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^
Kf zhoi^
G
HANDBUCH
DER
MINERALCHEMIE
VON
C. F. RAMMELSBERG
n^,, PROFESSOR AH DER UNIVERSITÄT UND DER UEWERfiE-AKADEBUE ZU BERLIN,
MITGLIED BER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN, CORRESPONDIRENDES MITGLIED
DER K. BAYRISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU MÜNCHEN UND DER K. GESELL-
SCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN etc. ktc.
ZWEITE AUFLAGE.
ALLGEMEINER THEIL.
LEIPZIG
VERLAG VON WILHELM ENGELMANN.
1875.
V - ■ '
Kf '^h'On
i
Das Hecht der Uebersetoung bleibt vorbebalteiu
Vorrede zur ersten Auflage.
Vor zwanzig Jahren veröffentlicbte der Verfaaaer eine Arbeit unter
dem Titel:
»Handwörterbach des chemischen Theils der Mineralogie, Ah-
theilong I und II. Berlin 1841. «
Sie hatte den Zweck, die Kenntnisse von der chemischen Natur der
Mineralien möglichst vollständig in einem Gesammtbilde darzustellen,
sie sollte dem Chemiker und Mineralogen alle Thatsacheu auf diesem
Gebiete nebst Angabe der Quelle liefern.
Der Beifall, mit welchem das Buch von den Männern der Wissen-
schaft aufgenommen wurde, war ein Beweis, dass ein solches Werk
ein BedUrfniss geworden war für den Forscher und den Lehrer, aber
selbst das ehrenvolle Urtheil des unsterblichen Berzelius in seinem
XXII. Jahresbericht täuschte den Verfasser nicht über viele Mängel
seiner Arbeit.
Durch fttnf Supplemente (1843 — 1853) wurde versucht, die
fortlaufenden Erweiterungen der Mineralchemie in Form eines Reper-
toriums mitzutheilen , wiewohl dadurch der Nachtheil mehrfachen Auf-
such ens jedes einzelnen Artikels entstand.
Seit dem Erscheinen des letzten Supplements sind sieben Jahre
verflossen, in denen die chemische Kenntniss der Mineralien grosse
und wichtige Vermehrung erfahren, die gesammte Chemie selbst solche
Fortschritte gemacht hat, dass das Handwörterbuch mit seinen Supple-
menten heute nicht mehr den Zustand der Wissenschaft darstellt. Der
Verfasser hat von jeher seine Kräfte diesem Gebiete mit Vorliebe
zugewendet, und glaubt, dass ein Zeitraum von zwanzig Jahren wohl
IV Vorrede zur ersten Auflage.
geeignet sei, das eigene Urtheil zu läutern und den Blick über das
Ganze zu schärfen.
Das vorliegende Werk ist keine Umarbeitung des Handwörter-
buches, sondern eine neue selbstständige Arbeit, bei welcher ebenso-
wohl auf Vollständigkeit als auf Vermeidung alles Unnöthigen, beson-
ders in Bezug auf Formeln u. s. w. gesehen wurde. Die Thatsachen
und die daraus gezogenen Schlüsse sind immer scharf getrennt ge-
halten, und jene^ wo es thnnlich war, nicht ohne Kritik fttr diese
benutzt.
Die Anordnung des Materials soll kein System sein; sie gewährt
aber den Vortheil, Mineralien vergleichen zu können, welche für ver-
schieden gelten, gleichwie Unterschiede bei solchen wahrzunehmen,
welche man für identisch hält. In der Einleitung hat der Verfasser
versucht, seine Ansichten über den Werth der Mineralanalysen, Über
die Constitution der Mineralien, gleichwie Aber Heteromorphie und
Isomorphie darzulegen.
Die (rebirgsarten wurden nicht aufgenommen, da eine ausführliche
chemische Charakteristik derselben von Herrn Dr. Roth zu erwarten
steht.
Berlin, im März 1860.
Vorrede zur zweiten Auflage.
In dem Zeitraum von fünfzehn Jahren seit dem Erscheinen der
ersten Auflage ist die Mineralehemie durch zahlreiche Arbeiten vervoll-
ständigt und erweitert worden, die Chemie selbst hat in ihrem theore-
tisehen Gebiet und in ihrer Ausdrucksweise eine wesentliche Umge-
staltung erfahren. Wer mit dem Verfasser die Ansicht theilt, dass die
Aufgaben und Ziele der Chemie und der Mineralogie dieselben sind,
dass die Erforschung der geometrischen, physikalischen und chemischen
Eigenschaften der Körper in beiden durch dieselben Hülfsmittel der
Wi8sens<$hafl; erstrebt wird und die Mineralogie sich nur auf die in
der Natur vorkommenden Elemente und Verbindungen beschränkt^ der
wird auch verlangen, dass der Chemiker seine Krystalle eben so genau
ZQ messen, zu berechnen und optisch zu prüfen habe, als der Mine-
ralog seine Mineralien der schärfsten Analyse unterwerfen müsse.
Beschränkt, ja unverständig wäre es, die Aufgaben in beiden Wissen-
schaften so zu fassen, dass der Chemiker lediglich die materielle
Natur der Körper und deren Wandelungen, der Mineralog ausschliess-
lich die morphologischen und physikalischen Eigenschaften derselben
zu Studiren habe. Eine solche Arbeitstheilung fand in der ersten
Zeit der wissenschaftlichen Entwicklung beider Disciplinen zum grössten
Nachtheil beider statt. Mit der Erkenntniss jedoch , dass alle Eigen-
schaften eines Körpers in Beziehung zu einander stehen, war die
Nothwendigkeit gegeben, dass der Forscher sein Material nach jeder
Bichtnng hin zum Gegenstand von Beobachtungen und Versuchen
macht. Der Chemiker Mitscherlich wäre der Entdecker der
bomorphie nicht geworden, wenn er nicht ein eben so genialer Kry-
VI Vorrede zur zweiten Auflage.
stallograph und Physiker gewesen wäre. Die Mineralchemie ist ein
Theil der Mineralogie, und ihre Entwicklung eine wichtige Aufgabe
für den Mineralogen, nicht aber für den Chemiker.
Der Stand der Wissenschaft hat eine vollständige Umarbeitung
des vorliegenden Werkes erfordert. Dabei wurden solche Thatsachen,
welche heute nur noch historischen Werth besitzen, nicht mehr im
Einzelnen mitgetheilt. Es wurden ferner in Fällen, wo zahlreiche
Analysen lediglich als Bestätigung einer feststehenden Zusammen-
setzung dienen, nur einzelne hervorgehoben, die Übrigen blos citirt.
Es sind ausserdem die Meteoriten fortgelassen, deren chemische Natur
der Verfasser in einer besonderen Monographie (Abhandlungen der
Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1870) behandelt hat.
Der erste oder allgemeine Theil des Werkes tritt gleichsam
an die Stelle der Einleitung in der früheren Auflage. Es schien
zweckmässig, die allgemeinen Betrachtungen über die chemische Natur
der Mineralien, da sie ja doch vorzugsweise für den Studirenden
nützlich sind, in einem besonderen, auch fttr sich käuflichen, Bande
zusammen zu stellen, welcher dadurch weniger ein Handbuch als ein
Lehrbuch repräsentirt.
Berlin, im Mai 1875.
Der Verfasser.
Inhalt
tu tifc,
JWfW
Einleitung. I
Die Analyse der Mineralien 9
Genauigkeit nnd Wertb der Mineralanalvi^e, Beurtlurilung littr HentilUtU; 15
Berechnung von Mineraboaly^ten 20
Beziehungen de» Waiksei^ zu der (>»n^titiitton der Mineralien 35
Amorpher und krvstallisirter Zu*^Und Afs Mineralien , 1$
Heteromorphie il
Isomorphie 51
üeber^iebt der c:hefni«<:heti Natur der ^U:UUff^Um Mi-
neraiien 1 # 1
£inleitnng.
Ein Mineral ist ein selbstsl^ndiger unorganischer Körper ein Ele*
ment oder eine Verbindung', welcher einen Theil der festen Erdnuisse
ausmacht.
Ein sei bst ständiger Körper wird, falls er nicht ein Element
ist . im festen Zustande durch seine bestimmte chemische Zusammen-
setzung charakterisirt. Er besitzt eine eigenthümliche Kr>staHform/
so dass auch diese ein Kennzeichen ftlr ihn ist. Indessen giebi es
auch amorphe Substanzen. Die grosse Mehrzahl der Mineralien sind
also chemische Verbindungen. Als solche sind sie aber zersetzen-
den Einflüssen unterworfen und insbesondere üben das Wasser, die
Kohlensäure und der Sauerstoff ihre Wirkung auf viele Mineralien aus.
Das Produkt der vollständigen Zersetzung eines Minerals ist eine oder
es sind mehrere neue Verbindungen. Da eine solche Zersetzung in
der Natur meist sehr langsam erfolgt , so triflt man viele Mineralien in
einem mehr oder minder vorgeschrittenem Grade der Veränderung an.
Solche Substanzen sind Gemenge, obgleich sie oft als schlecht definirte
Mineralien mit eigenen Namen in Büchern und Sanunlungen sich finden.
In den obersten Schichten der Erde stösst man hie und da auf
jüngere Mineralbildungen, welche unter Mitwirkung, organischer Körper
entstanden sind (die salpetersauren, Oxalsäuren, mellithsauren Salze, die
phosphorsaure Ammoniak-Magnesia , gewisse Kalkphosphate) und allen-
falls einen Anhang zu den Mineralien bilden. Die Zersetzungsreste von
Pflanzen und Thieren , welche als fossile Kohlen, Bitumen, Steinöl etc.
in den Sedimenlärgesteinen vorkommen und von grosser technischer
Wichtigkeit sind, mögen, obwohl sie keine selbststUndige Natur besitzen,
gleichfalls anhangsweise betrachtet werden.
Bammelnberg, Minertlcliemie. I. I
2 Einleitung.
Die Mineralien der Meteoriten hingegen, fast identisch mit terrestri-
schen, finden ihre Stelle unter diesen.
Das Wasser und die Gemengtheile der Atmosphäre gehören gleich
den aus dem Erdinnern strömenden Gasen nicht zu den Mineralien.
Die festen Körper jedoch, welche sie auflösen oder mit sich fuhren
(Salze, Borsüure) sind wahre Mineralien.
Die Mineralogie hat die Kenntniss der geometrischen, physikalischen
und chemischen Eigenschaften der natürlichen Verbindungen zum Gegen-
stande. Sie verfolgt dasselbe Ziel mit denselben HUlfsmitteln, welche
die Chemie für alle Verbindungen im Auge hat. Unsere Kenntnisse
sind aber bei keinem einzigen Körper voUsliindig; in der Mineralogie
hat das Studium der geometrischen und physikalischen Eigenschaften
lange Zeit den Vorrang behauptet, besonders seit Rome de l'Isle und
Hauy die Krystallographie auf mathematischer Grundlage schufen, und
als Mohs den unglücklichen Versuch machte, die Mineralogie zu einer
blossen Beobachtungsdisciplin zu erniedrigen. Der innere Zusammen-
hang, in welchem alle Eigenschaften eines Körpers stehen, ist jetzt
klar erkannt , das gleichzeitige Studium aller wird als Aufgabe des
Chemikers gleichwie des Mineralogen betrachtet , wiewohl auch heute
noch Einzelne sich dieser Einsicht verschliessen.
Wenn nun auch das Studium aller Eigenschaften einer natürlichen
oder künstlichen Verbindung zu ihrer vollständigen Kenntniss erforder-
lich ist, so nehmen doch Krystallform und Zusanunensetzung den ersten
Rang ein. Da nun das Gebiet der Chemie ein bei weitem grösseres
ist als das der Mineralogie, und da die Entwickelung der Chemie in der
Neuzeit einen gewahigen Umfang erreicht hat , so w ird das Studium
der beschrankten Anzahl von Mineralien dann nur fruchtl)ar sein, wenn
bei demselben die Fortschritle der Chemie überall zur Geltung kommen.
Die chemisdie Untersuchung der Mineralien war lange Zeit gar
nicht in den Händen der Mineralogen. Diese hatten nur die Resultate
ihrer Beobachtungen vor Augen; sie wussten, wie ein Mineral aussieht,
aber nicht, was es ist. Sie nahmen die Hülfe der Chemiker in An-
spruch, welche ihrerseits kein Verstiindniss für die Formen, das optische
Verhalten u. s. w. hatten, und die Folge davon waren zahlreiche Irr-
thümer, da die Ideutitiit einer Substanz, welche unter gleichem Namen
von verschiedenen Personen nach Form und Mischung untersucht war,
Einleitung. 3
nicht feststand, sich oft nicht ermitteln Hess, ja nicht selten gar nicht
vorhanden war. Daher die Unsicherheit vieler älteren Mineralanalysen.
Der Grund dieser unnatürlichen und den Fortschritt der Minera-
logie hemmenden Theilung der Arbeit liegt darin , dass zu jener Zeit,
als die Mineralogie durch die mathematische Behandlung der Krystall-
formen eine exacte Grundlage in der Beobachtung und Bechnung ge-
wann, die Chemie durch das Experiment und die Aufstellung von
Gesetzen und Theorien dermassen in Anspruch genommen wurde, dass
die Ziele der Forschung in beiden Wissenschaften weit auseinander
gingen. Dies waren Kindheitszustände , welche hätten verschwinden
sollen, als man fand, dass die krystallographisöhen , optischen und
sonstigen Eigenschaften eines Körpers von seiner materiellen Natur ab-
hängen; dass sie sich aber in gewissem Grade noch heute vorfinden,
dass nicht jeder Mineralog seinen Stoff genau untersuchen, nicht jeder
Chemiker sein Material nach Form und optischem Verhalten genau be-
stimmen kann, ist nur eine Folge davon, dass das Studium von Anfang
an einseitig aufgefasst wurde und die fehlende Bichtung später nicht
zur Geltung gelangte.
Der Vater der Mineralchemie ist Martin Heinrich Klaprolh
(4743 — 4817), welcher überhaupt als der Schöpfer der analytischen
Chemie zu betrachten ist. Ihm verdanken wir viele noch heute übliche
Miethoden; er entdeckte das Vorkommen des Kalis im Mineralreich (im
Leucitj ; er ist der Entdecker des Urans, Zirkoniums, der Mitentdecker
des Titans und Gers, des Strontiums, Tellurs, Chroms, Berylliums und
Yttriums. Er hat die meisten zu seiner Zeit bekannten Mineralien
analysirt*) und neben dem Gange der Untersuchung auch die Quanti-
täten stets angegeben, so dass seine für jene Zeiten sehr genauen Ana-
lysen grossentheils noch heute von Werlh sind, da sie sich nöthigen-
falls durch Bechnung corrigiren lassen.
L. N. Vauquelin (1763 — 1829), der Entdecker des Chroms und
Berylliums, steht als Analytiker zwar Klaproth nicht ganz gleich,
empfing aber von Hauy das Material für seine Versuche, so dass die-
selben gleichsam als authentische zu betrachten sind.
Heyer, Westrumb, Wiegleb, Bucholz, John, Gehlen,
Pfaff, Döbereiner, V. B'ose, Lampadius und Stromeyer unter
den Deutschen, Gähn, Ekeberg, Gadolin, Hisinger unter den
Schweden, Chenev ix und Thomson unter den Engländern, Beudant,
*) Beiträge zar chemischen Kenntniss der Mineralkörper. 6 Bde. Berlin 4795 — 4815.
4*
4 Einleitung.
Bert hier u. A. unter den Franzosen — haben die chemische Kennlr-
niss der Mineralien gefördert.
Eine neue Periode begann mit J. J. Berzelius ^1779 — 1848},
dessen unsterbliche Verdienste um die Chemie ihn zum ersten Che-
miker seiner Zeit machten. Ausser seinen rein chemischen Arbeiten
beschäftigte ihn auch die Analyse der Mineralien , besonders der
schwierig zu untersuchenden (Platinerz, Tantal-Ytlrium-Cer-Mineralien,
Meteoriten u. s. w. . Der Entdecker des Selens und des Thoriums hat
r
hat uns neue und scharfsinnige analytische Methoden gelehrt, er hat die
Manipulation im hohen Grade vervollkomnmet, und so haben seine ana-
lytischen Arbeiten einen Grad der Genauigkeit und Scharfe, welcher
bis dahin ungeahnt war, erreicht. Auch das Löthrohr ist in Berzelius^
Händen ein wichtiges Hulfsmittel für die Mineralanahse geworden.
Mit Berzelius trat die chemische Untersuchung, mithin auch die
der Mineralien, in ein ganz neues Stadium. Bisher waren die Resultate
der Analyse einfach angegeben worden; die Richtigkeit der gefundenen
Verbindungsverhiiltnisse liess sich nur durch eine Wiederholung prüfen.
N.nchdem aber Dal ton das Gesetz der multiplen Proportionen entdeckt
und die atomistische Hypothese in die Chemie eingeführt hatte, erschien
jede Verbindung als ein Complex von Elementaratomen. In jeder Ver-
bindung mussten die Bestandtheile in Verhältnissen enthalten sein,
welche je einem Atom oder n Atomen entsprechen. Hierzu war die
möglichst genaue Kenntniss der Atomgewichte der Elemente nöthig,
und auch in dieser Hinsicht hat Berzelius Ausserordentliches geleistet.
Jetzt liess sich jede Analyse berechnen: die Controle für ihre Rich-
tigkeit lag in der Uebereinstimmung mit den Gesetzen der bestimmten,
der einfachen und vielfachen Verbindungsverhallnisse. Berzelius war
der Erste, welcher Mineralanahsen in diesem Sinne berechnete. Zu-
gleich wandte er seine so glücklich gewählte Zeichensprache an, um
die Zusammensetzung der Verbindungen, also auch der Mineralien,
durch Formeln auszudrücken.
Endlich übte Berzelius einen ausserordentlichen Einfluss auf die
Fortschritte der Mineralchemie durch seine Schüler aus, welche fast
sammtlich zu den bedeutendsten Chemikern gehören. A. Arfvedson
entdeckte das Lithium, E. Mitscher lieh begründete die Lehre von
der Isomorphie, welche sehr wesentlich dazu beitrug, die Natur der Mi-
neralmischungen zu erkennen; Heinrich Rose, der Entdecker des Niobs,
wurde der Schöpfer der neueren anah tischen Chemie und hat durch seine
Arbeiten über die Glimmer, Augite, die Titan- und Tantalmineralien,
Einieilung. 5
die FahJerze und viele andere die chemfsche Kenntniss der Mineralien
wesentlich gefördert; Gustav Rose, als Mineralog zu den Ersten
zählend, C. Gmelin, Wöhler, Magnus, so wie Bonsdorff,
N. Xordenskiöld u. A. , sind durch Berzelius' Vorbild auch zu
Förderern der Mineralchemie geworden.
Die Entwickelung, welche die Chemie in der neueren Zeit erfahren
hat, beruht ebensowohl auf der ungemein vermehrten Kenntniss von
Thatsachen , als auf einer anderen Auffassung der inneren Ursachen,
d. h. auf anderen theoretischen Ansichten. Mit der vollen Annahme
von Avogadro's Satz wurde die strenge Unterscheidung der Begriffe
Atom, Molekül und Aequivalent nöthig. Die bisherigen dualistischen
Ansichten machten anderen Platz, welche namentlich in den jetzt gel-
tenden über die Salze ihren Ausdruck finden. Die [Lehre von der
Bindung der Atome und von der Grösse ihres Bindungsvermögens (der
Werthigkeit oder Valenz) trug überdies dazu bei, auch äusserlich in
einer veränderten Sehreibart der Formeln die neue Anschauung wieder-
zugeben.
Die Mineralogie musste den grossen Fortschritten der Chemie folgen ;
jede Vorstellung über den inneren Bau der natürlichen Verbindungen,
und jede Formel eines Minerals, welche diese Vorstellung zum Ausdruck
bringt, muss dem theoretischen Standpunkt entsprechen, welcher in der
gesammten Chemie sich Anerkennung verschafft hat.
Wenn der Zweck aller wissenschaftlichen Forschung, die vollstän-
dige Kenntniss aller Eigenschaften jedes einzelnen Minerals, dereinst
erreicht sein wird , so werden wir unzweifelhaft die Beziehungen er-
kennen, welche zwischen den einzelnen Mineralien obwalten. Für jetzt
sind diese Beziehungen nur zum Theil bekannt. Lassen wir uns einst-
weilen durch die wichtigsten Eigenschaften, die Form und die Zusammen-
setzung, bei der Vergleichung dessen leiten, was identisch oder nicht
identisch, was ähnlich oder verschieden ist, so gelangen wir allerdings
zu einer Gruppirung der Mineralien, welche indessen nicht den Namen
eines Systems verdient und blos die vielen und grossen Lücken in
unseren Kenntnissen offen legt. Da für das Studium der Wissenschaft
ein derartiger Versuch von wesentlichem Nutzen ist, so muss zunächst
festgestellt werden, was als ein Mineral zu betrachten und also mit
einem besonderen Namen zu belegen sei.
6 Einleitung.
Von den wenigen frei \^rkommenden Elementen abgeselien , isl
jedes Mineral eine chemische Verbindung, welche als solche eine
unwandelbare Zusammensetzung und eine eigenthUmliche Krystallforni
hat. Und tritt die Substanz zugleich amorph auf, so stellt sie in dieser
Form ein anderes Mineral dar.
Die isomorphen Körper beweisen, dass die Form allein, ohne Kenntniss
von der materiellen Natur, zur Unterscheidung nicht ausreicht. Die hetero-
morphen Substanzen andererseits lehren, dass die letztere allein ebenso-
wenig dazu genügt. Deshalb war Berzelius' Versuch, ein rein che-
misches Mineralsystem aufzustellen, nicht weniger verfehlt, als der ent-
gegengesetzte von Mohs, wenngleich praktisch weit brauchbarer.
Es giebt unter den Mineralien viele, welche molekulare Aggre-
gate einzelner isomorpher Verbindungen sind, und als isomorphe
Mischungen bezeichnet werden.
Die Garbonate von Magnesia, von Mangan, von Eisen und von Zink
sind isomorph dem Carbonat von Kalk als Kalkspath. Aber neben dea
für sich auftretenden Verbindungen CaCO^, Mg CO», MnCO», Fe C0%
Zn CO^ finden wir zahlreiche isomorphe Mischungen derselben, z. B. :
h. 2. 3.
m Ca COM m Ca C03| m Mg COM
n Mg C03 j n Mg CO» \ n Fe CO» f
o Fe CO»
4. 5. 6.
m Mn CO» 1 m Mn €0» | m Mn CO» )
n Ca CO» j n Ca CO» i n Ca CO»
0 Mg CO» J 0 Mg CO»
p Fe CO»
7. 8. 9.
m Fe CO» ] m Fe CO» \ m Fe CO» |
)»j
n Mn CO» f n Mn CO»
oMg CO»)
n Mg CO»J
\0. H. 12.
m Zn CO» 1 m Zn CO» j m Zn CO» \
n Mn CO» j n Fe CO» J n Fe CO»
0 Ca CO») 0 Mn CO»
pMgCO»)
Diese und noch manche andere Mischungen derselben Garbonate
sind zwar isomorph unter sich und den Grundverbindungen; gleich
Einleitung. 7
diesen selbst aber slimmen sie in der Form nicht genau überein, und
es hHngt eben ihre Form von der Natur der R und deren relativen
Menge ab.
Wir unterscheiden ^war die Mischungen
4. als Bitterspath,
2. als Braunspath,
3. als Breunneril,
aber wir haben keine Namen für die einzelnen Mischungen derselben
Carbonate in verschiedenen Verhältnissen. Ja, wir bezeichnen die
Mischungen 4, 5, 6 ebenso als Manganspath wie Mn CO^ selbst; wir
nennen Eisenspath die Mischungen 7 — 9, Zinkspath die \0 — 12, gleich
den reinen Fe CO^ und Zn CO^.
Ein Breunnerit = j p^ rQs} unterscheidet sich von einem Eisen-
spath = ^ ^ PQ3 I sehr wesentlich durch die Neigung der Flächen
der Kryslalle, durch das V. G. und andere physikalische Eigenschaften.
So wenig zwei derartige isomorphe Mischungen, aus den nämlichen
Grundverbindungen entstanden, als identisch, als ein Mineral betrachtet
werden dürfen, ebensowenig aber überhaupt zwei Mischungen, welche
quantitativ verschieden sind. y
Identität der Mineralsubstanz bedingt gleiche Zusammensetzung.
Was als ein Mineral gelten soll, muss qualitativ und quantitativ gleich
sein, dieselbe Constitution und dieselbe Kryst^Uform haben.
Die isomorphen Mischungen sind zwischen und neben die Grund-
verbindungen zu stellen und jede Mischung ist von der anderen zu
unterscheiden.
Eine consequente Durchführung dieser Forderung stösst freilich zur
Zeit noch auf grosse Schwierigkeiten. Die Anzahl der isomorphen
Mischungen von zwei oder drei Grundverbindungen kann ziemlich gross
sein, denn die Grössen m und n etc. sind zwar immer bestimmte, aber
oft nicht so einfache, wie die der Atome in den Molekülen der Ver-
bindungen. Es würde unmöglich sein, jede Abweichung in den
Mischungsverhältnissen, auch w*enn diese, was nicht der Fall ist, über-
all durch Analysen bekannt wäre, besonders zu unterscheiden. Wir
werden uns für jetzt darauf beschränken müssen , die wesentlichsten
Verschiedenheiten hervorzuheben, und wenigstens solche Mischungen,
welche nur wenig von einander abweichen, durch einen Namen oder
S Einleitung.
einen Beisatz zu bezeichnen, solche aber, in welchen eine der Verbin-
dungen nur in geringer Menge vorkommt, den Mischungen der übrigen
oder der Grundverbindung anzureihen.
Die zahlreichen Analysen der Mischungen von Kalk- und Magnesia-
carbonat zeigen, dass doch die grosse Mehrzahl solche sind, wo m = n
ist. Sehr selten ist m : n = 2 : h oder 1:3. Für diese drei ver-
schiedenen Mischungen sollten drei bestimmte Namen vorbanden sein.
Finden wir Mischungen, in denen m viel grösser als n ist (magnesia-
haltige Kalke) oder umgekehrt (kalkhaltigen Magnesit) , so mögen wir
sie vorlüuHg den reinen Verbindungen Kalkspath und Magnesit an-
reihen.
Weitere Erfahrungen dürften überhaupt lehren, dass die Mischungs-
verhUllnisse isomorpher Körper nicht so unbeschränkt sind, und dass,
wo dies der Fall zu sein scheint , das Ganze nicht homogen , sondern
ein Gemenge ist.
Betrachtungen dieser Art lassen es unnöthig erscheinen, über den
Begriff der »Mineralspecies« zu reden, dessen Definition den alteren
Mineralogen nie gelungen ist. Die Species gehört den organischen
beschreibenden Naturwissenschaften an ; sie ist in der Mineralogie in ganz
widersprechender Art aufgestellt worden. Bald war sie der Ausdruck
für einzelne Verbindungen , bald für eine ganze Gruppe isomorpher
Grundverbindungen und deren Mischungen, die man dann Abänderun-
gen nannte. Bildete »Augit« oder »Granat« eine Species, so hiitten auch
Aragon it , Strontianit, Witherit und Weissbleierz zusammen nur eine
Species bilden dürfen, was aber nicht üblich war. Bei diesen letzteren
war die materielle Gleichheit das rnterscheidende der einzelnen Species,
bei jenen war es gar nicht diese, sondern blos die molekulare Analogie
(die Constitution) , welche ohne Unterschied Gruridverbindungen und
zahlreiche isomorphe Mischungen in die »Species« zusanmienschob.
Noch heute gibt es zahlreiche Mineralnamen, deren Bedeutung sich
im Laufe der Zeit wesentlich geändert hat. Fahlerz, Rothgültigerz,
Nickelglanz, Feldspath, Glimmer, Augit, Hornblende, Granat, Turmalin
waren ursprünglich Namen für ein Mineral. Als man zwei Rothgültig-
erze, Ag3 Sb S^ und Ag^AsS**, unterscheiden konnte, wurden sie als
Antimonsilberblende (dunkles R.) und Arsensilberblende (lichtes R.) un-
terschieden. Ursprünglich kannte man nur einen Feldspath, K^AlSi^O*^.
Nachdem Labrador, Albil, Oligoklas, Anorthit u. s. w. als isomorphe
Körper von der Struktur des Kalifeldspaths (Orthoklases) , jedoch
von chemisch verschiedener Natur, bekannt geworden waren, musste
Analyse der Mineralieo. 9
»Feldspath« die Bezeichnung für eine Gruppe isomorpher Verbindungen
und Mischungen werden, wie es ebenso bei Glimmer, Turmalin, Augit
etc. der Fall ist. Leider sind die* vorhandenen Bezeichnungen für die
Glieder solcher Gruppen sehr unzureichend und unpassend, weil meist
ohne Kenntniss der chemischen Natur gewählt.
•ie Analjse ier liBeralieii.
Die Kenntniss der chemischen Natur eines Minerals wird durch die
Analyse vermittelt, welche zunächst die Bestandlheile feststellt (qualita-
tive Analyse) und dann die Trennung dervSelben und die Quantitäts-
bestimmung der einzelnen zum Gegenstand hat (quantitative Analyse.
Unter den Mineralien sind ausser den Elementen fast alle Arten
unorganischer Verbindungen vertreten : Oxyde, Sulfurete, Säuren, Basen,
Haloidsalze, Oxy- und Sulfosalze, Doppelsalze, Anhydride und Hydrate.
Die qualitative Prüfung neuer Substanzen erstreckt sich auf sämmt-
liche Bestandtheile; sehr zweckmässig geht derselben eine mehr allge-
mein gehaltene Untersuchung voraus, welche lediglich das Verhalten
der Substanz in der Hitze und vor dem Löthrohr (auf trockenem Wege)
und ihr Verhallen gegen Lösungsmittel (auf nassem* Wege) in Betracht
zieht, und dadurch die Hauptbestandtheile oder gewisse leicht nach-
weisbare das Mineral auszeichnende Stoffe feststellt. Eine solche
chemische Charakteristik ist besonders nützlich, um einzelne be-
kannte ähnliche Mineralien zu unterscheiden, nimmt aber auch auf die
übrigen Eigenschaften (Form, Struktur, Farbe, Härte, Dichte etc.) ge-
bührende Rücksicht.
A. Prüfung auf trockenem Wege.
Das Verhalten der Mineralien beim Erhitzen für sich oder mit
gewissen Reagentien ist von grosser Wichtigkeit; es findet hier das
Löthrohr eine vielfache Anwendung, und das Löthrohr>erhahen der
einzelnen Mineralien gehört wesentlich zu ihrer chemischen Charakte-
ristik. Da besondere Schriften*) diesen Gegenstand ausführlich be-
*) Berzelius, Die Anwendung dos Löthrohrs, 4. Aufl., 1844. Plattner, Die
Probii'kunst mit dem Löthrohr, 8. Aufl., 1853.
\0 Analyse der Mineralien.
handeln und jedes analylisch-ehemische Lehrbuch von dem Gebrauch
des Lölhrohres spricht, so dürfen wir hier das Weitere übergehen.
Dos Erhitzen eines Minerals entscheidet über Flucht ifikeit. Schmelz-
barkeit, Oxydirbarkeit u. s. w.
I. Ein Mineral ist beim Erhitzen vollkommen flüchtig.
Dahin gehören nur wcniixe, z. B. Schwefel. Arsen, arsenige Säure,
Realgar und Auripigment, Antimonblüthe und Senarmontit, Quecksilber,
Zinnober, Quecksilberhornerz, Salmiak etc. — Die Versuche werden in
kleinen Kölbchen oder unten geschlossenen Röhren angestellt.
£. Beim Erhitzen entweichen flüchtige Bestandtheile.
Sauerstoff aus Manganerzen, Mennige, Salpeter.
Schwefel aus höheren Schwefelungsstufen, wie Eisenkies, Speer-
kies, Hauerit, Kupferindig.
Arsen ebenso; aus Weissnickelkies. Schwefel und Arsen aus
Arsenikkies.
Kohlensaure aus manchen Carbonaten: Aragonil, Kalkspath,
Magnesit, Bitterspath, Zinkspath, Kupferlasur und Malachit, Weissblei-
erz etc.
Schwefelsäure und schweflige Säure aus den Sulfaten von
Thonertle und Eisenoxyd.
Fluorkiesel und Fluorwasserstoff aus einigen Mineralien (Topas,
Turmalin, Glimmer .
Wasser aus Hydroxyden und aus Hydraten ; mitunter in Begleitung
von Sauerstoff oder Kohlensäure, schwefliger Säure, Fluorverbindungen.
Die Natur der flüchtigen Stoffe wird nach den Erfahrungen der
Chemie erkannt. Die Veränderung des Materials in der Farbe etc.
nach dem Erhitzen ist zu beachten.
3. Die Schmelzbarkeit. Der Grad derselben hängt von der
Temperatur ab, so dass ein Vergleich nur unter Voraussetzung der
nämlichen Temperatur zulässig ist, wozu bisher die gewöhnliche Löth-
rohrflamme diente. Auch auf die Grösse und Form der Probe kommt
es an. Unter den Mineralien gibt es sehr leicht schmelzbare Antimon-
glanz, Kryolith) , schmelzbare in den allerverschiedensten Graden und
auch viele unschmelzbare (d. h. vor dem Löthrohr. Die mittleren
Grade sind schwer zu unterscheiden, und die Versuche, gewisse Mine-
ralien als Normen oder Glieder einer Skala der Schmelzbarkeit zu be-
zeichnen, haben im Ganzen wenig Werth.
Die Art des Schmelzens ist zu beachten: es kann ruhig, oder
mit Aufblähen und Schäumen (Zeolithe) , mit Sprützen (Kupferglanz),
Analyse der Mineralien. 1 1
mit Bildung krystailiniseher Schmelzen (Pyromorphit , Wolfram) er-
folgen.
4. Die Oxydirbarkeit wird durch Erhitzen bei Luftzutritt (in
offenen geneigten Röhren, auf Kohle in der äusseren Löthrohrflamme)^
also durch Rösten geprüft. Hierbei können flüchtige Stoffe entweichen,
die sich als Sublimate in der Nähe der Probe absetzen (arsenige, anti-
monige, selenige und tellurige Säure, die Oxyde von Blei, Zink, Zinn,
Kadmium, Wismuth). Oder es entweichen gasförmige Oxydationspro-
dukte (schweflige Säure aus Schwefelmetallen).
Zur Unterscheidung der flüchtigen Röstproducte dienen : ihr Geruch,
ihre Farbe, ihr Aggregatzustand, ihre Form u. s. w. — Das Ansehen
der gerösteten Probe ist zu beachten.
Die übrigen Löthrohrproben bezwecken die Auffindung von Metallen
theils in Gestalt färbender Oxyde in Glasflüssen, theils durch Reduction.
B. Prüfung auf nassem Wege.
Sie uqpfasst das Verhalten der Mineralien gegen Wasser, Säuren
und Alkalien.
\. Löslich keit in Wasser. — Wenige sind leicht löslich
[Steinsalz, Sylvin, Salmiak, Sassolin. Tinkal, Soda, Glaubersalz, Thon-
erde- und Eisensulfate, Alaun, die Salpeter und Vitriole etc.). Manche
sind schwer löslich (Anhydrit, Gips, Gotunnit).- Absolut unlöslich in
Wasser ist aber eigentlich kein Mineral.
2. Verhalten gegen Säuren. — Mineralien werden von Säuren
entweder ganz aufgelöst oder so zersetzt, dass gewisse Bestandtheile
oder Producte sich abscheiden.
a) Vollständig auflöslich in Säuren. Als solche dienen
Ghlorwasserstoffsäure , seltener (bei Blei- und Silberverbindungen) Sal-
petersäure, noch seltener Königswasser oder Schwefelsäure.
Ohne Gasentwicklung lösen sich viele Mineralien in Säuren
auf. Von Oxyden: Eisenglanz, Göthit, Brauneisenerz, Antimonblüthe ;
wenige Haloidsalze (Atacamit) ; manche Sulfate (Brochantit , die ba-
sischen Sulfate von Thonerde und von Eisenoxyd) , viele Phosphate
und Arseniate etc.
Mit Gasentwicklung lösen sich alle solche Mineralien auf,
welche dabei entweder einen gasförmigen Bestandtheil verlieren (Kohlen-
säure) oder einen solchen erzeugen (Oxyde des Stickstoffs, Schwefel-
wasserstoff, Chlor).
12 Analyse der Mineralien.
Unter Entwicklung von Kohlensäure, also mit Brausen auf-
löslich sind alle Garbonate.
Unter Entwicklung von Schwefelwasserstoff sind in Chlor-
wasserstofTsäure auflöslich manche Schwefelmetalle (Zinkblende, Anti-
monglanz). Höhere Schwefelungsstufen scheiden dabei Schwefel ab
(Magnetkies) .
Unter Entwicklung von Chlor sind in ChlorwasserstofFsaure
löslich alle Manganerze; ferner chromsaure und vanadinsaure Salze
(Rothbleierz).
Unter Entwicklung von Stickstoffoxyd (welches an der
Luft rothe Dumpfe von Stickstotfdioxyd bildet) sind in Salpetersäure
auf löslich viele Elemente, namentlich Metalle und deren isomorphe
Mischungen, wie die mit Arsen und Antimon (Silber, Kupfer, Antimon,
Arsen, die beiden letzteren unter Abscheidung von antimoniger oder
arseniger Siiure;. Ferner die niederen Oxyde (Rothkupfererz, Magnet-
eisen) .
Nur in Königswasser löslich sind Gold und Platin.
b. Von Säuren werden viele Mineralien zersetzt und
unter Abscheidung gewisser Körper aufgelöst.
Hierher gehört das Verhalten der Schw efelmetalle gegen Sal-
petersäure, wobei Schwefel abgeschieden wird und rolhe Dämpfe
von StickstofTdioxvd sich bilden, während ein Theil des Schwefels sich
in Schwefelsäure verwandelt*). Ist Schwefelblei vorhanden, so ist der
Schwefel mit schw efelsaurem Blei gemengt : bei Gegenwart von Schwefel-
antimon scheidet sich antimonige Säure oder deren Verbindung mit
Antimonsäure ab, und bei Anwesenheit beider Metalle kann sich
unlösliches antimonsaures Blei bilden (Zinckenit, Bournonit etc.).
Königswasser verhält sich ähnlich der Salpetersäure; je concen-
trirter diese Säuren sind, um so geringer ist die Menge des frei-
werdenden Schwefels. Schwefelsilberhaltige scheiden Chlorsilber,
schwefelbleihaltige scheiden Chlorblei und schwefelsaures Blei, schwefel-
antimonhaltige oft Antimonsäure (antimonsaures Blei) ab. Einige Schwefel-
metalle sind nur in Königswasser auflöslich (Zinnober).
Von Chlorwasserstoffsäure werden zersetzt unter Abscheidung
von Säureanhydriden kieselsaure, titansaure, wolframsaure Salze.
Die kieselsauren Salze (Silicate) verhalten sich gegen Säuren
verschieden. Alle werden von starken Säuren angegriffen, allein unter
*) Kein Schwefel wird abgeschieden aus Kobaltglanz.
Analyse der Mineraiiea. 13
zersetzbaren Silikaten versteht man blos diejenigen, welche leicht
und YollstHndig durch Chlorwasserstoffsäure zersetzt werden. Dabei
scheidet sich die Kieselsäure gallertartig oder mehr pulverig aus; im
ersten Fall gelatinirt das Silicat mit der Säure (Beispiele : Wolla-
stonit, Nephelin, Sodalith, Analcim, Phillipsit; Thomsonit, Kieselzinkerz,
Datolith, Gerit, Thorit etc.), im anderen Fall bleibt das Ganze flüssig
(z. B. Leucit, Anorthit, Stilbit, Harmotom, Apophyllit, Chabasit, Scolecit,
Mesotyp, Serpentin etc.). Dies begründet zuweilen die Unterscheidung
sonst ähnlicher Substanzen (Leucit und Analcim).
Die bei der Zersetzung eines Silicats gallertartig abgeschiedene
Rieselsäure ist im Allgemeinen rein; nicht dasselbe gilt von der
pulverig sich abscheidenden, welche aus cer-zirkon-titanhaltigen Sili-
caten stets beträchtliche Mengen von Ceroxyden, Zirkonsäure oder
Titansäure enthält (Cerit , Eudialyt, Titanit). Aber in jedem Fall ent-
hält die saure Flüssigkeit eine gewisse Menge Kieselsäure aufgelöst, was
für die quantitative Analyse von Bedeutung ist.
Einige Silicate dieser Art lösen sich in massig starker Säure (auch
in Salpetersäure) vollständig auf, allein beim Stehen, beim Erhitzen
oder Abdampfen gerinnt das Ganze zu einer Gallerte (Nephelin, Soda-
lith, Mesotyp).
Titansaure Verbindungen können bei Behandlung mit Ghlorwasser-
stoffsäure unter Abscheidung von Titansäure zersetzt werden (Titaneisen).
Wolframsaure Verbindungen scheiden die Wolframsäure bald
leichter (Scheelit), bald schwerer ab (Wolfram), wenn sie mit Chlor-
wasserstoffsäure erhitzt werden.
Molybdän- und vanadinsaure Salze können sich ähnlich ver-
halten, doch lösen sich diese Säuren in einem Ueberschuss von Chlor-
wasserstoffsäure auf.
Bleisalze geben mit Chlorwasserstoffsäure eine Abscheidung von
Chlorblei , w eshalb man sich zu ihrer Auflösung der Salpetersäure be-
dient (Weissbleierz, Pyromorphit, Mimelesit, Gelbbleierz).
c. Von Säuren werden viele Mineralien nicht angegriffen.
Dies ist nicht absolut richtig, da keine Verbindung dem Angriff von
Lösungsmitteln vollkommen widersteht und eine scharfe Grenze nicht
zu ziehen ist. Im Allgemeinen gehören hierher Elemente (Diamant,
Graphit), Oxyde (Korund, Diaspor, Spinell, Chromeisen, Quarz, Rutil,
Zinnstein, Zirkon), Haloidsalze (Flussspath, Silberhomerz) , femer ge-
wisse Sulfate, Borate, Phosphate, Silicate, Titanate, Tantalate und
Niobate.
14 Analyse der Mineralien.
Von den Sulfaten insbesondere die von Barvt, Slroniian und
Blei (Schwerspath, Cölestin, Vilriolbleierzi.
Von Boraten der Boracit.
Von Phosphaten der Xenolim, Lazulith, Ghildrenit, Amblygonit.
Von Silicaten eine {i;rosse Zahl, namentlich die meisten Glieder
der Gruppen: Feldspath, Augit, Glimmer; die Turmaline, Beryll, Cor-
dierit, Granat. Epidot, Vesuvian, Ghlorit, Andalusit, Cyanit, Topas u. s. w.
Indessen ist der Widerstand, den solche sogenannte unzersetzbare
Silic<ite dem Angrifl" der Sauren leisten, ein sehr verschiedener. So
werden die Kalk-Natronfeldspiithc um so mehr angegriffen, je kalk-
reicher sie sind (Labrador mehr als Oligoklas .
Nach starkem Glühen oder Schmelzen sind manche dieser Silicate
leicht zersetzbar und gelatiniren mit Siiure [Granat, Vesuvian, Epidot,
Axinit] .
Umgekehrt werden manche leicht zersetzbare Silicate durch Glühen
unzersetzbar (Zeolithe;.
Schliesst man Mineralien dieser Art mit Chlorwasserstoff- oder
Schwefelsäure in Röhren ein und erhitzt sie bis zu 200 — 300<^, so werden
viele aufgelöst oder zersetzt , bei denen dies sonst nicht der Fall ist
(Korund, Diaspor, Spinell, Silicate;.
Zum Aufschliessen unzer.setzbarer Verbindungen dienen folgende
Reagentien :
4. Aetzende Alkalien. Schmelzen im Silbertiegel und nach-
folgende Behandlung mit Wasser (Konmd, Spinell, Zinnstein etc.;.
2. Kohlensaure Alkalien. Schmelzen im Platintiegel. Quarz
und Silicate. Schwerspath etc.
3. Saures schwefelsaures Kali. Schmelzen im Platintiegel.
(Korund, Spinell, Chromeisen, Tilanale, Tantalate und Nio-
bate.i
4. Fluorwasserstoffsaure oder Fluorammonium. Erhitzen und
Behandlung mit Schwefelsaure (Silicate;.
5. Saures Fluorkalium. Schmelzen mit demselben. (Titan-,
Tantal- und Niobverbindungen; .
Ausserdem in einzelnen Fallen noch andere Reagentien (Schmelzen
mit Salpeter, mit kohlensaurem Alkali und Schwefel; Glühen in Wasser-
stoffgas) .
3. Verhalten gegen Alkalien. — Die wasserigen Auflösun-
gen der Alkalien lösen oder zersetzen manche Mineralien sehr gut,
und dieses Verhalten ist für die einzelnen oft sehr charakteristisch.
Analyse der Mineralien. 15
Von Ammoniak werden vollständig aufgelöst die Sulfate, Carbo-
nate, Phosphate und Arseniate des Kupfers (mit blauer Farbe) . Aehnlich
verhalten sich Nickel- und Kobaltsalze.
Von Kalilauge werden aufgelöst: Schwefel, die Schwefelverbin-
düngen von Arsen und Antimon; gewisse Oxyde, z. B. Opal, antimonige
und arsenige Säure, Molybdän- und Wolframsäure, die Sulfate und
Phosphate der Thonerde, die Carbonate des Zinks, die Carbonate, Sul-
fate, Chromate, Vanadate, Phosphate und Arseniate des Bleis, sowie
die Chlorbleiverbindungen u. s. w.
Manche Sulfate, Carbonate, Oxalate, Phosphate, Arseniate werden
von den Alkalien, besonders von Kalilauge, unter Abscheidung der
Basen zersetzt, wiewohl die Zersetzung meist unvollständig ist.
Viele Sulfosalze (Verbindungen von Schwefelantimon oder Schwefel-
arsen mit anderen Schwefelmetallen) werden durch Erhitzen mit Kali-
lauge oder mit Schwefelkalium ^Schwefelammonium) so zersetzt, dass
unter Abscheidung der elektropositiven Sulfurete eine Auflösung ent-
steht, aus welcher Säuren Schwefelantimon oder Schwefelarsen fällen
(Bournonit, RothgUltigerz, Fahlerze).
fieDHiiigkeit Uüi Werth der liBeralanaljse. Beirtheilmig 4er Resultate.
Wenn die Elemente eines Minerals erkannt sind, so werden sie
durch die quantitative Analyse getrennt und ihrer Menge nach
bestimmt, wozu die Methoden der analytischen Chemie dienen.
Nur durch lange Uebung lässt sich die erforderliche Sicherheit bei
Analysen gewinnen; eine vielseitige Erfahrung ist nöthig, um über die
Anwendbarkeit der Methoden für einen gegebenen Fall zu «ntscheiden,
und es kommen zuweilen Aufgaben vor, welche eben so sehr den
Scharfsinn als die Geschicklichkeit des Analytikers -auf die Probe stellen.
Neben fortgesetzter Uebung ist die Leitung eines erfahrenen Lehrers
von grosser Wichtigkeit, und als literarisches HUlfsmittel das klassische
Werk Heinrich Rose's: Handbuch der analytischen Chemie, 6. Aufl.,
Leipzig 1867 — 1871. (Die französische Ausgabe u. d. T. Traitö complet
de Chimie analytique, Paris 1859 — 62, ist in den Einzelheiten noch
ausführlicher, entbehrt jedoch der neueren Zusätze).*)
Bei Beurtheilung einer Analyse ist in Betracht zu ziehen , ob die
einzelnen Slofl'e sich leicht oder schwer von einander trennen lassen.
*) Der Verf. schrieb: Leitfaden für die quantitative chemische Analyse, beson-
ders der Minoralien und Hüttenprodukte. Dritte Aufl. 1874.
16 Analyse der Mineralien.
denn die analytischen Methoden sind hinsichtlich ihrer Schärfe von
sehr verschiedenem Werth. Die einfachsten Operationen liefern auch
die genauesten Resultate. Hierher gehören: einfaches Erhitzen und
Bestimmung des Gewichtsverlustes durch Entweichen flüchtiger Stoffe;
Erhitzen in Wasserstoff (Reduction) oder in Sauerstoff (Oxydation).
Viele Elemente werden in Form unlöslicher Verbindungen (Nieder-
schläge) bestimmt. Die ResuUate sind oft sehr genau, werden aber
auch durch die Gegenwart anderer Stoffe in den Lösungen oder durch
die Beschaffenheit der Niederschläge modificirt. So lässt sich Baryt
durch Schwefelsäure sehr genau bestimmen. Das Umgekehrte hat grosse
Schwierigkeiten, wenn dte Flüssigkeit Metalle u. s. w. enthält.
Die Trennung eines Körpers von einem anderen ist oft leicht, von
einem dritten möglicherweise sehr schwer (Thonerde von Kalk; Thon-
crde von Magnesia. Ueberhaupt zeigt häufig ein Körper ein anderes
Verhalten gegen Reagentien, wenn andere zugegen sind. Thonerde so-
wohl wie Zinkoxyd sind in Kalilauge auflöslich; sind andere Oxyde,
z. B. Eisenoxyd zugegen, so ist Kalilauge nicht im Stande, jene voll-
ständig aufzulösen.
Die meisten Mineralanalysen sind eine Reihenfolge analytischer
Operationen, in deren Verlauf die einzelnen Stoffe in einer gewissen
Ordnung zur Abscheidung gelangen. Verschiedene Ursachen führen
kleine Verluste an den einzelnen herbei, welche sich niemals ganz
vermeiden lassen, und im Allgemeinen kann man annehmen, dass die
im Verlauf der Arbeit zuerst abgeschiedenen Körper genauer bestimm-
bar sind als die späteren.
Es ist unmöglich festzusetzen , w ie gross der Verlust einer Ana-
lyse, in Procenton ausgedrückt, sein dürfe, damit das Resultat noch
brauchbar sei. Denn zunächst wird eine und dieselbe Verlustgrösse
bei der Arbeit um so weniger ins Gewicht fallen, je grösser die zur
Analyse gewählte Menge der Substanz war. Ein Verlust von 5 Milli-
gramm macht für 4 Gramm Substanz 0,5 pCt. , für S Gramm der
letzteren natürlich nur 0,25 pCt. aus. Vor allem ciber kommt es
darauf an, ob die Substanz nur wenige und leicht bestimmbare Be-
standtheile enthält, oder ob das Gegentheil stattfindet. Im letzteren
Fall wird ein grösserer Verlust unvermeidlich sein und daher Ent-
schuldigung finden. Dass der Verlust einer Analyse nicht durch pro-
portionale Gorrection eliminirt, d. h. nicht auf alle Bestandtheile
vertheilt werden dürfe, ist einleuchtend.
Ein sich ergebender Ueberschuss in der Analyse ist übler als
Genauigkeit und Werth der Mineralanalyse. Beurtbeilong der Resultate. 17
ein verhällnissmässiger Verlust, da er, falls er nicht in der Natur der
KörjuT begründet ist, in der Regel durch unreine Reagenlien, unge-
nügendes Auswaschen der Niederschlüge etc. entsteht.
Aber selbst eine Analyse ohne erheblichen Verlust oder eine
(zufällig) genau stimmende Analyse kann möglicherweise ganz unrichtig
sein, insofern die Trennung der Bestandtheile unvollständig war, und
weil man versäumt hatte, die abgeschiedenen Stoffe nach dem Wägen
auf ihre Reinheil zu prüfen.
Es ist nützlich zu wissen, welche Körper bei ihrer Trennung
Schwierigkeiten verursachen, weil man dann in gewisser Art einen
Maassstab für die Beurlheilung von Analysen erhält, in welchen
sie vorkonunen. Offenbar sind dies zunächst alle Körper, welche
in ihrem Verhalten viel Aehnlichkeit zeigen. Deshalb* ist z. B. bei
folgenden die Trennung mehr oder minder schwer: Chlor, Brom, Jod.
— Schwefel, Selen, Tellur. — Antimon, Arsen. — Kali, Natron,
Lithioh. — Strontian, Kalk. — Nickel, Kobalt. — Platin und seine
Begleiter. — Ferner die selteneren Elemente: Titan, Zirkonium, Tantal,
Niob. — Yttrium und Cermetalle. — Wolfram, Molybdän, Vanadin u. s. w\
— Die Scheidung ist hier in manchen Fällen überhaupt noch nicht
gelungen.
Im Nachfolgenden sind einige unter den Mineralien vorkommende
Gombinationen zusammengestellt, deren Analyse zu den schwierigeren
gehört :
4. Verbindungen des Schwefels mit Antimon, Arsen und elektro-
positiven Metallen (Fahlerze etc.).
2. Platinerz.
3. Verbindungen, welche Bor enthalten.
4. Fluorverbindungen, namentlich in Phosphaten und Silicaten.
5. Silicate von complicirter Natur.
6. Verbindungen, welche Titan, Tantal, Niob, Zirkonium, die
Yttrium- oder Cermetalle enthalten.
Aus dem Angeführten ergibt sich, dass das Urtheil über die Ge-
nauigkeit einer Analyse und die Ansprüche an letztere von der Natur
der Bestandtheile, ihrer Zahl und ihrer Verbindungsweise abhängig sind,
und dass unter Umständen grosse Präcision gefordert werden darf,
unter anderen Umständen eine Annäherung an die Wahrheit genügen
muss.
Wir haben bis jetzt das Material der Analyse nicht in Betracht
gezogen ; seine Beschaffenheit ist natürlich von eben so grossem Einfluss
BaBmelBberg, MiMr&lchemi«. I. 2
IS Genauigkeit und Werlh der Mineralanalyse. Beurtheilung der Resultate.
auf das Resultat, als die Gesammtheit der analytischen Operationen
seihst. Dieses Material nmss eine reine Verbindung sein , wenn seine
Untersuchung den Gesetzen der bestimmten Verbindungsverhältnisse
entsprechen soll. (Analysen von Gemengen, für technische Zwecke
gemacht, erfordern freilich oft auch die sorgfältige Bestimmung einzelner
oder aller Gemengtheile.)
