 

2A1 

3Na 

K 

180 


100. 


140 
109,2 
69 
.39 
288 

645,2 


=    Si  02  46,51 

AI  03  31,82 

Na^O    14,42 

K^O      7,25 

100. 


2155,63 

Diese  Zahlen  stimmen  mit  den  gefundenen  sehr  gut  überein. 

Es  ist  daher  die  Annahme,^  der  Nephelin  sei  lediglich  ein  Halbsilicat ,  als  durch 
die  Thatsachen  bis  jetzt  nicht  hinreichend  unterslützt,  zu  verwerfen. 

In  der  braunen  Substanz,  welche  dem  Elaeolith  beigemengt  ist,  glaubt  Scheerer 
Diaspor  annehmen  zu  dürfen. 

Pogg.  Ann.  1 19,150. 

Davyn.  Dieses  Mineral  von  der  Form  des  Nephelins,  in  Sommablöcken  ge- 
funden ,  schmüzt  V.  d.  L.  unter  Aufwallen  und  löst  sich  in  S'äuren  unter  Brausen  zu 
einer  klaren,  beim  Stehen  oder  Erwärmen  gelatinirenden  Flüssigkeit  auf. 

Eine  unvollkommene  Analyse   gaben  Monticelli  und  Covelli:    Prodromo   della 
min.  vesuv.    Ich  habe  den  Davyn  später  untersucht. 
Pogg.  Ann.  109,567. 

Kohlensäure 

Kieselsäure 

Thonerde 


Kalk 
Natron 
Kali 
Wasser 


5,63 
38,76 
28,10 

9,32 
15,72 

1,10 

1,96 


99,59 
Da  5,63  Kohlensäure  7,17  Kalk  erfordert  und  12,8  kohlensauren  Kalk  bildet, 
so  besteht  der  wasserfreie  Rest  aus 

Kieselsäure 
Thonerde 


Kalk 

Natron 

Kali 


45,16 
32,76 

2,48 
18,32 

1,28 

iOO. 


und  entspricht  also  einem  kaliannen  Nephelin. 

Ohne  Frage  ist  die  weiche,  hier  und  da  trübe  Nephelinsubstanz  durch  Wasser, 
welche  kohlensauren  Kalk  in  ihr  absetzten,  verändert. 

Bam  melsberg,  Handb.  d.  Hineralchemie.  II.  29 


450  Silicate. 

Cancrinit.     Dieses  \on  G.  Hose  zuerst  bemerkte  Mineral  verhält  sich  wie 
das  vorige. 

I.  Ihnengebirge.    Roth,  V.  G.  2,453.    O.  Rose<  Pogg.  Aun.  47,379. 
i.   Marienskaja-Grube,  Tunkinsker  Gebirge,  Sibiriea.    €rett>,  V.  G.  2,449. 
Struve:   Ebend.  90,613. 
Beide  auch  Pusirewsky :   Kokscharow  Beitr.  3,86. 

3.  Lichfield,   Maine.    Gelb,  V.  G.  2,448.    Whitney:   Pogg.  Ann.  70,431. 
(Auch  eine  grüne  Abänderung.) 

4.  Ditro,  Siebenbürgen.   Röthlich,  V.  G.2,42.   Tschermak:  Wien.  Ak.  Ber. 
i4,<34. 


5.   Brevig,   N 

orwef|?eii. 

Gelblich , 

V.  G.   2, 

404.     Piw) 

ni:   Ann. 

(3;  67. 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kohlensäure 

6.38* 

8,51*. 

5,95 

5,2 

3,60 

Kieselsäure 

40,43 

38,33 

37,72 

37,2 

41,52 

Thonerde 

28, i7 

28,55 

27,55 

30,3 

28,09 

Eisenoxvd 

• 

0,75 

— 

— 

Kalk 

6,70 

4,24 

3,87 

5,< 

4,H 

Natron 

17,52 

20,37 

20,27 

n,4 

n,<6 

Kali 

0.70 

0,67 

— 

— 

Wasser 

2,82 

4,0 

6,60 

400.  fOO.  99,60  99,2        104,07 

Der  Kalk  reicht  nicht  aus,  um  allein  die  Kohlensäure  zu  binden,  nur  in  5.  isl 
dies  der  Fall;  indessen  dürfte  dies  vielleicht  nur  an  den  Analysen  liegen,  da  schwer- 
lich kohlensaures  Natroo  vorhanden  ist. 

Das  Atouiverliältniss  AI  :  Na  ist  f  ;  2  bis  1  :  2,5;   AI  :  Si  ist 


in  1.  =s= 

2.  =s 

3.  = 

4.  = 

5.  = 


i,4 
2,3 

2,33 

2,07 

«,5 


Hiernach  darf  man  wohl  den  Cancrinit  für  analog  dem  Davyn  halten.  Eigen- 
thümlich  bleibt,  dass  immer  der  ursprüngliche  Nephelin  kalifrei  wäre.  Sollte  dies 
das  reine  Halbsilicat 

Na2  AI  Si2  0« 

sein? 

In  der  That  erhält  mnn.  wenn  man  z.  B.  in  No.  4  die  drei  fremden  Bestandtheile 
abzieht,  einen  Rest,  der  der  berechneten  Zusammensetzung  nahe  kommt : 

4. 
iSi     =     06       =     Si  02  42,17  43,8 

AI    rr=     .54,6  AI  03  36,05  35,7 

2 Na    =      46  Na2  0    21,78  20,5 

80     =    MS  <00.  100. 

*84,6 

Die  übrigen  Analysen  haben  freilich  mehr  Kieselsäure  geliefert. 


♦)  Einschl.  Wasser. 


Silicate.  45  t 

Xi]Mro9«miiiit 

Schqiil^t  V«  d.  X.  sohwi9rig^  - 

Wjrd.durcb  Säuren  upt^r  G»allertbilcUiDg  zersetzt. 

G.  V.  Rath  hat  dieses  in  kleinen,  farblosen,  sechsgliedrigen  Kry$talleo  vpin  Y.  G. 
^}6Q  JD  4en  AusiJi^üvfliQgen  4es  Vesuvs  von  4  872  zuerst  von  ScaQcbi  bemerkte 
Mineral  untersucht.  Es  findet  sich  in  <)en  Blasenräumen  der  Lava  als  Sublioiat  aeben 
Eisenglanz^/  JDlie/ Uolersueb^ng  Ist  weg^  geringer  Mepgß  des  Materials  (0^4  Grm.) 
approximativ. 

'.  ■ K   .       i      ,        -  At.    /.     ••■ 


Chlor 

9,4 

Cl 

"9,4 

■  i 

25,6  ; 

:  •  Schwefelsäure 

<,7    • 

&(>3 

t,04 

■ 

tj 

Kieselsäure 

33,0 

Si 

4  5,40 

* 

55     \ 

11     thonerde 

1fe9,0 

Ai 

45,43 

•; 

28,3 

Kalk 

41,2 

Ca: 

8,00 

_ 

20     » 

Kali 

44,5 

K 

9,55 

24,S  \ 
«8       / 

52,5 

J--j<«  Natron 

8,7 

Na 

6,46 

404,2 

1      :   /.                              • 

// 

;    • 

, 

"    Hier/ist^  wenoiR  Gl  und  R^  S  0^  abgezogen  wird,  im  Best 

R  :  Ca  ==  4 , 25  :  4  —  AI  :  Ca  =  4   :  4,4  —  AI  :  Si  äs  4  :  2. 

Nimmt  mafn  die  ersten  beiden  Verhältnisse  =  4  :  4  und  4  !  4,5;  so  ist  es  ein 
Halb-^  öd^  Sh^igulosfKcat  und  das  Ganze 


{ 


R2  S  OM     .     c  /   Ä^  AI  Si^  0^  \ 
42RC1)   "^  ^  \2Ca  AlSi^O^I 


\ 


oder  speciell 

' 

( R^  s  on 

^     42RC1/  ^  ^ 

j     R^  Si  04 

\  2Ca2  Si  0* 
[3A12  81^0^2 

worin  K  :  Na  ä=  4  : 

4  ist. 

2C1      —      74 

=      Cl      7,00 

^S  0*  —      4  6 

SO»     1,31 

6Si       =    168 

Si  0235,40 

3  AI      —   163,8 

AI  0»  30.26 

2Ca      =     80 

Ca  0    1  1,01 

2^K       =     84,5 

K2  0    4  0,40 

2|Na     ==      49.8 

Na^O      7,00 

240       =  384 

402,38 

1017,1 

V.  Rath  schlägt  vor.  Na  Cl  und  Ca  S  0*  anzunehmen,  dann  ist  das  Kali-Kalk- 
Silicat 

(  2K2  AI  Si2  0^  \ 
\  3Ca  AI  Si2  0^  / 

Dann  stimmt  die  Kieselsäure  besser. 
V.  Rath:   Berl.  Ak.  Her.   1873. 

Wiederholte  Analysen  werden  über  die  Zusammensetzung  Gewissheit  geben. 
Der  Mikrosommit  ist  ein  sehr  interessantes  Glied  der  Gruppe.    In  der  Form  dem 
Nephelin  nahestehend,  ist  er  chemisch  dem  Sodalith  und  Nosean  anzureihen. 

19» 


452 


Silicate. 


SodallUi. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  starkem  Aufblähen  (Sodalith  von  GrÖnlaDd ,  Licbfield) 
oder  einigem  Blasenwerfen  (Sodalith  vom  Vesuv)  zu  einem  forblosen  blasigen  Glase. 
Der  blaue  und  grüne  entförben  sich. 

Löst  sich  in  massig  starken  Säuren  vollkommen  auf;  die  Auflösung  rerwandeH 
sich  durch  Stehen  oder  Erwärmen  in  eine  Gallerte. 

Ekeberg^j  analysirte  den  Sodalith  aus  Grönland,  Dunfn^  den  vom  VesuT^ 

1;  Ann.  of  Pbil.  1,404.-2)  Gilb.  Ann.  68,882. 

1.  Vesuv.    Weisser,    a.  Arfvedson:  Schwgg.  J.  34,210.    b.   RammeU- 
berg:   Pogg.  Ann.  109,567. 

2.  Ischia.    Weiss,  aussen  röthlich.    Aus  Trachyt,  V.  G.  S,404 .    v.  Rath: 
Ztsch.  d.  geol.  G.   18,620.  -^ 

3.  Ilmengebirge.    Blau.    In  Elaeolith.    V.  G.   2,288.     £.  Hofniann   und 
G.  Rose:   Pogg.  Ann.  47,377. 

4.  Lamö  bei  Brevig.    Blau.    In  Elaeolith.    Bork:  Eb.  78,413. 

5.  Ditro,  Siebenbürgen     Blau.    V.  G.  2,325.    Hauer;  Sitzongsber.  geol. 
Reichsanst.  12,64. 

6.  Lichfield,  Maine.    Blau.    In  Elaeolith.    Whitney:   Pogg.  Ann.  70,431. 

7.  Salem,  Massachusetts.    Blau.    Derb,  V.  G.  2,30.    Kimbalh  Am.  J.Sc. 
;2)  29,67. 

8.  Grönland.    Grün.    Thomson:   Gilb.  Ann.  39,ljK7.  40,.d8. 

9.  Vesuv.    Grün.    Kleine  Granatoeder  mit  Würfelflächen ;  in  einein  Kalk^ 
stein  von  Nephelin  und  Vesuvian  begleitet.    Rammeisberg. 


4. 


2. 


3. 


4. 


5. 


a. 

b. 

Chlor 

^  5,30 

6,69 

6,96 

7,10 

Nicht  best. 

6,00 

Kieselsäure 

35,99 

38,12 

37,30 

38,40 

38,86 

40,68 

Thonerde 

32,59 

31,68 

27,07 

32,04 

30,82 

31,63 

Eisenoxyd 

4,03 

Natron 

26,55 

24,37 

22,51      ) 

>     24,47 

22,03 

11,00 

Kali 

1,19      / 

0,61 

— 

Kalk 

1,16*) 

0,32 

1,65**) 

0,40 

Wasser 

3,12 
103,34 

— 

100,43 

100,86 

102,33 

99,71 

6. 

7. 

8. 

9. 

Chlor 

6,97 

6,99 

3,00 

2,55 

Kieselsäure 

37,46 

37,33 

38,52 

38,75 

Thonerde 

30,93 

32,70 

27,48 

34,62 

Eisenoxyd 

1,08 

1,00 

Natron 

23,86 

24,31 

23,50 

23,43 

Kali 

0,59 

— 

— 

Kalk 

2,70 

Wasser 

2,10 

98,30 


99,36 


100,89  101,33 

Der  Sodalith  ist  eine  Verbindung  von   2    Mol.  Chlornatrium  und  3  Mol, 
Thonerde-Natron-Halbsilicat, 


♦)  Worin  0,78  Magnesia.        ♦•)  Desgl.  0,44. 


Silicate.  453 


{ 


2Na  Cl         \ 
3Na2  AI  Si2  0  V  ~  ' 

4NaCl 
-  /  Na^  Si  0*    \ 
^  \  AP  Si^  0^2  f 

tCl    =     71       = 

Cl      7,3< 

6Si    —  4  68 

Si02  37,08 

3  AI    =  <63,8 

AI  03  31, 71 

8Na  =r  184 

Na2  0    85,55 

240     —  384 

104,65 

970,8 
Die  Analysen  lassen  ersehen,  dass  mancher  Sodalith  schon  etwas  zersetzt  ist. 

Der  grüne  Sodalith  ist  viel  ärmer  an  Chlor.    Die  Formel 

/         «Na  Cl        \ 
\  9Na2  AI  Si2  0»  / 


erfordert : 


2C1 

—       71 

=       Cl      2,65 

18Si 

—     504 

Si02  40,32 

9AI 

—     491,4 

AI  03  34,48 

20Na 

=     460 

Na2  0    23,  H 

720 

—   H52 

100,56 

2678,4 

Ist  dieser  Sodalith  durch  äussere  Einflüsse  zweier  Drittel  seines  Chlornatriums 
beraubt?  Oder  ist  Chlomatrium  isomorph  dem  SUicat  und  deshalb  ein  wechselnder 
Inhalt  möglich?  Der  grüne  vesuvische  besitzt  wenigstens  die  Härte  des  weissen. 
Und  was  ist  die  Ursache  der  Farbe  vieler  Sodalithe? 

Bergemann  hat  einen  grünen  Sodalith  von  Brevig  (vergl.  4)  untersucht,  der  ein 
V.  G.  =  2,302  hat,  aber  neben  0,86  Phosphorsäure  (die  nach  Bergemann  auch  in 
den  Sodalithen  vom  Ilmengebirge  und  von  Connecticut  vorkommt)  7,43  Chlor,  46,03 
Kieselsäure,  23,97  Thonerde,  21,48  Natron  lieferte.  Da  die  Summe  der  Kieselsäure 
und  der  Thonerde  gleich  ist  der  in  den  übrigen  Analysen,  so  dürfte  hier  nur  ein  Ver- 
sehen zum  Grunde  liegen. 

Bergemann:   Pogg.  Ann.  84,492. 

Zersetzter  Sodalith.    Auf  solchen  darf  man  folgende  Analysen  beziehen: 

1.  Vesuv.    Weiss,   körnig,    von  braunem  Granat  begleitet.     Verhält  sich 
sonst  wie  Sodalith.    Trolle  Wachtmeister:   Pogg.  Ann.  2,14. 

2.  Grönland.     Gelbgraue,  undurchsichtige  Granatoeder,    von   Hornblende 
begleitet.    Wird  von  Säuren  nicht  zersetzt.    Rammeisberg. 


1. 

2. 

Chlor 

1,26 

Spur 

Kieselsäure 

50,98 

43,30 

Thonerde 

27,64 

32,54 

Natron 

20,96 

11,42 

Kalk 

3,00 

Wasser 

9,84 

100,84 

100. 

No.  1  ist,  abgesehen  von  Na  Cl, 

annähernd 

Na2  AI  Si»  O^o. 

No.  2  ist  offenbar  aus  Sodalith  entstanden. 

!«■. 


454  Silicate. 

Nosean.  Haayn. 

Nosean  wird  beim  Erhitzen  heller  und  schmilzt  v.  d.  L.  an  den  Kanten. 
Hauyn  (blauer)  entfärbt  sich  und  schmilzt  schwer  zu  einem  blasigen  Glase.  Der 
Hauyn  von  Aibano  decrepitirt  stark  und  schmilzt  nach  Whitney  zu  einem  blau- 
grünen Glase. 

Beide  Mineralien  verhalten  sich  gegen  Säuren  wie  Sodalith.  Die  blauen  Ab- 
änderungen sollen  mit  Chlorwasserstoffsäure  eine  Spur  Schwefelwasserstoff  ent- 
wickeln. 

Kiaproth  lieferte  die  erste  Analyse  des  Noseans  und  L.  Gmelin  die  vonHauyo. 

Klaproth:  Beitr.  6,371.  —  L.  Gmelin:  Observ.  oryct.  et  ehem.  de  Hauyna. 
Heidelb.  18U.    Schwgg.  J.  15, 1. 

A.  Hosean. 

Nosean  vom  Laacher  See. 

I.   Bergemann:  Bull.  sc.  nat.  1823. 
i.   Varrentrapp:   Pogg.  Ann.  49,515. 

3.  Whitney:   Ebend.  70,431. 

4.  Dunkelbraun.    V.  G.  2,28. 

5.  Hellblaugrau.    V.  G.  2,30. 

6.  Grün.    Aus  Leucitophyr.    V.  G.  2,336. 

7.  Farblos.    V.  G.  2,40.   Meist  als  Sodalith  bezeichnet. 

8.  Aus  dem  Gestein  des  Perlerkopfs,  von  Granat  und  Sanidin  begleitet. 
Der  zersetzbare  Theil  des  Gesteins. 

Sämmtlich  v.  Rath:   Ztschr.  d.  geol.  G.  14,655.    16,73. 

I.  2.                   3.  4. 

Chlor  —  0,65              0,61  0,7< 

Schwefelsäure  8,16  9,17              7,40  7,52 

Kieselsäure  38,50  35,99  36,52  36,72 

Thonerde  29,25  32,56  29,48  29,08 

Eisenoxyd  2,67  0,06              0,44  0,75 

Natron  16,56  17,84  23,04  23,33 

Kali  —  —                 —  0,34 

Kalk  1,14  1,11               1,35  1,20 

Wasser  2,82  2,18               1,37  0,83 

99,10  99,56  100,21  100, 48^ 

5.  6.  7.  8. 

Chlor                     1,05  0,70  1,08  0,74 

Schwefelsäure      7,30  7,34  10,00  2,27 

Kieselsäure  36,69  36,46  36,87  36,15 

Thonerde  22,45  29,61  26,60  28,06 

Eisenoxyd             0,47  0,91  0,28  6,72 

Natron  23,90  20,60  20,75  H,82 

Kali                        _  _  _  7,27 

Kalk  0,63  2,37  4,05  4,20 

Wasser  2,15  2,02  0,37  3,59 


100,64  100.  100.  101,23 

B.  Hauyn. 

1 .  Aibano.    Grünblau.    Whitney :  s.  Nosean. 

2.  Aibano.    Weiss  iBerzelin].    Aus  dem  Peperin,  Y.  G.  2,486.    v.  Rath 
Ztschr.  d.  geol.  G.  18,546. 


Silicate. 


455 


3.  Vesuv  (Monte  Sommaj.     Schön  blau,    V.   G.   2,4 64.     Rammelsberg : 
Pogg.  Ann.   109,567. 

4.  Laacher  See.    Bergemann:  s.  Nosean. 

5.  Desgl.    Aus  einem  trachytischen  Block.    Blau,   V.  G.  2,481.    v.  Rath : 
Ztschr.  d.  geol.  G.  16,73. 

6.  Niedermendig.    a.  Varrentrapp.    b.  Whitney. 

7.  Melfi.    Aus  dem  Hauynophyr.    V.  G.  2,446.    Rammelsberg. 


1. 

2.. 

3. 

4. 

Chlor 

— 

0,66 

Spur 

Schwefelsäure 

12,98 

12,15 

11,25 

11,56 

Kieselsäure 

32,44 

32,70 

34,06 

37,00 

Thonerde 

27,75 

28,17 

27,64 

27,50 

Eisenoxyd 

— 

1,78 

Natron 

14,24 

11,71 

11,79 

12,24 

Kali 

2,40 

4,64 

4,96 

— 

Kalk 

9,96 

10,85 

10,60 

8,14 

Wasser 

— 

0,48 
101,36 

^4< 

99,77 

100,30 

99,63 

6. 

6. 

7. 

^ 

a. 

b. 

Chlor 

0,33 

0,58 

Spur 

Spur 

Schwefelsäure 

12,54 

12,60 

12,07 

1 1 ,  08 

Kieselsäure 

33,11 

35,01 

34,36 

34,88 

Thonerde 

27,35 

27,41 

28,^9 

«,34 

Eisenoxyd 

1,05 

0,24 

0,15 

Natron 

15,39 

9,12*) 

f8,92 

14,47» 

Kali 

IJ2 

3,76 

Kalk 

11,92 

12,55*) 

7,36 

6,^4 

Wasser 

0,20 

0,86**) 

103,01 


98,37 


101,15 


99,77 


Nosean  und  Hauyn,  mit  dem  Sodalith  isomorph,  bestehen  aus  Silicaten  und 
Sulfaten ,  oft  auch  ein  wenig  Chloriden ;  Nosean  ist  kalkarm ,  Hauyn  reich  an  Kalk  ; 
das  Natron  des  letzteren  ist  häufig  von  einer  grossem  Menge  Kali  begleitet. 

Um  die  Zusammensetzung  beider  Mineralien  zu  berechnen,  verwandeln  wir 
Calcium  in  sein  Aeq.  Natrium,  dem  wir  das  Kalium  hinzufügen. 

Zieht  man  für  jedes  At.  Chlor  1  At.  R,  für  S  0^  2  At.  R  ab,  so  sind  in  dem  Rest, 
deni  Silicat,  die  Atom  Verhältnisse  die  folgenden.  Vergleicht  man  femer  die  Quanti- 
täten R,  welche  den  Chloriden  und  Sulfaten  zugehören,  mit  denen  im  Silicat,  und 
endlich  vergleicht  man  überhaupt  die  atomistischen  Mengen  Calcium  und  Natrium 
(Kalium)  in  diesen  Mineralien,  so  erhält  man : 


R    : 

AI 

:    Si 

R 

in  Chlorid 
u.  Sulfat 

A.  Ho86an. 

R 

im 
Silicat 

Ca  :   Na 

1. 

2. 
3. 

1,3     : 
1,16  : 

2 

1 
1 
1 

:    2,2 
:    2,3 
:    2,1 

1      : 
1      : 
1      : 

1,8 
1,5 
3 

1    :    26,7 
1    :    28,8 
1    :    31 

*)  Sind  beide  Zahlen  verwechselt?        **)  Worin  0,24  Schwefel. 


456 


Silicate. 


4.      2,4 

:    4 

:    2,2 

4 

3 

4 

:    38 

5.      2 

:    4 

:    2,4 

4 

3 

4 

:   77 

6.      4,9 

:    4 

:    2,4 

4 

:       2,6 

4 

:    46,6 

7.      2 

:    4 

:    2,3 

4 

2 

4 

:      9,3 

8.      2 

:    4 

:    2 

4 

B.  Haa]rn. 

:     40,2 

4 

:      7,4 

4.      2 

4    . 

2 

4 

:       4,7 

4 

:      2,9 

2.      2 

4    : 

2 

4     ; 

<,7 

4    . 

:      2,5 

3.      2 

4    . 

2 

4 

2 

4    : 

:      2,5 

4.      4,B     . 

4    : 

«,3 

4     : 

4,4 

4    : 

«,7 

5.      2,3     : 

4    : 

2 

4      : 

2 

4    : 

«,5 

6a.    4,5     . 

4    . 

2 

4      : 

4,25 

4    : 

4,3 

6b.   2 

4    : 

2 

4     : 

4,57 

4    : 

4,7 

7.      4,6     : 

4    : 

2 

4     : 

4,7 

4    : 

5,4 

Aus  diesen  Proportionen  dürfen  wir  folgende  Schlüsse  ziehen : 

4 ;  Im   Silicat  des  Noseans  und  Hauyns   ist  R  :  AI  :  Si  =  2 
Silicat  ist  folglich  ein  Halbsilicat, 


4:2;    dieses 


R2 


AlSi2  0^={«'S*^^   ^ 


APSi^O*?/ 

Es  ist  das  Silicat  des  Sodaliths  und  zugleich  das  im  Nephelin  mit  normalem 
Kalisilicat  verbundene  Silicat. 

Abweichungen  finden  sich  theils  in  älteren  Analysen ,  theils  in  solchen ,  deren 
Material  entschieden  verändert  war.  Dass  dies  beim  Nosean  vielfach  der  Fall  ist, 
bezeugt  schon  der  Wassergehalt;  für  den  Hauyn  No.  7  w^eiss  ich  es  bestimmt;  in 
6a.  liegt  wohl  ein  Fehler,  da  6b.  die  Proportion  der  Mehrzahl  ergiebt. 

2y  Das  Mol.-Verhältniss  des  Silicats  und  des  Sulfats  (Chloridsy  ist  veränderlich. 
Im  Nosean  ist  es  =  4  :  2  (in  dem  farblosen  No.  7y  ,  4:2^  ^in  No.  6;  und  I  :  3 
(No.  3,  4,  5;.  No.  8  hat  vielleicht  einen  Theil  seines  Sulfats  verloren.  —  Im  Hauyn 
ist  es  =  4  :   4^  (in  No.  6)  oder  =4:2  (in  No.  4,  2,  3,  5). 

3)  Das  Atomverhältniss  Ca  :  Na  ist  gleichfalls  sehr  verschieden;  im  Nosean  =r 
4  :  80  bis  I  :  7;   im  Hauyn  =  4  :  2|^  bis  4  :  4. 

Sieht  man  im  Nosean  vorläufig  vom  Kalk  ab  (dessen  Aeq.  als  Natron  in  Rech- 
nung genommen  ist) ,  so  ist  das  Verhältniss 

SO*  :   R 

:    8  in  6.  =  4  :  8 

:    8,5  7.  =  4  :  6,5 

:    8,7 

Nur  der  letzte,  der  farblose,  welcher  das  Maximum  von  Schwefelsäure  gegeben 
hat,  wird  die  normale  Zusammensetzung  darstellen  können;  alle  übrigen  dürften 
schon  etwas  Sulfat  verloren  haben,  No.  8  natürlich  sehr  viel.  Wir  glauben  daher, 
dass  im  Nosean  jene  Proportion  ursprünglich  =  |  :  6  ist.  Daraus  folgt,  dass  der 
[kalkfrei  gedachte}  Nosean  eine  Verbindung  von  4  Mol.  Natronsulfat  mit 
2  Mol.   Natron-Thonerdesilicat  ist, 


in  3.  =  I 

4.  =  4 

5.  =  4 


Na2  S  04  +  2N 


;a2  AI  Si2  0^  =  I 


Na2  S  0*    I 

NVSiO*    } 
APSi^Oi^  j 


d.  h.  aus  je  eüiem  Mol.  der  einzelnen  Salze  besteht. 


Silicate.  457 


S  0*  =     96 

=     S03H,25 

4Si        =   H2 

Si02  33,74 

«AI   .   =  109,8 

AI  0»  88,85 

6Na      =   138 

Na^O    26,16 

HO        =  856 

100. 

7H,2 

Allein  in  allen  Noseanen  ist  dieser  Natronverbindung  eine  analoge  Kalkverbin- 
dung isomorph  beigemischt.  Das  Maximum  des  Kalks  zeigt  der  farblose  No.  7,  denn 
er  enthält  Ca  :  Na  =  1  :  9.    Nimmt  man  dies  an,  so  ist  dieser  Nosean 

2(Ca  S  0*  +  iCa   AI  Si«  0»)  \ 
9(Na2S  0*  +  8Na2Al  Si^  0»)  / 


{ 


S  0*  =     96 

—     SOMl,30 

4Si        —   H2 

Si  02  33,89 

2Al       —   109,2 

AI  0»  29,00 

44^Na      =   112,9 

Na^O    21,50 

-j^Ca       —     21,8 

Ca  0      4,31 

160        —  256 

100. 

707,9 

Der  Hauyn  ist  ganz  dasselbe,  nur  reicher  an  der  Kalkverbindung.    Seine  allge- 
meine Formel  ist  mithin  ebenso 

m(Ca   S  0*  4-  8Ca  Al  Si«  0«)  \ 
n(Na2S  0^  +  2Na2Al  Si«  0^1  / 

A.  m  :  n  =  4  :  5 ;   Ca  :  Na  =  2  :  5     Hauyn  No.  2,  3,  5. 


{ 


B.   m  :  n 

—  2 

:  3;   Ca  :  Na 

—  1:3     Hauyn  No. 

1. 

1 

C.    m  :  n 

—  2 

•  5 ;   Ca  :  Na 

=  1:5    Hauyn  No. 

6. 

A. 

B 

• 

I^S  0^   —   134 

S  0*  11,38 

S  0*    —     96       = 

—7 

S  0»  11,36 

6Si        —   168 

Si  02  34,13 

4Si        —   112 

Si  02  34,09 

3Al        —   163,8 

AI  03  29,18 

2A1        —   109,2 

AI  03  29,15 

5Na       —   115 

N? 

i2  0    14,69 

3|Na       =     82,8 

Na2  0    15,85 

2Ca       —     80 

Ca  0    10,62 

l|Ca       —      48 

Ca  0      9,55 

«40        =  384 

100. 

160         =  256 

100. 

1044,8 

C. 

704 

SO*—     96 

=     S  03  11,33 

4Si 

—   112 

Si  02  34,00 

2AI 

—   109,2 

AI  0»  29,06 

4^Na 

—     98,6 

Na2  0    18,81 

jCa 

—     34,3 

Ca  0      6,80 

160 

—  256 
706,1 

100. 

Welches  aber  auch  das  Verhältniss  m 

i  :  n  sei ,    immer  ist 

im 

Hauvn  hiern 

S  0*  :  Si  =  1  :  4  und  S  0'*  :  AI  =  1  :  2,  womit  auch  die  Analysen  im  Allgemeinen 
übereinstimmen. 

Von  der  Chlorverbindung  (Sodalithsubstanz) ,  die  in  beiden  Mineralien  oft  vor- 
kommt, ist  bei  der  Berechnung  wegen  ihrer  meist  geringen  Menge  abgesehen.  Die 
grösste  Menge,    1,08  p.  C. ,    enthält   der  schwefelsaure-  und  kalkreichste   farblose 


45S  Silicate. 

Nosean  No.  7.    In  ihm  ist  Cl  :  S  0^  nahe  =1:4.    Bei  4  :  3-|  würde  seine  Formel 
eigentlich  sein 

3  NaCI  +  2Na2AlSi?08) 

9  Na^S  0*  +  «Na^Al  Si^  0») 

2  Ca  S  0*  +  2Ca  AI  Si«  O») 

^Cl      =      15,2  =     Cl      1,10 


USO^—    150,9 

S03    9,«0 

8Si       —  224    . 

Si  02  34,75 

4A1      —  218,4 

AI  0»  29,70 

94Na     —  226,7 

Na^O    82,  «2 

4Ca      —     34,3 

Ca  0      3,48 

320       —  512 

100,25 

1381,5 

Verglichen  mit  den  Formeln  haben  die  Noseane  immer  etwas  mehr  Kieselsäure 
(36  statt  34 — 35  p.  C.)  ;  bei  den  Hauynen  tritt  dies  nicht  ein,  denn  diese  sind  in 
ihrer  Mischung  weit  weniger  alterirt  als  jene. 

Lasurstein  (Lapis  lazuli) . 

Die  blaue  Masse  ist  nicht  homogen,  wie  noch  Fischer  neuerlich  hervorhob; 
unter  dem  Mikroskop  liegen  in  weisser  Masse  blaue  Partikel. 

Der  in  Würfeln  und  Granatoedern  krystallisirte ,  zum  Theil  weisse  (?)  Lasur- 
stein vom  Baikalsee  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  und  schwillt  zu  einer  weissen,  porösen 
Masse  an  NordenskiÖld) .  Er  giebt  beim  Erhitzen  etwas  Schwefel  und  verliert  seine 
Farbe  erst  beim  Schmelzen,  indem  er  sich  sonst  wie  Hauyn  verhält  (L.  Gmelin) . 

Auch  geglüht,  gelatinirt  er  mit  ChlorwasserstofTsäure  unter  Entfärbung  und 
Entwicklung  von  Schwefelwasserstoff. 

Schon  von  Marggraf  untersucht  und  später  von  Klaproth,  ist  er  wegen  steter 
Beimengungen  seiner  Natur  nach  noch  immer  zweifolhafl. 

1.  Orient,     a.  Varrentrapp:  s.  Hauyn.     b.   Köhler;  c.  Schultz:  In  mein. 
Labor.     (Früher  L.  Gmelin:  Schwgg.  J.  14,325.    Mit  8  p.  C.  Verlust.) 

2.  Südamerikanische  Cordilleren.     Schultz.     (Früher  Field:  J.  f.  pr.  Ch. 
55.314.    Mit  67  p.  C.  Kieselsäure.) 

3.  Ditro,  Siebenbürgen.   V.  G.  2,31.    Hauer:  Kenngott  Uebers.  1860. 


1. 

2. 

3. 

a. 

b.*) 

c.**) 

Chlor 

0,42 

Schwefel 

0,95 

3,16 

3,96 

Schwefelsäure 

5,89 

3,22 

5,67 

4,32 

4,92 

Kieselsäure 

45,50 

45,33 

43,26 

45,70 

40,54 

Thonerde 

31,76 

12,33 

20,22 

25,34 

43,00 

Eisenoxyd 

1,23 

2,12 

4,20 

1,30 

0,86 

Kalk 

3,5  2 

23,56 

14,73 

7,48 

«,u 

Natron 

9,09 

11,45 

8,76 

10,55 

42,54 

Kali 

1,35 

Wasser 

0,12 
98,48 

0,35 
98,16 

100. 

100, 

fOO. 

*)  Nach  Abzug  von  6,7  Ca  C  O^.        **]  Desgl.  von  28,2  Ca  C  O^  und  4,5  MgC  0>. 


Silicate.  459 

Ittnerit  (Skoiopsit). 

Beide  kommen  am  Kaiserstuhl  vor. 

Der  Ittnerit  giebt  beim  Erhitzen  Wasser  (und  etwas  Schwefelwasserstoff);  er 
schmilzt  V.  d.  L.  leicht  unter  starkem  Aufblähen  und  Entwicklung  von  schwefliger 
Säure  zu  einem  glasigen  Email.  In  verschlossenen  Gefässen  erhitzt,  wird  er  stellen- 
weise blau  (C.  Gmelin) . 

Der  Skoiopsit  schmilzt  v.  d.  L.  mit  Schäumen  und  Sprudeln  zu  einem  fein- 
blasigen, grünlichen  Glase. 

Beide  gelatiniren  mit  Ghlorwasserstoffsäure ;  der  Ittnerit  unter  Entwicklung  von 
Schwefelwasserstoff. 

\.  Ittnerit.      Regulär  krystallisirt.      a.   C.   Gmelin:    Schwgg.   J.    36,74. 

b.  Whitney:   Pogg.  Ann.  70,442. 
2.  Skoiopsit.     Derb.     a.  V.  G.   2,53.     Kobell:   J.   f.    pr.  Gh.   45,484. 
b.   Rammeisberg:  Berl,  Ak.  Ber.  1862. 

I.  2. 


^  ,- 

a. 

b. 

a. 

b. 

Chlor 

0,73 

1,25 

0,56 

1,36 

Schwefel 

nicht  best. 

nicht  best. 

Schwefelsäure 

2,86 

4,62 

4,09 

4,39 

Kieselsäure 

34,02 

35,69 

44,06 

34,79 

Thonerde 

28,40 

29,14 

17,86 

21;00 

Eisenoxyd 

0,61 

3,35*) 

2,70 

Kalk 

7,26 

5,64 

15,48 

15,10 

Magnesia 

2,23 

2,67 

Natron 

12,15 

12,57 

12,04 

H,95 

Kali 

1,56 

1,20 

1,30 

2,80 

Wasser 

10,76 

9,83 

3,29 

98,35     99,94     100,97     100,05 

Fischer  erklärt  beide  für  ident,  was  wohl  insofern  richtig  sein  möchte,  als  beide 
aus  Nosean  oder  Hauyn  entstanden  sind. 

Kobell  hat  10  p.  C.  Kieselsäure  mehr  als  ich,  dagegen  kein  Wasser  gefunden 
(höchtens  0,8  p.  C). 


In  den  einzelnen  Gliedern  der  Nephelingruppe  treten  auf: 

a.  =  Na  Gl  d.   =  Na^  Si  0^  g.  =  K^  Si  0^ 

b.  =  Na2  S  0^  e.  =  Ca^  Si  0^  h.   =  AI  Si»  0'> 

c.  =  Ca  S  0*  f.  =  Al2  Si:^  O'^ 


Und  zwar  im 


Leucit  g  und  h 
Nephelin  d  (e),  f,  g,  h 
Sodalith  a,  d,  f 
Nosean 
Hauyn 


7 

j-  (a)  b,  c,  d,  e,  f. 


♦)  Worin  0,86  Manganoxyd. 


Uli. 


460  Silicate. 


Helvingruppe. 

Reguläre,  tetraedrische  Mineralien. 

HelTin. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Aufblähen  und  Kochen  zu  einer  gelbbraunen,  blasigen 
Perle,  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Mangan. 

Mit  Chlorwasserstoßsäure  gelatinirt  er  unter  Schwefelwasserstoffentwicklung. 

Im  Helvin  von  Schwarzenberg,  den  A.  Vogel  1820  schon  untersucht  hatte,  wies 
C.  Gmelin  Bervilium  und  Schwefel  nach. 

Vogel:  Schwgg.  J.  29,314. 

t.  Schwarzenberg,  Sachsen.  V.  G.  3,166.    C.  Gmelin:  Pogg.  Ann.  3.53. 

2.  Norwegen.     Im   Zirkonsyenit,   V.   G.   3,165.     Ranimelsberg :    Ebend. 
93,453. 

3.  Miask.    Rothbraun,  V.  G.  3,333.    Teich:  Kokscharow  Beitr.  5,3S0. 

4.  Lupikko,  Finnland.    Derselbe. 


4. 

2. 

3. 

4. 

Schwefel 

5,05 

5,74 

5,77 

5,95 

Kieselsäure 

33,26 

33,43 

32,42 

30,34 

Thonerde 

} 

12,03 

0,78 

Ber>ilerde 

41,46 

43,46 

40,54 

Manganoxydul 

41,76 

49,42 

35,34 

37,87 

Eisenoxydul 

5,56 

4,00 

45,24 

40,37 

Kalk 

4,72 

Glüh  Verlust 

4,45 

0,22 

98,84    103,42    402,95    99,95 

No.  4  ist  nicht  richtig,  weil  die  Analyse  keinen  Ueberschuss,  sogar  4,2  p.  C. 
Verlust  zeigt. 

Atom  Verhältnisse. 


4. 

2. 

3. 

4. 

S 

46 

48 

48 

48,6 

Si 

55,4 

55 

54 

50.5 

Be 

47,5 

45,3 

53,4 

42 

Mn 
Fe 

^^>^^  fiß  ^ 

70 
5,5 

} 

75,^ 

'      24  i  ^* 

53,3  ^ 
44,4J 

Ca 

— 

8,4 

Nach  Abzug 

von  Eisen  und 

Mangan 

für  R  S  ist 

R      :  Si 

R 

R 

R 

:  Be 

im 

Sulfat 

im  Silicat 

im 

Silicat 

4. 

4,84 

4 

4    : 

6 

4 

:    4 

2. 

4,87 

:    t 

4    : 

5,7 

1, 

3   :    4 

3. 

2 

4 

4 

.    6 

4 

:    4 

4. 

2 

:    4 

4 

:    5,4 

4 

:    4 

67,7 


Indem  man  diese  Proportionen 

2:4  4:6  4:4 

setzt,  ergiebt   sich,   dass  der  Helvin   aus  4  Mol.  Schwefelmangan  (eisen)    und 
3  Mol.  Halbsilicat  von  Beryllium  und  Mangan  (Eisen,  Calcium!  besteht, 

(Mn.  Fe*  S  +  3;Be,  Mn,  Fe)^  Si  0*. 


Silicate. 


46t 


Ferner  ist 


Mn     :    Fe    :  Ca 


in  I.  =    8       c  1 


2.  = 

3.  = 

4.  = 


Speciell  ist  mithin 

I. 


t 


iS  = 
6Si  = 
6Be  s 

7^Mn  = 
|Fe  = 

240     = 


S+  3 


SiO^ 


Be2  Si  0* 

S  5,73 

Si  02  32,33 

BeO    43,66 

Mn  0    43,36 

Fe  0      3/7^3 

1027»  7 


13 
6,3 


I 


1,7   :    I 


.;.'  » 


2 


% 


mwoV 


S+  3 


3S  =  64 
'«^i  =  «68 
6Be  =2     56 

7fMn  =  408,6 
^Fe  =«     32 

Ä40     gtk  384 

1142,6 


Be«  Si  0*  J 

/Öfhio* 

=   S  5,75 

Si  0^  32,35 

BeO    43,66 

MnO    47,42 

FeO      3,69 

402,87 


/  |Mn  \ 

2S     = 

6Si    = 

6Be  = 

5^Mn  = 

2fFe   = 

240     = 


S  +  3  . 

=  U 
=  468 
=  56 
=  314,3 
=  128 
=  384 

14  14,3 


Si  0^' 


Be2  Si  0* 

=   S  5,74 

Si  02  32,30 

BeO     13,64 

MnO    36,40 

Fe  0    14,77 

102,85 


Danalit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  weissem  Email,  giebt  mit  Soda  auf  Kohle  Zink- 
beschlag. , 

Verhält  sich  gegen  Sauren  wie  Helvin. 

1.  Rockport,  Massachusetts.  V.  G.  3,427.    Cooke:  Am.  J.  Sc.  (2)  42. 

2.  Gloucester.    Derselbe.  ' 


1. 

2. 

Schwefel 

o,48 

4,82 

Kieselsäure 

31,73 

29,88 

Beryllerde 

13,83 

14,72 

Eisenoxvdul 

27,40 

28,13 

Manganoxydul 

5,64 

3,12 

Zinkoxyd 

17,31 

18,15 

Kalk 

0,83 

101,59         101,63 

Nach  Abzug  von  Eisen,  Mangan  und  Zink  zur  Bildung  von  R  S  ist 

R     :     Si  R     :       R  R     :         Be 

im  Silicat  imSulf.     im  Sil.  im  Silicat 

1.  2:1  I       :      6,2  I  1,08 

2.  2,2    :       I  I      :      7,4  I      :       1,08 


462  Silicate. 

Die  Verhältnisse  sind  also  genau  die  des  Helvins,  entsprechend 

R  S  +  3R2  Si  0^. 
Ist  Fe  :  Zn  :  Mn  =  5  :  3  :  I ,  so  erfordert  die  Rechnung 

S     =     32     =   S  5,6 

3Si    =     84  Si  02  31,5 

3Be   =28  Be  0     f3,3 

2|Fe  =  124,4  Fe  0  28,0 
^Mn  =  24,4  Mn  0  5,5 
|zn   =     86,7       Zn  0     18,9 

fio  =  <92  i^i;i 

571,5 

Kieselwismuth. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht,  bildet  auf  Kohle  einen  gelben  Beschlag  und  liefert  mit 
Kohle  Wismuth. 

Geiatinirt  mit  Chlon^'asserstofls'äure. 

Das  tetraedrisch  krystallisirte  Kieselwismuth  von  Schneeberg  wurde  zuerst  von 
Hünefeld,  dann  von  Kersten  {{.],  später  von  v.  Rath  (2/  untersucht. 

Hünefeld:  Schwgg.  J.  53,84.  —  Kersten:  Pogg.  Ann.  27,81.  —  v.  Rath:  Eb. 
136,416. 


i. 

2. 

Kieselsäure           22,23 

16,23*; 

Wismuthoxyd       69,38 

82,23 

Eisenoxyd  (Mn)      2,70 

0,52 

Phosphorsäure        3,31 

0,28 

97,62 

99,26 

Den  \  erlust  betrachtete  Kersten  als  Fluor  und  Wasser. 

Nach  V.  Rath  ist  das  Mineral  halbkieselsaures  Wismuth, 

Bi^  Si»  0»2. 

3Si  —     84  —    Si  02 

16,25 

4Bi  —  832          Bi2  0» 

83,75 

120    —   192                     { 

100. 

1108 

Mejonifgruppe. 

Eine  Gruppe  isomorpher,  viergliedriger  Silicate ,  llalbsilicate ,  normale  oder 
Verbindungen  beider. 

Sarkolith. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  weissem  Email. 

Geiatinirt  mit  Säuren. 

Von  Hauy  für  Anaicim  gehalten ,  von  Brooke  kryslallographisch  bestimmt ,  ist 
der  Sarkolith  vom  Vesuv  von  Scacchi  (1.  und  später  von  mir  (2.;  untersucht 
worden. 

Scacchi:  Mem.  min.  e  geolog.  Napoli  1841 — 43.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann. 
109,567. 


*)  Mittel  zweier  Analysen. 


Silicate . 


463 


Wird 


\. 

2. 

Kieseln  ure 

42,  H 

40,51 

Thonerde 

24^,50 

21,54 

Kalk 

32,43 

32,36 

NalroD 

2,93 

3,30 

Kali 

101,97 

1,20 
98,91 

Ani 

ilvscn  i^: 

. 

*     AI  :    Si 

AI  :   Ca*) 

Na(K) 

-Ca 

\. 

1    :  ^,9 

\    :    2,6 

1 

:   6,1 

t. 

1    :    3,2 

1    :    3,07 

1 

;   4,5 

<    :    3 

1    :    3 

1    . 

4,5 

angenommen,  so  ist  der  Sarkolith  eine  Verbindung  von  Haibsihcaten, 

/  /  3Na4  Si  0^  \ 
/  ,Na6  AI  S\^  Oii  \  _  )  \  AI«  Si3  0*2  / 
\  9Ca3  AI  Si5^  ^^M  ~  )  9  /  3Ca2  Si  0*    \ 

3Si 


AP  Si^  0^^  f 
=     84     =i=     Si  0^39,79 


AI  =     54,6 
2',7Ca  =  108 
0,6Na  =     U,8 
<20    =  192 

452,4 


AI  0^  22,68 

Ca  0    33,42 

Na^O      4,4< 

100. 


Das  Kalk-Thonerdesilicat  ist  chemisch  gleich  einem  Kalk-Thongranat. 

Mejonit» 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Schäumen  zu  einem  farblosen  Glase. 

Gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure  (L.  Gmelin,  Kobeilj.  Löst  sich  darin  auf; 
aus  der  Auflösung  scheidet  sich  beim  Erhitzen  die  Kieselsäure  pulverig  aus. 

Aeltere  Analysen  : 

Dunin  Borkowsky:  J.  de  Phys.  87,382.  —  L.  Gmelin:  Schwgg.  J.  25,36. 
35,348. 

1.  Vesuv.    Stromeyer:  Untersuch.  378. 

2.  Vesuv.      Wolff:    De  compositione  fossilium  Ekebergitis,  Scapolithi  et 
Mejonitis.    Berol.  1843. 

3.  Vesuv.   V.  G.  2,74,    v.  Rath:  Pogg.  Ann.  90,288.  288. 

4.  Laacher  See.    Krystallinische  Körner  von  QuarzhUrte,  V.  G.  2,769.  Von 
Chlorwasserstoffsäure  zersetzt,    v.  Rath:  Ebend.  119,262. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

40,53 

42,07 

42,55 

45,13 

Thonerde 

32,72 

31,71 

30,89 

29,83 

Eisenoxyd 

0,i8 

0,4i 

Kalk 

24,24 

2  2,43 

21,41 

18,98 

Magnesia 

0,83 

0,13 

Natron 

1 

1,81 

0,45 

1,25 

2,73 

Kali 

/ 

0,31 

0,93 

1,40 

Glühverlust 

0,31 
97,29 

0,19 
98,46 

0;41 

99,48 

98,61 

♦)  2Na  ■«  Ca  gesetzt. 


464  Silicate. 

AtomverhältQisse. 
R  ==  Ca,  einschliesslich  t  (Na,  K). 

Si                   Na,K:  Ca 

2,1                         I    :  7,8 

2,27  20 

2,35  6,7 

2,6  2,9 

Leider  zeigen  die  Analysen  wesentliche  Verluste,  deren  Natur  unbekannt  ist. 
Nimmt  man  an,  dass  sie  aus  Natron  bestehen,  so  hätte  man 

2.  1,47   :    1                                     I    :  3,6 

3.  1,54   :    I  3,1 

4.  1,46   :    I  2,0 

Unter  Annahme  der  Proportion  1,5  :  1  :  2,25  =  6  :  4  :  9  ist  der  Mejonit 
ein  Kalk-Thonerde-Halbsilicat, 


R     :  AI 

1. 

1,45   :    1 

2. 

1,33    :    1 

3. 

1,38    :    1 

4. 

1,39   :    1 

Ca«  AM  SiO  03«  —  /  ^^^    Si    0      (^ 
l.a    AI    M    U      —^  j^j2  Si»  0*2  j 


Diesem  Silicat  ist  stets  ein  analoges  Alkali-Thonerdesilicat  isomorph  beigemischt, 
dessen  Menge  jedoch  zweifelhaft  und  vielleicht  variabel  ist.  Setzt  man  Na :  Ca=:  I  :  3, 
so  ist  das  Ganze 


/  3Na*  Si   0* 


\  6Ca«  AH  Si«  0»«  /  ~  )  ^  /  3Ca2  Si   0^ 


} 


/  Na  »2  A\*  Si'J  03«  \  _  )      \  2AI2  Si3  0»2 

l~]J  3Ca2  Si   0^    \ 
\  2Al2Si3  0»2/ 


9Si    =  252     =      Si  02  4^,8« 
4A1  =  218,4  AI  03  31,78 

5|Ca  =  205,7  Ca  0    22,30 

I^Na  =     39,4        Na2  0       4,H 
360    =  576  100. 

1291,5 
V.  Ralh  glaubte  R  :  AI  :  Si  =  I  :  I  :  2  annehmen  zu  dürfen.    Die  Analysen 
gestatten  aber  diese  Anorthitmischung  nicht. 

Der  sehr  seltene  krystallisirte  Mejonit  vom  Laacher  See  ist  von  v.  Rath  ge- 
messen ;  häufiger  ist  ein  etwas  verwitterter,  der  v.  d.  L.  sich  wie  der  vesuvische 
verhält  und  einen  Glüh  vertust  von  2  p.  C.  erleidet. 

C y  k  1 0 p i t.    Kleine,  weisse  Kryslalle,  den  Analcim  auf  einer  der  Cykiopeninseln 
begleitend,  durch  Säuren  zersetzbar,  bestehen  nach  Sartorius  von  Waltershausen  aus 
44,45  Kieselsäure,   29,83  Thonerde,   2,2  Eisenoxyd,   20,83  Kalk,  0,65  Magnesia, 
2,32  Natron,  1,72  Kali,  1,94  Wasser,  und  sind  vielleicht  Mejonit. 
Vulk.  Gesteine  Islands  192. 

Wernerlt  (Skapolith). 

Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Aufschwellen  zu  einem  blasigen  Glase.  Mancher  giebt 
schwache  Fluorreaction. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure,  nach  v.  Rath  jedoch  etwas  schwer  zersetzt, 
ohne  zu  gclatinircn. 

Nächst  den  Aelteren,  wie  Simon,  John,  Laugier,  haben  sich  Hartwall,  Hermann, 
Nordenskiöld,  besonders  aber  Wolff  und  vom  Rath  mit  der  Untersuchung  des  Wer- 
norits  beschäftigt. 

Hartwall:  Berz.  Jahresb.  4,155.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  34,177.  54,420. 
—  N.  Nordenskiöld:  Schwgg.  J.  3l,il7.  —  A.  Nordenskiöld:  Beskrifning  öfver  de 


Silicate.  465 

i  Finland  funna  mineralier.  Helsingfors  1 855.  —  G.  v.  Rath :  s.  Mejonit ;  ferner  Pogg. 
Ann.  U4,384.  —  Wolff:  8.  Mejonit. 

Der  Wernerit  hat  die  Krystallform  des  Mejonits ;  allein  die  Krystalle  sind  nie 
vollkommen  durchsichtig,  bald  härter,  bald  weiclier.  Viele  enthalten  Wasser,  auch 
wohl  kohlensauren  Kalk;  manche  sind  vollständige  Pseudomorphosen. 

Die  zahlreichen  Analysen  ergeben  von  40  bis  60  p.  C.  Kieselsäure.  Alle  ent- 
halten Thonerde  und  Kalk,  letzteren  von  20  bis  zu  3  p.  G.  herab,  und  zwar  sind  die 
kaikreichsten  zugleich  die  kieselsäureärmsten.  Die  kalkreichen  sind  alkalifrei  oder 
arm ;  mit  Abnahme  des  Kalks  wrächst  häufig  die  Menge  des  Natrons  (Kalis) .  Der 
Wassergehalt,  meist  unter  4  p.  C,  steigt  bis  über  2  p.  C,  ja  noch  höher. 

Hiemach  sind  diese  Mineralien  sehr  verschieden  zusammengesetzt.  Diese  Ver^ 
schiedenheit  könnte  eine  ursprüngliche  sein ;  die  einzelnen  wären  dann  trotzdem 
isomorph.  Oder  sie  ist  Folge  zersetzender  Einflüsse  auf  eine  ursprüngliche  Ver- 
bindung. Im  ersten  Fall  müssten  die  DifTereazen  in  der  Zusammensetzung  deutlich 
erkennbar  sein,  imd  ihnen  müssten  bestimmte  physikalische  Unterschiede  entsprechen. 
Dies  ist  aber  nicht  der  Fall,  das  äussere  Ansehen  vieler  spricht  deutlich  für  eine  ein- 
getretene Veränderung,  die  dann  zweifellos  wird,  wenn  die  Substanz,  wie  zuweilen, 
kohlensauren  Kalk  und  Wasser  enthält,  reich  an  Kieselsäure,  v.  d.  L.  unschmelzbar 
und  durch  Säuren  unzersetzbar  ist.  Endlich  finden  sich  Massen  von  Wemeritform, 
die  aus  Glimmer,  Epidot,  Augit,  Hornblende,  Feldspath  etc.  bestehen. 

A.  Eieselflänre  40  Bis  50  p.  C. 
\.  Pargas.  V.  G.  2,749.    N.  Noi^dehi^föld. 
%.  Desgl.    Klare  Krystalle,  V.  G.  i,736.    Derselbe. 

3.  Ersby  bei  Pargas  (Insel  Hochland).    Ersbyit.    Derb,  V.  G.  «,723. 
v.  Rath. 

4.  Slüdänka,  Daurien.    Stroganowit.  V.  G.  t,849.    Hermann. 
Aehnlich  ist : 

Bolton,  Massachusetts.    Nuttalith.    v.  Rath. 

5.  Pargas.    Kurze,  dicke,  grünliche  Prismen,  V.  G.  2,712.  Wolff. 

6.  Pargas.    Ebensolche,  V.  G.  2,654.    v.  Rath. 
Aehnlich : 

Arendal.    Derb,  gelbgrün,  V.  G.  2,754.    v.  Rath. 

Arendal.    Grosse,  dicke,  gelbliche  Krystalle,  V.  G.  2,697.    v.  Rath. 

Bolton.    Nuttalith.    Stadtraüller:  Am.  J,  Sc.  (2]  8,<8. 

Bocksäter's Kalkbruch,  Ostgotliland.  Violett,  derb.  Berg:  Berz.  Jahresb. 

25,356. 
Bolton.    Blau.  Wurtz:  Am.  J.  Sc.  (2)  10,325. 
Baikalsee.    Glaukolith.    v.  Rath. 

Arzathal,  Piemont.    Spezia:  Intorno  ad  un  Calcifiro.  Torino  1875. 
MalsjÖ,  Wermland.    Derb,  blau.    v.  Rath. 
Diana,  N.  York.    Nuttalith.    Hermann. 
Laurinkari,  Finnland.   Wolff. 

7.  Pargas  (Ersby).    Hartwall. 

8.  Bolton.  Weiss  und  röthlich,  krystallinisch.  Wolff. 

9.  Bolton.    Röthliche  Krystalle,  V.  G.  2,718.    Petersen. 
HesselkuUa,  Schweden,    a.  Wolff.    b.  Hermann. 
Pargas.    Ekebergit.    Harlwall. 

10.  Malsjö.   Weiss,  V.  G.  ^,658.    v.  Rath. 
Malsjö.   Wolff. 

Arendal.   Wolff. 

1 1 .  Bolton.    Derb,  roth.    Hermann. 

Baramel  8 be r g,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  30 


466  Silicate. 


\. 

2 

• 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsaure 

41,25 

43, 

,83 

44,26 

43,35 

45,10 

45.46 

Thooerde 

33,58 

35, 

43 

30,37 

30,52 

32,76 

30,96 

Eisenoxyd 

— 

- 

0,95 

— 

— 

Kalk 

20,36 

«8, 

96 

20,n 

21,59 

17,84 

47,22 

Magnesia 

0,54 

— 

0,15 

— 

— 

— 

NatroQ 

— 

-— 

1,15 

3,74 

0,76 

t,29 

Kali 

— 

- 

2,75 

— 

0,68 

4,34 

Wasser 

3,32 
99,05 

99, 

03 
25 

0,58 
99,43        1 

— 

1,04 
98,18 

4, «9 

00,45 

98,53 

7 

• 

8 

• 

9. 

40. 

41. 

Kieselsäure       48,77 

48, 

79 

48,34 

50,04 

51,68 

Thonerde 

31, 

05 

28, 

16 

29,09 

25,68 

29,30 

Eisenoxyd 

l 

— 

0, 

32 

— 

1,31 

Kalk 

^5, 

94 

^5, 

02 

45,40 

12,64 

13,51 

Magnesia 

— 

- 

^ 

29 

1,06 

0,78 

Natron 

3, 

25 

4,52 

>     6,66 

5,89 

1,46 

Kali 



— 

0,54 

1,54 

0,94 

Wasser 

0, 

,6« 

0, 

,74 

0,62 

2,50 

0,82 

99,62  99,36        100.  99,35  99,80 

Hierher  gehört  auch  wohl  der  Porzellanspath  von  Obemzell  bei  Passao. 
a.  Analyse  v.  Kobell's:  J.  f.  pr.  Ch.  1,89.  b.  Schafhäutl:  Ann.  Ch.  Pharm.  46,340. 
(Ausserdem  Fuchs:  Leonh.  Taschenb.  1823.) 


a. 

b. 

Kieselsäure 

50,29 

49,20 

Thonerde 

27,37 

27,30 

Kalk 

13,53 

16,48 

Natron 

.     5,92 

4,53 

Kali 

0,17 

1,23 

Wasser 

1,20 

Chlor 

0,92 

97,30  99,65 

B.  Kieselsäure  50  bis  60  p.  C. 

12.  Baikalsee.  Glaukoiith.  Derb,  grünblau,  V.  G.  2,721.  V.  d.  L.  nur 
schwer  schmelzbar.  Bergemann:  Pogg.  Ann.  9,267.  (Auch  Giiiv'ar- 
towsky:  J.  f.  pr.  Ch.  47,380.) 

13.  Pargas.    Hartwall. 
Bolton.    Gelb.    v.  Rath. 

14.  Gouverneur,  N.  York.  Farblose  und  weisse  Krystalle,  V.  G.  2,633. 
V.  Rath. 

15.  Vesuv.  Mizzonit.  V.  G.  2,623.  V.  d.  L.  schmelzbar.  Wird  von 
Säuren  schwer  angegriffen,    v.  Rath:  Pogg.  Ann.  119,254. 

16.  Libarens,  Pyrenäen.  Dipyr.  a.  Delesse:  C.  rend.  18,944.  b.  Pouzac, 
Pyrenäen.  V.  G.  2,65.    Damour:  Des  Cloizeaux  Manuel  227. 

17.  Bolton.  Weiss,  V.  G.  2,66.    Hermann. 

18.  Solberg,  Schweden.  Prehnitoid.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht.  Blom- 
Strand:  öfvers.  1854. 

19.  Arendal.  Rother,  rauher  Krystall,  V.  G.  2,852.  Schmilzt  schwer, 
wobei  er  weiss  wird.    v.  Rath. 


Silicate. 


467 


20.  Neapel.    Marialith.    Aus  Piperno.    Krystallisirt,  farblos,  V.  G.  2,53. 
V.  Hath:  Zeitschr.  d.  geol.  Ges.  18,635. 

Arendal.    Grosse,  graue  Krystalle.  Wolff. 

21.  SjÖsa,  Schweden.  Aehnlich  dem  vorigen.  Berzelius:  Afh. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser    . 


} 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


12. 
50,28 
27,60 

0,10 
11,11 

3,73 

2,96 

1,26 

1,73 

99,07 

17. 
56,04 
23,92 

1,14 

9,28 

0,34** 

8,66 

1,27 


13. 
52,11 
27,60 

0,55*) 
13,53 

3,86  - 

0,73 

98,38 

18. 
56,00 
22,45 

1,04 

7,97***) 

0,36 
10,07 

0,46 

1,04 


14. 
52,25 
23,97 

9,86 
0,78 
8,70 
1,73 
1,20 


15. 
54,70 
23,80 

3,77 
0,22 
9,83 
2,14 
0,13 


16a. 
55,5 

24,8 

9,0 

9,4 
0,7 


98,49  99,59        100. 


19. 
59,74 
16,20 
7,90 
2,15 
4,02 
4,31 
4,42 
1,83 


100,65 


99,36  100,57 


20.  t) 
62,72 
21,82 

4,63 
0,31 
9,37 
1,15 

TÖÖ, 


} 


IFis.  2,202. 

16b. 
56,22 
23,05 

9,44 

7,68 
0,90 

99,70 

21. 
61,50 
25,35 

1,50 

3,00 

«,«5H) 
5,00 


99,00 


Bei  den  Analysen  4.,  10.,  11.,  17.  ist  die  gefundene  Kohlensäure  einfach  ab- 
gezogen. 

Berechnung  der  A[om Verhältnisse. 
R  ist  Ca  (Mg)  und  das  Aequivaient  von  2  Na  (K) . 


R      : 

AI  : 

Si 

R   : 

Si 

Na  (K)  :  Ca  (» 

1. 

1,15   : 

«J 

1    : 

1,83 

2. 

0,98   : 

2J 

2J 

5. 

1,06    : 

2,34 

2J 

1    :    8 

6. 

1,18   : 

2,5 

2,3 

3 

4. 

1,5      : 

.    2,4 

1,6 

3,2 

3. 

1,4      : 

2,5 

1,64 

3,1 

7. 

1,1 

:    2,7 

2,45 

2,7 

9. 

1,34 

:    2,85     . 

2,1 

1,3 

11. 

1,03 

:    3,0 

3 

4,0 

13. 

1,1 

:    3,2 

3 

2,0 

12. 

1,26 

:    3,1 

2,5 

2,3 

8. 

<,4 

:    3,0 

2,1 

1,9 

10. 

1,45 

:    3,33 

2,3 

«,« 

14. 

1,5 

:    3,7 

2,5 

1,6 

16a. 

1,3 

:    3,8 

3 

2,0 

16b. 

1,33 

:    4,5 

3,4 

^6 

15. 

1,48 

:    3,9 

n  0,U  MnO. 
1,5  p.  C. 

**♦ 

2,6 
;  DesgL 

2,2 

*)  Und  Mg  0. 
4,8  Magneteisen. 

*♦)  Wori 
H)  Desgl. 

g  von 


468  Silicate. 


R 

:  AI  : 

Si 

R  :     Si 

Na  (K)  :  Ca  ^Mg^ 

17. 

l,i 

:    1    : 

4 

4  :    4,9 

«    :    f,8 

18. 

1,4 

:    1    : 

4,3 

3 

t 

20. 

^2 

:    1    : 

5 

4,16 

3,6 

Versucht  man,  die  eiDfachsten  Verhältnisse  aufzusuchen,  so  bemerkt  man,  dass 
AI  :  R  stets  zwischen  I  :  \  und  I  :  1,5,  dagegen  AI  :  Si  von  I  :  2  bis  I  :  S  Uegi. 

A. 

R  :  AI  :  Si  =  1  :   I  :  2  —  R  :  Si  =  I  :  2.      No.  4,  2,  5,  «. 
Sie  enthalten  das  Minimum  von  Si  und  die  grösste  oder  fast  die  grösste  Menge 
Kalk.    Ilalbsilicate, 

Ca  AI  Si2  O^  —  /  ^^' ^'    0*    \ 
U  AI  bi^  ^^  —  \  A|2  Si3  012  f 

Sie  haben  die  Zusammensetzung  des  Anorthits*].  No.  5  und  6  sind  alkali- 
haltig,  so  dass  der  letztere  etwa 

/   Na,  K)  2  AI  Si^OM 
\  6Ca  AI  Si2  08  / 

B. 
R  :  AI  :  Si  =  1,5  :   I  :  2,5  —  R  :  Si  =  I   :  1,66.      No.  S,  i. 
Sie  würden  4  Mol.  Halbsilicat  und  1  Mol.  normales  Silicat  enthalten, 
R3Al2SiSOio=/     ^^S'^U+4/     3R2Si04    V 

K     AI    M     U       —  ^  ^^j  Si3  0»  /  ^  *  \  2AI2  Si3  0»2  / 

Sie  enthalten  aber  Na  und  K  und  sind  speciell 

/(Na,K)«Al2Si«iO»8\ 
\        6Ca3  A12  Si»  0»ö  / 

c. 

R  :  AI  :  Si  =  1   :  1  :  3  —  R  :  Si  =  I  :  3.      No.  7,   19,  (?)   M,  «3. 
Sie  würden  aus  1  Mol.  Halb-  und  2  Mol.  Normal-Silicaten  bestehen, 
RAlSi30io-2/     RSi03^        /     R2Si04    \ 

K  AI  M     U      —  2  ^  AI  Si3  0»  /  ^  \  Al2  Si3  0«  / 

In  Urnen  ist  (Na,  K)  :  Ca  =  <   :  2  bis  1  :  4. 

I). 
R  :  AI  :  Si  =  1,5  :  1  :  3  —  R  :  Si  =  «  :  2.      No.  8,  4  0,  12. 
Gleiclisam  je  I  Mol.  Halb-  und  Normal-Silicat, 

R3  A12  Si«  02t  _  /    3R  Si  on      r   3R2  Si  04  > 

K     AI     M     U       —   ^  ^^1  g.3  09  /  ^  \  iAl2  Si3  012  / 

Na  :  Ca  =  I   :    I  und  1   :  2. 

E. 

R  :  AI  :  Si  =  1,5  :  1  :  3,9  (?)  —  R  :  Si  =  I  :  2,625.    No.  14,  15,  16,  17,  18  (?)• 
Gleichsam  aus  6  Mol.  normalem  und  I  Mol.  Halb-Silicat  bestehend, 
R24Ali«Si«3  0t«^-6i     •^RSi03\        /      3R2Si04    ^ 

Der  Mizzonit  (15.)  hat  die  Form  des  Mejonits;  v.  Rath  vereinigt  ihn  mit 
No.  14  unter  gleichem  Namen  und  nimmt  in  ihnen  R  :  Al  :  Si  =s?  6  :  4  :  15 
=  1,5:1:  3,75,  R  :  Si  =  1  :  2,5  an,  was  den  Analysen  sehr  gut  entspricht  und 
wonach  beide 

R«  AI*  Si»^  0*^ 
d.  h.  4  Mol.  normales  und  I  Mol.  Halb-Silicat  sind 


*)  Zugleich  des  Silicats  in  der  Social ithgruppe. 


Silicate.  469 


/     3RSiOn    ,    /     3R2SiO<    \ 
\  «AI  Si3  09  /  "^  \  aAl2  Si»  012  / 


In  No.  U  ist  Na  :  Ca  =  3  :  2,  in  1 5  =  2  :  \. 

No.  20  hat  genau  die  Form  des  Mejonits  und  Mizzonits.  Er  ist  das  kalkarmste, 
natronreichste  Glied  unter  allen  und  erinnert  nicht  an  eine  Umwandlung  aus  einem 
anderen.    Die  Analyse  ergiebt 

R5  AH  Si^o  057  R  .  AI  .  Si  _  4  j5  .  ^         .5 

oder  auch     R«  AH  Si^i  O^^  =  4,6     :  <         :  5,25 

=  4,43  :  0,95  :  5 

Letzteres  Verhältniss  würde  das  Mineral  als  5  Mol.  normales  und  4  Mol.  zweifach- 
saures Silicat  erscheinen  lassen.    Es  ist  ferner  Na  :  Ca  =  18  :  5. 

Dass  viele  dieser  Mineralien  nicht  ursprüngliche  Substanzen  sind,  unterUegt 
keinem  Zweifei ;  ihre  Formengleichheit  mit  dem  Mejonit  erweckte  die  auch  von  mir 
getheilte  Vorstellung,  dass  sie  ursprünglich  Mejonit  gewesen  seien.  Allein  keine 
einzige  Analyse  hat  die  Proportion ' des  Mejonits,  R  :  AI  :  Si  ==  4,5  :  4  :  2,25, 
ergeben  (No.  3  und  4  nähern  sich  allerdings  derselben),  wogegen  andere  einfache 
Verhältnisse,  wie  Ca  Al  Si^  0^,  bei  den  kalkreichen  sich  finden.  Da  mm  der  Sarkolith 
=  Ca^  Al  Si^  0^2  gleichfalls  isomorph  dem  Mejonit  ist  und  dies  wohl  auch  noch  für 
andere  Glieder  der  Gruppe  gelten  dürfte,  so  muss  man  zunächst  vermuthen,  dass  die 
beiden  Halbsilicate 

Ca2  Si  0*  und  AI?  Si»  O^?, 
welche  im  Sarkolith  im  Verhältniss  von  3  :  4  Mol.,  im  Mejonit  von  3  :  2  Mol.  ent- 
halten sind,  auch  in  anderen  Verhältnissen,  wie  z.  B.  in  der  Anorthitmischung  A. 
=  4  Mol.  :  4  Mol.,  ohne  Einfluss  auf  die  Form  sich  zusammengelagert  haben.  Diese 
Abtheilung  könnte  daher  eine  ursprüngliche  Zusammensetzung  haben. 

Wohlbegründete  Beispiele  der  Isomorphie  verschiedener  Silicatstufen  in  der 
Feldspath-Augit-  und  Glimmergruppe  u.  s.  w.  lassen  es  sogar  als  möglich  erscheinen, 
dass  die  Abtheilungen  B,  C,  D,  E,  wenn  wir  auch  auf  die  einzelnen  Formeln  keinen 
grossen  Werth  legen,  primitive  Mischungen  aus  Bi-  und  Singulosilicaten  seien. 

Der  beste  Kenner  dieser  Mineralien,  G.  v.  Rath,  hat  die  Abtheilung  D,  in 
welcher  R  :  AI  :  Si  =  4,5  :  4  :  3,  und  den  Mizzonit  (4  4.  und  4  5.)  mit  4,5  :  4  :  3,75 
als  selbstständig  und  ursprünglich  angenommen,  und  ihnen  könnte  man  wohl  auch 
den  Marialith  (20.)  mit  4,5  :  4  :  5,25  hinzufügen. 

V.  Rath:  Pogg.  Ann.  90,343.  4  49,258. 

SchwarzerSkapolith  von  Arendal.  Grauschwarze,  sehr  weiche  Krystalle 

ohne  Spaltbarkeit,  V.  G.  2,837.  Rundet  sich  v.  d.  L.  nur  schwer  an  den  Kanten. 
Von  V.  Rath  untersucht. 

Kieselsäure  29,52 

Thonerde  4  5,77 

Eisen  oxyd  4  9,14 

Kalk  9,02 

Magnesia  8,50 

Natron  0,58 

Kali  0,37 

Wasser  und  Bit.  4  0,89 

Kohlensaurer  Kalk       4,62 

98,45 

Skapolith  von  Arendal,  in  Epidot  verwandelt.     Forchhammer,  Bischof 

und  Blum  beschrieben  diese  Pseudomorphose,  die  v.  Rath  untersucht  hat.   S.  Epidot. 

Auch  eine  Umwandlung  in  Glimmer  kommt  bei  Arendal  vor.  S.  Kaliglimmer. 


1^ 


470  Silicate. 

Atheriastit  von  Arendal.  Nach  Hausmann  der  echte  Wemerii  von  Hauy. 
Schwillt  V.  d.  L.  stark  an  und  schmilzt  leicht  zu  dunkelbraunem  Glase.  Von  Berlin 
untersucht. 

Pogg.  Ann.  79,302. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Kalk 

Magnesia 

Wasser 

38,00 
24,10 
4,82 
0,78 
22,64 
2,80 
6,95 

100,09 

2,7         A1:R—  1 
2,3           R  :  R=  1 

:  2,35         R  :  aq        1,43  : 
:  1,73         R  :  aq—  1,23  : 

1 
1 

Hier  ist 

AI  :  Si  =  I 
oder      R*):Si=l 

Wenn  ein  Theil  des  Eisens  als  Fe  angenommen  wird,  so  dürften  die  Verhältnisse 
=  1  :  2,5  1:2  1,33  :   1 

sein .    Das  Ganze  besteht  dann  aus  Halbsilicaten, 

R4  R2  Si*  020  +  3  aq  =  I  ^»^  J  ^2}  +  ^  aq. 

P  a  r  a  1 0  g  i  t.  Ein  mit  Lasurstein  am  Baikalsee  gefundenes  Mineral,  Y.  G.  2 ,  665, 
,v.  d.  L.  leicht  schmelzend,  besteht  nach  Thoreid  aus  44,95  Kieselsäure,  26,89 
Thonerde,  14,44  Kalk,  10,86  Natron,  1,01  Kali,  1,85  Wasser,  und  ist  nach  Kok- 
scharow  Skapolith. 

Thoreid:  Bull.  d.  sc.  Moscou.  1857. 

Gouzeranit.     Aus  den  Pyrenäen,   enthält    nach  Dnfr^noy  (1.)   und    nach 
Grandeau  (2.) 


1. 

2. 

Kieselsäure 

52,37 

44,08 

Thonerde 

24,02 

32,85 

Kalk 

11,85 

9,17 

Magnesia 

1,40 

1,18 

Natron 

3,96 

4,43 

Kali 

5,52 

2,68 

Wasser 

6,20 

98,55        100,59 

Dufrenoy:   Ann.  Min.  (2j  4,327.  —  Grandeau:   Des  Gloizeaux  Manuel  1,229. 

Eine  noch  weiter  zersetzte  Abänderung  von  Pouzac  enthält  nach  Pisani:  58,33 
Kieselsäure,  20,2  Thonerde,  1 , 9  Eisenoxydul,  1,0  Kalk,  7,2  Magnesia,  0,76  Natron, 
8,82  Kali,  2,35  Wasser. 

Des  Gloizeaux  Manuel  1,234. 

Ueber  Dipyr  und  Gouzeranit  vgl.  Zirkel:  Ztsch.  d.  geol.  G.  19,209. 

Algerit.  Dünne,  gelbliche,  quadratische  Prismen  von  Franklin,  N.  Jersey, 
V.  G:  2,78 — 2,95,  v.  d.  L.  unter  Aufkochen  zu  weissem  Email  schmelzend. 

1.  Hunt:   Am.  J.  Sc.  (2)  8,103. 

2.  Grossley:  Eb.  (2)  10,177. 


*)  Fe,  Mq  -:  R. 


Silicate.  471 


«. 

2. 

Kieselsäure 

52,«6 

52,00 

Thonerde 

26,08 

25,42 

Eisenoxyd 

1,94 

4,54 

Magnesia 

\,i\ 

5,39 

Kali 

10,69 

10,38 

Wasser 

7,92 

5,27 

100.  100. 

Wilsonit.    Rosenrothes  Mineral  von  Bathurst,  Canada,  ist  entweder  aus  Anor- 
thit,  oder,  wie  Des  Cioizeaux  glaubt,  aus  Wemerit  entstanden. 

1.  Hunt:   Phil.  Mag.  7.  9. 

2 .  Selkmann :  In  meinem  Laborat. 

3.  Roos:   Am.  J.  Sc.  (2)  45,47. 

1.  2.*)  3.**) 


a. 

b. 

Kieselsäure 

47,60 

43,55 

41,26 

47,46 

Thonerde 

31,20 

28,14 

30,31 

30,51 

Kalk 

0,95 

6,50 

5,34 

0,53 

Magnesia 

4,20 

3,81 

4,20 

3,63 

Natron 

0,88 

1,45 

1,97 

2,43 

Kali 

9,30 

8,37 

7,43 

8,78 

Wasser 

5,42 

8,61 

8,83 

6,09 

99,55        100,43  99,34  99,43 

Canaanit.    Von  Canaan,  Connecticut,  enthält  nach  Dana  53,37  Kieselsäure, 
10,38  Thonerde,  4,5  Eisenoxyd,  25,8  Kalk,  1,62  Magnesia,  4,0  Kohlensäure. 
Dana  Min. 

Skapolith  von  Pargas.  Dünne,  graue  Krystalle,  V.  G.  2,65,  v.  d.  L. 
unschmelzbar,  enthalten  nach  Woltf  92,7  p.  C.  Kieselsäure,  sonst  Eisenoxyd  und 
Thonerde. 

Skapolith,  in  Thon  verwandelt.  Ein  solcher  kommt  nach  Suckow  bei 
Malsjö  vor,  und  enthält  53, 32  Kieselsäure,  44, 65  Thonerde,  4 , 1 7  Eisenoxyd  und  Kalk. 

Die  Verwitterung  im  Mineralreich.    Leipzig  1848.  138. 

lieber  die  chemischen  Prozesse,  welche  bei  der  Zersetzung  des  Wernerits 
thätig  gewesen  sein  müssen,  hat  G.  v.  Rath  sich  ausführlich  verbreitet. 

Humboldtillth  (Melilithj. 

Der  Humboldtillth  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  zu  einer  klaren  Perle,  nach  Kobell 
ziemlich  leicht  mit  geringem  Aufblähen  zu  einem  graugrünen  Glase;  der  MelUith 
bildet  ein  gelbes  oder  schwärzliches  Glas. 

Gelatinirt  mit  Säuren  vor  und  nach  dem  Glühen.  Nach  Kobell  enthält  die  Auf- 
lösung Eisenoxydul,  nach  Damour  Eisen oxyd. 

A.  Humboldtillth  vom  Vesuv. 

1.  Kobell:   Schwgg.  J.  64,293. 

2.  V.-G.  2,90.    Damour:   Ann.  Ch.  Ph.  (3)  10,59. 

Eine  ältere  Analyse  von  Monticelli  (Prodr.  d.  min.  ves.)  ist  unbrauchbar. 

B.  Melilith  von  Capo  di  Bove.    V.  G.  2,95. 

3.  Damour.    a.  Gelber,    b.  Brauner. 


*)  Material  voa  Hunt  erhalten.   Ist  von  Kalkspath  durchdrungen. 
**)  Nach  Abzug  von  1 5  p.  G.  Kalkspath. 


472 


Silicate. 


Eine  ältere  Analyse  von  Carpi   (Leonh.  Taschenb.  f.  Min.   14)  ist  im- 


brauchbar. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 


A. 

1. 
43,96 
H,20 

2,32 
31,96 
6,10 
4,28 
0,38 


2. 
40,60 
10,88 

4,43 

31,81 
4,54 
4,43 
0,36 


100,20 

98,35 

B. 

3. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

39,27 

38,34 

Thonerde 

6,42 

8,61 

Eisenoxyd 

16,17 

10,02 

Kalk 

32,47 

32,05 

Magnesia 

6,4i 

6,71 

Natron 

1,95 

2,12 

Kali 

1,46 

1,51 

98,18 


99,36 


Leider  zeigen  2.  und  3a.  nicht  unbedeutende  Verluste. 

Nimmt  man  das  Eisen  immer  als  Fe  an,  so  sind  die  Atomverhältnisse 


II 
R*; 

A.    1.      6,3 

2.      5,6 

ft 

:    1 
1 

:    Si 
:    5,8 
5,0 

II 
ft      : 

1,08 

Si 
:    1 
:    1 

I 

R  . 
1 
1 

u 

R 
:    5 
4.3 

B.    3a.    6,3    : 
3b.    5,4    : 

1    . 
1    : 

5,2 
4,4 

1,2      : 
1,23    : 

1 

1 

1 
1    : 

.    8 
7,5 

Nimmt  man  aber  im  Humboldtilith  nicht  Fe  sondern  Fe  an,  so  hat  man 
A.    1.      7,5   :    1    :    6,66  1,13   :    1  1:5 

2.      7,6    :    1    :    6,4  1,2      :    1  1    :    4,6 

Für  den  Humboldtilith  folgt  aus  Kobell's  Analyse,  wenn  die  Proportionen 

7,5   :    1    :   7  1,07    :    1  1:7 

sind,  dass  er  aus  je  einem  Mol.  Singulo-  und  Bisilicat  besteht, 

St5  A12  ^;u  m«        /  <oR  Si  03  )         /  15R2  Si  0*    \ 
Rt*  AP  Sii^  0*«  =  j  2^,  SJ3  0»  /  +  \  2A12  Si3  0«  / 

Der  Analyse  zufolge  ist  jedoch  eine  Natron  (Kali-)  Verbindung  zugleich  vorhanden 
und  zwar  ist  das  Ganze 

Na2  R14  AP  Sil*  0*», 
während  R  =,Fe  :  5Mg  :  19Ca  ist. 

Indessen  ist  eine  solche  Mischung  doch  sehr  zweifelhaft.  Leider  ist  A.  2.  zur 
sichern  Berechnung  nicht  tauglich ,  doch  sieht  man ,  dass ,  AI  =r  3R  gesetzt ,  R  :  Si 
=  1,7  :  1,  in  3a.  =  1,8  :  1,  in  3b.  =  1,9  :  1,  wahrscheinlich  also  =  2  :  1  ist. 


*)  Einschliesslich  8R 


n 
R. 


Silicate.  473 

der  Humboidtilith  und  der  Melilith  mithin  Singulo-  oder  Haibailicate 
sind.    Als  nächstliegend  ist 


R»«2si»03e={«J,'Si^O|^} 


anzusehen.  *" 

Wird  nun  (Na,  K)  :  (Ca,  Mg)  =  4  :  5,6 ,  ferner  Mg  :  Ca  ^^  4  :  4  gesetzt,  im 
Humboidtilith  ^e  :  AI  =  1  :  7 ,  im  Melilith  =  i  :  i  ,  endlich  K  :  Na  in  diesem 
=  1  :  1,5  angenommen,  so  erhält  man 


. 

1      n 

f 

R4  Si  04  ] 

R2  RH  R2  siO  03« 

—  i  4  4R2Si  04    \ 
{    2R2Si3  0i2| 

A. 

B. 

9Si 

—  252 

—     Si  02  38,64 

252       — 

Si  0^  37,4  0 

JAI 

—      95,5 

AI  03  4  2,66 

AI 

—     54,6 

AI  03    7,05 

|Fe 

—     28 

Fe  03    2,85 

Fe 

—   442 

Fe  03  4  4,00 

«iCa 

—  352 

Ca  0    35,4  4 

352 

CaO    33,84 

HMg 

—     52,8 

Mg  0      6,27 

52,8 

MgO      6,03 

2Na 

—     46 

NVO      4,47 

iNa 

—     30,7 

Na^O      2,83 

360 

=  576 

4  00. 

IK 

—     26 

K2  0      2,45 

U02,3 

360 

• 

—  576 

400. 

4454,4 
Jedenfalls  sind  wiederholte  Analysen  sehr  zu  wünschen. 


Granatgruppe. 

Granat. 

V.  d.  L.  schmelzen  die  verschiedenen  Granate  mehr  oder  minder  leicht  und 
ruhig  zu  grünen ,  braunen  oder  schwarzen  Glasern.  Der  Kalk-Eisengranat  ist  sehr 
strengflüssig.    Mit  den  Flüssen  reagiren  sie  auf  Eisen  und  Mangan. 

Die  chromhaltigen  Granate  zeigen  ein  abweichendes  Verhalten.  Der  Pyrop 
wird  beim  Erhitzen  schwarz ,  beim  Abkühlen  gelblich  und  dann  wieder  roth  und 
schmilzt  schwer  zu  einem  schwarzen  Glase.  Der  Uwarowit  ist  unveränderlich  und 
unschmelzbar.    Mit  den  Flüssen  reagiren  sie  auf  Chrom. 

Beim  Schmelzen  verliert  der  Granat  fast  nichts,  ändert  aber  sein  V.  G. 

V.  G. 


Verlust 

vor     » 

nach 

dem  Schmelzen 

Grossular  (Wilui) 

0 — 0,4  2  p.  C. 

3,63 

2,95    Magnus 

Grönland  (Rother  Granat) 

3,90 

3,05 

Zillerthal 

0,42      - 

4,04 

3,4  2     Kobell 

Arendal  (Braunroth) 

4,058 

3,596  Church 

Ceylon  (Hessonit) 

3,666 

3,666       - 

Topazolith 

.3,700 

3,613       - 

Almandin 

4,208 

4,403       - 

Church:  J.  Ch.  Soc.  (2)  2,386. —  Kobell:  Schwgg.  J.  64,283.  Kastn.  Arch. 
5,  8,  9. —  Magnus:   Pogg.  Ann.  22,394. 

Aus  eisenreichem  Granat  wird  nach  Ebelmen  durch  Weissglühen  in  Wasserstoff 
das  Eisen  reducirt. 


474  Silicate. 

Von  Chlorwasserstoffsäure  wird  der  Granat  schwer  angegriffen.  Nach  starkem 
Glühen  gelatiniren  die  kalkreichen/  nach  dem  Schmelzen  alle  Granale  mit  der  S^vre, 

Schon  aus  'älterer  Zeit  datiren  Granatanalysen  von  V.  Rose ,  Bucholz ,  Simon, 
Klaproth,  Laugier,  Murray  u.  A.  Durch  eine  Reihe  von  Versuchen  bewies  Graf 
Trolle  Wachtmeister ,  dass  alle  Abänderungen  eine  generelle  Formel  haben ,  Halb- 
silicate  sind  und  in  Folge  isomorpher  Mischung  sich  von  einander  unterscheiden. 

Trolle  Wachtmeister :  Vet.  Ak.  Handl.  1823.  4  825.  Pogg.  Ann.  S,4.  Ben. 
Jahresb.  6,229. 

Diese  und  alle  späteren  Analysen  thun  dar,  dass  der  Granat  den  allgemeinen 
Ausdruck 

R8  R  Si3  0«2 

hat,    d.  h.   dass  er  aus  3  Mol.  Halbsilicat   zweiwerthiger   und    I   Mol. 
Halbsiiicat  sechswerthiger  Elemente  besteht, 


/  3R2  Si  0*  \ 
\    ft2Si3  0i2/ 


Die  Grund  Verbindungen  sind  : 

I.  Thongranat.  II.  Eisengranat.  III.  Chromgranat. 

Ca«  AI  Si3  0>2  Ca»  ¥e  Si«  0»2                 Ca»  €r  Si»  0«» 

Mg»  AI  Si»  0^2  Mg»  ¥e  Si»  0^2                 Mg»  €r  Si»  0»» 

Fe»  AI  Si»  0»2  Fe»  Fe  Si»  0^2                  Fe»  €r  Si»  0« 

Mn»  AI  Si»  0^2  Mn»  ¥e  Si»  0^2                Mn»  €r  Si»  0»» 

Vielleicht  tritt  auch  Mn,  möglicherweise  auch  Cr  auf. 

Isomorphe  Mischungen  von  I.  und  II.  sind  häufig;    Uwarowit  und  Pyrop  be- 
stehen aus  I.  und  III. 

I.  Thongranat. 

a.  Kalk-Thongranat,  Ca»  AI  Si»  0»2. 

3Si    =84       =    Si  02  40,00 

AI  =     54,6  AlO»  22,77 

3Ca   =  <20  Ca  0    37,23 


120     =   192  <00. 

450,6 

1.  Schischimskaja  Gora.    V.  G.  3,504.     Croft:   G.  Rose  Reise  nach  dem 
Ural  2,4  32. 

2.  Tellemarken.    Trolle  Wachtmeister. 

3.  Mexiko.    Blassroth.    V.  G.  3,57.    Damour:  C.  rend.  73,4040. 


4. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

36,86 

39,60 

39,46 

Thonerde 

24,49 

24,20 

24,69 

Eisenoxyd 

— 

2,22 

4,36 

Kalk 

37,15 

32,30 

35,75 

Manganoxydul 

3,15 

0,96 

Magnesia 

0,67 

Glühverlust 

— 

— 

0,40 

98,10  98,47  400,29 

Hierher : 

Orford,  Canada.    V.  G.  3,536.    Hunt:  Dana  Min. 

Jordan^mühle,  Schlesien.    Wasserhell,  V.  G.  3,609.  Websky :  Ztschr.  d.  geol. 
Ges.  24,753.    (Enthält  4,64  Fe  0  und  Mn  0,  2,88  Mg  0,  0,48  Ni  0.) 


Silicate.  475 


b.  Eisen-Thongranat,  Fe^Al  SiaO*2. 
3Si    =84       =  Si  02  36, iO 
AI    =     64,6         AI  0»  20,58 
3Fe  =   4  68  Fe  0    43,38 

120  ==  192  7^^; 

498,6 
4.  Ungarn.    Kobell:  s.  0. 

2.  Orawicza.  Kjenilf:  J.  f.  pr.  Ch.  65,174. 

3.  Brena,  Westmanland.    Bahr:   Eb.  53,342. 


\. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

39,66 

37,52 

37,16 

Thonerde 

19,66 

20,00 

49,30 

Eisenoxydul 

39,68 

36,02 

37,65*) 

Manganoxydul 

1,80 

4,29 

3,4  9 

Kalk 

0,89 

0,90 

Magnesia 

2,51 

2,03 

400,80  98,23  400,23 

Fahlun.    Hisinger:   Schwgg.  J.  2  4,258.  37,434.    Berz.  Jahresb.  2,4  04. 

Wicklow,  Irland.    Schwarze  Kömer:   Mallet:   Mitthlg. 

Schreibertiau,  Schlesien.  Dunkelrothbraun,  Y.  G.  4,4  97.  Websky:  Ztschr.  d. 
geol.  G.  20,256.  Ist  durch  einen  Gehalt  von  2,64  p.  C.  Yttererde  aus- 
gezeichnet. 

c.  Isomorphe  Mischungen  von  Thongranat. 
4.  Ceylon  (Caneeistein,  Essonitj.    C.  Gmelin:  Berz.  Jahresb.  5,224  (früher 
Klaproth  und  Laugier) . 

2.  Kimito,  Finnland  (Romanzowit) .    Nordenskiöld :  Schwgg.  J.  34,380. 

3.  Eppenreuth  bei  Hof.    Im  Eklogit.    Dunkelbraunroth.     Gerichten:  Ann. 
Ch.  Pharm.  474,483. 

4.  Zilierthal  (Greiner).    Braun.    Kobell. 

5.  Engsjö  im  Mälarsee.    Krystallisirt ,  dunkelroth,  Y.  G.  4,236.  Tr.  Wacht- 
meister. 


6.  Haddam,    Connecticut. 

Derb,  Y.  G. 

4,275. 

Rammelsbe 

Tg.       (Au< 

MaUet 

:   s.  0.) 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

40,04           44,24 

43,37 

39,4  2 

40,60 

36,4  6 

Thonerde 

23,00          24,08 

23,13 

21,08 

49,95 

49,76 

Eisenoxydul 

3,3  4 

6,32 

44,63 

32,68 

33,93 

44,40 

Kalk 

30,57          24,76 

43,48 

5,76 

0,58 

Manganoxydul 

0,59**) 

0,98 

0,80 

6,69 

32,48 

Magnesia 

0,33***)     0,92 
97,81           97,29 

4,78 
100,37 

0,22 

99,44 

404,47 

400. 

• 

Fe 

:   Ca 

Fe   : 

Mn 

In  1 .  —   1    : 

12 

In  5. 

—  5   : 

1 

2.  —   1 

:    5 

6. 

—   4    : 

3 

3.  —   1 

:    1,2 

4.  =  4 

:    4 

*)  Der  Rechnung  nach  Eisenoxyd  2,27,  Oxydul  85,62.        *♦)  Kali.       **♦)  Glühverlust. 


476 


Silicate. 


Wie  3. 
Wie  4. 


Wie  5. 
Wie  6. 


Wie  I.:  Maisjö  (Caneelstein) .    Derb.    Arfvedson:  Berz.  Jahresb.  3,151. 
Pargas  (Caneelstein).    Lundahl. 

Siiberbach  bei  Conradsreuth,  Fichtelgebirge.    Gerichten. 
Zillerthal.    Karsten:  Archiv  f.  Min.  4.  8. 
Pesaro.    Rosenrothe  KÖmer  aus  dem  Meeressand.     Pisani:  C.  rend. 

62,100. 
New  York.    Krystallisirt,  V.  G.  3,90.    Trolle  Wachtmeister. 
Miask.    Krystallisirt,  roth,  V.  G.  4,38.    Lissenko:   Kokscharow  Beitr. 

3,230. 
AschafTenburg.    Kobell :   Münch.  Ak.  Ber.  1868. 
Pfitschthal,  Tyrol.    Derb.    Kobell. 

7.  Arendal.    Krystallisirt,  schwarz,  V.  G.  3,157.    Tr.  Wachtmeister. 

8.  Grönland.    Karsten. 

9.  Garpenberg,  Schweden.    Tr.  Wachtmeister. 

10.  Hallandäs,  Schweden.    Hellroth,  V.  G.  4,188.    Derselbe. 

11.  Watdsassen,    Bayern.     Körner,    V.  G.  4,3.    Besnard:    Corr.  min.  V. 
Regensburg  1  849. 

H.   Killincy,  Irland.    Krystallisirt,  braun.    Mallet. 


7. 

8. 

9. 

10. 

11. 

42. 

Kieselsäure 

42,45 

39,85 

39,42 

41,00 

38,76 

37,80 

Thonerde 

22,47 

20,60 

20,27 

20,10 

21,00 

21,13 

Eisenoxydul 

9,29 

24,85 

24,82 

28,81 

32,05 

34,83 

Manganoxydul 

6,27 

0,46 

7,51 

2,88 

6,43 

Kalk 

6,53 

3,51 

2,63 

1,50 

1,53 

Magnesia 

13,43 

9,93 

3,69 

6,04 

3,95 

4,46 

100,44 

99,20 

98,34 

100,33 

104,19 

99,75 

• 

Fe  : 

Mn    : 

Ca    :   Mg 

In 

7.  —   1,4   : 

8.  —  5,5 

1 

1,3   :    3,8 
1        :    4 

• 

9.  —  7,3   : 

10.  —         2, 
H .  —  5 

2,3    : 

5 

1 

1        :   2 

1 
:    1 

Wie  8. 
Wie  10. 
Wie  12. 


12.  =  4  1 

Greenes  Creek,  Delaware.    Kurlbaum:  Am.  J.  Sc.  (2)  19,15. 
Jonkers,  N.  York.  Taylor:  Ebend. 
Äbo,  Finnland.    Moberg:  J.  f.  pr.  Ch.  43,t22. 

n.  Eisengranat. 

a.   Kalk-Eisengranat,   Ca»  Fe  Si^  0*^. 

3Si    =     84  =    Si  02  35,43 

Fe  =  112  Fe  0^  31,50 

3Ca  =   120  Ca  0    33,07 

120    = 


192 
508 


100. 


1.  Schischimskaja  Gora,   Ural.    Dunkelgrün,  V.  G.  3,798.     Im  Laborat. 
des  Petersb.  Berg-Depart. :   Kokscharow  Beitr.  3,37.  79. 

2.  HesselkuUa.    Braun,  derb.    Tr.  Wachtmeister. 

3.  Zermatt,  Wallis.    Grün,  Y.  G.  3,85.    Damour:  Instit.  4  856.     (Auch 
Merz:   Kenngott  Uebers.  1860;  und  Fellenberg.) 


SiKcate.  477 

i.  Altenau,  Harz.    Krystallisirt,  gelb,  V.  G.  3,874.  Tr.  Wachtmeister. 

5.  Schmiedefeld  bei  Suhl,   Thüringen.     Kryslallisirt ,  braun.     Pützer:   In 
meinem  Laborat.    (Früher  Bucholz  und  Karsten.)  "^ 

6.  Franklin,  N.  Jersey  (Polyadelphit).    Braun.    Weber:   In' ittein.  Laborat. 
(Auch  Thomson :   Oütr.  Min.  i,4  54.) 


it  2.  tj.  4.  1    o.  ..    o. 


Kieselsäure           35,21  34,^9  36,03  3^,64  ^5,54        Jf4,83 

Thonerde  ■             —               2,71  4,24  —               0,26       ,|4,42 

Eisenoxyd             34, H*)  28,^2  30,05  30,00  28,64'  28,73 

Manganoxydul         —               4,64  —  3,02            5,84            8,82 

Kalk                      30,96  30,71  32, U  29,24  28,44           24,05 

Magnesia                 —               —  0,54  2,35**)       0,94             4,42 

400,28  400,57  400.  400,22»  99,24          98,97 

In  den  drei  letzten  tritt  eine  wesentliche  Menge  d et 'Manganverbindung  hinzu 
und  zwar  ist 


Mn 
in  4.  =   4 
^'    -=   4 


Ca 
42,3 

6,2 

3,5  '    /• 


o.  = 
6.  =    4 
Wie  4. — 3.  sind  ^  . 

Turjin'sche  Gruben  bei  Bogoslowsk.     Gelbbraun,  derb.    Karawaiew :   Kok- 

Scharon  Beitr.  3,34.  '  ..  .  > 

Franconia,  N.  Hampshire.    Roth.    Fisher:  Am.  J.  Sc.  (^)^,8I.'   '^ 
Beaujeux,  Südfrankireich.    Scfcwarz.    Ebelmeh:   Ann.  Min.  (4)7,4  0'. 
Slüdänka  am  Baikalsee.    Grün^hwarz.     Jewfeinow :  B.  h.  Ztg[.  T853.  No.  4  2. 
Dobschau,  Ungarn.    Grün,  V.  G.  3,72.    a.  Tschermak:   Wien.  Ak.  Bc^.  42. 
b.  Treumann:  In  mein.  Laborat.    (Gefunden:   Kies6ls^re'36,69,  Eisen- 
oxyd 32,26,  Kalk  3  4,45.) 
Wie  4.  und  5.  : 

Lindbo,  Westmanland.    Hisinger.  /  :  ,  - 

Wie  6.:  > 

Längbanshytta.    Derb,  gelb,  V.  G.  3,966.  Tr.  Wachlmeister.  . 
Wie  sehr  einzelne  an  demselben  Fundort  varüren,  zeigt  No.  5*,  welcher  nach 
einer  Analyse  von  Freese  (in  meinem  Laborat.)  34,68  Kieselsäure,    4,84  Thonerde, 
27,05   Eisenoxyd,    9,72  Manganoxydul,    24,5  Kalk  enthält,    so   dass  Mn  :  Ca  = 
4   :  3  ist. 

In  diesen  Analysen  ist  der  Eisengehalt  direct  angegeben.    Die  Berechnung  wird 
häufig  ergeben,  dass  neben  Oxydul  ein  wenig  Oxyd  und  umgekehrt  vorhanden  ist. 

b.   Isomorphe  Mischungen  von  Thon-  und  Eisengranat. 

In  den  nachfolgenden  findet  man  oft  beide  Oxyde  des  Eisens;     ihre  relative 
Menge  ist  dann  nach  der  Formel  berechnet. 

A.   Thongranat  herrschend. 

4.   Wüui  (Grossular).    Krystallisirt ,  hellgrün,  V.  G.  3,64.     a.  Tr.  Wacht- 
meister, b.  Karsten. 

2.  Elba.    In  Oktaedern,  gelb.    Pisani:   C.  rend.  55,24  6. 

3.  Vesuv.    Krystallisirt,  braun,  V.  G.  3,428.    Tr.  Wachtmeister. 

4.  Connemara.    Krystallisirt ,  broncefarbig.    Rowney  :  Jahresb.  4  864,  990. 


*)  Berechnet:  2,78  ¥e  03,  34,38  Fe  0.        ♦*)  Kali. 


478 


Silicate. 


2. 


3. 


a. 

b. 

^ 

Kieselsäure 

40,55          38,25 

39,38          39,93 

39,77 

Thonerda 

20,10          19,35 

16,11           13,45 

45,49 

Eisenoxyd 

5,00            7,33 

8,65          12,10 

8,67 

Eisenoxydul 

—               2,52 

6,84 

Manganoxydui 

0,48            0,50 

—               1,40 

0,48 

Kalk 

34,86          31,75 

36,04          31,66 

25,98 

Magnesia 

2,40 
99,58 

1,00             — 

2,06 

100,99 

0,3<*)     101.06 

99,29 

101,49 

Fe  :   AI 

Fe  (Mn)  :  (Ca,  Mg) 

In  4a.  —  \ 

:    7 

Ib.  —   1 

:    4 

t 

2.    —  1 

:    3 

3.    —   1    . 

2 

1    :    10,4 

4.    —   1    . 

3 

1    :      5 

l  6Ca3  AI  Si3  0>2  \ 
\    Ca3FeSi3  0»2/ 

/  3Ca3  AI  Si3  0*2  \ 
\    Ca3FeSi»0*2/ 

7Si   —   <96 

—    Si  02  39,23 

4Si   —  112       — 

SiO^  38,71 

«AI  =  109,2 

AlO»  19,17 

AI  —     54,6 

AlO-^  16,55 

^Fe  —     37,3 

Fe  03     4,98 

|Fe  —     37,3 

Fe  0^    8,60 

7Ca  =  280 

Ca  0    36,62 

4Crfi  =  160 

CaO    36,14 

280    =  448 

100 

. 

160    =  256 

100. 

1070,5 


619,9 


Wie  1 . : 

Santa  Clara ,  Californien.     Aussen  grüne ,   innen  braune  Granatoeder, 

V.  G.  3,59.    Smith:   C.  rend.  79,813. 
Traversella.    Dunkelroth.    Richter:  Ber.  Sachs.  G.  d.Wlssensch.  1858. 
Gotthardt.    Röthhchgelb.    Karsten. 
Friedeberg,  Oestr. -Schlesien.    Braunroth.    Karsten. 

Wie  2.: 

Schischimskaja   Gora.     Derb,    rölhlichgrau.     Hauer:    Wien.  Ak.  Ber. 
12,171. 

Wie  3.: 

Slüdänka  (Grossular) .    Laborat.  des  Petersb.  Berg-Depart. 

5.  Elba.    Derb,  grün,  V.  G.  3,285,  sehr  hart  und  zähe.    v.  Rath:  Ztschr. 

d.  geol.  G.  22,638. 

6.  Narouel,  Vogesen.    Röthlich:   im  Serpentin,  V.  G.  3,45.    Delesse:   Eb. 
2,429. 

7.  Ohlapian,  Siebenbürgen  (edler  Granat).    Karsten. 

8.  Saualpe,  Kämthen.    Roth.    Nie^zwiedki :  Jahrb.  Min.  1872,  951. 


*)  GlUhverlust. 


Silicate. 


479 


5. 

6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

39,29 

41,56 

37,15 

38,59 

Thonerde 

4  6,16 

19,84 

18,08 

17,57 

Eisenoxyd 

10,05 

5,68*) 

5,47 

16,43 

Eisenoxydui 

4,37 

26,40 

21,12 

Man^anoxydul 

0,30 

— 

Kalk 

89,23 

4,25 

0,36 

2,27 

Magnesia 

5,85 

22,00 

10,15 

4,27 

Glüh  Verlust 

0,64 
101,22 

1,58 
99,28 

97,91 

100,25 

Fe  :    AI 

Fe 

:    Ca    : 

Mg 

5.   — 

1    :    2,5 

3,6   : 

1 

6.   — 

1    :    5,5 

1 

:-1,3   : 

9,2 

7.   — 

1    :    5 

1,46 

• 
• 

1 

8.  — 

1    :    1,7 

2 

""*T 

Wie  5. 


Norwegen.    (Colophonit.)   Richardson:  Phil.  Mag.  15,86.  Ist  vielleicht 
Vesuvian. 
9.   Fluss  Stachin,  Columbien.     Krystallisirt,  roth,  V.  G.  4,1.    v.  Kobell. 

10.  Röstöl  bei  Arendal.    Desgl.    Heiland:  Pogg.  Ann.  145,480. 

1 1 .  Kordamerika.    Seybert :  Am.  J.  Sc.  6, 1 1 7. 


9. 

10. 

11. 

Kieselsäure 

40,6 

37,60 

35,83 

Thonerde 

18,5 

15,64 

18,06 

Eisenoxyd 

4,2 

8,95**) 

3,67 

Eisenoxydul 

n,i 

16,16 

11,62 

Manganoxydul 

12,5 

16,49 

30,96 

Kalk 

4J 

3,98 

100,14 

Magnesia 

5,4 
99,4 

1,36 
0,65***) 

100,83 

Fe: 

AI 

Fe    : 

Mn 

:  (Ca,  Mg) 

in  9.          1    : 

•   7 

<,5 

:    1,1 

:    1 

10.          1    : 

:   3 

2,2 

:   2,2 

:    1 

11.          1 

:    8 

1 

:    2,66 

Wie  1 1 . : 

Broddbo  bei  Fahlun.    D'Ohsson:  Schwgg.  J.  30,346. 

B.    Eisengranat  herrschend. 

1 .  Teufelsstein  bei  Schwarzenberg,  Sachsen.    Grün.    Karsten. 

2.  Frdscati  bei  Rom.    (Melanit.)    Damour:  Institut  1846.    (Früher  Klaproth, 
Vauquelin,  Karsten.) 

3.  Sala.    Bredberg:  Berz.  Jahresb.  3,150.   Schwgg.  J.  38,11. 

4.  Pitkäranta,  Finnland,     a.    Hess:    Kastn.   Arch.   6,321.     b.   Granquist: 
Arppe  Undersökningar  in  Act.  soc.  sc.  fenn.    (Auch  Palmberg:  Ebend.) 

5.  Arendal.    Krystallisirt,  braunschwarz,  V.  G.  3,665.    Tr.  Wachtmeister. 


♦)  Worin  0,85  Gr  0».        **)  Worin  1 ,2ö  ^r  OK        ♦**)  Wasser. 


480 


Silicate. 


I. 


2. 


3. 


5. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

36,85 

35,84 

36,62 

35,55 

87,7S 

40,20 

Thonerde 

4,05 

6,24 

7,53 

3,40 

4«,3fr   ♦ 

6,95 

Eisenoxyd 

25,35 

23,12 

22,48 

25,47 

4  4^77 

20,50 

Eisenoxydul 

1,04* 

)          - 

9,68 

6,00  •' 

Manganoxydul 

0,95 

0,8d 

4,00 

Kalk 

32,32 

32,72 

31,80 

22,88 

30,7» 

29,48 

Magnesia 

99,52 

1,04 
400. 

1,95 
400,04 

4,00 
400,98 

— 

102,56 

404,43 

Fe    . 

AI         (Fe, 

Mn)  :  (Ca, 

Mg) 

in  1. 

—   3,8 

2. 

—   3 

4 

3. 

—   2,2 

"      ia. 

—   5 

1 

1    :    4 

4b. 

—   4 

4,3 

1    :    6 

5. 

—   2 

_ 

Wie  2. :     ^ 

Achmatowsk.    Krystallisirt,  braungelb.    Lab.  d.  Petersb,.  fierg.-Depart. 
Wie  3.:  ■"■'     '  . 

Stocköe   bei  Brevig,     Grün,  V.  G.   3,65.     Forbes:   Edijab.  N.  ph.  J. 

12)  3. 
Wie  5.  : 

Champlain-See,  N. -Amerika.    Seybert. 
Hesselkulla.    Derb,  grün.    Tr.  Wachtmeister. 

6.  Sala.    Bredberg  (s.  3.). 

7.  Franklin,  N.  Jersey.    Thomson:  Ann.  of  N.  York  4  829. 

8.  Gustafsberg,  Schweden.  Y.  G.  3,6.    Bahr:  Berz.  Jahresb.  25,364. 


6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

36,73 

33,7  4 

37,80 

Thonerde  . 

2,78 

7,97 

4  1,48 

Eisenoxyd 

25,83 

47,64 

15,66 

Eisenoxydul 

4,97 

Manganoxydul 

46,70 

0,12 

Kalk 

21,79 

22,88 

30,27 

Magnesia 

42,44 
99,57 

98,90 

100. 

AI  :  Fe 

Fe  :  Mn  : 

Ca     :  Mg 

in   6.    —   4    :    6 

1,23    :    4 

7.   —    1    :    4,4 

1    : 

«,8 

8.   —    1    :    1 

4 

7,7 

ni.  Chromgranat. 

A.  üwarowit. 

Von  Bissersk   am  Ural.     a.  V.  G.   3,544.     Erdmann:  Berz.  Jahresb.  23,294. 
b.  Damour:  Instit.  1856.    (Früher  Komonen :  Verh.  Pet.  Min.  Ges.  4844.) 


♦)  Tilanhallig. 


Silicate. 


töl 


a. 

b. 

Kieselsäure 

36,93 

35,57 

Chromoxyd 

24,84 

23,45 

Thonerde 

5,68 

6,26% 

Eisenoxydul 

<,76 

Kalk 

31,63 

33,22 

Magnesia 

1,54 
99,38 

98,49 

AI  :    €r 

• 

a.  =   <    :   2,6 

b.  =   \    :   2,5 


Der  üwarowit  ist  also 


{ 


SCa»  €r  Si»  0«2  \ 
2Ca3  AI  Si3  0^2  / 

2Si    =     84      =      Si  02  37,04 
^£t  ==     74,3  €r03  22,35 


|A1  = 

15 

,6            AI  0^     6,03 

3Ca  —  120 

Ca  0 

34,68 

1 

20     —  192 

100. 

485,9 

B. 

Pyrop. 

1.  Böhmen,   a. 

Frolle  Wachtmeister,  b.  v. 

Kobell. 

c.  Moberg :  J. 

f.  pr.  Ch. 

43,122. 

fl 

2.   Santa  Fe,  Neu-Mexiko.  \ 

'.  G.  3,738. 

Genth : 

Am.  J.  Sc.  (2 

)  33,196. 

(Früher  Klaproth. 

1 

2 

a. 

1    m 

b. 

c. 

A  . 

Kieselsäure 

43,70 

42,08 

41,35 

42,11 

Thonerde 

22,40 

20,00 

22,35 

19,35 

Chromoxyd 

5,07 

2,30 

4,45 

2,62 

Eisenoxydul 

n,48 

10,45 

9,94 

14,87 

Manganoxydul         3,68 

0,32 

2,59 

0,36 

Magnesia 

5,60 

10,20 

15,00 

14,01 

Kalk 

6,72 

1,99 

5,29 

5,23 

Wasser 

— 

0,45 
99,00 

98,65 

97,34 

100,97 

Atomverhältnisse . 

R      : 

R 

:    Si 

R   : 

Si 

In    ta. 

1,86 

:    1 

:    2,9 

1 

:    1,56 

Ib. 

1,92 

.    1    . 

3,2 

1 

1,66 

<c. 

2,6 

.    1 

:    2,8 

1 

:    1,08 

2. 

3,16 

:    1 

:    3,4 

1 

1,08 

In  la.  und  Ib.  fehlt  es  sehr  bedeutend  an  R;  in  Ic.  ist  dieser  Mangel  geringer, 
und  in  2.  ist  zuviel  Si  vorhanden. 

Berechnet  man  das  Chrom  im  Pyrop  als  Oxydul,  Cr  0,  so  werden  die  Verhält- 
nisse : 


*)  Eisenoxydhaltig. 
Rammeisberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II. 


31 


482 


Silicate. 


in 


R      . 

AI 

:      Si 

R 

:    Si 

4a. 

2,45 

:    \    . 

:    3,23 

4 

:    4,3 

Ib. 

2,4      : 

\    : 

3,6 

4    : 

«,5 

U. 

3,2 

:    \ 

:    3,16 

\ 

:    i 

2. 

3,3 

:    1    : 

3,4 

i    : 

\ 

Also  auch  bei  dieser  Annahme  entsprechen  nur  die  beiden  letzten  Analysen  der 
Granatformel  so  ziemlich,  während  die  beiden  ersten  nicht  richtig  sein  können. 

In  welcher  Form  das  Chrom  im  Pyrop  enthalten  sei,  ist  direct  nicht  fest- 
zustellen. Kobell  nahm  ChromsUure  an  in  Verbindung  mit  Eisenoxyd,  was  sich  mit 
der  Granatconstitution  nicht  vereinigen  l'ässt.  Moberg  hat  sich  (gleichwie  in  manchem 
Chromeisenstein)  für  Chromoxydul  entschieden  und  findet  in  der  Farbe  und  dem 
Verhalten  des  Pyrops  eine  Bestätigung.  Nach  seinen  Versuchen  tritt  beim  Glühen  in 
W'^asserstofT  keine  Veränderung  ein,  während  beim  Glühen  an  der  Luft  0,38  p.  C. 
Sauerstoff  hinzutreten,  wobei  das  Pulver  hellroth  wird. 

Folgen  wir  dieser  Ansicht,  so  ist  in  4c.  Cr  :  R  =  4  :  4  0,  in  2.  =  4  :  20.  In 
beiden  ist  ferner  Ca  :  (Fe,  Mn)  =  4:2:4. 

Danach  wäre  der  Pyrop 

R3  AI  Si3  0«2 
und  zwar: 


4tSi 

•  • 
308      — 

Si  02  40,78 

3fAl 

200,2 

AI  03  23,24 

Cr 

, — 

52 

CrO      4,20 

2fFe 

4  60 

FeO    42,74 

5^Mg 

437,4 

MgO     4  4;  4  2 

4|Ca 

57,4 

Ca  0       4,95 

440 

704 

400. 

4648,4 

Zersetzter  Granat.  Manche  Analysen,  welche  einen  Ueberschuss  von 
Kieselsäure  gegeben  haben,  mögen  mit  in  Zersetzung  begriffenem  Material  angestellt 
sein.   Hierher  gehören  entschieden  auch  folgende: 

4.   Kaiserstuhl.    Melanit.    Schill:  Jahrb.  Min.  4  855. 

2.  Miask.     Derb,  grüngrau,  zerklüftet,  in  Serpentin.    Sthamer:    G.  Rose 
Reise  n.  d.  Ural. 

3.  Klemetsaune,  Norwegen.     Krystallisirt,  rothbraun,  V.  G.  3,85.    Wird 
von  Säuren  stark  angegriffen.    Tr.  Wachtmeister. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Manganoxvdul 

Kalk 

Magnesia 


4. 
45,8 
41,0 
48,7 

0,7 
22,1 

2,0 

400,3 


2. 
46,41 
42,09 
41,87 

20,33 
7.36 

97,76 


3. 

52,44 

48,03 

23,54 

4,74 

5,77 

404,49 


Manche  Granate  zeigen  einen  Gehalt  au  kohlensaurem  Kalk,  indem  sie  mit 
Säuren  brausen. 

Ein  Granat  von  Schwarzenberg  in  Sachsen,  der  in  Serpentin  und  Magneteiseo 
verwandelt  ist  .'Freiesleben',  enthält  nach  Kersten:  34,24  Kieselsäure,  3,79  Eisen- 
oxydul,  33,28  Magnesia.  0,35  Natron,  40,62  Wasser.    Enthielt  er  keine  Thonerde ? 


«8, 

•  27 

13, 

,06 

U,07 

0, 

42 

20, 

.07 

H, 

,4< 

<, 

,00 

8, 

,64 

Silicate.  483 

Achtaragdit.  In  der  Nahe  des  Wilui  kommen  in  einem  aus  Granat  und  Serpentin 
bestehenden  Gestein  neben  Yesuvian.und  Grossular  weisse  Pyramidentetraeder  vor, 
welche  innen  erdig  sind,  ein  Y.  G.  =  2,32  haben  und  v.  d.  L.  an  den  Kanten 
schmelzen.    Sie  wurden  von  Hermann  untersucht. 
J.  f.  pr.  Ch.  104,n9. 

Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Kohlensäure 

Wasser 

"99,94 

Hermann  betrachtet  sie  als  ein  Gemenge  von  70  p.  C.  Granat  und  29  p.  C. 
Brucit  (H2Mg02). 

Da  der  Granat  (Grossular)  vom  Wilui  die  gleichen  Flächen  zeigt,  so  ist  wohl 
kein  Zweifel,  dass  die  Krystalle  einst  solcher  gewesen  sind. 

Vgl.  Kokscharöw  Beitr.  z.  Min.  Russl.  5,324. 

Schorlamit.    Titanhaitiger  Granat.    S.  Silicate  und  Titanate. 

Chloritgruppe. 

Eine  Gruppe  von  Mineralien  von  chemisch  gleicher  oder  ähnlicher  Constitution, 
deren  beide  Hauptglieder  der  Klinochlor  und  der  Pennin  sind. 

Klino chlor  (Ripidolith  Kobell]  ist  zwei-  und  eingliedrig,  spaltet  nach  der 
basischen  Endfläche ;  er  ist  optisch  zweiaxig ;  die  Ebene  der  optischen  Axen  ist  die 
Symmetrieebene,  aber  der  Charakter  der  Doppelbrechung  ist  eben  so  schwankend 
wie  der  Winkel  der  optischen  Axen. 

P  e  n  n  i  n  (Kämmererit)  ist  sechsgliedrig  rhomboedrisch,  spaltet  nach  der  End- 
fläche, ist  optisch  einaxig,  jedoch  eben  so  bald  positiv,  bald  negativ. 

Beide  sind  geometrisch  isomorph.  Beide  kommen  verwachsen  vor,  wobei  die 
Spaltungsfläche  ihnen  gemein  ist. 

Der  Ripidolith  (G.  Rose)  ist  seinem  Krystallsystem  nach  unbekannt;  theils 
optisch  einaxig,  theils  zweiaxig  mit  sehr  kleinem  Axenwinkel. 

Alle  sind  Silicate  von  Thonerde,  Magnesia  und  Eisen,  enthalten  oder 
liefern  aber  beim  Erhitzen  Wasser.  Ihre  chemische  Kenntniss  ist  trotz  vieler  Ana- 
lysen noch  nicht  recht  sicher,  und  es  fehlt  bei  vielen  die  Bestimmung  der  Oxyde  des 
Eisens. 

V.  d.  L.  zeigen  die  Chlorite  folgendes  Verhalten :  Sie  blättern  sich  auf,  werden 
weiss  oder  schwärzlich,  sind,  wenn  sie  wenig  Eisen  enthalten,  kaum  oder  schwer 
schmelzbar,  während  die  eisenreicheren  zu  schwarzen  Massen  schmelzen.  Mit  den 
Flüssen  geben  sie  Eisen-  und  Chromreaction. 

Beim  Erhitzen  geben  sie  Wasser,  jedoch  nicht  bei  schwachem  Glühen,  son- 
dern erst  in  starker  Glühhitze,  wie  ich  durch  Versuche  gezeigt  habe. 

Säuren  greifen  die  Chlorite  w^enig,  nach  dem  Glühen  stärker  an.  Von  Schwefel- 
säure werden  manche  gut  zersetzt. 

Aeltere  Analysen  von  Vauquelin,  Berthier,  Lampadius  u.  A.  —  v.  Kobell  trennte 
zuerst  Chlorit  und  Ripidolith,  welche  Namen  später  von  G.  Rose  vertauscht  wurden. 

34* 


484 


Silicate. 


A.  KlinOChlor  (Kotschubeit) . 

I.  Schwarzenstein,  Zilierthal.  a.  Kobeil :  Kastn.  Arch.  it,it.  J.  f.  pr.  Ch. 

16,470.  Ann.  Ch.  Pharm.  40,244.    b.  Brüel :  Pogg.  Ann.  48,185. 
i.  Markt  Leugast,  Fichtelgebirge.    Kobeil. 

3.  Slatoust,  Balschoi  Iremel.  Weiss,  V.  G.  2,603.    Hennaan:  J.  f.  pr.  Ch. 
40, U.  53, 2«. 

4.  Slatoust.    Grün,  V.  G.  2,672.    Marignac:  Ann.  Ch.  Ph.  (3}   14,56. 

5.  Achmatowsk,  Ural.    £v*  Kobeil.    b.  Varrentrapp:  s.  Brüel.    c.  Struve: 
Kokscharow  Beitr.  3,236. 

6.  Ala,  Piemont,  V.  G.  2,673.    Marignac. 

7.  Brosso,  Pivmont.    Optisch  zweiaxig.    Damour:  Ann.  Min.  (5)   f  1,261. 

8.  Grönland.    Janovsky:  Ber.  d.  ehem.  Ges.  1873,  1230. 

9.  Col  de  Pertuis,  Vogesen.     Delessc;  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  9,396.    (Ztschr. 
d.  geol.  G.  2,432.) 

10.   Westchester,  Pennsylvanien.    V.  G.  2,784.    Craw:    Am.  J.   Sc.    .2) 

«2,339.  13,222. 
H.  Ufaleisk,  Ural.    Kotschubeit.    Roth,  optisch  zweiaxig,  V.  G.  2,65. 

Herzog  von  Leuchtenberg:  Kokscharow  Beitr.  5,369. 
4  2.  Bilimbajewsk,  Ural.    Kotschubeit.    Zinin:  Ebend. 
13.   See  Itkul.    Zinin. 


\ 


2. 


3. 


4. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

33,00 

31,46 

33,49 

30,80 

30,27 

Thonerde 

14,72 

16,67 

15,92*** 

)    17,27 

19,89 

Eisenoxyd 

— 

2,30 

— 

Eisenoxvdul 

6,31*) 

5,98 

4,25 

1,23 

3,98 

Magnesia 

33,44 

32,56 

32,94 

37,08 

33,13 

Wasser 

12,22 

12,42**) 

11,50 

12,30 

12,54 

99,69 

99,09 

100,40 

98,68 

99,81 

o 

• 

6 

7. 

8. 

a 

b 

c 

• 

Kieselsäure           3 1 , 

14          30, 

37          31, 

58          30,01           33,6 

7          30,32 

Thonerde              17, 

14           16,97          13, 

75           19, 

11           20,3 

7           17,90 

Eisenoxydul            4, 

38            4, 

37            5,38            4, 

33            6,37             7,71 

Magnesia               34, 

40          33, 

97          35,99          33, 

15          29,49          3f,f6i) 

Wasser                  1 2, 

20           12, 

63           12, 

70           12, 

52           10,10           12,28 

99,26          98, 

31           99, 

40          99, 

12        100. 

99,37 

9. 

10. 

11. 

12. 

13. 

Kiesebuiure 

33.23 

31,34 

32,35 

32,5 

32,2 

Thonerde 

14,78 

17,47 

13,29 

13,3 
4,0 

Chronioxyd 

1,49 

1,69 

4,19 

19,5 

Eisenoxvdul 

8,90  7 

f      3.46 

1,80 

2,1 

Magnesia 

31,39 

33,44 

35,04 

35,6 

36,0 

Wasser 

10,21 

12,60 

12,62 

12,6 

12.6 

100. 


100. 


99,29        100,1         100,3 


•  Einschliessl.  0.28  Mn  0.  ••  II,«  bis  11,8  nach  meinen  Versncheo.  •*^  Worio 
0.55  €rO>.  f  Worin  1,28  Ca  O.  Ausserdem  0,11  Phosphors« are.  ffj  Worin  S,t5  MnO. 
Kein  fe  (fi. 


Silicate.  485 

B.  Pennln  (Kämmererit) . 

1.  Mauleon,  Pyrenäen.  V.  G.  t,6ib,  Delesse.  (Nach  Des  Cloizeaux 
hierher.) 

t.  Zermatt.  a.  Schweizer:  Pogg.  Ann.  50,523.  b.  Marignac.  c.  (Rympfi- 
schwäng  am  Findelengletscher]  Merz:  Kenngott  Ueb.  18,58.  d.  Pic- 
card:  Ebend.  1860.  e.  Wartha:  J.  f.  pr.  Ch.  99,84.  f.  Fellenberg: 
Mitthlg.  g.  wie  c.  Fellenberg.  h.  Desgl.  Hamm:  Jahrb.  Min.  1873,  320. 

3 .  Texas,  Pennsylvanien.  Kämmererit=  4.  und  5 .  a .  Faserig,  röth- 
lichblau,  Y.  G.  2,63.  Hermann,  b.  Genth:  Am.  J.  (2)  15,438. 
c.  Brush:  Eb.  16,41.    d.  Pearse:  Eb.  37,221. 

4.  Bissersk,  Gouv.  Perm.    Hartwall:  Berz.  Jahresb.  23,266. 

5.  See  Atkul  (Itkul?).  a.  Krystallisirt.  b.  Derb  (Rhodochrom] .  Hermann: 
J.  f.  pr.  Ch.  53,22. 

6.  Slatoust,  Schischimskaja  Gora.  Leuchtenbergit.  a.  Hermann, 
b.  Herzog  v.  Leuchtenberg:  Bull.  Petersb.  9,188.  (Früher  Komonen : 
Verh.  Petersb.  mip.  G.  1842.) 

1.  2. 

a.                b.                c.                d.  e. 

Kieselsäure         32,1  33,44  33,57  33,26  33,54  32,51 

Thonerde            18,5            9,51  13,37  H,69  ,  13,39  14,55 

Chromoxyd          —               —              0,20             —               —  — 

Eisenoxydul          0,6  11,33            5,33            7,20*)         6,62  4,96 

Magnesia             36,7  32,69  34,16  35, U  33,56  34,01 

Wasser               12,1  12,00  12,69  12,18  12,38  14,07 

100.  98,97  99,32  99,51  99,49        100,10 

2.  3. 

f.                 g.                h.                a.  b.  c. 