Die Bildungs weise und das Zusammen vorkommen vieler Mine-
ralien lassen im Voraus erwarten, dass ihre Masse nicht ganz rein sein
könne, und die mikroskopische Prüfung bestätigt dies. Solche Ein-
mengungen lassen sich nicht beseitigen, ihr störender Einfluss ist aber
auch in vielen Fällen unbedeutend, und lässt sich erkennen, wenn
mehrfache Abänderungen des Minerals von verschiedenen Vorkommen
untersucht werden. Für die Analyse muss als brauchbar angesehen
werden, was für das Auge und unter der Loupe rein erscheint, allein
das Auslesen reiner Partikel ist oft eine höchst mühsame Arbeit. Im
Allgemeinen werden durchsichtige und helle Substanzen eine grössere
Garantie für ihre Reinheit darbieten, als undurchsichtige und dunkle;
kleine Krystalle sind grossen vorzuziehen; oft sind krystallinische
Massen reiner als ausgebildete Krystalle. erdige und amorphe Substanzen
jedoch sind hinsichtlich ihrer Reinheit schwer zu beurtheilen.
Ebensowohl wie in der Bildung der Mineralien die Ursache fremder
Einmengungen zu suchen ist, so ist auch die Zersetzung der Mine-
ralien der Grund, weshalb sie oft nicht mehr in dem ursprünglichen
Zustande, was ihre Bestandtheile und deren Mengenverhältnisse betrifft,
gefunden werden. Die Zersetzung der Mineralien wird durch die
Gegenwart des Wassers und der Luft, d. h. des Sauerstoffs und der
Kohlensäure bewirkt; durch die chemische Wirkung dieser Körper
werden Oxvde zu Hvdroxvden und Carbonaten, Schwefelmetalle zu
Carbonaten und Sulfaten Phosphaten etc.; , und die Umwandlung er-
streckt sich auf einzelne Krystalle, oft mit Beibehaltung ihrer Form
(Pseudomorphosen; , gleichwie auf grosse Massen.
Vor allem sind die Silicate bei ihrer grossen Verbreitung dem
zersetzenden Einfluss jener Körper unterworfen. Wir finden, dass sie
mitunter blos Wasser aufnehmen Olivin, Cordierit;, in der Regel aber
werden die Alkalien, der Kalk, die Magnesia, das Eisenoxydul allmälig
entfernt (oft als Car})onate aufgelöst), auch ein Theil Kieselsäure wird
fortgeführt, oft Wasser chemisch gebunden. Das Resultat der vollendeten
Zersetzung ist eine neue unlösliche, durch die genannten Reagentien
nicht weiter angreifbare Verbindung (z. B. der Thon).
Genauigkeit und Wjrlh d^T Miuernlanaly.se. Beurlheilung der Resultate. 19
Da die obersten Theile der Erde, die uns allein zugänglich und
die Fundstätte der verschiedenen Mineralien sind, seit Jahrtausenden
dem Kinfluss des Wassers, des Sauerstoffs und der Kohlensäure unter-
liegen, so haben sich in ihnen jene Zersetzungsprocesse an vielen
Stellen vollzogen und dauern noch fort. Daher das verbreitete Vorkommen
von sogenannten verwitterten Mineralien und Gesteinen.
So leicht es ist, die fortgeschrittene Umwandlung eines Minerals
schon ausserlich zu erkennen, so schwer ist es, die ersten Anfänge
derselben wahrzunehmen , zu entscheiden , ob ein gegebenes Mineral
noch ursprünglich, unverändert frisch sei. Dazu reicht oft die Beob-
achtung des Glanzes, der Durchsichtigkeit, der Härte etc. nicht aus;
die chemische Prüfung aber entscheidet, ob eine beginnende Zersetzung
stattgefunden habe, wenn ein wasserfreies Mineral ein oder mehrere
Procente Wasser enthält. So findet man viele Feldspathe, Augite,
Hornblenden, welche beim Glühen etwas Wasser liefern (natürlich ist
von hygroskopischer Feuchtigkeit hier nicht die Rede; und dadurch auf
einen partiellen Angriff hinweisen. Einen noch besseren Beweis liefert
die Analyse solcher Mineralien , wenn sich ergibt, dass es an basischen
Oxyden fehlt, verglichen mit den Resultaten der Untersuchung un-
zweifelhaft reiner und frischer Abänderungen.
Es steht fest, dass die reine Augitsubstanz aus wasserfreien Bisili-
caten sich zusammensetzt. Dennoch enthalten die als Gemengtheile
von Gesteinen vorkommenden Glieder Diallag, Broncit und Hypersthen
stets Wasser und zwar bis 4 pCt. , ja man findet Augitkryslalle mit
diesem Wassergehalt, die dann aber auch durch ihr Ansehen, ihre
faserige Textur die eingetretene Zersetzung erkennen lassen. Asbest
nennt man solche, aus Augit oder Hornblende entstandene Massen, aus
denen der Kalk oft grossentheils fortgeführt ist. Der Broncit, der
Olivin u. a. verwandeln sich in Serpentin, und enthalten schliesslich
43 pCt. Wasser.
Viele mit besonderen Namen bezeichnete Substanzen sind ganz oder
theilweise umgewandelte Mineralien. So gehen aus dem Gordierit her-
vor: Chlorophyllit, Aspasiolit, Bonsdorffit, Fahlunit, Gigantolith, Triklasit,
Weissit, Pinit, Glimmer. Der mehr oder weniger zersetzte Anorthit
figurirt als Amphodelilh, Bytownit, Diploit, Indianit, Latrobit, Polyargit,
Rosellan, Sundvikit, Wilsonit etc.
Mitunter ist die Veränderung so häufig und bedeutend, dass die
eigentliche ursprüngliche Zusammensetzung zweifelhaft bleibt. Die mit
den Namen Atheriastit, Couzeranit, Dipyr, Ekebergit, Glaukolith, Nutta-
20 Genauigkeit und Werth der Mineralanalyse. Beurtheilung der Resultate.
lith, Prehniloid, Skapolith , Stroganowil, Wernerit bezeichneten vier-
gliedrigen Krystalle haben bei vielfachen Untersuchungen 40 bis 60 pCt.
Kieselsaure, 0 bis 9 pCt. Natron, 0 bis 5 pCt. Wasser, 0 bis 6 pCf.
Kohlensaure geliefert. Eine schwarze Abänderung von Arendal enthielt
nur 30 pCt. Kieselsaure, aber 11 pCl. Wasser, während andere Krj-
slalle von Pargas 90 pCt. Kieselsaure enthielten. Hier ist die ursprüng-
liche Zusammensetzung unkenntlich geworden, neue Verbindungen sind
entstanden, wie man denn bekanntlich Skapolithkrystalle findet, die
ihre Form behalten haben, jedoch innen aus Epidot, .aussen aus Albit
bestehen.
In dieser Hinsicht werden sorgfaltige mineralogische und chemische
Untersuchungen noch viel zu berichtigen haben.
Die Analysen solcher mehr oder minder zersetzter Mineralien sind
Analysen von Gemengen; es ist daher nicht zu billigen, wenn man aus
ihnen Formeln berechnet. Viele jener unbestimmten und zweifelhaften
Mineralien, deren physikalische Eigenschaften unvollständig angegeben
sind, die vielleicht nur an einem Orte gefunden sind, und von denen
nur eine Analyse vorliegt, dürften bei genauerer Prüfung aus der Zahl
der Mineralien verschwinden. *)
Nicht eine Abänderung genügt für die Kenntniss der chemischen
Natur eines Minerals;* nur durch Untersuchung von einer grösseren
Zahl, wobei die Fehler und der Einfluss von begleitenden Substanzen
erkennbar werden, gelangt man zur sicheren Bestimnmng der Zusammen-
setzung.
lerechMiBg tm HinfralaMlysen.
I. Die Gesetie der bestimmten YerbindaDgsTerliftltnisse and die atomistische
Tlieorie.
Ein jedes Mineral ist eine chemische Verbindung, und hat als
solche eine bestimmte unveränderliche Zus<unmensetzung. Im Bleiglan;^
sind 100 Th. Blei mit 15,45 Th. Schwefel, im Eisenglanz 7 Th. Eisen
mit 3 Th. Sauerstoff, im Kalkspath und Aragonit sind 10 Th. Calcium
mit 3 Th. Kohlenstoff und 12 Th. Sauerstoff verbunden.
Die chemische Zusammensetzung eines Minerals beschrankt sich
jedoch nicht auf die Angabe der relativen Gewichtsmengen der Elemente,
*) Thomi»on's Outiines or Miiieialogy zeigt, i^ohin oberflächliche Prüfungen
führco.
Berechnung von Mineralanalysen. 21
wie die Analyse sie liefert. Zu ihrer Kenntniss ist die Berechnung
der Analyse erforderlich. Diese Berechnung ergibt zunächst die relative
Zahl der Atome der einzelnen Elemente. Sodann aber handelt es sich
um die Art und Weise, wie die Atome gnippirt sind, d. h. um die
Constitution der Verbindung, welche in einer Formel ihren Aus-
druck findet.
Es erscheint angemessen, vor Erörterung der Art, wie Mineral-
analysen berechnet und gedeutet werden müssen, an gewisse Fest-
:setzungen der Chemie zu erinnern, welche allen chemischen Rechnungen
zum Grunde liegen^ sowie die Vorstellungen kurz zusammen zu fassen,
welche über die Constitution jetzt gültig sind, insbesondere in Bezug
auf die wichtigsten unorganischen Körperklassen, die Sauren, die Basen
und die Salze.
Das Gesetz der einfachen Verbindungsverhältnisse (Pro-
portionen) oder das Gesetz der Aequivalente. — Das Verhältnisse
in welchem sich verschiedene Elemente yl, J9, C, Z) . . . . mit einer
und derselben Menge eines Elements X verbinden, ist dasselbe für ihre
Verbindungen mit Y, Z . . . .
Ist also das Verhältniss A : X, B : X, C : X, D : X bekannt, so wie
andrerseits das von A : Y, A : Z etc. , so folgen alle übrigen Verbin-
dungsverhältnisse von selbst. Wenn man diejenigen Mengen von Y und
Z berechnet, welche sich mit denselben Mengen von A, B, C . , . .
verbinden, wie X, so sind diese Mengen von F, Z , . . . Aequi-
valente der gewählten Menge von X.
Die Bildung und die Zersetzung chemischer Verbindungen erfolgt
nach Aequivalenten , d. h. die Mengen der ein- und austretenden Ele-
mente stehen in dem bestimmten Verhältniss der Aequivalente.
Das Gesetz der vielfachen Verbindungsverhältnisse (der
multiplen Proportionen). — Wenn zwei Elemente sich in mehreren
Verhältnissen verbinden, so stehen die Mengen des einen bei einer und
derselben Menge des anderen in einfachen Verhältnissen zu einander.
Die ato mistische Theorie. — Jede Art von Materie besieht
aus kleinsten Theilen, Atomen oder Molekülen. Die chemische Ver-
bindung ist das Resultat der Anziehung der kleinsten Theile, welche
sich in bestimmter W'eise aneinander lagern.
Die physikalisch untheilbaren kleinsten Theile einfacher Körper
oder Verbindungen heissen Moleküle. Ein Mol. einer Verbindung ist
22
Berechnung von Mineralanalysen.
ein Complex von Atomen, aber auch ein Moi. eines Elements besieht
wenifustens aus z>> ei Atomen. Ein Atom ist mithin die relativ kleinste
Men^e, in welcher ein Element in Verbindungen eingeht.
Für diejenigen Elemente, welche in Gasform bekannt sind, ist das
Atomgewicht (Atg. gleich dem Volum gewicht V. G.) wenn beide
auf dieselbe Einheil bezogen werden.
Die Einheit der Gas-V. G. und der Atg. ist der Wasserstoff.
Gleiche Volume aller Gase enthalten gleich viel Mole-
küle Avogadro'sche Regel;.
Ein Mol. eines Elements oder einer Verbindung ist die-
jenige Menge, welche als Gas denselben Raum erfüllt, wie zwei Vol.
Wasserstoff oder eines anderen Gases. Das Mol. G. der Elemente ist
nu'lhin das Doppelte ihres Atg.
Das Mol. G. von Elementen oder Verbindungen, welche man in
Gasform nicht kennt, ist von gewissen Annahmen abhängig und des-
halb oft zweifelhaft.
Die Atomgewichte der Elemente werden chemisch bestimmt
und verhalten sich umgekehrt wie die specifischen Warmen. Gesetz
von Dulong und Petit.)
Die Symbole bezeichnen die Atg. der Elemente. Die Formeln
drücken die zu einem Mol. verbundenen Atomgruppen aus.
Tabelle der Atomgewichte der Elemente.
Aluminium
AI
27,3
Flisen
Fe
56
Antimon
Sb
122
Fluor
Fl
19
Arsen
As
75
Gold
Au
196
Barvura
•
Ba
137
Indium
In
143,7
Beryllium
Be
9,33
Iridium
Ir
198 !?i
Blei
Pb
207
Jod
J
127
Bor
B
U
Kalium
K
39
Brom
Br
80
Kobalt
Co
59 ?:
Cäsium
Cs
433
Kohlenstoff
C
M
Cadmiuüi
Cd
112
Kupfer
Cu
63,4
Calcium
Ca
140
Lanthan
La
93 ,?)
Cer
Ce
92
Lithium
Li
i
Chlor
Cl
3 0,0
Magnesium
Mg
24
Chrom
Cr
52
Mangan
Mn
55
Didvm
•
Di
96
Molvbdän
•
Mo
92
Erbium
Er
112,6
Ncitrium
Na
23
Berechnung von Mineralanalysen.
23
Nickel
Ni
58 rf]
Strontium
Sr
88
Mob
Nb
94
Tantal
Ta
182
Osmium
Os
^98 \1;
Tellur
Te
128
Palladium
Pd
406
Thallium
Tl
204
Phosphor
P
31
Thorium
Th
234
Platin
Pt
198
Titan
Ti
48
Quecksilber
Hg
200
Uran
U
240
Rhodium
Rh
104
Vanadin
V
51,4
Rubidium
Rb
85.5
Wasserstoff
H
1
Ruthenium
Ru
•
Wismuth
Bi
208
Sauerstoff
0
16
Wolfram
W
184
Schwefel
S
32
Yttrium
Y
61,7
Selen
Se
79
Zink
Zn
65
Silber
Aj;
108
Zinn
Sn
118
Siiicium
Si
28
Zirkonium
Zr
90
Stickstoff
N
14
II. Berecbnangr der relatlTen Zabl der Atome der Elemente einer Terbindungr*
Sind die Elemenlarbestandtheile einer Verbindung durch die Ana-
lyse ihrem Gewichtsverhältniss nach ermittelt, so ergiebt sich die relative
Zahl der Atome, indem man die einzelnen durch das Gewicht je eines
Atoms (das Atg.) des betreffenden Elements dividirt. Die Quotienten
drücken die relative Zahl der Atome aus und müssen demnach in
einem einfachen Verhaltniss zu einander stehen.
Einem solchen einfachen Verhaltniss entsprechen die Zahlen einer
Analyse niemals ganz genau, allein die Abweichungen dürfen nur so
gering sein, dass das wahre Verhaltniss durchaus nicht zweifelhaft sein
kann.
Der Grund dieser Abweichungen ist ein zweifacher: 1) die Fehler
der Analyse, 2! die Atomgewichte selbst, welche, obwohl aus möglichst
genauen Versuchen abgeleitet, dennoch nicht absolut richtig sind.
Beispiel. Die Analyse des Kupferkieses ^H. Rose) hat ge-
geben :
= 1,120 = 2,06
= 0,543 = 1
= 0,544 = 1
Atg.
Quot.
Schwefel
35,87
32
35,87
32
Kupfer
34,40
63,4
34,40
63>
Eisen
30,37
100.47
56
30,47
56
24 Berechnung von Miaeralaoalysen.
Es kann nicht zweifelhaft sein^ dass hier 1 At. Eisen gegen 4 At.
Kupfer und 2 At. Schwefel vorhanden sind, d. h. dass der Kupferkies
durch Fe Cu S^ ausgedruckt wird.
Meist stellt man der gefundenen Zusammensetzung die berech-
nete gegenüber, um zu erfahren, wie gross die Uebereinstimmung l>ei-
der sei , besonders aber um zu sehen , welche Bestandtheile genauer,
welche minder genau bestimmt seien , welchem von ihnen die Ab-
weichung vorzugsweise zur Last fallt.
Also:
Also:
2 At. Schwefel
— 64
— 34,9
4 » Kupfer
— 63,4
— 34,6
1 » Eisen
— 56
— 30,5
183,4
iöo;o
Gefunden
Berechnet
Differenz
Schwefel 35,87
34,90
+ 0,97
Kupfer 34,40
34,60
0,20
Eisen 30,47
30,50
0,03
Die Berechnung lehrt also , dass in der beispielsweise gewählten
Analyse das Eisen fast ganz genau, das Kupfer schon etwas minder
genau bestimmt war, da 0,2 pCt. Verlust stattfanden, der Schwefel
hingegen umgekehrt um fast \ pCt. zu hoch angegeben und dass
der Ueberschuss der Analyse = 0,74 pCt. hauptsachlich diesem Ele-
ment zuzuschreiben ist. Der Grund liegt, beiläufig bemerkt, gewiss
darin, dass der schwefelsaure Baryt, aus dessen Menge der Schwefel
berechnet wurde, nicht ganz rein war, dass ihm vielleicht etwas sal-
petersaurer Baryt anhing, wie denn erfahrungsmassig es sehr schwer
ist, den Niederschlag von schwefelsaurem Baryt aus Fltlssigkeiten , in
welchen sich Salpetersaure , Uberschtlssiges Barytsalz und Metallsalzc
befinden, rein zu erhalten.
Beispiel. Ein Adular ist von Bert hier analysirt worden. Die
bei der Analyse von 100 Th. gewonnenen Producte und die aus ihnen
berechneten Elemente sind folgende:
Kieselsäure 64,2 = Silicium 29,96
Thonerde 18.4 = Aluminium 9,79
Chlorkalium 26,86 = Kalium 14,06
Sauerstoff (46,19-
100.
Berechnuag von Mineralanalysen. 25
Der Sauerstoff ist, wie man zu sagen pflegt, aus dem Verlust be-
stimmt. Wenn ein Bestandtheil auf diese Art indireet bestimmt wird,
so schliesst seine Menge nattlrlich alle Fehler ein, welche den übrigen
angehören.
Atg.
Quotienten
Silicium
28
^ — 1,070 — 2,97
Aluminium
27,3
4^ _ 0,358 _ 1 ,0
Kalium
39
ii^ - 0,360 - 1,0
Sauerstoff
16
*!«' — 2,887 — 8,06
Die Quotienten lassen keinen Zweifel, dass sie = 3 : 1 : 1 : 8 seien,
d. h. dass der Adular die Verbindung
K AI Si3 0^
sei.
Berechnete Zusammensetzung Differenz
3 At. Silicium = 84 = 30,18 — 0,22
4 » Aluminium = 27,3 = 9,81 — 0,02
1 » Kalium = 39 = U,02 + 0,04
8 » Sauerstoff =128
278,3
Da der Sauerstoff in den meisten Fallen nicht direct bestimmbar
ist, so pflegte man früher, als man die Salze als bestehend aus Säure-
und Basisanhydriden ansah, die Resultate ihrer Analysen in der Form
letzterer auszudrücken und auch in dieser Form zu berechnen. Also
Gefunden Berechnet
Kieselsäure (Si 0^)
64,2
64,68
Thonerde (AP 0»)
18,4
18,43
Kali (K2 0)
16,9
16,89
99,5 100.
UI. Aequlyalenz and Werthigrkeit der Elemente.
Viele Elemente sind zu je einem Atom aequivalent, d. h. 1 At.
des einen wird bei Zersetzungen durch 1 At. des anderen ersetzt.
Diese Elemente bilden zwei Reihen, deren jede aus elekironegativen
und elektropositiven Gliedern besteht.
26 Berechnung von Mineralanalysen.
1. Reihe.
Elektronegative Elektropositive
Fl H *
Cl K
Br Na
J Ag
II. Reihe.
O Ba
S Ca
Se Sr
Te Mg
Mn
Fe
Cu
Pb
Zn
u. s. w.
Aber ein Atom eines Elements der zweiten Reihe ist
aequivalent zwei Atomen eines Elements der ersten Reihe.
Also
0 = 2C1 = 2Br = 2J
16 = 71 = 160 =254
Z. B.
Aber auch
Oder
Aus Pb 0 wird Pb CI^
- Ca 0 - Ca CP
Ca = 2H = 2K = 2Ag
4# = 2 = 78 = 216
Pb = 2H = 2K = 2Ag
207
Z. B.
H2 S : Pb 0 = H2 0 und Pb S
also Pb = 2 H
2Ag N 03 : Pb = Pb N^ O« und 2Ag
also Pb = 2Ag
Die Elemente der ersten Reihe heissen einwerthige, die der
zweiten Reihe zweiwerthige.
Berechnung von Mineralanalysen. 27
Wenn das Aequivalent eines Elements sich direct nicht ermitteln
lüsst, so bestimmt man seine Werthigkeit (Valenz) aus seinen Ver-
bindungen mit Chlor oder Wasserstofl*.
Wegen der wichtigen Verbindungen N H^, PH^, P CP, As CP,
Sb CP, Bi C13 nennt man N, P, As, Sb, Bi dreiwerthige Elemente.
Wegen C H*, Si CM, Sn CM, Ti CH, Pt CM heissen C, Si, Sn, Ti,
Pt vierwerthige Elemente.
Auch giebt es fünf- und sechswerlhige.
Aber nur die am stärksten elektronegativen und positiven ein-
worlhigen Elemente und der stets elektronegative Sauerstoff haben ein
Aequivalent oder eine Werthigkeit; alle mehrwerthigen Elemente
haben mehr als ein Aequivalent, also verschiedene Werthigkeit.
Z. B. die Auflösungen der Kupfersalze werden durch Eisen zer-
setzt, das Kupfer wird abgeschieden, und Eisenchlorür wird gebildet.
Aber die nümliche Menge Eisen zersetzt 2 Mol. KupferchlorUr Cu Cl und
1 Mol. Kupferchlorid Cu CP.
2Cu Cl : Fe = Fe Cl^; 2Cu Fe = 2Cu
Cu CP : Fe = Fe CP ; Cu Fe = Cu
Aehnlich verhallen sich Kupferoxydul und Kupferoxyd bei der
Reduction durch Wasserstoff.
Cu2 0 : 211 = H2 0; 2Cu 2H = 2Cu
CuO : 211 = H^O; Cu 2H = Cu
Das Kupfer besitzt also 2 Aequivalente. Aber auch das Eisen zeigt
dieselbe Erscheinung :
Fe 0 : 2H = H2 0 ; Fe
Fe2 03 : 6H = 3H2 0; 2Fe
• Mithin sind aequivalent
Fe = 211 und
2Fe = 6H
•d. h.
56 Th. Eisen = 2 Th. Wasserstoff
^1 At.) ;2 At.)
und
<<2 Th. Eisen = 6 Th. Wasserstoff
.2 At.) 6 At.)
Oder eine und dieselbe Menge W'asserstoff, z. B. 1 Th. -1 At.) ist
einmal aequivalent 28 Th. Eisen, und ein anderes Mal I82/3 Th. Eisen.
Die Aeq. des Kupfers verhalten sich also =2:1, die des Eisens
= 3:2.
28 Berecbaung von Mineralanalysen.
IT. Chemische Constitation tod MineralTerbindangren, insbesondere der S&nren,
Basen and Salze.
Die Frage nach der Art , wie die Atome im Mol. einer Verbindung
geordnet sind, oder die Frage nach ihrer durch eine Formel auszu-
drückenden Constitution ist ftlr die Chemie unerlHssIich. Sie tritt für
alle Verbindungen aus mehr als zwei Elementen hervor, und steht mit
der Annahme festerer Atomgruppen 'zusammengesetzter Radikale; in den
Verbindungen in nächster Beziehung.
Zusammengesetzte Radikale sind Verbindungen von Elementar-
atomen, in welchen die vorhandenen V. E. i Verwandtschaftseinheiten:
nicht befriedigt sind , die also den Elementen gleich ein-, zwei- oder
mehrwerthig wirken.
Indem wir hier nur die Constitution der Säuren, Basen und Salze,
der wichtigsten Verbindungsarten im unorganischen Gebiet, in Betracht
ziehen, erinnern wir an die betreffenden Festsetzungen der Chemie.
Eine Säure ist eine Verbindung von Wasserstoff mit
einem einfachen oder zusammengesetzten elektronegativen
Radikal.
Säuren von einfachem Radikal sind H Cl, H Br, H J, H Fl.
Säuren von zusammengesetztem Radikal enthalten in letzterem
entweder Sauerstoff — Oxysäuren, oder Schwefel — Sulfosäuren.
Beispiele von jenen sind
H N 03 Salpetersäure
H2 S 0^ Schwefelsäure
H3 P 0* Phosphorsäure.
Je nach der Zahl der At. von II heissen die Säuren mono-, di-,
trihydrische.
Hinsichtlich ihrer Constitution werden die Oxysäuren als Ver-
bindungen gedacht, in welchen 1 oder 2 oder 3 Sauerstoffatome zur
Hälfte durch die gleiche Zahl von Wasserstoffatomen, zur Hälfte durch
ein ein-, zwei- oder dreiwerthiges Säureradikal*; gebunden sind.
Salpetersäure = H — 0 — (NO^ /
Schwefelsäure = H2=02_(SOV'
Phosphorsäure = H»=0»=(PO"'.
Analog sind Sulfosäuren, doch sehr sehen, z. B.
Sulfokohlensäure = W^^S -{C S ".
*) D. h. eine Atomgruppe, welche einem oder zwei oder drei At. eines ein-
werlhigen Elements aequivalent ist. Z. B. N 0« «= Cl « H.
Berechnung von Mineralandlysen. . 29
Wird aus einer Oxysäure der Wasserstoff in der Form von Wasser
abgeschieden, so liefert sie ein Säureanhydrid. Dazu bedarf es von
mono- und trihydrischen Säuren zweier Mol.
Anhydrid der
2H N 03 — H2 0 = ^ ^2 } Ö Salpetersäure
H2 S 0* — H2 0 = (S 02). 0 Schwefelsäure
%IP P 04 — 3H2 0 = |p ^1} 03 Phosphorsäure
Die Anhydride sind also die Oxyde der Radikale.
Aehniich zerfallen Sulfosäuren in Schwefelwasserstoff und Anhydride,
welche Schwefelverbindungen sind.
H2 C S3 — H2 S = (C S) . S (Kohlensulfidj .
Eine Basis ist die Verbindung von Wasserstoff mit
einem zusammengesetzten elektropositiven Radikal, welches
aus einem elektropositiven Element (Me.tall) und aus Sauerstoff — Oxy-
basen, oder Schwefel — Sulfobasen, besteht.
Die Constitution der Oxybasen wird so gedacht, dass 1, 2 oder
3 At. Sauerstoff zur Hälfte durch ebensoviel At. Wasserstoff, zur Hälfte
durch ein denselben aequivalentes Metallatom gebunden sind. Danach
unterscheiden sich monohydrische und polyhydrische Basen (Hydro-
oxyde). Z. B.
H — 0 —K Kaliumhydroxyd
//
H2 = 02 = Ba Baryumhydroxyd
///
H3=03= Bi Wismuthhydroxyd.
Jede Oxybasis kann also auch
/ // ///
(H 0) R oder (H 0)2 R oder (H 0)3 R
geschrieben werden, gerade wie die Säuren
{H0)N02; (HO)2S02; (H 0)3 PO.
Durch Austreten von Wasser verwandeln sich die Basen in Basis-
anhydride, d. h. Oxyde der Metalle
2H 0 K — H2 0 = K2 0 Kali
H2 02 Ba — H2 0 = Ba 0 Baryt
2H3 03 Bi — 3H2 0 = Bi2 03 Wismutholyd.
Aehnliches gilt von den Sulfobasen.
H — S — K = Kaliumhydrosulfür
H2=S2=Ba = Baryumhydrosulfür.
30 Beredinung von Mineralanalysen.
Ihre Anhydride sind Schvvefelmelalle.
2H S K — H2 S = K2 S
112 S2 Ba — H2 S = Ba S.
Ein Salz entsteht, wenn aequivalente Mengen einer Säure und
einer Basis auf einander wirken. Der Wasserstoff jener wird durch
das Metall dieser, oder der Wasserstoff dieser durch das Radikal jener
ersetzt; es entsteht aus dem gesammten Wasserstoff und der Hülfte des
Sauerstoffs Wasser.
Aequivalente von Säuren und Basen enthalten gleichviel Wasserstoff.
Säuren und Basen von gleicher Hydricität wirken zu gleichen Mol.,
solche von ungleicher in anderen Mol. -Verhältnissen auf einander ein.
Die Salze der Säuren von einfachen^ Radikal i. B. H Gl heissen
Haloidsalze.
Die Salze der übrigen sind Oxy- (Sauerstoff- salze oder Sulfo-
(Schwefel-) salze.
Aus dem über die Säuren und Basen Gesagten folgt, dass die Con-
stitution eines Oxysalzes analog der ihrigen gedacht wird. Ein elektro-
positives Element (Metall, und ein Säureradikal sind durch ein oder
mehrere At. Sauerstoff an einander gebunden.
K N 0» = K -0 - ;N 02) Salpeters. Kali
Ba N2 0« = Ba=02= N 0 2 Salpeters. Baryt
K2S04 = K2 = 02=!S02 Schwefels. Kali
Ba S 0* = Ba = 0 =(S 02 Schwefels. Barvt.
Normale, saure und basische Salze. — Jedes Salz, welches
aus aequivalenten Mengen Säure und Basis entstanden ist, heisst ein
normales.
Wird eine Säure mit einer Basis nur theilweise gesättigt, oder
wird zu dem normalen Salz noch Säure hinzugefügt , so entsteht ein
saures Salz. Ein solches ist eine Verbindung des normalen mit 4
oder n Mol. Säure.
So giebt es saure Kalisulfate, z. B.
K2S0M 2K2SOM K2S0M K2S04\
H2S04/ 3H2SO^/ 2H2SO«/ 3H2 S 0^ /
u. s. w.
Wird eine Basis mit einer Säure unvollständig gesättigt, oder wird
einem normalen Salz Basis hinzugefügt, so entsteht ein basisches
Salz. Ein solches ist eine Verbindung des normalen mit \ oder n
Mol. Basis.
N.
Berechnung von Mineralanalysen. 31
Basische Bleinitrate.
Ph N2 0» 1 Pb N2 0« \^
H2 PI) 02 f 2H2 Pb 02 /
Halb-Nitrat Drittel-Nitrat
Einige Beispiele basischer Salze unter den Mineralien :
2Cu C 03 J „ - ,
H2 Cu 02 ( '^up'ßriäsur.
Cu C OM „ , ... Zn C 03 \ „. ,,„,.,
H2 Cu 02 / Malachit. ^^ Zn 02 / Zmkblüthe.
GuS OM ß . ...
3H2 Cu 02 ) Brocbantil.
Cu3 P2 0« ) j ., .. ., • Cu3 As2 0^ \ ^,. ..
H2 Cu 02 j Libethenit. ^^ Cu 02 / ^'»^'enil.
Cu3 P2 0* I . . Cu3 As2 0^ 1
OU2 f Q2 I Phosphochalcit. 3H2 fi q2 f ^^''^^^®''^•
Es giebt auch saure und basische Salze, welche wasserstoff-
frei sind, d. h. aus normalem Salz und Säuren- oder Basisanhydrid
bestehen
K*SOM K^CrOM KiCrO<\ K^ Cr OM
S 0» / Cr 03 / 2Cr 0» / 3 Cr 0» /
4
Hg S OM 2 PJ> Cr 0^ \
2 Hg 0 / Pb 0 /
Melanochroit
u. s. w.
Diese Art saurer und basischer Salze entsteht oft durch Erhitzen
der frtlheren, welche dabei Wasser liefern.
Zu der letzteren Art gehören auch die basischen Haloidsalze.
Pb C12 \ Pb C12 \
Pb 0 / 2Pb 0 /
Matlockit Mendipit .
Doppelsalzc sind Verbindungen von zwei Salzen.
K cn
M ri2 r ^^^* ^^ Kalium-Magnesiumchlorid (Carnallit).
. 2 l = Natrium-Aluminiumfluorid (Kryolith).
M ^04| ^^^* Schwefels. Magnesia-Natron (Blödit).
K2 S 0^ )
»j2 ^3 QJ2 J- Schwefels. Thonerde-Kali (wasserfr. Alaun).
MgsSi ^ ^'>* ^^''''^-
32 Berechnung von Mineralanalysen.
CaCP\ . CaFlM .
3Ca3 P2 0» / ""^ 3Ca3 P^ 0^ J -^P^"^-
Die Doppelsalze unterscheiden sich von den isomorphen Mischun*
gen, bei welchen die einzelnen Salze analog zusammengesetzt und
isomorph sind. (S. Isomorphie.)
y. Ableitangr einer Formel aas der Analyse.
Wir haben gesehen, wie die Analyse eines Minerals berechnet, wie
dadurch vorlaufig nichts weiter als die relative Zahl der Elementar-
atome gefunden wird. Es handelt sich jetzt darum, die Constitution
der Verbindung mittelst einer Formel auszudrtlcken, welche dann die
Grösse des Mol. angiebt.
Kehren wir zu den frtiher gewählten Beispielen zurtlck, so hatten
wir zuerst Kupferkies = Cu Fe S^ gefunden. Er gehört zu den
Schwefelmetallen, enthalt deren aber zwei, nämlich Gu S und Fe S,
so dass er vielleicht blos eine isomorphe Mischung beider ist. Die Formel
p c r ) welche diese Ansicht ausdrückt , sagt , dass das Mol. G. des
Ganzen = 183,4 sei. (S. 24.)
Manche glauben jedoch, das letztere sei doppelt so gross, der K.
sei nämlich p 2 q^ 1 ^^^ Gründe dafür sind allerdings hypothetisch.
Die Formel bezeichnet das Mol. G. = 366,8. Man sieht schon hier, wie die
Ansichten selbst bei einfacher Zusammensetzung verschieden sein können.
Wuhlen wir zunächst zur Berechnung noch einige complicirtere
Schwefelverbindungen.
Dunkles Rothgültigerz aus Mexico besteht nach Wöhler aus
Atg. Quotienten
Silber 60,2 108 0,5574 = 3,12 .. .
Antimon 21,8 122 0,1787 = 1
Schwefel 18,0 32 0,5625 = 3,15 .. .
100,0
Die drei Quotienten sind offenbar = 3:1:3; das R. ist also
Ag3 Sb S3 und es ist
die berechnete
Zusammensetzung Differenz
3Ag = 321 = 59,78 + 0,42
Sb = 122 = 22,51 — 0,71
3S = 96 = 17,71 + 0,29
542 100.
V. Berechnung von Mineralanalysen.
33
Das R. besteht zwar gleichfalls aus zwei Schwefelmelallen; diese
sind jedoch nicht isomorph, das Ganze ist ein Schwefel i^Sulfo-j salz, und da
das Schwefelsilber Ag2 S, das Schwefelantimon Sb^ S^ ist, so folgt, dass
das R. nur als Ag» Sb^ S^ = g^j es \ Bedacht werden kann. Sein
Mol. Gew. ist nun = 2 X 542 = 1084.
Bournonlt von Wolfsberg fand C. Bromeis bestehend aus
Atg. Quotienten
207 0,207 = 1,00
63,4 0,206 = 1
122
32
Blei
42,88
Kupfer
13,06
Antimon
24,34
Schwefel
19,76
0,200 = 0,97
0,618 = 3,0
100,04
Die Quotienten sind unzweifelhaft = 1
also Pb Cu Sb S^.
Berechnete
Zusammensetzung
Pb = 207 = 42,38
Cu = 63,4 = 12,98
Sb = 122 = 24,98
3S = 96 = 19,66
1 : 1 : 3, der B. enthält
Differenz
+ 0,50
+ 0,08
— 0,64
+ 0,10
1
488,4 100.
Welche Constitution hat der Bournonit?
Er kann keine Verbindung von drei Schwefelmetallen sein ; er ist wieder
ein Schwefelsalz : das Anhydrid seiner SHure ist Schwefelantimon, Sb^ S^,
während Schwefelblei und Schwefelkupfer isomorphe Anhydride von Sulfo-
basen sind, welche zusammen dem Sb^ S^gegentlberstehen. Wir würden
^'^^ Pl)2 Cu2 Sb2 S6 = ^^^^ g
Sb2S3
schreiben, wonach das Mol. G. = 2 • 488,4 = 976,8 ist.
Spiiter, bei Gelegenheit der Berechnung isomorpher Mischungen,
v> erden wir allerdings einsehen, dass eine solche Mischung aus einzelnen
analog zusammengesetzten Verbindungen besteht, deren Mol. zusammen-
krystallisirt sind. Im B. haben wir demnach 1 Mol. Schwefelantimon-
kiipfer, gemischt mit 2 Mol. Schwefelantimonblei zu denken :
\ Sb^S"/ (
wonach das Ganze Pb^ Cu*' Sb^ S*^ ist.
Rammeisberg, Mineralchemie. I. 3
Pb S \ l
34 Berecbnuog der Mineralanalysen.
AnmerkuDg. Da der Schwefel direct beslimmt wird, was beim Sauer-
stotf nicht möglich ist. so pllegt man die Berechnung von zusammengesetz-
teren Schwefelverbindungen auch so auszuführen, dass man die für jedes der
einzelnen Metalle erforderliche Menge Schwefel berechnet. Diese Mengen
müssen in einem einfachen Verh'altniss stehen, und ihre Summe muss der
gefundenen nehr nahe kommen. Letzteres ist eine sehr wichtige Coo-
trole der Analyse.
Wählen wir den Bournonit.
Da
63,4 Kupfer —
16 Schwefel für
Cu^ S
207 Blei —
32 f' <'
PbS
122 Antimon —
48 <' <'
Sb2 S'»
erfordern, so sind
VerhUltniss
42,88 Blei —
6,63 Schwefel
2,0
13,06 Kupfer ==
3,29 «
\
24,34 Antimon =
9.58 «
2.9
19.50
gefunden 19,76. Differenz = + 0.26.
Die Schwefel Verhältnisse sind also = 2:1:3; also sind 2Pb S gegen
Cu^ S und Sb^ S^ vorhanden, wie wir auch vorher gefunden hatten.
Eine solche Berechnung belehrt zugleich über die Art der Schwefelungs-
stufe in manchen Fällen. In der ersten Kupferkiesfonnel nahmen wir Cu S
an, hier können wir dies nicht, denn es fehlt dazu an Schwefel.
Der Adular (S. 24 hatte das Resuhat gegeben, dass in ihm
K AI Si^» 0*
vereinigt seien. Er ist also ein Silicat von zwei Metallen^ ein Doppel-
silicat. Nun wissen wir, dass das Mol. einer jeden Verbindung von
Aluminium stets zwei At. dessen>en. AP r= AI = 54.6 einschliesst.
Deshalb müssen wir den Adular als
K2 AI Si« 0»« = 2 . 278.3 = 556,6
betrachten. Wir können dies auch
M \ 0»* oder AI O»
Si« ) 6 Si 0^
schreiben, allein die Constitution des Adulars wird von der Vorstellung
abhängen, die wir in dieser Beziehung von den Silicaten überhaupt haben.
Wenn wir uns ein normales Silicat
K2Si03 als K2.02. SiOy"
Ca Si 0» - Ca . 02 . Si 0,
AI Si» 0» - AI . O» . ^3 Si 0)
vorstellen, so haben wir im Adular ein saures Silicat, bestehend aus
VI. BeiiehuDgeD des Wassers lu der Constitution der Mineralien. 35
|\A1.06.(3SiOi/i=iAirÖ'i*^'^'
1 2[0.(SiO;)]j I 02.(SlSiO)
Wir kommen bei den Silicaten auf diesen Gegenstand zurück.
YI. Beziehansreu des Wassers zu der Coustitutiou der Mineralien.
Es ist bekannt, dass viele feste krystallisirte Verbindungen, ins-
besondere Salze, Krystaliw asser enthalten, dessen Menge ein oder
mehrere Mol. betragt, und oft von der Temperatur abhängt, bei welcher
die Substanz krystallisirt. Aus derselben Auflösung schiesst schwefel-
saures Natron wasserfrei und als verschiedene Hydrate an, je nach-
dem die Temperatur höher oder niedriger ist.
Auch unter den Mineralien giebt es solche Hydrate, von denen
Olaubersalz, Soda, Tinkal, Gips, Haarsalz, Alaun Beispiele sind. Man
hat Grund, alle solche Hydrate als secundüre, durch den Einfluss des
Wassers erzeugte Bildungen anzusehen.
Das Hydrat- oder Krystallwasser trennt sich in der Regel leicht
>on dem mit ihm verbundenen Körper; durch Liegen an trockener
Luft, über Schw^e feisäure , in massiger Wärme entweicht es; bei Be-
rührung der entwässerten Substanz mit Wasser oder feuchter LuR wird
es wieder angezogen.
Wenn eine Wasserstoff- und sauerstoffhaltige Verbindung durch die
Wärme zersetzt wird, so tritt fast immer Wasser als ein Zersetzungs-
produkt auf. So ist es bei vielen organischen Verbindungen, so
auch bei vielen Säuren und Basen, welche in Wasser und Anhydride
zersetzt werden (S. 29). FreiHch zei*setzen sich manche von diesen
beim Erhitzen überhaupt nicht, sondern verflüchtigen sich leichter oder
schwerer (Salpetersäure, Kalium*, Natrium- und Baryumhydroxyd) ,
andere werden nur schwer und nur zum Theil in Anhvdride ver-
wandelt (Schwefelsäure , Phosphorsäure) , indessen die Mehrzahl der
Säuren und Basen erfahrt in der Hitze jene Zersetzung, so namentlich
alle Basen, mit Ausnahme der zuvorgenannten.
Manche verlieren zuerst eine gewisse Menge Wasserstoff und Sauer-
stoff, und bilden eine neue Verbindung, welche dann eine weit höhere
Temperatur zur Anhydridbildung erfordert.
Die Basis der Thoneixlesalze, das Aluminiumhydroxyd H^ AI O^, ver-
liert in krystallisirter Form, als Hydrargillit, erst bei 200 o Wasser, und
3»
36 VI. Beziehungen des Wassers zu der Constitution der Mineralien.
zwar 2 Mol., wird also = 11^ AI 0^. Dieser Resl, der als Diasjwr gleich-
falls bekannt ist, fiingt erst jenseits 450 ^ an sich zu zei'selzen, und be-
ilarf starken Glühens, um das Mol. Wasser zu verlieren und Thonerde
zu werden.
Auch vom Manp:an kommt der analoge und dem Diaspor isomorphe
Manganit, H^MnO^, vor, wekher erst in starker Hitze sich zersetzt.
Solche zwischen den Basen und den Anhydriden stehende Körper
lassen sich als Verhindimtren beider betrachten.
Also
Diaspor = II^ AI O^ = "^' ^[ gj j
u •. iiQ 11 r^4 H« Mn 06 (
Manganit = li^ Mn O^ = ^ jli q» r
Vom Eisen kommen selbst zwei derartige Verbindungen vor:
i.w. 112 p n4 H«FeOM
(.othit = 11^ Fe 0^ = 2p^ Q3 j
Brauneisenstein = H« Fe'^ O» = ** p^ q?^ }
Das Verhalten der Basen hängt indessen auch davon ab, ob sie
krystallisirt oder amorph sind. Die künstlich durch Füllung erhaltenen
amorphen Körper H^ AI 0«, H^ Fe 0*^ \ erwandeln sich weil leichter in
Wasser und Anhvdride.
Es ist oft sehr schwer, zu entscheiden, ob das Wasser, welches
l)eim Erhitzen eines Körpers zum Vorschein konunt. fertig gebildet vor-
handen oder ein Produkt des Erhitzens war.
Wenn ein Salz beim Erhitzen Wasser liefert, so pflegen wir das-
seü)e als priiexistirend, als Krystallw asser zu bezeichnen. Indessen-
müssen wir Ausnahmen zugestehen. Das saure schwefelsaure Kali
„2 C04 1 z^"*^^!*! *^t*im Glühen zuerst in 11^ O und ^^^ l , welches
dann SO*^ verliert: jenes Wasser ist natürlich ein Produkt. Und so auch
bei basischen Salzen. Durch Glühen des Phosphochaicits .^Vifo /T ^.i \
' 3112 Cu O^ 1
Cu^ p2 OM
erhalt man 3H2 0 und einen Rest = .w, q J : auch hier ist das
Wasser ein Produkt der Zersetzung.
Noch in anderen Füllen sind die Chemiker der Ansicht, dass das
beim Erhitzen eines Salzes auftretende Wasser nicht Krystallw as.ser sei,
VI. Beziehungen des Wassers zu der Constitution der Mineralien. 37
sondern dass sein Wassersloft* und Sauerstoff aus den SalzinolekUlen selbst
stamme.
Das gewöhnliehe pliosphorsaure Natron ist in krystallisirter Form =
H25\ji2P0i6, allein es enthüll Krvstallwasser. verwittert schon an der
Luft. Dennoch ist es nicht als Na^ P^ 0' + 2511^ 0 zu betrachten, denn
obwohl 24H2 0 sehr leicht entweichen, der Rest = 1 Mol. Wasser zwi-
schen 300 und 400^ fortgeht, so ist das Salz doch nach Entfernunfz dieses
letzteren ein ganz anderes, es krvstallisirt aus \Vas.ser als Na^ P^ 0' -f-
iOIPO ;p>rophosphorsaures Natron;, und zeigt ganz andere Reaktionen,
woraus man schliesst. dass das ursprüngliche Salz die Elemente von
Wasser in sich enthalt, also
112 xa^ P2 0^ = H Na2 P 0^
ist.
Es folgt also, dass unter Umstanden ein Körper beim Erhitzen Wasser
liefert, welches in Folge einer inneren Umsetzung einer wassersloft- und
sauerstoftlialtigen Verbindung zuni Vorschein kommt.
Man darf nicht übersehen, dass auch der entgegengesetzte Fall mög-
lich ist : eine Verbindung enthalt Wasser als solches, liefert aber den-
noch beim Erhitzen kein Wasser. Natürlich muss dann der Sauerstofl*
oder der Wasserstoff' in Folge einer Zersetzung gebunden sein, es können
sich dann H oder 0 entwickeln.
Ein Beispiel ist das Hydrat des Baryumsuperoxyds, Ba O^ -{- SH^ O,
welches, langsam auf 130^ erwärmt, das Krystallw asser verliert und
Ba 02 hinterlasst, dagegen rasch erhitzt, mit Heftigkeit in 7112 0, H2Ba02
und O zerfallt.
2 K Fl )
Oder Kalium-Antimon-Fluorid, ^, p..| -}- ^^1^ Ö? welches beim Er-
hitzen Fluorwasserstoff* entwickelt. Vor allen gehören die Salze der phos-
phorigen und der unterphosphorigen Saure hierher.
Man kann im Allgemeinen behaupten, dass wenn eine Verbindung
Wasserstoff* und Sauerstoff* enthalt, zu Wasser \erbunden oder nicht, bei
ihrer Zersetzung nur dann Wasser auftritt, wenn nicht entweder der
Wasserstoff* oder der Sauerstoff' der stärkeren Anziehung der übrigem
Atome folgt.
Findet ein Austreten von Wasser erst in starker pitze statt und
wird es direct nicht wieder aufgenommen, so pflegt man dies als einen
Beweis dafür zu betrachten, dass es ein Produkt sei, dass es in der Ver-
bindung nicht praexistirl. Dennoch gibt es Sauren und Basen, welche
39 Amorpher und krystallisirter Zustand der Mineralien.
so leicht in Wasser und Anhydride zerfallen, dass man entweder die
schwerere Zerselzbarkeit nicht als Beweis für die Bildung des Wassere^
die leichte für seine PrHexislenz betrachten darf, oder aber Körper dieser
Art solenigc Siiure, Kupferhj droxyd) als molekulare Verbindungen von
Anhydrid und Wasser ansehen muss. iVgl. Kieselsäure.)
Unter den Mineralien finden wir Hydrate von Chloriden, Sulfaten^
Carbonalen, Phosphaten, Boraten, Silicaten etc. Ilydroxyde treten
ftlr sich auf liulrar^j^illit, Diaspor, Manganit, Göthit, Brauneisenstein)
und in Verbindung mit normalen Carbonalen, Sulfaten, Phosphaten elc.
Am meisten Interesse erregt das Auftreten von Wasser beim star-
ken Erhitzen oder Gltlhen gewisser Silicate. Diese Thalsache wurde
zuerst am Euklas \on Damour beobachtet, und ich habe gezeigt, dass die
Kaliglimmer und die Turmaline sich ebenso verhallen. Von dem Dioptas
habe ich ebenfalls nachgewiesen, dass er nicht Cu Si 0^ + IP O, sondern
H2 Cu Si 04
sein muss. In allen diesen Fallen hat die Constitution der betreffenden
Mineralien erst durch die Aufnahme des Wasserstoffs in die Formel Ein-
fachheit upd Uebereinslinmmng erlangt, und es ist die Analogie mit
isomorphen Verbindungen erst hierdurch klar geworden. Das Weitere
wird bei den Silicaten anzufühlen sein.
Amorpher und krystallisirter Zustand der Mineralien.
Die Masse eines festen Körpers wird amorph genannt, im Gegen-
salz zu kryslallisirt, wenn die Kennzeichen des krystallisirten Zustandes
ihr fehlen. Diese Kennzeichen sind die bestimmte äussere und innere
Form, d. h. die Begrenzung durch Flüchen und das Vorhandensein sol-
cher in der Masse selbst, wo man sie als SpaltungsflHchen bezeichnet;
ferner die nach gewissen Richtungen verschiedene Härte und vor allem
die Unterschiede in der Fortpflanzung des Lichts in Krystallen.
Eine amorphe Substanz verhält sich nach allen Richtungen gleich-
artig; ihre Bruchstücke sind unbestinunt, die Bruchfläche ist oft ausge-
zeichnet muschlig. Die Masse ist nach allen Richtungen von gleicher
Härte. Amorphe Körper sind optisch einfach brechend.
Der amorphe Zustand heisst auch der glasige i hyaline', denn die
Gläser sind Hauptrepräsentanten desselben, und das gewöhnliche Glas
verdankt ihm seine wichtigsten physikalischen Eigenschaften.
Schon bei den Elementen findet sich der amorphe Zustand -Schwefel,
Selen, Phosphor, Bor, Silicium, Kohlenstoff). Die vor dem Knallgasge-
Amorpher und krystallisirter Zustand der Mineralien. 39
hlüse gesciiiiiolzene Kieselsäure, der Opal und die künstlich dargestellte
sind amorph; das Glas der arsenigen Saure, viele durch Fällung
erhaltene Substanzen, z. B. Schwefelmetalle, Hydroxyde, die Haloi^salze
<ies Silbers, überhaupt alle Fallungen von gelatinöser, schleimiger, flocki-
iier oder kHsiger Beschaffenheit.
Die Zahl der amorphen Mineralien ist nicht gross, und es sind meist
neue Bildungen: Opal, Fsilomelan, Pechblende, Eisensinter, Speckstein,
Kreide etc.
Allein auch zusammenerstarrte einst fltlssige Gemenge, auf trocke-
nem oder nassem Wege entstanden, bilden amorphe Massen, und hier-
Uer gehören das gewöhnliehe Glas, ein Gemenge von Silicaten, manche
iilasipe Seh lacken, besonders aber jene glasigen, Gesteine, welche als
Pechstein, Perlstein und Obsidian für sich vorkommen, oder als Glas-
masse in der Masse krystallinischer Gesteine zurückgeblieben sind.
Eine amorphe Substanz zeichnet sich oft durch ihr physikalisches
und chemisches Verhalten aus. So durch die Farbe. Amorpher Schwefel
ist braun, Phosphor braunroth, Schwefelantimon orange, Schwefelqueck-
silber schwarz. Ferner durch ihr V. G. So z. B. ist dasselbe bei
amorph
krystallisirt
Schwefel
4,92
1,96 2,07
Selen
4,28
4,75
Phosphor
2,18
1,82 *i
Kieselsaure.
2,2
2,3 u. 2,66 (Tridymil u. Quarz
Schwefelantimon
4,28
4,6
Orthoklas
2,34
2,56
Das krystallisirte Schwefelantimon ist ein Leiter, das amorphe ein
Nichtleiter der Elektricitat.
Amorpher Schwefel und Phosphor sind in Schwefelkohlenstoff un-
löslich; amorphe Kieselsäure löst sich in den Auflösungen der Alkalien.
Im Allgemeinen wird ein Körper im amorphen Zustande von Reagentien
leichter angegriffen als im krystallisirten. Fluorwasserstoffsäure löst
amorphe Kieselsäure weit leichter auf als krystallisirte.
Sie besitzen auch einen verschiedenen Schmelzpunkt, wie Woh-
le r an gewissen organischen Verbindungen nachgewiesen hat.**)
*) Während der amorphe Zustand der leichtere sonst ist, findet hier das Um-
l^ekehrte statt.
»♦) Pogg. Ann, 54,255.
(Mr V*:\pt'.r^u^ 411% fiffij kr\4t;iiilL^in^D Zustande in den aiDorphen
^H>4j?t h^nhff tiunu drn Kinfl*!.'^ «J*fr W;fnne.
^#^vrhfi»/ilrfri^r S'hw^-f-l und ^e^hmoizeEier Phosphor gehen bei
ihh'' in d'rh Htf^fr\f\nTU Zu«»t;»nd üiier. Ar>enige Säure schmilzt unter
fififftft f(ff'^%t^vrri lirii'-k zu fin^fm Glase. Feldspathe schmelzen zu Gläsern
v/^n \^4fnftii*^rffu V. 0. — Gninat. Vesuvian. Epidot. Axinit liefern durch
S*'Utu*',\ittu Glüv?r. u^li'h*' \on Säuren unter Gallertbildung zersetzt
u<rrd«fri. S^'hriiilzt rfi;iri kr\»l;illi.sirtes Schwefelantimon, so wird es bei
hi'hui*\U',r Abkühlung »morfih und gi^bt ein braunrot hes Pulver. Schlacken
hiUU'U \f*'\ rHst'hi'T Abkühlung hnufiff glasige blassen.
\h*r amorph«' Zustand \rruandelt sich in den knstallisirten gleich-
falls ofi nuU'V d«?m Kiufluss iU'v Wärme.
Amorpher Seh wi'fel wird hw*i 93^' zu löslichem Schwefel. wol>ei die
Temperatur awi 110*' steig!. Auch amorphes Selen verwandelt sich bei
(10- (M)'' in krvstallisirtes. wobei das Thermometer sich auf 200 — 230 <>
erhebt. Amor|ihe arsenige Säure verflüchtigt sich als krystallisirte.
gleiehwie die Dänifife von amorphem Schwefel und Phosphor sich zu
dem ge\%ohfiliehen Zustande verdichten. Amorphe Kieselsäure wird
durch (rlülien zu krvstallisirlcr zu Tridvmit, V. G. = 2,3 .* El>en so
verhalten sieh H ;r\llerd«'. Titansäure, Zirkonsäure. Tantal- und Niol>-
säure. AmorfilM* Schwefelmelalle verwandeln sich beim Erhitzen in
krvHlalJisiiie.
Langsames Erkalten Tempern bewirkt, dass glasige Schlacken kry-
slall^Nln^n. Hierher gehört das Entglasen des Glases und die Bildung
des lieaunnir sehen Porzellans.
Alh'in auch freiwillig erfahren amorphe Körper die Umwandlung in
krjstallisirte, \\W an der arsenigen Säure und am Zucker nachgewiesen
ist, und xNJe «»s auch bei (iläsern nach langer Zeil erfolgt. Amorphe
Nieilersehläge werden heim Stehen unter der Flüssigkeil zu Krystallen
(phosphorsanrer Kalki .
Wenn («ine Auflösung der amorphen arsenigen Säure kr\slallisiii, so
begleitet eim« Liehterseheiming das Ansehiessen der Kristalle.
Wenn kU^v kr\stallisirte Zustand eine symmetrische Lagerung der
Mol. voraussetzt, so mag der amorphe bei einer regellosen Anordnung
derselben stattlinden.'*.
•j Dun^h Sohmt»U«*n ^Ini nii» wieder otnorph.
**) Frnnkonhoiiu Huohto xu xoigtMi. ünss <i(»r omorphe Zustaiul blos ein ab-
normt«! iton kryHtiiUiHirton ^^aro. S. J. r. pr. Chom. 54,430.
Ueieromorphie. 41
leteroMorpbie.
(Di- und Triinorphie.)
Jeder selbstständigc feste Körper besitzt eine ihm eigenthUmliche
Krystallforni. Die Erfahrung hat indess gelehrt, dass er unter Umstän-
den auch zwei oder mehr ganz verschiedene Formen haben kann. Da
in solchem Fall, den man als Heteromorphie bezeichnet, auch die
übrigen physikalischen Eigenschaften verschieden sind, so ist klar, dass
heteromorphe Körper verschiedene Körper, und, wenn sie als Mineralien
vorkommen, verschiedene Mineralien sind.
Höchst lehrreich ist in dieser Beziehung dip Geschichte des Ara-
gonits.
Dieses Mineral, von Werner nach dem ersten Fundort benannt,
wurde von Klaproth als kohlensaurer Kalk erkannt, von ganz gleicher
Zusammensetzung wie der Kalkspath. Auch Vauquelin und Thenard
gelangten zu demselben Resultat. Dies war zu jener Zeit durchaus un-
erkliirlich, weil der Satz galt: joder Körper hat seine bestimmte Kry-
stallform, und was in der Form verschieden ist, muss auch chemisch
verschieden sein. Hauy, der Begründer dieses Satzes, glaubte nicht
an die chemische Identität des Aragonits und Kalkspaths, er misstraute
den Angaben der Analytiker und hoffte, die Chemie werde dereinst Auf-
schluss geben.
Zwar suchten Beri\hard) und Andere zu zeigen, dass man die
Formen beider Mineralien von einander ableiten könnte, sie vergassen
aber ganz, dass dadurch die gi*osse Verschiedenheit in der Härte, Dichte
und dem optischen Verhalten unerklärt bleibt und Hauy erklärte sich
mit Recht gegen ein Verfahren, durch welches schliesslich die verschie-
densten Krystallformen mehr oder weniger gezwungen in gegenseitige
Beziehung gesetzt werden könnten.
Erneute chemische Versuche am Aragonit stellten dann Fourcro)
und Vauquelin, Biot und Thenard an. Endlich glückte es Stro-
meycr im Jahre 1813, in einigen Aragoniten eine kleine Menge kohlensau-
ren Strontian nachzuweisen, den schon Kirwan vermuthet, Thenard
aber nicht gefunden hatte. Jetzt schien das Rathsel gelöst, und wenn
auch behauptet ward (Bucholz), dass nicht alle Aragonite strontian-
haltig seien, so nahm man an: da der kohlensaure Strontian (als Stron-
tianiti eine Form besitzt, welche der des Aragonits sehr nahe steht, so
habe er die Macht, selbst bei kleiner Menge dem kohlensauren Kalk
seine Krystallform aufzuzwingen.
42 Heteromorpbie.
Diese iinnatUrliehe lljpothelse von der foringebenden Krafl des
Strontiancarbonats wurde indessen durch die Thatsachen bald widerlegt.
Berzelius, Haidinger, Milscherlieh und G. Rose zeigten, dass
der Aragonit beim Erhitzen zu Pulver zerfiillt, wobei er keinen Gewichts-
verlust erleidet, und G. Kose bewies, dass hierF)ei das V. G. des Ara-
gonits (2,9) sich in dasjenige des Kalkspaths 2,7^ verwandelt. Hier-
durch war si'hon angedeutet, dass der kohlensaure Kalk zwei Krystall-
formen besitzt, es glückte aber auch G. Rose, Kalkspath und Aragonit
kunstlich nach Belieben darzustellen. Der Niederschlag aus Kalksalzen
durch kohlensaure Alkalien erscheint unter dem Mikroskop krystalHsirt.
Erfolgt die F<lllung in der Kulte, so besteht er aus Kalkspat hrhomboederiiy
erfolgt sie in der Siedhitze, so sind es die Prismen des Aragonits, und
beide Niederschlage bestittigen durch ihr verschiedenes V. G. diesen Unter-
schied in ihrer Natur. Durch eine Reihe >on Versuchen und Beobach-
tungen an künstlich dargestelltem und an natürlichem kohlensaurem
Kalk hat G. Rose die Bedingungen ermittelt, unter welchen die Bildung
beider Formen und der Uebergang des Aragonits in Kalkspath statt-
findet. Wenn nun auch die Temperatur allein nicht die Ursache ist,
so steht doch fest, dass Kalkspath und Aragonit chemisch dasselbe sind,
und der Strontiangehalt keinen Plinfluss auf die Form hat.
Allein lange vorher schon hat Mitscherlich t823j die Dimorphie
am Schwefel entdeckt, und dadurch Hauy's Satz, dass jeder Körper
nur eine l^estimmte Krystallform habe, widerjegl. Die aus Lösungen
in Schwefelkohlcnstof!' erhaltenen durchsichtigen Seh wefelkr\ stalle sind
gleich den natürlichen zweigliedrig, die durch Schmelzen erhaltenen
schnell trübe werdenden sind zwei- und eingliedrig. Sehr }>ald ver-
mehrte sich die Zahl der heteromorphen Körper; man fand sie unter
den Elementen Kohlenstoff als Diamant und Graphit) , unter den Schwefel-
metallen .Eisenbisulfuret als Eisenkies und Speerkies; Schwefelsilber
als Silberglanz und Ak<anthit; S<4iwefelzink als Zinkblende und Würtzit)^
bei der arsenigen und antimonigen Siiure Antimonblüthe und Senar-
montit), bei der Titanstture Rutil, Anatas und Brookit), bei der Kiesel-
saure (Quarz, Tridymit und Asmanitj und bei vielen künstliehen Ver-
bindungen, namentlich Salzen, und ihre Zahl wächst in dem Maasse,
als die Kr y stallformen der Verbindungen genauer bekannt werden.
Heteromorphe Körj)er sind solche, welche bei gleicher chemischer
NaturVerschiedene Krystallform haben. Was heisst aber: verschiedene
Krvstallform?
Ein KalkspathkrystalL welcher ein Rhomboeder von dem Endkanten-
Heteromorpbie. 43
Winkel = <05<^ 5' bildet, ein anderer, welcher ein solches von 134 <> ö7\
ein driller, welcher ein solches von 78^ 5^' bildet, ein vierler, welcher
als Dreikanlner mit den Winkeln von 132^^58' in den Seitenkanlen,
von 104^38' und von U4<> 24' in den schärferen und stumpferen End-
kanten erscheint, ein fünfter endlich, welcher ein reguläres sechsseitiges
Prisma mit Endfläche darbielet — sie alle sind verschiedene Krystalle,
und dennoch Kalkspath. Allein sie sind Glieder einer und derselben
Krystallreihe ; nicht blos gehören sie demselben Krystallsystem an, sondern
sie stehen unter sich in einer engen und einfachen Beziehung, insofern
ihre Axenverhaitnisse rational und einfach sind. Denn jene drei Rhom-
hoeder haben bei gleichen Nebenaxen a Hauptaxen c, welche sich =
1:^:2 verhalten; die Flüchen des Dreikantners liegen, auf die Axen
des ersten Rhomboeders (des Ilauplrhomboeders) bezogen, so, dass sie
a : J a : J a : c sind, und das Prisma ist eine Form, deren Seiten-
Ilachen == a : a : oo a : oo c, die Endflache = c : oo a : oo a : ooa, bei
allen Kristallen des sechsgliedrigen Systems auftreten können.
Aber nicht allein in dem geometrischen oder kryslallonomi-
sehen Zusammenhang der einzelnen Formen offenbart sich ihre Ab-
hängigkeit, sondern auch in ihrer physikalischen Beschaffenheit. Alle
besitzen dieselbe Spallbarkeit, welche beim Kalkspath bekanntlich den
Flächen des Hauplrhomboeders entspricht; alle haben dasselbe V. G.,
dasselbe optische Verhalten.
Tritt nun der kohlensaure Kalk als Aragonit auf, so beobachten wir
auch an seinen Krystallen eine grössere Zahl von Formen; allein alle diese
unter sich in kryslallonomischer Abhängigkeit stehenden Formen folgen
einem ganz anderen Symmelriegeselz als die des Kalkspalhs, und sie
sind begleitet von einer anderen Spaltbarkeit, einem anderen V. G. und
einem ganz anderen optischen Verhallen.
Es sind Fälle von Heleromorphie bekannt, in denen das Symmetrie-
geselz, das Krystallsystem, dasselbe ist, allein auch dann ist jeder der
beiden Substanzen eine besondere Reihe von Formen (Krjslallreihe)
eigenlhUmlich, und die eine unterscheidet sich durch ihre sonstigen
physikalischen Verhältnisse ganz und gar von der anderen.
So bilden Rutil und Analas heleromorphe Modificationen der Tilan-
säure, beide dem viergliedrigen System angehörig. Aber während die
Rutilkry stalle eine Reihe von Quadraloktaedern zeigen, bei welchen die
Hauplaxe c = 0,6363 oder n • 0,6363 oder -i- • 0,6363 ist, während sie
nach beiden quadratischen Prismen spaltbar sind und ein V. G. = 4,2
besitzen, erscheint der Anatas in Quadraloklaedern, deren c = 1,77
44 Heteremorphie.
oder das nfache oder das -^fache dieser Zahl ist , spaltet nach der
Endflache und hat ein V. G. = 3,9.
Indem man aus der Krystallreihe eines Körpers eine Form -Okl^i-
eder, Rhomhoeder als Grundform auszeichnet, zu welcher dann die
übrigen Formen in rationalen und einfachen Axenverhclltnissen stehen,
kann man auch sagen, dass heteromorphe Körper verschiedene Grund-
formen haben.
Wie schon gesagt, unterscheiden sich heteromorphe Modilieationen
der nilmlichen chemischen Substanz durch ihre sHmmtlichen physika-
lischen Eigenschaften. Zu diesen gehört oft auch die Farbe. Der farb-
lose Diamant und der schwarze Graphit sind Kohlenstoff; das rothe und
gelbe Quecksilberjodid, das rothviolelle und das blaue oxalsaure Chroni-
oxyd-Natron u. a.
Bei heteromorphen Substanzen kann sich die eine Form in die an-
dere verwandeln. Dies geschieht durch Temperatureinflüsse oder durch
eine allmiSlig eintretende Molekularünderung der Krystalle. Die eine
Form ist in der Regel viel beständiger als die andere.
Die rolhen \ iergliedrigen Krj stalle des Quecksilberjodids werden
bei der Sublimation in gelbe zweigliedrige verwandelt. Allein diese
werden durch Ritzen, Reiben oder Sloss wieder in jene zurückgeführt.
Die durchsichtigen, durch Schmelzung erhaltenen zwei- und einglied-
rigen Schwefelkrystalle werden allmiSlig undurchsichtig, sie werden es
sogleich durch Druck oder Reiben, und indem sie ihre äussere Form
beibehalten, sind sie in ein Aggregat zweigliedriger Krystalle verwandelt.
Dass der Aragonil beim Erhitzen zu Kalkspath wird, wurde schon an-
geführt.
Wenn die Kristalle einer heteromorphen Substanz sich der Art in
die zweite Form verwandeln, dass die ciussere Gestalt unverändert bleibt,
so entsteht eine Paramorphose, wohl zu unterscheiden von einer
Pseudomorphose, bei deren Bildung die chemische Natur der ursprüng-
lichen Krvslalle sich verändert hat.
So findet man Aragonitkrj stalle, welche aus Kalkspathindividuen,
Speerkieskrystalle, welche aus Eisenkies bestehen. Solche umgewandelte
Krystalle zeigen eine faserige oder körnige Textur. Die Farbe, Spalt-
barkeit, V. G. u. s. w. verrathen ihre Natur.
Im Nachfolgenden sind die durch directe Beobachtung bisher be-
kannt gewordenen Falle von Heteromorphie zusammengestellt: es ist
dabei das Krvstallsvstem. das Axenverhaltniss und das V. G. hinzu-
gefügt.
Heteromorphie. 45
Eleraenle.
Schwefel.
a Zweigliedrig, a : b:c = 0,81 : I : 1,90. V. G. = 2,05— 2,07.
b Zwei- und eingliedrig, a : b : c = 0,996 : i : 0,9998; o =
84 0 U'. V. G. = 1,96— 1,98.
Kohlenstoff.
i\ Regulär. iDiamant). V. G. = 3,55. Isolator,
b See hsgliedrig oder zwei- und eingliedrig) -Graphit) e =
1,386*) V. G. = 2,30. Klektriciimsleiter.
Zinn.
a^ Viergliedrig. c = 0,3857. V. G. == 7,19.
Aus Auflösungen und durch hohe Kältegrade molekular umgewandelt,
b: Regulär ?). Das gewöhnliche Zinn. V. G. = 7,30.
Schwefelmetalle.
Schwefelsilber, Ag^ S.
a Regulär Silberglanz;. V. G. = 7,3 :7,4 ?).
b; Zweigliedrig (Akanthü), a : b : c = 0,6886 : 1 : 0,9945. V.
G. = 7,19 und 7,24.
Schwefelkupfer. Cu^ S.
a; Regulär. Künstlich dargestellt, und als Kupferstein.) V. G.
= 5,98.
b Zweigliedrig Kupferglanz), a : b : c = 0,582 : I : 0,974. V.
•G. = 5,8.
Schwefelzink. Zn S.
a Regulär Zinkblende). V. G. = 4,0.
b Sechsgliedrig iWdrtzil). c= 1.466**). V.G. =3,98. Friedel).
Eisenbisulfuret. Fe S^.
a^ Regulär Eisenkies). V. G. = 5,1.
b, Zweigliedrig iSpeerkies). a : b : c = 0,745 : 1 : 1,192. V.
G. = 4,86.
Oxyde.
Arsenige Säure. As^ 0-*.
ai Regulär. V. G. = 3,7,
b Zweigliedrig, a : b : c = 0,3758 : I : 0,350. V. G. =
Antimon ige Säure. Sb^ 0^.
a Regulär Senarmontit) . V. G. = 5,3.
*! Endkantenwinkcl des Hauptrhomboeders ^ 85^ f9'.
**] Endk. des Hauptdibexaederss 129® oder des Hauptrhomboeders » 880 34'.
46 Ueteremorphie.
h, Zweijjlicdri^ (Anlimonhlüllie . a : l> : «* = 0,3942 : 1 : 1,4li
(Mohs . V. G. = 5,6.
Kieselsäure. Si O^'.
a) Sechsgliedrig (Quarz), c = 4,4002. V. G. = 2,66.
b) Sechsgliedrifi; (Tridyinit). c= 4,6385. V. G. = 2,3.
c) Zweigliedrig (Asmanit). a : b : c = 0,573 : 4 : 4,899. V.
G. = 2,24.
Titansaure. Ti O^.
a) Vicrgliedrig iRulii . c = 0,6442. V. G. = 4,25.
bi Viergliedrig (Analas;.. c = 4,7784. V. G. = 3,9.
C; Zweigliedrig (Brookil). a : b : c = 0,8448 : I : 0,9444. V.
G. =4,45.
Salze.
Quecksilberjodid." Hg J*-^.
a; Viergliedrig. e = 4,9955. Roth,
b; Zweigliedrig, a : b : e = 0,643 : 4 : 0,949r. Gelb.
Ammonium-Siliciunifiuorid. Am*-^ Si Fl*^.
a) Regulär.
b) Sechsgliedrig. e = 0,8268 (dihexaedrisch, .
Manganchlorür. Mn CP + 4aq.
a) Zwei- und eingliedrig, a : b : c = 4,4525 : 4 : 0,6445; o =
800 35'. (Rg).
b) Zwei- und eingliedrig, a : b :c= 4,4409 : 4 : 4,6406; 0 =
690 43' (Marignac.**;..
Zweifach jodsaures Kali. •- , ^.^ j«
a) Zweigliedrig, a : b : c = 0,8744 : 4 : 4,1145 .Schabus>
b; Zwei- und eingliedrig. a : b : c = 4,4491 : 4 : 2,6225;
0 = 880 4' (Marign...
c) Zwei- und eingliedrig. a : b : c = 0,8565 : 4 : 4,2948;
0 = 840 16' (Marign.i.
Salpetersaures Kali. K N 0^.
a) Zw eigliedrig. a : b : e = 0,5843 : 4 : 0,7028.
b) Sechsgliedrig. c = 0,825.—)
*) b ist nach der isomorphen Mischung mit HgBr^ angenommen.
**) Die erste Form hat MnBr'^4-4aq; die zweite hat FeCl^-f-iaq.
***; Mikroskopische Rhomboeder, Endk. a> 4 060 36'. Schnell in die gewöhn-
liche Form übergehend. Frankenheim.
Ueteremorpbie. 47
Die Mtrale \on Am. K, A|z, Tl sind zwei|(liedri^; die von Na, Rb,
Cs seehsgliedri)^.
Schwefelsaures Ccroxydul. Ce S CH -f- «^<J4-
a) Zweigliedrig, a : b : c = 0.961 : I : 0,875 (Marign.j.
b) Zwei- und eingliedrig, a : b : c = 1,465 : 1 : 1,8824; o =
730 28' (Kg.).
Schwefelsaures Nickel. Ni S 0* + 6aq.
aj Viergliedrig. c= 1,906 (Milscherlich .
b, Zwei- und eingliedrig, a : b : c = 1,372 : 1 : 1,675; o =»=
810 43' (Marign.).
Schwefelsaure Magnesia. Mg S 0^ 4- 7aq.
a; Zweigliedrig, a : b : c = 0,99 : 1 : 0,571.
b: Zwei- und e i n g 1 i e d r i g "^^ . Anscheinend isomorph dem Eisen-
vitriol, bei welchem a : b : c = 1,17 : 1 : 1,53; 0=76» 33'.
Schwefelsaures Lithion-Ammoniak. i -2 s o^ I
a) Zweigliedrig, a : b : c = 0,577 : 1 : 0,861 (Scacchi).
b) Zweigliedrig, a : b: c = 0,583 : 1 : 0,598 (Sc).
Saures phosphorsaures Natron. H^ Na P 0* + aq.
a) Zweigliedrig, a : b : c = 0,817 : 1 : 0,50 (Mitsch.).
b) Zweigliedrig, a : b : c = 0,934 : 1 : 0,957 (Mitsch.).
Kohlensaurer Kalk. Ca G 0\
ai Zweigliedrig (Aragonit;. a : b : c = 0,621 : 1 : 0,720. V.
G. =2,9.
bj Sechsgliedrig. Kalkspath;. c = 0,854. V. G. == 2,7.
Drittelkieselsaure Thonerde. AI Si O*.
a) Zweigliedrig (Andalusil). a : b : c = 0,986 : 1 : 0,702.
V. G. =3,16.
b) Eingliedrig (Cyanit). V. G. =^ 3,66.
Tantal- und niobsaures Eisen (und Mangan). Fe Ta''' 0^.
a) Viergliedrig (Tapiolit). c = 0,646.
b) Zweigliedrig (Tantalit und Niobit;. a : b : c = 0,818 : 1 : 0,821.
Oxalsaures Chromoxyd-Natron. Na« Cr^ C»^ O«* + 9aq.
a) Regulär (tetraedrisch) . Röthlich.
b) Zwei- und eingliedrig, a : b : c = 1,3866 : 1 : 1,2012;
0 = 790 36' (Rg\ Blau.
*) Aus übersättigten Lösungen. Die Krystalle trüben sich schnell.
'^*) Diese Form wird schnell trübe, porzellanartig.
4 b Heteromorphie.
Meli ithsaures Ammoniak. Am^ C^ O"* + '^i^^l-
ii Zweifiliedrij;. a : b : c = 0,581 : \ : 0,353 G. Rose).^)
b) Zweigliodrijz. a : b : c = 0,646 : 1 : 0,356 G. R.).
Traiibensaures Thallium. TP C^ IH 0®.
a Zwei- und ein}:! iedr ig. a : b : c = 4,457 : 1 : 0,775; o =
89« 40' Des Cloizeaux;.
b Zwei- und ein};!iedri}j. a : b : e = 4,186 : I : 1,2955;
0 = 830 15'.
Tiaul>cnsaures Lilhion. Li^ C^ H^O* -}- 2 aq.
a Zwei- und einjzliedrifz. a : b : e = 4,1978 :!: 1,676! ;
0 = 78« i8' Scacohi .
\v EinHliedrijz. a : b : c = 0,8277 : 4 : 0,5809: A= 4490 41',
B = 840 43', C = 4240 28': a= 131 048', ^ = 580 40',-; =
1340 58'.
/ / /
Die Salze R Cl O», RBrO^. R 1 O^ sollten isomorph sein. Allein
Na Cl 0'*, Na Br 0\ Na J O^ sind re^uUlr: K Br O^ ist sechsgliedrig ;
K Cl 0^ ist zweif^liedri^ und Ap Cl O'K Ag Br O-* und Am .1 0-* sind vier-
filiedrif:.
Da häulig die eine Form einer heteromorphen Substanz sich schnell
in die andere umwandelt, so ist zu vermuthen, dass viele FHlle von
Heteromorphie der Beobachtung bisher entgangen sind.
Dennoch könnte es scheinen, als sei die Heteromorphie nur eine
vereinzelt \orkommende Erscheinung. Allein dies ist keineswegs der Fall,
Heteromorphie ist im Gegentheil eine sehr allgemeine Eigenschaft der
Körper, in der Melirzahl der Fülle jedoch nur indirect nachzuweisen.
Elemente und Verbindimgen können gleiche oder nahe gleiche
Kr\ stallform haben, letztere namentlich dann, wenn sie analog zusammen-
gesetzt sind. Solche Körper heissen isomorph. Die Moleküle isomor-
pher Körper lagern sich gleich wie die eigenen an einander und bilden
Kr\ stalle von isomorphen Mischungen, welche natürlich dieselbe Form
haben, wie ihre isomorphen Constituenten. Ist A isomorph B, und B
isomorph C, so inuss A natürlich isomorph G sein. Allein wir ünden
sehr oft, dass A und C nicht isomorph sind. Der Grund davon ist der,
da.ss B heteromorph ist. eine zweite Form hat, die \ielleicht noch nicht
beobachtet wurde, und der Form \on C gleicht. Offenbar ist dann aber
der Sihluss nothw endig, dass auch A und C in denselben Formen wie
B heteromorph seien.
* Diese Purin wird scrhnell trübe, porzellanartig.
Heteronwrphie. 49
Es sei A = Magnesiacarbonat, Mg C 0^ = Magnesit, B = Kalkcarbo-
nat Ca CO»; C = Barylcarbonat Ba C 0^ = Witherit. A ist mit B iso-
morph, wenn letzteres Kalkspath ist; B ist mit C isomorph, wenn es
Aragonit ist. Die Dimorphie des Kalke^rbonats liefert die Erklärung,
warum Magnesit und Witherit nicht gleiche Form haben. Es ist also
zu schliessen, dass Mg C O^ und die übrigen als rhomboedrisch bekann-
ten Carbonate von Fe , Mn, Zn ebensogut in der zweigliedrigen Aragoiit-
form, als die in letzterer bekannten Carbonate von Ba, Sr, Pb auch in
der rhomboedrischen Kalkspathform erscheinen können.
Die Carbonate R C 0'* sind also jedenfalls dimorph : zw eigliedrig
Aragonitgruppe) und sechsgliedrig (Kalkspathgruppe) , allein blos bei
einem Gliede, dem Kalkc^arbonat, sind beide Formen bekannt; beiden
übrigen Gliedern ist bisher blos eine Form angetroffen worden.
Die isomorphen Mischungen der sechsgliedrigen Carbonate besitzen
natürlich ebenso die Kalkspathform, wie die der zweigliedrigen die Ara-
gon itform.
Der Plumbocalcit aber, eine isomorphe Mischung von Ca CO^ und
Vh C 0^, hat die Form des Kalkspaths. Dies beweist, dass auch das Blei-
carbonal eine sechsgliedrige Form hat.
Dass eine isomorphe Mischung der Carbonate von Baryt und Kalk
Ca C O» I ^^®^^'^® Form hat w ie der Witherit, das erste Glied, und wie
der Aragonit, das zweite Glied, ist selbstverständlich; in der That hat
diese Mischung, der Alstonit, die Form des Witherits und Aragonits.
Allein ganz dieselbe Mischung kommt als Barytocalcit in zwei- und ein-
gliedrigen Kryslallen vor, und es liegt somit der Schluss nahe, dass
alle diese Carbonate trimorph seien, und auch ftir sich in der Form
des Bar^tocalcils existiren.
In dieser Weise sind die isomorphen Mischungen ein Hülfsmiltel,
um die Heleromorphie der Körper zu erkennen, auch in Fallen, wo man
von letzteren nur die eine Form beobachtet hat. Einige Beispiele mögen
zum Beweise dienen.
Die electropositiven Elemente krystallisiren grösstentheils regulär;
so Fe, Cu, Pb, Ag, Au, Pt; die Elemente As, Sb, Bi, Te sind rhom-
boedrisch und isomorph unter sich.
Die isomorphen Mischungen eines der ersten, z. B. von Eisen, Nickel
oder Kobalt und von Arsen oder Antimon, sind zwar unter Umständen
regulär (Speiskobalt, Weissnickelkies) oder rhomboedrisch (Rothnickel-
kies, Antimonnickel), allein auch zweigliedrig (Arsenikeisen) oder vier-
BainiDelsberg, Mineralcheinie I. 4
50 Heteromorphie.
glie<lrig ge\% ibai' Arsennickel. sogenafinte S|>eise^ . — Das reguläre Silber
und dub rhoiiiboedri^'he Antimon liefern Mischungen = Ag' Sb und
A^** Sb. weJche zweigliedrig sind, el>enso wie die Legirungen Zn Sb
und Zn'^ Sh^. Hieraus lässt sich sehliessen, dass den Elementen auch
eine viergliedrige und eine zweigliedrige Form zukommen mttsse.
II
Die Schu efeimetalle R^ S und R S kennen wir in dreierlei Formen :
a reguläre ,Ag2S, Cu*-S, PhS. Zn S etc.;: b sechsgliedrige (Hg S,
Ckl S. Ni S. Zn S : c zweigliedrige Ag^ S, Cu-St. Aljer schon das
Vorkoriinien von Hg S in Fahlerzen als Vertreter von Cu^ S lässt schlies-
sen. dass jedes dieser Schwefelmetalle frfhig sei. jede der drei Formen
anzunehmen.
Die Sulfate mit 7 Mol. Wasser. R SO^ -j- "^^Q? krystallisiren theils
zweigliedrig, wenn R = Mg. Ni. Zn. theils zwei- und eingliedrig, wenn
R s Fe. Mn, Co ist : jene haben die Bittersalzform, diese die Eisenvitriol-
form. R SO* -f- 7aq ist mithin dimorph. Wir werden später sehen, dass
isomorphe Mischungen beider Allen bald die eine, bald die andere Form
annehmen, so dass es also ebensowohl ein zweigliedriges Fe S O^ -f- 7aq
als ein zwei- und eingliedriges Mg S 0* -|- 7aq geben muss. ja letzteres
ist sogar für sich erhalten worden. S. oben S. 47.-
Wenn überhaupt Verbindungen von analoger Art nicht, wie man er-
warten sollte, in der Form übereinstimmen, also nicht isomorph sind,
so hat man Grund zu glauben, dass dies eine Folge ihrer Heteromorphie- sei.
Die Mehrzahl der Oxyde R^ O und R O kr>stallisirt regulär (Cu^ O-
Mg O, Ni 0, Cd O etc. ; die R^ O * knstallisiren sechsgliedrig (AP O»,
Fe2 O'K Cr^ O-^ und sind isomorph unter sich.
Trotzdem finden wir Ber>ilerde Be O und Zinkowd Zn O nicht re-
guUir, sondern isomorph unter sich in sechsgliedrigen Formen, weiche
wiederum denen der R^ 0'^ isomorph sind. Da nun Beryllium- und
Zinkverbindungen auch gleiche Fonn mit Magnesiumverbindungen haben,
so darf man glauben, da.ss sowohl die RO als die R^O^ dimor|>h, jene
auch sechsgliedrig, diese auch regulier seien.
Hg (IV^j Hg Br'^ nnd das gelbe Hg J'^ sind zweigliedrig und isomorph:
die viergliedrige Form des letzteren lässt al>er s^'hliessen, dass auch die
beiden anderen Salze unter Umständen in ihr vorkommen können.
Moh bdänsaures Blei Gelbbleierz. Pb Mo O* und wolframsaures Blei
(Wolframbleierz, Pb W 0^ sind viergliedrig, ebenso wolframsaurer Kalk
(Scheelit ila W O*. Dennoch ist Fe W 0* Wolframerz) zwei- und ein-
gliedrig.
Die Halbsilicate Mg^ Si 0*, Fe^ Si 0*, Mn^ Si 0* und deren isomorphe
V
Isomorphic. 51
Mischungen bilden die Olivingruppe, in der alle Glieder, (Forsteril, Fa-
yalit, Chrysolith und Olivin, Monticellit, Tephroit, dieselbe zweigliedrige
Form besitzen. Die Halbsilicate Zn^ Si O* (Willemit), Be^ Si O* (Phena-
kit) und ihre isomorphen Mischungen , wie (Zn, Mn)^ Si O* (Troostit)
bilden dagegen die rhomboedrische Willemitgnippe, zu welcher auch
{H2 Cu)Si 0* (Dioptas) gehört. Mithin ist das Halbsilicat R^ Si 0* dimorph.
Und da im Tephroit auch Zn^ Si 0*, so wie umgekehrt im Troostit oft auch
Mg2 Si 0*, Fe2 Si O* und stets Mn^ Si O^ vorkommen, so darf man erwar-
ten, die Halbsilicate von Mg, Fe, Mn auch in der sechsgliedrigen Form,
und die von Be, Zn etc. auch in der Olivinform zu finden.
Wenn aber die Heteromorphie eine solche Verbreitung hat, so liegt die
Vermuthung nahe, sie sei tiberhaupt eine Eigenschaft eines jeden Körpers,
worauf Breit haupt und Frankenheim schon früher hingedeutet haben.
Es wäre möglich, dass heteromorphe Modißcationen einer Substanz
polyraer wären, d. h. ein verschiedenes Mol. G. besHssen, indessen liegt
kein Grund für eine solche Annahme vor. Wohl eher ist es denkbar,
dass die Anzahl der Mol., w^elche sich zu KrystallmolekUlen vereinigen,
im Fall der Heteromorphie verschieden seien. Indessen wird die un-
gleiche symmetrische Stellung dieser letzteren vorläufig eine genügende
Erklärung für das Vorhandensein der Heteromorphie abgeben.
Gleichwie schon früher versucht wurde, eine geometrische Beziehung
der Krystallformen des Aragonits und Ralkspaths nachzuweisen, so hat
es auch in neuerer Zeit nicht an Solchen gefehlt, welche einen Zusam-
menhang bei heteromorphen Formen nachzuweisen sich bemüht haben.
Berechnungen in diesem Sinne wurden von Kupffer, Pasteur, und A.
JNordenskiöld angestellt. Sie sind insofern von Interesse, als sie
die geometrischen Beziehungen der Krystallformen darlegen , allein sie
vermögen nicht zu erklären, weshalb die physikalischen Eigenschaften
heteromorpher Substanzen oft äusserst abweichend sind.
Die Gnmdlage unseres krystallographischen Wissens verdanken wir
Rome de l'lsle und Hauy. Unter den Formen, welche bei einer
Substanz vorkommen, wurde eine Grundform gewählt, und auf sie
wurden die übrigen, die secundären oder abgeleiteten Formen, bezogen.
Hauy insbesondere stellte den Satz auf: zu jeder besonderen Grund-
form gehört auch eine besondere chemische Zusammensetzung.
Es ist ein schöner Beweis für Hauy 's Beobachtungsgabe und Scharf-
sinn, dass. seine krystallographischen Unterscheidungen im Gebiet der
4*
52 Isomorphie.
Mineralien durch Vauquelin's Analysen hinterher ihre Bestätigung
fanden. Im Sinne jener Zeit unifassle dasjenige, was als ein Mineral
mit einem bestimmten Namen belegt wurde, alle Substanzen, welche
eine Grundform besassen und in der Art und dem Gewiehtsverhältniss
der Bestandtheile tlbereinslimmten. Damals wäre ein krystallographisches
Mineralsystem zugleich ein chemisches gewesen, denn was der Krystall-
form nach zusammengehörte, das mussle auch in chemischer Beziehung
eins sein.
Allerdings wusste man schon zu Hauy's Zeil, dass dieselbe Form
mitunter auch bei malcrieller Verschiedenheit der Substanz auftritt. So
war es z. B. langst bekannt, dass es Kryslalle von Eisenvitriol giebt,
welche viel Kupfer enthalten, allein man erklärte sich diese Erscheinung
durch die Annahme formgebender Bestandtheile, und gleichwie man die
Aragonitform des kohlensauren Kalks aus einem wenn auch sehr geringen
Gehalt an kohlensaurem Strontian ableitete (S. 41), ebenso sagte man:
der Eisenvitriol zwingt dem Kuj)fervitriol seine eigene Form auf.
Es ist dies gewissermassen noch ein Nachklang jener Vorstellung,
dass das »Salz« der älteren Chemie das formende Princip alier Krystalle
sei, ja Rome de Tlslc sprach noch die Hoffnung aus, es werde durch
genaue Untersuchungen gelingen, das »Salz« in den Kry stallen nachzu-
weisen.
Die Crosse Aehnlichkeit der Formen der rhomboedrischen Carbonate«
des Kalkspaths, Bitterspaths, Braunspaths, Eisen-, Mängeln- und Zink-
Späths war Ha uj- wohlbekannt, allein er erklärte sie aus einem Gehalt
an Kalkcarbonat in allen, welches ihnen die Kalkspathform aufdrücke,
also der formgebende Bestandtheil sei.
Wir erinnern an die Geschichte des Aragonits, an die vielfachen
und stets vergeblichen Versuche, in seiner chemischen Natur einen Un-
terschied vom Kalkspalh zu finden. Bei dieser Gelegenheit warfen Four-
croy und Vauquelin im J. 1804 die Frage auf: »Ne serait-il pas pos-
sible, (lue la m^me substance composec [)iU prendre des formes primi-
tives differentes suivant les circonstances ?« Die Heteromorphie wurde
also schon damals geahnt, allein die Autorität Hauy's trat einer solchen
Vermuthung entgegen, denn sie würde seine Lehre von den Grundfor-
men völlig umgestossen haben.
Aelteren Versuchen von Leblanc und Monnet folgten später solche
>on Beudant und von Beruh ardy, welche beide Vitriole zusammen
krystallisiren Hessen und sich überzeugten, dass schon ein geringer Ge-
halt von Eisen genüge, um dem Kupfervitriol die Form des Eisenvitriols
V
isomorphie. 53
iiützutheilen, und Beudanl suchte diese Erscheinung als eine allgemeine
darzustellen.
Die Mineralogen und Chemiker jener Zeit hatten keine Ahnung, dass
alle Körper von übereinstimmender Form bei materieller Verschiedenheit
Verbindungen von analoger Zusammensetzung sind. DieseAna-
logie zu erkennen war damals ganz unmöglich, denn die Zusammensetzung
zweier Verbindungen verglich man nur, indem man von gleichen Gewichts-
mengen derselben ausging. Man wusste, dass aus 100 Theilen
kohlensaurem Baryt 77,7 Baryt 22,3 Kohlensäure
)) Stronlian 70,3 Strontian 29,7 »
» Kalk 56,0 Kalk 44,0 »
» Magnesia 47,6 Magnesia 52,4 »
» Eisenoxydul 62,1 Eisenoxydul 37,9 »
» Manganoxydul 61,7 Manganoxydul 38,3 »
)) Zinkoxyd 64,8 Zinkoxyd 35,2 »
erhalten werden.
Der Begriff »analoge chemische Verbindungen« war erst möglich nach
der Entdeckung des Gesetzes der Aequivalente, er Uess sich erst an-
schaulich machen, als Dal ton die Atomenlehre in die Chemie eingeführt
hatte, als die Atomgewichte der Elemente aufgestellt, durch Symbole
verkörpert waren, und jede Vereinigung von Elementen durch eine For-
mel dargestellt wurde, mit einem Worte: seitdem die Analyse einer
stöchiometrischen Rechnung sich unterziehen musste.
Nun zeigte sich, dass Verbindungen, wie die zuvor angeführten
Carbonate, deren procentische Zusammensetzung gar keine Beziehungen er-
kennen lässt, analog zusammengesetzte sind, sobald nicht gleiche Mengen
derselben, sondern solche Mengen verglichen werden, welche gleiche
Mengen eines Bestandtheils enthalten.
Berechnet man die Zusammensetzung jener Carbonate z. B. bezogen
auf 44 Theile Kohlensäure, und sieht zu, wie das mit denselben ver-
bundene Oxyd zusammengesetzt ist, so findet man, dass sich 44 Th.
Kohlensäure verbinden mit
153
Th.
Baryt
— 137 Baryum und
16
404
))
Strontian
— 88 Strontium »
16
36
»
Kalk
— 40 Calcium »
16
40
»
Magnesia
24 Magnesium »
16
72
))
Eisenoxydul
— 56 Eisen »
16
71
n
Manganoxydul
55 Mangan »
16
81
))
Zinkoxyd
= 65 Zink »
16
»
»
»
»
54 isomorphie.
wahrend 44 Th. Kohlensäure aus 42 Th. Kohlenstoff und 32 Th. Sauer-
stoff bestehen.
Jetzt erkennen wir die Analogie in der Zusammensetzung dieser
Carbonate. Sie enthalten auf 12 Th. Kohlenstoff und 32 + 16 = 48 Th.
Sauerstoff verstrhiedene, jedoch aequivalente Mengen Metall, und
wenn nun die 12 Th. Kohlenstoff als das Gewicht eines Atoms = C, 16
Th. Sauerstoff ebenfalls = 1 At. = ü, und die Aeq. der Metalle gleich-
falls als Atomgewichte gedacht werden, so werden wir ihnen durchaus
analoge Formeln geben müssen, in welchen \ At. Metall, 1 At. Kohlen-
stoff und 3 At. Sauerstoff stets wiederkehren:
Ba C 03
Sr C 0'»
Ca G 03
Mg CO»
Fe C 0»
Mn C 03
Zn G03
oder ganz allgemein
R C03.
Ebenso sind schwefelsaures Eisenoxydul und schwefelsaures Kupfer-
oxyd analog zusammengesetzt, denn sie bestehen aus
56 Th. Eisen + 32 Th. Schwefel + 64 Th. Sauerstoff
und 63,4 » Kupfer + 32 » « + 64 » »
d. h. sie sind
Fe S 0^ und Gu S 0*.
Beide Salze krystallisiren aber nur als Hydrate und zwar mit ver-
schiedenem Wassergehalt :
Fe S 04 + 7aq Gu S 0* + oaq
Eisenvitriol Kupfervitriol.
Beide besitzen in Folge dieses ungleichen Wassergehalts eine durch-
aus verschiedene Form : jener ist zwei- und eingliedrig, dieser einglied-
rig. Vermischt man ihre Auflösungen und li4sst krystallisiren, so erhült
man in jedem Fall Krystalle, welche gleichzeitig Eisen und Kupfer ent-
halten, allein je nach den relativen Mengen beider sind diese Kristalle
entweder i »» Pe S O« + 7a.i ^ f m Cu S 0< + 5aq
entweder j „ Cu S 0« + 7aq "'"^'^ l n Fe S 0< + 5aq
und danach besitzen sie entweder die Eisen- oder die Kupfervitriolfonii.
Aucti in diesem Fall ist die Uebereinstimmung der Form von analoger
V
Isomorphie. 55
Zusamnicnselzung bef^leitet. Dass dies früher unbeachtet blieb, daran
sind die mangelhaften Untersuchungen tiber den Wassergehalt Schuld,
welche durch die Rechnung nicht conlrolirt werden konnten.
Ein anderes iHngst bekanntes Beispiel einer isomorphen Mischung
ist der Alaun. Man wusste, dass in diesem Salze zuweilen Ammoniak
enthalten ist, in welchem Fall es weniger Kali enthält. Hier finden wir
sogar, lange vor der Entdeckung der Isomorphie durch Milscherlich,
die richtige Erklärung in dem Ausspruche Gay-Lussac's, dass die
Mol. des Kalialauns dieselbe Form haben wie die des Ammoniakalauns.
Freilich war dies vorläufig blos eine Hypothese; hätte Gay-Lussac
vermocht, sie durch Thatsachen zu beweisen, so würde er der Entdecker
der Isomorphie geworden sein.
E. Mit scherlich ist es, welcher den Satz aufstellte und begrtln-
dete: Analog zusammengesetzte Körper haben gleiche Kry-
stallform, sind isomorph. In diesem Satz ist ausgesprochen, dass
ein Zusammenhang besteht zwischen der Kr\stallform der Körper und
ihrer chemischen Natur.*) x
Dfese Entdeckung war keineswegs das Resultat vorgiingiger Ideen-
verbindungen oder Speculationen. Mitsc herlich untersuchte im J.
1818 die Zusammensetzung der phosphorsauren und arsensauren Salze,
nachdem Berzelius behauptet hatte, der Sauerstoff der Phosphorsäure
und Arsensäure verhalte sich zum Sauerstoff der phosphorigen und ar-
senigen Säure wie 5:3, was zu jener Zeit von den Chemikern viel-
fach bezweifelt wurde. Bei dieser rein chemischen Arbeit bemerkte
Mitscher lieh, dass die Krystalle von phosphorsaurem und arsensau-
rem Natron anscheinend gleich waren, wenn ihre Zusammensetzung sich
entsprach. Bekanntlich giebt es zwei Reihen solcher Salze, nämlich :
Dinatriumphosphat = H NV P 0-* + I2aq
Dinatriumarseniat = H Na^ As 0"* -f- 1 2aq
und
;Mono) Natriumphosphat = H^ Na P 0^ + aq
Natriumarseniat = H^ Na As 0* -f- aq.
Milscherlich urtheilte nur nach dem allgemeinen Ansehen der
Kristalle, da er damals sich mit kr^stallographischen Studien noch gar
nicht beschäftigt halte. Angeleilet und unterstützt von G. Rose, er-
*) Das Historische der Entdeckung der Isomorphie s. in d. Abb. von G. Rose,
Zeitschr. d. d. geol. Ges. 16, i1. und 20,691.
56 Lsomorphie.
gänzte er diesen Mangel jedoch sehr bald, mass und berechnete seine
Kryslalle. und sah nun in der Thal seine frühere Vennuthung aufs Ent-
schiedenste bestätigt. Denn er fand, dass die beiden ersten Salze z^'ei-
und eingliedrig, die entsprechenden Winkel fast dieselben sind, und das
AxenverhaUniss a : b : c = 1.576 : 1 : 1.432 ist, wobei die Axen a und
c unter 70^ 42' geneigt sind. Die beiden letzten Salze dagegen fanden
sich zweigliedrig, mit gleichfalls Übereinstimmenden Werthen der ent-
sprechenden Winkel, und dem AxenverhaUniss a : b : c = 0.847 : 1 : 0,5.
Ferner ergab sich, dass die Salze
112 K P 0^ ^ H2 Am P O*
H2 K As 0* "'^^ H2 Am As 0*
siinmitlich viergliedrig mit gleichen oder nahe gleichen Winkeln krystal-
lisiren. wodurch die lsomorphie von Kalium- und Ammoniumsalzen zum
ersten Mal hervortrat: und endlich fanden sich auch
H Am2 p 0^
und H Am2 As 0*
in gleichen zwei- und eingliedrigen Kristallen.
iNachdem durch diese wichtigen Untersuchungen das Gebiet der lso-
morphie gleichsam aufgeschlossen war, wurde es von Mitscherlich
mit grösstem Eifer und mit glänzendem Erfolg durchforscht.
Er fand, dass schwefelsaures Kali und chromsaures Kali die näm-
liche zweigliedrige Form besitzen. In dev That ist auch ihre Zusammen-
setzung eine ganz analoge, denn im Sulfat sind 78 Th. Kalium und 64 Th.
Sauerstoff mit 32 Th. Schwefel, im Chromat sind jene mit 52 Th. Chrom
verbunden. Ist also K = 39. 0 = 16. S = 32. Cr = 52, so sind sie
K2 S 0* und K2 Cr O*.
Bis zum Jahre 1827 kannte man nur eine Ox\dationsstufe dBs Selens,
welche den Namen Selensäure ftihrle. Mitscherlich stellte durch
Erhitzen von Selen mit Salpeter ein Salz dar, welches in der Krystall-
form dem schwefelsauren und chromsauren Kali vollkommen gleich, und
schloss daraus, dass es einer neuen Säure des Selens entsprechen müsse,
welche der Schwefelsäure und Chromsäure analog sei, dass das neue
Kalisalz K^ Se 0*, die Säure H2 Se 0^ ihr Anhydrid Se 0=^ sein müsse.
Die Analyse l)estätigte diese Annahmen; Mitscherlich hatte die Selen-
säure entdeckt und die lsomorphie ihrer Salze mit denen der Schwefel-
säure und Chromsäure nachgewiesen. Fortan musste die frühere Selen-
säure den Namen selenige Säure erhalten, um so mehr, als sie der
schwefligen Säure in der Zusammensetzung entspricht. In dem seien-
\
Isomorphie. 57
sauren Kali stehen 79 Th. Selen = 1 Al. an Stelle der 32 Th. Schwefel
oder 52 Th. Chrom, das Salz ist also K^ Se 0*.
In das Jahr 1830 fallt Mitscherlich's klassische Arbeit über die
Sauren des Mangans. Hierbei fand er, dass die aus der intensiv grünen
Auflösung anschiessenden scheinbar schwarzen Rrystalle des mangan-
sauren Kalis ebenfalls die Form der erwähnten Salze haben. Es Hess
sich danach auf ihre Zusammensetzung
K2 Mn 0*
schliessen, und es braucht kaum gesagt zu werden^ dass die Analyse
dies bestätigt hat. Das Salz enthalt 55 Th. = 1 At. Mangan.
Wir haben also in diesen Salzen eine ausgezeichnete Gruppe iso-
morpher Körper, deren analoge Zusammensetzung mit derjenigen ihrer
Sauren und der Anhydride derselben verbunden ist :
K2 S 04 H2 S 0* S 0»
K2 Cr 04 H2 Cr 0* Cr O^*
K2 Se 0* H2 Se 0* Se O^
K2 Mn 04 H2 Mn 0« Mn O»
Freilich glückt es bekanntlich nicht, die Mangansaure zu isoliren,
weil sie sich unter Bildung von Uebermangansaure sogleich zersetzt.
Viel früher jedoch schon hatte Mitscherlich die schwefelsauren
Metallsalze, die Vitriole, ihrer Form und Zusammensetzung nach bestimmt.
Ihm verdanken wir den Nachweis, dass der ungleiche Wassergehalt der
einzelnen der Grund ihrer Form Verschiedenheit ist (z. B. Kupfer- und Eisen-
vitriol) , dass aber die aus Mischungen von ihnen entstehenden Kryslalle,
je nachdem sie die Form des einen oder des anderen Salzes haben,
auch den dieser Form entsprechenden Gehalt an Krystallwasser besitzen.
Im Vorstehenden sind nur einige isomorphe Verbindungsreihen auf-
geführt, die wir M i tscherlich's Untersuchungen verdanken. Die Iso-
morphie der Natron- und Sill>ersalze, die der Kali- und Ammoniaksalze,
der Überchlorsauren und übermangansauren Salze, der Kali- und Am-
moniakdoppelsalze der Magnesiareihe und vieler anderen mag spater er-
wähnt werden, doch sei hier sogleich hervorgehoben, dass Mitscher-
lich auch die Isomorphie bei Mineralien, wie z. B. der Kalkspat hgruppe,
der Aragonitgruppe, der Schwerspathgruppe u. s. w. erkannte und au«
der analogen Zusammensetzung der Glieder erklaile.
Mitscherlich 's Entdeckung vernichtete Hauy*s Satz: die Kry-
jstallform ist bedingt durch die chemische Natur der Elementaratome.
Sie setzte an seine Stelle den Satz : die Krystallform ist bedingt durch
die Zahl und die Stellung der Elementaratome.
58 Isomorphie.
Hatte es noch eines Beweises bedurft, dass die Annahme fonn-
gehender Bestandtheile eine f^rundlose Hypothese war, so war ein solcher
geliefert, als sich zeigte, dass Mischungen von Kupfer- und Zinkvitriol
Krystalle von der Form des Eisenvitriols liefern, insofern R S O* -|- 7aq
heteromorph ist 'S. 50 , also Mischungen aus Cu S 0* + 7aq und
Zn S 0* + 7aq ebensowohl zwei- und eingliedrig gleich Fe S 0* -{- 7aq)
als zweiglie<lrig (gleich Zn S 0* + 7aq; kryslallisiren.
Schon llauy hatte erkannt, dass der Satz: jeder Substanz kommt
eine besondere Grundform zu, auf das reguläre System keine Anwendung
finde, \Neil die Formen desselben an den allerverschiedensten Substanzen
auftreten. Diamant, Magneteisen, Bleiglanz, Alaun und viele andere
Salze zeigen das Oktaeder; Silber, Eisenkies, Steinsalz, Flussspath,
Analcim und viele Salze den AVtlrfel : Phosphor, Magneteisen, Granat
u. s. w\ das (Jranatoeiier ; Fahlerz, Natriumsulfantimoniat, Helvin etc.
das Tetraeder u. s. w.
Offenbar bilden diese und alle übrigen regulilren Formen auch ftlr
die Isomorph ie eine Ausnahme; hier ist eine und dieselbe Form bei der
allerverschiedensten chemischen Natur möglich. Dennoch herrscht die
Isomorphie auch im regulüren System, insofern es isomorphe Gruppen
in ihm giebt, deren Glieder analog zusammengesetzt sind, wie z. B.
n VI
die Spinellgruppe = R R 0*, in welcher z. B. Magneteisen Fe Fe 0*,
edler Spinell Mg AI 0^ etc. stehen.
j yj j
Die Alaungruppe = R2 R S* 0>« + 2iaq, wobei R = K oder N H«,
R == AI, Fe oder €r ist.
Wenn es wahr ist, dass Analogie der Zusammensetzung stets von
Gleichheit der Krystallform begleitet wird, so lässt sich aus leteterer
auf jene si^hliessen, und in diesem Sinne hat man die Isomorphie in der
Chemie als ein Mittel benutzt, die (k)nstitiition von Verbindungen fest-
zustellen, und sogar bei der Bestimmung der Atomgew ichte der Elemente
berücksichtigt.
Wir haben es hier jedoch vor allem mit dem Nachweis der Isjo-
morphie im Gebiete der Mineralien zu thun. Mitscherlich selbst
erkannte ihre Bedeutung und machte schon auf die wichtigsten Gruppen
aufmerksam, und Berzelius sah sich in Folge der Entdeckung der Iso-
morphie zu einer Umarbeitung seines chemischen Mineralsystems ver-
anlasst. Ja, man kann behaupten: Isomor|)hie und Heteromorphie haben
in der Mineralogie eine neue und wichtige Periode der Entwicklung her-
vorgerufen, denn nun erst war der Zusammenhang zwischen Form und
\
tsomorphie. 59
chemischer Natur evident, fortan wai* «s nicht mehr thunJich, eine dieser
beiden Haupteigenschaften zu vernachlässigen; der Mineralog haAte sein
Material zu analysiren und der Chemiker hatte seine Krystalle zu messen.
Jeder Versuch einer Systematik musste Form und Mischung zur wesent-
lichen Grundlage haben.
Vor der Entdeckung der Isomorphie hatte insbesondere Berzelius
viele Analysen von Mineralien stöchiometrisch berechnen gelehrt, und
ihre Zusammensetzung durch Formeln ausgedrückt. Dabei war eine
Schwierigkeit hervorgetreten dadurch, dass oft irgend ein Stoff in ge-
ringer Menge an der Zusammensetzung theilnimmt, so dass man im
Zweifel blieb, ob derselbe wesentlich sei oder nicht. Im ersten Fall
wurde bei der Rechnung der Quotient aus dem Atg. in seine Menge
so klein, dass dadurch die Einfachheit des Atomverhaltnisses verloren
Z. B. Berthier hatte in einer Zinkblende gefunden:
Atg. Quotienten
Schwefel 33,6 32 1,06
Zink 63,0 65 \
Eisen 3,4 56 0,06
Diese Blende enthält also 1 At. Eisen gegen \^^\^ At. Zink, und
jenes offenbar als Fe 8. Sollte man sie nun als FeS + 16 — 47Zn 8
betrachten? Andere Blenden hatten bei der Analyse kein Eisen gegeben.