Kieselsäure      33,97  33,12  33,71  31,82  32,98  33,28 

Thonerde          11,66  13,85***)  12,55  15,10  11,11  10,60 

Chromoxyd         2,49**)  1,52**)  2,74**)       0,90  6,85  4,72 

Eisenoxydul        1,81  4,69  3,40            3,65  1,29  1,60 

Magnesia          37,60  34,04  35,36+)  35,49  35,22  36,35 

Wasser             13,57  12,87  12,27  12,75  13,12  12,95 

101,10         100,09  röÖ7Ö3          99,71        _M8if)    99,50 

100,95 

3.  4.                        5.                                  6. 

da.  tii)        dp.  a.              b.                a.              b. 

Kieselsäure         28,62        31,31  37,0          30,58        34,64          32,35  30,46 

Thonerde             18,37        12,84  14,2          15,94        10,50          18,00  19,74 

Chromoxyd           1,97          2,98  1,0            4,99          5,50             —             — 

Eisenoxydul          3,73          2,47  1,5            3,32          1,80            4,37  2,00 

Magnesia              32,12        35,02  33,0          33,45        35,47          32,29  34,63 

Wasser                14,02        13,20  13,0          12,05        12,03          12,50  12,74 

1,44  0,81  §)      99^7        100,33        99,94  99,51        99,57 

0,37  0,45§§) 


100,64        99,08 


*)  Kein  ¥c  OK  ♦♦)  ¥e  0».  ♦**)  Worin  0,6  Or  OK  f]  Worin  0,66  Ca  0. 

ff)  Ca  0  und  K20.      fff;  ot.  Gniner,  V.O. 2,855,  ß.  rother,  V.G. 2,888.      §)  CaO.      §§)NIO. 


486 


Silicate. 


Bei  der  Berechnung  ist  das  Eisen,  falls  nicht  beide  Oxyde  bestimmt  sind,  als 
Oxydul  angenommen. 

Atomverhältnisse. 


R 

1a. 

6,4 

Ib. 

4,2 

2. 

5,2 

3. 

5,6 

4. 

4,6 

5a. 

5,5 

5b. 

5,5 

5c. 

7 

6. 

4,7 

7. 

4,2 

8. 

0 

10. 

4,9 

11. 

6 

12. 

6 

Mittel 

5,34 

R 

1. 

5,2 

2b. 

7 

2c. 

9 

2d. 

7 

2e. 

6,5 

2  f. 

7,4 

2g. 

6,2 

2h. 

6,7 

3a. 

6,1 

3b. 

5,8 

3c. 

5,6 

3da. 

4,8 

3d?. 

6,4 

5a. 

4,5 

5b. 

6,5 

6a. 

5    . 

6b. 

4,6 

Mittel  6,( 


ft 


ft 


A. 

Xlinochlor. 

Si 

R 

3,9 

1,67 

2,8 

1,47 

3,3 

1,57 

3 

1,84 

2,6 

1,75 

3,1 

«,8 

3 

1,8 

4 

1,85 

2,6 

«,8 

2,8 

1,47 

2,9 

1,73 

2,7 

«,7 

3,6 

1,67 

3,6 

1,7 

3,14 

1,7 

(5,1 

S 

1.  Pennin. 

Si 

R 

3 

1,7 

4,3 

1,66 

4,9 

1,77 

4,3 

1,66 

4 

1,7 

4,3 

1,7 

3,7 

1,67 

4 

1,65 

3,4 

1,77 

3,6 

1,64 

3,3 

1,68 

2,47 

1,95 

3,6 

1,8 

2,7 

1,68 

4 

1,57 

3,1 

1,48 

2,66 

1,75 

3,6 

<,7 

(5,1 


Si 


ft 


3) 


Si 


ft 


4,75 

«,8 

3,8 

4,2 
3,6 
4 

4,2 
5,2 
3,7 
2,8 
3,3 
3,6 
4,6 
4,6 
4 


3) 


H^O 

3,7 

5,3 

6 

5,3 

5,5 

5,8 

5 

5 

4,6 

4,7 

4,4 

4 

5 

3,5 

4,7 

4 

3,7 

4,7 


Trotz  vieler  Abweichungen  im  Einzelnen  dürfte  hieraus  die  gleichechemische 
Natur  beider  Mineralien  folgen. 

Das  Verhältniss  Si  :  (Mg,  Fe)  ist  in  beiden  =  ^  ;  1,7  =  3  :  5,1  oder  ==3:5 
=  1  :  2,66.  Wo  mehr  R  vorhanden  ist,  darf  wohl  auf  Eisen ox yd  geschlossen 
werden. 

R  :  R  ist  im  Klinochlor  =  1  :  5,3  (1  :  4,2  bis  1  ;  6),  im  Pennin  =  |  :  6 
( 1  :  5  bis  1  :  7) .  Wir  nehmen  in  beiden  1  :  5  an,  indem  wir  glauben,  dass  auch 
hier  oft  Eisenoxyd  die  Ursache  des  Uebermaasses  der  R  sei. 


Silicate.  487 

ft  :  Si  ist  in  beiden  I  :  2,7  bis  I  :  4,  aber  häufig  nahe  1  ;  3,  und  dies  Ver- 
häitniss  muss  stattfinden,  wenn  R  :  Si  =  5  :  3,  und  R  :  R  =  5  :  4  sein  soll. 

R  :  H^  0  ist  4  .'4  bis  I  :  5,  doch  häufiger  das  erste.     Die  Mol.  des  Wassers 
und  die  At.  von  R  sind  oft  =  4  :  5. 

Unter  Annahme  dieser  Proportionen  R  :  R  :  Si  :  H^  0  =  5  :  4  :  3  :  4  würde 
für  Klinochlor  und  Pennin  die  Formel 

R&  R  Si3  0»4  +  4H2  0 
folgen,  wonach  beide  aus  4  Mol.  Halb-  und  t  Mol.  Drittelsilicat  beständen, 


/    R2  Si  OM    ,     , 
\2R3SiO*/+*^^- 


Auf  Grund  des  Verhaltens  in  der  Hitze,  wonach  das  Wasser  erst  bei  starkem 
Glühen  und  allmälig  entweicht,  habe  ich  vorgeschlagen,  dasselbe  als  chemisch  ge- 
bunden zu  betrachten,  beide  Mineralien  als  eine  Verbindung  von  \  Mol.  Magnesia- 
(£isen-j  Halbsilicat  und  \  Mol.  Aluminiumhydroxyd  anzusehen. 


/H2R5Si3  0in         ll^Slf-m  V 


H«  AI  0« 

Das  letztere  wäre  Hydrargillit  (sechsgliedrig) . 
Rammeisberg:  Ztschr.  d.  geol.  G.  20,82. 

Die  eisenfreie  Verbindung  erfordert : 


3Si     —     84     — 

Si02  32,46 

AI    —     54,6 

AI  03  4  8,50 

5Mg  —  MO 

MgO     36,06 

8H     —       8 

H^O     42,98 

180     —  288 

400. 

554,6 
In  vielen  Klinochlorarten  ist  Fe  :  Mg  nahe  =4  :  4  4. 

3Si     =     84     =     Si  02  34,84 


AI    — ' 

54,6 

AI  03 

48,45 

|Fe    — 

18,7 

FeO 

4,25 

4|Mg  = 

442 

MgO 

33,03 

8H     — 

8 

H^O 

42,73 

4  80     — 

288 
565,3 

400. 

Ueberhaupt 

ist  Fe 

:  Mg 

inj 

1  Klinochlor 

im 

Pennin 

4a. 

—   4 

:    40 

4.      — 

4    :    40,2 

Ib. 

9,5 

2b. 

41,2 

2. 

14,6 

2c. 

8,8 

3. 

54,4 

2d. 

9,3 

4. 

45 

2e. 

7 

5a. 

14,3 

2f. 

43 

5b. 

44,2 

28. 

43 

5c. 

42,3 

2h. 

48,5 

6. 

43,8 

3b. 

44 

7. 

8,4 

3c. 

38 

8. 

7,2 

3da. 

47 

10. 

17 

3dß. 

26,2 

4S8  Silicate. 

im  Klinochlor  im  Peniiin 

H.  35  5a.  44 

U.  29,7  5br  44,5 

6a.  12,8 

6h.  a4 

Die  eisenreichsten  (A.  8.,  B.  2e.j  enthalten  Fe  :  7Mg. 

Chrom  kommt  in  vielen,    am  meisten  im  Kotschubeit  und  im  Kämmererit 
(Rhodochrom}  vor.    Es  steigt  (in  B.  3b.)  bis  zu  Cr  :  AI  =  4  :  ),4. 

Grochauit.     Im  Serpentin  von  Grochau   in  Schlesien  mit  Cbromeiseostein 
(Magnochromitj ,  hat  die  Eigenschaften  des  Klinochlors  und  enthält  nach  Bock : 


Kieselsäure 

28,i0 

Thonerde 

24,56 

Eisenoxydul 

5,27 

Magnesia 

30,94 

Wasser 

42,45 

404,12 
Websky:   Ztschr.  d.  geol.  G.  25,394. 

C.  BipidoUth. 

4 .  Zillerthal,  Greiner.    Kobell :  s.  Klinochlor. 

2.  ehester,  Massachusetts.    Aus  Smirgel.    Pisani :  Am.  J.  Sc.  (2)  44,394. 

3.  Gunimuch  Dagh,  Kleinasien.    Smith:   Ann.  Min.  (4)  48,304. 

4.  Mont  des  sept  lacs,  Dauphin^.    Marignac. 

5.  Rauris,  Pinzgau.    Kobell. 

5a.  Massaschlucht,  Wallis.    Erdig,  V.  G.  2,946.    Fellenberg. 

6.  Gotthardt.    a.  Varrentrapp.  b.  Ramraelsberg:   Pogg.  Ann.  77,44  4. 

7.  Ditro,  Siebenbürgen.    Pseudomorph  nach  Granat.     Hauer:  Jahrb.  geol. 
Rcichsanst.  4  6,505. 

8.  St.  Christophe,  Dauphine.    Marignac. 

9.  Steeles  Grube,  Montgomery  Co.  ,  N.  Carolina.     Genth:   Am.  J.  Sc.  (2) 
28,250. 

4  0.   Saualpe.  Pseudomorph  nach  Granat.  Niedzwiedki:  Jahrb.  Min.  4  872,  954 . 

4a.             4b.  2.  3.  4.              5.              5a. 

Kieselsäure            26,54  27,3t  24,0  t7,20  27,4  4  26,66  25,30 

Thonerde               24,84  20,69  25,9  48,62  49,49  48,90  20,70 

Eisenoxyd                —  —  —  —  —            —            4,00 

Eisenoxydul          45,00  45,70  4  4,8  23,24  24;76  28,40  25,00 

Magnesia               22,83  24,89  22,7  47,64  46,78  45,03  45,94 

Wasser                  42,00  42,00  14,9  40,64  44,50  40,69  42,05 


98,45      400,60  99,3        97,28        99,37        99,38  99,96 

6.  7.                  8.                  9.  40. 
a.                b. 

Kieselsäure           25,37          25,42  28,02          26,88          24,90  25,49 

Thonerde              48,49          22,26  23,84          47,52          24,77  24,66 

Eisenoxyd               —               1,09  —               —               4,60  9,09 

Eisenoxydul          28,79          23,4  1  28,60          29,76          24,24  4  4,92 

Magnesia               47,08          47,44  8,09          43,84          42,78  48,73 

Wasser                    8,96          10,70  41,45          44,33          4  0,59  44,53 

98,69          99,69  400.               99,33             ^y^^*)  404,42 

400. 


♦)  Natron. 


Silicate. 


4S9 


Atomverh'ältniss. 

R 

:A1 

:   Si                       R 

:   S 

\, 

—  4J 

:    2,2                  2 

!2 

2,8   : 

:    4,7                 4,7 

3. 

4,2   . 

2,5                 4,7 

4. 

4 

:   2,4                 4,7 

5. 

4,2 

:    2,4                  4,7 

oa. 

3,6    . 

:    2,4                  4,7 

6a. 

4,6   : 

2,3                  2          . 

6b. 

3,3   : 

4,9                  4,7      : 

7. 

2,6   : 

2                      ^3      : 

8. 

4,5   : 

2,6                  4,7 

9. 

2,7   : 

4,73                4,6      : 

40. 

2,5    : 

4,6                 4,56   : 

Mittel 

3,6    : 

2,4                  4,7      : 

(5,4      : 

3 

Auch  beim 

Ripidolith 

1  ist  Si  :  R  —  3  :  5. 

Setzt  man 

R  :  Ai  : 

Si  —  3,33  :  i  :  2  und  R 

hält  man 

4 


3,3 

2,5 

3,3 

2,5 

3,26 

3,2 

2,8 

2,6 

2,7 

3,7 

2,4 

2,4 

2,9 


H2  0=B  4  :  3,66,    so    er- 

/2H2R5Si3  0iM 
\  3H«  R  Oö  / 

obwohl  die  Abweichungen  in  den  Resultaten  allzugross  sind ,  um  nicht  Zweifel  an 

der  Zulässigkeit  einer  solchen  Formel  zu  erwecken. 

Die  Ripidolithe  zeichnet  ein  hoher  Eisengehalt  aus. 


Fe 

:   Mg 

4. 

3 

2. 

4 

3. 

;    4,33 

4. 

t,3 

5. 

4 

5a. 

:    4,2 

Fe     : 

Mg 

In  6a. 

—  4 

:    4,07 

6b. 

4 

:    4,36 

7. 

2 

:    4 

8. 

♦  ,2 

:    4 

9. 

4 

:    4 

40. 

4 

:    2 

Tabergit.    VomTaberg,   Wermland ;  grün  oder  blaugrün,  optisch  ein- und 
zweiaxig  (Des  Cloizeaux),  ist  von  Svanberg  analysirt  worden. 
Berz.  Jahresb.  20,235. 

Fluor 

Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Magnesia 


Es  ist  R  :  AI  :  Si 
Das  Verhältniss  6 


Kali 
Wasser 

H2  0=  6,8  :  4   : 
4:4:5  führt  zu 


0,67 
35,76 
43,03 

6,34 

4,64 
30,00 

2,07 
44,76 

404,27 
4,6  :  5; 


R  :  Si=  4,5  :   4 


(  2H2R3Si2  0» 
\     Hö  AI  0« 


}= 


/    H*  Si  0^ 

\  3R2  Si  0* 

H^AIO« 


w  onach  der  Tabergit  zum  Klinochlor  und  Pennin   in   einfacher  Beziehung  stehen 
würde.    Er  enthält  Fe,  Mn  :  7Mg. 


490  Silicate. 

Pyrositleril.  Der  Pyrosklerit  von  Elba  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  zu  grauem 
Glase,  verliert  das  Wasser  erst  bei  längerem  Glühen  vollständig  und  wird  von  Chlor- 
wasserstoffs'äure  zersetzt.    Von  Kobell  untersucht. 

J.  f.  pr.  Ch.  2,51. 

Kieselsäure  37,03 

Thonerde  U,50 

Chromoxyd  1,43 

Eisenoxydul  3,52 

Magnesia  3  4,62 

Wasser  H,00 

98,10 

R  :  R  :  Si  :  H^  0  =  6:1:  4,4  :  4,4,  oder  R  :  Si  =  1,36  :  1. 

Mit  der  Proportion  6  :  I  :  4,5  :  6  erhält  man 

(  3m  R4  Si»  0^2  \ 
\  2H6  ft  0«  / 

wobei  aber  vom  Wasser  um  -1^  mehr  angenommen  wäre. 

Zum  Pyrosklerit  stellt  Rowney  ein  blaugrünes,  sich  ähnlich  verhaltendes  Mineral 
von  Connemara,  V.  G.  2,604. 

Jahresb.   1861,  1010. 

Kieselsäure  34,71 

Thonerde  17,18 

Magnesia  36,56 

Wasser  11,49 

99,94 

Mg  :  AI  :  Si  :  H^  0  =  5,5  :  1  :  3,5  :  4,  oder  R  :  Si  =  1,57  :  1. 

Loganit.  Ein  braunes  Mineral  von  Calumet  Island,  Canada,  welches  v.d. L. 
sich  entfärbt ,  nicht  schmikt  und  von  Säuren  wenig  angegriffen  wird.  Enthält  nach 
Hunt:  32,49  Kieselsäure,  13, 18  Thonerde,  2,1  4  Eisenoxyd,  35,77  Magnesia,  0,94 
Kalk,  16,92  Wasser  und  Kohlensäure. 

PhU.  Mag.  (4)  2,65. 

Chonikrit.  Von  Elba.  Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Blasen  werfen  leicht  "isu  grauem 
Glase  und  wird  von  ChlorwasserstofTsäure  zersetzt.    Von  Kobell  beschrieben. 

J.  f.  pr.  Ch.  2,51. 

Kieselsäure  35,69 

Thonerde  17,12 

Eisenoxydul  1,46 

Magnesia  22,50 

Kalk  12,60 

Wasser  9,00 

98,37 

R  :  AI  :  Si  :  H^O  =  5  :   1  :  3,6  :  3. 

Die  Proportion  5  :  1  :  3,5  :  3  würde  zu 

RIO  A12  Si'  030  +  6  aq 
entsprechend  5  Mol.  Halbsilicaten  und  3  Mol.  Drittelsilicaten  führen. 

M  e  t  a  X  0  i  t.  Dieses  strahlige  oder  dichte  hellgrünblaue  Mineral  von  Lupikko  bei 
Pitkäranta,  Finnland,  Y.  G.  2,60,  wird  beim  Erhitzen  braungelb  und  von  Säuren 
unvollständig  zersetzt.     Enthält  nach  Arppe  : 


Silicate.  491 


a. 

b. 

Kieselsäure 

37,90 

38>69 

Thonerde 

9,78 

9,68 

Eisenoxydul 

6,06 

Manganoxydul 

1,85 

Magnesia 

12,23 

Kalk 

18,79 

Wasser 

12,76 

12,97 

99,37 

Analyser  of  Finska  min.  in  Act.  soc.  sc.  fenn. 

Arppe  berechnet  die  Analyse  unter  Annahme  von  Fe  und  Mn ,  was  jedoch  erst 
zu  beweisen  wäre. 

Yaalit.    Aus  dem  Diamantendistrikt  Südafrikas.    Glimmerähnliche,  sechsseitige 
Brättchen,  die  beim  Erhitzen  sich  stark  aufblähen. 
Flight:  Ber.  d.  ehem.  Ges.  1874,  4  026. 

Kieselsäure  40,83 

Thonerde  9,80 

Eisenoxyd  6,84 

Magnesia  31,34 

Natron  0,67 

Wasser  9,72 

99,20 
Mg  :  R  :  Si  :  H^O  =  5,7  :   I  :  5  :  4,  also  Mg  :  Si  =  1,15  :  1. 

Terinicalit. 

Schwillt  beim  Erhitzen  wurmförmig  an ,  indem  er  sein  Volum  ausserordentlich 
vergrössert.  Dabei  verliert  er  Wasser,  und  zwar  entweicht  dasselbe  schon  bei  300°, 
was  ihn  vom  Chlorit  unterscheidet.  V.  d.  L.  schmilzt  er  zu  einem  grünlichen  oder 
braunen  Email. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure,  auch  nach  dem  Erhitzen  zersetzt. 

Abgesehen  von  einer  früheren  wohl  unrichtigen  Angabe  Thomson's,  betreffend 
einen  Vermiculit  aus  Vermont,  gab  Crossley  die  Analyse  desjenigen  von  Millbury, 
Massachusetts.  Neuerlich  hat  Cooke  eine  ausführliche  krystallographisch-optische 
und  chemische  Untersuchung  des  Vermiculits  bekannt  gemacht,  wonach  drei  Arten 
zu  unterscheiden  sind,  die  in  der  Form  und  Spaltbarkeit  dem  Glimmer  nahekommen, 
wiewohl  die  Blättchen  zwar  biegsam ,  doch  nicht  elastisch  sind ,  sich  optisch  zwei- 
axig  erweisen,  mit  Axenwinkehi  sehr  verschiedener  Grösse. 

A.  Jefferisit.    Aus  dem  Serpentin  von  Westchester,  Pennsylvanien. 

B.  Culsageeit.  Von  Millbury  und  von  Jenks  Grube  am  Culsagee  River, 
N.  Carolina.  Von  Ripidolith  begleitet,  das  Muttergestein  von  Korund  bildend.  Hier 
sind  es  grüngelbe  Platten,  V.  G.  2,225. 

C.  Hallit  von  East  Nottingimm,  ehester  Co. ,  Pennsylvanien,  im  Serpentin. 
Grüner  V.  G.  =  2,398,  gelber  =  2,402. 

Thomson:    Outl.    1,373.  —  Cr  —  Brush:    Am.  J.  Sc.  (2) 

31,369. —  Genth:  s.  Korund. —  C  of  Sc.  1873.  Decbr. 

A.    1.   Brush. 


492 


Silicate. 


B.  2.   Crossley  (Millbun). 

3.  a.  Cooke.    b.  Chatard*)  (Culsagee). 

C.  4.  Munroe.    a.  Grün.    b.  Gelb. 


A. 

B. 

C. 

<. 

2. 

3. 

4. 

a.**) 

b.  ***) 

a. 

b. 

Kieselsäure 

37J0 

35,74 

37,37 

37,33 

35,89 

35,26 

Thonerde 

n,57 

46,42 

49,90 

4  9,12 

7,45 

7,58 

Eisenoxyd 

40,54 

44,43 

5,95 

4,94 

8,78 

9,68 

Eisenoxydul 

4,26 

— 

0,58 

0,55 

4,43 

0,32 

Magnesia 

49,65 

27,44 

25,26 

25,77 

34,45 

31,54 

Kalk 

0,56 

0,38t) 

— 

» 

Kali 

0,43 

0,46 

0,64 

Wasser 

43,76 

40,30 

44,09 

44,09 

44,33 

44,78 

400,87        404,03        400,45        400,48  99,49  99,74 

Atom  Verhältnisse. 


R   :  ft  : 

Si 

R 

:   Si                    Si  . 

H^O 

4. 

2,2    :    4    . 

2,6 

4 

:    4,48                 4 

:    4,24 

2. 

3       :    4 

2,6 

4,45   : 

:    4 

3a. 

2,8    :    4 

:    2,7 

4 

4 

3b. 

3       :    4 

:    2,8 

4,06 

:    4 

4a. 

6,3    :    4 

:    4,7 

4,34   . 

:    4,33 

4b. 

6       :    4    : 

4,4 

4,35   : 

:    «,4 

Scheidet  man  2 .  aus,  wo  die  Eisenoxydbestimmung  fehlt,  so  sind  die  Vermicu- 
lithe  Halbsilicate,  und  zwar 

R4R2Si*0^o+    6aq=/*j3^!3^;,l+    6  aq 
K3  R    Si3  0'2  +    3  aq  =  I  %  si3oU  +     ^  ^^ 


A. 

B. 
C. 


R.2R2SiU03«  +  42aq  =  |^^'|:3g;,| 


+  42  aq 


R  ist  fast  nur  Mg;  dagegen 


Fe  . 

AI 

in   4. 

—   4    . 

2,6 

-    3. 

—    4    : 

5 

-    4. 

—   4 

:    4,27 

Pseudophit.   Diesen  Namen  erhielt  ein  serpentinähnliches  Mineral  vom  Berge 
Zdjar  bei  Aloysthal,  Mähren,  V.  G.  2,6  4.    Untersucht  von  Hauer  (4.). 

Femer  scheint  hierher  zu  gehören  ein  graugrünes  Mineral  von  Ckyn ,  Böhmen, 
V.  G.  2,6  4  (2.),  und  ein  ähnliches  von  Piaben  bei  Budweis,  V.  G.  2,58  (2,81)  (3.); 
beide  sollen  Zersetzungsproducte  von  Feldspath  sein. 
4.   Hauer:   Wien.  Ak.  Ber.  4  6,4  70. 

2.  Gintl:   Lotos  4  874,  Mai. 

3.  Dräsche:    Verh.  geol.  R.  4  873. 


♦)  S.  Genth.         ♦♦)  Mittel  von  drei  Analysen, 
berechnet.        f)  Ni  0. 


***)  Auf  den  Wassergehalt  voa  a. 


Silicate. 


493 


Es  ist 


\. 

2. 

3. 

Rieselsäure 

33,42 

35,34 

34,63 

Thonerde 

• 

45,42 

48,28 

17,43 

Eisenoxyd 

4,26 

Eisenoxydul 

2,58 

0,83 

4,64 

Magnesia 

34,04 

34,64 

33,38 

Wasser 

U,68 

43,26 

43,93 

98,44 

400,55 

100,68 

Mg  : 

AI  : 

Si 

Si  : 

H2  0 

1.      5,9 

:    \ 

:    3,7 

4 

:    1,25 

2.      i,26 

:    1 

:    3,4 

4 

:    4,25 

3.      5 

:    \ 

:    3,5 

4 

:    4,33 

Es  ist  wohl  kaum  ein  Zweifel,  dass  diese  Substanzen  Chlorit  sind. 

Epichlorit.    Schmilzt  v.  d.  L.  nur  in  einzelnen  Fasern,  und  wird  von  Säuren 
wenig  angegriffen.  Y.  G.  2,76.  Analyse  des  Epichlorits  aus  dem  Eckerthal  am  Harz. 
Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  77,237. 


Kieselsäure            40,88 

Thonerde                4  0,96 

Eisenoxyd                8,72 
Eisenoxdul               8^96 
Magnesia                20,00 
Kalk                           0,68 
Wasser                   4  0,48 

400,38 

R  :  R  : 

Si  :  H2  0  —  3,9  :  4  :  4,2 

önn 

ite  als  Halbsilicat 

3,5. 


H2  R4  R  Si*  0^«  +  2i  aq 


sem. 


Fe  :  4Mg  —  Fe  :  2  AI. 

Epiphanit.    Grüner,  chloritähnlicher  Gemengtheil  des  Glimmerschiefers  von 
Tväran,  Wermland. 

Tgelström:   J.  f.  p.  Ch.  4  04,463. 

Kieselsäure  37, 1  I 

Thonerde  14,43 

Eisenoxydul  20,00 

Magnesia  4  4,03 

Wasser  7,83 

400,40 

Wenn  das  Mineral  kein  Eisenoxyd  enthält,  ist  R  :  AI  :  Si  :  H^O  =  3  :  4  :  3:2, 
(»ntsprechend  einem  Halbsilicat 

R3  AI  Si»  0^2  +  2  aq, 
worin  Mg  :  Fe  =  5  :  4  ist. 

Delessit  (Grengesit).    Verhält  sich  wie  Chlorit.    Wird  von  Säuren  zersetzt. 
4.  La  Gr^ve  bei  Mielen.    Im  Porphyr.     Delesse:  Ann.  Min.  (4)   12,195. 
46,520. 

2.  Oberstein.    In  Blasenräumen  des  Mandelsteins.    Derselbe. 

3.  Zwickau.    Desgl.    Derselbe. 


ÜL 


494 


Silicate. 


4.  Grengesberg,  Dalarne.  Mit  Magneteisen.   Hisinger:  Suckow  die  bedeut. 
Erzlager  im  schwed.  Urgeb.  1831. 

5.  Puy   de  Montaudoux,    Auvergne.     Lasaulx:    Ber.  nai.  V.  pr.   Rheinl. 

(3/7,49. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

31,07 

29,08 

29,45 

27,81 

30,32 

Thonerde 

^5,47     ] 

>     42,00 

18,25 

14,31 

48,51 

Eisenoxvd 

• 

17,54    J 

19,82 

Eisenowdul 

• 

4,07 

15,12 

27,81 

Magnesia 

19,14 

12,23 

15,32 

14,31 

14,74 

Kalk 

0,46 

2,70 

0,45 

4,51 

Wasser 

11,55 

12,99 

12,57 

12,55 

12,30 

99,30         100. 


99,33 


96,79        100,20 


D  i  a  b  a  n  1 0  c  h  r 0  m  y  n.  So  nennt  Liebe  das  färbende  Mineral  der  Diabase  des 
Yoigtlandes  und  Frankenwaldes,  welches  nach  ihm  aus  der  Zersetzung  von  Augit- 
Substanz  entstanden  ist.    Wird  von  Chlorwasserstofifsäure  zersetzt. 

Eine  Reihe  von  Abänderungen  gab  im  Durchschnitt  30  p.  G.  Rieselsäure, 
10 — 12  Thonerde,  21 — 27  Eisenoxydul,  20 — 22  Magnesia,  10 — 12  p.  C.  Wasser. 
Andere  lieferten  42  Kieselsäure,  5 — 8  Thonerde,  6 — 19  Eisenoxydul,  30 — 20  Ma- 
gnesia,  10 — 14  Wasser. 

Liebe:  Jahrb.  Min.  1870,  1. 

Strigovit.     Schwarzgrünes,    feinschuppiges  Mineral    aus    dem   Granit   von 
Striegau,  Schlesien.    V.  G.  2,788.    V.  d.  L.  schwer  schmelzbar. 
1.  Becker.     2.  Websky:   Ztschr.  d.  geol.  G. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

32,62 

32,60 

Thonerde 

16,66 

14,08 

Eisenoxvd 

« 

16,04 

21,94 

Eisenoxydul 

16,74 

12,47 

Magnesia 

3,16 

3,82 

Kalk 

2,02 

0,28 

Wasser 

12,37 

14,81 

99,61 

100. 

R 

:   R  :    Si 

:    H^O 

1.      1,3 

:    1    :    2,1 

:    2,6 

2.      1 

:    1    :    2 

:    3 

Unter  Annahme  der  letzten  Proportion  ist  der  Strigovit  ein  Hdlbsilicat 

R  tt  Si2  0*^  +  3  aq, 
in  welchem  (nach  2.1  Mg  :  Fe  =  1  :  2,  JP^e  :  AI  =  1  :  1  ist. 

Voigt  it.  Cliloritähnliches  Mineral  aus  dem  Schriflgranit  des  Ebrenbergs  bei 
Ilmenau.  Grün  oder  durch  Verwitterung  braun,  V.  G.  2,91.  Blättert  sich  v.  d.  L. 
stark  auf,  und  schmilzt  leicht  zu  schwarzem  Glase.  Wird  von  CblorwasserstoflTsäure 
leicht  zersetzt. 

Schmid:   Pogg.  Ann.  97,108. 


Silicate. 


495 


Kieselsäure 

33,02 

Thonerde 

13,08 

Eisenoxyd 

33,15 

Maguesia 

7,28 

Kalk 

1,99 

Natron 

0,96 

Wasser 

9,52 

in0  fphlt. 

99,00 

Die  £isenoxydulbestimmung  fehlt. 

Aphrosideril.    Schwer  schmelzbar ;  durch  Säure  zersetzbar. 

1.  Mullershausen,  Nassau.   V.  G.  3,00.  Erlenmeyer:  Jahresb.  1860,  773. 

2.  Weilburg,  Nassau.  Auf  Rolheisenslein,  V.  G.  2,8.  Sandberger:  Uebers. 
d.  geol.  Verh.  v.  Nassau.  97. 

3.  Grube  Gelegenheit  bei  Dillenburg,  Nassau.  Niess :  Jahrb.  Min.  1873,320. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Wasser 


1. 
25,72 
20,69 
4,01 
27,79 
11,70 

10,05 
99,96 


2. 
26,45 
21,25 

44,24 
1,06 

7,74 
100,74 


3. 
23,67 
24,26 

8,17 
29,41 

1,75 

1,28 

8,83 

1,01  Kohlensäure 


98,38 


R  : 

R  : 

Si     : 

1.    —  3 

1    : 

1,9   : 

3.   —   1,6   : 

1    : 

^4   : 

H2  0 

2,5 

<,7 

Metachlorit.  (Strahliger  Chlorit.)    Aus  dem  Eisensteinlager  vom  Büchenberg 
am  Harz.    Gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure. 

List:   Ztsch.  d.  geol.  G.  4,634. 


Kieselsäure 

23,77 

Thonerde 

16,43 

Eisenoxydul 

40,36 

Magnesia 

3,10 

Kalk 

0,74 

Kali  (Natron! 

1,46 

W^asser 

13,76 

99,62 

Enthält  wohl  auch  Eisenoxvd. 

Die  Zusammensetzung  erinnert  an  Thuringit. 

Melanolith.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  zu  einer  schwarzen  Perle  und  wird  von 
Chlorwasserstoffsäure  zersetzt.  Analyse  dieses  chloritähnlichen  Minerals  vonCharles- 
town,  Massachusets,  nach  Abzug  von  12,8  p.  C.  kohlensaurem  Kalk. 

Wurlz:   Dana  Min. 


496 


Silicate. 


Fe  :  R 


Kieselsäure 

35,24 

Thonerde 

4,48 

Eisenoxyd 

23,13 

Eisenoxydul 

25,09 

Natron 

1,85 

Wasser 

10,21 

100. 

t  :  Si  :  H2  0  — 

2:1: 

3  :  3 


Cronstedtit  Thnringit. 

Werden  beim  Erhitzen  an  der  Luft  braun ;  schmelzen  v.  d.  L.  zu  schwarzem, 
magnetischem  Glase  und  reagiren  auf  Eisen  (Mangan) . 
Gelatiniren  mit  Chlorwasserstoffsäure. 

A.  Cronstedtit. 

1.  Przibram,  Böhmen.  Steinmann:  Schwgg.  J.  32,69.  Die  Eisenoxyd- 
bestimmung später  von  Kobell:  Ebend.  62,196.  Die  Analyse  ist  eine 
Combination  dieser  Versuche. 

2.  Derselbe.    V.  G.  3,35.    Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  58,99. 
2a.  Derselbe.    Janovsky:  J.  f.  pr.  Ch.  (2)  H,378. 

3.  Cornwall.    Maskelyne:   Ber.  d.  ehem.  Ges.  1870,  938. 

B.  Thnringit  (Owenit). 

4.  Reichmannsdorf  bei  Saalfeld,  Thüringen.    Rammeisberg: 

5.  Derselbe.    Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  < 8,372. 

6.  Schmiedeberg  bei  Saalfeld.    Keyser:   ib.  46,167.  18,410. 

7.  Harpers  Kerry  am  Potomac,  Virg.  (Owenit).    Smith. 

8.  Derselbe.    Keyser. 


Kieselsäure 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Magnesia 

Wasser 


I. 
22,83 
35,35 
25,94 
3,82 
3,25 
10,70 

101,89 


A. 

2. 

21,39 

29,08 

33,52 

1,01 

4,02 

9,76 

98,78 


2a. 
21,30 
32,34 
29,23 
1,25 
4,51 
11,90 

100,53 


3. 
18,54 
32,76 
38,57 


10,14 
100,53 


B. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxvd 

« 

Eisenoxvdul 

• 

Magnesia 
Natron    K) 
Wasser 


4. 
i2,35 
18,39 
14,86 
34,34 

1,25 

9,81 
101,00 


o. 
22,05 
16,40 
17,66 
30,78 
0,89 
0,14 
11,44 

99,36 


6. 
23,55 
15,6-3 
13,70 
34,20 
1,47 

10,57 
99,21 


7. 
23,55 
16,46 
14,33 
32,78 
1,60 
0,46 
10,48 

99,66 


8. 
23,21 
15,59 
13,89 
34,58 
2,62*) 
0,49 
10,59 

100,97 


•;  Worin  0,36  Ca  0 


Silicate. 


497 


Atom  Verhältnisse . 


R     : 

R 

R,  R 

:  Si 

Si  : 

aq 

A. 

1. 

8,24   : 

1,9 

1,5 

21. 

3,2 

«,< 

1    1,7 

2a. 

2,6 

2,4 

;    1,8 

3. 

2,6      : 

i,i 

1 

;    1,5 

B. 

i. 

1,5      : 

' '  4 

«,< 

:    1,5 

5. 

^7 

2 

;■  1,7 

6. 

2J      : 

1,9 

;    1,5 

7. 

2 

1,9 

:    1,5 

8. 

2,2      : 

2 

:    1,5 

Als  constant  ergiebt  sich  (ausgenommen  3.)  : 

R,  R  :  Si  =  2  :  1  und  Si  :  aq  =  4  :  1,5. 
Ist  dann,  den  Analysen  zufolge,  R  :  R  variabel,  so  muss  das  Ganze  aus  Halb- 
Silicaten  von  R  und  Sechstelsilicaten  von  R  bestehen.    Dann  wäre 

Crönstedtit  (2.)  =  (3R2  Si  0*  +  Fe«  Si  0»)  +  6  aq 

R  =  5Fe  :  Mg  (4  :  1  in  2a.) 
Thuringit  (4.)  =  (3R2  Si  0*  +  2ft2  Si  0»)  +  7,5  aq 

R  =  Fe         ¥e:  2Al 
(6.-8.)  =  (2R2  Si  0^  +    R2  Si  08)  +  4,5  aq 

R  =  Fe       5Fe  :  9A1 
Der  Thuringit  unterscheidet  sich  vom  Crönstedtit  durch  seinen  Thönerdegehalt. 
Vergl.  Metachlorit. 

Sideroschisolith  aus  Brasilien  (sechsgliedrig ,  hemimorph)  scheint  hierher 
zu  gehören.  Verhält  sich  wie  die  vorigen.  Eine  unvollständige  Analyse  einer  sehr 
kleinen  Menge  hatte  16,3  Kieselsäure,  75,5  Eisenoxydul,  4,1  Thonerde,  7,3  Wasser 
=  103,2  gegeben. 

Wernekink :   Pogg.  Ann.  1,387. 


Talk-  und  Serpentingruppe. 

Silicate  von  Magnesia  (und  Eisenoxydul) ,  welche  chemisch  gebundenes ,  oder 
Krystall Wasser  oder  beides  enthalten.  Der  Talk  und  die  ihm  verwandten  Glieder 
.sind  normale  Silicate,  der  Serpentin  ist  ein  Halbsilicat.  Zwei  anhangsweise  aufge- 
führte scheinen  anderthalbfachsaure  oder  Trisilicate  zu  sein. 

Talk« 

V.  d.  L.  leuchtet  er  stark,  blättert  sich  auf,  ist  aber  unschmelzbar. 

Scheerer  machte  zuerst  darauf  aufmerksam,  dass  Talk  und  Speckstein  bei 
schwachem  Glühen  keinen  Gewichtsverlust  erleiden,  dass  ein  solcher  erst  in  starker 
Glühhitze  eintritt  und  dass  zur  vollständigen  Entfernung  des  Wassers  längeres  Glühen 
iiöthig  ist.    Diese  Erfahrungen  habe  ich  vollkommen  bestätigt. 

Scheerer:   Pogg.  Ann.  84,321. 

Rammeisberg:   Ztschr.  d.  geol.  G.  20,82. 

Von  Säuren  wird  der  Talk  weder  vor  noch  nach  dem  Glühen  zersetzt. 

Seit  Klaproth  ist  er  vielfach,  am  sorgfältigsten  von  Scheerer  untersucht  worden. 
Wir  führen  hier  seine  Analysen  vorzugsweise  an,  da  die  meisten  früheren  den 
Wassergehalt  aus  dem  zuvor  angeführten  Grunde  zu  klein  ergeben. 

1.  Tyrol.    Grossblättrig,  V.  G.  2,69.    Scheerer.  "'    * 

2.  Gotthardt.    Ebenso,  weiss.    Seh. 

Rammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  g J- 


■t^    r 


498 


Silicate. 


3.  Wallis.    Weiss,  schalig,  V.  G.  2,79.    Seh. 

4.  Yttre  Sogn,  Bergenstift,  Norwegen.    Grossblätlrig,  V.  G.  2,70.   Seh. 

5.  Graabjerg  bei  Röraas.    Hellgrün,  V.  G.  2,78.    Seh. 

6.  Gloggnilz,  Oestenreich.    (Verhärteter  Talk.)    V.  G.  2,78.    Seh. 

7.  Fenestrelles,  Piemont.   Grünweiss,  spaltbar  nach  demHornblendeprisroa, 
V.  G.  2,79.    Seh. 

8.  Canton,  New  York.    Pseudomorph  nach  Augit.    Hunt:   Dana  Min. 

9.  Rhode  Island.    Delesse:   Ann.  Min.  (5)  40,333. 


1. 

2. 

3. 

4. 

D. 

Kieselsäure 

62  J  2 

60,85 

62,34 

64,69 

62,03 

Thonerde 

^74 

0,35 

0,03 

Magnesia 

31,15 

32,08 

3«, 96 

30,62 

30,62 

Eisenoxydul 

1,82*) 

0,09 

0,64 

2,62**) 

4,89* 

Wasser 

4,73 

4,95 

4,82 

4,94 

5,04 

99,82 

99,68 

400,08 

99,87 

9'9,64 

6. 

^ 
1 

8 

. 

9. 

Kieselsäure         62,47 

«2, 

29             64, 

40 

64,75 

Thonerde 

0,4  3 

0, 

45 

— 

Magnesia 

32,08 

34, 

55             34, 

,63 

34,68 

Eisenoxydul          0,47 

^, 

22                4, 

62 

4,70 

Wasser 

4,78 

4,83               5, 

60 

3,83- 

f). 

«»• 


99,93 


100,04 


400,05 


98,96 


Scheerer  analysirte  ferner  Talk  von  Mautern,  Oeslerreich ;  Raubjerg,  Norwegen  ; 
ZÖblitz,  Sachsen ;   Pressnitz,  Böhmen. 

Ausserdem  liegen  folgende  Analysen  vor : 
Grenville,  Canada.    Hunt. 
Nyntsch,  Ungarn.    Delesse. 
Zillerthal.    Derselbe. 

Desgl.,  Greiner.    Kobell:   Kastn.  Arch.  4  2,29. 
Pru.ssiansk,  Ural.    Derselbe. 

Moschkina  bei  Slatoust.    Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  46,234. 
Chamouny.    Marignac:  Bibl.  univ.  4  844. 
Grafschaft  Donegal,  Irland.    Scott :   Rep.  Brit.  Assoc.  No.  33. 
Webster,  Jackson  Co. ,  N.  Carolina.    Aus  Olivin  entstanden.    Genlh:  Am. 
J.  Sc.  (2^  33,200. 

Atomverhältniss. 


Mg  (Fe) 

:    Si 

H 

.   Si 

4.             4 

4,28 

2 

2.             4 

:    4,26 

4,85 

3.              4 

1,28 

:    4,95 

4.             4 

1,28 

4,9 

*'                              1 

:    4,34 

4,85 

6.              4     : 

4,30 

2 

7.              4 

4,29 

4,9 

8.              4 

:    4,25 

:    4,65 

9.              4 

:    4,27 

:    4,05ii) 

•)  Worin  0,24  Ni  0.         ••)  Desgl.  9,%9.         ♦•♦)  Desgl.  •,&«.         iVl,4»p.  C.  nach 
meinen  Versuchen.        -j-j-)  Nach  meiner  Wasserbestimmung.    Delesse  =  i  :  f 


Silicate.  499 


Mg  (Fe)  : 

Si 

H  . 

Si 

Wird       \    : 

<,Ä5 

und 

:    1,875 

angenommen,  so  ist  der  Talk 

3Mg4  Si»  0"  +  4  aq  =  3  {  'Jg  l/,  qI  }  +  *  »<!' 

d.  h.  eine  Verbindung  von  normalem  und  zweifachsaurem  Silicat  in  dem  Mol.-Ver- 
hUltniss  von  3  :  i . 

Aus  dem  Verhalten  des  Talks  in  der  Hitze  habe  ich  indessen  geschlossen ,  er 
sei  lediglich  normales  Silicat  ton  Magnesium  und  Wasserstoff. 

Will  man  obige  Verhältnisse  beibehalten,  so  erhält  man  die  Formd 

3H2  Mg*  Si*  0*5  +  aq.    (A.) 

Da  indessen  kein  Grund  Torliegt,  ^  des  Wassers  als  Kry^tällwasser  zu  be- 
trachten, da  ferner  Mg  :  Si  im  Mittel  =  <  :  1,3,  also  näher  f  i  1,33  als  1  :  1,25 
liegt,  und  endlich  H  :  Si  offenbar  =  1  :  2  ist,  so  adoptiren  wir  die  Proportionen 
1  :  l|^  und  1  :  t  und  geben  dem  Talk  den  Ausdruck 

H2  Mg3  Si*  0«  (B.) 


A. 

6. 

5Si       —  UO   —    Si  02  62,00 

4Si       —  M2 

—    Si  02  63,49 

iMg     —     96         MgO    33,06 

3Mg     —     72 

MgO    31,75 

140       —224          H2  0      4,94 

HO        —  «76 

H2  0      4,1» 

|H20_     24                    100. 

H2  0  —      »8 

100. 

484  378     . 

Die  Kieselsäure  der  Analysen  könnte  mehr  für  A.  sprechen. 

Scheerer  fand  in  einem  blättrigen  weissen  Talk  von  Pressnitz 

Kieselsäure  67,8^4 

Magnesia  26,27 

Eisenoxydul  1,17 

Wasser  4,13 

99,38 
Hier  ist  Mg  :  Si  =  1  :  1,68. 

Thonerde  fmdet  sich  in  manchem  Talk  in  grösserer  Menge,  wie  die  Analysen 
Scheerer*s  von  einem  krummschaligen  von  Fahlun  (1.)  und  eines  ebensolchen  von 
Gastein  (2.)  beweisen. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

57,10 

51,06 

Thonerde 

4,69 

5,37 

Eisenoxyd 

0,81 

3,13 

Eisenoxydul 

1,07 

4,68 

Magnesia 

30,11 

28,46 

Wasser 

6,07 

7,28 

99,85  99,98 

Wenn  der  Talk  aus  Augit-  und  Hornblendesubslanz  entstanden  ist ,  sind  solche 
Gemenge  leicht  erklärlich. 

Eisentalk  (Liparit).  Graugrünes,  blättriges  Mineral  von  Pitkäranta,  V.  G.  2,69, 
enthält  56,77  Kieselsäure,  0,35  Thonerde,  27,31  Magnesia,  7,83  Eisenoxydui, 
1,0  Kupfer-  und  Zinnoxyde,  6,71  Wasser. 

Arppe:   Analys.  af  Fihsk.  min. 

32* 


500  Silicate. 

Speckstein. 

Schwärzt  sich  meist  beim  Erhitzen  in  Folge  organischer  Beimischungen,  brennt 
sich  an  der  Luft  weiss  und  verhält  sich  sonst  wie  Talk. 

Auch  der  Speckstein  giebt^  wie  Wackenroder ,  später  Scheerer,  Hennann  und 
ich  gezeigt  haben,  erst  in  hoher  Temperatur  Wasser,  daher  kommt  es,  dass  die  älteren 
Analysen  ihn  z.  Th.  wasserfrei  erscheinen  lassen. 

Wackenroder:   J.  f.  pr.  Ch.  22,8. 

Scheerer.    Rammeisberg:  s.  Talk. 

\.  Stecklenberg  am  Harz.  Knollen  imGyps.  Th.  Bromeis:  Ztschr.  d.  geol. 
G.  2,U6. 

2.  GÖpfersgrün  bei  Wunsiedel.  Scheerer.  a.  Nierförmig.  b.  Pseudo- 
morphose  nach  Quarz.  (Auch  grünlicher  und  Pseudomorphose  nach 
Bitterspath.  Früher  Klaproth,  Bucholz  und  Brandes :  Schwgg.  J.  20, 277. 
Lychnell :   Pogg.  Ann.  38, 1  47.) 

3.  Niviathal,  Parma.    Grün.    Richter  (Scheerer). 

i.  Snarum,  Norwegen.  Pseudomorph  nach  Augit,  V.  G.  2,786.  Heiland: 
Pogg.  Ann.  U5,483. 

K  2.  3.  4. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

62,96 

61,98 

62,07 

62,18 

59,33 

Magnesia 

30,97 

31, n 

31,13 

30,46 

31,61 

Eisenoxydul 

0,64 

1,48 

1,69 

2,53 

2,62 

Wasser 

4,08 

4,81 

4,83 

4,97 

5,89 

98,65 

99,44 

0,39*) 

100,14 

<,22*} 

100,11  100,67 

Scheerer  analysirte  ferner  Speckstein  von  China  (Bildstein) . 
Anderweitige  Analysen : 

Sala,  Schweden.    Mont  Canigou,  Pyrenäen.    Schottland.    Lychnell  (s.  2.'. 

China.    Schneider:  J.  f.  pr.  Ch.  43,316. 

Grube  Alte  Hoffnung  Gottes  bei  Voigtsberg,  Sachsen.   Weiss,  erdig.  Kersten : 
Pogg.  Ann.  37,164. 

Kittelsthal  bei  Eisenach.     Graue  und  schwarze  Knollen  in  Gyps.     Se'nfl: 
Ztschr.  d.  geol.  G.  14,167. 

Piaben  bei  Budwcis.    Jarisch :  Tschermak  Mitth.  1872. 

Stafs  Eisengrube,  Södermanland.    Baehr:  J.  f.  pr.  Ch.  53,313. 

China  (ßildstein),    Wackenroder:   s.  o. 

Ingeris  bei  Abo,  Finnland.    Tengström:   Berz.  Jahresb.  4,156. 

Grenville,  Canada.    Hunt:   Am.  J.  Sc.  (2)  25,414. 

Canton,  N.  York.    P.seudomorph  nach  Augit.    Derselbe 


Atoinv 

erhällniss. 

• 

(Mg, 

Fe) 

:    Si 

II 

:    Si 

1. 

1 

:    1,34 

1 

:    2,3 

2a. 

1,29 

1,94 

ih. 

I,i9 

1,93 

3. 

1,3 

1,9 

4. 

1,2 

1,6 

♦)  Thonerde. 

• 

Silicate.  501 

Die  grosse  Mehrzahl  der  neueren  Analysen  stimmt  mit  I. — 3.  überein,  d.  h. 
alle  führen  zu  den  Proportionen  1    :    1,33  und  \  :  %. 

Der  Speckstein  hat  die  Zusammensetzung  des  Talks,  von  dem 
er  sich  durch  seine  amorphe  Natur  unterscheidet. 

Spadait. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einem  Email.  (?) 
Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt. 
Analyse  des  Spadaits  von  Capo  di  bove  bei  Rom. 
Kobell:   J.  f.  pr.  Ch.  30,467. 

Rieselsäure  56,00 

Thonerde  0,66 

Magnesia  30,67 

Eisenoxydul  0,66 

Wasser  H,34 

99,33 
Mg  :  Si  =  1  :   1,2  —  H^O  :  Si  =  1  :  1,5. 
Hieraus  folgt 

Mg*  Si«  0"  +  4  aq  =  {  * J^  ^,^1  }  +  4  aq. 

Eine  Verbindung  von  normalem  und  zweifachsaurem  Silicat.  Als  reines  nor- 
males Silicat  gedacht,  würde  der  Spadait 

H2  Mg»  Siß  0»8  +  3  aq 
sein. 


6Si       —    168   — 

Si  02  56,96 

5Mg     —    120 

MgO    31,64 

170       —  272 

H^O    H,40 

4H2  0—     72 

100. 

632 

Monradit« 

V.  d.  L.  unschmelzbar. 

A.  Erdmann  analysirte  den  Monradit  aus  dem  Bergenstift  in  Norwegen. 

Berz.  Jahresb.  23,269. 

Kieselsäure 

56,17 

Magnesia 

31,63 

Eisenoxydul 

8,56 

Wasser 

4,04 

100,40 
Mg  :  Si  =  1   :   1,03  —  IP  0  :  Si  =  1   :  4,2. 
Daraus  folgt,  dass  die  Verhältnisse  =1:1  und  1  :  4  sind,  der  Monradit  mit- 
hin normales  Magnesia-  und  Eisensilicat  ist, 

4R  Si  03  -H  aq. 
Fe  :  Mg=  1   :  6,5. 

4Si    =   112      =  Si   02  55,18 

S^^Mg  =     83,2  MgO    31,89 

^Fe  =     29,9         Fe  0      8,79 

120    =   192  H^O      4,14 

H2  0    =      18 


100. 


435,1 


502  Siiicate. 

Pikro«min. 

Brennt  sich  schwarz,  giebt  animoniakhaltiges  Wasser,  und  ist  v.  d.  L.  un- 
schmelzbar. 

Magnus  analysirte  den  Pikrosmin  von  der  Grube  Engelsburg  bei  Pressnitz, 
Böhmen. 

Pogg.  Ann.  6,53. 


Kieselsaure 

5i,88 

Thonerde 

0,79 

Magnesia 

3«,62*) 

Eisenoxydul 

1,68**) 

Wasser 

7,32 

97,29 

K  :  Si  =  4  :  t ,  wenn  der  Verlust,  wie  sehr  wahrscheinlich,  aus  Magnesia  be- 
steht; femer  H^  0  :  Si  =  I  :  2,25. 

Ist  letzteres  =  4  :  2,  so  ist  der  Pikrosmin  ein  normales  Magnesiasilicat, 

2Mg  Si  03  +  aq. 

2Si  =  56  =  Si  02  55,05 

2Mg  =  i8    Mg  0  36,70 

60  =  96    H2  0   8,25 

H2  0  ==  18     Tö^: 

218 

Pikrophyll.  Ein  in  Serpentin  verwandelter  Augit  von  Sala,  der  nach  Svan- 
berg  19,8  Kieselsäure,  1,H  Thonerde,  30,1  Magnesia,  6,86  Eisenoxydul,  0,78 
Kalk,  9,83  Wasser  enthält. 

Pogg.  Ann.  50,662. 

S.  Blum,  Pseudomorphosen.   3.  Nachtr.  145. 


Aphrodit. 

Ein  meerschaumähnliches  Mineral  von  Längbanshytta, 

Schweden. 

Berlin : 

Berz. 

Jahresb.  21,170. 

Kieselsäure 

Thonerde 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Wasser 

51,56 
0,17 

33,90 
0,57 
1,55 

41,83 

99,58 

« 

R  :  Si  —  1  :  1  —  H^  0  : 

Si  —  1  : 

1,3. 

Ist  also 

normales  Silicat, 

4Mg  Si  0«  +  3 

aq. 

4Si  —   H2   —    Si  02  52,86 

4Mg  —     96         Mg 

0    35,25 

120  —   192          H2  0    11,89 

3H2  0—54 

100. 

454 

*)  Corrigirt.         *♦)  Worin  0,42  Mn  0. 


Silicate. 


503 


K e r o li t h .    VerhUlt  sich  wfe  Speckstein . 

i.   ZÖblitz,  Sachsen.    Melling:   In  mein.  Laborat. 

2.  See  Itkul.    Grün,  V.  G.  2,27.    Hermann:   J.  f.  p.  Ch.  95,184. 

3.  Schlesien.    Kühn:   Ann.  Ch.  Pharm.  59,368. 

4.  Harford  Co.,  N.  Amerika.    Genth:   Am.  J.  Sc.  (2)  33,203. 


.   \. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

47,13 

47,06 

46,96 

51,09 

Thonerde 

2,57 

Magnesia 

36,13 

34,81 

31,26 

28,28 

Eisenoxydul 

2,92 

2,80*) 

0,23 

Wasser 

H,50 

18,33 

21,22 

20,91 

100,25        100. 


99,44        100,51 


Diese  Substanzen  sind  ebenfalls  normale  Magnesiasilicate.    No.  1    ist  vielleicht 
mit  Aphrodit  identisch.  Die  übrigen  enthalten  mehr  Wasser,  No.  4  auch  mehr  Säure. 

Oymnit. 

Schmilzt  an  den  Kanten  unter  Yerknistern  schwierig  zu  weissem  Email. 
Wird  von  Säuren  wenig  angegriffen. 

1 .  Texas,  Pennsylvanien.    Brush :  Dana  Min. 

2.  Fleimserthal,  Tyrol.  V.  G.  2,136.  Oellacher:  Ztschr.  d.  geol.  G.  3,222. 
(Auch  Kobell:  Münch.  gel.  Anz.  1851,  und  Widtermann:  Jahrb.  geol. 
Reichs.  4,525.) 

3.  Baltimore.    Thomson:  Phil.  Mag.  4843. 


jfield,  Massachusetts. 

D 

eweylit.     Shepard :  Am.  J.  Sc.  18,81. 

1. 

t. 

3. 

Kieselsäure         42,60 

40,40 

40,16 

Thonerde 

3,13 

• 

1,16 

Magnesia 

34,16 

36,19**) 

36,80 

Wasser 

20,25 

22,60 

21,60 

100,14 

99,19 

99,72 

Mg     :   Si 

Si  : 

H2  0 

1. 

1,32    :    1 

1    . 

1,6 

2. 

1,34    :    1 

1 

:    1,8 

3. 

1,37    :    1 

1 

:    1,8 

Sind  die  Proportionen  =  1,33  :  1  und  1  :  1,66,  so  besteht  der  Gymnit  aus 
2  Mol.  normalem  und  1  Mol.  Halbsilicat, 

Mg4  Si3  0«o  4-  5  aq  =  <(  ^jj'j  ^|  o'  }  +  ^  "^• 

3Si       =  84  =     SiO^  41,86 

4Mg     =  96  MgO     37,21 

100        =  160  H20     20,93 

5H2  0  = 


90 
730" 


100. 


6  aq  würden  =  22,0  p.  G.  und  vielleicht  richtiger  sein. 


*)  NiO.        *♦)  Worin  0,84  Pc  0. 


504  Silicate. 

Nickelgymnit.     Grüner  Ueberzug  auf  Ctfromeisenslein  von  Texas,   Penn- 
8ylvanien. 


Wird  von  Säuren  zersetzt. 

Genth:  Kenngott  Uebers.  1852. 

Kieselsäure 

35,36 

Magnesia 

u,6a 

Nickeloxyd 

30,64 

Eisenoxydul 

0,24 

Kalk 

0,26 

Wasser 

19,09 

100. 

Da  R  :  Si  —  1,33  :   \,  und  Si  :  H*^  0 

—  \  :  2,  so  ist  das  Mineral 

R<  Si3  0^^ 

-f-  6  aq 

und  enthält  je  1  At.  Nickel  und  Magnesium. 

3Si       —     84    - 

=     Si02  34,88 

2Mg     —     48 

MgO     15,50 

2Ni      —   H6 

NiO     28,68 

lOO        —   160 

H20     20,94 

6H20  —   108 

100. 

516 

Ein  Vorkommen   von  Webster,   N.  Carolina,   enthält  nach  Dunaington  49,89 
Kieselsäure,  22,35  Magnesia,  16,6  Nickeloxyd,  12,36  Wasser. 
Chem.  N.  25,270. 

R  :  Si=  I  :  1  —  Si  :  H2  0=  1,2  :  1. 

Dies  gäbe  R  Si  0'*  +  aq. 

Ni  :  Mg  =  1  :  2,6. 

Thermophyllit.  Ein  Mineral  von  Hopoovaara,  Finnland,  welches  beim  Er- 
hitzen aufblättert  und  anschwillt,  aber  nur  an  dünnen  Kanten  schmilzt. 

Arppe:  Anal,  af  Finsk.  min.  27.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  73,243.  —  Norlh- 
cote:  Eb.  76,253. 

Enthält  41,2—43,1  Kieselsäure,  1,7—5,5  Thonerde,  34,9—39,6  Magnesia, 
1,2 — 1,8  Eisenoxydul,  3,19  Kali  (Arppe),  0,4 — 2,8  Natron,  10,8 — 13,1  Wasser. 

Hydrophil. 

Verhält  sich  wie  die  vorigen. 

1.  Taberg,  Schweden.    Svanberg:  Berz.  Jahresb.  20,216. 

2.  Orange  Co.,  N.  York.    Jenkinsit.   Ueberzug  auf  Magneteisen.    Smith: 
Am.  J.  Sc.  (3)  16,365. 

1.  2. 


Vanadinsäure 

0,11 

Kieselsäure 

36,19 

38,20 

Thonerde 

2,89 

0,75 

Magnesia 

21,08 

22,81 

Eisenoxydul 

22,73 

19,95 

Manganoxydul 

1,66 

4,21 

Wasser 

16,08 

13,42 

100,74  99,34 


Silicate.  505 


R*)     : 

Si 

Si  . 

:  H20 

\. 

1,57   . 

:    { 

4 

1,5 

«. 

1,46 

:    { 

\ 

:    1,2 

In  beiden  ist  wohl  R  :  Si  =  3  :  2  anzunehmen,  so  dass  sie  aus  je  I  Mol. 
normalem  und  Halbsilicat  bestehen.     Der  Wassergehalt  im  Hydrophil  ergiebt 

R3  Si2  0'*+  3  aq  =  {  ^^  ^1^}+^  »«!' 

während  der  Jenkinsit  etwa  2  aq  enthalten  würde  und  wahrscheinlich  Serpentin  ist. 
Fe  :  Mg  =  4  :  1,5  im  ersten,  und  1  :  1,7  im  letzteren. 

Serpentin. 

Allgemeine  Bezeichnung  für  ein  Magnesiasilicat,  welches  nachweislich  aus  der 
Umwandlung  anderer  Silicate,  namentlich  von  Olivin,  Augit,  Hornblende,  Granat 
entstanden  ist,  deren  Form  es  bisweilen  bewahrt  hat.  Die  Masse  des  Serpentins  ist 
dicht  (amorph?);  nur  die  feinfaserige,  als  Chrysotil  bezeichnete  Art  ist  optisch  zwei- 
axig,  also  das  krystallisirte  Silicat. 

Beim  Erhitzen  schwärzt  er  sich  gewöhnlich,  brennt  sich  v.  d.  L.  wieder  weiss, 
und  ist  entweder  unschmelzbar  oder  sehr  strengflüssig  an  dünnen  Kanten. 

Von  Chlorwassersloflsäure ,  leichter  noch  von  Schwefelsäure,  wird  er  unter 
Abscheid ung  schleimiger  Kieselsäure  zersetzt. 

Von  den  vielen  Serpentinanalysen,  die  seit  Marggraf,  Bucholz,  Vauquelin  ge- 
macht wurden,  führen  wir  hier  blos  einige  Repräsentanten  auf. 

Diejenigen  Serpentine,  welche  aus  thonerdehaltigen  Augiten  und  Hornblenden 
sich  gebildet  haben,  sind  Gemenge  von  Serpentin-  und  Thonsubstanz,  und  an  einem 
Gehalt  an  Thonerde  zu  erkennen. 

1.  GuIsjÖ,  Wermland.    Mosander:  Berz.  Jahresb.  5,203. 

2.  Texas,  Pennsylvanien.    Faserig,  blaugrün,  V.  G.  2,557.    Rammeisberg. 

3.  Zermalt.  Gelb,  V.  G.  2,539.  Fellenberg.  (Auch  grüner  Serpentin  von 
dort.)  Früher  Schweizer:  J.  f.  pr.  Ch.  32,378.  Später  Merz:  Kenngott 
üebers.  1860. 

4.  Zermalt.    Chrysotil.    Gelb.    Kobell:  Münch.  Ak.  Ber.  1874,  165. 

5.  Newhaven,  Connecticut.    Chrysotil.   V.  G.  2,49.    Brush:  Dana  Min. 

6.  Reichenstein,  Schlesien.    List:  Ann.  Ch.  Pharm.  74,241. 

7.  Windisch  Matrey,  Kalserthal,  Tyrol.  Krummschalig ,  V.  G.  2,593. 
Gilm:  Wien.  Ak.  B.  24,287. 


1.**) 

2. 

3.              4. 

5. 

6. 

7. 

Kieselsäure 

43,55 

43,79 

41,57        42,5 

44,05 

44,61 

43,07 

Magnesia 

43,20 

41,03 

43,57        43,0 

39,24 

39,75 

38,05 

Eisenoxydul 

2,05 

1,72***)    2,0 

2,53 

2,63 

5,71 

Wasser 

13,25 

12,47 

13,75        13,1 

13,49 

12,57 

12,91 

100.  99,34      100,61      100,6        99,31        99,56        99,74 

Diese  und  viele  andere  Analysen  ergeben  das  Atomverhältniss 

R  :  Si  =  1,5  :  1  —  H^O^  Si  =  1   :  1. 


♦)  AI  =  3R.  *♦)  Nach  Abzug  von  1,7  Mg  C  O^.  ♦♦♦)  Wovon  1,42  =  1,68  Oxyd 

gefunden. 


506  Silicate. 

Danach  ist  der  Serpentin  eine  Verbindung  \ün  je  I  Mol.  nornialein  und  Halb- 
silicat  von  Magnesia,  und  unterscheidet  sich  vom  Hydrophil  durch  den  Wasser- 
gehalt, 

Mg»  Si'^  0'  +  2  aq  =  I  ^^,  ^.  q]}  +  t  aq. 

Ich  habe  jedoch  gefunden,  dass  aus  dem  Serpentin  bei  schwachem  Glühen  die 
Hälfte  des  Wassers,  die  andere  Hälfte  erst  nach  längerem  und  starkem  Glühen  ent- 
weicht.   Hieraus  lässt  sich  schliessen,  dass  er  ein  Magnesia-Halbsilicat  sei, 

H'^Mg3Si-^OH  +  aq  =  {3j^»;Si^;}+taq. 

2Si       =     56     =  Si02  43,48 

3Mg     =     li  Mg  0     43,48 

2H        =        2  H2  0       6,5«  K... 
80        =    128  aq       6,52  /  ^^'^* 

H2  0=_I8_  4  00. 

276 

Rammeisberg:  Ztschr.  d.  geol.  G.  2t,97. 

Der  Serpentin  enthält  fast  stets  etwas  des  entsprechenden  Eisensilicats. 

In  2.  ist  Fe  :  Mg  =  I  :  34,  in  7.  =  t  :   t2. 

Anderweitige  Analysen. 

A.  Von  thonerdefreiem  Serpentin. 

Monzoni,  Tyrol.   Vor  hauser  it.    Oellacher. 

Windisch  Matrey.    Heiligenblut.    Dräsche:  Tschermak  Min.  Mitth.  1871. 

Zermatt.    Houghton :  Phil.  Mag.  10,253. 

Pregratten,  Tyrol.    Gilm. 

Schwarzenberg,  Sachsen.    Kühn:  Ann.  Ch.  Pharm.  59,369. 

Schwarzenberg.   Pseudomorph  nach  Granat.   Kersten:  J.  f.  pr.  Ch.  37,4  67. 

Frankenstein,  Schlesien.    Richter:  s.  Magnesit. 

Pitkäranta.    Holmberg:  Verh.  Petersb.  min.  G.  4  857 — 58. 

Sala.    Lychnell :  Berz.  Jahresb.  7,190. 

Fahlun.    Jordan:  J.  f.  pr.  Ch.  32,499. 

Filipstad,  Wermland.    Stromeyer:  Unters.  365. 

Kynancebay,  Cornwall.    Houghton. 

Syrien.    Derselbe. 

Bowe  Hills,  Maryland.   Vanuxem:  Dana  Min. 

Smithfield,  Rhode  Island.    Bowenit.    Smith:  Am.  J.  Sc.  4  5. 

Canada.    Retinalith.    Hunt:  Am.  J.  Sc.  (t)  42,243. 

Fast  Goshen,  Pennsylvanien.    Sparkies:  Eb.  (2)  42,272. 

Westchester,  Pennsylvanien.   Williamsit.    Smith. 

Blandford,  Mas.sachusctts.    Marmolith.    Shepard:  Dana  Min. 

Massachusetts.    Lychnell. 

Newburyport,  Massachusetts.    Petersen. 

B.  Von  thonerdehaltigem  Serpentin. 

Zermatt.    Schweizer:  J.  f.  pr.  Ch.  32,378. 

Riffel.    Faserig.    Fellenberg:  Verh.  Bern.  nat.  Ges.  4  866. 

Malenkerthal.    Derselbe. 

Zillerthal.    Schweizer. 


Silicate. 


507 


Reichenstein.    Chrysotil..  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  2,397. 

Zöblitz,  Sachsen.    Chrysotil.    Schmidt:  £b.  45,4  4. 

Vogesen.    Chrysotil.    Delesse:  Ann.  Min.  (4)  14,78. 

Ate  Ghonire,  Breona,  Walliser  Alpen.    Schweizer. 

Col  de  fir^ona.    Derselbe. 

Villa  Rota  am  Po.    Delesse. 

Sala.    Chrysotil  und  Serpentin.    Hultmark:  Ofvers.  1859,  tSi. 

Taberg.    Lychnell. 

SvärdsjÖ,  Schweden.    Lychnell. 

Fahlun.    Lychnell.    Marchand:  J.  f.  pr.  Ch.  32,499. 

Lupikko,  Finnland.    Genth:  Am.  J.  Sc.  (2j  32,201. 

Snarum,  Norwegen.    Pseudomorph  nach  Olivin.    Hartwall:  Berz.  Jahresb. 

9,204.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann.  68,328.  84,385.  —   Heiland:    Eb. 

148,329.    (S.  auch  unten.) 
Talov'sche  Kupfergrube,  Ural.    Ivanow :  Berz.  Jahresb.  25,344. 
Gomoschit  bei  Katharinenburg.     Graf  Schaffgotsch:  G.  Rose  Reise   nach 

dem  Ural  t,245. 
See  Auschkul,  Ural.    Pseudomorph  nach  Olivin.     Hermann:  J.  f.  pr.  Ch. 

46,223.  53,31. 
Abbotsville,  N.  Jersey.    Chrysotil.    Reakirt:  Am.  J.  Sc.  (2)  18,410. 
New  Jersey.    Lychnell.    Garret ;  Dana  Min. 
Westchester.   Williams  it.    Hermann. 
Texas,  Pennsylvanien.    Brewer:  Dana  Min. 

Webster,  Jackson  Co.,  N.  Carolina.    Aus  Olivin  entstanden.    Genth. 
fiowe  Hills,  Maryland.    Baltimorit.    Thomson:  Phil.  Mag.  1843. 
Sommerville,    N.  York.      Aus   Glimmer  entstanden.      Lewinstein:    Blum 

Pseudom.  2ter  Nachtrag. 
Der  Gehalt  an  Thonerde  steigt  bis  auf  3  p.  C. 

Marmolith.     Schon  längst  dient  dieser  Name  zur  Bezeichnung  gewisser  Ser- 
pentine.   Kobell  untersuchte  neuerlich  zwei  derselben. 
Münch.  Ak.  Ber.  1874. 

1.  Kraubat,  Steiermark.     Gelblich,  V.  G.  2,13.     Durch  Chlorwasserstoff- 
säure vollkommen  zersetzbar. 

2.  Hoboken,  N.  Jersey.    Krystallinisch  blätterig,  durchscheinend.         * 


1. 

2. 

Kieselsäure 

42,0 

42,00 

Thonerde 

0,26 

Magnesia 

38,5 

41,00 

Eisenoxydul 

1,0 

0,90 

Wasser 

17,5 

15,00 

99,0 

99,16 

Mg 

:   Si  : 

H2  0 

1.          1,4 

:    1    : 

<,4 

2.           1,48 

:    1    : 

1,16 

Es  sind  offenbar  Serpentine,  der  erste  mit  etwas  mehr  Wasser  und  weniger 
Magnesia,  und  Kobeirs  Annahme  der  Proportion  1,66  :  1  :  1,33  ist  wohl  nicht 
statthaft. 

Antigorit.  Aus  dem  Antigoriothal  bei  Domo  d'Ossola  (l.)  und  von  Zer- 
matt (2.). 


508  Silicate. 

1.  a.  Slockar-Escher :  Kenngott  üebers.  1856 — 57.    b.  Brush:  Dana  Min 

2.  Kobell:  Münch.  Ak.  B.  U74,  «67. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

40,83 

4«, 58 

42,73 

Thonerde 

3,20 

2,60 

«,33 

Magnesia 

36,62 

36,80 

36,5« 

Eisenoxydul 

5,84 

7,22 

7,20 

Wasser 

«2,36 

«2,67 

««,66 

0,90*) 

«00,87 

99,43 

99,75 

R 

:  Si  :  H20 

oder 

R 

:  Si  :  H^O 

(ohne  AI 

(AI  —  3R) 

\'d.        «,47 

:    «    :    « 

<,6 

:    « 

«b.        1,47 

:    «    :    « 

<,6 

:    « 

2.          «,42 

:    «    :    0,9 

«,48 

:    « 

Der  Antigorit,  weicher  seinem  optischen  Verhalten  nach  ein  rhombisch  kry- 
stallisirtes  Mineral  ist,  besitzt  die  Zusammensetzung  eines  eisen  reichen  Ser- 
pentins. 

Fe  :  Mg  ist  in  la.  =  «  :   I  «,4,  in  «b.  und  2.  =  «  :  9. 

Serpentin  nach  Oliv  in.  Die  Krystalle  von  Snarum,  weiche  Quenstedt 
zuerst  richtig  erkannte,  enthalten  noch  unzersetzten  Olivin.  Aus  einer  Analyse  von 
HeOter  ergab  sich,  dass  der  innere  harte  und  glänzende  Kern  aus  70  p.  C.  Olivin  und 
30  p.  C.  Serpentin  bestand. 

Pogg.  Ann.  82,5« «. 

Schillerspat h.  Mit  diesem  Namen  wird  ein  Umwandlungsproduct  des 
Broncits  in  Serpentin  aus  dem  Radauthal  (Baste)  am  Harz  bezeichnet.  Er  wurde  be- 
sonders von  Köhler  untersucht. 

Pogg.  Ann.  ««,«92.  «3,  «02. 

Ganz  ähnlich  ist  ein  Mineral  von  Todtmoos,  Baden,  nach  Hetzer. 

A.  a.  0.  ««9,446. 

Den  Serpentin,  d.  h.  das  vollständige  Umwandlungsproduct  des  Minerals  von 
de|^  Baste,  analysirte  Streng. 

Jahrb.  Min.  «862. 

J.  Dana  theilte  ausführliche  Untersuchungen  über  die  Umwandlung  nordameri- 
kanischer  Mineralien  in  Serpentin  mit. 

Am.  J.  Sc.  (3)  8,37«. 

Nickelgehalt  des  Serpentins.  Schon  Stromeyer  fand  einen  solchen,  und 
nach  Genth  ist  dies  bei  allen  Serpentinen  der  Fall,  welche  aus  Olivin  entstanden 
sind.  Derselbe  glaubt,  der  blättrige  sei  aus  Brucit,  der  faserige  aus  Asbest  (Augit, 
Hornblende)  hervorgegangen. 

Meerschaum. 

Verhält  sich  wie  Speckstein. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt. 

«.  Kleinasien,    a.  Lychnell:  Berz.  Jahresb.  7,  «93.    b.  Scheerer:  Pogg. 
Ann.  84,36«. 

2.  Griechenland.  Scheerer. 


*)  Hygroskopisches  Wasser. 


Silicate. 


509 


3.  Cabannas  bei  Madrid.    Berthier:   Ann.  Min.  7,313. 

4.  Coulommiers.    Derselbe. 

5.  Theben,  Griechenland.    Kobell :  J.  f.  p.  Ch.  28,482. 


\ 


2. 


3. 


4. 


5. 


a. 

b. 

Kohlensäure 

0,67 

0,56 

- 

Kieselsäure 

60,87 

61,33 

61,30 

53,8 

54,0 

56, 

U 

Magnesia 

• 

27,80 

28,28 

28,47 

23,8 

24,0 

23, 

45 

Kalk 
Thonerde 

} 

0,09 

0,09 

<,« 

«,4 

__ 

Wasser 

41,29 

9,82 

9,74 

20>0 

20,0 

20, 

41 

100,05        100,19        100,07  98,8  99,^ 

1a.  zuvor  im  ^cuo.  Ib.  und  5.  etwas  unter  100°  getrocknet. 
Zieht  man  in  Ib.  und  2.  Mg  C  0^  ab,  so  ist 


100. 


Mg 

:      Si      . 

H^O 

1a. 

1,46 

:   0,9 

Ib. 

:    1,48 

:    0,8 

2. 

1,46 

:   0,8 

3. 

1,5      : 

1,87 

4. 

1,5 

;    1,85 

5. 

1,6 

1,9 

Der  Meerschaum  ist  hiernach  anderthalbfach  kieselsaure  Magnesia 
(Trisilicat) , 

Mg^Si^O», 
aHein  wieviel  Wasser  enthält  er? 

Schon  Döbereiner  gab  an,  der  Meerschaum  enthalte  im  lufttrocknen  Zustande 
20  p.  G.  Wasser,  und  ziehe  dasselbe,  wenn  er  in  möglichst  niedriger  Temperatur 
getrocknet  worden,  in  feuchter  Luft  oder  in  Wasser  wieder  an,  so  dass  also  wahr- 
scheinlich beim  Trocknen  von  1 .  und  2 .  die  Hälfte  entwichen  war. 

Döbereiner:  J.  f.  p.  Ch.  17,157. 

Ist  dies  richtig,  so  ist  er 

Mg2  Si3  08+4  aq. 

3Si  =     84  =     Si  0^  54,22 

2Mg  =48  Mg  0    24,10 

80  =  128  H2  0  21,68 
4  aq  = 


62 
332 


100. 


Chlorophaelt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  schwarzen,  magnetischen  Schlacke. 
Forchhamraer  untersuchte  dieses  im  Dolerit  von  Qualböe  auf  SuderÖe,  FärÖer, 
vorkommende  Silicat. 

Berz.  Jahresb.  23,265. 


Kieselsäure 

32,85 

Eisenoxydul 

21,56 

Magnesia 

3,44 

Wasser 

42,15 

100. 

R  :  Si  ;  H2  0  — 

1,4  :  1  :  6 

510  Silicate. 

Unter  Annahme  von  1,5  :  I  :  6  ist  das  Mineral  ein  andertbalbfachsaures 
oder  Trisiücat, 

Fe2  Si3  0»  4-  U  aq, 
worin  Mg  :  Fe  =  \  :  3,5. 

3Si  =84       =  Si  02  34,24 
t»Fe  =87  Fe  0    21,31 

|Mg  =      10,66       MgO      3,31 
80  =   128  H20    41,14 

\  l  aq   =   216  'TÖÖT~ 

525,66 
Jentzsch  fand  im  Mandelstein  von  Weissig,  Sachsen,  ein  dunkelgrünes  Miaeral, 
enthaltend  59,4  Kieselsäure,    12,3  Eisenoxydul,  5,7  Wasser  und  ausserdem  Thon- 
enle.  Kalk,  Magnesia  und  Alkali. 
Jahrb.  Min.   1855.  798. 

Glimmergruppe. 

Kaum  eine  andere  Gruppe  von  Silicaten  ist,  abgesehen  von  ihrer  geognostiscben 
Bedeutung,  so  interessant  und  eigenthümlich  in  krystaÜographischer,  optiseber  und 
chemischer  Hinsicht  als  die  Glimmergruppe. 

Struktur  und  äussere  Form  hatten  die  Glimmer  längst  als  sechsgliedrig  betrachten 
lassen  y  bis  genaue  Messungen  an  dem  dazu  besonders  geeigneten  Glimnier  vom 
Vesuv  lehrten,  dass  die  Formen  in  rein  geometrischer  Beziehung  mit  gleicbem  Recht 
auf  das  zweigliedrige ,  zwei-  und  eingliedrige  und  sechsgliedrige  System  bezogen 
werden  können.  Seit  namentlich  durch  Hessenberg  an  jenem  Glimmer  die  Flfielbett- 
vertheilung  als  rhomboedrisch  nachgewiesen  wurde,  legt  man  den  KrystaUen  das 
sechsgliedrige  System  zum  Grunde,  wonach  die  Haupispaltungs-  und  ZwUhngsHiobe 
die  Kndtlächc/  ist. 

Was  die  optischen  Eigenschaften  betrilTt,  mit  denen  sich  in  neuerer  Zeit  S^atr- 
mont,  Grailich,  Dana  und  Silliman,  Des  Cloizeaux  u.  A.  beschäftigt  haben,  so  weiss 
man ,  dass  die  Glimmer  optisch  zweiaxig  sind ,  dass  die  spitze  Mittellinie  senkrecht 
zur  Spaltungsfläche  steht,  dass  aber  die  Axenebene  bei  gewissen  Glimmern  senkrecht 
ist  zu  der  bei  anderen,  dass  die  Winkel  der  optischen  Axen  von  0 — 76°  variiren 
und  dass  alle  solche  Differenzen  bei  Glimmern  desselben  Fundorts  vorkommen. 
Früher  für  optisch  einaxig  gehaltene  sind  vielleicht  immer  nur  ^olche,  bei  denen 
durch  Kreuzung  der  Blättchen  der  Anschein  einaxiger  entsteht. 

Da  für  Krystalle  des  vier-  und  scchsgliedrigen  Systems  sonst  stets  das  Vor^ 
handensein  einer  optischen  Axe  feststeht,  so  müsste  entweder  das  Krystallsystem 
des  Glimmers  ein  zweigliedriges  mit  rhomboedrischer  Flächensymmetrie  sein ,  oder 
aber  es  wären  die  Glimmer  ein  neuer  Beweis,  dass  die  sogenannten  Krystallsysteroe 
ebensowenig  durch  die  Isomorphie  als  durch  das  optische  Verhalten  der  Rdrper 
respectirt  werden. 

Die  chemische  Natur  der  Glimmer  ist  trotz  vieler  Analysen  noch  nicht 
ausreichend  festgestellt.  Die  älteren  Analysen,  mit  Ausnahme  derer  Ton  H.  Rose, 
und  auch  viele  neuere  sind  zur  Berechnung  unbrauchbar,  weil  sie  nicht  genau  genug 
sind,  oder  weil  die  Bestimmung  der  Eisenoxyde,  des  chemisch  gebundenen  Wassers 
etc.  fehlt,  oder  weil  das  Material  unrein  war,  denn  viele  Glimmer  sind  offenbar 
Umwandlung.sproducte  älterer  Silicate  und  deshalb  leicht  Gemenge. 

Alle  Glimmer  liefern  Kieselsäure  und  Thonerde;  alle,  mit  Ausnahme  der 
Margarite  oder  Kalkglimmer,  auch  Kali  oder  Natron.    In  vielen  Glimmern  treten 


Silicate.  511 

zu  die^Q  noch  zweiwerthige  filementa^  so  dass  sie  Magnesia  und  Eisenoxydul 
Mangan)  ,  selten  Kalk  und  Baryt  bei  der  Analyse  geben.  —  Kalium  und  Natrium 
werden  häufig  von  Lithium  (Rubidium ,  Caesium}  begleitet ;  neben  Tlumerde  findet 
sich  Eisenoxyd  (Chromoxyd). 

Hiernach  sind  die  einfachst  constituirten  Glimmer  Silicate  vonThonerde  und  Kali. 

Ausser  den  angeführten  Be^tandtheilen  kommen  aber  noch  Wasser  und  Fluor  in 
Betracht. 

Wasser.  Früher  unterschied  man  wohl  wasserfreie  und  wasserhaltige  Glimmer, 
in  der  That  enthalten  nicht  wenige  kein  Wasser  ^  d.  h.  sie  erleiden  beim  Erhitzen 
keinen  Verlust ^  oder,  wenn  dies  der  Fall  ist,  besteht  derselbe  aus  Fluorkiesel. 
Andere  geben  Wasser  aus,  allein  sie  thun  dies,  wenn  sie  scbajf;  getrocknet  waren, 
erst  in  der  Glühhitze,  und  manche  erst  bei  starkem  Glühen.  Sind  solche 
Glimmer  zugleich  fluorhaltig,  so  entwickelt  sich  beim  Glühen  zugleich  Fluorkiesel, 
der  mit  Wasser  Fluorwasserstoff  und  KieselAuorwasserstoff  bildet.  3chon  H.  Rose 
hatte  darauf  aufmerksam  gemacht,  dass  in  solchen  Fälleo  entweder  zuerst  der 
grössere  Theil  des  Wassers  für  sich ,  dann  in  stärkerer  Hitze  der  Rest  mit  den  ge- 
nannten Verbindungen  entweiche,  oder  dass  diese  gleich  von  Anfang  an  mit  auf- 
treten. Aus  diesem  Verhalten  folgte  dass,  auch  wenn  das  hygroskopische  Wasser 
beseitigt  ist  (was  nicht  bei  allen  Analysen  geschehen  sein  möchte],  die  quantitative 
Bestimmung  des  Wassers  sehr  schwierig ,  vielleicht  kaum  möglich  ist ,  wenn  ein 
Glimmer  zugleich  Fluor  enthält. 

Fluor.  In  vielen  Glinmieranalysen  fehlt  dieses  Element,  in  anderen  sind  Spuren 
davon  aufgeführt  und  offenbar  giebt  es  fluorfreie  Glimmer,  wiewohl  H.  Rose  es  in 
jedem  fand,  den  er  darauf  prüfte.  In  den  reinen  Kaliglimmern  steigt  der  Fluorgehalt 
auf  4  p.c.  und  etwas  mehr,  und  alle  diese  geben  zugleich  Wasser.  In  den  magnesia- 
reichen (Magnesiaglimmer)  ist  er  etwa  eben  so  gross  (aber  auch  4  p.  C.  werden  an- 
gegeben) ,  und  zwar  findet  er  sich  ebensowohl  bei  solchen  mit  wie  auch  ohne  Glüh- 
verlusl.  Ein  Maximum  (bis  8  p.  C.)  erreicht  er  in  den  eisenfreien  und  den  eisen- 
haltigen Lithionglimmern ,  welche  nach  meiner  Erfahrung  wasserfrei  sind.  Das 
Fluor  der  Glimmer  ist  von  H.  Rose  entdeckt  worden. 


Die  fiteren  Angaben  von  Kirvan,  Chenevix,  Klaproth  und  Vauquelin  haben*  heute 
nur  noch  historischen  Werth.  Mit  H.  Rose  beginnt  erst  die  chemische /Kenntniss 
der  Glimmer;  seine  erste  Arbeit  erschien  im  Jahre  4  820  und  betraf  die  Glimmer 
von  Utö,  Broddbo  und  Kimito;  iStt  folgte  der  Glimmer  vom  Baikalsee  und  4  824 
die  Glimmer  von  Ochotzk,  Fahlun  und  der  grünschwarze  sibirische. 

Nach  H.  Rose  haben  sich  C.  Gmelin,  Turner,  Kobell,  Svanberg,  Bischof, 
Hoüghton  u.  A.  mit  den  Glimmern  beschäftigt. 

H.  Rose  halte  aus  seinen  Versuchen  geschlossen,  dass  die  Kaliglimmer  aus 
Kalitrisilicat  und  Thonerdesinguiosilicat,  die  Magnesiaglimmer  aus  Singulosilicaten 
allein  bestehen.  In  der  frühern  Auflage  dieses  Werkes  halte  ich  die  Analysen  der 
Kaliglimmer  berechnet  und  dabei  gefunden,  dass  bei  ihnen  die  Alomverhältnisse 

K   :   AI  AI   :   Si 

4    :    1  4    :      t 

4    :    1,5  8    :    45 

1:2  4:9 

2    :      5 
Während  das  Verhältniss  AI  :  Si  offenbar  immer  =  4  :  ^  ist  und  der  höhere 
KieselsäuBegehall  vielleicht  von  etwas  Quarz  herrührt,  ist  das  schwankende  Verhältniss 
K  :  AI  =  1   :   I  bis  1   :  2  sehr  auffallend  und  maclH  es  unmöglich,  selbst  für  die 


ib^ 


512  Siltcaie. 

Kaligliniiner  einen  gemeinschaftlichen  Ausdruck  zu  finden.  Deshalb  wiedertiolte  ich 
im  Jahre  1866  einen  Theil  von  H.  Roses  früheren  Analysen  und  fugte  neue  hinzu, 
allein  auch  jetzt  traten  die  alten  Unterschiede  hervor  und  die  GesammUnischung  der 
Kaliglimmer  erschien  nach  wie  vor  als  die  von  normalen  und  HalbsQicaten. 

Bei  diesen  Berechnungen  war  auf  das  Wasser  keine  Rücksicht  genommen. 
Das  Verhalten  der  Glimmer  in  höherer  Temperatur  führte  mich  zu  der  Annahme, 
dieses  Wasser  sei  ein  Product,  das  Mol.  des  SiHcats  sei  wasserstofihaltig  rnid  der 
Wasserstoff  sei  als  aequivalent  dem  Kalium  gleichsam  ein  Vertreter  desselben.  Unter 
dieser  Annahme  ergaben  H.  Rose's  Analysen  und  meine  eigenen  für  die  Kali- 
glimmer  eine  und  dieselbe  Zusammensetzung,  nämlich  die  sehr  ein- 
fache von  Halbsilicaten, 

R2  AI  Si2  0\ 

eine  Zusammensetzung,  welche  mit  Na  in  der  Nephelin-  und  Sodalithgruppe,  mit  Ca 
beim  Anorthit,  Wernerit  u.  s.  w.  wiederkehrt. 

Indessen  giebt  es  Kaligliinmer,  welche  gleichwie  die  Lithionglimmer  als  normale 
und  Halbsilicate  betrachtet  werden  müssen,  ja  ein  solcher  Glimmer  (KryophyUit) 
scheint  sogar  blos  aus  normalen  Silicaten  zu  bestehen,  während  die  magnesiareichen 
Glimmer  reine  Halbsilicate  sind. 

Das  Fluor  betrachte  ich  in  den  Glimmern  als  einen  das  Atomverhältniss  der 
elektroposiiiven  Elemente  nicht  störenden  Bestandtheil ;  ich  halte  es  für  einen  Ver- 
treter des  Sauerstoffs,  d.  h.  ich  nehme  an,  dem  Oxysilicat  sei  ein  gleich  zusammen- 
gesetztes Fluosilicat  isomorph  beigemischt. 

Für  die  Rechnung  macht  die  Unsicherheit  im  Wassergehalt  und  die  geringe 
Grösse  des  Wasserstoffatoms  einige  Schwierigkeiten.  Bei  manchen  Analysen  dürfte 
man  nur  einen  Theil  des  Wassers  als  wesentlich  betrachten ,  bei  anderen  fehlt  es 
darin ,  vielleicht  weil  der  Glühverlust  bei  stärkerem  Glühen  grösser  gewesen  sein 
würde,  oder  auch,  weil  die  Kalibestimmung  zu  niedrig  erfolgt  ist. 

H.Rose:   Schwgg.  J.  22,282.   Gilb.  Ann.  7t, 13.  Pogg.  Ann.  4,76. 

Rammelsberg:   Ztschr.  d.  geol.  Ges.  18,807.  19,400. 

Wäre  die  chemische  Kenntniss  der  Glimmer  vollständiger  als  sie  wirklich  ist, 
so  würde  die  Gruppe  am  besten  nach  der  Sättigungsstufe  der  Glieder  als  Halbsilicate, 
als  Verbindungen  derselben  mit  normalen  Silicaten ,  eventuell  als  normale  Silicate  in 
Abtheilungen  zu  bringen  sein.  Vorläufig  begnügen  wir  uns,  letztere  nach  der  Natur 
der  ein-  und  zweiwerthigen  Elemente  zu  bUden,  wobei  dann  in  jeder  möglicherweise 
verschiedene  Sättigungsstufen  auftreten  und  sich  wiederholen. 

I.  Alkali  glimmer.  Sie  enthalten  ausser  Silicium  und  Aluminium,  die  ja 
keinem  Glimmer  fehlen,  nur  Alkalimetalle  und  zwar  entweder  Kalium  (Na)  oder 
Natrium  (K) ,  oder  neben  beiden  noch  Lithium  und  zerfallen  demnach  in 

Kaliglimmer, 

Natronglimmer, 

Lithionglimmer. 

II .  M  a  g  n  e  s  i  a  g  1  i  m  m  e  r.  Sie  enthalten  zwar  auch  Kalium  (Na) ,  jedoch  ausser- 
d<Mn  Magnesium,  meist  daneben  auch  Eisen.    Sie  zerfallen  danach  in 

Magnesiaglimmer, 
Eisen-Magnesiagli  mmer . 

III.  Eisenglimmer.  Sic  enthalten  kein  oder  fast  kein  Magnesium,  dafür  viel 
Eisen.    Je  nachdem  sie  blos  Kalium  oder  auch  Lithium  fähren,  sind  sie 

Kali-Eisenglimmer,  * 

Lithion-Eisenglimmer. 


Silicate.*  513 

lY.  Barytglimmer.  Sie  enthaften  neben  Kalium  (Na),  Magnesium,  Eisen 
auch  Baryum. 

V.  KalkgUmmer.  Bei  wenig  Kalium  und  Natrium  enthalten  sie  wesenthch 
Calcium. 

L  Alkaliglimmer. 

Kaliglimmer. 

Weisse,  gelbe,  grüne  und  braune  Glimmer.  Die  eisenfreien  sind  weiss.  Theils 
von  gewöhnlichem  Ansehen ,  theils  in  sehr  kleinen  filättchen  (Damourit  oder  Kali- 
Lepidolithj . 

A.  Damourit. 

Giebl  beim  Erhitzen  Wasser ,  wird  undurchsichtig  und  schwillt  auf.  V.  d.  L. 
schmilzt  er  schwer  zu  weissem  Email. 

Wird  von  Säuren  schwierige  am  besteri  von  Schwefelsäure  zersetzt. 

{.  Pontivy,  Depl.  Morbihan.    Gyanit  enthaltend,  V.  G.  2,792.    Delesse: 
Ann.  Gh.  Ph.  <5,2i8. 

2.  Salzburger  Alpen.    Als  Onkosin  bezeichnet.    Pseudomorph  nach  Cyanit. 
Grün,  V.  G.  2,806.    Schwarz:   Wien.  Ak.  Ber.  58. 

3.  Horrsjöberg,  Wermland.  Weiss,  Cyanit  enthaltend.  IgelstrÖm:  B.h.  Ztg. 
1866,  308. 

4.  ünionville,    Pennsylvanien.    WeiBS,   V.  G.  2,851.     Korund  führend. 
König  (Genth)  :  J.  f.  pr.  Ch.  (t)  9,83. 

'  5.   Desgl.    Fast  dicht,  V.  G.  2,857.    Derselbe. 

6.  Desgl.    Grün,  serpentinäfanlich,  Y.  G.  2,77S.    Genth:  s.  4. 

7.  Culsagee-Grube.    Im  Glimmerschiefer.    V.  G,  2,867.    König. 

8.  Newlin,  Pennsylvanien.    Sharples:  Am.  J.  Sc.  (2)  47,319. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

45,22 

45,48 

43,41 

43,03 

Thonerde 

37,85 

38,45 

35,47 

39,06 

Eisenoxyd 

4,62 

4,48 

Kalk 

0,76 

. — 

— 

Magnesia 

.^ 

0,47 

4,40 

0,30 

Kali 

H,20 

9,25 

} 

40,90 

40,05 

Natron 

— 

<,<2 

0,58 

Wasser 

^      5,25 

4,69 

•4,50 

5,40 

99,52 

99,62 

400. 

99,90 

5. 

6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

45,73 

46,98 

45,62 

43,56 

Thonerde 

37,10 

35,13 

35,93 

38,46 

Eisenoxyd 

1,30 

0,61 

2,93 

Kalk 

0,13 

Magnesia 

0,34 

1,32 

0,34 

— 

KaU 

40,50 

10,74 

9,40 

40,84 

Natron 

0,88 

0,76 

0,74 

Spur 

Wasser 

4,48 

4,77 

4,93 

5,64 

400,33  400,44  99,86  98,47 

Von  den  amerikanischen  Vorkommen  führt  Genth  noch  weitere  Analysen  an. 

Bammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  3g 


514  Silicate. 


Atom  Verhältnisse . 

AI 

:   Si 

(Ca, 

R   : 

Mg 

AI 

—  2r; 

• 

Si 

\. 

\ 

:    2,1 

i    : 

^54 

i    : 

2,6 

2. 

2,0 

^,4 

2,9 

3. 

2,0 

1,2 

3,0 

4. 

^,8 

^6 

2,4 

5. 

2,07 

^36 

3,0 

6. 

2,26 

4,32 

3,0 

7. 

2.07 

1,56 

2,8 

8. 

1,95 

1,6 

2,3 

Für  die  Mehrzahl  der  Damourite  sind  die  Verhältnisse 

1:2  1    :    1,5  1:3 

die  offenbar  richtigen.    Sie  führen  zu 

K2  AP  Si«  0^2  +  2  aq, 
d.  h.  zu  einer  Verbindung  von  1  Mol.  normalem  und  2  Mol.  Halbsilicat, 

n  r    R  Si  O^  ^ 

R6  Si3  0»  +  aq  =  I  jRjgi  04  I  4-  aq. 

Wird  das  Wasser  als  chemisch  gebunden  betrachtet,  so  ist  der  Damourit 
ein  Halbsilicat  und  hat  die  Zusammensetzung  der  Mehrzahl  der  Kaliglimmer, 

H*  K2  Al3  Si«  02*  =  r2  AI  Sfl  0« 
6Si   =  168       =  Si  02  46,12 
3Al  =  163,8         AI  03  38,58 
2K    =78  K^O    11,78 

4H    =       4  H^O      4,52 

240    =  384  <00. 

797,8 
Nach  Genth  ist  der  Damourit  theils   aus  Korund   direct,    theils  aus  Cyanit 
entstanden. 

B.  MoscoTit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  welches  auf  Fluor  reagirt.  SchmUet  v.  d.  L.  ent- 
weder nur  an  den  Kanten  mehr  oder  minder  leicht  zu  gelblichem  oder  grauem 
blasigem  Glase. 

Im  Porzellanofcn  schmelzen  diese  Glimmer  zu  weissen,  steinigen  Massen  (UtÖ), 
oder  zu  gelb-  oder  braungerär})ten  (Bengalen) . 

Sie  werden  weder  von  Chlorwasserstoffsäure  noch  von  Schwefelsäure  (von 
dieser  nur  in  zugeschmolzenen  Röhren  bei  höherer  Temperatur?  wesentlich  zersetzt. 

1.  Ulö.    Gelb.    Winkel  der  optischen  Axen  72"    Senarmont).    a.  H.  Rose, 
b.  V.  G.  2,836.   Rarameisberg. 

2.  Bengalen.   Farblose,  grosse  Tafeln,  bei  grosserer  Dicke  bräunlich.  Axen* 
Winkel  66°.    V.  G.  2,827.   Rammeisberg. 

3.  Goshen,   Massachusetts.    Blassroth,    Axenwinkel  75°  (Des  Cloizeaux  , 
V.  G.  2,859.   Rammelsberg. 

4.  Aschaffenburg.    In  Masse  grau,  Axenwinkel  68°  (Quincke^,  V.  G.  2,91 1. 
Ramnielsborg. 

5.  Easton,  Pennsylvanien.    In  Masse  bräunlich,  Axenwinkel  65°  (Quincke  , 
V.  G.  2,904.   Rammelsberg. 

6.  Ochotzk,  Sibirien.    Weiss.    H.  Rose. 


Silicate. 


515 


r 


2. 


3. 


4. 


5. 


6. 


Fluor 

Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Manganoxydul  \ 

Magnesia 

Kali 

Natron 

Wasser 


a. 

b 

1. 

0,96 

<, 

32          0,46 

0,52 

0,19 

1,05 

0, 

52H) 

47,50 

45, 

75        47,39 

47,02 

47,69 

46,74 

47, 

19 

37,20 

35, 

48        35,56 

36,83 

33,07 

35,10 

•33, 

80 

3,20 

1, 

86          2,79 

0,51 

3,07 

4,00 

4, 

47 

^}o,90 

0,52           0,53 

1,05 

2,02 

**)     i,53i) 

}'• 

ßl 

0, 

42          0,96 

.      0,26 

1,73 

***)  0,80 

U  1 

9,60 

^0, 

36          9,53 

9,80 

9,70 

9,63 

8, 

55 

^ 

58          0,83 

0,30*) 

— 

2,30 

2, 

50          4,11 

3,90 

3,66 

3,36 

3, 

64H) 

101,60 

99, 

79      102,16 

100,19 

101,13 

102,21 

100 

,88 

Atoinverhältniss  ftf) . 

H 

:      K 

H,K     . 

Al,Fe : 

Si 

1a. 

1,2 

1 

1,3 

2,1 

Ib. 

0,9 

1,7      : 

2,< 

2. 

1,5 

2,0      : 

2,1 

3. 

^6 

1,9     ; 

2,< 

4. 

1,^ 

2,3 

:      2,3 

5. 

^,2 

1,7 

:     2,^ 

6. 

2 

^,9 

:      «,« 

Mit  Rücksicht  auf  die  Schwierigkeiten  der  Wasserbestimmung  darf  man 


R  :  R  :  Si  =  2  :   1  :  2 


setzen. 


Diese  Glimmer  sind  Halbsilicate, 

R2AlSi^0«-/     ^'SiOM 

K    AI  M     U     —  j  ^p  Si3  0*2  / 


Ist  in  ihnen  H  :  K  ==  1  :   I,  so  ergiebt  die  Rechnung  für  die  reine  nalron-, 
eisen-  und  fluorfreie  Verbindung 


2Si  —     56      — 

Si02  43,07 

AI  —     54,6 

AI  03  36,83 

K    —     39 

K^O     16,87 

H    —        1 

H^O       3,23 

80    —  128 

100. 

278,6 


Immer  ist  die  Verbindung 


der  ersten  beigemischt,  worin  R 
lieh  vermindert  wird. 


II 


R  AI  Si2  0^ 

Mg,  Mn  und  Fe,  wodurch  der  Kaligehalt  wesent- 


*)  Und  Li2  0.         **)  Fe  0.         ***)  Und  Mo  0. 

f )  Fe  0.        -H-)  Corrigirt.        -H-f)  Mn,  Mg,  Fe  ==  2K  gesetzt. 


88 


516 


Silicate. 


Anderweitige  Analysen : 

\a.   Glendalough,    Wicklow,    Irland.       Axenwinkel    70°,  V.   G.    J,793. 

Houghton. 
\.  Dreifelsengebirge,   Irland.     Grau,  Axenwinkel  63**.     Houghton:  Phil. 
•     Mag.  (4)  9,272. 

2.  Leinsterberg,  Carlow,  Irland.    Grau,  Axenwinkel  72**.    Derselbe. 

3.  Grindelwald.      Grün,    V.   G.    2,85.     V.   d.   L.   unschoAeltbaf,    durch 
Schwefelsäure  zersetzbar.    Fellenberg:  Verh.  Bern.  nat.  G.  1866. 

4.  Lichfield,  Maine.    Weiss,  V.  G.  2,76.     Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  «6,216. 
16,46. 

5.  Lisens,  Tyrol.    Pseudomorph  nach  Andalusit.    Roth:  Zischr.  d.  geol.  G. 
7,15.    (Auch  Bischof:  Chem.  Geol.) 

6.  Geux  bei  St.  Etienne,  Vogesen.    Hellgrau,  V.  G.  2,8n.    Delesse:  Ann. 
Min.  (4)  16,100. 

7.  Lane's  Mine,  Monroe,  Connecticut.    Brush:  (s.  Smith). 

8.  Ballygihen,   Grafschaft  Donegal,    Irland.     Weiss,  Axen  =  62 — 65**. 
Houghton:  Qu.  J.  geol.  Soc.  18,414. 

9.  Unionville,  Pennsylvanien.    Darrack:  Dana  Min. 

10.  Fundort  unbekannt.    Weiss,  von  schwarzem  Turmalin  begleitet,  V.  G. 
2,831.    Rammeisberg. 

11.  Castlecaldwell,  Irland.  Weiss,  Axenwinkel  72**.    Houghton. 

12.  Glenmalur,  Wicklow,  Irland.    Weiss.     Sullivan:  J.  geol.  Soc.   Dublin 
4,155. 

13.  Zsidovacz,  Ungarn.  Weiss,  V.  G.  2,817.    Kussin:  Mitthlg. 


1a. 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

44,71 

43,47 

44,64 

46,81 

44,60 

44,71 

46,23 

Thonerde 

30,13 

31,42 

30,18 

35,15 

36,23 

35,29 

33,03 

Eisenoxyd 

4,69 

4,79 

6,35 

1,59 

4,34 

4,1SI 

3,46 

Magnesia 

0,90 

1,13 

0,72 

1,40*) 

0,37 

0,39 

2,46 

Kalk 

1,09 

1,38 

1,78**) 

1     0,50 

0,98 

— 

Kali 

9,91 

10,71 

12,40 

9,68 

6,20 

1    8,82 

8,87 

Natron 

1,27 

1,44 

0,49 

4,n10 

4,45 

Wasser 

6,22 

5,43 

5,32 

5,25 

5,26 

5,69 

.     4,42 

99,92 

99,77 

99,61 

101,99 

100,60 

100. 

99,28 

7. 

8. 

9. 

10. 

11. 

12. 

43. 

Fluor 

0,82 

— 

— 

0,86 

— 

Kieselsäure 

46,10 

45,24 

46,75 

47,84 

44,80 

47,41 

48,07 

Thonerde 

33,84 

35,64 

39,20 

32,36 

29,76 

36,21 

38,41 

Eisenoxyd 

2,90 

2,24 

3,06 

8,80 

3,11 

— 

Magnesia 

1,02 

0,94*^)    1,02 

1,28 

1,19+-i-)    1,57 

— 

Kalk 

l,22i) 

0,39 

0,29 

0,45 

<,M 

— 

Kali 

7,41 

10,44 

6,56 

10,25 

12,44 

5,51 

40,40 

Natron 

2,78 

0,54 

1,55 

0,32 

2,51 

— 

Wasser 

4,77 

4,00 

4,90 

2,43 

2,00 

2,37 

3>42 

99,64 

100,26 

98,82 

99,06 

99,76 

406,84 

460. 

*)  Worin  0,75  Mn  0.        •♦)  Worin  0,79  Ba  0.        ♦♦♦)  Fe  0  and  Mo  0. 
f)  Worin  0,71  MgO.        ++j  0,48  Mn  0. 


Silicate. 


S17 


Atoiiiverhältniss 

(Mg,  Ca,  Mn,  Fe  —  8  K) . 

H 

K                      H,K    :A\,¥e: 

Si 

4a. 

2,8 

;      4                       3,8     :«      : 

8,3 

4. 

<,6      : 

4                        8,9      :      4      : 

2,4 

t. 

8 

4                        8,7      :      4      : 

2,2 

8. 

4,8 

:      4                        8,6      :      4      : 

2,8 

4, 

4,9 

:,    <                        2,4      :      4 

;      2,0 

5. 

8,6      : 

4                        8,3      :      4      : 

2,0 

6. 

4,3      : 

4                        8,3      :      4      . 

■2,2 

7. 

4,7 

4                        8,3      :      4 

;     2,8 

8. 

4,4 

;      4                       8,0     :      4 

:     2,< 

9. 

8,6 

:      4                        4,9      :      4 

;     8,0 

40. 

0,9 

4                        4,8      :      4 

:     8,4 

H. 

0,7 

;      4                       4,7     :      4 

:      2.4 

18. 

0,9 

4                       4,6»  :      4 

:      4,85 

»3. 

4,8 

:      4                        4,6      :      4 

:      8,4 

Von  diesen  ergeben  die  fünf  ersten  zu  viel  Wasser,  die  drei  letzten  zu  wenig. 
Demnach  dürften  als  chemisch  gebunden  nur  anzunehmen  sein 


in  4a.  3,00  p.  C.  Wasser 

4.  2,64      - 

2.  3,32     - 

3.  3,62     - 

4.  3,80     - 


H 

4,0 
0,8 

4,3 
4,3 


wenn  H,  K  :  AI  =3=  2  :  I  sein  soll.  Nach  dieser  Correction  wäre  auch  in  ihnen  H  :  K 
=  4:4. 

4  4.  Broddbo  bei  Fahlun.    Grau.    a.  H.  Rose.    b.  Svanberg. 

4  5.  Fahlun.    H.  Rose. 

4  6.   Kimito,  Finnland.    Gelb.    H.  Rose. 

4  7.  Royalston,  Massachusetts.  V.  G.  2,947.    Petersen. 

4  8.  Zillerthal,  Schwarzenstein.  Chromglinimer.  Grün.  Schafhäutl: 
Ann.  Ch.  Pharm.  44,40. 


44. 


45. 


46. 


47. 


48. 


a.*) 

b. 

Fluor 

4,06 

0,72 

4,03 

0,67 

0,35 

Kieselsäure 

46,40 

47,97 

46,22 

46,36 

46,03 

47,95 

Thonerde 

34,60 

32,35 

34,52 

36,80 

32,40 

34,45 

Eisenoxyd 

8,65 

5,37 

6,04 

4,53 

6,85 

5,75ti 

Magnesia 

4,26**) 

4,50 

>      9   4  1 

2,48**) 

0,74 

Kalk 

f       z,  1  1 

4,4  3***) 

0,59 

Kali 

8,39 

8,34 

8,22 

9,22 

44,20 

40,75 

Wasser 

4,00 

3,32 

0,98 

4,84 

Spur 

0,37ii) 

98,06 

99,54 

99,42 

99,42 

99,79 

400,92 

*)  A.  Mitscberlich  fand  8,89  ¥6  0»,  6,24  Fe  0. 
f )  Worin  8,96  €r  08.         f{.)  NaS  0. 


♦« 


)  Mn  0.        *»*)  Worin  0,28  Mg  0. 


518 


Silicate. 


H 

K 

14a. 

0,07    : 

1 

14b. 

1,6      : 

1 

15. 

0,5      : 

1 

16. 

0,7 

1 

17. 

0 

18. 

0 

H,K    :Al,Fe; 

Si 

1,1      :      1 

:      «,* 

1,7     :      t 

:      S,3 

1,0     :«      ; 

«,« 

0,9      :      t 

:     8,0 

0,9      :      » 

:      4,15 

0,8      :      I 

:      3,12 

Wie  1  4a.  zeigt,  ist  bei  diesen  eisenreicheren  Glimmern  wohl  auch  Eisenoxydul 
vorhanden.  , 

Wäre  aber  bei  ihnen  R:ft:Si  =1:1:2,  so  würden  sie  auf  3  Mol.  Halb- 
Silicat  1  Mol.  normales  enthalten, 

1.  St.  Just,  Cornwall.  Weiss.    Houghton:  Phil.  Mag.  (4)  37,306. 

2.  Rubislaw,  Aberdeen,  Schottland.   Weiss,  Axenwinkel  72^^.    Houghton: 
Proceed.  R.  Soc.  18,315. 

3.  RÖstÖl  bei  Arendal.     Grün,    pseudomorph  nach  Granat,  V.  G.  2,83. 
Heiland:  Pogg.  Ann.  145,480. 

4.  Freiberg.  Aus  rothem  Gneis.   Graugrün,  fast  einaxig.  Scheerer:  Zischr. 
d.  geol.  G.  14,23. 

5.  Freiberg.    Desgl.    Scheerer. 

6.  Grube  Himmelsfürst.    Braun,  grosser  Axenwinkel.    Scheerer. 

7.  Borstendorf.    Aus  Granit.    Braun,  zweiaxig.    Scheerer. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Fluor 

4,15 

0,11 

— 

Titansäure 

0,30 

«,72 

0,99 

Kieselsäure 

50,88 

44,51 

48,29 

50,77 

51,80 

47,84 

48,15 

Thonerde 

27,20 

37,36 

30,88 

26,29 

25,78 

29,98 

29,40 

Eisenoxyd 

5,20 

2,04 

4,69 

3,28 

5,02 

2,94 

«,u 

Eisenoxydul 

1,20*) 

1,25** 

]     3,60 

2,66 

1,12 

2,84 

Magnesia 

0,57 

0,93 

0,89 

2,12 

2,02 

2,84 

Kalk 

0,45 

0,78 

1,00 

0,15 

0,28 

0,05 

0,15 

Kali 

10,48 

9,87 

9,63 

10,56 

6,66 

9,48 

9,13 

Natron 

0,72 

0,93 

1,88 

1,22 

— 

Lithion 

i,H 

. — 

— 

Wasser 

1,84 

1,96 

4,40 

4,79 

4,40 

4,60 

101,42 

98,19      100,78 

100,24 

100,33 

99,52 

100,24 

No.  4 — 7  sind  fluorfrei. 

Atomverhähnisse. 

H 

:    K 

H,K  : 

II 
R 

R     : 

ft  . 

Si     (R  =  H,K,rt) 

1. 

12,8 

1,25   . 

«: 

.86 

2.          1 

^« 

U,2 

1,33 

:    ^ 

,96 

3.          1 

:    1,2 

12 

1,68 

:   «, 

.36 

4.          2 

3 

3,1 

3, 

1 

5.          4 

7,5 

3,2      . 

:   3, 

06 

6.          2,5   : 

10,5   . 

2,66   ; 

.   «, 

65 

7.          2,6   : 

6,3   : 

3,1      : 

«,7 

•)  Mn  0.        ♦♦)  €r  0». 


Silicate. 


519 


Von  diesen  Glimmern  sind  nur  die  eisen- und  magnesiareicKeren  4. — 7.  zur 
Berechnung  geeignet.  Wenn  bei  ihnen  das  Atomverh'ältniss  3:1:3  herrscht,  so 
sind  sie 

R6  R2  Si6  0*1  =  R6  Si2  0'  =  I  ^4  g!  ^^  | 

und  also  Verbindungen  von  je   \   Mol.  normaler  und  Halbsilicate. 

Sie  unterscheiden  sich  von  den  früheren  wesentlich  schon  dadurch,  dass  ft  :  Si 
=1:3  ist. 

Aber  sie  enthalten  eine  wesentliche  Menge 


n 


R3  R2  Si«  021, 
deren  Verhältniss  zu  der  ersten  nach  der  obigen  Zusammenstellung  von  1  :  3  bis  I  :  1 0 
schwankt. 

1.  Hirschberg,  Schlesien.  Pseudomorph  nach  Orthoklas.  Kjerulf:  s.  Or- 
thoklas. 

2.  Hirschberg  (Lomnitzj.  Desgleichen.  Grün,  V.  G.  2,867.  Fluorfrei, 
v.  Rath:  s.  Orthoklas. 

3.  Pargas.  Pseudomorph  nach  Skapolith,  grünlich  weiss,  V.  G.  2,833. 
Wird  v.  d.  L.  silberweiss,  schmilzt  aber  nicht.  Fluorfrei.  Analyse  nach 
Abzug  von  H  p.  C.  fein  beigemengtem  kohlensaurem  Kalk.  v.  Rath. 
(Auch  von  Bischof  untersucht.) 

4.  Heidelberg.  Aus  Cordierit  neben  Pinit.     Knop:  Jahrb.  Min.  1861,  145. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Fluor 

0,83 

— 

Kieselsäure 

51,73 

49,04 

50,10 

56,37 

Thonerde 

28,75 

29,01 

28,05 

24,22 

Eisenoxyd 

5,37 

5,56 

5,46 

2,32 

Magnesia 

0,62 

0,75 

0,40 

3,33*) 

Kalk 

0,17 

2,41 

Kali 

8,28 

11,19 

7,56 

12,61 

Natron 

2,14 

0,50 

1,26 

0,03 

Wasser 

4,65 
100,87 

3,87 
99,11 

2,4t 

97,72 

101,06 

H     : 

K 

H, 

I 
R 

:    R  :     Si 

I 
R 

R  : 

Si**) 

1. 

0,9 

:    i 

:    8,8 

2. 

1,7   : 

1 

2, 

3 

:    1    :    2,6 

0,9 

:    <    . 

;   J,6 

3. 

2 

1 

2 

:    1    :    2,7 

1 

:    1    : 

2,7 

4. 

1 

1 

2, 

5 

:    1    :   3,7 

1,24 

:   <    . 

;   3,7 

Das  Material  von  1 .  und  2 .  war  wohl  dasselbe ,  und  Kjerulf  hat  das  Wasser 
nicht  bestimmt. 

Auch  diese  Glimmer  sind  keine  Halbsilicate,  sondern  saurer.  Nimmt  man  für  die 
drei  ersten  H,  K  :  R  :  Si  =  2  :  1  :  2,5  an,  so  würden  sie 

_  /  3R4  Si  0*  \ 
~  \  2R2  Si  03  / 

sein. 

Der  letzte  ist  durch  einen  ungewöhnlich  hohen  Säuregehalt  bezeichnet,  doch 

wäre  es  möglich,  dass  er  Quarz  enthalten  hätte. 


R4  R2  Si5  018  =  RA«  Si*  0*8 


♦)  Worin  2,5  Mn  0.        ♦♦)  Ohne  Wasserstoff. 


520 


Silicate. 


Natronglimmer. 

Paragonit  (Natron-Lepldolith) . 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser;  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar. 
Wird  von  Säuren  nicht  angegriflen. 

Schafhäutl  gab  den  Namen  dem  Mineral  vom  GoUhardi,  in  welchem  Cyanit, 
Staurolith,  Granat  u.  s.  w.  vorkommen,  einem  Silicat  von  Thonerde  imd  Natron. 

\.   Gotthardt.      a.  Y.  G.  2,78.     Schafhäutl:   Ann.  Ch.  Pharm.   46,334. 
b.  y.  G.  2,892.    Rammeisberg.    (Frühere  Analysen  aus  meinem  Labo- 
ratorium s.  Ztschr.  d.  geol.  G.  14,758.) 
2.  Pregratten,  Pusterthal.  Feinschuppig,  grün.  a.V.G.  2,895.  Oellacher: 
Mittheilung,    b.  Y.  G.  2,90.    Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  f  07, 167. 


\ 


2. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

50,20 

47,75 

44,65 

48,00 

Thonerde 

35,90 

40,10 

40,41 

38,29 

Chromoxyd 

— 

0,10 

Eisenoxyd 

2,36 

Spur 

0,84 

0,91 

Magnesia 

0,37 

0,36 

Kalk 

0,52 

Natron 

8,45 

6,04 

7,06 

6,70 

Kali 

1,12 

«,71 

1,89 

Wasser 

2,45 

4,58 

5,04 

2,51 

99,36 

99,59 

100,70 

98,66 

Atomverhältnisse 

(Ca, 

Mg  — 2R). 

R  . 

AI 

AI 

:    Si 

H20 

:    Si 

\h,        \    : 

1,8 

1    . 

2,0 

1 

:    3,1 

2a.        \    : 

<,4 

1    : 

2,0 

1 

2,9 

2b.        1 

:    ^4 

1    . 

2,< 

Sind  sie  in  2. 

1    :    1,5  1:2  1:3, 

so  ist  dieser  Paragonit 

Na2  A13  Si«  022  4.  f  aq, 

oder,  analog  dem  Damourit,  eine  Yerbindung  von  1  Mol.  normalen  und  2  Mol.  Halb- 
silicaten. ' 

Ist  das  Wasser  aber,  wie  in  den  Kaliglimmem,  chemisch  gebunden,  so  ist  dieser 
Natronglimmer  ebenfalls  ein  Halbsilicat, 

-      H4  Na2  Al3  Si«  02*  =  R2  AI  Si2  0». 

K  :  Na  ist  in  2a.  =  1  :  6,  in  2b.  =  1  :  5,4.    unter  Annahme  von  I  :  6  ei^ 
giebt  die  Rechnung: 

6Si    =168      =     Si  02  46,60 
3AI   1=  163,8 
t^Na  =     39,4 


fK    =     11,1 
4H     =       4 
240    =  384 

770,3 


AI  0»  39,96 

Na2  0  6,90 

K2  0  1,74 

H2  0  4,80 


100. 


Silicate. 


531 


In  \.  ist  jedoch  (Na,  K)  :  H  nahe  =  1  :   3.     Für  diese  AbUnderung  würde 
die  Formel 

H»  R  A12  Si4  O^ß 
anzunehmen  sein. 


4Si    =  \\% 
tA\  =  4  09,2 
|Na  =     20,44 
|k    =       4,33 
3H    =       3 
460    =  256 


Si  02  47,52 

AI  0^  40,63 

Na^O  5,46 

K2  0  1,04 

H^O  5,35 

4  00. 


504,97 


Lithiongliramer. 

litUoii  -  Lepidolith. 

PJrbt  V.  d.  L.  die  Flamme  roth  und  schmilzt  sehr  leicht.  Reagirt  mit  den 
Flüssen  auf  Mangan. 

In  starker  Hitze  bildet  der  Lepidolith  von  Rozena  ein  klares,  farbloses  Glas  vom 
V.  G.  2,44  8,  welches  frei  von  Fluor  ist  und  von  Säuren  zersetzt  wird.  Nach 
SchrÖtter  erleidet  der  Lepidolith  einen  Verlust  von  4,5  p.  C.  beim  Schmelzen  (wonach 
noch  viel  Fluor  darin  enthalten  sein  müsste)  und  das  Glas  ist  =  2,375. 

SchrÖtter:  Wien.  Ak.  Her.  50. 

Von  Säuren  wird  er  schwer  angegriffen. 

Der  Lepidolith  von  Rozena  war  das  zweite  Mineral,  in  welchem  Rlaproth  das 
Kali  auffand.    C.  Gmelin  wies  später  das  Lithion  nach. 

4.  Rozena,  Mühren.  a.  Regnault:  Ann.  Min.  (3]  4  3,454.  b.  Cooper: 
Pogg.  Ann.  4  43,343.  c.  Rammeisberg:  Ebend.  84,39.  d.  Reuter:  In 
mein.  Labor.  (Früher  C.  Gmelin :  Seh wgg.  J.  30,473.  Kralowanzky: 
£b.  54,230.) 

2.  Juschakowa,  Ural.    Rosales:  Pogg.  Ann.  58,454. 

3.  Ural.    Turner:  Ed.  J.  Sc.  (3)  6,64. 

4.  Chursdorf,  Sachsen.    C.  Gmelin:  Pogg.  Ann.  3,43. 

5.  Utö,  Schweden.    Turner. 


a. 

b. 

c. 

d. 

Fluor 

4,48 

5,56 

7,42 

4,86 

Kieselsäure 

52,40 

50,32 

51,86i) 

50,43 

Thonerde 

26,80 

28,54 

26,76 

28,07 

Manganoxyd 

4,66 

0,73*) 

4,29 

0,88 

Magnesia 

— 

f,52**) 

0,64tt) 

1,42 

Kali 

9,44 

40,04*^) 

•40,29 

40,59 

> 

Natron 

1,30 

4,45 

4,46 

Lithion 

4,85 

1,27 

4,27 

4,23 

Wasser 

3,12 
402,37 

• 

99,03 

100,38 

98,94 

(4,93) 


*)  *e  03.         *♦)  Worin  4 ,04  Ca  0.         ♦♦♦)  Worin  0,24  Rh«  0. 
+)  Worin  0,46  P2  05.        ff)  0,4  Ca  0  enthaltend. 


522 


Silicate. 


9 

3. 

4. 

5. 

Fluor 

«0,22 

4,94 

4,81 

3,90 

Kieselsäure 

48,92 

50,35 

52,25 

50, 9f 

Thonerde 

20,30 

28,30. 

28,34 

28,n 

Manganoxyd 

4,67 

1,37 

4,06 

1,20 

Kalk 

0,12 

— 

— 

Kali 

10,96 

9,04 

6,90 

9,50 

Natron 

2,23 

Lithion 

2,77 

5,49 

4,79 

5,67 

100,19 


99,49 


404,15 


99,35 


Der  Lepidolith  von  Rozena,  dessen  Analyse  d.  mit  reinstem  Material  ausgefiihit 
wurde,  verlor  beim  Glühen  mit  Zusatz  von  Kieselsäure  3,76  p.  C.  Ist  dies  Si  F\*,  so 
entspricht  es  2,75  Fluor.  Im  geglühten  Lepidolith  fanden  sich  1 ,8  p.  C.  des  letzteren, 
und  da  die  Summe  =  4,55  nahe  dem  Fluorgehalt  (4,86)  des  ungeglühten,  so  ent- 
hält der  Lepidolith  kein  Wa  s  s  e  r.  Noch  besser  stimmte  ein  zweiter  Versuch :  Ver- 
lust =  2,45  =  1,78  Fluor;  im  Rest  noch  3,07,  zusammen  4,85  oder  fast  genau 
die  direct  gefundene  Menge.  Cooper's  3,12  p.  C.  Wasser  sind  mithin  nicht  vor- 
handen. 

Atomverhältnisse. 


t 
R 

ft  : 

Si 

Fl  :     Si 

Ib. 

1,4 
1,5 

:    3,0 
:    3,0) 

1    :    2,8 

Ic. 

1,34 

3,2 

:    3,3) 

\    :    2,3 

Id. 

1,56    : 
(1,6 

3,0 
3,08) 

1    :    3,2 

Die  eingeklammerten  Zahlen  sind  berechnet  mit  Mn  anstatt  Mn. 

Oifenbar  ergiebt  der  Lepidolith  von  Rozena  das  Atomverhältniss  4,5  :  I  :  3, 

was  die  Formel 

R«  AH  Sii2  039 

ausdrückt,  welche 

Riosi4oi3  =  /  «:;sion 

K      M    U      —  ^3R2Si03/ 

entspricht. 

Der  Lepidolith  von  Rozena  besteht  mithin  aus  \  Mol.  Halbsilicaten  und 
3  Mol.  normalen  Silicaten,  und  ist  speciell 

/    3R2  Si  03  \       /     3R*  Si  0^   \ 
^  \  4A1  Si3  0«  /  "^  \  4A12  Si3  012  / 

Er  kommt  den  Kaliglimmern  aus  dem  Gneis  nahe,  in  welchen  AI  :  Si  ebenfelis 
=  1:3  ist,  die  aber  aus  je  \  MoK  beider  Sättigungsstufen  bestehen. 
In  den  Analysen  ist 


Na  : 

Li 

K 

in   Ib.  —   1    : 

2 

:    5 

Ic.    —   1 

:    2,27 

:    5,9 

Id.   —    1    : 

1,7 

:    4,8 

Li 
I 
I 
I 


K,Na 
3 
3 
3,3 


Unter  Annahme  von  I  :  2  :  5,  sowie  Fl  :  Si  =  I  :  3,23  berechnet  sich  der 
Lepidolith  als  eine  Mischung  von  20  Mol.  der  Oxysilicate  mit  \  Mol.  der  Fluo- 
silicate. 


i.  -*»  i 


Silicate.  523 


3,7F1    —     70,3    : 

=        Fl       5,05 

HSi    —  336 

Si  02  54,65 

4A1  —  t\%,i 

AI  03  29,44 

3,75K     —  446,25 

K2  0     42,65 

0,75Na  —     47,25 

Na^O       4,67 

4,5Li    —     40,5 

Li^O       4,64 

37,20    —  595,2 

402,07 

1393,9 

geschmolzenen  Lepidolith  fanden 

Rauiinelsberg 

Schrötter 

Kieselsäure              55,73 

54,74 

Thonerde                 34,34 

Manganoxydul            0,33 

Magnesia                    0,38 

Kali                             8,87 

Natron                        2,29 

Lithion                        4,09 

3,34 

4  00. 

0,536  (Rb,  Cs)2  0 

0,006  Tl^O 

Der  meinige  war  fluorfrei. 