Es war daher nattirlich, dass man solche geringe Mengen als unwesent-
lich, als Verunreinigung betrechtete und von der Berechnung und der
Formel ganz ausschloss.
Durch die Entdeckung der Isomorphie verschwanden alle solche
Zweifel und Schwierigkeiten, denn man erkannte, dass der in geringer
Menge vorhandene Bestandtheil in Form einer Verbindung vorhanden
ist, welche der herrschenden Verbindung analog und mit ihr isomorph
ist, dass das Ganze also als eine isomorphe Mischung zweier Verbin-
dungen betrachtet werden muss.
. Die angeführte Zinkblende ist eine isomorphe Mischung aus Schwefel-
zink und Schwefeleisen, und zwar
16— 17ZnS\
Fe 8/
ja man fand Zinkblende mit 44 bis 45 pCt. Eisen, eine Mischung
3ZnS
Fe 8
}
60 Isaniorphie.
und war genöthigt, den Namen Zinkblende nicht blos auf das reine Zn S,
sondern auf alle Mischungen
w Zn S \
FeS j
auszudehnen.
Nun erklärte sich, weshalb in den rhoniboedrischen Carbonaten
von Ca, Mg, Mn, Fe, Zn so hUufig mehr als ein Metall enthalten ist,
ohne dass die Form eine wesentliche Aenderung erleidet : denn alle jene
Carbonate R C 0-^ sind isomorph und deshalb der Mischung in den ver-
schiedensten Verhaltnissen fähig. Jetzt begriff man, weshalb die' natür-
liehen Phosphate (von Blei, Kuj)fer oft etwas Arsen, und warum die
Arseniate oft etwas Phosphor enthalten.
Granat ist ein wohlbekanntes, durch seine reguläre Form ausge-
zeichnetes Silicat. Untersucht man aber die verschiedenen Granate.
die allerdings sich durch Färbung und V. G. unterscheiden, so erstaunt
man, dass sie hinsichtlich der übrigen Bestandtheile die grösste Ver-
schiedenheit zeigen, denn man fmdet in ihnen
entweder keine Thonerde oder bis zu 22 pCt.
» kein Eisenoxvd » » » 30 )^
» keinen Kalk » » »37 »
» keine Magnesia » >» » 22 »j
Zu Hau y 's Zeit wäre ein solcher Wechsel in der chemischen Natur
bei dem nämlichen Mineral unverständlich geblieben: nachdem nun aber
die Analysen gezeigt hatten, dass in einem Granat der bei der Analyse
blos Thonerde und Kalk gegeben hatte, gleichwie in einem anderen, der
blos Eisenoxyd und Kalk ergab, die Atome von
Ca : AI = 3 : 1 AI : Si = 1 : 3
Ca : Fe = 3 : 1 Fe : Si = 1 : 3
stets aber auch Ca : Si = 1 : 1 sind, sah man ein, dass es sich hier um
zwei analog zusammengesetzte Verbindungen liandelt:
Ca:» AI Si« 012 und Ca» Fe Si» 0»2,
ja man fand sehr bald, dass es viele Granate giebt, welche bei der Ana-
lyse Thonerde und Eisenoxyd liefern, also isomorphe Mischungen jener
beiden Grundverbindungen sind :
m Ca» AI Si» 0^2 )
n Ca» Fe Si» 0»2 f
Ja auch die analog zusammengesetzten Silicate
Mg» AI Si» 012 und Mg» Fe Si» 0*2
Fe» AI Si» 0*2 ,» Fe» Fe Si» 0^2
Mn» AI Si» 0»2 » Mn» Fe Si» 0^2
V
Uomorphic. 61
fand man, iheils für sich, theils mit einander oder mit den Ca-haltigen
vermischt, Granatkr^stalie bildend, und überzeugte sich so, dass der
Name Granat nicht ein Mineral, sondern eine Gruppe isomorpher Silicate
und Mischungen derselben bezeichnet, welche bei allem Wechsel ihrer
qualitativen Natur das gemein haben, dass die Atome der zweiwerthigen
Elemente, der sechswert h igen und des Siliciums = 3:1:3 sind, so
dass die allgemeine Granatformel
// VI
R3 R Si3 012
ist. Man wird sich leicht sagen, dass Fprmeln dieser Art für Hauy
undenkbar hHtten sein müssen.
Die vorzüglichsten isomorphen Gruppe nunter den
Mineralien.
Durch Mit scherlich und spätere Forscher ist das Gebiet der Iso-
niorphie bei den künstlichen Verbindungen sehr umfangreich geworden -
Sehen wir vorläufig von diesen ab, und stellen hier die wichtigsten
Isomorphieen bei Mineralien zusanmien, soweit sie von analoger Zusam-
mensetzung begleitet sind, geordnet nach dem Krystallsystem.
Sechsgliedriges System.
a) Korundgruppc
Korund AI 0^
Eisenglanz Fe 0^
(Chromoxyd €r 0^, nur künstlich)
b) Kalkspathgruppe
Kalkspath Ca C 0^
Magnesitspath Mg C 0^
Eisenspath Fe C 0^
Manganspath Mn C 0-^
Zinkspath Zn C 0^
c) Apatitgruppe
. ;.. / 3Ca3 P2 08 , / 3Ca3 P2 0»
Apatit j ^,^ p,, undj ^^ ^^,
D _u-. / 3Pb3 P2 0»
Pyromorphit | ^^
C12
». . ., . 3Pb3 As2 0»
Mimetesit < p, pij
V ,. .. /3Pb3V2 0»
\anadmit | pj^ ^j^
{
g2 Isomorphie.
d) Willemilgruppe
Willemit Zn^ Si 0*
Phenakit Be^ Si 0< .
Dioptas 112 Cu Si O*
e) Gliinmergruppe
f) TurinaliDgruppe
Die chemische Natur der Glieder dieser beiden Gruppen bleibt spä-
terer Betrachtung vorbehalten.
Viergliedriges System.
a) Zinnsteingruppe«
Zinnstein Sn O^
Rutil Ti O'^
7. . f Si 02
Zirkon j ^^ Q2
b) Scheelitgruppe
Scheelil Ca W 0<
Scheelbleierz Pb \V 0^
Gelbbleierz Pb Mo 0*
Zweigliedriges System.
a) Diasporgruppe
Diaspor H^ AI O*
Manganit H^ Mn O*
Göthit IPFe 0*
b) Aragonitgruppe
Aragonit Ca C 0»
Witherit Ba C O»
Sirontianil Sr C 0»
Weissbleierz Pb C O »
c) Schwerspathgruppe
Schwerspath Ba S O*
Cölestin Sr S 0*
Anhvdril Ca S 0*
Bleivilriol Pb S 0<
d) B i 1 1 e r s a 1 z g r u p p e
Bittersalz Mg S 0* + 7aq
Zinkvitriol Zn S 0^ + 7aq
Nickelvilrioi Ni S O* + 7aq (künstlich)
Isomorphie. 63
Cy Olivingruppe
Forslerit Mg^ Si 0*
Fayalit Fe^ Si O* (künstlich als Frischschlacke etc.)
Tephroit Mn2Si 0^
Chrysolith \ mMg» Si 0* \
OHvin /nFe2 Si O* /
Zwei- und eingliedriges System.
a] Eisenvitriolgruppe
Eisenvitriol Fe SO* + 7aq
Koballvilriol Co SO* + 7a(i
Manganvitriol Mn SO* + 7aq (künstlich)
b) Vivianitgrxippe
Vivianit Fe» P2 0^ -f- 8aq
Kobaltbltithe Co» As^O« + 8aq
c) Augitgruppe
d) Euklasgruppe
Auch diese können erst später besprochen werden.
Reguläres System.
a) Spinellgruppe
Spinell Mg AI 0*
Magneteisen Fe Fe 0*
Chromeisen Fe €r 0*
b) Alaungruppe
Kalialaun K^ AI S* O*» + 24aq
Ammoniakalaun Am^ AI S* 0**^ + 24aq
Eisenalaun K^ Fe S* O»« + 24aq |
und Ara2 Fe S* 0«« + 24aq I
Chromalaun K^ Cr S* O^« + 24aq [ (*^^°^^*'^^'
und Am2 Cr S* O^e + 24aq
c) Granatgruppe
S. oben.
Es muss daran erinnert werden, dass in Folge von lleteromorphie
analoge Verbindungen nicht immer isomorph sind (S. 50). Deswegen
finden wir R C 0» als Kalkspath und Aragonitgruppe, R^SiO* als Wille-
•
mit- und Olivingruppe , R S 0* -f- 7aq als Bittersalz- und Eisenvilriol-
gruppe, deswegen steht der viergliedrige Hausmannit MnMnO* nicht in
der Spinellgruppe, der sechsgliedrige Quarz SiO^ nicht in der Zinn-
steingruppe, u. s. w.
54 Isomorphie.
Uebereinstiniinunfi und Verschiedenheit in der Kryslallform
isomorpher Körper.
Isomorph heisst ^leieh^estahel. allein nur die Kr\slalle einer und
derseli»en Substanz sind hinsichtlich) ihrer Form und der von ihr uniiiit-
telluir abhängigen Eigenschaften wirklich gleich. Körper von niaterioJJ
\erschiedener Natur, wenngleicli von analoger Zusammensetzung, welche
\N ir isonior])h nennen . stinmien in ihrer Form niemals ganz überein , so
dass der Begriff' ))isomorpliw nicht absolut richtig ist. Die Abweichungen
geben sich durch Winkeherschiedenheiten zu erkennen, d. h. die Nei-
gungen entsprechender Flächen sind bei isomorphen Körpern mehr oder
min<lcr \erschieden. oder, was dasselbe ist, die Axenverhältnisse stim-
men nicht genau tiberein.
Wühlen wir als Beispiele zuvörderst die rhomboedrischen Carbonale
oder die Ralkspathgruppe, so ist bei ihnen der Endkantenwinkel des
Ilauptrhomboeders = 2A und die Länge der llaupta\e c, wenn die Axen
a = I sind :
Kalkspath
Manganspath
Eisenspalh
Magnesitspath
Zinkspath
Der Bhomboederwinkel weicht demnach um 2° 35' ab, und die
Axenlänge von c verhält sich bei Kalk- und Zinkspath = 1 : 0,944.
Vergleicht man an den zweigliedrigen Kr\ stallen der Aragonitgruppe
die Winkel, welche die Flächen des ersten Paars oder vertikalen Pris-
mas p = a : b : oo c an der Axe a , und diejenigen , welche das hori-
zontale Prisma oder zweite Paar q = b : c : oo a an der Axe c bildet,
und das daraus berechnete Axenverhältniss. so hat man:
Aragonit Ca C 0*
Weissbleierz Pb C 0^
Strontianit Sr C 0^
Wilherit Ba C 0^
Die Winkel \on p dilferiren um 2^20', die von q um I" 32'. Und
während das Prisma p stumpfer, die Axe a mithin ktirzer wird, isl q
minder stumpf, die Axe c also länger.
2A
c
Ca C 0 »
1 05°
ö'
0,854
Mn C O*'
106
51
0,821
Fe C 0 »
107
0
0.818
#
Mg C 0=^
107
30
0,809
Zn C 0 *
107
40
0.806
P-
P
<1 •
4
a : f > : c
116"
10'
108"
26'
0,6224 : 1 : 0,7208
117
14
108
14
0,6100 : 1 : 0,7234
117
19
108
12
0,6090 : 1 : 0,7239
118
30
106
54
0,5949 : 1 : 0,7413
Isomorphie. 65
Aehnlich verhalt sich die Schwerspathgruppe, denn hier*) ist:
p : [i ([ : q a : h : (•
Schvverspalh Ba SO^ \0r 40' M3" 26' 0,814 : \ : 0,656
Bleivitriol Pb SO^ 103 44 M4 24 0,785 : \ : 0,644
Cölestin Sr SO* 104 2 1U 38 0,781 : 1 : 0,641
Sie unterscheidet sich indessen von der voriji^en dadurch , dass beide
Prismen ^leichuiUssig stumpfer, die Axen a und c also gleicherweise
kürzer werden.
Wenn an den viergliedrigen Kristallen der Zinnsteingruppe 2A
den Endkantenwinkel des Hauploklaeders a : a : c und c die LJInge der
Hauptaxe, a = 1 gesetzt, bedeutet, so ist
2A c
Zinnstein SnO^ 121^35' 0,672
Rutil TiO'^ 123 8 0,644
Zirkon { ^[^2 ^'^^ ^0 0,640
Es ist bekannt, dass selbst bei gut ausgebildeten Krystallen die
schärfsten Messungen kleine Abweichungen solcher Winkel ergeben,
welche gleich sein sollten, allein diese Abweichungen betragen weniger
als eine Minute. Minder gute Krystalle ergeben wohl etwas grössere
Verschiedenheilen, welche indessen auch nur Minuten betragen. Es sind
dies Folgen \on Störungen, welche bei der Krystallbildung durch die
ungleiche Anziehung der umgebenden festen Masse eintraten und die
Flachen aus ihrer normalen Lage gebracht haben. Dass die Winkel-
unlerschiede isomorpher Krystalle sich hierdurch nicht erklären lassen,
ist begreiflich.
MitBcherlich hat die Entdeckung gemacht, dass ungleichaxige
Krystalle, d. h. also solche, welche verschiedene Symmetrierichtungen
haben , durch Aenderungen der Temperatur eine ungleiche Veränderung
nach jenen Richtungen erfahren. Erwärmt man ein Kalkspathrhomboeder,
dessen Endkantenwinkel bekanntlich 105" 5' ist, so wird dieser Winkel
kleiner, der Krystall dehnt sich also in der (Richtung der Hauptaxe c
mehr aus, als in den darauf senkrechten Richtungen der Axen a. Man
könnte also annehmen , der Kalkspath habe sich bei einer viel niedrige-
ren Temperatur gebildet, bei welcher sein Rhomboeder genau gleich
dem des Zinkspaths (Endk. 107^40') gewesen wäre, und habe erst spa-
ter bei der herrschenden Temperatur das schärfere Rhomboeder von
*) Die Stellung ist so gcwHhIt, dass c und |» die Spaltungsflachen sind.
Karo ni elbber);, llinfr.ilrhemip. 1. 5
8* .
66 Isomorph ie.
405^5' erlangt. Oder man könnte sieh denken, der Zinkspath sei in
einer viel höheren Temperatur als der Kalkspath entstanden, und sein
RhondK)eder von 105" 5' sei in Folge der Abkühlung zu eineni weit
stumpferen geworden.
Dass aber dieses thermische Verhalten der Krystallc ebensowenig
die Winkeluntersehiede isomorpher Krystalle erkhirt, folgt aus der ge-
ringen (irösse der Aenderung, welehe die Wärme bewirkt. Beim Kalk-
spath beträgt sie für 100" nur 8,5 Minuten. Vorausgesetzt, dciss die
Winkeländerungen der Temperatur proportional wären, und der Zink-
spath sich ganz gleich verhielte, müsste ein Kalkspathkrystall um 4820^
abgekühlt werden, um dem Zinkspath gleich zu sein, oder dieser müsste
um \KiO^ erhitzt werden, damit sein Hhomboeder das des Kalkspaths
würde. Letzleres ist bei der Zerselzbarkeii der Cirl^onate in der Warme
unmöglich, und jenes wird durch die Thatsiiche widerlegt, dass sieh
Kalkspath bei gewöhnlicher Temperatur bildet.
Folglich sind die oft bedeutenden Winkelunterschiede isomorpher
Körper eine Folge ihrer verschiedenen chemischen Natur, sie sind ihnen
eigenthümlich , und es ist bemerkenswerth , dass die grössere Uel>erein-
stimnmng der Form nicht noth wendig der grösseren Aehnliehkeit der
difPerirenden Elemente entspricht. So sollten Kalk- und Magnesitspath
sich am nächsten stehen; ebenso W^itherit, Strontianit und Aragonii;
ebenso Schwerspath und Cölestin , wenn man erwägt , dass Ca und Mg,
Ba, Sr und Ca sich näher stehen, als dem Pb.
Wenn bei einem Mineral die Messungen von verschiedenen Abän-
derungen rmerschicde in den Winkeln ergeben, so dürfte der Grund
sehr oft der sein, däss die gemessenen Krystalle isomorphe Mischungen
sind, in welchen das Verhältniss der Grundverbindungen ein anderes
ist. So z. B. ist es erwiesen, dass am Cölestin von verschiedenen Fund-
orten die Winkel der Prismen nicht unerhebliche Unterschiede zeigen.
So lange die gemessenen Krystalle nicht untersucht sind, lässt sieh nicht
entscheiden , ob die Substanz des schwefelsauren Strontians Schwankun-
gen in der Krystallform v\^i , oder ob letztere von der Beimischung eines
isomorphen Sulfats herrühren. Im Voraus kann man s^igen, dass beide
Ursachen wirks^un sein mögen , bis jetzt aber steht nur soviel fest, dass
die Cölestinkrystalle, welche gemessen imd untersucht sind, sämmtlich
etwas Kalksulfat enthalten. Nach Arzruni^i ist bei dem kalkarmsten
(von Bristol' und dem kalkreichsten (von Sicilien):
♦) Der. (!. d. ehem. Ges. 4872. S. t048.
V
t
Isomorpliie. 67
Ca : Sr a : c P • P
Br. 4:298 0,78165:0,64234 103« 58'
Sic. 1: 45 0,78035:0,64118 104 12
Die grössten Winkelverschiedenheilen fonden sicli aber bei dem
Gölestin vom Eriesee und dem von Pschow, bei welchen
Ca : Sr a : c P • P
Er. 1 : 133 0,7696 : 0,6275 104" 50'
Pseh. 1 : 87 0,7875 : 0,6415 103 34
Wir werden weiterhin noch mehr Beweise dafür finden, dass das
Verhültniss zweier isomorpher Verbindungen in einer Mischung den geo-
metrischen Verscliiedenheilen nicht entspricht. Auch im vorliegenden
Fall sind mit der grössten Differenz in der Zusammensetzung blos Win-
kelunterschiede des Spaltungsprismas von 14' verbunden, wahrend die
grössten Winkeldifferenzen von 1° 16' bei Mischungen sich finden, deren
Zusammensetzung viel geringere Verschiedenheit zeigt.
Natürlich ist auch durchaus nicht zu behaupten, dass die für den
Cölestin oben (S. 65) angegebenen krystallographischen Constanten dem
reinen Strontiansulfat zukommen.
Krystalle aus zwei oder mehr isomorphen Körpern.
Isomorphe Mischungen.
Kristalle einer Substanz vergrössern sich in den Auflösungen sol-
cher Körper, die mit jenen isomorph sind; sie verhalten sich also in
diesem Fall gerade so, wie in der Lösung ihrer eigenen Substanz.
Ein Alaunoktaeder vergrössert sich in der Auflösung von Chrom-
alaun, oder umgekehrt, und gleiches erfolgt in der Lösung von Eisen-
alaun. So entstehen schliesslich Krystalle, welche in ihrer Masse hete-
rogen sind, obwohl sich dies, wenn die einzelnen Verbindungen nicht
verschieden geftlrbt, oder wenn ihre Lamellen sehr dünn sind, durch
Beobachtung nicht nachweisen lässt.
Da ein solches Uebereinanderkrystallisiren bei löslichen künstlichen
Verbindungen stattfmdet, so darf man schliessen, dass es auch bei der
Bildung der natürlichen Krystalle unter geeigneten Umständen erfolgt
sein kann. Die Erfahrung bestätigt diese Vermuthung vollkommen.
Krystalle von grünem Turmalin schliessen einen Kern von rothem
ein und umgekehrt; farblose und grüne Turmalinkry stalle sind am einen
Ende braun oder schwarz. Wir wissen, dass der grüne , rothe, braune
und schwarze Turmalin nicht etwa farbloser Turmalin sind, dem eine
5*
ßg tsomorplne.
färbende Substanz beif^eniischt ist, sondern dass alle diese Turmaline
Silicate von analoger Zusammensetzung sind , welche als isomorphe Ver-
bindungen die Eigenscliaft haben, zusammen und übereinander zu kr\'-
stall isiren.
Krystalle von Vanadin it von Beresow enthalten einen Rem des
isomorphen Pyromorphits; in Kpidolkrystallen von Sillböhle steckt Or-
thit , der jenem isomorph ist ; boim Glinmier und Feldspath sind Ver-
wachsungen zweier Arten nicht selten.
Die Analyse solcher in ihrer Masse chemisch nicht gleichartiger
Krystalle kann möglicherweise Verschiedenheiten ergeben, wenn sie an
einzelnen Theilen eines und desselben Krystalls ausgeführt wird.
Von viel grösserer Bedeutung sind die isomorphen Mischungen,
d. h. die Krxstalle, welche aus der gemeinsamen Lösung von zwei oder
mehr isomorphen Verbindungen hervorgehen.
Wir sahen, dass isomorphe Mischungen (z. B. die gemischten Vi-
triole und Alaune) schon früh Gegenstand der Untersuchung waren, dass
ihre Natur aber erst durch M i t s c h e r I i c h erklärt wurde.
Die relative Menge der Grundverbindungen in einer isomorphen
Mischung ist sehr mannichfach, die Zahl der Mol. ist zwar eine l>e-
stimmte, jedoch nicht immer eine einfache, und die Menge der einen
Verbindung kann sehr klein sein im VerhHitniss zur anderen -kalkhal-
tiger Cölestin, strontianhaltiger Aragonit).
Die Zahl der isomorphen Mischungen ist unter den Mineralien ausser-
ordentlich gross, ja es konnnen solche vor, deren Grundverbindungen
für sich noch nicht gefunden sind. Ihre Häufigkeit wird begreiflieh,
wenn man annimmt, dass die Krystalle aus der gegenseitigen Wirkung
sehr verdünnter Lösungen innerhalb langer Zeiträume entstanden ^ wo-
bei eine Aenderung im Stoffgehalt jener Lösungen nattlrlich erscheint.
Berechnung der Analyse isomorpher Mischungen. — In-
dem wir zunächst voraussetzen, dass die sie bildenden Grundverbin-
dungen von analoger Zusammensetzung seien, berechnen wir ihre Ana-
lyse ganz nach den früher (S. 23) entwickelten Gnindsiitzen.
Beispiel. Ein Dolomit von Sorrento hat nach Ab ich bei der Ana-
l\se gegeben:
Kalk 36,52
Magnesia 46,57
Kohlensäure 46,91
100.
Isomorphie. 69
Daraus berechnet sich:
Atg. Quotienlen
Calcium 26,09 40 0,652 1,5 3
Magnesium 9,94 24 0,4U = 1=2
Kohlenstoff 42,80 12 1,066 2,5 5
Sauerstoff 51,17 16 3,198 7,7 15,4
Da auf den indirect bestimmten Sauerstoff alle Fehler fallen (S. 25),
so darf es nicht befremden, dass sein Quotient keine ganze Zahl ist.
Ist derselbe nun 15 oder 16?
Der Dolomit ist eine Mischung der Carbonate von Calcium und
Magnesium, welche analog zusammengesetzt sind. Die Mischung selbst
ist also von analoger Natur, d. h. das Atomverhältniss von Ca : C : O
ist gleich dem von Mg : C : 0 und gleich dem von Ca und Mg : C : O .
Wir denken uns also beide als eins, addiren ihre Quotienten, und
vergleichen sie mit denen des Kohlenstoffs und Sauerstoffs:
(Ca, Mg) : C : 0=5 : 5 : 15,4 = 1:1: 3,08,
und sehen somit , dass das Atomverhältniss = 1:1:3, der Quotient für
den Sauerstoff folglich =15 und nicht =16 ist.
Bezeichnen wir Ca und Mg mit H, so ist also die Mischung
RC 03
und da 3 At. Ca gegen 2 At. Mg vorhanden sind, so ist die specielle
Formel
( 3Ca C 03 \
\ 2Mg C 03 /
und die berechnete Zusammensetzung:
3Ca = 120 = 25,64 = Ca O 35,90
2Mg = 48 = 10,26 = MgO 17,10
5C = 60 = 12,82 = C02 47,00
150 = 240 = 51,28 100.
468 100.
Bei der Berechnung isomorpher Mischungen von analog zusammen-
gesetzten Verbindungen addirt man die Quotienten der differenlen Be-
standtheile und vergleicht die Summe mit den tlbrigen Quotienten,
weil das Atomverhältniss der Grundverbindungen unter sich und dem
in der Mischung gleich ist, was aber Bedingung der »analogen Zusam-
mensetzung« ist. *
Beispiel. — Ein grüner Augit aus Schweden gab nach 11. Rose
bei der Analyse und giebt folglich bei der Berechnung:
70
iBomorphie.
Atg.
C^ot.
Kalk
23,47
Calcium
16,76
40
0,449
Magnesia
H,49
Magnesium
6,89
24
0,287
Eisenoxydul
11,63
Eisen
9,05
56
0,164
Kieselsäure
54,08
Siliciuni
25,24
28
0,90
99,67
Sauerstoff
41,73
16
2,64
Dieser Augit isl eine isomorphe Mischung der Silicate von Ca , Mg und
Fef. Die Summe der Quotienten dieser drei Elemente = R ist 0,867; es
sind also die Atome von R : Si : O = 0,867 : 0,9 : 2,61 = 0,96 : 4 : 2,9,
d. h. offenbar =1:1:3; die Mischung ist also
RSiO».
Da ferner die Atome von Ca, Mg und Fe = 2,6 : 1,8 : 1 , d. h.
nahezu = 3:2:1 sind, so besteht dieser Augit aus
( 3Ca Si 03
\ 2Mg Si O»
1 Fe Si 03
Beispiel. — Ein Granat von PitkHranta gab nach Hess:
Atg. Quot.
Kalk 22,88 = Calcium
Magnesia 4,00 = Magnesium
Eisenoxydul 9,68 = Eisen
Eisenoxyd 25,47 = Eisen
Thonerde 3,40 = Aluminium
Kieselsäure 35,55 = Silicium
100,98 Sauerstoff
Auch der Granat enthält Silicate von Calcium, Magnesium und Ei-
sen in isomorpher Mischung. Es treten aber noch Silicate von Eisen
und Aluminium hinzu, in deren Mol. 2 At. Eisen (Fe) und 2 At. Alu-
minium (AI) enthalten sind. Bezeichnet man Ca, Mg, Fe mit R, Fe
und AI mit R, und addirt die Quotienten der R und der R, so erhält
man
R : R : Si : 0 = 0,643 : 0,192*; : 0,592 : 2,405 = 3^4 : 1 : 3,1 : 12,5,
wofür wir 3 : 1 : 3 : 12
setzen müssen. Die Granatnn'schung ist also
R3RSi3 0>2
16,34
40
0,408
2,40
24
0,1
7,53
56
0,135
17,83
0,318
4,8«
27,3
0,066
16,59
28
0,592
38,48
16
2,405
2
Isomorphic. 7 {
Da R aequivalent 3R ist, so ist auch 3R2 Si 0^ acq. R2 si^ 0>2, und
man kann die Mischung auch durch
/3R2SiO^ \
bezeichnen.
Der Analyse zufolge ist
Ca : Mg : Fe = 4 : 1 : 1 ,3
Fe : AI = 4,8 : 1
Wühlt man statt dieser VerhHitnisse die nilchst einfachen 4:1:1
und 5:1, so witre der untersuchte Granat eine Mischung aus
( 4Ca2 Si 0^
3J Mg^Si O^
Fe2 Si 0» I }
( 5Fe2 Si * 012 ^
\ A12 Si^0»2/j
Sehr häufig begegnet man der Vorstellung, eine isomorphe xMischung
sei ein einzelnes Molekül, in welchem ein Theil eines Bestandtheils
durch einen anderen vertreten oder ersetzt sei. Man nennt letztere auch
wohl isomorphe Bestandtheile. Diese Vorstellung ist indessen ganz un-
richtig: aus einem fertigen Mol. kann nicht ein Bruchtheil eines Atoms
austreten, und dafür ein solches eines anderen Elements eintreten. Ein
Bitterspath, welcher
( Ca c on
t Mg C 0^* /
ist, kann nicht C^j C O^ sein, in welchem die Hlllfte des Calciums durch
Magnesium ersetzt ist; das Mol. Ca C 0^ kann sich wohl in das Mol.
Mg C O*^ verwandeln, allein die Umwandlung kann nicht einen Theil des
Calciums treffen, weil Ca eben ein Atom, die kleinste Menge darstellt.
Deshalb führen abgekürzte Formeln, welche jener Vorstellung ent-
sprechen , den Anfänger leicht zu der Idee , dass derselben ein gewisser
Werth zukomme.
(Ca*Mgi) C03, fCa^Mg*; CO^* für den Dolomit (S. 69),
(Ca* Mgl Fei) Si 0» für den Augit (S. 70) mögen als Ausdruck der
Analysen gelten, sind aber eigentlich keine chemischen Formeln.
Die Zusammensetzung isomorpher Mischungen im Ver-
gleich zu der Beschaffenheit ihrer Lösungen. — Die Krystalle,
welche aus der Lösung isomorpher Körper durch fractionirte Krystalli-
sation erhalten werden, enthalten letztere fast niemals in demselben
Verhältniss wie jene*).
*) Rammeisberg in Pogg. Ann. 91,321.
72 Isomorphie.
Die aus einer Lösung von je 1 Mol. Mg SO^ + 7 aq und Zn SO^ + 7 aq
anscbiessenden Kristalle enlhallen von Anfang bis zu Ende beide Salze in
diesem VerhUllniss.
Wendel man gleiche Mol. Cu S 0^ + 5 aq und Mn S 0^ + 5 aq,
so sind die ersten Anschüsse die kupferreichsten, die letzten die man-
ganreichsten.
Bei gleichen Mol. K^ S 0^ und Am^ S 0^ herrscht anfangs das Kalisulfat
vor; bei Thonerde- und Chromalaun der erstere; bei schwefelsaurem
und chromsaurem Kali das erstere; bei salpetersaurem Baryt und sal-
petersaurem Blei jenes. Das schwerer lösliche der beiden Salze ist in
den ersten Krystallen der Mischung immer das überwiegende.
Isomorphe Mischungen aus Verbindungen, welche der lleteromor-
phie fähig sind, zeigen oft beide Formen, jede derselben ist aber an
ein gewisses VerlUUlniss der Grundverbindungen in der Mischung ge-
bunden.
Je 1 Mol. Mg S 0^ + 7 aq zweigliedrig) und Fe S 0^ + 7 aq (zwei-
und eingliedrig liefert Mischungen, in denen anfangs das Eisen, später
das Magnesium vorherrscht , alle haben die Form des Eisenvitriols. So-
bald aber in den späteren Anschüssen mehr als 3 At. Mg gegen Fe
enthalten sind , haben die Krystalle die Form des Magnesiasalzes.
Aehnlich verhält sich 1 Mol. Fe S 0< -f- 7 aq und ein Mol. Mn S 0^
+ 5 aq. Die Mischungen beider Salze enthalten sie stets mit 7 aq,
und zwar bilden sich grüne Krystalle von Eisenvitriolform, in denen
n Fe : Mn, später Fe : n Mn . Wird zuletzt n > 4 , so sind die Krystalle
blassrot h und haben die zweigliedrige Form des Mg S O^ -}- 7 aq. —
Auch Mg S 0^ + 7 aq oder Zn S 0^ + 7 aq und Mn S 0^ + 5 aq zeigen
ähnliche Erscheinungen.
Aus einer und derselben Lösung können auch Mischungen von nicht
analoger Natur und in Folge dessen von ungleicher Form krystallisiren.
Kupfervitriol Cu S O* -f- 5 a(| und Eisenvitriol Fe S O^ -f- 7 aq, welche
in einer Lösung zu gleichen Mol. enthalten sind, geben im Anfang blaue
Krystalle, welche die eingliedrige Form des Kupfervitriols und also 5 aq
enthalten; in ihnen sind aber wenigstens 20 Cu gegen Fe enthalten.
Alle späteren Anschüsse, die kupferreicheren sowohl als die zuletzt er-
folgenden eisenreicheren , enthalten beide Salze mit 7 aq und besitzen
die Eisenvitriolform.
Kupfervitriol und Bittersalz, MgSO*4-7aq, geben successive An-
schüsse, die zuerst kupferreich, später magnesiumreich sind; aber nur
diejenigen, welche mehr als 6Cu : Mg enthalten, haben die Kupfer-
Isomorpbic. 73
vitriolforin und 5 aq , alle übrigen enlhallen 7 aq und besitzen die ßil-
t^rsalzform. — Wendet man Zinkvitriol statt des Bittersalzes an, so
treten ähnliche Erscheinungen ein, die zweite Form zeigt sich aber erst,
wenn Cu : Zn = 4 H At. ist. •
Man hat behauptet , die Krystalle von isomorphen Mischungen seien
inamer durch abwechselnde Ueberlagerung der Grundverbindungen ent-
standen ; da sie jedoch oft vollkommen durchsichtig sind , sich auch optisch
wie homogene Medien verhalten, und nach meiner Erfahrung bei frac-
tionirtem Lösen keinerlei Differenz in der Mischung zeigen, so darf man
schliessen, dass die Mischung der Grundverbindungen eine molekulare
sei, wenigstens sich auf die Krystallmolcküle erstrecke.
Die Krystallform isomorpher Mischungen, verglichen
mit derjenigen ihrer Grundverbindungen. — Da die Iso-
morphie zweier Körper nicht eine vollkommene Gleichheit ihrer Form,
sondern eine mehr oder minder grosse Annäherung an dieselbe ist, so
lasst sich erwarten, dass die Krvstallc der Mischungen sich innerhalb
dieser Formunterschiede halten werden.
Freilich fehlt es hinsichtlich der Mineralien ebensowohl an der Unter-
suchung genau gemessener Krystalle, als auch an der krystallographischen
Bestimmung analysirter Krystiille; es können daher nur wenige Erfah-
rungen hier benutzt werden.
Unter den Mischungen aus Ca C O** und Mg C 0^, welche man als
Bitterspath bezeichnet, sind sehr hctußg solche, die aus je 1 Mol. beider
Carbonate bestehen. Der Endkantenwinkel ihres Hauptrhomboeders ist
_ 106M1— 30'. Da nun dieser Winkel beim Kalkspath 405° 5', beim
Magnesitspath 107*^30' und das Mittel beider 106° 48' ist, so entspricht
hier allerdings der in der Mitte liegenden Mischung auch die Form.
Allein schon die Mischungen aus Mg C 0^ und Fe C 0*^ entsprechen
der Voraussetzung nicht. Ihr Rhomboedcrwinkel soHte zwischen 107° 30'
(Magnesitspath) und 107° 0' (Eisenspath; liegen, und um so stumpfer
sein, je grösser das Vcrhältniss des Mg ist. Allein dem ist nicht so.
Denn Breunnerit vom
Tragösthal = 20 Mg : Fe hat 107° 16'
Pfitschthal = 7 Mg : Fe » 107 22,5.
Der eisenreichere hat im Gegentheil ein stumpferes Rhomboeder, ja
eine sehr magnesiarciche Mischung von Flachau = 23 Mg : Fe hat 106° 58',
also den Winkel des Eisenc^rbonats *) .
♦) Oder vielmehr des Eisenspaths, welcher seilen reines Fe C 0^ ist.
74 Isomorphie.
«
An den ii^oniorphen Mischungen von Uberchlorsaurein Kali K Gl O^
und von übermangansaurem Kali K Mn 0^, beide dem zweigliedrif^en
System angefaörig, hat Groth*) gefunden, dass die Kantenwinkcl zum
Theil gar nicht innerhalb der Differenzen fallen, welche die beiden
Grundverbindungen zeigen. Aehniiche Erfahrungen hat man auch hei
anderen Mischungen gemacht (vgl. S. 66 das Über den kalkhaUigeo
Cölestin Gesagte).
G Teich heil der Foriii bei isomorphen Körpern.
Bei Gelegenheil der Heteromorphie wurde festgestellt, dass gleiche
Formen solche seien, welche demselben Symmetriegesetz 'Krystallsystem)
gehorchen und' die zugleich unter sich rationale und einfache Axcnver-
hciltnisse zeigen, so dass jede Flüche des einen Körpers krystallonomisch
möglich sei bei dem anderen, also in der Krystallreihe desselben auf-
treten könne. Isomorphe Körper können in verschiedenartigen C!ombi-
nationen sich darstellen; aber ein Kcilkspathkrystall, welcher aus <leni
ersten stumpferen und dem ersten schärferen Rhomboeder besteht, ist
doch isomorph einem Hauptrhombocder von Bitterspat h.
Man hat mehrfach gesagt, eine blos geometrische Isomorphie sei
eine allzuweite Fassung dieses Begriffs. Man hat verlangt, dass wirk-
lich isomorphe Körper auch in der Formenentwicklung, in dem Hervor-
treten gewisser Zonen, namentlich aber in der Spaltbarkeit überein-
stimmen. Solche Forderungen lassen sich indessen nicht stellen, weil
viele Körper in der Entwicklung ihrer Formen , sowie hinsichtlich der
herrschenden Spaltungsflächen Verschiedenheiten zeigen, wie solche
auch in ihrem optischen Verhalten stattfinden.
Augit und Hornblende sind Namen für eine Reihe von Mine-
ralien , welche isomorphe Mischungen von normalen Silicaten, R Si O**,
bilden, worin R = Ca, Mg, Fe, Mn ist. So z. B. ist
... ., ... ., / Ca SiOM
Diopsid -Augil . =1 ^^ gj (j3 1
Tremolit Hornblende) = | .^^^^ g! ^3 j
Man sollte also vollkommene Uebereinstimmung der Formen erwar-
ten. Allein wenn auch beide zum zwei- und eingliedrigen System
gehören, so unterscheiden sie sich doch sehr wesentlich.
Ein Krystall von Augit zeigt ein rhom])i6ches Prisma TT, weiches
*) Pogg. Ann. 438,193.
Isomorphie.
75
eineDi quadratischeD sehr nahe komiiit , denn es hat Winkel von
92® 54' und 87® 6'. Ihm geht die Hauptspalt-
barkeit parallel. Seine Kanten sind durch die
FlAchen K und M gerade abgestumpft , welche
mithin für sich ein rechtwinkliges Prisma bil-
den würden. Die FlHche Abstumpft den spitzen
Winkel von 87®6', Jf den stumpfen von92®54'
ab, so dass
T: K = 133° 33'; T : M = 136» 27'.
In der Endigung findet sich die schiefe
Endfläche P, welche unter i06® 0' gegen K,
aber rechtwinkh'g gegen M geneigt ist. In ihrer Diagonalzone liegt ein
Flächenpaar w, gleich P nach vorn geneigt, während ein anderes Paar
0 ein hinteres ist und einerseits mit T und P, andererseits mit A' und
n in eine Zone fällt. Ausserdem kommen am Augit noch viele andere
Flächen vor.
Stellt man sich nun A' als die A.venebene 6c, 31 als ac, P als a6
vor, und nimmt o = a' : h : c, so hat man
0 = a' : b : c T = a : b : ooc K = a : oob
n = b : c : ooa M = b : ooa
und es ist:
P = c : ooa
T an rt = 87" 6'
n über P = liO 48
ooc
ooc
oob
0
— MO 38
K
= 106 0
K'
— 105 i3
4 : 0,591
T
n
o
P
Kante o/o
Hieraus folgt das Axenverhältniss
a : b : c = 1,094 :
und der Winkel , welchen die Axen a und
c bilden, vorn = 106°, hinten 74".
Ein Krystall von Hornblende be-
steht aus einem rhombischen Prisma .S8,
dessen Winkel \W 30' und 55" 30' bilden,
und dessen Flächen eine ausgezeichnete
Spaltbarkeit parallel geht. Seine stumpfen
Kanten sind durch A', seine scharfen durch
M gerade abg^tumpft. in der Endigung
finden sich (ausser ma nchen anderen] eine schiefe Endfläche P, ein vor-
' :«:^
76 Isomorphic.
dcres Paar^m aus ihrer DiagonalzoDe , und ein hinteres r, säninitlich in
dem nlimlichen Zonenverband stehend wie beim Augit. Werden die Fla-
chen K, Mj P auch hier als die Axenebenen gedacht, so ist auch hier
r = a : b : c S = a : b : oo c K = a : oob : coc
m = b : c : oo a M = b : oo a : aoc
P = c : ooa : oob
und da
8 : S HU a =1 W 30'
m : m über P =148 16
r : r = U8 30
PK = 104 45
Kante r/n a' =106 58
so ist
a: b : c = 0,544 : 1 : 0,«94
und der Winkel der Axen a und c = 104*^ 45' oder 75" 15'.
Man sieht hieraus, dass die Formen von Augit und Hornblende in
kr> Stallonomischer Beziehung zu einander stehen. Ihre Axen a ver-
halten sich wie
1,094 : 0,544 =2:1
ihre Axen c verhalten »ich wie
0,591 : 0,294 = 2:1,
ihre Axen a und c stehen in demselben Verhnhniss ;1,85 ; 1 , wiihrend
die Winkel der schiefen Axen nur um 1^ 15' verschieden sind.
Die Hornblende kann also auf den Augit, letzterer auf die Horn-
blende bezogen werden.
Ninnnt man das Axenverhiiltniss des Augits ftlr beide an, so sind
die HornblendeUüchen
S = rt : 26 : oo c
m = 26 : c : ooa
r == a' : 26 : r
Das Spaltungsprisma der iiornl)lende ist das zweifach stumpfere
von dem des Augits.
Nimmt man umgekehrt das Axenverhültuiss der Hornblende für
beide an, so werden die Augilflüchen
r = 2a : 6 : oo r;
n = 6 : 2c : oo a
« = a' : \b : c
Die Hornblendeflclchen können also beim Augit vorkommen und
umgekehrt. Dass dies im Allgemeinen nicht der Fall ist, beweist, dass
{
Isomorphie. 77
Augit und Hornblende zwei verschiedene Typen der Krystallbildung
sind, welche bei derselben chemischen Verbindung sicli entwickeln,
und durch ihre physikalischen Unterschiede (Spaltbarkeit , optisches
Verhalten) sich getrennt halten.
Der Typus Augit und der Typus Hornblende findet sich demnach
liei Substanzen, welche vollkommen isomorpli sind.
Es giebt isomorphe Mischungen der normalen Silicate von Magnesium
und Eisen,
m Mg Si O» \^
n Fe Si 0^ /
von denen die eisenHrmeren Broncit, die eisenreicheren Hypersthen
genannt werden. Sie bilden wesentliche Gemengtheile gewisser Ge-
steine, kommen aber nicht in ausgebildeten Kr\ stallen, sondern in
Massen vor, welche theils nach einem rhombischen Prisma von 87 — 88".
Ibeils nach den die Kanten desselben abstumpfenden Flächen, also
rechtwinklig spaltbar sind. Diese Struktur und ihre Zusammensetzung
veranlassten, sie als zum Augit gehörig zu betrachten. Des Cloizeaux
fand aber, dass ihr optisches Verhalten von dem des Augit wesentlich
abweicht, und dass sie danach zweigliedrig sein müssen. Später
fanden G. vom Rath und V. von Lang ausgebildete Krystalle, jener
terrestrische, dieser meteorische, und zwar sehr flachenreiche, welche
klar bewiesen, dass Broncit oder Hxpersthen wirklich zweigliedrig sind.
Die zahlreichen Formen lassen sich auf ein Hhombenoktaeder zurück-
führen, für welches a : b : c = 1,031 : 1 : 1,177 ist.
Will man diese zweigliedrigen Krystalle mit den zwei- und ein-
gliedrigen des Augits vergleichen, so muss man letztere auf ein nahe
rechtwinkliges Axensystem beziehen, d. h. man muss annehmen:
n = a : b : c
o = a : b : c
P =^ a : c : oo b
während T, 3/, Ä' ihre Bedeutung behalten. Unter dieser Annahme wird
für den Augit
a:b :c=^ 1,052 : 1 : 0,2955
und der Winkel der Axen a und c vorn 90^20', hinten 89^40'.
Betrachtet man P als ka : c : oo b, so ist jenes Verhältniss dem des
Broncits nahe gleich :
a : b : c Axe a : c
Broncit 1,031 : 1 : 1,177 90° 0'
Augit. 1,052 : 1 : 1,182 90 20
78
Isomorphie.
Anmerkung. Es giebt auch zweigliedrige Hornblenden (Anthophyllit'> .
Bezieht man aiioli tJie Hornblende auf nahe rechtwinklige Axen , so setzt man
r = a : b : c
in = a : b : c
P = a : c : OO b
und erhält dann
a : b : c = 0.526 : 1 : 0,147
oder c = f^/4 genommen,
0,5586 : 1 : 0,588
i,nd den Winkel a : c ^orn = 90*^55', hinten = 89® 5'.
Andererseits giebt es isomorphe Mischungen normaler Silicate^ in
welchen das des Mangans, Mn Si O^, vorherrscht, wie der Rhodonit,
oder welche neben Ca, Mg, Mn, Fe auch Zn enthalten, wie der Fowle-
rit. Diese Mineralien haben die Form des Augits, jedoch mit dem Un-
terschiede, dass das aus den Flüchen T gebildete Prisma an den Kan-
ten schief abgestumpft ist, und dass die schiefen Endflilchen (Flitchen
der Vei*tikaizono) auf die scharfe Kante jenes Prismas schief aufgesetzt
sind. Sie gehören also zum eingliedrigen S\steni.
Zum Vergleich dienen zwei Durchschnitte von Diopsid (zwei- und
eingliedriger Augiti und von Khodonit.
X'
K K
Diopsid Rho<lonit
Die nahe Uebereinstimmung beider ergiel)t sich aus folgenden Win-
keln
Diopsid
Rhodonit
A'
: M — 90"
0'
A
: 51— 87°
36'
T .
J:- 87
r>
T
: r— 83
29
T.
A — 133
33
IT
\ 7"
: A' — 131
: A' — 134
28
1
T :
M —136
27
(T
\ r
: 3/ — 136
: M — 138
10
21
P :
3/= 90
0
p
: M — 93
28
P :
A" — 1 0f)
0
p
: A — m
8
Isomorphie.
79
Fig. 1.
Auch ein anderes Glied der Augitgruppe, das Bahingtonit, hesilzt
die Form des Rhodonits.
Die Krvstallforinen, welche bei den normalen Sih'c^iten R Si 0^ vor-
kommen, fallen also in drei verschiedene Sysleme. Dennoch mUssen
wir sie wegen ihrer offenbaren Annäherung für isomorpli halten ; von
einer Heteromorphie kann hier keine Rede sein. Es giebt mithin Fülle
von Isomorphie, in denen durch eine unbedeu-
tende geometrische Abweichung das Symmelrie-
gesetz ein anderes wird.
Ein noch ausgezeichneteres Beispiel isomor-
pher Kristalle aus zwei verschiedenen Systemen
liefert das schwefelsaure Kali, K^SO^. Die- j
ses Salz bildet zweigliedrige Kristalle, Combina-
lionen eines Rliombenoktaeders (Hauptoktaeder) o,
des ersten Paares p, des zweifach schärferen zwei-
ten 0^ unj (jep Hexaidflüchen /; und c. (Pia. 1..
o = a : b
c p = a : b : oo c
q*^ = b : 2c : ooa
b = b : oo i\
c = c : oo (i
Krystallisirt es aus Lösungen, welche schwe-
felsaures Natron enthalten, so schiesst eine iso-
morphe Mischung beider Sulfate an, welche 14
bis 35 pCt. von letzterem enthalt, und dieselbe
Form wie das reine Kalisalz hat, allein sechs-
gliedrig, und nicht wie jenes optisch zweiaxig,
sondern einaxig ist. Der geometrische Unterschied
beider ist äusserst gering. (Fig. 2.)
Zweigliedrig
•
Sechsgliedrig
p :
p
p — 120" 24'
b — 119 48
1 p : p — 120*^ 0'
0
0
: 0 — 131 8
: 92 _ 130 56
j d : (l — 131 2
c
c :
: 0 — 123 40
72 — 123 49
} cid — 124 0
0
:p — 146 20
: b — 146 11
\ d: p — 146 0
80
Isomoiphie.
Schwefelsaures Kali und schwefelsaures Kali-Natron sind isomorph,
fast ohne geometrische Differenz, jedoch mit wesentlichen physikalischen
Verschiedenheiten. *)
Scacchi hat diese Erscheinung als Polysymmetrie bezeichnet.**)
Endlich müssen wir noch eines wichtigen Beispiels unter den Mi-
neralien gedenken. Der Orthoklas (Kalifeldspat h) und der Albil
(Xalronfeldspath) sind analog zusammengesetzt:
K2 AI Si« 0»ß = Orthoklas
rsa2 AI Sie Qie = Albit.
Dennoch slellt man sie in zwei verschiedene Sysleme, gleich dem
Diopsid und Rhodonit, obwohl die Winkelunterschiede gering sind. Ihre
Zonenverhilltnisse und ihre Spallbarkeit stimmen Uberein. Aber die
erste und zweite Spaltungsfläche [P und M] stehen beim O. recht-
winklig, beim A. schiefwinklig gegeneinander.
.7/
Orthoklas.
Albit.
T : T —
118"
48'
T : r
120«
47'
T : M —
MO
36
T : M
119
33
r : M
119
40
P: M =-
90
0
P : M
93
36
P: T —
112
16
P: T
114
42
P: T'
HO
50
P: X —
1^9
36
P : X
— -
127
43
0 : 0
126
12
n : o'
126
8
0 : x
1 53
6
o : X
1 53
28
r •
o : X
1 52
40
0 : M —
116
5i
0 : M
=r
120
11
0 : M
113
41
*) Die Form von Na- S O* ist der zwei^liedriKen dt»» K- S 0^ sehr ähnlich ; die Axen
a sind nahe gleich , die c verhalten sich = 3:5.
♦*; Zlschr. d. geol. Gesellsch 4 7,56.
Isomorph ie. gl
Gleich anderen isomorphen Körpern zeigen beide regelmässige
Verwachsungen ihrer Rrystalle. Es liegt also auch hier ein FaM von
Isomorphie in zwei verschiedenen Kryslallsyslemen vor, wobei jedoch
der geometrische Unterschied ein geringer ist.
Unsere Krystallsysteme sind künstliche Fächer, welche die Natur
in der Vielseitigkeit der Erscheinungen überspringt. Nach dem, was
wir im Vorhergehenden gesehen, bilden sie kein Hinderniss für die
Isomorphie.
Von den Mineralien reihen sich der zweigliedrige Uranit und der
viergliedrige Chalkolith, femer der zweigliedrige Tantal it oder Niobil
und der zwei- und eingliedrige Wolfram und andere den vorgefuhrlen
Beispielen an. Topsoe hat gefunden, dass die viergliedrige schwefel-
saure Beryllerde mit der zweigliedrigen selensauren isomorph ist, und
analoge Fälle kommen auch bei künstlichen Krystallen noch mehr-
fech vor.
Blanche erblicken aber hierin nur Fälle von Heteromorphie. Kann
man aber Orthoklas uad Albit dimorphe Kürper nennen?
Versehiedeie fem kei titl^ger lisaMMeisetmg.
So viele Thatsachen auch zeigen , dass Verbindungen , welche als
analog zusammengesetzt betrachtet werden müssen , isomorph sind , so
giebt es doch auch Fälle, in denen sie es nicht sind. Alsdann ])flegt
man Heteromorphie als den Grund dieser Erscheinung anzusehen, und
wo eine solche nachgewiesen ist, kann man an der Richtigkeit der Er-
klärung nicht zweifeln. So ist die Formverschiedenheit der rhomboe-
drischen Carbonate von Mg, Mn, Fe, Zn und der zweigliedrigen von
Ba, Sr, Pb durch die Dimorphie des Kalkcarbonats vollkommen erklärt,
auch haben wir in dem betreifenden Abschnitt bereits einige Beispiele
von verschiedener Form analoger Verbindungen angeführt. Ist die
Hetctromorphie bei keinem der verglichenen Körper nachgewiesen, so
ist ihre Annahme allerdings hypothetisch.
Unter den künstlichen Verbindungen sind solche Erscheinungen,
die durch Heteromorphie sich erklären, sehr zahlreich.
Begriff- der analogen ZasammensetEnng.
Analog sind im chemischen Sinn nicht bloss solche Verbindungen,
welche aus einer relativ gleichen Zahl von Elementaratomen bestehen,
sondern überhaupt alle diejenigen, welche durch einfachen Austausch
eines Bestandtheils sich bilden. Sind die aus- und eintretenden Ele-
Rammeltberg, MiDeralchemie. I. 6
82 Isomorph ie.
mente zu je einem At. aequivalent (gleichwerthig), so sind die analogen
oder sich entsprechenden Verbindungen auch bezüglich der Zahl der
Atome gleich.
Z. B^ Ag J : CI = Ag Cl, J; Ag Cl : H = H Cl, Ag.
Oder
Cu 0 : Ba S = Cu S, Ba 0.
Ag2 0 : H2 S = Ag2 S, H^ 0.
Sind aber die sich vertretenden Elemente ungleich werlhig, so sind
entsprechende Verbindungen ungleich zusammengesetzt.
Z. B.
2llg Cl == Hg2 O == Hg2 S
Hg C12 = Hg O = Hg S.
Oder
Ca O : 2H FI = Ca FP, H« O
Sb2 S^ : 6H Cl = 2Sb Cl», 3H2 S.
Hiemach können Verbindungen isomorph sein, welche bei sonst
i^leicher Constitution sich dadurch unterscheiden, dass 4 At. eines
zweiwerthigen Elements der einen an Stelle von 2 At. eines ein-
werthigen Elements der anderen steht.
//
i. Vertretung von 2H durch R.
Ein Beispiel liefern Diaspor (Göthit, Manganit) und Chryso-
beryll, jener H^AIO^, dieser Be AI 0*. Beide sind isomorph, denn
ihre zweigliedrigen Kristalle beziehen sich auf das AxenverhAltniss :
a : b : c
Diaspor = 0,4686 : \ : 0,3019 Kokscharow
Chrysoberyll = 0,470 : 4 : 0,580 Derselbe
so dass ihre c = i : 2 sind. In der Spaltbarkeit und Zwillingsbildung
//
entsprechen sie sich überdies *) . Da aber die übrigen R R 0^ (Spinell-
gruppe), wo R = Mg, Fe, Mn, Zn, Ä = AI, Fe, €r ist, regulär sind,
so ist diese Verbindungsform dimorph.
Ein zweiler Fall dieser Art ist die Isomorphie von Phenakit und
Dioptas.
Phenakit = Be^ Si 0*
Dioptas = (H^ Cu) Si O*
*) S. Kayser: Zeitscbrin d. geol. Ges. 13,481.
Isomorphie. 83
Beide sind sechsgliedrig-rhomboedrisch. Betrachtet man unter den
Rhomboedern des Phenakits das von 416" 36' Endkw. als das Haupt-
rhomboeder, so ist a : c = 1 : 0,661. Beim Dioptas ist an dem
berrsebenden Rhomboeder jener Winkel = 425° 55', also a : c =
4 : 0,534. Die Hauptaxen stehen mithin in dem rationalen Verhältniss
von 4 : 5. Bei beiden treten ausserdem die Sechskantner viertelflUchig
als Rhomboeder auf.
(Der ihnen gleichfalls isomoq^he Willem it Zn^ Si 0^ zeigt ein
Rhomboeder von 128*^ 30'; der Troostit ein solches von 115*^, nach
welchem c = 0,685, also wie beim Phenakit ist.)
Isomorphie von Sauerstoff- und Fluorverbindungen. —
Da O = 16 aequivalent 2F1 = 38 ist, so sind R» 0 und R Fl, R O und
R FP entisprechende Verbindungen. Die Form solcher entsprechenden
Verbindungen hat sich bisher kaum vergleichen lassen. Denn wenn
der Sellait wirklich Mg Fl^ ist, so ist seine viergliedrige Form nicht
die des regulären Periklases, Mg 0.
Indessen giebt es Verbindungen, welche Fluor und Sauerstoff ent-
halten, und zu ihnen gehört der Topas, dessen flüchenreiche zwei-
gliedrige Krystalle das Axenverhältniss^ a : b : c = 0,528 : 1 : 0,954
zeigen. Seine Analysen führen zu der Formel
5AlSiO* 1^
AI Si FPOj
Andererseits kennt man das DrittelsilicM AI Si O^ als Andalusit.
welcher ebenfalls zweigliedrig ist, und dem das Verhältniss a : b : c =
0,998 : 4 : 0,701 zukommt. Vergleicht man die Axen beider Mineralien,
so sind die a = 4 : 4,9 oder fast =4:2, die c = 4 : 3, so dass
angesichts dieser rationalen Verhältnisse eine Isomorphie beider wohl
angenommen werden darf, welche hier bei analog zusammengesetzten
Fluor- und Sauerstoffverbindungen stattfindet.
Marignac hat die Isomorphie der Doppelfluorüre der vier-
werthigen Elemente Si, Ti, Zr und Sn nachgewiesen. Es haben also
z. B.
R Si Fl«
R Ti F16
R Zr Fl»
R Sn Fl«
die nämliche Form. Zugleich hat er gezeigt, dass dieselbe Form bei
den Oxyfloorüren von Nb, W und Mo auftritt. Es sind also mit jenen
isomorph
5*
84 Isomorph ie.
R Nb 0 Flß
>R W 0^ Fl*
R Mo 02 FH
Diese Verbindungen sind mithin nicht in dem Sinne analog, dass
2FI an Stelle von O sich befanden.
Denkt man sich die entsprechenden Oxysalze, aus welchen alle
diese Verbindungen hervorgehen, so sind dies:
R Si 03, R fi 03, R Zr 0», R Sn 0^
R2 Nb2 07
R W 0* und R Mo 0*.
Gemüss den Vorstellungen über die Constitution der Salze nehmen wir
in den vorliegenden, deren SJIureanhydride
Si 02 Nb2 OS W O»
Ti 02 Mo O»
Zr02
Sn02
sind , sauerstofThaltige Radikale an , und denken uns ihre normalen
Salze zweiwerthiger Metalle als
R 1 R ^
fS' O) I ^^ analog den Carbonaten ,^ ^. > 0^
(WO») } ^* " " Sulfaten ^g ^^^ | 0»
Das niohsaure Salz R^ Nb» 0^ aber ist dann ein I)asisches Salz.
b02)}ö^
2(Nb
R . 0
Diesen Vorstellungen enlsprecliend würden die Fluoride und Oxy
fluoride zu denken sein als
(^'^^'')^'' 2(Nb''{o,)|F'*l /o»;}
Fl*
R . F|2
I
Die Analogie würde vollständig sein, wenn die Niobsalze den nor-
malen Oxysalzen entsprechend = R Nb* 0* Fl** waren. In jedem Fall
ist die Aequi Valenz der Radikale
Isomorpbie. g5
(SlO) = (SiFP;
(W 0»)
(NbOi) =(Nb|^,,)
ersichtlich.
Die Isoiiiorphio von R Ta^ 0^ oder R Nb^ 0« mit R Ti 0^ oder
R Sn 0' oder R Si 0^ ist durch gewisse Mineralien verbtlrgt.
Tantalit und Niobit (Columbitj sind isomorphe Mischungen der
beiden ersten, und die schönen Krystalle der vorwaltend aus Fe Nb^ O^
bestehenden Abänderungen sind zweigliedrig , a : 6 : c = 0,81 8 : 1 : 0,821 .
Wolfram ist Fe W O^, isomorph gemischt mit Mn W 0^. Seine
Form ist zwar zwei- und eingliedrig, jedoch sehr nahe dem zwei-
gliedrigen System, a : b : c = 0,830 : 1 : 0,868; o = 89° 22', also
a : c fast rechtwinklig. Breithaupt und G. Rose haben beide Mi-
neralien längst für isomorph erklärt, und sie besitzen in der That
eine analoge Zusammensetzung, wenn sie als
betrachtet werden. Im Wolfram findet sich daher Niob, und in) Tan-
talit und Niobit kommt Wolfram, zugleich aber auch Zinn vor, welches
in ihnen als
Fe
(SnO)
zu denken ist.
Polykras und Euxenit haben fast gleiche und der vorigen nahe
gleiche Form (zweigliedrig), und sind
jener dieser
4R Ti 03
R Nb2 0«
Fe Sn 03 = J^^^, \ O^
\ 2R Ti 0-' \
/ R Nb2 0« /
Auch hier tritt die Isomorphie der beiden nach Zahl der Atome
ganz verschiedenen Verbindungen hervor.*)
Diese Beziehungen setzen sich noch weiter fort. Der Fergu-
sonit, R3 Nb2 0®, krystallisirt viergliedrig, und stimmt bezüglich seiner
Formen und der Hemiedrie der Vierkantner sehr gut mit dem Schee-
lit Ca W O^ tiberein; beide sind isomorph, d. h.
Ca
W02
2r(R.0) J
*) Im Wöblerit ist RNb^ O« mit RSiO» und RZr 03 gemischt.
S6 Isomorphie.
Aber auch die Tantalilmischung < p ^,2 qq '^^ viergliedrig als
Tapiolit bekannt, und dieser krystallisirt genau ebenso wie Xenolim,
Y3 p2 0». Die Hauplaxen dieser beiden und die des Fergusonits und
Scheelits sind nahezu = 2:5.
Aus der Isomorphie von R Nb O Fl* , R W O^ FH und R Ti Fi» lässl
sich die von R2 Nb2 O^ R W 0* und R Ti 0^ folgern. In der Thal
bildet R^Nb^O? den Yitrotantalit, dessen Form der des Tantalits
sich nähert, und vertritt im Pyrochlor ebensowohl R Nb^ 0^ als auch
R Ti 03.
In Folge der Dimorphie von Fe Nb^ 0® bilden sich zwei isomorphe
Reihen :
zweigliedrig
viergliedrig
Tantalit Fe Ta2 0«
Tapiolit
Fe Ta2 0«
und Fe Nb^ 0«
und
Fe Nb2 0«
Yllrolanlalit Fc^ Nb^ 0^
Fergusonit
R3 Nb2 0«
(R Ti 03)
(Y3 p2 OH)
(im Polykras)
Xenotim)
(R W 0*)
(Ca W 0«)
(im Wolfram)
(Scheelit
Der allgemeine Schluss aus diesen Betrachtungen wUrc mithin die
Isomorphie von
R Nb2 0«, R2 Nb2 07 und R3 Nb2 0».
Beide Reihen enthalten aber auch die Säureanhydride selbst.
Ta2 0* und W O^ sind isomorph dem Tantalit und Wolfram , gleichw ic
Ti 02 (Rutil) dem Tapiolit u. s. w. Weitere Erfahrungen werden
lehren, ob diese merkwtlrdige Erscheipumg eine vereinzelte ist oder
sich wiederholt.
1 n VI
Isomorphie analoger Verbindungen von R, R ond R. —
Ein grosser Theil der Glieder der Augitgruppe oder der theils
nach dem Augit-, theils nach dem Homblendetypus krystallisirlen
Mineralien besteht aus isomorphen Mischungen von normalen (Bi-) Sili-
caten zweiwerthiger Elemente, RSiO*, wo R = Ca, Mg, Fe etc. ist.
Eine besondere Abtheilung bilden solche Glieder, in deren Mischung
entweder das analoge Silicat von Eisenoxyd, Fe Si^O^, allein oder neben
ihm Natronsilicat, Na^ Si O*, vorkommt. Hierher gehören
Isoroorphie. g7
vom Augittypus :
Babingionit Akmil Aiigirit
^R Si 03 ) 3Na2 Si 0^ | Na2 Si 0^
Fe Si3 O» / Fe Si 0» \ 2R Si 0^
2*^e Si» 0» J Fe Si» O^
R = Ca, Mn, Fe R = Ca, Fe, Mg, Mn
vom Uornblendclypus :
Arfvedsonit
Na2 Si 03
RI5i 03
Fe Si3 O»
R = Fe, Ca, Mg, Mn.
Die einzelnen Silicate müssen unier sich isomorph sein, >veil das
Ganze dje Form von. RSiO» hat, welches Na^ Si 0» aequivalent ist,
während Fe Si» O^ ein Aeq. für 3 Mol. jener darstellt.
In einer anderen Abtheilung der Augitgruppe finden wir eine
Mischung von normalen Silicaten , unter welchen jedoch R Si 0» ganz
und gar fehlt, während 3R, gleichwie vorher durch Fe, so hier durch
u I
AI ersetzt sind, ausserdem aber der Ersatz von R durch 2R = Li,
Na stattfindet. Der Spodumen, vom Typus des Augits, ist das ein-
zige bisher bekannte normale Silicat dieser Abtheilung; in ihm sind
I
9A1 gegen 3R enthalten; er ist also
L Aiioi.r.1. / 3R2Si03
U VI
Wenn hiernach R Si 0» und R Si3 0® isomorph sind , so lässt sich
JI VI
erwarten, dass (Iberhaupt die Aequivalente 3R = R zu Isomorphieen
Anlass geben können. Dies scheint in der That für Mejonii und
Sarkolith, zwei viergliedrige Halb- [Singulo-] Silicate zu gelten, denn
Axenverhältniss
a : c
Mejonit 1 : 0,439 = Re>H Si» O»«
Sarkolith 1 : 0,887 = R3 AI Si» O^'^
3 Mol. = R« AI» Si» 0»6
6R = 2A1, oder 3R = AK
{
S8 Isomorphie.
n iv ^F/
Isomorphie von RRO^ und R 0'*. — Die Aequivalenz der
Salze zwei- und vierwerthiger Elemenle mit den Sesquioxyden giebl
Anlass zu der Erschehiung, dass beide sich in verschiedenen Verhält-
nissen zu Mischungen vereinigen können, welche die KryMallform des
einen oder anderen besitzen.
Die verschiedenen Titaneisen sind theils Fe Ti O^, auch iso-
morphe Mischungen desselben mit Mg Ti 0^, theils sind sie
m Fe Ti 0^
nFeO^
Alle haben die Krystailform des Eisenglanzes, Fe 0^.
Der Braunit, lange für Manganoxyd gehalten, ist
Mn Si 03 \
3Mn03/
Seine viergliedrige^ Form lüsst sich nicht mit derjenigen beider
Verbindungen vergleichen , die wir nicht kennen. Mn Si 0' ist als
Glied der Augitgruppe, als Rhodonit, eingliedrig. (S. 78.)
In der Augitgruppe bilden die thonerdehaltigen Augite und
Hornblenden eine sehr wichtige Abtheilung. Sie sind.
n R Si On
A103 /
und zu ihnen gehören auch gewisse Broncite und Hypersthene.
// lY VI
Die Aequivalenz von R, R und ft zeigt sich femer im Chryso-
beryll und Olivin.
Chrysoberyll Olivin
Be AI 0* R2 Si 0^
R = Mg, Fe.
Die Formen beider stimmen sehr genau überein, da
a : b : c
Chrysoberyll 0,470 : 1 : 0,580
Olivin . 0,935 : i : 1,473
also die a und c = 1 : 2 sind, und beim Olivin Formen häufig vor-
kommen, welche a : 2b und 2b : c haben. Auch ihre Zwillinge sind
nach gleichem Gesetz gebildet."^]
AI des Chrysoberylls ist aequivalent
R Si des Olivins.
*) Vgl. Sadobeck in d. Sitz.-Ber. d. Ges. nal. Fr. zu Berlin 4870. i6 (durch Druck-
fehler entstellt} .
Isomorphie. 89
Nun haben wir gesehen, dass der Chrysoberyll andererseits iso-
morph ist dem Diaspor (S. 82), also überhaupt der Gruppe H^ R 0^, so
dass also auch diese dem Olivin oder Halbsilicat R^ Si 0^ isomorph sind.
Die Aequivalenz von 4R und H^ R, aus welcher zugleich die
// II VI 11
von 4R und R^Si folgt (H^ R = R2 Si, s. vorher), hat die Isomorphie von
Gadolinit R» Si 0»
^ • Datolith H Ca B Si 05
und Euklas H Be AI Si 0^
im Gefolge. Diese Verbindungen sind zwei- und eingliedrig:
a : b : c o
Gadolinit 0,625 : \ : 0,659 89° 28' Des Cloizeaux
Datolith 0,633 : i : 0,634 89 51 Dauber
Euklas 0,504 : i : 0,424 88 18 Schabus
Bei den beiden letzteren sind die
a = 5 : 4, die c = 3 : 2.*)
Isomorphie bei ungleicher Constitiition*
In den angefahrten Fällen sind Verbindungen isomorph, deren
Mol. analog constituirt gedacht werden. Wir finden nun, zunächst
unter den Mineralien, auch Körper, deren Mol. eine relativ und absolut
ungleiche Zahl von Elementaratomen einschlidssen, und welche dennoch
in der Form nahe übereinstimmen.
Ganz besonders treten' hier unter den Silicaten zwei merkwürdige
Fälle dieser Art hervor.
Spodumen und Petalit besitzen die Form des Augits, und müssen
als isomorph angesehen werden. Sie sind zwei- und eingliedrig:
a : b : c Winkel o
Spodumen 4,424 : 1 : 0,644 69° 40'
Petalit 1,153 : 4 : 0,743 67 34
Aber nur der erstere ist gleich allen anderen Gliedern der Augit-
gruppe ein normales oder Bisilicat; der Petalit dagegen ein zweifach
saures oder Quadrisilicat :
I
Spodumen = R« AI* Si^* 0*»
Petalit = R« AH Si»« 0^»
*] Rammelsberg: Zeitscbr. d. geol. Ges. 21,807.
90 Isomorphie.
Viel wiohiiger ooch ist die Isomorphie von Anorthit und Albit,
zwei evident isomorphen Körpern, Gliedern der Feldspotbgn^ipe , beide
eingliedrig krystallisirend y und in vielfachen Verhältnissen zu isomorphen
Mischungen, den Kalknatronfeldspäthen, zusammentretend. Und doch ist
der erste ein Halb- oder Singulosilicat , der zweite ein anderthalbfach
saures oder Trisilicat:
Anorthit = Ca AI Si« 0^
Albit = Na2 AI Si« Qi«
Man hat die Isomorphie in solchen Füllen erklären wollen durch
Vervielfachung der Mol. -Gewichte, so dass die Sauerstoffmengen gleich
worden. Man hat also z. 6. gesagt, Anorthit sei
Ca2 AP Si4 016
und da Ca^ AI aequivalent sind Na^ Si^, so folge hieraus die Isomorphie.
Dies ist ein Trugschluss, denn wenn zwei oder mehre Verbindun-
gen bei gleichem Sauerstoffgehalt verglichen werden, so sind selbst-
verständlich die mit letzterem verbundenen Elemente immer aequivalent.
In solcher Art kann man alle Silicate vergleichen, ohne dass sie im
entferntesten isomorph wären. Z. B.
3 Mol. Albit = Na« AP Si«^ 0^^
3 » Leucit = K» AM Si^« 0*«
« » Olivin = Mg24Si«0«s
Die Begriffe Aequivalenz und Isomorphie sind ganz verschieden ;
die eine ist nicht die Ursache der anderen.
Endlich giebt es Verbindungen , deren Form verleiten könnte , sie
für isomorph zu halten , deren chemische Natur aber gar keinen Ver-
gleich zulässt.
Sechsgliedr ig. Natronsalpeter, Kalkspath, Bothgttltigerz.
Viergliedrig. Kupferkies, Braunit. — Anatas, Quecksilberhomerz.
Zweigliedrig. Kalisalpeter, Aragonit, Boumonit. — Chryso-
beryll (Olivin), Bittersalz. — Antimonsilber, Kupferglanz.
Zwei- und eingliedrig. Borax, Augit, Glaubersalz. — Gips,
Euklas (Datolith). — Kupferlasur, Epidot (Seh rauf).
Schon früher (S. 86) wurde der gleichen Form gewisser Salze und
Säureanhydride gedachn.
Viergliedrigo : Zweigliedrige :
Tapiolith Fe (Ta, Nb)2 0« Tantalit | p^ rj^ j^,^,, ^
Niobil 1 \ 1 j
Isomorpbie.
•
•
Fergusonit
JX^ Nb2 0« Yltrolantalit
Fe» Nb2 0'
(Xenotim
Y3 p2 OB) Tantalsäure
TaiO*
Scheelit
Ca W 0^ Wolframsäure
WO»
Rutil
Ti02
Zirkon
(Si, Zr] 02
•
91
In diesen Fällen ist die chemische Constitution der einzelnen in
keiner Art als analog zu denken.
Isomorphie Ton Elementen*
So weit die Krystallform der Elemente bekannt ist, sind
Regulär: elektropositive, wie Cu, Ag, Au, Pb, Fo, Pt etc.,
ebenso wie elektronegative : C, Si und P.
Sechsglledrig: Sb, As, Bi, Te, aber auch Jr" Os" und selbst
Zn und Pd.
Viergliedrig: B und Sn, deren Hauptaxen = 3:2 sind.
Zwei- und eingliedrig: S und Se, deren c nahe =4:5
sieb verhalten.
Aber manche sind auch heteromorph : Kohlenstoff als Diamant und
Graphit; Schwefel, Phosphor, Zinn; ja die Heteromorphie scheint bei
ihnen sehr verbreitet und nur deshalb bei vielen der Beobachtung
nicht zugänglich zu sein, weil die eine Form, gleichwie beim Schwefel,
sehr unbeständig ist.
Elemente können isomorphe Mischungen bilden, in welchen das Atom-
verhältniss der einzelnen variirt, ohne dass die Krystallform sich ändert.
Solche Mischungen bilden z. B. Schwefel und Selen, und dieselben
besitzen, je nach ihrer Zusammensetzung, entweder die zwei- und ein-
gliedrige Form der beiden oder die zweigliedrige des Schwefels,
woraus zu schliessen ist, dass auch das Selen dimorph sein mdsse, und
gleich dem Schwefel zweigliedrig krystallisiren könne , während viel-
leicht hier gerade umgekehrt diese Form die unbeständige ist.
Am wichtigsten sind die isomorphen Mischungen der sogenannten
Metalle, die Legirungen, welche oft sehr gut krystallisiren. Ge-
diegen Gold ist immer silberhaltig; die Krystalle sind allgemein
Ag^Au", die silberreichsten vom Altai und aus Siebenbürgen mit
38 pCt. Silber sind Ag^ Au^. Gediegen Platin ist Fe Pt° , wobei 7i =
1 — 6 schwankt. Amalgam ist Ag^ Hg^, Ag Hg Im« Ag^^ Hg, und immer
regulär krystallisirt. Das krystallistrte Werkblei (Pb, Ag) gehört gleich-
falls. hierher. Die regulären Oktaeder des -grauen Roheisens sind iso-<
92 Isemorphie.
iiiorphe Mischungen von Fe, C, Si, P. Alle diese LegiruDgen bestehen
aus regulär krystaUisirenden Elementen und besitzen dieselbe Fomi.
Mischungen der unter sich isomorphen Elemente As, Sb, Te, Bi
haben dieselbe Form. So das natürliche Tellurwismuth Bi" Te*.
Die Legirungen Cu*^ Zn*^ (Messing, Rothguss) sind regulär, obwohl
Zn sechsgliedrig ist. Es folgt also, dass Zn dimorph sein mttsse.
Die Legirungen Fe Sn^^, Fe Sn^, Fe^ Sn sind viergliedrig , obwohl
Fe nur regulär bekannt ist.
Die Legirungen Au Sn^ bis Au Sn^ sind gleichfalls viergliedrig.
Die als Mineralien vorkommenden Legirungen der rhomboedrischen
Elemente As und Sb sind theils regulär, Co" As" und Ni" As" (Speis-
kobalt, Weissnickelkies)^ theiis sechsgliedrig, wie Ni As (Rothnickelkies
und Ni Sb (Antimonnickel), theils zweigliedrig, wie Fe" As" (Arsenik-
eisen) , Ni" As" (Ghloanthit und Wolfachit) , und in diesem Fall ist ihre
Form unabhängig von der regulären der R und der sechsgliedrigen
des As.
Durch Zusammenschmelzen von Zn und Sb entstehen zweigliedrige
Krystalle Zn" Sb", deren Form vielleicht dieselbe ist, wie die des na-
türlichen Antimonsilbers Ag^ Sb, Ag' Sb und Ag* Sb.
Goldamalgam Au^ Hg^ ist viergliedrig.
Wir sehen also, dass die Elemente isomorph und heteromorph sind,
und dass sie zahlreiche isomorphe Mischungen bilden.
IJntenchiede in der Form isomorpher KOrper nach gr^wissen Blehtwiflren.
Die Abweichungen der Krystalle isomorpher Körper hinsichtlich
der entsprechenden Flächenneigungen oder Kantenwinke] wurden be-
reits besprochen und in der Verschiedenheit ihrer materiellen Natur
begründet gefunden.
Ausserdem aber zeigt sich sehr häufig, dass Krystalle isomorpher
Körper zwar in gewissen Zonen in den Winkeln nahe übereinstimmen,
in anderen jedoch wesentlich grössere Verschiedenheiten zeigen. Einige
Beispiele mög^n dies erläutern.
Schwefel und Selen. — Die zwei- und eingliedrigen Krystalle
beider Elemente führen auf die Axenverhällnisse
a : b : c o
Schwefel 0,99 : 4 : 4,0 84° 44'
Selen 0,99 : 4 : 4,27 89 45
und für ihre isomorphen Mischungen
Isomorpbie. 93
a : b : c o
SeS» 4,05 n : 0,71 88« 16'
Da die Axen a nahe gleich sind , so sind es die entsprechenden
Winkel der Horizontalzone gleichfalls. Dagegen sind die Axen c merklich
verschieden, nämlich = 1,4 : 4,8 : 1 (7:9:5 oder nahe 4:6:3), so
dass also in der Yertikalzone und in der Zone der zweiten Paare keine
nahe gleiche Rantenwinkel auftreten. Muss auch zugegeben werden,
dass die Krystalle beider Elemente keine sehr genauen Messungen zu-
lassen, so darf man doch nicht ohne Weiteres für die Hayptaxen von
S und Se das einfache YerhHltniss 1:1-^ annehmen, oder für Se und
Se S* das von 2 : 1 voraussetzen. Es nmss also einstweilen zugegeben
werden, dass diese isomorphen Körper bezüglich zweier Axen zwar
rationale aber nicht einfache Verhältnisse zeigen.
Andalusit und Topas. — Wenn die zweigliedrigen Krystalle
beider (S. 83) auf die Axen Verhältnisse
a : b : c
Andalusit = 0,998 : 4 : 0,7
Topas = 0,528 : 4 : 0,954
bezogen werden, so sind diea=1,9:4, d. h. =2:4, während
die c sich = 4 : 4,36 = 3 : 4 verhalten. Dieses Verhältniss ist jedoch
ein ziemlich einfaches, da ein Prisma b : ^c : ooa des Andalusils =
b : c : ooa des Topass, oder b : ^c : ooa des letzteren = b : c : ooa bei
jenem gerade keine unwahrscheinliche Glieder der Krystallreihen sein
würden.
Phenakit und Dioptas. — Bei ihnen sind die Hauptaxen =:
4:5 (S. 82).
Euklas und Datolith (Gadolinit). — Wie^ wir (S. 89) sahen,
sind ihre Axen a = 4 : 5, ihre c = 2 : 3. Letzteres ist jedenfalls ein
einfaches Verhältniss.
Bei vier- und sechsgliedrigen Krystallen analog constituirter und
als isomorph zu betrachtender Körper findet sich überhaupt öfter ein
Verhältniss der Hauptaxen, welches von der Gleichheit der Art ab-
weicht, dass man im Zweifel bleibt, ob nicht ein anderes Verhältniss
stattfinde. Sind die c des Dioptases und Phenakits = 4:5, so entsteht
die Frage: dürfen sie als gleich im Sinne isomorpher Krystalle gelten?
Noch neuerlich habe ich die hier hauptsächlich an Mineralien ver-
folgten Erscheinungen an den Phosphaten von Ammonium, Thallium
und Natrium gefunden.*)
*} Her. d. d. ehem. Ges. 4870, 276.
94 Isomorphfe.
Bei entschiedener Isomorphie gewahrt man also Unterschiede in
einer Axe , welche trotzdem nicht so gross sind , dass man an ein ra-
tionales Verhältniss denken kann.
Die gleiche Erscheinung tritt besonders dann hervor, wenn zu-
sammengesetzte Radikale an Stelle von Elementen oder wenn CI an
Stelle von H in isomorphe Verbindungen eintreten, und sie ist bei
organischen Verbindungen von Groth verfolgt worden.*)
Groth bezeichnet die in Folge des Eintretens anderer Atome oder
Atomgruppen erfolgte Aenderung der Form als Morphotropie, und
glaubt, dass die morphotropische Kraft jener von ihren Eigenschaften
und von denen des substituirten Körpers, von dem Krystallsystem und
von der Stellung der eintretenden Atome zu den tlbrigen abhänge.
Es dtlrfte indessen nicht nOthig sein , die Erscheinung mit einem
besonderen Namen zu belegen, denn wir sahen, dass sie auch beim
Eintreten von H an Stelle von Na, von 2F1 ftlr 0 sich zeigt, und dass
sie selbst bei Elementen, wie Schwefel und Selen, oder Bor und Zinn,
vorhanden ist. Wir wissen, dass in der Aragonit- und der Schwer-
spathgruppe entsprechende Winkel abweichen, wir haben bei den
rhomboedrischen Carbonaten eine Differenz der Hauptaxen von \ : 1 ,06,
beim Zinnstein und Zirkon von 4 : 1,05, beim Phenakit und Dioptas
eine solche von 4 : 5 = 1 : 1,25 beobachtet, und wir meinen, bei der
sogenannten Morphotropie handelt es sich entweder um Differenzen
der Axeneinheiten , welche in Folge der verschiedenen materiellen
Natur der isomorphen Körper ungewöhnlich gross sind, oder in manchen
Fällen um wirkliche rationale Axenverhaltnisse.
Gmnd der Igomorphie.
Verbindungen, deren Molektlle analog zusammengesetzt sind, d. h.
welche entweder aus einer relativ gleichen Zahl von Elementaralomen
bestehen, oder in denen ein Atom durch ein. Aeq. anderer gleichsam
vertreten wird, haben gleiche Form, sind isomorph.
Mitscherlich, der Entdecker der Isomorphie, glaubte in der
gleichen Zahl der Atome oder vielmehr in ihrer Anordnung, also in
der Constitution, den Grund der gleichen Krystallfonu gefunden zu
haben.
Die Constitution kann jedoch nicht die Ursache der Isomorphie
sein; blos die Thatsache steht fest, dass gleiche Constitution und
*) Pogg. Ann. 441,84.
IsonKMphie. 95
gleiche Form einander begleiten. Wenn wir aber bemerken, dass
auch Elemente isomorph sind, wenn wir ferner die in der Form nahe
übereinstimmenden Verbindungen von sehr verschiedener Constitution
in Betracht ziehen, und überhaupt die gleiche Rrystallform als das
Resultat des gleichartigen Aufbaues der Moleküle (oder vielleicht von
Gruppen chemischer Mol. = Krystallmoleküle) ansehen, so wird es
klar, dass in der chemischen Natur der Mol. selbst die Ursache der
Isonofphie nicht zu suchen sei. Analoge Constitution und gleiche
Form sind für uns sunultane Erscheinungen, und es ist allerdings be-
greiflich, dass Mol. von analogem innerem Bau sich vorzugsweise gleich-
artig KU Krystallen aufbauen werden, aber Constitution und Isomorphie
stehen nicht im Verhältniss von Grund und Folge.
Was kann aber der Grund der Isomorphie sein? Vorlaufig haben
wir uns auf Vermuthungen zu beschränken.
Der Quotient aus dem Mol. G. eines Körpers = m und seinem V. G.s=:t\
also — , heisst sein Mol. Volum. Bei der Mehrzahl der festen Ele-
mente kennt man das Mol. G. nicht; setzt man statt seiner das Atg..
so ist — Atomvolum. Da es sich hier nur um Vergleiche handelt, so
mag bei den Elementen das letztere in Betracht gezogen werden.
Berechnet man in dieser Art die Atomvolume isomorpher Elemente
oder die Molekularvolume isomorpher Verbindungen, so erhalt man
Zahlen, welche entweder fast übereinstimmen oder sich nähern oder
anscheinend in einfachen Verhältnissen zu einander stehen. Im Folgen-
den ist diese Berechnung für eine Anzahl isomorpher Körper durch-
geführt.
Elemente.
-
Atg.
V. G.
Atom-
volum
Verhält-
niss
Sechsgliedrig
e:
Zink ' Zn
65
7,1
9,2
1
Arsen As
75
5,72
13,1
1,4
Antimon Sb
122
6,7
18,2
2
Tellur Te
128
6,24
20,5
2,2
Wismuth Bi
208
9,8
21,2
2,3
Viergliedrige
•
•
•
Bor B
11
2,68
4,1
1
Zinn Sn
118
7,18
16,4
4
96 Iflomorphie.
Zwei- und eingliedrige:
Schwefel S 32 4,96 46,3 4
Selen Se 79 4,8 46,5 4
Oxyde.
Regi
1 1 ä r e :
> *■
Mol. G.
V.O.
Mol. Vol
, Verhalt
i. .
niss
Rothkupfererz
Cu^O
442,8
5,76
24,8
2,2
Periklas
MgO
40
3,63
11
4
Niekeloxyd
NiO
74
5,74
42,9
«,«
Kadmiumoxyd
CdO
As2 03
128
8,1
3,7
15,8
53,5
<,*
Arsenikblttthe
498
4
Senarmontit
Sb2 03
292
5,3
56
1
Sech
Sgl iedrig:
i
Korund
AI 03
402,6
4,0
25,6
4
Eisenglanz
Fe 03
160
5,3
30,2
4,48
Chromoxyd
CrO»
152
5,1
30
4,47
Vieri
^liedrige:
Rutil
Ti 02
80
4,25
19
4
Zinnstein
Sn02
150
6,9
21,8
<,<
Zirkon
(Si, Zr) 02
91
4,5
20,2
4
Zwei
gliedrige:
Chrysoberyll
Diaspor
Be AI 0*
H2 AI 0^
> 128
120,6
3,7
3,46
34,6
34,8
}
1
Manganit
Göthit
H2 Mn 0*
H2 Fe 0*
S
176
178
u 1 f u ri de.
4,33
4,37
40,7
40,8
}
4,47
Regi]
ilUre:
Zinkblende
Dikupfersulfuret
ZnS
Cu2S
97
158,8
5,98
23,7
26,6
}
4
Bleiglanz
Silberglanz
PbS
Ag2S
FeS2
239
248
7,5
7,3.
5,1
32
34
23,5
}
4,3
Eisenkies
120
1
Hauerit
MnS2
119
3,46
34,4
1,46
Kobaltglanz
Co2 As2 S2
332
6,0
.55,4
2,36
~v.
Isomorph ie. 97
Sechsgliedrige:
Mo». G. V. G. Mol.Vol, ^'^*:'^'***-
niss.
Haarkies Ni S 80 5^65 U,2 1
Zinnober Hg S 232 8,1 28,6 \ ^
Greehockit Cd S U4 4,9 29,4/ ^
Zweigliedrige :
Aurtpigment As^ S» 246 3,46 71
Antimonglanz Sb^ S» 340 4,6 73
Wismulhglan« Bi^ S» 512 7,0 73
Haloidsalze.
Reguläre:
Silberhomerz Ag Gl 143,5 5,5 26 \ .
Steinsalz Na Gl 58,5 2,15 27,2 j ^
Sylvin KCl 74,5 1,94 38,4 1,4
Carbonate.
Kalkspathgruppe:
Magnesitspath Mg C O» 84 3,0 28 1
Zinkspath Zn C O» 125
Eisenspath Fe C O^ 116
Kalkspath Ca C 0» 100 2,72 36,8 1,3
Aragonitgruppe:
Aragonit Ca C O^ 100
Strontianit Sr C 0^ 1 48
Weisrf)leierz Pb C O» 267
Witherit BaC03 197 4,3 45,8 1,3
Sul fate.
Seliwerspathgruppe:
Anhydrit
Bleivitriol
Cölestin
Schwerspath Ba S 0* 233 4,5 51,8 1J
3,0
28
4,*
28,4
3,8
30,6
2,72
36,8
2,9
34,5
3,6
41,1
6,64
41,3
4,3
45,8
Ca SO*
136
PbSO<
303
SrSO«
184
BaSO«
233
Bittersalzgruppe:
Nickelvitriol Ni S 0*, 7 aq 280
Zinkvitriol Zn S OS 7 aq 287
Bittersalz Mg S 0*, 7 aq 246 1,67 148 1,1
Ranm^lsliffrg, Mini'ralcliemi«'. I.
2,9
47
6,17
49
3,6
•51
4,5
51,8
2,03
133
2,03
141
1,67
148
7
98
Isoinorphie.
Phosphate (Arseniate, Vanadate) .
Apatili^iuppe R CP + 3R3 P2 O^ (As, V).
M, (i. ^ . G. M. > .
Apatit
Pyromorphit
Vanadin it
Mimetesit
1041
2833
2975
3,15
6,65
6,88
7,2
Sehcelit
Gelbbleierz
Scheelbleierz
M 0 1 V b (I a t e Wolframiale) .
Ca W O^ 288 6,0
Pb Mo O^ 363 6,95
Pb W 0* 455 8,1
Silicate.
Broncit
Diopsid
Treniolit
Spodumen
Forsterit
Olivin
Augitgruppe:
Mg Si O»
( Ca Si 03 \
l Mg Si 03 f
( Ca Si 03 \
\ 3Mg Si 03 j
j 3Li« si 03 \
(4AI Si3 0»2j
Olivingruppe:
Mg2 Si 0*
/ Fe2SiO^\
( 7Mg2 Si 0^ /
Feldspathgruppe:
Albit Xa2 AI Si« O««
Orlhoklas K^ AI Si« O^«
Andalusit
Topas
Ruklas
Üatolith
Andalusitgruppe:
AlSiO*
f5AlSiOs \
\ AI SiFl»*/
Euklasgruppe:
II Be AI Si O*^
H Ca B Si O^
100
216
416
1400,4
140
1184
524,6
f u /% /«
oo6,6
162,6
1085,6
115,6
160
3.16
3,1
3,0
330
408
412
413
48
52
56.3
3,1 32.3
3,28 66
3,0 138,7
2,62 200
2,57 216,6
51,5
3.56 305
37,3
53,3
Verhält-
niss
1
4,25
1
1.2
1
4,3
3,13 447,4 13,8
3,24 43,2 1
3,34 354,5 8,2
1
1,08
•1
6
1
1,4
Isomorph ie.
.99
Verbindungen von nicht analoger Zusammensetzung.
Verhall-
4*. Brookit
Asmanii
Wolframsäure
Tantalsüure
Niobit
'Wolfram
2. Rutil
Xenotim
Ferguson it
Tapiolith
Ti02
Si02
WO»
Ta2 0Ji
Fe Nb2 0«
/ 4Fe W O* \
\ Fe Mn 0^ /
Ti 02
Yi p2 08
R^ Nb2 0^
/ Fe Nb2 06 \
^4FeTa2 06 )
3. Spodumen (S. 98)
/3Li2Si2 0^ \
^ 4A1 Si« 0^5 j
4. Chrysoberyll (S. 68)
M. G.
80
60
444
340
1549
80
375
543
2404
V. G. M. V.
Petalit
2300
Olivin
5. Mejonit
Sarkolith
6. Anorthit
Albit
(S. 98)
/ 3Ca2Si04 \
^ 2412 Si3 0^2 /
Na^ Si 04
j
. 8Ca2SiO*
I 3A12 Si^ 0«2
/ Ca2Si04 \
( A|2 Si3 Ot2 /
( Na^ Si» 08 (
1286,4
2715,6
557,2
1049
A12 Si« 024 j
7. Kupferhisur Cu» C2 0', aq 344,2*
Epidot H2Ca4A13Si6 026 909,8
8. Diopsid (S. 98)
Rorax NV R* 0', lOaq 382
9. Aragonit (S. 97)
Kalisalpeter K N 0'^ 101
10. Kalkspath (S. 97)
Natronsalpeter Na N 0^ 85
1 1 . Kupferkies Cu Fe S2 183,4
Rraunit Mn? Si 0»2 605
4,15
2,25
6,4
7,6
5,4
7,5
4,25
4,5
5,58
7,5
2,45
2,62
3,8
3,4
1,75
1,94
2,2
4,3
4,75
19,3
26,6
35,2
58,4 \
63 /
202,5
19
83
97
320
447,4
939
34,6
354,5
2,73 -471
2,93 927
2,72 205
400,4
,90,6
268
66
218
34,5
52
36,8
39
42,7
128
niss
0,3.
0,44
0,6
i
3,3
i
1
2,1
1
10
1
1
2,9
1 .
3,3
1
1,5
1
1,06
1
3
Rei Reurtheilung der Zahlen , welche die relative Grösse der Mo-
lekularvolume ausurUeken , ist zu bedenken , dass einerseits die zum
•7 ♦
100
Isomorphie.
Grunde gelegten V. G. nicht immer genau sind, und dass andererseits
die angenommenen M. G. blosse Annahmen sind, weil sie Körper be-
treffen, deren Gas-V. G. unbekannt sind. Dennoch ist nicht zu ver-
kennen , dass sich bei isomorphen Körpern eine Beziehung der Mol. V.
zu erkennen giebt, welche freilich ebensowenig als Gleichheit erscheint,
wie diese hinsichtlich der geometrischen Zahlenwerthe ihrer Formen
stattfindet.
Es mag genügen, diese Beziehungen hier angedeutet zu haben;
immerhin gestalten unsere Vorstellungen von der molekularen Constitu-
tion der Körper wohl die Annahme, dass Moleküle, deren Volume gleich
sind oder in einfachen Verhältnissen stehen, dadurch befiihigt sind,
sich in derselben Weise zu gruppiren und dadurch Kristalle von
gleicher (nahe gleicher) Form und Symmetrie zu bilden.
Tabellarische Uebersicht
der chemischen Natur der wichtigsten Mineralien.
In die nachstehenden Tabellen sind nur solche Mineralien aufge-
nommen , deren chemische Natur als feststehend betrachtet werden darf,
wiewohl selbst manche von ihnen noch Zweifel übrig lassen, welche
ein Fragezeichen ausdrückt.
Den empirischen oder Eleiuentarfornicln sind bei complicirteren Ver-
bindungen specielle Ausdrücke beigefügt. Isomorphe Mischungen wur-
den durch Einschliessen in Klanmiern angedeutet.
Von Gonstitutionsformeln für die Salze musste aligesehen werden,
da die Ansichten darüber noch allzusehr schwanken , besonders seitdem
die Idee der Atomverkettung und der gegenseitigen Bindung gleich-
artiger Atome in der Chemie eine grosse Verbreitung gefunden hat.
I« Elemente
(und isomorphe Mischungen derselben;.
Diamant \ P
Graphit /
Schwefel ^
Tellur Tc
Arsen . ^
Antimon ^^
Wismuüi ß>
Tellurwismuth B»^ Te *
Tetradymit / ß>^S* \
^ \ 2Bi2 Te^ /
Meteoreisen Fe** Ni
102
Tabellarische Uebersichl
Kui)fer
Cu
Blei
'
Pb
Quecksilber •
Hfl
Silber
•
Ah
Silbeniinalgciiii
Aii»H{{
Gold
Au
Meist
•
Au" Ag
'
Elektruui
Au' Ag*»
Goldaiiiulgciin
i
A«l» Hg» ,
Platin
•
PI» Fe
Pl==j>d, Bu, Ir, Os.
A. Nichli
[nagnelisclics.
Kusehwinsk
. n = 3
Nischne Tagilsk
« — 2.
B. Slagnetisches
n — 1,5 und 1
Plaliniridiuin
ß
Pt» Ir»
Nevviansk
Pt Ir<
Amerika
PiMr
Palladium
•
Pd und Pd, Au, Ag
Osniiridium
Ir" Os»
lr< Os bis Ir Os* .
A r $ e ni d e. A u t i m o n i d e.
Whitneyit
Algodonit
Domeykit
Antimonsilber
Chile
Wolfach
Andreasberg
Cu« As
Cu«As
Cii^As
Ag» Sb
n = 1 8 und 2
n = 6
n = 6 und 3 .
Arneiiide (Auiimouide) nud der^fi iBomorphe Migchangrcii mit Bistfifniidfn«
R" As» oder R" Sb»
, f RS2 \ , J HS« )
und Mischungen.
der chemischen Nalur der wichlig^slcn Mineralien.
103
Von Eisen (Co, Ni) :
f Fe S'^ \
(Arseniketsen) Leukopyrtt Fe^ As^ und < ecp 3 a 4
Geierit f ^"^ ^' ^ oder ^ ^"^ ^' ^
meiern ^ ^ ^.^,, ^g,^ oder ^ ^. p^, ^^, ^
Sätersbergu|^*'j/^^2)
Arsanikkies j j^,^ ^^^ |
Koballarsenikkies desgl. Fe : Co =
7Fe : Co,
Von Nickel:
Antinionnickel
Rothnickelkies
M Sh
iNi As und { ^T- 4 I
\ir Ni As j
Auch Sh- Mischungen.
Von Nickel, Kobalt, £isen:
Speiskobalt (Chloanthit, Weissnickel-
kies^ Tesseralkies, Amoibit, Gersdorf-
at, Wolfachit, Nickelglanz z. Th.)
Arseniknickelglanz
R" As«» und
m : n = \
f R S^ )
[ X R"» As"j
\ bis \ : 3
Anlimonnickelglanz
Kobahglanz
Melonit
Tellurblei
Tellursilber
Petzit
Calaverit )
Schrifterz /
Selensilber
Selenkupfer
i Ni S2 \
\ Ni As2 )
fNiS2 <
\ Ni siy^ /
Mischungen beider.
( Co S2 ^
\ Co As2 /
U. TeUnride.
Ni'^ Tc*
PI) Te
Ag2 Tc
(n Ag*^ Tc I
\ Au*^ Te /
H = 32 — 3
fn Au Tc2 \
\ AgTe2/
IIL Seleiiide.
Ag'-* Sc
Cu^Se
104
Tabellarische Uebersicht
£ukairil
^k-^ ^m •& %M ■ ■ ■ ^r
\ Cu2 Se /,.
Selenblei
PbSe
Selenquecksilber
HgSe
*
Clausthal ^^% §^5 (?)
lY. SnlfBride.
Realgar
As S oder As« S«
Operraent
As2 S-^
Antimonglanz
Sb2 S»
Wismuthglanz
Bi^S^
Molybdanglanz
MoS2
Oldhauiit
CaS
Manganglanz
MnS
Hauerit
Mn S2
Troilit
FeS
Eisennickelkies
/ 2Fe S \ ^. f 9Fe S ^
i Ni S / ""^ \ 2Ni S /
Ma!j;netkics
Eisenkies )
Speerkies /
Kobalt kies
Uaarkies
Beyrichit
Kobaltnickelkies
Zinkblende )
WUrtzit /
Greenockit
Bleiglanz
Silberglanz )
Akanthit j
Stembergit
Kupferglanz
*^^ ^ —\ Fe« S?/ — \ Fe S^j
n vielleicht = 4 — 9
Ni-haltige Mischungen
FeS«
CoS
NiS
Ni^S^ —
i NiS \
\ 2Ni2 s» ;
R» S< —
Ni : Co —
rns \
\ R" S' /
4:1 bis 1
Zn S und
f n Zn S|
\ FcS/
Cd-S
PbS
AfjJS
Ag Jffca S» .
1 AgiS
= { 2Fe S
1 Fe^S»
cu. 8 u„d { » <^: l)
3
der chemiscbeg Natur der wicbtigslen Mineralien. t05
Silberkupferglanz < ^^^ c }
II-. i 3Ag2 S X
Jalpait i CuiS/
Kupferindig Cu S
Kupferkies Cu Fe S^ = | ^^ | l
Cuba» Cu Fe-^ «' = { ape S /
j m Cu^ S
BuDtkupfererz j n Cu S
Cupropluiribil Pb» Cu» S» = | ^^u^'^S }
Zinnober llg S
Onefrk f 4Hg S \
""'*"* \ HgSe/
Y. SulfoMlze.
Die aus $ck,wefel , Anlinion (Arsen oder Wisinulh) und einem elek-
tropositiven Mc^tdi (Silber, Kupfer, Blei, seltener £isen oder einem
andern) besiehenden Mineralien gehören zu den Sulfo- oder Schwefol-
salzep. Sie können nicht als isomorphe Mischungen von Sb^ S^ (As*-^ S^
oder Bi^ S^) mit R2 S oder R S betrachtet werden , schon deswegen
nicht , weil das AtomverhUltniss von Sb (As oder Bi) und R in ihnen
ein festes , und weil ihre Krystaliform eine selbstständige , von der-
jenigen der einzelnen Sulfuride unabhängige ist.
Als Salze setzen sie das Vorhandensein entsprechender Sulfosäuren
und Sulfobasen voraus; allein diese sind unbekannt, wir kennen nur
ihre Anhydride, die zuvor genannten Schwefelverbindungen. Kennen
wir doch nicht einmal eine arsenige oder antimonige Säure, sondern
nur die Anhydride As^ 0^ und Sb^O^. Und da wir nicht wissen, ob
antimonige Säure = H Sb 0^ gleich salpetriger Säure oder = H^ Sb 0^
gleich phosp^origer Säure ist, so bleibt es eben so zweifelhaft, ob
HSbS2 oder H^SbS» die sulfantimonige Säure sei. Diese Frage hat
hier insofern ein hiteresse , als davon die JEntscheidung abhängt, welche
Zusammensetzung die normalen Salze haben. Denn wenn die Säure
H Sb S^ ist, so ist der Miargyril Ag Sb S^ ein normales, das Rothgül-
tigerz ein basisches Salz; beide würden als
106
Tabellarische üebersitfht
iSh S; / ^
iliul l (Sb S) /
Ag2S
gedacht werdcu köunen. Würe die Säure jedoc^h H^SbS^, so würde
lelzleres ein normales, jener ein saures Salz sein.
Bothi^UUif^erz. Miargyrit.
Sb f ^ \i^^ )
I Sb* S»
Die üxvsiluren II'' As O' == Arsensäure, H^ Sb 0^ ^ Antimonsäure,
selbst H^ As S* = Sulfarsensilure sind bekannt , wiewohl auch sie leicht
in Wasser (Schwefelwasserslofl' und die Anhydride As*-^ 0* , Sb* 0* und
As*-^ S^ zerfallen. Die Sulfarseniale und Sulfantimoniate der Alkalimd-
lalle, z. B. des Natriums, Na^ As S* und Na^ Sb S*, nehmen nach mei-
nen Erfahrungen kein Schwefelarsen oder Schwefelantimon auf, müweii
demnach als normale Salze betrachtet werden.
Aus den angeführten Gründen ist in der nachfolgenden Uebersicht
der natürlichen Sulfosalze zunächst nur die empiris^^he Formel angege-
ben. Da es indessen einen praktischen Nutzen gewährt, wenn man
das für die Berechnung der Analysen wichtige Verhältnl^s des Schwe-
fels, das direkt bestimmbar ist, übersieht, so sind ausserdem, dtrMe-
ren dualistischen Auffassung entsprechend , diese Salze als Yerbindiifigen
des Basis- und SHureanhydrids dargestellt.
Miargyrit
Kupferantimonglanz
Kupferwismuthglanz
Skleroklas
(Binnit Heusserj
Zinckenit
Berihierit
Jordanit
Klaprothit
Ag Sb S2
Cu Sb S*
Cu Bi S*
Pb A»2 S*
Pb Sb2 S^
Fe Sb2 S*
und Fe» Sb^ S» (f)
Fe» Sb» S«s (?)
Pb» As* 8*
Cu« Bi* 8«
Ag« S + SM S-*
Cu2 S •+- Sb» S»
Cu« d + Bi» S»
Pb 8 + Sb« 83
Pb S-|-8b«S»
Fe S-hSb«S*
Dufrenoysit
Jamesonit 'Hetcro-
morphit, Federerz)
Pb« As« S^
Pb« Sb« S»
SPb S + 2As«S»
aCn« 8 4- «W*^ 8»
2Pb 8 4- As« 83
«Pb S -h Sb« 83
der ühtMuiüchcn Natur der wichtigsten Minoralieii.
107
Brongniartjt
^g u>M> » |2pj^ S + Sb2S»/
RothgUltigerz, dunkles Ag^ Sb S^
(Antimonsilberblende)
RothgUltigerz, lichtes Ag^ As S^
(Arsensiiberblende)
Wittichenit Cu^ Bi S^
Boulangerit Pb» Sb^ S«
Kobellit Pb3 Sb Bi S»
Boumonit
Nadelcirz
Mcncghinil
Fahlerz
AntimoDfahlerz
Cu Pb Sb S»
Cu Pb Bi S'^
Pb^ Sb^ S7
\m R^ Sb2 S"
I n R* Sb^ S?
3Ag2 S,+ Sb2 S'^
3Ag2 S + As2 S'J
3Cii2S + Bi2S»
3Pb S + Sb2S3
f 3Pb S + Sb2 S» \
\ 3Pb S + Bi2 S3 /
/ 2(3Pb S + Sb2 S»; ^
\ (3Cu2 S + Sb2 S3j /
f 2(3PbS + Bi2S3; ^
\ (3Cu2 S + Bi2S3)/
4Pb S + Sb2 S'^
f m ,4R2 S + SJ)2 S» \
\ n (4R S + Sb2 S3; )
I II
R = Cu , Ag — R =. Fe , Zn
Antimonarsenfahlerz Ebenso und die entsprechenden As- Verbindungen
u
R öfter auch = Hg
Arsenfahlerz
m R^ As2 S"
n R4 As2 S-
(Tennantit , Julianil) R = Cu
/
f m (4R2 S + As2 S») |
\ w (4R S + As2 S^ /
Sprödglas^rz
Geokronit
Enargit
Ag* S« S^
oder vielleiciil
Ag»2Sb2S«
Pb* Sb2 S«
9
und Pb5 Sb, As^S^
Ca^ As S*
5Ag2 s + Sb2 S-»
6Ag2 S + Sb2 S '
oPb S + Sb2 S »
(5Pb S +'Sb2 S'ij \
(5Pb S + As2 S «, /
f 4 (5Cu S + As2 S3; I
\ 5Gu2 S + As2 S3) /
{
Pofyba^it
Freiberg
R»8 Sb2 S" ?
\ /
8R2 S + Sb2 8^
108
Tabellarische üebersicht
Mexico )
Cornwall /
R»« (Sb, As)2S»i (?;
Schenmitz R» As Sf (?)
Polyargit
Ag2*Sb2S'* \i
VL Oxjde.
%
Anhydride.
Periklas
MgO
Manganoxydul
MnO
NickeJoxyd
NiO
Rothkupfererz
Cu2 0
Schwarzkupfererz
CuO
Rleioxyd
PbO
Rothzinkerz
ZnO
i to(8R2 S -t- Sb» S» )
\ »(8R2 S + As» S») /■
9R2 S + As» S»
1 2Ag2 S + Sb2 S3
Chrysoberyll
Hausmannil
Magneteisen
TUaumagnelciscn
Meiches
Re AI 0»
Mn Mn O^
Fe Fe 0^
(m Fe Fe 0< )
\ n Fe rFe, Ti) 0^
m : n = \ : 2
Be 0 4- AI O»
Mn 0 + Mn O»
Fe O + Fe 0 »
m (Fe 0 + Fe 0 V )
n(FeO + FeTiO»)/
Schlackiges Magiieleisen
3 : \
Spinell
Ceylonit
(Pleonast
Chlorospinell
Mg AI 0*
(Mg , Fe) AI O*
und (Mg, Fe) (AI, Fe) 0^
Mg (AI, Fe; 0^
Mg O + AI Oi>
(Mg, Fe) 0 + AI O»
(Mg, Fe).0+ (AI, Fe; 03
f w(MgO + AI 0^\
Gahnit
Franklinit
Chronieisen
(Zn, Fe, Mg) AI 0^
(Zn, Fe, Mn)(Fe, Mn) 0^
[Mg, Fei (€r, AI) O^
\ (MgO + *e03
n = 1 2 und 6
w(Zn 0 + AI 03)
n(Fe Q + AI 0»)
(Mg 0 + AI 03)
m(ZnO 4-Fe03)
n(Fe 0 + Fe O»)
(Mn 0 + Mn 0»)
(Mg, Fe) 0+(€r,Al) 03
Mg : Fe = 5 : 3 bis 2 : 3 — AI : Cr = 1 : 1 bis
4:3,«
Lherz = 10:1^
und :
der chemischen Natur der nichtigsten Mineralien.