Der  Lepidolith  von  Juschakowa  (2.)  ergiebt 

R    :  ft  :   Si  Fl   :   Si 

2,46   :    4    :    3,6  4    :    4,5 

Die  Analyse  zeichnet  sich  durch  einen  sehr  grossen  Lithion-  und  Natrongehalt 
aus,  allein  ihre  Bestimmung  geschah  indirect  und  ist  daher  sehr  zweifelhaft. 

Mit  der  Proportion  2  :  4  :  3,5  erhält  man 

R^  Al2  Si7  022 

entsprechend  R^^  Si'  022  _-  J     -.j'c-  qs  f 

Dieser  Lepidolith  erfordert  eine  neue  Untersuchung. 

Von  den  übrigen  Analysen  mit  5  und  mehr  p.  C.  Lithion,  die  einer  älteren  Zeit 
angehören,  und  in  denen  das  Natron  im  Lithion  steckt,  gilt  dasselbe. 
Rammeisberg:   Berl.  Akad.  Ber.  4  873.  October. 

IL  Magnesiaglimmer. 

Meist  grün,  braun  oder  schwarz,  sehr  selten  (die  eisenfreien)  weiss.  Winkel 
der  optischen  Axen  =  0 — 20°. 

V.  d.  L.  schmelzen  sie  theils  leicht,  Iheils  schwer  zu  grauem  oder  schwarzem 
Glase. 

Sie  werden  von  Chlorwasserstofl*säure  schwer  angegriffen,  von  Schwefelsäure 
aber  (ob  alle?)  vollständig  zersetzt. 

Reine  ^^gnesi)      immer. 

4.  Edwards,  St.  Law        f  "^v  Weiss,    silberglänzend, 

b.  Braun.  Craw:  i 


524 


Silicate. 


2.  JefTerson  Co.,  New  York.     Braun,  v.  d.  L.  leicht  schmelzend.   Meitzen- 
dorff:   Pogg.  Ann.  58,4  57. 

3.  Gouverneur,  New  York.     Hellbraun,  V.  G.  2,8  4  (KenngoU).     V.  d.  L. 
wie  2.    Rammelsbei^ :  Ztsch.  d.  geol.  G.  4  4,758. 

4.  St.  Philippe,  Vogesen.    Grünlich,  V.  G.  t,746.     Schwer  schmelzbar. 
Delesse:   Ann.  Ch.  Ph.  (3)  32,369. 

5.  Baikalsee.    H.  Rose:   Gilb.  Ann.  74,4  3. 


4 


2. 


3. 


4. 


5. 


2 

1. 

b. 

Fluor 

Spur 

4.20 

3,30 

2,93 

0,%% 

0,65 

Kieselsäure 

40, 

36 

40,44 

44,30 

44,96 

37,54 

42,01 

Thonerde 

H, 

08 

\ 

17,36 

45,35 

4  3,47 

49,80 

46,05 

Eisenoxyd 

Sp 

>ur 

Spur 

4,77 

2,35 

4,80 

•4,93 

Magnesia 

30, 

25 

28,40 

28,79 

28,04***) 

34,42i) 

25,97 

Kali 

6, 

07 

40,56 

9,70 

9,87 

7,47 

7,56 

Natron 

4, 

39 

0,63 

0,65*») 

4,00 

— 

Glühverlust 

2, 
99, 

65 
80 

400,99 

0,28 
404,44 

0,60  '          4,54 
99,49        400,16 

— 

97,4  6 

Atom  Verhältnisse . 

K,  Na  :  Mg 

Mg 

:  AI 

R 

A  :  Si 

R     :   Si 

(R  —  Mg  und  tK) 

(»«=  SR) 

4a.    4 

:    2,8 

5 

5,7 

:    4,3 

2 

4b.    4    : 

2,9 

4 

4,8 

:    4,0 

4,95 

2.      4    : 

3,2 

4,5 

5,2 

:    4,3 

<,9 

3.      4 

3,3 

5 

5,5 

:    4,8 

4,8 

4.      4 

:    4,2 

4 

4,26  . 

:    3,4 

2,35   : 

5.      4    : 

4 

3,5   : 

4 

3,7 

«,9 

Die  letzte  Reihe  beweist,  dass  diese  Glimmer  Halbsilicate  sind.    Sie  be- 
stehen aus  den  Molekülen 

K^  Si  0*  =  a         Mg2  Si  0^  =  5         AP  Si^  0»^  =  r. 
Ist  K  :  Mg  =:  4   :  3,  so  muss  Mg  :  AI  =  6      :  4 
=  1:4  -  -       =  4,5  :  4 

Wie  man  sieht,  geben  die  Analysen  höchstens  Annäherungen,  was  z.  Th.  an 
der  Schwierigkeit,  Thonerde  und  Magnesia  zu  trennen,  liegen  mag. 
Die  entsprechenden  Formeln  sind 

K2  Mg«  AI  Si5  O20  K^  Mg^e  AH  Si«*  0»» 


5Si 
AI 

6Mg 
2K 

20O 


oder 
K*  Si  0* 
6Mg2  Si  0* 
A12  Si30«2 

Berechnet 
f40       =   Si  02  40,73  3^ 

54,6  AI  03  43,93 

4  44  MgO    32,57 

78  K2  0    42,77 

320  100. 


oder 
K4  Si  0* 
8Mg2  Si  0« 
2A12  Si30«2 


i 


75Si 

AI 

4Mg 

K 

4  50 


736,6 


405 

54,6 

96 

39 
240 

534,6 


=  .Si  0^12,09 
AI  O^  4  9,49 
MgO  29,93 
K^O      8,79 


*)  Eine  iweite  Analyse  »  7,2S  Kali,  4,94  Natroa,  0,95  GlUbverlust. 
**»)  Wenn  0,55  Mn  0  und  0,84  Ca  0.        f)  0,4  Mn  0  und  0,7  Ca  0. 


400. 


•♦)ündLI«0. 


Silicate.  525 

No.  1a  enthält  K  :  Na  ==  <  :  1 . 

No.  3  soll  nur  Eisen oxydul  enthalten.    Dann  ist 

11 

K   :   R  =   i    :    3,5 

AI  :   R  =   I    :   5,6 
R  :   AI  :   Si=  6,4   :    1    :   5,4 
R   :   Si  =   1,74   :    I 
Die  letzte  Proportion,  die  noch  weiter  von  %  :  \  abliegt,  spricht  eben  nicht  für 
Delesse^s  Behauptung. 

£is  eil -Magnesiaglimmer. 

Sie  bilden  die  Mehrzahl,  doch  können  hier  nur  (mit  wenigen  Ausnahmen]  die- 
jenigen Analysen  berücksichtigt  werden,  in  welchen  beide  Oxyde  des  Eisems  be- 
stimmt sind. 

\.   RadauthaL,   Harz.    Aus  Gabbro,    braun,    Y.  G.  3,04.     Streng:  Jahrb. 

Min.  1862,  952. 
t.  Ballygihen,  Irland.    Houghton:   Qu.  J.  geol.  S.  18,413. 

3.  Glenveagh,  Irland.    Dersefbe. 

4.  Ballyellin,  Irland.    Derselbe.    Transact.  Ir.  Acad.  1859. 

5.  Canton,  Irland.    Derselbe. 

6.  Afberdeen,  Schottland.    Derselbe:  l'roc.  Aoy.  Soc.  ^18,34  5. 

7.  ehester,  Massachusetts.    Dondralgrü».    Smith:   A«d.  i,  Bo.  {i)  42,8S. 

8.  Tsoherbokdl,  Sibirien.   V.  G.  3,i#04.   <^)lner:  Tsobermak  MiCth.  1873. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Fluor 

0,36 

— 

Kieselsäure 

36,17 

36,20 

36,16 

35,55 

Thonerde 

18,09 

1 5, 95 

19,40 

17,08 

Eisenoxyd 

8,70 

27,19 

26,31 

23,70 

Eisenoxydul 

13,72 

2Ji**) 

1,02 

5,50 

Magnesia 

11,68*) 

5,50 

4,87***) 

3,68 

Kali 

7,59 

8,65 

9,00 

9,45 

Natron 

0,16 

0,48 

0,35 

Glühverlust 

2,28 

3,90 

2,40 

4,30 

98,59 

99,69 

99,64 

9^,64 

5. 

6. 

7. 

8. 

Fluor 

0,76 

Kieselsäure 

35,50 

36,50 

39,08 

38,49 

Thonerde 

20,80 

16,50 

15,38 

14,43 

Eisenoxyd 

19,70 

18,49 

7,12 

5,44 

Eisenoxydul 

9,44 

8,56i) 

0,31 

14,75 

Magnesia 

5,02 

8,55  ii) 

23,58 

16,35 

Kali 

9,00 

8,77 

7,50 

8,12 

Natron 

0,10 

0,92 

2,63 

0,53 

Glüh  Verlust 

0,25 

1,60 

2,24 

0,89 

99,81 

99,89 

98,60 

99,00 

* )  Worin  0,52  Ca  0.         ♦*)  1,5  Mn  0.         ♦♦♦;  0,58  Ca  0. 
f)  1,8  MnO.        -H-)  1.<<  CaO. 


526 


Silicate. 


Trotz  des  stetigen  und  nicht  unbedeatenden  Wassergehalts  ei^ebl  sieh  bei 
diesen  Glimmern  die  Zusammensetzung  aus  Halbsiücaten  schon  ohne  Wasser- 
stoff.   Man  sollte  demnach  glauben,  dass  sie  das  Wasser  als  solches  enthalten. 


Atomverhältnisse. 


II 


K 


R 


ft    :  R 


R 


:   ft   :   Si 
(2K  =  R) 


Si 


1.     \ 

3 

2.        \ 

1,16    : 

:    1 

3.        1 

1,6      : 

1 

4.       \ 

1,3      : 

1 

5.       \ 

«,3 

6.       \ 

1,45 

7. 

1 

:    2,4 

8.       { 

1          : 

3,2 

1    : 

2 

2 

2,7    : 

5 

1,3    : 

1 

«,« 

1 

:    3 

t 

3,5 

2,4 

0,8 

0,66 

0,9 

«,0 

«,6 

3,7 

4 


2,8 
t,9 
«,7 

2,2 
3,3 
3,7 


/«  =  R   ) 
\    Ä  =  3] 


3R/ 


2,1 

2 

2,1 

2 

2,2 

2 

2 

«,9 


Unzweifelhaft  sind  sie  sämmtlich 

m  K^  Si  0* 
nR2  Si  0^ 
ft2  813012 

allein  selten  sind  die  Verhältnisse  K  :  R  und  R  :  ft  einfach  genug,  um  die  Werthe 
von  m  und  n  mit  Nutzen  berechnen  zu  können. 

Ebenso  verschieden,  wie  diese  Glimmer  hinsichtlich  der  relativen  Mengen  der 
drei  Silicate  sind,  ebenso  wechseln  die  einzelnen  Elemente  der  R  und  ft ;  denn  es  ist : 


Fe  : 

Mg                         Fe  : 

AI 

in  1. 

:    1,5                          \ 

:    3,3 

2. 

4,5                          1 

:    1 

3. 

8                               1    . 

1,* 

4. 

1                               4 

:    \ 

5. 

:    1                               4 

:    1,6 

6. 

1,7                          1 

:    1,4 

7. 

3,4 

Der  Glimmer  vom  Vesuv,  dessen  Krystalle  die  am  besten  messbaren  sind, 
enthält  nach  den  Analysen  weder  Fluor  noch  Wasser. 

1.  Grüner.    Kjerulf:  J.  f.  p.  Ch.  65,187. 

2.  Gelbgrüner.    C.  Bromeis:   Pogg.  Ann.  55,112. 

3.  Schwarzgrüner.     Chodnew:    Pogg.  Ann.   61,381.      (Bestimmung   der 
Eisenoxyde  von  A.  Mitscherlich.) 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

44,63 

39,75 

40,91 

Thonerde 

19,04 

15,99 

17,79 

Eisenoxyd 

4,94 

8,29 

3,00 

Eisenoxydul 

7,03 

Magnesia 

20,89 

24,49 

19,04 

Kalk 

0,87 

0,30 

Kali 

6,97 

8,78 

9,96 

Natron 

2,05 

— 

Glühverlust 

0,17 

0,75 

98,67 


98,52  98,03 


Silicate.  527 

Die  Analysen  ergeben  Verluste  und  weichen  stark  ab.    Nach  der  letzten  ist 
K  (Na)  :   R  R  :  R  R    :  R  :  Si  R     :  Si*) 

I  n 

(2R  =  R) 
4   :  2,7  4:3  3,5  :   \   :  3,5  4,85  :  \ 

Sie  nähert  sich  allerdings  einem  Halbsilicat,  allein  dann  muss  man  annehmen 

in  n 

R  :  R  =  4  :  3,5  R  :  R  :  Si  =  4  :  I  :  3,5. 

n 

R  :.  R=  I   :  3,5 
R  :  Si=  1  :  3,5 

Dann  wäre  der  Glimmer 

K2  R7  R2  Si'  028. 

Ist  in  ihm  Fe  :  Mg  =  I  :  6,  und  Fe  :  AI  =  4  :  8,  so  ist  er 


K4  Si  0* 

Fe2  Si  0* 

6Mg2  Si  0* 


,    /    iFe2  Si3  0*2  ^ 
"^  \  VA12  Si3  0^2  j 


7Si  =4  96       =    Si  02  40,23 

4|A1  =     97,1  AI  0»  4  7,47 

|Fe  =     24,9  FeO»    3,40 

Fe  =56  Fe  0      6,90 

6Mg  =4  44  Mg  0    22,00 

2K  =     78  K2  0      9,00 

280  =  448 


400. 


4044 


Bei  den  folgenden  Glimmern  tritt  die  Zusammensetzung  aus  Halbsilicaten  unter 
Hinzurechnung  des  Wassers  oder   eines  Theils  des  Wassers  hervor. 

4.  Freiberg.     Aus  grauem  Gneis.     Schwarzbraun.     Scheerer:    s.  Kali- 
glimmer. 

2.  Freiberg.    Desgleichen.    Rübe  (Scheerer). 

3.  Freiberg,  Grube  Bescheert  Glück.    Desgleichen.    Scheerer. 

4.  Brevig.    Schwarz.    Defrance  (Scheerer)  :   Pogg.  Ann.  4  22,4  4  9. 

5.  Brevig.    Desgl.    Scheerer. 

6.  Servance,   Vogesen.    Im  Glimmerporphyr.     Grün  oder  braun,  V.  G. 
2,842.    Delesse:   Ann.  Ch.  Ph.  (3)  32,369.  25,44.  (5)   40,519. 

7.  Miask.    H.  Rose. 

8.  Miask.     Robell :   Kastn.  Arch.   4  2,29. 

Die  Eisenoxydulbestimmung  in  beiden  nach  A.  Mitscherlich. 

9.  Garvary  Wood,  Donegal,  Irland.    Schwarz.    Houghton :   s.  oben. 

10.  Zillerthal.  Aus  Chlorit  (Aspidolith) .  Grün.  Durch  Chlorwasserstoff- 
säure zersetzbar.    Kobell:   J.  f.  pr.  Ch.  107,4  65. 

H.  Lierwiese,  Eifel.  Aus  Tuff.  v.  d.  Mark:  Mitscherlich  (Roth)  die 
vulk.  Ersch.  d.  Eifel  25. 


*)  R  wie  oben, 


528 


Silicat«. 


- 

4. 

i 

> 

3. 

4. 

e 

1 
>, 

6. 

Fluor 

— 

- 

1,06 

Kieselsäure 

40,56*)      40, 

05**)     39,65***)  36,92i)      39,94tt)    41,20 

Thonerde 

47,87 

<5, 

00 

47,53 

40,98 

40,24 

4«, 37 

Eisenoxyd 

42,93 

46, 

29 

6,20 

9,82 

«2, 

47 

9,92 

Eisenoxydul 

10,45 

6,95 

45,66 

27,65 

20, 

98 

«,50  tu) 

Magnesia 

10,15 

9, 

65 

9,05 

5,4  3 

3,24 

49,03 

Kalk 

0,45 

1, 

75 

0,79 

1,04 

0, 

05 

1,63 

Kali 

0,83 

6,06 

5,4  4 

0,24 

9, 

20 

7,94 

Natron 

3,00 

— 

2,93 

5,48 

0,60 

4,50§) 

Wasser 

3,48 

i, 

40 

3,62 

4,30 

», 

74 

2,90 

99,42 

100, 

15 

400,37 

101,26 

99, 

43 

99,05 

• 

7. 

8. 

9. 

40. 

44. 

Fluor 

2,00 

— 

0,44 

Kieselsäure 

44,63 

42,42 

44,40 

46,44 

44,83  §§§) 

Thonerde 

42,67 

42,83 

A4, 52 

40,50 

45,30 

Eisenoxyd 

2,25 

2,26 

4  0,72 

— 

42,44 

Eisenoxydul 

45,99 

45,36 

5,24§§) 

9,00 

4,53 

Magnesia 

45,70 

46,45 

6,4  4 

26,30 

45,44 

Kalk 

2,70 

— 

Kali 

5,64 

8,58 

6,48 

2,52 

6,32 

Natron 

i 

0,74 

4,77 

2,27 

Wasser 

— 

4,07 

4,20 

4,43 

<,«« 

95,85    98,36    98,84    400,66    99,46 

Atom  Verhältnisse . 
4 .  Ohne  Wasser. 


II 

K 

:   R 

1. 

:    3,5 

2. 

:    2,8 

3. 

:    2,2 

4. 

:    3 

5. 

■    2 

6. 

2,5 

(7. 

:   5 

8. 

3,4 

9. 

1,75 

40. 

:    4 

4  1. 

:    2,4 

ft 


Aus  dem  Gehalt  an  Silic 


u 

R 


4,6 

<,ö 

2,2 

3 

2,4 

3,6 

4,5 

4,4 

4 

8 

2 


II 
R 


:  ft  :  Si 

(2K  =  R) 


«,8 

«,8 

2,7 

3,7 

3 

4,3 

o 

5 

4,27 

8,7 

2,4 


2,7 

2,7 

3,0 

3,7 

3,6 

4,3 

5 

5 

2,67 

7,6 

3 


/2Ka=r    R\ 

\  Ä=3rJ 


R 

2K 

A 

^8 

«,8 

i,8 

«,8 

4,65 

i,7 

4,6 

«,6 

«,6 

1,6 

4,8 


Si 


2.   Mit  Wasser, 
um  sind  die  zur  Bildung  von  Halbsilicaten  erforder- 


lichen Mengen  Wasserstoff  berechnet. 


♦)  8.06  «  Ti  02.         **)  «,46  Ti  0«.         *♦•)  2,47  Ti  0«. 
f)  0,99  Ti  02.         -H)  *»«8  Ti  a2.         +++)  Mn  0. 
§}  0,22  Li2  0.         §§)  4,28  Mn  0.         §§§)  2,44  Ti  02. 


..-•j 


Silicate. 


&2d 


II 

11 

H,  K 

:    R 

R       :   R  : 

Si 

H 

K 

\. 

\ 

<,26 

2,2      :    4    : 

2,7 

2 

t. 

\ 

<J 

2,3      :    1    : 

2,7 

2 

3. 

\ 

1,08 

3,2      :    \    : 

3 

4 

4. 

\ 

^3 

4,4      :    \ 

:    3,7 

4,4 

5. 

\,6      : 

\ 

4,3      :    1 

:    3,6 

2 

6. 

\ 

\ 

5,7      :    1    . 

4,3 

2 

8. 

<,n  : 

\ 

7,2      :    1 

:    5 

4 

9. 

2,7      : 

1 

2,34    :    i 

:    2,67 

4 

\0. 

1,18    : 

1 

12,2      :    1 

:    7,6 

4,4 

H. 

\ 

:    \ 

3          :    1 

:    3 

2,33 

Die  berechneten  Wassermengen  gehen  z.  Th.  weit  über  die  gefundenen  hinaus. 
Dies  ist  weniger  Folge  ihrer  unrichtigen  Bestimmung,  als  eines  zu  hohen  Kieselsäure- 
gehalts, sowie  der  Verluste  in  den  Analysen. 

Am  häufigsten  kehren  bei  diesen  Glimmern  die  Proportionen 

I        II 

R   :    R  =   4    :    4   und  R  :   Si  =   4    :    3 
wieder,  so  dass  sie  durch  ,     i, 

R2  R2  R  Si»  0^2 
bezeichnet  werden.    Hierher  No.  4,  2,  3,  6,  44. 


Sie  sind  mithin 


In  ihnen  ist  ferner 


(H,  K)4Si  04 
2R2  Si  0* 
R2  Si30i2 


Fe 


4. 
2. 
3. 
6. 
44. 


Fe 


AI 
2 

4,5 
4 
3 
2 
Beispielsweise  w^ürde  die  specielle  Formel  von  No.  4  sein 


2 
3 
4 

7 
6 


/  2H4  Si  0* 
\    K*  Si  0* 


}+ 

9Si 
2A1 
Fe 
2  Fe 
4Mg 
2K 
4H 
360 


/  2Mg2  Si  0*  \ 
\     Fe2  Si  0^  / 


+ 


252 

409 

442 

442 

96 

78 

4 

576 

4339 


Si  02  40,33 
AI  03  4  5,3  4 
Fe  03  14,95 
Fe  0  40,75 
Mg  0  44,95 
K2  0  7,02 
H2  0      2,69 


2A12  Si3  012  ^ 
Fe2  Si3  0*2  / 


400. 


Oder,  da  die  Analyse  überwiegend  Natron  ergeben  hat: 


9Si 
2A1 
Fe 
2Fe 

4Mg 
2Na 
4H 
360 


252 
:  409 
'•  442 
:    442 

:        96 
:        46 

4 
576 

4307 


Si  02  44,34 
AI  03  45,68 
Fe  03  42,24 
Fe  0  44,04 
Mg  0  42,24 
Na2  0  4,74 
H2  0      2,78 


400. 


Rammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II. 


34 


530  Silicate. 

Glimmer  von  Miask.    Unter  Annahme  von 

I       II 
R   :    R  =  -I    :    4,25   und  R   :   Si  =   1    :    5 

folgt  die  Halbsilicatformel 

(H,  K)4  il^i  R  Si»  02«. 

Ist  dann  Fe  :  Mg  =  I   :  2,  Fe  :  AI  =  4   :  8  und  H  :  K  =  5  :   3  ,    so  ist  das 
Ganze : 


j  2R4  Si  0^    I 
)  5R2  Si  0*    ( 

[     ft2  Si20»2  j 


5Si  =   UO         =    Si  02  .39,72 

|A1  =     48,53  AlOM2,08 

|Ke  =     12,44  ¥eO'^    2,35 

||Fe  =     93,33  Fe  0    15,90 

ajMg  =   '80  Mg  0    17,65 

l^K  =     58,5  K2  0      9,33 

2|h  =        2,5  112  0      2,97 


20O       =  320  400. 

755,3 

Den  Verlust  in  8  =  Wasser  gesetzt,  würden  2,31  p.  C.  gefunden  sein. 
In  den  folgenden  Analysen  fehlt  die  Bestimmung  der  Eisenoxyde ;    sie   lassen 
deshalb  keine  Berechnung  zu. 

1 .  Sala,  Schweden.    Svanberg. 

2.  Herrchenberg,  Laacher  See.    Braun.    C.  Bromeis:  Bischof  Gcol.  f.  •] 

3.  Putnam  Co.,  New  York.    Bräunlichgrün,  V.  G.  2,8.    Smith  :  Am.  J.  Sc. 
(2)   16,41. 

4.  Monroe,  New  York.    Dunkelgrün,    a.  Smith,    b.  Kobell:  Kastn.  Arch. 
12,29. 

5.  Greenwood  Furnace  bei  Monroe.  Ebenso.    Hauer:  Wien.  Ak.  B.  1854. 

6.  Bodenmais.    Schwarz  (grün).    V.  G.  2,7.    Kobelt:  J.  f.  pr.  Ch.  36,309. 

7.  Karosulik,  Grönland.    Kobell:   s.  4. 

8.  Laacher  See.    C.  Bromeis :   s.  2. 

9.  Pfitschthal,  Tyrol.    Schwarz,  V.G.  2,94.    Bukeisen:  KenngoU  Uebers. 
1856 — 57. 

10.   Zülerthal.    Dunkelgrün.    Varrenlrapp. 

M.   Pargas.    Pseudomorph  nach  Skapolith.    Bischof:   Geologie. 

12.  Zillertlial,    Schwarzenstein    (ChromgHmmer) .     Schafhäutl:    Ann.  Ch. 
Pharm.  46,3  25. 

13.  Eifel.    Braun.    Kjerulf:   Bischof  Geol. 

14.  Haindorf,   Schlesien.     Dunkelgrün,   V.G.  3,96.     Leicht  schmelzbar. 
Illing:   Ztschr.  f.  d.  ges.  Naturw.  1854. 

15.  Rosendal  bei  Stockholm.    Svanberg:   Berz.  Jahresb.  20,234. 

16.  Pargas.    Svanberg. 

17.  Abborforss,  Finnland.    Derselbe. 


*)  Eine  zweite  Analyse  gab  ahweichcndo  Zahlen. 


Silicate.  5dl 


1. 

2. 

3. 

a. 

4. 

b. 

5. 

Fluor 

0,62 

1,20 

0,95 

0,50 

Kieselsäure 

42,64 

42,89 

39,62 

39,88 

40,20 

40,21 

Thonerde 

13,05 

6,09 

17,35 

14,99 

16,16     ' 

19,09 

Eisenoxyd 

7,90 

10,59 

5,40 

7,68 

7,50 

7,96 

Magnesia 

27,04*) 

25,09**) 

23,85 

23,69 

21,54 

22,70  i) 

Kali 

6,03 

13,15 

8,95 

9,11 

10,83 

5,22 

Natron 

0,36 

1,01 

1,12 

0,90 

Glühverlust 

3,17 

2,30 

1,41 

1,30 

3,00 

2,89 

100,15 

100,47 

0,27***) 

0,44***) 

99,76 

98,97 

99,06  99,16 

6,  7.  8.ii)  9.  10.  11. 


Fluor 

— 

Kieselsäure 

40,86 

41,00 

43,02 

38,43 

39,85 

46,75 

Thonerde 

15,13 

16,88 

16,85 

15,71 

16,07    \ 

26,15 

Eisenoxyd 

13,00 

10,11 

.     11,63 

14,49 

13,21    / 

Magnesia 

22,00 

18,86 

19,11i 

ti)n,28 

16,02§) 

15,78 

Kali 

8,83 

8,76 

8,60 

H,42    \ 

13,68 

5,64 

Natron 

1,15 

-      ) 

0,82 

Gliihverlust 

0,44 
100,26 

4,30 
99,91 

2,76 
100,09 

1,17 
100. 

0,(53 

100,36 

95,77 

12. 

13. 

14. 

15. 

16. 

17. 

Fluor 

0,41 

0,51 

0,29 

Kieselsäure 

47,68 

44,60  1) 

36,98 

44,41 

42,58 

39,44 

Thonerde 

15,15 

15,05 

20,25 

16,85 

21,68 

9,27 

Eisenoxyd 

H,62§§) 

25,84 

23,14 

23,01 

10,39 

37,39 

>Iagnesia 

12,63§§§) 

11,63  2) 

9,12=^) 

13, 22^) 

12,06^) 

6,616) 

Kali 

7,27 

4,62 

8,52 

4,05 

8,45 

5,06 

Natron 

1,17 

0,82 

5,44 

Glühverlust 

2,86 

1,50 

1,13 

3,35 

98,38    103,59    103,45    103,08     99,02     98,06 

Viele  dieser  Analysen  bedürfen  überhaupt  einer  Wiederholung.  So  11.,  13., 
14.,   15. 

Eukamptit.  Blättert  sich  beim  Erhitzen  sehr  stark  auf,  wird  braun  und 
sintert  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Masse.    Wird  von  Säuren  zersetzt. 

Dies  glimmer-  oder  chloritähnliche  Mineral  aus  dem  Granit  von  Pressburg, 
Ungarn,  V.  G.  2,73,  enthält  nach  Hauer  38,13  Kieselsäure,  21,6  Thonerde,  19,92 
Eisonoxydul,  2,61  Manganoxydul,  3,98  Wasser.  Der  Rest  =  13,76  soll  Magnesia 
sein.    Schliesst  er  Kali  ein? 

Hauer:   Kenngott  Uebers.  1853. 


♦)  Worin  1,86  Mn  0.         **)  0,76  Ca  0.         **♦)  Chlor. 
f )  <,55  Ca  0.         -H-)  Nach  dem  Glühen.         -H-f)  0,71  Ca  0. 
§)  0,42  CaO.         §§)  5,9  ^r  03.         §§§)  1,05  Mn  0. 

')  0,81   Ca  0.  2)   4^5  Ti  02.  3)  2^95  Ca  0.  *)  0,4ß  Mn  0  und  1,5  Ca  0. 

•)  2,57  Mn  0  und  0,75  Ca  0.         «j  0,75  Mn  0  und  1,04  Ca  0. 

34» 


532 


Silicate. 


IIL  Eisenglimmer. 

Kali-Eisenglimmer. 

Verhält  sicli  im  Allgemeinen  ^vie  Eisen-Magnesiaglimmer. 

1.  Henchthal,  Schwarzwald.  Im  Gneis.  Braunschwarz,  optisch  asM'eiaxig 
mit  kleinem  Winkel,  V.  G.  3,044.  Durch  Schwefelsäure  zersetzt. 
Nessler:   Jahresb.  t863,  820. 

i.  St.  Dennis,  Comwall.  Braun,  V.  G.  3,072.  Schmilzt  zu  einer  braun- 
schwarzen feinhiasigen  Masse.  Von  Schwefelsäure  im  zugeschmolzenen 
Rohr  vollständig  zersetzt.    Rammeisberg. 

3.  Persberg,  Wermland.  Lepidomelan.  Durch  ChlorwasserstofTsäure 
leicht  zorsetzbar.    Soltmann:   Pogg.  Ann.  50,664. 

4.  Wiborg,  Finnland.    Braunschwarz.*  Zersetzbar.     Struve:   s.  Orthoklas. 

5.  Rockport,  Massachu.setts.  Schwarz,  V.  G.  3,169.  Durch  Säure  zer- 
setzbar.   Cooke:   Am.  J.  Sc.  (2)  43,4. 

6.  Mer  de  Glace,  Chamouny.  Im  Protog^n.  Grün,  V.  G.  3,127.  Schwer 
schmelzbar;   zersetzbar.    Delesse:   Ann.  Ch.  Ph.  (5)  4  0,54  9. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Fluor 

Spur 

4,23 

0,45             4,58 

Kieselsäure 

« 

38,94^ 

^"t 

37,93 

37,40 

34,66**) 

39,94           41,22 

Thonerde 

33,80 

24,89 

41,60 

43,49 

46,73           13,92 

Eisenoxyd 

, 

13,73 

7,85 

27,66 

45,44 

42,07          24,34  ♦♦' 

Eisenoxydul 

7,40 

\ 

44,87 

42,43 

23,39 

47,48             5,03 

Manganoxydul 

f 

0,84 

0,54             4,09 

Magnesia 

0,36 

0,28 

0,60 

4,77 

0,62             7,28t) 

Kali 

4,22 

8,64 

9,20 

8,73 

40,66             6,05 

Natron 

0,56 

0,40 

0,48 

0,59***)      4,40 

Wasser 

4,36 

0,77 

0,60 

0,75 

4,50             0,90 

100,37 

99,86 

99,49 

T9,52 

400,55        400,34 

Atom  Verhältnisse. 

K    : 

11 
R 

II 

R      :     « 

1 

i 

R 

:  R  :    Si 

R      :   Si 

(2K  =  R) 

/2R  —  R   \ 
l  »  —  3R j 

1. 

3 

.7 

0,4 

1,5 

2,2      : 

2. 

4 

.4 

4,0 

2,43 

4,9      : 

3. 

:    4 

,5 

4,0 

2,2 

4,8      : 

4. 

3, 

7 

0,4 

4,5 

2,2      : 

5. 

4 

.0 

4,67 

:    2,8 

4,67 

6. 

4,4 

4,7 

4 

2,25 

4,7 

«,< 

Mit  W 

asserstoflF 

• 

Der  Wassers! 

a         1 

toff   berechnet   nach 

dem   Gel 

lalt  an  Silicium,   so  dass  R   :  S 

2:1. 

1 

I,  K  : 

11 
R 

R      :  ft 

:   Si 

H 

:   K 

2. 

4,2    : 

4 

1, 

15    :    1 

2,4  3 

4 

3,3 

3. 

4 

4, 

2 

4. 

.47    :    4    : 

2,2 

4 

:   2 

5. 

1,8    : 

4 

4 

:    4    : 

2,8 

4 

:    4 

6. 

3 

1 

4, 

2:4: 

4,7 

3 

:    4 

♦)  Worin  fl 

,60 

Ti  0« 

•♦)  De« 

Jgl. 

« ,93  Ti  0^. 

♦•*) 

Li^O. 

+)S 

t.ftSG 

lO. 

StIiCfile. 


533 


No.  I  und  4  ergeben  schon  ohne  11  mehr  R  als  für  ein  llaibsiiicat  nÖthig  ist. 
Beide  werden  ziemlich  gut  durch 

K2  Fe2  R7  Sil*-«  0*^ 
ausgedrückt. 

No.  t  und  3  liefern 


oder 


No.  5  ergiebt 


oder 


R2  Fe2  R3  Si«  0" 


(H,  K)*  Si  0^ 
tFe^  Si  0* 

R<  Fe2  fi2  si5  0*^0 


(H,  Kr»Si  0^    I 

Fe2  Si  0*    [ 

R2  si30»2  I 

Hierher  können  auch  die  (S.  527)    angeführten  GUmmer   von  Brevig  gestellt 
werden. 


Lithion-£isenglimmer. 

1.  Sl.  Just,  Cornwall.  Schwärzlich-broncefarbig.  Houghton :  Proc.  R. 
Soc.   17. 

2.  Zinnwald.  a.  Y.  G.  2,93.  Lohmeyer:  Pogg.  Ann.  61,377.  b.  Stein: 
J.  f.  pr.  Ch.  20,28.  c.  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  81,39.  (Früher 
C.  Gmelin  und  Turner.) 

3.  Trewavas  Head,  Cornwall.    Weiss,  schuppig.    Houghton. 

i.  Rockport,  Massachusetts.  Kryophyllit.  Dunkelgrün,  V.  G.  2,909. 
Winkel  der  optischen  Axen  bis  60°.    Cooke:   s.  Kali-Eisenglimmer. 


1. 

a. 

2. 
b. 

c.**) 

3. 

4. 

Fluor 

2,22 

6,35 

8,16 

7,62 

4,15 

2,50 

Kieselsäure 

41,68 

43,43 

48,65 

46,44 

50,88 

53,46 

Thonerde 

22,88 

20,59 

17,67 

21,84 

27,20 

16,77 

Eisenoxyd 

15,02 

14,18 

1,41 

5,20 

1,97 

Eisenoxydul 

2,32 

14,57 

10,06**^ 

1      — 

7,98 

Manganoxydul 

1,40 

0,83 

1,24 

2,00 

1,20 

0,31 

Magnesia 

1,07 

0,53 

0,12 

0,76 

Kalk 

0,68 

0,45 

Kali 

9,76 

10,02 

8,60 

9,09 

10,48 

13,15 

Natron 

0,99 

1,41 

0,71 

0,39 

0,72 

Lithion 

1,71 

1,60 

2,41 

1,27 

1,14 

4,06 

Wasser 

0,22 
0,21*) 

102,54 

99,73 

100,24 

101,42 

100,96 

98,84 


*)  Chlor.         ♦*)  Mittel  früherer  und  späterer  Versuche.         ♦*♦)  Nach  A.  Mitscherlicb 
^16*'e03,  10,1  FeO. 


M  '  ii 


5:m 


Silirale. 


I 
K 


Atoiiiverliälliiisse. 
II  II 

R  R      :   R  :    Si 

I  II 

i\\  =  R 


R 

I 


Si 


1. 

i 

1 

iv. 

«,8Ö 

1 

3.  ^ 

3,6 

\ 

i. 

i 

\ 

/  2R  =  R      \ 

l     R=3R/ 

0,9      :    \    :    i,t  4,8 

«,36    :    I    :    3,5  1,25 

1,0      :    I    :    3,i  I,i3 

2,3      :    I    :    5  I.O") 

Ilioraiis  folgt,  (l;iss  diese  Gliiiiiiicr  (liirchaiis  verscliiedtMi  sind. 

No.  I  ist,  gleich  den  früheren,  ein  llalbsilicat , 

2R*  Si   0^   ) 

I  ==  .     R2  Si  O«    \ 

3R2Si:H)»2) 

Dagegen   sind  No.   2   und   3    Verbindungen   \on    normalen  und    Halb- 
si  lica  ten  ,  und  zwar 


R»  R  W^  Si«  02 


R«  R^  »♦•  Si2»  0«5  =  R»«  Si>  0»-^  =  l     V 

R«  Si  0* 


Oder  speciell 


3  < 


3R2  Si  O ' 
4R  Si  O '  }  +  { 
6R  Si^  O-' 


3R^  Si  0^   1 
iR2  Si  O^ 
fjR2  si3  012 


3.  =  R^  R  ft-»  Si»o  o-*2  =  Ri2  Si"^  0'6  =  /  ^D!!  ^!  ^.^  1 

\     R^  hl  O^  ) 

Isl  R  :  Si  =  4  :  3,  so  erhall  man,  wenn  etwas  ¥e  vorhanden  ist, 
in  I  r     R^  Si  O^  ^ 

R^  R  R:^  Si-»  0-*«  =  R^  Si3  Ol«  =  {  2R2  Si  0»  / 

Kndli(;h  der  KryopliNlIit  ist  fast  genau  ein  normales  Silicat,  das  einzige 
Beispiel  unter  den  Glimmern,        , 

Ri2Fe'^R»  Si2i  o«3 
oder 

6R2  Si  0=^ 
3  Fe  Si  0^ 
4R  Si-»  0^» 

Aeltere  Anahsen  \on  Lithion-Kisenglinmiern  sind: 

Altenberg,  Cornwall.    Turner:  Pogg.  Ann.  6, 177. 

Der  Glinmier  von  Zinnwald  ist  wasserfrei  lauch  wohl  die  übrigen;. 

Beim  Schmelzen  bildet  er  eine  schwarze,  steinige,  mit  ChlorwasscrstofTsUure 
gelatinirende  Masse.  Hierbei  verliert  er  0,87  p.  C.  '0,78  nach  Schnitter) .  Dieser 
erhielt  daraus  6,66  Fluor,  und  fand  49,78  Kieselsäure,  1,56  Lithion,  0,83  Rubidium- 
oxyd und  0,006  Thalliumoxyd. 

Roth,  Ueber  die  Zusannnensetzung  der  Magnesiaglimmer:  Ztschr.  d.  geol.  G. 
I  4,265.  Rannnelsberg,  Ueber  die  Zusannnensetzung  der  Lithionglimmer :  Berl.  Akad. 
Ber.  1873. 


♦)  Eisen  als  Fe  0. 


Silicate. 


535 


IT.  Barjrtgltminer. 

Die  seltenste  Abtheilung.  Bis  jetzt  ist  nur  der  weisse,  feinschuppige  von 
Sterzing,  Tyrol,  V.  G.  2,894,  bekannt,  der  von  Oeihicher  (l.)  und  von  mir  (2.) 
untersucht  wurde. 

Ztschr.  d.  geol.  G.  14,758. 


1. 

2. 

KieseisUurc 

42,59 

43,07 

Thonerde 

30,18 

32,79 

Eisenoxyd 

0,91 

Kisenoxydul 

^74 

1,85 

Manganoxydul 

0,12 

0,31 

Magnesia 

4,85 

2,90 

Baryt 

4,65 

) 

5,91 

Strontian 

0,09 

/ 

Kalk 

1,03 

0,23 

Kali 

7,61 

7,61* 

Natron 

1,42 

1,42 

Wasser 

4,43 

4,26 

99,62 


100,35 


Auch   in   einem  braunen  Gliiniuer  aus  Werniland   fand  Igelström   1,05  p.  C. 


ßarvt. 


Atomverhältnisse. 

I               u 

II 

11 

:  K,Na 

R     :    R 

R      : 

H 

:      Si 

1.           1,2 

:    1 

2,3    :    1 

0,64    : 

1 

:    2,32 

2.           1,14 

:    1 

3,1    :    1 

0,46   : 

1 

:    2,25 

I      II 

II 

Nimmt  man  R  :  R 

—  2  : 

1  und  R  :  ft  : 

Si  — 

0,5  :  1 

:  2, 

so  ist 

glimmer  ein  Ilalbsilicat, 
in  welchem  , 


I     II 


R2  R  R2  Si4  0^«, 

R  =  11  :    K,  Na)  =  1  :  1      Na  :  K  =  1 


4 


II 


R  =  Ba  (Ca):  Mg,  Fe  =  1 ,5  :  4,5  :   I  in  I . 

=  1,4  :  2,4  :  1  in  2. 

T.  Kalkgltmmer. 

Margartt  (Perlglimmer). 

Die  Kalkglimmer  sind  gleich  dem  Damourit,   dem  Natron-  und  Barytglimmer 
foinschuppig,  d.  h.  Lepidolithe. 

Schwillt  v.  d.  L.  an  und  schmilzt,  jedoch  oft  sehr  schwer. 

1.  Sterzing,  Tyrol.  Perlglimmer,  a.  V.  G.  2,955.  Oellacher:  Mitthlg. 
b.  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  53,16.  c.  Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  15,207 
und  42,83. 

2.  Pfitschthal,  Tyrol.    Faltin:  Ztschr.  ges.  Nat.  5,301. 

3.  Ural.    Diphanit.   V.  G.  3,07.    Jewreinow:  Pogg.  Ann.  70,554. 


*)  Die  Alkalien  habe  ich  nicht  bestimmt.   Eine  nicht  reine  Probe  hat  5,86  Kali,  1,94 
Natron  gegeben.    Der  Verlust  bei  SOO®  betragt  nur  0,2  p.  C. 


536 


Silicate. 


4.   Nic-aria,  j;;riechische  Insel.    Smitli. 
i).    Unioriville,  Pennsylvanien.  Y.  G.  3,ori 
6.   ehester,  llaiupden  Co.,  Massachusetts. 

i. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Kisenoxyd 

Kalk 

Maf^iicsia 

Natron 

Kali 

Wasser 

Fluor 


Kieselsäure 

Thonerde 

Kisenowd 

Eisenoxydul 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


Na,K 


la. 

Ib. 

Ic. 

i. 

3. 

i. 

5. 

6. 


I 


II 
K 

i 
4 
7 

i.6 


a. 
30  J  I 
50,15 

1,05 
I0,*9 

2,38 
0,39 
4,6  4 
0,14 

100,37 

3. 
34,02 
43,33 

4,07 
13  J  I 


-  1 

-  / 

99,8T 


b. 
3i,46 
49,  «8 
1,34 
7,42 
3,21 
1,71 
0,05 
4,93 

100,30* 

4. 
30,04 
49,08 
1,48 

I  l.iO 

2,58 
4,72 


99,40 

Atom  Verhältnisse  **) 
I        II 

K 


Genth 
Smith. 

c. 
28,55 
50,24 

1,65 
I  1,88 

0,69 

1,87 

4,88 

99,76 

5. 
32,19 
49,62 

0,91 
7,81 
0,41 
4,78 
0,57 
3,93 

100,22 


(H,  Rl 

2,7 
2,8 
2,4 
1,7 
2,6 
2,7 
3,3 
2,7 


II 
K 


AI 

2,2 

2,0 

2,0 

2,2 

1,9 

i.i 

2,7 

2,1 


J.  f.  pr.  Ch.  (2)  9,105. 

2. 

29,57 
52,63 

1,61 
10,79 

0.6i 

0,74 

0,44 

3,20 

0,13 

99,75 

6. 
29,51 
48,87 

2,50 

10,02 

0,52 

1,91 

0,32*; 
J,6I^ 

98,16'^ 


AI 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
I 
1 


Si 
1 

I 
I 

1,25 
1,0 

M 

1,0 


Wird  aber  das  W'asser  nicht  als  chemisch  gebunden  angesehen,  so  ist,  2R  =  R 


gesetzt, 


R    : 

AI                   R 

R^** 

H20 

:    Si 

la. 

1,9                  1 

•    2 

:    1,9 

Ib. 

:    1,9                  1 

2 

:    2 

Ic. 

1,8                   1 

2 

:    1,8 

♦  . 

2,0                   1    : 

2,3 

2,8 

3. 

1,9                   1 

1,9 

:    1,9 

4. 

1,85                1    . 

2 

2 

5. 

1,8                   1 

'♦ 

:    2,4 

6. 

1,8                   1 

«,l 

1,9 

^]  Li^O.       **)  Das  Eisen  ist,  ausgenommen  3.,  als  Oxydul  berechnet.      ^*)  Fei 


Silicate.  537 

Betrachten  wir  zunächst  den  letzten  Fall.    Unzweifelhaft  ist 

R  ;  R  =  t  :  i,  11^0  :  Si  =  1   :  i, 

das  Ganze  also 

Ca  Al2Si2  0ii  +  aq. 

Dies  wäre  eine  Verbindung  von  \  Mol.  Halb-  und  3  Mol.  Viertel- 
Silicat, 

Der  Diphauit  wäre  blos  diese  Verbindung,  in  den  Margariten  träte  zu  ihr  noch 

Na2  Al2Si2  Oll  4.  yq 

hinzu,  in  Verhältnissen,  die  wechselnd  sind,  da  Na  :  Ca  =  1  :  !J  bis  1  :  7  ist. 

Durch  die  Annahme  von  Krystallwasser  würden  die  Kalkglimmcr  von  den 
übrigen  Glimmern  getrennt  sein.  Versuchen  wir  also,  das  Wasser  als  chemisch  ge- 
bunden in  die  Formel  mit  aufzunehmen. 

II 

Ist  (11,  Na]  :  K  =  2  :  1 ,  so  ist  das  Ganze 

K2  H  AP  Si2  0'2, 
d.  h.  es  ist  ,1 

U4  Si  0«, 

die  Kalkglimmer  wären  Vierlelsilica te,  mithin  die  basischsten  Glieder  der 
Gruppe.  ,     „ 

In  den  Analysen  geht  zwar  R  ;  R  nahe  an  3  :  1 ;  es  ist  jedoch  gewiss  das  Wasser 
in  der  Regel  zu  hoch  bestimmt  worden. 

Anderweitige  Analysen-  findet  man  bei  Smith  und  Genth,  der  den  Margarit  als 
aus  Korund  entstanden  anninmit. 

Euphy  llit.  Ein  ähnhchcs  Mineral  von  Union  ville,  Pennsylvanien  (l .).  a.  Crooke  : 
Am.  J.  Sc.  [i:)  8,1.    b.  V.  G.  3,0  47.    Genth:  s.  oben.    c.  Smith:  desgl. 

Ebenso  von  Tväran,  Wermland,  aus  Glimmerschiefer  (2.).  Igelström:  J.  f.  pr. 
Ch.   I0i,463. 


1. 

2. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

39, Oi 

40,45 

i0,28 

40,09 

Thonerde 

öl, 38 

50,86 

42,08 

44,18 

Eisenoxvdul 

• 

0,4i 

1,42*^ 

Kalk 

3,19 

12,13 

1,25 

9,76 

Magnesia 

1,09 

0,37 

0,70 

4,60 

Natron 

0,87 

l,7i 

4,71 

Kali 

0,25 

3,60 

Wasser 

4,59 

4,i8 

5 , 0  0 

1,32 

100,16    100,68     99,59     99,95 

Aehnliche,  zum  Theil  kalireiche  Substanzen    auch  Damouritj  aus  Pennsylvanien 
sind  als  Emerylith,  Pattersonit,  Lesleyit,  Epliesit  untersucht. 
Am.  J.  Sc.   (2)   47,319. 

Ep  lies  it.     Smith:  Aim.  Min.  i4)  18,294. 


')  ¥c  03. 


5:iS  Silicate. 


Turmalingruppe. 

Seit  Hauy  den  Tunnalhi  von  gewissen  «indercn  Mineralien  getrennt,  seine 
Heiniiiiorphif'  und  P\ruelektric'it'at  festgestellt  hatte,  beschäftigten  sich  Vauqueliiiy 
Klaproth  1810  und  Ihicholz  :I8II/  nut  seiner  Analyse,  die  äusserst  mangelhaft 
war.  da  das  Bor  im  Turinalin  erst  durch  Lanipadius  und  Vogel  (t818)  gefunden 
wurde.  Nachdem  Arfvedson  und  Grüner  auch  Lithion  in  einigen  Turmalinen  gefunden 
hatten,  war  es  besonders  C.  Gnielin,  der  sich  18t 5 — 27)  mit  der  Analyse  viel 
.Mühe  gab.  Seine  Versuche  mit  Turinalin  von  Karingbricka,  Grönland,  Gotthardt, 
Kibenstock,  Bovey  Tracy,  Zwiesel,  Brasilien,  Chesterüeld,  Penn  und  Rozena  waren 
für  jene  Zeil  anerkennenswerth,  zeigen  aber  in  der  Kegel  wesentliche  Veriustc  und 
haben  heute,  gleich  den  älteren,  nur  noch  historischen  Werth.  Im  J.  1845  publicirte 
Hermann  Analysen  von  fünf  Turmalinen  \om  Ural  und  von  Elba,  wonach  in  allen 
Kohlensäure  enthalten  sein  sollte,  welche  Borsäure  vertrete,  die  er  als  B  O^  be- 
trachtete. Kr  glaubte  drei  Abtheilungen  von  Turmalin  unterscheiden  zu  müssen,  für 
welche  er  Formeln  aufstellte. 

Meiner  Ansicht  nach  waren  Hermann's  Untersuchungen  nicht  geeignet,  die 
chemische  Natur  des  Turmalins  zu  erklären.  Ich  unternahm  daher  die  schwierige 
Aufgabe,  dreissig  verschiedene  Abänderungen  und  zwar  jede  mehrfach  zu  analysiren, 
und  machte  die  Resultate  dieser  Arbeit  im  J.  1850  bekannt.  Hierbei  fand  ich  den 
Fluorgehalt  des  Turmalins  auf,  bestimmte  sein  Verhalten  in  der  Glühhitze,  und 
suchte  die  Resultate  der  Analysen  den  stöchiometrischen  Gesetzen  anzupassen. 
Danach  war  es  aber  unmöglich,  alle  unter  eine  allgemeine  Formel  zu  bringen.  Die 
fünf  Abtheilungen,  die  ich  aufstellte,  waren  theils  Singulo-  und  Bisilicatc,  theils 
Singulo-  und  Trisilicate. 

Seit  jener  Zeit  mit  der  Frage  nach  der  Zusammensetzung  dieser  wichtigen 
(iruppe  unausgesetzt  beschäftigt,  fand  ich  im  Turmalin  einen  Gehalt  an  chemisch 
gebundenem  Wasser,  und  bestinmitc  die  Oxyde  des  Eisens*),  das  Bor  und  das 
Fluor  in  vielen  von  Neuem,  und  so  glückte  es  mir,  nach  Hinzufügung  neuer  Ab- 
ändcrtmgen,  im  J.  1870  die  Turmaline  auf  eine  gemeinsame  Formel  zu  beziehen 
und  zu  zeigen,  dass  sie  sammt  und  sonders  aus  Drittel  Silicaten  bestehen. 

Arfvedson:  Schwgg.  J.  2:2,111.  —  Bucholz:  Eb.  3,25.  —  C.  Gmelin:  Eb. 
:n,299.  38,514.  Pogg.  Ann.  9,172.  —  Grüner:  Gilb.  Ann.  65,209.  323.  —  Her- 
mann: J.  f.  pr.  Ch.  35,232.  —  Vogel:  Schwgg.  J.  22,182.  —  Rammeisberg:  Erste 
Abhandlung:  Pogg.  Ann.  80,449.  81,1.  Berl.  Ak.  Ber.  1850,  273.  Zweite  Abhand- 
lung:  Pogg.  Ann.  139,379.  547.    Beri.  Ak.  Ber.  1869,  604. 

Die  verschiedenen  Turmaline  erleiden  beim  starken  Erhitzen  keinen  oder  einen 
unbedeutenden  Gewichtsverlust.  In  lebhafter  Glühhitze  jedoch  verlieren  sie  2  bis  3,5 
oder  noch  etwas  mehr.     Hierbei  entweichen  Fluorkiesel  und  Wasser. 

V.  d.  L.  oder  im  Ofenfeuer  schmelzen  manche  Turmaline  leicht  und  unter  Auf- 
schwellen zu  weissem,  blasigem  Email  [Gouverneur,  Windischkappel,  Eibenstock, 
Orford,  Monroe,  Zillerthal,  Godhaab),  oder  zu  einer  grau  oder  grünlich  gefärbten 
(Texas),  braungelben  'Gollhardt ,  Haddam,  Unity,  Havredal)  oder  schwärzlichen 
Masse   (Ramfossen ,  Bovey  Tracy,  Andreasberg) .     Andere   sintern  im  Windofen  zu 

*)  A.  Mitscherlich  hat  bei  der  Prüfung  einiger  Turmaline  ge fanden,. dass  sie  sehr  wenig 
Eisen  oxyd  enthalten.  Dies  stimmt  mit  den  spateren  eigenen  Erfahmogen  überein.  Des- 
halb ist  bei  den  Analysen  nur  Oxydul  angenommen;  mit  Zunahme  desselben  nimmt  die 
.Magnesia  ab. 


Silicate.  539 

braiinrothen  Massen  (Alabaschka^  Saar,  Langenhiolau,  Kruinbach,  Krumniau,  Sara- 
pulsk,  schwarzer  von  Elba).  Der  grüne  Turmalin  von  Elba  wird  v.  d.  L.  weiss, 
schmilzt  nur  an  den  dünnsten  Kanten  und  giebl  im  Ofenfeuer  opake,  weisse  Stücke ; 
der  grüne  Turmalin  aus  Brasilien  und  von  Chesterßeld  bläht  sich  v.  d.  L.  auf,  giebt 
eine  graugelbe  Schlacke,  sintert  im  Ofen  mit  bräunlicher  Farbe.  Der  rothe  Turmalin 
von  Elba,  von  Paris,  von  Schaitansk  und  Rozcna  wird  v.  d.  L.  weiss,  blättert  sich 
auf,  schmilzt  aber  nicht;  ebenso  im  Ofen. 

Die  schmelzbaren,  welche  helle  Massen  liefern,  sind  die  eisenarmen  magnesia- 
reichen ;  die  eisenreichen  schmelzen  oder  sintern  mit  brauner  oder  schwarzer  Farbe, 
während  die  farblosen  und  rothen  unschmelzbar  sind  und  ein  porzellanartiges  An- 
sehen erlangen. 

Säuren  zersetzen  Turmalin  nicht,  selbst  Fluorwasserstoffsäure  zerlegt  nur  den 
zuvor  geglühten  leicht  und  vollständig. 

Vor  Anführung  der  einzelnen  Turmalino  mögen  folgende,  die  ganze  Gruppe  be- 
treffende Resultate  vorweg  zu.sammengeslellt  werden. 

Alle  Turmalinc  sind  Silicate  oder  viehnehr  isomorphe  Mischungen  von  Silicaten 
folgender  Elemente: 

\.   Einwerthiger:    Wasserstoff,   Kalium,   Natrium,   Lithium.     Auch   das 
Fluor,  als  Vertreter  von  Sauerstoff,  gehört  hierher. 

2.  Zwciwerthiger:  Magnesium  (Oi),  Eisen,  Mangan. 

3.  Drei- oder  sechswcrthiger:  Aluminium  und  Bor. 

Die  Gruppe  zerfällt  in  zwei  Abtheilungen : 

Erste  Abtheilung.    In  ihr  ist 

B  :  AI  :  Si  =  ^   :  2  :  2  (B  :  AI  :  Si  =  l  :  2  :  4) 
oder 

B  :  AI  =  1  :  2  —  AI  :  Si  =  1  :  l   (Al  :  Si  =  I   :  2). 
Zu  dieser  grösseren  Abtheilung  gehören  die  gelben^  braunen  und  schwarzen 
Turmalinc  (Magncsia-Turmalin,  Magncsia-Eisen-Turmalin  und  Eisen-Turmalin) . 
Zweite  Ab thcilung.    In  ihr  ist 

B  :  AI  :  Si  =  4  :  «2  :  9  (ö  :  Al  :  Si  =  2  :  6  :  9) 
oder 

B  :  AI  =  t   :  3  —  AI  :  Si  =  i  :  3  (AI  :  Si  =  2  :  3) 
Hierher  gehören  die  sogenannten  edlen,  d.  h.  die  farblosen,  rothen  und  schwach 
grünen  Turmalinc. 

In  den  Gliedern  beider  Abtheilungen  treten  ein-  und  zwciwerthige  Elemente 
gleichzeitig  auf;  jedoch  herrschen  in  der  ersten  die  letzteren,  also  Magnesium  und 
Eisen,  während  in  der  zweiten  diese  zurücktreten,  und  unter  den  Alkalimetallen  auch 
das  Lithium  entschieden  hervortritt. 

Die  Turmalinc  der  ersten  Abtheilung  liefern  im  Durchschnitt  33  p.  C,  die  der 
zweiten  43  p.  C.  Thoncrde. 

Die  intensiv  grünen  Turmalinc  (Brasilien,  Cheslerfield)  sind  isomorphe  Mischungen, 
welche  aus  Mol.  der  beiden  Abtheilungen  hervorgegangen  sind. 
Das  Bor  ist  dem  Aluminium  aequivalent. 
Alle  Turmalinc  bestehen  aus  Drittelsilicaten, 


R6  Si  0^ 

h  Si  0^ 

RSiOS 

oder  speciell 

116  Si  0^ 

Mg^  Si  0'^ 

AI  Si  0^ 

K«  Si  0^ 

Fe^  Si  0^ 

«  Si  0^ 

Naß  Si  0^ 

Mn3  Si  0« 

¥e  Si  05 

Li6  Si  05 

bU) 


Silicate. 


Was  das  Eisenowd  hetritH,  so  habe  ich  in  meiner  ersten  Arbeit  oft  in  den 
eisenroiclien  Tunnalinen  mehr  von  ihm  als  vom  Oxydul  angegeben.  Später  Tand 
A.  Milscherlich  beim  Aufschliessen  des  Turmalins  mittelst  Schwefelsäure  in  ver- 
schlossenen Köhren^  dass  sechs  Abänderungen  fast  kein  Oxyd  enthalten,  eine  That- 
sache,  die  ich  später  bestätigen  konnte. 

Ein  Turmalin  der  ersten  Abtheilung  besteht  aus  den  Mol. 

R«  Al2  ö  Si4  020  =  R«  A3  si4  02ft 


und 


R3  AI2  ß  Si«  02«  =  R3  R3  Si^  020 


von  welchen  die  letzteren  die  herrschenden  sind. 

Hin  Turmalin  der  zweiten  Abtheilung  besteht  aus  den  Mol. 

R«  Alß  B2  si«  0^^  =  R6  R^  Si»  0«'^ 


II 


II 


und  R3  AI«  Ö2  si«  0»s  ==  R»  Rs  si»  0**^ 

von  denen  die  ersteren  die  herrschenden  sind. 

I.  Abt  hei  hing. 


m 


R«  Si  0"^  l  4-  n  /  ^•'*  "^^  ^^  \ 
hR  Si  0"^  J  [  3R  Si  0*  J 


R  =  «  :  2AI. 

Sie  zerfallt  nach  dem  Verhältniss  der  ein-  und  zweiwerthigen  Elemente  in  zwei 
Unterabtheilungen. 

A. 


R'»  A|2  K  Si^  ()2» 


II 


2R*»  A|2  R  Si^  02» 


R«  R:<  Si*  02» 


II 


iR3  R*  Si«  02» 


Oder 


Also 


R2  R2  A|2  «  Si*  020  =  R2  Ri  «3  Si*  02«. 


I        II 

R  :  R  :  AI  =  I   :   I   :   I 


Die  Mehrzahl. 


\ .  Gouverneur,  New- York.    Braun. 

2.  VVindischkappel,  Kärnthen.    Braun. 

3.  Eibenslock,  Sachsen.    Grünlich, 
i.  Zillcrthal.    Schwarz. 

5.  Orford,  N.  Hampshire.   Braunschwarz. 

6.  Texas,  Pennsylvanien.    Grünschwarz. 

7.  Monroe,  Connecticut.    Braunschwarz. 

8.  Godhaab,  Grönland.    Schwarz. 

9.  Havredal  bei  Krageröe.    Schwarz. 
10.  Gotthardt.    Schwarz. 

I  1 .  liaddam,  Connecticut.    Schwarz. 

12.  Ramfossen  bei  Snarum.    Schwarz. 

13.  Elba.    Schwarz. 

li.  Unily,  N.  Hampshire.    Schwarz. 

15.  Krummau,  Böhmen.    Schwarz. 

16.  Dekalb,  New- York.    Schwarz. 


V.  G. 
3,049 
3,035 
3,034 
3,054 
3,068 
3,043 
3,068 
3,072 
3,  «07 
3,055 
3,136 
3,145 
3,059 
3,192 
3,135 
3,195 


Silicate. 

\1,  Langenbieiau,  Schlesien.    Schwarz. 

\S.  Bovey  Tracy,  Devonshire.    Schwarz. 

19.  Krumbach,  Steiermark.    Schwarz. 

20.  Aiabaschka,  Ural.    Schwarz. 

2  i .   Andreasberg,  Harz.    Schwarz. 


541 


i 


Fluor 

Kieselsäure 

Borsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Natron 

Kali 

Wasser 


Fluor 

Kieselsäure 

Borsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Natron 

Kali 

Wasser 


Fluor 

Kieselsäure 

Borsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Natron 

Kali 

Wasser 


2. 
0,64 


3. 


4. 
0,36 


5. 


V.  G. 
3,152 
3,205 
3,183 
3,229 
3,243 
6. 


7. 


38,85 

38,09 

37,75 

38,51 

38,33 

38,45 

39,01 

(   8,35) 

11,15 

(   9,n) 

(   9,52) 

9,86 

(   8,57) 

(   8,95) 

31,32 

32,90 

30,86 

32,65 

33,15 

34,56 

31,18 

1,14 

0,66 

4,36 

2,80 

2,88 

2,98 

4,07 

0,36 

0,09 

14,89 

11,79 

11,62 

10,46 

10,89 

9,11 

9,90 

1,60 

1,25 

0,88 

0,16 

0,77 

0,71 

1,81 

1,28 

2,37 

2,27 

2,13 

}     1,52 

2,00 

1,82 

0,26 

0,47 

0,30 

0,37 

0,73 

0,44 

2,31 

2,05 

2,82 

3,04 

2,81 

2,80 

2,82 

100. 

101,37 

100. 

100,36 

100,21 

100. 

100. 

8. 

9. 

10. 

11. 

12. 

13. 

«4- 

0,55 

0,15 

37,70 

37,11 

38,00 

37,50 

37,22 

38,20 

36,29 

(    7,82) 

(   9,29) 

(10,32) 

(  9,02) 

(   9,73) 

(   9,03) 

(   9,04) 

34,26 

31,26 

31,41 

30,87 

30,00 

30,02 

30,44 

4,42 

7,58 

7,23 

8,54 

11,16 

9,93 
0,58 

13,23 

9,51 

9,43 

7,27 

8,60 

7,94 

6,77 

6,32 

1,25 

0,80 

1,31 

1,33 

0,65 

0,74 

1,02 

2,00 

1,78 

1,43 

1,60 

1,13 

2,19 

1     1,94 

0,43 

0,32 

0,28 

0,73 

0,53 

0,25 

2,61 

2,43 

2,75 

1,81 

1,64 

2,29 

1,72 

100. 

100. 

100. 

100. 

100,55 

100,15 

100. 

15. 

16. 

17. 

18. 

19. 

20. 

21. 

0,31 

0,45 

0,64 

0,76 

0,85 

36,43 

37,07 

37,24 

37,94 

36,25 

36,19 

36,06 

(   9,82) 

(   9,70) 

(11,02) 

(10,72) 

(«0,27) 

(12,79) 

(11,11) 

34,12 

31,86 

31,63 

30,22 

32,21 

30,41 

30,34 

11,58 

12,55 

11,64 

13,82 

12,82 

15,59 

17,40 

0,51 

0,40 

1,50 

0,54 

0,11 

3,84 

3,49 

3,65 

2,62 

2,32 

1,88 

0,78 

0,44 

0,62 

0,50 

0,40 

0,72 

1,36 

2,04 

1,93 

1,39 

1,43 

1,02 

1,36 

0,30 

0,30 

0,82 

0,65 

0,46 

0,47 

0,58 

2,11 

2,48 

1,45 

1,74 

2,34 

1,11 

1,54 

100. 

100,31 

100. 

100,45 

100,64 

100,76 

100,85 

Die  Verschiedenheit  der  einzelnen,  obwohl  sie  sämmtlich 


II 


R2   R2  R3  Si4  O20 

sind,  liegt  einerseits  in  dem  Verhältniss  des  Wasserstoffs  zum  Natrium  (K),  anderer- 
seits in  der  Natur  der  zweiwerthigen  Elemente,  welche  in  den  ersten  Gliedern  fast 
nur  Magnesium,  in  den  letzten  fast  nur  Eisen  sind.    In  dieser  Beziehung  haben  wir 


542 


Silicate. 


H    : 

I 
R 

Mg   : 

Fe») 

1. 

5    : 

1 

25 

2. 

35       : 

3. 

3,4 

4. 

6 

5. 

5    : 

1 

7,1 

0. 

3    . 

1 

5,7 

7. 

4    . 

1 

5 

8. 

3    . 

1 

4,3 

9. 

4 

:    1 

2,4 

10. 

5 

:    1 

2 

11. 

4 

:    1 

2 

12. 

5 

:    1 

^^ 

13. 

«,2 

14. 

1 

15. 

4 

:    1 

1,'^ 

16. 

3 

:    1 

1 

:    2 

17. 

1 

:    1,5 

18. 

1 

:    2,6 

19. 

4 

:    1 

1 

:    3 

20. 

1 

:    5 

21. 

B. 

1 

:    7,4 

/      I 

1 

/      I 

) 

« 

5R6  A12  B  S 

i4  O20  1 

1   5R6  R3  Si4  02« 

» 

2R»  A12  ö  S 

i4  020  J 

l  2R'^  R3  Si4  0^ 

Oder                  *      " 

RIO  U^  AI»  «•' 

\  Sii2  0^0  — 

alO  R4  R9 

Sil2  060. 

Also 

I 

II 

R  : 

R  :  AI  —  5 

:  2  :  3. 

V 

.G. 

22.   Saar,  Böhmen.    Sc) 

iwarz. 

3, 

181 

23.   Sarapulsk, 

Ural.    Blauschwarz. 

3, 

162 

24.   Goshcn,  Massachus 

elts.    Blauschwarz. 

3, 

203 

25.   Elba.    Grünlich-  und  bräunlichschwarz. 

2, 

942 

26.   Elba.    Aehnlich. 

22. 

23. 

24. 

25. 

26. 

Fluor 

0,41 

0,80 

0,82 

0,47 

0,98 

Kieselsäure 

36,11 

38,30 

36,22 

37,14 

38,24 

Borsäure 

11,64 

(H,62) 

10,65 

(9,37) 

Tlionerde 

35,46 

31,53 

33,35 

34,15 

33,19 

Eisenoxydul 

13,17 

10,30 

11,95 

10,52 

5,43 

Manganoxydul 

0,28 

2,68 

1,25 

1,87 

3,59 

Magnesia 

1,52 

1,06 

0,63 

1,68 

4,30 

Kalk 

0,30 

Natron 

0,98 

2,37**) 

1,75 

2,30 

Kali 

0,09 

0,33 

0,40 

0,75 

Lithion 

— 

0,84 

0,32 

Wasser 

1,26 

1,81 

2,21 

1,90 

100,92 

100,80 

100,82 

100,47 

►^  Ca  =  Mg.  Mn 

=  Fc 

*♦] 

und  Li«  0. 

4 


Silicate. 


543 


H   :    R 

Mg  : 

Fe 

22. 

4    :    \ 

9 

23. 

:      7 

24. 

:    H,5 

25. 

.      4 

26. 

i 

Diese  Eisen-Turmaline  sind  also  von  denen  in  A.  dadurch  verschieden,  dass  bei 
II 

ihnen  R  :  AI  =  2  :  3  ist. 

II.   Abtheilung. 

/   R6  Si  OM  /   R3  Si  0^  \ 

\  8R  Si  05  /    "T-    *'y  8R  Si  05  / 
R  =  B  :  3AI. 


m 


\.   Elba.    Hellgrün. 

2.  Schaitansk,  Ural.    Roth. 

3.  Paris,  Maine.     Roth. 

4.  Rozena,  Mähren.    Roth. 

5.  Elba.    Farblos  und  rölhlich. 

I.  2. 

Fluor  0,50  (0,70) 

Kieselsäure  37,74  38,26 

Borsäure  (9,99)  (9,29) 

Thonerde  41,89  43,97 

Eisenoxydul  1,38  — 

Manganoxydul  2,51  1,53 

Magnesia  0,41  2,24*) 

Natron  2,40  1,53 

Kali  0,34  0,21 

Lithion  0,74  0,48 

Wasser  2,60  2,49 


V.G. 

3,112 

3,082 

3,019 

2,998 

3,022 


3. 

1,18 
38,19 

9,97 
42,63 

1,94 

0,84** 

2,60 

0,68 

1,17 

2,00 


) 


4. 

1,19 
41,16 
(8,93) 
41,83 

0,95 
0,61 
1,37 

2,n 

0,41 
2,57 


5 


0,70 
38,85 

9,52 
44,05 

0,92 
0,20 
2,00 
1,30 
1,22 
2,41 


100,20        101,19        101,17 


100,50        100,70 

Diese  Turmalinc  sind  also  im  Ganzen  eisen  frei  und  lithion  haltig;  da  sie 
zugleich  wenig  Magnesium  und  Mangan  enthalten,  so  treten  die  einwerthigen  Elemente 
bei  ihnen  in  den  Vordergnind. 


H     ; 

I 
R 

1. 

1 

2. 

3 

3. 

1,5 

4. 
5. 

1,5 
1 

f 
R    . 

II 
:    R 

2 

^,4 
4 

4 

0 

ba,   1 

st  die  Natur  eines 

In  dem  letzten,  dem  farblosen  Turmalin  von  Elba, 
Alkali-Turmalins  am  besten  ausgesprochen,  denn  er  ist  wesentlich  blos 


remen 


Rö  Al6  B2  si9  0^5  =  R6  fts  Si»  0^5 


bestehend  aus 


/   R8  Si  0^ 
\  8R  Si  05 

♦«)  0,45  Ca  0. 


}= 


Rö  Si  05 
6Al  Si  05 
2B   Si  05 


.f 


544  Silicate. 

III.   Ahtheilung. 

Aus  der  isoiiiorplion  Mischung  der  beiden  ersten  geht  die  Zusammensetzung  der 
grünen  Tu  r  mal  ine  hervor. 

1.  BrasiHen.     V.  G.  3Jü7.  x 

2.  Chesteriield,  Massachusetts.    Mit  dem  rothen  verwachsen.   V.  G.  3,108. 

3.  Paris,  Maine.    Desgleichen.    V.  G.  3,069. 


1. 

2. 

3. 

Fluor 

0,70 

0,55 

Kieselsäure 

38,06 

38,46 

38,47 

Borsäure 

;i0,09) 

9,73 

Thonerde 

37,81 

36,80     . 

40,93 

Eisenoxydul 

5,83 

6,38 

2,77 

Manganoxydul 

t  ,13 

.     0,78 

1,55 

Magnesia 

0,92 

1,88 

2,09 

Natron 

2,21 

2,47 

2,36 

Kali 

0,42 

0,47 

0,36 

Lithion 

1,30 

0,72 

1,47 

Wasser 

2,23 

2,31 

t00,70 

100,55 

Die  beiden  ersten  können  als  M 

ischungen 

4R6  Al6ö2Si« 

045 

l     .  J 

4R»  AlßB2Si9  045 

« 

I 

}    und    { 

II 

9RÖ  A12  ß  Si^  O20 

1 

9R'^  Al2  K  Si^  O20 

betrachtet  werden. 

Am  meisten  hat  der  schöne  Turmalin  No.  1  zur  Annahme  dieser  Zusammen- 
setzung beigetragen ,  in  welchem  AI  :  Si  weder  =1:2  noch  =2:3,  sondern 
nahe  =1  :  1,7  ist.  £r ,  gleichwie  die  beiden  anderen  grünen  Turmaline ,  stehen 
durch  ihren  Eisen-  und  Lithiongehalt  gleiclisam  zwischen  den  beiden  Haupt- 
abtheilungen in  der  Mitte. 

Der  rothe  Turmalin  von  Rozena  und  der  grüne  von  Chesterfield  sind  vielleicht 
nicht  mehr  ganz  unverändert. 

Einige  wenige  neuere  Analysen  von  Anderen  können  hier  nur  angeführt  werden. 
da  sie  für  die  Berechnung  nicht  exact  genug  sind. 

Macugnaga,  Monte  Rosa.    Schwarz.    Le  Play:  Ann.  Ch.  Ph.  42,270. 
Rosstrappc,  Harz.    Schwarz.    Fuchs:   Jahrb.  Min.  1868,  800. 
Chile.    Ulex:  J.  f-.  pr.  Ch.  96,37. 
Insel  Giglio,  Italien.    Bechi :   Jahrb.  Min.  1872,  95. 

Brasilien.    Schwarz.    Damour:   Instit.  1853,  77.    Bull.  geol.  (2)    13,542. 
Ist  titanhaltig.  I 

Anhang  zur  Turmalingruppe. 

Axintt. 

Schmitt  V.  d.  L.  leicht  unter  Aufblähen  zu  dunkelgrünem  Glase;  färbt  mit 
saurem  Kalisulfat  und  Flussspath  die  Flamme  grün. 

Wird  von  Säuren  kaum  angegrilTen. 

Der  zuvor  geschmolzene  gelatinirt  mit  ChlorwasserstofTsäure. 

Den  älteren  Analysen  Klaproth's,  Vauquelin's  und  Hisinger's  folgte  die  Ent- 
deckung des  Bors  im  Axinit  durch  Vogel  und  Wiegmann.  Die  neueren  Analysen 
rühren  von  mir  her. 


Silicate.  545 

Vogel:  Schwgg.  J.  22J82.  —  Wiegmann:  Eb.  32,462.  —  Rammelsberg : 
Pogg.  Ann.  50,363. 

Der  geschmolzene  Axinit  bildet  eine  braune,  sehr  poröse  Masse.  Der  Gewichts- 
verlust beträgt  t,45  p.  C.  und  rührt  von  chemisch  gebundenem  Wasser  her. 

\.  Oisans,  Dauphine.    a.  Frühere,  b.  spätere  Analyse. 

2.  Treseburg,  Harz. 

3.  Berkutzkaja  Gora  bei  Miask. 
Sämmtliche  Analysen  von  mir. 


4. 

2. 

3. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

44,57 

43,46 

43,73 

43,72 

Borsäure 

4,50*) 

5,61 

Thonerde 

<6,37 

t6,33 

15,66 

16,92 

Eisenoxyd 

9,67 

2,80 

11,94 

10,21 

Eisenoxydul 

6,78 

Manganoxydul 

2,62 

2,62 

1,37 

1,16 

Kalk 

20, t9 

20,19 

18,90 

19,96 

Magnesia 

1,73 

1,73 

1,77 

2,21 

Kali 

0,H 

0,H 

Wasser 

1,45 

101,08 

No.  2  und  3  sind  noch  nicht  hinsichtlich  der  Eisenoxyde  und  des  Wassers  unter- 
sucht.   In  Ib.  ist 

H,  K  :   R   :   tt  :      ß     :    Si     oder    R   :   R   :      R     :     Si 
1:3:1:  0,45  :    4,1  4:3:   1,45  :    4,1 

d.  h.   1:3:    1,5    :    4. 

Nimmt  man  an,  dass  der  Axinit  in  der  Wirklichkeit  nahe  2  p.  C.  Wasser  ent- 
hält (seine  Bestimmung  ist  wegen  der  gleichzeitigen  Verwandlung  des  Fe  0  in  Oxyd 
sehr  schwor),  so  ist  er  ein  Halbsilicat, 

R2  R6  R3  Si«  032 

I  II 

in  welchem    R   nur  wenig  K  enthält ,  R  =  Mg  :  Mn  :  2Fe  :  8Ca ,    Ä   dagegen  = 
ß  :  2  AI  ist. 

Die  berechnete  Menge  der  BoYsäure  ist  6  p.  C. 

Danbuiit. 

Phosphorescirt  v.  d.  L.  und  schmilzt  zu  einem  weissen,  blasigen  Glase.  Färbt, 
besonders  nach  dem  Befeuchten  mit  Schwefelsäure,  die  Flamme  grün. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt  (Shepard). 

Dieses  gelbliche  Mineral  von  Danbury,  Connecticut,  war  nach  Shepard's  Analyse 
ein  8  p.  C.  Wasser  haltiges  Silicat  von  Kalk  und  Natron. 

Am.  J.  Sc.  25,38. 

Erni  wies  Borsäure  nach  (l .),  Smith  und  Brush  lieferten  die  letzte  Analyse  (2.). 

Erni :   Dana  Min.  —  Smith  und  Brush  :  Ebend. 


♦)  4,24  A.  Stromeyer. 


Rammelsberg,  Uandb.  «1.  Mineralchemie.   II.  35 


hL- 


546  f^iticate. 


\. 

2. 

Borsäure 

10,04 

27,70 

Kieselsäure 

49,72, 

48,10 

Kalk 

2i,59 

2^,44 

Magnesia 

1,64 

0,40 

Natron 

9,82 

Kali 

4,31 

Eisenoxyd,  Thonerde        1,88 

0,30 

Manganoxyd 

0,56 

Wasser 

0,50 

100. 

100. 

In  der  letzten  Analyse  ist 

Ca  :  E 

l  :  Si  —  1  :  2  :  2 

• 

Danach  wäre  der  Danburit  ein 

Halbsilieat, 
Ca  «  Si2  0^ 

2Si    — 

56  —  Si  02  48, 

80 

ö     — 

22         B^  0^  28, 

45 

Ca  — 

40         Ca  0    22, 

75 

80    — 

H8                   ,00. 

246 


'     Feldspathgruppe. 

Isomorphe  Silicate  von  Thonerde  und  Alkali  oder  von  Thonerde  und  Kalk 
(Baryt) ,  so  dass  Alkalifeldspath  und  Kalkfeldspath  (Barytfeldspath)  zu  unter- 
scheiden sind. 

Alkalifeldspathe  sind  Orthoklas  (Kalifeldspath)  und  Albit  (Natronfeld- 
spath) .  In  ihnen  ist  K  :  AI  oder  Na  :  AI  =  2  :  i  ,  und  AI  :  Si  =  1  :  6.  Sie  sind 
also  anderthalbfachsaure  oder  Trisilicate. 

Kalkfeldspath  oder  Anorthit  enthält  Ca  :  AI  =  1  :  1  und  AI  :  Si  =  f  :  i. 
Kr  ist  also  ein  Halb-  oder  Singulosilicat. 

Aus  der  isomorphen  Mischung  von  Albit  und  Anorthit  gehen  die  Kalk- 
Natronfeldspathe  (Plagioklase)  hervor,  der  Oligoklas,  Andesin,  Labrador  u.  s.  w. 

Reiher  Bar^'tfeldspath  ist  nicht  bekannt,  aber  der  Hyalopban  ist  eine  Mischung 
von  einem  solchen,  dem  Anorthit  gleichen,  und  von  Kalifeldspath. 

Orthoklas. 

.1  .  ■ .' . 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer  zu  einem  halbklaren,  blasigen  Glase. 

Durchsichtiger  Adular  vom  Gotthardt  schmilzt  im  Porzcllanofen  zu  einem  fein- 
blasigen Glase,  dessen  V.  G.  =  2,346  ist.  Gemeiner  Feldspath  giebt  ein^lcl^, 
dessen  V.  G.  =  2,238  ist.  Sanidin  vom  Drachenfels  bildet  ein  durchsichtiges^  fein- 
blasiges  Glas,  V.  G.  =  2,381.    Rammelsbei^. 

Aehnliche  Resultate  erhielten  Deville  und  Hayes. 

Ch.  Deville:   C.  rend.  40,769.  —  Hayes:   Pogg.  Ann.  113,468. 

Wird  von  Säuren  nicht  zersetzt. 

Nach  Deville  zerfällt  er  durch  Kochen  mit  Natronlauge  in  lösliches  Alkalisilical 
imd  ein  durch  Säuren  zersetzbares  Thonerde-Alkalisilicat. 

Ann.  Ch.  Ph.  (3)  61,326. 


Silicate.  547 

Valentin  Rose  gab  die  erste  richtige  Analyse,  Mndem  er  das  Kali  nachwies.    Den 
Natrongehalt  des  glasigen  Feldspaths  entdeckte  Berthier. 
V.  Kose:   Scheerer's  J.  d.  Cheni.  8,^44. 
Die  zahlreichen  Analysen  des  Orthoklases  beweisen,  dass  er 

anderthalbfachsaures  kieselsaures  Thonerde-Kali 


ist, 


K2  Ai  si«  0»ß  —  /  ^^  ^^^  ^^   l 

K     AI  öl     U        —  I  ^j2  Si»  024  f 

6Si    =   168       =  Si  02  64,68 

AI  =     54,6  AI  03  18,43 

tK    =78  K2  0    16,89 


460    —  256 

100. 

5 

56, 

6 

« 

Als  Belege  dienen  folgende  : 

1 .   Adular  vom  Gotthardt. 

Awdejew : 

Pogg.  Ann.  52,465. 

i.   Baveno,  Lago  maggiore. 

V 

.  G.  2,5 

55.   Abich:  Pogg.  Ann.  50, 125.  341. 

51,519. 

1. 

2. 

Kieselsäure 

65,75 

65,72 

Thonerde 

18,28 

18,57 

Kali 

14,17 

14,02 

Natron 

1,44 

1,25 

Kalk 

0,34 

Magnesia 

0,40 

99,64  400. 

Fast  alle  Analysen  weisen  kleine  Mengen  Eisen ,  Kalk ,  Magnesia  und  Wasser 
nach  und  neben  dem  Kali  auch  Natron.  Wo  aber  letzteres  in  grösserer  Quantität 
erscheint,  ist  mitunter  anzunehmen,  dass  es  theilweise  dem  mit  Orthoklas  ver- 
wachsenen Albit  angehört. 

Aus  Granit,   Felsitporphyr. 

Lomnitz,  Schlesien.  Kali       Natron 

V.  Rose;  s.  oben.  in  p.  C. 

V.  Rath:    Pogg.  Ann.  98,280.  44,12        3,01 

Ilayes:   Eb.  4  43,468.  42,80        2,42 

Schw\irzbach,  Schlesien  (mit' Albit  verwachsen). 

Awdejew:   s.  oben.  8,85        5,06 

Slriegau,  Schlesien. 

Becker:  Min.  im  Granit  v.Slriegau.    Bresl.  1868.    12,29        2,27 

(0,32  BaO) 

Halle. 

Malaguti:   J.  f.  pr.  Ch.  31,129.  ? 

Hadeberg,  Sachsen.    V.  G.  2,548. 

Jenlzsch:   Pogg.  Ann.  95,304.  12,35        0,27 

(0,71  Li^Ol 

Karlsbad  (Zwillinge) .  *) 

Struve:   Pogg.  Ann.  7,350.  9,60        1,55 

Rössler:   B.  h.  Ztg.   1866,  39.  5,1  8,2 


*)  Rössler's  Analyse  ist  falsch.    Ich  fand  15,67  Kali,  2,41  Natron,  0,48  Baryt,  0,18 
Magnesia.  (V.  G.  2,578.) 

35* 


54S                                                                       Silicuie. 

Kali 

Natron 

Baden-Baden. 

in  p.  C. 

Risse:   Geol.  Beschr.  Baden.  1861. 

11,66 

3,12 

Schwarzwald. 

Seidel. 

3,42 

9,64 

Rosskopf,  Schwarzwald. 

Guthke :   In  mein.  Lab. 

12,70 

1,94 

Alabaschka,  Ural. 

Moss:   Pogg.  Ann.  52,465. 

10,18 

3,50 

Ural.    Grün.    Amazone  nste in. 

Abich :   s.  oben. 

13,05 

2,81 

Finnland,  HangÖudd. 

Malin:   Arppe  UndersÖkn.  1856. 

• 

Finnland,  Himmekül.    V.  G.  2,574. 

Tilow:   Mem.  Pelersb.  6,14. 

12,49 

2,82 

Finnland,  Pikniki.    Aus  Rapakivi.    V.  G.  2,578. 

Slruve:  s.  Titow. 

9,88 

2,99 

Irland,  Canton. 

Houghton:  J.  Geol.  S.  Dubl.  8,159. 

12,52 

3,24 

Cornwall,  Trewavas  Head. 

Derselbe. 

9,91 

3,08 

Cornwall,  Glas  Mine. 

Phillips:   Phil.  Mag.  (4)  41,87. 

2,40 

Schottland. 

Houghton:   Proceed.  R.  S.  18,312. 

Stirlinghill,  Peterhead. 

3,63 

Rubislaw,  Aberdeen. 

2,73 

Peterculter,  Aberdeen. 

^72 

Gallemish,  Lewis. 

2,19 

Grönland.    Grün. 

Houghton. 

13,07 

2,35 

Brasilien. 

Hauer. 

12,66 

2,48 

Elba,  S.  Piero.    Weiss,  V.  G.  2,540. 

• 

V.  Rath:   Zlschr.  d.  geol.  G.  22,652. 

H,95 

3,40 

Aus  Syenit  und  Diorit. 

Kyffhäuser,  Steinthal.    V.  G.  2,56. 

Streng:   Jahrb.  Min.  1867. 

12,24 

2,03 

Vogesen,  Ballon  de  Servance,    V.  G.  2,551. 

Delesse:   Bull.  geol.  (2)  10,568. 

16,58 

2,88 

Norwegen,  Laurvig.    Blassgrünlichgrau,  V.  G.  2,587. 

C.  Gmelin:   Pogg.  Ann.  81,311. 

6,55 

6,14 

Norwegen,  Fredriksvärn. 

Derselbe. 

7,03 

7,08 

Norwegen.    V.  G.  2,58.    In  und  um  Spreustein. 
Scheerer. 

6,83 

^*^   ^  f  •  ^»  ^^    ^m^  mk      ^m^  ^      W 

l  6,93 

7,11 

Der  Orthoklas  des  norwegischen  Zirkonsyenits  enthält  demnach  2K  :  3Na. 
Norwegen,  Arendal  [Mikroklin). 

Jewreinow:  Pogg.  Ann.  47,196.  —  Spur 

Freese:   In  mein.  Labor.  —  8,67 


Silicate.  549 

In  einem  gelbliciien  Orthoklas  aus  dem  norwegischen  Zirkonsyenil  fand  ßerge- 
mann  7,5  Natron  und  5  p.  C.  Ceroxyd. 

Kali       Natron 
in  p.  G. 
Monzoni,  Fassathal.    In  Monzonit.  /  ^  k^ 

Lemberg:   s.  Vesuv ian.  —      <    ^  .„ 

Aus  krystallinischen  Schiefern. 
Sachsen  (Gneis}. 

Scheerer:   Ztschr.  d.  geol.  G.  H,23. 
Aus  grauem  Gneis. 
Aus  rothem  Gneis. 
Freiberg,  Tieferfürstenstolln. 

Kersten:  J.  f.  pr.  Ch.  37,172. 
Freiberg,  Mulde. 

Moll:   In  mein.  Laborat. 
Marienberg.    Von  Zinnsteingängen. 

Kröner:   Pogg.  Ann.  67,421. 
Chamouny  (Protogyn) . 

Delesse :  s.  oben. 
Gotthardt.    Adular. 

Berthier:   Ann.  Min.  7  u.  (s)  2. 
Pfitschthal.    V.  G.  2,573. 

Tschermak:   Wien.  Ak.  B.  50. 
Mexiko,  Grube  Valenciana. 

Plattner:   Pogg.  Ann.  46,299. 


Schemnitz,  Ungarn.    Von  einem  Erzgang. 

C.  Bischof:  Lehrb.  ehem.  Geol. 
Oberer  See.    Von  Kupfer,  Kalkspath  und  Zeolithen  begleitet. 

Whitney:  Am.  J.  Sc.  (2)  28,16. 
Koyalston,  Massachusetts.    V.  G.  2,631. 

Derselbe. 
East  Bradford,  Pennsylvanien. 

Smith:   Ebend.  (2)  16,41. 
Tucker's  Brüche,  Delaware.    V.  G.  2,585. 

Booth:  Jahrb.  Min.  1845,  331. 
Quarryville  bei  Wilmington.    V.  G.  2,603. 

Derselbe. 
Bathurst  bei  Perth,  Canada.    Perthit.    V.  G.  2,58. 

Hunt:   Phil.  Mag.  (4j  1,322. 
Hammond,  New  York.    Loxoklas.  *) 

Plattner:  Pogg.  Ann.  67,419. 

Smith:   s.oben. 

Ludwig:   Wien.  Ak.  Ber.  60. 

AusTrachyl,   Phonolith  etc. 

Glasiger  Feldspath.   Sanidin. 

Siebengebirge. 

Drachenfels.    Berthier:  s.  oben.  8,0  4,0 


Kali 

Natron 

in  p. 

C. 

14,9—11, 

35 

Spur— 2,14 

U,0—  7, 

,48 

0, 

66 — 4,28 

12,98 

1,70 

12,05 

3,66 

13,96 

0,91 

10,52 

2,30 

0. 

14,8 

\ 

1,3 

.   — 

0. 

15,43 

kol  Alf  Af 

0,79 

'gieiiei. 
15,21 

0,65 

14,26 

9 

2,51 

13,86 

1,64 

11,94 

3,06 

9,81 

3,03 

6,37 

5,56 

3,03 

8,76 

4,35 

7,81 

4,57 

7,56 

*)  Ist  nach  Tschermak  eine  Verwachsung  von  Orthoklas  und  Albit, 


5ri0  Silicate. 

Kali  Natron 

in  p.  C. 

Kleine  Rosenau.    Bischof:   Desgl.                                        5,35  4,93 

Langenberg.    Derselbe.                                                         7J5  4,66 

Schnabel:   Mitlhlg.                                          6,02  7,32 

Lulterbach.    Lasch  :  Verh.  nat.  V.  pr.  Rheinl.  9.  Jahrg.    ( 2,67  !o,  4  4 

Scharienberg.    Derselbe.                                                    10,52  0,43 

Perlenhardl.    Lewinstein:   J.  f.  pr.  Ch.  68,98.               H,79  2,49 

Fuss  des  Drachenfels.    Ders.                                              12,84  2,04 

Pappelsberg.    Ders.                                                                 8,86  6,08 

bifel,  Rockeskill.    Bothe:   s.  Lasch.                                              14,39  1,18 


Lewinstein. 


{ 


7,89        4,61 
8,44        4,93 
Laacher  See.    v.  Rath:    Pogg.  Ann.   135,561.*)  M,70        4,29 

Von  Nosean  begleitet.    Derselbe.  6,i8        6,94 

Kostenblatt,  Böhmen.    Phonolith. 

Hefliter:   Ztschr.  d.  geol.  G.  6,300.  9,32        4,06 

Uohenhagen  bei  Dransfeld.    Basalt. 

Schncdermann :   Stud.  Gott.  V.  bergm.  Fr.  5,1.  2,62      10,29 

Mont  Dore  (Trachyt) . 

Berthier:   s.  oben.  6,9  3,7 

Rammeisberg.  6,40        5,21 

Voissi^res.    V.  G.  2,60. 

Kosmann:   Ztschr.  d.  geol.  G.   16,663.  7,09        6,47 

Vesuv  (Somma).    Eisspath.    V.  G.  2,562. 

Tschermak.  14,0        -1,60 

:  Frü her  G .  R ose  :   Pogg .  Ann .  28,143.) 

Epomeo,  Ischia. 

Abich:   Pogg.  Ann.  50,125.  51,519.  8,27        4,10 

Ischia.    Lava  von  Vico. 

G.  Bischof:   s.  oben.  7,58        4,59 

Fuchs:  Tschermak's  Mitlh.  1872.  i     L',,        f',^ 

\      7,41        3,49 

Die  Sanidine  scheinen  hiernach  insbesondere  folgende  Mischungen  zu  sein  : 

1.  2. 

(  2K2  AI  Si«  0««  \  /  3K«  AI  Si«  0>«  ) 

)    Na^Al  Si«  0^6  /  \  2Na«Al  Si«  0*«  / 

6Si     =    168  =Si  02  65,93  6Si  =168       =    810^66,20 

AI    =     51,6  AlOM8,80  AI  =     54,6          AI  0^  18,87 

|K     =     52  K^O    11,47  fK  =     46,8          K^  0    10,37 

|Na  =      15,3  Na2  0^3^  |Na  =      18,4        Na^  0      4,56 

160     =  256  ~7oÖ^  160  =  256                        «OO. 

545,9  543,8 


*)  Tschermak  behauptet,  dieser  Sanidin  entballe  Ptagioktas.  Wien.  Ak.  Ber.  69. 


Silicole.  551 

3. 


/    K2AlSi6  0.»M 
\  Na2  AI  Si«  0*6  / 

6Si 

168 

—    Si  02  66,60 

AI 

—     54,6 

AlO»  18,98 

K 

—     39 

K2  0      8,69 

Na 

—     23 

Na^O      5,73 

60 

—  256 

100. 

540,6 

Die  Sanidine,  da  sie  keine  Verwachsungen  von  Orthoklas  iin 4  Albil  sind,  be- 
weisen, dass  der  in  ihnen  enthaltene  Natronfeldspath  mit  dem  Orthoklas  vollkommen 
isomorph  sein  muss. 

Da  sie  häufig  auch  etwas  Kalk,  Magnesia  und  £isenoxyd  enthalten,  so  bleibt  die 
Menge  der  Alkalien  oft  hinter  der  berechneten  zurück.  i     » 

So  enthUlt  der  von  mir  untersuchte  vom  Mont  Dorc  (oberhalb  Mont  Dore  les 
bains)  :  67,1  Kieselsäure,  18,98  Thonerde,  2,03  Kalk,  0,13  Magnesia,  5,40  Kali, 
5.2  1  Natron,  0,83  Wasser.    In  ihm  istK  :  Na  =  3  :  4. 

Im  Sanidin  vom  Langenberg  (Eifel)  ist  dasselbe  Verhältniss  nach  $chnabel  fast 
=  1:2  und  in  dem  vom  Hohenhagen  sogar  =1:4,  obwohl  die  Analyse  wahr- 
scheinlich unrichtig  ist. 

Der  Sanidin  vom  Drachehfels  enthält  nach  meinen  Versuchen  3,42  p.  C.  Natron. 

Viel  hängt  von  der  richtigen  Trennung  beider  Alkalien  <ib. 

Baryt  kommt  im  Orthoklas  häufig  vor,  wenn  auch  viele  Analysen  darauf  nicht 
Rücksicht  genommen  haben.    Wittstein  fand  im  bayrischen  Orthoklas  bis  2,5  p.  C. 
Viert,  pr.  Pharm.  20,263. 

Der  Natrongehalt  des  Orthoklases,  den  die  Analysen  ergeben,  ist, 
wie  schon  bemerkt,  sicherlich  oft  einer  Verwachsung  niit  Albit  zuzuschreiben.  Auch 
Kalk  ist  nicht  selten.  Neuerlich  sind  mehrere  derartige  Orthoklase  von  v.  Ra(h 
untersucht  worden. 

Pogg.  Ann.  144,375. 

I.  Bolton,  Massachusetts.  V.G.  2,586.    Von  einer  lamellaren  Verwachsung 
ist  nichts  zu  bemerken. 

i.   Pargas.    V.  G.  2,576. 

3.   Monzoni,  Fassathal.    V.  G.  2,565.    Mikroskopisch  eingeuiengter  Plagio- 
klas  wurde  bemerkt. 

i.   Laurvig,   Norwegen.     V.  G.  2,619.     Im   Innern   gewundene  Lamellen 
enthaltend. 

1.  2.                 3.  4, 

Kieselsäure  65,23  64,96  63,36  62,81 

Thonerde  19,26  19,40  21,18  23,21 

Kali  11,80  12,80  8,89  4,23 

Natron  2,98  2,32  4,91  7,54 

Kalk  0,42  0,49  1,66  2,60 

Magnesia                  —  0,25            —  0,07 


99,69        100,22         100.        •     100,46 
Glühverlust  0,05  0,13  0,89  0,31 


552 


Silicate. 


In  allen  ist  U  :  AI  =  S  :   I .    Allein 


AI 
in  1.  2.  =   \ 

3.  =   \ 

4.  =   1 


Si 
5,7 

5,< 

4,6  statt   1    :    6. 
In  3.  ist  Ca  :  R  =  ^  :  41,7,  in  4.  =  1  :  7. 
Vorläufig  ist  anzunehmen ,  dass  in  diesen  Orthoklasen  ein  Plagioklas  (Oligoklas) 


eingeschlossen  sei.    In  No.  3  und  4  ist  Ca  :  Na=  { 
dein  Gehalt  beider  einen  Oligoklas 

/  5Na2Al  Si«  O*« 


5.    Berechnet  man  in  4.  aus 


so  erhält  man 


\  2Ca  AI  Si2  0» 


} 


so  bleiben 


Kalk 
Natron 
Thonerde 
Kieselsäure 


2,67 

7,54 

17,H 

48,63 


Kali 

Thonerde 

Kieselsäure 


75,95 

Aber  dieser  Rest  ist  kein  Orthoklas ,  denn  statt  dass  K  :  AI 

sein  sollte,  ist  es  =  1,5  :  I  :  4. 

Berechnet  man  andererseits 

Orthoklas  so  ist  der  Rest 


4,23 

6,n 

14,18 

24,52 

:  Si=  2 


I    :   6 


Kali 

4,23 

Thonerde 

4,61 

Kieselsäure 

16,19 

25,03 


Kalk 
Natron 
Thonerde 
Kieselsäure 


2,67 

7,54 

18,60 

46,62 


75,43 
4,86,  wie  dies  in  einem  Plagio- 


In  diesem  Rest  ist  AI  :  Si  =  1  :  4,3  statt  1 
kias  sein  müsste,  der  Ca  :  5Na  enthält. 

Zersc^tzter  Orthoklas.  Die  Zersetzung  des  Orthoklases ,  bei  welcher  die 
Kieselsäure  tbeilweise,  das  Kali  gänzlich  fortgeführt  werden,  findet  ihren  Abschhiss 
in  der  Bildung  von  Thon.  Viele  Orthoklase  haben  eine  solche  Umwandlung  in  ge- 
ringerem oder  höherem  Grade  erlitten. 

1 .  Bodenmais.  Krystallinisch,  gelblich,  V.  G.  2,565.  Haushofer :  J.  f.  pr.  Gh. 
103,125. 

2.  Auerberg  bei  Stolberg,  Harz.    Weiss,  weich.    Rammeisberg. 

3.  Lauterberg,    Harz   (Thal   der  geraden  Lutler).    Röthlich ,  V.  G.  2,46. 
Streng:   B.  h.  Ztg.  1861  No.  28. 

4.  Unteres  Holzcmmethal,  Harz.  Aehnlich  dem  vorigen,  V.O.  2,56.  Ders. 

5.  Mühlenthal  bei  Elbingerode.    Weiss,  V.  G.  2,63.    Derselbe. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kicsolsäure 

63,52 

66,26 

61,75 

61,80 

51,83 

Thonerde 

21,79 

16,98 

19,62 

19,28 

16,92 

Eisenoxyd 

0,31 

1,21*) 

2,02*) 

0,77*) 

Kali 

14,17 

14,42 

12,82 

12,18 

5,70 

Natron 

0,43 

0,20 

0,68 

3,63 

Kalk 

0,43 

0,88 

2,19 

10,09 

Magnesia 

0,11 

0,45 

0,01 

0,41 

Wasser 

0,80 

1,29 

1,12 

0,25 

8,01 

100,31 

100. 

97,85 

1,69-) 

98,30 

100,10 

♦)  Oxydul.        ♦♦) 

Kohlensäure. 

Silicate.  553 

lieber  die  Umwandlung  liuuländisclier  Orthoklase  s.  Leniberg  :  Ztschr.  d.  geol.  G. 
i2,335. 

6.  Karlsbad.    Crasso:   Pogg.  Ann.  49,38<. 

7.  Gcising  bei  Altenberg.    Im  Syenit.    Derselbe. 

8.  Ilmenau,  Thüringen.    Im  Porphyr.    Derselbe. 


6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

54, n 

70,79 

23, n 

Thonerde 

29,93 

«7,09 

7,30 

Eisenoxyd 

1,22 

1,15 

12,70 

Kali 

4,67 

5,86 

2,12 

Natron 

0,41 

0,38 

0,24 

Kalk 

0,59 

0,35 

j 

Magnesia 

0,46 

0,65 

0,61 

Wasser 

8,51 

3,67 

(4,4a) 

Kohlensaurer  Kalk 

49,46 

99,96  99,94  100. 

9.   Ceylon  (Mondstein),    a.  Krystallisirt,  durchscheinend,    b.  Milchwelss. 
Malagati:   Ann.  Min.  (4)  2,465. 
10.  Bilin,  Böhmen.    Im  Phonolith.    Derselbe. 

9.  10. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

64,00 

67,10 

62,23 

Thonerde 

19,43 

17,83 

5,03 

Kisenoxyd 

4,29 

Manganoxyd 

3,42 

Kali 

11,81 

13,50 

1,60 

Kalk 

0,42 

0,50 

1,55 

Magnesia 

0,20 

Wasser 

1,14 

1,07 

11,95 

100. 

100. 

8,39*) 
98,46 

er   Sanidin 

von   Schackau ,    Rhön  , 

enthält   64,1 

Kieselsäure, 

18,45  Thonerde,  5,62  Kali,  ^,27  Natron,  2,84  Kalk. 
Hirschberg:   In  mein.  Laborat. 

Verwandlung  von  Orthoklas  in  Glimmer.    Die  Producte  dieser  Um- 
wandlung am  Orthoklas  von  Hirschberg,  Schlesien,  untersuchten 

Kjerulf:   J.  f.  pr.  Ch.  66,191.  —  v.  Rath :   Pogg.  Ann.  98,280. 

Ueber  die  gleiche  Umwandlung  zu  Warmsteinach,  Fichtelgebirge,  s.  Bischof: 
Chem.  Geol. 

Verwandlung   von    Laumontit   in    Orthoklas.      Auch    diesen    merk- 
würdigen Fall  hat  Bischof  untersucht.**)     (Vgl.  Laumontit.) 

Albit. 

Verhält  sich  wie  Orthoklas,  färbt  aber  die  Flamme  gelb. 

Von  Eggertz  zuerst  analysirt,   wurde  er  von  G.  Rose  als  ein  neues  Glied  der 
Feldspathgruppe  erkannt. 

Eggertz:   Afhandl.  i  Fis.  5,25. —  G.  Rose:   Gilb.  Ann.  73,173. 


*)  Rückstand.  **)  Hierher  auch  der  Weissigit.   S.  Jentzscb :  Jahrb.  Min.  1853. 

1854.1855.     Blum:  Dritter  Nachtrag  z.  Pseudom.  60. 


554  Silicate. 

Der  Albit  ist 

anderthalbfach  kieselsaures  Thonerde-Natron, 


Na2  AI  Sie  016  -  /  ^"*^*' ^'  \ 

INd    AI  M     O      —  ^    ^j2  Si9  02A  f 

6Si     =168       =    Si  02  68,62 

AI    ==     54,6  AI  03  19,56 

^Na   =     46  Na^O    M,82 


160     =_256_  100. 

524,6 
Beispielsweise : 

<.   Arendal.    Röthlich.    V.  G.  2,61.    G.Rose. 

2.  Golthardt.    Pcriklin.    V.  G.  2,64.    Thauiow :   Pogg.  Aon.  42,571. 

3.  KiVablnsk,  Ural.   Farblos,  V.G.  2,624.    Abich:  B.  h.  Ztg.  1842  No.  19 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

68,46 

69,00 

68,45 

Thonerde 

19,30 

<9,43 

«8,71 

Eisenoxvd 

• 

0,28 

0,27 

Natron 

11,27 

H,47 

H,24 

Kali 

0,65 

Kalk 

0,68 

0,20 

0,50 

Magnesia 

0,«8 

100.  100,10  100. 

Nicht  immer  ist  ein  Gehalt  an  Kali  angegeben,  jedoch  hUufig. 

Natron     Kali 
Schreiberhau,  Schlesien.    Weiss,  V.  G.  2,62  4. 

Lohmeyer:  Pogg.  Ann.  61,390. 
Zöbiitz,  Sachsen. 

C.  Gmelin:  Kastn.  Arch.  1824. 
Freiberg,  Tiefer  Fürstenstolln.   V.  G.  2,53  ;?  . 

Kersten. 
Marienbad,  Böhmen.   V.  G.  2,612. 

Kersten:  J.  f.  pr.  Ch.  37,172. 
Freiburg,  Bretsgau  'Wildthai:. 

Brandes:  Schwgg.  J.  47,318. 
lianbock,  Mähren.   V.  G.  2,626.  Etwas  zersetzt. 

Tschennak : 
Laacher  See.  Weiss. 

Derselbe. 
Heisterbach,  Siebengebirge.    Im  Trachyt.   V.  G.  2,573. 

V.  Rath:  Pogg.  Ann.  Jubelband  547. 
Harzburg.  Radauthal.    Im  Gabbro. 

Sturz:  In  mein.  Laborat. 
Naurod,  Hessen. 

List: 
Schweppenhausen.    im  Taunusschiefer. 

W.  Lossen:  Ztschr.  d.  geol.  G.  19.559. 
Gotthardt.    Körnig. 

Brooks:  Pogg.  Ann.  6l,39f.  €,t3     €,77 


in.  p. 

C. 

10,90 

1,4« 

9,99 

2,4« 

S,Of 

t,55 

H,OI 

«,«8 

10,« 

— 

8,6 

IO,t 

0,6 

11,46 

11.97 

— 

11,57 

8,54 

1,33 

Silicate.  555 

Natron     Kali 
Pfitschthal.    V.  G.  2,62.  in  p.  C. 

Hidegh:  s.  Tschermak.  -  H,04      — 

Windisch  Maltrei.   V.  G.  2,624. 

Tschermak:  H,l        0,5 

Oberhalbstein,  Graubündten. 

Desclabissac:  Ztschr.  d.  geol.  G.  10,207.  —         — 

Dauphine. 

Bredif:  Des  Cloizeaux  Manuel. 
Co\  du  Bonhonime. 

Marignac:  £bend. 
Finnland. 

Tengströni:  Ann.  of  Phil.  1824. 
Finbo,  Fahlun. 

Eggertz:  s.  oben. 
Brevig,  Norwegen. 

A.  Erdmann:  Berz.  Jahresb.  21,192. 
Laugafjall,  Island. 

Damour:  Des  Cloizeaux  Manuel. 
Pantellaria.   V.  G.  2,595. 

Abich:  B.  h.  Ztg.  1842,  No.  19. 
Chesterfield,  Massachusetts. 

Stromeyer:  Unters.  300. 

Laurent:  J.  f.  pr.  Gh.  7,340. 
Moriah,  Essex  Co.,  N.  York.   V.  G.  2,633. 

Twining:  Am.  J.  Sc.  (2)  31,357. 
Calaveras  Co.,  Californien. 

Genth:  Ebend.  (2)  27,249. 
Stirling,  Petershead,  Schottland.    In  Granit. 

Houghton:  s.  Orthoklas. 
Pennsylvanien.   Weiss,  krystallisirt. 

Redtenbacher :  Pogg.  Ann.  54,468. 

Die  nachfolgenden  Analysen  zeigen  Abweichungen  im  Atomverhältniss  R,  AI 
und  Si. 

Perth,  Unter-Canada.     Peristerit.    V.   G.   2,627.     Hunt:   Phil.  Mag.  (4) 

1,322. 
Lancaster  Co.,  Pennsylvanien.   Brush:  Am.  J.  Sc.  (2)  8,390. 
Unionville.  Wold:  Ebendas. 
Westchester.    Booth:  Proc.  Am.  ph.  Soc.  2,190. 
Wilmington.    Derselbe*). 

Snarum,  Norwegen.    Grosse,  weisse  Krystalle.     Scheidthauer :  Pogg^  Ann. 
61,393.     (Enthält  3,7  Kalk.) 

Petersen  analysirte  zwei  trikline  Feldspäthe:  1.  aus  dem  Gneis  von  Aschatren- 
burg,  V.  G.  2,6i3;  und  2.  aus  dem  Diorit  vom  heiligen  Grabe  bei  Hof,  V.  G. 
^,664. 

J.  f.  pr.  Ch.    2)  6,206. 


M,12 

10,81 

1,06 

11,12 

10,5 

10,98 

0,65 

9,63 

1,52 

7,99 

2,53 

9,05 

10,5 

^1,47 

0,25 

10,97 

10,88 

0,68 

9,91 

1,57 

*)  S.  Oligoklas 


556 


Silicate. 


Ist  Ca  =  2R,  so  ist 


\. 

j^ 

Kieselsäure 

65,58 

63,88 

Thonerde  * 

21,7« 

23,15 

Natron 

H,49 

8,12 

Kali 

0,65 

3,32 

Kalk 

0,77 

0,06 

Magnesia 

0,12 

Wasser 

^ 

1,16 

100,21 

99,81 

K 

:  AI 

AI 

:    Si 

1.          2 

• 

:    1 

\ 

:    5,2 

2.          J,5 

:    \ 

1 

:    4,7 

Petersen  nennt  sie  Oligoklas,  indessen  das  Fehlen  des  Kalks  zeigt,  dass  sie  wohl 
Albit  sein  mögen,  wenngleich  es  an  Säure  fehlt.  Der  zweite  weicht  überhaupt  von 
der  Feldspathmischung  der  Art  ab,  dass  man  eine  zersetzte  Substanz  darin  zu  er- 
kennen hat. 

Pscudouiorph  nach  Skapolith.     Derartiger  Albit  von  Krageroe  und  von 
Snaruni  wurde  von  Richter  untersucht. 
Seh  erer:  Pogg.  Ann.  89,1. 

Ilyposklerit.  Dieser  grüne  Albit  von  Arendal  enthält  nach  meiner  Analyse 
Augit  beigemengt. 

Pogg.  Ann.  79,305. 

Auch  Hermann  analysirte  ein  ähnliches  Mineral. 

J.  f.  pr.  Ch.  46,396. 

Anorthit 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  weissem  Emaü. 
Wird  von  (^hlorwasserstoffsUure  vollständig  zersetzt. 

G.   Rose   entdeckte   den  Anorthit   in  Drusen  von   Kalksteinblöcken  am  Vesuv 
Sonima) ;  aber  erst  viel  später  hat  man  sich  überzeugt,  dass  er  auch  in  alteren  Ge- 
steinen vorkommt.    In  gewissen  Laven  und  Meteoriten  findet  er  sich  gleichfalls. 
Der  Anorthit  ist  im  reinsten  Zustande 


halbkieselsaurer  Thonerde-Kalk, 

Ca  2  Si  0* 
Ali  Si»  0^2 


Ca  AI  Si2  0» 


-{ 


) 


2Si    =56      =  Si  (ß  43,08 

AI  ==     54,6  AI  03  36,82 

Ca  =     40  Ca  0    2Q,10 

80    =128 


100. 

278,6 

Indessen  giebt  es  vielleicht  keinen  Anorthit,  der  nicht  ein  wenig  Alkali,  be- 
sonders Natron,  enthielte,  mit  anderen  Worten :  der  meiste  Anorthit  enthält  Albit- 
Substanz  in  isomorpher  Beimischung. 

1.  Vesuv,    a.  G.  Rose:  Gilb.  Ann.  73,199.   b.  Abich:  Pogg.  Ann.  50,351. 
51,519. 

2.  Selfjall,  Island.  V.  G.  2,70.    Forchharomer:  Berz.  Jahresb.  23,t84. 


Silicate. 


557 


3.  Tbjorsaebene  am  Hekla.  In  alter  Lava.  a.  Y.  G.  2,6888.  Genth:  Ann. 
Ch.  Pharm.  66,18.     b.  V.  G.  2,75.    Damour:  Bull.  g^ol.  (?)  7,83. 

4.  Näferholt  am  Hekla.  Sartorius  von  Waltershausen:  Yulk.  Gest.  Is- 
lands 22. 

5.  Insel  St.  Eustache,  Antillen.   V.  G.  2,73.  Etwas  zersetzt.   Deville:  Ann.' 
Ch.  Ph.   (3)  40,286. 

6.  Meteorit  (Eukrit)  von  Juvenas.    Rammeisberg. 

7.  Bogoslowsk,  Konschekowskoi  Kamen.  Mit  Hornblende  den  früher  so- 
genannten Diorit  bildend,  a.  V.  G.  2,72.  Scott:  Phil.  Mag.  15,518. 
b.  V.  G.  2,732.    Potyka:  Pogg.  Ann.  108,110. 

8.  Tunaberg.  Graugrün,  Y.  G.  2,849.  Walmstedt.  Früher  für  Skapolith 
gehalten. 

9.  Baste  im  Radauthal,  Harz.  Y.  G.  2,76.  Streng:  Jahrb.  Min.  1862. 
(Ygl.  Rammeisberg:  Ztschr.  d.  geol.  G.  22,899.) 

10.  Monzoni,  Fassathal.     In  Monzonit.     Lemberg:    Ztschr.  d.  geol.  Ges. 
24,187. 

11.  Monzoni,    Pesmedaalp.     a.   Hellroth,  ziemlich  frisch,    Y.    G.   2,686. 
b.  Weiss,   verwittert,  Y.  G.   2,812.      v.  Rath:    Berl.  Ak.   Ber.   1874^ 
Novbr. 

12.  Carlingford,  Irland.    Houghton:  Phil.  Mag.  19,13. 

13.  Gorsiea.    Im  Kugeldiorit.   Y.  G.  2,737.    Delesse:  s.  Damour. 


1 


2. 


3. 


4. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

44,49 

43,96 

47,63 

48,75 

45,97 

45,14 

Thonerde 

34,46 

35,30 

32,52 

30,59 

33,28 

32,11 

Eisenoxyd 

0,74 

0,63 

2,01 

1,50 

1,12 

2,03 

Kalk 

15,68 

18,98 

17,05 

17,22 

17,21 

18,32 

Magnesia 

5,26*) 

0,45 

1,30 

0,97 

0,77**) 

Natron 

0,47 

1,09 

1,13 

1,85 

1,06 

Kali 

0,39 
100,18 

0,29 
101,89 

0,62 
100,78 

0,22 

100,63 

99,43 

0,31**») 

5. 


6. 


7. 


8. 


99,96 


9. 


a. 

b. 

■N 

Kieselsäure 

45,8 

44,38 

45,31 

46,79 

43,83 

45,37 

Thonerde 

35,0 

33,73 

34,53 

33,16 

35,28 

34,81 

Eisenoxyd 

3,29 

0,71 

3,04 

0,68 

0,59 

Kalk 

17,7 

18,07 

16,85 

15,97 

19,37 

16,52 

Magnesia 

0,9 

0,36 

0,11 

0,83 

Natron 

0,8 

1,03 

2,59 

1,28 

1,45 

Kali 

0,33 
101,19 

0,91 
101,01 

0,55 
100,79 

0,40 

100,2 

99,16 

0,87t) 

% 

X 

100,84 

*)  Wahrscheinlich  =  Kalk.        ♦♦)  Ni  0  und  Co  0.        ♦♦*)  Wasser. 
•)•)  Wasser.  Eine  dichte  Abänderung  gab  4i,0  SiO*^,  28,63  AI  0^,  2,23  ¥e  03,  19,11  Ca  0, 
0,76  Na'^0,  1  Ji  K-*0  und  5,03  Wasser. 


558 


Silicate. 


10. 

11. 

12. 

13. 

Kieselsäure 

45,23 

41,18 

40,17 

45,87 

48,62 

Thonerde 

34,24 

35,55 

33,51 

44,73 

34,66 

Eisenoxvil 

• 

1,16 

0,73 

Kalk 

H,83 

19,65 

21,56 

17,10 

12,02 

Magnesia 

0,20 

1,55 

0,33 

Natron 

1,22 

2,55 

Kali 

3,38 

1,05 

Wasser 

1,88 

2,77 

4,66' 

0,50 

99,14  99,15  99,90  99,^5         100,46 

Wenn  der  fast  immer  wiederkehrende  Alkaligehalt  einem  kalihaltigen  Albit 

R2  AI  Si6  0*« 

angehört,   so  muss  das  Atomverh'ältniss  AI  :  Si,  welches  im  reinen  Kalkfeldspath 

t 
=  1:2  ist,  sich  etwas  "andern,  und  zwar  muss  es  durch  das  Verhältniss  R  :  K  be- 
dingt sein.     Begreiflich  ist  es,  dass  die  Analysen  selten  dieser  Voraussetzung  genau 
entsprechen. 

Gefundene  AtomverhUltnisse  *) . 

I 


R 

( 

::a 

AI 

:     Si 

Ib. 

:    14,6 

j 

:    2,106 

2. 

8 

:    2,4 

3a. 

6,6 

:    2,6 

•   3b. 

5,6 

2,3 

4. 

'8,4 

2,3 

6. 

8 

:    2,12 

7a. 

:      3,2 

:    2,216 

7b. 

6 

2,4 

9. 

5,7 

2,2 

Sind  diese 

A  north  ite 

j  n  Ca  AI  Si2  0** 

}  ' 

1      R2  AI  Si«  0^6  j 

so  ist. 

Und  wenn 

so  muss 

wenn 

R   :    Ca      : 

— 

AI  : 

Si   . 

AI  :    Si, 

R   :   Ca 

fl.l 

1    : 

14,8 

1 

:    2,133 

6.1 

1    : 

8 

1    . 

2,23 

1    :   2,12 

1    :    16 

(3b.,  7b.,  9.) 

1 

6 

1 

:    2,308 

1    :   2,3 

1    :      6 

[7a.) 

1 

3 

1 

2,57 

1    :   2,2 

1    :      9.5 

Rammeisberg 

:  Ztschr. 

d.  8 

eol.  G.  18,200. 

24,138. 

Der  Anorthit 

ist  zur  Z 

erset 

zun 

e  mehr  genei 

gt.  al 

s  andere  Feld 

späthe,   und  die 

wasserhaltigen  Abänderungen  beweisen  dies. 

In  No.  13  ist  R  :  Ca  =  1  :  2,1;  AI  :  Si  =  1  :  2,37;  Ca  :  AI  =  1  :  1,5. 
Verwandelt  man  die  sämmtlichen  R  in  Ca,  so  wäre  er  Ca^  Si^  0^  anstatt  Ca'  Si  O*. 
Wäre  er  ein  Kalknatronfeldspath ,  in  welchem  R  :  Ca  =  1  :  2,  so  müsste  AI  :  Si 
=  1  :  2,8  und  Ca  :  AI  =  1  :  1,25  sein.  ^ 

Die  Analyse  bedarf  einer  Wiederholung.  » 

Anhang. 
Folgende  Mineralien  werden  mit  mehr  oder  weniger  Sicherheit  als  ursprüng- 
licher Anorthit  betrachtet. 


*)  ¥e  zu  AI  gerechnet. 


Silicate.  559 

1.  Amphodelith. 

a.  Lojo,  Finnland.    Nordenskiöld  r  Berz.  Jahresb.  12,174.    b.  Tnnaberg. 
Svanberg:  Ebend.  20,238. 

2.  Bylownit. 

Bytown,  Canada.  Thomson:  Oull.  of  Min.    (Früher  schon  Tennant:  Rec. 
gen.  Sc.  17.) 

3.  Diploil  (Latrobitj. 

Amitok,  Labrador.    G.  Gmelin;  Pogg.  Ami.  3,68. 

4.  Indianit. 

Hindostan.   Weiss,  V;  G.  2,668.    Bnish:  Am.  J.  Sc.  (2)  8,15.    (Früher 
Laugier:  Mem.  d.  Mus.  7,341.) 

5.  Lepoliih. 

a.  Lojo.     b.  OvijUrwi,  Finnland.    V.  G.  2,87.     Hermann:  J.  f.  pr.  Ch. 
46,387.  48,254. 

6.  Lindsayit. 

Ebendaher.   Aussen  schwarz.   a.V.G.  2,796.  Komonen:  Yerh.  Min.  G. 
Pelersb.  1843.    b.  V.  G.  2,83.   Hermann. 

7.  Rosellan. 

Aker,  SÖdernianland.    Roth.    Svanberg:  Berz.  Jahresb.  21,173. 

8.  Sundvikit. 

Kimito,  Finnland.   V.  G.  2,70.    C.  Bonsdorff:  Beskrifning  113. 

9.  Esmarkit. 

Norwegen.    Pisani:  C.  rend.  55,450.   Gehört  nach  Des  Cloizeaux  Iheil- 

weise  hierher. 
10.   Tankit. 

Arendal.     V.  G.   2,897.     Ist  nach  Des  Cloizeaux  zersetzter  Anorthit. 

Pisani:  Des  Cloizeaux,  Nouv.  Rech.  199. 


1. 

2., 

3.               4 

• 

5. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

45,80 

44,55 

47,57 

41,78        42, 

09 

42,80 

42,50 

Thonerde 

35,40 

35,91 

29,65 

32, $3        38, 

,89 

35,1? 

32,11 

Eisenoxyd 

1,70 

0,07 

3,57 

5,77*1        - 

— 

1,50 

4,00 

Kalk 

10,15 

15,02 

9,06 

9,79        15, 

,78 

14,94 

10,87 

Magnesia 

5,05 

4,08 

0,20 

—              - 

— 

2,27 

5,87 

Natron  (Kali) 

}    1,85 
100. 

7,ß0 

6,57**)     4. 

,08 

1,50 

1,69 

Wasser 

0,59 
100,22 

1,98 
99,63 

2,04 

— 

1,56 
99,69 

1,50 

98,78  .  100, 

• 

.84 

99,54 

6. 

7. 

8. 

9 

10. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

47,50 

42,22 

44,90 

44,82 

48, 

38          42, 

49 

Thonerde 

35,29 

27,55 

34,50 

30,70 

32, 

65          34, 

70 

Eisenoxyd 

7,03  **♦)      9,20  t) 

0,88 

8,23§) 

0, 

,87             0, 

,74 

Kalk 

3,59 

6,81 

13, 

,32           15, 

,82 

Magnesia 

3,56 

8,58 

2,45 

1,48 

1, 

,15             0, 

,30 

Natron  (Kali) 

5,53  i- 

H       6,63 

Ht)    6,78 

3, 

.22§§)       2 

,23§§§) 

Wasser 

6,62 

7,00 

6,53 

3,28 

<, 

,30             4, 

,80 

100. 

100,08 

99,48 

99,10 

100,89        101, 

.08 

.').0  Ka 


♦)  Manganoxyd.        ♦♦)  Kali.        *♦♦)  Oxydul.        +)  Worin  2.0  Oxydul.        ++)  Worin 
ali.        -H-f)  Kali.         §)  Oxydul,  worin  1,55  Mn  0.        §§)  0,68  Kali.        §§§)  0,6S  Kali. 


560  Silicate. 

Was  ist  der  Indianit  (4.)  ? 

In  ihm  ist  Na  :  Ca  ==  1  :  2,  AI  :  Si  =  t  M,8.  Wäre  er  ein  Ralk-Natronfeld- 
spatli,  so  inüsste  AI  :  Si  =  <  :  2,8  sein.    Ist  er  vielleicbt 

/  4Ca  AI  Si2  0^  \ 

\  Na2  AI  Si2  0»  / 
Eine  Wiederliolung  der  Versuche  ist  zu  wünschen. 

Kalk-Natronfeldspath. 

In  vielen  und  wichtigen  Gesteinen  finden  sich  Feldspäthe,  welche  Kalk  und 
Natron  enthalten,  und  welche  man,  da  sie  die  eingliedrige  Form  des  Anorthits  und 
Albits  haben,  oft  Plagioklase  nennt.  Solche  sind  der  Labrador,  Oiigoklas  und 
Andesin,  der  erste  schon  durch  Klaproth's  Analyse,  später  durch  G.  Rose*s  Krysiall- 
bestinimung,  der  zweite  durch  Breithaupt  mineralogisch,  durch  Berzelius  chemisch 
(als  Natronspodumen)  unterschieden,  während  der  Andesin  aus  Abich's  Unter- 
suchungen hervorging. 

Lange  nahm  man  für  Jeden  dieser  Feldspäthe  eine  constante  Zusammensetzung 
an.    So  wurde  der  Labrador  als 

Na2  Ca»  AH  Si>2  0*», 
d.  h.  als  aus  den  Silicaten 

Na»  Si3  Qio  =  Ca^  Si»  O^o,  AI«  Si»  0»» 
bestehend,  betrachtet.   Auf  die  einfachsten  Sättigungsstufen  bezogen,  würden  sie  als 
Verbindungen  normaler  und  Ualbsilicate  erscheinen : 

/  2Na2  Si  OM  /  2Ga  Si  0'^  \  /  2A1  Si»  0»    \ 

(    Na*  Si  0*  /,  \  Ca2  Si  0*  /,  \  A|2  Si»  0«2  / 

Für  den  Oiigoklas  nahm  man 

Na»o  Ca»  Al^  Si»«  0««* 
an,  d.  h.  er  sollte  aus 

Na»ß  Si«  02ß,  Ca^  Si»  0^6,  AI«  Si^?  0'», 

d.  h.  aus  normalen  und  anderthalbfachsauren  (Bi-  und  Tri-)  Silicaten  bestehen  : 
/  6Na2  Si  0»  \  /  6Ca  Si  0»  (  j  6  AI  Si»  0»    \ 

\  Na*  Si»  0^  /,  \  Ca2  Si»  0»  /,  \  Al^  Si«  0^«  / 

Im  Andesin  endlich  sah  man 

Na2  Ca  Al2  Si«  O^*, 
d.  h.  lediglich  die  normalen  Silicate 

Na2  Si  0»,  Ca  Si  0»,  AI  Si»  0». 

Mithin  musstc 

jeder  Labrador    2Na  :  3Ca 
jeder  Andesin      2 Na  :  Ca 
jeder  Oiigoklas  t  ONa  :  3Ca 
enthalten. 

Je  zahlreicher  jedoch  die  Analysen  wurden,  um  so  mehr  stellte  sich  heraus, 
dass  ein  grosser  Theil  dessen,  was  man  Labrador  nannte,  Na  :  Ca,  d.  h.  je  I  AI. 
derselben  enthält;  dass  in  Oligoklasen  Na  :  Ca  =  3  :  1,  4  :  1,  5  :  \  vorkomml, 
mit  einem  Wort,  dass  das  Verhältniss  von  Na  :  Ca  ein  veränderliches  für  jeden  dieser 
Feldspäthe  ist. 

Sartorius  von  Waltershausen,  welcher  alle  Feldspathanalysen,  ohne  ihren  Werib 
kritisch  zu  prüfen,  verglich*),  kam  zu  dem  Schluss,  dass  es  keine  Grenze  zwischen 
Auorthit,   den  Kalk-Natronfeldspäthen  und  Albit  gebe,    und  dass  die  Mittelglieder 

*}  Die  Vulkan.  Gesteine  Islands.   Göttingen  1858. 


Silicate, 


561 


Mischungen  beider  Grenzgiieder  seien.  Da  er  aber  annahm,  dass  die  Eiozelg^der 
der  Mischung  proportional  zusammengesetzt  seien,  so  blieb  seine  Ansicht  eine  unbe<" 
weisbare  Hypothese.  Denn  z.  B.  Labrador  wäre  eine  Mischung  von  einem  Natron*«' 
Kaik-Anorthit  mit  einem  Nalron-Kalk*-AU9it.  Ein  Labrador  alsoj  in  welchem  gemäss 
der  früheren  allgemeinen  Forme!  AI  :  Si  =  i  :  3  wäre,  würde 

-  /  Na^  AI  Si2  On    ,   /  Na2  AI  Sl«  0^«  \ 
^\    CaAlSi20S/^\    CaAlSi«0*«/ 
d.  h. 

Na^  Ca  Al^  Si«  O^o 

sein,  d.  h.  er  würde  2Na  :  Ca,  imd  nichl  2 Na  :  3Ca  enthalten.  Abgesehen  von 
diesem  Widerspruch  mit  den  Thatsachen  ist  weder  ein  Natron -Anorthit  noch  ein 
Kalk-Albit  nachgewiesen. 

Tschermak  machte  im  J.  1865  darauf  aufhierksam,  dass  nach  den  vorhandenen 
Analysen  alle  Kalk-Natronfeldsp'äthe  als  isomorphe  Mischungen  von 
Anorthit  undAlbit  zu  betrachten  sind.  Also  hängt  das  Verhältniss  AI  :  Si  von 
demjenigen  von  Na  :  Ca  ab  und  umgekehrt.  Mit  steigendem  Gehalt  von  Natrium 
nimmt  auch  das  Silicium  zu. 

Tschermak:  Wien.  Ak.  Ber.  i86^undPogg.  Ann.  125,139. 

Durch  eine  Revision  der  vorhandenen  Analysen  suchte  ich  zu  zeigen,  dass  das  von 
Tschermak  aufgestellte  Gesetz  für  die  gut  untersuchten  Labradore,  Oligoklase  u.  s.  w. 
den  Thatsachen  entspricht. 

Ist  also  ein  Kalk-Natronfeldspath 

/  m  Ca  AI  Si^  0»   \ 
\  n  Na2  AI  Si«  0^«  / 
oder  besteht  er  aus  m  Mol.  Anorthit  und  n  Mol.  Albit,  so  finden  folgende  Beziehungen 
zwischen  den  At.  der  Elemente  statt ; 


Na  : 

Ca 

bedingt 

AI 

:     Si 

1    : 

6 

:    2,308 

1    : 

3 

:   2,57 

1    : 

2 

:    2,8 

2    : 

3 

:    3 

1    : 

1 

:    3,33 

3    : 

2 

:    3,71 

i   : 

1 

4 

3    : 

1 

i,4 

4    : 

1 

4,66 

6   : 

1 

5 

Wird  Na  =  0,  so  ist  Al  :  Ca  =  1  :  2 ;  wird  Ca  =  0,  so  ist  es  =  1  :  6. 

Die  Richtigkeit  der  Analysen  ISssl  sich  also  durch  beide  Proportionen  prüfen ; 
aber  aus  begreiflichen  Gründen  wird  Al  :  Si  leichter  richtig  ausfallen,  als  Na  :  Ca. 
Ich  habe  gefunden,  dass  von  den  vorhandenen  eine  kleinere  Zahl  als  normale  zu  be- 
zeichnen sind,  weil  bei  ihnen  das  eine  Verhältniss  genau  dem  anderen  entspricht, 
wie  es  das  Mischungsgesetz  verlangt.  Dass  dies  in  der  Mehrzahl  nicht  genau  der  Fall 
ist,  liegt  am  Material  und  an  den  Analysen  selbst,  aber  fast  die  Hälfte  aller  zeigt  doch 
nur  sehr  geringe  Abweichungen.  Wo  diese  grösser  sind,  da  zeigt  sich  auch  sehr  oft, 
dass  das- Atomverhältniss  2Na  :  AI  und  Ca  :  Al  nicht  erfüllt  ist,  welches  ja  die  ganze 
Gruppe  charakterisirt. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  126,39.   Ztschr.  d.  geol.  G.  18,200.  24,138. 

Streng  ist  der  Ansicht,  dass  das  Atomverhältniss  Na  :  Ca  nicht  in  dem  Sinne 
von  AI  :  Si  abhängig  sei,  wie  das  Mischungsgesetz  verlangt.    Er  legt  mithin  auf  die 

Bammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  35 


562  Silicate. 

Abweichungen  der  Analysen  einen  grösseren  Werth  und  nimmt  an,  dass  in  den  Kalk- 
Natronfeldsp'äthen  nicht  die  Endglieder,  Anortliit  und  Albit,  als  solche  enthalten  sind, 
sondern  dass  einzelne  Bestandtheile  sich  unabhängig  von  einander 
ersetzen,  d.  h.  dass  es  Silicate  sind,  in  weichen  Ca  durch  2Na  in  wechselnden 
Verhältnissen  und  eben  so  Na^  AI  oder  Ca  Al  durch  tSi  vertreten  werde. 

In  einer  weiteren  Mittheilung  äussert  sich  Streng  dahin,  dass  er  allerdings  in 
den  Ralk-Natronfeldspäthen  zwei  Endglieder  annehme,  dass  diese  jedoch  nicht  reiner 
Ralkfeldspath  oder  Natronfeldspath  seien,  sondern  dass  dieselben  Mischungen  aequi- 
valent  zusammengesetzter  Silicate  sein  dürften,  z.  B. 

/  n  Ca  AI  Si2  OM      ^(  n  Na^  Al  Si«  O*«  \ 
\    Na2  AI  Si2  0»  /  "'^^  \       Ca  AI  Si«  Ol«/ 

Streng:  Jahrb.  Min.  1865. 

Wenn  Tschermak's  Ansicht  von  uns  bevorzugt  wird,  so  geschieht  dies  schon 
deswegen,  weil  wir  glauben,  an  die  Analysen  nicht  den  Maassstab  der  Zuverlässig- 
keit anlegen  zu  dürfen,  der  ihre  Abweichimgen  von  dem  Gesetz  als  begründet 
ansieht. 

Labrador. 

Wir  fassen  hierunter  die  Mischungen 

/nCaAlSi^O»   \ 
\   Na2  AI  Si«Oi«/ 

zusammen,  in  welchen  n  ==  6  bis  2,  d.  h. 

Na  :  Ca  =  4  :  3        bis  1  :  1 
AI  :  Si   =  1  :  2,57  bis  \  :  3,33 
ist. 

Labrador  schmilzt  v.  d.  L.  leichter  als  Orthoklas  unter  Gelbfärbung  der  Flamme 
zu  weissem  Email. 

Im  Porzellanofen  bildet  der  Labrador  von  der  Paulsinsel  theUweise  ein  weisses 
Glas  und  eine  graue  Masse,  deren  V.  G.  2,504  resp.  2,631  ist.  Rammeisberg. 
Nach  Deville  vermindert  sich  das  G.  von  2,69  auf  2,525. 

Wird  von  Clilorwasserstoffsäure  zersetzt,  jedoch  nur  als  sehr  feines  Pulver  und 
nach  längerem  Erhitzen. 

Klaproth  analysirte  zuerst  den  sogenannten  Labradorstein  von  der  Paulsinsel. 

I. 

\.  Näröedal,  Norwegen.  V.G.  2,7U.  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  139,178. 
(v.  Rath:   Eb.  136,424.  138,171.   Ludwig:   Eb.  138,162.) 

2.  Neurode  (Volpersdorf) .  Aus  Forellenstein.  V.  G.  2,709.  v.  Rath. 

2a.  Neurode,   Schlesien.     In  Hypersthenit.     V.  G.  2,715.    v.  Rath:   Eb. 
95,538. 

3.  Berufjord,  Island.    V.  G.  2,709.    Damour:   Bull.  geol.  (2)  7,88. 

4.  Egersund,  Norwegen.     V.   G.   2,705.     Kersten:   Pogg.  Ann.   63,123. 
(Mehre  Abänderungen.) 

5.  Havnefjord,   Island.     In  Dolerit.    V.  G.  2,729.    v.  Rath:    Pogg.  Ann. 
144,253.     ;Früher  Forchhammer :  J.  f.  p.  Ch.  30,385.) 

6.  Lund,  Schweden.    V.  G.  2,68.    Blomstrand :   Ofversigt  1854. 

7.  Campsie  bei  Glasgow.    Lehunte:   Ed.  N.  ph.  J.  1832. 

8.  Paulsinsel,  Labrador,    a.  V.  G.  2,697.  Tschermak:  s.  o.    b.  Rammeis- 
berg:  s.o.    c.  Yogelsang:  Jahresb.  1868. 


Silicate. 


563 


\, 

2. 

22 

i. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure          49,77          47,05 

52,55 

52,47          52, 

20          54,23 

Thonerde             32,! 

n          30,44 

28, 

32 

29,22          29,05          29,64 

Eisenoxyd              — 

4,56 

2, 

44 

4,90            0, 

80             — 

Kalk                     U,( 

57           16,53 

H, 

64 

43,44           42, 

40           42,04 

Magnesia                — 

0,09 

0, 

48 

—             0, 

43             0,44 

Natron                    3,29            2,4  0 

4,52 

3,40            4,70            4,44 

Kali                        — 

0,78 

0, 

64 

—               — 

-              Spur 

Wasser                   — 

■ 

4,87 
0,42 

0, 
404, 

62 
48 

— 

—               — 

—               — 

100. 

40 

99,80          98, 

98        400,40 

6.                 7 

1 

a. 

8. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

53,82          54, 

67 

56,0 

55,59 

56,24 

Thonerde 

26,96          27, 

89 

27,5 

25,44 

29,49 

Eisenoxyd 

4,43            0, 

34 

0,7 

2,73 

4,34 

Kalk 

44,20           40,60 

. 

10,4 

44,40 

44,44 

Magnesia 

0,20             0, 

48 

0,4 

0,54 

Natron 

5,00             5,05 

5,0 

4,83 

4,37 

Kali 

4,34             0, 
99,95          99, 

49 
49 

( 

0,4 
»9,8 

0,32 
400,28 

— 

99,73 

Gefundene  Atouiverhältnisse. 

Na  (K)  : 

Ca  (Mg) 

AI  (Fe) 

:    Si 

4. 

2,5 

2,64 

2. 

3,5 

2,53 

2a. 

3,4 

2,6 

3. 

2 

2,93 

4. 

4,5 

3,0 

5. 

4,5 

3,4 

6. 

4,08 

3,3 

7. 

4,4 

:    3,3 

8a. 

4,08 

3,4 

Nun  erfordert  das 

Verhältniss 

Na 

:Ca 

AI  . 

Si 

2a. 

:    3,5 

:    2,5 

(2.) 

:    3 

:    2,57 

• 

(«•) 

:    2,5 

:    2,66 

(3.) 

:    2 

:    2,8 

(4.5.) 

:    4,5 

:    3 

(6.-8.) 

:    4 

:    3,33 

Diese  Analysen  stimmen  daher  mit  der  Voraussetzung,  der  Labrador  bestehe 
aus  Anorthit  und  Albit,  sehr  gut  überein. 
In  der  allgemeinen  Formel 

/  n  Ca  AI  Si2  0»    \  _  j  n  An.'  \ 
\    Na2AlSiö  016/  ~  \      AI.   / 

ist  n  bei  2.     =  7  bei  3.  =   4 

2a.    =6  4.  u.  5.  =  3 

4.      =  5  6. — 8.   =  2 


36 


564  Silicate. 

II. 
Die  nachfolgeaden  Analysen  sind  nach  dem  AtomverhäJtaUs  Na  :  Ca  gaardaet. 

I.  Aetna,  Serra  Giannicola.  Weiss.  V.  G.  2,7H.    Sartorius  t.  W*alters- 

hausen:   Vulk.  G«st.  Isl. 
i.  Radauthal,  Baste.  \.G.t,1t.    Streng:  B.  h.  Ztg.  4  864  No.  28.   Mirb. 

Min.  1862. 

3.  Rothenburg,  Kyffhäuser.  In  Diorit.  Nicht  frisch,  V.  G.  t,77.   Streng: 
Jahrb.  Min.  1867. 

4.  Guadelupe.  DevHle. 

5.  FärÖer.  V.  G.  2,69.   Forchhammer:  s.  o^ 

6.  Aetnalava,  Yal  del  Bove.    Abich:  Pogg.  Ann.  50,347. 

7.  Kiew.   Geschiebe.   Segeth:  J.  f.  p.  Ch.  20,253. 

8.  Radauthal.  V.  G.  2,817.   Rammeisberg. 

9.  Nordisches  Geschiebe.    Dulk:  Klöden  Beitr.  z.  min.  Kemrtn.  d.  Mark 
Brandenburg  8.  Stück. 

10.  Tannbergthal,  sächs.  Voigtland.  In  Porphyrit,   V.  G.  2,7f«.  v.  Rath: 

Pogg.  Ann.  U4,251. 
n.  Rothenburg  (s.  3.).  Sehr  frisch,  V.  G.  2,69.  Streng:  s.  o. 

12.  Turdojak,  Ural.    In  Diorit.  V.  G.  2,709.    König:  Ztsch.  d.  geol.  G. 
20,365. 

13.  Neurode.    In  Gabbro,  V.  G.  2,707.  v.  Rath:  Pogg.  Ann.  95,539. 

14.  Dalarne,  Schweden.    Svanberg:  Berz.  Jahresb.  23,285. 

15.  Veltlin.    Im  Diorit,  V.  G.  2,69.  v.  Rath:  Pogg.  Ann.  U4,246. 

16.  Mombachler  Höfe,  Rheinbayern.  In  Melaphyr,  V.  G.  2,657.   Schmid: 
Eb.   H9,138. 

17.  Schriesheim,  Bergstrasse.   Swiontkowski :  Jahrb.  Min.  4  866,  644. 
17a.  Monzoni,  Fassathal.   Lemberg:  s.  Anorthit. 

18.  Nordisches  Geschiebe.   König:  s.o. 

19.  Morea.  V.G.  2,883.  Delesse:  Ann.  Min.  ^4)  4  2,  und  C.  rend.  27,44  4. 

20.  Ilfeld.    In  Melaphyr,  V.  G.  2,72.    Streng:  Ztsch.  d.  geol.  G.  4  0,99. 
13,64. 

21.  Oberstein.   V.  G.  2,642.  Delesse. 

22.  Pont  Jean,  Vogesen.  Derselbe. 

23.  Botzcn,  Tyrol.  Derselbe. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Kieselsäure 

52,22 

50,60 

44,67 

54,25 

52,52 

53,48 

55,49 

Thonerde 

28,37 

29,62 

34,22 

29,89 

30,03 

26,46 

26,83 

Eisenoxvd 

* 

1,79 

2,13 

0,88 

1,72 

4,60 

4,60 

Kalk 

12,78 

13,86 

11.92 

1  1,12 

12,58 

9,49 

40,93 

Magnesia 

0,91 

0,53 

0,29 

0,70 

0,19 

«,74 

0,15 

Natron 

1,37 

2,65 

1,57 

3,63 

4,54 

4,40 

3,96 

Kali 

1,42 

1,21 

2,33 

0,33 

0,22 

0,36 

Wasser 

0,57 

1,22 

4,13 

0,12 
0,89*; 

0,54 

99.43 

101,82 

100,01 

99,92 

101,55 

99,83 

98,40 

MnO. 


Siücftte.  565 


8. 

^. 

40. 

44. 

42. 

48. 

14. 

Kieselsäure 

54,00 

54,66 

53,64 

59,46 

53,77 

50,34 

4^2,46 

Thonerd« 

29,54 

«7,87 

29,^8 

25,97 

28,7» 

87,34 

<2«,82 

Eisenoxyd 

-^ 

.^ 

-^ 

4,04 

4,73 

4,74 

4,84 

.Kalk 

41^89 

42,04 

40,96 

*9,23 

44,01 

10,57 

•9,44 

Magnesia 

0,28 

-^ 

0,03 

0,78 

4,08 

Natron 

3,44 

5,46 

4,36 

3,94 

4,68 

4,84 

4,64 

Kali 

2,09 

— 

4,45 

0,47 

0,83 

4,55 

4,79 

Wasser 

2,48 

0,65 

0,68 

2,20 

4,75 

99,79 

4  00. 

400,44 

100,49 

400,77 

99,24 

98,59 

<5. 

46. 

47. 

4  7a. 

48. 

49. 

20. 

Kieselsäure 

55,45 

53,44 

55,24 

54,23 

53,<1 

53,20 

53,44 

Thonerde 

29,49 

24,88 

29,02 

27,65 

28,48 

27,34 

27,27 

Eisenoxyd 

4,89 

— 

4,40 

4,24 

4,03 

2,53 

Kalk 

9,90 

9,42 

9,94 

44,47 

40,32 

8,02 

7,47 

Magnesia 

0,44 

0,4  9 

— 

4,04 

0,94 

Natron 

5,23 

5,62 

5,43 

4,03 

5,54 

3,52 

5,09 

Kali 

0,80 

4,31 

2,90 

4,02 

3,40 

4,08 

Wasser 

0,67 

— 

4,62 

2,54 

2,38 

400,90        98,66      400,80      400.  99,94      400.  99,84 

Na  :  2Ca   enthält  auch  der  Labrt^or  von  WAtecrlUe,  N.  Hampshire.    Dana : 

Am.  J.  Sc.  (3)  3,48. 


24. 

22. 

23. 

Kieselsäure 

53,89 

53,05 

53,23 

Thonerde 

27,«6 

28,66 

27,73 

£i8enoxy!d 

0,97 

4,00 

4,50 

Kalk 

8,28 

6,37 

8,28 

Magnesia 

— 

4,54 

0,93 

Natron 

4,02 

4,42 

} 

7,38 

Kali 

4,28 

2,80 

Wasser 

3,00 

2,40 

0,95 

400.  99,94  400. 

III. 

24.  Hitter^e.  V.  G.  2,72.   Waage:  Forh.  i  Vid.  Setsk.  ChH$tiaia(a.  4  864 

25.  Glasgow,  Milngavie.  Le  Hunte:  s.  o. 

26.  Belfahy,  Vogesen.  Delesse. 

27.  Moni  Gen^rre.    Derselbe. 

28.  Lava  der  Sandwichinseln.   Schlieper:  Dana  ißn. 


24. 

25. 

26. 

«7. 

28. 

Kieselsäure 

51,39 

52,34 

52,89 

49,73 

53,98 

Thonerde 

29,42 

29,97 

27,39 

29,65 

27,56 

Eisenoxvd 

2,90 

0,86 

4,24 

0,94 

4,4  4 

Kalk 

9,44 

12,40 

5,89 

44,48 

8,65 

Magnesia 

0,37 

0,30*) 

0,50 

1,35 

Natron 

5,63 

3,97 

5,29 

4,04 

6,06 

Kali 

4,40 

0,30 

4,58 

0,24 

0,47 

Wasser 

0,74 
400,96 

— 

2,28 
99,86 

3,75 
4  00,09 

99.54 

99,24 

*)  Mn  0. 


566  Silicate. 

Wegen  der  Berechnung  der  Analysen  vgl.  Rammeisberg:  Ztsch.  d.  geol.  G. 
24,138. 

In  der  Abtheilung  II.  und  III.  stehen  solche,  bei  denen  (SNa  -f-  Ca)  :  AI 
nicht  =  \  :  \  ist,  so  wie  offenbar  zersetzte,  wasserhaltige  Labradore. 

Feldspath  (Labrador ?)  aus  dem  Rhomben- (Syenit-) porphyr  von  TyveholiDeD, 
Norwegen,    a.  Delesse.    b.  Svanberg.    c.  Kjerulf. 


a. 

ö. 

c. 

Rieselsäure 

55,70 

59,76 

60,78 

Thonerde 

25,23 

19,60 

Eisenoxyd 

<,7< 

2,88 

Kalk 

4,94 

4,37 

0,88 

Magnesia 

0,72 

4,04 

Natron 

7,04 

6,86 

Kali 

3,53 

2,76 

Wasser 

0,77 

1,00 

99,64  98,27 

Seine  Natur  ist  zweifelhaft.    Nach  G.  Rose  spaltet  er  rechtwinklig. 
Ztschr.  d.  geol.  G.  1,378. 
Als  unsicher  sind  zu  bezeichnen : 
Temuay,  Vogesen.   Delesse. 
Chateau  Richer,  Canada.   Hunt:  Phil.  Mag.  9,354. 
Rowdon  bei  Montreal,  Canada. 
Morin,  Canada. 
Drummond,  Canada.   Hunt. 
Analysen  des  farbenspielenden  Labradors  von  Ojamo,  Finnland,  gaben  57,7 
Kieselsäure,    8,5 — 9,9  Kalk,  5,5 — 6,2  Natron,  mehr  dem  Andesit  entsprechend; 
wogegen  nicht  irisirende  finnländische  Labradore  nur  43 — 46  Säure,  15 — 18  Kalk 
und  3 — 4  Natron  gaben,  und  dem  Anorthit  entsprechen. 
Bonsdorffund  Laurell :   Jahrb.  Min.  1838. 

Erster  Anhang  zum  Labrador. 

SauSSUrit«    (Jade  z.  Th.) 

Verschiedene  Substanzen  sind  mit  diesem  Namen  bezeichnet. 

1 .  Zobten,  Schlesien.  MitUralit  denGabbro  bildend.  Y.  G.  2,79.  Chandler: 
Jahresb.  1856,  858. 

2.  Neurode.  Spaltbarkeit  und  Zwillingsbildung  des  Labradors,  V.G.  2,998. 
V.  Rath:   Pogg.  Ann.  95,555. 

3.  St.  Aubin  bei  Neuchatel.    Ein  Steinbeil.    Damour:  C.  rend.  63. 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

51,76 

50,84 

50,69 

Thonerde 

26,82 

26,00 

25,65 

Eisenoxyd 

1,77 

2,73 

2,50 

Kalk 

12,96 

14,95 

10,61 

Magnesia 

0.35 

0,22 

5,76 

Natron 

4,61 

4,68 

4,64 

Kali 

0,62 

0,61 

Wasser 

0,68 

«,«* 

0,30 

99,57  101,24  100,15 


Silicate. 


567 


4.  BieierSee.  Ein  Steinmeissel.  Y.  G.  3,407.  Fellenberg:  Verh.  Schweiz. 
Nat.  Interlaken  4  870. 

5.  Monte  Rosa.     Im  Gabbro.     Grünlich,  V.  G.  3,385.     Etwas  Talk  ent- 
haltend.   Hunt:  Am.  J.  Sc.  (2)  J7,336. 

6.  Monte  Rosa.     Bläulich,  Y.  G.  3,365.     Hunt. 

7.  Genfer  See.     Im  Gabbro.     Bläulich,  Y.  G.  3,227.     Fikentscher:   N. 
Jahrb.  Pharm.  20,257.  J.  f.  pr.  Ch.  89,456. 

8.  Mont  Gen^vre.     Grünlich,  Y.  G.   2,85.     Boulanger:   Ann.  Min.     3) 
8,159*). 

9.  Orezzathal,  Corsica.  Y.  d.  L.  leicht  schmelzbar.    Derselbe. 

10.   Schwarzwald.      Mit  Glimmer.    Y.  G.  3,16.      Nicht  frisch.     Hütlin: 
Fischer  Die  triklinen  Feldspathe  des  Schwarzwaldes. 


4. 

5. 

6. 

7. 

8. 

9. 

10. 

Kieselsäure 

48,86 

48,10 

43,59 

45,34 

44,6 

43,6 

42,64 

Thonerde 

29,27 

25,34 

27,72 

30,28 

30,4 

32,0 

31,00 

Eisenoxyd 

1,67**) 

3,30 

2,61 

1,37 

2,40**) 

Kalk 

H,74 

12,60 

19,71 

13,87 

15,5 

21,0 

8,21 

Magnesia 

— 

6,76 

2,98 

3,88 

2,5 

2,4 

5,73 

Natron 

5,43 

3,55 

3,08 

4,23 

7,5 

1    3,50 

Kali 

3,58 

— 

— 

^6 

Wasser 

0,50 

0,66 

0,35 

0,71 

3,83 

R 

:  AI 

1. 

«,8    : 

9 

1,3    : 

3. 

<,5 

4. 

i,i 

6. 

1,7   : 

7. 

),3    : 

Na 

:     Ca 

:    ),5 

4,67 

:    i 

:    4,5 

:    4,2 

:    2,5 

101,05   100,31   100,04    99,68   100,5   100,6    97,31 

Schon  in  zwei  Analysen  Klaproth's  und  Saussure's  (Saussurit  vom  Genfer  See) 
treten  diese  Unterschiede  hervor. 

Zunächst  weichen  alle  diese  Substanzen  dadurch  von  der  Feldspathnatur  ab, 
dass  sie  nicht,  2Na  =  R  gesetzt,  R  :  AI  =  1  :  1  enthalten. 

AI  :  Si 
3,2 
3,1 
3,2 
2,8 
2,5 
2,5 

Hunt  glaubt,  die  säureärmeren  als  dichten  Zoisit  betrachten  zu  dürfen,  was 
wegen  der  Alkalien  nicht  thunlich  ist. 

Zweiter  Anhang  zum  Labrador. 

Jadeit  (Nephrit  z.  Th.). 

Während  einTheil  des  Nephrits  als  Cacholong  demTremolit  nahesteht***),  ist 
ein  anderer  durch  Thonerde-  und  Natrongehalt  bezeichnet.  Ist  im  Yerhalten  jenem 
ähnlich. 

1.  Excidueil,  Dept.  Dordogne.     Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  16,469.    C, 
rend.  61,313.  357. 

2.  China.    Blaugrün,  Y.  G.  3,345.     Fellenberg:  Mitth.  Bern.  nat.  Ges. 
1860.   1865.   1868.  1870. 

3.  Wald  von  Senart.    Hellgrün,  Y.  G.  3,352.    Damour. 

4.  Möhrigen.    Steinbeil.    Grün,  V.  G.  3,298.    Fellenberg. 


♦)  Ygl.  Labrador  III.  27.        ♦*)  Fe  0.        *♦*)  S.  Anhang  zur  Augitgruppe. 


Ö68 


Silicate. 


\ 

• 

«. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

56,40 

60,22 

58,92 

58,18 

Thonerde 

4  4,76 

22,85 

48,98 

t4,86 

Eisenoxyd 

3,27 

— • 

— 

— 

Eisenoxydui 

6,7« 

2,24 

0,98 

Mi 

Kalk 

5,49 

^« 

«,04 

t,S3 

Magnesia 

4,82 

4,46 

4,83 

1,99 

Natron 

44,20 

42,6« 

4  4,4)5 

18,97 

Wasser 

— 

0J4 
400,70 

• — 

99,66 

40*0,30 

40e,'97 

tNae=     R 

u 

u 

SKaitttR 

R—  3R 

Na 

:   R 

R 

:  R 

Si 

R    :   R 

R 

:     Si 

1. 

4,5 

:    4 

4,44   : 

4 

:   6,7 

2,5   :    4 

4    : 

:    4 

« 

5 

:    4 

0,4      : 

:    4 

:   4,5 

4,3   :    4 

4    ; 

:    4,05 

3. 

4,5 

:    4 

4,24   ; 

4    . 

:    5,3 

2,2   :    4 

4    : 

4 

4. 

3,2   : 

4 

0,6      : 

4    . 

:    4,6 

4,6    :    4 

4    : 

:    -4 

Ans  der  letzten  Reihe  folgt,  dass  diese  sonst  ziemiich  verschiedenea  SiÜMianzeo 

0  r  ui  a  1 

e  Silicate  sind. 

Da  in  allen 

Na  :  Al  nahe  =^  2  :  4  ist,  so  könnea  sie  als 

j"C 

^a2Si  03  » 
AI  Si3  0»  / 

' 

1       n, 

R  Si  03 

1 

ezeichn 

let  werden. 

n  : 

m 

ist  in  4 . 

3.  ^  4   : 

3 

2.  «s  2   : 

5 

4.  =  2    :   3 
Ausser  den  Arbeiten  von  Fellenberg  und  Damour,  von  denen  besonders  Ersterer 
zahlreiche  Analysen  mitgetheilt  hat  : 

Hochstetter,  neuseeländischer  Nephrit:  Wien.  Ak.  Her.  49. 
Schlagintweit,  Nephrit  vom  Küenlüngebirge :  J.  Ch.  Soc.  (2)  4  2,779. 


Andesin. 

Abich  gab  diesen  Namen  dem  Kalknatronfeidspath  des  Aadesits  der  Cordilleren 
und  wir  gebrauchen  ihn  für  diejenigen  Mischungen 

Ca  AI  Si2  0'*    \ 
nNa2AlSi«0i«/ 
in  welchen  n  =  0,6  bis  4,5  ist,  also  Na  :  Ca  =  4  :  4  bis  3  :  4,  AI  :  Si=s  4  :  3,33 
bis  4  :  4,4  ist,  ohne  jedoch  scharfe  Grenzen  gegen  Labrador  und  Oligoklas  ziehen 
zu  wollen.    Das  Mittelglied,  worin  n  =x=  4,  welches  also 


j 

{ 


/  Ca  AI  Si2  0«   \ 
\Na2AlSi«0i«/ 


hat  die  Mischung  eines  normalen  Sil 

icats. 

Berechnet 

8Si     —  224 

—  Si  02  69,76 

2A1    —   409,2 

AI  03  25,55 

Ca    —     40 

CaO      6,97 

2Na   —     46 

Na2  0      7,72 

240     —  384 

400. 

803,2 


SUicate.  '  669 

Der  Andesin  verbält  sich  ähalich  dem  Labrador  «nd  Oligoklas. 

\.  Fr^jus,  Esterrel- Gebirge,  a.  V.O.  2^6^.  Rammehberg.  b.  Y.  G. 
2,636.  V.  Rath:  Pogg.  Ann.  U4,245.  (Auch  Deville :  Bull.  geol.  [t] 
6,410.) 
2.  Marmato  bei  p0|)ayaQ.  a.  V.  G.  2,674.  Rammeisberg.  b.Y.^.  2,733. 
Abich:  Pogg.  Abu.  51,523.  c.  V.O.  2,679.  Jacobson:  Ifinbeilung 
G.  Rose's.    d.  V.  G.  2,61.    Deville. 

4.  2. 


a. 

b. 

a. 

h 

L 

c. 

d. 

Kieselsäure 

58,32 

58,03 

60,26 

59,60 

60,44 

63,86 

Thonerde 

26,52 

26,64 

25,04 

24,28 

25,39 

94,05 

Eisenoxyd 

— 

4,58 

0,87 

— 

Kalk 

8,48 

8,07 

6,87 

5,77 

7,93 

5,04 

Magnesia 

0,4  4 

0,44 

4,08 

0,53 

0,38 

Natron 

5,27 

6,46 

7,74 

6,63 

7,99 

5,04 

Kali 

2,36 

0,97 

0,84 

4,08 

4,66 

0,88 

Wasser 

0,60 
404,36 

0,76 

99,87 

4  00,86 

99,92 

404,54 

400. 

Na      : 

Ca 

AI   :    Si 

4a. 

4,48   : 

:    3,7 

4b. 

4,52   : 

3,7 

2a. 

2,4      : 

:    i,4 

2b, 

4,8      : 

:    4 

2d. 

4,8      : 

:    4,6 

No.  4  besteht  aus  4  Mol.  Anorthit  und  3  Mol.  Albit. 

No.  2  ist  nach  a.  =^  4  :  4  Mol.,  dann  mnss  Al  :  Si  ^=  4  :  4  sein. 

3.  Langlanchi,  Quito.    V.  G.  2,604.    v.  Rath:  Pogg.  Ann.  Strppl.  6,308. 

4.  Pomasqui,  Quito.    V,  G.  2,644.    Derselbe:   Berl.  Ak.  Her.  4874,  34. 
6.   Guagua  Pichincha.    V.  G.  2,620.    Desgl. 

6.  Cucurusape  bei  Marmato.    V.  G.  2,64.    Deville. 

7.  Marmorera,   Oberhalbsteiner  Thal.    In  Gabbro,  V.  G.  2,84.    v.  Rath. 

8.  Pitkäranta.    Jewreinow:  B.  h.  Ztg.  4  853. 

9.  Odern,  Vogesen.    Im  Gabbro.    Delesse. 

4  0.   UveHca  bei  Orenburg.    V.  G.  2,654.  v.  Rath:   Pogg.  Ann.  4  47,276. 
4  0a.Piz  Rosag,    Graubündten.    V.  G.  2,835.     v.  Rath:   Ztschr.  d.  geol.  G. 

9,226. 
4  4.   Monte  Adamello.    In  Tonalit,  V.  G.  2,696.    v.  Rath:  Ztschr.  d.geol.  G. 

46,249. 
4  2.   Pululagua,  Quito.    V.  G.  2,659.    v.  Rath:   s.  Pomasqui. 
4  3.   Mojanda,  Quito.    V.  G.  2,666.    Desgl. 

4  4.   Meissner,  Hessen.    In  Dolerit.    Petersen:   Münch.  Ak.  Ber.  4  873,  4  44. 
16.   Frankenstein.    Feinkörnig,  V.  G.  2,66.    Schmidt:  Pogg.  Ann.  64,386. 
4  6.  Ebendaher  (Baumgarten) .  Grobkörnig.  Varrentrapp :  Pogg.  Ann.  62,473. 
4  7.   Sala.    Svanberg:   Berz.  Jahresb.  27,248. 
48.   Pikruki,  Finnland.    V.  G.  2,696.    Struve. 

4  9.   Cullakenen.    Feinkörnig,  V.  G.  2,64.    Chatard:   J.  f.  pr.  Ch.  (2)  9,73. 
20.   Vesuv  (Somraa).    V.  G.  2,647.    v.  Rath  :   Ebend.  444,225. 
24.  Rothenburg  (KyfThäuser) ,  Steinthal.    V.  G.  2,63.     Streng:  Jahrb.  Min. 

4867. 


570 


Silicate. 


tt.  Monte  Mulatto,  Predazzo.    V.  G.  1,663.    v.  Rath:  s.  VesuT. 
23.  Senrance,  Vogesen.    Delesse. 


3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

55,64 

55,86 

59,1 

58,11 

53,9S 

60,97 

Thonerde 

28,19 

28,10 

26,1 

28,16 

24,51 

25,40 

Elsenoxyd 

ro2 

— 

— 

4,46 

Kalk 

9,79 

10,95 

8,85 

5,35 

9,41 

6,36 

Magnesia 

0,19 

1,52 

1,26 

0,39 

Natron 

5,48 

5,09 

5,5 

5,17 

5,57 

6,38 

Kali 

0,63 

0,4 

0,44 

1,59 

0,66 

Wasser 

1,25 
100. 

2,76 
100,18 

— 

100,94 

100. 

«00,05 

100,46 

9. 

10. 

lOa. 

M. 

12. 

4  3. 

Kieselsäure 

1           55,23 

60,34 

57,64 

56,79 

59,39 

60,48 

Thonerde 

24, U 

24,39 

22,99 

28,48 

26,08 

25,35 

Eisenoxyd 

l,H 

0,18 

3,92 

Kalk 

6,86 

o,d6 

8,09 

8,56 

8,20 

7,26 

Magnesia 

1,48 

— 

0.37 

Natron 

4,83 

8,44 

5,25 

6,10 

6,74 

7,28 

Kali 

3,03 

0.73 

1,79 

0,34 

0,22 

0,08 

Wasser 

3,05 

1,32 
101,37 

0,24 
100,51 

0,12 
100,75 

0,04 

99,83 

99,64 

400,48 

14. 

15. 

16. 

17. 

18. 

49. 

Kieselsäure 

J           59,79 

58,93 

58,41 

59,66 

60,90 

58,41 

Thonerde 

25,91 

23,50 

25,23 

23,27 

24,3« 

25,93 

Eisenoxyd 

1,27 

1,18 

0,38 

Kalk 

6,86 

5,67 

6,54 

6,17 

5,78 

5,82 

Magnesia 

0,56 

0,41 

0,36 

— 

0,48 

Natron 

6,83 

7,42 

9,39 

5,61 

6,51 

6,45 

Kali 

0.61 

0,05 

— 

1,74 

4,87 

2,40 

Wasser 

2,21 
0,39*) 

1,02 
98,01 

0,62 
100. 

0,93 

100. 

99,98 

400,20 

100. 

20. 

21. 

22. 

23. 

Kieselsäure 

58,53 

60,01 

60,35 

58,92 

Thonerde 

26,55 

21,66 

25,45 

25,05 

Eisenoxvd 

m 

— 

1,54 

— 

Kalk 

6,43 

5,15 

5,14 

4,64 

Magnesia 

0,68 

0,03 

0,41 

Natron 

7.74 

7,08 

7,63 

7,20 

Kali 

0,89 

1,37 

1,21 

2,06 

Wasser 

2,59 
100,08 

99,81 

99,55 

tOO,  14 

"  Ni  0. 


«• 


)  Und  Kohlensäure. 


Silicate. 


571 


3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

8. 

9. 
\0. 
iOa. 
M. 
12. 


Na 

\ 

\ 

4,2 

4,3 

4,07 

4,8 

1,4 

«,5 

4,35 

1,3 

«,5 


Si 

liaitUADOC* 

Na 

3,3 

43. 

1,8 

3,4 

<4. 

«,9 

3,9 

4  5. 

2,^ 

3,5 

46. 

2,4 

4,2 

47. 

2,45 

4,1 

18. 

2,4 

3,8 

19. 

2,34 

4,2 

20. 

2,35 

3,87 

24. 

4,4 

3,4 

22. 

2,9 

3,9 

23. 

2,96 

Ca  AI  :    Si  Na      :  Ca  AI  :    Si 

4,4 
,2  4    :    3,4  ,  44.  4,9      :    4  4    :    3,95 

4,2 

3,96 

4,2 

4,3 

3,8 

3,75 

4,5 

4 

4 

he    3. — 7.   werden    mit   gleichem  Recht   als  Labrador    zu   be- 


Die   Feldspat 
zeichnen  sein. 

No.  20.  Andesin  vom  Vesuv.  Hier  ist  Ca  :  Na  =  4  :  2^  =  3  :  7,  wo- 
nach die  Mischung  aus  6  Mol.  Anortbit  und  7  Mol.  Albit  bestehen  würde  und  AI  :  Si 
=  I  :  4,4  5  sein  müsste.  Nach  der  Analyse  ist  letzteres  aber  =  4  :  3,75,  was 
wiederum  Ca  :  Na  =  4  :  4-J  bedingt.  Die  Analyse  entspricht  also,  gleich  manchen 
anderen,  dem  Gesetze  nicht. 

Ausserdem  liegen  noch  folgende  Analyjsen  vor : 

24.  Vapnefjord,  Island.   V.  G.  2,65.    Sartorius  von  Waltershausen :  Yulk. 
Gest.  24. 

25.  Coravillers,  Vogesen.   V.  G.  2,65  4,    Delesse. 

26.  Chagey,  Haute-Saöne.  V.  G.  2,736.    Delesse. 

27.  La  Bresse.   V.  G.  2,667.    Delesse. 

28.  ehester,  Massachusetts.    Derb,  grünlich,  AT.  G.  2,586.    Jackson:  Am. 
J.  Sc.  (2)  42,407. 

29.  Chateau  Richer,  Canada.   V.  G.  2,67.    Hunt:  Jahresb.  4862. 

30.  Popayan.  Weisse  Zwillingskrystalle.   V.  G.  2,64.    Francis:  Pogg.  Ann. 
52,474. 


24. 

25. 

26. 

27. 

28. 

29. 

30. 

Kieselsäure 

60,29 

58,94 

59,95 

58,55 

62,00 

59,80 

56,72 

Thonerde 

23,75 

24,59 

24,43 

25,26 

24,40 

25,39 

26,52 

Eisenoxyd 

3,24 

0,99 

4,05 

0,30 

. 

0,60 

0,70 

Kalk 

6,29 

4,04 

5,65 

5,03 

3,50 

7,78 

9,38 

Magnesia 

0,64 

0,40 

0,74 

4,30 

0,70 

0,44 

Natron 

5,70 

7,59 

5,39 

6,44 

8,07 

5,4  4 

6,4  9 

Kali 

0,87 

2,53 

0,84 

4,50 

4,00 

0,80 

Wasser 

0,98 
100. 

2,28 
400. 

0,94 
99,29 

4,00 
99,67 

— 

• 

100,75 

99,82 

400,34 

Es  ist 

in  24. 
-   30. 

Na      :  Ca 
1,6      :    4 
4, '28    :    1 

AI 
4 
4 

:    Si 
:    4 
:    3,6 

Oligoklas. 

Verhält  sich  wie  Orthoklas,  schmilzt  etwas  leichter  und  färbt  die  Flamme  gelb. 
Wird  von  Säuren  um  so  schwächer  angegriffen,  je  ärmer  an  Kalk  er  ist. 


;572  Silicate. 

Wir  stellen  hier  die  Kalk-Naiponfeldepäthe 


/nNa2AlSieOie\ 
\       Ca  AI  Si2  0»  / 


zusammen,  in  deren  Mehrzahl  n  ccr  i,5 — 2 — 3 — 4  etc. 
oder 

Na  :  Ca  =  3  :  I  —  6  :  f ,  und  AI  :  ßi  =  <  :  4,4  -*-  I  :  5 


ist. 


i.  Neurode,  Warthaberg.     V.  G.   2,7H7.     König:    Ztschr.  d.   geol.  0. 

20,365. 
i.  Puy  de  D6me.    Rossmann:  Eb.  16,663. 

3.  Sutherlandshirc.    Houghton:  Phil.  Mag.  (4)  40,59. 

4.  Schaitansk,  Ural.  V.  G.  2,672.    König:  Ztschr.  d.  geol.  G.  20,365. 

5.  Elba.   V.  G.  2,662.    Damour:  Mitthlg. 

6.  Arendal.    Rosales:  Pogg.  Ann.  55,4  09. 

7.  Albula-  Y.  G.  2,72.    v.  Rath:  Ztschr.  d.  geol.  G.  9,«t6. 

8.  Tvedestrand.     (Sonnenstein.)     V.  G.  2,.656.     Scheerer:  Po^.  Ann. 
64,153. 

9.  Aberdeen.    Houghton. 

10.  Schaitansk.    Bodemann:  Pogg.  Ann.  55,410. 

H.  Rothenburg.    Im  Gneis.  V.  G.  2,64.    Streng:  )ahrb.  Min.  1867. 

12.  Niedermendig.   V.  G.  2,611.    v.  Rath:  Pogg.  Ann.  444,235. 

13.  Gaggenau,  Baden.    Im  Gneis.    Seneca:  Geol.  Beschr.  Badens  62. 

14.  Ytterby.    Berzelius:  Jahresb.  4,147,  49,302. 

15.  Flensburg,  Schleswig.   V.  G.  2,651.    Wolff:  J.  f.  pr.  Ch.  34,234. 

16.  Hartenberg,  Siebengebirge.    In  Basalt.  Y.  G.  2,632.    v.  Kath:  s.  12. 

17.  Veltlin.    Mit  Turmalin,  V.  G.  2,632.    v.  Rath. 

18.  Schaitansk.   V.  G.  2,642.    v.  Rath:  Pogg.  Ann.  147,275. 

19.  Stockholm.    Berzelius. 

20.  Freiberg,  Tiefer  Fürstenstolln.     V.  G.   2,65.    Kersten :  J.  f.  pr.  Ch. 
37,174. 

21.  Katharinenburg,  Ajatskaja.    Francis:  Pogg.  Ann.  52,470. 

22.  ünionville.    Chatard:  J.  f.  pr.  Ch.  (2)  4,73. 

23.  Röttchen,  Siebengebirge.     In  Trachyt.    Sothe :  Dechen  Dae  6iel>eiigb. 

24.  Arendal.    Krystallisirt.    Hagen:  Pogg.  Ann.  44,329. 

25.  Ytterby.    Ludwig:  Eb.  141,119. 

26.  HitterÖe.    Tschermak. 

27.  Halle.    In  Porphyr.    Laspeyres:  Ztschr.  d.  geol.  G.  4  6,391. 

28.  Vesuv.   V.  G.  2,601.    v.  Rath:  Pogg.  Ann.  138,464. 

29.  Wilmington*).    Tecla:  J.  Min.  1871. 

30.  Bannle,  Norwegen.   V.  G.  2,67.    Hawes:  Am.  J.  Sc.  (3;  7,579. 

3 1 .  Warmbrunn.    Rammeisberg.' 

3i.  Tenerife.   Y.  G.  2,594.    Deville:  C.  rend.  19,46. 

33.  Laacher  See.   V.  G.  2,56.    Fouque:  Ebend. 

34.  Haddam.    Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  15,207.  16,41. 

35.  ünionville**).    Smith. 


*)  8 .  Albit.        ♦*)  S.  Albit. 


i.^J 


Silicate. 


57» 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


Kieselsäure^ 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


2. 
62,04 
20,43 
2,02 
4,54 
0,52 
5,47 
2,69 

0,H*) 
97,52 

9. 
62,00 
23,20 

4,74 

9,20 
0,43 

99,54 

16. 
6^,5« 
24,84 
0,66 
2,32 
0,95 
6,84 
3,65 
0,43 

400,24 

23. 
63,16 
22,44 
2,54 
2,07 
0,65 
8,4  3 
1,34 

30. 
66,04 
20,33 
0,29 
4,29 
4,44 
40,01 
0,21 
—  0,95 

404,30      400,23 


4. 

64, 5i 

22,36 

4,75 

6,23 

4,94 
2,82 

99,64 

8. 

64,30 

23,77 

0,36 

4„78 

8,50 
1,29 

fÖO^ 
i5. 
64,30 
22,34 

4,42 

9,0t 


99,77 

22. 
59,35 
24,46 
0,64 
3,08 
0,34 
7,22 
3,78 
4,96 

100,50 

*■  .7  • 

64,75 
23,56 

2,84 

9,04 
1,44 


3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

64,80 

60,69 

62,^30 

62,70 

62,84 

24,80 

24,24 

22,00 

23,80 

24,46 

0,li 

0,44 

8,70 

2,54 

4,93 

4,63 

4,86 

4,60 

3,53 

— 

— 

— 

0,82 

8,78 

8,42 

7,75 

8,20 

8,88 

5,94 

0,98 

4,28 

0,94 

4,85 

4,33 

0,85 

4  00,74 

400,17 

98,74 

488,87 

488,29 

40. 

44. 

42. 

43. 

44. 

64,25 

60,94 

63,06 

63,63 

64,55 

22,24 

24,22 

23^27 

22,52 

23,88 

0,54 

4,6^ 

— 

— 

2,57 

3,94 

4,4  6 

3,85 

3,48 

4,44 

— 

— 

8,44 

8,88 

7,98 

7,65 

8^93 

8,39 

9,67 

4,06 

0,95 

01,62 

2,29 

8,38 

0,T9 

— — 

— 

99,76 

4  00,4  5 

400,04 

184,42 

99,38 

4  7. 

4  8w 

49. 

20. 

2i. 

64,.58» 

63,83 

63,78 

62^  9^7 

64,8^ 

23,08 

22,^58 

23,95 

23,48 

49,68 

— ' 

--^ 

8,5^ 

8,54 

4,4  4 

3,49 

3,42 

2,05 

2,83 

2,46 

— 

8,06 

0,65 

8,24 

4,85 

8,98 

8,86 

8,44 

7,24 

7,55 

0,62 

4,02 

4,20 

2,42 

3,94 

— - 

0,3* 

400,65 

tOO,45 

400,4^ 

99,69 

99,52 

24. 

25. 

26. 

27. 

28. 

63,54 

64,84 

64,3 

64,26 

62,36 

23,09 

22,99 

22,0 

24,89 

23,38 

3,84 

2,44 

3,15 

2,8 

2,28 

2,88 

0,77 

0,1 

8,58 

9,37 

8,89 

9,7 

1     9,96 

7,42 

2,49 

0,82 

0,8 

2,66 

8,4'3 

404,37 

400,66 

400. 

4  84,4  8 

98,83 

34. 

32. 

33. 

34. 

35. 

63,94 

63,84 

63,5 

64,25 

64,27 

23,74 

21,98 

22,4 

24,98 

24,24 

2,52 

4,40 

0,3 

2,46 

8,84 

0,66 

4,8 

0,58 

7,66 

9,46 

8,9 

48,88 

40,94 

2,47 

2,99 

3,4 

8,58 

4,36 

8,29 
99,48 

4,08 

400. 

400. 

400. 

400,25 

♦   Nebsl  4,84  Eisenglanz. 


574 


Silicate. 


Na 

4. 

2 

2. 

2,7 

3. 

3,2 

4. 

3,3 

6. 

3,3 

6. 

3,4 

7. 

3,4 

8. 

3,5 

9. 

3,6 

40. 

3,8 

44. 

3,8 

42. 

4,0 

43. 

4,0 

44. 

4,17 

4  5. 

4,0 

46. 

4,6 

47. 

4,9 

48. 

5 

Atomverhältnisse . 

Si 

Na 

4,5 

49. 

5 

4,86 

20. 

5 

4,27 

24. 

5 

4,2 

22. 

5 

4,8 

23. 

5,5 

4,4 

24. 

5,5 

4,66 

25. 

5,4 

4,37 

26. 

5,5 

4,57 

27. 

5,8 

4,87 

28. 

5,8 

4,4 

29. 

6,2 

4,63 

30. 

6,3 

4,9 

34. 

6,5 

4,4 

32. 

7,0 

5,0 

33. 

7,2 

4,87 

34. 

8,6 

4,78 

35. 

43,2 

4,9 

Ca  AI  :    Si  Na      :  Ca  Al  :    Si 

i,5 
(.5 
*,7 

4,7 

i,87 

5,0 

*.* 

4,56 

4,7 

5,4 

4,6 

4,8 

4,9 

5,0 

6,S 


Manche  dieser  Analysen  entsprechen  dem  Mischungsgesetz  sehr  gut,  wie  aus 
diesen  Zahlen  erhellt.  So  z.  B.  No.  IS,  manche  aber  auch  nicht,  wie  No.  I,  wo  aus 
AI  :  Si  das  Verhältniss  3Na  :  Ca  folgt. 

Auffällig  sind  ferner  die  Abweichungen  bei  OUgoklasen  desselben  Fundorts, 
z.  B. 

Schaitansk. 


Na    :  Ca               Al  ; 

Si 

König  (4.) 

3,3   :    4                  4 

:    4,2 

Bodemann  (40.) 

3,8    :    4                  4 

:    4,87 

V.  Rath  (18.) 

5:4                  4 
Yllerby. 

:    4,9 

Berzelius  (44.) 

4,2   :    4                  4 

:    4,4 

Ludwig  (25.) 

5,4    :    4                  4 
Arendal. 

:    4,9 

Rosales  (6. 

3,4   :    4                  4 

:   4,4 

Hagen  (24.) 

5,5   :    4                  4 

:    4,7 

Die  letzten  sehr  kalkarmen  Oligoklase  können  eben  so  gut  als  Albit  bezeichoel 
werden. 

Noch  sind  folgende  Analysen  anzuführen  : 

36.  Fassathal.    In  Monzonit.    Lemberg:  s.  Anorthit. 

37.  Rimito,  Finnland.   V.  G.  2,63.    Chodnew:  Pogg.  Ann.  6  4,390. 

38.  Dept.  Arriöge.    Laurent:  Ann.  Ch.  Ph.  59,408. 

39.  Aus  Protogyn.    Delesse. 

40.  Pargas.    Bonsdorf:  Mitthlg.  Moberg*s. 

4  4 .  Aus  antikem  rothem  Porphyr.    Delesse. 

42.  Ural,  aus  Smaragdgruben.    In  Glimmerschiefer.  Y.  G.  2,656.    Jewret- 
now:  B.  h.  Ztg.  1853. 

43.  Quenast,  Belgien.    Delesse. 

44.  Marienbad,  Böhmen.   V.  G.  2,634.    Kersten:  Jahrb.  Min.  4  845. 

45.  Boden  bei  Marienberg.  V.  G.  2,68.    Kemdt:  J.  f.  pr.  Ch.  43,tl4. 


Silicate.  575 

46.  Visembach,  Vogesen.   Deiesse. 

47.  Chaianges  bei  Allemont.    Lory:  Bull.  göoi.  (2)  7,542. 

48.  Bourg  d'Olsans.    Derselbe. 

49.  Lavaldeas,  Dept.  Is^re.    Derselbe. 

50.  Mont  Gen^vre.   V.  G.  2,923  (?].    Deiesse. 

51.  Pik  von  Tenerife.    In  glasiger  Lava.    Deville. 

52.  Tenerife.    In  Trachyt.    Derselbe. 

53.  Fuenle  Agria,  Tenerife.    Derselbe. 

54.  Pettinengo  bei  Turin.    Korund  führend.    Rocholl:  In  mein.  Labor. 


36. 

37. 

38. 

39. 

40. 

41. 

42. 

Rieselsäure 

62,07 

63,80 

62,6 

63,25 

62,03 

58,92 

60,63 

Thonerde 

21,87 

21,31 

24,6 

23,92 

24,34 

22,49 

26,35 

Eisenoxyd 

1,49 

— 

0,1 

— 

4,00 

0,75 

0,40 

Kalk 

6,96 

0,47 

3,0 

3,23 

4,86 

6,43 

4,15 

Magnesia 

0,66 

— 

0,2 

0,32 

— 

1,87 

0,25 

Natron 

5,29 

12,04 

8,9 

6,88 

(10,77) 

6,93 

5,60 

Kali 

0,66 

1,98 

— 

2,31 

0,93 

1,47 

.Wasser 

4,00 
100. 

— 

1,64 
99,66 

99,60 

99,4 

99,91      i 

100. 

98,55 

43. 

44. 

45. 

46. 

47. 

48. 

49. 

Kieselsäure 

63,70 

63,20 

61,96 

63,88 

59,4 

59,9 

60,0 

Thonerde 

22,61 

23,50 

22,66 

22,27 

24,2 

25,1 

23,8 

Eisenoxyd 

0,53 

0,31 

0,35 

0,51 

0,6 

1,1 

Kalk 

1,44 

2,42 

2,41 

3,15 

3,7 

3,7 

6,0 

Magnesia 

1,20 

0,25 

0,11 

— 

0,7 

4,5 

Natron 

6,15 

7,42 

9,43 

6,66 

7,0 

7,4     \ 

5,3 

Kali 

2,81 

2,22 

3,08 

*,2* 

3,4 

^2    / 

Wasser 

1,22 
99,.69 

— 

— 

0,70 
98,68 

(,5 

99,8 

4,7 
99,7      4 

2,3 

99,32 

lob. 

00. 

50. 

51. 

52. 

53. 

54. 

Kieselsäure       56 

,12 

62,97 

62,54 

61,55 

62,52 

Thonerde          17 

,40 

22,29 

22,49 

22,03 

22,40 

Eisenoxyd           8, 

.30 

— 

Kalk 

8, 

,74 

2,06 

2,18 

2,81 

2,29 

Magnesia             3, 

,41 

0,54 

0,41 

0,47 

Natron 

3, 

.72 

8,45 

7,84 

7,74 

40,78 

Kali 

0, 

.24 

3,69 

4,54 

3,44 

4,19 

Wasser 

1, 
99 

,93 
,86        1 

00. 

100. 

98,04 

99,18 

Grüner  Feldspath  von  Bodenmais.  Eine  Verwachsung  von  Orthoklas 
und  Oligoklas.  Kerndt  und  Potyka  erhielten  bei  ihren  Analysen  63,12 — 63,66 
Kieselsäure,  0,4—0,65  Kalk,  10,66 — 12,57  Kali,  2,4  1—5,14  Natron.  Sie  haben 
also  hauptsächlich  Orthoklas  untersucht. 

Ein  einzelner  Krystall,  V.  G.  2,594,  gab  mir  20,15  Thonerde,  2,54  Eisenoxyd, 
5,52  Kalk,  0,2  4  Bafyt,  0,20  Magnesia,  9,70  Natron,  2,3  KaU.  Dies  ist  mithin  ein 
Oligoklas,  in  welchem  Ca  :  Na  =  1  :  3,  AI  :  Si  =  1  :  4,5. 

Kerndt:  J.  f.  pr.  Ch.  43,207.  —  Potyka:  Pogg.  Ann.  408,363. 


576 


Silicate. 


Hyalophi 

Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 

<.  Binnenthal,  Wallis.     In  Dolomit,     a.  Chrlaub:  Pogg.  Ann.    100,547. 
b.  Stockar-Escher :  Kenngott  üeb.  1856 — 57.    c.  Petersen*). 

2.  Jacobsberg's  Grube,  Nordmarit,  Wermland.    Igelström:  öfvers.  1867. 

3.  Meiches,  Vogelsberg,  Hessen.    In  Nephelinit.    Knop:  Jahrb.  Min.  1865, 
674. 


1. 

2. 

3. 

a.**) 

b. 

c. 

KieselsSnre 

51,30 

52,67 

51,84 

51,14 

59,69 

Thonerde 

21,50 

21,12 

22,08 

22,86 

21,04 

Baryt 

1 5,  H 

15,05 

14,82 

9,56 

«,63** 

Kalk 

0,87 

0,46 

0,65 

4,28 

0,95 

Magnesia 

0,84 

0,04 

OJO 

3,10 

2,27i) 

Kali 

9,25 

7,82 

\      9,06 

8,61 

Natron 

0,55 

i,U 

4 

6,55 

Wasser 

0,58 
100. 

0,58 
99,88 

0,48 

— 

1 

— 

100. 

01,74 

Atomverhältnisse 

(2R  =  B 

ü. 

K,Na 

:  Ba,Ca 

Ba,Ca:    AI 

R 

:  AI 

:     Si 

la.        1,6 

:    1 

1    :    1,54 

1,17 

:    1 

:    4,08 

Ib.        2,1 

:    1 

1    :    1,9 

M      : 

1    : 

:    i,« 

2.          1 

1 

1    :    1,0 

1,4      : 

1    : 

3,9 

3.          4 

1 

1    :   3,1 

0,96   : 

1    : 

4,9 

Legt  man  für  I .  die  Analyse  b.  der  Rechnung  zu  Grunde,  so  ist  dieser  Hyalophan 
eine  isomorphe  Mischung  von  gleichen  Mol.  Orthoklas-rf)  und  einem  Baryt- 
fei dspath  gleich  dem  Anorthit, 

(  K2  AI  Si«  0»« 
\  Ba  AI  Si2  0^ 


] 


wonach 


K 

Ba 
AI 


Ba  =  2 

Al=  I 

Si=  1 


I 
2 
4 


No.  2  würde  eine  Mischung  von  I  Mol.  Orthoklas  und  2  Mol.  eines  Baryt-Kalk- 
Magnesia-Feldspaths  sein,  in  welchem  Ba  :  Ca  :  Mg  fast  =1:1:1  ist. 

No.  3  erscheint  als  eine  Mischung  von  2  Mol.  eines  Orthoklases,  in  welchem 
Na  :  Ca  =  1  :  2,  mit  einem  Feldspath,  der  ebenfalls  ein  Halbsilicat  ist,  aber  nur 
I  At.  Ba  gegen  3  At.  Ca  und  Fe  enthält. 

Da  der  Hyalophan  die  Stniktur  des  Orthoklases  hat,  so  folgt,  dass  der  in  ihm 
enthaltene  Baryt-  und  Kalk-Feldspath  ebenfalls  zwei-  und  eingliedrig  sein  müsse. 
Es  kann  daher  Orthoklase  geben,  welche  kalkhaltig  sind,  ohne  Plagioklase  zu  sein. 

Vgl.  Rammeisberg:  Ztschr.  d.  geol.  G.  18,200. 


*]  Eine  frühere  Analyse  von  Sartorius,  dem  Entdecker  des  Minerals,  ist  unrichtig.  Pogg. 
Ann.  94,U9.       **)  Nach  Abzug  von  4,12  Schwefelsäure  als  Schwerspath.       *•♦)  %,%%  SrO. 
i;  Fe  0.        -H-)  Der  Hyalophan  ist  ein  Orthoklas. 


Silicate.  577 

Andalusitgruppe. 

(Drittelsilicate.    Drittel-  und  Yiertelsilicate.) 

Andalusit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar.    Schwillt  mit  Soda  an,  ohne  zu  schmelzen.    Mit  Kobalt- 
solution  befeuchtet  und  geglüht,  wird  er  blau. 
Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 
Von  den  älteren  Analysen  sind  manche  (Vauquelin,  Brandes]  unrichtig. 

4.  Brasilien.     Durchsichtig,  V.  G.  3,17.    Damour:  Ann.  Min.  (4)  4,53. 
Des  Cloizeaux:  Man.  1,535. 

2.  Fahlun.    Svanberg:  Berz.  Jahresb.  23,279. 

3.  Munzig  bei  Meissen.   V.  G.  3,i52.    Kersten;  J.  f.  pr.  Ch.  37,i62. 

4.  Lisens,  Tyrol.     In  Cyanit  verwandelt.    V.  G.  3,401.     Roth:  Ztschr.  d. 


geol.  G.  7,15. 

1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

37,24 

37,65 

37,51 

36,74 

Thonerde 

62,07 

59,87 

60,01 

59,65 

Eisenoxyd 

0,61 

4,87 

1,49 

2,80 

Kalk 

0,58 

0,48 

0,49 

Magnesia 

— 

0,38 
100,35 

0,46 
99,95 

99,92 

99,68 

Der  Andalusit  ist 

drittelkieselsaure  Thonerde, 
AI  Si  OK 
Si  =  28      =   Si  02  36,90 
AI  ==  54,6        AI  03  63,10 
50   =  80  ~^, 

162,6 
Zu  demselben  Resultat  führen  folgende  Analysen : 

5.  Herzogau,  Oberpfalz.    Bucholz:  Moll's  Ephem.  4,190. 

6.  Robschütz  bei  Meissen.    Pfingsten:  Pogg.  Ann.  97,113. 

7.  Bräunsdorf  bei  Freiberg.    Derselbe. 

8.  Wunsiedel,  Fichtelgebirge.    Derselbe. 

9.  Langtaufers  Thal,  Tyrol.    Hubert:  Jahrb.  geol.  Reichs.  1,350. 

10.  Krumbach,  Steiermark.    In  Cyanit  verwandelt.    Derselbe. 

11.  Connemara.    Rowney:  Jahresb.  1861,  9,82. 

1 2.  Juschakowa  bei  Mursinsk,  Ural.  Jeremejew :  Kokscharow  Beitr.  5, 1 69. 

13.  Nertschinsk.    Theilweise  in  Glimmer  verwandelt.    Derselbe. 

14.  Niemis,  Kalvola,  Finnland.   Arppe:  Anal,  of  Finsk.  Min.  32. 
Zwei  Analysen  weichen  etwas  ab. 

15.  Lisens,  Tyrol.     a.  Bunsen:  Pogg.  Ann.   47,186.     b.   V.  G.   3,154. 
A.  Erdmann:  Berz. Jahresb.  24,311. 

a.  b. 


Kieselsäure 

40,17 

39,99 

Thonerde 

58,62 

58,60 

Eisenoxyd 

0,72 

Manganoxyd 

0,51 

0,83 

Kalk 

0,28 

99,58        100,14 

Rarameisberg,  H.indb.  d.  Mineralchemie.  II.  37 


57S  Silicate. 

Beide  führen  auf 

A.s,.o"={«*l.  II,»; } 

also  Drittel-  und  Halbsilicat,  berechnet  zu  39,68  Rieselsäure  und  60,32  Thonerde. 

Chiastolith.     Ist   ein   Gesteinsmasse  einschliessender,   von   Zersetzung  er- 
grilTener  Andalusit,  oft  sehr  weich. 

\.   Fundort  unbekannt.    Landgrebe:  Schwgg.  J.  59,55. 

2.  Lancaster,  Massachusetts,  a.  Bunsen.  b.  V.  G.  2,9i3.  Petersen.  (Früher 
Jackson:  Boston  nat.  bist.  Soc.  J.  1,55.j 

3.  Bona,  Algerien.    Renou:  Jahresb.   1849,  736. 

4.  Bretagne.    Arfvedson:   Berz.  Jahresb.  H,204. 

5.  Mankowa,  Nertschinsk.    Jeremejew:  s.  o. 

6.  Fundort  unbekannt.    Carius:  Blum,  dritter  Nachtr.  z.  d.  Pseudoni.  79. 


i. 

2. 

a. 

b. 

3. 

4. 

6. 

6. 

Kieselsäure 

68,50 

39,09 

41,95 

36,6 

46,3 

35,3 

36,53 

Thonerde 

30, H 

58,56 

48,60 

61,9 

30,6 

etyt 

54,04 

Eisenoxyd 

0,53 

9,30 

«,6 

0,3 

4,04 

Kalk 

0,21 

0,41 

0,5 

0,02 

Magnesia 

1,12 

2,7 

— 

0,91 

Kali 

H,3 

<,6 

4,74' 

Wasser 

0,27 

0,99 

— 

1,1 

0,2 

6,92 

100.  99,38      100,26        98,5      100.        400,1       401,21 

Topas. 

Giebt  mit  geschmolzenem  Phosphorsalz  v.  d.  L.  in  der  offenen  Rohre  bei  starkem 
Blasen  Fluorreaction.    Ist  unschmelzbar. 

Nach  Turner  reagirt  mancher  Topas  auf  Bor. 

Schon  Klaproth  fand,  dass  der  Topas  im  Porzellanofen  matt,  rissig  und  opak 
wird  und  20  p.  C.  am  Gewicht  verliert.  Forchhammer  fand,  dass  in  der  Schmelz- 
hitze  des  Eisens  der  Topas  23 — 25  p.  C.  Fluorkiesel  verliert.  Auch  Deville  erhielt 
etwa  23  p.  C.  Verlust,  doch  soll  der  weisse  Topas  mehr  verlieren  als  der  gelbe. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen.  Beim  Erhitzen  mit  Schwefelsäure  entwickelt 
sich  etwas  FluorwasserstotT. 

Pott ,  Marggraf ,  T.  Bergman ,  Wiegleb ,  Vauquelin ,  Lowitz  untersuchten  den 
Topas,  fanden  aber  nur  Kieselsäure  und  Thonerde.  Erst  Klaproth  und  gleichzeitig 
Bucholz  fanden  (1804)  das  Fluor  auf ,  doch  waren  ihre  Analysen  nicht  auf  dessen 
Bestimmung  gerichtet.  Berzclius  verbesserte  seit  1815  die  analytischen  Methoden 
bei  fluorhaltigen  Silicaten  und  lieferte  eine  Reihe  genauer  Analysen,  welche  die 
Grundlage  aller  späteren  geworden  sind. 

Forchhammer  schloss  1843  aus  seinen  Glühversuchen,  dass  der  Fluoi^ehall 
etwas  grösser  sein  müsse ,  als  Berzelius  ihn  gefunden  hatte ,  und  er  erreichte  eine 
grössere  Schärfe  dadurch ,  dass  er  dem  Topas  beim  Auf^chliesscn  Kieselsäure  hinzu* 
fügte.  Er  hat  d^s  Silicium  wie  Berzelius  gefunden,  doch  vom  Aluminium  etwas 
weniger,  vom  Fluor  3  p.  C.  mehr  (aus  den  Glühverlusten). 

Bei  Deville's  Versuchen  (!854j  tritt  als  neu  hervor,  dass  der  Fluorgehalt  der 
Topase  verschieden  sein  soll,  doch  sind  nur  zwei  Analysen,  die  nicht  viel  beweisen. 
mitgetheilt. 


*)  Natron,  worin  0,54  Kali. 


J 


Silicate. 


579 


Im  Jahre  1 9^ö  publipirte  ich  eine  grössere  Reihe  von  Topasanalysea  als  meine 
Vorgänger,  um  das  Atomverhältniss  A]  :  Si  ;  0  :  Fl  möglichst  genau  festzus^llen 
und  zu  entscheiden,  oh  die  Menge  des  Fluors  schwanke  und  ob  der  Pyknit,  wie  aus 
früheren  Versuchen  folgt,  vom  Topas  verschieden  sei. 

Klaproth:  Beitr.  \,\0,  32.  4,160.  5,&0. -r-  Bucholz :  Schwgg.  J.  1,385. — 
Berzelius:  Eb.  16,423. —  Forchhammer:  J.  f.  pr.  Ch.  29,195.  30,400. —  Deville: 
C.  rend,  38,317.  52,782.^ — Rammeisberg:  Berl.  Ak.  Ber.  1865,  264. 

a)  Analysen  von  Berzelius  (corrigirt  für  die  heutigen  Atg.): 

1 .  Sachsen,  Schneckenstein. 

2.  Brasilien. 

3.  Fahlun,  Finbo. 

4.  Zinnwald.    Pyknit. 

b)  Analysen  Forchhammer's.    Dazu : 

5.  Trumbull,  Connecticut. 

c)  Analysen  Deville's. 

d)  Meine  Analysen: 

1 .  Sachsen.  V.  G. 

2.  Brasilien.  3,561 

4.  Zinnwald  (Altenherg).  3,533 

5.  TrumbuU.  3,514 

6.  Schlackenwald.  3,520 

7.  Nertschinsk  (Aduntschilon-Gebirge) .  3,563 


aj   BerzeHus. 

1. 

2. 

3.              4. 

Fluor 

14,52 

14,32 

14,57        16,56 

Siiicium 

15,98 

15,87 

16,03        17,93 

Aluminium 

30,56 

31,06 

b) 

30,72        27,13 
Forchhammer. 

5. 

Fluor*) 

18,40 

18,88        19,62 

48,42 

Fluor**/ 

17,12 

18,50        18,62 

17,81 

Siiicium 

16,64        18,22 

16,51 

Aluminium 

29,34        27,6 
c)   Deville. 

29,77 

Fluor 

17,3 

15,5 

Siiicium 

16,9 

17,5 

Aluminium 

28,9 

28,6 

dl 

Rammeisberg. 

6. 

7. 

Fluor 

18,62 

16,12 

18,28 

16,12 

18,54 

18, 

,30 

Siiicium 

15,65 

15,74 

15,53 

15,11 

15,57 

15, 

,66 

Aluminium 

30,08 

30,53 

29,72 

29,43. 

29,94 

29, 

,94 

Aus  meinen 

Versuchen 

i  folgt: 

Im  Topas  ist 

AI  :  Si  = 

=  1:1; 

dies  ergab  sich  schon  aus  denen  von  I 

(erze 

ius 

(abgesehen  vom  Pyknit)  und ,  wenn  auch  minder  scharf,'  aus  denen  Forchhammer's. 
Die  Verhältnisse  7  :  8  und  6  :  6  bei  Deville  sind  nicht  richtig. 

Alle  Topase  enthalten  Fl  :  0  =  2  :  5.    Der  Fluorgehalt  ist,  entgegen  Deville's 
Behauptung,  in  allen  derselbe. 


*)  Aus  dem  Glühverlust. 


)  Mittel. 


37 


5S0  Silicate. 

Früher  wurde  der  Topas  als  Thonerdesilicat ,  verbunden  mit  Floorahmiuihim 
'Berzelius)  oder  mit  Fluorkiesel  fForchhammer)  betrachtet.  Ich  sehe  flm  als  eine 
Mischung  von  5  Mol.  Thonerdedrittelsilicat  mit  I  Mol.  eioes  ana- 
logen Kieselfluoraluminiums  an, 

/sAlSiO*   \ 
\    AlSiRW/ 

insofern  jenes  Andalusit  ist,  dessen  Isomorphie  mit  dem  Topas  wohl  feststeht. 

lOFl    =   190       =   17,50  =             17,50 

6Si    =   168              15,48  Si  0^  33,16 

8Al   =  327,6          30,18  Al  0>  56,70 

250  =  400  36,84  <  07,36 
1085,6        100. 

Die  Glühverluste  im  Porzellanofen  schwanken  nach  meinen  Erfahrungen  zwischen 
14  und  23  p.  C. 

Die  Glührückstände  von  brasilianischem  Topas  (1 4,5 — 1 5,4  p.  C.  Verlost)  gaben 
bei  der  Analyse  etwas  Fluor ,  doch  viel  weniger  als  sie  hätten  geben  müssen ,  wenn 
der  Verlust  rein  aus  Si  FH  bestände.  Hier,  noch  mehr  aber  in  anderen  Fällen,  zeigte 
die  Zusammensetzung  des  Rückstandes ,  dass  wahrscheinUch  auch  Fluoralumtniom 
fortgeht ,  sowie  unter  dem  Einduss  des  Wasserdampfs  der  Feuerung  auch  etwas 
Fluorwasserstoflsäure,  deren  Aluminium  im  Rückstande  als  Thonerde  bleibt. 

Einige  neuere  Analysen  dienen  den  meinigen  zur  Bestätigung.  So  untersuchte 
Klemm  Topas  von 

8.  Freiberg.     9.   Miask.     !0.  Broddbo  (Pyrophysalith) . 

Jahrb.  Min.  1874,  189. 


8. 

9. 

10. 

Fluor 

17,45 

17,17 

17,10 

Kieselsäure 

33,32 

33,47 

33,64 

Thonerde 

56,35 

56,53 

56,21 

107,12    107,17    106,95 

SilUmanit. 

Verhält  sich  wie  Andalusit. 

1.  Saybrook,  ehester,  Connecticut,    a.  B.  Silliman:  Am.  J.  Sc.  (2)  8,10. 
b.  Stauf:  Berz.  Jahresb.  25,348.    c.  Damour:  Ann.  Min.  (3)  16.  (I859-. 

2.  Fairfield,  New  York.    Norton:  Dana  Min. 


1. 

2. 

a. 

b. 

C. 

Kieselsäure 

37,65 

37,36 

39,06 

37,70 

Thonerde 

62,41 

58,62 

59,53 

62,76 

Eisenoxvd 

2,!7 

1,58 

2,28 

Magnesia 

0,40 

0,28*) 

— 

Wasser 

0,43 

— 

100,06  98,98        100,45        102,73 

Der  Sillimanit  hat  die  Zusammensetzung  des  Andalusits,  Thonerde--DritteIsilicat, 


AI  Si  0\ 


♦)  Mn  0. 


Silicate.  581 

Ihre  Formen  lassen  sich  ^'ahrscheinlich  von  einander  ableiten,  obgleich  sie 
optisch  und  durch  die  Spaltbarkeit  sich  unterscheiden.  In  1  c.  enthält  die  Rieselsäure 
wahrscheinlich  etwas  Thonerde,  wiewohl  nicht  zu  übersehen  ist,  dass  diese  Analyse 
den  beiden  abweichenden  des  Andalusits  von  Lisens  nahe  kommt.  Aber  ältere  Ana- 
lysen vom  Sillimanit  (von  Thomson,  Bowen  und  Hayes)  haben  auch  4J,6 — 45,6  p.  C. 
Säure,  was  bei  solchen  Thonerdesilicaten  für  den  Analytiker  nicht  befremdend  ist. 

Zum  Sillimanit  gehören  auch  folgende : 

Bucholzit. 

1.  ehester.  Pennsylvanien.    a.  B.Silliman.   b.  ¥.6.3,239.    A.  Erdmann: 
Berz.  Jahresb.  24, 3H. 

(Bucholzit  von  Faltigl ,  Tyrol.     Brandes:    Schwgg.  J.   25, U5.    Sollte 
46  Kieselsäure  enthalten.) 

Fibrolith. 

2.  Hindostan.    B.  Silllman. 

3.  Norwich,  Connecticut.    V.  G.  3,286.    Genth:  J.  f.  pr.  Ch.  (2)  9,77. 

4.  Brioude,  üept.  Haute-Loire.    Damour;  C.  rend.  64,343.  357. 

5.  Morbihan.    Derselbe.    Beide  als  Material  celtischer  Geräthe. 
Ausserdem  Fibrolith  von  Delaware.    B.  Silliman  (Vanuxem) . 

Bamlit. 

6.  Bamle,  Norwegen.    A.  Erdmann:  Berz.  Jahresb.  22,496. 

Monrolith. 

7.  Monroe,  New  York.    Smith:  Am.  J.  Sc.  (2)  4  6,49.  374.    (Auch B. Silli- 
man: Eb.  (2)  8,9.) 

Wörthit. 

8.  Geschiebe  bei  Petersburg.    Hess. 

Xenolith. 

9.  Geschiebe  bei  Petersburg.    V.  G.  3,58.   Komonen:  Pogg.  Ann.  56,643. 

4.  2.  3.  4. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

35,43 

40,05 

36,34 

37,37 

37,48 

Thonerde 

64,93 

58,88 

62,42 

60,52 

64,47 

Eisenoxyd 

0,74 

0,70 

4,00 

0,70 

Magnesia 

0,52 

0,63*) 

Wasser 

0,48 
400. 

4,06 

400,08 

99,67 

99,43 

400,44 

5. 

6.**) 

7. 

8. 

9. 

Kieselsäure 

37,40 

56,90 

37,20 

40,58 

47,44 

Thonerde 

6f,03 

40,73 

59,02 

53,50 

52,54 

Eisenoxyd 

0,74 

4,04 

2,08 

Magnesia 

4,04***) 

4,00 

Wasser 

4,20 

4,03 

4,63 

400,04     99,74     99,33     99,74     99,98 

Schon  Fuchs  wies  nach,  dass  der  graue  Cyanit  (Rhätizit)  durch  Quarzbei- 
mischung zu  Fibrolith  (Faserkiesel)  wird.  Unstreitig  sind  die  vorstehenden  Sub- 
stanzen theilweise  Gemenge  von  Andalusit  oder  Sillimanit  mit  Quarz. 


*)  Worin  0,88  Ca  0.        *♦)  Enthält  nach  Saema/in  Quarz.        ***)  Kalk. 


582  Silicate. 

Cyanit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar.    Verhält  sich  wie  Andalusit. 

Seine  alteren  Analysen  rühren  von  Saussure,  Klaproth  und  Laugier  her. 

1.  Gotthardt.  a.  Arfvedson:  Schwgg.  i.  34,203.  b.  Rosales:  Pogg.  Ann. 
58,4  60.  c.  Marignac:  Ann.  Ch.  Ph.  14,49.  d.  Deville:  C.  rend. 
52,1304. 

2.  Zillerthal.  V.G.  3,678.  Jacobson:  Pogg.  Ann.  68,416.  (Früh«rBeodant.) 

3.  Tyrol.    V.  G.  3,66<.    A.  Erdmann:  Berz.  Jahresb.  24j3M. 

4.  Saualpe,  Rämthen.    Köhler:  In  mein.  Laborat. 

5.  Röraas,  Norwegen.    Arfvedson.    (Auch  Erdmann.) 

6.  Fichlelgebirge.    In  Eklogit.    Gerichten:  Ann.  Ch.  Pharm.  171,494. 

1.  2. 


a. 

b 

• 

c 

'  • 

d. 

Kieselsäure 

36,9 

36, 

67 

36, 

60 

37,7 

37,30 

Thonerde 

64,7 

63, 

H 

62, 

66 

62,1 

62,60 

Eisenoxyd 

<, 

49 

0,84 

— 

1,08 

Kalk 

— 

— 

— 

— 

• — 

101,6 

400, 

97 

100, 

10 

99,8 

100,98 

3. 

4. 

5. 

6. 

Rieselsäure 

31^,36 

37,92 

36, 

4 

36,16 

Thonerde 

62,09 

61,60 

63, 

8 

61,83 

Eisenoxyd 

0,7< 

1,04 

2,01 

Kalk 

0,42 

K 

100,16        100,98        100,2        100. 

Der  Cyanit  ist,  gleich  dem  Andalusit  (Sillimanit) 

drittelkieselsaure  Thonerde. 
Dieses  Silicat  ist  dimorph. 
Auch  hier  geben  einzelne  Analysen  40 — 42,5  Kieselsäure. 

Sinclair  Co.,  N.  Carolina.    Smith:   Am.  J.  Sc.  (2)  16,49.  371.    (37,6  SiO^.) 
Elfdal.    Igelström:  Öfvers.  1854.    (40,0.) 
Heräjoki,  Finnland.    Modeen:   Arppe  ündersÖkn.    (42,1.) 
Chesterfield.    Vanuxem:   Ann.  Min.  (3)  1,175.    (42,5.) 
In  dem  Cyanit  vom  Gotthardt  haben  die  Früheren  30 — 43  p.  C.  Säure  gefunden. 
Glanzspath.    Ein  graues,  in  Prismen  von  88^  krystallisirtes  Mineral  aus  denk 
Basalt  des  Weilbergs  bei  Heisterbach  im  Siebengebirge,  V.  G.  3,15,  unschmelzbar^ 
entliält  36,7  Kieselsäure,  57,9  Thonerde,  4,4  Eisenoxyd,  0,7  Magnesia,  0,8  Kaik^ 
und  schliesst  etwas  Magneteisen  ein. 
V.  Rath:  Pogg.  Ann.  147,272. 

Euklasgruppe. 

Gruppe  isomorpher  Drittelsilicate. 
Rammeisberg:   Ztschr.  d.  geol.  G.  21,807. 

Eaklas. 

Schwilh  V.  d.  L.  in  starker  Hitze  an  und  schmilzt  in  dünnen  Spiittem  txk  weissem 
Email. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegrilTcn. 

Vauquelin  fand  im  Euklas  (I800J  Beryllerde.    Berzelius  und  Mallet' analysirten 


Silicate.  583 

das  brasilianische  Mineral  y  aber  erst  Damour  zeigte ,  dasa  dasselbe  in  starker  Hitze 
6  p.  C.  Wasser  giebt,  das  erste  Beispiel  chemisch  gebundenen  Wassers  Jn  einem 
Silicat. 

\.  Berzelius:   Schwgg.  J.  27,73. 

2.  Mallet  (V.  G.  3,036):   Phil.  Mag.  5,127. 

3.  Damour:   C.  rend.  40,142. 


\. 

2. 

3.*) 

Fluor 

0,38 

Zinnsäure 

0,70 

0,35 

0,34 

Kieselsäure 

43,22 

44,18 

44,63 

Thonerde 

30,56 

31,87 

34,07 

Beryllerde 

2!, 78 

21,43 

♦  6,97 

Kalk 

■ — 

0,44 

Eisenoxydul 

2,00 

1,18 

4,03 

Wasser 

6,04 

98,26  99,04  400,60 

Verwandelt  man  in  Damour's  Analyse  Ca  und  Fe  in  Be,  rechnet  Sn  zu  Si,  so  ist 
das  Atomverhältniss 

H  :  Be  =  4  :  1 
Be  :  AI  =  4  :  4 
AI    :   Si    =   4    :    4 

Mithin  ist  der  Euklas  ein  Drittelsilicat, 

H  Be  AI  Si  0*  =  H«  Be^  Al  Si2  O»» 
oder 


f      H6Si  05  ] 

• 

2Be3Si  05 
3A1  Si  05 

> 

2Si 

—      56         —    1= 

51  02  41,20 

AI 

—     54,6            A 

a  0»  35,22 

2Be 

—      18,66          B 

eO    17,39 

2H 

—        2                W 

[20      6,49 

OO 

—   4  60 
291,26 

100. 

Datolith. 

Schwillt  V.  d.  L.  an  und  schmilzt  leicht  zu  klarem  Glase,  wobei  er  die  Flamme 
grün  färbt.  Selbst  bei  schwachem  Glühen  erleidet  er  keinen  Verlust ;  erst  in  starker 
Hitze  tritt  Wasser  auf.    Rammeisberg. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Gallertbildung  zersetzt.  (Auch  der  ge- 
glühte.) 

Schon  Klaproth  lieferte  eine  ziemlich  richtige  Analyse;  ihm  folgten  Dumenil 
und  Stromeyer.    Später  habe  auch  ich  die  Analysen  wiederholt. 

1.  Andreasberg,  Harz.  a.  F.  Stromeyer:  Pogg.  Ann.  12,4  55.  Schwgg.  J. 
51,460.  b.  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  47,169.  [Auch  Kerl:  B.h.  Ztg. 
1853.   Lemberg:  Ztschr.  d.  geol.  G.  24,187.) 

2.  Arendal.    Rammelsberg. 

3.  Toggiana,  Toscana.     V.  G.   3,00.    Tschermak:    Wien.  Ak.  B.   41,60. 

Auch  Bechi:   Am.  J.  Sc.  (2)  14,65.)  , 

*)  Mittel. 


584  Silicate.   ' 

4.  Ile  Royal,  Oberer  See.    Whitney:   Am.  J.  Sc.  (t)  45,435.  SS,  13. 

1.  2.               3.                4. 

a.  b. 

Kieselsäure         37,36          38,48  37,46  38,2  37,64 

Borsäure            («1,26)        (20,3!)  (21,44)  (21,2)  (21,88) 

Kalk                     35,67          35,64  35,40  34,9  34,68 

Wasser                  5,71            5,57  5,7^          5,7            5,80 

100.  ~1Ö0^  TÖÖ^  "~      100.  100. 

Eine  directe  Bestimmung  ergab  von  4.  21,28  Borsäure.    A.  Stromeyer. 
Ferner : 

Minnesota-Grube,   Oberer  See.    a.  Whitney,     b.  Heyes:   Proc.  Bost.  N. 

H.  S.  8,62. 
Niederkirchen,  Rheinbayern.    Dellmann:  In  mein.  Laborat.      (Gefunden: 

37,44  Si  02,  32,23  Ca  0,  5,70  H^  0.) 
Santa  Clara,  Californien.    V.  G.  2,988.    Smith  :  C.  rend.  79,813. 
Im  Datolith  sind  die  At.  von 

H  :  Ca  :  B  :  Si  =  1  :  1  :  1  :  1 . 
Er  ist  also  ein  Drittelsilicat, 

H  Ca  B  Si  0*  =  H2  Ca^  g  Si^  0<«. 

H6  Si  0» 
2Ca3Si  0» 
3»    SiO& 

2Si     =     56  =  Si  02  37,50 

B     =     22  »0^21,88 

2Ca    =80         Ca  0    35,00 

2H      =       2         H2  0 5^ 

\0O      =   160  4  00. 

320 
Das  Verhalten  des  Datoliths  in  der  Hitze  und  die  von  mir  nachgewiesene  Iso- 
morphie  mit  dem  Euklas  sprechen  für  die  aufgestellte  Formel. 

BotryoUth.     Verhält  sich  wie  Datolith.    Der  Botrxolith   von  Arendal,    den 
Klaproth  schon  untersucht  hat,  wurde  von  mir  analysirt. 
A.  a.  0. 


Direct 

Kieselsäure 

36,23 

Borsäure 

(18,83) 

18,34          19,34 

Kalk 

34,74 

Wasser 

9,43 

Eisenoxyd, 

Thonerde 

0,77 

100. 
Hiernach  wäre  der  Botr>olith  gleichsam  Datolith  mit  Wasser, 

'  H2Ca2ÖSi2  0to  +  aq. 

56  =  Si  02  35,50 

»03  20,72 

Ca  0    33,14 


2Si 

56 

» 

22 

2  Ca 

80 

2H 

2 

10O 

160 

aq 

18 

aq      5,32 


} 


100. 
338" 


Silicate.  585 

Silicoborocalcit.     Knollen  im  Gyps  von  Windsor,  N.  Schottland.    V.  G. 
2,55.    Gelatinirt  mit  Säuren. 
How:   Phil.  Mag.  (4)  35. 
Nach  Abzug  von  3,12  Gyps: 

Kieselsäure  4  5,39 

Borsäure  (44,27) 

Kalk  28,77 

Wasser  H,57 

100. 
Hier  ist 

Si  :  Ca  :  ö  =  1  :  2  :  2,5 

»  :  H2  0  =  1   :  \ 
Ca*  »5  Si2  023  +  5H2  0. 

GadoUnit. 

Gadolinit  von  HitterÖe.  (Zwei-  und  eingliedrig  krystallisirt,  doppelbrechend, 
optisch  zweiaxig,  Pulver  grüngrau.)  Verglimmt,  zum  dunklen  Glühen  erhitzt,  sehr 
lebhaft,  wobei  das  V.  G.  von  4,35  auf  4,63  steigt. 

Gadolinit  von  Ytterby.  (Pulver  grauschwarz,  nach  Scheerer  Magneteisen  ent- 
haltend.) Decrepitirt  stark,  zeigt  dasselbe  Verglimmen,  ändert  aber  sein  V.  G.  nicht 
merklich.    Befindet  sich  in  einem  veränderten  Zustande.    Scheerer. 

Nach  Berzelius  schwillt  der  Gadolinit  mit  splittrigem  Bruch  v.  d.  L.  zu  blumen- 
kohlartigen Verzweigungen  an,  wird  weiss  und  giebt  Feuchtigkeit  von  sich.  Selten 
zeigt  er  eine  Feuererscheinung.  Der  Gadolinit  mit  glasigem  Bruch  verglimmt  beim 
Glühen,  schwillt  an,  bekommt  Sprünge  und  wird  hell  graugrün.  Dabei  geht 
nichts  Flüchtiges  fort. 

Auf  Kohle  schmilzt  er  nicht,  wird  aber  an  dünnen  Kanten  schwarz. 

Mit  den  Flüssen  reagirt  der  Gadolinit  auf  Eisen  und  Mangan. 

Der  Gadolinit  von  Kararfvet  giebt  im  Kolben  etwas  Wasser,  brennt  sich  v.  d.  L. 
weiss  und  schmilzt,  ohne  anzuschwellen,  zu  einem  dunklen,  grauen  oder  röthlichen 
Glase. 

Gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure.  Nach  dem  Glühen  wird  er  schwerer 
zersetzt. 

Gadolin  entdeckte  1794  im  Gadolinit  von  Ytterby  die  Yttererde,  welche  jedoch 
erst  durch  Ekeberg  1797  genauer  bekannt  wurde;  Klaproth  und  Vauquelin  be- 
stätigten diese  Entdeckung.  Ekeberg  wies  später  nach,  dass  das  für  Thonerde  Ge- 
haltene Beryllerde  war.  Dann  zeigte  Berzelius  1815,  dass  in  der  Yttererde  viel  Cer- 
oxydul  steckte.  In  neuerer  Zeit  haben  besonders  Berlin  und  Scheerer  den  Gadolinit 
untersucht.  Aus  diesen  Untersuchungen  hatte  sich  ergeben,  dass  Beryllerde  nur  in 
gewissen  Gadoliniten  vorkommt,  in  anderen  nicht. 

Des  Cloizeaux  fand,  gleich  wie  V.  v.  Lang,  dass  die  Gadolinite  zwar  eine  und 
dieselbe  Krystallform  haben,  dass  aber  die  von  HitterÖe  allein  in  optischer  Hinsicht 
dieser  Form  entsprechen,  während  die  von  Ytterby  einfachbrechend  sind.  Deshalb 
erklärt  er  letztere  für  Pseudomorphosen. 

Da  der  Gadolinit  von  HitterÖe  reich  an  Beryllerde  ist,  so  darf  man  glauben,  dass 
diese  dem  ursprünglichen  Gadolinit  angehört.  Beryllerdearme  Gadolinite  mögen  Ge- 
menge sein,  in  denen  sich  ein  Theil  der  Masse  umgewandelt  hat. 

Berlin:  Berz.  Jahresb.  17,220.  Öfvers.  1845.  — Berzelius:  Schwgg.  J.  14,33. 
16,^04.  21,261. —  Ekeberg:  Gilb.  Ann.  14,247. —  Gadolin:  Schwgg.  J.  3,87.— 
Scheerer:  Pogg.  Ann.  51,487.  56,479.  — Des  Cloizeaux:  Ann.  Ch.  Ph.  (4)  18. 


586  Silicate. 


I. 


! .  HitterÖe.    Scheerer.    Spätere  Analyse. 

2.  Ytterby  ;?).    Richardson:  Thomson  Oull.  1,410. 

3.  Ytterby  ;?j.    Thomson:  Phil.  Mag.  7,430. 

4.  Fahlun  (?).    Connel :  Edin.  N.  Ph.  J.  1836. 

5.  Fundort  unbekannt.    König:  Ann.  Ch.  Pharm.  137,47. 

6.  Ytterby.     Berlin,    a.  Stark  verglimmend,    b.  Wenig  oder  nicht  ver- 
glimmend, stark  anschwellend. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

a. 

6. 

b. 

Kieselsäure 

25.59 

24,65 

24,33 

27,0 

22.61 

24,85 

S4,86 

Eisenoxvd 

14,55 

13,59 

14,5 

4,73 

Eisenoxvdul 

!2,13 

9,76 

13,0t 

14,80 

Beryllerde 

f0,l8 

11,05 

1  1,60 

6,0 

6,96 

4,80 

3,50 

Yttererde 

44,96 

45,20 

45,33 

36,5 

37,57*; 

51, i6 

48,32 

Ceroxvdul 

i,60 

2,86      1 

Lanthanoxyd 

6,33 

4,33 

14,3 

3,21      \ 

5,2i 

7,41 

Didymoxvd 

8,38      1 

Kalk 

0,23 

0,5 

0,98 

1,61 

1,34 

Wasser 

0,50 
100,55 

0,98 
100,16 

1,93 
0,38**1 

— 

99,42 

98,8 

100,97 

100,23 

99,37 


II 


7.  Finbo  bei  Fahlun.    Berzelius. 

8.  Broddbo  bei  Fahlun.    Berzelius. 

9.  Ytterby.  Berlin,   a.  Stark  anschwellend,  kaum  odernicht  verglimmend, 
b.  und  c.  Glasig. 


7. 

8. 

a. 

9. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

25,80 

2i,l6 

24,65 

25,62 

25, «6 

Eisenoxvdul 

10,26 

1  1,34 

14,69 

14,44 

20,28 

Yttererde 

45,00 

45,93 

51,38 

50,00 

45,53 

Ceroxvdul 

16,69 

16,90 

7,99 

7,90 

6,08 

Kalk 
Magnesia 

\ 

1,29 

1,30 
0,54 

0,50 
0,11 

Kali.  Natron 

0,37 

0,44 

Glühverhist 

0.60 

0,60 

— 

0,48***' 

0,28* 

98,35  98,93         100.  100.65  98,45 

III. 

10.  KArarfvet  bei  Fahlun.  Undeutliche  Krystalle,  aussen  schwarz«  innen 
braungttlb,  zuweilen  mit  schwarzem  Kern.  Berzelius.  Mittel  zweier 
Analvsen. 


;  2,9S  Erbinerde  enthaltend.        **;  Natron.        ♦♦♦)  Thonerde. 


Silicate. 


587 


Kieselsiiure  29,19 

Eisenoxydul  7,33 

Manganoxydul  \,%t 

Beryllerde  1,85 

Yttererde  47,46 

Ceroxydul  3,40 

Kalk  3,34 

Wasser  5,15 

98,91 

Atom  Verhältnisse . 

Bei  der  Berechnung  ist  das  Eisen  stets  als  Oxydul  genommen,  die  Yttriumradieale 
sind  als  Y  =  70  gesetzt. 

R       :  Si  Fe     :    Be 

I.          «,7      :    1  I        :    2,4 

3.          2,95   :    1  I        :    2,7 

5.          2,8      :    1  1        :    2,0 
6b.        2,26   :    1 
8.          2,1      :    1 
9a.        2,2      :    1 
9c.         2          :    1 

H2  0 


Y,  Ce  etc. 

3,5 

3,4 

4 

3,6 

4,4 

3,5 


10. 


1,7      :    1    :    0,6  1,7    :    I 


Der  beryllerdereiche  Gadolinit   (I.)  ist  also  Dtitlelsilicat  von  Beryllium, 
Yttrium,  Cer  und  Eisen, 

R3  Si  0*  =  (Y,  Ce,  Be,  Fe)  3  Si  O^. 

Seine  Isomorphie  mit  Datolith  und  Euklas  habe  ich  nachzuweisen  gesucht  und 
deshalb  sie  in  eine  Gruppe  vereinigt. 

S.  Ztschr.  d.  geol.  G.  21,807. 

Der  beryllerdefreie  Gadolinit  (II.)  dagegen  nähert  sich  sehr  einem  Halb- 
Silicat, 

R2  Si  04  =  (Y,  Ce,  Fe)  2  Si  0^. 

Der  Wasser-  und  kalkhaltige  von  Kärarfvet  endlich  ist  sicherlich  eine  zersetzte 
und  gemengte  Substanz. 

Staarolitb. 

V.  d.  L.  fast  unschmelzbar. 

Wird  von  Sauren  nicht  angegriffen. 

Die  Versuche,  welche  Klaproth,  Vauquelin,  Thomson  und  in  neuerer  Zeit  be- 
sonders Jacobson  unternahmen,  um  die  Zusammensetzung  des  Stauroliths  zu  er- 
mitteln, gaben  grosse  quantitative  Verschiedenheiten  zu  erkennen.  Denn  der  Gehalt 
an  Kieselsäure  fand  sich  von  27  bis  50  p.  C,  der  an  Thonerde  von  55  bis  36  p.  C. 
in  den  verschiedenen  Abänderungen.  Dabei  erwiesen  sich  die  säurereicheren  als 
spcciüsch  leichter.  Als  ich  im  J.  1861  zehn  verschiedene  Staurolithe  analysirte, 
fand  ich  zunächst,  dass  das  Mineral  nicht  Eisenoxyd,  wie  man  bis  dahin  ange- 
nommen hatte,  sondern  neben  geringen  Mengen  desselben  hauptsächlich  Eisen- 
oxydul enthält;  allein  auch  bei  meinen  Versuchen  kehrten  jene  Schwankungen  im 
Gehalt  der  beiden  Hauptbestandtheile  wieder,  was  denn  zu  Hypothesen  über  die 
Zusammensetzung  führte,  da  kein  Grund  vorlag,  die  Krystalle  des  Minerals  für 
wesentlich  verunreinigt  oder  zersetzt  zu  halten. 


588  Silicate. 

Im  J.  4  865  theilte  Lechartier  mit,  dass  der  Staurolith  der  Bretagne  (mit  50  p.  C. 
Säure)  in  seiner  rothen  Masse  weisse  Kömer  enthalte,  welche  sich  durch  Fluor- 
wasserstoffsäure entfernen  lassen.  Er  theilte  keine  Analysen  mit,  sondern  er  begnügte 
'  sich,  zu  ermitteln,  dass  der  Staurolith  nach  dieser  Behandlung  den  gleichen  niedem 
Säuregehalt  wie  der  kieselsäureärmste  (der  durchsichtige  vom  Gotthardt) ,  nämlicfa 
2g — 30  p.  c.  besitzt.  Zugleich  führte  Lechartier  an,  dass  der  Staurolith  beim  Gluheo 
bis  1,5  p.  C.  Wasser  verliert. 

Hieraus  schien  zu  folgen,  dass  der  Staurolith  der  Bretagne  (und  ähnliche  aus 
der  Substanz  desjenigen  vom  geringsten  Säuregehalt  und  aus  freier  Kieselsäure  be- 
stehe. Dies  zu  entscheiden,  bedurfte  es  neuer  Analysen,  und  diese  habe  ich  spSter 
ausgeführt.  Dabei  musste  das  Wasser  berücksichtigt  werden.  Das  Eisen  wurde  ohne 
Weiteres  als  Oxydul  genommen,  denn  wenn  auch  A.  Mitscherlich*s  Angabe,  der 
Staurolith  enthalte  kein  Eisenoxyd,  nicht  für  alle  richtig  ist,  so  ist  doch  die  Menge 
des  Oxyds  immer  gering. 

Indem  ich  dann  zwei  früher  untersuchte  Staurolithe,  von  Pitkäranta  und  der 
Bretagne,  mit  Fluorwasserstoffsäure  behandelte,  Auszug  und  Rückstand  analysirle. 
konnte  ich  zeigen,  dass  diese  Abänderungen,  obwohl  gut  krystallislrt,  30  bis  40  p.  C. 
Quarz  einsch Hessen,  und  dass  die  reine  Staurolithmasse  eine  constante  ZusanuneiH 
Setzung  habe. 

Auch  mikroskopisch  ist  diese  Thatsache  nachzuweisen,  worauf  Fischer  und 
Lasaulx  besonders  aufmerksam  gemacht  haben. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  \  13,599.  Berl.  Akad.  Ber.  1873,  166.  —  Lechartier: 
Bull.  Soc.  chim.  (2)  3,375.  —  Lasaulx:  Tschermak  Min.  Mitth.  iSlt, 

Es  folgen  zuerst  die  Analysen  von  reinen  (quarzfreien)  Staurolithen. 

1.  Gotthardt.    a.  Jacobson:  Pogg.  Ann.  62,419.  68,414.  b.  Rammelsbeig, 
früher,    c.  Derselbe,  später. 

2.  Massachusetts.    Braundurchscheinend,  V.  G.  3,772.    Rammelsberg. 

1.  2. 

a.  b.  c. 

Titansäure                —  —  0,56             — 

Kieselsäure           29,72  29,60  29,46  28,86 

Thonerde              54,72  48,53  52,29  49,19 

Eisenoxydul          14,12  15,33  \           -  16,20 

Manganoxydul          —  0,96/         '                1,28 

Magnesia                  1,85  3,12  2,29  2,24 

Wasser                     —  0,76  1,60  0,43 


100.41  98,30  99,62  98,20* 

Frühere  Analysen  des  Stauroliths  vom  Gotthardt : 

Marignac:  Ann.  Ch.  Ph.  (3!  14,49.  —  Rosales  und  Lohmeyer:  s.  Jacobson. 

Zur  Berechnung  dient  allein  die  Analyse  Ic,  weil  bei  ihr  allein  das  chemisdi 
gebundene  Wasser  bestimmt  ist.  Sie  findet,  abgesehen  von  diesem  Punkt,  in  den 
nachher  anzuführenden  Analysen  ihre  Bestätigung. 

Atomverhältnisse. 

II  n 

H  :    R  R  :  AI  :   Si 

1c.  1    :    1,5  1:2:2. 


Hieraus  folgt 


H^  R»  AI«  Si«  0^, 


Silicate. 


589 


Diese  Formel  zeigt,  dass  der  Staurolith  aus  \  Mol.  Drittelsilicat  und  S  Mol. 
Viertelsilicat  besteht, 

Ist  R  =  Mg  :  3 Fe,  «o  ist  die  berechnete  Zusammensetzung: 

6Si    =168     =  Si  0^  30,37 

6A1  =  3«7,6  AI  03  51,92 

2,25Fe  =  126  Fe  0    13,66 

0,75Mg  =     18  Mg  0      2,53 

2H     =       2  H^O      1,52 

340     =  544  TÖÖ^ 

1185,6 

Ich  habe  zu  zeigen  gesucht,  dass  Staurolith  und  Andalusit  (Topas)  isomorph 
seien,  und  dass  solche  Mengen  von  ihnen,  welche  gleichviel  Si  enthalten,  gleiche  Mol. 
Vol.  haben. 

2.  Monte  Campione  bei  Faido,  Tessin.    a.  Wislicenus:  J.  f.  pr.  Ch.  93,257. 
b.  V.  G.  3,71.    Lasaulx:  a.  a.  0. 

3.  St.  Radegund,  Steiermark.   V.  G.  3,493.    Maly:  Wien.  Ak.  ßer.  57. 

4.  Gulsagee- Grube,  N.  Carolina.     V.  G.   3,711.     Genth:  J.  f.  pr.  Ch. 
(2)  ^,82. 

5.  Canton-Grube,  Georgia.  V.  G.  3,792.    Genth:  Am.  J.  Sc.  (2)  33,198. 

2.  3.  4.  5. 

a.  b. 


Titansäure 

0,84 

Kieselsäure 

27,95 

29,81 

30,42 

27,91 

28,82 

Thonerde 

54,26 

48,26 

54,06 

52,92 

49,21 

Eisenoxyd 

4,58 

5,31 

6,87 

9,51 

Eisenoxydul 

9,91 

12,03 

10,09 

7,80 

Manganoxydul 

0,75*) 

7,15 

Magnesia 

2,80 

3,25 

2,01 

3,28 

3,22 

Zinkoxyd 

7,13 

Wasser 

0,86 
99,52 

1,67 
99,00 

1,59 
100,37 

1,47 

99,50 

100,35 

Entsprechend 

Eisenoxydul 

14,03 

16,81 

13,98 

8,56 

H    :    R 

■ 

R 

:    AI 

:     Si 

2a. 

2 

1,8 

2b. 

% 

:    2 

2 

3. 

i    :    1 

2,58    : 

2,58 

4. 

1    :    1, 

5 

1,9 

1,7 

5. 

1    :    \, 

8 

1,7      : 

1,8 

Der  letzte  ist  durch  einen  Zinkgehalt  ausgezeichnet. 
In  4.  ist  Mg  :  Fe  =  1  :  2,4;  in  5.  ist  Mg  :  Zn  :  Fe  =  1  :  1  :  1,5. 
Es  ergeben  also  auch  diese  Analysen  das  Atomverh'ältniss  R:  AI :  Si  =  1  :  2  :  2. 
Es  bleiben  nun  noch  die  sonstigen  Staurolithanalysen  übrig,  welche  einen 
L'eberschuss  an  Säure  gegeben  haben. 


«)  Kalk.        ♦*)  Alles  Eisen  als  Oxydul. 


590 


Silicate. 


Rg 


I.  Airolo,  Gotthardt.  V.  G.  bis  3,73.    Jacobson:  s.  obea. 

%.  Gotthardt.  Mit  Cyanit  verwachsen.  Rammelsberg :  Pogg.  Ann.  1 4  3,599. 

3.  Franconia,  N.  Hampshire.   Mit  Granat,  V.  G.  3,764.    Rg. 

4.  Goldenstein,  Mähren.    Braun,  durchscheinend.  V.  G.  3,66. 

5.  Lichfield,  Connecticut.    Schwarz,  V.  G.  3,64  2.    Rg. 

6.  Bretagne.    Tliomson :  Outl.  Min.  4,280. 

7.  Polekowskoi,  Ural.   V.  G.  3,55 — 3,59.    Jacobson. 

8.  Airolo.    Mit  Granat.    Rg. 

9.  Bretagne.    Jacobson. 
4  0.  Bretagne.   V.  G.  3,53.    Rg. 
4  4 .  Bretagne.    Thomson. 

4  2.  Lisbon,  N.  Hampshire.    Mit  Granat,  V.  G.  3,44  3.    Rg. 

4  3.  Pitkäranta.   V.  G.  3,265.    Rg. 


4. 

2. 

3. 

4 

5. 

6. 

7. 

Kieselsäure 

33,45 

35,05 

35,36 

35, 

,45        36,62 

36,69 

38.33 

Thonerde 

47,92 

44,48 

48,67 

44, 

,02        42,92 

39,88 

45,97 

Eisenoxyd 

— 

5,24 

2,27 

0, 

,88           4,85 

— 

Eisenoxydul 

44,98*) 

41,48 

43,05 

<2, 

,46        42,80 

46,33 

43,14 

Manganoxydul 

1, 

4  4           0,70 

4,04 

— 

Magnesia 

4,99 

2,86 

2,49 

3 

,06          2,93 

0,68 

2,47 

Glühverlust 

0,95          0,27 
99,73      404,84 

4,27           4,00 
97,95        98,82 

— 

98,34 

97,62 

99,9t 

8. 

9. 

40. 

44. 

42. 

13-. 

Kieselsäure 

43,26 

40,35 

50,75 

50,07 

49,40 

54,32 

Thonerde 

40,45 

44,22 

34,86 

35,90 

37,70 

34,30 

Eisenoxyd 

2,40 

2,86 

— 

Eisenoxydul 

40,92 

44,19 

40,45 

42,52 

40,69 

44,04 

Manganoxydul 

0,40 

— 

0,42 

Magnesia 

2,09 

0,32 

4,80 

4,64 

2,32 

Glüh  Verlust 

0,45 
99,57 

0,38 
404,40 

m 

0,68 
99,81 

0,59 

99,48 

98,49 

99,96 

Von  diesen  i 

Staurolithen  habe  ich 

nun  No.  4  0  und  4  3  mit  Fluorwasserstotrsäure 

behandelt  und  den  Rückstand  analysirt. 

40. 

43. 

Titansäure 

4,00 

0,4  8 

Kieselsäure 

34,75 

29,23 

Thonerde 

50,03 

52,85 

Eisenoxydul 

44,48 

44,65 

Magnesia 

2,07 

2,44 

\Vj 

asser 

0,96 

nicht  best. 

400. 


99,32 


Soviel  steht  fest ,  dass  alle  Staurolithe  gleich  zusammengesetzt  sind  und  dass 
diejenigen,  welche  mehr  als  30  p.  C.  Kieselsäure  geben,  Quarz  enthalten. 

Analog  erscheinen  die  (künstlichen)  Krystalle  des  Schwefelwismuths  Bi^  S', 
weiche  trotz  guter  Ausbildung  bis  20  p.  C.  metallisches  Wismuth  einschliessen 
kcinnen. 


♦)  4  4,87.  A.  Mitscherlich. 


Silicate. 


591 


Epidotgruppe. 

Wir  stellen  hier  zusammen : 

Zoisil  und  Epidot,  verschieden  durch  Form  und  Struktur,  gleich  in  ihrer 
Zusammensetzung. 

Verbindungen  von  Halb-  und  Drittelsilicaten.    Dazu  Orthit. 

V  e  s  u  V  i  a  n.    Halb-  und  Drittelsilicate. 
Anhangsweise  Gehlenit. 

Zoisit. 

Schwillt  V.  d.  L.  an,  entwickelt  Gasblasen  und  schmilzt  an  den  Kanten.  Hier- 
bei verliert  er  2  bis  über  3  p.  C,  weichein  chemisch  gebundenem  Wasser  bestehen. 
Der  im  Tiegel  geglühte  Zoisit  ist  bräunlich  und  rissig,  aber  nicht  gesintert. 

Von  Säuren  wird  er  kaum  angegriffen ,  aber  der  stark  geglühte  gelatinirt  mit 
Chlorvvasserstoffsäure. 

Der  Zoisit ,  von  Hauy  mit  dem  Epidot  vereinigt ,  ist  von  Brooke  und  Miller  und 
dann  von  Des  Cloizeaux  als  zweigUedrig  erkannt  worden.  Nach  meiner  Ansicht  zeigt 
er  jedoch  in  seinen  Formen  unverkennbare  Beziehungen  zum  Epidot. 

Klaproth  gab  die  erste  Analyse  des  Zoisits  und  ich  habe  1856  eine  Reihe  von 
Abänderungen  untersucht  und  dabei  den  Gehalt  an  gebundenem  Wasser  bestimmt. 

Hammelsberg:    Pogg.  Ann.  100,<33. 


V.  G. 

1. 

Saualpe,  Kärnthen. 

3,353 

2. 

Goshen,  Massachusetts. 

3,341 

3. 

Gefrees,  Fichtelgebirge. 

3,361 

4. 

Sterzing,  Tyrol. 

3,352 

5. 

Fuschthal, 

Pinzgau. 

3,251 

6. 

Meiggerthal  (Saasthal) . 

3,280 

1. 

2. 

3 

• 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

40,64 

40,06 

40, 

32 

40,00 

41,92 

42,35 

Thonerde 

28,39 

30,67 

29, 

77 

30,34 

27,09 

28,30 

Eisenoxyd 

3,89 

2,45 

2, 

77 

2,06 

2,94 

3,68 

Kalk 

24,26 

23, 9< 

24, 

35 

24,15 

22,73 

21,60 

Magnesia 

0,57 

0,49 

0,24 

0,23 

1,21 

0,56 

Wasser 

2,09 

2,25 

2  = 

08 

2,04 

3,67 

3,18 

99,84 

99,83 

99, 

53 

98,82 

99,56 

0,91*) 
99,98 

Atom^ 

Verhältnisse. 

H 

:   R 

R      : 

R  . 

Si 

1. 

0,5<    . 

1,48 

2,25 

2. 

0,57    : 

1,4 

2,1 

3. 

0,52 

1,44 

2,19 

4. 

0,52 

1,4 

2,15 

5. 

0,94 

1,5 

2,48 

6. 

0,85    . 

1,4 

2,4 

*j  Kali. 


592  SUicate. 

Die  beiden  letzten  beweisen  durch  ihre  Weiche,  ihr  Y.  G.  und  grösseren  Wasser- 
gehait,  dass  sie  schon  etwas  verändert  sind. 
Unter  Annahme  der  Proportionen 

0,5   :    I  1,33   :    I    :    2 

folgt  für  den  Zoisit  die  Epidotformel 

H2  Ca^  IP  Si«  0», 
welche  dem  Silicat 


"  (  2R2  Si  0*  1 


d.  h.  einer   Verbindung    von  2  Mol.  Halbsilicat   und    I   Mol.  Drittel- 
HÜicat  entspricht. 

Im  allgemeinen  ist  die  Mischung  sehr  constant,  doch  ist 

Fe  :  AI 

in        I.  =   1    :  tt,5 

2.  =   4    :  20 

3.  =   1    :  17 

4.  =   1    :  23 
5.  6.   =   4    :  U 

Rammclsberg:   Ztsch.  d.  geol.  G.  24,651. 

Zu  fast  gleichem  Resultat  führen  die  übrigen  Analysen,  bei  denen  jedoch  in  der 
Regel  der  Wassergehalt  übersehen  oder  nicht  bestimmt  ist. 

Unionville,  Pennsylvanien.    Brush:   Am.  J.  Sc.  (2)  26,69. 

Saualpe.    Thomson:   Outl.  Min.  1,271. 

Gefrees.    a.  Bucholz:  Gehlen's  J.  1,200.    b.  Geffken:  Epidotor.  analysis. 

Jenac  1824. 
Faltigl.    ä.  Geffken.    b.  Hermann:  J.  f.  p.  Ch.  43,35. 
Sterzing.  a.  Stromeyer:  Unters.  378.  b.  Richter:  Haiding.  Ber.  3,1  14. 
Grossarltbal.    Besnard:   J.  f.  p.  Ch.  5,212. 
Williamsburgh,  Massachusetts.    Thomson. 
Polk  Co.,  Tennessee.    Genth:  Am.  J.  Sc.  (2)  33,197. 
Amerikanische  Vorkommen.    Derselbe:  J.  f.  p.  Ch.  (2)  9,70. 

Thulit.    Hat  nach  Des  Cloizeaux  die  Form  und  Struktur  des  Zoisits. 

1.  Suland,  Teilemarken.  C.  Gmelln:   Pogg.  Ann.  49,539. 

2.  Grube  Klodeberg  bei  Arendal.    V.  G.  3,34.    Berlin:  Eb.  78,414. 

3.  Traversella.    V.  G.  3,02.    Pisani:   C.  rend.  62,100. 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

42,81 

40,28 

41,79 

Thonerde 

31,14 

31,84 

31,00 

Eisenoxyd 

2,29 

1,54, 

2,17 

Manganoxyd 

1,63 

1,05 

Kalk 

18,73 

21,42 

19,68 

Magnesia 

0,66 

2,43 

Natron 

1,89 

— 

— 

Wasser 

0,64 

1,32 

3,70 

99,13 

0,22*) 

100,77 

98,53 

*)  Vanadinstture. 

Silicate.  593 

Atomverhältnisse . 


H  :  Ca                Ca     :  R  :    Si 

• 

\. 

\         :    \    :    2,48 

2. 

4,22  :    4    :    2,06 

3. 

4:2                  1,3     :    4    :    2,2 

Offenbar 

U:    2                  1,33  :    \    :    t 

wie  im  Zoisit. 

Der  Thulil  ist 

ein  durch 

Manganoxyd  gefärbter  Zoisit. 

Epidot. 

Schwillt  V.  d.  L.  zu  einer  braunen  Masse  an,  die  in  stärkerem  Feuer  sich  rundet, 
ohne  zu  schmelzen.     Nur  die  cisenreichen  Epidote  (Arendal)  sind  schmelzbar. 

Hermann  wollte  gefunden  haben,  dass  der  Epidot  in  starker  Hitze  2  p.  C. 
Kohlensäure  verliert.  Ich  zeigte,  dass  dieser  Verlust  beim  Epidot  von  Arendal  in 
Wasser  besteht,  und  dies  ist  von  Stockar-Escher,  Scheerer  und  Ludwig  für  andere 
Epidote  bestätigt  worden.    Er  tritt  erst  in  starker  Glühhitze  ein. 

Von  Säuren  wird  er  wenig  angegriffen.  Nach  dem  Glühen  wird  er  leicht  zer- 
setzt und  gelatinirt. 

Der  Epidot  enthält  neben  Eisenoxyd  kein  Eisenoxydul  oder  nur  geringe  Mengen 
desselben.  Hermann  hatte  im  Epidot  von  Achmatowsk  wesentlich  Eisenoxydul  ge- 
funden, ich  fand  jedoch,  dass  dies  von  eingemengtem  Magneteisen  herrührt. 

1.  Maigels,  Graubündten.   Grau,  V.  G.  3,361.   v.  Rath :  Ztsch.  d.  geol.  G. 
14,428. 

2.  Lole  (Wohl  =  4).   V.  G.  3,359.   Stockar-Escher:  Pogg.  Ann.  95,504. 

3.  Maggiathal.    V.  G.  3,384.    Derselbe. 

4.  Formazzathal  (?),  Gotthardt.   V.  G.  3,378.   Derselbe. 

5.  Sustenhorn.   V.  G.  3,326.   Derselbe. 

6.  Cavardiras,  Vorderrheinthal.   V.  G.  3,369.   Derselbe. 

7.  Rothlaue    bei    Guttannen ^  Oberhasli.      a.    V.    G.    3,373.     Derselbe, 
b.  Scheerer:   Pogg.  Ann.  95,504. 

8.  Achmatowsk.  V.  G.  3,384.  Rammeisberg. 

9.  Knappenwand  im  Sulzbachthal,  Pinzgau.     a.  Ludwig:   Ztschr.  d.  geoL 
G.  24,465.    b.  V.  G.  3,491.   Rammeisberg:   Eb.  24,69.  649. 

(Auch  Dräsche:  Jahrb.   Min.  4  872,    4  20.      Mauthner:   Min.  Mittb. 
1872,  259. 
4  0.   Traversella.    a.  Scheerer.    b.  Rammeisberg. 
4  1.   Bourg  d'Oisans.     a.   Stockar-Escher.     b.   Scheerer.     c.   V.  G.  3,42. 

Hermann:   J.  f.  pr.  Ch.  78,295. 
4  2.   Arendal.     a.   Rainmelsberg :    Pogg.  Ann.  76,93.    b.   Scheerer.     c.  In 
Skapolilhform.    v.  Rath:  s.  Wernerit. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

39,07 

38,39 

38,08 

38,28 

38,43 

37,66 

Thonerde 

28,90 

28,48 

27,74 

27,53 

26,40 

27,36 

Eisenoxyd 

7,43 

7,56 

8,27 

8,66 

8,75 

8,90 

Kalk 

24,30 

22,64 

23,53 

22,87 

23,90 

23,90 

Magnesia 

0,40 

— 

— 

Wasser 

0,63 

2,30 

2,04 

2,44 

2,46 

2,33 

100,43  99,37  99,66  99,75  99,94        400,45 

Kam  in  eis berg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  gg 


594  Silicate. 


7. 

8. 

9. 

10. 

a. 

b. 

a. 

l 

K              a.               b. 

Kieselsäure 

38,05 

38,99 

37.75 

37,83 

37, 

4  4        37,65        37,51 

Thonerde 

26,39 

25,76 

24,05 

22,63 

««, 

90        20,64        21,76 

Eisenoxyd 

9,73 

9,99 

44,44 

15,02 

16,00        46,50         42,52 

Eisenoxydul 

3,59 

0,93 

— 

0,49*)       3,59 

Kalk 

23,54 

22,76 

22,38 

23,27 

23, 

49        22,32        24,26 

Magnesia 

0,64 

4,45 

— 

0,46           0,60 

Wasser 

2,02 

2,05 

2,67 

2,05 

«, 

03           2,06           2,68 

99,73 

400,16 

400. 

400,73 

400, 

23      400,42         99,92 

H. 

42. 

a. 

b. 

c. 

a 

• 

b.                c. 

Kieselsäure 

37,35 

37,56 

38,00 

38,76 

37,59          37,92 

Thonerde 

22,02 

20,78 

20,87 

iO, 

36 

20,73          19,21 

Eisenoxyd 

<5,67 

46,49 

45,06 

46, 

35 

46,57          15,55 

Eisenoxydul 

4,90 

- 

—               0,62**) 

Kalk 

22,54 

22,70 

24,93 

23,74 

22,64          22,68 

Magnesia 

— 

0,29 

0, 

44 

0,44             0,25 

Wasser 

2,35 

2,09 

2,08 

«, 

00 

2,11             2,54 

99,94    99,94     99,84    404,62    400,05    98,74 

Beim  Epidot  ist,  gleichwie  beim  Zoisit,  das  Atomverhältniss 

H  :  Ca  =  4  :  2  Ca  :  R  :  Si  =  4,33  :  4  :  2, 

daher  auch  er  die  Formel 

H2  Ca*  ft»  Si«  02« 
erhält. 

Hierbei  ist 

¥e  :  AI 
in  4.  u.  2.  =  4    :    6 
3.  bis  6.  =  4    :   5 
7.  u.  8.  =  4    :    4 
9.  bis  42.  =  4    :   2. 

Hermann  analysirtc  femer  Epidot  von  Schumnaja,  Achmatowsk,  Werebneiwinsk, 
Burowa.  J.  f.  pr.  Ch.  43,35.  84.  44,206.  70,324.  Femer:  Traversella,  SUlbdhle. 
A.  a.  0.  78,295. 

Scheerer:  Epidot  von  Arendal :   Pogg.  Ann.  94,387. 

Aeltere  Analysen  von  GeflVen:  s.  Zoisit. —  Kühn:  Ann.  Ch.  Pharm.  59,373. 
—  Baer:   J.  f.  pr.  Ch.  47,464. 

Bucklandit.  Das  als  Bucklandit  bezeichnete  Mineral  von  Achmatowsk,  an 
welchem  G.  Hose  die  Formen  des  Epidots  nachwies,  gehört  hierher,  während  das 
vom  Laacher  See  Orthit  ist  (s.  diesen).    Jener  wurde  von  mir  untersacht. 


Kieselsäure 

38,27 

Thonerde 

21,25 

Eisenoxyd 

45,28 

Kalk 

22,75 

Magnesia 

4,07 

Wasser 

2,00 

400,62 


•)  Mn  0.        •♦)  Alkall. 


Silicate.  505 

Dies  entspricht  genau  der  Epidotzusammensetzung.  Ein  geringer  Gehalt  an 
Eisenoxydul  ist  wohl  vorhanden,  doch  in  Folge  der  Methode  zu  hoch  (5,5  p.  G.) 
gefunden. 

Eine  Analyse  Hermann's  lieferte  9,t  Eisenoxydul  und  nur  0,68  Wasser. 

Manganepidot. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Aufkochen  leicht  zu  einem  schwarzen  Glase.  Reagirt 
auf  Mangan  und  Eisen. 

Der  Manganepidot  schmilzt  zu  einem  braunen,  grobbläsigen  Glase  und  verliert 
hierbei  2,5  p.  C,  welche  grossentheils  in  chemisch  gebundenem  Wasser  bestehen.  Rg. 

Er  wird  von  Säuren  nicht  angegrifTen :  der  geschmolzene  gelatinirt  mit  Chlor- 
wasserstoßsäure,  wobei  sich  etwas  Chlor  entwickelt  und  eine  gelbe  Auflösung  entsteht. 

In  verschlossenen  Röhren  wird  der  Manganepidot  in  der  Wärme  von  Schwefel- 
säure zersetzt,  wobei  Sauerstoff  frei  wird. 

Nach  meinen  Versuchen  enthält  der  MaQganepidot  von  St.  Marcel,  V.  G.  3,518, 


Kieselsäure 

38,64 

Thonerde 

«5,03 

Manganoxyd 

45,00 

Eisenoxyd 

8,38 

Kalk 

%ty\9 

Wasser 

«,78 

4  01,02 
Berl.  Akad.  Der.  4  873,  437. 
Hier  ist,  wie  im  Epidot, 

H   :  Ca  =  4  :  2 

Ca  :  R  :  Si  =  4,35  :   \  :  2,1,  d.h.  4,33  :  4  :  2. 
Er  ist  mithin,  gleich  jenem, 

H2  Ca«  R3  Si«  02«. 
Und  da  Fe  :  Mn  :  AI  ==  4  :  2  :  3,  so  ist  die  berechnete  Zusammensetzung: 

6Si     =    468       =    Si02  36,22 

|,5Al    =     84,9  AI  05  45,50 

Mn  =   4  40  Mn  0^  45,89 

0,5Fe    =     56  i^e  0^    8,05 

4Ca    =   460  Ca  0    22,54 

2H      =        2  H2  0      4,80 


260     =   446  100. 

993,9 

Der  Säureüberschuss  der  Analyse  rührt  von  etwas  Quarz  her. 

Aeltere  Analysen : 

Geffken:  s.  Zoisit. —  Cordier:  J.  des  Min.  4  4,4  30.  —  Deville  :  Dana  Min. — 
Hartwall:   Pogg.  Ann.  46,483. —  Söbrero :   Berz.  Jahresb.  20,234. 