109
lerit
Mg, Fe) (€r, AI, Fe) O* (Mg, Fe) 0 + (fir, AI, Fe) 0»
Mg : Fe = 2 : 4 bis 1 : 2 — Fe : AI ==. 1 : 7 bis 2 : \
(Hofheim = 11 .1) AI : Cr =1:3 bis 4 : 6,5
(Hof heim = M : 1)
Cu» Mn* 0« 3Cu O 4- 2Mn O»
ad
AI 0^
iglanz
Fe 03
eisen
Kibdelophan
Fe Ti 0^
fCriehtonit)
( Yq xj 03 \
Layton's Farm j j,^ ^. q, |
( mFeTiO'^ \ , ( Fe Ti 0^ \
Die Mehrzahl | ^^ ^^ jundj^p^^^ |
Z.B.
m
n
Hmengebirge 9 — 6 Eisenach 2
Krageröe 8 Aschaftenburg 3
Egersund 6 — 3
Iserwiese 3
Lichfield \ .
Tvedestrand/
Snarum
Binnenthal • 4
Gotlhardt J
Krageröe \ 2
«
i
Mn' Si 0«
As* 03
Eisenglanz)
lit
/ MnSi03\
\3Mn03 /
likblttthe
letit
t
nuontit
nonblttthe
}
Sb2 0»
•
•
mthocker
Bi2 03
tiiil 1
nit r
.-
Si02
. t
Ti02
;il 1
*
lein
SnO'^
110 Tabellarische Ueberaicbt
/ Zr 0» \
Zirkon \ Si O» ; ., , ,
r Th OM r Th 0^ 1 , ,„
Pyrolusil f
Cervanl il Sb O*^ Sb2 O^ + Sb^ 0^
Uranpecherz f » O^ U 0^ + 2 U O^ O
Molybdanoeker
MoO^
VVolfraiiiocker .
WO»
Hvdroxyde
und Hvdräie.
*
Brucit
H2 Mg 02
Pyrochroil
H2Mn02
Sassolin
H^BO^— HBO
2-+-aq
Hydrar^illil
HC AI 0«
Diaspor
H2 AI 0*
Mangan it
H2MnO*
Götliit
Hf Fe 0*
Brauneisenstein
H«?^2 0*
0\ vsulfuride.
Antimonblende
ab2S2 0 2ShaS3-f Sb2 03
Vollzil
Zn-i S^ 0 4Zn S + Zn 0
YII. llalofdHalze.
•
Fluorider
Flussspath
Ca F|2
1
Sellail
Mg Fl»
Kryolitl)
Na« AI Fl<2 6Na Fl + AI Fl«
Chodnewil
NVAIFI'« 4NaFl + AI Fl«
Chiolitli
Na» AI Kl« 3N« Fl + AI Fl«
Paclinolilh
NVCa^AIFl'SSaq sj^J ^2}+ AI Fl«
Salmiak
N H< Cl
Svlvin
K Cl
N^
der chemischen Natur der wichtigsten Mineralien.
111
Steinsalz
Na Cl
Silberhomerz
Ag Cl
Quecksilberhornene
Hg Cl
Cotunnit
Pb Cl'^
Mailockit
Pb2 C12 0
Mendipit
Pb3 C|2 02
Atacamit
Camallit
Tachvdril
^ ■ I
Bromargyrit
Emboliih
Jodargyrit
a) Cu^ Cl« 03, 3 aq
b) 2Cu< C12 03, 9 aq
e) Cu^Cl^O», 6aq
K MgCP,6aq
GaMg2CI«, 12 aq
Ag Br
j wi Ag Br \
(wAg Cl /
Ar J
Pb Gl» + PI) 0
Pb CP + 2Pb 0
Cu Cl« + 3H2 Cu02
2(Cu C|2 + 3H2 Gu02)+ 3aq
(Cu CI2 + 3H2 Cu02)+ 3aq
(K Cl + Mg C12) + 6aq
^Ca C|2 + 2Mg C12 +12aq
YIII. Oxysalze.
Auch für diese zahlreichste Klasse von Mineralverbi^idungen sind
lediglieh die empirischen Formeln angegeben. Da , wo mehrere Sät-
tigungsstufen vorkommen, ist eine derselben als die normale bezeichnet.
Ftt^ basi«cl|e und saure Salze, sowie für Doppelsalze, ist die Formel
doppelt gegeben.
Die drei ersten Abtheilungen, die Salpetersäuren, Oxalsäuren und
mellitbsauren Salze, bilden nach dem, was S. 1 gesagt wurde, gleich-
sam einen Anhang zu den eigentlichen und wahren Mineralien.
Nitrate.
Kalisalpeter
K N 03
Natronsalpeter
Na N 03
Oxalate.
HumlK)1dtit
2Fe C2 04 + 3 aq
Mellithate.
Honigstein
AI C^2 0i2 4- 18aq
112 Tabellarische Uebersicht
<
Borate.
Es ist schwer, zu sagen, welche horsanreli Salze man als die nor-
malen anzusehen habe. Wir nehmen an, dies seien die Salze
R B 02 = R B2 OS
wonach Borsüure = H B 0^ die bei 400® getrocknete krystallislrte
Säure, lelzlere (Sassolin) also 11 B 0^ + aq wäre.
Tinkal (Borax) Na^B^O', lOaq ^ H^ 602}+ ^'"^^
Natroborocaicit v /^ u^ r^a q //3NaB02\ , /3CaB20M\ , a.
(Boronalrocaicil) ^« ^a B^ 0«, 8aq (j^^ RO^Hill B 02/)+^^^^
oder
.NVC.Bno.,.9a,({Na;OJ}+|C.B.O.|)^,.,
(Einige Analysen geben
nur 5 resp. 1 4 aq)
Hyilrobomcil Ca Mu B" 0", 6aq ({? S'oil+Iir" b'o'})+''"1
Ludwigit R2 Ä 05 2R O + Ä O»
Speciell :
' R = Mg, Fe / »03\,/Pe03 V
R_Fe:» lÄMgO / + t Ä'Mg, Fe) O j
Carbondte.
Als normale Carbonale gelten allgemein die Salze R^ C O*^ und
II '
R C O^ obwohl die Kohlensäure H2 C 0^ unbekannt ist.
Wasserfreie
VVitherit Ba C 0»
Sirontianil Sr C O"* und / * r« C O^ !
Aragonit { ^.^ ^ q,
Kalkspath j
Alstonit > ( Ba C OM
Barytocalcil / \ Ca C O» j
Weissbleierz Pb C O^
^ . .. f 60Ca C 03 )
Tarnovicit ( Pb C 0» /
, , . ., / 6Pb C 03 \
Iglesiasit j 2n C O» j
Magnesit Mg C 0=*
der chemischen Natur der wichtigsten Mineralien.
m
Bitterspath
ImCaCO«.)
\ n Mg C 0? 1
m : n = 1 : 1
3 : 2
*
2 : 'l
iw Ca C 0» 1
Gewöhnlieh
Braiinspatb
. « Mg C 03 V
i ^ Ca C 03 1
Fe C 03 1
1 (Mg, Fe) C 03 j
Fe : Mg — 4 : iO bis 2 : 1
BreuDnerii
f n Mg C 03 j
1 Fe C 03 J
1
fi — 1 bis 42
Manganspath
MnC03
und Mischungen
(Mn, Ca) C 03
(Mn, Ca, Mg, Fe) C ©3
Eisenspath
Fe C 03
•und
^Fe, Mn, Ca, Mg) C 03
Oft Mn : Fe — 1 : 5
•
seilen — 2:3
*
und 2:5
Zinkspaih
Flumbocalcit
auch
I n Fe C 03 I
\ Mg C 03 )
Zn C03
und
(Zn, Mn) C 03
(Xu, Mn, Fe, Mg, Ca^ C 03
w Ca C 03
PbC03
n = 1,5—4
6
n = 8—32
Hydrate. Saure und basische Garbonate.
Soda
Trona
(ürao)
Gav-Lussit
Lanthan it
Hydromagnesit
Nickelsmaragd
Malachit
Na2 C 03 + naq
NVC3 0^ naq
Na2 Ca C2 0«, 5 aq
(La, Di) C03 + 3aq
Mg'»C3 0«o, 4aq
Ni3 CO», 6aq
Cu2 C 0^ aq
Bft»MelBb«rg, Miniralchi^inie I.
n unbestimml.
I IP COM +*-*'"«
(Na2 C O» + Ca C 0») + 5 aq
/ Ni G OM , .
\ 2H2 Ni O^f "^ * '
( Cu C 0 ' i
\ H2Cu02/
8
114
Tabellarische Uebersicht
Kupferlasur
Zinkblüthe
Cu'^ C2 07, aq
Zn^COs, 2aq
(Einige Analysen
stimmen nicht).
Wismulhspalh SBi» C'* 0»^ 9aq (?)
/ 2dü C ÖM
\ H«Cu02/
/ Zn C 03 \
\2H2Zn 02/
{
Bleihornerz
Haniartil
Carbonate und
Pb2 G O'^ C|2
R3 C2 06 F12
R = 3La : 2Ce
2Bi2 B» O»
H« Bi2 0»
Bi2 03
Haloidsalze.
PbC|2+ PbC03
R F12 H- 2R C 03
Sulfate. -
/ // fj
Normale Sulfate sind R2 S 0^ = R S 0* = Ä S» 0^2. Es kommen
basische Sulfale von Blei und Kupfer, besonders aber von Aluminium
und Eisen vor. doch sind letztere oft fi;emenf?ter Natur.
Mascagnin
(ilaserit
Thenardit
Glauberit
Schwerspalh
Cülestin
Anhydrit
Bleivitriol
Lanarkit
Glaubersalz
Gips
Syngenit
Kieserit
Bittersalz
Gerbolit
Wasserfreie,
Am2 S 0^
K2 S 04
Na2 S 0*
Na2 Ca S2 O^
Ba S 0^
SrS04
CaS04
Pb SO*
Pb2 S 0&
Am = N H4)
Na2S0V+ Ca SO*
i Pb S 0* )
\ Pb 0 /
Hydrate und basische Sulfate.
Na2SO* + 2aq
(1 0 aq)
Ca S0* + 2aq
K2 Ca S2 0^ aq (K2 S 0* + Ca S O*) + aq
MgSO* + aq
MgS04 4-7aq
Am2 Mg S2 OS feaq (Am2 S O* -+- xMg S O* -+- 6aq
der chemischen Natur der wichtigsten Mineralien. f 15
Pikromerit K2 Mg S2 0^ 6 aq ^ K^ S 0* + Mg S O*; + 6 aq
Löweil 2 i;Na2 Mg S^ Ö^) , 5 aq 2 (Na^ S O* + Mg S O*) + 5 aq
BKkiii N«2 Mg S2 O^ 4 nq (Na^ 8 O^ 4- Mg S 04) + 4 aq
Polyhalii K2 Ca^ Mg S^ O*«, 2aq (k^ S O* -f- | ^Jj^ ^ ^J j) + tKaq
Fauserit Mn^ Mg S^ 0^^ 18aq { ^^^ ^ ^\ + ll^j}
Nickelvitriol Ni S 0* + 7 aq
Kobaltviiriol Co S 0* + 7 aq
Eisenvitriol Fe S 0* + 7 aq
Kupfervitriol Cu S 0* + 5aq
« ,_ . ^ - o ^, « / Cu S OM
Brochantit Cu^ S 0^, 3aq \ 31^2 Cu O^ [
f :«o.^t DK r c n^ ar, / Pb S OM , / Cu S OM
Lmant Pb Cu S 0^ aq | ^^ pb 0^ / + { H^ Cu 0^ |
(5Pb S04
Caledonit (Pb, Cu)2 S 0^ aq \ 2H2 Pb 02
[ 3H2 Cu 02
Haarsalz AI S-» 0^2 + i8aq
{AI S'^ 0^2 \
2H6A10« )+^^^^
Amraoniakalaun Am2 AI S* 0^«, 24 aq (Am2 s 0^ + AI S* 0^2) + 24aq
Kalialaun K2 AI S* 0«*, 24 aq (K2 S O^ + AI S^ 0^2) + 24 aq
( (K2S04 + AI S:^0i2\
Alaunslein K2 AI» S< 022, 6aq |2H6AI06 /
(l AI S» 0^2^\
K2S0* + Jg^6^j^e 11+ 3aq
Coquimbit Fe S» 0*2 + daq
( 5Fe S^ 0^2 \
Copiapit Fe2S'^02«, 13 aq | H« Fe 0« | + '^^34
( 2Fe S» 0*2 \
Siyptieit Fe S» 0», lOaq | H« f'e 0» / + ^"^ ^^
/FeS»0»2 \ • .
Raimondit Fe2 S» 0^^ 7aq j h« Fe 0» / + *^'*
Jarosit K2 Fe« S* O22, 6 aq K2 S O^ + / ^ J,^ g gj' |
Sulfate und Chloride.
Kainit KMgSCI0^3aq (K Cl + Mg S O^i + 3aq
Sulfate luit Carbonateu.
Leadhillit Pb' C* S2 0*2, 2aq
4Pb C 03 I
2Pb S 0* J 4- aq
H2 Pb 02 J
8
116 Tabellarische Uebersiclil
Chromale.
" ' u
Bei diesen und den beiden folgendeii sind /die Salze RCr^.
11 u
R Mo 0|», R ^' 0* als normale bölrachtet. ^
Rothbleierz Pb Cr 0*
Melanodiroit
\ Pb
cron
Vauquelmil Pb^ Cu Cr^ O« ^ | Pb 0 ] + \ Cü O /
Mol ybdat e.
Gelbbleierz Pb Mo CH
Wolframiale.
Scheelit Ca \V 0^
Scheelbleierz Pb W 0*
Wolfram
Hübnerit Mn W 0^
W. von Bajewka j p^ W 0* |
\V. von Sehlackenwald f ^^" ^ ^\ \
r . ( Fe \V O* j
W . von Zii^nwald ele. j p w 04 i
on Neudorf etc. \ .,, «- Vm \
\ 4Fe W 0^ j
Vanadale.
I' »
W. V
Das Anhydrid der Vanadinsäure ist V^O^. Die Renntniss der Saice
ist noch mangelhaft, doch kennt man, abgesehen von sauren Salzen,
/ II I II I ■\ii . -■ t
RY0» = RV20«, R4V207 = R2V207 und besonders R^'O^ = R3V20\
Wir bezeichnen die erste Reihe als normale, die anderen als Haih-
und Drittel-Vanadate ; die Säure würde dann H V 0^ enlsprechen<^ der
Salpetersäure und der Metaphosphorsäure sein.
In den meisten findet sich eine Beimischung isomorpher Phosphate
oder Arseniate.
Dechenit Pb V2 0« (^)
(Eusynchit z.Th.) » , m
Descloizit
(Vanadii)
der chemischen Natur der wichtigsten Mineralien. 117
Zu : lOPh
Eusynchit Ri» V^ 0^ . | ^^ ^^ ^^ |
R = 4Pb: 3Zn
Araaoxen ^ R3As2 0» /
R = Pb : Zn
Vanadinit Pb» V» 0»2 Gl Pb CP + 3Pb* V^ 0''
Windiscbkappel P : V = 1 : lö
Beresow =1:4
Pucherii
ö» ^ ^ \ Bi^ 0^ /
Volborthit RM '^ O« { :3R O^ ^^^ I
R = Cu : Ca =7:3
und 3:2
Phosphate.
Entsprechend der Saure H^ P 0* sind die natürlichen Phosphate
zum grössten Theil R^P^O^; ausserdem giebt es basische, insbesop^^ro
von Cu3 P2 O» und AI pa O«. Als Secundärbildung hat sich H Ca P 0^
mit verschiedenem Wassergehalt gefunden, der einzige Repräsentant
jener künstlich darstellbaren wasserstoffhaltigen Phosphate, welche durch
Erhitzen zu Pyrophosphaten werden.
Wasserfreie.
Kryptolith Ce» P^ 0-^
Xenoiim Y» P2 0^
imd (Y, Ce) « P^ 0^
/ /
fR3P04 )
Triphylin . { n \
^ ^ • l H3 P2 OM
R = Li, \a
//
R = Fe,Mn, Ca
Verbindungen mit Fluoriden und mit Chloriden.
Wagnerit Mg2 P O^ Fl Mg F|2 + Mg^ P2 0^
Kjenilfin Mg^ P^ 0^« Fl^ Mg F|2 + 2Mg» P^ O»
Triplii R^PO^Fl R FP + R» P2 0»
118
Tabellarische Ueben»iclit
Aniblygonil
Apatit
V) roinorphit
R = Mn ; Fe
und Mn : 2Fc
R3 A12 P4 Ol« Fl»
R = Li, Na
Ca^ P3 0»2 Cl
und CaÄP3 0«2Fl
Mischungen heider
ph5p:iO«2Cl
und Mischun$zen mit
Mimetesit (As und
Apatit
3R Fl -h 2A1 P2 O^
Ca C12 + 3Ca3 P2 O»
Ca F12 + 3Ca2 P2 0^
Pb CP + 3Pb3 P2 O'^
Vivianit
GibbsiC
NVawellit
Lcizulith
Chüdrenit
Libethenit
Tagilith
Dihydrit
Ehlit
Phosphochalcit
Uranil
Chalkolith
Hydrate und basische Salze.
Fe^P20^ + 8aq
und
f n Fe^ P2 0^+8 ac| \
\mFe3 P4 0«'»+ I6aq/
AI P2 0^ + 8aq
A13P4 0»», liaq
R AI P2 0«, aq
R = M{>, Fe
R«R3p^0^ I8aq
R = Fe, Mn
R = AI, Fe
Cu^ P2 0«, aq
Cu^ P2 0«, 3 a(j
Cu5P2 0>o, 2aq
CuM'2 0'«, 3aq
Cu6P2 0J», 3aq
Ca Ü2P2 0«2, lOaq
CuU2P2 0»2, 8aq
i 2AI P2 O*' I , ^
\ 11« AI 0« / -^ ^^^
R3 p2 02
2AI P2 O«
H« AI O«
R3P2 05»
R P2 0^
2H«R O«
+ I2aq
f Cu» P2 0*^ )
1 H2Cu02/
Cu» P2 08 ^
2H2 Cu 02 /
CU» P2 02 \
2H2 Cu 02 / ■+■ ^^* *
Cu3 P2 O*» )
\ 3H2Cu02|
Ca3 P^ O^ \ . ..^
2[(ü02)5»P2 0^j f-^"^^^^
f Cu»P2 0^ i4.24aa
\«[{üo«)3p2osj |-t-^*»q
{
(
\
(
{
der chemischen Natur der wichtigsten Mineralien. 119
Aiinieriiung. Die Verbindungen des Uranoxyds Trioxyds U 0-* Ü = i40
enthalten letzteres als ein Monoxyd des zweiwerlhigen Kadikais Uranyl U 0'^.
So ist das Nitrat (ü 0'^) N^ 0®, und analog ist das Phosphat zusammengesetzt.
— Der Uranit verliert äusserst leicht 2 aq , so dass man lange geglaubt hat,
er habe denselben Wassergehalt wie der Chalkolith.
Phosphate und Sulfate.
Diadochit Fe^ S« P« 0^^ öiaq { 3Fc P^ O^ }+ 48ac|
iH« Fe O«
Phosphate und Borate.
Lüneburgit Mg» B» P^ 0»', 8ac, { *" MgB'^iO* ) + ^^'J
Arseniatc.
Hinsichtlich der Sättigunizsslufen jj;ill das von den Phosphaten Ge-
sagte, mit denen sie oft in isomorpher Mischung vorkommen.
Wasserfreie.
Nickelarseniat,
gelbes .WAs^O^
grünes >i>As2 0'o { iNi O f
Verbindungen mit (ihloriden.
Mjmetesit Pb» As» 0»2 Cl Pb CP -j- 3PI)3 As2 O^
Cumberland = 7As : 2P
L&ngbanshytta = PI) : Ca
Hydrate und basische Salze.
HaidJngerit H Ca As 0* + aq
Pharmakolil «H Ca As ()< + 5 aq
Rösslerit H Mg As 0^ -f- 7aq
Wanuleril r4(2HCa AsO« + 7aq )
>\ appleru ^3 ^ ^^ ^^ ^^ ^ , ^ ^^^^ ^
Hörnesit Mg^As^O^ + Saq . v
I 10 Ca» As^O^-h 2aq ]
RoseHt K» As2 O» + !2aq ^4 Co» As^ O** -|- 2aqi \
[ 3 (Mg» As^ 0« + S^q) j
120 Tabellarische Uebersicht
Koballblülhe Co» As2 O^* + 8 aq
Nk'kcIblUlhc Ni» As"^ 0'< + 8aq
Skorodil *'e As"^ O** + i aq
Trichaicil Cu ' As« 0* + 5 aq
Olivcnil Gu^ As-^ O«, aq | ^^^ ^s» OJ j
Bayldonil R< As^ 0«, 2 a(i | ^^^^^ 0» } + ***»
R = 3Cu : Pb
Euehroil Cu< As^ 0», 7 aq [ ^^J ^J* ^J 1 + 6 aq
Cornwallil Cu"* As^ O«», 3 aq | jh'i Cu 0^ } + "'I
(äaq) (3aq)
Slrahlcrz Cu«As2 0", 3aq f ^"l'i^t O« l
Trögeril U» As* O'i, 12aq U O«)» As« 0« + läaq
I lIOiSAsiO»
Walpurgin Bi'« U» As< O^^ 12aq { Ei* As* O**
I 4H« Bi2 0«
Urauospinil Ca U» As* O'*, 8aq | 2[(üoVas20«] } + *"*!
Zcuneril Cu U» As» 0»^ 8 aq { ^^ ^^^^l ^^ qI^J + S aq
Tanlalate und Niobate.
Die Anhydride der Säuren sind Ta^ 0^ und Nb^ 0\ Wir bezeich-
nen R Ta^ 0« als normale Salze, mithin R2 Ta« 0^ und R» Ta^ 0^ als
Halb- und Drittel-Tantalate (Niobate. Bis jetzt haben sich niobfreie
Tantalate noch nicht, wohl aber tantalfreie Niobate gefunden. In iso-
morpher Beimischung finden sich Stannate, Titanate und Wolframiate.
Y bedeutet Y, Er und Ce in der Regel Ce, La, Di.
Tantal it und Niobit \ ( m Fe Ta^ O»
Tapiolith / \ nFeNb2 06
Tantalit m : n = 6 : 1 —2:3
Niobit = < : 2 — 0 Ta
Tapiolith =4:1
Yltrolanlalit R^ Ta, Nb) ^ O^
(Schwarzer Y.) R = 6Y, Ce : 3Ca : 2Fe, U 0^^
}
dor cheiniiichen Natur der wichtigsten Mineralien. |2i
FergUMnil R» (Nb, Ta/^O**
(gelber, brauner Ytlrolan-
lalit, Tyrit, Bragit) R = Y, Ce, Ca, Fe, t 02
( > :
Titanatc.
PerowskH . , .. Ca Ti 0» und (Ca, Fe) Ti 0^
Titaneispu js. Oxyde
■•■.«; 1 1 . '
,, ;TiAaJialje.(TlioFale} und Niobale (Tanlalatc).
o , . ( 4R Ti OM . a
Polykras j r^}3206/ + ^«^
R =« Y, C6, L%Fe
., ., ( 2R Ti 0 » \ ,
Euxenit J RNb2 0«| + '*'!
R wie vorher
I Ti, Th 02
Aeschynit { m JL Th; 0»
( R Nb2 Ö«
Pyfochlor
j hl" Vv LI . f 5HNb2 0« \
•'•''••;«• :••» . . . • R == Ca, Ce, Fe
• . : - ;i R = dieselben u. L'
■ 3. Fredriksväpn Na Fl + / ^^^^^. ^l ]
4.! ka'i'sersluhl 5iNa, K. Fl + 3R2 Nb* 0'
■ I
R = Ca, Ce, Fe.
Tcllurale.
Mooianit Bi* Te 0^ + aq (oder 2 aq;
Silicate.
Die Wichtigkeit dieser jjrösslen Abtheilung der Mincralvcrbindun-
gen nölhig't zu 'einigen Vorlienierkungen. Wir kennen das Anhydri«!
der Kieselsäure Si 0^ amorph und in drei Formen krjslallisirend, allein
eine wirkliche Kieselsaure ist nicht bekannt. Wir betrachten nach Ana-
\22 Tabellarische Ueb^micht
logio der Carbonile diejeni^on 8ilic*<i(e als norniale, welche die 2usain-
nicnsejzung
i' '<, 1 • , 1 1 . .,",. ' 1 .
R2Si03 USiü» RSi'^O«
haben, und nennen also alle diejenigen saure, .in welchen die Meujze
des Si grösser, diejenigen l)asische , in welchen die Menge der R grösser
ist. Den Gesetzen der chemischen Verl)indungsverhallnisse geniJiss er-
folgt eine solche Zunahme in einfacher Weise, d.h. ^s besteht zwischen
R und Si slels ein einfaches Alomverhitltniss. In der Thal sind die
bei Silicaten (hier J>eispielsweise von zweiwerthigeB ' EtenieAlen ) \or-
kouunenden Sattigungsstufen : ' i ■ ' M . i
Saure: • '^ * \
ZweifVich s. Silicate R Si2 O^ = R Si O» 4- Si O«
(Quadrisilicate) ' : •'' . ,
Anden halbfach s. Silicalc R2 Si^ 0^ = 2R Si 0» + ^ O^
Trisilicalei
Basische : -1
Halbsilicale R2 Si O^ = R Si p3 4- b' 0 ' ' j
(SingulosilicalC; , ,
Drittelsilicalc R» Si O"^ = RSiO^-fiRO.
Dies sind in der Thal die llaiiptreihen. Allein neben ihnen mit
den allereinfachslen Verhültnissen finden sich noch einige andere von
minder einfacher Zusammensetzung. So z. B. beziehen sich . gewisse
Glimmer, der Mesotyp und Scoleclt auf R^Si^O**'; der Cordierit auf
R3Si2 07 oder R^Si*0»^ Das Atomverhüllniss R : Si liegt also zwi-
schen dem der normalen [\ : 1) und dem der Halbsi}j(^ile. ,j? ; ■<). Epi-
dot und Zoisil stellen eine Silttigungsstufe R'Si^O*', Vesuvian stellt
eine solche R^* Si^ 0^» dar, so dass R : Si zwischen 3 : V und 3:4,
d. h. zwischen dem VerhHilniss der Halb- und der Drittelsilicate liegt.
Dies sind grösstenlheils keine einfachen Verhältnisse mehr, ja es wür-
den ihrer noch mehr vorhanden sein, wenn man in allen Silicaten,
welche beim Glühen Wasser geben, dieses Wasser als solches , al^ KrV-
slallwasser betrachtet.
Es erscheint für den jetzigen Stand unserer Kenntnisse gerecht-
fertigt , diese beschränkte Zahl von Silica.ten ^]s Verbindungen de^ bei-
den nächsten einfachen SäUigungsstiifen zu betrac|iten, un^ sie zwischen
letzlere einzureihen. , .
Von den einfachen Satt iguugs^lMfw s;nd die npniial^ un<sljlie Uall*-
silicate so zahlreich, dass dagegen die drei andern fast verschwinden.
der chemischen Natur der widitigsien Mineralien. 123
Seil D^mouT xoigto^ <l<isi» der bis dahin als wasserfrei betrach-
tete Euklas In starker tilttkhitze 6 p. C. Wasser verllerl, isl diese Er-
sohelnans auch beim Glinmier) Turnialin, Epidot, Zoisit, Vesuvian,
Prehnit, Ghlaril, Talk^ Serpentin etc. beobachtet worden. Indem wir
dieMi Verhalten dem Zerfallen von SHuren und Basen in Anhydride
iiiut Wasser y dem Austreten dos letzleren aus gewissen Phosphaten,
wetm diese Kiirper erhitzt werden, analog auffassen, konunen wir zu
der VorsleUug wasserstoffhaltiger Silicate. Eine wesentliche Stütze
derselben liegt darin, dass sie allein gestattet, die belreflenden Silicate
in ihren einzelnen Abänderungen durch eine und dieselbe gemein-
ssoie und einfache Formel auszudrücken, auch unter Umständen die
Analogie verschiedener isomorpher Substanzen herzustellen. Ein Bei-
spiel der ersten Art liefern die Kaligiimmer, eins der letzten giebt der
DiopCas.-
Die Temperatur > bei welcher eine unorganische wasserstolHialtigc
Verbindung sich zu zersetzen beginnt, ist bei den verschiedenen sehr
vdrsohieden, oft nicht eben hoch (Nalronphosphat bei 240"), und ande-
rerseits wird nicht selten ein Theil Kry»tallwasser hartnäckig festgehal-
ten; doch steht wohl soviel fest, dass Wasser, welches erst in der
GlOhhitce irei wird, als ein Product, solches aber, welches in niede-
ren Tempemliiren entweicht und von der Substanz in einer feuchten
Atmosphäre wieder angezogen wird, als Kryslallwasser l>etrachtet wer-
den darf.
Unter den Zcolithen und ähnlichen Mineralien erscheinen nicht
wenige als saure Silicate, wenn man das Wasser als Kryslallwasser
betrachtet. So der Afiophyllit als ein Quadrisilicat , Desmin und Stilbit
als Trisilicale, was, ihrer Bildung und Assoi'ialion und ihrem Verhal-
ten gegen Säuren gogonttber, nicht recht wahrscheinlich ist. Ein Theil
von ihnen, gleichwie manche andere Silicate, wünlen wasserfrei oft
sehr complicirte Süttigungsstufen bilden. So Prehnit, Talk, Serpentin,
Thon.
Damour^s Versucht? über die Art, wie Silicate Wasser verlieren
oder wieder aufnehmen , habi^n mich bei Verfolgung derselben zu der
Ansicht geleitet, dass das Wasser mancher Silicate ganz oder theilweise
ein Product der Zersetzung durch Erhitzen sei, und ich habe gezeigt,
dass aus dieser Annahme einfache Formeln sich ergeben, complicirte
Sättigungsstufen verschwinden. Doch ist klar, dass nicht alle solche
Folgerungen in gleichem Maasse begründet sind, dass Zweifel und l'n-
sicherfaeit noch vielfach bleiben.
124 ' Tafoellariscbe üeberftioht
•it
Auch die Constitution der Silicate ist in neuerer Zeit 'zlir Sprache
gekommen. Auf die Ideen von Wurtz gesitllafct,' hatle 'W^eti^zien*)
die Silicate auf eine grosse Zahl hypbthetiscli^« Kieselsauren zartlckgc*-
fuhrt. Kolbe sprach Ideen über die Constitution^ dfes l^ld^ths aus,
T seh er mak" versuchte, aus den UmwendhiiftgspVozes^n^vbn Orthoklas.
Leucit, Glimmer und Thon die Constitution dieseilr Silibate abzuleiten,
und Haushofe r*"^) ist auf diesem Wege fortgeschritte&v 'indem er dabei
die Ansichten über Alomverketlung und gegenseitige BhoMhing gleich-
artiger Atome zum Grunde legi. ■" ' - '- •• * ''
Man wird derartige Bemühungen mit dem Interesse Verfolgen^ '\%el-
ches sie verdienen, sich jedoch leicht überzeugeh,dafa8di^ 'jetzt ib
der Chemie bestehenden Ansichten ül>er< die Stellutig der * Atome im
Molekül erst eine weitere Entwicklung« erfahreni müssen, bevor Isie zu
einer Einsicht in die Constitution der Mineralverbindungen führen können.
in der nachfolgenden Uebersieht sind die Silicate liaobih^enr> Sätti-
gungsstufen geordnet. Obwohl es nun nicht Zweck wiär, eine syste-
matische Zusammenstellung zu geben, wobei die Krj'stHllformi'htttte in
Betracht gezogen werden müssen, so sind doch die grösserem 'und- 'wich-
tigeren Gnippen zusammengestellt, daher der Fall ehitritt ^ dass einzelne
Glieder derselben, welche trotz ihrer Isomorph ie mit' den übrigen einer
anderen Smtigungsstufe angehören, an zwei Stellen ersoheinenu (Vgl.
Petalit, Orthoklas, Albit, ein Theil der Kalfglimmer.) '^^*) ^ »• ^
Zweifach saure Silicate
(Quadrisilicate) .
i it si
R'^Si^O^ RSi2 0^ RSi^O»A
Petalit (Li, Na)« Al^ Si»o 0?^ f 3R2 Si'^ O^ >
(Kastor) Na : Li = 4 : 6 (1 : H) \\X\ Si<J 0^^ f
S. Augilgruppe. r i^
Anderthalbfach saure Silicate
(Trisilicate) .
R4 Si-< O*^ R2 Si» Ö^ R35 Si» 0^^
Orthoklas K2 AI Si« O»«
und (K, Na)UlSi«Oi«
( K^ Si» 0** \
\ A12 Si» 02* /
*) Systeinalisclie Uebersieht der SilicaU). 1864.
**) Die Constitution der natürlicJien Silicate. 4874.
***) S. meine Abhandlung: üeber die chemische ConsUtutiöh der Silkate*. Zischr.
d. geol, ües. 84,406.
der chemischen Natur dar wichtigsten Mineralien.
125
Albit
(Periklin)
Na2 AI Si» 016
" und
(Na, K)2 AI Si«Oi«
S. Feldspath^upper
{
Na4 Si3 0» \
A12 si» Ol« j
Talk \
Speckstein /
Leueit
Beryll
Wollastonit
En^aijt
Broneit \
Hypersthen /
Wohlerit
(Silicate und'
Titanate;
Diopsid
Kalk-Bisanaufut
-von Arendal
GiUner Aujzit \
Diallag /
Rhodonit
'Btistamit, Pajs-
bergit)
Jeffersonit \.
Fowlerit /
Normale Silicate
ßisilicate .
R2 si O? R Si O» tt Si3 O«
' Wasserfreie.
I , ; • '
/ IPSiOM
( 3Mg Si 03 j
j K2 Si O» \
{ AI Si» 0« j
/ 3Be Si 03 \
( AI Si^O«/
Augilgruppe.
;/A. Glieder vom Augittypus.
CaSi.O«
Mj^^i 03
/ w Mg Si 03
^. FeSi03
' und
/ n ^Mg, Fe) Si 03
( AI, Fe 03
H*Mg3Si*0i2
K^Ar SI* 012
I
I
Be3 AI Si« 01^
/, = 8 — 3
7? = 5 — 3 oder 2
n = 6 n. von Farsund
w = 12 H. N. d. Paulsinsel
/ Ca Si 03 \
{ Mg Si 03 )
/ Ca Si 03 \
( Fe Si 03 /
(Ca, Mg, Fe Si 0^
f ;iMn Si03 \
\. CaPi03j
n = 12 — 1,5
Zuweilen auch etwas Fe, Mg
;Ca,MnjFe,Zn,MgSiO
126
Tabollarisch.e Uebersictit •
1 1
i-*h
Habinglonit
Arendal
Hornseelbach
Akmit
Aegirin
Rg.
Pisani [fj
R« Fe Si^*^ 0-»6
i,5Ca : (Fe, Mn)
R5 Fe Si^ 024
3 Ca : (Fe, Mn) .
NaioFe2Fe4Si»«0^7
Na2 R2 Fe Si« 0^«
Ca : i?e
Na2 R ft Si* 0^5
(Ca, Mg) : 2Fe
AI : 6Fe
/ 9R Si O» \
\ Fe 5i3 p» /
{
Fe Si^ 0» /
< i
5Na2 Si 03
2Fe Si 03
4Fe Si3 0»
iNa2 Si 03
2R Si 03
F^ Sjl^ O» )
Na2 Si 03
. IVSiO»,
R Si3 0»
Ti I A •. /wRSi03\
R = Ca, Mg, Fe
tt = AI, Fe
n = 45 — 12
C^ : ' (Mg, Fe =1:4
uhd '
Ci ilCg : Fe = 3
3 : 1
f I
Spochimen
/ 3B2 Si Ö3 (^
( 4AI Si3 0« j
.1 V }
Petalit
(Li, Na)«AHSii-'04ii
Na : 6Li. ütö
(Li, Na)ßA|4Si30O7^ .,
S. Zweif. saure Silicate.
B. Glieder vom Hornblendelypus.
/ 3Mg Si 03 \^
\ Ca Si 03 )
f n Mn Si 03 \^ .
( Fe Si03j
Mg, Ca, Fe SI 03
Mn Si 03
Tremolit
Anthophyllit
Strahlstein
Cuniminglonit
n = 3 und 2 Kongsberg
? GrOnlund
Arfvedsonit \a2 R Fe Si^ 0^^
Rg. 2Fe : Ca
V. Kobell Na2 R Fe Si^ O««
Fe : Ca
Nä2 Si 00
R Si 0«
Fe Si3 0«
Na^Si 03
3H'Öi 03
Fe Si3 0«
der chemischen Naiur der wichtigsten Mineralien.
127
Thonerde- Hoi?n-*
blende
ij»'
i„:;|n»^SiO=^|
l ft O» j
i = Na, K
n : m = i : i 5 — 20
//
I >
R = Mg,Ca,Fe,Mn ^,^ ; ^^
|i = AI, ¥o
\
3
12
10 — 3
1—1 : 2
1—1 : 2
• ■ I
Okenit i
Apophyllit
\ :
, .#
Hydrate.
; H2 Ca S|2 ö« + aq
/ 4 H2 Ca Sii 0« + aq; (^
l KFl )
/H^SiO» ( ,
\ Ca Si 0« j ■*" ^^
,//h2Si03\ , ^ \i
KFl
Epislilbit « }H,Na=4CaAlS.«Ots+3aq
(2(n,Nai2Si 03
Ca Sl 0*
I AI Si» O»
+ 3aq
-' 1
1 •
Na: Ca
Stilbit= 1:2,5-1: 3
Epistilbit= 1:1,5—1 : 2,5
Brewsterit H* R AI Si« 0^^ + 3 aq
R = 4Sr : 2Ba : Ca
Derffriiii fjiiiihii) (B, Na) < Ca AI Si«Oi> + 4 aq
Der natroii reichste
2H2Si 0«
RSi 03
AI Si3 O»
+ 3aq
2fH,Na]2Si 03^
Ca Sl 03
AI Si3 O«
+ 4aq
1 1
1 1
/
i= Na : 2Ca
; f
Hannotom
Cbabasit
H, K^2BaAISi'>OiS-|-4aq
K : Ba = 1 : 3 — 1 : 6
;H,K;:2CaAI Si''^0«5 + 5aq
. K : G= 1 : 4
(H, K)2Si 03
Ba Si 03
AI Si3 O«
-{- k aq
» !■-
Analcim
Uumontit
Na2 AI Si4 0^2_|>2aq
Ca AI Si* 0^2 4. 4aq
[ 7112 Si 03 ]
K2Si 03U48aq
8Ca Si OU ^
[ 8 AI Si3 0'» J
/ Na2 Si 03 \ , ^
\ AISi3 0»j "•■^^'^
f Ca Si 03 \ , ,
[AlSi3 0«/ + *"^
128
Tabellarische Uebersicbt ' ^
Phillipsit
.1 ;
K2Ca2A13Sii2 036 + 12aq ^
== R AI Si4 0i2 + iaq ;
(K : Ca ausserdem
= 1 : 1,5 — 3 : 4
Herschelit
P Si 0» I
«CaSi0^j + 4^Äq
Ml Si»0»|
Island. Damour
Marburg. Köhler
u
Damour (Na, K:i2 AI Si* 0^2 + 5aq
5Na : 2K
Sartorius (Na,K)2CaA12Si^O24-f.10ßq
3Na : K
Gmelinit
a) Cypem
b) Irland
f (Na,k)2Si 03 i
\ AI Si^OM ^ ^^^
^Na, K)2Si 03
CaSi 03 \-\^ 40aq
2Ä1 Si3 09
1 1
rmN^2Al SHO»2 + 6aq\
l «Ca AISi*0i2 + 6aqJ
) ,f
t '
\
N^2 Ca A12 Si« 024 4- i2aq
m : 7j= 1 : 1
Na^Ca Al'»Si«2 03« + 18aq
7W : n = 2 : 1
Na2Si 03 1
Ca
2A1
SijO?»|+^<»aq
Si3 O« ,
2Na2Si 03
Ca Si 0^} + 48aq
AI Si3 O«
Cordieril
Glimmer z. Th
Normale und Halb Silicate.
Wasserfreie.
ii
Mg^APSi^Ot"^
oder
Mg3A13Si»028
Meist Mg, Fe.
Vielleicht auch AI, Fe.
S. ftlimmergruppe.
Hydrale.
Mg
AI
/
Si 03) . JMg2Si 0* \
MgSi 03\ /Mg2Si O* \
AISi3 0«/"^( A12Si3 0«2/
Seebnchit
Na»C«»A|4SiM0« + 24aq { 3 ^^ ^, ^ 0« + 12 aq J
Entsprechend
Ca8SiT022-/ÖCaSi03\
v.a 5»! u — \Ca2SiO*j
0224. 12 aq:/
etc.
der chemischen Nator der wichtigsten Mineralien.
129
Foresit
Mesptyp
»• <
Scolecit
Mesolith
til I
\a2Ca3AI8Si240TC4.2A,a / Na^ AP Si« O«« + 6aq ^
x>a Ld AI Si^ü ^ + 24aq ^ 3 ^.^ ^j^ g.^ ^^^ ^ ^^^. j
Eatsprecbend .
Na2AlSi3 0io + 2aq
Enispr^chend
etc.
■ ■ *
Ca AI Si» 0«o + 3 aq
/ NVAISi^O^o+Saq \
\2(GaAlSi30io+3aq)/
Nach manchen Analy-
sen: \iräre das en^e Glied
Mesotyp.
^/CaSi 03\ , rCa^Si OM , .^
^\AlSl'»0«/'^\A12Si30i2/-T" ^**'^^
. i
R4 Si 04
y I Olivingruppe
(Bokonit).
Fayalit Fe2 Si 0*
nalbsilicatc.
(Singulosilicate.j
R2 Si .04 R2 si3 012
Wassserfreie.
Fe : 40Mg
Olivin
/nMg2fti.0M
\ F^2gj04/
Zuv^eil^n au^h Mn, Ca
;(■'
'I
n meist = 7 — 3
n =i 2 Hyalosiderit
« = 1,5 Hortonolit
n = 0,15 Eulvsit-Olivin
\ '/
!8Ca2 Si 0*
7]fe2 Si 04
Fe2Si04
Tephroit ' Mn2 Si 0^
und .
5 (Mn,.M'g)*^ai04
{ und ;
(Fe, Mn, Mg)2Si04
Mn : Mg = 4 : 1 und 1,5 : 1
Fe : Mn : Mg = 12 : 10 : 1
I I» 1«^ !/ Kiakhaltige sind fiist stets, der Berechnung ;^ufolge,
\ "mit Rothzinkert gemengt.
Bftaatltbtrg, Mineralchemie. I. 9
L
130
Tabellarische Uebersicht
Knebelit
/ Fe2 Si 0* \
\ Mn2 Si 0* /
/nMg5Si2 0ö \
Chondrodit
(Humit) \ Mg^SPFr
S. Halb- u. Drit-
telsUicate.
Cerit Ce2 Si 0* (?)
S. auch Hydrate. Ce = Ce, La, Di
Etitö{irechend
/MjgßSi04\
\ Mg» Si 05 /
Dioptas
Phenakit
Willemit
Troostit
Nephelin
Sodalith
uyn 1
sean /
Hauy
Nosean
Will^mitgruppe.
H^GuSiO^
Be2 Si 04
Zn2 Si O*
(Zn,Mn)2Si04
Nephelingruppe.
R2 AI Si2 0» (?)
Nach' A. Nordenskiöld von
der Form ,4<^ Olivins und von
wechselndem , daher accesso-
rischem Wassergehalt.
Mn : Zu
f : 4— i : 40
/ , <
/ R4 Si 04 \
\ A12 Si3 012/
R = Na, K
K : Na = 4 : 3 — 1
Daneben auch
Ca AI Si2 08
Allö* "Analysen
Ca : R = 4 : 75 ^A
geben etwas thehi' Si,
AI : Si = i : 2,2, (2,3 und 2,6) wonach er
R18 AI» Si20 076
: 8
'liXteHbh
ümspr. < 3^,3 gjj Q„ > <
4R4SiOM .
A2Siö3/ "»^
llr
ii
I ' !
Y4APSi»0"\
{
3Na2 AI Si
2NaCl
AI Si» O» /
(Normale u. Halb-Sil.)
3 ^
2M
Mischungen aus
i2 0n
1 d^l» Si' 0« / \
) )
r m Na» AI Si» O^
»1 Na« S 0*
Na Gl
m Ca AI Siit 0»
und l n Ca S Ö^
Ca Cl>
Zuweilen ohne Chloride, z. B.
Hauyn vom Vesuv 5| 5^-32804 / "^ "J Ca S 04
. / «Ca AI Si« 0» )
^ * \ Ca S 04 /
der cbemiscben Natur der wichtigsten Mineralien.
131
Granal
Granatgruppe.
R3 ft Si» 012
Helvin
R = Ca, Mg, Fe, Mn
R = AI, Fe, €r
/ 3R2 Si 04 \
t RS /
R = Be, Mn, Fe
(Ca, Mg)
Mejonitgruppe.
Mejonil Ca« AI* Si» 0»«
(Skapolilh?)
Etwas Na
Na : Ca = 1 : 20 — i : 7
SariLoUth
( Na«AlSi«0i2\
\ 9Ca» AI Si3 0^2 /
Einzelne.
LieTrit
Prehnit
RH Fe2 Si» 03«
R = 2Fe : Ca
H2Ca2AlSi3 0»2
Axinit
H2 R« »3 Si» 032
R = 2Ca : Fe
(Ma, Mg)
R = 2A1 : R
■ Chloritgruppc.
Klinocliior 1 r mH2 Mg^ Si^ 0^2 \
Pennin^ (KÄm- [ \ n
mererit]! '' l
Ripidoljth| J
H«R06
R == AI, Fe
/
/3R2Si 0* \
\ R2 Si3 012 /
Be : Mn (Fe) im Mittel = 1 : 1 ,5
/3Ca2Si O* \
\ 2A12 Si3 0»2/
r^NVSi OMI
^ \ VVCa2 Si 04 /
A12Si3 0»2 )
{
6R2Si 04
Fe2 Si» 0*2
}
H4Si 04
2Ca2Si 04
A12 Si3 0«2
H4 Si 04
6R2Si 04
2A12 si3 0»2
R2 Si3 0»2
7n : n
1
: 1 ) Klinochl
[^
. 3
: 2 ?) / Pennin
1
•2
V
: 5?) }R'P'^-
132
Tabellarische l]ej»ersicht
Glimraergruppe.
■ ' H > . < .
I. Kaliglimmer
a) Halbsilicale
a) Eisenfreie
u. eisen-
arme
(die Mehrzahl)
ß) Eisen-
reiche
(z. B.
Cornwall)
b) Normale und
Halbsilic^te
(Gneis-
glimmer)
R2 AI Si2 0»
R = K, H
Mit geringer Bei-
mischung von
R AI Si2 08
//
R = Fe, Mg, Mn
K^ R2 ft3 Si6 024
R = AI, Fe
/ R4Si,04 \ ,
\AI2Öi^Oi2/ '
R« A|2 Siß 021
R = K, H
(Damourit) R» Al^ Si» O»!
R2 AI Si2 0^
R = 11, i\a, K
11. Natron-
glimmer
(Paragonil)
Halbsilic^te
111. Lithion-
glimmcr
a) Normale und
Halbsilicale
a; Lepidolilh R'» AH Si»2 0«^«
(Rozena) R = H, Na, Li
ßi Eisenhal-
tige (Zinn-
wald)
1 u
R« k* n« Si2o o«5
R =i Fe, Mn, Mg
H = AI, Fe
.■(
• }
)}i
I -»»/
K^Si 0*
2Ä'2 Si O*
3R2 Si3 0^2
! ( /■
/ 3R» Si 0» ) 1, / 3R* Si 0* \
i I • '1
/3R2Si On_L7/3R4 Si,pM
\ 4 AI Si» 0» j "*" ' \ 4A12 Si» O12/
Zuweilen etwas €r.
I ' 1
M
f ,1 ,. , »
I ,
«' i.
!/
;i J ■■
'• fÜ *
.. f 3RiSi 0>.Vni'(3R« Si 0< \
> ^i
3^2 Si oa
3 ^ 4R Si 0»
6tt Si^O«
I Hl
^1+
4R? Si , 0« ,
6B(iÖi''ö>^
der chemischen Nakor der wichiig6i6n Mineralien.
133
b) Normale Si-
licat«
Kryophyllit
lY. Magnesia-
glimmer
(Eisenglimmer]
Halbsilicate
R4 Fe AI SS» 0^«
f/nR^Si 0^
1 nR2Si 04 (
[ oR2Si3 0»2J
R = K, Na (H)
ij
R = Mg, Fe
A = AI, Fe
/ //
V.Barytglimmer R^ R2 AM Si» 0»«
.^, ^_ XStferzittg)
2R2Si 03
Fe Si 03
AI Si3 O»
m : n = 1 : i ; '^-^ 1 : 7
0 : n = \ : 0,5 — 1 : 3,5
r
( 2R4 Si 04
\ R2Si 0*
2A12 Si3 0^2
Halbsilicate
.R=H, K, Na
R = Ba,Ca,Mg,Fe
Viele Glimmer enthalten Fluor', am meisten die Lit'hionglinimer.
Es ist af glommen, (dasselbe vertrete Sauerstoff, d. h. es sei eine dem
SififiaX- gleich zu^mmehgesetzte Flüorverbindung in isbh1ot|)her Bei-
mifichung vorhanden.
' ' ' ' Feldspathgruppe -
4. Alkalifeldspathe
Anderthalbfach
saure SüK^ate^ i !
Orthoklns
I-
f K4 Si3 0^ \
;i9 024 f
\ A12 Si'
Albiil
« ' • ' 1". . •'
2. Erdfeldspathc
Halbsillicate
Anor^lift'
[BarjitMdspath
. K2AlSi6 0it*
' und
. (K, Na;2AlSi6 0i6
Reich an Na sind der 0. des Zirkonsyenils
und der Sanidin der Trachyte , Phonolithe, Ba-
salte und Laven.
Na2 AI Si« Oiß
und
;Na, K:2A1 Si« O^«
Ca AI Si2 0^
Ba AI Si2 0«]
Für sich unbekannt.
f Ca2 Si 0< \
\ A12Si3 0«2:/
134
Tabellarische Uebersicht
3. Isomorphe Mischun-
gen
aj Kalknatron-
/ m Na2 AI Si« O^« \
\ n Ca AI Si2 0» /
feldspathe
Oligoklas
m : n — 4 : 4—2
Andesin
— 1:1
Labrador
— 1 : S 1
b) Hyalophan
/ m K2 AI Si« Oiß \
\ nBa AlSi^O» /
Binnenthal
m : n — 1:2
Meiches
— 1:1
Thomsonit
Uauenstein
Cerit
Vgl. Olivingruppe
Kieselzinkerz
Serpentin
Thon
Hydrate.
2R AlSi2 08 + 5aq
Meist gemischt mit
Na2AlSi2 0» + 5aq
z. B.
Na2CaA12Si4 0>«-H5aq
Ce2 Si 04 + aq oder
Ge, La, Di
Zn2 Si 04 + aq oder
/ R2Si 0* \. ^
\A12Si3 0i2|+5aq
Na^Si 04
Ca2Si 04
2A12 Si3 0*2
+ 10aq
{
{
Ce Si 0»
m Ce 0»
Zn Si 0'
H1Zd03
}
)
H2 Mg3 Si2 0^ + aq oder | ^^^^^ gj | ^ ^^
H2 AlSi2 08 + aq oder/
2A1 Si3 09
H« AI O«
| + 3aq
Halb- und Drittelsilicate.
Chondrodit
(Humit)
Vgl. Olivingruppe
Zoisit I
Epidot /
Orlhit (?) j
{
nMg5Si2 09 \
Mg5Si2FP^/
H2 Ca4 R3 Si« 02«
R = AI, Fe
Im Orthit Ca, Ce, Fe
Entsprechend
/ Mg2 Si 04 \
\ Mg3 Si O^ j
I
Enlsprechend
2R< Si 0*
RSSt04
}
der chemischen Natur der wichtigsten Mineralien.
135
Vesuvian
R14 R40 RIO Si35 QU!
I II
Wilui R« R^* Ri« Si35 0»«
R == II, Na, K
R = Ca, Mg (Fe)
ft = AI, Fe
Entsprechend
4R* Si 0*
R« Si O*
etc.
Andalusit \
Cyanit /
Topas
Euklas
Datolith
Gadolinit
Drittelsjlicate.
R« Si 0^ R3 Si 0^ R Si O^
Andalusitgruppe
1. Gelber, brauner,
schwarzerTurinalin
11. Farbloser, rother,
blassgrttner T.
(Edler T.)
AI Si 05
{
5A1 Si 05
AI Si FUo
}
Euklasgruppe
H2 Be2 AI Si2 0^«
H2 Ca2 R Si2 Oio
R3 Si 05
R = Y, Be, Fe, La
Turmalingruppe
H» Si 05
2Be3 Si 05
3A1 Si 05
m
( R3 Si 05 \ 4- jil R6 Si 05 j
l 3li Si 05 J l 3R Si 05 j
R = K, Na, II
//
R = Mg, Fe
R = 2A1 : R
m : 71 meist = 2:4
m
{ R3 Si 05 l + nl R« Si 05 l
l 8R Si 05 j l 8R Si 05 J
R = K; Na, Li, H w : w = 1 : 2
R = Mg, Mn {¥ß) 1 : 5
R = 3A1 : B 1 : 44
124 ' Tabellarische üeberftioht <
Auch die Constitution der Silicate ist in neuerer Zeit zur Sprache
gekommen. Auf die Ideen von Wurtz gesltll^t, lietle «Welizicn*)
die Silicate auf eine grosi^ Zahl hypbthetisch^i^' Kieselsäuren zurückge-
führt. Kolbe sprach Ideen über die Constitution^ dfes Feldspkths aus,
T seh er mak" versuchte, aus den Umwandhiii^spVozessenvbn Orthoklas.