Keine  derselben  hat  auf  den  Wassergehalt  Rücksicht  genommen. 

Neuerlich  untersuchte  Igelström  einen  Manganepidot  von  Jacobsberg*s  Grube, 
Wermland,  und  fand  33,84  Kieselsäure,  48,58  Thonerde,  42,57  Eisenoxyd,  5,40 
Manganoxyd,  26,46  Kalk,  3,04  Magnesia,  0,94  Glühverlust. 

Ofvers.  4  867. 

Orthit 

(Allanit.    Cerin.    Bucklandit  z.  Th.] 

Giebt  beim  Erhitzen  entweder  kein  Wasser,  oder  geringe  oder  grössere  Mengen. 
Der  grönländische  (Allanit)  verwandelt  sich  v.  d.  L.  in  eine  gelbe  poröse  Masse 

88» 


596  Silicate. 

und  schmilzt  in  sehr  starker  Hitze  zu  einem  schwarzen  Glase.    (Nach  Kobell  schmilzt 
er  leicht.) 

Der  Orthit  von  Bastnäsgrube  (Cerinj  bläht  sich  weniger  auf  und  schmilzt  leicht. 
mancher  Orthit  zeigt  beim  Erhitzen  eine  Feuererscheinung. 

Viele  Abänderungen  werden  von  Chlorwasserstoflsäure  zersetzt  und  bilden  eine 
Gallerte.  Die  Auflösung  ist  gelb  und  enthält  beide  Oxyde  des  Eisens.  (Ein  grön- 
ländischer enthält  nach  Stromeyer  nur  Oxydul.)  Nach  dem  Glühen  werden  sie 
schwer  zersetzt.  Manche  Orthite  werden  jedoch  von  Säuren  kaum  angegriffen 
(Laacher  See ,  Bastnäsgrube ,  welcher  letztere  nach  Damour  im  geglühten  Zustande 
zersetzt  wird) . 

Die  Krystallfonn  ist  die  des  Epidots,  wie  Hermann ,  G.  Rose  und  Des  Cloizeaux 
gezeigt  haben. 

Nächst  Thomson^  Hisinger,  Stromeyer  und  Berzelius  haben  besonders  Scheerer 
und  Hermann  die  Orthite  untersucht.  Aber  erst  Dieser  bewies  das  Vorhandensein 
beider  Oxyde  des  Eisens,  weshalb  eine  Reihe  von  Analysen  von  der  Berechnung  aus- 
geschlossen bleiben  muss. 

1.  Bastnäsgrube,  Riddarhyttan.  Cerin.  Unzersetzbar.  V.  G.  4,108. 
Cleve:  Ofvers.  4  9,4«5.  (Früher:  Hisinger:  Aftiandl.  i.  Fis.  4,3t7. 
Scheerer:  Pogg.  Ann.  5t, 407.  465.  56,484.  6t, 636.) 
t.  Laacher  See.  Buckland  it.  V.  G.  3,983.  Schäumt  und  schmilzt 
leicht.  Unzersetzbar,  v.  Rath:  Pogg.  Ann.  1 13,28t.  1 19,469.  Die 
Eisenbestimmung  fehlt.) 

3.  East  Breadford,  Pennsylvanien.    V.  G.  3,535.    Schwillt  v.  d.  L.  stark 
auf.    Zersetzbar.    Ranimelsbcrg:  Pogg.  Ann.  80,285. 

4.  Miask,  Ural.     a.  V.  G.  3,647.    Zersetzbar.    Rammeisberg.    b.   V.  G. 
3,41 — 3,60.    Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  23,273.  43,35.99. 

5.  Frcdrikshaab ,  Grönland.    (AUanit.)    V.  G.  3,408.    Zersetzbar.    Ram- 
melsbcrg:   Ztschr.  d.  geol.  G.  24,60. 

6.  Orange  Co.,  New  York.    V.  G.  3,782.    Zersetzbar.    Genth:  Am.  J.  Sc. 
(2)   t9. 

7.  Banks  Co.,  Pennsylvanien.    V.  G.  3,83.    Genth. 

8.  Hitteröe,    Norwegen.     Scheerer.     Zersetzbar.     Die  Eisenbestimmung 
von  mir.    Pogg.  Ann.  76,96. 

9.  Westpoint,  New  York.    V.  G.  3,49.    Zersetzbar.    Bergemann:   Pogg. 
Ann.  84,485. 

10.   Bethlehem,  Pennsylvanien.    V.  G.  3,49.    Zersetzbar.    Genth. 

lt.  Achmatowsk.  Bagrationit.  V.G.3,46.  Hermann:  J.  f.  pr.Ch.  88, 199. 

t.  2.  3.  4,  5. 

a.  b. 


Kieselsäure 

3t, 00 

31,83 

31,86 

34,08 

34,47 

33,78 

Thonerde 

9,10 

13,66 

16,87 

16,86 

44,36 

14,03 

Eisenoxyd 

8,7t 

3,58 

7,35 

7,66 

6,36 

Eisenoxydul 

12,69 

\ 

18,35 

12,26 

7,90 

8,23 

13,63 

Ceroxydul 

17,35 

} 

20  89 

21,27 

} 

2  t   .^8 

14,79 

12,63 

Lanthanoxyd  (Diy 

16,08 

m  V  «  O  «/ 

2,40 

«   1  ,  O  V 

7,66 

5,67 

Kalk 

9,08 

11,46 

10,15 

9,28 

40,20 

42,12 

Magnesia 

1,36 

2,70 

i,67 

0,95 

1,08 

Wasser 

0,33 
99,79 

M 

1,H 
101,17 

1,32 
0,13*/ • 

1,56 
100,04 

4,78 

98,89 

400. 

99,25 

♦)  Cu  0. 


Silicat«. 


597 


6. 

7. 

8.                  9. 

10. 

11. 

Kieselsäure 

32,20 

32,89 

33,81           33,83 

33,32 

38,88 

Thonerde 

42,00 

12,50 

13,04           13,51 

14,73 

20,19 

Eisenoxyd 

6,35 

7,33 

8,16             3,33 

10,83 

9,82 

Eisenoxydul 

H,06 

9,27 

8,30          13,53 

7,20 

3,82 

Ceroxydul 

15,36 

15,67 

'r.r'}'M. 

13,42    \ 
2,70    / 

3,60 

Lanthanoxyd  (Di) 

8,84 

10,10 

Kalk 

9,15 

7,12 

9,42            9,36 

11,28 

17,37. 

Magnesia 

0,84 

1,77 

0,38             1,40 

1,23 

1,98 

Wasser 

1,9< 

2,49 

3,38             2,95 

3,01 

1,60 

1,18*) 

0,23*) 

0,67*)       98, 8[ 

1,74*)    ■ 

97,26 

98,98 


99,37    99,11 


99,46 


Atom  Verhältnisse . 


(R  =  3R) 


R       :   R 

Si 

1. 

4,35    :    1 

:    3,6 

2.  ***) 

3          :    1 

:    2,7 

3. 

3,4      :    1 

:    2,8 

4a. 

2,4      :    1 

•'   «,7 

4b. 

2,8      :    1 

:   3,0 

5. 

3,25    :    1 

3,2 

6. 

3,4      :\: 

3,25 

7. 

3,2      :    1 

:    3,3 

8. 

2,7      :    1 

;    2,86 

9. 

3,7      :    1 

:    3,66 

10. 

2,3      :    1    : 

2,6 

H. 

1,73    :    1 

:    2,5 

R 

2 

2,2 

2,2 

2,0 

1,9 

2 

2 

1,9 

2 

2,2 

2 

1,9 


Si 


H 

1 
0 


R 

18 

5,3 
3,3 
3 
3 

2,7 

2 

1,9 

1,4 
1,5 

2,5 


Der  Orthit  hat  die  Krystallform  des  Epidots.  Hat  er  auch  dessen  Zusammen- 
setzung ? 

Wasserfrei  gedacht,  stellt  er  Halbsilicate  dar,  und  auch,  wenn  man  das  ge- 
fundene Wasser  in  Rechnung  bringt,  wird  R  :  Si  in  1 1.  =  2  :  1 ;  in  4. — 7.  = 
2,1  :  1  ;  in  8.  und  9.  =  2,ft  :  1  ;  in  10.  =  2,3  :  1,  in  3.  =  2,4  :  4,  während 
es  im  Epidot  =  2,33  :  1  ist.  Vorläufig  betrachtet  man  daher  den  Orthit  als  eine 
Verbindung  wasserfreier  Halbsilicate,  und  wenn  R  :  R  im  Mittel  =  3:1 
ist,  als 


R3  R  Si3 
während  die  Extreme,  nämlich 


•3  ni2        /  3R2  Si  0*  \ 
''^'  =  \    R2Si30*V 


i,  =   Rt3R3SiS038 

H .  =  R^  R2  Si^i  O^o 

liefern  würden. 

Epidot  und  Orthit  wären  dann  isomorph  bei  ungleicher  Zusammensetzung. 
Der  Orthit  ist  durch  die  Cermetalle  charakterisirt. 


*)  Alkali.        *♦)  Yltererde.         *^)  ¥e  und  Fe  berechnet. 


59S 


Siiieite. 


Fe 

:     Ce 

:    Ca 

<. 

:    «,44 

:    «,0 

2. 

:    1,5 

:    2,2 

3. 

1,3 

1,5 

4a. 

«,8      : 

1,7 

4b. 

:    t 

:    2 

5. 

0,9     : 

«,« 

6. 

<,5      : 

«,« 

7. 

«,9      : 

1,3 

8. 

1,7      : 

1,8 

9. 

«,0      : 

<,0 

10. 

1,5      : 

2,3 

M. 

0,6      : 

7 

Fe  :  AI 
«,6 
2 

7,5 
3,6 
3 

3,4 
2,4 
2,7 
2,8 
6 

2,1 
3 


Izt  V.  d.  L.    Cnzersetzbar. 


1.  Snarum,  Norwegen.     V.  G.   3,79.    Schmi 
Scheerer:   Pogg.  Ann.  54,407.465.  56,479.  64,636. 

2.  FiUefjeld,  Norwegen.  V.  G.  3,65.  Pyrognomisch.   Zersetzbar.  Scheerer. 

3.  Jotunfjeld,  Bygdin-Vand.  V.  G.  3,53.  Pyrognomisch.  Zerselzbar. 
Scheerer. 

4.  Thiergarten  bei  Stockholm.    Berlin:  Berz.  Jahresb.  47,221.   S6,368. 
4a.  Franklin,  N.  Jersey.    V.  G.  3,84.    Hunt:   Am.  J.  Sc.  (2)  34,S04. 
4b.Svampscott,  Massachusetts.    V.  G.  3,70.    Balch:   Eb.  33,248. 

5.  Schwarzer  Krux  bei  Schmiedefeld ,  Thüringen.  Y.  G.  3,79.  Unzer- 
setzbar.    Credner:  Pogg.  Ann.  79,4  44. 

6.  Tunaberg.  Sehwarzgrün,  Y.  G.  3,4  93.  Krümmt  sich  v.  d.  L. ,  kocht 
auf  und  schmilzt  zu  dunkelgrüner  Schlacke.  Erdmann:  s.  Eulysit- 
Olivin. 

7.  Weinheim,  Baden.  In  Syenit.  Y.  G.  3,47.  SchwUlt  v.  d.  L.  auf  und 
schmilzt  mit  braunschwarzer  Farbe.    Stifll:  Jahrb.  Min.  4  856,  395. 

8.  Grönland,    Iglorsoit.     Allanit.     Zersetzbar.     Stromeyer:    Pogg.  Ann. 

32,288. 

9.  Ytterby.    Berlin:   Berz.  Jahresb.  47,224*.  26,368. 

4  0.   Arendal,  Näsgrube.    Schwarz.    Zittel:   Ann.  Ch.  Pharm.  4  4  2,85. 

14.   Werchoturie,  Ural.    Y.  G.  bis  3,66.    Schmilzt  zu  schwarzer  Schlacke. 
Hermann. 

4  2.   Finbo,  Gottliebsgang.    Berzelius:   Afh.  i  Fis.  5,52. 

4  3.   Finbo.    Y.  G.  3,288.    Berzelius. 

14.  Wexiö,  Schweden.     Mit  Epidot  verwachsen,    a.  Y.  G.  3,77.    Blom- 
Strand:  J.  f.  pr.  Gh.  66,4  56.    b.  A.  Nordenskiöld.    Mitthlg. 

15.  Kullberg,  Stockholm.    Berlin. 

16.  Arendal.     Schwarz.    Y.  G.  2,88.    Nicht  pyrognomisch.     Zerselzbar. 
Strecker:  J.  f.  pr.  Ch.  64,386. 

4  7.   Arendal.    V.  G.  bis  2,93.    Zersetzbar.    Forbes:    Eb.  66,443. 

4  8.  Eriksberg,  Stockholm.    Gelb.    Bahr:  Berz.  Jahresb.  t6,369. 


Silicale.  599 


«. 

8. 

3. 

4. 

4a. 

4b. 

Kieselsäure 

34,88 

34,93 

34,92 

33,05 

30,20 

33,31 

Thonerde 

45,95 

14,26 

15,90 

15,29 

13,05 

14,73 

Eisenoxyd 

n,05 

16,55 

16,64 

18,50 

18,25 

17,58 

Manganoxydul 

— 

0,85 

«,87 

1,58 

— 

Ceroxydul 
Lanthanoxyd  (Di) 

«3,73 
7,80 

} 

21,43 

13,34 
5,80 

} 

20,55 

16,60 
6,90 

} 

21,94 

Yttererde 

1,91 

— 

1,18 

1,32 

Kalk 

H,50 

10,42 

11,96 

10,18 

11,76 

\ 

7,85 

Magnesia 

0,66 

0,86 

0,93 

— 

1,70 

1,25 

Kali,  Natron 

— 

— 

— 

Wasser 

— 

0,52 

0,51 

1,24 

1,30 

1,49 

101,57    101,73    101,27    101,57    99,76    99,47 


5.       6.       7.       8. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

37,55 

37,26 

32,79 

33,02 

33,60 

36,24 

Thonerde 

15,99 

18,17 

14,67 

15,22 

12,58 

8,18 

Eisenoxyd 

18,70 

8,50 

16,34 

15,10*) 

14,98 

10,07 

Manganoxydul 

0,23 

0,55 

— 

0,40 

— 

— 

Ceroxydul 
Lanthanoxyd  (Di) 

3,19 
9,30 

} 

15,60 

22,31 

21,60 

4,56 

4,98 

Yttererde 

0,56 

2,21 

2,42 

20,83 

29,81 

Kalk 

13,60 

16,87 

9,68 

11,08 

9,59 

5,48 

Magnesia 

0,22 

1,20 

— 

1,60 

0,61 

Kali,  Natron 

0,75 

0,62 

0,61 

Wasser 

1,80 

2,16 

2,67 

3,00 

3,34 

4,59 

101,14    101,32    102,83     99,42    101,70    100,07 


10.  11.  12.  13.                         14. 

a.  b. 

Kieselsäure                    32,70  32,46  32,09  36,25  33,25  39,53 

Thonerde                       17,44  18,09  14,80  14,00  14,74  22,82 

Eisenoxyd                      18,07  15,38  13,80  12,70  14,30  16,30 

Manganoxydul                 0,34  —  3,38  1,36  1,08             — 

Ceroxydul                       3,9«  «'ZMlÖ.a»  17,39  »4,61            i,U 

Lanthanoxyd  (Di)          15,41  9,76  /  '  ' 

Yttererde                         —  1,50  3,16  3,80  0,69            — 

Kalk                                11,24  13,18  7,90  4,87  12,04  19,25 

Magnesia                          0,90  1,02  —  —  0,74             — 

Natron,  Kali                    0,75  —  —  —  0,43             — 

Wasser                            2,47  3,40  5,36  8,70  8,22             1,29 

__Mi**)  101,56  99,08  99,07  100.      100,35 
103,52 


*)  Eisenoxydul.   Nach  Stromey er  kein  Oxyd.        ^*)  Kohlenstture. 


600  Silicate. 


45. 

46. 

47. 

48. 

Kieselsäure               27,59 

34,85 

34,03 

32,93 

Thonerde                  46  J  4 

10,28 

9,29 

45,54 

Eisenoxyd                 n,80 

24,40 

22,98 

4,68 

Manganoxydul             4,55 

0,07 

0,39 

Ceroxydiil             l  ii  7^ 
Lanthanoxyd  (Di)  /   ^'^'^ 

42,76 

6,74 
4,75 

} 

20,04 

Yltererde                    2,4  2 

0,59 

Kali£                            2,28 

9,42 

6,68 

6,76 

Magnesia                     4,94 

4,86 

2,06 

2,45 

Natron,  Kali                6,74*) 

0,54**) 

4,46 

Wasser                      4  4,46 

13,37**») 

42,24 

47,55 

402,34 

404,48 

97,30 

4  00,60 

Die  vorstehenden  Analysen,  denen  die  Eisenbestimmung  fehlt  (in  8.  und  16. 
soll  nur  Oxydul  enthalten  sein) ,  geben  über  die  Zusammensetzung  des  Orthils  keinen 
Aufschluss.  Der  bedeutende  Wassergehalt ,  die  oft  geringe  Menge  Kalk ,  die  Bei- 
mischung von  kohlensaurem  Kalk  zeigen  zersetzte  Substanzen  an. 

Orthit  von  Suontaka,  Finnland.    Mendelejew:  Jahresb.  4  858,  703. 
Orthitähnliches  Mineral  von  AarÖ  bei  Brevig.   Michaelson:  Öfvers.  186t. 

Nach  Des  Cloizeaux  ist  nur  ein  Theil  des  Orthits  doppelbrechend  (fiasto&s, 
Hitteröe,  Miask),  ein  anderer  einfachbrechend  (Grönland,  Arendal,  Stockholm,  YUerby). 
In  Proben  der  letzten  Art  fand  Damour  2,4  bis  4  0,8  p.  C.  Wasser. 

S.  meine  Abhandlung:   Ztscbr.  d.  geol.  G.  24,60. 

Erdmannit.  Von  Stockö  bei  firevig,  V.  G.  3,1,  soll  nach  Blomstraod  ent- 
halten : 


Kieselsäure 

34,85 

Thonerde 

44,71 

Eisenoxydul 

8,52 

Manganoxydul 

0,86 

Ceroxydul  (La) 

34,89 

Yttererde 

4,43 

Kalk 

6,46 

Wasser 

4,28 

400. 


Pogg.  Ann.  88,4  62. 
Scheint  Orthit  zu  sein. 


YesaTian. 


Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Anschwellen  und  Gasentwicklung  leicht  zu  einem 
Glase. 

Wird  von  Säuren  wenig  angegrifTen.  Nach  starkem  Glühen  oder  Schmelzen 
gelatinirt  er  jedoch,  wie  Fuchs  gezeigt  hat,  mit  Chlorwasserstoflsäure. 

Klaproth  analysirte  4  797  den  Vesuvian  vom  Vesuv  und  aus  Sibirien  (rom 
Wilui).  Karsten,  Kobell  (4826),  besonders  aber  Magnus  (4834)  haben  sich  mit 
Untersuchungen  des  Minerals  beschäftigt. 


•)  Kohlensäure.        ♦♦)  Cu  0.        •♦•)  üod  C  (fi. 


Silicate.  601 

•  • 

Aus  den  älteren  hatte  Berzelius  geschlossen,  der  Yesuvian  habe  die  Zusammen- 
setzung des  Granats,  was  ihm  indess  später  zweifelhaft  wurde. 

Indem  Magnus  diese  Frage  zu  entscheiden  bemüht  war,  kam  er  durch  seine 
Analysen  zu  dem  Resultat,  dass  Yesuvian  und  Granat  gleiche  Zusammensetzung 
haben,  obwohl  er  nicht  verkannte,  dass  die  Versuche  der  Rechnung  nicht  so  genau 
entsprechen,  als  man  erwarten  durfte. 

Aus  Analysen  russischer  Vesuviane  glaubte  Hermann  (4  848)  schlfessen  zu 
müssen,  dass  die  Ursache  der  bisherigen  unrichtigen  Deutung  der  chemischen  Natur 
des  Minerals  darin  liege,  dass  dasselbe  nicht,  wie  Magnus  angenommen,  Eisen- 
oxydul, sondern  Oxyd  enthalte,  wenigstens  vorherrschend,  eine  Thatsache,  welche 
allerdings  ganz  richtig  ist. 
Während  im  Granat 

R  :  R  :  Si  =  3  :  \  ;  3,  al.so  R  :  Si  =  t  :  < 
ist,  glaubte  Hermann  im  Yesuvian 

R  :  ft  :  Si  =  9  :  2  :  7,  also  R  :  Si  =  4 ,29  :  4 
annehmen  zu  müssen. 

Da  indessen  die  Analysen  diese  Verhältnisse  doch  nicht  mit  voller  Sicherheit 
ergeben  hatten,  versuchte  ich  (4  855)  durch  eine  grössere  Reihe  von  Vesuviananalysen 
die  Frage  zu  entscheiden.  Hierbei  konnte  ich  Hermann's  Angaben  hinsichtlich  der 
Oxyde  des  Eisens  bestätigen.     Aus  der  Analyse  von  zwölf  Abänderungen  schien  sich 

R  :  R  :  Si  =  48  :  4  :  45,  also  R  :  Si  =  4,2  :  4 
zu  ergeben. 

Bei  diesen  Arbeiten  beobachtete  ich  die  bisher  unbekannte  Thatsache,  dass  die 
Vesuviane  in  starker  Glühhitze  einen  Verlust  von  2 — 3  p.  C.  erleiden,  der  in 
Wasser  besteht. 

Scheerer,  welcher  bald  nachher  die  Vesuviane  von  Ala,  Eger,  Vesuv  und  Wilui 
gleichfalls  untersuchte,  kam  zu  gleichem  Resultat  hinsichtlich  des  Wassers,  und 
Magnus,  welcher  früher  schon  die  Veränderung  des  V.  G.  vom  Vesuvian  beim 
Schmelzen  verfolgt  hatte,  bestätigte  meine  Erfahrung  gleichfalls. 

Dieser  Wassergehalt,  der  als  chemisch  gebunden  zur  Constitution  des  Vesuvians 
gehört,  wurde  allein  von  Scheerer  in  Betracht  gezogen ;  jedoch  seine  Vesuvianformel, 
gegründet  auf  die  falsche  Hypothese  einer  sogenannten  polymeren  Isomorphie,  hat 
jetzt  keinen  Werth, 

Es  war  nicht  zu  verkennen,  dass  alle  bisherigen  Analysen  von  Vesuvianen,  auch 
die  eigenen,  in  den  Proportionen  schwankend  sind,  indem  sie 

R  :  R  =  4  :  3  bis  4  :  4,5 
R  :  Si  =  4   :  3  bis  4  :  3,8 
gegeben  haben.    Deshalb  habe  ich  in  neuerer  Zeit  (4  873)  die  Untersuchung  wieder 
vorgenommen  und  dabei  den  Gehalt  an  Wasser  und  Alkalien  mit  in  Rechnung  ge- 
zogen. 

Karsten:  Archiv  4,394.  — v.  Kobell :  Kastn.  Arch.  7,399.  —  Magnus:  Pogg. 
Ann.  20,477.  24,50.  96,347.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  44,493.  —  Scheerer: 
Pogg.  Ann.  95,570.  64  4.  —  Rammeisberg.  Erste  Abhandlung:  Pogg.  Ann.  94,92. 
Zweite  Abhandlung:  Ztschr.  d.  geol.  Ges.  25,42  4. 

Es  folgen  hier  zuerst  die  neueren  Analysen,  welche  zur  Berechnung  ge- 
eignet sind. 

4.   Monzoni.    Gelb.    Rammeisberg. 

2.  Monzoni.    Braun.    Rg: 

3.  Ala.    a.  Hellgrün,  V.  G.  3,388.    Rg.    b.  Dunkel.  Rg.    c.  Scheerer. 

4.  Zermatt.    Grünbraun.    Rg. 

5.  Haslau  bei  Eger.    Egeran.    Rg. 

6.  Wilui,  Sibirien,    a.  Rammeisberg.    b.  Scheerer.    c.  Hermann. 


»4    .. 


602 


Silicate. 


so  ist 


1. 

2. 

3. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

38,72 

37,32 

38,27 

37,45 

37,35 

Thooerde 

46,48 

16,08 

15,30 

43,44 

44,85 

Eisenoxyd 

3,92 

3,75 

4,94 

6,47 

9,S3 

Eisenoxydul 

2,91 

0,50 

— 

— 

Kalk 

36,24 

35,34 

36,34 

37,44 

32,70 

Magnesia 

3,46 

2,H 

3,65 

2,87 

6,03 

Natron  (Kali) 

0,23 

0,16 

0,24 

0,93 

— 

Wasser 

2,22 

2,08 

2,49 

3,00 

«,7« 

101,27 

99,75 

404.67 

404,27 

99,88 

4. 

5. 

a. 

6. 
b. 

c. 

Kieselsäure 

37,92*; 

39,35 

38,40 

38,4  4 

38,23 

Thonerde 

13,64 

15,30 

43,72 

44,44 

44,311 

Eisenoxyd 

5,93 

5,45 

5,54 

5,74 

5,34 

Eisenoxydul 

0,85 

— 

— 

4,03 

Kalk 

35,66 

36,37 

35,04 

35,24 

34,20 

Magnesia 

3,76 

2,33 

6,88 

6,35 

6,87 

Natron    Kali! 

1              / 

0,38 

0,77 

0,66 

— 

Wasser 

i,25 

1,56 
101,13 

0,82 
404,06 

100,39 

99,82 

99,99 

Ist 

R  —  H, 

K, 

Na 

R  —  Ca. 

Mg,  Fe 

ft  — AI. 

?e. 

I          II 

II 

R 

:     R 

R 

:  R 

:    Si 

in  1. 

:    2.9 

4 

:    3,5 

f. 

2,9 

4 

:    3,46 

3a. 

2.7 

4, 

4    : 

3,5 

4. 

t,9 

4, 

3   , 

3,7   =   4 

:   0,93   : 

5. 

3,7 

3, 

9 

:    3,58 

6a. 

7,2 

4, 

7   : 

3,8 

6b. 

4. 

•• 
o 

:    3,6 

6c. 

4. 

5 

:    3,68 

Hieraus  folgt  für  die  >esuviane  \. — 5. 

V« 

R  :  8 

t  :  Si  —  i 

i  : 

1  : 

3,o 

• 

3,44 


Abgesehen  vom  Wasser  bürden  diese  Vesuviane 

R*  R2  si7  0^ 
d.  h.  Halbsilicate  sein. 

I       n 

Wenn  R  :  R  bei  ihnen  =  I  :  2|  ist,  so  ergiebt  sich  für  sie  der  Ausdruck 


II 


H14  R40  RIO  Si34  0"', 


welcher  auf 


*)  Worin  0,65  Titanstfore. 


\ 


Silicat«.  603 


RiiSi^02'=<j     R3Si05/ 


d.   h.    auf  eine  Verbindung  von   Halb-  und  Dritteisilicaten  zurückzu- 
führen ist. 

Dadurch   stellt  sich   eine  einfache  Beziehung  zwischen  Vesuvian  und  Epidot 
heraus.  u  i 

Im  Vesuvian  vonWilui  entspricht  dem  Mehr  von  R  ein  Weniger  von  R,  und 
man  kann  für  ihn  n 

H«  R<*  R>o  Si»»  0>*7 

annehmen,  so  dass  4R  =  8H  ihn  von  den  übrigen  unterscheiden. 

Die  Verschiedenheit  der  einzelnen  Vesuviane  beruht  in  dem  Verhältniss  der  R 
und  der  A  unter  sich. 


Fe  :  Mg 

:    Ca 

fe 

:  AI 

\. 

\ 

:      7 

\ 

:    7 

2.  5. 

t    :    4 

:    14 

1    . 

:   7 

3.  4. 

\ 

7 

1 

:    4 

6. 

%   . 

.      7 

1 

:    4 

Aeltere  Analysen: 

Vesuv.    Karsten.  Magnus.  Rammeisberg.  Scheerer. 

Monzoni.    Kobell.  Lemberg:  Ztschr.  d.  geol.  G.  24,4  87. 

Dognazka.    Magnus.   Rg. 

Hougsund,  Norwegen.    Rg.   Scheerer. 

Egg  bei  Christiansand.    Magnus.   Rg. 

Göckum  bei  Dannemora.     Berzelius:  Schwgg.  J.  4,230.     Murray:  Afh.  i 

Fis.  2,H3. 
Tunaberg.    Rg. 

Mäntzäla,  Finnland.    Ivanow:  Pogg.  Ann.  45,341. 
Lupikko,  Finnland.    Heikel:  s.  Metaxoit. 
Frugärd   (Nyland).     Frugardit.     N.  Nordenskiöld :  Schwgg.  J.  31,436.  — 

Malmgren:  s.  Heikel. 
Poljakowsk,  Ural.    Hermann. 
Medwediewa,  Slatoust.    Ders. 
Kyschtym,  Ural.    Ders. 
Achmatowsk.    Ders. 

Wilui,  Sibirien.    Jewreinow.    (S.  femer  oben.) 
Ala,  Piemont.    Karsten.   Kobell.   Sismonda:  Berz.  Jahresb.  4  4,191. 
Monte  Rosa   (Saasthal   oder  Findelengletscher).     Karsten.    Merz:    Viertel- 

jahrsschr._nat.  G.   Zürich.   6,  Heft  4.     (S.  oben.) 
Sandford,  Maine.    Rg. 

Haslau  bei  Eger.    Karsten.    (Nach  demselben  t  p.  C.  Kali.) 
Arendal.    Damour:  C.  rend.  53,1040. 
Santa  Clara,  Californien.    Smith:  C.  rend.  79,813. 

Church  bestimmte  den  Glühverlust  einiger  Vesuviane. 
J.  Chem.  Soc.  (2)  2,386. 

Vesuv  0,3  p.  C. 

Ala       0 — 0,4      - 

Er  hat  mithin  die  Temperatur  nicht  so  hoch  gesteigert,  dass  H^  0  entweichen 
konnte. 


604 


Silicate. 


Oehlenit. 

Schmilzt  in  dünnen  Splittern  schwer  zu  grauem  oder  grünlichem  Glase. 
Gelatinirt  vor  und  nach  dem  Glühen. 
Von  Monzoni,  Fassathal. 

i.  Fuchs:  Schwgg.  J.  1 5,377. 
%,   V.  Kobell:  Kastn.  Arch.  4,313. 

3.  Rammelsberg. 

4.  Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  *0,66. 

5.  Lemberg:  Ztschr.  d.  geol.  G.  24,187.    (Auch  Kühn:  Ann.  Ch.  Pharm. 
59,37«.) 

Von  Orawicza.   V.  G.  3,0«. 

6.  Janovsky:  Wien.  Ak.  Ber.  69. 


{ 

• 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

29, 

64          31,0 

29,78 

31,60 

30,01 

30, 7^ 

Thonerde 

24, 

80          21,4 

22,02 

19,80 

21,33 

SS, 24 

Eisenoxyd 

6, 

82 

4,9 

3,22 

5,97 

3,56 

0,41 

Eisenoxydul 

- 

— 

1,82 

— 

3,0« 

Kalk 

35, 

30          37,4 

37,90 

38,1« 

36,74 

37,93 

Magnesia 

- 

— 

3,4 

3,88 

2,53* 

')        3,77 

6,«0 

Wasser 

3, 

30 

2,0 

1,28 

1,53 

4,72 

0,37 

99, 

86        100,1 

100. 

99,54 

100,13 

«00,79 

Atomverhältnisse. 

• 

R 

ft  . 

Si 

Si  : 

H 

{, 

2,4 

:    1,8 

:    0,7 

2. 

3,1 

2,15 

:    0,4 

3. 

3,4 

.  2,1 

0,28 

•«i. 

4. 

3,2 

2,4 

:    0,32 

5. 

3,26    : 

2,0 

:    1,0 

6. 

4 

2,3 

:    0,08 

Die  Analysen  weichen  erheblich  ab,  doch  dürfte  die  Proportion  3  :  «  :  S  an- 
zunehmen sein.    Danach  ist  der  Gehlenit 


{ 


Ca3RSi2  0>o, 

d.  h.  er  besteht  aus  Drittelsilicaten, 

Ca5  Si  0*  \ 
R  Si  0*  / 
worin  R  etwa  Fe  :  6Al  ist. 

Die  grossen  Differenzen  im  Wassergehalt  lassen  vermuthen,  dass  die  Substanz 
Wasser  aufgenommen  habe. 

V.  Kobell  hat  einen  derben  Gehlenit  mit  fast  40  p.  C.  Säure,  und  Bischof  einen 
zersetzten,  der  Kalkcarbonat  enthielt,  untersucht. 

Chem.  Geolog.  2,1471. 

No.  6  ist  von  einer  braunen  Substanz  umgeben,  die  28  Kieselsäure,  30, S  Thon- 
erde, 8,5  Eisenoxyd,  29,3  Wasser,  4  p.  C.  Kalk-  und  Magnesiacarbonal  enlhSlt. 


•)  Worin  0,88  Natron. 


Silicate. 


605 


Zeoiithgruppe. 

Okenit 

Schmilzt  V.  d.  L.  (unter  Schäumen  nach  Kobellj  zu  weissem  Email. 

Wird  von  Chlor  wasserstoffsäure  leicht  zersetzt ;  die  Kieselsäure  ist  schleimig. 

Der  geglühte  zersetzt  sich  schwerer. 

1.  Disco-Insel,   Grönland,    a.  Kobell:  Kastn.  Arch.  U,333.    b.  Würth : 
Pogg.  Ann.  55, HS.    c.  Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichs.  1854,  490. 

2.  Färöer,  Stromöe.    V.  G.  2,324.    Schmid:   Pogg.  Ann.  426, U3. 

3.  Färöer.    Connel :   Ed.  phil.  Mag.  4  6,4  9a. 

4.  t.  3. 


a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

55,64 

54,88            54,84 

55,94 

57,69 

Kalk 

26,59 

26,45             27,23 

25,22 

26,83 

Magnesia 

4,(^4 

— 

Natron 

9 

4,02               — 

0,24 

0,67*) 

Thonerde 

0,53 

0,46               — 

0,54 

Wasser 

i7,00 

47,94             48,04 

47,34 

44,74 

99,76 

400,45           400,08 
Alomverhältniss. 

400,49 

400,44 

Ca 

:      Si 

:   H 

4a. 

4    : 

4,95   : 

Ib. 

4    : 

4,9      : 

4,4 

Ic. 

4    : 

4,9      : 

4,4 

2. 

4    : 

4,9      : 

3. 

4    ; 

.    4,97    : 

1 

d. 

h.    4    : 

2          : 

t- 

Hiernach  wäre  der  Okenit  ein  zweifachsaures  oder  Quadrisilicat  von  Kalk  mit 
2  Mol.  Wasser, 

Ca  Si2  O'i  +  2  aq. 

Allein  er  verliert  nach  Schmid  über  Schwefelsäure  Yg  und  bei  400°  %  des 
Wassers.  Ich  nehme  daher  an,  dass  er  die  Hälfte  des  Wassers  als  solches,  die 
Hälfte  chemisch  gebunden  enthält.    Dann  ist  er  ein  normales  Silicat, 

H2  Si  03  \ 
Ca  Si  03  /  ■+"  ^'^' 

=  Si  02  56,60 
Ca  0  26,42 
H2  0  8,49 
IPO      8,49 


H«  Ca  Si2  0^'  +  aq  =  | 


2Si  = 

=  56   = 

Ca  = 

=  40 

2H    = 

=     2 

60    = 

=  96 

H2  0  = 

=    48 

} 


46,98 


400. 


242 


^/4  des  Wassers  ist  =  4,24  p.  C.  Schmid  fand  4,5  p.  C. 
Der  Okenit  ist  hiernach  das  Silicat  des  Apophyllits,  und  beide  scheinen  hin- 
sichtlich ihrer  Form  in  einer  nahen  Beziehung  zu  stehen. 
Rammeisberg:   Ztsch.  d.  geol.  G.  20,44  4. 


')  Worin  0,23  Kali. 


606  Silicate. 

Apopbyllit. 

Giebt  in  der  offenen  Röhre  Fluorreaction,  wird  v.  d.  L.  matt,  schwilll  an  und 
schmilzt  unter  Aufblähen  zu  einem  farblosen,  blasigen  Email. 
Verhält  sich  gegen  Säuren  wie  der  vorige. 

Nach  WÖhler  löst  er  sich  in  Wasser  bei  180 — 190°  unter  einem  Druck  von 
10  bis  \t  Atmosphären  auf  und  kry'stallisirt  nach  dem  Erkalten.    Nach  Buoseo  er- 
folgt bei  gewöhnlicher  Temperatur  unter  höherem  Druck  keine  Auflösung. 
WÖhler:   Ann.  Ch.  Pharm.  65,80. 

Von  Val.  Hose  zuerst,  dann  von  Vauquelin,  Gehlen  u.  A.  untersucht.     Doch 
erst  Berzelius  entdeckte  seinen  Fluorgehalt. 

1.   Disco-Insel,    Grönland,      a.    C.    Gmelin:    Vet.   Akad.    Handl.    1816. 

b.  Stromeyer:   Unters.  286. 
«.   Päröer.    Berzelius:   Pogg.  Ann.  1,202.  Jahresb.  3,154. 
3.   Utö,  Schweden,    a.  Berzelius.    b.  Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  68,506. 
i.   Andreasberg.    Rammeisberg.  — Auch  Stölting:  B.  h.  Ztg.  SO, 1167. 

5.  Radauthal,  Harz.    Rammeisberg. 

6.  Fassathal.    Stromeyer. 

7.  Oberer  See.     V.  G.  2,37.    Smith:  Am.  J.^Sc.   (2)  48,471.  —  Auch 
Jackson:  Dana  Min. 

8.  Fundy-Bai,  Neuschottland.    Reakirt:   Am.  J.  Sc.  (2j  16,81. 

9.  Pyterlax,  Finnland.    Beck:   Verh.  Petersb.  min.  G.  1862,  911. 

1.  2.  3.  4. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Fluor 

— 

1,12 

1,54 

0,74 

<,1«*} 

Kieselsäure         53,90 

51,85 

52,38 

52,13 

52,29 

51,33 

Kalk 

25,00 

25,22 

24,98 

24,71 

25,86 

Kali 

6,13 

5,30 

5,37 

5,27 

4,90 

Wasser 

15,70 

16,90 

16,20 

16,20 

(«6,73) 

100,73 

99,27 

100,05 

99,85 

100. 

5. 

6. 

7. 

8. 

9. 

Fluor 

0,46 

0,96 

^7« 

0,84 

Kieselsäure 

52,69 

51,86 

52,08 

52,60 

52,42 

Kalk 

25,52 

25,20 

25,30 

24,88 

24,99 

Kali 

4,75 

5,13 

4,93 

5,14 

5,75 

Wasser 

16,73 

16,04 

15,92 

16,67 

46,47 

1 

100,15 

98,23 

99,19 

101,00 

100,47 

Nach  diesen  Analysen  ist 

K  :  Ca  : 

Si  :  H  —  1 

:  4  :  8  : 

16 

woraus 

K^Ca^SiioO^«  4-  16  aq 
folgen  würde. 

Ein  solches  Silicat  wäre,  2K  =  Ca  gesetzt, 

d.  h.  eine  Verbindung  von  zweifachsaurem  und  normalem  Silicat. 


*)  Später  4,65  p.  C. 


,J 


Silicate.  607 

Der  Apophyllit  erleidet  weder  über  Schwefelsäure  noch  bei  100°  einen  Verlust. 
Erst  bei  200°  tritt  Wasser  aus.  Durch  Versuche  habe  ich  gefunden,  dass  der  etwa 
4  p.  C.  betragende  Wasserverlust  bei  260°  wieder  ersetzbar  ist,  der  in  höheren 
Temperaturen  eintretende  aber  nicht.  Hieraus  schliesse  ich,  dass  letzterer  chemisch 
gebunden  sei,  und  betrachte  den  Apophyllit  als  ein  normales  Silicat 

/  4  («2  Ca  Si2  0«  +  aq)    \ 


\ 

K  Fl 

Fl  — 

19   = 

-      Fl      2,10 

8Si  — 

224 

Si  02  52,97 

4Ca  — 

160 

Ca  0    24,72 

K  — 

39 

K2  0      6,20 

8H  — 

8 

H^O      7,95 

«40  — 

384 

H^O      7,95 

4H2  0  — 

72 

400,89 

} 


45,90 


906 


Also  4  Mol.  Okenit  und  \  Mol.  Fluorkalium.  Von  den  4  aq  entweicht  die 
Hälfte  =  3,975  p.  C.  bei  260°. 

Rammeisberg:   Ztschr.  d.  geol.  G.  20,444. 

lieber  eine  Pseudomorphose  von  Kalkspath  nach  dem  Apophyllit  No.  5  s.  Streng : 
Jahrb.  Min.  4  870,  425. 

Xylochlor  von  Island  soll  ein  grüner  Apophyllit  sein. 
Sartorius  v.  Waltershausen:   Vulk.  Gest.  297. 

Gurolith.    Weisse,  kugelige  Massen. 

4.   Insel  Skye.    Anderson:   Phil.  Mag.  4  854. 

2.   Margarethville,  Neuschottland.    How:   Am.  J.  Sc.  (2)  32,4  3. 


4. 

2. 

Kieselsäure 

50,70 

51,90 

Kalk 

33,24 

29,95 

Magnesia 

0,48 

0,08 

Kali 

4,60 

Thonerde 

4,48 

4,27 

Wasser 

44,18 

45,05 

99,78 

99,85 

Ist  nach  How  ein  zersetzter  Apophyllit. 

Centrallassit.   Ein  weisses,  blättriges  Mineral  aus  dem  Trapp  der  Fundy-Bai. 
V.  G.  2,46.    Schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  und  wird  von  Säuren  leicht  zersetzt. 
How:   Edinb.  N.  phil.  J.  4  0,84. 


Kieselsäure 

58,67 

Kalk 

27,97 

Magnesia 

0,43 

Kali 

0,59 

Thonerde 

4,28 

Wasser 

44,43 

400,07 

Cyanolith.    In  der  Masse  des  vorigen  eingeschlossen.  Derb,  blaugrau,  V.  G. 
2,495.    Schmilzt  v.  d.  L.  kaum;  wird  von  Chlorwasserstoflsäure  zersetzt. 
How:  a.  a.  0. 


608 


SUiCil«. 


KieseLsaure 

It.bt 

Kalk 

18,19 

Kali 

0,61 

Tbonerde 

«,«4 

Wasser 

6,9f 

99,47 

Cerinit.  Die  äussere  geibiichweisse  Schiebt  der  Masse  der  beiden  vorigen, 
nacb  How  58,13  Kieselsäure,  12,21  Tbonerde,  f,0  Eisenoxyd,  9,49  Kalk,  1,83 
Magnesia,  0,37  Kali,  4  5,96  Wasser. 

Die  beiden  vorhergebenden  sind  vielleicht  aus  Apopbyllit  entstanden. 

8tUbit     Heulandit.^ 

Schwillt  V.  d.  L.  an,  kocht  auf  und  schmilzt  zu  weissem  Email. 
CblorwasserstofTsäure  zersetzt  ihn  unter  Abscheidung  schleimiger  Kieselsäure. 

1.  Färoer  [?).    Walmstedt:  Edinb.  phil.  J.  7,10. 

2.  Färoer.    Thomson:   Outl.  Min.  1,347. 

3.  Island.    Rammelsberg:   Ztsch.  d.  geol.  G.  2f,93. 

4.  Island.    Damour:   Ann.  Min.  '4;  1 0,207. 

5.  Island,  Berufjord.    V.  G.  2,t75.    Sartorius:   Vulk.  Gest.  252. 

6.  Island,  Teigerbolm.    Rammelsberg:   Pogg.  Ann.  1 4  0,525. 

7.  Ncrbuddathal,  Ostindien.    Haughton :   Jahresb.  4  857,  676. 

8.  Bombay.    Haughton:   Phil.  Mag.  (4)  32,224. 


4. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

( 

SO, 07 

59,4  4 

58,04             [ 

)9,85 

Tbonerde  . 

17,08 

47,92 

46,50             \ 

16,45 

Kalk 

7,4  3 

7,65 

8,30 

7,5li 

Natron 

4,73 

«,8S»») 

Wasser 

4  5,40 

45,40 

46,06             \ 

14,33 

• 

' 

0,20*; 
99,58 

1 00, 4  4 

400,60            < 

)9,74 

5. 

6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

! 

)8,90 

59,63 

56,59            58,20 

Tlionerde 

16,84 

45,44 

45,35             i 

15,60 

Kalk 

7,67 

6,24 

6,70 

8,07 

Natron 

2,20***)        2,84  f 

) 

2,34ii) 

i,iH-H) 

Wasser 

14,32 

45,48 

47,48             ^ 

18,00 

0,12*) 

99,30 

98,46          404,28 

100,02 

Worden  Na  und  K 

in  ihre  Ae(fuivalente  von 

Ca  verwandelt,  so  ist 

• 

II 

:  AI 

:   Si 

Si  : 

11 

R 

:  Ca 

4.       0,8 

:    G 

3    : 

5 

2.       0,8 

:    5,6 

3    : 

5, 

2 

3.       4,05 

6,04 

3    : 

2                    4    : 

3,5 

4.       1,02 

.    6,3 

3    : 

4, 

8                    4 

:    2,6 

5.       1,03    . 

6J 

3    : 

*, 

9                    4 

:    2,6 

6.       0,97 

6,7 

3    : 

2                    4 

:    1,7 

7.       4,05    : 

6,3 

3    : 

6, 

2                    4    : 

2 

8.       4,07   : 

0,67 

6,4 
Kali. 

3    :    6, 
♦•♦)  4,68  Koli. 

48                  1    : 

4 

♦)  Kiscnoxyd.        ♦♦) 

+)  4,85  Kali.          +J.) 

0,89 

Kali. 

f-H-)  0,92  Kali. 

Silicate.  609 


n 

R 

:  AI  : 

Si 

Si 

:  H 

« 

:    i    : 

6 

und 

3 

:   5. 

Oder 
Hieraus  folgt 

Ca  AI  Si«  O^ß  -f  5  aq. 

Der  Stilbit  wäre  demnach  ein  anderthalbfachsaures  oder  Trisilicat 


/  Ca2  Si3  0»   \   ,    ,  ^ 
\  Al2  Si»  0^*)'^       ^^' 


Nach  den  Versuchen  Damour's  veriiert  der  Stilbit  bei  4  00®  «,  i  p.  C,  bei  200° 
12,3  p.  C.  Wasser,  nach  meinen  eigenen  beträgt  der  Verlust  bei  200°  6,2  p.  C, 
bei  250°  8  p.  C.  Jener  fand,  dass  das  bei  200°  fortgegangene  Wasser  bis  auf  2,4 
p.  G.  wieder  aufgenommen  wird,  dass  also  10,2  p.  C.  als  Krystallwasser  zu  be- 
trachten sind.  Wenn  man  nun  den  Rest  als  chemisch  gebunden  ansieht,  so  ist  der 
Stübit  ein  normales  Silicat,. 

H*  Ca  AI  Si«  0»8  +  3  aq. 

Wie  die  Analysen  darthun,  befindet  sich  dasselbe  mit  einem  Natron  (Kali]  Silicat 
in  isomorpher  Mischung,  dessen  Verhältniss  indess  schwankt.  Im  Mittel  von  3.  und 
4.  ist  Na  :  Ca  =s  1  :  3,  so  dass  der  von  Damour  und  von  mir  untersuchte  Stilbit 


von  Island  wäre : 


/      (H^  Na2  AI  Si«  0^8  +  3  aq)  \ 
\  6  (H*  Ca   AI  Si»  0*s  +  3  aq)  / 

6Si    =4  68     •=    Si  0^  59,06 


AI    —     54,6 

AI  0^  4  6,83 

^Ca    —     34,3 

Ca  0      7,88 

fNa  =       6,57 

Na^O      4,46 

4H     —       4 

H^O      5,94    \ 
aq      8,86  / 

480     —  288 

3H2  0—54 

400. 

44,77 


609,47 

Hiemach  stellt  der  von  mir  bei  250°  gefundene  Verlust  (f  des  Ganzen)  den 
Gehalt  an  Krystallwasser  dar. 

Man  könnte  geneigt  sein,  die  Formel  des  Stilbits 

(H,  Na,  K)*  Ca  AI  Si«  0*»  +  3  aq 
zu  schreiben,  allein  dies  darf  nicht  geschehen,  denn  es  ist 

Ca  :  AI  =  4,09  :  4  in  3. 
4,47  :  4  in  4. 
und  nicht  =4:4,  wie  es  hiemach  sein  müsste. 
Rammeisberg:   Zlschr.  d.  geol.  G.  2  4,93. 

Beaumontit.    Ein  wie  Stilbit  sich  verhaltender  Zeolith  von  Baltimore,   von 
Delesse  untersucht. 


Ann.  Ch.  Ph.  (3)  9,385. 

Kieselsäure 

64,2 

Thonerde 

44,4 

Eisenoxyd 

1,3 

Kalk 

4,8 

Magnesia 

«,7 

Natron 

(0,5) 

Wasser 

43,4 

400. 
Bammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  39 


610 


Silicate. 


Die  Analyse  scheint  nicht  correct  zu  sein,  auch  war  die  Substanz  vielleicht  un- 
rein. Nach  Dana  und  Des  Cloizeaux  wäre  das  Mineral  Stilbit,  nach  Levy  und  G.  Rose 
hat  es  jedoch  eine  andere  Krystallforni. 

Eplstllblt 

Verhält  sich  wie  Stilbit.    Nach  dem  Glühen  wird  er  von  Säuren  nicht  zersetzt. 
G.  Rose  analysirte  diesen  von  ihm  entdeckten  Zeolith. 

1.  Berufjord,  Island.    G.  Rose:   Pogg.  Ann.  6,183. 

2.  Desgleichen.    Bläulich,  V.  G.  2,363.    Limpricht :  Sartorius  Vulk.  Gest. 
247. 

3.  Desgleichen.     Sartorius:    a.  a.  0.    (Auch  Kurlbaum :    Am.  J.  Sc.    2; 
23,421.) 

4.  Neuschottland.    How  :  Ebend.  (2)  26,30. 


«. 
2. 

4. 

II 

Ist  R 


Na 


*.*) 

2. 

3.    ; 

4. 

Kieselsäure 

59,44 

58,99 

59,90 

58,35 

Thonerde 

17,44 

18,21 

16,98 

46,73 

Kalk 

7,94 

6,92 

8,17 

7,87 

Natron 

1,65 

2,35 

2,10 

Kali 

2,40 

Wasser 

14,48 

14,98 

14,10 

14,93 

100,95 

101,44 

101,55 

99,98 

Ca 

Ca  : 

AI 

II 

R        :  AI 

(2Na  =R) 

AI  : 

Si 

Si  : 

H 

2,64 

{    : 

1,2 

1          :    1 

1    : 

5,8 

1    : 

1,63 

1,63 

4    : 

«,4 

1          :    1,1 

1    : 

5,6 

1    : 

«,7 

2,0 

\    : 

1,17 

1,07    :    1 

1    : 

6,0 

4    : 

«,7 

AI  :  Si  =  1  :   1 


1,66,  so  ist  der  Epistilbit 


und  wenn  Na  :  Ca  =  1 


6  und  Si  :  H  =  1 

R  AI  Si«  0^«  +  5  aq, 
2  genommen  wird, 
/    Na2  AI  Si«  0««  +  5  aq    ^ 
\4(Ca  AiSi«0>«  +  5  aq)  / 
so  dass  Ca  :  AI  in  diesem  Fall  =  4:5=1  :  1,25  sein  muss. 

Obwohl  nun  Versuche  über  das  Verhalten  des  Epistiibits  beim  Erhitzen  nicht 
vorliegen,  erscheint  es  zweckmässig,  auch  hier,  wie  beim  Stilbit,  chemisch  ge- 
bundenes Wasser  anzunehmen  und  die  Trisilicate  in  normale  Silicate  zu  ver- 
wandeln, 

(    IH  Na2  AI  Si«  0»^  +  3  aq    \ 
\  4(inCa  AI  Si«Oi^  +  3  aq)  / 


6Si    —  168      — 

Si  0^  59,04 

AI  —     54,6 

AI  03   16,82 

4Ca  —     32 

Ca  0       7,35 

fNa  _       9,2 

Na2  0       2,03 

4H     —       4 

H^O       5,90 

80    —  ^88 

aq       8,86 

3aq    —     54 

100. 

} 


14,76 


609,8 


*)  Mittel  von  zwei  Analysen. 


n .  - 


Silicale. 


611 


Stilbit  und  Epistilbit  haben  bei  \erschiedener  Form  gleiche  Zusammensetzung. 
Der  Kaligehalt  in  No.  3  ist  sicherlich  nicht  vorhanden. 

Brewsterlt. 

Verhält  sich  gleich  den  vorigen. 
Analysen  des  Brewsterits  von  Strontian,  Schottland. 
4.   Connel:  Ed.  N.  phil.  J.  19,35. 

2.  Thomson:  Outl.  1,348. 

3.  Krystallisirt,  V.  G.  8,453.    Mallet:  Am.  J.  Sc.  («)  28,48. 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

53,67 

53,04 

54,42 

Thonerde 

17,49 

16,54 

15,25 

Strontian 

8,32 

9,00 

8,99 

Baryt 

6,75 

6,05 

6,80 

Kalk 

1,34 

0,80 

(,(9 

Wasser 

12,58 
100,15 

- 

14,73 
100,(6 

13,22 
99,87 

R      :  AI  : 

Si 

Si 

:      H 

Ca  :  Ba  : 

Sr 

1. 

0,87   :    1    : 

5,26 

1 

:    1,57 

1:2: 

3,3 

3. 

1,0      :    1    : 

6,1 

1 

:    1,62 

1:2: 

4 

Unter  Annahme  der  Proportionen 

1:1:6  und  1  :  1,66 
ist  der  Brewsterit 

R  AlSi«Oi«  + 5aq, 
also  gleich  den  beiden  vorigen.     Aber  auch  er  kann  als  ein  normales  Silicat  be- 
trachtet werden, 

H4  R  AI  Si«  0^»  +  3  aq, 
oder  speciell  als  eine  Mischung 

4(H4Sr  AlSi«0«8  4-  3  aq) 

2(H4  Ba  AI  Si«Oi»+  3  aq) 

(H*  Ca  AI  Si«  OP  +  3  aq) 

6Si    =168      =     Si  02  54,24 


-AI  — 

54,6 

AI  03   15,46 

|Sr  - 

50,3 

SrO       8,96 

*Ba  = 
jCa  — 

39,1 

Ba  0       6,58 

5,7 

Ca  0       1,20 

4H    — 

4 

H^O       5,43 

180    — 

288 

aq       8,13 

3aq  — 

54 

100. 

} 


13,56 


663,7 
In  der  That  verliert  der  Brewsterit  nach  Damour  bei  190*^  8,2  p.  C.  Wasser, 
welche  wieder  ersetzt  werden  können.    Der  Glühverlust  betrug  im  Ganzen  1 3,3  p.  C. 
Der  Brewsterit  zeichnet  sich  durch  sein  pyroelektrisches  Verhalten  aus. 

Desmin  (Stilbit). 

Verhält  sich  wie  die  übrigen  Zeolithe. 
Wurde  seit  Vauquelin  vielfach  untersucht. 

1.   Island,  Berufjord.    Weber:  In  mein.  Laborat. 
Gest.  254.) 


(Auch  Sartorius:  Vuik. 


89* 


t.  Pirter.    Vom:  POffi.  Am.  iS.llt. 

3.  Parüer,  StraoMt«.    BötUch,  \.  G.  i.lS. 

4.  fini«r,  Vaa^oe.  Üns«lbe.  AocbBcUii»:  Ben. Uveab.  t,IS3.S,ll«. 
—  ÜDiDeiül:  Cbem.  Anal.  SciunaOaUea  IS».  —  ■iirfiiJ  Timti  4t 
Min.  —  DetesAc:  Tbcae  cor  renploi  de  raaaljsc.- 

5.  Cjusursberg,  JmitbiMl.    Sjägrvn:  Pagg.  Aan.  TS.ilS. 
(.   Baritrofcnib«,  Norwegen.    Derselbe. 

7.  Chrictünu.    Gelb,  V.  G.  1,103.     MöisUr:  Pncg.  Aba.  CS,1»7. 

8.  Dniengebtr^e.  Breiter  des  Pbraakäs,  V.  G.  >,I9.  Hennaoa:  J.  t 
pr.  Cb.  ielliS. 

».  Andreasberü,  Harz.    Keri:  B.  h.  Ztg.  I8,S3,  No.  1. 

10.  SeiMer  Alp,  Tyrot.  ».  Bakeisen:  Wien.  Ak.  Ber.  ai.  b.  PMnsea: 
Verta.  Offenb.  V.  f.  Nalurk.  li. 

11.  RienUul,  Uri.  G.  LeoDhanl:  Ceber  einige  poeadom.  gcol.  SobiL 
Stoltgarl  1841. 

IS.   NiedertirchcD,  Rbeinbayera.    Biegd:  J.  I.  pr.  Ch.  49,317. 
13.  Port  Glangow,  SchoUUnd.    Freeee:  la  mein.  Laborat. 
Aeilcr«  Aoalyseo: 

Hi«iii«er  (bland) :  Schwgg.  J.  33,63.  —  Fuchs  und  Gehleo  (Und):  Bb.  •,3S3. 
-  Zellner  (NimplMb,  Schlesien):  kis  IS34. 


I. 


3. 


Kieselsaure 

S8,0I 

57,05 

56,88 

56,30 

57,41 

58,il 

t«,Sl 

Thouerde 

14,94 

16,49 

16,70 

17,63 

i6,r4 

16,56 

IS,  73 

Kalk 

8,33 

7,64 

7,71 

7,55 

8,75 

7,8» 

r«i 

Natron 

1,3t 

1,39 

2,09 

0,25") 

K.." 

Kali 

1,30 

0,S6 

/•■" 

s,in 

WasMr 

n,7l 

17,79 

17,24 

17,36 

16,60 

16,53 

17,  es 

100,30 

100,55 

99,93 

100,93 

99,15 

99,93 

101,40 

8. 

9. 

1 

0. 

b. 

II. 

12. 

13. 

Kieselsaure 

56,31 

56,3 

62,84 

55,61 

55,75 

58,36 

B6,I3 

Thünerde 

16, IS 

15,9 

16,30 

15,63 

18,50 

16,90 

15,72 

Kalk 

1,66 

7,4 

11,79 

7,33 

8,04 

6,98 

8,0$ 

Natron 

1,03 

1,3* 

— 

2,01 

— 

1,62 

}.,.. 

Kali 

— 

0,6 

0,47 

— 

0,»3*) 

Wasser 

17,75 

17,6 

17,16 

18,19 

17,00 

14,50 

17,26 

99,00 

99,1 

98,09 

»9,23 

99,29 

98,59 

99,» 

Na: 

Ca 

Ca  : 

AI 

R 

AI:      Si 

a  :    H 

(2Na  =  R) 

1.           1    : 

3 

1    : 

,18 

1,0 

1    :  5,94 

:    *>• 

3.           1    : 

3 

1    : 

,16 

1,0 

1    :    S,8 

■    *,9 

4.           1    : 

<,» 

1    : 

,26 

1,0 

t    :   5,5 

•  >>o 

8.          1    : 

4 

1    ; 

,16 

0,96 

1    :    6,0 

:   t,l 

lOli.        1    : 

S 

1    :    1 

,11 

<.< 

1    :   6,1 

:   «.« 

•)  Blsenoiya. 

Silicate.  613 

Es  ist  mithin 

R  :  AI  :  Si  =  4  :  \  :  6  und  Si  :  H  =  4  :  2. 
Hieraus  folgt 

R  AlSi«0««  +  6aq. 

Nach  Damour  verliert  der  Desmin  bei  4  00^  4,3  p.  C,  bei  4  50°  4  3  p.  C« 
Wasser.  Von  letzterem  werden  4  0  p.  C.  wieder  aufgenoomien.  Auch  Schmid  fand, 
dass  der  Desmin  bei  4  00°  nur  4,6 — 4,8  p.  C.  verliert. 

Hiemach  ist  es  zulässig,  auch  den  Desmin  als  ein  normales  Silicat  zu  be- 
trachten, 

H*  R  AI  Si«  O^s  +  4  aq. 

Alle  Abänderungen  sind 


/  n  (H*  Ca  AI  Si«  O^»  +  4  aq)  \ 
\    (H*  Na2  AI  Si«  0^»  +  4  aq)  / 


und  n  ist  =  g  in  No.  8 

=  6  -    -    «  und  3 
=  4  -    -    4  und  4  Ob. 

Parastilbit.  Ein  von  Sartorius  untersuchter  Zeolith  von  Thyrill  am  Hvalfjordr 
in  Island. 

Pogg.  Ann.  99,4  70. 


Kieselsäure 

64,87 

Thonerde 

47,83 

Kalk 

7,38 

Natron 

2,00 

Kali 

4,78 

Wasser 

9,20 

• 

400. 

Na,  K  : 

Ca  —  4  :   4,27 

II 

Ca  : 

AI  —  4   :  4,34 

R  :  AI : 

AI  : 

Si  —  4  :  6 

Si  : 

H  —  4  :  4 

Wäre  demnach 

• 

4,04  :  4 


R  AI  Si«  0*«  +  3  aq 
und  enthielte  halbsoviel  Wasser  als  der  Desmin. 

Hfurmotom« 

Schmilzt  v.  d.  L.  ziemlich  schwer  zu  einem  durchscheinenden  Glase. 
Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  leicht  zersetzt. 

Westfumb  und  Heyer  wiesen  in  dem  Kreuzstein  von  Andreasberg  Baryt  nach. 
Aeltere  Analysen  von : 

Klaproth:  Beitr.  2,80.  —  Tassaert:  Hauy  Min.  —  Wemekink:  Gilb.  Ann. 
76,177.  336.  —  Dumenil:  Chem.  Forsch.  380.  —  Thomson:  Ann.  of  N.  york 
4828. 

4.  Andreasberg.    a.  Köhler:  Pogg.  Ann.  37,56  4.  b.  Rammelsberg.   (Auch 
Kerl:  B.  h.  Ztg.  4  833.) 

2.  Strontian,  Schottland,    a.  CÖnnel:  Ed.  N.  phil.  J.  1832.    b.  Köhler: 
a.  a.  0.    c.  d.  Damour:  Ann.  Min.  (4)  9,339.    e.  Rammelsberg. 

3.  Oberstein.  Köhler. 


614 


Silicate. 


«. 


t 


1a. 
Ib. 
ia. 
?b. 
ic. 
2d. 
2e. 
3. 


K 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

46,63 

48,49 

47,04 

46,10 

Thonerde 

f6,82 

16,35 

15,24 

46,41 

Baryt 

20,32 

20,08 

20,85 

20,84 

Kalk 

0,25 

0,10 

0,63 

Kali 

1,02 

2,07 

«,72*) 

0,90 

Wasser 

15,03 

13,03 

14,92 

15,41 

"1 

00,07 

100. 
2. 

99,87 

99,96 
3. 

c.*») 

d.***) 

e. 

Kieselsäure 

47,74 

47,60 

47,52 

46,65 

Thonerde 

15,68 

16,39 

16,94 

46,54 

Baryt 

21,06 

20,86 

20,25 

49,1t 

Kalk 

— 

4,40 

Kali 

<,58t) 

«,55  H) 

2,09§) 

4,40 

Wasser 

13,19 

14,16 

13,45 

45,24 

0,5  litt) 

0,65-1 

•tt)l 

100,25 

99,76 

99,76 

101,21 

Atomverhältnisse. 

:  Ba                  Ba  :     AI 

11 

R 

:  AI  :     Si 

Si 

(2K  —  Ba) 

:    6 

:    1,2 

0 

,9 

:    4,8 

:    3 

1,23 

0 

,96    . 

5 

:    3 

1,08 

1 

,08    : 

5,2 

:    7 

1,09 

1 

,0 

:    4,8 

:    3 

1,11 

1 

,05 

:   5,2 

:    3,4 

1,16 

1 

,0 

:    5,0 

:    2,5 

.    1,25 

0 

,96 

4,8 

:    6 

1,11 

0 

,98 

4,8 

Hieraus  folgt 


oder 


1 


1 


5 


4 


R*  Si*  0^* 


_/3RSi03\ 
~  \  R  Si^  0»  / 


H 
t,44 

t,4t 

«,« 

1,84 

«,9 
t,48 


R  AI  Si5  Ol*  +  5  aq, 

wonach  der  Harmotom  aus  nonnalen  und  zweifachsauren  Silicaten 

3R  Si  03 
Si^  0» 
bestehen  würde. 

Nach  Damour  verliert  er  bei  150°  10  p.  C,  bei  190°  13,5  p.  C.  Wasser, 
welche  wieder  angezogen  werden.  Nach  meinen  Versuchen  gehen  4  0  p.  G.  bei  tOO^ 
fort.  Es  steht  mithin  fest,  dass  ein  Theil  des  Wassers  fester  gebunden  ist.  Be- 
trachtet man  ihn  als  ein  normales  Silicat, 

H2  R  AI  Si«^  0»ft  +  4  aq, 
so  ist  -^  des  Wassers  chemisch  gebunden. 


♦)  Worin  0,84  Natron.        •♦)  Weiss,  V.  G.  2,447.        ♦♦♦)  Darebsicbtig  (Morwenit), 
V.  G.  2,498.        +)  0,80  Natron.       ++'  0,74  Natron.       f++)  Elsenoxyd.        f)  4,e9  Natn». 


Silicate.  615 

Im  Harmotom  ist  K  :  Ba  mehrfach  =  I  :  3,  d.  h.  das  Ganze  ist 

/      H«  K2  AI  Si»  0«»  +  4  aq    \ 
\  6(H2Ba  AI  81*^0»*+  4  aq)  / 

5Si  =  !40      =    Si  0«  45,91 
AI  =     54,6         AI  0^  15,70 


|Ba  =  H7,4  Ba  0     20,06 

fK    =     19,5  K^O       3,34 

«H    =       2  H»  0 

150    =  248  aq^ 

4aq  =     72  «oo. 


2,75  \ 
<2,24/ 


14,99 


653,5 

Der  berechnete  Gehalt  an  Krystallwasser  (f2,24)  und  der  von  Damour  ge- 
fundene (13,5)  stimmen  sehr  gut  überein. 

lieber  eine  merkwürdige  Beziehung  der  zwei-  und  eingliedrigen  Krystallform 
zum  regulären  System  s.  meine  Abhandlung:  Ztschr.  d.  geol.  G.  20,589. 

Chabasit. 

Verhält  sich  wie  ein  Zeolith.  Nach  dem  Schmelzen  wird  er  von  Säuren  nicht 
zersetzt. 

Vom  Chabasit  waren  zahlreiche  Analysen  bekannt,  allein  sie  Hessen  es  zweifel- 
haft, ob  AI  :  Si  =  1  :  4  oder  1  :  5,  ja  man  unterschied  Ghabasite  von  höherem  und 
geringerem  Säuregehalt,  zu  deren  ersteren  die  von  Neuschottland  und  Gustafsberg 
gezählt  wurden.  Ich  habe  deshalb  im  J.  1869  mehrere  Ghabasite  von  Neuem  unter- 
sucht und  gezeigt,  dass  die  Abweichungen  theils  im  Material,  theils  in  der  Methode 
lagen. 

Ztschr.  d.  geol.  G.  21,84. 

Es  folgen  hier  zunächst  meine  letzten  Analysen,  so  wie  diejenigen  älteren, 
welche  dasselbe  Resultat  der  Rechnung  gegeben  haben. 

1.  Aussig,  Böhmen. 

2.  FärÖer,  Osteröe. 

3.  Neuschottiand.    Roth.    £.  Hofmann:  Pogg.  Ann.  25,495. 

4.  Kilmalcolm,  Schottland.    Connel:  Edinb.  J.  Sc.  1829. 

5.  Gustafsberg,  Jemtland.    Berzelius:  Afh.  i  Fis.  6,190. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

50,00 

51,11 

51,46 

50,14 

50,65 

Thonerde 

17,15 

16,75 

17,65 

17,48 

17,90 

Kalk 

10,39 

9,44 

8,91 

8,47 

9,37 

Kali 

2,09 

0,86 

0,17 

2,58 

1,70 

Natron 

0,74 

1,09 

— 

Wasser 

22,10 

22,23 

19,66 

20,83 

19,90 

101,37 

101,13 

0,85*) 

99,50 

99,52 

99,79 

Die  folgenden  Analysen  geben  weder  AI  :  Si  noch  Ca  :  Al  richtig  an. 

6.  Oberstein.    Schröder:  Jahrb.  Min.  1860,  795. 

7.  Aussig,     a.  Rammeisberg  (früher):  Pogg.  Ann.  49,211.     b.  Hofmann: 
a.  a.  0. 


»)  Eisenoxyd. 


616 


Silicate. 


8.  Port  Rush,  Irland.    Thomson:  Outl.  Min.  4,334. 

9.  Färöer.    Arfvedson:  Berz.  Jahresb.  3,4  47.   (Auch  Durocher :  Add. 
(3)  49,585.) 

4  0.  Fassathal.   V.  G.  Ül,4  4  2.    Hofmann:  a.  a.  0. 

4  4.   Giessen,  Annerode.  a.  Engelhardt:  Ann.  Ch.  Pharm.  65,370.  66,274 
b.  Genth:  Ebend. 


2.  Ockerthal, 

Harz. 

Im  Granit, 

V.  G.   2, 

489.     V. 

Rath:    Fe 

422,204. 

6. 

7. 
a. 

b. 

8. 

9. 

Kieselsäure 

50,49 

47,94 

48,48 

48,99 

48,38 

Thonerde 

47,45 

48,44 

49,27 

49,77 

49,t8 

Kalk 

7,43 

9,64 

9,65 

4,07 

8,70 

Kali 

0,62 

2,56 

0,24 

— 

1,50 

Natron 

2,42 

0,25 

4,54 

6,07 

Wasser 

22,09 

24,50 

24,40 

20,70 

24,44 

Baryt 

0,48 

400. 

99,95 

0,40») 

4  00. 

Strontian 

0,32 

400. 

400,40 


40. 


44 


42. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

48,63 

45,97 

47,00 

50,2 

Thonerde 

49,52 

48,52 

49,74 

tO,4 

Kalk 

40,22 

4  0,72**) 

40,63 

8,5 

Kali 

0,28 

4,^« 

0,33 

Natron 

0,56 

0,65 

Wasser 

20,70 

23,54 

22,29 

48,7 

99,94 

0,4  3*) 

0,45*) 

400. 
Atomverhältnisse . 


400,76 


K,  Na  :  Ca 


Ca    :  AI 


R      :  AI  :    Si 

(2K  =  R) 


Si 


Aus  den  eigenen  möglichst  sorgfältigen  Versuchen  folgt 

AI  :   Si  =  4   :  5 
Ca 
K 

Si   :    H  =  4  :  2,75 
Demnach  ist  der  Ghabasit 

K2  Ca»  AI»  Si*ö  0"3  +  55  aq, 
was  sich  auf 

(  26R  Si  03  \ 
\   7RSi2  0*/ 
zurückführen  lässt  (normale  und  zweifachsaure  Silicate) . 


4. 


+  55  aq 


*)  Eisenoxyd.        **)  Worin  0,25  Magnesia. 


H 


4.      4 

:    4,4 

«J 

:   4                  4,24   :   4 

:   5,0                 4 

:    2,96 

2.      4 

:    4,0 

4,03 

:    4                  4,46    :    4 

:   5,2                 4    . 

:    2,9 

3.      4 

:    4,4 

0,92 

:    4                   4,04    :    4 

:   5,0                 4    . 

:    2,6 

4.      4 

:    2,7 

0,9 

:    4                   4,04   :    4 

:    4,9                 4    : 

:    2,8 

5.      4    : 

4,6 

0,95    : 

4                   4,06    :    4    : 

4,8                 4    : 

2,6 

k 


Silicate.  617 

Nach  Daraour  verliert  der  Chabasit  bei  300^  4  9  p.  C,  nach  meinen  Versuchen 
17 J  bis  f9,5  p.  C.  Wasser,  welches  er  wieder  aufnehmen  kann,  welches  also 
Krystallwasser  ist. 

Danach  erscheint  es  gerechtfertigt ,  den  Rest  des  Wassers  als  chemisch  ge- 
bunden und  den  Chabasit  als  ein  normales  Silicat  zu  betrachten, 

(H'  K)  Ca*  AH  Si^o  0«»  +  24  aq 
oder 

R2  Ca  AI  Si»  0**  +  6  aq. 


j   R2Si05 

\  Ca  Si  0» 

•  +  6  aq. 

1  AI  Si3  0» 

5Si 

—  4  40     — 

Si  02  50,50 

AI 

—     54,6 

AlO»  4  7,26 

Ca 

—     40 

CaO      9,43 

K 

=       9,75 

K2  0      4,98 

H 

=       4,75 

H2  0      2,65 

4  50 

—  240 

aq    48,48  J 

6aq 

—  408 

400. 

} 


20,83 


594,4 

Der  rothe  Chabasit  von  Neuschottland  (3.j,  auch  von  Hayes  (Am.  J.  Sc.  (2) 
4,4  22)  und  früher  von  mir  untersucht,  ist  oft  seiner  Masse  nach  unrein.  Er  lieferte 
mir  52,44  bis  56,  neuerlich  54,43  und  54,5  Kieselsäure.  Schon  Brewster  bemerkte 
sein  abweichendes  optisches  Verhalten.  Ich  habe  seine  Kieselsäure  theilweise  un- 
löslich in  Sodalösung  (also  Quarz  oder  Tridymit)  gefunden. 

Verwitterter  Chabasit.     Suckow:  Die  Verwitterung  im  Mineralreich  448. 
Ei nfluss  von  Salzauflösungen.    Eichhorn:  Pogg.  Ann.  4  05,4  26. 
P  h  a  k  0 1  i  t  h .    Ist  ein  Chabasit  von  Leippa ,  Böhmen . 

4.   Anderson:   Berz.  Jahresb.  22,206. 

2.   Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  62,4  49. 


4. 

2. 

Kieselsäure 

45,63 

46,33 

Thooerde 

49,48 

24,87 

Kalk 

43,30 

40,40 

Magnesia 

0,44 

Natron 

4,68 

0,95 

Kali 

4,34 

4,29 

Wasser 

47,97 

49,46 

Eisenoxyd 

0,43 

400. 

- 

99,94 

Das  Material  für  2 .  war  nicht  ganz 

rein. 

Haydenit.  Ein  nicht  mehr  frischer  Chabasit  von  Baltimore,  in  welchem 
Delesse  fand:  Kieselsäure  49,5,  Thonerde  23,5,  Kalk  2,7,  Kali  2,5,  Wasser  24,6. 
B.  Silliman  fand  56,8  Kieselsäure,  8  Eisenoxydul,  8,4  Kalk,  8,9  Wasser. 

Delesse:   Rev.  scient.  25,4  07.  — Silliman:   Dana  Min. 

Faiyasit 

Ein  regulär  krystallisirter  Zeolith  vom  Kaiserstuhl,  Baden. 
Damour:   Ann.  Min.  (4)  4  4,67. 


618 


Silicate. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Kalk 

Natron 

Wasser 


Hier  ist : 


Na  :  Ca  =  2 

Ca  :  AI   =  < 

AI  :  Si    =  ! 

Si  :  H    =  « 


i6J2 

4,79 

5,09 

87,02 

99,83 


t 

4,7  {\ 
4 


5) 


Mithin 


entsprechend 


Na2  Ca  AP  Si^^  0^»  +  20  aq 

Betrachtet  man  jedoch  2  Mol.  Wasser  als  chemisch  gebunden,  so  ist  auch  dies« 
Zeolith  ein  normales  Silicat, 

H^  Na2  Ca  AP  Si»«  O^o  +  1 8  aq. 


Oder 


I 


«OSi 
2A1 
Ca 
2  Na 
4H 

30O 

18  aq 


R«Ca  AP  Si^o  QZO  ^  «g  aq. 

2H2  Si  03  \ 
Na2  Si  03  (    ,     .  ^ 
CaSi  OM  "^  ^*^^- 
2A1  Si3  0»  ) 

280       =  Si  02  46,77 

109,2         AI  03  16,00 

Ca  0      4,36 

Na^O      4,84 

H2  0      2,80 

aq    25,23 


40 

46 

4 

480 

324 


} 


28,03 


100. 


1283,2 


Analcim. 

Wird  V.  d.  L.  weiss,  schwillt  an  und  schmilzt  zu  klarem  Glase. 
Wird  von  Säuren  zersetzt :   die  Kieselsäure  ist  gallertartig  oder  schleimig.    De 
geglühte  zersetzt  sich  schwer. 

Die  erste  Analyse  gab  Vauquelin ;   H.  Rose  stellte  die  ZusammenselzuDg  fest. 

1.  Fassathal.    H.  Rose:   Gilb.  Ann.  72,184. 

2.  Cyklopeninseln  bei  Catanea.    V.  G.  2,288.    Rammelsbei^:   Pogg.  Ann 
105,317.     Auch  Sartorius:   Vulk.  Gest.  266.; 

3.  Wessela  bei  Aussig.    V.  G.  2,262.    Rammelsberg. 

4.  Lovön  bei  Brevig.    Awdejew;  Pogg.  Aon.  55,107. 

5.  Blagodat,  Ural.    UenTy:  Eb.  46,264. 


Silicate.  619 


«. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

55,12 

55,22 

56,22 

55,16 

57,34 

Thonerde 

22,99 

23,14 

22,22 

23,55 

22,58 

Natron 

U,53 

12,19 

12,10 

14,23 

11,86 

Kali 

— 

1,52 

1,45 

0,55 

Wasser 

8,27 

7,68 

8,33 

8,26 

9,00 

99,94 

0,25*) 

0,27*)- 

101,20 

0,35*) 

100.  100,59  101,68 

Ferner : 

Niederkirchen,  Rheinbayem.    Riegel:  J.  f.  pr.  Ch.  40,317. 

Old  Kilpatrik,  Dumbartonshire.    Connel:  Ed.  J.  Sc.  1829. 

Giants  Causeway,  Irland.    Thomson:  Outl.  Min.  1,338. 

Norwegen.    Inneres  eines  grossen   feidspathähnlichen  Krystalls,    der  von 

Natrolith  umgeben  war.    Scheerer:   Pogg.  Ann.  108,428. 
Kewenaw  Point,  Oberer  See.    Jackson:   Dana  Min. 
In  den  Analysen  ist 

Na  :  AI  :  Si  :  H  =  2  :   1  :  4  :  4. 
Der  Analcim  ist  folglich  ein  normales  Silicat, 

Na2  AI  Si*  0»2  +  2  aq. 
Oder 

Na2  Si  OM    .    , 
AlSi^O»/"^  '^^* 

4Si     =112       =   Si  02  54,47 
AI    =     54,6         AI  0^23,29 


{ 


2Na    =     46  Na^O    14,07 

120      =192  aq      8,17 


2  aq  =     36  ^00. 

440,6 
Ein  Analcim  aus  Thoneisenstein  von  Duingen,  Hannover,   enthält  56,7  Si  0^, 
21,2  AI  03,  2,8  Fe  03,  9,1  Na^  0,  9,8  aq. 
A.  Stromeyer:  Jahresb.   1863,  819. 

Picranalcim.  Von  der  Form  des  Analcims,  im  Gabbro  von  Monte  Gaporciano, 
Toscana,  enthält  nach  Bechi  59,11  Kieselsäure,  22,08  Thonerde,  10,13  Magnesia, 
0,46  Natron,  7,67  Wasser. 
Am.  J.  Sc.  (2)   14,62. 

Mg  :  AI  :  Si  :  H  =  1,2  :   1  :  4,6  :  4. 
Ist  wohl  eine  Pseudomorphose. 

Cluthalith.     Von   den  Kilpatrikhügeln ,   enthält  7  p.  C.  Eisenoxyd.     Scheint 
zersetzter  Analcim  zu  sein. 
Thomson:   Outl.  Min. 

Eudnophit.    Ein  angeblich  zweigliedrig  kr>stallisirtes  Mineral  von  LamÖ  bei 
Brevig,  V.  G.  2,27.    Schmilzt  v.  d.  L.  und  gelatinirt  mit  Säuren. 

I.   Bork.    i.  Berlin:   Pogg.  Ann.  79,303.   J.  f.  pr.  Ch.  69,318. 

I.  2. 

Kieselsäure         54,93  55,06 

Thonerde  25,59  23,10 

Natron  14,06  14,06 

Wasser  8,29  8,16 

100,87  100,41 


*)  Kalk. 


620  Silicate. 

Dies  ist  die  Zusammensetzung  des  Analcims. 

Waren  die  von  Weibye  gemessenen  Krystalle  mit  der  analyBirtca  Substanz 
identisch  ? 

Gongylit.    Gelbe  Körner  im  Talkschiefer  von  Kuusamo,  Finnland. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  blasigem  Glase.    Wird  von  Säuren  wenig  angegriffen. 

Enthalt  nach  Thoreid:  55,23  Kieselsäure,  21,8  Thonerde,  4,8  Eisenoxyd, 
0,32  Manganoxydul,  5,9Magnesia,  0,77Kalk,  4, 46 Kali,  0,45Natron,  5, 77  Wasser. 

A.  NordenskiÖld  Beskrifning  af  de  i  Finland  funna  min.  146. 

PoUux. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  wird  opalähnlich.    Dünne  Splitter  runden  sich 
V.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  blasigem  Email  und  Tarifen  die  Flamme  HHhlicdigelb. 
Wird  von  CUorwasserstoffsäure  zersetzt. 
Analysen  des  PoUux  von  Elba. 

1.  Plattner  (vorläufige  Analyse)  :   Pogg.  Ann.  69,439.  445. 

2.  Pisani  (V.  G.  2,901):   C.  rend.  58,714. 

1.  2. 

Kieselsäure  46,2  44,03 

Thonerde  16,4  15,97 

Eisenoxyd           0,8  0,68 

Kalk                   —  0,68 

Kali  16,5  Cäsiumoxyd       34,07 

Natron  10,5*)  3,88 

Wasser               2,3  2,40 


In  2.  ist 

92,7 

101 

,H 

R    : 

AI  : 

AI  —  2,3  :  4 
Si  =  1       :  4,1 

6 

(2: 

0 

4i 

R    : 

Si   : 

Si  —  1       :  2 
H  —  2,8  :  1 

(3: 

*) 

Mit  den  corrigirten  Zahlen  wird  das  Mineral  zu  normalem 

3R2  AI  Si^  0«2  +  2  aq 
oder 

^  /    R2  Si  03  \    ,    a 
MAlSi3  0^/+*^^- 

Silicat, 

Es  enthält  Na  : 

Cs 

=  1 

:  2. 

12Si 
3A1 
4Cs 
2  Na 

360 
2aq 

—  336      — 

—  163,8 

—  532 

—  46 

—  576 

—  36 

SiO^ 
AI  03 
Cs2  0 
Na^O 
aq_ 

42, 

33, 
3, 
2, 

100. 

61 
21 
38 
67 
13 

1689,8 
Dieses  durch  seinen  Cäsiumgehalt  ausgezeichnete  seltene  Mineral  ist  regulär 
jedoch  doppelbrechend. 


*)  Spar  Litbion. 


^. 


Silicate.  621 

Zygadit.     Ein  Mineral  von  Andreasberg  (Grübe  Katharina  Neuiang),  Stilbit- 
ähnlich^  V.  G.  2,51.  Wäre  nach  Plattner  ein  Silicat  von  Thonerde  und  Lithion. 
Pogg.  Ann.  69,441. 

Caporcianit. 

Schmilzt  y.  d.  L.  ruhig  zu  weissem  Email. 

Gelatinirt  mit  Säuren. 

Analysen  des  Caporcianit^  von  Monte  Caporciano,  Toscana. 

1.  Anderson:  Berz.  Jahresb.  22J95. 

2.  Bechi:  Am.  J.  Sc.  (2)   «4,62. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

32,8 

52,01 

Thonerde 

21,7 

22,83 

Kalk 

i!,3 

9,67 

Magnesia 

0,4 

1,H 

Kali 

«J 

1,H 

Natron 

0,2 

0,25 

Wasser 

13,1 

13, n 

100,6 

100,  «5 

::a  :  AI  :  Si  : 

H  =  4  :  « 

i  4  '.  6,6. 

Danach  besteht  der  Caporcianit  aus  normalen  Silicaten, 

3Ca  AI  Si*  0*2  +  \o  aq. 

Vielleicht  ist  der  Wassergehalt  etwas  kleiner, 

Ca  AI  Si*  0»2  +  3  aq. 

Der  Caporcianit  ist  vom  Laumontit  durch  den  letzteren  verschieden. 

Lanmontit. 

VerhlH  sich  wie  ein  Zeolith. 
Gelatinirt  mit  Säuren. 

1.  Coui'maieur,  Savoyen.    Dufrenoy:   Ann.  Min.  (3j  8,503. 

2.  Phipsburg,  Maine.    Derselbe. 

3.  Fundort  unbekannt.    Delffs:  Pogg.  Ann.  59,339.    (Auch  Babo:  Ebend.) 

4.  Sarnthal,  Tyrol.    V.  G.  2,28.    Gericke:   Ann.  Ch.  Pharm.  H9,H^. 

5.  Port  George,  Neuschottland.    Haw:   Am.  J.  Sc.  (2j  26,30. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

50,38 

51,98 

51,17 

51,58 

51,43 

Thonerde 

21,43 

21,12 

21,23 

20,63 

21,64 

Kalk 

\i,\i 

H,71 

12,43 

11,50 

12,07 

Natron 

— 

1,57 

Wasser 

16,15 

15,05 

15,17 

15,10 

15,26 

Eisenoxyd 

* 

0,26 

99,10  99,86        100.  100,64        100,44 

Ferner : 

Huelgoet,  Bretagne.     Vogel:   J.  de  Phys.  71,64.  —   L.  Gmelin:    Leonh. 

Taschenb.  Min.  14,408. —  Malaguti:   Ann.  Min.  (4)  9,325. 
Insel  Skye.    Connel :   Edinb.  J.  1829,  282. 
Insel  Storr,  Schottland.    Scott:  Ed.  N.  phil.  J.  1852. 
Plauenscher  Grund  bei  Dresden.    Gericke:  s.  o. 


622  Silicate. 

Tiefenglelscher,  Uri.  FeUenberg-Rivier :  Mitlhlg.   (Si025l,«6,  AlO^tiJI, 

Ca  0  <0,7I,  aq  43,9.; 
Ralligflühen,  Canton  Bern.    Fellenberg:  Mitthlg.    (SiO^ 47,41 ,  AlO'tO,65, 

Fe  0  0,31,  Ca  0  11,98,  Na^  0  0,76,  K^  0  4,62,  aq  47, «7.) 
Mora  Stenar,  Upsala.    Sjögren:   Pogg.  Ann.  78,44  5. 
Tumba,  Schweden.    A.  Erdmann:  Sveriges  geol.  UndersÖkn.  Heft  6. 
Helsingforss,  Finnland.    Arppe :  Anal,  finsk.  min.  t%, 
Chile,  Cordillere  von  Peuco.    Domeyko :  Ann.  Min.  (4)  9,3. 
Im  Laumontit  ist       Ca  :  AI  :  Si  :  H  =  4  :  1  :  4  :  8. 
Mithin  besteht  er  aus  normalen  Silicaten 

Ca  AI  SH  0'2  +  4  aq  =  I  2  ^^^l  |  +  4  aq 


4Si      —   4  42 

—  Si  02  50,0 

AI     —     54,6 

AI  0^24,8 

Ca     —     40 

Ca  0    44,9 

420      —   492 

aq    46,3 

4  aq    —     72 

400. 

470,6 

Der  Laumontit  verliert  leicht  Krystallwasser,  daher  er  oft  wasserarmer  gefuodeo 
wird  (mit  4  3 — 4  4  p.  C.  Wasser).  Nach  Malaguti  verliert  er  über  Schwefelsäiire 
3,85  p.  C.  =  4  Mol.  Wasser.  Bei  400°  ist  der  Verlust  derselbe,  bis  300®  beIrSgt 
er  7,3  p.  C,  d.  h.  2  Mol.  Wasser. 

Verwitterter  Laumontit.  Enthält  oft  kohlensauren  Kalk.  Analysen  eines 
solchen  von  Oberscheid  bei  Dillenburg  von  Wildenstein. 

Jahresb.  4  850,  734. 

Desgleichen  aus  dem  Mandelstein  vom  Oberen  See.    Lewinstein. 

Ztschr.  f.  Ch.  u.  Pharm.  4  860,   4  4. 

Der  durch  Säuren  nicht  zersetzbare  Theil  enthielt  Orthoklas. 

Vgl.  Orthoklas,  aus  Laumontit  entstanden. 

Ein  zersetzter  Laumontit  aus  Toscana  ist  Schneiderit  genannt  worden. 

Bechi:   Am.  J.  Sc.  (2)  4  4,64. 

Nach  Berlin  scheinen  der  Edeiforsit  von  Retzins  und  Hisinger^s  rothe  Zeotitbe 
von  Fahlun  etc.  Laumontit  zu  sein. 

Leonhardit.  Hat  die  Form  des  Laumontits,  und  ist  ein  solcher,  der  I  Mol. 
Wasser  verloren  hat. 

4.  Schemnitz,  Ungarn.    V.  G.  2,25.    DelfTs:   Pogg.  Ann.  59,336.     (Auch 

Babo:  Ebend.) 
2.   Copperfalls,  Oberer  See.    Barnes:   Am.  J.  Sc.  (2)  45,440. 


4. 

2. 

Kieselsäure 

54,92 

55,50 

Thonerde 

22,49 

21,69 

Kalk 

9,05 

10.56 

Wasser 

43,54 

4  4,93 

100. 

99,68 

Ca  AI  Si^ 

012  4-  3  aq 

|. 

4Si    —   4  12 

=    Si02 

53,03 

AI    —     54, 

6           410^22,67 

Ca    —     40 

Ca  0 

42,38 

420     —   492 

acjL 

44,92 

3  aq  —     54 

i 

100. 

452,6 


Silicate. 


623 


Aber  auch  Kalk  ist  bei  dieser  Verwitterung  entfernt ,  denn  in  4 .  ist  Ca  :  AI 
=  \  :  4,4  statt  4:4. 

Phillipsit 

Verhält  sich  wie  die  übrigen  Zeolithe. 
Gelatinirt  mit  Säulen. 

Wemekink  unterschied  ihn  als  Kalkkreuzstein  vom  Harmotom  und  lieferte  die 
erste  Analyse. 

4.   Nidda,  Hessen,    Ettling:  Jahrb.  Min.  4  874. 

2.  Habichts wald  bei  Kassel.    Köhler:   Pogg.  Ann.  37,564. 

3.  Stempel  bei  Marburg,    a.  Köhler,    b.  Genth:   Ann.  Gh.  Pharm.  66,272. 
(Auch  L.  Gmelin:   Leonh.  Ztschr.  Min.  4  825.) 

4.  Dyrefjord,  Island.    Krystallisirt,  farblos,  V.  G.  2,204.    Damour:   Ann. 
Min.  (4)  9,333. 

5.  Annerode  bei  Giessen.    Wemekink:   Gilb.  Ann.  76,4  74.  336. 

6.  Palagonia,  Sicilien.    V.  G.  2,204.    Sartorius:   Vulk.  Gest.  264. 

7.  Richmond,  Victoria.    Pittmann:   Ulrich  Gontrib.  to  the  min.  of  Victoria. 
Melbourne  4  870. 

8.  Irland,  Riesenweg.    V.  G.  2,47.    Connel:   Edinb.  ph.  J.  35,375. 

9.  Aci  Gastello,  Sicilien.  Sartorius:  s.o. 


4 


2. 


3. 


4. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

48,43 

48,22 

50,44 

48,47 

48,48 

Thonerde 

24,44 

23,33 

24,78 

1          24,44 

22,20 

Kalk 

8,24 

7,22 

6,50 

>             6,97 

7,82 

Kali 

5,20 

3,89 

3,9S 

»             6,64 

6,52 

Natron 

0,70 

0,63 

— 

Wasser 

46,78 

47,55 

46,84 

46,62 

45,64 

400,42 

400,24 

99,48             0,24*) 

400,36 

400,35 

6. 

7. 

8. 

9. 

Kieselsäure 

48,36 

48,36 

46, 6S 

t           47,35 

48,53 

Thonerde 

20,20 

24,07 

23, 6( 

)          24,80 

49,88 

Kalk 

5,94 

3,24 

i,48 

t            4,85 

2,92 

Magnesia 

0,46**)       4,42 

4,60 

Kali 

6,44 

6,4  5 

6,39             5,55 

3,82 

Natron 

— 

3,44 

5,40             3,70 

6,4  8 

Wasser 

47,09 

44,53 

44, 7C 

;           46,96 

44,76 

0,44  * 

')         0,74_*) 

400,95        400,24 

2,64*) 

98,64 

98,89 

•  • 

400,33 

K,  Na  :   Ca 

Ca 

:     AI 

ii 
R 

(2K 

:  AI  :     Si 

Si  :     H 

4. 

4,42 

4,0 

:    4    :    4,0 

2,3 

2. 

«,5 

:    4,7 

0,8 

:    4    :    3,6 

2,4 

3a. 

1,4 

:    4,8 

0,75 

:    4    :    4,0 

2,2 

3b. 

1,3    . 

4,65 

1,0 

:    4    :    4,0 

:   2,3 

4. 

4,54 

4,0 

:    4    :    3,8 

2,47 

5. 

1,3 

:    2,0 

0,88 

:    4    :    4,0 

2,3 

7. 

3,7 

2,9 

1,0 

:    4    :    3,38 

■    2,4 

8. 

2,7 

*•)  Baryt. 

2,3 

4,0      : 

4    :    3,8 

2,4 

*) 

Eiseno\ 

yd. 

624  Silicate. 

Hieraus  folgt : 

R  .  AI  :  Si  =  I  :  I  :  4  und  Si  :  H  =  I  :  S. 
Der  Phiilipsit  besteht  aus  normalen  Silicaten, 

R  AI  Si*  0«  +  4  aq. 
Oder  speciell 

f  fiiiCa  AI  Si*  0*5  +  4  aq;  \ 

\  n;[K,  Na]2  Al  Si*  0«  -f-  4  aq)  / 

In  I .  u.  4.  ist  m  :  n  =  2  :  I 
«.  u.  3a.  -     =3:1 

3b.  u.  5.  -     =  3  :  « 

8.  -     ==  «  :  3 

7.  -     =  I  :  « 

R  :  Na  ist  in  7.  und  8.  ==  I  :  I. 
Der  Phiilipsit  enthält  das  Kalk-Thonsilicat  des  Laumontits. 

Herschelit. 

Verhält  sich  wie  ein  Zeolith. 

I.  Aci  reale,  Sicilien.    Damour:   Ann.  Ch.  Fh.  (3)  14,97. 

t.  Aci  Gastello,  Sicilien.   Sartorius  von  Waltersbausen :  Vulk.  Gesl.  S60. 


1. 

2. 

Rieselsäure 

47,39 

47,03 

Thonerde 

20,90 

20,21 

Ralk 

0,38 

5,15*) 

Natron 

8,33 

4,82 

Rali 

4,39 

2,03 

Wasser 

17,84 

17,86 

Eisenoxyd 

1,14 
98,24 

99,23 

Na     :  AI 

R    : 

AI:    Si 

Si   : 

U 

[2Na  —  R) 

1,85   :    4 

0 

,9   : 

1    :    4,0 

1    : 

«,5 

Ca     :   AI 

1          :    2 

r 

,0   : 

1    :    4,0 

1    : 

1,5 

Na  (K)  :   Ca 

1. 

2.         2:1 

Sind  die  Analysen  richtig,  so  sind  die  beiden  Substanzen  verschieden. 

Die  erste  ist  ein  normales  Alkali-Thonerdesilicat,  in  welchem 

I 

R  :  AI  :  Si  :  H  =  2  :   1  :  4  :  10, 


also 

oder  speciell 


R2  AI  Si*  0»2  +  6  aq 

/  3(Na2  AlSi*0'2  +  5  aqi  \ 
\        K2  AI  Si*  012  +  5  aq   / 

4Si    =   112       =  Si02  47,75 


AI    —     54,6 

AlO»  20,41 

l,5Na  —     34,5 

Na^O      9,25 

0,5K     —     19,5 

R^O      4,67 

120     —  192 

aq    17,92 

5  aq  —     90 

100. 

502,6 


')  Worin  0,49  Magnesia. 


Silicate. 


625 


Die  zweite  Substanz  muss  als 


bezeichnet  werden. 

Ist  R  —  4Na  : 

K,  so  ergiebt  die  Rechnung 

8Si  —  224 

—    Si  02  48,50 

2AI  —  109,2 

AI  03  20,74 

f 

Ca  —     40 

Ca  0      5,66 

|Na  —     36,8 

Na^O      5,01 

*K  =     15,6 

K^O      1,90 

240  —  384 

aq    18,19 

lOaq  —   180 

100. 

989,6 

Seebachit. 

Ein  Zeolith,  in  Australien  (Victoria)  am  Yarra  und  bei  Ballarat  von  Ulrich  ge- 
funden und  als  Herschelit  bezeichnet,  von  Bauer  jedoch  als  verschieden  erkannt. 
Er  ist  von  Piltmann,  Kerl  und  Lepsius  analysirt  worden. 

1.  Pittmann:   Ulrich  Contrib.  to  the  Min.  of  Yictoria.   Melbourne  1870. 

2.  Kerl:   Bauer  Ztschr.  d.  geol.  G.  24,391. 

3.  Lepsius:   Eb.  25,351. 


i. 
2. 
3. 


Na   :   Ca 


1,5 


1 
1        :    1,3 
1        :    1,3 

Unter  Annahme 
R  : 
ist  das  Mineral 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

45,88 

43,7 

44,77 

Thonerde 

22,44 

21,8 

22,10 

Kalk 

7,06 

8,5 

7,51 

Natron 

5,66 

3,5 

3,18 

Kali 

0,60 

— 

Wasser 

18,81 

22,2 

22,07 

100,45 

99,7 

99,63 

Ca  : 

AI 

R     : 

AI 

:     Si 

(2Na  = 

=  R) 

1    : 

1,75 

1 

1 

:    3,5 

1    : 

«,4 

1 

1 

:    3,4 

1    : 

1,6 

0,9    : 

1 

:    3,63 

Si  :     H 


1 
1 
1 


2,8 
3,4 
3,2 


AI  :  Si  =  1   :  1   :  3,5  und  Si  :  H  =  1   :  3,43 


u 


R2  AP  Si7  022 -f  12  aq. 
Der  Seebachit  besteht  dann  aus  normalen  und  Halbsilicaten, 

R8  Si7  022  —  (  6R  Si  0=* 
n    öl    u     —  ^     ^2Si  0* 

Ist  Na  :  Ca  =  3  :  4,  so  ist  die  specielle  Formel 


} 


/  3  (Na*  A12  Si7  022  +  12  aq)  \ 
\  8(Ca2  Al2Si7  022-f.  12  aq)  / 


in  welcher  vielleicht  statt  3  :  8  die  Zahlen  1  :  3  zu  setzen  sind  (Na  :  Ca  =  1  :  1,5). 
Obwohl  der  Seebachit  in   der  Form  mit  dem   Herschelit  übereinzustimmen 


Rammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II. 


40 


626 


Silicate. 


scheint;    ist  jener  doch  verschieden  von   letzterem,   in  welchem  Al  :  Si  ^^  4  :  4 
ist,  der  also  aus  normalen  Silicaten  besteht. 

Bauer:  Jahrb.  Min.  1874. 

Rammeisberg:   Ztschr.  d.  geoi.  G.  25,96. 

Gmelinlt. 

Verhäh  sich  wie  Chabasit. 
Gelatinirt  mit  ChlorwasserstofTsäure. 

1.  Vicenza.    (Früher  Sarkolith.)    Vauquelin:  Ann.  du  Mus.  9,249.  H,4t. 

2.  Glenarm,    Antrim,    Irland,      a.    Connel :    Edinb.    N.    ph.    J.    1838. 
b.  Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  49.211. 

3.  Cypem.  V.  G.  2,07.  Damour:  Bull.  soc.  g^ol.  16,675. 

4.  Neuschottland,  Cap  Blomidon.    V.  G.  2,10.    Nach  Abzug  von  Qoan. 
Marsh:  Am.  J.  Sc.  (2)  44. 

2. 


1. 


3. 


4. 


ai 

b. 

Kieselsäure 

50,0 

48,56 

46,48          46,37 

47,19 

Thonerde 

20.0 

18,05 

20,63          19,55 

SO,  13 

Kalk 

4,5 

5,13 

3,78 

5,26 

7,44 

Natron 

4,5 

3,85 

7,19 

5,51 

3,64 

Kali 

— 

0,39 

1,73 

0,78 

0,91 

Wasser 

21,0 

21,66 

20,41          22,00 

S0,53 

100. 

0,11*) 

100,22          99,47 

99,74 

98,75 

Na  (K;  :  Ca 

Ca  . 

AI 

R    :  AI  : 

(2Na  = 

Si 

•R) 

Si  . 

:     H 

1.            1,8   :    1 

:    2,44 

0,8   :    1    . 

4,3 

:   «,7 

2a.           1,5    :    1 

1,9 

0,9    :    1 

:   4,6 

:   3 

2b.          4:1 

:    3 

1,0   :    1 

3,9 

:   3 

3.             1,3    :    1 

:    2 

0,8    :    1    : 

i,< 

3 

4.             1:1 

:    1,5 

1,0   :    1    : 

4,0 

:   2,9 

Ohne  Zweifel  ist 

R  : 

AI  :  Si  = 

=  1  :  1  :  4  und  Si  :  H  — 

1  :  3. 

Der  Gmelinit  besteht  dann  i 

lus  norma 

len  Silicate 

tt, 

n 


Oder  specicll 


R  AI  Si*  0^2  +  6  aq. 

/  m  (Na2  AI  Si*  0«2  +  6  aqM 
\  n  (Ca    AI  Si*  0^2  +  g  aq)  / 


und 


Ist  in  2a.  und  3.  Na  :  Ca  =  1,5  :  1,  so  ist 

m  :  n  =  3  :  4 

=  2  :  1  in  2b. 
=1  :  2  in  4. 
Der  irländische  Gmelinit  verliert  nach  Damour  in  trockener  Luft  bis  3,9  p.  C. 
Wasser,  was  der  Hälfte  des  Ganzen  entspricht.    Der  cyprische  verliert  bei  100^  13, 
bei  i30°  20  p.  C,  von  denen  er  1 1  p.  C.  wieder  anzieht. 

Der  Gmelinit  von  Neuschottland  wurde  früher  als  Leder erit  von  Hayes  unter- 
sucht, welcher  3,5  p.  C.  Phosphorsäure  gefunden  haben  wollte. 
Am.  J.  Sc.  25,78. 


*)  Eisenoxyd. 


Silicate. 


627 


Leryn. 

Verhält  sich  wie  Chabasit. 

4.   Färöer.    Berzelius:  Jahresb.  3,446.  5,246. 

2.  Färöer.    (Mesolin.)   Berzelius. 

3.  Skye.    Connel:  L.  Ed.  ph.  Mag.  5,50. 

4.  Island.  V.  G.  2,24.    Damour:  Ann.  Min.  (4)  9,333. 


4. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

48,00 

47,50 

46,30 

I 

43,80 

Thonerde 

20,00 

24,40 

22,41 

23,80 

Kalk 

8,75*) 

7,90 

9,72 

9,70 

Natron 

2,86 

4,80 

4,5S 

1 

4,89 

Kali 

0,44 

4,26 

1 

4,09 

Wasser 

49,30 
99,32 

48,49 
99,79 

49,54 
400,84 

■^                m 

24,00 
404,28 

Na  (K) 

Ca 

Ca 

:   AI 

R     . 

AI 

Si 

» 

i 

Si  : 

H 

4.           4 

4,5 

4    : 

^2 

4 

,06    . 

4    . 

4, 

4 

4    . 

:    2,7 

2.           4    : 

4 

4    : 

4,5 

4 

,0      : 

4    : 

3, 

8 

4    : 

2,6 

3.           4    . 

2,3 

4    : 

4,26 

4 

,0      : 

4 

:    3, 

6 

4 

:    2,8 

4.           4 

:    2 

4    . 

:    4,34 

0 

,93 

:    4 

:    3, 

4 

4 

:    3,2 

Demnach  weichen  die  Analysen  erheblich  ab. 
No.  4  und  2  ergeben 

R  AI  Si*  0>2+  5aq, 
also  normale  Silicate. 
No.  4  hingegen  Hefert 

R  AI  Si3  0«o  +  i\  aq, 
d.  h.  normale  und  Halbsilicate. 

Die  erste  Formel  ist  zugleich  das  Kalkdilicat  des  Herschelits  von  Aci  Castello. 
Hat  Damour  den  wahren  Levyn  vor  sich  gehabt? 

Gismondin.  Zeagonit. 

Wir  stellen  hier  mehrere  Zeolithe  zusammen,  bei  denen  die  Zusammengehörig- 
keit der  Form  und  Mischung  theilweise  zweifelhaft  ist. 

4.   Vesuv.  Weiss  undurchsichtig.    Marignac:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  4  4,4  4. 

2.  Capo  di  bove.    Durchscheinend.    Derselbe. 

Nach  Des  Cloizeaux  sind  beide  Phillipsit,  wogegen  aber  die  Analysen  sprechen. 

3.  Capo  di  bove.  Gismondin.  Viergliedrig  krystallisirt.  Löst  sich  leicht 
in  Säuren  auf;  die  Auflösung  giebt  beim  Abdampfen  eine  Gallerte. 
Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  4  8,4  05. 

4.  Capo  di  bove.    Gismondin.   Marignac:  a.  a.  0. 


4. 

2. 

3.*) 

4. 

Kieselsäure 

43,95 

43,25 

42,72 

35,88 

Thonerde 

24,34 

24,69 

25,77 

27,23 

Kalk 

5,34 

7,45 

7,60 

43,42 

Kali 

44,09 

9,78 

6,80 

2,85 

Wasser 

45,34 

45,25 

47,66 

24,40 

400. 

400,42 

400,55 

400,48 

*)  Worin  0,4  Magnesia.        **)  Mittel  von  zwei  Analysen. 


40 


62S 


Silicate. 


K 

Ca 

Ca 

AI 

\, 

i.5 

1 

1 

:    i,5 

2. 

«,6 

:    4 

1 

:    1,8 

3. 

< 

\ 

1 

:    1.8 

4. 

1 

4 

\    : 

«J 

Die  drei  ersten,  welche 
II 

R  :  AI  :  Si  =  1 
ergeben,  entsprechen 


R     : 

0.9 
«,0 
0,8 

«,o 

AI  : 
:    1 
:    1 
:    1 
:    f 

Si 
3,1 
:   3,0 
:   «,9 
:    «,S6 

Si  :     H 
1    :   S,3 
1    :    S,3 

i    :    «,76 
1    :    4 

ISi  : 

H  = 

=  1  :  S,66 

II 


R*Si» 


0>»  =  | 


} 


R  AI  Si3  0*0  +  4  aq, 
d.  h.  sie  bestehen  aus  normalen  und  Halbsilicaten, 

2R  Si  0» 
R2  Si  0* 
In  allen  aber  ist  das  Kalksilicat  mit  Kalisilicat  in  verschiedenen 
gemischt.    Sie  sind : 

1.  «. 

f  5'K2  AI  SP  Ol»  +  4  aq    \  /  3{K^  Al  Si»  0*0  -+-  4 

\  4  Ca  AI  Si3  010  _^  4  gq    /  ^  4  (Ca  Al  Si»  O^o  +  i 

3. 
(      K2  AI  Si3  0*0  4-  4  aq)  \ 
\  2  Ca  AlSi^O^o  +  4  aq)  / 

Ganz  anders  ist  No.  4.    Setzt  man 

R  :  AI  :  Si  =  1   :   1  :  2,25  und  Si  :  H  =  4  :  4, 
so  ist  er 

R*  AH  Si»  0^4  _^  1 8  aq, 
d.  h.  dieser  Zeolith  entspricht 

_  /  2R  Si  on 

~  \  7R2Si04/ 
Und  speciell 

/      'K»  AH  Si»  034  4.  4  8  aq)  \ 
\  8  .Ca*  AH  Si«  0^4  _f-  ^  8  aq)  / 

Edingtonit. 

Gclatinirt  mit  Sauren. 

Dieser  seltene  Zeolith  von  Dumbarton  wurde  von  Turner,  später  von  Heddle 
untersucht. 

Turner:   Pogg.  Ann.  5,196.  —  Heddle:   Phil.  Mag.  4  855. 
Der  Letztere  fand : 


Ri«Si«  0^4 


Kieselsäure 

36,98 

Thoiierde 

22,63 

Barvt 

26,84 

Wasser 

12,46 

98,91 
Ba  :  AI  :  Si  :  H  =  0,8  :   1  :  2.8  :  6,3. 

Es  ist  schwer,  aus  dieser  einen  Analyse  die  Zusammensetzung  des  Edingtonits 
mit  Sicherheit  abzuleiten. 

Die  Proportion  1:1:3:6  führt  zu 

Ba  AI  Si3  Oiö  +  3  aq. 


Silicate.  629 

Vielleicht  wäre 

(H,  Ba)  AI  Si»  0»o  4-  3  aq 

richtiger,  in  welchem  Fall  H  :  Ba  =  4  :  4  sein  würde. 

Der  Edingtonit  ist  aus  normalen  und  Halbsilicaten  zusanmiengesetzt, 

R4Si3O10-/«^SiO3\ 
tt    M     U      —  j     R2SiOV 

Haben  die  viergliedrigen  Formen  des  Gismondins  und  Edingtonits  nähere  Be- 
ziehungen zu  einander? 

Foresit. 

Verhält  sich  wie  ein  Zeolith. 

Ist  durch  Chlorwasserstoffsäure  schwer  zersetzbar. 

Dieses  in  der  Form  dem  Desmin  nahestehende  Mineral  aus  dem  Granit  von 
Elba,  V.  G.  2,40,  wurde  von  Rath  beschrieben  und  untersucht. 
Pogg.  Ann.  152,3«. 


Kieselsäure 

49,96 

Thonerde 

27,40 

Kalk 

5,47 

Natron 

1,38 

Kali 

0,77 

Wasser 

15,07 
100,45 

• 

Ca  :   AI 

R     :  AI  : 

Si 

1    :    2,7 

0,5    :    1    : 

3,1 

Na  (K)  :  Ca  Ca  :  AI  R  :  AI  :  Si                   Si  :  H 

1    :  1,63  1    :  2,7  0,5  :    1    :  3,1                  1:1 
Wird 

1    :  1,5  1    :  2,66  0,5  :    1    :  3 

angenommen,  so  ist  das  Mineral 

Na2  Ca3  AI»  Si24  0'«  +  24  aq, 
oder  „ 

R  Al2  Si«  Ol»  +  6  aq. 

Eine  solche  Verbindung  besteht  aus  normalen  und  Halbsilicaten, 

Der  Foresit  verliert  bei  100°  1,7,  bei  250°  6,6  p.  C.  Wasser. 

Mesotyp.    (Natrolith.) 

Wird  v.  d.  L.  weiss,  schwillt  etwas  an,  und  schmilzt  zu  einem  Glase. 

Gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure  vor  und  nach  dem  Glühen. 

Schon  Klaproth  analysirte  den  Mesotyp  aus  dem  Hegau.  Fuchs  und  Gehlen, 
G.  Rose  und  Haidinger  haben  später  die  chemische  Natur,  die  Form  und  das  elek- 
trische Verhalten  des  Mesotyps  und  Scolecits  untersucht. 

1.  Hohentwiel    im    Hegau.       Fuchs:     Schwgg.   J.   8,353.    18,1.      (Auch 
Riegel:   J.  f.  p.  Pharm.  13,1.) 

2.  Auvergne.    Krystallisirt.    Fuchs. 

3.  Bishoptown,    Renfrewshire,    Schottland.     Heddle:   Phil.  Mag.  11,473. 
(Auch  Scott:  Ed.  N.  ph.  J.  1852.) 

4.  Brevig.    Krystallisirt.    Körte:   G.  Rose  Mineralsystem  94.    (Auch  Sieve- 
king:  s.  Scheerer.) 


630  Silicate. 

5.  Brevig.  Spreustein.  Scheerer:  Pogg.  Ann.  65,276.  89,96.  108,446. 
H9,U9. 

6.  Bergenhill,  N.  Jersey.  Brush:  Am.  J.  (t)  34,365. 
Ausserdem : 

Fundort  unbekannt.  Smithson. 

Tyrol.    Fuchs. 

Antrim,  Irland.    Thomson:  Outl.  Min.  1,317. 

Grönland.    Kobell:   J.  f.  p.  Ch.  13,7. 

Trezza  bei  Aci  Castello.    Sartorius:  Vulk.  Gest.  269. 

Laurvig,  Norwegen.    C.  Gmelin:   Pogg.  Ann.  81,311. 

Brevig.    Pisani:   C.  rend. — Michaelson:   öfvers.  1862. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

47,21 

47,76 

47,60 

48,41 

47,97 

47,34 

Thonerde 

25,60 

25,88 

26,60 

26,15 

26,66 

16,77 

Natron 

16,12 

16,21 

15,86 

16,49 

14,07 

4  5,79 

Kalk 

— 

0,16 

0,68 

0,44 

Wasser 

8,88 

9,31 

9,56 

9,38 

9,77 

9,84 

Eisenoxyd 

1,35 
99,16 

99,16 

— 

0,73 
99,88 

— 

99,78 

100,43 

400,42 

Einige  Analysen  geben 

bis  2  p.  C. 

Kalk. 

Im  Mesotyi 

p  ist  Na^  Al 

:  Si  :  H  — 

=  2:1:3 

:  4  ;   er  ist  mithin 

Na^  AI  Si3  O^o  +  2  aq, 
d.  h.  eine  Verbindung  von  normalen  und  Halbsilicaten, 

/  Na2  AI  Si*  O^n    ,    , 
\  Na2  AI  Si^  0»   /  "^  *  *^- 

3Si     =     84       =   Si  02  47,29 
AI    =     54,6  AI  03  26,96 

2Na    =     46  Na2  0    4  6,30 

lOO      =   160  aq      9,45 

2  aq  =     36  400. 

380,6 
Nach  Damour  verliert  der  Mesotyp  in  trockner  Luft  kein  Wasser,  bei  S40^  fast 
alles;   der  bei  290 "  entwässerte   (9,6  p.  C.  aq)   zieht  das  Wasser  in  feuchter  Luft 
wieder  an.    Der  schwach  geglühte  Ihul  dies  schwerer. 

In  meinen  Versuchen  verlor  der  Mesotyp  (vom  Hohentwiel)  bei  250°  *>6  p.  C., 
in  stärkerer  Hitze  4  p.  C,  zuletzt  10,28  p.  C.,  beim  Glühen  nichts  weiter. 

Es  folgt  also,  dass  der  Mesotyp  bei  etwa  300"  sein  Wasser  vollständig  abgiebt, 
und  dass  dies  nicht  theUweise  als  chemisch  gebunden  betrachtet  werden  darf. 

Ein  von  Bergemann  untersuchter  grüner  Mesotyp  von  Brevig,  V.  G.  S,353, 
V.  d.  L.  fast  unschmelzbar,  enthielt  7,5  Eisenoxyd,  2,4  Oxydul,  0,66  Mangui- 
oxydul. 

Pogg.  Ann.  84,491. 

Der  Spreustein  (Bergmannitj  des  norwegischen  Zirkonsyenits  wurde  tob 
Blum  als  eine  Pseudomorphose  nach  Elaeolith  betrachtet.  Nach  Scheerer  aber  w&re 
die  Form  zwei-  und  eingliedrig ,  daher  Derselbe  annahm ,  die  Mesotypmischaiig  sei 
dimorph,  und  es  habe  sich  eine  frühere  Form  (Paläo-Mesotypj  in  eine  Paramorphoae 
verwandelt.  Dauber  vermuthetc  als  primitive  Substanz  einen  Feldspath ,  und  CariiK 
fand,  auf  Blum*s  Veranlassung,  die  innere  Masse  eines  Krystalls  aus  66, 4  Kiesels&iirey 
24,8  Thonerde,  0,38  Eisenoxyd,  2,45  Kalk,  0,78  Magnesia,  8,54  Natron  und  1,76 
Kali  bestehend,  was  in  der  That  einem  Ol  ig ok las  entspricht. 


Silicate.  631 

Gegen  diese  Annahme  trat  Scheerer  auf  und  suchte  zu  zeigen ,  dass  der  Sub- 
stanz des  Spreusteins  Diaspor  beigemengt  sei,  der  bei  der  Zersetzung  durch  Säuren 
bei  der  Kieselsäure  bleibt. 

Saemann  und  Pisani  behaupten,  Elaeolith  verwandle  sich  in  CancrinU  und  dieser 
in  Mesotyp  und  Diaspor.  Scheerer ,  welcher  das  Vorkommen  des  Cancrinits  im  nor- 
wegischen Zirkonsyenit  bestätigte,  hat  sieb  doch  gegen  diese  Annahme  erklärt. 

Saemann  und  Pisani:  Ann.  Gh.  Fb.  (3)  67,350.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann. 
H9,U5. 

Sa  Vit.  Der  Savit  aus  dem  Gabbro  Toscanas  ist  seiner  Form  nach  Mesotyp. 
Allein  eine  Analyse  Bechi*s  beweist,  dass  er  eine  Zersetzung  erlitten  hat. 

Kieselsäure  49,4  7,  Thonerde  19,66,  Magnesia  43,5,  Natron  40,52,  Kali  4,23, 
Wasser  6,57. 

Am.  J.  Sc.  (2)  4  4^«4. 

B  r  e V  i  c  i t.    Ist  seiner  Form  nach  Mesotyp. 

Der  Brevicit  von  Brevig  wurde  von  Sonden  analysirt. 

Berz.  Jahresb.  14,176. 


Kieselsäure 

43,88 

Thonerde 

28,39 

Kalk 

6,88 

Magnesia 

0,24 

Natron 

40,32 

Wasser 

9,63 

99,34 

Mithin  ist  er  in  chemischer  Beziehimg  verschieden  vom  Mesotyp  durch  seinen 
Kalkgehalt.    Die  Analyse  giebt 

Na  :   Ca  Ca   :  AI  R     :   AI  :     Si  Si   :    H 

2,6    :    4  4    :    2,2         4,06    :    -I     :    2,64  4    :    1,5 


also 
oder 


R3  AP  Si»  028  +  6  aq, 

/  4  (Ca3  A13  Si»  0*8  +  6  aq)  \ 
\  5(NaeAl3Si8  028+  6  aq)  / 


Vielleicht  ist  aber  die  Analyse  nicht  ganz  richtig,    und   es   ist  ein   Kalk- 
Mesotyp,  ^ 

R  AI  Si»  O^o  +  2  aq, 
d.  h. 


/  4Ca   AI  Si3  Oio  +  2  aq  \ 
\  öNa^Al  Si3  Oio  +  2  aq  / 


Lehuntit.     Ein  Zeolith  dieses  Namens 

von  Carncastle  bei  Glanarm , 

Irland, 

wurde  von  Thomson  untersucht. 

Outl.  Min.   4,3  4  7. 

Kieselsäure 

47,33 

Thonerde 

24,00 

Natron 

43,20 

Kalk 

f,52 

Wasser 

43,60 

99,65 


632  Silicate. 

Ca  :  Na  =  4   :  1 6 
R  :  AI  :  Si  =  8,0  :  I  :  3,37 
Si  :  H  =  1   :  2. 

Ist  wohl  nichts  als  Mesotyp  trotz  überschüssiger  Kieselsäure. 

Scolecit. 

Krümmt  sich  beim  Erhitzen  v.  d.  L.  wiirmförmig  und  verhält  sich  sonst  wie  ein 
Zeolith. 

Bildet  mit  ChlorwasserstofTsäure  keine  Gallerte. 

Die  chemische  Natur  des  Scolecits  wurde  von  Fuchs  und  Gehlen  ermittelt. 
\.   Island.    Gibbs:  Pogg.  Ann.  71,565. 

2.  Island.    Krystallisirt.    Rammeisberg.    (Ausserdem:   Fuchs  und  Gehlen: 
Schwgg.  J.  8,353.  18,1.  Gülich:  Pogg.  Ann.  59,373.  Früher Vauqfuelin. > 

3.  Faröer.    Krystallisirt.    Fuchs  und  Gehlen. 

4.  Faröer.    Stephan:  In  mein.  Laborat. 

5.  Insel  StafTa.    Faserig.    Fuchs  und  Gehlen. 

6.  Punah,  Ostindien.    V.  G.  2,296.    Petersen:  Jahrb.  Min.  1873. 

Ausserdem . 

Insel  Mull.    Scott:   Ed.  N.  ph.  J.  1852. 

Auvergnc.    Guillemin:   Ann.  Min.  12. 

Niederkirchen,  Rheinbayem.    Riegel:  Jahrb.  pr.  Pharm.  13,4. 

Ostindien.    Taylor:  Am.  J.  Sc.  (3)  18. 

Thal  Cachapual,  Chile.    Domeyko:  Ann.  Min.  (4)  9,3. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

46,72 

47,05 

46,19 

45,82 

46,76 

46,91 

Thonerde 

25,90 

25,57 

25,88 

26,28 

24,82 

26,03 

Kalk 

13,71 

13,80 

13,86 

13,59 

14,20 

13,33 

Wasser 

13,67 

13,92 

13,62 

13,60 

13,64 

13,83 

100. 

100,14 

0,48^; 

«,40*; 

0,39*; 

0,30*; 

100,03 

100,39 

99,80 

100,40 

Im  Scolecit  ist 

Ca 

:  AI  :  Si  : 

H  =  1  :  1 

:  3  :  6. 

Also 

Ca  AI  Si»  O^o  +  3  aq. 

Er  besteht  folglich,    gleich   dem  Mesotyp,    aus    normalen   und  Halb- 
Silicaten, 


Ca  AI  Si4  0«n    ,    ^ 


Ca  AI  Si2  0^   / 

3Si    =84       =    Si  02  45,85 

AI   =     54,6  AlO»  26,13 

Ca    =     40        •     Ca  0    14,26 

10O     =  160  aq    13,76 

3aq=__54 jOO. 

392,6 

Nach  Damour  verliert  der  Scolecit  bei   100°  nichts,  bei  300°  5  p.  C. ,  bei 
schwachem  Glühen  12  p.  C,  bei  starkem  13.9  p.  C,  wobei  das  Mineral  schmilzt. 


')  Natron. 


Silicate.  633 

Den  Scolecit  von  Punah  hatte  G.  Gmelin  früher  in  Folge  einer  nicht  correcten 
Analyse  für  einen  besondem  Zeolith,  Punahlit,  erklärt. 
Pogg.  Ann.  49,538. 

Galaktit 

\.  Kiipatrik,  Schottland.     Krystalli&irt ,    V.  G.   2,21.    Hauer:  Wien.  Ak. 
Ber.  1854. 

2.  Glenfarg,  Fifeshire.    Derselbe. 

3.  Dumbarton-Moor.    Derselbe. 

4.  Campsiehügel.    Derselbe. 

5.  Bishoptown.     Heddle :    Phil.  Mag.  41,433.     Verhält  sich  optisch  wie 
Mesotyp  (Des  Gloizeauxj. 

6.  Fassathal.     Gleich  1.  spaltbar  nach  einem  Prisma  von  91^.    Scheinbar 
etwas  verwittert.    Hlasiwetz:   Renngott  Uebers.  1858. 

1 .  2.  3.                 4.  5.  6. 

Kieselsäure          46,99  47,84  46,96  47,32  48,03  48,34 

Thonerde             26,84  27,11  26,91  27,36  25,26  27,43 

Natron                    9,68  11,30  12,83  13,35  13,97  9,00 

Kalk                        4,36  4,31  3,76             2,63  2,31  3,60 

Wasser                 11,05  10,24  9,50  10,39  9,72  10,30 

98,92        100,80  99,96     '  101,05  0,40*)         0,40*) 

0,86**)       0,90**) 


100,55  99,97 

Isomorphe  Mischungen  von  Mesotyp  mit  der  entsprechenden  Kalkverbindung, 

/  n{Na2Al  Si»  0»«  +  2  aq)  \ 

\     (Ca  AI  Si»  O^o  +  2  aq)  / 

n  =  2      in  1 . 
=  2,5  in  2.  u.  6. 
=  3      in  3. 
=  4,5  in  4. 
=  5,5  in  5. 

Harrlngtonit. 

1.  Irland.    Hauer:   s.  Galaktit. 

2.  Bombay.    Haughton:   Phil.  Mag.  (4)  32,225. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

45,71 

45,60 

Thonerde 

26,58 

27,30 

Kalk 

11,48 

12,12 

Natron 

3,80 

3,39 

Wasser 

13,11 
100,68 

12,99 
101,40 

Na  : 

Ca 

Ca  :   AI 

R 

:  AI  :     Si 

Si  : 

H 

1. 

1    : 

^7 

1    :    1,27 

1,0 

:    1    :   2,93 

1    : 

2 

2. 

1     ! 

2 

1    :    1,23 

1,0 

:    1    :    2,86 

1    : 

1,9 

*)  Mg  0.  **)  ¥e  03. 


634 


Silicate. 


Gleich  dem  Galaktit  eine  isomorphe  Mischmig,  jedoch  von  gleichen  Mol. 

/    Na^Al  Si»  0»<>  +  i  aq'  \ 

\    Ca  AI  Si»  0*0  +  i  aq)  / 

Mesolith. 

Fuchs  und  Gehlen  zeigten ,  dass  ein  Theil  von  Hany's  Mesotyp  Kalk  und  Natnm 
enthahe  und  nannten  solche  Zeoiithe  Mesolith. 

1.  Island.    Faserig.    Fuchs  und  Gehlen :   Schwgg.  J.  8,353.  18,1. 

2.  Island.    Derb.    Dieselben. 

.3.  Island,  Berufjord.    Kugeligstrahlig ;    V.  G.  2,393.     Sartorius:   Volk. 
Gest.  267. 

4.  Island.    Feine  Strahlenbündel  in  Krystalle  endigend  (keine  Zwillinge >. 
V.  G.  2,18.    Schmid:   Pogg.  Ann.  «42, H8. 

5.  Island.    Derselbe. 

6.  Island.    Excentrischfaserig.    Breidenstein :  In  mein.  Laborat. 

7.  FUrÖer.    Berzelius. 

8.  Färöer.    Fuchs  und  Gehlen. 

9.  Faroer,  Nalsöe.    Heddle:  s.  Galaktit. 

10.  Färöer,  Stroraöe.    V.  G.  2,16.    Gelatinirt.    Schmid. 

1  \ .  Kilmore,  Hebriden.    Heddle. 

12.  Talisker,  Skye.    Derselbe. 

13.  Storr.    Derselbe. 

14.  Irland  (Antrimolith) .    Derselbe. 

15.  Tyrol.    Fuchs  und  Gehlen. 

16.  Fundy  Bai,  Neuschottland.    How:  Am.  J.  Sc.  (2)  26,30. 


f. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure         46,78 

47,46 

46,4« 

46,58 

47,13 

46,78 

Thonerde 

25,66 

25,35 

26,24 

27,56 

26,52 

J7,53 

Kalk 

10,06 

«0,04 

9,68 

9, «7 

«0,38 

9,00 

Natron 

4,79 

4,87 

4,87*) 

3,64 

4,50 

5,34-) 

Wasser 

12,31 

12,4« 

«3,75 

«2,94 

«3, «9 

«2,38 

99,60 

100,13 

«00,95 

99,89 

«0«,72 

«00,03 

7. 

8. 

9. 

10. 

««. 

12. 

Kieselsäure           46,80 

47,00 

46,80 

47,40 

46,26 

46,7« 

Thonerde 

i6,50 

26,13 

26,46 

27,05 

26,48 

26,62 

Kalk 

9,87 

9,35 

9,08 

9,22 

«0,00 

9,08 

Natron 

5,40 

5,47 

5, «4 

4,69 

4,98 

5,39 

Wasser 

li,30 

«2,25 

12,28 

«3,35 

«3,04 

12,83 

100,87 

«00,20 

99,76 

«0«,7t 

«00,76 

100,63 

13. 

«4. 

15. 

«6. 

Kieselsäure 

46.72 

47,07 

46,04 

46,84 

Thonerde 

26,70 

26,23 

27,00 

25,92 

Kalk 

8,90 

9,88 

9,6« 

9,63 

Natron 

5,40 

4,88 

5,20 

5,21 

Wasser 

«2,92 

«2,24 

«2,36 

«2,«« 

100,64 

100,30 

«00,2« 

99,7« 

•;  0,4«  Kali.         ♦•)  0,8< 

Kali. 

._1 


Silicate.  635 

jj       Alle  diese  Mesolithe  enthalten  \  At.  Ca  gegen  1  At.  Na  und  ergeben  überhaupt 

R  :  AI  :  Si  =  1  :  1  :  3 ,  wie  im  Mesotyp  und  Scolecit.  Das  Atomverhältniss  Si  :  H 
ist  nun  in 

1.  ==  «   :  2,0                       6.  =  1   :  \,H0  \\,  =  \  :   1,88 

2.  «,75                    7.                «,74  12.                «,83 

3.  «,98                    8.                1,74  «3.                «,84 

4.  «,86                    9.                «,74  «4.                «,74 


«,80 

««. 

«,74 

«2. 

1,74 

«3. 

«,74 

14. 

1,88 

«5. 

«6. 

:   «,33 

:  2. 

5.  1,87  10.  1,88  «5.  4,80 

«,73 
Im  Mesotyp  ist  Si  :  H  =  « 

im  Scolecit  =  « 

Die  vorstehenden  Zahlen  entsprechen  nicht  genau  dem  letzten  Verhältniss, 
jedoch  kommen  sie  ihm  oft  nahe.  Betrachtet  man  dasselbe  als  ricj^ktig,  so  ist  der 
Mesolith  /      Na2Al  Si^  0^«  4.  3  aq   1 

\  2(Ca  AlSi3  0^ö4.  3  aq)/      *' 

Er  ist  dann  Scolecit,  in  isomorpher  Mischung  mit  der  entsprechenden  Natron- 
verbindung. 

Wäre  er  aber  aus  Mesotyp  und  Scolecit  zusammengesetzt, 

/      Na2Al  Si3  0*"  4-  2  aq    \^      . 
\  2  (Ca  AlSi3  0«o  +  3  aq)  /     "* 
so  müsste  Si  :  H  =  «  :  «,777  sein,  und  um  diese  Proportion  bewegen  sich  die  ge- 
fundenen so  offenbar,  dass  wir  diese  Ansicht  für  begründet  halten  müssen. 


I. 

IL 

9Si   — 

«52 

=    Si  02  45,62 

9Si   =s 

252       =    Si02  46,32 

3Al  — 

«63,8 

AI  03  26,00 

3AI  — 

«63,8          AI  0^26,40 

2Ca  — 

80 

Ca  0      9,46 

2Ca  — 

80              Ca  0      9,6« 

2Na  — 

46 

Na^O      5,24 

2Na  — 

46            Na2  0      5,32 

30O    — 

480 

aq    «3,68 

300    — 

480                  aq    «2,35 

9  aq  — 

«62 

100. 

8aq  — 

<*4                        100. 

««83,8  ««65,8 

Die  Form  des  Mesoliths  steht  der  des  Scolecits  zwar  nahe ,  unterscheidet  sich 
jedoch  von  dieser.    Auch  das  optische  Verhalten  ist  eigenthümlich  (Des  Cloizeauxj . 

Mesole.  Unter  diesem  Namen  hat  man  verschiedene  Zeolithsubstanzen  unter- 
sucht, welche  kleine,  kugelige  Aggregate  büden  und  deren  Reinheit  daher  nicht  ver- 
bürgt ist. 

«.   FärÖer.    Berzelius:  Jahresb.  3,  «47. 

2.  FärÖer.    Heddle:   Phü.  Mag.  (4)   «3,53.    a.  Storr.    b.  üig. 

3.  Annaklef  bei Röstanga,  Schonen.  HisingeriBerz.  Jahresb.5,2«7.  20,227. 

4.  Bombay.    Thomson:   Ed.  N.  ph.  J.  «7,  «86. 


5. 

OberschafTha 

lusen  am   Kaiserstuhl. 

V.  G.   2, 

246.    Tobler 

:   Ann.  Ch 

Pharm.  9 «,229. 

«. 

2. 
a. 

b. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

42,60 

4«, 32 

43,17 

42, «7 

42,70 

43,08 

Thonerde 

28,00 

28,44 

28,30 

27,00 

27,50 

29,2« 

Kalk 

i  i,43 

«1,54 

9,82 

9,00 

7,6« 

3,55*) 

Natron 

5,63 

5,77 

5,33 

«0,«9 

7,00 

«3,26**) 

Wasser 

«2,70 

«3,26 

12,40 

««,79 

««,7« 

«4,00 

«00,36 

100,33 

«00,02 

«00, «5 

99,52 

«00,4  0 

*)  0,40 

Magi 

iiesia. 

♦♦)  0,7<  Kali. 

636 


Silicate. 


Na 

:   Ca 

Ca   . 

AI 

R     :  AI 

:     Si                     Si 

:    H 

1. 

1 

:    1,34 

1,08    :    1    : 

2,6                     1 

:    2 

2a. 

1 

:    1,36 

1,0      :    1    : 

2,46                   1 

:    2,1 

2b. 

1 

1,6 

0,9      :    1    : 

2,5                      1    : 

:    2,0 

3. 

2,3    : 

«,8 

1,17    :    1    : 

2,68                    i     : 

«,o 

4. 

1,6    : 

2 

0,93    :    1    : 

2,63                    1     : 

1.8 

5. 

7 

4,7 

1,0      :    1    : 

2,5                     1    : 

1,7 

Si  =  1  :  1  :  2,5  und  Si  :  H  =  I  :  2, 


Im  Mittel  ist 

R  :  AI 
wonacli  diese  Zeolithe 

R2  A12  Si^  Ol»  +  5  aq 

wUren,  verschieden  vom  Mesotyp,  obwohl  gleichfalls  aus  normalen  und  Halbsilicaten 
bestehend, 

;i5  oiB  _  /  2R  Si  03  ^ 
'^   ^  \  3R2Si  0*  / 

Jedoch  sind  sie  sämmtlich  Mischungen 


R^Si» 


/  m(Ca2  Al2  Si»  0«»  +  5  aq)  \ 
\  n(NVAl2Si5  0i8+  5  aq)  / 


wobei  m  :  n  in  den  drei  ersten  =  2  :  1  ist. 

Vom  Thomsonit ,  zu  welchem  Des  Cloizeaux  sie  rechnet,   sind  sie  gleich&Us 
verschieden,  da  dieser  lediglich  aus  Halbsilicaten  besteht. 

FaerÖlith.  "^ 

1.  Island,  zwischen  Bulandstind  und  Berufjord.  Blassgelb,  von  Scolecit  be- 
gleitet, V.  G.  2,362.    Sartorius:  Vulk.  Gesteine  272. 

2.  Island.  V.  G.  2,17.  Nach  Des  Cloizeaux  ist  die  Ebene  der  optischen 
Axcn  die  Basis  der  Blättchen,  die  Mittellinie  positiv  und  rechtwinklig  zur 
Spaltungsfläche.  Wird  beim  Erwärmen  nicht  elektrisch.  Kobell:  Anz. 
d.  Bayr.  Ak.  1866. 

3.  FärÖer,  Dalsmypen.    Retzius:  Bcrz.  Jahresb.  4,154. 

4.  Cyklopeninseln  bei  Catanea.    Sartorius. 

5.  Magnet  Cove,    Arkansas.     Ozarkit.    In  Elaeolith,  V.  G.  2,24. 
Am.  J.  Sc.  (21  16,41. 


Smith 


1. 

2 

• 

8. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

i 

39,27 

41, 

00 

39,20 

39,86 

36,85 

Thoncrde 

29,50 

31, 

66 

30,05 

31,44 

29,24 

Kalk 

12,50 

10, 

73 

10,58 

13,33 

13,95 

Natron 

4,46*) 

4, 

50 

8,11 

6,29**) 

3,91 

Wasser 

13,23 

<«, 

11 

13,40 

11,34 

13,80 

Eisenoxyd 

1,48 
100,44 

— 

— 

0,50 
101,84    ' 

— 

1 

1,55 

100. 

102,31 

19,30 

Na 

:   Ca            Ca 

A] 

R 

:  AI 

:      Si 

Si 

:      H 

1.          1 

,6             1 

■    i,3 

1,0 

2,25 

:    2,25 

2.          1 

1 

,32          1 

1,6 

0,85   . 

2,21 

:   2,0 

3.          1,3   : 

«,6 

1,07   : 

2.23 

:   2,34 

4.          1 

i 

2i          1    : 

1,3 

1,1      : 

2.17 

«,9 

5.          1 

W     1 

8             1    : 

t.J4 

1,0      : 

2,16 

:   2,5 

♦)  Worin  0,88  Kali.        *•)  Worin  0,99  Kali. 


Silicate. 


637 


Die  Analysen  3.  und  4.  sind  wegen  des  bedeutenden  Ueberschusses  verdächtig. 
Es  ist  vorläufig  nicht  zu  entscheiden ,  ob  diese  Substanzen  zum  Thomsonit  gehören 
oder  wirklich  reicher  an  Säure  sind. 

Thomsonit. 

Gelatinirt  mit  Säuren. 

t.  Dumbarton,  Schottland,  a.  Berzelius:  Jahresb.  2,96.  b.  V.  G.  2,383. 
Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  46,286.  Berl.  Ak.  Ber.  ^853,  288.  (Früher 
Thomson:   Outl.  Min.  4,315.) 

2.  Renfrewshire,  Lochwinnock.    Thomson. 

3.  Seisseralp.    V.  G.  2,31.    Haushofer:   J.  f.  pr.  Ch.  103,305. 

4.  Seeberg  bei  Kaden,  Böhmen.  Comptonit.  Rammeisberg. ^  (Früher 
Zippe:   Verh.  Ges.  vaterl.  Mus.  Böhm.  4  836.) 

5.  Elbogen.    Melly:   J.  f.  pr.  Ch.  4  4,414. 

6.  Hauenstein,  Böhmen.  Früher  Mesolith  genannt.  V.G.  2,357.  Rammels- 
berg.     (Früher  Freissmulh :  Schwgg.  J.  25,425.) 


\ 


2. 


3. 


4. 


5. 


6. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

38,30 

38,09 

37,68 

39,60 

1 

1 

J8,73 

37,00 

39,63 

Thonerde 

30,70 

31,62 

31,66 

31,55 

4 

)0,84 

31,07 

31,25 

Kalk 

«3,54 

12,60 

15,25 

11,98 

13,42 

12,60 

7,27 

Natron 

4,53 

4,62 

0,64*) 

4,10 

4,39***) 

6,25 

8,03 

Wasser 

13,40 

13,40 

13,10 

13,10 

13,09 

12,24 

13,30 

100,17 

100,20 

0,66**) 

100,33 

100,47 

99,16 

99,48 

98,99 

Atomverhältnisse . 

Na 

:   Ca 

Ca  : 

AI 

R      : 

AI 

:      Si 

Si 

:      H 

la.         1 

:    1,6 

1,25 

1,05    : 

2,15 

2,3 

ib.        1 

1,5 

1,4 

1,0      : 

:    2,06 

:    2,3 

3.           1    : 

1,6 

1,44 

0,9 

:    2,14 

•    2,2 

i.           1    : 

1,5 

1,25 

1,0      : 

:    2,08 

:    2,26 

5.           \    : 

«J 

1,35 

1,07   : 

2,04 

2,2 

6.          i 

1 

2,35 

0,9      : 

2,07 

2,24 

Ist  R  :  ^ 

M  :  Si  — 

1:1:2 

und  Si  :  H 

—  1  : 

2,5, 

so  besteht  der  Th 

lomsonit 

aus  Halb  Sil 

icaten. 

/  m  (2Ca  AI  Si^  08  +  5  aq)  \ 
\  n  (2Na2  AI  Si^  0^  +  5  aq)  / 


m  :  n  ist 


=  3  :  1  in  1.,  3.  und  4. 

=  2:1    -  5. 

=1:1    -  6. 
Pikrot homsonit.     Ein  Zeolith  aus  dem  Gabbro  Toscana's,  der  nach  Bechi 
6,26  p.  C.  Magnesia  enthält. 
Am.  J.  Sc.     2]   14,63. 

Prehnit. 

Schmilzt  v.  d.  L.  zu  weissem  oder  gelblichem  Glase.    Manche  Abänderungen 
[Koupholith)  brennen  sich  erst  schwarz  und  riechen  dabei  bituminös. 


♦)  Magnesia.        ♦*) 


U  Kali. 


638  Silicate. 

Wird    von  ChlorwasserstofTsäure   schwer  sersetzt.      Der  geglühte    oder  ge- 
schmolzene gelatinirt  leicht.    (Kobell.y 

Der  Prehoit  ^iirde  seit  Klaproth  vielfach  untersucht. 

\.  Ratschinges,  Tyrol.  Rammeisberg:  Ztschr.  d.  geol.  G.  f0,79.     Frähei 
Gehlen:  Schwgg.  J.  3,ni.) 

2.  Dumbarton,  Schottland.   Walmstedt :  Berz.  Jahresb.  5,217. 

3.  Montblanc.   Walmstedt. 

4.  Edelforss,  Smäland.  W^almstedt. 

5.  Radauthal,  Harz.    Amelung:  In  mein.  Laborat. 
Ausserdem : 

Fassathal,  Gehlen. 

Bourg  d'Oisans.    Regnault:  Ann.  Min.  (Si  H,I54. 

Glasgow.    Thomson:  Outl.  Min.  4,275. 

Norheim,  Nahethal.    Laspeyres:  J.  f.  pr.  Ch.  103,357. 

Jordansmühle,  Schlesien.    Epstein:  s.  Chromeisenstein.    Bock. 

Upsala.    Paykull:  Jahrb.  Min.  4  867,  590. 

Rio  de  los  Cipreses,  Chile.    Domeyko:  Ann.  Min.  (4}  9,3. 


4. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

43,40 

44,40 

44,74 

43,03 

44,71 

Thonerde 

24,53 

24,26 

23,99 

49,30 

18,06 

Eisenoxvd 

0,74 

4,58 

6,84 

7,38 

Kalk 

27,37 

26,43 

25,44 

26,43 

27,06 

Wasser 

4,48 

4,4  8 

4,45 

4,43 

4,43 

99,78 

99,74 

400,44 

400,20 

4,03* 

402,40 

Aus  Nr.  5  erhielt  Streng  0,4  6  Natron,  0,06  Kali,  0,002  Baryt. 
Jahrb.  Min.  4  870,  3  4  4. 
Im  Prehnit  ist 

Ca  :  AI  :  Si  :  H  =  2  :  4  :  3  :  2, 
d.  h. 

Ca2  AI  Si»  0"  +  aq, 

was  eine  Verbindung  von  normalen  und  Haibsilicaten  anzeigen  würde. 

Ich  fand,  dass  der  Prehnit  bei  300°  keinen  Verlust  erleidet.  Erst  in  starker 
Glühhitze  tritt  das  Wasser  aus,  welches  nicht  wieder  angezogen  wird.  Daraus  habe 
ich  geschlossen,  dass  das  Wasser  chemisch  gebunden,  der  Prehnit 

H2  Ca2  AI  Si3  0«2 
sei,  d.  h.  ein  reines  Halbsilicat,  oder  vielmehr 

H*  Si  0* 
2Ca2  Si  0* 
A12  Si3  0*2 

3Si  =     84     =    Si02  43,63 

AI  =     54,6         AI  03  24,87 

2Ca  =     80  Ca  0     27,4  4 

211    =2  H2  0       4.36 


440    =  492  <Ö6. 

442  6 


*/  Natron. 


V 


Silicate.  639 

Auch  Streng  überzeugte  sich,  dass  in  schwacher  Glühhitze  kein  Wasser  ent- 
weicht. 

Die  eisenreichsten  Abänderungen  4.  und  5.  enthalten  Fe  :  4Al. 
Prehnit  nach  Laumontit  und  nach  Analcim  von  Niederkirchen,  Rhein- 
bayern, untersuchte  G.  Leonhard. 
Pogg.  Ann.  54,579. 

Glottalith.     Ein  scheinbar  regulär  krystallisirtes  Silicat  von  Port  Glasgow, 
Schottland.    Von  Thomson  untersucht. 
Outl.  Min.  1,328. 

Kieselsäure         37,01 
Thonerde  16,31 

Eisenoxyd  0,50 

Kalk  23,93 

Wasser  21,25 

99,00 
Ca  :  AI  :  Si  =  2,7  :  1  :  3,86  und  Si  :  H  =  1  :  4. 
Greg  hält  ihn  für  Chabasit. 
Greg  und  Lettsom:  Min.  of  Great  Britain.  171. 

Jacksonit.  Ein  Mineral  vom  Ansehen  des  Prehnits  von  Ile  Royal  im  Oberen 
See.  Sollte  nach  Whitney  aus  46,12  Kieselsäure,  25,91  Thonerde,  27,03  Kalk, 
0,85  Natron  bestehen,  enthält  aber  nach  Jackson  und  Brush  4, 1 5 — 4, 86  Wasser  und 
ist  wohl  Prehnit. 

Whitney:  Am.  J.  Sc.  (2)  6,269.  — Brush:  Dana  Min. 

Chlorastrolith. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss;  schmilzt  v.  d.  L.  unter  Anschwellen  zu  grauem 
Glase. 

Wird  von  Säuren  zersetzt. 

Den  Chlorastrolith  von  Ile  Royal  im  Oberen  See  untersuchte  Whitney. 

J.  Boston  Nat.  Bist.  Soc.  5,488. 

Kieselsäure  36,99 

Thonerde  25,49 

Eisenoxyd  6,48 

Kalk  19,90 

Natron  3,70 

Kali  0,40 

Wasser  7,22 


100,18 

Na  :  Ca  =  1  :  2,73 
Ca  :  R=  1,22  :  1 
R  :  S  :  Si  =  1,45  :   1  :  2,12 
Si  :  H  =  1   :  1,3 

Nimmt  man  die  beiden  letzten  Proportionen  =  1,5  :  1  :  2  und  1  :  1,25,  so 
wäre  das  Mineral 

2R3  R2  Si*  0"  +  5  aq, 
und  würde,  entsprechend 


R9  Si4  0"  -  /  3**'  ^'  ^*  \ 


aus  Halb-  und  Drittelsilicaten  bestehen. 
Ist  Eisenoxydul  vorhanden? 


640 


Silicate. 


Groppit. 

Wird  V.  d.  L.  weiss  und  rundet  sich  an  dünnen  Kanten. 

1.  Gropptrop>  Vestra  Yingiker,  Schweden.     Roth,  Y.  G.  2,73.     Im  Kalk. 
Svanberg:  Berz.  Jahresb.  26,326. 

2.  Modane,  Savoyen.     Grüne  Körner  in  Anhydrit,  V.  G.  2,66.     Pisani: 
Bull.  geol.  22,25. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

45,01 

48,20 

Thonerde 

22,55 

19,70 

Eisenoxyd 

3,06 

Eisenoxydul 

3,38 

Magnesia 

12,28 

12,80 

Kalk 

4,55 

1,64 

Kali 
Natron 

5,23 
0,21 

}  "  7,22 

Wasser 

7,11 
100. 

7,06 
100. 

Atomverhältnisse  (mit  Pe) . 

K 

n 
:      R 

R     :  ft 

:   Si 

Si  : 

H 

1. 

1 

:    3,34 

1,6   :    1 

:    3 

1    : 

<,< 

2. 

1 

:    2,2 

1,6   :    1 

:    4,2 

1    : 

1 

Thongruppe. 

Sie  enthält  den  Thon ,  einen  Zersetzungsrest  thonerdehaltiger  Silicate.  Da  die 
Thonarten  aber  häufig  mit  Kieselsaure,  mit  Eisenhydroxyd,  mit  Resten  ursprüngliclier 
Substanz  gemengt  sind,  so  ist  es  oft  schwer,  eine  bestimmte  und  constanle  Zu- 
sammensetzung nachzuweisen. 

V.  d.  L.  unschmelzbar  (wenn  frei  von  Kalk,  Eisen  und  Alkali) . 

Der  Thon  wird  von  Säuren  mehr  oder  weniger  angegriffen. 

Kaolin.  Steinmark.  Fholerit. 

Der  rohe  Kaolin  ist  in  der  Regel  mit  Quarz  gemengt,  von  dem  er  dorch 
Schlämmen  möglichst  getrennt  werden  muss. 

Kaolin. 

1 .  Aue  bei  Schneeberg.  a.  Forchhainmer :  Pogg.  Ann.  35,331 .  —  b.  Wolff. 
(Auch  Berthier:  Ann.  Ch.  Ph.  24,107.  Ann.  Min.  9,404.  Kühn: 
Schwgg.  J.  57,34.) 

2.  Seilitz  bei  Mcissen.    Forchhammer.    (Auch  Berthier.) 

3.  Morl  bei  Halle.    Forchhammer. 

4.  Zettlitz  bei  Karlsbad.    A.  Bauer:  Wien.  Ak.  Ber.  22,693. 

5.  Altenberg,  Erzgebirge.  Pseudomorph  nach  Prosopit.  Scheerer:  s.  Pn>- 
sopit. 

Steinmark. 

6.  Rochlitz,  Sachsen.  Naschold:  Mitthlg.  (Auch  Klaproth:  Beitr.  6,1  S5.*— 
Frenzel:  J.  f.  pr.  Ch.  (2)  5,401.) 


J 


Silicate. 


641 


7.  Rumpeisberg  bei  Elgersburg,   Thüringen.     Weiss,   fettig  anzufühlen. 
Ramuielsberg. 

8.  Schlacicenwald,  Böhmen.    Strahlig.    Rammeisberg. 

9.  Guateque,  Neu-Granada.    Boussingault :  Ann.  Min.  (3)  5,554. 

Pholerit. 

iO.   Naxos.   V.  G.  2,56.    Smith:  Ann.  Min.  (i)  ^,290. 
Anderweitige  Analysen. 

Von  Kaolin : 
Gutenberg  bei  Halle.    Bley:  J.  f.  pr.  Ch.  5,313. 
Halle.    Aus  dem  Knollenstein  des  Porphyrs.   Wolff. 
Passau.    a.  Fuchs,    b.  Forchhammer. 
St.  Yrieix,  Limoges.     Berthier.     Forchhammer.     Damour:  Bull.  g^ol.  {%) 

7,324. 
Cornwall.    Boase:  Phil.  Mag.  1837.    Couper  und  Brown :  Eb.  1847. 
Insel  Bornholm.    Forchhammer. 
China.    Ebelmen  und  Salvetat:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  31,257. 

Von  Steinmark: 
Buchberg  bei  Landshut,  Schlesien.    Zellner:  Isis  1834. 
Tiefer  GeorgstoUn  bei  Clausthal.    Dumenil:  Ghem.  Anal.  1,35. 
Schneckenstein  bei  Auerbach,  Sachsen.     Im  Topasfels.     Clark:  Ann.  Ch. 

Pharm.  80,122. 
Tveed,  Schottland.    Tuesit.    Thomson:  Outl.  1,244.    Richardson:  Ebend. 
Pottsville,  Pennsylvanien.    Genth: 

Zwickau.    Im  Mandelstein.    Pikentscher:  J.  f.  pr.  Ch.  89,461. 
Horrsjöberg,  Elfdalen.    Igelström:  Eb.  104,463. 

Von  Pholerit : 
Maskelyne:  Ber.  d.  ehem.  G.  1870,  940. 
Guillemin:  Ann.  Min.  11,489. 

Kaolin. 

2. 


1 


3. 


4. 


5. 


a 

i. 

b. 

Kieselsäure         46,53 

48,49 

46, 

46 

46, 

80          48,27 

45,63 

Thonerde           39, 

47 

37,88 

36, 

37 

36, 

83          37,51 

39,89 

Eisenoxyd             — 

— 

«, 

22 

3, 

11*)          0, 

51 

0,60* 

Wasser                13, 

97 

13,58 

13, 

61 

«2, 

44          12, 

85 

13,70 

Kohlens.  Kalk      0, 

31             0,18 
28        100,13 

— 

1, 
99, 

47 
13 

0,55            0, 

,86 

100, 

99,82 

100. 

Steinmark. 

1 

Pholerit. 

6. 

7 

• 

8 

• 

9. 

10. 

Kieselsäure 

45,09 

47, 

.33 

43, 

46 

46,0 

44,41 

Thonerde 
Eisenoxyd 

38,13 
1,79 

40, 

,23 

} 

4«, 

48 

40,2 

41,20 

1,21***) 

Wasser 

14,26 

12, 

,36 

13, 

49 

14,8 

13,14 

Magnesia 

0,19 

«, 

44 

0, 

37i) 

101,0 

99,96 

Natron 

0,21 
99,67 

100, 

.36 

100, 

20***) 

> 

♦)  Nebst  Ca  0  und  Mg  0.        ♦♦)  Kalt.        *♦*)  Kalk.        f)  Natron. 

Bam melsberg,  Handb.  d.  Mineralclieiiua.   II.  4 \ 


642  Silicate. 

In  allen  diesen  Thonen  ist  AI :  Si  3=  1  :  2  und  Si :  H  :»  I  :  2.  Sie  sind  mithin 

AI  Si2  0'  +  2  aq. 
Ein  solches  Silicat  würde  als  eine  Verbindung  von  normalem  uad  HalbsUicat 
sich  denken  lassen , 

/   AI  Si»  0»    i    ,    . 
\  Al2  Si3  0»2  /  "^  '^  ^^• 

Das  Wasser  entweicht  vollständig  erst  durch  längeres  starkes  Erhitzen.  Auch 
Frenzel  fand,  dass  Steinmark  bei  360^  nur  einen  geringen  Verlust  erleidet.  Wenn 
man  die  Hälfte  des  Wassers  als  chemisch  gebunden  annimmt,  so  wird  der  Thon  ein 
Halb  Silicat  und  entspricht  dem  Serpentin  vollkommen, 

H2  AI  Si*  0^  +  aq. 
2Si  =56     =    Si  0^  46,40 


AI  =     54,6 

AI  0»    39,68 

2H    —       2 

H^O       6,96 

80    =  128 

aq      6,96 

aq           18 

100. 

} 


43,92 


258,6 
Malaguti  behauptet,  Kalilauge  ziehe  aus  Kaolin  ^  der  Säure  aus,  und  dieser 
Antheil  sei  dem  Thon  nur  beigemengt,  letzterer  also 

AP  Si»  0^2  +  4  aq, 
d.  h.  Halbsilicat.    Indessen  gilt  jenes  Verhalten  nicht  für  jeden  Kaolin,  wie  die  Ver- 
suche von  WolfT  und  von  Hochstetter  zeigen. 

Ein  roher  (quarzhaltiger)  Kaolin  wurde  mit  KalUauge  wiederiiolt  ausgekocht; 
es  blieben  46,6  Rückstand,  während  die  Zusammensetzung  war  : 

des  rohen  Kaolins  des  aufgelösten  Theils 

23,40  =  43,8 

22,15  41,5 

7,85  14,7 

53,40        100. 

99,42 
Der  Rückstand  war  Kieselsäure   (Quarz) ,   das  Aufgelöste  war  reiner  Kaolin. 
Diese  Resultate  widerlegen  Malaguti's  Angaben.    (Versuche  in  mein.  Laborat.) 

Halloysit 

Ein  Theü  gehört  zum  Kaolin ,  wie  z.B.  Housscha  bei  Bayonne  und  Anglar  bm 
Lüttich.    Berthier:  Ann.  Ch.  Ph.  23,332.  Ann.  Min.  (3j  9,500. 
Ein  anderer  enthält  mehr  Wasser. 

1.  La  Vouth.    Dufrenoy:   Ann.  Min.  (3)  3,393. 

2.  Thiviers.    Derselbe. 

3.  Miechowitz,  Oberschlesien.    Oswald:  J.  f.  pr.  Ch.  12,173. 

4.  Kall,  Eifel.    Lenzinit.    John. 

5.  Dade,  Georgia.    Glossecollit.    Pisani :  J.  f.  pr.  Ch.  82,515. 


Kieselsäure 

67,58 

Thonerde 

22,67 

Wasser 

7,85 

Eisenoxyd 

0,46 

Magnesia 

0,46 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

40,66 

43,10 

40,25 

37,5 

^0,4 

Thonerde 

33,66 

32,45 

35,00 

37,5 

37,8 

Wasser 

24,83 

22,30 

24,25 

25,0 

tl,8 

Blagnesia 

1,70 
99,55 

0,25 
99,75 

100. 

0,5 

99,15 

100,5 

AI  Si2  0^  +  4  aq, 

oder  vielleicht 

H2  AI  Si2  0«  +  ; 

3  aq. 

Silicate.  643 


«Si    =     56       =    Si  0^40,73 

AI  =     54,'6  AlO«  34,83 

70     =  H2  aq    24,44 


4aq=     72  ^00. 

294,6 
Aeholich  ist  der  Glagerit  von  Wunsiedel. 
Fikentscher:  J.  f.  pr.  Ch.  89,459. 

AUophan. 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  oft  braun  oder  schwarz,  schwillt  v.  d.  L.  auf  und 
fällt  dann  zusammen.    Reagirt  zuweilen  auf  Kupfer. 
Wird  von  Säuren  zersetzt. 

1.  Dehm  bei  Limburg,  Nassau.    Hyalithähnlich ,  V.O.  2,079.     v.  Rath : 
Pogg.  Ann.  U4,393. 

2.  Permi,  Dept.  Arveyron.    GuiUemin:  Ann*  Ch.  Ph.  42,260. 

3.  Gemsbach,  Baden.    Walchner:   Schwgg.  J.  49,4  54. 

4.  Richmond,  Massachusetts.    Silliman:   Am.  J.  Sc.  (2]  l,iM. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure           23,53 

23,76 

24,44 

22,65 

Thonerde              37,73 

39,68 

38,76 

38,77 

Kupferoxyd             — 

0,56 

2,33 

Kalk                         4,92 

2,83*) 

Wasser                 36,86 

35,74 

35,75 

35,24 

400,04 

99,83 

400,95 

99,49 

Diese  Thone  entsprechen  im  Allgemeinen  der  Formel 

AI  Si  0*  -+-  5  aq. 

d.  h.  einem  Drittelsilicat, 

Si    —  28 

«t    Si  0*  23,75 

AI    —  64,6 

AIO^  40,62 

50     —  80 

aq 

35,69 

6  aq  =  90 

4  00. 

262,6 
No.  4  verliert  bei  4  00°  4  9  p.  C,  d.  h.  etwa  die  Hälfte  des  Wassers,  bei  200^ 
noch  ein  Viertel  und  beim  Glühen  langsam  den  Rest. 

Es  giebt  aber  auch  Allophan,  welcher  mehr  Kieselsäure  enthält,  wie  z.  B. : 

5.  Gräfenthal  bei  Saalfeld.    Stromeyer:  Unters.  308. 

6.  Bleiberg,  Eifel.    Bergemann:  Chem.  Unt.  d.  Min.  d.  Bleibergs  (830,  4  94. 

7.  Friesdorf  bei  Bonn.    Bunsen:   Pogg.  Ann.  3  4,53. 

8.  New  Charlton  bei  Woolwich.    Northcote:   Phil.  Mag.  (4)  4  3,338. 


5. 

6.                  7. 

8. 

Kieselsäure 

24,92 

49,35          22,30 

20,50 

Thonerde 

32,20 

32,75          32,48 

34,34 

Wasser 

44,30 

40,23          42,62 

42,94 

Eisenoxyd 

0,27 

0,30             2,90 

0,34 

Kupferoxyd 

3,06**) 

2,57             — 

Kalk 

0,73 
99,48 

4,58             — 

4,92 

^24***)400. 

2,73***) 

0,87i) 

99,74 

98,89 

♦)  Magnesia.        **)  Carbonat.        **♦)  Kohlensäure.        f)  Quarz  und  Gyps. 

44* 


644  Silicate. 

Femer : 

Beauvais,  Dept.  Oise.    Berthier:  Ann.  Min.  (3)  9,498. 

PolkCo.,  Tennessee.    Jackson:   Am.  J.  Sc.  (2)  49JI9. 

Die  Formel 

AI*  Si»  0^2  +  30  aq, 

entsprechend 

(  2Al  Si  0^   \    ,   ,n 
\    Al2Si5>Oi2|-r^"aq, 

also  einem  Drittel-  und  Halbsilicat,  verlangt: 

5Si    =  UO       =    Si  02  24,00 

4A1    =  2^8,4  AI  03  32,82 

220     =  352  aq    43, «8 


30  aq  —   540 

100. 

1250, 

4 

Ein  sehr  kupferreicher  Allophan  von  Guldhausen  bei  Gorbach ,  Waldeck ,   enl- 

i'ält  nach  zwei  Analysen  von  Schnabel : 

b. 
19,41 

Kieselsäure 

24,19 

Thonerde 

25,80 

26,77 

Kupferoxyd 

13,71 

18,97 

Wasser 

35,49 

34,72 

99,19  99,87 

Mittheilung. 
Aehnlich  ein  Allophan  von  Schneeberg.    Ficinus:   Schwgg.  J.  26,277. 

BoL 

V.  d.  L.  schmelzbar.    Wird  von  Säuren  unvollkommen  zersetzt. 

1.  Säsebühl  bei  Dransfeld.    Wackenroder:   Kastn.  Arch.  11,466. 

2.  Ettinghausen.    LÖwig:   Leonhard  Oryktognosie. 
3*.  Gap  de  Prudelles.    Derselbe. 

4.  Striegau,  Breiteberg.    Zellner:  Jahrb.  Min.  1835,  467. 

5.  Stolpen,  Sachsen.    Rammelsbcrg:   Pogg.  Ann.  47,180. 

6.  Antrim,  Irland.    Erinit.    Thomson:   Outl.  1,341. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

41,9 

42,00 

41,05 

42,00 

45,92 

47,03 

Thonerde 

i0,9 

24,04 

25,03 

20,12 

22,14 

18,46 

Eisenoxyd 

12,2 

10,03 

8,09 

8,53 

6,36 

Kalk 

0,52 

0,45 

2,81 

3,90 

1,00 

Magnesia 

0,43 

0,50 

2,61») 

Wasser 

24,9 

24,03 

24,02 

24,00 

25,86 

S5,S8 

99,9 

101,05 

99,14 

99,97 

97,8« 

98,13 

No.  1 — 4  liefern  etwa 

R4  Si»  O30  +  1  8  aq, 
d.h.  normale   und    Halbsilicate,    während   die  beiden  letzten  mehr   nor- 
malen Silicaten  entsprechen. 

Cimolit. 

1.  Ekaterinowska,  Distrikt  Alexandrowsk.    Ilimoff:  Berz.  Jabresb.  25,349. 

2.  Insel  Argentiera.    Klaproth:  Beitr.  1,291.  6,283. 


0,5  Kali. 


Silicate.  645 

3.  Berg  Hradischt  bei  Bilin.    Anauxit.    In  Basalt.    V.  G.  2,376.     Hauer: 
Jahrb.  geol.  Reichs.  1854,  67. 


Gouvernement 

Kiew. 

Peiikanit. 

Grünlich,  V. 

G.  2,256.     Ouchakoff: 

Jahresb.  1857*, 

673. 

1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

63,52 

63 

62,30 

65,66 

Thonerde 

«3,55 

23 

24,23 

22,84 

Eisenoxyd 

1,25 

0,83*) 

0,44 

Wasser 

12,00 

12 

12,34 

9,31 

99,07 

99,25 

99,70 

0,56  MgO 
0,30  K^O 
0,17  P2  0* 

99,28 
Hiemach  ist  der  Cimolit  ein  anderthalbfachsaures  oder  Trisilicat, 

A12  Si»  02*  +  6  aq, 
vielleicht  aber  ein  normales, 

H»  A12  gi»  0^7  +  3  aq. 

9Si    =  252       =    Si  0^  63,31 
2A1    =   109,2  AI  03  24,06 

240     =  384  H^O    12,63 

6  aq=   108  40O. 

853,2 
Bolus  hingegen  ist  weit  ärmer  an  Säure  (32  Kieselsäure,  26 — 43  Thonerde, 
21—1  Eisenoxyd,  17 — 21  Wasser). 
Vergleiche : 

Sinope.    Klaproth:   Beitr.  4,345. 

Orawicza  (Ochran).    Kerslen:   Schwgg.  J.  66,31. 

Pyrophyllit. 

Wird  beim  Erhitzen  silberglänzend,  blättert  sich  v.  d.  L.  auf,  schwillt  zu  einer 
Voluminösen  weissen  Masse  an,  schmilzt  aber  nicht. 
Wird  von  Schwefelsäure  unvollkommen  zersetzt. 

1.  Woher?    Versteinerungsmittel  von  Graptolithen.     Gümbel:  Jahrb.  Min. 
1869,  83. 

2.  Horrsjöberg,  Wermland.    Igelström:   B.  h.  Ztg.  1866,  308. 

3.  Pyschminsk,  Ural.    Hermann:   Pogg.  Ann.  15,592. 

4.  Deep  River,  N.  Carolina.    V.  G.  2,92.    Tyson:  Am.  J.  Sc.  (2)  34,218. 

5.  Carbonton,  N.Carolina.    V.  G.  2,82.    Allen:   Ebend. 

6.  Chesterfield  Co.,  S.Carolina.    Genth:   Am.  J.  Sc.  (2)  18,410. 

7.  Spaa,  Belgien.    Rammeisberg:   Pogg.  Ann.  68,513. 

8.  Westana,  Schonen.    V.  G.  2,79.    Berlin:  Eb.  78,414. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

58,87 

59,86 

59,79 

65,93 

Thonerde 

34,87 

33,44 

29,46 

>     29,54 

Eisenoxyd 

0,77 

1,80 

Magnesia 

• 

0,44 

4,00 

Kalk 

Wassfer 

5,77 

7,46 

5,62 

5,40 

99,51 

101,97 

100,67 

100,87 

*)  Kalk. 


646  Silicate. 

5.  6.                7.  S. 

Kieselsäure  66,25  66,41  66,14  66,69 

Thonerde  27,91  i9,ft0  S5,87  95,63 

Eisenoxyd  «,08  0,91             —  0,76 

Magnesia  —  0,25            1,49  0,46 

Kalk  —  0,39            0,39  0,67 

Wasser  5,25  5,23            5,59  6,46 


100,49        100,69  99,48        400,66 

Die  sauroärmeren  (1. — 3.)  stellen  normales  Silicat, 

AI  Si3  0»  +  aq, 
die  säurereicheren  hingegen 

AI  Si*  0»!  +  aq, 

d.  h.  normales  und  anderthalbfachsaures  Silicat  dar.  Der  Gehalt  an 
Magnesia  deutet  darauf,  dass  dieser  Thon  vielleicht  aus  Talk  oderChlorit  entstanden  ist. 

Dieselbe  Zusammensetzung  hat  ein  Theil  des  chinesischen  Agalmalolilhs. 

Walmstedt:  öfvers.  1848  (Si  0«  66,96,  Al  0»  28,67,  aq  6,4  6,  Ca  0, 
MgO  0,33). 

Brush:   Am.  J.  Sc.  (2)  26,68  (65,95—28,97 — 5,48 — 0,47). 

Anhang  zum  Thon. 

Chromocker. 

Frankreich.    Drappiez. 

Halle.    Duflos:  Schwgg.  J.  64,251.  —  WolfT:  J.  f.  pr.  Ch.  34,t0f. 
Waidenburg,  Schlesien.    Zellner:  Jahrb.  Min.  1835,  467. 
Miloschin. 

Rudniak,  Serbien.    Kersten:  Pogg.  Ann.  47,485.  —  Renngott:  Jahrb.  Min. 
1872,  951. 
Wolchonskoit. 

Ochansk,  Gouv.  Perm.   Berthier:  Ann.  Min.  (3)  3,39.  —  Kersten:  a.  a,  0. 
Selvvnit. 

Mount  Ida  Range,  Victoria.    Newbery :  Ulrich  Contrib.  to  Min.  of  Victoria. 
Melbourne  1870. 
Diese  Substanzen  sind  Thonc,  welche  2 — 34  p.  C.  Chromoxyd  enthalten. 
Talkstein  mark.    Die  Analysen  des  Talksteinmarks  von  RocUitz  (Kersten: 
Schwgg.  J.  66,16]  und  des  von  Zsidovar  bei  Temesvar  (Kussin:  Mittheilung)  er- 
geben 36 — 37  Kieselsäure,  60,5 — 63,7  Thonerde,  kein  Wasser.  Danach  wSbre  es 
Drittelsilicat.    Nach  Breithaupt  enthielte  es  jedoch  5  p.  C.  Wasser.     (Vgl.  Steinmark 
von  Rochlitz.) 

Di  Unit,  ein  Thon  von  DiUn  bei  Schemnitz,  in  welchem  Diaspor  yorkommt, 
enthält  23  Kieselsäure,  53 — 56  Thonerde,  20  Wasser,  und  ist  etwa 

A14  Si3  0*^  4-  9  aq. 
Karafiat:  Pogg.  Ann.  78,575. 
Nakrit. 

Brunswik,  Maine.    Thomson:  Outl.  1,244. 
Wicklow,  Irland.    Short.    Tennant. 
44 — 64  Kieselsäure,   29 — 35  Thonerde,  1 — 6,25  Wasser.    Zum  Theil  Kalk, 
Eisen,  Mangan,  Magnesia. 

Plinthit  von  Antrim,  Irland. 
Thomson:  Outl.  1,323. 


Silicate.  ^7 

Schrötterit  von  Freienstein,  SleieTlnaric. 

Schrötter:  J.  f.  pr.  Ch.  H,380. 
Kollyrit. 

Schemnitz.    Klaproth:  Beitr.  1,257. 

Ezquerra,  Spanien.    Berthier:  Ann.  Ch:  Ph.  32,332. 

Hove  bei  Brighton.    Gladstone:  Phil.  Mag.  (4)  23,464. 

Weissenfeis.    Kersten:  Schwgg.  J.  66,24. 

Aus  Alaunschiefer.    Anthon :  Berz .  Jahresb .  23,280. 
Razoumoffskin  von  Kosemütz,  Schlesien. 

Zellner:  Schwgg.  J.  18,340. 
Anauxit  von  Bilin. 

Plattner:  J.  f.  pr.  Ch.  15,325. 
M  a  1 1  h  a  c  i  t  von  Steindörfel,  Oberlaüsitz. 

Meissner:  £b.  10,510. 
N  e  u  r  0 1  i  t  h  von  Stamstead,  Canada. 

Thomson:  Outl.  1,354. 
Rhodalith  aus  Irland. 

Richardson:  a.  a.  0. 
Scarbroit  von  Scarborough. 

Vernon:  Berz.  Jahresb.  10,160. 
Smectit  von  Cilly,  Steiermark. 

Jordan:  Pogg.  Ann.  77,591. 
Smelit  von  Telkebanya,  Siebenbürgen. 

Oswald:  J.  f.  pr.  Ch.  35,39. 
Dysyntribit  von  St.  Lawrence  Co.,  K.  York. 

Shepard:  Am.  J.  Sc.  (2)   12,209*). 
Talcosit  von  Heathcote,  Victoria. 

Newbery :  s.  Seleynit. 
Port it  aus  dem  Gabbrö  To^canas. 

Bechi:  Am.  J.  Sc.  (2)  14,63. 
Ehrenbergit.   Aus  dem  Trachyt  des  Siebengöbirgfcs. 

G.  Bischof.  Schnabel:  Verh.  nat.  V.  pr.  Rheinl.  9,378. 
G  i  1  b  e  r  t  i  t  von  St.  Austle,  Comwall. 

Thomson:  Outl.  1,235. 
Samoin.  Von  Upohi,  Samoa^Inseln. 

B.  Silliman:  Dana  Min. 
ümbra.    (Hypoxanthit.) 

Cypern.    Klaproth:  Beitr.  3,13^. 

Siena.    Rowney:  Ed.  N.  ph.  J.  (N.  S.)  2,306. 
Montmorillonit. 

Salvetat,   Damour:  Ann.  Ch.  Ph.  (3)  21,376.  —  Hingenau:  Jahrb.  Min. 
1856,  690. 
Bergseife. 

Bucholz:  Gehlen*s  N.  J.  3,597.  •—  Berthier:  Ann.  Min.  (3)  11,479. — 
Beckmann:  Jahrb.  Min.  1831,  125.  —  Ficinus:  Söhwgg.  J.  26,279. 
Delanouit. 

Hauer:  Jahrb.  geol.  R.  4,633. 


*)  Nach  Smith  immer  Kali,  zuweilen  auch  viel  Kalk  und  Magnesia  enthaltend.   Ebend. 
16,50. 


048  Silicate. 

KarphoUth. 

Schwillt  V.  d.  L.  an  und  schmilzt  zu  bräunlichem  Glase.    Reagirt  auf  Mangan. 
Wird  von  S'äuren  kaum  angegriffen. 

{.  Schlacken wald.    a.  Steinmann:    Schwgg.  J.   25,413.     b.   Stromeyer: 
Unters,    c.  Hauer:  Wien.  Ak.  B.  12,505. 

2.  Wippra,  Harz.    Grüngelb.    Bülowius:  Ztsch.  d.  geol.  G.  22,455. 


r 

2. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

37,53 

36,15 

36,15 

38,47 

Thonerde 

26,47 

28,67 

19,74 

29,75 

Eisenoxyd 

6,27 

2,54 

9,87 

2,9t 

Manganoxyd 

18,33 

19,16 

20,76 

Eisenoxydul 

4J« 

Bianganoxydul 

11,92 

Magnesia 

1,67*) 

2,56**) 

1,90 

Wasser 

H,36 

10,78 

11,35 

10,17 

99,96  98,97        100,43  99,25 

Nach  Hauer  sind  Eisen  und  Mangan  als  Oxyde,  nach  Kobell  ist  letaEteres  als 
Oxydul  vorhanden. 

No.  2  verliert  das  Wasser  erst  beim  Glühen  (bei  500^  nur  1,2  p.  C).  Darf 
man  jenes  als  chemisch  gebunden  betrachten,  so  bestände  der  Karpholilh  aus 
Drittelsilicaten, 

H*  R  R  Si2  010, 
entsprechend 

/  R3  Si  0*  \ 
\  R  Si  0»  / 

Der  KarphoUth  von  Schlackenwald  scheint  eine  Pseudomorphose  nach  Wolfram 
zu  sein. 

Blum:  Pogg.  Ann.  84,154.  Pseudom.  Nachtrag  2,99  und  137.  —  Kenngott: 
Wien  Ak.  B.  1850. 

Anthofiiderit. 

Wird  V.  d.  L.  braun,  dann  schwarz  und  schmilzt  schwer.  Verliert  in  Wasser- 
stoff 10,9  p.  C.  Sauerstoff. 

Wird  von  Säuren  zersetzt. 

Schnedermann  analysirte  der  Anthosiderit  von  Antonio  Pereira,  BrasilieD. 

Pogg.  Ann.  52,292. 

Danach  ist  er  anderthalbfachkieselsaures  Eisenoxyd, 

Fe«  Si»  024  ^  2  aq. 

Gefunden 

9Si  =  252    =    Si  0«  60,27  60,08 

2Fe  =  224  Fe  0»  35,71  35,00 

240  =  384  aq       4,02  3,59 

2  aq  =     36  ^OO.  98,67 

896 


•)  Ca  Fl«.        ♦♦)  Kalk. 


Silicate.  649 

Nontronit  (Ghloropai). 

V.  d.  L.  unschmelzbar. 
Wird  von  Säuren  zersetzt. 

\.   Ungarn.    Brandes  (Bernhardt):   Schwgg.  J.  35^29. 

2.  Nontron,  Dpt.  Dordogne.    Berthier:  Ann.  Gh.  Ph.  35,92. 

3.  Villefranche.    Dufr^noy:  Ann.  Min.  (3)  3,393. 

4.  Montmors  bei  Autun.    Jacquelain:   Eb.  46,4  01. 

5.  Andreasberg.    Biewend:    J.  f.  p.  Ch.   H,I62.     (Auch  Mehner:    Eb. 
49,382.) 

6.  Heppenheim,  Baden.    Thorpe:  J.  Chem.  Soc.  {%)  8,29. 


\, 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

45,0 

44,0 

40,68 

44,31 

4<v<0 

40,30 

Eisenoxyd 

32,0 

29,0 

30,19 

35,69 

37,30 

36,44 

Thonerde 

0,8 

3,6 

3,96 

3,31 

Magnesia 

2,0 

2J 

2,37 

1,09*) 

— 

2,68 

Wasser 

20,0 

18,7 

23,00 

18,63 

21,56 

20,98 

99,8  97,4        100,20        100,03  99,96        100,40 

Die  beiden  letzten  Analysen  führen  auf 

¥e  Si3  0»  +  5  aq, 
also  auf  normales  Silicat. 
Verschieden  sind  folgende : 

Nontronit  von  Tirschenreuth,    a.  Müller;   b.  üricoechea :   Dana  Min. 
ünghvarit.    Hauer:  Wien.  Ak.  Ber.  1854. 
Pinguit.    Von  Wolkenstein.    Kersten:   Schwgg.  J.  56,9.   66,31. 
Gramenit  vom   Menzenberg,  Siebengebirge.    Bergemann:  Jahrb.  Min. 

1857,  395. 
Fettbol  von  Freiberg.    Kersten:  s.o. 

Lillit  von  Przibram.     Payr:   Wien.  Ak.  Ber.  25,550.     Von  Lostwithiel: 
Church.    (Als  Hisingerit  bezeichnet.) 


Einzelne  Silicate  von  bestimmter  Zusammensetzung. 

I.  Normale  Silicate. 

Beryll  (Smaragd). 

V.  d.  L.  runden  sich  dünne  Splitter  nach  längerem  Blasen;  der  durchsichtige 
wird  weiss.  In  Phosphorsalz  eine  opalisirende  Perle.  Mit  Soda  eine  in  der  Hitze 
klare  Masse;  bei  der  Reduction  zeigen  sich  bisweilen  Spuren  von  Zinn. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Vauquelin  erkannte  die  chemisch  gleiche  Natur  des  Berylls  und  Smaragds  und 
die  Beryllerde  in  beiden ;  in  dem  letzteren  fand  er  eine  Spur  Chrom. 


♦)  Kalk,  worin  0,9  Cu  0. 


650  Silicate. 

A.  BeiyU. 

I.  Broddbo  bei  Fahlun.     Berzelius:    Schwgg.  J.    16,265.   177.      (Auch 

C.  Gmelin:   Pogg.  Ann.  50,180.) 
%.  Fossum,  Norwegen.    Scheerer:   Pogg.  Ann.  49,533. 

3.  Elba.    V.  G.  2,618.    Rammeisberg. 

4.  Tirschenreuth,  Bayern.    Müller:  J.  f.  p.  Ch.  58,180. 
Ferner : 

Sibirien.  Vauquelin:  J.  des  Min.  No.  38  und  43.  — Klaprotb:  Beitr.  1,9. 

3,215.  — Dumenil:   Schwgg.  J.  39,487. — Thomson:   Outl.  4,399. 
Somero  und  Tamela,  Finnland.    Moberg:   Berz.  Jahresb.  24,313. 
Heidelberg.    Bomträger:  Jahrb.  Min.  1851,  185. 
Zwiesel,  Bayern.    Mayer:  Ebend.  1851,  674. 
Schwarzenbach,  Bayern.    Müller:  s.  o. 
Rosenbach,  Schlesien.    Hofmeister:  J.  f.  p.  Ch.  76,1. 
Killiney,  Irland.     Mallet:   Mittheilung    (66,13  SiO*,   17,87  AI  O»,   4  3,09 

BeO,  1,62  Fe  03). 
Donegnl,  Irland.    Haughton:   Qu.  J.  Geol.  Soc.  18,417. 
Limoges.    C.  Gmelin:  s.  o.  —  Klatzo:  Constitution  d.  Beryllerde.   Dorpat 

1868. 
Akworth,  N.  Hampshire.    Joy:   Am.  J.  Sc.  ;2)  36,83. 
Australien.     Schneider:    Mitthlg.    (67,6  Si  0*,    18,8  AI  0^     12,3  BeO, 

0,9  Fe  03). 

B.    Smaragd. 

1.  Muzo  bei  Santa  Fe  de  Bogota,  a.  Klaproth.  b.  Lewy:  Ann.  Gh.  Ph.  (3) 
53,5.    c.  Boussingault :   C.  rend.  69,1249. 

2.  Heubachthal,  Pinzgau.    Hofmeister. 


A. 

1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

69,07*) 

67,00 

66,08 

66,8 

Thonerde 

17,60 

19,64 

18,16 

19,9 

Beryllerde 

13,13 

12,56 

14,69 

13,1 

Eisenoxyd 

0,72 

0,53 

0,9 

100,52 

0,18**) 
99,91 

B. 
1. 

1,07**^ 
100. 

')   100,7 
2. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

68,50 

67,85 

67,2 

66,22 

Thonerde 

15,75 

17,95 

19,4 

16,36 

Beryllerde 

12,50 

12,40 

12,7 

12,79 

Chromoxyd 

0,30i) 

Spur 

Spur 

— 

Eisenoxyd 

1,00 

0,90n) 

o,4n) 

1,63 

Kalk 

0,25 
98,30 

o,70ti-i- 

99,80 

)  — 

^78tn) 

94,7 

0,83t+) 

98,61 

•)  Worin  0,72  Tantalsäure.        *♦)  Kalk.        **♦)  Gltihverlust. 
f)  8,5  p.  C.  nach  Vauquelin.        H)  Mg  0.        -f+l-)  Na^  0. 


Silicate. 


661 


Im  Beryll  ist 

Be  :  AI  :  Si  =  3  :  1  :  6, 
er  ist  mithin  eine  Verbindung  von  normalen  Silicaten, 

6Si   =   «68       =  Si  02  66,84 
M  »t     54,6         ArO*  49,05 
3Be  =     «8  Be  0    14, H 

180    =  288  ~J^, 

538,6 

Nach  Lewy  verliert  der  Smaragd  beim  Glühen  9  p.  C.  «3  f,66  Wasser  und 
0,12  organischer  Substanz,  deren  Menge  mit  der  Intensität  der  Farbe  steigt.  Durchs 
Glühen  wird  er  entfärbt. 

Nach  Hofmeister  ist  letzteres  nicht  der  Fall. 

Wöhler:  Smaragd  verliert  beim  Glühen  4,62  p.  C,  behält  die  Farbe,  enthält 
0,186  p.  C.  Chromoxyd,  eine  Menge,  welche  weisses  Glas  genau  ebenso  färbt. 

Pogg.  Ann.  122,492. 

Bechi  giebt  an,  der  Beryll  von  Elba,  V.  G.  2,7f,  enthalte  70  p.  C  Kieselsäure, 
26.3  Thonerde,  3,3  Beryllerde,  0,40  Eisenoxyd,  0,88  Cäsiumoxyd. 

Jahrb.  Min.  1872,  95. 

Wenn  er  in  der  Kieselsäure  4  p.  C,  in  der  Thonerde  7  p.  C.  Beryllerde  ge- 
habt hat,  so  ist  die  Analyse  richtig. 

Olankophan  (Wihtisit). 

Der  Glaukophan  färbt  sich  v.  d.  L.  gelbbraun  und  schmilzt  sehr  leicht  zu  einem 
grünlichen  Glase,  der  Wihtisit  zu  einem  schwarzen  EmaO. 
Wird  von  Säuren  schwer  angegriffen. 

1.  Glaukophan  von  der  Insel  Syra.  V.  G.  3,108.  Schnedermann :  J.  f. 
p.  Ch.  34,238. 

2.  Wihtisit  vom  Kirchspiel  Wihtis,  Finnland.  Derb  (amorph?),  V.  G.  3,00. 
a.  Laurent:  Ann.  Ch.  Ph.  59,109.  b.  Strömborg:  Arppe  Anal,  af 
finsk.  min.  —  Vgl.  Kenngott:  Uebers.  1844 — 49. 


1. 


2. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

56,49 

56,3 

54,24 

Thonerde 

12,23 

13,3 

14,27 

Eisenoxyd 

4,0 

Eisenoxydul 

10,91 

13,0 

15,62 

Manganoxydul 

0,50 

■   - 

2,70 

Magnesia 

7,97 

6,0 

5,65 

Kalk 

2,25 

3,0 

3,86 

Natron 

9,28 

3,5 

3,88 

99,63 

99,1 

100,22 

Na  : 

R 

R     :  AI  : 

Si 

1. 

1    : 

1,33 

3,3   :    1    : 

7,8 

2b. 

1    : 

a,6 

3,2    :    1    : 

6,4 

No.  1  entspricht  etwa 

Na2  Si  03 

Na2  R3  AI  Si7  O^i  — 

3R   Si  03 

> 

AI  Si30» 

652  Silicate. 

No.  %  dagegen 


Na«  Si  O» 
Na2  R«  A12  Sii3  030  =  ^    6R  Si  0» 

2 AI  Si^O» 


II.  Normale  und  Halbsilicate. 

Cordierit 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Entfärbung  schwer  zu  einem  Glase. 

Wird  von  Säuren  wenig  angegrifTen. 

L.  Gmelin,  Stromeyer  und  Scheerer  haben  insbesondere  Analysen  gegeben. 

{.  Bodenmais.    Stromeyer:   Unters.  329.  431. 

2.  Orijärwi,  Finnland,    a.  Stromeyer.    b.  BonsdorfT:  Schwgg.  J.  34,369. 
c.  'Schütz:   Pogg.  Ann.  54,565. 

3.  Fahlun.    Stromeyer. 

4.  Krageröe.    Scheerer:   Pogg.  Ann.  68,319. 
5..  Simiutak,  Grönland.    Stromeyer. 

6.  Unity,  N.  Hampshire.    Jackson:   Dana  Min. 

7.  Mursinska,  Ural.    Hermann:   Kokscharow  Min.  Russl.  3,856. 

Ferner : 

Orient.    (Luchssaphir.;   L.  Gmelin:   Schwgg.  J.  4  4,316. 

Cabo  de  Gata.    Derselbe. 

Tvedestrand.    Laugier:   Ann.  Min.  (2)  1,266. 

Finspäng,  Ostgothland,  und  BrumhuU,  Södermanland.  Schütz. 

Haddam,  Connecticut.  Thomson:  Outl.  1,278.  Jackson:  s.  o. 

1.  2.  3. 

a.  b.  c. 

Kieselsäure            48,35  48,54  49,95  49,69  50, S5 

Thonerde               31,70  31,37  32,88  31,40  32,42 

Eisenoxyd                9,24  6,31  5,55  7,H             4,45 

Magnesia                10,16  11,30  10,45  11,38  10,85 

Manganoxydul         0,33  0,70  0,03  0,30            0,76 

Kalk                          0,59  1,69  1,75  1,93             — 

Wasser                     —  —               —               —              1,66 


100,37  99,91         100,61         101,81         100,39 

4.                 5.  6.  7. 

Kieselsäure           50,44  49,17  48,15  50,65 

Thonerde              32,95  33,10  32,50  30,26 

Eisenoxyd               1,07            4,82  8,80  4,10*) 

Magnesia               12,76  11,45  10,14  11,09 

Manganoxydul        —               0,04  0,28  0,60 

Kalk                         1,12             —  —  0,64**) 

Wasser                    1,02            1,20  0,50  2,66 

99,36  99,78  100,37  100. 


♦)  Oiydul.        *♦)  Lithion. 


Silicate. 


653 


Atomverhältnisse . 

(Eisen  als  Oxyd.) 

R     : 

R 

:    Si 

1. 

^,2 

2,6 

2a. 

<,2 

2,6 

2b. 

0,80    : 

2,34 

2c. 

0,93 

2,37 

3. 

«,07 

:    2,6 

4. 

<,« 

2,6 

5. 

1,08 

:    2,55 

6. 

1,16 

2,5 

7. 

1,26   : 

2,86 

d.  h. 


Nimmt  man  1  :  1  :  2,5  an,  so  ist  der  Cordierit 

Mg2  Ä2  Si5  0»», 

RSSi^OiS  =  /^^^^^^ 

Möglicherweise  wäre  aber  jene  Proportion  1:1:  2,66,  woraus 

Mg3  R3  Si»  0^8, 

_  /  R  Si  OM 
~  \  R2Si  0*  / 

oder  gleiche  Mol.  folgen  würden.    Der  eisenärmste  gut  untersuchte  Cordierit  No.  4 
stimmt  besser  mit  dieser  Annahme. 

Es  wäre  zu  wünschen,  dass  der  Cordierit  auf  Eisenoxydul  gepKift  würde. 


d.  h. 


R»  Si»  0' 


Anhang  zum  Cordierit. 

Die  meisten  der  nachfolgenden  Mineralien  sind  mehr  oder  weniger  veränderter 
oder  zersetzter  Cordierit.  Manche  sind  Hydrate  oder  neue  bestimmte  Verbindungen, 
andere  sind  Gemenge. 


Chlorophylllt 


Von  Unity,  N.  Hampshire. 
I.   Whitney:    Dana  Min. 
>.    Rammelsberg.    V.  G.  2,782. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

45,20 

46,31 

Thonerde 

27,60 

25,17 

Eisenoxyd 

9,17 

10,99 

Manganoxydul 

4,10 

Spur 

Magnesia 

9,60 

10,91 

Kalk 

0,58 

Wasser 

3,60 

6,70 

99,27         100,66 


In  2.  ist 


Mg  :  ft  :  Si  :  H  =  0,9  :   1  :  2,5  :  4,6. 

Mit  I  :  1   :  2,5  :  4,5  würde  das  Ganze  eiif  Hydrat  von  Cordierit  sein, 

Mg2  R2  si5  018  +  3—4  aq. 

Vgl.  Haidinger:    Pogg.  Ann.  67,457. 


654  Silicate. 

Aspasiolith. 

Aspasiolith  von  Krageröe.    Scheerer:  Pogg.  Ann.  68,323. 

Kieselsäure  50,48 

Thonerde  32,38 

Eisenoxyd  2,60 

Magnesia  8,01 

Wasser  6.73 

Mg  :  ft  :  Si  =  0,6  :  \  :  2,5  und  Si  :  H  =  1  :  0,9. 

Der  Aspasiolith  entstand  aus  Cordierit,  der  noch  den  Kern  der  weichen  Krystafle 
bildet,  indem  Magnesia  fortgeführt  und  Wasser  aufgenommen  wurde.  An  eine  be- 
stimmte Verbindung  ist  wohl  nicht  zu  denken. 

Vgl.  Bischof:  Geolog.  2,253.  279.  —  Blum:  Pseudom.  Nachtrag. — Haidinger: 
Pogg.  Ann.  71,266.  —  Naumann:  J.  f.  p.  Ch.  39,196.  40,1. 

Fahlunit  (Bonsdorf fit.  Pyrargillit) . 
Schmilzt  V.  d.  L.  an  den  Kanten. 
Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 
Der  Pyrargillit  wird  angeblich  zersetzt. 

1.  Fahlun.  Fahlunit.    a.  Hisinger:  Afhandl.  i  Fis.  4,210.    b.  Krystalliiirt. 
Trolle  Wachtmeister :  Berz.  Jahresb.  8,213. 

2.  Ramsberg,  Schweden.  Peplolit.   V.  G.  bis  2,75.    Carlsson:  Vet.  Akad. 
Förh.  1857. 

3.  Biskopsäker  bei  Äbo,  Finnland.  Bonsdorffit.    a.  Bonsdorff :  Pogg.  Aon. 
18,123.    b.  Malmgren:  s.  Metaxoit. 

4.  Helsingforss.  Pyrargillit.  N.  Nordenskiöld :   Berz.  Jahresb.  IS,  174. 


1 

• 

2. 

3. 

4. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

46,79 

44,95 

45,95 

45 

41,76 

43,93 

Thonerde 

26,73 

30,70 

30,51 

30 

31,25 

S8,93 

Eisenoxydul 

5,01 

7,22 

6,77 

5 

8,35 

5,30 

Manganoxydul 

0,43 

1,90 

0,30 

— 

Magnesia 

2,97 

6,04 

7,99 

9 

4,73 

S,90 

Kalk 

— 

0,95 

0,50 

— 

«,7« 

— 

Natron 

— 

— 

— 

4,85 

Kali 

1,38 

1,50 

4,05 

Wasser 

13,50 

8,65 

8,30 

11 

10,44 

45,47 

95,43        101,79        100,02        100.       100,11  99,43 

Esmarklt  (Praseolith) . 

1.  Bräkke   bei   Brevig.    Esmarkit.     V.  G.   1,709.    A.  Erdmann:    Berz. 
;lahresb.  21,173. 

2.  Ebendaher.    Praseolith.    Derselbe. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

45,97 

40,94 

Thonerde 

32,08 

28,79 

Eisenoxvd 

4,26 

7,40 

Manganoxydul 

0,41 

0,32 

Magnesia 

10,32 

13,73 

Wasser 

5,49 

7,30 

Fremde  Stoffe 

0,45 

0,50 

98,98  99,06 


Silicate.  655 

Diese  Substanzen  gehören  nach  der  Ansicht  einiger  Mineralogen  zum  Skapolith. 
Reu  mit  von  Raumo,  Finnland,  enthält  nach  Bonsdorff  43,0  Kieselsäure,  19,0 
Thonerde,  19,2  Eisenoxyd,  12,5  Magnesia,  6,0  Wasser. 
Arppe  UndersÖkn.  61. 

Polyarglt. 

Von  Kärrgrufva,  Tunaberg.    a.  Svanberg:   Berz.  Jahresb.  21,173.    b.  V.  G. 
2,786.    Erdmann:  s.  o. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

44,13 

45,12 

Thonerde 

35,11 

35,64 

Eisenoxyd 

0,96 

0,44 

Kalk 

5,55 

5,88 

Magnesia 

1,43 

0,26 

Kali 

6,73 

7,60 

Wasser 

5,29 

4,92 

99,20  99,86 

Wird  meist  für  zersetzten  Anorthit  gehalten,  ist  aber  nach  Blum  aus  Gordierit 


entstanden. 

Pseudom.  3.  Nachtr.  99. 


Weissit. 


1.  Erik  Matts  Grabe,  Fahlun.    Trolle  Wachtmeister:  Pogg.  Ann.  13,371. 
14,190. 

2.  Aehnliches  Mineral  von  Potton,  Canada.  Tennant:  J.  f.  p.  Gh.  14,35 

1.  2. 

Kieselsäure               59,69  55,05 

Thonerde                  21,70  22,60 

Eisenoxydul               2,06  12,60 

Magnesia                     8,99  5,70 

Zinkoxyd                    0,30  1,40*) 

Kali                             4,10  — 

Natron                        0,68  — 

Wasser                       3,20  2,25 

100,72  99,60 

KataspUit 

Schmilzt  V.  d.  L.  ziemlich  leicht.  —  Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  zersetzt. 
Längbans  Eisengrube,  Wermland.    IgelstrÖm:   Öfvers.  1867. 


Kieselsäure 

40,05 

Thonerde 

28,95 

Magnesia 

8,20 

Kalk 

7,43 

Kali 

6,90 

Natron 

5,25 

• 

Wasser 

3,22 
100. 

Die  Proben  gaben  1 

bis  3  p.  G.  Glüh> 

erlust. 

♦)  Kalk. 

656 


Silicate. 


Pinit. 

(Giesekit.  Gigantolith.  Iberit.  Licbenerit.   Killinit.   Hygrophilit.   Oosit.) 
Der  Pinit  und  der  Liebenerit  schmelzen  v.  d.  L.  an  den  Kanten,    Gigantolith, 
Iberit,  Hygrophilit  schmelzen  zu  Email. 

Von  Säuren  werden  die  meisten  schwer  angegriflen. 

Die  Form  der  Krystalle  des  Pinits  ist  nach  Des  Gloizeaux  die  des  Cordierits; 
doch  ist  mancher  Pinit  amorph.  Zuweilen  enthält  er  unveränderten  Cordierit.  Aber 
die  Masse  ist  häutig  mit  Eisenoxyd  durchdrungen  und  Glimmerblättchen  sind  ihr 
nicht  selten  beigemengt. 

Es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass  ein  grosser  Theil  dieser  Mineralien  zersetzter 
Cordierit  ist,  bei  dessen  Umwandlung  die  Magnesia  fortgeführt,  Kali  und  Wasser 
aufgenommen  wurden. 

A.  Pinit. 
\ .  Schneeberg.  Blaugrau,  mit  Glimmer  überzogen.  Rammeisberg. 

2.  Penig,  Sachsen.   Von  Eisenoxyd  bedeckt.   Rg. 

3.  Neustadt  bei  Stolpen,  Sachsen.     Ficinus:  Schwgg.  J.  26,250.    (Mas- 
salin:  Trommsd.  N.  J.  4.) 

4.  Sachsen.   V.  G.  2,75.  Marignac:  Bibl.univ.  1847.  Arch.ph.  nat.  i.u.  6. 

5.  St.  Pardoux,  Auvergne.     a.  Rammeisberg.    b.  V.  G.  2,74.    Marignac. 
'C.  Gmelin:  Kastn.  Arch.  1,226.  Gillet  de Laumont :  BeudantTrait^Mio.) 

6.  Mont  Breven,  Chamouny.   V.  G.  2,84.   Marignac. 

7.  Diana,  N.  York.   V.  G.  2,75.    Durch  Säure  zersetzbar.  Bnish:  Am.  J. 
Sc.  ;2j  26.' 

8.  Auerberg,  Harz.   Hellgrün,  V.G.2,75.  Streng:  B.h.Ztg.  l86l,No.28. 

9.  Mühlenthal,  Harz.   Graugrün,  V.  G.  2,62.  Streng. 

10.  Kappelerthal,  Baden.  Nessler:   Sandberger  Geol.  Bescbr.  d.  Umgeg.  v. 
Baden. 

11.  Oberwiesa,    Sachsen.     Pinitoid.    Neben  Glimmer  aus  Orthoklas  ent- 
standen. Durch  Schwefelsäure  zersetzbar.  Knop:  Jahrb.  Min.  1859,58t. 

12.  Heidelberg.  Aus  Cordierit,  mit  Glimmer  gemengt.  Knop:  Eb.  1861, 1  45. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Magnesia 

Kalk 

Kali 

Natron 

Wasser 


Kieselsäure 

Thonerde 

Kisenoxvd 

Magnesia 

Kalk 

Kali 

Natron 

Wasser 


I. 

46,83 
27,65 
8,71 
1,02 
0,49 
6,52 
0,40 
7,80 


2, 

47,00 
28,36 
7,86 
2,48 
0,79 
10,74 
1,07 
3,83 


3. 

54,6 
23,6 
10,2 

0,8 
H,2 

1,2 


4. 

46,10 
32,46 

4,27 
2,26 

9,00 
0,46 
5,45 


a. 
48,92 
32,29 
3,49 
1>4I 
0,5t 
9,t4 

4,27 


b. 
47,50 
31,80 

3,92 

0,92 
9,05 
1,78 
5,03 


99,42      102,13      101,6      100. 


7. 
45,55 
31.62 
0,98 
3,38 
2,42 
8,1  I 
1,06 
7,32 


8. 
50,95 
30,62 

2,48») 

0,35 

0,35 

9,74 

0,12 

5,25 


9. 
47,51 
31,17 

1,85*) 

1,55 

1,24 

7,23 

0,15 

9,02 


t00,03 

10. 
61,90 
18,05 

6,80*) 

0,57 

1,5t 

4,47 

0,91 

5,79 


100,44  99,86  99,72        100. 


5.  6. 

44,70 

31,64 

6,57 

2,86 

7,89 
0,95 
5,39 

100. 

12. 
44,50 
«8,70 
14,86*) 

1,84 

4,12 

4,36 

4,99 

98,28        100,37 


100. 

H. 
50,16 
28,08 

4,36*) 
0,42 

5,14 
3,24 
6,88 


*,  Oxydul. 


Silicate.  657 

B,  Giesekit. 

13.  Grönland,    a.  Stronieyer:  Gilb.  Ann.  33,372.    b.  Hauer:  Jahrb.  geol. 
Reichs.  1854,  67.    (Pfaff:  Schwgg.  J.  45,103.) 

C.  Gigantolith. 

14.  Tamela,    Finnland,      a.   Trolle   Wachtmeister:     Pogg.    Ann.    45,558. 
b.  Marignac.    [Komonen:  A.  NordenskiÖld  Beskrifning  151.) 


13 

• 

14. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

46,08 

45,88 

46, f7 

42,59 

Thonerde 

33,83 

26,93 

25,10 

26,62 

Eisenoxyd 

3,73 

7,00 

15,60 

15,73 

Manganoxydul 

1,15 

— 

0,89 

0,95 

Magnesia 

1,20 

7,87 

•3,80 

2,63 

Kali 

6,20 

4,84 

2,70 

5,44 

Natron 

1,20 

0,86 

Wasser 

4,88 

6,82 

6,00 

5,89 

97,07 

99,34 

101,56 

100,71 

D. 

Iberit. 

15.  Montoval  bei  Toledo.   V.  G.  2,89.   Norlin:  Berz.  Jahresb.  25,330. 

£.  Liebenerit. 

16.  Monte    Visena,    Fleimserthal,    Tyrol.     V.    G.    2,814.     a.    Marignac. 
b.  Oellacher:   Ztschr.  d.  Ferdinande  ums  1844. 

F.  Oosit. 

17.  Baden   (Baden).   Nessler:  s.  o. 


15. 

16. 
a. 

b. 

17. 

Kieselsäure 

40,90 

44,66 

45,13 

58,69 

Thonerde 

30,74 

36,51 

36,50 

22,89 

Eisenoxyd 

17,18 

1,94 

2,63 

4,54 

Manganoxydul 

1,33 

Magnesia 

1,20^) 

1,40 

1,56 

0,22 

Kali 

4,57 

9,90 

8,07 

4,94 

Natron 

0,04 

0,92 

0,42 

<,H 

Wasser 

5,57 

5,05 

4,70 

8,30**) 

101,53        100,38  99,01         100,72 

G.  KiUinit. 

18.  Killiney  bei  Dublin,  a.  Blyth:  Dana  Min.  b.  Maliet:  Mitthlg.  (Lehunt: 
Dana  Min.  und  Galbraith:   J.  Dubl.  geol.  Soc.  6,165). 

H.  Hygrophilit.  '' 

19.  Halle.  Aus  dem  Rothliegenden.  Grün,  V.  G.  2,67.  Zerfällt  in  Wasser. 
Löst  sich  in  Kalilauge  auf.  Absorbirt  in  feuchter  Luft  bis  17  p.  C. 
Wasser.   Laspeyres :  J.  f.  p.  Ch.  (2)  7,278. 


♦)  Worin  0,4  Kalk.        ♦*)  Wovon  8,2  bei  100**  entweichen, 
fiammel  sberg,  Handb.  d.  Mineralchcmie.  II.  42 


658  Silicate. 

18.  19. 


a. 

b.    . 

Kieselsäure 

47,92 

52,89 

48,42 

Thonerde 

31,04 

33,24 

32,05 

Eisenoxydul 

2,33 

3,27 

3,26 

Manganoxydui 

1,25 

— 

Magnesia 

0,46 

— 

1,72 

Kalk 

0,72 

1,45 

1,15 

Kali 

6,06 

4,94 

5,67 

Natron    ^^ 

0,46*) 

1,36 

Wasser 

10,00 

3,67 

9,01 

99,78  99,92        102,64 

Eine  Berechnung  der  Analysen  ist  eigentlich  weder  möglich  noch  von  Nutzen ; 

ersteres,  weil  der  Oxydationszustand  des  Eisens  zweifelhaft,  und  weil  oft  Eisenoxyd 

mechanisch  beigemengt  ist ;  letzteres,  weil  das  Ganze  oft  noch  unzersetzte  Substanz 

enthält,  während  ein  Theil  glimmerähnlich  erscheint,  oder  wirklich  Glimmer  ist. 

Indessen  lässt  sich  nicht  läugnen,  dass  viele  Analysen  nahe  übereinstimmen,  und 

etwa  46  Kieselsäure,  30  Thonerde,  10  Kali,  6  Wasser  aufweisen. 

II  I 

Wir  verzeichnen  hier  die  Atomverhältnisse 

II 

R  =  2K  gesetzt  ist,  und  Si  :  H^  0. 

I 

R 

0,7 
1,3 
0,9 
0,9 
0,9 
1,0 
1.5 
1,0 
1,0 
1,3 
0,6 
1.6 
0,9 
0.5 
0,9 
0,6 
1,0 

Es  zeigt  sich  also,  dass  oft  K  :  ft  :  Si  =  I  :  1 
ist.  Das  Verhältniss  ft  :  Si.  welches  im  Gordierit  1  :  2,5  oder  2,66  ist,  scheint 
deumach  häufig  unverändert  geblieben  zu  sein.  Es  kommt  mithin  ein  Theil  des 
Pinits  der  Mischung 


11 

R   : 

:      K 

1. 

1    ; 

:      4,4 

2. 

3,5 

4. 

4 

5a. 

4,4 

5b. 

12,4 

6. 

3 

7. 

1,6 

8. 

4,3 

9. 

2 

11. 

3 

13a. 

3 

13b. 

0,5 

14b. 

1,6 

15. 

2 

16a. 

7 

17. 

30 

18a. 

2 

19. 

1,5 

;e  R  :  K; 

ferner  R 

:  ft  :  Si,    wobei 

ft  :    Si 

Si 

:  H«0 

1    :   2,4 

1 

:  0,5 

2,4 

0,2 

2,2 

0,4 

2,4 

0,3 

2,4 

0,4 

2,1 

0,4 

2,4 

0,5 

2,8 

0,3 

2,5 

0,6 

3 

0,5 

2,2 

0,4 

2,5 

0,5 

2 

0,5 

1,6 

0,5 

2 

0,4 

4 

0,5 

2,6 

0,6 

2,6 

0,6 

:  1  :  2,5  und  Si 

• 

H2o=  4  :  0.5 

recht  nahe. 

*)  Lithion. 


f  fi  (K2  R2  Si»  0»7  +  2—3  aq;  \ 
\      (R   R2  Si5  QM  4-  2—3  aq)  J 


Silicate. 


659 


Betrachtet  man  das  Wasser  als  chemisch  gebunden,  so  wird  das  Ganze  ein 
Halbsilicat,  i 

H«  K2  A|2  Si5  02»  =  R8  Al2  Si5  O^o, 
und  erinnert  als  solches  an '  gewisse  Glimmer,  wie  Damourit,  die  möglicherweise 
das  Endresultat  der  Versetzung  des  Cordierits  sind. 

Lenkophan   (Melinophan) . 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  klaren,  schwachvioletten  Perle.  Giebt  mit  geschmol- 
zenem Phosphorsalz  in  der  offenen  Rohre  Fluorreaction. 

1.  Leukophah  von  LamÖ  am  LangesundQord,  Norwegen,  a.  Y.  G.  2,974. 
A.  Erdmann:  Berz.  Jahresb.  21,168.  b.  V.  G.  S^,964.  Rammeisberg: 
Pogg.  Ann.  98,257. 

2.  Melinophan  von  Fredriksväm,  Norwegen.    V.  G.  3,Oi8-  Rammeisberg. 

1.  2. 


a. 

b. 

Fluor 

6,17 

6,57 

5,73 

Kieselsäure 

47,82 

47,03 

43,66 

Beryllerde 

11,51 

10,70 

11,74 

Kalk 

26,01*) 

23,37 

26,74 

Magnesia 

' — 

0,17 

0,11 

Natron 

10,20 

11,26 

8,55 

Kali 

0,31 

0,30 

1,40**) 

Thonerde 

— 

1,03 

} 

• 

1,57 

Eisenoxyd 

Wasser 

0,30 

102,02        100,43  99,80 

Vom  Melinophan  gab  Richter  eine  vorläußge  Analyse:   2,3  Fluor,  44,8  Kiesel- 
säure, 12,4  Thonerde,  2,2  Beryllerde,  31,5  Kalk,  3,5  Natron. 
J.  f.  p.  Ch.  55,449. 

Atomverhältniss. 


Ist 


Na  : 

it 
R 

II 
R      : 

Si 

Na  : 

Fl 

1a. 
Ib. 

1    . 
1    : 

2,7 
2,4 

^27 
1,13 

1 
1    . 

:    1 
1 

2. 

1    : 
1    : 

3,1 
3 

1,31    . 
1,33 

1    . 

1 

das  wahre  Verhältniss,  so  sind  beide  Mineralien 

4Na  Fl  +  3R4  Si^  O^o, 
und  das  Silicat  ist  eine  Verbindung  von  normalem  und  Halbsilicat 

114  Ci3  QIO  -^  /  2R  Si  0    1       ,-  X 


In  beiden  ist  Be  :  Ca  —  1  : 

1. 

-4F1    —     76 

—       Fl       6,36 

9Si    —  252 

Si  02  45,15 

6Be  —     56 

BeO    12,71 

6Ca   —  240 

Ca  0    28,10 

4Na  —     92 

Na^O    10,37 

30O     —  480 

102,69 

1196 

(Gef.  10,67  in  2.) 


')  Worin  1,01  Mn  0.        ♦♦)  Entsprechend  2,12  Natron. 


42 


660 


Silicate. 


Vielleicht  ist  aber  R  :  Si  =  1,25  :  1  (und  Na  :  R  =  4  :  2,5)  oder  =  I,« 
Alsdann  hätte  man 

2Na  Fl  +  RS  S\*  O«»  =  •[  ^J^l  0«  }     ("^ 
oder 


1. 


2Na  Fl  +  R«SiSO»«— j 

f  4R  Si  03 
1     R^SiO* 

V 

}    (ni.) 

II. 

III. 

2F1  — 

38        =       Fl     7,20 

2F1  — 

38    —       Fl      6,05 

4Si  = 

H2             Si  02  45,51 

5Si  — 

140           Si  02  47,77 

4Be  — 

23,33      Be  0    12,01 

2Be== 

28    ^      Be  0    12,10 

fCa  — 

100             Ca  0    26,55 

2Ga  = 

120          Ca  0    26,75 

2Na  — 

46           Na^O    11,76 

2Na  — 

46        Na^O      9,87 

uo  — 

208                       103,03 

160  — 

256                    102,54 

527,33 


628 


Meine  Analysen  bedürfen,  da  sie  Verluste  aufweisen,  einer  Wiederholung. 
Nach  Des  Cloizeaux  ist  der  Leukophan  zweigliedrig  und  optisch  zweiaxig,  der 
Mehnophan  optisch  einaxig. 

Sphenoklas. 

Ein  derbes  Mineral  aus  dem  Kalk  von  Gjellebäck,  Norwegen.  V.  G.  3,2. 
Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  und  ruhig  zu  dichtem  Glase. 
Wird  nur  nach  dem  Schmelzen  durch  Säuren  zersetzt. 
KobcU:  Anz.  d.  Bayr.  Ak.  1864.  Jan. 

Kieselsäure  46,08 

Thonerde  13,04 

Kalk  26,50 

Magnesia  6,25 

Eisenoxydul  4,77 

Manganoxydul  3,23 


das  Ganze  also 
entsprechend 

Und 


R  :  AI  :  Si  =  6 
R«  AI  Si«  0^1, 


99,87 
1  :  6, 


R3  Si2  07 


_  /  R  Si  on 

""\R2SiO*/ 


Fe,  Mn  :  Mg  :  Ca  =  1  :  1,4  :  4,2. 


III.  Halbsilicate. 

Lievrlt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einer  schwarzen  Kugel. 
Bildet  mit  Chlor wasserstotfsäure  eine  gelbe  Gallerte. 

1.  Elba.     a.    Stromeyer:    Unters.  372.      b.    Rammelsberg:    Pogg. 

50,157.  340.    c.  V.  G.  4,023.  Städeler:  J.  f.  p.  Ch.  99,70. 

^Früher  Vauquelin  und  Collet  Descotils.) 


Ann. 


Silicate.  661 

In  mein. 


2.   Nassau. 

a.  Tobier: 

Ann.  Ch. 

Pharm.  99,122.     b. 

Seger:  1 

Labor. 

1. 

2 

• 

a. 

b.***) 

0.                 a. 

b. 

Kieselsäure 

29,28 

29,83 

29,20          33,30 

27,53 

Eisenoxyd 

23,00*) 

18,61 

20,74          22,57 

26,18 

Eisenoxydul 

31,90 

35,93 

35,15          24,02 

22,70 

Manganoxydul 

M3 

1,50 

—               6,78 

8,66 

Kalk 

13,78 

12,44 

12,90          11,68 

13,24 

Wasser 

1,27 

1,60 

2,36             1,12 

0,34 

0,61  ♦♦) 

99,91 

100,35          99,47 

98,65 

101,27 

Im  Lievrit  ist  nach  \b.  und  \c. 

R  :  Fe  :  Si  —  6 

:  1   :  4,5. 

Er  besteht  demnach  aus  Halbsilicaten, 

K12  Fe2  Si»  036  _  ) 

6R2  Si  0^    \^ 
Fe2  Si»0i2  / 

9Si    — 

252        = 

=     Si  02  30,31 

2Fe  — 

224 

Fe  03  18,94 

8Fe   — 

448 

Fe  0    36,51 

4Ca   — 

160 

Ca  0    13,84 

360    — 

576 

100. 

• 

1660 

In  dem  nassauischen  ist  Mn  :  Fe  =  1  :  3,5  und  1  :  2,8. 

Städeler  hielt  das  Wasser  für  wesentlich,  was  nicht  annehmbar  erscheint. 

In  Wasserstoff  erhitzt,  verwandelt  sich  der  Lievrit  in  Eisenoxydul-Kalksilicat. 

Rammeisberg:  Ztsch.  d.  geol.  G.  22,897. 

Wehrlit  von  Szurrasko,  Zemescher  Comitat,  Ungarn,  wurde  von  Wehrle 
untersucht. 

Jahrb.  Min.  1834,  627. 

34,6  Kieselsäure,  42,38  Eisenoxyd,  15,78  Eisenoxydul,  0,28  Manganoxydul, 
5,84  Kalk,  1,0  Wasser.  —  Enthält  nach  Fischer  Magneteisen. 

Dimagnetit  von  Monroe  ist  Lievrit  (Blakej  oder  eine  Pseudomorphose  von 
Magneteisen  nach  Lievrit  (Dana) . 

Cerit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  wird  gelblich.  Borax  lost  ihn  in  der  äusseren  Flamme 
zu  einem  dunkelgelben  Glase,  welches  beim  Erkalten  fast  farblos  wird;  in  der 
inneren  Flamme  zeigt  sich  schwache  Eisenreaction.  Mit  Soda  schmilzt  er,  ohne  sich 
aufzulösen,  zu  einer  gelben  Masse. 

W^ird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Gallertbildung  zersetzt,  doch  ist  die 
Kieselsäure  nicht  rein. 

Klaproth  fand  in  ihm  1803  ein  neues  Oxyd,  Ochroiterde;  fast  gleichzeitig  wurde 
dieselbe  Entdeckung  von  Hisinger  und  Berzelius  gemacht,  welche  jenes  Ceroxyd 
nannten.     1839  fand  Mosander  im  Cer  das  Lanthan  und  dann  das  Didym  auf. 

Klaproth:  Beitr.  4,140.  —  Hisinger  und  Berzelius:  Afh.  i  Fis.  3,287.  — 
Gehlens  N.  J.  2,397. 


*)  Bestimmung  Kobeirs,  der  das  Oxyd  zuerst  nachwies.    Schwgg.  J.  62,496. 
**)  Tbonerde.        **♦)  Spätere  Eisenbestimmongen  von  mir. 


662  Silicate. 

Analysen  des  Cerits  von  der  Basinäsgnibe  bei  Riddarhytiap.;. 
1.  Hisinger. 
t.  Hermann:  J.  f.  p.  Gh.  30J93.  82,406. 

3.  Kjerulf:   Ann.  Gh.  Pharm.  87,  U. 

4.  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  4  07,631. 


r 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

48,0 

21,34 

21,30 

19,4g 

Ceroxydul 

60,99 

58,50 

64,55 

Lanthanoxyd 
Didymoxyd 

68,6 

\ 

7,42 

8,47 

7,«g 

Kalk 

\ytb 

1,65 

.    1,23 

1,31 

Eisenoxydul 

1,8 

1,46 

4,98 

1,54 

Wasser 

9,6 

7,14*) 

5,52 

5,71 

99,25' 

» 

100. 

100. 

99,57 

Der  Gerit  ist  ein  Halb 

Silicat, 

(Ge,  La,  Di)2  Si  0*  +  aq. 
Die  reine  Verbindung  des  Gers  muss  danach  enthalten : 

Si     =     28  =  Si  02  20,41 
2Ge    =184         Ge  0    73,47 

40     =     64         H^O 6,12 

aq       =      18  4  00. 

294 
Deville  fand  im  Gerit  0,51  p.  G.  Tantalsäure,  0,05  Titansäure  und  Spuren  von 
Vanadin. 

Ann.  Gh.  Ph.  (3)  61,344. 

Als  Lanthanocerit  bezeichnet  Hermann  einen  solchen,  der  ihm  1 6, 06  Kiesel- 
säure, 1,68  Thonerde,  26,55  Geroxydul,  16,33  Lanthanoxyd,  18,05  Didymoxyd, 
3,44  Eisen-  und  Manganoxydul,  3,56  Kalk,  1,25  Magnesia,  8,1  Wasser  und  4,61 
Kohlensäure  gegeben  hatte. 

Es  >\ar  wohl  ein  Gemenge  von  Gerit  mit  wasserhaltigen  Garbonaten. 
Tritomit.    Ein  Mineral  von  LamÖ  bei  Brevig,  angeblich  braune  Tetraeder  bil- 
dend.  V.  G.  4,16 — 4,66  Weibye,  3,908  Forbes,  4,26  Möller. 

1.  Berlin:   Pogg.  Ann.  79,299. 

2.  Forbes:   Ed.  N.  ph.  J.  (2)  3,59. 

3.  Möller:   Ann.  Gh.  Pharm.  120,241. 


1. 

2. 

3. 

Zinnsäure  (W  0^) 

4,.62 

3,95 

0,74 

Tantalsäure  (Zr  O^) 

— 

3,63 

Kieselsäure 

20,13 

21,16 

15,38 

Thonerde 

2,24 

2,86 

1,61 

Geroxyd 

40,36 

37,64 

15,14 

Lanthanoxyd  iDi  0) 

15,11 

12,41 

44,05 

Yttererde 

0,46 

4,64 

0,42 

Kalk 

5,37**) 

4,13 

6,67 

Bar>'t    Sr  0) 

0,90 

Eisenoxydul  (Mn  0/ 

1,83 

3,78 

2,76* 

Natron 

1,46 

0,33 

0,56 

Kali 

— 

2,10 

Wasser 

7,86 

8,68 

5,63 

99,44 

99,58 

99,49 

*;  Worin  0,88  C  0«.         ♦♦)  Worin 

0,23  MgO. 

♦•♦)  Oxyde. 

) 


Silicate.  663 

Korbes   l'asst  es  zweifelhaft,   ob  die  Krystalle  der  untersuchten  Substanz  an- 
gehören, und  ob  sie  nicht  etwa  Thorit  seien. 

Kieselzinkerz. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser.    Verhält  sich  wie  Willemit. 
Wird  von  Säuren  vor  und  nach  dem  Glühen  unter  Gallertbildung  zersetzt.    Ist 
in  Kalilauge  auflöslich. 

1 .  Limburg.  Berzelius:  Schwgg.  J.  30,318.  (Berthier:  J.  d.  Min.  28,341.) 

2.  Tamowitz,  Schlesien.   Rammeisberg. 

3.  Altenberg  bei  Aachen.   V.  G.  3,49.   Monheim:  Verh.  nat.  V.  pr.  Rheinl. 
1848,  157. 

4.  Nertschinsk,  Sibirien.   V.  G.  3,436.   Hermann:  J.  f.  p.  Ch.  33,^8. 
Ferner : 

Moresnet,  Belgien.   Schmidt:  J.  f.  p.  Ch.  51,257. 

Wiesloch,  Baden.  Riegel:  Jahrb.  pr.  Pharm.  23,353. 

Retzbanya,  Ungarn.   Smithson:  Phil.  Transact.  1803.  —  Monheim:  a.a.O. 

Leadhills.  Thomson:  Phil.  Mag.  1840. 

Nischne  Jagurt,  Ural.   Radoszkowsky :   G.  rend.  54,107. 

1.                 2.                 3:  4. 

Kieselsäure           24,89  24,99  24,85  25,96 

Zinkoxyd               66,84  68,66  66,40  65,66 

Wasser                   7,46            7,75  7,49  8,38 

Eisenoxyd               0,27*)         —  0,22  ^oo. 

Kohlensäure  0,54  —  0,31 

100.  101,40  99,27 

Das  Kieselzinkerz  ist  halbkieselsaures  Zink  mit  1  Mol.  Wasser^ 

Zn2  Si  0*  +  aq. 

Si     =     28      =  Si  02  25,0 
2Zn   =   130  Zn  0    67,5 

40     =     64  aq      7,5 


aq    —      18 

100. 

240 

Moresnetit.    Derbes  grünes  Mineral 

von  Moresnet,  Belgien. 

Risse:  Jahresb.  1866,  940. 

Kieselsäure 

30,31 

Thonerde 

13,68 

Zinkoxyd 

43,41 

Nickeloxyd 

1,14 

Eisenoxydul 

0,27 

Wasser 

11,37 

100,18 

Es   ist  R  :  AI  :  Si  =  4  :  1  :  3,76    und   Si  :  H^  0  =  I   :  1,26,    so   dass   das 
Ganze  als  Hälbsilicate  erscheint, 

Zn8  AP  Si?  02»  +  9  aq, 
eine  Fonnel,  welche  29,27  Kieselsäure,    14,30  Thonerde,   45, 16  Zinkoxyd,    11,27 
Wasser  voraussetzt. 

*)  Zinnhaltiges  Bleioxyd. 


664  Silicate. 

Hlsingerlt. 

(Degeröit.   Skotiolith.  Thraulith.) 

Hisingerit  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  zu  schwarzem  Glase.  —  Wird  von  Säurpo 
zersetzt.    Ebenso  verhält  sich  der  Skotiolith. 

Amorphe,  wasserhaltige  Silicate  von  Eisenoxyd  und  Eisenoxydul  (Magnesia  . 
Hisingerit  nannte  man  ein  solches  von  Riddarh^itan ,  DegerÖit  ein  braunes  von 
Stansvik  auf  Degero  bei  Helsingfors,  Skotiolith  ein  dunkelgrünes  von  Oryerwi,  Thrau- 
lith ein  ähnliches  von  fiodenmais.  Die  älteren  Analysen  entbehren  zum  Theil  der 
Bestimmung  des  Eisenoxyds  und  Oxyduls.  Neuerlich  haben  Gleve  und  Nordenskiöld 
viele  dieser  Substanzen  untersucht  oder  untersuchen  lassen. 

1.  Orijerwi.  (Skotiolith.)  V.  G.  3,09.  Scheint  durch  Oxydation  eines  Ge- 
menges von  Augit  (Malakolith)  und  Schwefelkies  entstanden  zu  sein. 
Arppe:  Acta  soc.  sc.  fenn.  5,479. 

t.  Längban.  (Skotiolith.)  Schwarzbraun.  Cleve  (und  Nordenskiöld  : 
öfvers.  Vet.  Ac.  Förh.  «866. 

3.  Längban.    (Hisingerit.)    AehnHch.    Nordenskiöld. 

4.  Solbergsgrube,  Nerike.    Schwarz,  V.  G,  2,45.    Cleve. 

5.  Jordäsen.    Schwarz.    Cleve. 

6.  Tunaberg.    Aus  Hedcnbergit  entstanden.    Cleve. 

7.  OrijerN\i.    Schwarzbraun.    LindstrÖm:  s.  2. 

8.  DcgerÖ.  V.  G.  2,54.  Thorcld :  Acta  soc.  sc.  fenn.  5,485,  und  Nor- 
denskiöld: s.  2. 

9.  Waldemarsvik.    Nordenskiöld. 

iO.  Bodenmais.     (Thraulith.)    Kobell:  Pogg.  Ann.  14,467. 
H.   Riddarhyttan.     Braun,  V.    G.    2,7.     Cleve.     (Hisinger:    Pogg.   Ann. 
U,505.i 

\ .                2.                 3.  4.                 5.                  6. 

Kieselsäure  40,97  36,73  35,71  35,33  34,90  37,14 

Thonerde  0,60             —               —  —               —               4,39 

Eisenoxyd  13,04  34,97  27,70  32, U  36,00  30,24 

Eisenoxydul  H,70  3,09  10,54^;  7,08            9,20  3,19 

Magnesia  15,63  8,75             i,68  3,60            2,67     ^       6,06 

Kalk  0,38             —              1,48  —               —                — 

Wasser  16, 4i  15,50  22,83  22,04  18,46  tH,56 

'98, 7r         99,04  99,44        100,19        101,23  99,58 

7.                  8.                  9.                 10.  H. 

Kieselsäure  36,92  34,15  33,66  31,28  35,02 

Thonerde                  —              0,75             —               —  4,20 

Eisenoxyd  31,87  38,63  39,90  42,79  39,46 

Eisenoxydul  8,92             1,08            2,30  5,70  2,20 

Magnesia  2,06            2,33            2,95              —  0,80 

Kalk                           —              2,70              —               —  — 

Wasser  21,15  19,54  21,09  19,12  24,70 


100,92  99,18  99,90  98,89        400,38 


*,  Worin  8,02  MnO. 


Silicate. 


665 


Atom  Verhältnisse . 

A. 

B.                           C 

1 

D. 

R 

¥e 

R,  Fe 

:   Si                  Si 

:     aq 

R 

:  S 

{. 

6,3 

1                     \    : 

.    4,33 

4,44   : 

2. 

^2 

:    4,26               \    : 

^,4 

4,46    : 

3. 

^,24 

4,5                 \ 

2,1 

4 

4. 

:    4,5                 4    . 

2 

4 

5. 

■    «,< 

:    4,4                 4    . 

:    4,76 

4,<      : 

6. 

4,5                  4 

:    2 

4 

7. 

:    4,6                 4    : 

:    4,9 

4 

8. 

4,5                  4 

^,9 

4,4      : 

9. 

2,3 

:    4,5                 4 

2,4 

4,4      : 

10. 

3,3 

4,5                 4    : 

2 

4,48 

H. 

:    5 

2                      4 

:    2 

4 

,07 


Bei  Berechnung  der  Analysen  solcher  amorpher,  selten  reiner  Substanzen 
darf  man,  wie  so  häufig,  keinen  zu  strengen  Massstab  anlegen.  No.  2 — 7  geben  im 
Ganzen  A  =  4   :  4,   B  =  4  :  4,5,   C  =  4   :  2,  d.  h. 

2(RFeSi3  0»ö)  4-  9  aq. 

Aber  welches  auch  das  Verh'ältniss  R  :  Fe  sein  mag,  so  ist  doch  immer,  wie 
D  zeigt,  R  +  2Fe  :  Si  =  4  :  4 .  Es  ist  daher  höchst  wahrscheinlich,  dass  alle  aus 
der  theilweisen. Oxydation  von  Augitsubstanz  [vgl.  No.  4  und  6j  entstanden  sind,  in 
welcher  ein  Theil  Fe  Si  0^  sich  in  Fe  Si^  0^  verwandelt  hat,  wobei  Wasser  auf- 
genommen wurde.    Ihr  allgemeiner  Ausdruck  ist  daher 

(in  R  Si  03  +  n  Fe  Si^  0?)  +  er  aq. 


Wenn  dann 

so  muss 

R  : 

ft 

R,  R: 

Si 

X  ist 

(<•) 

€ 

! 

4 

7   . 

.      8 

4  0 — 4  4 

(2.-7.) 

4 

:    4 

2 

3 

6 

(8.  9.) 

4 

:    2 

3 

:      5 

40 

4 

:    3 

4 

:      7 

44 

(10.) 

4 

5 

6 

:    44 

22 

in   4. 

2  Fe 

5  Mg 

in  6. 

Fe 

:    3  Mg 

2. 

4 

5 

8. 

4 

:    4   :   3  ( 

4. 

4 

:    4 

9. 

4 

:    2 

5.  7. 

2 

4 

Vom  Wasser  entweicht  häufig  die  Hälfte  bei  4  00°. 

Ein  als  Hisingerit  bezeichnetes  Mineral  von  Orijerwi,  V.  G.  2,79,  enthält  nach 
Hermann:  29,54  Si  02,  4  0,74  Fe  0^,  37,49  Fe  0,  7,78  Mg  0,  4  3,0  aq. 

J.  f.  p.  Ch.  46,238. 

Hier  ist  R  :  Fe  =  40,7  :  4,  R,  Fe  :  Si  =  4,6  :  4,  Si  :  aq  =  4  :  4,5.  Das 
Ganze  niüssle  demnach  aus  R'  Si*  0*^  entstanden  §ein. 

Gillingit.  Dieses  den  vorigen  ähnliche  Mineral  von  der  Gilllnge-Grube, 
Westmanland,  bedeckt  sich  v.  d.  L.  mit  Blasen,  schmilzt  aber  nicht.  (R.)  Es  wurde 
zuerst  von  Berzelius,  später  von  mir  untersucht. 

Berzelius:   Pogg.  Ann.  4  3,505. 

4.   Ramraelsberg:   Pogg.  Ann.  75,398. 
2.   Höglund.    (S.  Hisingerit  No.  2.) 


*}  H  B=  der  Summe  sümmtlicher  R. 


666  Silicate. 


Kieselsäure 

1. 

32,18 

2. 

27,88 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Wasser 

30,10 
8,63 

4,22 

5,50 

19,37 

100. 

31,62 
18,29 
1,17 
6,95, 

13,92 
99,83 

• 

R 

:  Fe 

R,  Fe  : 

Si 

Si 

:     aq 

R 

:  Si 

1. 

<,7 

:    1 

1 

1 

1 

:    2 

1,4 

:    1 

2. 

2,2 

:    1 

1,38   : 

1 

1 

:    1,65 

1,8 

:    1 

In  1. 

ist  R  — 

Fe  : 

Mg  :  Ca,   in  2 

.  —  3Fe  : 

21 

AR. 

Schwarzer  ManganUeseL  (Stratopeit.  Neotokit.  Wittingit.) 

Aus  der  Oxydation  manganreicher  Silicate,  besonders  des  Manganaugits  (Rho- 
donits),  sind  schwarze,  manganoxydhaltige  Substanzen  hervorgegangen,  welche  oft 
auch  Mangancarbonat  enthalten,  wie  dies  z.  B.  bei  dem  schon  von  Klaproth  unter- 
suchten schwarzen  Mangankiesel  von  Klappernd,  Dalame,  der  Fall  ist.  Später  unter- 
suchte Bahr  derartige  Substanzen  aus  Schweden,  Ebelmen  die  schwai^n  Oxydations- 
producte  des  Bustamits  und  des  Rhodonits  von  Mexiko,  Algier  und  St.  Marcel^  welche 
z.  Th.  das  Mangan  als  Superoxyd(hydrat]  enthalten.  —  Stratopeit  ist  nach  Igel- 
ström ein  schwarzes,  amorphes  Mineral  von  Pajsberg,  Y.  G.  2,64.  —  Wittingit 
ist  ein  dunkelbraunes  Mineral  von  Wittinge-Grube,  Kirchspiel  Storkyro,  Finnland, 
welches  Igelström  ebenfalls  analysirte,  Neotokit  ein  ähnliches,  von  Demselben 
untersuchtes  Mineral  von  GäsbÖle,  Finnland. 

Bahr:  öfvers.  V.  Ac.  H.  1850.  —  Ebelmen:  Ann.  Min.  (4)  7,8.  —  Igelström: 
Öfvers.  1851. 

Neuere  Analysen.   (S.  Cleve  :  Hisingerit.] 

1.  Pajsberg.    (Stratopeit.)    Schwarzbraun,  V.  G.  2,73.    Schmilzt  v.  d.  L. 
Entwickelt  mit  Chlorwasserstoffsäure  kaum  eine  Spur  Chlor.  Cleve. 

2.  Pajsberg.  Anderes  Vorkommen.  Verhält  sich  ebenso.  NordenskiÖld. 

3.  Klappernd.   V.  G.  2,88.  Entwickelt  Chlor.  Bahr  (s.  oben]. 

4.  Desgl.  V.  G.  2,98.  Bahr. 

5.  Erik  Ersgrube,  Gestrikland    Neotokit).  V.  G.  2,70.  NordenskiÖld. 

6.  Erik  Mattsgrube,  Gestrikland  (Neotokit).  V.  G.  2,94.  Cleve. 

7.  Bredvik,  Westgothland  (Wittingit).  NordenskiÖld. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Kieselsäure 

35,83 

35,05 

36,20 

34,72 

35,79 

34,38 

39,72 

Thonerde 

l,H 

1,09 

— 

1,57 

— 

Eisenoxyd 

8,20 

1,36 

0,70 

10,45 

10,90 

i8,58 

2,06 

Manganoxyd 

42,00 

42,64 

— 

— 

— 

Eisenoxydul 

13,93 

2,88   . 

— 

Manganoxydul 

29,37 

38,49 

— 

— 

20,51 

22,67 

32,32*) 

Magnesia 

8,66 

5,27 

0,57 

0,36 

2,44 

2,50 

«,2« 

Bleioxvd 

• 

2,13 

3,74CaO0,70 

0,56 

0,52 

— 

0,69 

Wasser 

16,11 

16,72 

9,43 

9,76 

15,77 

«7,37 

Sl,98 

100,30 

100,67 

101,02 

99,58 

99,86 

99,95 

97,98 

*)  Die  meisten  AbKnderungen  enthalten  auch  Manganoxyd. 


V^-.^ 


Silicate. 


667 


t 

Atomverhältnisse.  *) 

A. 

B. 

C. 

D. 

R     :  Fe 

R,Fe 

:  Si 

Si  :    aq 

R 

:   Si    (Fe  — 2Fe) 

4. 

12,4   :    \ 

f,1    : 

{    :    1,5 

1,18 

2. 

0 

1,2   : 

1    :    1,6 

1,2 

3. 

0 

1,2    : 

1    :    0,9 

1,2 

4. 

7,4   :    \ 

\,\    : 

1    :    1 

1,2 

5. 

8       :    1 

1 

1    :    1,5 

1,15   . 

6. 

3,2    :    4 

1 

1    :    1,7 

1,-« 

7. 

0 

1 

'  j 

27 

1    :    1,85 

1 

:    1,27 

Auf  die  Angabe  der  Oxydationsstufen  von  Eisen  und  Mangan,  wenn  dieselben 
zugleich  vorhanden  sind,  ist  begreiflich  kein  Gewicht  zu  legen.  Die  Reihe  D.  zeigt, 
dass  auch  diese  Substanzen  wohl  durchgängig  aus  manganreichen  Bisilicaten  ent- 
standen sind.    Auch  sie  dürfen  als 

(m  R  Si  0»  +  n  »  Si^  0')  +  x  aq 
betrachtet  werden,  aber  bei  ihnen  wie  bei  den  eisenreichen  (Uisingeritj  möchte  auch 
oft  ein  Theil  Mangan-  oder  Eisenoxyd  als  Hydrat  beigemengt  sein. 

R  ist 


in  1 .  —  2  Mn 

:  Mg 

in  5.  —  5  Mn  :  Mg  :  3  Fe 

2.-4 

1 

6.-8          :  1,5:   1 

3.-5 

1 

Klipsteinit.  Von  Herbomseelbach  bei  Dillingen;  dunkelbraun,  Y.  G.  3,5. 
Entwickelt  mit  der  Säure  Chlor.   Kobell:  Anz.  Bayr.  Ak.  1866. 

Kieselsäure  25,0,  Thonerde  1,7,  Eisenoxyd  4,0,  Manganoxyd  32,17,  Mangan- 
oxydul 25,0,  Magnesia  2,0,  Wasser  9,0. 

Nach  der  Reduction  von  Fe  und  Mn  ist  R  :  Si  :  aq  =  2, 1 6  :  1  :  1,2,  was  für 
die  Entstehung  aus  einem  manganreichen  Singulosilicat  sprechen  würde. 


IV.   Viertel-  und  Sechstelsilicate. 

Clintonit.   (Xanthophyllit.  Disterrit.) 

Der  Clintonit  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar.    Wird  von  Säuren  zersetzt  (Brush). 

Der  Xanthophyllit  wird  schwerer  zersetzt  (G.  Rose) . 

Der  Disterrit  wird  nur  von  Schwefelsäure  zersetzt  (Kobellj . 

A.  Clintonit.    (Seybertit,  Holmesit.j 
Von  Amity,  N.  York. 

1.  Richardson:  J.  f.  p.  Ch.  14,38.    (Auch  Clemson :  Am.  J.  Sc.  24,171.) 

2.  Brush:   Eb.  (2)  18,407.    (V.  G.  3,148.) 

B.   Xanthophyllit. 
Von  Slatoust,  Ural. 

3.  Meilzendorff:  Pogg.  Ann.  58,165.    (V.G.  3,044.  G.Rose:  Eb.  50,654.) 

4.  Knop:  Jahrb.  Min.  1872,  785. 

C.  Disterrit.    (Brandisit.) 
Aus  dem  Fassathal. 

5.  Kobell:   J.  f.  p.  Ch.  41,154. 


*)  Mn  03  ist  als  Mn  0  berechnet. 


668 


Silicate. 


1. 

2 

• 

3. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

19,35 

20,18 

16,30 

16,38 

20,00 

Zirkonsäurc 

2,05 

0,72 

— 

Thonerde 

44,75 

38,90 

43,95      . 

43,60 

43,22 

Eisenoxyd 

4,80 

3,37 

2,81 

2,50 

3,60 

Manganoxydul 

1,35 

— 

Magnesia 

9,05 

21,25 

19,31 

20,70 

4,00 

Kalk 

11,45 

13,52 

13,26 

11,50 

25,04 

Natron 

1,43 

0,61 

0,57*) 

Wasser 

4,55 

1,04 

4,33 

2,61 

3,60 

Fluor 

0,90 
98,25 

TÖ0,41 

100,57 

97,29 

100. 

4 

4tom  Verhältnisse . 

« 

R 

R 

Si 

R    : 

Si 

R     : 

Si  (R— 

3R)     Si  : 

H^O 

\. 

\ 

:    \    . 

0,73 

<,3 

:    1 

5,5   . 

:    1 

4    : 

0,75 

t. 

2 

:    1    . 

0,86 

2,25 

:    1 

5,8   . 

:    1 

4    : 

0,2 

3. 

1,6 

:    \    . 

0,6 

2,64 

:    1 

7 

:    4 

4 

:    0,9 

4. 

1,25 

:    1 

:    0,75 

^7 

:    1 

5,& 

:    1 

4    : 

:    0,6 

(0,24 

5. 

1,6 

'    \ 

0,75 

2,1 

1 

6 

:    1 

4 

:    0,6 

in     1.   =   1 
2.   =  2 
3.-5.   =   1,5 


Die  letzte  Reihe  beweist,    dass  diese  Mineralien  Sechstelsilicate,   d.  h. 
Verbindungen  von 

Rö  Si  O'^  und  »2  Si  0« 
sind.    Ist  nun 

R     :  R  so  ist  das  Ganze 

1  Rö  Si  0»  4-  3R2  Si  0« 

1  2RÖ  Si  0»  +  3R2  Si  0» 

1  R6  Si  0^  +  2R2  Si  0« 

Im  Clintonit  ist  nach  Brush  nur  Eisen oxyd  vorhanden  und  wir  haben  dies 
auch  für  die  übrigen  aDgenommen. 

G.  Rose  erkannte  die  grosse  Aehniichkeit  von  Clintonit  und  Xanthophyllit,  und 
Dana  stellte  alle  in  eine  Gruppe  zusammen. 

Wie  es  sich  jedoch  mit  dem  Wasser  verhält,  ist  zweifelhaft.    No.  2  ist  last 
wasserfrei,  und  einzelne  Proben  von  4.  gaben  1,35 — 2,08 — 2,5 — 2,6  Wasser. 

In  der  Form  und  Struktur  erinnern  diese  MineraUen  an  Glimmer;   €lintonit 
und  Disterrit  sind  optisch  zweiaxig,  Xanthophyllit  ist  einaxig. 

Im  Xanthophyllit  wollte  Jeremejew  Diamanten  eingewachsen  gefunden  haben. 
Nach  Knop  ist  dies  ein  Irrthum. 
Jahrb.  Min.  1872,  785. 

Chloritoid. 

Gicht  beim  Erhitzen  Wasser.  Ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  färbt  sich  aber  braun. 
Unzersetzbar  durch  Säuren.    Erdmann.     Wird  von  Schwefelsäure  zersetzt. 
Kobell. 

1.  Kosoibrod,  Ural.  a.  Hermann:  J.  f.  p.  Ch.  53,13.  b.  Bonsdorff:  Berz. 
Jahresb.  18,233.  c.  Kobell:  J.  f.  p.  Ch.  58,40.  (Auch  Erdmann: 
Eb.  6,89.  34,454.) 

2.  Gummuchdagh,  Kleinasien.  V.  G.  3,52.  Smith:  Ann.  Min.  (4)  4  8,300. 


')  Kali. 


Silicate. 


669 


3.  Pregratten,  Tyrol.    Kobell:  Ann.  Ch.  Pharm.  90,244. 

4.  Leeds,  Canada.   V.  G.  3,513.    Hunl:   Am.  J.  Sc.  (2)  31,442. 

5.  Chatam,  N.  Carolina.   V.  G.  3,353.   Genth:  J.  f.  p.  Ch.  (2)  9,104. 

6.  St.  Marcel,  Piemont.   Sismondin.    Kobell:  s.  1.    (Delesse:  Ann.  Ch. 
Ph.  (3)  9,388. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Magnesia 

Wasser 


a. 
24,54 
30,72 
17,28 
17,30 
3,75 
6,38 


1. 
b. 

27,48 
35,37 

27,35 
4,29 
6,95 


c. 
23,01 
40,26 

27,40 
3,97 
6,34 


99,97        101,64        100,98 


2. 

23,75 
39,84 

28,14 

1,22*) 

o>30**)  T^^TI? 

100,10 


3. 

26,19 

38,30 

6,00 

21,11 

3,30 

5,50 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Magnesia 

Wasser 


1a. 

3. 

5. 


R 


1 
1 


4. 
26,30 
37,10 

26,85 
3,66 
6,10 

100,04 
R  :  Si 


1,33 

1 

1,22 


5. 
26,13 
40,11 

3,44 
23,01 

0,94 

6,91 

100,54 

R    :  Si 

(R  =  3R) 


6. 
25,75 
37,50 

21,00 
6,20 
7,80 

98,25 


R   :  H20 


1 
1 
1 


1 
1 
1 


3,8 
3,7 
3,7 


1,1 
0,8 

1,1 


Hiemach  scheint  es,  als  bestände  der  Chloritoid  aus  Viertelsilicaten 

R4  Si  0«  und  ft*  Si»  O»». 
Ist  R  :  ft  =  1  :  1 ,  so  ist  das  Ganze 


Dabei  ist 


/  R4  Si  0«   \    ,    , 
\  R*  Si30i8  /  ■+■  *  aq. 


in   1a. 
3. 
5. 


Mg 


I 


Fe 

2,5 

4 
12 


Fe 


1 


AI 

3 

10 

20 


Nach  Kobell  geht  das  Wasser  erst  beim  Glühen  vollständig  fort,  ist  daher  viel- 
leicht chemisch  gebunden. 

Erdmann's  Analysen  gaben  weder  Wasser  noch  Magnesia.   Vgl.  Hermann. 

Masonit  von  Natic  Village,  Rhode  Island,  V.  G.  3,46,  ist  nach  Dana  Chloritoid. 

1.  Hermann:   J.  f.  p.  Ch.  53,14. 

2.  Jackson:   öfvers.  1845. 

3.  Whitney:   Dana  Min. 


♦)  Worin  0,64  Kalk.        ♦♦)  Alkali. 


670  Silicate. 


1.  2.  3. 

Kieselsäure  32,68  33,20  28,27 

Thonerde  26,38  29,00  32,16 

Eisenoxyd  18,95  —  — 

Eisenoxydul  16,17  25,93  33,72 

Manganoxydul  —  6,00  0,30 

Magnesia  1,32  0,24  4,29 

Wasser  4,50  5,60  5,00 


100.  99,97  99,28 


•Silicate  mit  Titanaten,  Zirkoniaten,  Niobaten 

und  Vanadaten. 

Titanlt 

Der  gelbe  färbt  sich  beim  Erhitzen  braun;  der  von  Frug&rd  zeigt  ein  Ver- 
glimmen. Nach  G.  Rose  schmilzt  gelber  Titanit  im  Kohlenliegel  zu  einer  schwarzen, 
in  Granatoedern  kr^stallisirenden,  der  schwarze  vom  Itmengebirge  zu  einer  faserigen, 
schwarzen  Masse.  V.  d.  L.  schmilzt  der  Titanit  an  den  Kanten  unter  einigem  Aaf- 
schwellen  zu  einem  dunklen  Glase.  Mit  Phosphorsalz  liefert  er,  in  der  inneren 
Flamme  mit  Zinn  behandelt,  ein  violettes  Glas. 

ChlorwasserstofiTs'äure  zersetzt  das  feine  Pulver,  doch  ist  die  abgeschiedene 
Kieselsäure  nicht  rein.  Schwefelsäure  zerlegt  ihn,  wobei  die  Titansäure  sich  auflöst. 
Durch  Fluorwasserstoffsäure  wird  er  aufgelöst ;  auch  mit  saurem  Kalisulfot  iSsst  er 
sich  aufschliessen,  wiewohl  die  abgeschiedene  Kieselsäure  einer  Reinigang  bedarf. 
H.  Rose. 

Aeltere  Analysen  von  Kiaproth  und  Cordier  wurden  durch  H.  Rose  and  Fachs 
berichtigt. 

1.  Schwarzenstein,  Ziilerthal.  a.  Gelb,  V.  G.  3,44.  Fuchs:  Ann.  Ch. 
Pharm.  46,319.  b.  Gelbgrün,  V. G.  3,535.  H.  Rose:  Gilb.Ann.  73,94. 
Pogg.  Ann.  62,253. 

2.  Arendal.  Braun.   Rosales:   s.  H.  Rose. 

3.  Passau.  Brooks:  Desgl. 

4.  St.  Marcel.  Greenovit.  a.  Delesse:  Ann.  Min.  (4)  6,325.  b.  Marignac: 
Ann.  Ch.  Ph.  (3)  14,47. 

Ausserdem : 

Frugdrd,  Finnland.    Arppc:   Anal.  ßnsk.  min. 

Grenviiie,  Canada.   Hunt:  Am.  J.  Sc.  (2]  15,442. 

Plauenscher  Grund  bei  Dresden.   Groth :  Jahrb.  Min.  1866,  44. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

32,52 

32,29 

31,20 

30,63 

30,1 

32,96 

Titansäure 

43,21 

41,58 

40,92 

42,56 

42,5 

38,57 

Kalk 

24,18 

26,61 

22,25 

25,00 

24,0 

97,65 

Eisenoxydul 

0,96 

5,06 

3,93 

— 

0,76 

Manganoxydul 

99,91 

3,« 
99,8 

0,76 

101,44 

99,43 

102,12 

100. 

Silicate.  67  t 

Im  Titanit  sind  gleiche  At.  Silicium,  Titan  und  Calcium  enthalten,  er  ist  also 
zweifachsaurer  kiesel-  und  titansaurer  Kalk, 


Ca  Si  Ti  0» 

/  Ca  Si2  0*  \ 
\  Ca  Ti2  0»  / 

Si    —  28 

—      Si  02  30,61 

Ti    —  48 

Ti  02  40,82 

Ca   —  40 

Ca  0    28,57 

50     —  80 

100. 

196  I  , 

Groth  fand  in  dem  angeführten  Titanit  30,51  Kieselsäure,  nur  31,16  Titan- 
säure, aber  31,34  Kalk,  5,83  Eisenoxyd,  2,44  Thon-  und  Yttererde  und  1,02 
Manganoxydul. 


II 


Hier  ist  R  :  Si,  Ti  :  ft  =  6  :  9  :  1  und  Si  :  Ti  =  5  :  4. 

Wenn  2R  =  3Si  oder  3Ti  wären,  müsste  obiges  Verhältniss  =  6:9:2  sein. 
Die  Analyse  verdient  wiederholt  zu  werden. 

In  den  braunen  Titaniten  ist  Fe  Si  Ti  0*  enthalten.    In  2.  ist  Fe  :  Ca  =  1  :  6. 

In  4.  wäre  nach  Deletsse  Mri  :  9€a. 

Guarinit.  Kleine,  gelbe,  viergliedrige  (nach  Lang  zweigliedrige)  Krystalle  vom 
Vesuv,  die  nach  einer  aus  Mangel  an  Substanz  unvollständigen  Analyse  33,64  Kiesel- 
säure, 33,92  Titansäure,  28,01  Kalk  =  95,57  enthalten. 

Guiscardi:   Ztsch.  d.  geol.  Ges.  10,14. 

Ist  der  Verlust  Titansäure,  so  stimmt  dies  mit  Titanit  überein.  Ist  vielleicht 
ident  mit  demselben. 

Yttrotitanit. 

Wird  beim  Erhitzen  hell  und  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Schlacke. 
Mit  Borax  ein  gelbes,  im  Reductionsfeuer  rothes  Glas;  mit  Phosphorsalz  in  letzterem 
eine  violette  Perle. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Abscheidung  von  Titan-  und  Kieselsäure 
vollkommen  zersetzt.  Scheerer.  Die  Zersetzung  erfolgt  schwer,  die  Auflösung  ent- 
hält kein  Eisenoxydul.   Rammeisberg. 

Analysen  des  Yttrotitanils  von  Buö  bei  Arendal.    V.  G.  3,69  (Seh.),  3,73  (Rg.) 

1.  A.  Erdmann:   Berz.  Jahresb.  25,328. 

2.  Forbes:   Ed.  N.  ph.  J.  (N.  S.)  1,62. 

3.  Rammeisberg:   Pogg,  Ann.  106,296.   Vgl.  Scheerer:   Eb.  63,45a. 


1.*) 

2. 

3. 
a. 

t) 
b. 

Kieselsäure 

29,72 

31,33 

28,50 

29,48 

Titansäure 

28,57 

28,84 

27,04 

26,67 

Thonerde 

6,00 

8,03 

5,45 

6,24 

Eisenoxyd 

6,42 

7,63 

5,90 

.    6,75 

Kalk 

18,80 

19,56 

17,15 

20,29 

Yttererde 

9,68 

5,30***; 

1 12,08 

8,16 

Ceroxvdul 

• 

0,47 

0,28 

Kali 

0,76**) 

0,94ii) 

0,60 

Glühverlust 

3,59 
100,65 

0,54 

100,42 

100,97 

98,73 

*j  Mittel  zweier  Analysen.        **)  Mn  0.        •♦*)  Worin  0,52  Be  0. 
f  i  a.  Krystallisirt,  b.  derb.         f-f)  Mg  0. 


672 


Silicate. 


AtoinverhUltnisse. 

Si 

:  Ti 

R     :  R  :  Si,  Ti 

R  :  Si,Ti 
(»— 3R) 

\. 

1,3 

:    \ 

4,7      :    1    :    8,5 

t    :    1,12 

3a. 

<,4 

:    1 

4,95   :    1    :    9 

1    :    1,14 

2. 

*,4 

:    i 

3,24   :    ^    :    7 

1    :    1,1 

Annähernd  ist  R  :  Ti,  Si  =  1  :  1 ,  während  es  im  Titanit  =  1  :  2  ist. 