Leucit, Glimmer und Thon die Constitution diesem Silicate abzuleiten,
und Haushofer**) ist auf diesem Wege fortgeschritten ,' indem er dabei
die Ansichten über Atom Verkettung und gegenseitige Bindong gleich-
artiger Atome zum Grunde legi. ^ . !_ i
Man wird derartige Bemühungen mit dem Interesse verfolgen, wel-
ches sie verdienen, sich jedoch leicht überzeugeh , daks die jetzt in
der Chemie bestehenden Ansichten über- die Stellung der Atome im
Molekül erst eine weitere Entwicklung^ evtdihrew müissen, bevor sie zu
einer Einsicht in die Constitution der Mineralverbindungen führen können.
in der nachfolgenden Uebersieht sind die Silicate liaob'ih^en Sätti-
gungsstufen geordnet. Obwohl es nun nicht Zweck A\iir, eine syste-
matische Zusammenstellung zu geben, wobei die Krj'stilllform hutte in
Betracht gezogen werden müssen, so sind doch die grösseren und wich-
tigeren Gnippen zusammengestellt, daher der Fall eintritt^ dass einzelne
Glieder derselben, welche trotz ihrer Isomorphie mit den übrigen einer
anderen Slittigungsstufe angehören, an zwei Stellen erscheinen^ (Vgl.
Petalit, Orthoklas, Albit, ein Theil der Kaligliinmer.)'*»^**) ^
Zweifach saure Silicate
'1 1
(Ouadrisilicate) .
/ // VI
R^Si^O^ RSi^O^ »Si^O»A
( I
Petalit (Li, Na)« Ah Si^ 0^^ f 3R2 Si'^ O^ \
(Kastor) Na : Li = 4 : 6 (1 Hl) V*^ Si« 0^^ f
S. Augilgruppe. < >.
Anderthalbfach saure^iücate ' ^
(Trisilicate) .
R4 Si» O^ R2 SP Ö^ R^ Si» 02*
Orthoklas K« AI Si« O*« { Jp^o^i }
und (K, Na)UlSi^Oi« ' ^ ' "' •
• /
*) Sysleiuatisclie Uebersieht der SilicaU). 1864,
**) Die Constitution der natürlichen Silicate. t874.
***) S. meine Abhandlung: tJeber die chemische ConätituWöii der Silicate". Ztschr.
d. geol. ües. J4,t06. . i ' '
der chemisdien Natur dar wichtigsten Mineralien.
125
Albit
(Periklin)
Na2 AI Si» O^ö
und
(Na, K)2 AI Si« 0^«
S. Feldspath^ruppe.
{
A12 Si« Ol« j
Talk )
Speckstein /
Leucit
Beryll
Wollastonit
Enf(tat/t
Broncit \
Hypersthen /
Wöhlerit
(Silicate und
Titanate;
Diopsid
Ralk-Bisenauf^t
von Arendai
V
Grüner Aujzit \
Diallag /
Rhodonit
Bustamit, Pajs-
bergit)
Jeffersonit \
Fowlerit /
Normale Silicate
Bisilicate .
R2 si O» R Si O^ tt Si'^ 0»
Wasserfreie.
H* Mg3 Si* 0»2
' K2 AI SI* 0^2
Be3 AI Si« 0»'»
/ H2 Si 03 \
\ 3Mg Si 0» j
j K2 Si 0» \
\ AI Si» 0» j
/ 3Be Si O» \
^ AI Si^O«/
Augilgruppe.
., A. Glieder vom Auf^ittypus.
Ca Si 0»
MgJ^i 03
/ w Mj? Si 03
^ . Fe Si 0*
und
/ n ^Mg, Fe; Si O»
( AI, Fe 03
„ == 8 — 3
w = 5 — 3 oder 2
w = 6 H. von Farsund
w = 12 II. V. d. Paulsinsel
/ Ca Si 03 \
\ Mg Si 03 j
/ Ca Si 03 \
\ Fe Si 03 j
(Ca, Mg, Fe Si 0^
{
nMn Si03 \
CaSi03j
n = 12 — 1,5
Zuweilen auch etwas Fe. Mg
(Ca,Mn,Fe,Zn,MgSiO»
126
Tabellarische Uebersicht
Habingtonit
Areiidal
Hornseelbach
Akniit
Aegirin
Rg.
1,5 Ca : (Fe, Mii)
R5 Fe Si^ 024
3Ca : (Fe, Mn)
NaioFe2Fe4 Si»** 0^7
Na2 R2 Fe Si« O^^
Ca : fe
PIsanI (?) Na2 R R Si* 0^5
(Ca, Mg) : 2Fe
AI : 6Fe
Thonerde-Aimit
SpocJumen
Petalil
/wRSiO^\
\ ÄO» /
R = Ca, Mg, Fe
tt = AI, Fe
(Li, Na)«AHSit-'04Ji
Na : 6Li. Uto
(Li, Na)6A14Si:»0O7V
S. Zweif. saure Silicate.
/ 9R Si O^ \
\ Fe Si» 0« /
/ .'5 ''
/5RSiO? \
\ Fe Si^ O» /
5Na2 Si 03
2Fe Si 0»
4Fe S|3 0»
iNa2 Si 03
2R Si O»
¥e S^^ O»
Na2 Si 03
. RSiO^i
R Si» 0»
II * ■ .
n = 45 — 12
Cii !'(Mg, Fe
uhd '
Ch ilCg : Fe
( 4A1 Si» O« )
• 1 i' -^
= 1:1
= 3:3:1
Tremolit
AiUhophyllil
Slrahlslein
Cuniiningtonit
' \
B. Glieder vom Hornblendetypus.
/ 3Mg Si 0» \
\ Ca Si O» j
/ w Mg Si O» \^ .
( Fe Si O» )
(Mg, Ca, Fe; Si 0»
Mn Si 0»
ti
3 und 2 Kongsberg
i ' Grönland
Arfvedsonit
Xa2 R Fe Si^ O»
Rg. 2Fe : Ca
V. Kobell Na2 R Fe Si? O««
Fe : Ca
*Xä2 gl 00
RSi 0«
Fe Si» O«
i\a2Si O»
3H'Si O»
Fe Si» O«
der chemischen Natur der wichtigsion Mineralien.
127
Tiionerde:- Hofn
blende
i mR SiO*
l ftoO
mR Si
ft
Ä '= Na, K
//
,/ : ,n = 1 : 15 — 20
II
ft : H
Mg; : Ca =
R = MgCa,Fe,Mn ^^ , ^^
.|i = AI, ¥e
1
3
12
10 — 3
1—1 : 2
1—1 : 2
• I •
Hydrale.
Okenit i ' ; ' H^ Ca SP 0« + aq
• . /
/H«Si03 \
+ aq
Apophyllit
/ 4 H2 Ca Si« 0« + aq, \
\ KFl /
\ Ca Si 0-» j
*V\ CaSi03/^^*V^
KFl
^. „i. '. > iI,Nar«CaAlSi^'0^^4- 3aq Ca Si OM • + 3aq
Epistilbii ' i ' ^ * AI v;.:i n.i *
I
AI Si=« O'»
.' 1
1 •
Brewsterit
1'
Na: Ca
Siilbit= 1:2,5-1: 3
Epistilbil= 1:1,5—1 :2,5
H*R AI Si«0^^ + 3aq
R = 4Sr : 2Ba : Ca
1)erfram fSl Abil; . H, Na) « Ca AI Si^O^^ + * «q
Der natron reichste
.- ;
■ 1
= Na : 2Ca
Harmotom
H, K12BaAISi-^'ü^s_|_4aq
K : Ba
1:3 — 1:6
2H2Si 0»
HSi 03 J' + 3aq
AI Si3 O«
2(H,Na)2Si 0» |
Ca Si 03 }.+ 4aq
AI Si3 O«
fH, K)2Si 03 I
Ba Si 03 !•
AI Si3 0«
+ 4a(|
Chabasit
' I -.
ADaleim
Laumontit
H, Kl 2 Ca AI Si'^^0'S4- 5a(|
K : C == 1 : 4
Na2 AI Si*0i2 + 2aq
Ca AlSi*0»2 + 4aq
8CaS
HAI S
03]
03 [
03 (
3 0^' j
+ 48 aq
[ 7H2 S
j K2S
I
/ Na2 S
( AI S
/ Ca Si 03 \
^ AISi3 0»/ ■+"*^^
03 ^
•^
i
128
Tabellarische Uebersieht
. I M
Phillipsit
j i
1 1 1 .'
== R AI SHO124- 4aq
(K : Ca ausserdem
= 1 : 1,5 — 3 : 1
Herschelii
Damour (Na, Ki2 AI Si* 0^2 + 5aq
5Na : 2K
Sarlorius (Na,K)2CaA12Si«O24 + 10aq
3Na : K
j
3A1 Si^O»
Island. Damour
Marburg. Köhler
iNa,fc)2Si 03 j
AI Si^O» j ^ ^^
Gmelinit
i\] Cypem
b) Irland
/inNa2AI Si4 0*2_^eaq)
\ ^iCa A1SH0*2 + 6aq)
fNa, K)2Si 03
CaSi 03
I 2A1 Si3 0»
+ 40aq
N^2 Ca AI2 Si^ 024 + ^2aq
m : w = 1 : 1
Na*Ca APSi»2 03e+ 18aq
m : n = 2 : \
Na2Si 03|
CaSi,Oa|-f.f«aq
2AISi5<0«)
2Na2Si 03
Ca Si 03
AI Si3 O»
+ 18aq
Cordieril
Glimmer z. Th
Normale und Halbsilieate.
Wasserfreie.
(MgSi 03) /Mg2Si 04 \
^j AI Si3 0«i '^ { A12§i30i-^/
Seebach it
Mg^APSi^Oi'*
oder
Mß3 A13 Si^ 02s . / ^^ S« ö' U/Mg^ Si 04 J
"K ^' ^' ^ ( AISi3 0«i^\ A|2Si3 0i2/
Meist Mg, Fe.
Vielleieht auch AI, Fe.
S. Glimmergruppe.
Hydrale. ■
Na2Ca3Ai4Sii4044 4. Uau / ^«' ^'' ^'' ^'' + ^^ aq J
Entsprechend
Ca«Si-022 = /^C'^S»^M
i.a öl u — |ca2Si04/
el(ß.
(1er chemischen Katar der wichtigsten Mineralien.
129
Foresit
Na2Ca3Al«Si24O'0-4-9iaü ^ Na^ Al^ Si« 0>« + 6aq \
x\a La AI t>i u +tMii\ ^ ^^^ ^j2g.^ ^,^ _^ g^^, j
Entsprechend
Mesotj'p
)■ 'I
Soolecii
Hesoliih
•i r
La bi^U«_| Ca^SiOV
Na2AlSi3 0io + 2aq
Enispr^chend
Na«Si»Oio=P*'SiO»\
«a ai u —^ J^^^ g. ^^^
etc.
Ca AI Si» O«« + 3 a(|
/ Na2AISi30io + 3aq \
\2(CaAlSPO»« + 3aq)/
Nach manchen Analy-
sen: vVäre das erst« Glied
Mesol)']).
,/Na2Si 0»\ , iNa*Si 0« \, «
^\ AlSisO»/"*"^ A|2Si»0n/'^"^*l
,fcasi on
'^tAISI'O»/
+
/Ca^Si 0«
tA12S
i OM
+ 4 2aq
R« Si 0<
^ j Olivingruppe
(Boltonii)
Fayalit Fe« Si 0*
Olivin
llalbsilicate.
(Singulosilicatc.j
R^ Si 04
Wasssorfreie.
r/
R2 si3 0*2
Fe : 40Mg
Montieellii
Tephroit
/nMg2gi04 \
\ Fe^SiOM
Zuvyeilen auch Mn, (^a
8Ca2 Si 0*
71»g2 Si 0*
Fe2 Si 0*
Mn^SiO*
und .
(Mn,M'g)2Si04
und
(Fe, Mn, Mg)2SiO*
n meist = 7 — 3
/j = 2 H^aiosiderit
7j = 1,5 Hortonolit
n = 0,15 Eulysit-Olivin
Mn : Mg = 4 : 1 und 1,5 : 1
1 1
Bai
Fe : Mn : Mg = 12 : 10 : 1
Zinkhaltige sind fast stets, der ßeroehnung zufolge,
mit Rothzinkerz gemengt.
eUb«rg, Mineralchemie. I. 9
130
Tabellarische Deberaicht
{
Fe2 Si 0* \
Mn2 Si 0* /
/nMg^Si^O» \
Knebeili
Chondrodit
(Humil) \ Mg^Si^Flt«
S. Halb- u. Drii-
telsilicate. •
Cerit Ce2 Si 0^ (?)
S. auch Hydrale. Ce = Ce, La, Di
Etitöprechend
/ MgB Si O* \
\ Mg» Si 0* /
Dioptas
Phenakit
Willemit
Troostit
Nephelin
Sodalith
uyn \
sean /
Hauy
Nosean
Nach A. Nordenskiöld von
der Form 4^ Olivins und von
wechselndem , daher accesso-
rischem Wassergehalt.
Will^ri(iitgruppe.
H^GuSiO^
Be^ Si 0*
Zn2 Si 0*
(Zn,Mn)2Si04
Nephelingruppe. •
R2 AI Si2 08 (?)
R = Na, K
K : Na==1 : 3 — V
Daneben auch
Ca AI Si2 08
AlW 'Analysen
Mn : Zn
4:4— 1 : 10
{
R*Si 04
A12 Si3 0^2
}
8
Ca : R = 4 : 75-1-4
geben etwas mehi^ Si, hätelibh
AI : Si = 4 : 2,2, (2,3 und 2,6) wonach er
R18 AI» Si20 076
I « > I i
^ ( R*8 Si* O^ö ^ (
Entspr. I 3^,3 ^., q„ | |
und
i< t
4R« Si 0* \
Ft» fei Ö» /
Y'4APSi»0"V
\ AI Si» 0» /
(formale u. Halb-Sil.)
/ 3Na2 AI Si2 O» \
\ 2Na Cl /
*t,
il
Hauvn vom Vesuv 5
Mischungen aus
m Na2 AI Si2 OM ( m Ca AI Si2 0»
ftNa2sb4 ' \ und \ n Ca SO*
NaCl I 1 CaCl«
Zuweilen ohne Chloride, z. B.
2Na2 AlSi^O» \ , v / BCa AI Si2 0»
Na2S0* 1 "^ *1 CaSO*
/2Na
\ N;
}
der cbeiniscben Natur der wichtigsten Mineralien,
131
Granat
Helvin
Granatgruppe.
R = Ca, Mg, Fe, Mn
R = AI, Fe, fer
/ 3R2 Si 0* \
l RS /
R = Be, Mn, Fe
(Ca, Mg)
Mejoniigruppe.
Hejonit Ca« AH Si» 03«
(Skapoliih?)
Etwas Na
Na : Ca = 4 : 20 — 1 : 7
SarkoUth
/ Na«AlSi»0i2r
\ 9Ca« AI Si3 012 /
Einzelne.
Lievrit
Prehnit
RH Fe2 Si» 0»«
R = 2Fe : Ca
H2Ca2AlSi3 0»2
Axinit H2 R« R3 Si» 0^2
R = 2Ca : Fe
(Ma, Mg)
R = 2A1 : R
Chloritgruppe.
Klinochlor ] ( mH^ Mg» Si3 0^2 )
Pennin (Kam- | \ nH^RO« /
mererit] ( R = AJ, Fe
Ripidol|th.
1
/3R2Si 0< \
\ R2 Si» 0»2 /
Be : Mn [Fe) im Mittel = 1:1,5
/3Ca»Si 0* \
\ 2A12 Si'0'2/
A|2Si»0" I
{
6R2Si 0*
Fe2 Si« 012
}
H^Si 0*
2Ca2Si 04
A12 Si» 0»2
U* Si 0*
6R2Si 04
2A12 Si3 012
R2 Si3 0»2
m
1
^u. 3
1
n
1 ) KliDochl.
2?) /Pennin
5?, } RiH-
9»
132
TabelUrische Üel>er8icht
Gliminergruppe.
f I
I. Kaliglimmer
a) Halbsilicate
a) Eisenfreie
u. eisen-
arme
(die Mehrzahl)
f i i
ß) Eisen-
reiche
(z. B.
CornwallJ
h) Normale und
Halbsilicate
(Gneis-
glimmer)
R2 AI Si2 08
R = K, H
Mit geringer Bei-
mischung von
R AI Si2 08
//
R = Fe, Mg, Mn
K2 R2 R3 Sie 024
R = AI, Fe
/ R*Si 04 \ ,
\A|2Si3 0i2/ •
R« A12 Si« 021
R = K, H
(Damourit) R» AH Si^ O^i
R2 AI Si2 0^
R = 11, i\a, K
II. Natron-
glimmer
(Paragonit)
Halbsilicate
HI. Lithion-
glimmer
aj Normale und
Halbsilicate
a, Lepidolith R'» Al^ Si»2 o^»
(Rozena,
ß) Eisenhal-
tige (Zian-^
wald)
R = H, Na, Li
R6 h4 n« Si2o 065
I
R =t Fe, Mn, Mg
H = AI, Fe
> >
f i
f -. ,1
: • < i -. f/
K^Si 0*
2Il'2S1 ö*
3R2 Si3 0^2
'!('
I I
> 3A1 Si' O» /■ T \
3R« Si 0* \
' I » ' i
/3R2Si OM_L7/3R4 Si,pM
\ 4 AI Si3 OM "^ ' \ 4A12 Si^ 0»2/
Zuweilen etwas €r.
' i !
''.'.
•i i 11
•f Ci '
r !
.1^
II
.. (3R2Si 03.>.ui'/3R* Si O* \
^ \ 4^1 SP 0» /"^j 4A12^3 O
I i
3^2 Si .p3
3 ^ 4R Si 0^
6R Si^O«
M+^4R?,ßi 04
6B(i'§i'ö*^
der chemischen Nalar der wichtigsten Mineralien
133
b] Normale Si-
licate
Krj'ophyllit
IV. Magnesia-
glimmer
(Eisenglimmer)
Halbsilicate
R4 Fe AI Si« 0«^
fmR^Si 0*
] n R2 Si 0* (
[ oR2SiHOi2j
2R2Si 03
Fe Si 0»
AI Si3 0»
m : n = \ : \ — 1 : 7
0 : n = \ : 0,5—1 : 3,5
R = K, Na (H)
R = Mg, Fe
ft = AI, Fe
V.Barylglinimer R« R^ Al^ Si» 0»«
(St^rzifig)
Halbsilicate
2R4 Si 0*
R2Si 04
2A12 Si3 0*2
R=H, K, Na
R = Ba,Ca,Mg,Fo
Viele Glimmer enthalten Fluor, am meisten die Lithionglinimor.
Es ist angätiommen, dasselbe vertreto Sauerstoff, d. h. es sei eine dem
Siiif^t gleich zutommengesetzte Fluorv^erbindung in isomorpher Bei-
mischung vorhanden.
Feidspathgruppe
1. Alkali feldspathe
Anderthalbfach
saure Sili<5ate >
Ortboklas
f K4 Si3 O^ \
\ A12 Si« 024 f
Albii :
K2 AI Si^ 0»«
und
(K, Na. 2 AI Si«0»«
Reich an Na sind der 0. des Zirkonsyenits
und der Sanidin der TrachUe, Phonolithe, Ba-
salte und Laven.
Na2 AI Si« Oiß
und
Na, K 2AI Si«0i6
1 Erdfeldspathe
Halbsilicate
AnorthH'
[Barytfeldspath
Ca AI Si2 0-
Ba AI Si2 ON
Für sich unbekannt.
f(:a2Si 0* )
\ Al2Si3 0>2/
134
Tabellarische üebersicht
3. Isomorphe Mischun-
gen
a) Kalknatron-
feldspaihe
Oligoklas
Andesin
Labrador
Binnenthal
Meiches
Y m Na2 AI Si« 0^« \
\ » Ca AI Si2 08 /
m
n = 4
= 4
= \
4
i — i
b,H,.,.p... csjiii;^;'}
m
n = \
= \
2
\
• »
Thomsonii
Hauenstein
Cerit
Vgl. Olivingruppe
Kieselzinkerz
Serpentin
Thon
Hydrate.
2R AlSi2 08 + öaq
Meist gemischt mit
Na2 AlSi2 08 + 5aq
z. B.
Na2CaA12Si*0»« + 5aq
Ce2 Si 0< + aq odei*
Ce, La^ Di
Zn2 Si 0* + aq oder
/ R2 Si 0* \^^
tA12Si3 0i2/+^^9
{
{
Na*Si 04 I
Ca2Si 04 [-f^Oaq
2A12 Si» 0» J
Ce Si 03
H2 Ce 02
Zn Si O»
H2Zna2
}
}
H2 Mg3 Si2 OB + aq oder | ^^^^'^ ^j + aq
H2 AlSi2 08 + aq oder/
2A1 Si» 0»
H« AI 0«
| + 3aq
Halb- und Dritteisilicate.
Chondrodit
(Huniitj
Vgl. Olivingruppe
Zoisit I
Epidot
Orth
Ol /
{
Mg» Si2 FI»»*/
H2 Ca* R3 Si« O»
R = AI, Fe
Im Orthit Ca, Ce, Fe
Entsprechend
/ Mg» Si O* \
\ Mg3 Si 0» /
Entsprechend
A* Si 0«
R6
I 2R< Si 0* 1
l RSSiO»/
der chemischen Katur der wichtigsten Mineralien.
135
Vesuvian
/ //
R14 R40 RIO Si35 Q^^^
Wilui R«R44Riosi35 0i"
R = H, Na, K
R = Ca, Mg (Fe)
A = AJ, Fe
Entsprechend
4R< Si 0*
R« Si 0»
etc.
Andalusii
Cyanit
lusii \
Topas
Driiiels^licale.
R« Si 0^ R3 Si 05 R Si 0^
Andalusilgruppe
AI Si 05
/5AlSi05 \
\ AI Si Flio /
Euklas
Datolith
Gadolinit
Euklasgruppe
H2 Be2 AI Si2 0>«
H2 Ca2 R Si2 Oto
R» Si 05
R = Y, Be, Fe, La
H« Si 05
2Be3 Si 05
3A1 Si 05
I. Gelber, brauner,
schwarzerTunnalin
II. Farbloser, rolher,
blassgrttner T.
(Edler T.)
Turmalingruppe
m
( R3Si05\ + nl R«Si05l
l 3R Si 05 J l 3R Si 05 j
R = K, Na, H
//
R = Mg, Fe
R = 2A1 : ß
m : n meist = 2:1
m
I
R
//
R
R
j R3Si05l + n/ RßSi05l
l 8R Si 05 j l 8R Si 05 J
K, Na, Li, H iw : n = 1 : 2
Mg, Mn (Fe)
3AI : B
1 : 5
1 : W
136 Tabellarische Uebcisiohi der chemischen Natur der wichtigsten Mineralien
111. Mischungen von
I und IL
Grüner T. (Bram-
lien, Chestorfi^ldj
9 Mol. von ! urid 4 Mol. vöri"ll.
m : n = 1 : 4
1 : 3
Das Fluor ist wie im Glimmer gedacht,
Staurolith
Drittel- und Viertelsilicate.
//
H2 R3 AI« Si« 034
Entsprechend
R6 Si 05
2R8 Si Oö
H« Si 0&
=^ 3R3 Si 05 }. + 2
18AlÖi05
H» Si O«
3R* Si 0«
e^HSiSQ^»
etc.
R = 3Fe. : Mg .
Silicate und Titanata (^irkpniate, Niobate).
Zweifachsaure
Titanit
Eudialyt
t »
Katapleit
./!CaSi2 05\
\CaTi2 05/
2Na2 (Si, Zr)2 05
3R (Si, Zr)2 05
R = 2Ca : Fp
6 Si : Zr
7(2R2 fSrZr)2 0*+.aq)
(2Ca (Si, Zr)2 05 + aq)
' R = 5H : ^i^^ ;'
2Si : Zr
l!i
(?)
♦ I .
! ' i.t i|i
i . .■.
Wöhlerit
(S. Augit|^rupi)€) .
Normale Silicate.
q/ Na2Si03\
^\*CaSi03 /
Na2 Zr 03
9R Si 03
3R Zr 03
R Nh2 0«
{
7 Ni
\2Ci
4Ca Zr 0>
Na Nb 0^
2Ca Nb2 0«
}■
f.
... I' ,
I • » * - '
Ml».
I
Druck TOD Breltliopf und Hartel in Leipzig.
HANDBUCH
DER
MINERALCHEMIE.
II
SPECIELLER THEIL.
^
HAOT)BUCH
DER
MINERALCHEMIE
VON
C. F. RAMMELSBERG
Ds., PB0FE8S0B AN DER UNIVERSITÄT UND DER GEWERBE-AKADEMIE ZU BERLIN,
, UreLIED DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN , CORRESPONDIRENDES MITGLIED
DER I. BAYRISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU MÜNCHEN UND DER K. GESELL-
SCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN ktc. btc.
ZWEITE AUFLAGE.
II
SPECIELLER THEIL.
LEIPZIG
VERLAG VON WILHELM ENGELMANN
1875.
Das Recht der Uebersetzung bleibt vorbehalten.
Literatur.
1. Einzelne Werke.
Arppe Undersökningar utförda pä Kejserl. Alexanders-Universitets Kemiska Laboratorium.
Andre Httftet. Helsingfors 1856. (Abdruck a. d. Acta soc. scient. fenn.). Enhält: Ana*
lyser af Finska Mineralier, meddelade af Arppe. — N&gra bidrag tili Kttnnedom af Fin-
lands Mineralier af Mob erg. — Om Malachitens sammansättning och Kristallform af
A.Nordenskiöld.
— Analyser af Finska Mineralier. (Abdr. a. d. Acta soc. sc. fenn.). 4857.
Berxelius Die Anwendung des Löthrohrs in der€hemie und Mineralogie. Dritte Auflage.
Nürnberg 1837.
— Neues chemisches Mineralsystem, nebst einer Zusammenstellung seiner älteren hierauf
bextiglichen Arbeiten. Von C. Rammeisberg. Nürnberg 1847.
Berge mann Chemische Untersuchung der Mineralien des Bleibergs. Bonn 1830.
Beudant Lehrbuch der Mineralogie. Deutsch von C. Hartmann. Leipzig 1826.
Bischof, G. . Lehrbuch der physikalischen und chemischen Geologie. 2 Bde. Bonn
4847—54.
Dana A System of Mineralogy. III. Edit. New-York and London 1850. IV. Edit. (Zu letz-
lerer sieben Supplemente im Am* J. of Sc. II Ser. Vol. XX — XXVllI.)
A System of Mineralogy. V. Edit. New-York 1878. I and II Appendix by Edward
Dana. 4875.
De lasse Th^se sur Temploi de Tanalyse chimique dans les r^cherches de Mineralogie.
Pttris 4848.
DesCloizeaux Manuel de Mineralogie. T. I. Paris 1862. T. II. Premier Fascic. 1874.
Nouvelles Recherches sur les propri6t6s optiques etc. Paris 1867.
DuMenil Disquisitiones chemicae nonnullorum fossilium. Schmalkalden 1822.
— » Chemische Analysen unorganischer Körper. I. Schmalkalden 1823.
Frankenheim System der Krystalle. Breslau 1842.
Greg and Lettsom Manual of the Mineralogy of Great Britain and Ireland. London 185S.
Haoy Traitö de Mineralogie. II. Edition. Paris 1822.
Lehrbuch der Mineralogie, übersetzt von Karsten und Weiss. I — IV. Paris und
Leipzig 4804— 4 0.
Hisinger Mineralgeographie von Schweden. Nach der Handschrift zur zweiten Aufl. übers.
TonWöhler. Leipzig 1826.
Hochheimer Chemische Mineralogie. Zwei Bände. Leipzig 1792 — 93.
John Chemische Untersuchungen der Mineralkörper. Berlin 1808 — 16.
KeoDgoti Mineralogische Untersuchungen. Breslau 1849. — Mineralogische Notizen. (A.d.
Stfarongsbeiichten der K. Akad. d. Wiss. zu Wien.)
VI Literatur.
Kjerulf Das Christiania-Silurbecken, chemisch-geognostisch untersucht. Herausgegebeo
von A. Strecker. Christiania 1855.
Klaproth Beitröge zur chemischen Kenntniss der Mineralkörper. Sechs Bände. Berlin
1795—1845.
V. Kobell Charakteristik der Mineralien. Zwei Bände. Nürnberg 1880.
Grundzüge der Mineralogie. Nürnberg 1838.
Tafeln zur Bestimmung der Mineralien. 6. Aufl. München 1857.
V. Kokscharow Materialien zur Mineralogie Russlands. Bd. I — VII. Petersburg 1858 — 75.
V. Leonhard Handbuch der Oryktognosie. Zweite Aufl. Heidelberg 1846.
Monticelli e Covelli Prodromo della mineralogia vesuviana. Napoli 1825.
Nordenskiöld, A., Beskrifning öfver de i Finland funna mineralier. Helsingfors 1855.
Nordenskiöld, N., Bidrag tili närmare kännedom af Finlands mineralier och geognosi.
Stockholm 1820.
Plattner Die Probirkunst mit dem Löthrohr. Vierte Aufl. v. Th. Richter. Leipzig 1865.
Rose, G., Mineralogisch-geognostische Heise nach dem Ural etc. 2 Bde. 1837 u. 42.
Elemente der Kryslallographic. Berlin 1833. Dritte Aufl. von A. Sadebeck. 1873.
Das krystallo-cbemische Mineralsystom. Leipzig 1852.
Roth Der Vesuv und die Umgebung von Neapel. Berlin 1857:
Sartorius von V^aUershausen Die vulkanischen Gesteine von Sicilien und Island.
Göttingen 1853.
Stromeyer Untersuchungen über die Mischung der Mineralkörper. Göltingen 4 822.
Thomson Outlines of Mineralogy, Geology and mineral Analysis. 2 Vol. London 1886.
Ullmann Systematisch -tabellarische Uebersicht der mineralogisch -einfachen Fossilien.
Cassel und Marburg 1814.
Vogl Gangverhältnisse und Mineralreichthura Joachimsthals. TepHtz 1857.
Ausserdem einzelne andere seltener citirte Werke.
II. Zeitschriften und periodisehe Werke. '
A. Deutsche.
Annalen der Pharmacie; spater Annalen der Chemie und Pfaarmacie. Her-
ausgegeben von Wöhler, Liebig und Kopp (Brandes, Erlenmeyer, Geiger,
Merk, Mohr, Trommsdorff, Volhard etc.). Heidelberg. Seit 1832.
Archiv der Pharmacie. Von Ludwig. Halle.
Baumgartner (u. v. Ettingshausen) Zeitschrift für Physik und Mathematik. Wien
1826—32. Baumgartner (u. v. Holger) Zeitschrift für Physik und verwandte
Wissenschaften. Wien. Seit 1832.
Berg- und Hütten-Zeitung. Red. v. Kerl und Wimmer (früher von Hartmann).
Leipzig.
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Berlin. Seit 1868.
Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien, gesam-
melt von H a i d i n g e r. Seit 1 84 6.
Bcrzelius Jahresbericht über die Fortschritte der physischen Wissenschaften. A. d.
Schwedischen übersetzt von C. Gmelin, dann von Wöhler. I — XXVIL Tübingen
1822— *8.
Brandes Archiv des Apothekervereins im nördlichen Deutschland. I — XXXIX. Lemgo
1822—32.
Grell Chemische Annalen. I — XL. Helmstädt 1784 — 1804.
Erdmann, 0. L. (und Schweigger-Seidel, dann Marchand, Werther) JojDrnal
für praktische Chemie. Leipzig. Seit 1834. Neue Reihe, red. von Kolbe.
Literatur. vii
Gehlen, A., Neues allgemeines Journal der Chemie. I — VI. Berlin 1863 — 5. Gehlen
Journal für Physik, Chemie und Mineralogie. l-r-IX. Berlin 1806—4 0.
Gilbert Annalen der Physik. I— LXXVI. Leipzig 1799— 1824.
Glocker MineralQgische Jahreshefte. I— IV. Nürnberg 1885. V. 1837.
Jahrbuch der K. K. geologischen Reichsanstalt. Wien.
Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie, Physik und Mineralogie. Früher vop
Liebig und Kopp, jetzt von A. Naumann und Laubenheimer. Giessep. Seit1847.
Karstep (uq0 v. Dechen) Archiv für Mineralogie, Geognosie, Berj^au und Hüttenkunde.
Berlin seit 1829. (Geschlossen.)
Kastner Archiv f^r die gesan^mte Naturlehre.' Erlangen seit 1824.
Kenngott Uebersicht der Resultate mineralogispher Forschungen. 1844 — 49. 1850 — 51.
Dann jährlich erschienen. Wien, dann Leipzig.
T. Leonhard Taschenbuch für die gesammte Mineralogie. I — XVIII. Frankfurt a. M.
1807—24.
— Zeitschrift für Mineralogie. I— V. 1825—29.
— (and Bronn) Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie etc. 1830 — 82. Neues Jahr-
buch. Seit 1883.
Mineralogische Mittheilungen. Gesammelt von G.Tschermak. Wien, Seit 1871.
T.Moll Bphemeriden der Berg- und Hüttenkunde. I— V. Nürnberg 1806— 9.
Monatsberichte der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Seit 1839.
Poggendorff Annalen der Physik und Chemie. Leipzig. Seit 1824.
Scheerer Allgemeines Journal der Chemie. I— X. Leipzig 1799 — 1803.
Schweigger Journal für Physik und Chemie. I— LXIX. Nürnberg (Halle) 1811— 1833.
Sitzungsberichte der mathematisch -physikalischen Klasse der K. Akademie der
Wissenschaften zu München.
Sitzungsberi chte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der K. K. Akademie
der Wissenschaften zu Wien.
Terhandlungen der K. russischen mineralogischen Gesellschaft zu St. Petersburg. Seit
1847.
Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Berlin. Seit 1849.
Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Halle.
B. Französische.
Annales de Chimie. I— XCVI. Paris 1789—1815.
Annales deChimie et de Physique parGay-Lussac et Arago (Dumas, Regnault etc.}.
Paris. Seit 1816.
Annales des Mines, r^digdes par le conseil gönöral des mines. Paris. Seit 1816.
Annales du Museum d'histoire naturelle. I— XX. Paris 1802 — 18.
Biblioth^qae universelle. Sciences et arts. Genöve 1816 — 45. Fortgesetzt als: Archives des
sciences pbysiques et naturelles. Seit 1846.
Bulletin de la sociätö g^ologiquc de France. Paris. Seit 1830.
Bulletin des sciences. Par la soci<^te philomatiquc de Paris.
Bulletin de la sociätö imperiale des naturalistes de Moscou, publik par Fischer de Waldheim.
Bolletin des sciences physiques par Förussac. Paris. Seit 1824.
Comptes rendues hebdomadaires des seances de Tncademie des sciences. Paris. Seit 1835.
L'Institat. Journal des academies et sociötes scicntifiques de la France et de l'Etranger.
Paris. Seit 1838.
Journal de Physique etc. Par Rozier, De la Metherie, Ducrotay de Blainville.
I— XCVI. Paris 1771—1823.
Journal des Mines. I— XXXVIII. Paris 1794— 1815.
Mteioires da Museum d'histoire naturelle. Paris. Seit 1815.
VIII Literatur.
G. Englische.
American Journal of Science and Arts by Sil lim an (Dana). Newhawen. Seit 4849.
Annais of Philosophy by Tb. Tbomson. I— XX. London 4848 — 20. New Series by
R. Pbillips. I— XU. 4884—26.
Annais of the Lyceum of natural bistory of New-York. Seit 4894.
Edinburgb Journal of Science byD. Bre WS ter. I — XVL 4824—82.
Edinburgh philosophical Journal by Jameson (und Brewster). I— XIV. 4 849—26.
Ed. New pbilosophical Journal. Seit 4836.
Journal of tbe Chem. Society of London. (Anfangs Quart. Joum.) London.
London and Edinburgh philosopbical Magazine by Taylor and Pbillips etc. London.
Seit 4832.
Pbilosophical Blagazine and Journal by Tilloch (Taylor). I— LXYIIL London 4798—4826.
Philosophical Magazine by Taylor and Phillips. I— XL London 4 827— 82.
Pbilosophical Transactions of the Royal Society of London. Seit 4 665.
Philosophical Transactions of tbe Royal Society of Edinburgh. Seit 4 822.
Pbilosophical Transactions of the Royal Irish Academy. Dublin.
Quarterly Journal of Science, Literature and tbe*Arts. I — XXX. London. 484 6 — 80.
Records of general Science by R. Thomson. London. Seit 4885.
D. Schwedische.
Afhandlingar i Fisik, Kemi och Mineralogi utgifne af Hi Singer och Berzelius I — VL
Stockholm 4 806—46.
Kongl. Vetenskaps-Academiens Handlingar.
Oefversigt af K. Vetenskaps-Academiens Förhand Ungar.
Inhalt.
Literatar V.
Atomge'wichte der Elemente XV.
Diamant 4 .
Graphit 1.
Schwefel 8.
Selen 9.
Tellur S.
Antimon 3.
Arsen 8.
AUemontit 3.
Wismuth 3.
Telloniv'ismuth 4.
Eisen 5.
Kupfer 5.
Blei 6.
Quecksilber 6.
Silber 6.
Silberamalgam 6.
Gold 7.
Goldamalgam 10.
Platin 4 0.
Plaliniridium 4 5.
Osmiridium 4 5.
Palladium 46.
TöUvlde 47.
Helonit 47.
Tellurblei 47.
Tellursilber 48.
Tellurgoldsilber 4 9.
Weisstellur 20.
Telliride mit Solftirideii 24.
Bl«ttererz24.
inenide und Antimonide %%.
Arsenikkupfer 22.
O'Rileyit 25.
Antimonsilber 25.
Rittingerit 26.
Arseniksilber 26.
Wismotbsilber27.
Wismutbgold 27.
^mlde ud Antli deren
Ilfehufai.Hll]
AnealkeiMa 28.
Arsenikkies 80.
Antimonnickel 33.
Rothnickelkies 84.
Speiskobalt. Weissnickelkies 35. 44
Arseniknickelglanz 40.
Antimonnickelglanz 44.
Arsen-Antimonnickelglanz 44.
Wolfachit 42.
Kobaltglanz 43.
Tesseralkies 45.
Wismuthkobalterz 46.
Selenide 46.
Selensilber 46.
Selenblei 47.
Selenkupfer 48.
Eukairit 48.
Selenkupferblei 49. "
Selenquecksilber 50.
Solforide 52.
Oldhamit 52.
Manganglanz 52.
Hauerit 52.
Troilit 58.
Eisennickelkies 54.
Magnetkies 54.
Eisenkies 58.
Speerkies 58.
Kobaltkies 59.
Haarkies 59.
Beyrichit 60.
Kobaitnickelkies 60!
Wismuthnickelkies 64.
Zinkblende 62.
Greenockit 64.
Bleiglanz 64.
Silberglanz 65.
Akanthit 65.
Slernbergit 65.
Kupferglanz 66.
Silberkupferglanz 67.
Jalpait 68.
Kupferindig 68.
Kupferkies 69.
Cuban 70.
Buntkupfererz 74 .
Cuproplumbit 76.
Inhalt.
Rathit 76.
Castillit 77.
Zinnkies 77.
Zinnober 78.
Onofrit 79.
Guadalcazarit 79.
Reaigar 80.
Operment 80.
Antimonglanz 80.
Wismuthglanz 81.
Molybdänglanz 82.
Laurit 82.
Snlfosalze 83.
Miargyrit 83.
Kupferantimonglanz 84.
Kupfei'wismuthglanz 84.
Skleroklas 85.
Zinckenit85.
Berthierit 86.
Plagionil 87.
Jordanit 88.
Schirmerit 88.
Klaprothit 89.
Binnit 89.
Jamesonit 90.
Brongniartit 93.
Schilfglaserz 93.
Dufrenoysit 95.
Cosalit 95.
Rothgültigerz 96.
Boulangerit 97.
Wittichenit 99.
Kobellit 100.
ßournonit 101.
Nadelerz 103.
Stylotyp 103.
Meneghinit 104.
Fablerz 104.
Weissgultigerz 115.
Sprüdglaserz 116.
Geokronit 117.
Enargit 118.
Chiviatit 120.
Aftonit 121.
Epigenit 122.
Polybasit 122.
Polyargit 123.
Xanthokon 124.
Epiboulangerit 124.
Oxyde 125.
Anhydride 125.
Periklas 125.
Manganoxyd ut 125.
Rothkupfererz 126.
Schwarzkupfererz 126.
Nickeloxyd 127.
Bleioxyd 127.
Hydrargyrit 127.
Rothzinkerz 127.
Chrysoberyll 128.
Magneteisen 130.
Jacobsit 132.
Magnoferrit 133.
Spinell 134.
Ceylonit 135.
Chlorospinell 138.
Gahnit 138.
Dystutt 140.
Franklinit 140.
Chromeisenslein 141.
Hausroannit 144.
Crednerit 145.
Mepnige 146.
Korund 146.
Eisenglanz 147.
Titaneisen 148.
Braunit 160.
Arsenikblüthe. Claudetit 161.
Antimonblüthc. Senarmontit 161.
Wismuthecker 162.
Quarz. Tridymit. Asmanit 162.
Opal 164.
Anatas 168.
Brookit 168.
Rutil 169.
Zinnstein 170.
Zirkon 171.
' Auerbachit 172.
Thorit 173.
Polianit. Pyrolusit 174.
Platlnerit 175.
Cervantil 175.
Uranpecherz 176.
Molybdänocker 178.
Wolframocker 178.
Hydroxyde und Hydrate 179.
Brucit 179.
Pyrochroit 180.
Sassolin 180.
Hydrargillit 181.
Diaspor 182.
Manganit 183.
Göthit 183.
Brauneisenstein 185.
Antimonocker 188.
Kupfermanganerz 188.
Psilomelan 189.
Wad 192.
Erdkobalt 193.
Helerogenit 193.
Rabdionit 193.
Namaqualit 194.
Oxysolfurete 194.
Antimonblende
Karelinit 195.
Voltzit 195.
194.
Haloidsalze 196.
Salmiak 196.
Sylvin 196.
Steinsalz 196.
Sifl»erhornerE 1^. . uj «»
QueckaiiberhonMn ifi. .>:^fu»ibe*
Cotunnit 198. -.uim^mn^
a
■ J4'
Inhalt.
M
yatlockit 498.
Meodipit 499.
> .\tacainit 499.
Eisenchlorid 204.
Kremersit 204.
Caraallit 204.
Tachydrit 202.
Bromarjsyrit 202.
Embolith 202.
Jodargyrit 203.
FlDssspatb 203.
Sellait 204.
Ylirocerit 205.
Flnocerit 205.
Kr)'Olith 205.
Chiolith. Chodnewit 206.
PachDolith 206.
intnite 208.
Kalisalpeter 208.
Natronsalpeter 208.
Kalksalpetcr 209.
Oxalate 909.
Wbewellil 209.
Humboldflt 209.
lemthmte 24 o.
Honigstein 24 0.
Borate 240.
Wasserfreie 240.
Boracit 24 0.
Stassfarthit 242.
Ludwigit 24 3.
Rvdrate 244.
larderellit 214.
Tinkal 24 4.
Lagonit 24 5.
Borocalcit 215.
Natroborocalcit 216.
Hydroboracit 24 8.
Sossexit 24 8.
Szaibelyit 219.
Carboiuite 2i9.
Wasserfreie 249.
Withent 24 9.
Strontianit 220.
.Aragonit 220.
Alslonit 224.
BarytocalcU 222.
Manganocalcit 222.
Weissbleierz 222.
Tarnovicit 223.
Iglesiasit 223.
Kalkspath 223.
3iagne!>it 225.
Bitterspatb 227.
BrauDSpath 229.
Breannerit 214.
MaDgaospalh 282.
Eisenspatb 284.
Ziokspatll M7:;>i" •
Rumboctloil
-Mj
Hydrate 239.
Soda 239.
Trona 239.
Gay-Lussit' 240.
Lanthanit 244.
Lancasterit 244.
Hydromagnesit 244.
Hydromagnocalcit 242.
Nickelsroaragd 244.
Zinkblüthe 244.
Kupfertasur 245.
Malachit 246.
Aurichalcit 246.
Uran-Kalkcarbonat 247.
Vojilit 248.
Liebif;it 248.
Wismuthspath 249.
Carbonate mit Chloriden nnd Fluoriden
249.
Bleihorncrz 249.
Hamartit 250.
Parisit 250.
Sulfate 252.
Wasserfreie 252.
Mascagnin i52.
Glaserit 252.
Thenaniit 253.
Giauberit 253.
Schwerspath 254.
Cölestin 254.
Anhydrit 255.
Bleivitriol 256.
Lannrkit 256.
Hydrate 257.
Glaubersalz 257.
Gyps 257.
Syngenit 258.
Kiescrit 258.
Biltcr.«alz i59.
Cerholit 259.
Pikromerlt 260.
Loeweit 266.
Kainit 260.
Bloedit 261.
PolNhalit 2fi2.
Kau«JtM*it 263.
Zinkvilrio! 263.
Nickelvilriol 264.
Koballvitriol i64.
Eisenvitriol 264.
Kupfervitriol 265.
Dolerophan 265.
Brochantit 265.
Lanfiit 266.
Cvanochrom 266.
Linarit 267.
Caledonit 267.
Leadhillit 268.
Haarsalz 269.
Aluminit 270.
Felsöbanyit 274.
■ J
XII
Inhalt.
Ammoniakalaun 272.
Kalialaun 272.
Magnesiaalaun 272.
Manganalaun 278.
Eisenalaun 273.
Alaunstein 274.
Löwigit 275.
Coquimbit 276.
Copiapit 276.
Ettringit 276.
Kupfersammterz 277.
Misy 277.
Stypticit 277.
Raimondit 278.
Roemerit 278.
Voltait 279.
Jarosit 279.
Gelbeisenerz 280.
Uraosulfate 280.
Chromate 28r
Rothbleierz 284.
Melanochroit 282.
Vauquelinit 282.
Molybdate 283.
Gelbbleierz 283.
Wolfiramiate 284.
Scheelit 284.
Scheelbleierz 285.
Wolfram 285.
Ferberit 289.
Vanadate 289.
Dechenit 289.
Eusynchit 290.
Araeoxen 294.
Vanadinit 291.
Descloizit 293.
Volborthit 294.
Pucherit 295.
Phosphate 296.
Wasserfreie 296.
Apatit 296.
Pyromorphit 299.
Wagnerit 800.
Kjerulfin 302.
Xenotim 303.
Kryptolith 304.
Monazit 305.
Triplit 806.
Triphylin 307.
Sarkopsid 308.
Amblygonit 309.
Hvdrate 344.
Brushit 34 4.
Metabrushit 341.
Ornilhit 34 4.
Zengit342.
Isoklas 812.
Churchil 34 2.
Vivianit 84 8.
Hureaulit 34 4.
Heterosit 34 5.
Eisenoxydhaltige Phosphate 345.
Wawellit 34 8.
Kalait 34 9.
Gibbsit 320.
Lazulith 322.
Childrenit 323.
Libethenit 824.
Tagilit 325.
Dibydrit 826.
Ehlit 826.
Phosphochalcit 827.
üranit 328.
Chalkolith 829.
Phosphate nnd Sulfate 380.
Diadochit 880.
Svanbergit 334.
Beudantit 334.
Phosphate nnd Chromate 333.
Laxmannit 333.
Phosphate nnd Borate 8347
Lüneburgit 334.
Phosphate nnd Alnminate 884.
Bleigummi 384.
Arseniate 385.
Wasserfreie 385.
Berzeliit 335.
Nickelarseniat 335.
Mimetesit 386.
Durangit 838.
Carminspath 388.
Hydrate 389.
Haidingerit 389.
Pharmakolith 339.
Wapplerit 840.
Kobaltblüthe 344.
Nickelblüthe 342.
Adamin 344.
Svmplesit 345.
Skorodit 345.
Würfelerz 346.
Arsen iosideril 347.
Olivenit 348.
Euchroit 850.
Corn>^allit 350.
Kupferschaum 854.
Strahlerz 854.
Linsenerz 852.
Kupfergliinmer 853.
Troegeril 353.
Walpurgin 354.
Arseniate nnd Snlfate 855.
Pitlizit 355.
Tantalate nnd Niobate 855.
Tantalit. Niobit 855.
rnhalt.
XIII
Tapiolit 859.
YttrotaDtalit S60.
Fergusooit 364.
qjelmit 168.
Samarskit 864.
ntuate 86«.
Perowskit 866.
TttMwte nd Borate 867.
Warwickit 867.
ntaule nd Klobate 367.
Polykras 367.
Euienit 8«8.
Aeschynit 870.
Pyrochlor 874.
TsDinito 875.
llootaoit 875.
SelMlte 875.
Bleiselenit 875.
QiMcksilberselenU 375.
AltteOBÜlte 876.
Romeit 876.
Blainiere 877.
Nadorit 877.
Bfltete 878.
Aagitgrnppe 878.
Wollastonit 879.
Plaktolith 880.
Bnstatit 882.
Broncit. Hypersthen 888.
Diopsid 386.
Kalk-Eiseoaugit 889.
Diallag 890.
Rhodonit 898.
Tremolit 394.
Strahlstein 396.
Anthophyllit 398.
Granerit 899.
Commingtonit 400.
.\Dhang. Cacholong 402.
BabiDgtODit 403.
Akmit 404.
Aegirin 405.
Arfvedsonit 407.
Tbonerde-Augit 408.
Thooerde-HorDblende 448
Spodumen 424.
Petalit 428.
Olivingruppe 424.
Forsterit 424.
rayalli 485.
OliviD 426.
TepbroU 484.
Koebelit 482.
StirliDgit 482.
Mooticellit 488.
Anhang. Hamit 434.
Willemitgrappe 437.
Willcmit 487.
Troostit 438.
Phenakit 439.
Dioplas 489.
Nephelingruppe 442.
Leucit 442.
Nephelin 445.
Mikrosommit 454.
Sodalith 452.
Nosean. Hauyn 454
Lasurstein 458.
Ittnerit 459.
Helvingruppe 460.
Kelvin 460.
Danalit 464.
Kieselwismuth 462.
Mejonitgruppe 462.
Sarkolith 462.
Mejonit 463.
Wernerit 464.
Humboldtilith 474.
Granatgruppe 473.
Granat 478.
Chloritgruppe 483.
Klinocblor 483.
Pennin 483.
Ripidolith 483.
Vermiculit 494.
Cronstedtit. Thuringit 496.
Talk- und Serpentingrnppe 497.
Talk 497.
Speckstein 500.
%Spadait 504.
Monradit 504.
Pikrosmin 502.
Aphrodit 502.
Gymnit 503.
Hydrophil 504.
Serpentin 505.
Meerschaum 508.
Chlorophaeit 509.
Glimmergruppe 340.
Damourit 513.
Muscovit 54 4.
Paragonit 520.
Lithion-Lepidolilh 324.
Magnesiaglimmcr 523.
Eisengiimmer 532.
Barytglimmer 535.
Kalkglimmer (Margarii) 535.
Turmalingruppe 538.
Turmalin 539.
Anhang. Axinit 544.
Danburit 545.
MV
Inhalt.
Feldspathgruppe 546.
Orthoklas 646.
Albit 553.
Anorthit 556.
Kalk-Natronfeldspath (Labrador. 8aus-
surit. Jadeit. Andesin. Oligoklas] 560.
Hyalophan 576.
Aodalusitgruppe 577.
Andalusit 577.
Topas 578.
Sillimanit 580.
Cyanit 582.
Euklasgruppe 582.
Euklas 582.
Datolilh 583.
Gadolinit 585.
Staurolith 587. *
Epidotgruppe 5^4.
Zoisit 591.
Epidot 693.
Manganepidot 595.
Orthit 595.
Vesuvian 600.
Gehlenit 604.
Zeolithgruppe 605.
Okenit 605.
Apophyllit 606.
Stilbit 608.
Epistilbit 64 0.
Brewsterit 641.
Desmin 644.
Harmotom 64 3.
Chabasii 645.
Faujästt 617.
Analcim 618.
Pollux 620. ^
Caporcianit 621.
Laumontit 621.
Phitlipsit 623.
Herscheiit 624.
Seebachit 625.
Gmelinit 626.
Levyn 627.
Gismondin. Zeagonit 627.
Edingtonit 628.
Foresit 629.
Mesotyp 629.
Scolecit 632.
Galaktit 633.
Harringlonit 633.
Mesolith 634.
Thomsonit 687.
Prehnit 637.
Chlorastrolith 689.
Groppit 640.
Thongruppe 640.
Kaolin. Steinmark. Pholerit 640.
Halloysit 642.
Allophan 648.
Bol 644.
Cimolit 644.
Pyrophyllit 645.
Karpbolith 648.
Antbosiderit 648.
Nontronit 649w
Einzelne Silicate Ton beBÜnunUr Zn-
sammensetzttiig 64 d.
Beryll 649.
Glaukopban 651.
Cordierit 652.
Chlorophyllit 658.
Aspasiolith 654.
Fahlunit 654.
Esmarkit 654.
Polyargit 635.
Weissit 655.
Kataspilit 655.
Pinit 656.
Leukophan 659.
Sphenoklas 660.
Lievrit 660.
Cerit 661.
Kieselzinkerz 663.
Hisingerit 664.
Schwarzer Mangankiesel 666.
Clintonit 667.
Chloritoid 668.
Silicate mit Titanaten» Kirkonlatei,
Niobaten nnd Yanadaten 670.
Tilanit 670.
Yttrotitanit 671.
Schoiiaroit 672.
Tschewkinit 673.
Mosandrit 673.
Enceladit 674.
Astrophyllit 674.
Eudialyt 675.
Kalapleit 677.
Oerslediit 678.
Wöhlerit 678.
Ardonnit 679.
Einzelne Silicate t«b fweifeUtafter
Natnr 680.
Nacliträge 693.
Anhang. Zersetznngrsprodiicte früherer
orgranisclier Yerbindiinireii 714.
Atomgewichte der Elemente.
AlniniQiuin
AI
27,3
Natrium
Na
;23
AI
54,6
Nickel
Ni
58
Antimon
Sb
122
Niob
Nb
94
Arsen
As
75
Osmium
Os
199 (?)
Baryum
Ba
137
Palladium
Pd
106
Beryllium
Be
9,33
Phosphor
P
31
Nei
Pb
207
' Platin
Pt
198
Bor
B
11
Quecksilber
Hg
200
B
22
Rhodium
Rh
104
Brom
Er
80
Rubidium
Rb
85,5
Cäsium
Cs
133
Ruthenium
Ru
(fj
Calcium
Ca
40
Sauerstoff
0
16
Cer
Ce
92 .