II 


Setzt  man  2R  =  3Si  oder  Ti,  so  ist  R  :  Si,  Ti  nahe  =1:2,  wie  im  Titanit; 
denn,  ist  R  :  R  :  Si,  Ti  =  5  :  1  :  8,5  =  10  :  2  :  17,  so  ist  auch,  wenn  2R  = 
3Si,  Ti  wäre,  R  :  Si,  Ti  =  10  :  20  =  1  :  2  und  man  könnte  den  Yttrotitanit  als 


bezeichnen.    Dabei  ist 


/  5R  (Si,  Ti)  2  0*  \ 

\    RS  R2  (Si,  Ti)  7  025  / 


in  1. 
2. 
3a. 


Y,  Ce 
1 
1 
1 


Ca 
3 
5—6 

2 

Schorlamit. 


Fe 
1 
1 
1 


AI 
1,5 

<,i4 


Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  schwer  an  den  Kanten.  Mit  Borax  ein  gelbes,  ia  der 
inneren  Flamme  grünes  Glas ;  mit  Phosphorsalz  und  Zinn  in  letzterer  eine  violette 
Perle.  Rg. 

Wird  von  ChlorwasserstofTsäure  wenig  angegriffen.  (Entgegenstehende  Angaben 
von  Shepard  und  Whitney  konnte  ich  nicht  bestätigen.) 

1.  Ozarkgebirge ,  Arkansas,  a.  Y.  G.  3,807.  Whitney:  Dana  Min. 
b.  Crossley:  Ebend.  c.  V.  G.  3,783.  Rammeisberg:  Pogg.  Ann. 
77,123.  85,300. 

2.  Kaiserstuhl,  Oberschaffhausen.  Y.  G.  3,745.  Claus:  Ann.  Gh.  Pharm. 
129,213. 


1. 

2. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

25,66 

26,36 

26,09 

29,56 

Titansäure 

22,10 

21,56 

21,34 

21,18 

Eisenoxyd 

21,58 

22,00 

20,11 

18,05 

Eisenoxydul 

1,57 

— 

Kalk 

29,78 

30,72 

29,38 

25,13 

Magnesia 

1,25 

1,36 

1,22 

Kali,  Natron 

— 

i,)S 

99,12 

101,89 

99,85 

99,35 

In  Ic.  ist 

Si 

:  Ti 

R     : 

¥e  :  Si,  Ti 

1,6 

:    1 

4,6   : 

1    :    5,6 

Nimmt  man  4,5  :  1  :  6 

an,  so  ist  das  Ganze 

R9  Fe2  (Si,  Ti)  12  039, 
entsprechend  einer  Verbindung  von  normalen  und  Halbsilicaten 

öl   ^     —  ^     R2Si04/ 
Der  Schorlamit  krystaliisirt  regulär  und  Des  Cloizeaux  hält  ihn  für  einen  titan* 
haltigen  Granat. 


R*Si4 


Silicate.  673 

Nimmt  man  die  Hälfte  des  Titans  als  Ti^  0^  an,  so  ist 

R  :  Fe,  T\  :  Si,  Ti  nahe  =  3:1:3, 
"Nvie  es  die  Granatformel  verlangt. 

Tschewkiuit. 

Zeigt  beim  Erhitzen  ein  Erglühen.  Bläht  sich  v.  d.  L.  stark  auf,  wird  braun 
und  schmilzt  zu  einer  schwarzen  Kugel. 

Gelati nirt  mit  ChlorwasserstofFsäure. 

Dieses  seltene,  von  G.  Rose  entdeckte  Mineral  vom  llmengebirge  untersuchte 
H.  Rose  [\.]. 

Pogg.  Ann.  48,551.  62,591. 

Wahrscheinlich  dasselbe  Mineral  von  Coromandel,  Ostindien,  analysirte  Damour 
(2a.),  V.  G.  4,26:  Bull.  geol.  19,550  und 

Hermann  (2b.),  V.  G.  4,55:   Bull.  Mose.  1866.  (J.  f.  p.  Ch.  105,332.) 


1. 

2a. 

a. 

2b. 

ß. 

Thorsäure 

20,91 

14,40 

Kieselsäure 

21,04 

19,03 

20,68 

19,63 

Titansäure 

20,17 

20,86 

16,07 

19,00 

Thonerde 

7,72 

4,29 

Eisenoxydul 

11,21 

7,96 

9,17 

9,02 

Manganoxydul 

0,83 

0,38 

0,75 

0,25 

Ceroxydul  (La,  Di; 

45,09 

38,38 

22,80 

23,10 

Yttererde 

3,45 

3,00 

Kalk 

3,50 

4,40 

3,25 

4,67 

Magnesia 

0,22 

0,27 

2,50^ 

'*) 

1,48 

Kali  (Na 

0,12 

1,30*) 

0,42 

1,16* 

102,18         100,30         100.  100. 

Obwohl  No.  1  das  Mittel  aus  6  Versuchen  ist,  darf  das  Resultat  doch  nur  als 
ein  vorläufiges  angesehen  werden.  Das  Cer  enthält  Lanthan  und  Didym,  die  Titan- 
säure anscheinend  Beryll-,  Thon-  und  Yttererde  und  auch  die  Kieselsäure  2 — 4  p.  C. 
fremde  Stoffe. 

Von  Choubine  und  Ulex  ist  Orthit  als  Tschewkinit  bezeichnet  und  untersucht 
worden. 

Mosandrit. 

Wird  beim  Glühen  braungelb,  schmilzt  v.  d.  L.  unter  Aufblähen  leicht  zu  einer 
braungrünen  Perle.    Reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Titan  und  Mangan. 

Ein  Begleiter  des  norwegischen  Leukophans ;  wurde  von  Berlin  untersucht. 
Pogg.  Ann.  88,156.    (A.  Erdmann:   Berz.  Jahresb.  21,178.) 


Kieselsäure 

29,93 

Titansäure 

9,90 

Ceroxydul  (La,  Di 

26,56 

Kalk 

19,07 

Magnesia 

0,75 

Eisenoxydul 

1,65 

Natron 

2,87 

Kali 

0,52 

Wasser 

8,90 

100,15 


♦)  Wasser.         *♦)  U  0^. 
Kam mel 8 be rg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  43 


674  Silicate. 

Hier  ist 

R   :  Si,  Ti  =   1 

Ti   :  Si         =   \ 

Na   :  R  =1 

Na   :  H^O    =  \ 

Enceladit. 


\ 

4 
6 
5 


Wird  beim  Erhitzen  heller,  färbt  sich  an  der  Luft  roth,  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar. 
Wird  von  Chlor wasserstoffs'aure  schwer,  von  Schwefelsäure  leicht  zersetzt. 
Analyse  des  Enceladits  von  Amity,  N.  York,  V.  G.  3,4  88.   Hunt. 

Am.  J.  Sc.  [i]  2,30. 


Kieselsäure 

18,50 

Titansäure 

tBytO 

Thonerde 

13,84 

Eisenoxydul 

10,59 

Magnesia 

22,20 

Kalk 

1,30 

Wasser 

7,35 

101,98 

U  :  AI  :  Si,  Ti  — 

5,37  :   1   :  5,0 

R  :  H2  0  — 

1,8  :   1. 

Nach  Des  Cloize<mx  wäre  Enceladit  = 

=  Warwickit  (S.  367),  allein  letzterer  Ist 

ein  Bor-Titanat.    Oder  ist  Hunfs  Analyse  unrichtig? 

Astrophyllit. 

Ein  glimmerähnliches  Mineral  von  Brevig,  Norwegen,  von  Scheerer  zuerst  be- 
schrieben und  untersucht. 

1.  V.  G.  3,4.    Scheerer:   Pogg.  Ann.  122,109. 

2.  V.  G.  3,324.    Pisani:   C.  rend.  56,846. 

3.  V.  G.  3,334.    Rammelsberg. 

Nach  meinen  Versuchen  ist  der  Astrophyllit  wasserfrei,  verliert  aber  bei  starkem 
Glühen  bis  1,7  p.  ('.,  wobei  er  zu  einer  schwarzen,  blasigen  Masse  schmilzt. 


1." 

2.**; 

Kieselsäure 

32,21 

33,22 

33,19 

Titansäure 

8,24 

7,66 

7,96 

Thonerde 

3,02 

4,32 

1,88 

Eisenoxvd 

7,97 

4,05 

9,27 

Eisenoxvd  ul 

• 

21,40 

25,48 

23,56 

Manganoxydul 

12,63 

10,70 

10,01 

Magnesia 

1,64 

1,37 

1,90 

Kalk 

MI 

1,22 

1,63 

Natron 

2,24 

2,71 

3,86 

Kali 

3,18 

6,29 

5,96 

Wasser 

4,41 

99,05 

2.01 
99,03 

99,29 

*]  Scheerer  theilt  noch  zwei  nahekommende  .\nalysen  mit.         **)  Nach  Abiog  von 
Zirkon.         •♦*)  Millel. 


Silicate. 


675 


Alomverhältnisse. 

I 

II 

II 

R  : 

R 

R    :   R  :  Si,  Ti 

R     :  Si,  Ti 

(2R  — R 
R— 3R) 

1. 

!    : 

4 

1       :    \    :    S 

1,34    :    1 

i. 

!    : 

2,5 

8,4    :    1    :    8,3 

1,35    :    1 

3. 

1    : 

2,18 

7,2    :    1    :    8,6 

1,37   :    1 

während  Ti  : 

Si 

1   :  5  —  1 

:  6  —  \  :  5,5  ist. 

Wird  nach  3. 

. 

I      II 

R  :  R  —  1        :    2,5 

R  :  H—  7,5    :    \ 

R  :  Si  —  1        :    8 

genommen,  so  ist  der  AstrophylUt 

R6R15R2  (Si,  Ti)ie0^6, 
d.  h.  er  entspricht 


II 


R=^  Si2  07 


_  /  R  Si  03  1 
—  \  R2Si  04  / 


Dann  wäre  R  :  Si  =  1,5  :  1  und  nicht  1,33  :  1,  wie  die  Analysen  zu  zeigen 
scheinen.    Dieses  Verhältniss  führt  nämlich  zu 


und  ihm  würde 


R4  Si3  O'o  _  /  2B  Si  03  1 

K     »1     U      —  ^      R2SiO*/ 


II 


R6  R1SR2  (Si,  Ti)i^O«ö 
entsprechen,  wobei  R  :  Si,  Ti  =  1  :  9  gesetzt  ist. 

Scheerer  hat  den  AstrophylUt  zum  Glimmer  gestellt,  obwohl  die  Form  der 
Krystalle  mehr  an  Augit  erinnert,  und  die  Blättchen  spröde  sind.  Des  Cloizeaux  hält 
ihn  ebenfalls  für  einen  Glimmer,  namentlich  aus  optischen  Gründen. 

Nach  meiner  Ansicht  ist  er  ein  Glied  der  Augitgruppe,  und  zwar 

i     R6  R15    Si  Till«  056  '   =  I  9R  si  0»  I 
(  2R  03  )  (     R  03       j 

Endialyt.  (Eukoiith.j 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einem  graugrünen,  undurchsichtigen  Glase. 

Gelatinirt  mit  Chlorwasserstotfsäure.  Die  Kieselsäure  enthält  jedoch  stets 
Zirkonsäure. 

Trommsdorfl"  fand   1801    im   Eudialvt     Hvazinth  aus   Grönland'    Zirkonsäure. 

Grüner,  Pfaff  (der  einen  neuen  Stotf,  TantaHne,  darin  gefunden  zu  haben  glaubte) 

jind  Stromeyer  analysirten  den  Eudialyt,   erhielten  jedoch  abweichende  Resultate, 

was  mich  (1844)  zu  einer  Wiederholung  bewog,   die  da  zeigte,   dass  das  Mineral 

nicht  Eisenoxyd  sondern  Oxydul  enthält. 

Der  im  norwegischen  Zirkonsyenit  von  Scheel  gefimdene  braune  Eudialyt  wurde 
von  Scheerer  Eukolith  genannt.    Er  ist  vom  Eudialyt  optisch  verschieden. 

Trommsdorff:  Crell's  Ann.  1,433.  —  Grüner:  Gilb.  Ann.  13,491.  —  PfalT: 
Schwgg.  J.  29,1.  —  Stromeyer:  Gilb.  Ann.  63,379.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann. 
H3,142.  —  Scheerer:   Eb.  61,222.  72,565. 

1.   Grönland,     a.    Rammeisberg.     b.    V.   G.   2,906.    Damour:    C.  rend. 
43,1197.    c.  Nylander:  Jahrb.  Min.  1870,  488. 

43* 


676 


Silicate. 


2.  Norwegen,     a.   V.  G.   3,01.    Scheerer.      b.  V.  G.   3,007.    Daniour. 

c.  Nvlander. 


1. 

2. 

a. 

•b.                 c. 

a 

B 

b.                 c. 

TantalsUure 

0,35            — 

— 

— 

2,35             — 

Kieselsäure 

49,92 

50,38          51,86 

47, 

85 

45,70          50,47 

ZirkonsUure 

16,88 

15,60           14,67 

u, 

05*) 

14,22           14,26* 

Eisenoxydul 

6,97 

6,37            6,54 

7, 

42 

6,83             5,42 

Manganoxydul 

1,15 

1,61             1,46 

i, 

94 

2,35             3,67 

Kalk 

11,11 

9,23.           9,82 

12, 

06 

9,66             9,58 

Natron 

12,28 

13,10           12,32 

12. 

31 

11,59           10,46 

Kali 

0,65 

i, 

32**) 

3,43             4,30 

Glühverlust 

0,37 

1,25             1,43 

0, 

94 

1,83              1 ,57 

Chlor 

1,19 
100,52 

1,48 
99,37 

1,37 

- 

— 

— 

1,11              1,68 

99,47 

99,55 

99,07        401,41 

Atom  Verhältnisse. 

Gl 

:   Na 

Na    : 

R 

R   : 

Si,  Zr 

Zr  : 

:  Si 

1a.             1 

:    12,4 

1,32 

1 

:    3,1 

1    . 

:    6 

Ib.             1 

:    10 

1,5 

1 

:    3,5 

1 

:    6,6 

2a. 

1,1 

1 

:    2,5 

1    : 

•    7 

2b.             1 

:    12 

<J2 

1 

:    2,7 

1    . 

:    5,7 

(Zr  =  Ta; 

Nach  Abzug 

von  Na  Cl 

ia. 

1,2 

:    1 

ib. 

1,38 

:    1 

2b. 

1,0      . 

1 

In  diesem  Fall  darf  man 

wohl  annehmen: 

Na  : 

R—  1  :  1  - 

—  R  :  Si,  Zr  —  1 

:  3 

— 

Zr  :  Si 

—  4:6. 

Dann  ist  der  Eudialyt 

/    Na  Cl 

) 

\  6Na2R2  ,Si,  Zri« 

015 

f 

d.  h.  er  besteht 

aus  zweif£ 

ichsauren    Quadri-) 

Sil 

icaten 

(Zirkoniaten; ,   ver- 

bunden  mit  Chlornatrium, 

Na  Cl 

) 

.       r  Na2(Si,  Zr2 
\  iVi  iSi,  Zr.2 

0^ 

\ 

• 

05 

/) 

Ferner  ist 

Fe 

,  Mn  :     Ca 

Ce 

vLa) 

:  Ca 

la. 

1    :    1,75 

Ib. 

1    :    1,5 

2a. 

1    :    1,65 

« 

:    10 

2b. 

1    :    1,3. 

1« 
3 

t 

:     5,4 

« 

Von  den  kleinen  Mengen  Tantal  [welches  vielleicht  Niob  ist)  ist  abgesehea. 

Der  norwegische  Eudialyt  enthält  etwas  der  Cermetalle  und  ist  reicher  an 
Mangan. 

Svanberg  hat  augegeben,  dass  in  der  Zirkons'aure  des  grönländisclien  Eudialyts 
ausser  Cermetallen  zwei  andere  Oxyde,  das  eine  der  Yttererde  nahestehend,  enl* 
halten  seien. 

Pogg.  Ann.  66,309. 

♦)  Tantalhaltig.        ♦♦)  Ce  0. 


Silicate.  677 

Katapleit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  weissem  Email. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Gallertbildung  zersetzt. 

Analysen  des  Katapleit  von  Lamö  bei  Brevig. 

i.   Sjögren:   Pogg.  Ann.  79,300.  Suppl.  3,465. 
i.   Rammeisberg. 

1.*)  2. 

Kieselsäure           46,67  39,78 

Zirkonsäure          29,57  40,12 

Eisenoxydul            0,56  — 

Kalk                         4,13  3,45 

Natron                   10,44  7,59 

Wasser                    8,95  9,24 

Thonerde           _     0,45  ioO,1 8 

100,77 

Na  :   R  R   :  Si,  Zr  Zr  :    Si  Si,  Zr  :  H^  0 

(2Na  =  R) 

1.  4:1  1:4  1    :    3,2  2:1 

2.  4:1  1    :    2,7  1:2  2:1 

Nach  1.  wäre  der  Katapleit  aus  achtfachsauren  Silicaten  (Zirkoniaten) 
zusammengesetzt, 

R  (Si,  Zr)  4  0»  4-  2  aq  =  Na^  R  (Si,  Zr)  »2  02?  +  6  aq. 
Nach  2.  ist  er  nahezu 

2R  (Si,  Zr)3  07  +  3  aq  =  2Na4  Ca  (Si,  Zr)^  021  j^  9  aq, 

d.  h.  er  bestände  aus  sechsfachsauren  Silicaten  und  Zirkoniaten. 

Nach  Sjögren  unterscheidet  sich  der  als  Zirkonsäure  bezeichnete  Bestandtheil 
des  Katapleits  von  der  Zirkonsäure  dadurch,  dass  sein  V.  G.  =  5,5  ist,  dass  die 
Lösung  durch  Blutlaugensalz  gefällt  Wird,  und  dass  die  Substanz  in  Oxalsäure  auf- 
löslich  ist.  Indessen  ist  letzteres  unrichtig,  da  die  gewöhnliche  Zirkonsäure  sich 
ebenfalls  in  Oxalsäure  auflöst. 

Bei  meinen  Versuchen,  welche  nur  mit  wenig  Substanz  angestellt  werden 
konnten,  habe  ich  keine  Verschiedenheit  in  den  Reactionen  bemerkt. 

Die  sechsgliedrige  Form  des  Katapleits  hat  Dauber  bestimmt. 

Pogg.  Ann.  92,237. 

Tachyalphtit.  Ein  braunes,  viergliedriges  Mineral  von  KragerÖe,  Norwegen ; 
V.  G.  3.6. 


Wurde  von  BerUn  unt( 

ersucht. 

Pogg.  Ann.  88,160. 

Kieselsäure 

34,58 

Zirkonsäure 

38,96 

- 

Thorsäure  (? 

12,32 

Thonerde 

1,85 

Eisenoxyd 

3,72 

Wasser 

8,49 
99,92 

• 

*}  Mittel  zweier  ADslysen. 


678 


Silicate. 


68,96 


Oerstedtit. 

Aus  dein  Augit  von  Arendal.   Hat  die  Form  des  Zirkons  und  enthält  nach  Forch 
hammer : 

Titansäure 
Zirkonsäure 

Kieselsäure  t9,7< 

Kalk  t,6\ 

Magnesia  2,05 

Eisenoxydui  1,13 

Wasser  5,54 


} 


400. 


Pogg.  Ann.  35,630. 


Wohlerit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  gelblichem  Glase. 

Wird  von  Säuren  unter  Abscheid ung  von  Kieselsäure  und  Niobsäure  zersetzt. 
Scheerer  entdeckte  den  Wohlerit  von  LangesundQord  bei  Brevig,  und  theiU« 
eine  Analyse  mit.    Seine  Krystallform  haben  Dauber  und  Des  Cloizeaux  bestimmt. 

1.  Scheerer:    Pogg.  Ann.  59,327.  72,561. 

2.  Hermann:   J.  f.  p.  Ch.  95,123. 

3.  Rammeisberg:   Berl.  Ak.  Her.  1871,  587.  599. 


Niobsäure 

Kieselsäure 

Zirkonsäure 

Kalk 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Natron 

Wasser 


1. 

14,47 

30,62 

15,17 

26,19 

0,40 

2,12 

1,55 

7,78 

0,24 

98,54 


2. 

11,58 

29,16 

12,72 

24,98 

0,71 

1,28 

1,52 

7,63 

0,33 

99,91 


} 


3. 
14,41 
28,43 
19,63 
26,18 

2,50 
7,78 

98,93 


Na 

Zr 

Nb 

R*i 

R 


II 

R                  =  1 

Si                 =  1 

Zr,  Si         =  I 

Zr,  Si          =  \ 

Nb,  Zr,  Si  =  1 


1. 

4 
6 
1 
1,14 


3. 


2 
3 
6 
1 
1,18 


(1    :    0,923 
(1    :    1,08' 


Nimmt  man  die  eingeklammerten  Verhältnisse  von  3.  an,  so  ist  der  WÖhlerit: 


R  Nb«  0«  I 
3R  Zr  0»    V 

9R  Si  0=* 


oder  speciell : 


/    NaNbOn    ,    „/    Na^ZrOM    ,    o/    Na^Si  OM 
\  2Ca  Nb20ö  /  "^     \  4Ca  Zr  0»  /  "^  ^  \  4Ca   Si  0»  / 


«i  2Na  =  R. 


Silicate.  679 


Die  Rechnung  erfordert  dann : 

4  0Nb  —     940  — 

Nb2  05  13,93 

45Si     —  1260 

Si  02  27,97 

l5Zr    —   «350 

ZrO^  18,96 

48Ca    —   1920 

Ca  0    27,84 

4Fe    —     224 

FeO      2,97 

26Na  —     598 

Na^O      8,33 

2I0O     —  3360 

100. 

9652 

Die  Form  des  WÖhlerils  steht  der  des  Broncits  so  nahe,  dass  ich  beide  für 
isomorph  hahe.  In  der  That  besteht  der  Wöhlerit  aus  normalen  Silicaten,  zu  denen 
analog  zusammengesetzte  Zirkoniate  und  Niobate  in  isomorpher  Mischung  hinzu- 
getreten sind. 

Ardennit.  (Dewalquit.) 

Kleine  gelbbraune,  zweigliedrige  Krystalle  von  Salm-Chateau,  Belgien.  V.  G. 
3,577.   (3,620  Las.) 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  mit  Kochen  zu  schwarzem  Email.  Giebt  mit  Soda 
und  Cyankalium  Arsen  (Pisani). 

Wird  von  Säuren  nicht  angegrilTen. 

Der  Ardennit  wurde  von  Pisani  und  von  Lasaulx  gleichzeitig  aufgefunden. 
Seine  Krystallform  bestimmte  v.  Rath  genauer. 

1.  Pisani:   C.  rend.  1872.  1873. 

2.  Lasaulx  und  Bettendorff:  Jahrb.  Min.  1872,  930.  Pogg.  Ann.  149,241. 


1.*) 

/ 

2.**) 

Arsensäure 

6,35 

Vanadinsäure 

3,12 

9,15 

Kieselsäure 

28,40 

29,74 

Thonerde 

24,80 

23,50 

Eisenoxyd 

1,31 

1,94 

Manganoxydul 

25,70 

25,96 

Magnesia 

4,07 

3,42 

Kalk 

2,98 

2,04 

Kupferoxyd 

0,22 

Wasser 

5,20 

4,04 

102,15  99,79 

Auch  Lasaulx  überzeugte  sich  von  dem  Arsengehait  des  Minerals,  schätzt  den- 
selben aber  nach  einem  Vorläufigen  Versuch  auf  weniger  als  2,5  p.  C.  As^  0^. 
Berechnet  man  Analyse  2 .  ohne  Rücksicht  hierauf,  so  erhält  man : 

V  :      Si       =1:5 
R  :  ft  :  Si  =  2  :   1   :   2 
ft  :    H2  0    =  1   :   1 
Man  kann  daraus  die  Formel 

RIO  R5  Silo  V2  O^o  +  5  aq 
ableiten,  welche  sich  als 


/      R«443  V»0O^M    ,    .„ 
\  10R^R2Si5  O20  f  -t-  25  aq 


*)  Letzte  Analyse.        **)  Mitlei  der  beiden  letzten  Versuche. 


680  Silicate. 

darstellen  lässt,  so  dass  das  Mineral 

aus  Drittel-Vanadaten  R^  V^  0^ 

und  Halb-Silicaten  \  0R2  Si  0* 

bestehen  würde. 

Das  Wasser  des  Ardennits  gehl  erst  durch  anhaltendes  Glühen  fort. 
Die  Form  erinnert  an  die  des  Lievrits. 


Einzelne  Silicate. 

Die  Selbstständigkeit  und  die  chemische  Zusammensetzung  der  nachstehend 
verzeichneten  Silicate  ist  in  vielen  Fällen  zweifelhaft. 

Agalmatolith. 

Unbestimmter  Name  für  3Iineralien,  welche  zum  Schnitzen  von  Figuren  in  China 
etc.  benutzt  werden. 

Ein  chinesischer  Agalmatolith  gab  Klaproth  54,5  Kieselsäure,  34  Thonerde, 
6, 25  Kali,  0,75  Eisenoxyd,  4  Wasser.   Aehnlich  war  ein  vonVauquelin  untersuchter. 

Klaproth:   Beitr.  2,184.  5,19.  2  1. 

Auf  Thon  Steinmark)  und  Speckstein  beziehen  sich  Analysen  von  Agalmatolith 
von  Klaproth  und  Lychnell :  Berz.  Jahresb.  15,218.  —  Scheerer:  Handw.  d. 
Chemie.  —  Schneider:  s.  Speckstein.  —  Wackenroder :  J.  f.  p.  Ch.  ttyS. 

AMt. 

Ein  zirkonähnliches  Mineral  aus  Norwegen,  nach  einer  vorläufigen  Analyse  von 
Forbes  aus  20,33  Kieselsäure,  22  Yttererde,  15,13  Thorsäure,  3,9S  Zirkonsäure, 
14,1  Thon-  und  Beryllerde,  9,66  Eisenoxyd,  9,32  Wasser  und  kleinen  Mengen 
Ceroxvd  und  Kalk  bestehend. 

J.  f.  p.  Ch.  66,446. 

Baltimorit. 

So  wird  mancher  Serpentin  genannt,  zu  dem  wohl  auch  folgende  gehören : 

t.   Bare  Hills,  Baltimore.    Blau,  faserig,  V.  G.  2,59.     Hermann:  J.  f.  p. 

Ch.  53,20. 
2.  Ebendaher.    Hauer:   Kenngott  üeb.  1853,  55. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

33,26 

27,15 

Thonorde 

7,23 

18,54 

Chromoxvd 

• 

4,34 

15,08  Kalk 

Kisenoxvdul 

2,89 

Spur 

Magnesia 

38,56    • 

26,00 

Wasser 

12,44 

13,23 

Kohlensäure 

1,30 

100. 

100,02 


Silicate.  681 


Barsowit. 


Schmilzt  V.  d.  L.  nur  an  den  Kanten  zu  blasigem  Glase. 
Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Gallertbildung  zersetzt. 
Von  G.  Rose  im  Goldsande  von  Barsowskoi  am  Ural  gefunden  (V.  G.  2,752), 
von  Varrentrapp  analysirt. 
Pogg.  Ann.  48,567. 


Kieselsäure 

48,71 

Thonerde 

33,90 

Kalk 

15,29 

Magnesia 

1,54 

> 

99,44 

R  :  AI  :  Si  — 

0,94 

:   \   :  2,5. 

Mit  1   : 

:   <   :  2,5  erhalt  man 

R2  Al2 

Si^O 

18 

> 

d.  h. 

«s  si5  015  _  /  2R  si  on 

Bodenit.  Muromontit. 

Von  Boden  bei  Marienberg,  Sachsen. 

Zeigen  beim  Erhitzen  ein  Erglühen,  schmelzen  v.  d.  L.  schwierig  und  gela- 
tiniren  mit  Säure. 

1.  Bodenit.    V.  G.  3,523.   Kerndt:  J.  f.  p.  Ch.  43,228. 

2.  Muromontit.    V.  G.  4,265.   Derselbe. 


1. 

2. 

Kieselsäure 

26,12 

31,09 

Thonerde 

10,33 

2,35 

Beryllerde 

5,51 

Eisenoxydul 

12,05 

11,23 

Manganoxydul 

1,62 

0,90 

Yttererde 

17,43 

37,14 

Ceroxydul 

10,46 

5,54 

Lanthanoxyd 

7,56 

3,54 

Kalk 

6,32 

0,71 

Magnesia 

2,34 

0,42 

Natron 

0,84 

0,65 

Kali 

1,21 

0,17 

Wasser 

3,02 

0,75 

99,30  100. 

Scheinen  zum  Orthit  zu  gehören. 

Boltonit. 

V.  G.  Olivin  und  Werner  it. 

Ein  unschmelzbares  Mineral  von  Bolton,   Massachusetts ;  enthält  nach  Thomson 
56,64  Kieselsäure,  6,07  Thonerde,  36,52  Magnesia,  2,46  Eisenoxydul. 
Berz.  Jahresb.   17,205. 

Breislakit. 

Bezeichnung  feiner,  brauner,  nadelförmiger  Krystalle  in  Trachyten  und  Laven, 
welche  Hornblende  (Augit)  sind. 


682  Silicate. 

Chalilith. 

Ein  Mineral  von  Sandy  Brae,  Antrim.  Irland;  enthält  nach  Thomäon  (l.>  und 
Hauer  («J: 

\.  t. 

Kieselsäure  36,56  38,56 

Thonerde  26,20  27,71 

Eisenoxyd  9,28  — 

Kalk  10,28  12,01 

Magnesia  —  6,85 

Natron  2,72  — 

Wasser  16,66^  14,32 

101,70  "99, T5 

Thomson:   Outl.  Min.  1,321.  —  Hauer:  Kenngott  min.  Not.  No.  3. 

Chamoisit. 

Schwarzes,  erdiges  Mineral  von  Chamoisin,  Wallis,  nach  Abzug  von  4  5  p.  C. 
kohlensaurem  Kalk  14,3  Kieselsäure,  00,5  Eisenoxydul,  7,8  Thonerde,  17,4  Wasser. 
Berthier:   Ann.  Min.  5,393. 

Ellaglt 

Gelbes,  krystallinisches  Mineral  von  BergÖ  Jättegryta  auf  der  Insel  Aland. 
Schmilzt  V.  d.  L.  zu  w^cissem  Email. 

47,73  Kieselsäure,  25, 20 Thonerde,  6,57  Eisenoxyd,  8,72  Kalk,  12,81  Wasser. 
Igelstrom:   Nordenskiöld  Beskrifn.  155  u.  Mitthlg. 

Oastaldit. 

Ein  blaues  oder  schwärzliches,  zwei-  und  eingliedriges  Mineral  aus  Piemont 
(Aosta,  Brosso),  pleochroistisch,  V.  G.  3,044.  Schmilzt  v.  d.  L.  in  Splittern  zu 
braunem  Glase.    Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Analysirt  von  Cossa :   Strüver  Nota,  Rom  1 875  (R.  Accad.  dei  Lincei; . 

Kieselsäure  58,55 

Thonerde  21,40 

Hisenoxydul  9,04 

Magnesia  3,91 

Kalk  2,03 

Natron  4.77 

'9^771" 

Na  :  R  =  I   :  1 ,7  —  R  :  AI  =  1 , 2  :   I 
AI  :  Si  =  1   :  4,65 

Das  Ganze  besteht  aus  normalen  Silicaten,  annähernd 

Na2  R2  A12  Si"  027, 
wobei  Ca  :  Mg  :  Fe  =  1   :  2,7  :  3,5. 

Huronit. 

* 

Vom  Huronsee.    V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Kieselsäure  45,8,  Thonerde  33,92,  Eisenoxyd  4,32,  Kalk  8,04,  Magnesia  i,72, 
Wasser  4,16. 

Thomson  Outl.  Min.  1,384. 


Silicate.  683 

HydrosiUeit. 

Weisse  Masse  aus  dem  Palagonittuff  Siciliens.  42,02  Kieselsäure,  4,94  Thon- 
erde,  27,19  Kalk,  3,41  Magnesia,  2,51  Natron,  2,67  Kali,  15,06  Wasser  und 
Kohlensäure,  2,19  Unlösliches. 

Sarlorius  von  Waltershausen  Vulk.  Gest.  305. 

Hypochlorit. 

Der  Hypochlorit  von  Schneeberg  (Grüneisenerde]  enthält  nach  Schüler  50,24 
Kieselsäure,  14,65  Thonerde,  13,03  Wismuthoxyd,  10,54  Eisenoxydul,  9,62  Phos- 
phorsäure. 

Schwgg.  J.  66,41. 

Isopyr. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  magnetischen  Kugel  und  färbt  die  Flamme  grünlich. 
Turner.  Wird  von  Säuren  wenig  angegriffen. 

1.  Turner:   Ed.  N.  ph.  J.  6,265. 

2.  V.  G.  2,912.    Flight:   Ber.  d.  ehem.  G.  1872,  990. 


\. 

2. 

Kieselsäure 

47,09 

46,15 

Thonerde 

13,91 

12,59 

Eisenoxyd 

20,07 

3,02 

Kalk 

15,43 

FeO  15,91 

Kupferoxyd 

1,94 

CaO  13,21 

98,44 

MgO  1,66 
CuO     1,09 

Na2  0 

,  K20  1,85 
H20     2,85 

{ 


14,33  ünverbunden 
31,82 


96,33  und  Fluor  2,28. 

iTlgtit 

Gelbe  Körner  im  Kryolith,  V.  G.  2,05,  nach  Rand  36,5  Kieselsäure,  24,09 
Thonerde,  7,54  Eisenoxyd,  16,03  Natron,  0,75  Fluor,  3,42  Wasser  enthaltend. 
Proceed.  Philad.  Acad.  1868. 

Abweichende  Zahlen  erhielt  Hagemann:   Am.  J.  Sc.  (2)  47,133. 

Jaspis. 

Bezeichnung  für  Gemenge  von  Silicaten  mit  Quarzmasse. 

Awdejevv  fand  im  Jaspis  aus  dem  Augitporphyr  von  Orsk  am  Ural  79,5  Kiesel- 
säure, 9,24  Thonerde,  3,32  Eisenoxydul,  4,31  Kalk,  0,5  Magnesia,  0,32  Kali^ 
1,56  Wasser. 

G.  Rose:   Reise  n.  d.  Ural  2,185. 

Kaliphit. 

Ein  braunes  Mineral   aus  Ungarn,   von  dem  Ivanow  eine   sehr  wenig  wahr- 
scheinliche Analyse  geliefert  hat. 
Berz.  Jahresb.  25,331. 

Karamsinit. 

Finnländisches  (?)  Mineral  =  51,53  Kieselsäure,  3,20  Thonerde,  5,98  Eisen- 
oxyd, 4,62  Manganoxydul,  13,05  Kalk,  6,86  Magnesia,  10,8  Kali,  2,32  Kupfer- 
oxyd, 1,59  Wasser.   Thoreid. 

Mitthlg.  von  A.  Nordenskiöld. 


684  Silicate. 

Kirwanit. 

Von  den  Mournebergen,    Irland.     V.  d.  L.  schwer  schmelzbar.     Kieselsäure 
40,5,  Thonerde  H,41,  Eisenoxydul  23,91,  Kalk  19,78,  Wasser  4,35. 
Thomson:  Outl.  L378. 

Konarit. 

Von  RÖttis  im  sächsischen  Voigtlande.   Grün. 

Kieselsäure  43,6,  Phosphorsäiire  2,7,  Arsensäure  0,8,  Nickeloxyd  35, 8,  Koball- 
oxyd  0,6,  Eisenoxyd  0,8,  Thonerde  4,6,  Wasser  11,1. 
B.  h.  Ztg.  1865,  335. 

Mancinit. 

Braimes  Mineral  von  Mancino  bei  Livorno.    Soll  ein  Zinksilicat  sein. 
Jacquot:   Ann.  Min.  '3)   19,703. 

Monzonit. 

Von  Monzoni,  Fassalhal.  Dicht,  graugrün,  V.G.  3,0.  Schmilzt  v.  d.  L.  ziemlich 
schwer,  und  wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Kieselsäure  52,6,  Thonerde  17,1,  Eisenoxydul  9,0,  Kalk  9,65,  Magnesia  2,1, 
Natron  6,6,  Kali  1,9,  Wasser  1,5. 

Kobell:   Münch.  Ak.  Ber.  1870,   162. 

Neolith. 

I .   Arendal.     Eine    Neubildung  in  den  dortigen  Eisengruben,     a.   Hell, 

b.  dunkel.    Scheerer:   Pogg.  Ann.  71,285.  84,374. 

i.  StofFelskuppe  bei  Eisenach.  In  Blasenräumen  verwitterten  Basalts. 
Derselbe. 


1. 

2. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

52,28 

47,35 

51,25 

Thonerde 

7,33 

10,27 

9,32 

Magnesia 

31,24 

27,43 

29,92 

Kalk 

0,28 

1,92 

Eisenoxydul 

3,79 

7,92 

0,80 

Manganoxydul 

0,89 

2,64 

Wasser 

4,04 

6,28 

6,50 

99,85 

99,19 

99,71 

Onkosin. 

Grünes  Mineral  von  Posseggen  bei  Tamsweg  in  den  Salzburger  Alpen.  Schmilzt 
V.  d.  L.  unter  Aufblähen.    Wird  von  Schwefelsäure  zersetzt. 

Kieselsäure  52,52,  Thonerde  30,88,  Magnesia  3,32,  Eisenoxydul  0,80,  Kali 
6,38,  Wasser  4,60. 

Kobell:   J.  f.  p.  Ch.  2,295. 

Ottrelith. 

Von  Ottrez  bei  Stavelot,  Belgien.    Schmilzt  v.  d.  L.  schwer  an  den  Kanten. 
Damour:   43,43  Kieselsäure,  24,26  Thonerde,  16,77  Eisenoxydul,  8,11  Man» 
ganoxydul,  5,65  Wasser. 

Ann.  Min.  (2)  2,357.    Vgl.  Laspeyres:  Jahrb.  Min.  1869,  339. 


Silicate.  685 

Pikrofluit. 

Von  Lupiiiko,  Finnland.  Derb,  weiss,  V.  G.  2,74.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  mit 
Aufblähen  und  Spritzen.  Wird  von  Säuren  zersetzt  und  entwickelt  urit  Schwefel- 
säure Fluorwasserstoff. 


Arppe. 

GaHndo. 

Fluor 

H,16 

Kieselsäure 

32,16 

29,00 

Kalk 

19,86 

22,72 

Magnesia 

23, t9 

28,79 

Eisenoxydul  (Mn) 

3,50 

2,32 

Wasser 

9,08 

8,97 

89,79 

102,96 

S.  Melaxoit. 

Pimelith. 

Bezeichnung  für  mehrere  grüne,  nickelhahige  Silicate.    Nach  Berzelius  verhält 
sich  der  Pimelith  wie  Talk. 

1.  Schlesien.    Fettig  anzufühlen,  V.  G.  2,76.    Wird  von  Säuren  zersetzt. 
Baer:   J.  f.  p.  Ch.  55,49. 

2.  Schlesien.    Alipit  (Glockerj .    Mager  anzufühlen,  V.  G.  1,46.    Schmidt: 
Pogg.  Ann.  61,388. 

3.  Numea,   Neu-Caledonien.     V.  G.  2,27.     Liveridge:   J.  Chem.  Soc.  (2) 
12,613. 

1.  2.  3. 

Kieselsäure  35,80  54,63  47,23 


1,67 


Thonerde  23,04  0,30  \ 

Eisenoxyd                2,69  1,13  / 

Nickeloxyd  2,78  32,66            24,01 

Magnesia  14,66  5,89            21,66 

Kalk                          —  0,16               — 

Wasser  21,03  5,23               5,26 


100.  100.  99,83 

Polylith. 

Von  Hoboken,  N.  Jersey.    V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Kieselsäure  40,04,   Thonerde  9,42,  Eisenoxydul  34,08,   Manganoxydul  6,6, 
Kalk  4,54,  Wasser  0,40.    Ist  nach  Dana  Augit. 

Thomson:   Outl.  Min.  1,495. 

Pterolith. 

Von  Brevig.    Derb,  grün  und  braun,  blättrig,  V.  G.  3,06 — 3,66. 
Nach  R.  Müller:    39,38  Kieselsäure,   6,65  Thonerde,   19,89  Eisenoxyd,   16,43 
Eisenoxydul,  0,56  Magnesia,  5,47  Kalk,  7,86  Kali,  2,81  Natron,  1,39  Wasser. 

B.  h.  Ztg.  1865,  336. 

Pyrallolith. 

Schwärzt  sich  beim  Erhitzen,  giebt  brenzliges  Wasser  und  rundet  sich  v.  d.  L. 
nur  an  den  Kanten. 


686  Silicate. 

• 

I.  Kullakalkbruch ,  Kimito,  Finnland.     Grün,    z.  Th.  von  Augitstruktur, 

V.  G.  2,7.     Runeberg:   Arppe  Anal,  af  finsk.  uiin. 

t,  Takvedaholm.  Stönglich.   Arppe. 

3.  SkräbbÖle.    Arppe. 

4.  Haapakylä.   V.  G.  2,61.   Arppe. 

5.  Kullabruch.  Weiss,  von  Augitstruktur.  Arppe. 

6.  Storgärd.    N.  Nordenskiöld:   Scbwgg.  J.  31,386. 

7.  Frugärd.   Hellbraun  oder  grau.   Arppe. 

8.  Storgärd.   Grosseres,  helles  Krystallbruchstück,  V.  G.  2,53.   Arppe. 


1. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

48,88 

55,17 

55,92 

57,49 

Thonerde 

0,48 

1,13 

1,55 

1,11 

Magnesia 

24,72 

26,85 

26,12 

30,05 

Kalk 

10,69 

6,33 

6,34 

2,90 

Eisenoxydul 

1,55 

1,45 

1,86 

1,26 

Manganoxydul 

0,76 

0,09 

1,68 

0,69 

Glüh  Verlust 

12,33 

9,15 

7,56 

7,30 

99,41 

100,17 

101,03 

100,80 

5. 

6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

56,9 

56,62 

63,87 

76,23 

Thonerde 

1,4 

3,38 

0,34 

1,79 

Magnesia 

28,7 

23,38 

23,19 

11,65 

Kalk 

3,9 

5,58 

3,74 

2,56 

Eisenoxvdul 

0,6 

0,89 

2,18 

0,72 

Manganoxydul 

0,99 

Glüh  Verlust 

8,5 

9,06 

7,32 

7,10 

100. 

100. 

100,64 

100,05 

Bischof  und  Arppe  haben  in  diesen  Substanzen  Zersetzungsproducte  von  Augit- 
Substanz  erkannt.  Die  Zersetzung  scheint  in  der  Serpentinbildung  ihren  Schhiss  zu 
finden. 

Pyrosmalith. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  Eiseiichlorid.  Entwickelt  v.  d.  L.  saure 
Dämpfe  und  schmilzt  zu  einer  grauen  Kugel.    Wird  von  Säuren  zersetzt. 

Analysen  des  Pyrosmalith  von  der  Bjelkeygrube  bei  Nordmarken,  Weriiiland. 

I.   Hisinger:   Schwgg.  J.  13,341.  23,54. 

i.    V.  G.  3,174.    Verliert  bis  200"  nichts.   Lang:  J.  f.  p.  Ch.  83,424. 

3.   Wöhler:    Nachr.  d.  Gott.  Ges.  d.  Wiss.  1870,  No.  20. 


1. 

i. 

3. 

Chlor 

3,77 

3,76 

6,38 

Kieselsäure 

35,85 

35,43 

35,76 

Eisenoxvd 

• 

35,48 

0,79 

Eisenoxvdul 

• 

30,00 

30,82 

Manganoxydul 

21,83 

21,01 

22,43 

Kalk 

\,i\ 

0,74 

Wasser 

7,75 

Thonerde 

0,24 

99,72 


Silicate.  687 

Abstrahirt  man  von  dem  kleinen  Gehalt  an  Eisenoxyd,  so  ist  in  3  (t) : 

a  :  R  :  Si  =  «   :  4  :  3,3  —  Si  :  H^  0  =  1,3  :  1. 
Setzt  man  dafür  1  :  4  :  3,5  und  Si  :  H^  0  =  1,4  :  1,  so  erhalt  man 

(R  CP  +  7R  Si  0^)  +  5  aq. 
Ist  Mn  :  Fe  =  i':  3,  so  giebt  die  Rechnung: 

2C1    =     71      =  Cl     6,24 

7Si    =196  Si  02  36,91 

4,8Fe  =  268,8  Fe  0     29,67. 

3,2Mn  =  176  Mn  0    20,00 

ijO     =336  H^O       7,91 

5aq    =     90  100,73 

1137,8 

Bastolyt 

Nach  Shepard  ein  röthlichgraues  Mineral  von  Monroe,  worin  42,3  Kieselsäure, 
6,5  Thonerde,  38,25  Eisenoxydul,  2  Kalk,  1  Magnesia,  6,1  Alkali  und  3,8  Wasser. 

Am.  J.  Sc.  (2)  24,128. 

Nach  Pisani  ein  eisenreicher Chlorit=  34,98  SiO^,  21,88A103,  28,44  FeO, 
6,24  MgO,  9,22  aq. 

C.  rend.  54,468. 

Saphirin. 

V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Analysen  des  Saphirins  von  Fiskenäs,  Grönland. 

1.  Stromeyer:   Gilb.  Ann.  63,374. 

2.  Damour:   Bull.  geol.  (2)  6,315. 

Kieselsäure 

Thonerde 

Magnesia 

Eisenoxvdul  (Mn) 

Kalk 

Wasser 

99,78 
In  i.  ist 

H  :  AI  :  Si  =  2,0  :  2,44  :   \. 
Das  Verhälmiss  i  :  2,5  :   1  würde 

Mg4  A15  Si2  023 

ergeben. 

Ist  das  Mineral  Spinell,  die  Kieselsäure  also  unwesentlich,  wie  Manche  glauben? 

Seifenstein. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einem  blasigen  Glase. 
Wird  von  Schwefelsäure  zersetzt. 

1.  Cap  Lizard,  Cornwall.   Svauberg:  Pogg.  Ann.  54,267.  57,165.    ^Schon 
von  Klaproth  untersucht.) 

2.  SvärdsjÖ,  Dalarne.   Svanberg. 

3.  Nordufer  des  Oberen  Sees.    Smith:   Am.  J.  Sc.  (2;  16,365. 

4.  Gun  Grase,  Cornwall.   In  Serpentin.   Houghton:  Phil.  Mag.  (3)  10,253. 

5.  Kynance  Bai,  Cornwall.   Derselbe. 


1. 

2. 

14,51 

14,86 

63,10 

63,25 

16,85 

19,28 

4,45 

1,99 

0,38 

99,38 

0,49 

688  Silicate. 

6.  Bothgate,    Linlithgowshire.     V.  G.  2,469.     Unschmelzbar.     Pseudo- 
Steatit.    Thomson:   Ed.  N.  ph.  J.  16,55. 


^.*) 

i 

t.**'] 

3. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

46,8 

50,89 

48,89 

42,10 

42,47 

41,89 

Thonerde 

8,0 

9,40 

7,23 

7,67 

6,65 

22,05 

Eisenoxyd 

0,4 

2,06 

2,46 

— 

6,62*** 

Magnesia 

33,3 

26,52 

24,17 

30,57 

28,83 

.    6,16 

Kalk 

0,7 

0,78 

— 

— 

2,42 

Kali 

0,81 

— 

Wasser 

H,0 

10,50 

15,66 

18,46 

19,37 

20.22 

100,2 

100,15 

99,22 

98^30 

97,32 

99,36 

Ein  sogenannter  Kerolith  von  Frankenstein,  Schlesien,  V.  G.  2,91,  enthält  nach 
Maak  37,95  Kieselsäure,  12,18  Thonerde,  18,02  Magnesia,  31  Wasser. 
Schwgg.  J.  55,242  (304). 

Sericlt. 

Gemengtheil  der  Taunusschiefer.  V.  G.  2,897.  Blättert  sich  v.  d.  L.  stark  auf, 
und  schmilzt  unter  starkem  Leuchten  an  den  Kanten  zu  grauem  Email.  Wird  von 
Säuren  langsam  zersetzt. 

Der  Sericit  von  Naurod  enthält:  Kieselsäure  50,0,  Titansäure  1,59,  Thonerde 
23,65,  Eisenoxydul  8,07,  Magnesia  0,93,  Kalk  0,63,  Kali  9,  H,  Natron  1.75, 
Wasser  3,44,  Fluor  1,22,  Phosphorsäure  0,31. 

List:  Ann.  Ch.  Pharm.  81,193. 

Vgl.  Lossen:   Ztsch.  d.  geol.  G.  21,333. 

Skorilith. 

Ein  mexikanisches  Mineral,  ein  Silicat  von  Thonerde,  Eisenoxyd  und  Kalk. 
Thomson:   Outl.  1,379. 

Sloanit. 

Ein  Zeolith  aus  dem  Gabbro  Toscanas,  der  nach  Bechi  42,19  Kieselsäure, 
35,0  Thonerde,  8,12  Kalk,  2,67  Magnesia,  0,28  Natron  und  Kah,  12,5  Wasser 
önthalten  soll. 

Am.  J.  Sc.  (2)  14,64. 

Sordawalith. 

Schwarzes  dichtes  Mineral  von  Sordawala,  Finnland,  v.  d.  L.  schmelzend, 
durch  Säuren  unvollständig  zersetzbar. 

1.  N.  Nordenskiöld :   Schwgg.  J.  31,148. 

2.  Wandesieben:   N.  Jahrb.  f.  Pharm.  1,32. 


1. 

2. 

Phosphorsäure 

2,68 

2,26 

Kieselsäure 

49,40 

47,70 

Thonerde 

13,80 

16.65 

Eisenoxydul 

18,17 

21,32t 

Magnesia 

10,67 

10.21 

W'asser 

4,38 
99,10 
lufttrocken 

98,14 

♦j  Bei  1 00  o  getrocknet.        ♦♦;  Desgl. 

=  24  p.  C. 

+;  Oxyd. 

••• 


}  O&ydoL 


Silicate.  68» 

Stilpnomelan. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Masse. 
Wird  von  Säuren  langsam  zersetzt. 

\.  Obergrund  bei  Zuckmantel,    Oestr. -Schlesien.     Rammeisberg:  Pogg. 

Ann.  43,127. 
t.  Grube  Friederike  bei  Weilburg,  Nassau.    Siegert:   In  mein.  Lab. 
•    3.  Nordmarken,  Wermland.    IgelstrÖm:   öfvers.  <869,  399. 

4.  Sterling,  N.  York.  V.G.2,76.  Chalcodit.  Brush:  Am.  J.  Sc.  (2)  25,<98. 

1.  8.  3.  4. 


Kieselsäure 

45,96 

45,07 

45,61 

45,29 

Thonerde 

5,84 

4,92 

5,00 

3,62 

Eisenoxyd 

20,47 

Eisenoxydul 

35,60 

37,78 

37,70 

16,47 

Magnesia 

1,78 

0,94 

3,00 

4,56 

Kalk 

0,19 

1,67 

— 

0,28 

Wasser 

8,63 

8,47 

9,14 

9,22 

98,75    98,85    100,45    100,91 

Der  letzten  Analyse  gemäss  ist 

R  :  R  =  2  :   1  ;  R  :  Si  =  1   :  4,6  und  R  :  H^  0  =  1   :  3. 

Hieraus  folgt  ziemlich  gut  eine  Verbindung  normaler  Silicate 

R2  R  Si5  0^5  +  3  aq, 
in  welcher  Mg  :  Fe  =  1  :  2,  AI  :  Fe  =  1  :  4  ist. 

Strakonltzit. 

Grüngelbe,  specksteinähnliche  Substanz  von  Strakonitz,  Böhmen.    Kieselsäure 
53,42,  Thonerde  7,0,  Eisenoxydul  15,4,  Kalk  1,37,  Magnesia  2,94,  Wasser  19,86. 
Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichs.  1853,  695. 

StflbeUt. 

Schwarze,  traubige  und  stalaktitische  Massen  von  Lipari,  V.  G.  2,26.  Kiesel- 
säure 27,0,  Thonerde  5,37,  Eisenoxyd  10,18,  Manganoxyd  21,89,  Kupferoxyd 
15,23,  Magnesia  1,03,  Chlor  0,77,  Wasser  16,85. 

Stübel:   B.  h.  Ztg.  1865,  322. 

Syhedrit 

Von  den  Syhedribergen  bei  Bombay.    Grün,  blättrig,  V.  G.  2,32.    Kieselsäure 
56,92,  Thonerde  15,06,  Eisenoxydul 2, 71,  Magnesia2,46,  Kalk  6,45,  Wa8ser16,4. 
Tyler:   Am.  J.  Sc.  (2)  40,  HO. 

Tachyllt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  und  wird  von  Säuren  zersetzt. 

1.  Vogelsberg,  Hessen.    In  Basalt.    C.  Gmelin:   Pogg.  Ann.  49,233. 

2.  Ostheim  bei  Hanau.    Sogen,  musch liger  Augit.    Derselbe:  Jahrb.  Min. 
1840,  549. 

3.  Desgleichen.    Schultz:   In  mein.  Laborat. 

4.  Meinzereichen,  Hessen.  Behrendt:   In  mein.  Labor. 

5.  Island.    Sideromelan.    Im  Palagonittuff.    Sartorius:   Vulk.  Gest.  202. 

Kanimelsberg,  Uandb.  d.  Mineralchemie.  II.  44 


690  Silicate. 


i. 

2. 

3. 

4. 

5. 

Titansäure 

^4< 

1,53 

— 

Kieselsäure 

50,22 

56,80 

54,47 

48,62 

48,76 

Thonerde 

n,8i 

15,32 

15,90 

49,32 

14,93 

Eisenoxyd 

— 

20,14 

Eisenoxydul 

10,66 

15,41*) 

12,96 

11,48 

Kalk 

8,25 

4,85 

13,16 

7,06 

9,51 

Magnesia 

3,37 

5,05 

2,17 

0,23 

2,92 

Natron 

5,18 

3,14 

6,37 

2,48 

Kali 

3,86 

0,34 

2,83 

1,10 

Wasser 

0,50 

0,53 

2,16 

0,35 

101,29        100,91  99,19  99,60        400,19 

Die  gemengte  Natur  des  Tachylits  hat  Fischer  nachgewiesen. 

Hydrotachylit  im  Basalt  von  Rossdorf  bei  Darmstadt,  amorph,  dunkelgrün. 
V.  G.  2,13,  schmilzt  unter  Aufblähen  und  wird  von  Säuren  zersetzt.  Von  Petersen 
analysirt. 

Jahrb.  Min.  1869,  32. 


II  II 


Titansäure 

4,24 

Kieselsäure 

47,02 

Thonerde 

18,94 

Eisenoxyd 

3.56 

Eisenoxydul 

3,39 

Kalk 

1,80 

Magnesia 

3,88 

Natron 

2,49 

Kali 

4,06 

Wasser 

13,39 

99,74 

:  1,17  — R  : 

Si  —  1   : 

4  —  11^0  .  Si=  4   :  4,08. 

Führt  als  bestimmte  Verbindung  zu 


II 


R2  K2  R2  Si^  025  +  8  aq : 

"  /  7R  Si  0^  \ 

entsprechend  R^  Si^  0^^  ==  <     ^2Si  ()4  i 

Tschemiaklt. 

Ein  graues  Mineral  von  Bamle  in  Norwegen,  nach  zwei  Richt^iDgen  unter  94*^ 
ungleich  si)ahbar,  mit  sehr  feiner  Streifung  auf  der  vollkommenen  SpaltUDgsflSche. 
V.  G.    2,64   ;2,60  P.;. 

Phosphorescirt  beim  Erwärmen,  stärker  als  mancher  Oligoklas,  schmilzt  v.  d.  L. 
zu  durchscheinendem  Glase  und  wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Von  Kobell  [\ .]  beschrieben  und  später  auch  von  Pisani  (2.)  analysirt  und  von 
Hawes  ;3.;  untersucht. 

Kobell:  Münch.  Ak.  Her.  1873,  December.  —  Pisani:  Des  Cloizeaux  Mitth. 
in  Jahrb.  Min.  1875.  —  Hawes:  Am.  J.  Sc.  (3)  7.579. 


*j  Worin  3,35  Mn  0. 


Silicate. 


691 


r 

2. 

3. 

Kieselsäure 

66,57 

66,37 

66,05 

Thonerde 

15,80 

22,70 

20,69 

Magnesia 

8,00 

0,95 

1,08 

Kalk 

1,40 

1,30 

Natron 

6,80 

9,70 

9,81 

Wasser 

2,70 

0,70 

0,96 

99,87 

101,82 

100,10 

5  Analyse  ist 

AI 

:  Si 

\ 

7,2 

Mg 

:  AI 

1,33 

:    1 

Na 

:  Mg 

IJ 

:    1 

AI 

:  H^O 

1 

\ 

Setzt  man  2Na  =  R,  Al  =  3R,  so  ist  R  :  Si  =  1  :  1,44.    Mit  der  Proportion 
1:1,5  wird  das  Ganze  zu  anderthalbfachsauren  oder  Trisilicaten,  und  man  hat 

Na^  Mg8  AI6  Si^s  Qno  ^  q  aq, 


oder 


2Na4  Si3  08 
4Mg2  Si^^  0^ 
3A12  Si»  024 


'  +  6  aq. 


45Si    =1260     =  Si  0^  67,64 


6  AI  = 
8Mg  = 
8Na  = 


327,6 

192 

184 


I20O     =   1920 
6  aq  =      108 


AI  03  15,42 

Mg  0      8,02 

Na2  0      6,21 

H^O      2,71 


100. 


3991,6 

Kobell  nennt  das  Mineral  einen  Magnesia-Oligoklas ,  rechnet  es  also  zu  den 
Feldspathen. 

Es  bedarf  kaum  der  Erwähnung,  dass  seine  Zusammensetzung  eine  ganz 
andere  ist.  Denn  es  ist  hier,  2Na  =  R  gesetzt,  R  :  Al  ==  2  :  1  und  nicht  =  1  :  1, 
was  für  alle  Feldspälhe  gilt,  und  sodann  ist  es  ein  wasserhaltiges  Silicat. 

Pisani  und  Hawes  dagegen  haben  einen  0 1  i  g  o  k  l  a  s  untersucht,  in  welchem 


R  :  AI  —  1 

:  1,08 

Ca  :  Na  —  1 

:  6 

AI  :  Si  —  1 

:  o 

ist,  der  also  genau  eine  Mischung 

(       Ca  AI  Si2  0*^    ^ 
'\  3  Na2.Al  Si^O»«/ 
darstellt. 

Vgl.  auch  Bauer:   Ztsch.  d.  geol.  Ges.  27,235. 

Uranophan. 

1.   Kupferberg,   Schlesien.     Gelbgrün,   mikroskopische  Kr^^stalle  bildend, 
V.  G.  2,7. 
Schwärzt  sich  beim  Erhitzen  und  wird  braun.    Schmilzt  v.  d.  L.  sehr  schwer 
an  den  Kanten  zu  schwarzem  Glase   [wobei   schwacher  Selengeruch),  reagirt   auf 
Uran,  und  wird  von  Säuren  unter  Abscheidung  flockiger  Kieselsäure  zersetzt. 
Analyse  von  Grundmann:   Websky  Ztsch.  d.  geol.  G.  11,384.  22,92. 

44» 


692  Silioate. 

2.  Wölsendorf,  Bayern.    Uranotil.    Gelbe,  nadelförmige  Krystalle,  Y.  G. 
3,96.  Durch  Säuren  zersetzbar.    Boricky :  Jahrb.  Min.  1870,  870. 


r 

2. 

Kieselsäure 

17,  «0 

13,78 

Thonerde 

6,06 

0,51   (und  Eisenoxyd) 

üranoxyd 

63,33 

66,75 

Kalk 

5,08 

5,27 

Magnesia 

1,46 

Kali 

1,85 

0,45*) 

Wasser 

15,12 

12,67 

100.  99,43 

No.  1  ist  nach  Abzug  von  7,2  p.  C.  Fremdartigem  (Chalkolith,  Silberglanz, 
Wismuthglanz,  Eisenkies  etc.)  berechnet. 

Websky  hat  aus  der  Analyse  eine  Formel  berechnet,  deren  Glieder  analog  con- 
stituirte  Halbsilicate  von  R  und  Uran  (Aluminium)  sind,  denen  Uranhydroxyd  ange- 
lagert ist. 

In  No.  2  ist  Ca  :  U  :  Si  :  H2  0  =  1  :  2,7  :  2,46  :  7,35.  Nimmt  man 
1  :  3  :  2,5  :  7,5  an,  so  erhält  man 

Ca2  ü«  Si^  O30  +  1 5  aq  =  |  ^  '^  ^^^  ^  |  6Si  0« 

oder  Ca2  (U  0^)«  Si*  0*8+16  aq, 

d.  h.  entsprechend 

eine  Verbindung  von  normalen  und  Halbsilicaten. 

Tiolan. 

Blaues,  den  Manganepidot  begleitendes  Mineral,  welches  v.  d.  L.  ziemlich 
leicht  schmilzt  und  von  Plattner  als  ein  Silicat  von  Thonerde,  Eisen,  Mangan,  Kalk, 
Magnesia  und  Natron  erkannt  wurde. 

J.  f.  p.  Ch.  15,329. 

Waldheimlt 

Grünes,  strahlsteinähnlichcs  Mineral  aus  dem  Serpentin  von  Waldheim,  Sachsen. 
Kieselsäure  58,68,  Thonerde  1 ,72,  Eisen-  und  Manganoxydul  6,02,  Kalk  1 0,84, 
Magnesia  10,65,  Wasser  12,64. 

Knop:   Ann.  Ch.  Pharm.  110,360. 

Xanthit. 

Ein  Mineral  von  Aniity,  N.  York,  nach  Thomson  32,7  Kieselsäure,  12,28  Thon- 
erde, 12  Eisenoxyd,  3,68  Manganoxydul,  36,3  Kalk,  0,6  Wasser.  Ist  nach  Dana 
Vesuvian. 

Thomson:   Ed.  J.  Sc.  (N.  S.)  4,372. 


*)  Phospborsöure. 


Nachträge.  693 

Nachträge. 
Agrlc^riüt. 

Eia  braunes  Mineral,  Aggregate  feiner  zwei-  und  eingliedriger  Kr^'stalle,  von 
Johann-Georgenstadt . 

Enthält  nach  Frenzel  16,67  Kieselsäure,  84,82  Wismuthoxyd,  0,9  Eisenoxyd 
und  hat  demnach  die  Zusammensetzung  des  Rieselwismuths. 

Jahrb.  Min.  1873,  791.  947.  1874,  686. 

AUophit 

Serpentinähnliches  Mineral  von  Langenbielau ,  Schlesien.  V.  G.  J,64.  Von 
Leffler  analvsirt. 

Kieselsäure  36,22 

Thonerde  21,92 

Eisenoxyd  2,17 

Chromoxyd  0,85 

Magnesia  35,53 

Wasser  2,97 

99,66 
Mg  :  R  :  Si=  3,8  :  1   :  2,6  und  Mg  :  H^  0  ==  5,4  :  1. 
Mit  4:1:  2,5  und  5,3  :  1  =  2MgS  R2  si*  0^4  4.  3  aq. 

Wird  das  Wasser  als  chemisch  gebunden  betrachtet,  so  kommt 

H«  Mgis  R*  Si»ö  0^^ 
nahe. 

Websky:   Ztsch.  d.  geol.  G.  25,399. 

ArsenoteUarit. 

Von  unbekanntem  Fundort.    Braune  Blättchen  auf  arsenikhaltigem  Eisenkies. 
Enthält  nach  Hannay  35,81  Schwefel,  40,71  Tellur,  23,61  Arsen. 
J.  Ch.  Soc.  (2)   11,989. 

Chalkomorphit. 

Mesotypähnliche  Einschlüsse  in  der  Lava  von  Niedermendig,  V.  G.  2,57.  Krümmt 
sich  v.  d.  L.,  schmilzt  aber  schwer.    Gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure. 

Nach  einer  vorläufigen  Analyse  25,4  Kieselsäure,  4,0  Thonerde,  44,7  Kalk, 
16,4  Wasser.    Ausserdem  Natron. 

Rath:   Pogg.  Ann.  Ergänzgsbd.  6,376. 

Chalkopjrrrhotit. 

Derber  Kies  von  Nya  Kopparberg,  Schweden.   V.  G.  4,28. 


Schwefel 

38,16 

Eisen 

48,22 

Kupfer 

12,98 

Unlösliches 

0,74 

100.10 

Biomstrand : 

Öfvers.  1870. 

Cu  :  Fe  :  S  —  1 

:  4,2  :  5,8. 

694  Nachträge. 

Chlorocalcit. 

Reguläre  Kryslalle,  in  den  Bomben  des  Vesuvausbruchs  vom  April  4  8>2. 
Sehr  zertliesslich.    Enthält  58,76  p.  C.  Chlorcalciuin,  im  Rest  die  Chloride 
von  Kalium,  Natrium  und  Mangan.    Scacchi. 
Roth:   Ztsch.  d.  geol.  G.  24,505. 

Cuprotungstit. 

Grüne  Krusten  auf  kupferhaltigem  Scheelit  von  Llamuco  bei  Santiago,  Chile. 
Schwärzt  sich  beim  Erhitzen,  schmilzt  v.  d.  L    zur  schwarzen  Kugel.    Wird 
von  Säuren  zersetzt. 

Von  Domeyko  analysirt.    Ann.  Min.  (6)  16,537. 

Wolframsäure  58,75 

Kupferoxyd  31,86 

Kalk         *  i,08 

Eisenoxyd  2,63 

Wasser  4,80 

~l  00,12 

Wenn  Fe  angenommen  wird,  ist  R  :  W  :  H^  0  =  I  :  1,86  :  1. 

Scheint  halbwolframsaures  Kupfer  zu  sein, 

W  =  184  =  W  0»  56,75 
2Cu  =  126,8  Cu"0  38,84 
50      =     80  aq 4,4J^ 

aq     =      18  100.   ~ 

408,8 

Dawsonit. 

Ein  weisses,  blättriges  Mineral  aus  Canada,  welches  nach  Harriogton  29,88 
Kohlensäure,  32,84  Thonerde,  5,95  Kalk,  20,2  Natron,  0,38  Kali,  41,91  Wasser 
enthält. 

Dana  Second  Appendix  16. 

Delafossit. 

Aus  der  Gegend  von  Katharinenburg.  Grau,  in  dünne  Blättchen  spaltbar, 
V.  G.  5,07. 

Besteht  nach  Friedel  aus  47,45  Kupferoxydul,  48  Eisenoxyd,  3,52  Thonerde. 
C.  rend.  77,21  I. 

Dudleyit. 

Von  L)udley\Üle,  Alabama.    Aus  der  Zersetzung  von  Margarit  entstanden. 
Kieselsäure   32,42,    Thonerde   28,42,    Eisenoxyd    4,99,    Eisenoxydul    1,72, 
Mafiuesia  16,87,  Natron  1,52,  KaU  0,56,  Lithion  0,19,  Wasser  13,43. 
Genth:   Am.  Phil.  Soc.  Philad.   13,404. 

Frenzelit. 

Von  Guanaxuato,  Mexiko.    Grau,  feinkörnig,  V.  G.  6,25. 
Analvsirt  von  Frenzel :  Jahrb.  Min.   1874,  679. 


Nachträge.  695 


Selen 

24, U 

Schwefel 

6,60 

Wismulh 

67,38 
98, H 

Sc,  S  —  1  :  < , 

58  - 

-  S  :  Se  —  1 

Bi  :  Sc,  S  =  I  :  <,58  —  S  :  Se  =  1   :  <,5. 
Ist  also 

9Se    =     7H      =     23,84 

6S     =      i9t     =       6,44 

lOBi     =  2080      =     69,72 

2983  TÖÖl 

Isomorph  dem  Wismuthglanz  und  Antimonglanz  (Schrauf) . 

Gilberüt. 

Frenzel  bezeichnet  so  ein  derbes  oder  krystalllnisches  Mineral,  welches  den 
Zinnstein  und  Wolfram  begleitet,  und  Pseudomorphosen  nach  Apatit  und  ScheelU 
bildet.   V.  G.  2,82. 

Schmilzt  in  Splittern.    Giebt  erst  in  starker  Hitze  Wasser. 

1.  Ehrenfriedersdorf.    Frenzel:   Dana  Second  App.  24. 

2.  Pobershau.    Derselbe. 


1. 

2. 

Fluor 

1,04 

0,81 

Kieselsäure 

48,96 

48,10 

Thonerde 

30,96 

32,30 

Eisenoxid  ul 

• 

2,24 

3,30 

Magnesia 

1,97 

1,12 

Kalk 

0,26 

0,40 

Kali 

8,47 

10,02 

Natron 

1,65 

Wasser 

3,83 

4,09 

Vgl.  Thon.    S.  6i7 


99,38  100,14 


Kalknatronfeldspath. 


A.   Labrador. 

Von  Palma    Canar.  In.seln  .   In  Hauvn-Trachvt. 

V.  Rath:   Jahrb.  Min.   1875,  und  Ztschfl.  d.  geol.  G.  27,29o. 


Kieselr^äure 

55,64 

Thonerde 

28,89 

Kalk 

10,92 

Natron 

5,09 

Kali 

0,71 
101,25 

Na 

:   Ca  =   1 

1, 

09 

AI 

:   Si    —    1 

3. 

,3 

R 

:   AI   —   1,01    : 

1 

^2Xa  = 

H 

696 


Nachträge. 


{ 


Wird  Na  :  Ca  =  1  :  \  angenommen,  so  ist  dieser  Labrador 

2Ca  AI  Sfl  0»   \ 
Na2AlSi«0»«/ 
mithin  AI*:  Si  =  \  :  3,33,  wie  die  Analyse  ergiebt.   Letztere  reiht  sich  mithin  den 
Normalanalysen  der  Kalknatronfeldspäthe  an,  welche  die  Mischungsregel  bestätigen 
und  hier  speciell  beweisen,  dass  Labrador  kein  filineral  von  constanter  Zosammen- 
setzung  (Sauerstoff  von  R  :  AI  :  Si  =  1  :  3  :  6]  sein  kann. 

B.  Andesin. 

1 .  Toluca,  Mexiko.    In  Andesit. 

2.  Tunguragua,  Ecuador.    Desgl. 

Beide  von  G.  v.  Rath  untersucht.  A.  a.  0. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Kalk 

Natron 

Kali 


59,79 

24,43 

7,4< 

7,J4 
0,64 


1. 

2. 


Na 
«,87 
1,26 


Ca 
\ 


99,51 
AI: 


57,80 

26,75 

9,05 

(M) 
too. 


Si 
4,2 
3,7 


R 
1,07 
1,0 


AI 

I 

1 


ist 


Mit  den  Proportionen 

Na  : 
1. 


wonach 


(  Ca  AI  Si2  08   \ 


Na^Al  Si«  0»«  / 


Ca  =  2  :  1  in  1.,  und  5  :  4  in  2. 

2. 
8Ca  AlSi^O«    1 
SNa^Al  Si«  0»«  f 


{ 


m 


Si 
4 
3,54 


AI 

1.  =   1 

2.  =  1 
sein  muss. 

Geht  man  jedoch  in  2.,  wo  das  Alkali  nicht  bestimmt  wurde,  von  dem  Ver- 
hältniss  1  :  3,71  4  ....  aus,  so  ist  dieser  Andesin 

4Ca  AlSi^O^   \ 

3Na2Al  Si«  0^«  / 
wonach  Na  :  Ca  =  1 , 5  :  1  sein  muss. 


{ 


C.  Oligoklas. 

1 .  Perlenhaardt,  Siebengebirge.    In  Drachenfels-Trachyt. 

2.  Conejos,  Rio  grande,  Colorado.    In  obsidianähnlichem  Andesit. 

3.  Antisana.   Krystall  aus  Perlstein-Lava. 

v.  Rath:  s.  o. 


1. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

62,18 

61.88 

64,27 

Thonerde 

23,52 

24,18 

22,30 

Kalk 

5,33 

4,79 

3,12 

Natron 

(8,97.1 

6,95 

7,90 

Kali 

2,50 

«,H 

100. 


100,30 


99,70 


Nachträge. 


697 


Na 

:  Ca 

AI 

:     Si 

R 

:  AI 

r 

3,05 

:    \ 

\    : 

4,5 

4,05   : 

i 

2. 

3,22   . 

:    \ 

<    : 

4,37 

0,95   : 

\ 

3. 

5,36 

;    1 

\ 

:   5 

0,95   : 

\ 

Ist  Na  :  Ca  in  4.  und  2.  =  3  :  1  und  in  3.  =  5  :  4,  so  sind  diese  Oligoklase 
/  2Ca  AI  Si2  08    \  ,     /  2Ca   Al  Si^  0»    ^ 

\  3Na2Al  Si«  Oie  /    ""^      \  öNa^Ai  Si«  0»«  / 
und  dann  muss  Al  :  Si  in  jenen  =  4  :  4,4,  in  diesem  =^  4  :  4,857  sein. 

SärarfVeit. 

Braungelbe  Kryslalle  von  Kärarfvet  bei  Fahlun,  V.  G.  4,03.  V.  d.  L.  un- 
schmelzbar, mit  Chlorwasserstofis'äure  Chlor  ent^vickelnd. 

Eine  Analyse  Radominsky's  mit  nicht  reinem  Material  hat  4,35  Fluor,  27,38 
Phosphorsäure,  67,4  Ceroxyde,  4,24  Kalk,  0,32  Eisenoxyd  gegeben. 

C:  rend.  78,764. 

Kjerulfln.  (S.  302.) 

Die  Analyse  KobelFs  gab,  nach  Abzug  der  Kieselsäure,  der  Thonerde  und  des 
Eisenoxyds : 


Fluor 

5,43     = 

=      Fluor 

5,43 

Phosphorsäure 

45,35 

Phosphor 

49,80 

Magnesia 

39,74 

Magnesium 

23,84 

Kalk 

8,42 

Calcium 

5,80 

Natron 

4,68 

Natrium 

4,25 

400,02 

Sauerstoff 

(44,4  8) 

400. 
Die  Analyse  kann  nicht  richtig  sein,  da  sie  keinen  Ueberschuss  zeigt. 
Die  Atomverhältnisse  sind : 

Na  :  Mg,  Ca  =  4  :  24  und  Ca  :  Mg  =  4  :  7. 
Ferner,  wenn  2Na  =  R, 

R    :    P    =   1,8    :    4 
R    :    Fl  =   4,3    :    4 
Fl   :    0    ==   4        :    40 
Fl   :    P    =   4  2,87 

Berechnet  man  R  Fl^,  so  sind  in  dem  Phosphat 

R  :  P  :  0  =  3,2  :  2  :  8,6 
und  die  R  des  Fluorürs  und  des  Phosphats  =  \  :  S. 
Kobeirs  Formel 

Ca  F12  +  2Mg3  p2  0» 
wobei  das  Phosphat  zugleich  Na''  P  0*  enthalten  müsste,  bedingt  einen  Ueberschuss 
von  2,65  p.  C,  d.  h.  sie  setzt  Verluste  an  Fluor  und  Phosphor  in  der  Analyse  voraus. 
Deshalb  entspricht  sie  letzterer  auch  gar  nicht,  wie  die  Atomverhältnisse  lehren : 

Gefunden 


R 

:   P    —   1,75 

:    4                        4,8 

4 

R 

Fl  —  3,5 

:    4                        4,3 

4 

Fl  . 

0   —   4 

:    8                        4        • 

40 

Fl   : 

P    —   4 

2                        4 

2,87 

Bei  der  Berechnung  der  Formel,  allgemein 

R  F12  +  2Ra  P2  0^ 

wobei  Na*":  Ca  :  Mg  = 

=  4:3:  49,8 

,  erhält  man 

698  Nachträge. 

2F1    =     38        =         Fl     6,  «9 

4P     =  U4  P'^  0^  47,04 

5,95Mg  =  142,8         Mg  0     39,48 

0,9Ca   =  36  Ca  0       8,35 

0,3Na  =       6,9        Na^  0       1,54 


360     =  256  102,64 

603,7 
Es  wird  dann  vorausgesetzt,  dass  1,16  Fluor  und  1,69  Phosphorsäure  bei  der 
Anaivse  verloren  seien. 

Auch  Bauer  hat  kürzlich  ähnliche  Betrachtungen  über  die  Analyse  Kobell's  mit- 
getheilt. 

S.  Wagner it  in  diesen  Nachträgen. 

Larderellit.  (S.  214.) 

Knthält  nach  Fouque  auch  Ani2  B*2  0'«  +  6H2  0. 
Des  Cloizeaux  Manuel  2,9. 

Limbachlt. 

Im  Serpentin  von  Linibach,  derb,  grau  oder  grünlich,  V.  G.  8,395.     Enthält 
nach  Frenzel  41,42  Kieselsäure,  22,09  Thonerde,    23,67  Magnesia,  12,47  Wasser. 
Jahrb.  Min.   1873,  789. 

Livlngstonit 

Graue  Prismen,  V.  G.  4,81,  von  Huitzuco,  Staat  Guerrero,  Mexiko.  Schinüzt 
sehr  leicht  und  giebt  v.  d.  L.  weisse  Dämpfe. 

Soll  nach  M.  Barcena  29,08  Schwefel,  53, 12  Antimon,  1  4,0  Quecksilber,  3,5 
Eisen  enthalten. 

Am.  J.  Sc.  (3)  8,145.  9,64. 

K  :  Sb  :  S  =  1   :  3,5  :  7. 

Scheint  danach  ein  Gemenge  zu  .sein. 

Maskelyiilt. 

Von  Tschermak  im  Meteoriten  von  Shergotty  gefunden.  Farblose  Körnchen, 
einfach  brechend,  anscheinend  Würfel  bildend.  V.  G.  2,65.  Schmilzt  in  Splittern 
und  wird  von  Säuren  schwer  zersetzt. 

Nach  Abzug  von  4,7  p.  C.  3Iagnet eisen : 

Kieselsäure 
Thonerde 
Kalk 
Natron 
Kali  __ 

100. 
Na,  K  :  Ca  =  I   :   1,1  —  Ca  :  Al  =  1  :  1,2 
AI  :  Si  =  I   :  3,8. 
Oder,  2  Na  =  K  gesetzt, 

R  :  AI  :  Si  =  1,2  :  1  :  3,8, 
woraus  sich 

Na^  Ca^  AP  Si*»  0»« 
hiidoii  lässt.  was  einem  normalen  Silicat  nahe  kommt. 

Tschermak  macht  auf  die  Aehnlichkeit  mit  Labrador  aufmerksam. 
Wien.  Ak.  Ber.  65,  Februar. 


56, 

.3 

iö, 

f.' 

H, 

6 

0, 

,1 

<; 

3 

Nachträge.  699 

Hierzu  ist  zu  bemerken,  dass  ein  Labrador,  in  welchem  Na  :  Ca  =  <  :  i,  wie 
im  vorliegenden  Fall,  nach  Tschermak's  eigener  Regel  Ca  :  AI  =  4  :  <,5  und 
AI  :  Si  =  1  :  3,33  enthalten  muss. 

Helanosiderit. 

Ein  derbes,  fast  schwarzes  Mineral  von  Westchester,  Pennsylvanien,  dessen 
V.  G.  3,39,  welches  v.  d.  L.  zu  einer  grauen,  magnetischen  Masse  schmilzt  und  mit 
Chlorwasserstoffsäure  gelatinirt. 

Es  wurde  von  Cooke  beschrieben  und  untersucht. 
Mitthlg.  aus  den  Proc.  of  the  Am.  Ac.  of  arts  and  sciences. 

Kieselsäure  7,42 

Eisenoxvd  75,  <  3 

Thonerde  4,34 

Wasser  4  3,83 

100,72 
Si  :  ft  :  H2  0  =  t   :  4, 1  :  6,2,  also  nahe  ft*  Si  0^*  +  6  aq, 
wobei  AI  :  Fe  =  <   :  12. 

Ist  das  Mineral  ein  basisches  Silicat,  oder  ein  Gemenge,  vielleicht  von 

R  Si  0-^  +  6  aq  und  3H2  ft  0*? 
oder  von  R^  si  0«  +  3  aq  und  H«  R^  o»? 

Die  Hälfte  des  Wassers  entweicht  bei  4  00°. 

Priceit 

S.  Borocalcit  S.  2  4  5. 

Stammt  von  Curry  Co.,  Oregon,  und  wurde  auch  von  Chase  untersucht. 

Am.  J.  Sc.  (3)  5,287.  6,4  28. 

Besanit. 

Ein  derbes  Mineral  von  Portorico. 

Besteht  nach  Fiebelkorn  aus  35,08  Kieselsäure,  23,4  8  Kupferoxyd,  9,94  Eisen- 
oxyd, 23,4  5  bei  4  00°,  und  8,53  beim  Glühen  entweichendem  Wasser. 
Vet.  Acad.  Förh.   4  870. 

Bivotit. 

Von  der  Sierra  del  Cadi  bei  Lerida.    Derb,  grünlich,  V.  G.  3,62.    Soll  nach 
Ducloux2  4  Kohlensäure,  42  Antimonsäure,  3  9, 5  Kupferoxyd,  4, 2  Silberoxyd  enthalten. 
C.  rend.  78,4  474. 

Scheellt. 

Ein  kupferreicherer  als  No.   10,   S.  284  von  gleichem  Fundort  enthält  nach 
Domeyko  4  5,25  Kalk  und  5,4  Kupferoxyd,  also  Cu  :  Ca  =  4   :  4,3. 
S.  Cuprotungstit. 

Tocornalit. 

Gelbes   Mineral   von   Chanarcillo ,   Chile.     Domeyko   erhielt    nach  Abzug  von 
20  p.  C.  Beimengungen)  52,6  Jod,  42,6  Silber,  4,8  Quecksilber. 
Dana  See.  Append.  56. 
Scheint  Hg  J  +  4  6Ag  J  zu  sein. 

Trautwinit. 

Begleiter  des  Chromeisensleins  von  Monterey  Co.,  Californien.  Enthält  nach 
Goldsmith  2  4,78  Kieselsäure,  38,4  Chromoxyd,  4  3,3  Eisenoxyd,  0,8  Thonerde, 
4  3,6  Kalk,  0,4  Magnesia. 

Dana  See.  Append.  56. 


700  Nachträge. 

Termicalitli. 

Cooke  hat  seinen  früheren  Untersuchungen  (S.  491)  neue  VorkommeD  von 
Lerni,  Delaware  Co.,  Pennsylvanien  [\.)  und  von  Pelham.  Massachusetts  :2.;  folgen 
lassen,  die  von  Gooch  analysirt  wurden. 


1. 

t. 

Kieselsäure 

38,03 

44,27 

Tlionerde 

48,93 

4  5,49 

Eisenoxyd 

7,0« 

4,44 

Eisenoxydul 

0,50 

Magnesia 

29,64 

28,85 

Wasser 

41,68 
99,80 

44,38 
400,47 

R—  3R 

R      :  ft  :      Si 

:  112  0 

R     :  Si 

t. 

—   4,35    :    \    :    3,73 

:    3,8 

4,9    :    4 

4. 

—4,0      :    1    :    4,0 

:    3,6 

4,8   :    4 

Nach  Cooke  unterscheiden  sich  die  Verniiculithe  durch  das  VerhSUniss  der  R 
und  R  und  durch  den  Wassergehah. 

Wagnerit  (s.  300.} 

Daraus,  dass  KohelFs  Analyse  (No.  3)  keinen  Ueherschuss  geliefert  hat.  darf 
man  schliessen.  dass  sie  nicht  richtig  sein  könne,  dass  ein  Verlust  irgendwo  statt* 
gefunden  habe. 

Bauer  glaubt,  auf  KobelFs  Analyse  lasse  sich  die  von  mir  für  den  Wagnerit  an- 
genommene Formel  welche  ursprünglich  von  Kobell  selbst  aus  den  Versuchen  voo 
Fuchs  abgeleitet  wurde. 

R  hV  +  R"^  P2  0*» 
anwenden.    Dann  wäre 

Gefunden 


R   :    P    —  i    : 

4 

R   :    Fl  —   i    : 

4 

Fl  :    P    —    4    : 

4 

4,64 
4,76 
4 


4 
4 
4,07 


Versuch  und  Rechnung  stimmen  also  schlecht. 

Bauer  stellt  auch  die  Vermuthung  auf,  Wagnerit  und  Kjerulfln  dürften  sich  bei 
genauerer  Prüfung  wohl  als  dasselbe  Mineral  erweisen. 

Indem  ich  die  Gegenwart  des  Natrons  im  reinen  Wagnerit  entschieden  iSugne. 
spreche  ich  meine  Ueberzeugung  aus,  dass  Kobell  als  Wagnerit  und  Kjerulfin  Zer- 
setzungsproducte  von  Wagnerit  untersucht  hat. 

Bauer:   Ztsch.  d.  geol.  Ges.  87,230.  - 

Winklerit. 

Von  Pria  bei  Motril,  Spanien.  Derb,  blauschwarz,  V.  G.  3,43.  Unschmelzbar. 
Entwickelt  Chlor  mit  ChlorwasserstofTsäure. 

Winkier  fand  nach  Abzug  von  Eisenoxyd  und  Kieselsäure'  4  0,9  Kohlensäure. 
10.83  Arsensäure,  13,89  Kupforoxyd.  10.86  Kobaltsesquioxyd,  33,1  Kobalt- und 
Nickeloxyd,  5,62  Kalk,  14,8  Wasser. 

Jahrb.  Min.  1872.  816. 


Nachträge. 


701 


Nachträge. 

(Fortsetzung.) 

Alisonit. 

Derbes,  dunkelblaues  Erz  von  Mina  grande,  Goquimbo  in  Chile;  V.  G.  6,1. 
Field:   Am.  J.  Sc.  (2)  27,387.  —  Qu.  J.  Ch.  Soc.  .14,160. 

Schwefel  17,69 

Kupfer  53,28 

Blei  28,81 


Isomorphe  Mischung 


99 

,78 

/  3Cu2  s  \ 
l      PbS/ 

4S 
6Cu 
Pb 

=   128       — 

—  380,4  — 

—  207       — 

n, 

53, 

28, 

89 
17 
94 

715,4  100. 

Andrewsit.  Chalkoslderit. 

1.  Andrewsit.  Dunkelgrüne,  kugelige  Aggregate  von  strahligfaseriger  Textur 
aus  Gornwall;  V.  G.  3,475.  Analysen  von  Flight:  a.  des  reinen  Minerals^  b.  des 
gelbbraunen  Kernes. 

2.  Chalkoslderit.  Hellgrüne  Krystalle,  oft  auf  der  Masse  des  vorigen,  von 
Maskelyne  als  eingliedrig  erkannt  und  gemessen,  V.  G.  3,108.  Gleichfalls  von  Flight 
untersucht. 

Maskelyne:   J.  Ch.  Soc.  ;2)   13,586. 


a. 

b. 

Phosphorsäure 

26,09 

12,28 

30,54*) 

Thonerde 

0,91 

— 

4,45 

Eisenoxyd 

i4,64 

73,92 

42,81 

Eisenoxydul 

7,11 

Kupferoxyd 

10,86 

Spur 

8,15 

Manganoxydul 

0,60      \ 

i  ^1 

Kalk 

0,09      / 

■r  «  Lf  1 

Wasser 

8,79 

7,85 

15,00 

Kieselsäure 

0,49 

1,48 

100,95 

99,58 

99,84 

Hiernach  sind  die  Atomverhällnisse  in 

R   :   ft 

ft     : 

P 

P   : 

la.           1    :    1,17 

1 

:    1,28 

1    : 

Ib.          1:6 

2,57 

:    1 

1    : 

2.            1    :    3 

i 

:    1,4 

i    : 

Nimmt  man  in  1a.  die  drei 

Proportionen 

1    :    1,25 

1 

:    1,^ 

1    : 

an,  so  ist  das  Ganze 

H2  0 
1,3 
2,4 
1,95 


1,33 


*   Worin  0,61  Arsensäure. 


702 


Nachti-äge, 


R4  Pe5  P6  033  4-  8H2  0  =  ^ 


/  R3  pa 

\  H2R 


R3  p2  0» 
02 

(  2Fe  P2  0» 
.  [    H^  Fe  0* 


H2  0 

+  <  2  aq. 


Wird  in  2.  angenommen 

R   :   tt  R  :   P  P 

1:3  1    :    <,33  * 

so  Uisst  sich  das  Ganze  betrachten  als 

(  Cu3  P2  0» 
Cu  R3  p4  022  -f.  8H2  0  =  ^  5R   P2  0^ 

I  4H6  R  0« 
\b.  endlich  ergiebt  annähernd 

(  Ca3  P2  0^ 

Ca3  ¥c^s  ps  077  +  1 5H2  0  =  i      (     Fe  P2  0«  \ 

1  ^\  5H2FeO*/ 

Der  Chalkosidcrit  wurde  schon  von  Uiimann  auf  Grüneisenstein  im  Siegen  schei 
beobachtet. 

Anglt»    (Hornblende.} 
Beide,  in  einem  grobkörnigen  Gestein  vom  Monzoni  unter  sich  und  mit  Labrado 
verwachsen,  hatten  folgende  Zusammensetzung: 

Augit. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Kalk 

Magnesia 


49,60 

4,t6 

9,82 

21,86 

44,42 

99,86 
3,317 


Hornblende. 
49,25 
5,83 
46,97 
43,03 
4  3,13 

98,24 
3,4  42 


V.  G. 

V.  Rath:   Ztsch.  d.  geol.  G.  27,364. 
Diaila g.    Schwarzer  aus  dem  Gabbro  des  Monzoni.    V.  G.  3,365. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Kalk 

Magnesia 


45,88 
5,40 
42,62 
20,30 
43,84 

97,74 


V.  Rath :   a.  a.  0.  37  4 . 

Biharit. 

Derbes,  gelbes  und  grünes  Mineral  von  Retzbanya,  V.  G.  2,737,   V.  d.  L.  kaui 
schmelzbar. 


Kohlensäure 

2,05 

Kieselsäure 

39,80 

Thonerde 

4  2,83 

Magnesia 

27,49 

Kalk 

6,68 

Kali 

4,63 

Wasser 

4,24 

97,72 


Peters:   Wien.  Ak.  Ber.  44,4  33. 


Nachträge. 


703 


Blomstrandit. 

Schwarzes,  gadolinit'ähnliches  Mineral  von  Nohl's  Feldspathbruch  in  Elfborgslän. 
V.  G.  4,25.    Schmilzt  v.  d.  L.  schwer.    Giebt  beim  Erhitzen  Wasser. 
Analyse  von  Lindström. 


1. 

2. 

Niobsäure 
-TitansUure 

49,76 
40,71 

} 

60,77 

üranoxydul 

23,68 

23,37 

Eisenoxydul 

3, .37 

3,45 

Kalk 

3,45 

3,0i 

Magnesia 

0,16 

Spur 

Thonerde 

0,\\ 

Kupferoxyd 

0,12 

0,20 

Wasser 

7,96 

8,17 

99,32 


99,00 


Oder 


Nb 

Ti 

U 

Fe 

Ca 

Mg 

H2  0 


34,90 
6,43 

20,90 
2,62 
2,46 
0,09 
7,96 

R 
Ti 


19,9 


U 


Nb,  Ti  =    1 
Nb     =    1 
H20    =   1 


2,76 
2,2 


Da  hier  säurereichere  Salze  als  die  normalen  RNb^O^  und  RTiO^  angenommen 
werden  müssen,  so  ist  das  Mineral  wesentlich  verschieden  von  den  ähnlichen  be- 
kannten. 

Das  V.  G.  der  Niobsäure  ist  4,84,  woraus  Lindström  auf  einen  Gehalt  an  Tantal- 
säure scliliesst,  obgleich  er  dieselbe  bei  der  Analyse  nicht  nachweisen  konnte. 

2,65 — 2,78  p.  C.  Wasser  entweichen  schon  bei  100^\ 

Clarit. 

Zwei-  und  eingliedrige,  nach  der  Symmetrieebene  vollkommen  spaltbare  Kry- 
stalle  eines  Erzes  von  der  Grube  Clara  (Schapbach  im  Schwarzwald.  V.  G.  4,46. 
Verhält  sich  wie  Enargit. 


Schwefel 

32,92 

Arsen 

17,74 

Antimon 

1,09 

Kupfer 

46,29 

Eisen 

0,83 

98,87 

F.  Roemer:   Jahrb.  Min.  1875,  379. 

Der  Clarit  ist  mithin  Cu^AsS*  gleich  dem  Enargit,  von  dem  er  sich  durch  Form 
und  Spaltbarkeit  unterscheidet. 


704  Nachträge. 

Cronstedüt* 

Janovsky,  welcher  neuerlich  eine  Kritik  der  bisherigen  Analysen  gegeben  bat, 
betrachtet  den  Gronstedtit  als  eine  Verbindung  von  Drittelsilicaten, 

R3  R  Si*  O^o  +  4  aq ; 
wogegen  die  S.  497  mitgetheilte  Formel  1  Mol.  aq  zu  wenig  enthalten  würde. 

Zepharovich  hat  gezeigt,  dass  der  Sideroschisolith  die  Krystallform  des  Cron- 
stedtits  besitzt,  also  mit  demselben  identisch  ist. 

Janovsky:  Ber.  d.  ehem.  G.  1875,  939.  —  Zepharovich:  Wien.  Ak.  Ber.  7^. 

OadoUnlt 

Der  grauschwarze,  grünlich  durchscheinende  Gadolinit  von  Garlberg,  Stora 
Tuna-Kirchspiei,  dessen  Y.  G.  =  4,  H  ist,  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  zu  einer  grün- 
oder  graugelben  Schlacke,  wobei  er  theilweise  decrepitirt,  theils  blos  berstet  und 
anschwillt,  oder  selbst  ruhig  schmüzt.  Er  zeigt  kein  Verglühen.  Nach  Lindstrom 
eiith'alt  er : 


.Kieselsäure 

23,65 

Thonerde 

0,U 

Beryllerde 

t0,94 

Yttererde 

^2,93 

Erbinerde 

11,65 

Lanthanoxyd  (Dij 

14,40 

Ceroxydul 

4,80 

Eisenoxydul 

8,37 

Kalk 

0,27 

Natron 

0,25 

Wasser 

3,03 

100,43 
Nach  Des  Clotzeaux  besteht  er  aus  einer  einfachbrechenden  Masse,  in  welcher 
einzelne  doppeltbrechende  Theilchen  liegen. 
Die  Berechnung  der  Analyse  ergiebt,  dass 

Si  :    R  =   1    :    2,8,   also  fast   1:3 
aq   :    R  =   4    :    6,5 
Dieser  Gadolinit,  welcher  den   beryllium reichsten  (Ytterby,  HitterÖe)  gleicb- 
kommt,  ist  ebenfalls  ein  Drittelsilicat,  obwohl  er  einfachbrechend  ist.  Es  folgt  also, 
dass  die  berylliumreichen  Gadoiinite  theils  krystallisirter,  theils  amorpher  Natar  sind. 
In  der  Abänderung  von  Stora  Tuna  sind  femer  die  At. : 

Fe  :  Y,  Er,  La,  Ce  :  Be  =  4  :  5  :  4 

""^  La,  Ce  :  Y,  Er  =  1   :  2 

(^e  :     La     ==1:3 
Er  :      Y      =  I   :  3,3. 
Lindström:   Geol.  forening.  i  Stockholm  Förh.  1874,  No.  t\, 

Ginllsit 

Von  der  Ginilsalpe  in  Graubiindten,  nach  Fellenberg  ein  Silicat  von  Thonerde^ 
Kalk  und  Eisenoxydul,  enthält  nach  einer  neueren  Analyse  (Mittel  von  zweien) 


Kieselsäure            57,89 

Eisenoxyd              22,60 

Kalk      '                  15,36 

Magnesia                   3,83 

99,68' 

Fischer:   Mitthlg. 

R  :  Fe  :  Si  —  2,7  :   1  :  7. 

Nachtrüge.  705 


{ 


Unter  Annahme  von  3:1:7  wäre  es 

R3  Fe  Si'  0^0^ 
d.  h.  eine  Verbindung  von  Bi-  und  Trisilicat, 

4R  Si  03  1 
R^Si^O»/ 

Hnmlt. 

Der  Humit  oder  Ghondrodit,  welcher  auf  der  Tilly-Foster-Eisengrube,  Putnam 
Co.,  N.  York,  mit  Magneteisen  massenhaft  vorkommt,  gehört  nach  E.  Dana  in  seinen 
Krystallen  grösstentheils  dem  zweiten  Typus  an.  Ausgesuchte  reine  Krystalle  von 
granatrother  Farbe,  V.  G.  3,22,  sind  von  Hawes  (4.),  gelbe  Körner  in  Dolomit  von 
Breidenbaugh  (2.)  untersucht  worden. 


Oder 


1. 

2. 

Fluor 

4,14 

9,00 

Kieselsäure 

34,10 

35,42 

Magnesia 

53,72 

54,22 

Eisenoxydul 

7,28 

5,72 

Thonerde 

.  0,48 
99,72 

404,36 

Fluor 

4,14 

9,00 

Silicium 

45,94 

16,53 

Magnesium 

32,23 

32,63 

Eisen 

5,66 

4,45 

Aluminium 

0,25 

— 

Sauerstoff 

(il,8l) 

(37,49) 

100.  100. 

Atomverh'ältnisse . 

Si  :     R  Fl  :  Si 

1.  1    :    2,5  1    :  2,6 

2.  1    :   2,4  1    :  4,25 

Analyse  1 .  kann  nicht  richtig  sein,  weil  statt  des  erforderlichen  Ueberschusses 
ein  Verlust  sich  ergab,  doch  bestätigen  beide  das  (S.  437)  bevorzugte  Atomverhält- 
niss  Si  :  Mg  =  2  :  5. 
Ist  in  der  Formel 

/  nMgS  Si2  0»    \ 
\    Mg5Si2Fli8/ 
in  1.  n  =  23,    in  2.  =  4  0,  so  giebt  die  Rechnung  unter  Annahme  Fe  :  Mg  sei 
=  4  :  12,33  in  1.  (gef.  =  4  :  43,3)  und  =  4  :  17,33  in  2.  (gef.  =  4  :  17). 

2. 

4  8F1     =     342  =       Fl     8,97 
22Si     =     64  6  Si  02  34,64 

52Mg   =   4  248        Mg  0    54,54 
3Fe    =      4  68        Fe  0      5,66 
90O      =   4440  403,78 

2722  3844 

In  4 .  scheinen  je  4  p.  C.  Si  0^  und  Mg  0  verloren  zu  sein. 
No.  4  gleicht  mithin  dem  Ghondrodit  von  Nya-Kopparberg,   No.  2  entspricht 
den  früher  untersuchten  nordamerikanischen  Abänderungen. 
E.  Dana:  Trans.  Connect.  Acad.  Bd.  3. 

Bammelsberg,  Handb.  d.  Mineralchemie.  II.  45 


6F1 

4. 
—      114 

—       Fl     4,49 

4  6Si 

—     448 

Si02  35,27 

37Mg 

—     888 

MgO    54,37 

3  Fe 

—      168 

FeO      7,93 

690 

—   4404 

404,76 

706  Nachträge. 

Kilbriekenlt. 

Ein  Erz  aus  der  Grafschaft  Cläre,  Irland,  V.  G.  6,407. 

Nach  Apjohn: 

Schwefel  4  6,36 

Antimon  14,39 

Blei  68,87 

Eisen  0,38 


400. 


Ben.  Jahresb.  S2,4  93. 
Scheint 


Pb«  sb^  s»  =  {  %ll, } 


zu  sein. 

9S     =     288  =  46,23 

2Sb  =     244  =  43,76 

6Pb  =  4  242  =  70,04 


4774  400. 

Labrador. 

Aus  dem  Gabbro  vom  Monzoni,  V.  G.  2,668. 

Kieselsäure  55,54 

Thonerde  28,99 

Kalk  9,44 

^                 Natron  4,4« 

Kali  2,54 


400,90 


V.  Rath:   Ztschr.  d.  geol.  G.  27,370- 

Na  (Ka)  :  Ca  =  4 , 4  8  :  4 

AI  :  Si  =  4         :  3,27 
Ein  verwitterter  Labrador  aus  dem  Quarz-Andesit  von  Verespatak  in  Sieben- 
bürgen enthält  nach  Sipöcz:  Kieselsäure  55,96,  Thonerde  34,34,  Eisenoxyd  4,46. 
Magnesia  4,73,  Kalk  0,65,  Kali  4,96,  Natron  0,48,  Wasser  5,44. 

Jahrb.  Min.  4  875,  34  3.  * 

LeTjm. 

Mit  diesem  Namen  sind   offenbar  verschiedene  Zeolithe  bezeichnet  worden, 
wie  aus  den  Analysen  folgt. 

4.   Färöer.    Berzelius:   Jahresb.  3,4  56.    5,24  6. 

2.  Desgl.    Derselbe. 

3.  Insel  Skye.    Connel:  L.  Ed.  phil.  Mag.  5,50.' 

4.  Island.    V.  G.  2,24.    Damour:   Ann.  Min.  (4)  9,333. 


4. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

48,00 

47,50 

46,30 

43,80 

Thonerde 

20,00 

24,40 

22,47 

23,80 

Kalk 

8,75 

7,90 

9,72 

9,70 

Natron 

2,86 

4,80 

4,55 

1,89 

Kali 

0,44 

4,26 

4,09 

Wasser 

49,30 

4  8,49 

49,54 

24,00 

99,32  99,79        400,84        101,» 


Nachträge. 


707 


Na  (K)  :    Ca 


Ca  :     Ar 


R     :  AI  :    Si 


Si  :  H20 


(2R  =  R) 

K  \    :    4,64  \    :    4,25  \,0   :    \    :    4,  < 

4.  1    :    2,5  *    :    1,34  0,9   :    4    :    3,4 

Der  Zeolith  I.  besteht  demnach  aus  normalen  Silicaten, 

II 


1 
4 


4,34 
1,6 


R  AI  Si^  012  4-  5  aq, 
'Während  4.  aus  normalen  und  Halbsilicaten  besteht,  gleich  den  Mesolithen, 

R  AI  Si3  Ot»  +  6  aq  =  {  'J4i  o'  } 

Nach  Des  Cloizeaux  bezieht  sich  Damour's  Analyse  auf  durchscheinende  Kry- 
stalle,  Rhomboeder  von  4  06°  3',  welche  an  trockner  Luft  6,4  p.  C,  und  bis  225° 
4  2 — 4  3  p.  C.  Wasser  verlieren.  Enthält  aber* der  Levyn  4  2,6  p.  C.  Krystallwasser, 
den  Rest  [^]  =  8,4  chemisch  gebunden,  so  kann  man  No.  4  als  Verbindung 
von  Halbsilicaten  betrachten, 

(H,  Rj^Ca  AlSi3  0«4-  3  aq, 


speciell 


2R*  Si  0*    ] 

Ca2  Si  0*    V  +  6  aq. 

Al2  Si30i2  j 


t «- 


LleTrit. 

Sipöcz  analysirte  möglichst  frische,  glänzende  Krystalle  von  Elba.   Y.  G.  4,037. 
Tschermak:   Mitthl.  4  875,  Hft.  2. 
Mittel  von  vier  Analysen : 

Kieselsäure 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Kalk 

Wasser 

~400,44 

Er  findet  also  noch  0,7  p.  C.  mehr  Wasser  als  ich,  und  hält,  gleich  Städeler, 
dasselbe  für/vesentlich.  Er  hat  es  direct  bestimmt,  da  der  Glühverlust  kein  ganz 
richtiges  Resultat  (zu  wenig)  ergiebt. 

Städeler's  Formel  ist  H^  RO  ¥e  Si*  0^^ 

worin  6R  =  4Fe  +  2Ca. 

Danach  ist  der  Lievrit  eine  Verbindung  von  je  4  Mol.  Halb-  und  Dritt elsilicat, 


29,67 

24: 

.26 

33, 

09 

0: 

.74 

4  3, 

33 

2 

.32 

u 


Oder 


R^Si 

2  0»  = 

=  \  R3  Si  05  / 

Hio. 

Si2  09 

« 

6R5 

Si2  0» 

» 

Fe^Si«  0^7 

Berechnet : 

4Si     — 

442 

—     Si  02  29,34 

Fe    — 

442 

Fe  03  49,56 

4Fe    — 

224 

Fe  0    35,24 

2Ca    — 

80 

Ca  0    43,69 

2H      — 

2 

H2  0      2,20 

4  80      — 

288 

400. 

818 


45* 


708 


Nachtrüge. 


Hagnetkies. 

LindstrÖm  analysirte  folgende : 

1.  Utö.    Schwefelkies  einschliessend ;  V.  G.  4,627. 

2.  Freiberg.    Von  Kalkspath  begleitet.    V.  G.  4,642. 

3.  Kongsberg.    Krystallisirt. 

4.  Tammela,  Finnland.    Mit  Oligoklas. 

5.  Krageröe.    Derb,  mit  Apatit  und  Augit. 

6.  Adoifsgrube,  Jemtland.    Mit  Kalkspath.  ^ 

Nach  Abzug  der  kleinen  Mengen  Kieselsäure,  kohlensaurem  Kalk  (und  einmal 
Kupfer) : 

3. 
39,25 
60,75 


1. 

2. 

Schwefel          38,56          39,25 

Eisen                61,44          60,75 

Nickel                 —              — 

Hiernach  ist  das  Atomverhältniss : 

Fe 

S 

1.  —  \ 

:    1,098 

2.  —  \ 

:    1,131 

3.  —   1 

:    1,131 

4.  —   <    . 

1,161 

5.  —   \ 

1,133 

6.  —   4    : 

1,085 

4. 
39,88 
60,03 

0,09 


5. 
39,29 
60,19 

0,52 


6. 
38,28 
61,68 

0,04 


} 


1,1 
1,125 

1,166 
1,125 
1,1 


Fe>0S" 

Fe»  S» 

Fe«  S' 
Fe»  S» 
Fe^^S" 


Lindström  betrachtet  Fe^  S^  als  die  wahrscheinlich  allen  gemeinsame  Formel ; 
dies  ist  aber  auch  die  von  mir  schon  1864  ausgesprochene  Ansicht. 

Lindström  stellt  zugleich  alle  älteren  Analysen  in  corrigirter  Gestalt  zusammen. 
Öfversigt  1875,  No.  2. 

Hontieellit. 

Der  derbe  Monticellit  (fiatrachit)  vom  Toal  dei  Rizzoni,  dessen  Y.  G.  3,054, 
enthält  nach  einem  Mittel  zweier  Analysen  v.  Rath's: 

Kieselsäure  38,25 

Kalk  34,75 

Magnesia  23,05 

Eisenoxydul  4,30 

100,35 
was  m  it  meinen  früheren  Analysen  nahe  übereinstimmt. 

Bei  dieser  Gelegenheit  untersuchte  Derselbe  auch  den  in  Augit  (Fassaii)  und 
Serpentin  verwandelten  Monticellit,  sowie  angeblichen  Montlceilii,  der  sich  je- 
doch als  Forsterit  und  Olivin  erwies. 

Berl.  Ak.  Her.  1874  Novbr.  und  Pogg.  Ann.  155,24. 

Orthoklas. 

Ein  Feldspath  aus  dem  Augit-Syenit  der  Pyrenäen,  V.  G.  2,549,  enthSli  nach 
V  .  Rath : 


Kieselsäure 

64,86 

Thonerde 

18,78 

Kali 

9,23 

Natron 

5,37 

Glühverlust 

0,04 

Also  fast  gleiche  At.  K  und  Na. 
Ztsch.  d.  gcol.  G.  27,357. 


98,38 


Nachträge. 


709 


h    ■ 

l 


Pseudomorp hosen.     Die  Krystalle  von  St.  Agnes,  Cornwall,  wurden  von 
A.  Phillips  mikroskopisch  und  chemisch  untersucht. 
J.  Ch.  Soc.  (2)  13,684. 

1.  Krystalle  vom  V.  G.  2,56,   unter  dem  Mikroskop  glimmerartige  Blätt- 
chen und  Quarzkörner  zeigend. 

2.  Ein  an  Zinnsteinkörnem  reicher  Krystall,  V.  G.  5,22.  Nach  Abzug  von 
70,52  p.  C.  Zinnsäure. 


\. 

2. 

Kieselsäure 

49,99 

50,07 

Thonerde 

34,69 

31,24 

Eisenoxyd 

5,50 

8,82 

Manganoxydul 

1,60 

2,92 

Kalk 

1,36 

0,84 

Magnesia 

0,63 

0.68 

KaU 

1,84 

2,48 

Natron 

0,38 

■ 

Wasser 

3,62 

3,12 

99,61         100.17 
Vgl.  eine  frühere  unvollständige  Analyse  in  Bischofs  Geol.  2,2025. 

Fyrosklerit. 

Als  solchen  bezeichnet  Knop    ein  Mineral  von  St.  Philipp  bei  Markirchen  im 


1^ 


Elsass,  vom  Ansehen  des  Serpentins. 

Kieselsäure 

38,7 

Thonerde 

16,1 

Magnesia 

25,9 

Kalk 

6,1 

Eisenoxydul 

0,5 

Wasser 

12,8 

100,1 

Knop:   Jahrb.  Min.  1875,  71. 

Seebachit 

Eine  neue  Analyse  dieses  australischen  Zeoliths  heferte  v. 

Rath. 

Berl.  Ak.  Monatsber.  1875  Novbr. 

V.  G.  2,135. 

Kieselsäure 

46,08 

Thonerde 

21,09 

Kalk 

5,75 

Natron 

4,52 

Kali 

1,77 

Wasser 

21,08 

Hier  ist 


100,29 

Na  IK)  :  Ca  — 
Ca  :  AI  — 
R    :  AI  — 
AI  :  Si   — 
Si   .  H    — 

1,8 

:   1                             (2  :   1) 

1,05  (2R  — R)  (1  :  1) 
3,75                      (1   :  4! 
3 

710  Nachtröge. 

Mit  den  eingeklammerten  Proportionen  ergiebt  sich 

R2  Ca  Al2  Si«  024  -I-  i  2  aq, 
d.  h.  eine  Verbindung  normaler  Silicate, 

(Na,  K)2Si  03 

Ca  Si  03  }.  +  4  2  aq. 
2 AI  Si»  0» 


1 


e  ist  K  :  Na 

i—  \  : 

3,84,  also  —  1  :  4  zu  setzen. 

Berechnet  : 

8Si     = 

224 

—     Si  0^  46,80 

2A1    — 

109,2 

AI  02  20,01 

Ca    = 

40 

Ca  0      5,46 

|Na  — 

36,8 

Na^O       4,84 

*K     - 

<5,(ß 

K20       1,83 

240     — 

384 

H20     21,06 

12  aq 

216 

100. 

1025,6 

Das  Resultat  ist  also  ein  weit  einfacheres  als  das  der  früheren  Analysen. 

Der  Secbachit  hat  danach  die  Zusammensetzung  des  Hersche- 
lits  von  Aci  Castello  (nach  Sartorius),  bei  welchem  der  Verlust  vielleicht  in 
Wasser  bestand. 

Nun  hat  v.  Rath  gefunden,  dass  die  Krystalle  des  Seebachits  die  Form  von 
jenen  Chabasitzwillingen  haben,  welche  man  Phakolith  nennt.  DerChabasH 
aber  ist 

R2  Si  03  j 

Ca  Si  03  V  +  6  aq, 

,  AI  Si30»  I 

I 

wobei  R  jedoch  aus  K  und  H  besteht,  während  die  beiden  Analysen  des  Phakoliths 

(S.  617)  wohl  nicht  zur  Berechnung  geeignet  sind.    Es  sei  hier  indessen  bemerkt, 

dass  in 

I 

AI 

i  1 

1,14  1 

ist,  so  dass  namentlich  meine  Analyse  (2.)  von  der  des  Seebachits  nicht  allzusehr 
abweicht. 
Fragen : 

1 .  Kann  die  Chabasitforra  zweien  Mischungen  zukommen? 

2.  Sind  das  australische  und  sicilianischc  Mineral  nun  doch  identisch,  und 
hat  auch  dieses  die  Chabasitform? 

• 

Steinmark. 

Als  Günibclit  bezeichnete  v.  Kobell  ein  grünliches  Steinmark  von  Stehen, 
Fichtelgcbirge :  Kieselsäure  50,52,  Thonerde  31,04,  Eisenoxyd  3,0,  Magnesia  1,88, 
Kali  3,18,  Wasser  7,00. 

Münch.  Akad.  Anz.  1870  März. 


R  . 

Ca 

Ca 

1. 

1    : 

3 

1,26 

2. 

1    : 

3,2 

1 

II 
R 

:  AI  :  Si 

Si  : 

H 

48 

:    1    :   4 

f    : 

«,6 

:    1    :    3,6 

4    : 

2,76 

Anhang. 


Zersetzungsproducte 


früherer 


organischer  Verbindungen. 


7. 

8. 

4,54 

4,85 

95,74 

95,67 

1,76 

2,99 

Anthracit. 

Giebt  beim  Erhitzen  keine  breozlichen  Producte.  Hinteriässt  variable  Mengen 
von  Asche  beim  Verbrennen. 

\.  Pittville  in  Pennsylvanien.    V.  G.  =  4,462.    Regnault. 

2.  Lehigh  in  Pennsylvanieiv    Vanuxera. 

3.  Rhode-Island.    Derselbe. 

4.  Swansea  in  Wales.    V.  G.  =  4,348.    Regnault. 

5.  Dept.  Mayenne,  Frankreich.    V.  G.  =  4,367.    Derselbe. 

6.  Offenburg.    L.  Gmelin. 

7.  Gruschowa  im  Lande  der  donischen  Kosacken.    Woskressensky. 

8.  Lissitschija-Balka.    Derselbe. 

4 .  2.  3.  4.  5.  6. 

Asche  4,67         2,5         4,64         4,58         0,94         7,07 

Wasser  —  6,6         4,90  —  —  4,59 

Zusammensetzung  der  organischen  Substanz  des  Anthracits. 
Kohlenstoff       93,90  —  —        94,05       92,85       94,4  4 

Wasserstoff        2,52  —  —  3,38         3,96         3,46 

Sue'Si    }     3'^»  -  -  *'"        3J9        2,43         8,63         i,U 

W.  R.  Johnson  untersuchte  4  3  nordamerikanische  Varietäten,  deren  V.  G.  von 
4,323  bis  4,64  differirte.  Sie  enthielten  75,08 — 90,75  Kohlenstoff,  2,38 — 4  4,98 
flüchtige  Bestandtheile,  0,4  4 — 2,84  Wasser,  4,44 — 4  6,54  erdige  Stoffe  (Asche), 
und  gaben  86,9 — 96,05  Koaks. 

Jacquelin  analysirte  Anthracit  von  Swansea,  von  Sable,  Dept.  der  Sarthe,  Vizille 
im  Dept.  der  Is^re,  und  fand  87,22 — 94,09  Kohlenstoff,  4,5 — 3,6  Wasserstoff, 
0,29 — 2,85  Stickstoff,  0 — 3,84  Sauerstoff.    Die  Asche  betrug  4,72 — 6,9  p.  C. 

Anthracit  von  Sitten  im  Kanton  Wallis  enthält  nach  Deicke  88,46  Kohlenstoff, 
2,4  5  Wasserstoff,  4,34  Sauerstoff  und  Stickstoff,  und  im  Rest  Eisenoxyd,  Thonerde 
und  Kohlensäure.  Der  Anthracit  von  Rudolfstadt  bei  Budweis  in  Böhmen  enthält 
nach  Strasky  (nach  Abzug  von  4  4,9  Asche):  92,5  Kohlenstoff,  3,8  Wasserstoff, 
4 , 3  Sauerstoff,  2,4  Schwefel  (?) . 

Mineralische  Kohle  von  Singhbom,  westlich  von  Calcutta,  auf  einem  Erz- 
gang vorkommend,  krj'stallinisch  feinkörnig,  V.  G.  =  4,92,  enthält  nach  Scheerer 
und  Rübe : 

Kohlenstoff  94, 4  0— 93,79 

Wassterstoff  U57 —   4,3  4 

Sauerstoff  2,64 —  3,4  8 

Asche  4,72—   4,72 

Deicke:  B.  h.  Ztg.  4  858,  4  57.  —  L.  Gmelin:  Leonh.  Jahrb.  4  839,  527. 
—  Jacquelin:  Ann.  Ch.  Ph.  4840.  Juin.  400.  J.  f.  pr.  Chem.  22,27.  — 
Johnson :  A  report  to  the  navy  department  of  the  united  states  on  american  coals. 


7 1 4  Anhang. 

WashingloQ  1844.  — Larupadius:  J.  f.  pr.  Cliem.  4,393.  —  Regnault:  Ann.  Mines, 
III.  Ser.  XII.  J.  f.  pr.  Chem.  13,88.  —  Scheerer:  Breithaupl  B.  u.  h.  Ztg.  1860. 
No.  I.  — Strasky:  Leonli.  Jahrb.  1857,  165.  —  Vanuxem:  Dana  System  of  Min. 
III.  edit.  p.  519.  —  Woskressensky :  Verh.  d.  K.  Russ.  min.  Ges.  zu  Petersburg 
1842.  S.  44.  J.  f.  pr.  Chem.  36,<85. 

Aragotit. 

Ein  flüchtiger,  dem  Idrialin  ähnlicher  Kohlenwasserstoff,  in  gelben  Schuppen, 
von  Neu  Almaden,  Californien.    Unlöslich  in  Alkohol  und  Aether. 
Durand:   Am.  J.  Sc.  (3)  6,67. 

Asphalt« 

Schmilzt  bei  etwa  100°,  ist  leicht  entzündlich,  brennt  mit  heller,  russender 
Flamme  und  hinterl'ässt  wenig  Asche.  Bei  der  trocknen  Destillation  giebt  er  brenz- 
liches  Oel,  wenig  ammoniakhaltiges  Wasser,  brennbare  Gase  und  ein  Drittel  seines 
Gewichts  Kohle,  welche  beim  Verbrennen  etwas  Kieselsäure,  Thonerde,  Eisenoxyd 
etc.  hintcrlässt.  • 

Die  verschiedenen  Arten  von  Asphalt  sind  variable  Gemenge  zum  Theil  wenig 
untersuchter  Stoffe.  Boussingault,  dem  wir  die  vorzüglichsten  Angaben  verdanken, 
fand,  dass  wasserfreier  Alkohol  etwa  5  p.  C.  eines  gelben,  in  Aether  leicht  löslichen 
Harzes  auszieht.  Der  unlösliche  Theil  tritt  an  Aether  70  p.  C.  (vom  Gewicht  des  As- 
phalts) eines  Harzes  ab,  dessen  Auflösung  braun  erscheint,  während  es  selbst  schwarz 
ist,  und  sich  in  ätherischen  Oelcn  und  in  Steinöl  auflöst.  Ein  Viertel  des  Asphalts, 
welches  in  Aether  unlöslich  ist,  von  Boussingault  Asphalten  genannt,  lost  sich 
leicht  in  Terpentin-  und  SteinÖl  auf,  ist  schwarz,  erweicht  bei  300°,  und  fängt  ohne 
Zersetzung  an  zu  schmelzen.  Boussingault  fand  diesen  Theil  aus  75,5  Kohleostoff, 
9,9  Wasserstoff  und  14,8  Sauerstoff  zusammengesetzt,  was  der  Formel  C^  H**  0 
entspriclit. 

Der  Asphalt  von  Coxitambo  in  Südamerika  besteht  nach  Boussingault  fast  nur 
aus  Asphalten  oder  einem  demselben  sehr  ähnlichen  Stoff. 

Der  Asphalt  von  Cuba  enthält  nach  Welherill :  82,67  Kohlenstoff,  9, 1  4  Wasser- 
stoff, 8,19  Sauerstoff  und  Stickstoff. 

Nach  älteren  Versuchen  Klaproth's  löst  sich  der  Asphalt  von  Avlona  in  Albanien 
in  o  Theilen  Steinöl,  sowie  auch  in  Aether  auf.  Kalilauge  färbt  sich  mit  ihm  nicht 
braun,  wie  mit  anderen  Asphaltarten. 

Der  Asphalt  von  Bastenncs  ist  nach  Meyrac  in  Terpentinöl  vollkommen  auf- 
löslich, während  Aether  ein  Drittel  als  Rückstand  lässt. 

Der  Asphalt  von  der  Insel  Brazzo  in  Dalmatien  schmilzt  nach  Kersten  bei  90^, 
giebt  bei  der  Destillation  mit  Wasser  5  p.  G.  eines  dem  SteinÖl  gleichen  Gels;  Aether 
nimmt  dann  iO  p.  C.  eines  braunen,  auch  in  Alkohol  löslichen  Harzes  auf,  während 
Alkohol  selbst  hiernach  \  p.  C.  von  einem  gelben  Harz  löst, .und  74  p.  C.  eines  in 
Ter[)entinöl  löslichen  Asphaltcns  bleiben. 

Bergtheer  ist  ein  mit  flüchtigen  Gelen  in  grösserer  Menge  durchdrungener 
Asphalt.  Boussingault  schied  aus  dem  Bergtheer  von  Bcchelbronn  im  Elsass  durch 
Destillation  mit  Wasser  diesen  flüchtigen  Gemengtheil,  welchen  er  Petrolen  ge- 
nannt hat,  in  Gestalt  eines  gelben,  eigenthümlich  riechenden  Gels  ab,  welches  dem 
Steinöl  nahe  kommt,  ein  V.  G.  =  0,89  hat,  bei  280°  siedet,  mit  leuchtender  Flamme 
brennt,  schwer  in  Alkohol,  leicht  in  Aether  löslich  ist,  und  aus  88,5  Kohlenstoff  und 
11,5  Wasserstoff  besteht,  also  =  C^  IP  ist*).  Er  betrachtet  das  Asphalten  als  ein 
Oxydationsproduct  des  Petrolens. 

*;  Eine  Correclion  für  das  ältere  Atg.  des  Kohleastoffii  giebt  86,9  aod  4SJ  p.  C,  und 
die  Formel  C3  H». 


Anhang.  7 1 5 

Asphalt  von  Travers  bei  Neuchalel.  Der  dortige  Kalkstein  ist  mit  Bitumen 
durchdrungen,  welches  nach  Th.  de  Saussure  durch  Destillation  als  eine  zähe  Masse 
erhalten  wird,  die  bei  der  ReQtification  in  SteinÖl  und  eine  Art  Bergtheer  zerfallt. 
Neuerlich  hat  Yölkel  diese  Substanzen  näher  untersucht.  Nach  ihm  enthält  der 
Kalkstein  10 — 20  p.  C.  Erdharz,  und  wird  entweder  an  und  für  sich,  nachdem  er 
erwärmt  worden,  für  Strassen  und  Brücken  verwendet,  oder  gepulvert  mit  einem 
Zusatz  von  3  p.  C.  Mineraltheer  von  Dax  zusammengeschmolzen  und  in  Formen  ge- 
gossen und  so  in  den  Handel  gebracht. 

Wird  der  Asphaltstein  mit  Aether  behandelt,  so  löst  sich  das  Harz  mit  brauner 
Farbe  auf.  Beim  Verdunsten  bleibt  es  als  eine  weiche,  braune,  nicht  in  Alkohol, 
wohl  aber  in  Terpentinöl  lösliche  Masse  zurück.  Destillirt  man  ihn  in  eisernen  Cylin- 
dem,  so  erhält  man  ein  bituminöses,  in  Alkohol  leicht  lösliches  und  mit  russender, 
heller  Flamme  brennbares  Oel,  welches  nach  der  Behandlung  mit  Kalilauge  und  der 
Rectification  bei  90°  zu  sieden  anfängt,  worauf  der  Siedepunkt  aber  rasch  auf  200° 
steigt,  und  der  grössere  Theü  bis  200°,  der  kleinere  bis  250°  übergeht. 

a.  Destillat  von     90 — 200°;  V.  G.  =  0,817. 

b.  Destillat  von  200 — 250°;  V.  G.  =  0,868. 

a.  b. 


Kohlenstoff 

87,37 

87,55 

Wasserstoff 

H,65 

H,56 

Sauerstoff 

0,98 

0,89 

100.  100. 

Es  sind  dies  mithin  isomere  Kohlenwasserstoffe,  welche  dem  Bemsteinöl  gleich 
zusammengesetzt  sind,  und  ein  wenig  eines  sauerstoffhaltigen  Oels  enthalten.  Beide 
geben  mit  Salpetersäure  gelbe,  harzartige,  nach  Moschus  und  Bittermandelöl  riechende 
Harze.  Durch  Behandlung  mit  Schwefelsäure,  dann  mit  Kalilauge  und  Rectification 
erhält  man  das  AsphaltÖl  farblos;  es  beginnt  dann  bei  90°  zu  sieden,  während  der 
grösste  Theil  zwischen  120° — 250°  übergeht.  VÖlkel  fand  die  Zusammensetzung 
von  7  durch  fra(^tionirte  Destillation  aufgesammelten  Proben  ganz  gleich,  nämlich  im 
Mittel 

Kohlenstoff  87,46 

Wasserstoff  12,49 

99,95 
Hiernach  sind  es  Verbindungen  =  C^  H^. 

3  At.  Kohlenstoff     =  36  =  87,8 
5   -    Wasserstoff    =     5  =   12,2 

TT        fOO. 

Somit  stimmt  das  AsphaltÖl  in  der  Zusammensetzung  mit  dem  Petrolen  von 
Boussingault,  mit  dem  SteinÖl  nach  Saussure  und  Dumas,  sowie  mit  dem  Hartit  nach 
Baumert  überein,  und  das  Destillat  des  Könlils,  das  Tekoretin  und  der  Fichteiit,  die 
Illinder  flüchtigen  Theile  des  SteinÖls,  gleichwie  das  Erdharz  von  Settling  Stones 
stehen  jenen  in  jedem  Fall  sehr  nahe,  so  dass  sie  möglicherweise  in  die  grosse  Reihe 
der  Camphene  (C^  H^  =  G^«  Hi«)  gehören. 

Mineraltheer  von  Dax,  eine  schwarze,  weiche  Masse,  unlöslich  in  Alkohol, 
wird  nach  Völkel  durch  Aether  zur  Hälfte  aufgelöst,  der  ein  braunes,  weiches  Harz 
aufnimmt,  welches  sich  wie  das  Asphalten  von  Boussingault  verhält.  Der  unlösliche 
Theil  widersteht  allen  Lösungsmitteln,  ist  schmelzbar  und  brennt  mit  russender 
Flamme. 

Der  Bergtheer  von  Peklenicza  an  der  Mur  in  Croatien  ist  nach  Nendtvich  gleich 
dem  daraus  erhaltenen  Petrolen  ebenfalls  =  C^  H^.      ^ 


716  Anhang. 

Berthier:  Analyses  de  subst.  min.  p.  4  91.  —  Berzelius:  Lehrbuch  3.  Aufl. 
8,459.  —  Boussingault :  Ann.  Ch.  Ph.  64, Ui.  Ann.  d.  Pharm.  23,261.  — 
Fötterle:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  7,4  96.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  73,234. 
—  Kersten :  Ebendas.  35,271.  —  Klaproth:  Beitr.  3,315.  —  Lampadius:  J.  f. 
pr.  Chem.  18,315.  —  Meyrac:  J.  d.  Physique  94,128.  —  Nendtvich:  Jahrb. 
geol.  Reichsanst.  7,741.  —  Schrötter:  Jahresb.  19,320.  —  Völkel:  Ann.  Chem. 
Pharm.  87,139.  — Wetherill:   Am.  J.  of  Sc.  (2)  17,130. 

Bernstein. 

Schmilzt  bei  287°,  brennt  mit  heller  Flamme  und  eigenthümUchem  Geruch. 
Giebt  bei  der  trocknen  Destillation  Wasser,  Bemsteins'äure,  Braodöl  und  brennbare 
Gase  und  hinterlässt,  wenn  die  Temperatur  niedrig  gehalten  wird,  ein  schwarzes 
Brandharz,  Bernsteinkolophonium  genannt,  welches  kaum  in  Alkohol,  theilweise  in 
Aether,  vollständig  in  Utherischen  und  fetten  Oelen  auflöslich  ist. 

Der  Bernstein  ist  ein  Gemenge  zweier  in  Alkohol  und  Aether  löslicher  Harze 
mit  einer  überwiegenden  Menge  eines  in  keinem  Mittel  auflÖsUchen  Harzes,  von 
etwas  Bernsteins'aure  und  ätherischem  Oel. 

Nach  Schrötter  wäre  seine  Gesammtmischung  constant  und  durch 

CIO  H16  0 

zu  bezeichnen,  insofern  die  einzelnen  Harze  isomer  wären. 

Berzelius:  Lehrbuch  8,431.  Pogg.  Ann.  12,419.  —  John:  Naturgeschichte 
des  Succins.  —  Schrötter:   Pogg.  Ann.  59,64. 

Bogheadkohle. 

Eine  Art  bituminösen  Schiefers  von  Bathgate,  Linlithgowshire  in  Schottland. 
Ist  leicht  entzündlich  und  brennt  mit  leuchtender,  russender  Flamme.  Terpentinöl 
zieht  einen  harzähnlichen  Körper  aus.  Nach  einer  Untersuchung  von  Matter  besteht 
die  organische  Substanz  (A.)  nach  Abzug  von  0,39  Wasser  und  24,13  p.  C.  Asche. 
sowie  die  letztere  (B.)  aus: 


A. 

B. 

KoIiIenstofT 

80,56 

Kieselsäure 

54,26 

Wasserstoff 

12,17 

Thonerde 

39,39 

Sauerstotr 

5,82 

Eisenoxyd 

5,04 

Stickstoff 

i,03 

Kalk 

4,13 

Schwefel 

0,42 

99,82 

100. 

Von  den  Destillat ionsproducteu  wird  das  Gemenge  flüssiger  KohlenwasserstotTe 
als  Boghcadnaphta  in  den  Handel  gebracht.  Es  stellt  eine  fast  farblose  Flüssigkeit 
von  eigenthümlichem  Geruch  dar,  deren  V.  G.  =  0,75  ist,  und  welche  bei  4  43" 
anfängt  zu  sieden.  Gr.  WiUiams  hat  darin  Kohlenwasserstoffe  C^ti^,  nämlich  Ca- 
provlen  C«  H^'-^  und  Oenanthylen  f^  n^\  sowie  solche  C"H^  +  S  wie  Prop>1  C'H". 
Butyl  C*  H»,  Amyl  C^  H^^  und  Caproyl  C^  H»3  gefunden. 

Matter:  J.  f.  pr.  Chem.  77,  38.  — Williams:   Ebendas.  76,335. 

Bombiccit. 

In  Braunkohle  von  Castel  nuovo  im  oberen  Amothal.  Eingliedrige,  farblose 
Krystalle,  bei  75"  schmelzend,  flüchtig.  Leicht  löslich  in  Schwefelkohlenstoff,  auch 
in  Alkohol  und  Aether. 

Besteht  nach  Bechi  au^74,56  Kohlenstoff,  10,7  Wasserstoff,  4  4,74  Sauentoff. 

Dana  Min.  See.  Appena.  8. 


Anhang.  717 

Braunkohle. 

Verbrennt  beim  Erhitzen  mit  Hinterlassung  von  Asche.  Giebt  bei  der  trocknen 
Destillation  ähnliche  Zersetzungsproducte  wie  Steinkohle,  jedoch,  nach  Kremers, 
keine  freies  Ammoniak,  sondern  freie  Essigsäure  und  essigsaures  Ammoniak  ent- 
haltende saure  Flüssigkeit. 

Die  Kenntniss  der  näheren  Bestandtheile  der  Braunkohle  ist  bis  jetzt  noch  sehr 
gering.    In  dieser  Beziehung  sind  namentlich  einige  ältere  Arbeiten  vorhanden : 
Berthier:   Ann.  Ch.  Ph.  59.  J.  f.  pr.  Chem.  6,208. 
Blei:  Braunkohle  von  Preusslitz,    Neu-Gattersleben,  Lebendorf,  Aschersleben 

und  Gutenberg.    Schwgg.  J.  69,129.  J.  f.  pr.  Chem.  6,336. 
Klaproth :   lieber  die  erdige  Braunkohle  aus  dem  Mansfeldischen  und  die  Umbra 

von  Köln.    Beiträge  3,136.  319. 
Marx:   Braunkohle  von  Helmstedt.    J.  f.  pr.  Chem.  10,77. 
Reinsch:   Braunkohle  von  Verau  in  der  Oberpfalz.    J.  f.  pr.  Chem.  19,485. 
Die  neueren  Untersuchungen  beziehen  sich  ausschliesslich  auf  die  Elementar- 
zusammensetzung der  Braunkohle,  auf  die  Menge  und  Beschaffenheit  ihrer  Asche, 
sowie  auf  ihre  Destiüationsproducte. 

Bischof:  Braunkohle  aus  der  Provinz  Sachsen.    Lieb.  Jahresb.  1850,  689. 
Bleibtreu:   Braunkohle  von  der  Haardt  bei  Bonn.    Karst.  Arch.  23,413. 
Brückner:  Braunkohle  von  Weissenfeis.    J.  f.  pr.  Chem.  57,1. 
Casselmann :  Braunkohle  vom  Westerwald  und  von  Regensburg.    Ann.  Chem. 

Pharm.  89,41.  181.  372. 
L.  Gmelin:   Braunkohle  von  Sipplingen.  Leonh.  Jahrb.  1839,  527. 
Gräger :    Braunkohle  vom  Meissner,  Hirschberg,  Fahlbach,  Mühlhausen.    Arch. 

d.  Pharm.  48,34. 
Harkness  und  Blyth :   Braunkohle  vom  Riesenweg  in  Irland  und  von  der  Insel 

Mull.   Leonh.  Jahrb.  1856,  732. 
Hauer:    Braunkohle   aus  Oesterreich.    Jahrb.  geol.  Reichsanst.    1856.    1857. 

1869. 
Hess:   Aschenanalysen  hessischer  Braunkohle.  Ann.  Chem.  Pharm.  67,366. 
Karsten:  Braunkohle  von  Weissenfeis  und  Helbra.  Ztschr.  d.  geol.  Ges.  2,71. 
Kottig:   Braunkohle  aus  Böhmen.  J.  f.  pr.  Chem.  34,463. 
Kremers:   Braunkohle  von  Artern.   Pogg.  Ann.  84,67. 
Kühnert:   Braunkohle  aus  Hessen.   Ann.  Chem.  Pharm.  37,94. 
Müller:   Pechkohle  vom  Sonnenberg  bei  Luzem.  B.  u.  h.  Ztg.  1858,  158. 
Nendtvich:  Braunkohle  aus  Ungarn.  J.  f.  pr.  Chem.  41,8.  42,365. 
Regnault:   Braunkohle  aus  Frankreich,  Griechenland,  Böhmen,  vom  Meissner; 

Bitum.  Holz  von  Uznach,  Cuba;  Umbra  von  Köln.  Ann.  Mines  (3)  12,161. 

J.  f.  pr.  Chem.  13,149. 
Schrötter:   Braunkohle  aus  Oesterreich.     Pogg.  Ann.  59,37.     Wien.  Ak.  Ber. 

1849.   Lieb.  Jahresb.  1849,  708. 
Vohl:    Destiüationsproducte.   Ann.  Chem.  Pharm.  97,9.   98,181.    103,283. 
Woskressensky :   Braunkohle  aus  Russland.  Verh.  min.  Ges.  Petersburg.  1842, 

44.   J.  f.  pr.  Chem.  36,185. 
Ueber  die  chemischen  Veränderungen,  welche  Braunkohlen  an  der  Luft  erleiden: 

Bischof:  Geologie  2,  765.   Varrenlrapp:  Dingl.  J.  175  u.  178. 

Carolathin. 

So  ist  eine  amorphe,  gelbe  Substanz  aus  dem  Steinkohlenlager  der  Königin- 
Louisen-Grube  zu  Zabrze  in  Oberschlesien  genannt  worden,  welche  aus  einem 
wasserhaltigen  Thonerdesilicat  und  einer  organischen  Substanz  besteht. 


71b  Anhang. 

Eine  Analyse  von  Sonnenschein  gab : 

Kieselsäure  29.62 

Thonerde  47,25 

Wasser^)  15,10 

Kohlenstoff  1,33 

Wasserstoff  2,41    \  theilweise  als  Wasser 

Sauerstoff  4,26  f  vorhanden. 

100. 

Die  Natur  der  organischen  Verbindung  ist  bis  jetzt  noch  unbekannt.  Das  Silicat 
im  wasserfreien  Zustande  ist  =  AI  Si  0^. 

Sonnenschein:   Ztschr.  d.  d.  geol.  Ges.  5,223. 

Dopplerit 

Mit  diesem  Namen  ist  eine  organische  Substanz  aus  einem  Torflager  bei  Aussee 
in  Steiermark  bezeichnet  worden,  welche  nach  dem  Trocknen  sehr  elastisch  i^ird. 

Nach  SchrOtter  zieht  Kalilauge  1 4,6  p.  G.  einer  Art  von  Huminsäure  aus. 

Die  Analyse  gab,  nach  Abzug  der  Asche  und  1,03  Stickstoff:  51,63  Kohlen- 
stoff, 5,34  Wasserstoff,  43,03  Sauerstoff,  der  empirischen  Formel  C®H**0*nahe 
kommend. 

Aehnliche  Substanzen  von  St.  Gallen  und  Berchtesgaden  haben  Deicke  (Asch- 
bach) und  Gümbel  untersucht. 

Deicke:  B.  h.  Ztg.  1858,  383.  —  Gümbel:  Leonh.  Jahrb.  4858,  278.  — 
Schrölter:   Wien.  Akad.  Ber.  1849,  Novbr.  Decbr.  285. 

DysodiL 

Ist  nach  Ehrenbei^  ein  von  Bitumen  (Erdharz)  durchdrungener,  aus  Infusorien- 
schalen bestehender  Polirschiefer. 

Delesse  hat  ihn  chemisch  untersucht. 

Der  Dysodil  von  Glimbach  bei  Giessen  verbrennt  mit  Flamme  und  unange- 
nehmem Geruch.  Beim  Erhitzen  giebt  er  Wasser  und  eine  gelbe,  brenzliche  Flüssig- 
keit. V.  d.  L.  blättert  er  sich  auf,  und  hinterlässt  nach  dem  Verbrennen  des  Oi^a- 
nischen  einen  rothen  Rückstand,  welcher  in  starker  Hitze  zu  einer  rothen  Schlacke 
schmilzt,  die  auf  Kieselsäure  und  Eisenoxyd  reagirt. 

Der  Dysodil  ist  frei  von  Kohlensäure,  scheint  aber  ein  wenig  Stickstoff  zu  ent- 
halten. Beim  Glühen  in  verschlossenen  Gefässen  verliert  er  49,1  p.  C,  und  beim 
Erhitzen  des  Rückstandes  an  der  Luft  noch  5,5  p.  C,  so  dass  45,4  p.  C.  zurück- 
bleiben, in  welchen  24,23  p.  C.  Eisenoxyd,  38,33  in  Kali  löslicher  Kieselsäure  und 
22,03  eines  durch  Säuren  unzersetzbaren  Thonerdesilicats  enthalten  sind.  Worin 
die  felilenden  15,4  p.  C.  bestehen,  hat  Delesse  nicht  angegeben. 

Delesse:  Th^se  sur  lemploi  de  l'analyse  chinii(fue.   Paris  1843,  p.  4. 

Idrialin. 

Das  Quecksilberbranderz  von  Idria  ist  ein  Gemenge  von  Zinnober,  Thon,  Gyps 
und  Schwefelkies  mit  dem  von  Dumas  entdeckten  Idrialin. 

Es  schmilzt  nach  Schrötter  beim  Erhitzen,  und  giebt  Quecksilber-  und  Schwefel- 
dämpfe,  Elaylgas  und  einen  porösen,  kohligen  Rückstand.  Schon  an  der  Kerzen- 
flamme entzündet  es  sich. 


♦;  Bei  190®  entwichen. 


Anhang.  719 

Schrötter  fand  in  einer  Probe  77,32  Idrialin,  n,85  Zinnober,  2,75  ander- 
weitige Beimengungen. 

Nach  Dumas  lässt  sich  das  Idrialin  durch  Kochen  mit  Terpentinöl  (auch  mit 
fetten  Oelen  oder  Kreosot)  ausziehen.  Es  ist  weiss,  krystallinisch,  schwer  schmelzbar, 
zersetzt  sich  theilweise  beim  Sublimiren,  lost  sich  sehr  schwer  in  Alkohol  und  Aether, 
in  warmer  concentrirter  Schwefelsäure  mit  blauer  Farbe. 

Es  besteht  aus : 


Dumas. 

Schrötter. 
a.                b. 

Kohlenstoff 

94,9 

94,50          94,80 

Wasserstoff 

5,1 

5,19            5,49 

400.  99,69        100,29 

Demnach  ist  es  eine  Verbindung  von  3  At.  Kohlenstoff  und  2  At.  Wasserstoff, 

C3H2, 
3  At.  Kohlenstoff     =  36  =  94,74 
2   -    Wasserstoff    =     2  =     5,26 

38        100. 

Nach  einer  späteren  Untersuchung  von  BÖdecker  ist  das  Idrialin  jedoch  sauer- 
stoffhaltig.   Denn  als  Mittel  von  vier  Versuchen  erhielt  Derselbe : 


Kohlenstoff 

91,83 

Wasserstoff 

5,30 

Sauerstoff 

2,87 

100. 

Dies  führt  zu  der  Formel 

C«  H28  0, 

42  At.  Kohlenstoff 

—  504  =  91,97 

28    -    Wasserstoff 

—     28  —     5,11 

\    -    Sauerstoff 

—      16   —      2,92 

3428        100. 

Es  ist  wohl  klar,  dass  BÖdecker  e  twas  Anderes  als  das  Idrialin  untersucht  hat, 
das  Dumas  und  Schrötter  vor  sich  hatten.*) 

BÖdecker  giebt  ferner  an,  dass  die  schwarze  Masse,  welche  sich  bei  der  Queck- 
silbergewinnung in  Idria  in  den  Gondensationsräumen  findet,  und  dort  Stupp  genannt 
wird,  einen  festen  Kohlenwasserstoff  enthält,  den  er  Idryl  nennt,  den  er  als  das 
Radical  seines  Idrialins  ansieht,  und  der  die  Zusammensetzung  des  Idrialins  von 
Dumas  und  Schrötter  hat. 

Dieses  Idryl  wird  durch  Alkohol  aus  dem  Stupp  ausgezogen.  Es  bildet  feine, 
geruch-  und  geschmacklose  Blättchen,  schmilzt  bei  86°  und  erstan-t  bei  79°,  sub- 
limirt  sich  in  stärkerer  Hitze,  löst  sich  in  Alkohol,  Aether,  Terpentinöl  und  Essig- 
säure bei  gewöhnlicher  Temperatur  schwer,  in  der  Kochhitze  aber  leicht  auf.  Die 
Auflösung  hat  einen  blauen  Schiller.  In  Schwefelsäure  ist  es  mit  goldgelber,  und 
beim  Erhitzen  mit  tief  grüngelber  Farbe  auflöslich  ;  durch  Wasser  wird  es  daraus 
nicht  gefällt;  bei  längerem  Erhitzen  bilden  sich  Zersetzungsproducte  und  schwef- 
lige Säure. 


*)  Es  ist  zu  bemerken,  dass  BÖdecker  sein  Idrialin  aus  dem  Quecksilbererz  durch  Sub- 
limation in  eioer  Almosphöre  von  Kohlensäure  darstellte. 


720 


Anhang. 


Bödecker  fand : 

a. 

b. 

c. 

d. 

Konlenstoir 

93,61 

93,62 

94,56 

94,67 

Wasserstotr 

5,73 

5,52 

5,56 

5,35 

99,34  99, U        100,12  99,92 

Bödecker:  Ann.  Chem.  Phann.  52,100.  —  Dumas:  Ann.  Ch.  Ph.  50,193. 
Berz.  Jahresb.  13,179.  —  Schröltcr:  Baumgartn.  Ztschrft.  3,245.  4,6. 

Paraffin  (Erdwachs,  Hatchettin,  Ozokerit). 

Das  natürliche  Paraffin  ist  von  Magnus,  SchrÖtter,  Malaguti,  Johnston  und  Hof- 
städler  untersucht  worden. 

Es  schmilzt  leicht  beim  Erwärmen  und  brennt  mit  leuchtender  Flamme.  In 
stärkerer  Hitze  kommt  es  ins  Sieden  und  verflüchtigt  sich  unzersetzt. 

Es  ist  in  Alkohol,  Aether,  Terpentinöl  u.  s.  w.  auflöslich,  und  scheidet  sich  aus 
der  erkaltenden  alkoholischen  Auflösung  krystallinisch  ab. 

Von  concentrirter  Schwefelsäure  wird  es  nicht  angegriffen.  Von  starker  Sal- 
petersäure wird  es  nach  längerer  Behandlung  in  Bemsteinsäure ,  Buttersäure  und 
Valeriansäure  verwandelt.  Hofstädter. 


I .  Slanik,  Moldau 
i.  Zietrisika    - 

3.  Truscawicz,  Galizien 

4.  Borystow*) 

5.  Grube  Urpeth,  Newcastle 

6.  Aus  Ranguntheer 


V.  G. 

0,953 
0,946 

0,944 


Schmelzpunkt.      Siedeimnkt. 


62—63° 

84° 

•   59° 

60—65,5 
60° 
61° 


210° 

300° 

über  300° 

121° 


Schrötter. 

Malaguti. 

Walter. 

Hofstädter. 

Johnston. 

Anderson. 


Zusammensetzung. 
I. 
Magnus.    Schrötter. 


Kohlenstotr 
Wasserstoff 


84,61 
15,30 

99,91 


2. 

Malaguti. 

a.  b. 

84,53      84,78 

14,22      14,37 


84,43 

13,69 

98,12  98,75     99,15 


3. 
Walter. 

84,62 
14,29 

98,91 


Rohienstofl' 
Wasserstoff 


4. 

Hofstädter. 

a.  b. 

84,94  85,78 

14,87  14,29 


6. 
Johnston. 

86,80 
14,06 


6. 
Anderson. 

85,4  5 
15,29 


99,81        100,07        100,86        100,44 
Hiernach  ist  das  natürliche  Paraffin  gleich  dem  künstlichen  eine  Veiiiindung 

I  At.  Kohlenstofr    =  12  =  85,7 
i    -    Wasserstoff    = 2  =  14,3 

14        100. 

Indessen  sind  diese  Substanzen  Geraenge  von  isomeren  Verbindungen.    SchoD 
Magnus  bemerkt,  dass  ein  Thcil  des  Ozokerits  in  Alkohol  nicht  löslich  sei.    Dasselbe 


*)  Dieselbe  Substanz  hat  später  auch  Fritzscbe  untersucht,  der  den  Fundori  jedock 
Boryslaw  schreibt. 


Anhaag.  721 

fanden  Malaguti  und  Fritzsche.  Der  lösliche  Theü  schmilzt  nach  Jenem  bei  75°,  hat 
ein  V.  G.  =  0,846;  der  unlösliche  erst  bei  90°,  imd  wiegt  0,957.  Johnston's  Sub- 
stanz von  Newcastle  war  in  Alkohol  zum  grössten  Theil  unauflöslihc,  in  Aether  zu  •}- 
mit  brauner  Farbe;  durch  Ausziehen  mit  kochendem  Aether  oder  Alkohol  zerfiel 
der  Rest  in  einen  dunkelbraunen  unlöslichen  Theil,  etwa  ^  des  Ganzen  betragend, 
der  bei  73°  schmolz,  und  einer  kleinen  Menge  eines  auflöslichen,  beim  Verdunsten 
farblos  zurückbleibenden,  dessen  Schmelzpunkt  bei  58°  lag.  Auch  die  Verschieden- 
heit des  letzteren,  welche  Hofstädter  an  dem  galizischen  und  dem  künstlichen 
Paraffin  beobachtete,  wenn  dasselbe  fractionirt  aus  Alkohol  krystallisirte,  spricht 
für  ein  Gemenge.  S.  Pyropissit. 

Neft-gil  ist  eine  Art  Paraffin  von  der  Insel  Tscheieken  im  kaspischen  Meere^ 
von  braunschwarzer  Farbe.  Nach  Fritzsche  schmilzt  es  bei  etwa  75°,  zertheilt  sich 
in  Aether,  welcher  einen  kleinen  AntheU  auflöst,  gleich  dem  galizischen  Ozokerit,  in 
Flittern,  welche  an  kochenden  Alkohol  eine  bräunliche,  krystallinische  Substanz  ab- 
geben. Bei  der  trocknen  Destillation  liefert  es  feste  und  flüssige  Producte,  und  ver- 
hält sich  überhaupt  wie  das  übrige  natürliche  Paraffin. 

Auch  Hermann  hat  diese  Substanz  untersucht,  ihren  Schmelzpunkt  =81°  ge- 
funden, und  giebt  an,  dass  sie  bei  der  Destillation  nur  wenig  Kohle  hinterlasse. 
Durch  Behandlung  mit  Alkohol  zerlegte  er  sie  in  13,33  Harz,  17,77  wachsähnlichen^ 
in  kochendem  Alkohol  löslichen  Stofi*,  und  66,28  wachsähnlichen  unlöslichen  Stofi*. 
Das  bei  der  trocknen  Destillation  erhaltene  Product  nennt  er  Keron,  und  giebt  an, 
dass  es  sich  vom  Paraffin  durch  sein  Verhalten  zu  Schwefelsäure  unterscheide. 

Aehnlich  verhält  sich  der  Baikerit  aus  Gesteinsklüften  am  Baikalsee,  der  bei 
öi^  schmilzt,  aber  nur  7  p.  C.  in  Alkohol  unlöslichen  Stoff  enthält. 

Hatchettin  von  Merthyr-Tydvil  in  Wales  hat  im  Ganzen  die  Eigenschaften 
des  Paraftlns,  schmilzt  aber  nach  Johnston  erst  bei  76,6°;  die  Abänderung  vom 
Loch  Fyne  bei  47",  von  Glamorganshire  bei  46°.  Letztere  ist  in  Alkohol  wenig  lös- 
lich, wird  durch  heisse  concentrirte  Schwefelsäure  verkohlt  und  besteht  nach  dem 
Genannten  aus  85,91  Kohlenstoff"  und  14,62  Wasserstoff,  ist  also  dem  Paraffin  gleich 
zusammengesetzt. 

Paraffin  und  SteinÖl  sind  häufige  gegenseitige  Begleiter. 

Anderson:  Lieb.  Jahresb.  1857,  480.  —  Fritzsche:  J.  f.  pr.  Chem.  73,321. 
—  Hermann:  Ebendas.  73,220.  —  Hofstädter:  Ann.  Chem.  Pharm.  91,326.  — 
Johnston:  Phil.  Mag.  (3)  1838.  J.  f.  pr.  Chem.  13,438.  14,226.  —  Magnus: 
Ann.  Ch.  Ph.  55,217.  —Malaguti:  Ibid.v63,390.  Pogg.  Ann.  43,147.  J.  f.  pr. 
Chem.  11,136.  —  Schrötter:  Baumgartn.  Ztschr.  4,  Hft.  2.  —  Walter:  J.  f.  pr. 
Chem.  22,181. 

Elastisch e|s  Erdharz  (Elaterit)  hat  nach  Johnston  die  Zusammensetzung 
der  vorigen,  obwohl  es  mit  ihnen  nicht  identisch  ist.  Seine  erste  Untersuchung  rührt 
von  Klaproth  her,  der  schon  fand,  dass  es  in  Steinöl  aufschwillt,  und  sich  theilweise 
mit  gelber  Farbe  auflöst;  dass  es  durch  kochende  Kalilauge  gar  nicht  verändert 
wird,  nach  dem  Schmelzen  aber  in  Steinöl  löslich  ist,  und  bei  der  trocknen  Destil- 
lation brennbare  Gase,  ein  braunes  BrandÖl,  wenig  saures  Wasser  und  Kohle  giebt. 

Es  schmilzt  nach  Henry  leicht  unter  Zersetzung,  brennt  mit  leuchtender.  His- 
sender Flamme,  wobei  oft  viel  erdige  Theile  zurückbleiben.  Nach  Demselben 
schwillt  es  in  Terpentin-  und  Steinöl  an;  ersteres  gleich  wie  Aether  lösen  beim 
Kochen  etwa  die  Hälfte  auf,  welche  nach  dem  Verdampfen  als  weiche,  gelbbraune, 
bittere  Masse  zurückbleibt.  In  Alkohol  ist  dieser  Theil  wenig  lösfich,  in  Kalilauge 
ziemlich  leicht.  Der  in  Terpentinöl  oder  Aether  unlösliche  Theil  bildet  eine  feste, 
graue,  schwer  brennbare,  theilweise  in  Kali  aufiösliche  Substanz. 

Ramme Isberg,  Handb.  d.  31  ineralchemie.   II.  4Q 


722  Anhang. 

■ 

Von  concontrirter  Schwefelsäure  wird  es  nicht  angegriffen;  von  Salpetersäure 
wird  es  oxydirt^  und  soll  unter  anderen  Producten  auch  Pikrinsäure  geben.  Bei  der 
trocknen  Destillation  erhält  man  Wasser,  ein  Oel,  welches  dem  Steinöl  gleicht, 
schwer  in  Alkohol,  leicht  in  Aether  löslich  ist,  und  einen  zähen,  braunen,  nur  in 
Aether  oder  Kalilauge  lÖsHchen  Rückstand,  der  bei  weiterem  Erhitzen  sich  in  eine 
schwarze,  glänzende  Kohle  verwandelt,  während  ein  dunkles  BrandÖl  übergeht,  ahn* 
lieh  dem  des  Bernsteins. 

Nach  alteren  Versuchen  von  Henry  besteht  das  elastische  Erdharz  von  der 
Odingrube  in  Derbyshire  (a.)  und  das  von  Montrelais  (b.)  aus: 


a. 

b. 

Kohlenstoff 

52,5« 

58,26 

Wasserstoff 

7,49 

4,89 

Sauerstoff 

41, H 

36,75 

Stickstoff 

0,15 

0,10 

100.  100. 

Ganz  andere  Resultate  erhielt  später  Johnston  von  der  Varietät  a.  Er  unter* 
suchte  1 )  weiches,  klebendes  Erdharz,  welches  schon  bei  1 00^  durch  Verlust  eines 
flüchtigen,  riechenden  Stoffes  etwas  am  Gewicht  verlor;  2}  Erdharz  von  der  Con- 
sistenz  weichen  Kautschuks,  welches  beim  Kochen  mit  Wasser  eine  weisse  Substanz 
aussondert,  und  vor  der  Analyse  einmal  mit  Aether  und  dreimal  mit  Alkohol  aus- 
gekocht wurde,  wobei  es  18  p.  C.  verlor ;  3)  eine  brüchige  Varietät,  die  inmitten 
der  elastischen  sich  findet. 


1. 

2. 

3. 

Kohlenstoff 

85,47 

84,38 

86,18 

Wasserstoff 

13.28 

12,57 

12,42 

98,75  96,95  98,60 

Es  scheint  demnach,  als  sei  die  Hauptmasse  der  Substanz  ein  Kohlenwasser- 
stoff C**  H^,  dem  eine  sauerstoffhaltige  Verbindung  beigemengt  ist. 

Henry:  J.  d.  Ghim.  med.  1825.  —  Johnston:  Phü.  Mag.  4  838.  Juli.  J.  f.  pr. 
Chera.  14,442. — Klaproth:  Beilr.  3,107. 

S.  ferner  Dopplerit. 

Pyropissit 

Eine  in  der  Braunkohle  von  W^'eissenfels  gefundene  erdige  Substanz,  aus  welcher 
kochender  Alkohol  30  p.  G.  eines  weissen,  schmelzbaren  und  brennbaren  Stoffs  aus- 
zieht, lieber  100^  schmilzt  sie  unter  Aufwallen  und  Entwicklung  weisser  Dämpfe 
zu  einer  schwarzen,  entzündlichen,  in  Terpentinöl  grösstentheils  löslichen  Masse.  Bei 
der  trocknen  Destillation  liefert  sie  nach  Marchand  bis  62  p.  C.  Paraffin  und  aus 
einem  Pfund  drei  Kubikfuss  Leuchtgas. 

Es  scheint  ein  Gemenge  von  Paraflin  und  Braunkohle  zu  sein. 

Brückner:  J.  f.  pr.  Chem.  57,1.  —  Heine:  Leonh.  Jahrb.  4  845,  4  49.  — 
Kenngott:  Min.  Forsch.  1850 — 51,  S.  148.  —  Wackenroder  (Staffel):  Lieb.  Jahresb. 
1849,  710. 

Betinit  (Erdharz;. 

Dieser  Name  gilt  eigentlich  nur  für  die  fossilen  Harze  der  Braunkohlen ;  wir 
werden  hier  indessen  auch  anderweitige  harzähnliche  Substanzen  aus  filteren  Bil- 
dungen anreihen.  Diese  Substanzen  sind  amorphe  Massen,  meist  Gemenge  ver- 
schiedener Harze  oder  harzähnlicher  Körper,  und  in  chemischer  Beziehung  noch 
sehr  ungenügend  bekannt. 


Anhang.  723 

Retinit  aus  der  Braunkohle  von  Halle.  Er  ist  vor  längerer  Zeit  von 
Bucholz  untersucht  worden.  Schmilzt  schwerer  als  die  meisten  Harze,  schwärzt 
sich  in  der  Hitze,  raucht  stark  und  verbreitet  einen  aromatischen  Geruch.  Bei  der 
trocknen  Destillation  liefert  er  ein  braunes,  dickflüssiges  Brandöl,  Wasser,  welches 
etwas  Essigsäure  enthält,  und  Gase  (Kohlensäure,  Kohlenwasserstoffe).  Er  enthält 
9  4  p.  C.  eines  in  absolutem  Alkohol  auflöslichen,  und  9  p.  G.  eines  unauflöslichen 
Harzes.  Das  erstere  bleibt  nach  dem  Verdunsten  des  Alkohols  mit  gelbbrauner 
Farbe  zurück,  ist  in  schwächerem  siedenden  Alkohol  viel  leichter  löslich  als  in 
kaltem,  so  das^  die  Flüssigkeit  beim  Abkühlen  dickflüssig  wird,  während  seine  Lös- 
iichkeit  in  absolutem  Alkohol  bei  allen  Temperaturen  ziemlich  dieselbe  zu  sein 
scheint.  In  reinem  Aether  ist  es  unauflöslich,  in  alkoholhaltigem  dagegen  eben  so 
löslich  wie  in  absolutem  Alkohol.  Terpentin-  und  Steinöl  lösen  es  nicht  auf.  In 
Alkalien  löst  es  sich  mit  brauner  Farbe,  und  wird  durch  überschüssiges  Alkali  wieder 
abgeschieden.  —  Das  in  Alkohol  unauflösliche  Harz  lost  sich  auch  nicht  in  Aether, 
wohl  aber  in  Alkalien  auf. 

Bucholz:   Schwgg.  J.  1,290. 

Retinit  (Krantzit)  aus  der  Braunkohle  von  Lattorf  bei  Bernburg. 
Im  frischen  Zustande  weich,  an  der  Luft  erhärtend,  von  grünlichgelber  Farbe,  durch- 
scheinend, V.  G.  =  0,968,  schmilzt  bei  225^  wird  bei  2 8 8°  vollkommen  flüssig, 
und  bildet  in  höherer  Temperatur  gasförmige  und  flüssige  Destillationsproducte.  Er 
brennt  mit  leuchtender,  russender  Flamme.  Nach  Bergemann  löst  Alkohol  4  p.  C, 
Aether  6  p.  C.  auf;  in  Terpentinöl,  Schwefelkohlenstoff  etc.  schwillt  er  nur  an; 
Schwefelsäure  löst  ihn  mit  brauner  Farbe.  Nach  vorgängigem  Erhitzen  bis  zum  an- 
fangenden Schmelzen  löst  sich  ein  Theil  in  Alkohol,  das  Uebrige  aber  in  Aether  auf. 
Dieser  in  Aether  lösliche  Theil,  von  bräunlicher,  amorpher  Beschaffenheit,  wird  bei 
i  2"  weich,  dann  elastisch  wie  Kautschuk  und  schmilzt  bei  1 50°.  Nach  Landolt  ent- 
hält er: 

Kohlenstoff  79,25 

Wasserstoff  4  0,41 

Sauerstoff  40,34 

Toö^ 

Entsprechend  ungefähr  der  Formel  C*^  H*^  0. 
Bergemann:   J.  f.  pr.  Chem.  76,65. 

Retinit  aus  der  Braunkohle  von  Walchow  in  Mähren.  Wurde 
von  Schrotter  untersucht.  Gelb,  meist  undurchsichtig,  V.  G.  =  1,035 — 4,069. 
Wird  bei  4  40^  durchscheinend  und  elastisch,  und  schmilzt  bei  250^  zu  einem  gelben 
Oel.  Brennt  mit  stark  russender  Flamme,  und  liefert  bei  der  trocknen  Destillation 
Gase,  Theer  und  Ameisensäure  enthaltendes  Wasser.  Er  ist  ein  Gemenge,  aus 
welchem  Alkohol  nur  1,5  p.  C,  Aether  7,5  p.  C.  auszieht;  in  SteinÖl  löst  er  sich 
nicht,  kaum  in  Schwefelkohlenstoff,  worin  er  jedoch  weich  und  durchscheinend 
wird.  Mit  Schwefelsäure  giebt  er  in  der  Kälte  eine  braune  Auflösung.  Schrotter 
fand  im  Mittel  von  drei  Analysen : 


Kohlenstoff 

80, 

24 

Wasserstoff 

40, 

66 

Sauerstoff 

8, 

92 

Stickstoff 

9, 
400. 

48 

Diese  Zahlen  lassen 

sich,  vom  Stickstoff  s 

ibsehend, 

durch  die  Formel 

'äcAntirpn 

C^2Ht»0 

aacuiiii  cu . 

46* 

724  Anhang. 


\l  AI.  Kohlenstoff    =  U4  =  80,99 

18    -    Wasserstoff    =     18  =   IO,H 

I    -    Sauerstoff      =     <6  =     8,90 


178        100. 

Reine  Stücke  hinterlassen  nur  Spuren  von  Asche.  Die  Zusammensetzung  nähert 
sich  der  des  Bernsteins. 

Schnitter:  Pogg.  Ann.  59,61. 

Retinit  aus  der  Braunkohle  (Pechkohle)  von  Aussig  in  Böhmen 
iPyroretin).  Von  Stanek  untersucht.  Braunlichschwarz,  spröde,  V.  G.  =  1,185. 
Leicht  brennbar  mit  rothgelber,  stark  russender  Flamme,  und  intensivem  Geruch, 
der  an  brennenden  Bernstein  erinnert.  Leicht  schmelzbar,  sich  schwärzend,  und 
unter  Blasenwerfen  und  Ausstossen  grauer  Dämpfe  sich  zersetzend.  Kochender 
Alkohol  löst  einen  Theil  (A.  i  auf;  beim  Erkalten  scheidet  sich  ein  kleiner  Theil  a.) 
ab ;  beim  Verdunsten  bleibt  ein  kolophoniumähnlicher  Rückstand,  der  bis  auf  eine 
kleine  Menge  in  Aether  löslich  ist.  Die  ätherische  Auflösung  hinterlässt  ein  braun- 
rothes  Harz  (b.j.  Beide  Harze,  a.  und  b.,  erweichen  bei  4  00",  und  absoii>iren  bei 
dieser  Temperatur  ailmälig  Sauerstoff.  —  Der  in  Alkohol  unlösliche  Theil  (B.,  ist  in 
keinem  Mittel,  auch  nicht  in  Kalilauge,  auflöslich. 

Analysen:  a.  und  b.  bei  4  00"  getrocknet;  B.  Mittel  von  zwei  Analysen  nach 
Abzug  der  Asche : 

A.  B. 


a. 

b. 

Kohlenstoff 

80,02 

81,09 

76,70 

Wasserstoff 

9,4i 

9,47 

7,30 

Sauerstoff 

10,56 

9,44 

16,00 

SlaiH'k  berechnet 


Hon'chnel 


100.  100.  100. 

A.  a.  =  02«  H^**  02 

A.  b.  =  C'>0H»2O7 

B.  =  (:«'♦  H*^^  0-» 


A.a.  A.b.              B. 

Kohlenstoff         80,00  81,08  76,51 

Wasserstoff           9,33  9,46            7,38 

Sauerstoff            10,67  9,46  4  6,11 


400.  400.  400. 

a.  und  b.  haben  wohl  gleiche  Zusammensetzung,  welche  der  des  Hetinits  von  Wal- 
chow  ganz  nahe  kommt.*) 

B.  hinter] icss  6  p.  C.  Asche. 

Stanek:   J.  f.  pr.  Chem.  63,4  55. 

Harze  der  Braunkohle' von  Oberhart  bei  Gloggnitz  (Oesterreich-. 
Von  Schrötter  näher  untersucht.    Aether  zieht  aus  dieser  Braunkohle  ein  krvstalli- 

m 

sirtos  weisses  und  zwei  amorphe  braune  Harze. 

L  Das  krv'staUisirende  weisse  Harz,  H artin  genannt,  kommt  auch  ausgeschie- 
den neben  dem  ihm  im  Aeusseren  ähnlichen  Hartit  (s.  Schererit)  vor.  Es  ist  Schwei 
in  Aether,  noch  schwerer  in  Alkohol  löslich,  besser  in  Steinöl,  aus  welchem  es  in 
langen  Nadeln  krystallisirt,   deren  V.  G.  =  1,4  15  ist.    Es  erweicht  bei  800'*,  und 

*   Auch  dem  Asphalt  von  Cuba. 


Anhang.  725 

schmilzt  bei  t\0^  (das  aus  der  Kohle  durch  Aether  extrahirte  bei  230^)  zu  einer 
gelblichen  Flüssigkeit,  zersetzt  sich  dabei  aber  schon  ein  wenig.  In  stärkerer  Hitze 
färbt  jene  sich  dunkel,  entwickelt  brenzliche  Dämpfe,  und  erstarrt  zu  einer  braunen, 
in  Aether  lÖsHchen  Masse.  Bei  260^  entwickeln  sich  Kohlenoxyd  und  Kohlenwasser- 
stofljgas,  während  eine  saure  Flüssigkeit  neben  einem  Öligen  Destillat  übergeht,  be- 
stehend aus  dunkelgefärbtem  Theer,  und  einer  krystallinischen  weissen  Substanz, 
die  beide  in  Aether  auflösUch  sind.  An  der  LufE  brennt  der  Hartin  mit  russender 
Flamme.    Von  Schwefelsäure  wird  er  beim  Erhitzen  zersetzt. 

a.  Analyse  des  ausgeschiedenen  und  aus  SteinÖl  umkrystallisirten  Hartins; 
b.  und  c.  des  aus  dem  ätherischen  Auszuge  der  Kohle  auskrystallisirten. 


a. 

b. 

c. 

Kohlenstoff 

78,26 

78,46 

78,33 

Wasserstoff 

10,92 

H,00 

40,85 

Sauerstoff 

40,82 

40,54 

40,82 

400.  400.  400. 

Hiernach  hat  Schrötter  die  Formel 

C»0H»7O   (4.) 

aufgestellt,  welche  auch  den  Analysen  sehr  gut  entspricht^  obgleich 

C»0H»eO   (2.) 

gewissermaassen  wahrscheinlicher  ist.  Bekanntlich  ist  dies  die  Formel  des  Kam- 
phers, sowie  sie  überhaupt  ein  Oxyd  des  Terpentinöls  oder  eines  Gliedes  der  Cam- 
phengruppe  (C^  H^)  ausdrückt. 

4.  2. 

4  0  At.  Kohlenstoff     =  4  20  =   78,43  4  0  At.  =   4  20  =  78,94 

4  7   -    Wasserstoff    =  47  =   44, 44  46-  =      46  =  4  0.53 

4    -     Sauerstoff       =  46  =   40,46  4    -  =      46  =  40,53 

453        400.  452        TÖÖ. 

Mit  dem  Hartin  stimmt  in  vieler  Hinsicht  das  Xyloretin  übereia,  ein  kr>stal- 
lisirter  Stoff,  welcher  von  Forchhammer  aus  fossUem  Fichtenholz  durch  Alkohol 
extrahirl  wurde,  und  bei  165°  schmilzt.    Die  Analysen  ergaben: 

a.  b.  c. 

78,94 


Kohlenstoff 

79,09 

78,57 

Wasserstoff 

10,93 

40,81 

Sauerstoff 

9,98 

10,62 

400.  400. 

Es  verbindet  sich  mit  Basen. 

Der  ätherische  Auszug  der  Braunkohle  hinterlässt  nach  Absonderung  des  Har- 
tins und  nach  dem  Verdampfen  ein  braunes  Gemenge  von  zwei  Harzen,  welche 
durch  Alkohol  sich  trennen  lassen. 

II.  Alphaharz  ist  das  in  Alkohol  auflösliche.  Es  wird  bei  4 00"  weich,  und 
bei  \  2  0°  flüssig,  zersetzt  sich  in  der  Hitze,  und  verbindet  sich  mit  den  Oxyden  von 
Blei  und  Silber  zu  braunen  Salzen.    Schrötter  fand : 


a. 

b. 

Kohlenstoff 

78,48 

78,49 

Wasserstoff 

9,20 

9,4  3 

Sauerstoff 

42,34 

42,38 

400.  400. 


726  Anhang. 

Dies  führt  zu  der  Formel 

C42  }lbS  05, 

welche  erfordert: 

at  At.  Kohlenstoir  =  504  =  78,5« 

58  -    Wasserstoff  =  58  =  9,05 

5  -    Sauerstoff  =  80  =  H,44 


642        fOO. 
III.  Betaharz  oder  der  in  Alkohol  unlösliche  Tbeil  besitzt  gleiche  äussere  Be- 
schaffenheit, erweicht  aber  erst  bei  205°,  und  zersetzt  sich  in  etwas  höherer  Tem- 
peratur unter  Aufbrähen.    Die  Analysen  gaben : 


- 

a. 

b. 

Kohlenstoff 

74,74 

75,57 

Wasserstoff 

8,48 

8,64 

Sauerstoff 

15,78 

15,79 

100. 

100. 

Dies  entspricht 

C32  H42  05, 

32  At.  Kohlenstoff 

—  384 

—  75,90 

i2  -    Wasserstoff 

—     42 

—     8,30 

5  -    Sauerstoff 

—     80 

—   15,80 

506        «00. 

Man  sieht,  dass  dieses  Harz  dem  Theil  B.  des  Pyroretins  sehr  nahe  steht. 
Ueberhaupt  können  alle  aus  den  Analysen  solcher  Substanzen,  deren  Reinheit  sehr 
fraglich  ist,  abgeleitete  Formeln  nicht  als  unbedingt  richtig  gelten. 

Forchhamracr:  J.  f.  pr.  Chem.  20,459.  — Schrötter:  Pogg.  Ann.  59,37. 

Bogbutter  hat  man  eine  in  irländischem  Torf  vorkommende  Substanz  ge- 
nannt, die  weiss,  sehr  leicht,  und  in  Alkohol  leicht  aufiÖsHch  ist.  Dfese  Auflösung 
reagirt  sauer,  und  giebt  feine  nadelförmige  Krystalle,  welche  bei  51°  schmelzen. 
Mit  Kali  giebt  sie  eine  Art  Seife,  aus  welcher  sie  durch  Säuren  wieder  abgeschieden 
wird,  dann  aber  erst  bei  54°  schmilzt,  und  bei  51°  erstarrt. 

Williamson  fand  a.  in  der  umkrystallisirtcn  Substanz,  und  b.  in  der  durch 
Zersetzung  der  Kaliverbindung  erhahencn  : 

a.  b. 


a. 

?. 

Kohlenstoff 

73,78 

73,89 

73,05 

Wasserstoff 

12,50 

12,37 

12,56 

Sauerstoff 

«3,72 

13,74 

12,39 

100.  100.  100. 

Williamson  glaubt,  b.  sei  =  C^-*  H'*^  0^  +  aq. 

Williamson:   Ann.  Chem.  Pharm.  54,125. 

S.  ferner  Dopplerit. 

Rctinit  aus  der  Braunkohle  von  Piauze  bei  Neustadtl  in  Krain 
Pi«iuzit;.  Von  Haidinger  beschrieben.  Schwärzlichbraun,  V.  G.  =  l,St.  Schmilzt 
bei  315°,  brennt  mit  russender  Flamme  und  aro malischem  Geruch,  hinterlässt  5,96 
p.  C.  Asche,  und  enthält  im  frischen  Zustande  3,25  p.  C.  hygroskopisches  Wasser. 

Er  löst  sich  in  absolutem  Alkohol  grösstentheils,  in  wasserhaltigem  weniger, 
auch  in  Aether  und  in  Kalilauge  auf.  Färbt  sich  mit  rauchender  SalpetersSure  gelb- 
Hellbraun. 

Haidinger:   Pogg.  Ann.  62,275. 

A  n  t  h  r  a  c  o  X  e  n ,  ein  braunes  Erdharz  aus  den  Kohlen  von  Brandeisl  in  Böhmen. 


Anhang.  727 

Schmilzt  leicht  unter  Aufschwellen.  Ist  in  Aether  theilweise  auflöslieh.  Der  unlös- 
liche Theil  enthält,  nach  AbEug  von  H  p.  C.  Asche:  75,30  C,  6,^0  H,  18,50  0. 
Der  lösliche  Theil  dagegen:  81,47  C,  8,71  H,  9,82  0. 

Laurentz:   Sitzber.  d.  Wien.  Akad.  Ä  1,271.  i 

Viele  der  angeführten  fossilen  Harze  sind  entweder  identisch  oder  isomer^ '^er 
empirischen  Formel  C*®  H^®  0  entsprechend. 

Anderweitige  fossile  Harze : 

C opalin  (fossiler  Copal,  Highgateharz)  aus  dem  blauen  Thon  von  Highgatehili 
bei  London.    Von  Johnston  untersucht. 

Ohne  Zersetzung  schmelzbar  und  flüchtig.  Löst  sich  sehr  wenig  in  Alkohol, 
wird  in  Aether  undurchsichtig,  ohne  sich  aufzulösen.  Schwefelsäure  schwärzt  ihn, 
Salpetersäure  verwandelt  ihn  in  einen  rothen  Körper,  indem  sie  eine  durch  Wasser 
fällbare  Substanz  auflöst.    In  Alkalien  ist  er  unauflöslich. 

Zusammensetzung  nach  Abzug  von  0,136  p.  C.  Asche: 


\. 

2. 

Kohlenstoff 

85,52 

85,68 

Wasserstoff 

M,80 

M,47 

Sauerstoff 

2,68 

2,85 

100.  100. 
Die  Formel  C^o  H^^^»  0  erfordert: 

40  At.  Kohlenstoff     =  480  =  85,41 

66  -    Wasserstoff    =  66  =   H,74 

\   -    Sauerstoff       =  16  =      1,85 

562        100. 
Johnston:   Phü.  Mag.  14,87. 

Erdharz  aus  der  Steinkohle  von  Bovey  (Devonshire) .  Gelbbraun,  im 
frischen  Zustande  oft  biegsam,  elastisch,  an  der  Luft  aber  spröde  werdend.  Nach 
einer  älteren  Angabe  von  Hatchett  besteht  es  aus  55  p.  C.  in  Alkohol  löslichem, 
42  p.  C.  unlöslichem  Harz,  und  3  p.  C.  erdigen  Theilen. 

Johnston  giebt  an,  dass  dieses  Erdharz  beim  Erhitzen  schmilzt,  mit  heller,  ms- 
sender  Flamme  brennt,  und  zuletzt  einen  weissen,  aus  Thonerdesilioat  bestehenden 
Rückstand  lässt.  Die  Menge  des  letzteren  betrug  13,23  p.  C,  während  das  Verhält- 
niss  des  in  Alkohol  löslichen  und  des  unlöslichen  Theils  nach  Johnston  =  68,4  :  31,6 
ist.  Die  alkoholische  Auflösung  lässt  nach  dem  Verdunsten  das  aufgelöste  Harz,  von 
ihm  Retin  säure  genannt,  als  hellbraune,  in  Aether  lösliche  und  daraus  durch 
Alkohol  fällbare  Masse,  welche  bei  100"  einen  eigenthümlichen  harzigen  Geruch 
verbreitet,  bei  121"  zu  schmelzen  anfängt,  und  bei  160"  vollkommen  flüssig  ist. 
Johnston  giebt  seine  Zusammensetzung  =  C^*  H^^  O'^  an,  obwohl  der  Beweis  fehlt, 
dass  es  kein  Gemenge  ist.    Dieser  Theil  verbindet  sich  mit  den  Basen. 

Der  in  Alkohol  unauflösliche  Theil  dieses  Erdharzes  ist  nicht  näher  untersucht 
worden. 

Hatchett:  Gehlen's  N.  J.  f.  Chem.  5,299.  Gilb.  Ann.  47,193.  —  Johnston: 
Phil.  Mag.  12,560.    J.  f.  pr.  Cliem.  14,437. 

Scleretinit  aus  der  Steinkohle  vonWigan,  Lancashire.  Ein  wei- 
ches, braunschwarzes  Erdharz,  von  Mallet  untersucht.  Es  schwillt  beim  Erhitzen 
auf,  brennt  mit  russender  Flamme  und  brenzlichem  Geruch,  und  löst  sich  in  keiner 
Flüssigkeil  auf.  Mallet  fand  76,74 — 77,15  p.  C.  Kohlenstoff,  8,86 — 9,05  Wasser- 
stoff, 10,72 — 10,12  Sauerstoff,  und  3,68  Aschentheile.  Er  giebt  ihm  die  Formel 
(jio  }{U  0,  welche  zugleich  die  des  einen  Gemengtheils  vom  Pyroretin  (s.  oben)  ist. 

Mallet:   Phü.  Mag.  (4)  4,261.   Ann.  Chem.  Pharm.  85,  135. 


728  Anhang. 

Middletoait  aus  der  Steinkohle  von  Middleton  bei  Leeds.  Von 
Johnston  untersucht.  Unveränderlich  beim  Erhitzen  bis  zu  200°.  Brennt  auf  glühen- 
den Kohlen  wie  ein  Harz ;  schmilzt  in  starker  Hitze,  schwärzt  sich,  giebt  eine  poröse 
Kohle,  und  hinterlässt  nur  sehr  wenig  Asche.  Alkohol,  Aether  oder  Terpentinöl 
lösen  nur  Spuren  auf.  Beim  Kochen  mit  Salpetersäure  erweicht  er,  und  giebt  eine 
braune  Auflösung,  weiche  eben  solche  Flocken  absetzt,  und  durch  Wasser  gefällt 
wird.  Schwefelsäure  löst  ihn  in  der  Kälte  mit  gleicher  Farbe  unter  Entwicklung  von 
schwefliger  Säure  auf. 

Johnsion  erhielt  als  Mittel  von  drei  Versuchen : 

Kohlenstoff  86,24 

Wasserstoff  8,03 

Sauerstoff  5,76 

400. 

Er  berechnet  hieraus  die  Formel  C20  H22  0,  welche  86,33  Kohlenstolf.  7.9< 
Wasserstoff,  5,76  Sauerstotf  erfordert. 

Johnston:   Phil.  Mag.  12,261.  J.  f.  pr.  Chem.  13,436. 

Guayaquilit  von  Guayaquil  in  Ecuador.  Gelb.  Gleich  dem  folgen- 
den von  Johnston  untersucht.  Erweicht  bei  69,5°,  und  ist  bei  100°  flüssig,  nach 
dem  Erkalten  zähe,  halbdurchscheinend.  Schwärzt  sich  in  stärkerer  Hitze  und  giebt 
brenzliche  Destillationsproducte.  Löst  sich  leicht  in  Alkohol  auf;  diese  Auf- 
lösung ist  gelb  und  von  intensiv  bitterem  Geschmack.  Auch  in  verdünnter  Kalilauge 
ist  er  leicht  auflöslich,  wird  durch  Säuren  wieder  gefällt,  giebt  mit  Bleioxyd  eine 
gelbe,  mit  Silberoxyd  eine  braune  Verbindung ;  löst  sich  in  concentrirter  Schwefel- 
säure mit  brauner  Farbe ;  Ammoniak  färbt  die  alkoholische  Auflösung  bräunlichroth. 
Aehnlich  verhält  sich  der  Berengelit  von  S.  Juan  de  Berengela  in  Süd- 
amerika, der  schon  unter  100°  schmilzt,  und  dann  beim  Abkühlen  weich  und 
schmierig  bleibt.  Er  ist  gleichfalls  in  Alkohol  und  auch  in  Aether  leicht  löslich,  je- 
doch mit  brauner  Farbe.  Auch  in  verdünnter  Kalilauge  löst  er  sich  auf:  Säuren 
fällen  ihn  daraus,  und  Bleisalze  liefern  eine  gelbe  Bleioxyd  Verbindung. 

Nach  Jolmston  enthalten  diese  Harze  (Mittel  je  zweier  Analysen : : 

Guayacjuilit  Berengelit 

Kohlenstoff          77,00  72,40 

Wasserstolf            8,18  9.28 

Sauerstoff             14,82  18,32 

1007  100. 

Danach  hat  er  die  Formeln : 

Guayaquilit  =  C2ü  H^ö  0». 
Berengelit     =  C*^  H^^  0^ 

aufgestellt,  welche  jedoch,  wie  überhaupt  die  ungemengte  Natur  dieser  Substanzen, 
noch  zweifelhaft  sind. 

Jolmston:  Phil.  Mag.  13,329.  (1838  Nov.,  1839  Febr.).  J.  f.  pr.  Chem.  16, 
102.   17,107. 

Erdharz  von  Giron  bei  Bucaramanga  (Provinz  Socorro,  Neu-Granada'' . 
Von  Boussingault  beschrieben.  Schmilzt  leicht,  brennt  mit  wenig  (?|  leuchtender 
Flamme  ohne  Rückstand  zu  lassen.  Ist  unlöslich  in  Alkohol,  schwillt  in  Aether  auf. 
und  wird  undurchsichtig.    In  seinen  Destillationsproducten  ist  keine  Bernsteinsäure 

enthalten. 


Anhang.  729 

Die  Analyse  gab  : 

Kohlenstoff  82,7 

Wasserstoff  ^0,8 

Sauerstoff  6,& 


400. 

was  der  Formel  C"  H^ß  0  nahe  kommt,  welche  82,93  C,  \  0,57  H,  6,50  0  erfordert. 
Boussingault:  Ann.  Ch.  Ph.  4  842.  Dcbr.  507.    J.  f.  pr.  Chem.  28,380. 

Erdharz  von  der  Bleigrube  Settling  Stones  in  Northumber- 
land.  Verhält  sich  nach  Johnston  in  der  Wärme  ähnlich  dem  Middletonit  und  ist  in 
Alkohol  sehr  schwer  löslich.  Nach  Abzug  von  3,25  p.  C.  brauner  Asche  fanden  sich : 

Kohlenstoff         87,99 
Wasserstoff        H,22 

"99721 

einer  Verbindung  C^  H^  entsprechend.  Wenn  aber  diese  Substanz  wirklich  sauer- 
stofffrei  ist,  so  gehört  sie  nicht  unter  die  Erdharze  [s.  Schererit) . 

Johnston:   Edinb.  J.  of  Sc.  (N.  S.)  4,4  22. 

Euosmit  aus  der  Braunkohle  von  Thumsenreuth,  Bayern.  Nach  Wittstein 
84,89  Kohlenstoff,  44,73  Wasserstoff,  6,38  Sauerstoff. 

Gümbel:  Jahrb.  Min.  4  864. 

Rosthornit  aus  der  Braunkohle  von  Guttaring,  Kärnthen.  Nach  Mitteregger 
84,42  Kohlenstoff,  44,04  Wasserstoff,  4,57  Sauerstoff. 

Refikit  aus  der  Braunkohle  von  Montorio  in  den  Abruzzen.  Nach  La  Cova 
77,77  Kohlenstoff,  4  4 , 1 8  Wasserstoff,  4  4,05  Sauerstoff. 

J.  des  conn.  med.  Paris  4  852. 

Ambril  von  Auckland,  Neu-Seeland.  NachMaly:  76,53  Kohlenstoff,  40,54 
Wasserstoff,  4  2,78  Sauerstoff. 

Jahresb.  4  861,   1034. 

Schererit. 

Ausser  dem  Paraffin  Ozokerit,  Hatchettin'  kommen  noch  mehrere  feste,  zum 
Theil  kristallinische  Kohlenwasserstoffe  in  Braunkohlen  und  Torflagern  vor.  welche 
wir  hier  zusammenstellen. 

4.  Schererit.  als  weisser  oder  grauer  krystallinischer  Anflug  auf  Kiefern- 
holz aus  dem  Braunkohlenlager  von  Uznach  im  Kanton  St.  Gallen. 

Schmilzt  bei  36"  zu  einer  farblosen  Flüssigkeit,  die  beim  Erkalten  eine  strahlig- 
kristallinische  Masse  bildet;  verflüchtigt  sich  nahe  über  dem  Kochpunkt  des  Was- 
sers, und  sublimirt  in  nadelfonnigen  Kristallen ;  verbrennt  beim  Anzünden  mit 
schwachem  Geruch  und  etwas  russender  Flamme  ohne  Rückstand.  Löst  .sich  leicht 
in  Alkohol  auch  in  Aetlier,  ätherischen  und  fetten  Oelen^  auf,  und  kr>'stallisirt  beim 
Verdampfen ;  Wasser  schlägt  ihn  aus  der  alkoholischen  Auflösung  nieder. 

Auch  in  Schwefel-  und  Salpetersäure  ist  er  auflöslich,  nicht  aber  in  Aikahen. 
Stromever. 

Macaire-Prinsep  bestätigte  die.s<;  Angaben  im  Ganzen,  nur  giebt  er  an.  der 
Schererit  verflüchtige  sich  schon  bei  etwa  9t'\  Verdünnte  ^f  Schwefelsäure  löse 
ihn  in  der  Wärme  mit  rother  Farbe  auf,  wobei  er  aber  zersetzt  werde,  Indem  sich 
eine  braune,  dann  schwarze  Massigkeit  bilde,  und  eine  kohlige  Substanz  abscheide. 

Nach  einer  approximativen  Analyse  von  Macaire-Prinscp  enthält  der  Schererit 
73  p.  C.  Kohlenstoff  und  24  Waswrstoff.  Verlust  3  p.  C,  wonach  er  mit  dem 
Grubengase  isomer,  d.  h.  =  C  H*  wäre.     ^Berechnet  C  75.  H  25.) 


730  Anhang. 

Macaire-Prinsep :  Bibl.  iiniv.  40,68.  Schwgg.  J.  55,320.  —  Stromeyer: 
Kastn.  Archiv.   I0,H3. 

t.  Könlit.  Sehr  abweichend  verhält  sich  die  Substanz  von  gleichen  Uusseren 
Eigenschaften  und  demselben  Fundort,  welche  Kraus  später  untersucht  hat.  Ihr 
Schmelzpunkt  liegt  nämlich  bei  \  14°,  und  obwohl  sie  bei  160°  schon  Dampfblasen 
entwickelt,  kommt  sie  doch  erst  bei  200°  ins  Sieden.  Hierbei  tritt  aber  eine  Zer- 
setzung ein,  indem  sie  sich  immer  mehr  braun  färbt.  Das  Destillat  ist  anfangs  faii>- 
k)s,  wird  dann  dunkler  und  dickflüssig,  und  es  bleibt  ein  kohliger  Rückstand.  Die 
kochend  gesättigte  alkoholische  Auflösung  des  Könlits  setzt  beim  Erkalten  den  grdssteo 
Theil  in  dünnen,  fettglänzenden  Blättchen  ab.  Wasser  schlägt  ihn  auch  aus  der  Auf- 
lösung in  Salpetersäure  nieder. 

Wahrscheinlich  identisch  hiermit  ist  eine  Substanz  von  gleicher  äusserer  Be- 
schatfenheit,'  welche  von  Fikentscher  auf  und  in  Kiefernholz  in  einem  Torflager  bei 
Kedwitz  im  Fichtelgebirge  gefunden  hat.  Nach  J.  B.  TrommsdoBtf  schmilzt  sie  jedoch 
schon  bei  \  08°,  hat  ein  V.  G.  =  0,88,  löst  sich  in  28,6  Theilen  kochenden  Alkohols 
von  94  p.  C.  auf,  sondert  sich  aber  beim  Erkalten  grossentheils  wieder  ab,  wird  von 
Schwefelsäure  geschwärzt,  und  ist  auch  in  Aether,  Terpentinöl  und  fetten  Oelen  auf- 
löslich. 

Die  Analysen  ergaben  (a.  war  mehrfach  aus  Alkohol  ^umkrystallisirt,  und  zuvor 
^'eschmolzen ;  beide  Substanzen  waren  aber  durch  Extraction  der  Hölzer  mit  Alkohol 
gewonnen)  : 


a. 

b. 

Von  Uznach. 

Von  Red  Witz. 

Kraus. 

H.  Trommsdorff. 

Kohlenstoff              92,49 

90,90 

Wasserstoir                7,42 

7,58 

99,91 

98,48 

Hiernach  wäre  der  KÖnlit  eine  Verbindung 

C>  H, 

1  At.  Kohlenstoff    —  12 

—  92,3« 

1   -    Wasserstoü     —      1 

—     7,69 

13         100. 
In  Troniinsdorff's  Analyse  scheint  bei  der  KohlcnstoiTbestimmung  ein  Verlust 
stattgefunden  zu  haben. 

Mit  Rücksicht  auf  den  Zusammenhang  dieser  Substanzen  mit  dem  Terpentinöl 
C^  li^  =  c^ö  H^^  könnte  man  versucht  sein,  sie  als  C*  H^,  d.  h.  als  poIymer  mit  dem 
Napthalin  C*^H^  zu  betrachten,  obgleich  die  Analysen  nicht  sehr  für  diese  Formel 
(welche  93,75  C  und  6,25  H  erfordert)  sprechen. 

Kraus  hat  femer  bewiesen,  dass  das  Destillationsproduct  des  KÖnlits  eine  andere 
Zusaminensetzuiig  hat.  Ks  ist  farblos,  wird  in  der  Kälte  fest,  schmilzt  jedoch  schon 
(Uirch  die  Wärme  der  Hand,  und  bleibt  dann  lange  flüssig,  falls  es  nicht  bewegt 
wird,  wobei  sich  ein  Theil  in  eine  blättrige  Masse  verwandelt.  Beide  Substanzen 
haben  gleiche  Zusammensetzung,  nämlich  im  Mittel  von  drei  Analysen : 

Kohlenstoff  87,45 

Wasserstoff  11,16 

98,61 
Hiernach  ist  diese  Substanz 

entweder  C-^  IP  oder  C»  H«  =  C>o  H*«, 
i  At.  Kohlenstoff     ==  24  =  88,89  5  At.  =  60  =  88,S4 

3  -    Wasserstoff    = 3  =   W^W  8   -    =     8  =   H,76 

27        100.  68        100. 


Anhang.  731 

Im  letzteren  wahrscheinlicheren  Fall  wäre  sie  mit  dem  Fichtelit  (Tekoretin, 
Hartit)  nicht  blos,  sondern  auch  mit  dem  Terpentinöl  isomer. 

Kraus:   Pogg.  Ann.  43,I4<.  — Trommsdorff:   Ann.  d.  Pharm.  21,^6. 

3.  Tekoretin  (Fichtelit,  Hartit).  Als  Tekoretin  beschrieb  Forchhammer  eine 
zwei-  und  eingliedrig  krystallisirte  Substanz,  welche  fossiles  Fichtenholz  aus  dem 
Torfmoor  von  Holtegaard  in  Danemark  bekleidet.  Sie  schmilzt  bei  45^,  und  siedet 
etwa  beim  Kochpunkt  des  Quecksilbers.  In  Alkohol  ist  sie  sehr  schwer,  in  Aether 
hingegen  leicht  löslich. 

Fichtelit  kommt  mit  dem  KÖnlit  bei  Redwits  vor,  und  ist  von  C.  Bromeis,  yoa 
Schrötter  und  von  Clark  untersucht  worden.  Er  hat  die  äusseren  Eigenschaften 
jenes,  schmilzt  aber  schon  bei  46*^  (erstarrt  bei  36°),  destillirt  unzersetzt  über, 
brennt  mit  heller  Flamme,  und  stimmt  in  seinem  Verhalten  gegen  Lösungsmittel  und 
in  der  Zusammensetzung  vollkommen  mit  dem  Tekoretin  überein. 

Schrötter  erkannte  die  Substanz  von  Redwitz  als  ein  Gemenge  aus  zwei  un- 
gleich schmelzbaren  Körpern.  Durch  Extraction  des  Fichtenholzes,  welches  damit 
imprägnirt  ist,  mit  Aether  zog  er  krystallisirendes  Xyloretin  (s.  unten]  und  eine  Öl- 
artige  Masse  aus,  welche  etwas  braunes  Harz  absetzte,  und  dann  eine  hellgelbe 
Flüssigkeit  von  Benzoegeruch  darstellte,  schwer  in  Alkohol,  leicht  in  Aether  löslich 
war,  und  dieselbe  Zusammensetzung  wie  der  Fichtelit  hatte.  Wir  wollen  sie  einst- 
weilen flüssigen  Fichtelit  nennen. 

In  der  Braunkohle  von  Oberhart  bei  Gloggnitz,  Oesterreich,  und  von  KÖflach 
in  Steiermark  findet  sich  ein  zwei-  und  eingliedrig  krystallisirter,  von  Haidinger  als 
Hartit  bezeichneter  Körper,  welchen  Schrötter  und  Baumert  untersucht  haben. 
Er  schmilzt  bei  74°  (72°  Baumert),  erstarrt  krystallinisch,  destillirt  bei  höherer 
Temperatur  unzersetzt,  brennt  mit  stark  russender  Flamme,  verhält  sich  gegen 
Lösungsmittel  wie  die  vorigen  und  wird  von  Schwefelsäure  in  der  Wärme  geschwärzt. 
Er  hat  die  Zusammensetzung  der  vorhergehenden. 

Die  Analysen  ergaben : 


Tekoretin. 

Fester  Fichtelit. 

Derselbe. 

Flüss.  Fichtelit. 

Forchhammer. 

Bromeis. 

Clark. 

Schrötter. 

Kohlenstoir               87,19 

88,07 

87, 

13 

88,58 

Wasserstoff              12,81 

i0,70 

12, 

87 

11,34 

100. 

98,77 

100. 

99,92 

Hartit  von  Gloggnitz. 

Hartit  von  Köflach. 

Schrötter. 

b- 

87,50 

Baumert. 

Kohlenstoir 

(1. 

87,47 

87,77 

"  Wasserstoff 

12,05 

12,10 
99,60 

12,26 

99,52 

iÖÖ,Ö3 

Alle  diese  Substanzen  sind  folglich  =  C^  11*»  =  C^"  H»^  d.  h.  mit  dem  Ter- 
pentinöl etc.  isomer,  und  auch,  wie  oben  bemerkt  wurde,  mit  dem  Destilla- 
tionsproducte  des  KÖnlits.  Tekoretin  und  fester  Fichtelit  sind  ohne  Zweifel  identisch*), 
Hartit  jedoch  ist  durch  seinen  höheren  Schmelzpunkt  davon  verschieden.  **) 

Mit  dem  Tekoretin  kommen  nach  Forchhainmer  glimmerartige  Blättchen  vor. 


*;  Clark  leitet  aus  seinen  Analysen  des  Fichtelitfi  die  Formel  C^  H  ab.  Hartit  wäre  nach 
Baumert  =  C^  H\ 

**,  Das  Erdharz  von  Seltling  Slones  's.  Retinit)  hol  nach  Johnston  dieselbe  Zusammen- 
setzung. 


732  Anhang. 

welche  derselbe  P  h  y  1  i  o  r  e  t  i  n  genannt  hat .  Sie  haben  dieselben  EigenscliaAen. 
schmelzen  jedoch  erst  bei  86 — 87^,  und  losen  sich  etwas  leichter  in  Alkohol  auf. 
Forchhammer  fand  darin : 


a. 

b. 

KohlenstofT 

90,22 

90J2 

Wasserstoff 

9,22 

9,26 

99,44  99,38 

Er  hat  danach  angenommen,   dass  es  eine  Verbindung  =  C^  H^  sei.    Wahrschein- 
licher ist  es  jedoch  =  C*  H',  d.  h.  Tekoretin  weniger  2  At.  Wasserstoff. 

4  At.  Kohlenstoff    =  48  =  90,57  5  At.  =  60  =  89,55 

5  -    Wasserstoff    =     5  =     9,43  7    -     =     7  =   10,45 

53        100.  67        100. 

Baumert:  Konngott  Uebers.  1856 — 57,  186.  —  C.  Bromeis:  Ann.  d.  Pharm. 
37,304.  —  Clarke:  Ann.  Chem.  Pharm.  4  03,236.  —  Forchhanuner :  J.  f.  pr. 
Chem.  20,459.  — Haidinger:  Pogg.  Ann.  54,261.  —  Schrötter:  Po^.  Ann.  59,37. 

Sehr  wahrscheinlich  dürften  weitere  Untersuchungen  die  Zahl  der  hier  ver- 
zeichneten Substanzen  vereinfachen,  da  es  scheint,  als  sei  ihre  Verschiedenheit  im 
Schmelzpunkt  etc.  darin  begründet,  dass  bestimmte,  zum  Theil  isomere  Verbindungen 
mit  einander  gemengt  sind. 

Mit  dem  Hartit  ist  vielleicht  der  Branchit  aus  den  Braunkohlen  von  Monte 
Vaso  in  Toscana  identisch,  der  nach  Savi  bei  75°  schmilzt  und  dessen  Zusammen- 
setzung nach  Piria  =  C-^  H*^  ist. 

Lconh.  u.  Bronn  N.  Jahrb.  1842,  459.   Lieb.  Jahresb.  1855,  984. 

Die  z.  Th.  mit  diesen  Kohlenwasserstoffen  vorkommenden  sauerste fflialligen 
fossilen  Harze  iHartin,  Xyloretin,  Bogbutter:  s.  Retinit. 

Siegburgit. 

Ein  fossiles  Harz  von  Siegburg  bei  Bonn. 

Lasaulx:   Ber.  ü.  d.  Verh.  d.  Naturf.  zu  Breslau  1874. 

Steinöh* 

Dieser  Name  bezeichnet  gewisse  flüssige  Kohlenwasserstoffe,  welche  bei  der 
Destillation  theils  vollkommen  flüchtig,  und  dann  dünnflüssig,  bellgefärbt  sind 
iNaplila  ,  theils  braune  Rückstände  hinterlassen,  und  dann  selbst  scbon  geförbt  er- 
scheinen, oder  gar  durch  darin  aufgelöste  oder  suspendirte  Stoffe,  wie  Paraffin  oder 
As])hatt,  dickflüssig  werden,  und  dann  auch  den  Namen  Bergtheer  erhalten. 

Die  verschiedenen  Arten  Steinol  zeichnen  sich  durch  ihre  Löslichkeif  in  abso- 
lutem Alkohol,  Aether  u.  s.  w.,  sowie  durch  ihre  Indifferenz  gegen  die  meisten 
Rea^entien  aus.  Sie  losen  Schwefel,  Phosphor,  Jod  etc.  auf.  Sie  sind  leichter  als 
Wasser.  Ihre  Dämpfe  sind  sehr  brennbar,  und  geben  eine  stark  russende  Flamme. 
Durch  eine  glühende  Röhre  geleitet,  zerfallen  sie  in  Kohle,  feste,  flüssige  und  gas- 
förnjige  Kohlenwasserstoffe. 

Der  Siedepunkt  der  verschiedenen  Steinöle  ist  sehr  verschieden.  SteinÖl  von 
Aniiano  und  aus  Persien  fängt  bei  70",  das  von  Baku  bei  140°  an  zu  sieden,  allein 
der  Siedepunkt  steigt  allmälig,  oft  bis  über  300".  Dies  beweist,  dass  das  SteinÖl 
ein  Gemenge  von  verschieden  flüchtigen  Verbindungen  ist,  die  sich  durch  fractionirte 
Destillation  allein  nicht  trennen  lassen,  und  deren  Kenntniss  deswegen  noch  mangel- 
hafl  ist. 


Anhang.  733 

Die  Uutersuchungen  haben  sich  in  neuerer  Zeit  besonders  auf  das  SteinÖl  aus 
N.  Amerika  gerichtet  (Pelouze,  Cahours,  Ronalds,  Fouquö  u.  A.).  Dadurch«  hat  sich 
ergeben,  dass  im  SteinÖl  viele  homologe  Kohlenwasserstoffe  C"  H2»»+ 2  enthalten  sind, 
von  dem  gasförmig  sich  entwickelnden  Aethylhydrür  C^  H^  anfangend ,  bis  zum 
Cetylhydrür  C^«H»4. 

SteinÖl  von  Tegernsee,  Bayern.  Dunkel,  dickflüssig,  V.  G.  =  0,835. 
V.  Kobell  erhielt  daraus  durch  fractionirte  Destillation  einen  flüchtigen,  farblosen, 
dünnflüssigen  Theil,  vom  V.  G.  =  0,778,  der  bei  75 — 79*^  siedete,  und  einen 
minder  flüchtigen,  aus  welchem  bei  — 6*^  Paraffin  kry stall isirte,  während  der  flüssige 
Antheil  gelb  war,  nach  Butters'aure  roch,  ein  Y.  G.  =  0,812  besass,  und  sich 
schwer  in  Alkohol  auflöste.  Ein  dritter  Antheü  war  eine  gesättigte  Auflösung  von 
Paraffin,  die  bei  13®  krystallisirte. 

SteinÖl  von  Sehnde  bei  Hannover.  Das  rohe,  grünliche,  Paraffin  ent- 
haltende Oel  giebt  bei  der  Rectification  Producte,  deren  Siedepunkt  von  70®  bis  über 
250®  liegt.  Nach  den  Untersuchungen  von  Bussenius  und  Eisenstuck  besteht  der 
von  70 — 130®  siedende  Antheil  aus  Kohlenwasserstoffen  C'*H'*,  deren  Dichtigkeit  im 
flüssfgen  Zustande  von  0,713 — 0,744,  im  gasförmigen  von  3,22 — 4,39  schwankt; 
n  scheint  =  12,  14,  16  und  18  zu  sein.  Der  zwischen  120®  und  140®  siedende 
Theil  enthält  überdies  die  Verbindung  C^^  H^^,  Petrol  genannt,  welche  durch 
Salpetersäure  in  eine  Nitroverbindung  verwandelt  wird. 

Sleinöl  von  Hangun  in  Ostindien  (Rangun-Theer) .  Eine  grünlich- 
braune  Masse  von  Salbenconsistenz,  zuerst  von  Gregory  untersucht.  Nach  Dem- 
selben wird  es  bei  46®  flüssig,  hat  ein  V.  G.  =  0,88,  und  lässt  sich  durch  Destil- 
lation in  ein  farbloses  Oel  von  0,744  und  82®  Siedepunkt  und  in  Paraffin  scheiden. 
Eine  neuere  Untersuchung  rührt  von  Warren  de  la  Rue  und  Müller  her.  Nach  Den- 
selben enthält  die  Substanz  96  p.  C.  (feste  und  flüssige)  flüchtige  Bestandtheile. 
Leitet  man  Wasserdampf  von  100®  hindurch,  so  führt  derselbe  H  p.  C.  eines  Oels 
mit  sich,  worin  nichts  Festes  aufgelöst  ist,  während  Dampf  von  höherer  Temperatur 
als  1  45®  Flüssigkeiten  liefert,  die  beim  Abkühlen  Paraffin  ausscheiden.  Die  Menge 
desselben  beträgt  10 — 1 1  p.  C.  des  Rangun-Theers ;  durch  fractionirtes  Umkrystal- 
lisiren  aus  Alkohol  lässt  es  sich  in  mindestens  zwei  Verbindungen  scheiden,  die  ent- 
weder aus  G**  H^"  oder  G"Il2"+^  bestehen,  und  verschiedene  Eigenschaften  be- 
sitzen. Die  flüssigen  Kohlenwasserstoffe  lassen  keine  entscheidende  Trennung  durch 
fractionirte  Destillation  zu.  Durch  das  Studium  der  Producte  jedoch,  welche  eine 
Behandlung  mit  Schwefelsäure  und  Salpetersäure  liefert,  fanden  die  genannten 
Untersucher,  dass  Benzol,  Toluol,  Xylol  und  Cumol  vorhanden  sind,  daneben  aber 
Kohlenwasserstoffe,  auf  welche  jene  Säuren  nicht  wirken,  und  welche  in  keiner 
Temperatur  fest  werden,  deren  Siedepunkt  von  50 — 400®  differirt.  Sie  scheinen 
sammt  und  sonders  G"  H2"  +  i  zu  sein. 

Durch  Destillation  von  Steinkohlen  mit  Wasser  erhielt  Reichenbach  0,3  p.  C. 
einer  dem  SieinÖl  von  Amiano  höchst  ähnlichen  Flüssigkeit. 

Bussenius  und  Eisenstuck:  Ann.  Chem.  Pharm.  113,151.  —  Gregory:  J.  f. 
pr.  Gheni.  4,1.  —  Hasse  (SteinÖl  von  Limanow  in  Galizien):  Polyt.  Centr.  1859, 
960.  —  V.  Kobell:  J.  f.  pr.  Gliem.  8,305.  —  Warren  de  la  Rue:  J.  f.  pr.  Chem. 
70,300. 

Steinkohle. 

Beim  Erhitzen  Iheils  unschmelzbar  (Sandkohle),  theils  schmelzbar  (Backkohle], 
oder  zwischen  beiden  in  der  Mitte  stehend  (Sinterkohle) .  Giebt  bei  der  trocknen 
Destillation  brennbare  Gase,  welche  bei  Backkohlen  mit  leuchtender  Flamme  brennen. 


734  Anhang. 

flüssige  Producle,  welche  aus  einer  wässerigen,  durch  Animoniakgehalt  alkalischen 
Flüssigkeit  und  einem  Gemenge  ausserordentlicher  zahlreicher  Körper  {feste  und 
flüssige  Kohlen wasserstoire,  Basen  u.  s.  w..,  Theer  genannt,  bestehen,  und  hinter- 
lässt  Kohle  (Coak)  von  sehr  verschiedener  Beschafl'enheit,  die  beim  Verbrennen  mehr 
oder  minder  Asche  liefert. 

Die  umgewandelte  Pflanzensubstanz,  welche  die  Hauptmasse  der  Steinkohlen 
bildet,  ist  noch  wenig  untersucht.  Sie  widersteht  allen  Lösungsmitteln.  Aus  Back- 
kohlen zieht  Alkohol,  Aether,  besonders  aber  SchwefelkohienstolT  einige  p.  C.  eines 
dunklen  Harzes  aus,  welches  die  Ursache  der  Schmelzbarkeit  dieser  Art  Steinkolilen 
sein  soll. 

Wegen  ihrer  technischen  Wichtigkeit  sind  die  Steinkohlen  vielfach  auf  ilire 
Elementar -Zusammensetzung,  Heizkrafl,  ihren  Feuchtigkeits-  und  Aschengehalt 
untersucht  worden. 

Apelt  und  Schmidt:  Oppelsdorf.  J.  f.  pr.  Chem.  4  7,543. 

Baer:  Schlesien,  Westphalen,  Rheinland.  Arch.  d.  Pharm.  66,263.  67,277. 

Berthier:  Frankreich,  England,  Deutschland.  Ann.  Ch.  Ph.  59.  J.  f.  pr.  Clieni. 
6,202. 

Brückner:  Zwickau.  J.  f.  pr.  Chem.  53,424. 

Buchner:  Murnau,  Bayern.   Kepertor.  22,385.  28,342. 

Bunsen :  Monti  Massi  bei  Pisa,  Toscana.  Ann.  Chem.  Pharm.  49,261. 

Clemson:  Nordamerika.  Transact.  geol.  Soc.  Pennsylv.  1835. 

Geinitz,  Fleck  und  Hartig:   Die  Steinkohlen  Sachsens,  1865. 

Grundmann:  Die  Verwitterung  der  Steinkohlen.  Ztsch.  f.  d.  pr.  B.  u.  H.- 
Wesen,  {'i. 

Johnson:  Nordamerika.  A  report  of  the  navy  department^f  the  united  states 
on  american  coals.  Washington  4  844. 

Karsten:  Schlesien  etc.  Archiv  4  2,1.  44,443  und  Untersuchungen  über  die 
kohligen  Substanzen  des  Mineralreichs  und  über  die  Zusammensetzung  der  in  der 
Preuss.  Monarchie  vorkommenden  Steinkohlen  insbesondere.  Berlin  4  836. 

Kremers:  s.  Braunkohle. 

Meyer:  Die  in  Steinkohlen  eingeschlossenen  Gase.  J.  f.  p.  Ch.  (2)  5,4  44.  407. 

Nendtvich:  Ungarn.  Ber.  üb.  Mitth.  v.  Fr.  d.  Nat.  4  847.  J.  f.  pr.  Chem.  44,8. 

Regnault :  Frankreich,  England  etc.  Ann.  Mines  (3^  4  2,461.  J.  f.  pr.  Chem. 
43,73.  4  43.   Ferner  Lehrb.  d.  Chemie,  bearb.  v.  BÖdecker  4,248. 

Richardson:  England.  Ann.  Pharm.  23,42.  J.  f.  Chem.  4  4,4  65. 

Roger  und  Bache:  Nordamerika.  J.  of  the  acad.  of  nat.  Sc.  of  Philad.  7,i58. 

Stein:   Sachsen.  B.  h.  Ztg.  4  857.  382,399. 

Woskressensky :  Russland.  Verh.  min.  Ges.  Petersbui^  4  842,  44.  J.  f.  pr. 
Chem.  36,4  85. 

Tasmanit. 

Ein  schwefelhaltiges,  fossiles  Harz  aus  Tasmanien,  von  Church  untersucht. 
Phü.  Mag.  (i    28,465. 

Wheelerit. 

Ein  Erdharz  aus  Neu-Mexiko. 
0.  Loew  :  Am.  J.  Sc.  ^3'  7,571. 


Register. 


A. 

Achat  s.  Quarz. 
Achmit  s.  Akmit. 
Achtaragdit  483. 
Adamin  344. 
Adelpholith  360. 
Adular  s.  Orthoklas. 
Aegirin  405. 
Aeschynit  370. 
Aftonit  Mi. 
Agalmatolith  680. 
Agricolit  693. 
Ainalith  178, 
Akanthit  65. 
Akmit  404. 
Alaun  272. 
Alaunstein  274. 
Albit  553. 
Algerit  470. 
Algodonit  23. 
Alipit  685. 
Alisonit  704. 
Allanit  595. 
Allemontit  3. 
Alloklas  33. 
Ailophan  643. 
Allophit  693. 
Alluaudit  318. 
Alstonit  221. 
Alumian  271. 
Aluminil  270. 
Alvit  680. 
Amalgam  6. 
Amblygonit  309. 
Amblystegit  385. 
Ambril  729. 
Amethyst  s.  Quarz. 
Amoibit  37. 
Amphitälith  323. 
Amphodelith  559. 
Analcim  618. 
Anatas  168. 
Anauxit  645.  647. 
Andalusit  577. 
Andesin  568. 


Andrewsit  701. 
Anhydrit  255. 
Anorthit  556. 
Anthophyllit  398. 
Anthosiderit  648. 
Anthracit  713. 
Anthi-acoxen  726. 
Antigorit  507. 
Antimon  3. 
Anlimonblende  194. 
Antimonblüthe  161. 
Antimongianz  80. 
Antimonkupfergianz  102. 
Antimonnickel  83. 
Antimonnickelglanz  41. 
Antimonocker  188. 
Antimonsiiber  25. 
Apatelit  278. 
Apatit  296. 
Aphrodit  502. 
Aphrosiderit  49SL 
Apophyllit  606. 
Araeoxen  291. 
Aragonit  220. 
Aragotit  714. 
Ardennit  679. 
Arfvedsonit  407. 
Argentopyrit  66. 
Arksutit  207. 
Arsen  3. 

Arsenikblüthe  161. 
Arsenikeisen  28. 
Arsenikglanz  5. 
Arsenikkies  80. 
Arsenikkol>allkies  45. 
Arsenikkupfer  22. 
Arseniknickel  34  u.  ff. 
Arseniknickelglanz  40. 
Arsen-AntimonnickelgIanz41 . 
Arseniksilber  26. 
Arseniosiderit  347. 
Arsenotellurit  693. 
Asbest  400. 
Asmanit  164. 
Aspasiolith  654. 
Asphalt  714. 


Aspidolith  527. 
Asteroi  t  889. 
Astrakanit  261. 
Astrophyllit  674. 
Atacamit  199. 
Atheriastit  470. 
Auerbachit  172. 
Augit  378.  702. 
Aurichalcit  246. 
Autoroolith  488. 
Axinit  544. 
Azorit  867. 

B. 

Babingtonit  408. 
Bagrationit  596. 
Baltimorit  507.  680. 
Bamlit  581. 
Barnhardtit  72. 
Barrandit  821. 
Bartholomit  280. 
Barytcölestin  255. 
Barytocalcit  222. 
Barytglimmer  s.  Glimmer. 
Barsowit  681. 
Batrachit  433. 
Bauxit  181. 
Bayldonit  849. 
Beaumontit  609. 
Beraunit  815. 
Berengelit  728. 
Bergbutter  274. 
Bergholz  401. 
Bergkork  400. 
Bergmannit  630. 
Bergseife  647. 
Bergtheer  714. 
Bernstein  716. 
Berthierit  86. 
Beryll  649. 
Berzeliit  385. 
Beudantit  331. 
Beyrichit  60. 
Biharit  702. 
Binnit  85.  89. 


Bittersalx  i59. 
BiU«rspall]  li7. 
Blttttererz  31. 
Blaueiseaeri  a.  Vivianit. 
Blauspslh  Sil. 
Blei  e. 

BJeierde  iit. 
Bleiglaoz  6(. 
Bleigumnii  38(. 
Blei  hörne  rz  H9. 


Bleioxyd  IS7. 
Bleloiyjodchlorid  103. 
Bleiselenlt  375. 
Bleivitriol  US. 
Bleizinn  6. 
Blödit  161. 
Blomstrandit  703. 
Bodenit  681. 
Bogbutler  726. 
Bogbeadkohle  716. 
Bobnerz  IST. 
Bol  Stt. 

Bollonit  435.  S81. 
Bolus  StS. 
Bombiccii  716. 
Bonsdormt  S34. 
Bfiraoll  210. 

Borncaicit  213. 
Boronatrocalcit  IIS. 
Botrv'otten  270. 
Botryolilli  iU. 
Boulängcrit  97. 
Bnurnonit  101. 
Bous.<iinseultit  t't. 


Bowel 


I  S06. 


Uragit  361. 
Branchit  73*. 
Bintulisil  6S7. 
Hrnunbleierz  399. 
Itraunei-iensteln  18&. 
BrauDii  160. 
Braunkohle  717. 
Brauiispalh  219. 
Biciklnkil  681. 
Bi'cunneril  331. 
Brcvicil  HS1. 
Brewsterit  61 1. 
Brochanlit  265. 
Uroma rpyrit  202, 
Broticit  383. 
Ilrongniarlil  93. 
Brookil  I6S. 
BruL-il  17U. 
Brusliil  311. 
Bucliolzil  jSI. 
Burkinndil  S9t.  59S. 
Bunikupfercrz  71. 
Burntit  $.  .Vurichalcit. 
Uustamil  393. 
Itytownit  S59. 


Cacholong  164.   (Dl. 
CaJaveril  19. 
Calcorerrit  )1S. 
CaJedonil  367. 
Callail  331. 
Canaanit  471. 
Cancrinjt  430. 
Caporcianil  631. 
Carinthin  416. 
Carminspsth  338. 
Carnallit  101 . 
Carneol  118. 
Carolalhin  717. 
Csstelnaudit  804. 
Castillii  77. 
Centrallassit  S07. 
Cerbolil  3S9: 
Cerin  395. 
Cerinit  SOS. 
Cerit  661. 
Cervantit  173. 
Ceylonit  198. 
Chat>asit  Bis. 
Chalcedoii  169. 
Chalcodit  S89. 
Chalilith  «83. 

Cljiilkolilli  3±9. 

Chalkomorphll  69t. 
Chalkopvrrhotit  694. 

Chalkosidarit  701. 


Cheio 


i  6B1. 


Chinslolith 
Childi-GilLt  813. 
Chiolitli  lOS. 
Cbiviatit  120. 
Cliloeiilhit  3ü. 
Chlorastrulilh  639. 
Chtorit  4»3. 
Chloritoid  668. 
Chlorocaicil  694. 
CliInromfiBiiit  s.  Jadell. 
Cbloropal  649. 
Chiorophalit  509. 
Chlorophyllit  658. 
Chlorospincll   138. 
Chüdneuit  306. 
CbondrodittS4u.705(Ham)t}. 
Cboiiikrit  490. 
Cliromdiopsid  388. 
Chromeisen  stein  141. 
Chroiii^liilimei'  S17.  SSO.   - 
Chromöcker  646. 
Chrysoberill  138. 
Chi^-solilh  s.  Olivin. 
Chrysopras  163, 
Chrisolil  505. 
Clm'rehit  313. 
Cunnlll  6(4. 


Clai'il 


TOS. 


Claudetil   161. 
Clojit   114. 
Clintoiiit  667. 


Clnthtlllh  619. 
Coccinit  30S. 
CDIeslin  S54. 


4^0DdUITII   34. 

Copalin  717. 
CopUpit  376. 
Coquimbit  376. 

Corncil  76. 
^lordierit  65i. 

CornwiltH  SSO. 
Coaalil  BS. 
Cotunnit  198. 
.   Couieranit  470. 
Credneril  <4S. 
Cronstedtil  «96.  704. 
Cubao  70. 
Culugeeit  491. 
Cuniminglonit  *•«. 
Cuprmnngnesit  36S. 
Cupro|iluiiitiH  78. 

(.li|'['ulllll:.'-lll.    684. 

Cjanit  581. 
Cyanochrom  166. 
Cvanoliih  607. 
Cyklopjt  464. 
Cyprin  s.  Vesuvian. 

D. 

Damourit  SD. 
Danait  II. 
Danalit  464. 
Danburit  3tS. 
Dalolith  563. 
Davyn  449. 
Dawsonit  694. 
Dcchenit  S89. 
Degerfilt  664. 
DclafoMit  694. 
Delanouit  647. 
Delessil  491. 
Delvaniit  116. 
DemJdowit  441. 

DesJi'Uil  293. 

Desmin  611. 
Dewulquit  67V. 
DencylK  56J. 
Viabanlocbrooiin  4St. 
Diadochit  330. 
Dinllng  JM.  7M. 
Diaklasit  183. 
Diamant  1. 
Diapboiit  94. 
Diaspor  1». 
Dibydrit  3». 
Dillnit  646. 
Dimagneilt  Sfll- 
Diopsid  Mli 
Dioptas  419. 
Dipbanll  SIS. 


Diploil  S5». 
Dipyr  4SI. 
Dislerril  661. 
Dolerophan  SGS. 
Dolomit  SS7. 
Domeykit  18. 
Doppleril  718. 
Dudleyit  695. 
Durrenoysil  9ü. 
Duraagit  t38. 
Dysluit  HO. 
Dysodil  718. 
Dysintribit  8*7. 

E. 

EJin)!tonit  618. 
Edward  Sit  SOS. 
Ehlit  316. 
Ehrcnbergit  647. 


Ki; 


I)  il». 


Eisenapalit  S07. 
Eisenclilorid  101. 
Eisenglaoz  147. 
Eisenkies  S8. 
Eisenkiesel  163. 
Eisennickeikies  54. 
Eisenocker  tflx.  17S. 
Eisensinier  346.  8S5, 
Eisen.ipBlh  i34. 
Eisenlnik  tSS. 
Eisenvitriol  16(. 
Hiss|inili  5.>u 
Ekeliergil  tfi5. 


4  i .'.. 
I  711. 


EIbo 
Elate 

Elektrum  H 
Eliasit  17S. 
Ellagit  681. 
Einboilth  101. 
Emerylilh  537. 
Enai^il  H8, 
Enoeladil  674. 
Enstalit  3R1. 
Eoäit  194. 
Ephesit  S37. 
Epiboulanneril  114. 
Epicli  4iril  4911. 
Epidot   593. 
Epigenit  111. 
Epiphanil  493. 
Epislilbil  6t0. 
Erdliarz  s.  Retinil. 
ErdkolMll  193. 
Erdcnannit  600. 
Erdwachs  710. 
Eremit  306. 
Erinit  350.  644. 
Erabyil  4«». 
Esniarkit  S59.  6~it. 
Essonit  475. 
EUrinfiil  17G. 
Euciiroit  350. 

Btamelibacg,  II 


Eukaniptlt  531. 

Eukias  S81. 
Eukolilh  67B. 
Euosmil  719. 
Euphyllil  537. 
Eusynchit  189.  390. 

Evansit  311) 


FarOliUi  «36. 
Fablerz  10t. 
Kahlunit  67,i. 
Pamatinil  H9, 
Faserquarz  16S, 
Fissait  409. 
Eaujasit  61 7. 
Kauserit  168. 
Fayalitb  41S. 
Federalaun  17t. 
Federen  91. 
Feidspath  546. 
FelsObanyit  171. 
Ferberit  189. 
Fei^usonll  361. 
Peltbol  «4S. 
Feuerstein  163, 
Fibroterril  177. 
Fibrolith  SSI. 
Fichlelit  731. 
FIscherit  tlO. 
Fluellit  lOS. 
Kluoceril  iHj. 
Flussspalb  103, 
Foresit  619. 
Forsterit  414. 
Fournelit  114. 
Fowierit  394. 
Franklinil  140, 
Frankolilh  196. 
Frenzetil  695. 
Frugardit  601, 
Funkit  38T. 


Gadolinil  5S5.  704. 
liahnil  138. 
r,alaktil  «38. 
4iB.<ln!dLt  nNj. 
Gav-Lussit  140. 
Gedrit  399. 
Gehlenit  604. 
Gelbblciera  183. 
Gelbe  Iseneri  180. 
Gelberz  10. 
Geokronil  117. 
Gibbsit  320. 
Giesekil  eS6. 
Giganlolilh  656. 

li.  d,  Minenlcbaiiiio.  II. 


GUb«rtlt  647.   695. 
«ülinRil  665. 
Oinilsit  704. 
Gismondia  617. 
Glageril  843 
Glanzspath  B81. 
<31eseril  ISi. 
Glauberlt  153. 
Glaubersalz  157. 
Glaukodot  31. 
Glaukolith  4«5.  46«. 
Glaukaphaii  651. 
-UUmmer  S  0. 
Globosit  815. 
<llos.'ieoollit  m. 
Glotlalitb  639. 
Gmelinit  616. 
GöUiit  ISS, 
Gold  7. 

Goldamaigam  10. 
Gongylit  «10, 
Gramenil  849. 
Grammaiit  394.  414. 
Granat  4T3. 
Grapbit  1. 
Greenockit  64. 
Greenovit  670, 
GrengesK  (98. 
Grochauit  488. 
Groppit  «40. 
Grllnbleierz  199. 
Gruneiseuulcin  81«, 
Grünonlo  4  1. 
Grunt-rit  3B9 
Guadalcazarlt  79. 


Hi|m 


l  718, 


GubrhoQao  11«. 
GUmbelil  8.  Steinmark. 
Gummiert  178. 
Gurolitb  «07, 
Gymnit  501. 
Gyps  157. 


HaarkieB  59.    . 
Haarsall  1«9.  173. 
Hagemannit  tiT, 
Haidingerit  339. 
Hallil   491,- 
Halloysit  «41, 
Hamarlil  150. 
Itarmotom  618. 
HarringlonJI  631. 
Harrisit  87. 
Hartin  714. 
Harlit  781. 
Halcbellio  711. 
Hauerit  51. 
Hausmannil  144. 
Haayn  454. 
Haydenil  «17. 
Haylorit  164. 
41 


Ilebronit  310. 

KlaproUiit  S». 

Irit  U4. 

Klinochlor  43*. 

Hedyphan  337. 

bterin  s.  Tilaaeisi>D. 

KliDoklu  s.  Slrahlfri. 

Heivh.  460. 

(soklas  341. 

KlipsteiDlt  «67. 

Hercynil  133. 

Isopyr  683. 

Knebelil  431. 

Herderit  314. 

lltneril  450. 

Kobaltarsenikkios  31. 

Herschdit  6!t.  710. 

Ivigtit  683. 

ÜoLallbescIilaK  348. 

Hessonit  s.  Granal. 

Uolyl  s.  Rclinil. 

Kobaltbltttlie  841. 

Heterogenit  403. 

KoballKlanl  (*■ 

J. 

Kobullkies  3a. 

HeMrosit  31^. 

KobiilliiickoJki<.'~  ao- 

Heulandit  608. 

Jacksonit  «39. 

Koballvilriol  164. 

Hisingerit  66i. 

Jacobsit  131. 

Ko1>e1lit   100. 

Hilclicockil  334. 

Jade  BB6. 

*  KochelJt  36«. 

Iljelmit  363. 

Jadcil  SS7. 

Kochsall  a.  Stoiiis.-il7. 

Honiusit  8*1. 

Jalpait  68. 

Könlil  730. 

Holraesit  367. 

Kottigit  141. 

Homicblin  78. 

Jarosil  t'.t. 

Kohlenftlsenstein  13«. 

Honigstein  110. 

JaKpU  633. 

KokkoiUi  sä^. 

Horbacliit  B7. 

JulTcrUit  401 . 

Kokscliarowll  416. 

Hornbicnac  39t.  t07.  in 

1.        JcITcrsonit  390. 

Kollyrlt  6  7 

llornstein  161. 

Jcnkinsil  S04. 

Horlonolilh  »l(t. 

Jordanil  38.  113. 

Konari    AS  4 

Houghit  137. 

Jcw-sait  181. 

Konilronrsniil  34S. 

Ilubiicrit  IMJ. 

Julianit  111. 

Konichalcil  349, 

Hudsonil  *U. 

Korund  146. 

Ilumbutdlililli  tTI. 

K. 

Kolscbubeit  434. 

llumboUllit  100. 

Kouphotith  BIT. 

Kumit  434.  705. 

KaMiDlon}:  s.  Cni-bolonfE. 

KranUil  715. 

Hureaulil  314. 

KreiUoDit  119. 

Huronil  681. 

Kainit  160. 

Kremersit  101. 

llyalilh  s.  Opal. 

Kukoxen  816. 

Krokydolith  408. 

HyHlophan  .iTe. 

Knlnit  3IU. 

Kryophyllil  53». 

Hyalosiderit  4*8. 

KüliiinijN  ili. 

Krjolilh  105. 

Hydroiisyrit  117. 

Kidiphit  683. 

Kryplulilb  804. 

Hydroapatlt  193. 

Kryptoniorphil  11T. 

llydrariiJIIU  IBI. 

Kupfer  5. 

Hydi'uburacil  iis. 

Uydrocyan  s.  KuptiTvilrinL       KalksBlpcter  109. 

Kupferblau  441. 

Hydroddomil    s.    »ylM.ii 

in-     Kalkspath  113. 

Kupferblende  111. 

finosil. 

Kaolin  640. 

KupferKlanc  66. 

llydroD uoC(>rit  ISO. 

Kaptiicit  ITI.   318. 

hijpl.T./limiiK-L    ;i53 

Karannsinil  683. 

KupferlndiR  B8. 

Hydra  iiaagD0<:8iuil  14  J. 

Kirarfvcit  G97. 

Kupferkies  60. 

Hydrophil  S04 

Kar<!]jnil  105. 

Kupfertasur  14  5. 

ItldropitMl. 

huprcriiiiiiiKaix^ri  )KS. 

Ilydrosilicit  «33. 

Kiirncol  s.  Carrienl. 

kupfernickel  84. 

Hydroiacbylilh  r.90. 

Karpiiolilh  648. 

Kupferpe4:liort  441. 

Hydrolalkit  41T. 

Kaslor  483. 

llygrciphilit  6Se. 

Kalapluit  677. 

KuprerschBum  am. 

llyperstli«!,  ;!H3. 

Kalaspilit  SS5. 

KupferschwHrii*  IM. 

Hypochlorit  1183. 

Kurolith  .',03. 

Kupfervitriol  isn 

Hvpoäklcrit  556. 

Kibdulophao  s.  TitancJM-n. 

Kupfer«! SU) uUierx  84. 

Kieselkupfer  440. 

KupATerit  »». 

Kymatln  400. 

kiewl. 

Kieselsinter  187. 

L. 

Il>ei'it  65B. 

IdrJaliil  718. 

Kieselzinkerz  663. 

Ubrador  561.    89«.    706. 

Ipl<-sla.-iit  113. 

Kieseril  153. 

Lagonit  115. 

llmenit  s.  Tiliinpi*fn. 

Kjerullin  30i.  697. 

Lanarkit  15«. 

nmi-norutil  470. 

Kilhrickenil  706. 

IndiHiiil  r.SO. 

Killinit  6.>6. 

Langlt  1««. 

lodai^-VTil  103. 

Kirwanit  684. 

Uothanit  141. 

Register. 


739 


Lantbanocerit  66!2. 

L^rderellit  t14.  698. 

Lasurstein  45S. 

Latrobit  559. 

Laumontit  621. 

Laurit  82. 

Laxmannit  333. 

Lazulith  32S. 

Leadhillit  268. 

Lecontit  257. 

Ledererit  626. 

Lehuntit  631. 

Lenzinit  642. 

Leonhardit  622. 

Lepidokrokit  s.  (lOlbit. 

Lepidolith  s.  Glimmer. 

Lepidomelan  532. 

Lepolith  559. 

Lesleyit  537. 

Leuchtenbergit  485. 

Leucit  442. 

Leukophan  659. 

Leukopyrit  28. 

Levyn  706. 

Libethenit  324. 

Liebeneril  656. 

Liebigit  248. 

Lievrit  660.  707. 

Lillit  649. 

Limbachit  698. 

Linarit  267. 

Lindsayit  559. 

Linsenerz  352. 

Liparit  499. 

Lithionglimmer  s.  Glimmer. 

Lilhiophorit  193. 

Livingstonit  698. 

Löweit  260. 

Löwigit  275. 

Loganit  490. 

Loxoklas  549. 

Ludwigit  213. 

Lüneburgit  334. 

Magnesiaalaun  272. 
Magnesiaglimmer  s. Glimmer. 
Magnesit  225. 
Magneteisen  180. 
Magnetkies  54.  708. 
Magnoferrit  133. 
Malachit  246. 
Malakon  172. 
Malakolith  387.   389. 
Malthacit  647. 
Mancinit  684. 
Manganalaun  273. 
Manganepidot  595. 
Manganglanz  52. 
Manganit  183. 
Mangankiesel,  rolher  393. 
Mangankiesel,  schwarzer 666. 
Manganocalcit  222. 


Maoganophyll  438. 
Manganoxydul  125. 
Manganspatli  232. 
Margarit  585. 
Marialith  467. 
Markasit  58. 
Marmolith  506.  507. 
Martit  148. 
Mascagnin  252. 
Maskelynit  699. 
Masonit  669. 
Matlockit  198. 
Maxit  268. 
Medjidit  281. 
.Meerschaum  508. 
Mejonit  463. 
Melanchlor  ;817. 
Melanit  479. 
Melanochroit  282. 
Melanolitb  495. 
Melanosiderit  699. 
Melilith  471. 
Melinophan  659. 
Melonit  17. 
Mendipit  199. 
Meneghinit  104. 
Mengit  170.  305. 
Mennige  146. 
Mesole  635. 
Mesolith  634. 
Mesotyp  629. 
Metabrushit  311. 
Metachlorit  495. 
Metaxoit  490. 
Miargyrit  83. 
Middletonit  728. 
Mikrosommit  451. 
Miloschin  646. 
Mimetesit  336. 
Misenit  252. 
Misy  277. 
Mizzonit  466. 
Molybdänglanz  82. 
Molybdänocker  178. 
Monacit  305. 
Monacitoid  306. 
Mondstein  553. 
Monradit  501. 
Monrolith  581. 
Montanit  375. 
Montebrasit  309. 
Monticellit  433.  708. 
Montmorillonit  647. 
Monzonit  684. 
Moresnetit  663. 
Moroxit  296. 
Mosandrit  678. 
Muromontit  6K1. 
Muscovit  514. 


N. 


Nadol«rz  103. 
Nadonl  377. 


Nakrit  646. 
Namaqualit  194. 
Natroborocalcit  216. 
Natrolith  629. 
Natronsalpeter  208. 
Neolith  684. 
Neotokit  666. 
Nepbelin  445. 
Nephrit  402.  567. 
Neurolith  647. 
Nickelarseniat  385. 
Nickelblüthe  343. 
Nickelglanz  40.  41. 
Nickelgymnit  504. 
Nickeloxyd  127. 
Nickelsmaragd  244. 
Nickelvitriol  264. 
Nickelwismuthglanz  61 
Nigrin  169. 
Niobit  355. 
Nohlit  365. 
Nontronit  649. 
Nosean  454. 
Nuttalith  465. 

• 

0. 

Oerstedtit  678. 
Okenit  605. 
Oldhamit  52. 
Oligoklas  571.  697. 
Olivenit  348. 
Olivin  426. 
Omphacit  409. 
Onkosin  513.  684. 
Onofrit  79. 
Oo.sit  656. 
Opal  164. 
Operment  80. 
Orangit  s.  Thorit. 
O'Rileyit  25. 
Ornithit  311. 
Orthit  595. 
Orthoklas  546.  708. 
Osmelith  380. 
Osmiridium  15. 
Osteolith  298. 
Ostranit  172. 
Ottrelith  685. 
Owenit  496. 
Oxalit  s.  Humboldtit. 
Ozarkit  636. 
Ozokerit  720. 


P. 

Pachnolith  206. 
Pajsbergit  393. 
Paligorskit  401. 
Palladium  16. 
Paraffin   720. 
Paragonit  520. 
Paralogit  470. 
Parastilbit  613. 

kl* 


740 


Register. 


Pargasit  4U.  446. 
Parisit  350. 
Pattersonit  587. 
Peganit  820. 
Pektolitb  380. 
Peiikanit  645. 
PelokoDit  4  89. 
Pencatit  242. 
Pennin  485. 
Percylit  200. 
Periklas  425. 
Periklin  554. 
Peristerit  555. 
Perlglimmer  535. 
Perowskit  366. 
Perthit  549. 
Petalit  423. 
Petzit  49. 

Phakolith  647.  710. 
Pharmakolith  339. 
Pbenakit  439. 
Pbillip8it  623. 
Pholerit  640. 
Phosphochaicit  327. 
Phosphorit  298. 
Phoiicit  394. 
Phylloretin  784. 
Piauzit  726. 
Pickeringit  272. 
Picotil  s.  Chromeisenstein. 
Pigotit  24  0. 
Pikranalcim  649. 
Pikrofluit  685. 
Pikromerit  260. 
Pikropharmakolith  340. 
Pikrophyll  502. 
Pikrosmin  502. 
Pikrothomsonit  637. 
Pimelit  685. 
Pinguit  649. 
Pinit  656. 
Pinitoid  656. 
Pisanit  265. 
Pissophan  278. 
Pistacit  s.  Epidot. 
Pitkärantit  400. 
Pitticit  355. 
Pittinit  4  78. 
Plagionit  87. 
Planerit  349. 
Platin  4  0. 
Platiniridium  45. 
Plattnerit  4  75. 
Pleonast  4  35. 
Plinian  30. 
Plinlhit  646. 
Plumbocalcit  238. 
Polianit  474. 
Pollux  620. 
Polyadelphit  477. 
Polyargit  423.   655. 
Polybasit  4  22. 
Polyhalit  262. 
Polvkras  367. 


Polylitb  685. 
Polymignit  370. 
Polyspbärit  800. 
Porzellanerde  s.  Kaolin. 
Porzellanspatb  466. 
Portit  647. 
Praseolitb  654. 
Predazzit  242. 
Prebnit  637. 
Prebnitoid  466. 
Priceit  245.  699. 
Prosopit  208. 
Pseudoapatit  298. 
Pseudolibethenit  825. 
Pseudopbit  492. 
Pseudotriplit  34  7. 
Psilomclan  489. 
Pterolitb  686. 
Puchcrit  295. 
Punalitb  683. 
Pyknit  579. 
Pyrallolitb  686. 
Pyrargillit  654. 
Pyrgom  409. 
Pyrochlor  374. 
Pyrocbroil  4  80. 
Pyrolusit  4  74. 
Pyromelin  264. 
Pyromorpbit  299. 
Pyrop  484. 
Pyrophyllit  645. 
Pyropbysalit  s.  Topas. 
Pyropissit  722. 
Pyroretin  724. 
Pyrosil  867. 
Pyrosklerit  440.  709. 
Pyrdsmalitb  686. 


Quarz  462. 
Quecksilber  6. 
Quecksilber,  selenigsaures 

375. 
Quecksilberhornerz  498. 
Quecksilberoxyd  427. 

R. 

Rabdionit  498. 
Raseneisenstein  487. 
Raimondit  278. 
Rapbilith  396. 
Rastolyt  687. 
Rathit  76. 
Raumit  655. 
Razumowskin  647. 
Realgar  80. 
Refikit  729. 
Resanit  699. 
Retinalith  506 
Retinit  722. 
Rhagit  348. 
Rhodalilh  647. 
Rbodicit  24  4. 


Rhodiomgold  4  6. 

Rbodochrom  s.  Kttmmererit 

Rhodonit  393. 

Ricbterit  897. 

Ripidolith  488. 

Rittingerit  26. 

Rivotit  699. 

Roemerit  238. 

Röpperit  482. 

Rösslerit  344. 

Romanzowit  475. 

Romeit  376. 

Roselit  384. 

Rosellan  559. 

Rosenquarz  464. 

Roslhornit  729. 

Rothbleierz  284.  , 

Rotheisenstein  4  48. 

Rothgültigerz  96. 

Rothit  76. 

Rotbkupfererz  426. 

Rotbnickelkies  84. 

Rothzinkerz  427. 

Rubin  s.  Korund. 

Rutil  469. 

8. 

Sacharit  s.  Andesin. 
Saht  886. 
Salmiak  496. 
Samarskit  864. 
Samoin  647. 
Sanidin  s.  Orthoklas. 
Saphir  s.  Korund. 
Saphirin  687. 
Saponit  s.  Seifeostein. 
Sarkolith  462. 
Sarkopsid  308. 
Sassolin  480. 
Saussurit  566. 
Savit  684. 
Scarbroit  647. 
Scheelbleierz  285. 
Scheelit  284.  699. 
Scheererit  729. 
Schefferit  890. 
Schilfglasen  98. 
Schillerspath  SOS. 
Schirmerit  88. 
Schneiderit  Stt. 
Schorlamit  672. 
Schrifterz  49. 
Schrötterit  647. 
Schvarzkupfererz  426. 
Schwefel  2. 
Schwefelkies  58.      , 

Scbwefel-Selen-Tellurwis- 
motb  5. 

Schwefel-Tellurwismuih  4. 
Schwefelquecksilber ,    amor- 
phes 79. 
Schwerspalh  254. 
Scolecit  682.  709. 
Seebacbit  625. 


Seifensteio  SSS. 

Tetradymil  4. 

Selen  i. 

Staffelit  »BS. 

Selenblei  t7. 

Stsssfurtbil  14  2. 

Tbonardit  )B>. 

Selenbleikuprersilber  tv. 

Staiirolilh  587. 

Thermopbyllil  SM. 

Selenkolmltblei  (8. 

.sti'!<lil  s   Speckslein. 

Tbomsonit  617. 

Selcnkupfor  18. 

Steiokohle  7SB. 

Thon  6*0. 

£?lenkupferb1ci  tS. 

SIeinroark  6*0.  740. 

Tbonorde-'Aupil  *0B. 

Selcnquecksiibcr  BO. 

SteinOl  781, 

Thrmenle-Ilnr nhlende  4tl 

Sei enqueck Silberblei  51. 

SUidmIi  496. 

Tborit  47«. 

Selenquecksilberkupfer  81. 

Slernbergil  6B. 

Tbraalith  «64. 

5el<-iiqiip>:ksllh(irkiiprerblt<i 

SIellil  18«.  S83. 

Tbrombolilh  818. 

S1. 

Sliblith  186. 

Thttli(  891. 

Selensilber  46. 

Stilbit  «08.  64  4. 

Thurinsit  (98. 

Selenlellnmismulh  i 

StilpnomelBn  689. 

Tinkal  114. 

Sellail  t(i(. 

Stiriiniiil  *3«. 

Selvynit  «*6. 

Strahlen  154. 

Titanit  670. 

SenarmonUt  461. 

Shuhlsk-in  3116. 

Sericit  688. 

SIralioiiilzil  689 

Tita  118. 

Serpcnlin  SOS. 

TocorDBlil  eSB. 

Sejhertil  661. 

Sliiiiovil  iSi 

Topas  578. 

Siii  crom  plan  890. 

Slrosanovil  *65. 

Trautwinil  «99. 

.':ict<>r<is<'bisolith  «97.  Ttt. 

SlrcNlianil  »10. 

Tremolil  ■9(. 

Siet^burgit  73S. 

Stübeltt  es». 

Trichalcit  1(8. 

Silber  6. 

Slylotyp  10«. 

Trldymit  464. 

Stypiicit  177. 

Triphylln   «07. 

SilberglaDZ  6S. 

SiindviVil  BS9. 

Triplit  806. 

SilberborneM  1«.. 

Susseiil  H8 

Tritomit  661. 

Sitberkies  66. 

Trflgerit  «8«. 

SilberknpfergUDZ  67. 

ByliCilril   ÖBfl. 

Troilit  S«. 

Silicoboracit  1<«. 

Sylvin  196. 

Trona  189. 

Silicoborocalcit  B8S. 

Symplesit  8*5. 

Troostil  (88. 

Sillimanit  380. 

Syngenlt  1S8. 

Tschermakit  690. 

Tscbewkinit  «7«'. 

Sisroondin  669. 

Tuesit  6(1. 

Sclerelinil  71 S. 

T. 

Türkis  s.  lUlaH. 

Skapolilb  (6t. 

Turgit  186. 

.'ikl.Toklas  85. 

Tabergil  (89. 

TunnsIlQ  B«8. 

Skolopsit  *»9. 

Tachyalphlit  877. 

Turaerit  «0«. 

SkoHlitb  6S8. 

.   Tachydril  10«. 

Tyrlt  («1. 

Skorodit  SiS. 

Tachytith  ABB. 

Skuliulilh   G6(. 

TarelspaUi  s.  WollastODit. 

V. 

Slnanil  688. 
Smaragd  s.  Beryll. 

Tsgilit  «15. 
Talcosit  6(7. 

Umbra  647. 
Unnhyaril  6*9. 
Ilralit  s.  Augit. 
llranblülbc   ISO. 
Uranglimmcr  sn.  »1». 
Ürangrün  180. 
llranit  SS  8. 

Vrao-Kalkcerbonal  «*7. 
Uranocker  180. 
CniDpechera  178. 
IJrannphan  691. 

Smarapdll  il4.  «46- 

Tilk  (97. 

Smeclit  6*7. 

Talkapallt  199. 

Sroelit  647. 
Smirgel   147. 

Talksteiamerk  8(6. 
Taakit  SB9. 

Soda  139. 

TanUlit  «SS. 

Sodslith  tSi. 
Sonnenstein  s.  Oligoklas. 
Sordawaliih  688. 
Spadait  80) . 

Tapiolith  «SB. 
Tarnovlcit  19«. 
Tasmanit  71*. 
Tekorelin  781. 

SpalbPiscnstPin  IX. 
Sperkslein   500. 

Tellur  1. 

Tellurblei  17. 

üranolil  691. 
Uransulfate  180. 

Speerkies  SN. 
.Speiskobsit  as. 
Spharit  8(9- 
SphbrosidPrit  iH. 

Tsllurgoldsitber  4  9. 
Tellumickel  17. 
Tellurocker  17B. 
Tellursilber  48. 

Sphen  ».  Tilnnil, 
Sphenoklas  660. 

Tellurwismulh  *. 

Uwarowit  (SO. 

Spinell  11*. 

Tenaantit  111. 

T. 

Spodumen   ill. 

Tenoril  118. 

Tephrail  431. 

Vaalit  *90. 

SprOdglasen  416. 

Teeseralkies  ts. 

Yanadinil  191. 

742 


Register. 


Vanadit  S98. 

Vanadinkupferbleierz  295. 
Vanadin  -  molybd&iisaurcs 

Blei  298. 
Variscit  821. 
Varvicit  s.  Warwicil. 
Vauquelinit  282.    * 
Vermiculith  494.  700. 
Vesuvian  600. 
Viilarsit  430. 
Violan  692. 
Vilriolocker  278. 
Vivianit  348. 
VOlknerit  4  38. 
Voglit  248. 
Voigtit  494. 
Volbortbit  294. 
Voltail  272. 
Voltzit  495. 
Vorhauserit  506. 

W. 

Wad  4  92. 

Wa^nerit  300.  709. 
Waldlieimit  692. 
Walpurgin  354. 
Wapplerit  340. 
Warwicit  492. 
Warwickit  367. 
Wawellit  84  8. 
Wehrlit  664. 
Weissbleierz  222. 
Weissgültigerz  4  45. 
Weissnickel  kies  85. 
Weissspiessglanzerz  464. 


Weisstellur  20. 
WQissit  655. 
Wernerit  464. 
Wheelerit  784. 
Wbewellit  S04r. 
Whitnevit  22. 
Wihtisit  654 . 
Willemit  437. 
Williamsit  506. 
Wilsonit  474. 
Winklerit  700. 
Wismuth  3. 
Wismuthglanz  84. 
Wisnnutbgold  27. 
Wismuthkoballerz  46. 
Wismuthnickelkies  64. 
Wismutbocker  462. 
Wismuthsilber  27. 
WismuthspaUi  249. 
Wiserin  303. 
Witherit  24  9. 
Witticbenit  99. 
Wittingit  666. 
Wöhlerit  678. 
Wörlbit  584. 
Wolchonskoit  646. 
Wolfachit  42. 
Wolfram  285. 
Wolframocker  478. 
Wollastonit  879. 
Würfelerz  846. 

X. 

Xanthit  693. 
Xanthokon  424. 


Xanthophyllit  667. 
Xanthosiderit  485. 
Xenolith  584. 
Xenotim  803. 
Xonotlit  880. 
Xylochlor  607. 
Xyloretin  725. 


Y. 

YUroceril  205. 
Yttroilmenit  365. 
Yttrotantalil  860.  861 
Ytlrotitonit  674. 


Z. 

Zeajiionlt  627. 
Zengit  342. 
Zepharovicbit  824 
Zeunerit  354. 
Zinckenit  85. 
Zinkblende  62. 
Zinkblütbe  244. 
Zinkosit  263. 
Zinkspatb  237. 
Zinkvitriol  268. 
Zinnkies  77. 
Zinnober  78. 
Zinnstein  470. 
Ztrkon  474. 
Zoisit  594. 
Zundererz  98. 
Zwieselit  806. 
Zygadit  624. 


Verbesserungen. 


S.      4    Z.  12  V.  u.  St.  Schubbau  1.  Schuhkau. 

-  22  V.  o.  sl.  Bi*  I.  Bi2. 

-  4  V.  o.  St.  auf  1.  und. 

-  8  V.  o.  st.  Substanz  1.  Stture. 

-  3  V.  u.  st.  Ebend.  1.  Pogg.  Ann. 

-  17  V.  u.  St.  Scelösgan  1.  Seelüsgen. 

-  21  V.  u.  St.  11  1.  n. 

-  15  V.  u.  St.  1  =  10  1.  1  :  10. 

-  23  V.  o.  St.   |^.2J  *•  }r2  I^- 

-  11  V.  o.  st.  von  I.  als. 

-  10  V.  o.  st.  decrepetirt  I.  decrepitirt. 

-  6  V.  u.  st.  Ph.  1.  Pharm. 

-  9 — 11  V.  u.  ist  zu  streichen. 

-  13  V.  o.  st.  Rost  1.  Ross  u.  st.  Killarny  1.  Killarn ey. 

-  9 — 11  V.  o.  fehlen  die  Symbole  S,  Cu,  Fe. 

-  23  u.  24  V.  o.  St.  20,9  1.  29,9 

79,1       70,1. 

-  2  V.  o.  fehlt  zwischen  beiden  Formeln  das  Zeichen  =. 

-  3  V.  o.  St.  Ag2S3  1.  As2S3. 

-  20  V.  o.  muss  in  der  letzten  Formel  die  erste  Zahl  2  fortfallen. 

-  8  V.  u.  st.  SbS3  1.  Sb2S3. 

-  12  V.  u.  St.  9,2  l.'9  :  2. 
-.    6  V.  o.  st.  Kupferchlorid  1.  Kupferchlorür. 

-  16  V.  o.  st.  Hayer  I.  Ha y es. 

-  2  V.  o.  St.  B3  1.  03. 

-  19  V.  o.  st.  ihn  I.  es. 

-  17  V.  u.  st.  Es  1.  Er. 

-  2  V.  u.  st.  es  I.  er. 

-  17  V.  u.  st.  Menge  I.  Mengen. 

-  4  V.  o.  st.  bestehen  1.  bestehe. 

-  24  V.  o.  st.  Flache  1.  Flamme. 

-  19  V.  u.  st.  HO  1.  39. 

-  5 — 7  V.  o.  sind  die  Symbole  Si  0^  u.  s.  w.  und  die  Zahlen  9,92  u.  s.  w.  anein- 
ander zu  rücken. 


5 

-   10 

-   17 

-  28 

-  53 

-  56 

-  57 

-  61 

-  62 

-  64 

-  69 

-  74 

-  75 

-  80 

-  84 

-  96 

-  103 

-  117 

-  120 

-  126 

-  128 

-  130 

-  134 

-  143 

-  146 

-  147 

-  152 

-  161 

744  Verbasserongen. 

S.  464    Z.  45  V.  o.  das  Zeichen  =s  ist  Z.  47  hinter  Manganoxyd  za  setzen;  also 
Manganoxydul  )  4  4,28  (  *  i  40,24  / 

Manganoxyd        85,87  =  }  78,87  |  76,8«  =  )  65,40  ( 

-  6  u.  44  V.  u.  die  Parenthesen  von  Senarmontit  und  Claudetit  sind  zu  streichen. 

-  468     -  42  V.  u.  st.  Schonau  1..  Sc  honen. 

-  20  V.  u.  St.  Pogg.  Ann.  4  42  \.  A.  a.  0.  S.  488. 

-  474     -     8  V.  u.  St.  40,28  1.  48,28. 

-  492     -  44  V.  u.  St.  43,5  I.  48,8. 

-  40  V.  U.  St.  5,48  1.  84,88. 

-  496  -  45  V.  o.  St.  krystallinischen  1.  krystall  isirten  . 

-  205  -    4  V.  u,  st.  Fiuorreactionen  1.  Fluor reaction. 

-  249  -  47  V.  o.  St.  R203  1.  B^O«. 

-  234  -  49  V.  u  St.  Sphödosiderite  I.  SphUrosiderite. 

-  344  -  26  V.  o.  st.  Ca  1.  Cu. 

-  349  -  49  V.  U.  St.  2,3  :  48,7  I.  6,6  :  44,4. 

-  350  -  44  V.  o.  St.  Cu3  1.  Cu*. 

-  22  V.  o.  st.  mangan  1.  mandel. 

-  352  -  40  V.  ü.  St.  AI  P2 08  1.  AI  (As,  P)  08. 

-  354  in  den  speciellen  Formeln  des  Uranospinits  und  Zeunerits  st.  8  aq.  1.  24  aq. 

-  862  Z.    8  V.  u.  St.  R3Ta2  08  l.  2R3Ta2  08. 

-  897  -     8  V.  u.  nach :  »K  :  Na  in  2«  fUge  hinzu  :  »wie  in  4«. 

-  409  -  43  V.  o.  st  Ternuag  I.  Ternuay 

-  425  -  45  V.  u.  hinter  264  fehlt  b. 

-  458  -  25  V.  u.  St.  Inhalt  1.  Gehalt. 

-  462  -  44  V.  o.  St.  Kohle  l.  Soda. 


Druck  von  Breitkopf  und  Hlrtel  in  Leipzig.