Schwefel
S
32
Ciüor
Gl
35,5
Selen
Se
79
Chrom
Cr
52
Silber
Ag
108
Didym
Di
96
Silicium
Si
28
Eii>ium
Er
112,6
Stickstoff
N
14
Eisen
Fe
56
Strontium
Sr
88
Fluor
Fl
19
Tantal
Ta
182
Gold
Au
196
Tellur
Te
128
Indium
In
113,7
Thallium
Tl
204
Iridium
Ir
198 (?)
Thorium
Th
234
Jod
J
127
Titan
Ti
48
Kadmium
Cd
112
Uran
U
240
Kalium
K
39
Vanadin
V
51,4
Kobalt
Co
59
Wasserstoff
H
1
Kohlenstoff
C
12
Wismuih
Bi
208
Kupfer
Cu
63,4
Wolfram
W
184
Lanthan
La
93 (?)
Yttrium
Y
61,7
Ijthinm
Li
7
Zink
Zn
05
Magnesium
Mg
24
Zinn
Sn
118
Mangan
Mn
55
Zirkonium
Zr
90
Molybdän
Mo
92
•
»
Elemente.
Diamant.
Unschmelzbar und feuerbesländig. Verbrennt an der Lufl zu Kohlensäure.
Unangreifbar durch Säuren und Alkalien. Das feine Pulver wird indessen
durch Erhitzen mit Chromsäurc aufgelöst, d. h. in Kohlensäure verwandelt.
Ueber das Verhalten des Dianiants in hohen Temperaturen haben in neuerer
Zeit Jacquelin, SchrÖtter, besonders aber G. Kose Versuche angestellt, welcher
Letzteve zugleich die dabei entstehenden regelmässigen , den Aetztlguren ähnlichen
Eindrücke beschrieb.
Monatsber.y Berl. Akad. \Sli, ;H6.
Der Diamant ist reiner Kohlenstoff (f/.
Die beim Verbrennen zurückbleibenden fremden Substanzen betragen nach
Dumas und Stas ^tj^qtj bis T^J^^y, nach Erdmann und Marchand y^^jj, rühren aber
von nicht ganz farblosen Diamanten her. Dass weder an diesen Aschen, noch an
den färbenden Thcilen des Diamants eine organische Stniktur zu beobachten sei,
wie Petzholdt behauptet hatte, ist von Wohler nachgewiesen worden.
Ann. Ch. Pharm. 14,3 IG.
Die feinkörnigen porösen Aggregate iCarbonat > enthalten, wie es scheint, fremde
Beimengungen (G. Rose).
Graphit.
Verbrennt beim Erhitzen mehr oder weniger leicht, wobei, je nach seiner Rein-
heit, entweder nur Spuren oder grössere Mengen erdiger Sub^stanzen zurückbleiben.
Wird der Graphit durch Behandlung mit Säuren, Schmelzen mit kaustischem Alkali
und abermalige Digestion mit Säuren auch FluorwasserstolFsäure' gereinigt, so
hinteriUsst er nach dem Verbrennen nur sehr geringe Quantitäten eines Rückstandes.
Nach meinen Versuchen hinterliess gereinigter Graphit beim Verbrennen :
Ticonderoga (N.-York' 0,ii p. C.
Oberer Jenisei (Alibert; 0,60 -
Arendal 0,Gi -
Upernivik (Grönland; 1,97 -
Die Verbrennlichkeit der verschiedenen Abänderungen ist sehr verschieden.
G. Rose Candy dass der dichte Graphit von Wunsiedel unter der Mutfel etwas leichter
als Diamant, der blätterige von Ticonderoga aber viel schwerer als dieser verbrennt.
Ebenso verschieden ist das Verl Graphits in glühend-flüssigem Salpeter.
Manche Ablüiderungen werd ^«iuererscheinung oxydirl und ver-
SftBatltbarg, Bradb. d. Minml« i
2 Elemente.
brannt, andere werden gar nicht angegritren. Nach meinen Versuchen gehören zu
den ersten :
V. G.
Wunsiedel 2, ^ 4 (Fuchs)
Ceylon 2,257
Borrowdale 2,286
Oberer Jenisei 2,275
Upernivik 2,298
Arendal 2,321
Zu den unverbrennlichcn :
Ticonderoga 2,n
Ceylon eine andere Art) 2,2i6
(Ilohofengraphit 2,302)
Dieses Verhalten und die DilFerenzen im V. G. verdienen eine weitere Prüfung.
Unangreifbar durch Säuren und Alkalien. ;Seine Umwandlung durch Schwefel-
säure nach Marchand, und durch chlorsaures Kali und Salpetersäure nach Brodie
und Berthelüt gehören nicht hierher.) Von Cliromsäure wird der Graphit .ob
jeder?) beim Erhitzen oxydirt.
Vanuxem, Sefström und Karsten zeigten , dass der Graphit im reinen Zustande
nur Kohlenstoff sei 'die älteren hielten ihn für Kohleneisen), und die Versuche
von Dumas und Stas haben dies an dem natürlichen und künslichen (Hohofengraphit
bestätigt.
Untersuchungen von Graphit:
Wunsiedel. Fuchs: J. f. pr. Ch. 7,353;
Finland. A. Xordenskiöld : Pogg. Ann. 96,10;
Steiermark. Stingl : Dingl. J. t45JI5;
Sibirien. Schöffel: Jahrb. geol. R. 1 6,270.
S. femer:
Ferstl und Kagsky: Ebendas. 1854, 201,868;
Mene: C. rend. 64,1091.
Eine populär geschriebene lehrreiche Monographie des Graphits ist: Weger,
der Graphit. Berlin 1871 (a. d. 7. "Reihe der Sammlung wissensch. Vortnige,
herausg. v. Virchow u. Holzendorlfj.
Schwefel, s.
Flüchtig. Verbrennt zu schwefliger Säure. — Lost sich in Schwefelkohlen-
stoff u. s. w. auf.
Enthält zuweilen Spuren von Arsen imd Selen.
Selen. Se.
Selen soll sich nach Del Rio zu Culebras in Mexiko gefunden haben.
Der Schwefel von Lipari enthält nach Stromeyer Selen und Arsen.
Schweigg. J. 43,452.
Tellur. Te. Gediegen Tellur.)
V. d. L. schmelzbar und flüchtig mit starkem Rauch und grünlicher Flamme,
wobei zuweilen Selengeruch. Im offenen Rohr giebt es ein schmelzbares Sublimat
(telliirige Säure) .
Auflöslich in Salpetersäure zu telluriger Säure. — In Schwefelsäure, bei Dicht
zu starkem Erhitzen, mit rother Farbe ohne Oxydation.
Elemente. 3
Klaproth^) fand im gediegen Tellur von der Grube Mariahilf bei Zalathna
7,2 p. C. Eisen (I) und 0,25 Gold. Pelz 2) fand nur 2,78 p. C. Gold.
4) Beiträge 3,2. 2) Pogg. Ann. 57,477.
Antimon* Sb. (Gediegen Antimon.)
y. d. L. schmilzt es leicht, raucht stark, umhüllt sich, nach Entfernung der
Flamme, unter zeitweilig bleibendem Glühen, mit Krystailcn von antimoniger Säure
und giebt einen starken weissen Beschlag. Bisw^eilen Arsengeruch.
Wird, von Salpetersäure unter Abscheidung von antimoniger Säure oxydirt.
Löst sich in Königswasser auf; die Auflösung wird durch Wasser getrübt.
Arson. As. (Gediegen Arsenik. Scherbenkobalt. j
V. d. L. flüchtig mit sUirkem charakteristischem Genich und unter Bildung eines
weissen flüchtigen Beschlages. Bildet beim Rösten ein krystallisirtes Sublimat von
arseniger Säure.
Auflöslich in Salpetersäure; bei concentrirtcr Flüssigkeit kann sich arsenige
Säure abscheiden, welche durch einen grösseren Zusatz von Salpetersäure und fort-
gesetztes Erhitzen in Arsensäure verwandelt wird.
Das gediegen Arsenik enthält in der Regel Beimengungen von Eisen-, Nickcl-
und Kobalterzen, selbst von Silber.
Allemontit. (Arsen- Antimon . ]
Giebt die Reactionen des Arsens und Antimons.
Der Allemontit von Allemont (Dauphine), dessen V. G. = 6,203, ist nach
meiner Analyse eine isomorphe Mischung
Sb As3
gefunden
3 At. Arsen = 225 = 64,84 62,15
\ - Antimon = 122 = 35,16 37,85
347 100. 100.
Pogg. Ann. 62,137.
Hierher scheint überhaupt manches gediegen Arsenik zu gehören. Denn
ein solches von der Grube Palmbaum bei Marienberg entliält 7,97 p. C, ehi nier-
förmiges von der Ophirgrube, Washoe Co., (^alifornien, 9, 18 p. C. Antimon. Jenes
wurde von Schulz in meinem Laboratorio, dieses von Genlh untersucht.
Am. J. Sc. (2) 33,190.
WIsmnth. Bi. (Gediegen Wismulh.)
V. d. L. schmilzt es leicht, giebt einen gelben, in der inneren Flamme flüch-
tigen Beschlag, und verflüchtigt sich nach längerem Blasen bis auf Beimengungen,
welche auf Silber, Kobalt, Nickel, Eisen etc. reagiren.
Löst sich in Salpetersäure auf; die Auflösung wird von Wasser gefällt.
Das gediegen Wismulh von Bispberg (Schweden) enthält nach Cleve : Wis-
muth 95,16, Eisen 1,80, Schwefel 1,42, Unlösliches 0,23 = 98,61.
Svanberg: Öfversigt 1861. 159.
Nach Genth enthält das gediegen Wismuth vom Pik von Sorata 0,04 p. C. Tellur.
Am. J. Sc. (2) 27,247.
4*
4 Elemente.
Tellurwismuth.
A. Tellarwismnth.
In einem sogen, gediegen Wismuth vom Berge lilampa, nahe dem Soraia (Bo-
livia) fand Korbes: Wismuth 94,46, Tellur 5,09, Arsen 0,38, Schwefel 0,07. Es
ist demnach eine Miscliung, welche etwa auf ^ At. Tellur H — \t At. Wismuth
enthält.
Phil. Mag. (4) 30, t.
Reicher an Tellur sind folgende Abänderungen :
I. Goldgniben von Fluvanna Co., Virginien. Genth (Mittel von drei Anal.].
t. Dfihlonega, Georgia. V. G. 7,642 Balch.
3. Goldwäschen von Highland, Montana. Genth.
I. 2. 3.
Wismuth 52,80 5t, 5^ 5t, 29
Tellur 48,35 48,50 48,7t
1 0 1 , t 5 100, Ot 100.
Genth: Am. J. (2) 16,81, 33,204, 45,305, 19,15.
Balch: ib. 35,99.
Also Bi2 Te3
2 At. Wismuth = 416 = 52,0
3 - Tellur = 384 = 48,0
800 100.
B. Selen-Tellnrwismath.
Fisher will in einem virginischen Erz von dem Fundort vou No. I etwa 7 p. C.
Selen gefunden haben, was jedoch nach Genth darin nicht vorkommt.
A. a. 0. (2j 7,282.
C. Schwefel-Tellurwismuth.
r
Tetradymit.
Schmilzt im Kolben und giebt ein graues Sublimat ; beim Rösten schweflige
Säure, tellurige Säure und Selengeruch. Es färbt die Flamme blaugrün, bildet einen
dunkelgolben, weiterhin einen weissen Beschlag; ist bei längerem Blasen ganz flüchtig
'Plattner) ; ist nicht ganz flüchtig (Berzelius; . Das Verhallen des Tetradymits ausTelle-
marken beschreibt Berzelius (Anwendung des Lothrohrs, S. 131).
Auflöslich in Salpetersäure, meist unter Abscheidung von Schwefel,
1 . Schubbau bei Schemnitz. a. Berzelius. b. Wehrte, c. Hnischauer.
2. Washinglon-Gr., Davidson Co., N. -Carolina. V. G. 7,237. Genth.
3. Phönix-Gr., Cabarrus Co., N. -Carolina. Genth.
4. Uncle Sam's Gr., Montana. Genth.
Berzelius: Pogg. Ann. 1,271. — Genth: s. oben, ferner: J. f. p. Ch. (2) 10,355.
Hruschauer: J. f. pr. Ch. 45,456. — Wehrle: Pogg. Ann. 21,595.
la. Ib. Ic. 2. 3*). 4.
Wismuth 58,30 60,0 59,2 61,35 58,67 60,49
Tellur 36,05 34,6 35,8 33,84 36,89 34,90
Schwefel 4,32 __4^8^ 4,6 5,27 4,37 4,26
98,67 99,4 99,6 100,46 99,93 99,65
*) Nach Abzug von 0,4 t Cu und 0,51 Eisen als Sulfurete.
Elemente.
Bi» Te^ S = { ^ % S^3 }
2 At. Wismuth = 416 = 59,09
2 - Tellur = 256 = 36,36
i - Schwefel = 32 = 4,55
704 100.
Nach Jackson koumit auf Whitehall-Grube, Spotsylvania Co., Virginien, gleich-
falls Tetradymit vor, denn enie Probe gab Wisniulh 59,6, Tellur 35,9, Schwefel
4,5. Angeblich dasselbe Mineral hat Fisher untersucht (vgl. B) und 51,65 Wis-
muth, 35,77 Tellur und 6,81 Selen nebst 5,11 Beimengungen erhalten. Nach
Genth würde das unter A. I aufgeführte reine Tellurwisuiuth das von Jenem analy-
sirte gewesen sein.
In einem dem Tetradymit sehr ähnlichen Erze aus Cumberland fand ich 84,33
Wismuth, 6,73 Tellur und 6,43 Schwefel (Verlust 2,5 p. C). Besteht der Verlust
in Tellur, so würde das Ganze
»• - ^- { s;: ?: }
entsprechen.
B. Schwefel-Selen-Tellarwismath.
Damour fand in einem Erze von S. Jose in Brasilien: Wismuth 79,15, Tellur
15,93, Schwefel 3,15, Selen 1,48. Dies würde etwa
Bi.«Te4SeS> = {J|;S3|
sein, worin Y5 des Tellurs durch Selen ersetzt wäre.
Damour: Ann. Ch. Ph. (3) 13.
Arsenikglanz. Das Verhalten des Arsenikglanzes vom Palmbaum bei Marien-
berg geben Berzelius, Plattner und Kersten abweichend an. Der letztere fand darin
96,78 Arsen und 3,0 Wismuth. Frenzel später 92,8 Arsen, 2,28 Antimon, 1,6
Eisen, 0,26 Nickel, 1,06 Schwefel.
Berzelius: Jahresb. 9,192. — Frenzel: Jahrb. Min. 1873, 25. — Kersten:
Schweigg. J. 53,377.
Vgl. Alleraontit.
Elsen. Fe.
Gediegen Eisen, acht tellurischen Ursprungs, ist nicht mit Sicherheit bekannt.
Die angeblichen sind entweder nickclhaltig, also wohl Meteoreisen, wie das Eisen
von Ghotzcn und von Petropaulowsk, oder Hüttenprodukte, wie das von Kamsdorf.
Mühlhausen, Thüringen. Brückner: Pogg. Ann. 88,145.
Kamsdorf. von Seebach: Ztschr. d. g. G. 12,189.
Chotzen, Böhmen. Neumann: Jahrb. geol. R. 8,354.
Petropawlowsk. Ivanow: Ermans Arch. f. wiss. Kunde Russl. 1,314. 723.
Kupfer. Cu. (Gediegen Kupfer.)
Das gediegen Kupfer vom Oberen See enthalt nach einer Analyse in meinem
Laboratorio nur 0,31 p. C. Eisen, und keine Spur Silber. Hautefeuille ^) dagegen
fand darin 7,3 p. C. Silber und 0,03 Quecksilber.
Das gediegen Kupfer von der Algodon-Bai in Bolivia enthält nach Bibra^) 97,4
bis 97,5 Kupfer und 1,8 bis' 2,24 Eisen.
1) C. rend. 48,166. 2) J. f. pr. Cb. 96,193.
M^
^ Elemente.
älel. Pb. (Gediegen Blei.)
Hin sololies von Zoinoiahuacaii bei Perote, Mexiko (von Nöggerath niitgetheilt,
ran<l ich frei von Eisen iin<1 Kupfer.
Zls<'li. <l. g. ü. 6,67 4.
Bleizinn. Eine Legirung beider aus den Goldwäschen von Playa Gritada,
Boli\ia, enthalt nach Korbes:
Sie würde demnach
.sein.
a.
b.
Zinn
78,70
79,52
Blei
iO,iJ
19,71
Kupfer
Sp.
0,09
Eisen
0,10
0,19
.Vrsen
0,17
99,54
Sp.
99,51
Pb Sn7
7 At. Zinn
— 8*6
79,96
\ - Blei
— 207
— 20,04
1033'
100.
Phil. Mag. 4 29,139.
Quecksilber. Hg. (Gediegen Quecksilber, i
Scheint nicht uniersucht zu sein.
Silber. Ag. [Gediegen Silber.)
Enthält in der Regel etwas Kupfer, Eisen und Gold.
Das von Kongsberg enthält nach Saemann^^ einige Procent Quecksilber, und
Pisani^ fand im krystallisirten 4,7 i und 5,06 p. C. desselben. Ein Theil des dor-
tigen Silbers ist reich an Gohl, dessen Gehah nach Fordyce^ 28 p.C, nach Sainelson
und Iljort<lahl* *7,53 p. C. beträgt Gruben des Untersbei^e.s' , überhaupt ist
alles dortige Silber goldhaltig, und in dem Gold finden sich 5.5 p. G. Platin.
Körner von gediegen Silber von Chuquiaguillo in Süd-Amerika, vom V. G. 10,77
enthalten nach Forbes» 97,84 Silber, 0.18 Gold, 0.75 Schwefel.
r Dan. Mineralogy. S) C. rend. 75JS74. 3) Phil. Transact. 4} v. Raib, Jahrb.
Min. 1869, 385. 5, Phil. Mag. (4 30,439.
Silberamalgam.
Amalgam.
Verliert beim Erhitzen unter Aufkochen und Spritzen Quecksilber und hinter-
lässt ein aufgeschwollenes Silber.
Folgende Mischungen beider Metalle sind bekannt :
Ag Gefunden.
I. Ag- Ug=^ = 26,17 p. C* 27, H Allemont. Cordier:
25.0 Moschellandsberg. Hever;
II. Ag Hg =35.07 - M\ Ebend. kryst. Klapro'th;
III. Ag« Ilg-i = r>5. l - 65. 1 Gr. Uosilla Copiapo . Domevko:
IV. Ag^'^Hg = 86.63 - 86,5 Anpieros. Chile. Ders.
Nach Donit»yk(» lintlen sich bei Chanaroillo Copiapo Iheils weisse kömige»
*< Auch künstlich krvsljllisirt bekannt.
Elemente. 7
theils schwarze Amalgame , welche nach seinen Untersuchungen Ag^ Hg^, Ag Hg,
Ag3 Hg, Ag^ Hg2 sind.
Church untersuchte sogenanntes »gediegen Silber« von AUemont, lind zwar
4) blättriges, V. G. M,i, und 2) baumförmiges, V. G. 10,05.
I. 2.
Silber 71,69 73,39
Quecksilber 26,15 18,34
Antimon 2,16 8,27
100. 100.
Sind diese Substanzen homogen oder Gemenge von Amalgam und Antimon? Im
letzten Fall enthielte No. 1 Ag* Hg, No. 2 hingegen Ag' Hg oder Ag® Hg. — Auf
1 At. Sb käme in No. 1 37 At. Ag, in No. 2 10 At. Ag.
Church: Chem. News 29,199. 209. 225. — Cordier: J. Mines 12,1. —
Domeyko: C. rend. 14,567. Ann. Min. 1862, 123. (6) 5,453. — Heyer: Crells
Ann. 2,90. — Klaproth: Beitr. 1,182.
Gold. Au. (Gediegen Gold.)
Enthält stets Silber, mit dessen Menge das V. G. abnimmt, die Farlje blasser
wird. Beitmehr als 20 p. C. ist die Scheidung durch Königswasser unvollständig.
Europa.
»
V. G.
Au
Ag
Cu
Fe
M. Rosa
4,7—6,
9
Michelotti
Wicklow, Irland 16,34
92,32
6,17
0,78
Mallet
Ebendaselbst 14,34—15,07 91,01
8,85
Wales 17,26
90,16
9,26
15,62
89,83
9,24
* n Fnrhf»
15,79
84,89
13,99
' mj m r %ßgw
16,52
90,12
9,05
Schottland 1 5, 8
81,19
18,46
i
(Wanlockhead) 16,50
86,60
12,39
0,35
Church
(Sutherlandshire) 16,62
79,22
20,78
Siebenbürgen:
Füses
84,89
14,68
0,04
0,13 1
[ G. Rose
Yöröspatak
60,49
38,74
4
Desgl. £rystalUs.
35,84
Boussing.
Rheingold, s. Köchel, Geol.
Beschreibung
von Baden. Karlsruhe
1861.
Asien*
Ural:*)
W. Schabrowski 19,1
98,96
0,16
0,35
0,05
W. Boruschka 18,66
94,41
5,23
0,
36
Beresow
93,78
5,94
0,08
0,04
W. Katharinenburg (kryst.]
93,34
6,28
0,06
0,32
Desgl. (derb)
92,80
7,02
0,06
0,08
W. Perroe Pawlowsk
92,60
7,08
0,02
0,06
W. Czarewo Nikolajewsk
92,47
7,27
0,18
0,08
W. Bucharei
92,01
7,52
0,30
0,17
Beresow (kryst.)
91,88
8,03
0,09
♦) W. = Waschgold.
8
Elemente.
V. G.
17,96
17,74
W. Doruschka
Desgl.
Neviansk
VV. Czarewo Nikolajewsk 17,72
Alexander Andrejewsk 17,54
W. Goruschka
Desgl.
Desgl.
W. Petropawlowsk 17,11
VV. Boruschka 17,06
Altai [Siränowski] (Elektruin; I i , 5 5
SUiiiintlicli von G. Rose untersucht.
Gold von Siaui und Malacca untersuchte
Au
91,36
90,76
88,65
89,35
87,40
87,31
87,70
87,17
86,81
83,85
60,98
Ag
8,35
9,02
10,64
10,65
12,07
12,12
12,30
12,41
13,19
16,15
38,38
Terreil.
Cu Fe
0,29
0,09 0,35
0,09
0,08 0,24
0,05 0,23
0,30
0,33
Afrika.
Aschanti-Gold
1 7,oo
90,05
9,94
Church
Senegal:
Körner
94,6
5,85*1
1
Blaltchen
86,8
11,8
0,9
> Level
Goldslaub
84,5
15,3
0,2
1
S. ferner Moissenet.
A
m er ik
a«
•
Californien:
16,33
97,24
1,08
0,71
Tesche-
macher
Sacramento
16,23
93,0
6,7
Rivot
Stücke
92,7
6,9
0,4
Levol
Sacramento
16,5
691,4
8,5
Rivot
American River
15,70
90,9
8,7
Ders.
n,4
90,97
9,03
Oswald
Körner 15,96-
-16,48
90,01
9,01
0,86
> Henry
Gröss. Stück
86,57
12,33
0,29
0,
54
Feather River
17,55
89,1
10,5
0:
.2
Rivot
Körner u. Blättchen
89,61
78,59
10,05
21,41
0,
,34
Hofmann
Pietzsch
Vancouver Insel (kr.)
18,5
91,86
6,63
«,0
0;
,51
F. Wibel
C a n a d a
Riviere du Loup
16,57
89,24
10,76
'
Desgl.
17,85
87,77
12,23
Hunt
Desgl.
17,02
86,4
13,6
Chaudiere
86,73
13,27
Neuschottland:
Tangier
18,95
98,13
1,76
0,
05
> Marsh
Lunenburg
18,37
92,04
7,76
0,
11
4
Südamerika:
Bucaramanga
98,0
2,0
Giron
91,9
8,1
S. Bartolome
91,9
8,<
♦) 0,15 PI.
^
V
Elemente.
V. G.
Au
Ag
88,58
H,42
88,15
n,85
14,70
88,24
11,76
U,69
87,94
12,06
84,5
15,5
82,4
17,6
82, i
17,9
76,41
23,12 G. Rose
74,4
25,6
73,4
26,6
74,0
26,0
12,66
7:3,52
26,48
14,15
64,93
35,07
W. El Llauo, Vega de Supia
W. Baja
W. Malpaso, Mariciuita
W. Rio Sucio, Mariquila
W. Ojas Anchas, Antioquia
W. Trinidad, S. Rosa de Osos
W. El LIano
Titiribi /krvst/:
Scbastiana, Marniato
Titiribi
Desgl.
Marniato
S. Rosa de Osos
Sämmtlich nach Boussingault.
Das Waschgold aus Chile (Punitaqui, Casuto, Guaicu, Andocollo) enthält nach
Domeyko 96—84 p. C. Gold.
Dasjenige von La Paz in Bolivien (Tipuani-Thal) besteht nach Forbes aus
94,73 — 91,96 Gold und 5,23—7,47 Silber, und hat ein V. G. von 18,31 — 16,07.
Nach Demselben enth'ah das gediegene Gold von Carabaya im südlichen Peru
(V. G. 18,43) 97,46 Au, das von Rio de Cajones (V. G. 16,51) 79,89, und das
aus dem Flusssand von Chuqiaquillo (V. G. 16,69) 90,86 p. C. Gold.
Dufrenoy stellte vergleichende Untersuchungen des Goldsandes von CaHfomien,
Neu-Granada und dem Ural an. .
Australien*
W. 15,60 95,48 3,59 Kerl
Stück 94,55 5,07 Golfier-Besseyre.
Miller fand in dem Gold von Neusüdwales 1,5 — 33,7 p. C. Silber.
Boussingault nahm an, dass im gediegen Gold beide Met^dle in bestimmten
Atomverhältnissen verbunden seien, wogegen G. Rose zu zeigen suchte, dass sie als
isomorphe Körper in den verschiedensten Verhältnissen sich legiren und dass das-
selbe Stück an verschiedenen Stellen ungleich zusammengesetzt sein könne.
Obgleich dies ganz richtig ist, so tritt doch ein gewisses Atomverhältniss hier,
wie in allen Fällen \on Isomori>hie zweier Körper, oft ganz deutlich hervor. Es ist
wohl nicht zufällig, dass das silberreichste Gold vom Altai und von VÖrÖspatak, das
sogenannte Elektrum, genau der Mischung Ag® Au' entspricht. Der berechnete
Silbergehalt der Mischungen
Ag« Au' = 38,64 p. C.
Ag Au =35,5
Ag2 Au» =26,8
Ag Au2 =21,6
Ag Au» =15,5
Ag Au* — 12,1
Ag Au« — 8,4
Ag Au» =6,4
Ag Auio= 5,2
beweist ,
dass manches gediegene Gold doch
Mischunc
ist.
in der That eine so einfache
10 Biemente.
Awdojew glaubt an eine Beziehung zwischen der Form der Goldkrystalle auf
ihrer Zusarnnionsetzung. Seine mit Waschgold von Katharinenburg angestellten
Untersuchungen hatten nämlich ergeben :
^ a. in Granatoedem 3,58 — 8,03 p. C. Silber
b. in Tetraedern 19,47 — 20,34 -
c. in Oktaedern 28,3 — 28,5
Also in a. Ag Au*»'» bis nahe Ag Au^; in b. nahe Ag Au^, und in c. nahe
Ag2 Au».
Awdejow: Pogg. Ann. 53J53. — Boussingault : Ann. Ch. Ph. 34,408 (Pogg.
Ann. tO,3l3^ — Church: Chem. News i9. — Donieyko : Ann. Min. (4) 6. —
Dufrönoy: C. rend. 29,193. — D. Forbes: Phil. Mag. (i; 1,34. (4) 29 u. 30. —
(ioHier Besseyre: Jahrb. Min. 1854, 343. — Henry: Phil. Mag. 34,205. — Hof-
mann: Ann. Ch. Pharm. 70,255. — Hunt: Am. J. (2^ I5,4i8. — Kerl: B. H.Ztg.
1853 No. 3. — Levol: Ann. Ch. Ph. (i) 27,310. — Maltet: J. geol. Soc. Dubl.
14,271. — Marsh: Am. J. 32,399. — Michelotti : Jahrb. Min. 1853, 80. —
Miller: Jahresb. 1870, 1071. — Moissenet : Ann. Min. 17,13. — Oswald: Pogg.
Ann. 78,96. — Pietzsch: Arch. Pharm. 148, 142. — G. Kose: Pogg. Ann. 313,161.
— Rivot: Ann. Min. (4) 14,105. 16,127. — Terreil: C. rend. 59,1047. — Tesche-
macher: J. Chem. Soc. 1849. — Wibel: Ber. d. ch. Ges. 4,139.
Goldamalgam.
1 . Kleine gelbliche Krystalle , im gediegen Quecksilber von Mariposa , Cali-
fornien, gefunden, V. G. 15,47. Mittel >on zwei Analysen. Sonnenschein.
2. Kleine weisse, weiche Körner, unter dem Platin von Choco beobachtet.
Schneider.
1. 2.
Quecksilber 59,67 57,4
Gold 40,33 38,4
Silber — 5,0
100. 100,8
Hiernach ist
1. 2.
Au2 Hg3 Ag Au* Hg« = Ag + 2 (Au» Hg»)
3 Hg = 600 = 60,48 6 Hg = 1200 = 57,36
2 Au = 392 = 39.52 4 Au = 784 = 37,48
992 100. Ag = 108= 5,16
2092 100.
Schneider: J. f. pr. Ch. 43,317. — Sonnenschein: Ztsch. d. g. G. 6,243.
Platin. Pt. (Gediegen Platin.)
Auflöslich in Königswasser, gewöhnlich mit Hinterlassung von etwas Osm-
iridium.
Berzelius verdanken wir die ersten zuverlässigen Untersuchungen des gediegen
Platins; allein in seinen und Osanns Analysen ist das \on Claus spater gefundene
Ruthenium nicht angegeben.
Elemente. 11
I. Vom Ural,
1. Osann.
2. Gorblagodat. a. Nichtmagnetisch, frei von Iridium. Berzelius. b. Claus.
3. Nischnc-Tagilsk. a. Osann. b. Nichtmagnetisch, c. magnetisch. Berzelius.
4. a und b. Devillc und Debray.
1.
2.
3.
4.
a.
b.
a.
b.
c.
a. c.
Platin
78,08
87,73
87,81
84,60
80,52
75,31
80,19 77,88
Iridium
0,06
1,55*)
1,94
5,07
2,41
3,88**) 4,38
Palladium
1,30
1,11
0,76
0,26
0,28
0,30
0,88 1,41
Rhodium
4,ii
1,17
0,98
0,60
0,88
1,18
2,90 0,30
Eisen
10,82
8,4i
6,68
11,00
11,26
13,29
9,93 11,92
Kupfer
2,30
0,46
0,88
1,32
0,72
5,32
2,22 4,18
100.
98,91
98,66
99,72
98,73
97,81
100. 100,07
ünlösl.*'^)
0,11
M
i,<
1,8
1,96
2,3
3,35 1,9
Neuere Analysen von Muchin.
5. Goroblagodal (Kuschwinsk) . a. Nichtmagnetisch, V. G. = 17,72.
b. Magnetisch', V. G. = 14,25.
5.
a.
b.
Platin
84,28
76,60
Iridium
Sp.
Sp.
Palladium
1,96
1,88
Rhodium
3,20
2,51
Eisen
9,06
17,39
Kupfer
_ —
0,37
98,59
9 8/7 5
Unlöslich
0,93
0,5
6. Nischne-Tagilsk. a. Schwarzes nichtmagnetisches. Mit Säure ge-
waschen, wodurch a silberweisse, ß graue und y schwarze Körner sich
unterscheiden lassen, deren V. G. rcsp. 17,22 — 16,44 — 14,14 ist.
— b. Schwarzes magnetisches; ebenso behandelt: a graue,
ß schwarze Kömer, deren V. G. 14,82 und 13,35 ist. — c. Weisses
nichtmagnetisches. Gewaschen: a silberweiss, ß grau, y schwarz;
V. G. 17,21 — 16,54 — 13,52. — d. Weisses magnetisches:
a graues, ß schwarzes; V. G. 14,63 und 13,52.
a.
b.
a.
?.
T-
a.
P.
Platin
81,81
83,61
72,97
75,64
71,64
Iridium
2,44
1,22
1,05
1,18
1,39
Palladium
0,30
0,23
0,21
0,23
0,22
Rhodium
2,15
2,38
3,75
3,20
3,43
Eisen
11,55
11,38
19,66
17,10
19,67
Kupfer
0,96
0,64
1,21
1,51
1,61
99,21
99,46
98,85
98,86
97,96
Unlösliches
0,57
1,38
3,87
2,56
3,75
♦) Worin d,65 Os. ♦*) Worin 1,48 Os. ♦♦♦) Bei der Berechnung abgezogen.
12
Elemente.
Platin
Iridium
PaHadiuni
Rhodium
Eisen
Kupfer
a.
78,83
5,34
0,17
2,80
tl,76
0,28
c.
ß.
83,75
1,00
0,25
2,20
11,72
0,21
T-
74,05
t,20
0,18
3.60
t8,44
0,53
99,18 99,13 98,00
Unlösliches 0,32
1,89
3,85
a.
ß.
76,43
74,07
0,85
1,20
0,18
0,t5
2,3t
2,84
t5,90
t6,26
2,00
3,83
97,67
98,35
2,3
2,87
c. Grössere Stücke, a. bleigrau, V. G. 11,73. b. grau, V. G. 16,27.
b.
77,90
Platin
Iridium
Palladium
Rhodium
Eisen
Kupfer
Unlösliches
a.
73,39
5,05
0,22
2,65
16,64
0,32
98,27
6,36
5,15
0,22
2,76
12,25
0,34
98,62
0,98
II. Aus Südamerika.
1 . Barbacoas (Antioquia) . Grössere Kömer. Berzelius.
2. Claus.
3. Choco. Devillc und Debrav.
t.
2.
3.
a.
b.
c.
Platin
84,91
84,80
88,05
86,25
86,90
Iridium
t,46
1,02
0,86
t,67
1,34
Osmium
1,03
1,0t
—
Palladium
1,06
1,00
0,50
t,08
t,29
Rhodium
3,48
2,07
t,43
2,70
1,38
Eisen
8,28
8,00
7,76
8,40
Kupfer
0,74
0,6i
0,6t
0,70
t,00
98,03
98,82
99,45
t00,l6
100,31
Unlösliches*!
0,72
i,9
7,25
tt,6l
III. Aus Californien.
IV. Aus Oregon.
V. Aus Spanien.
Sämmtlich von Deville und Debrav untersucht.
"^j Einschliesslich Gold.
UICU
III.
1V1I»9*
IV.
V.
a.
b.
c.
Platin
89,86
86,90
85,76
86,18
78,80
Iridium
1 JO
4,57
0,95
0,67
1,64
Osmium
0,06
1,40
0,09
Palladium
0,62
2,12
1,46
0,25
1,46
Rhodium
«,05
0,70
2,19
1,10
4,57
Eisen
7,09
4,84
6,84
7,20
11,70
Kupfer
1,47
0,81
1,40
3,60 •
1,80
101,19
100,00
99,00
99,00
100,06
Unlösliches
4,85
8,1
10,8
40,3
41,95
13
Auch Kromayer analysirtc californisches Platiucrz.
VI. Von Borneo.
VII. Aus Australien.
VI. 1. Böcking. 2. Bleekerode (nichtmagnetisch).
VII. Deville und Debray.
VI.
VII.
1.
2.
a.
b.
Platin
86,10
82,05
83,75
85,75
Indium
0,69
7,16
3,08
1,54
Osmium
0,31
1,34
^<2
Palladium
1,69
2,10
2,51
Rhodium
0,59
2,10
2,59
Eisen
11,12
6,78
6,02
6,36
Kupfer
0,14
0,39
1,54
1,54
98,36
100,00
99,71
100,29
Unlösliches
3,8
11,43
28,6
28, i
Die ausserordentlichen Sclnvierif^keiton der Analyse gestatten nicht , den Be-
stimmungen der einzelnen Platinmetalle eine besondere Genauigkeit zuzuschreiben.
Alle Analysen thun dar, dass das Platinerz im Wesentlichen aus Platin und
Eisen besteht. Die Menge des Eisens schwankt von 4,8 p.C. (III. b- bis 19.66
p. C. (I. 6. a).
Dürfte man annehmen , die Mischung <ler Körner sei eine gleichförmige , so
würde das Platinerz aus isomorphen Mischungen in ziemlich einfachen Verhältnissen
bestehen und zwar aus
4.5 p.c. Eisen
5,3 -
6.6 -
8,6 -
11,4 -
Fe Pt<J ==
Fe Pt^ =
Fe Pt* =
Fe Pt3 =
Fe Pt'^ =
Fe2pt3= 15,9 -
Fe Pt =22,0 -
Breithaupt hat zuerst unter den Körnern und Krystallen (Würfeln) des Platins
hellere, ganz geschmeidige vom V. G. etwa 17,0 und minder helle, weniger ge-
schmeidige vom V. G. 14,6 — 15,8 unterschieden, welche letztere vorzugsweise
magnetisch sind. Die besten Aufschlüsse über diese beiden Arten Platin liefern die
Untersuchungen Muchins, welcher sie nicht blos mittelst des Magnets trennte, son-
dern auch die schwarzen und die weissen KÖnier des Platins von Nischne Tagilsk
in magnetische und nichtmagnetische sonderte , jede Art für sich untersuchte und
fand , dass sie nach dem Waschen mit Säure eine weitere Unterscheidung erlauben;
14 Elemente.
wobei sich heratisstcUte , dass das nichtinagnetischc Erz eine gewisse Menge [das
schwarze 5 p. C, das weisse i3 !).(*.; schwarzer Kiimer von dem hohem Eisen-
gehalt und dem geringem V. G. des magnetischen Erzes beigemengt enthält.
Im Folgenden sind die betretrenden Data zusammengestellt.
Nichtmagnetisches Erz.
A. G 0 r 0 b 1 a g 0 d a t Kusch winsk .
Eisen
V.G.
2 a. Berzelius
8,44
5 a. Muchin
9,06
47,72
B. Nischne Tagilsk.
3 b. Berzelius
tt,26
Schwarzes. M.
n,05
6a. Hauptmasse desselben = 95 p.C.
l
\ 1 ,55
41,38
17,22
16,44
Weisses
41,6
47,48
6c. Ha u pt masse — 87 p.C.
41,74
/ 47,21
1 4 6,54
Magnetisches Erz.
A. Goroblagodat.
5 b. Muchin 4 7,39 4 4,25
B. N i s c h n e T a g i 1 s k.
3 c. Berzelius 4 3,29
Schwarzes. M. 4 7,7 4 4,62
6 b. Bestehend aus/ f^';'"^"' |^''» Jf'«?
\^ schwarzem 4 9,67 4 3,35
6aY. Schwarze Körner aus schwarzem
nichtmagnetischem 4 9,66 4 4,14
6cY' Schwarze Körner aus weissem
nichtmagnetiscl
lem
4 8,44
43,52
Weisses
46,3
44,42
d. Bestehend aus
/ <3,9
4 4,63
M f% mm j^
\ 46,26
(3,52
Hieraus folgt nun :
das nicht magnetische
Platinerz
von Kuschwinsk
SZL.
FePt»
<7.7
von Nischne Tagilsk
~
Fe Pt^
n,8
das magnetische
von beiden Orten
Fe^Pl^ )
Fe» PI* }
U,8 — <3,3
, Fe* Pl5
(beide nahe' Fe Pt) .
Hierbei ist vorausgesetzt, dass die einzelnen Kömer gleichartig seien, was
wohl nicht immer der Fall sein mag , für grössere Stücke aber entschieden nicht
gilt. Aus diesem Gmnde Iiat es auch keinen sonderlichen Werth, die übrigen
Analysen zu berechnen , und es mag blos bemerkt werden , dass das cisenärmste
Platinerz, das califomische (fll.b) mit 4,84 p.C. etwa = Fe Pl^ das eisenreichste,
das schwarze magnetische von Nischne Tagilsk (6 b [i] mit 19,67 p. C. Eisen sehr
nahe Fe Pt ist. Zwischen diesen Grenzen Fe Pt* und Fe Pt liegen alle übrigen.*]
*) Rie Eisentlitter, welche mit dem Platin vorkommen, sollen nach Osann 8,41 p. C.
PtatlQ enthalteo. Sie könnten danach Fe^ Pt sein.
Blemente. 15
lius: Pogg. Anai I3,553v — Bleekerode: Ebend. 103,656. — Böcking:
bann. 96,243. — Claus: Beitr. z. Chemie der Piatinmetalle. Dorpai 1854.
u. Debray: Ann. Ch. Ph. (.3) 66,449. — Kromayer: Arch. Ph. (l)HO,U.
: Rokscharow, Materialien zur Mineralogie Russlands, 5,177. — Osann:
8,505. H,3H. 13,283. 14,329. 15,158.
Platlniridinm.
den Körnern des uralischen Platins beobachtete Breithaupt einzelne
e von dem hohen V. G. 23,64. Sie sollten nach ihm und Lampadius btos
{ mit sehr wenig Osmium bestehen, weshalb er sie gediegen Iridium
uch G. Hose hatte in dem Osmiridium von Newiansk ein Korn von 22,8
sowie einen Kr^'stall [Oktaeder und Würfel) von Nischne Tagilsk von
^om von Newiansk ist dann von Svanberg als aus 76,85 Irid, 19,64
9 Pallad und 0,78 Kupfer bestehend erkannt worden,
in dem Irid nicht Ruthen enthalten war, würde das Ganze etwa
mchem Platinerz steigt der Iridgchalt auf 5 p.C. (nichtmagneti.<;ches von
agilsk. Berzelius, weisses nichtmagnctisches 6 c d und in grösseren
, selbst auf 7 p.C. 'Bomco 2, . Svanberg fand in weissen amerikanischen
rnem vom V. G. 16,94 (?) 55,44 Platin, 27,79 Irid, 6,86 Rhodium,
1, 4,14 Eisen, 3,30 Kupfer, das Ganze etwa
Cu2Fe3 (Rh, Pd)MrOPti2.
»se hat auf die Dimorphie des Irids hingewiesen ; im Platin und Platinirid
är, im Osmirid seclisgliedrig.
>se: Pogg. Ann. 34,377. 54,537. — Svanberg: Berz. Jahresb. 15,205.
Osmirldinm.
Iridosmium.
on Newiansk (V. G. 19,38 — 19,47) giebt nach G. Rose v. d. L. keinen
*uch , auch beim Schmelzen mit Salpeter nur einen schwachen ; das von
igilsk (V. G.= 21, 1 2) wird v. d. L. etwas schwarz und riecht stark nach
(lacht die Weingeistflamme stark leuchtend. Beide haben dieselbe (scchs-
|[r)'stal]förm (G. Rose).
Cönigswasser werden diese Substanzen kaum angegriffen.
0»
Ir
Pt
Rh
Ru
CuFc
m. Deville u. Debray
♦ 7,2
70,4
0,1
12,3
—
—
. Dies.
21,0
77,2
^J
0,5
0,2
—
. Dies.
23,01
70,36
0,41
4,72
—
1,50
. Dies.
22,9
64,5
2,8
7,5
2,3
ralien. Dies.
33,46
58,13
—
3,04
5,22
0,15
me Tagilsk. Kr>'st. Claas
27,32
55,24
10,08
1,51
5,85
—
merika (Columbien; .
ville u. Debray
35,10
57,80
—
0,63
6,37
0,16
eo. Dies.
38,94
53,27
0,15
2,64
ornien. Dies.
43,40
53,50
2,60
0,50
. Dies.
40,11
43,28
0,62
5,73
8,49
1,77
;l.
48,85
43,94
0,14
1,65
4,68
0,74
l.BIättchen.V.G. 19,25
•
i^elius
49,34
46,77
—
3,15
—
0,74
16
Elemente.
Os
1.1. Ural. Ein Korn. Berzelius 75
14. Desgl. Berzelius 80
fn di<;sen Mischungen sind die AtomverhUItnisse :
Ir
25
20
üs
Ir
1.
i
8
i.
1
3,7
.3.
2,3
7,3
4.
1 ■*
1 ..')
4.3
••
5.0
9,7
6.
6
\i
7.
2.5
4
8.
•^
11
9.
•K
9
10.
3,3
11.
3,3
U.
8
8
13.
1
14.
1
Pt
Rh
3
1
1
1
Ru üs
1
1
1
1
4
<,7
3
1
1
1
1
<,7
1
3
2
4
1
1
3
4
Ir
4
4
3
3
i
2
5
3
;>
1
1
1
1
1
Ir*Os
Ir^ Os
Ir^üs
Ir^ Os^
IrOs
IrOs»
Ir Os*
Broilhaupl iiiachle auf die Isoinoqihie <les Minerals mit AntimonnickeL Roth-
nickelkies, llaarkies, Magnetkies und Grenockit aufmerksam.
Berzelius: PojU'g. Ann. 32,i32. — Breithaupt: Ebend. 31,310. — Claus:
S. Platin. — Deville u. Dehray : Ann. Ch. Ph. !3; 36,i81. — (i. Rose: Pogg. Ann.
29,432.
Palladinm. Pd. (Gediegen Palladium.;
Eine Untersuchung ist ni(*ht bekannt.
Das Ouro pudre von Poq)ez in Brasilien besteht aus 83,98 Gold, 4,17*Silber,
9,83 Palladium. Berzelius.
G. Rose \enmithct, dass das brasilianische reguliir sei, während das von
Tilkerode offenbar sechsgliedrig ist.
Berzelius: Jahresb. 13,203. — G. Rose: Pogg. Ann. 33,329.
Platinlegirung. Ein von Aicupai im französischen Guiana stammendes
Mineral \om V. G. 13,63, welches v. d. L. schmilzt, und aus dem Salpetersäure
Silber und Kupfer auflöst, besteht nach Damour aus H,96 Phitin, 18,18 Gold,
18,39 Silberund 20,36 Kupfer, und würde eine Leginmg
Au^ Ag« Pt« Cui2
darstellen.
Rhodiumgold. In Mexiko soll ein .solches mit 34 bis 43 p.C. Rhodium vor-
konmien.
Del Rio: Ann. Ch. Ph. 29,137.
Telluride. 17
Telluride.
Melonit. (Tellurnickel.)
Ein in mikroskopischen sechsseitigen Tafeln krystallisirtes röthlichweisses Erz
von der Stanislaus-Grube, Californien.
Im Kolben ein Sublimat in farblosen Tropfen. V. d. L. blaue Flamme, weisser
Beschlag und graugrüne Masse.
Aus der grünen .«^Ipetersauren Auflösung scheiden sich beim Verdampfen Kry-
stalle von telluriger Substanz ab.
Gcnth. Atome
Tellur 73,43 0,574
Nickel i0,98 0,356
Silber 4,08 0,038
Blei 0,72 0,004
99,2 1
Die At. der R und des Tellurs sind = I : 1,44. Zieht man Ag und Pb als
Ag2 Te und Pb Te ab, so ist die Hauptmasse
Ni2 Te3
i,08 Ag= 2,43 Te= 6,51 Ag^ Te
0,72 Pb = 0,45 - = 1,17 Pb Te
Rest. ■ Berechnet
Tellur 77,08 3Te = 384 = 76,49
Nickel 22,92 i Ni =_n 8 = 23,5]^
' 100. ~5Ö2 ~\Öo'. ~
Genth: Am. J. Sc. ;2). i5,305.
Tellurblei.
Giebt im K. nur ein sehr geringes Sublimat ; in der olfenen Röhre rund um die
Probe einen Ring von Tropfen und einen weissen Dampf, der sich zu einem schmelz-
baren Sublimat verdichtet. V. d. L. färbt es die Flamme blau, schmilzt in der inneren
Flamme zu einer Kugel, die sich bis auf ein Silberkorn verflüchtigt, wobei in der Nähe
ein metallglänzender Ring , weiterhin ein bräunlich-gelber Beschlag entsteht , der
unter Blaufärben der Flamme flüchtig ist. G. Rose.
Leicht auflöslich in Salpetersäure.
1 . Grube Sawodinskoi, Altai. G. Rose.
2. Stanislaus-Grube, Californien. Genth.
3. Red Cioud-Gr., Colorado. V. G. 8,06. Genth.
1.
2.
3.
Tellur
38,37
37,31
37,99
Blei
60,35
60,71
60,12
Silber
1,28
1,17
0,62
Gold
0,26
0,19
100.
99,45
R 0,69*)
99,71
Pb Te
I At. Tellur = 128 = 38,2 1
I - Blei = 207 = 61,79
335 100.
♦} Zn, Fe, Ca.
Bammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II- 2
18 Telluride.
Genlh: Am. J. Sc. ii io,305. — J. f. p. Ch. '*■ 10,355. — G. Rose: Pogg.
Aon. 18,68.
Tellur$ilber.
Giebt beim Erhitzen und Rösten fast nichts Flüchtiges. V. d. L. schmilzt es,
raucht und gieht ein sprödes Silberkorn. Mit Soda und Kohle im Kolben geglüht,
liefert es mit Wasser eine tiefrolhe Flüssigkeit.
Auflöslich in Salpetersäure; aus der Auflösung krystallisirt teliurigsaures Silber.
1. Gr. Sawodinskoi. Altai. Mittel von zwei An. G. Rose.
2. Nagyag. V. G. 8,31 — 8.45. Petz.
3. Retzbanya. Approx. Analysen von a. derbem, b. körnigem, dieses nach
.Vbzug von 15.25 p. C. Unlöslichem. Rg.
4. Stanislaus-Gr. . Californien. Genth.
5. Red Cloud-Gr., Colorado. V. G. 8.178. Genth.
I. i. 3. 4. 5.
a.
Tellur 36,93 37.76
Silber 6i.37 61,55 60, i8
Gold — 0,69
Eisen 0,37 —
99.67 100,
b.
39,64'
37.86
6i,5
55,60
59,91
1,05
0.22
Ni 1,54
Fe 1,54
100.
Pb 0,45
Ag2 Te
1 At. Tellur = \ iS = 37.il
i - Silber = 2 16 = 62,79
99,96
3ii 100.
Genth: Am. J. Sc. i 45,305. J. f. p. Ch. i 10.355. — Petz: Pogg. Ann.
57.570. — G. Rose: Ebend. 18.64.
Tellurwismuthsilber. Ein graues. feinkÖrnige> Erz aus dem Staat Jalisco
(Sierra de Tapalpa in Me\iko, dessen V. G. = 7,80: schmilzt leicht, kocht und
dampft V. d. L. stark, beschlägt die Kohle jjelb und weiss und lässt ein Silberkorn.
Giebt mit Salpetersäure zuerst eine grüne, dann farblose Auflösung und einen
weissen Rückstand.
Nach einem Versuche enthält da*i Erz :
Andere Proben
Schwefel 3.32 2,38
Wismuth 48.50 48,24
Tellur 2i.lO
Silber 23,3.) 20.78 20, i3 2l,8i
99,27 <>" 0,34
Das Atomverhältniss ist •
S : Bi : Te : A{i = 1 0. i : 23 : 19: 21.6
= 1 : f,2 : 1,8 : 2,08
oder nahe =1:2:2:2, wonach es
Ag2 Bi2 Te- S
sein würde, was man
Ag2 S -f- 2 Bi Te
schreiben kann.
Rauimelsberg : Ztsch. d. g. G. 21.81.
Telluride.
19
Tellurgoldsilber. ^Schrifterz, Calaverit, Petzit.)
Es kommen Verbindungen dieser Elemente in verschiedenen Verhältnissen vor,
zunächst hinsichtlich des R und des Tellurs.
A. R2Te Petzit).
4. Red Cloud-Gr., Colorado. V. G. 8,789. Genth;
2. Ebendaher. V. G. 8,897. Genth.
3. Nagyag. V. G. 8,72 — 8,83. Petz.
4. Red'cioud-Gr. V. G. 9,0t. Genth.
5. Califörnien. a Stanislaus-Gr. , Calaveras Co. b) Golden Rule-Gr., Tuo-
lumne Co. Beide werden von Salpetersäure geschwärzt und mit Hinter-
lassung des Goldes aufgelöst. Genth.
\
i.
3.
5.
a.
b.
Tellur 37,60
34,9t
34,98
32,97
32,23
32,68
Silber 59,68 ^
50,56
i6,76
40,80
42,15
41,37
Gold 3,31
13,09
18,26
24,69
25,62
25,29
100,59
Cu, Fe
Pb 0,17
, Zn 0,58
99,31
100.
1,49 "
99,95
100.
99,34*]
Hiernach sind alle
w Ag-^ Te \
Au2 Te /
und n ist
in t — 32
2—7
3—5
4
3.
. 5 in-: 3
4. und 5.
*
3Te —
38i — 34,
28 2Te
— 256
33,00
5Ag
540 — 48,
2 « 3 Ag
— 324 —
41,75
Au —
196 — n,
5 « Au
— 196 —
25,25
1120
776 100.
100.
B. R Te2,
Schrift erz, giebt beim Rösten ein weisses schmelzbares Sublimat, schmilzt v. d. L.
2U einer dunklen Kugel , färbt die Flamme grünblau und giebt einen weissen Be-
schlag, der in der inneren Flamme mit blauem Schein verschwindet. Nach längerem
Blasen bleibt ein gelbliches geschmeidiges Korn, das im Erstarren aufglüht. Berzelius.
In Königswasser unter Ab.scheidung von Chlorsilber auflöslich ; die Auflösung
MTird durch Wasser weiss gefällt. ^
1. Schrifterz von OlTenbanya. V. G. 8,28. a. feine nadeiförmige, b. un-
deutliche Krystalle. Petz.
Desgl., Red Cloud-Gr., Colorado.
Calaverit von der Stanislaus-Gr.
2.
3.
4.
V. G. 7,943. Genth.
Derb, broncegelb. Genth.
Desgl. Red Cloud-Gr., Colorado. Genth.
*) Fünf spätere Analysen haben diese Resultate bestätigt.
J*
20
Telluride
•
4
■
i.-
:i.
i.
a.
b.
Tellur
59.97
58.81
56. n
55.95
57.67
Antimon
0.58
0.66
Silber
11.47
f i.n
13.05
3.30
i.ii
Gold
i#>.97
i6, 47
M.83
i0.8l
40,59
Blei
0.*5
♦.75
99.97
—
Kupfer
0.76
—
100. 100. 100.06 100.50
Eine frühere approximative Analyse dos Sclirilterzes von Berzelius halle Hi Te»
11.3 Xfi. i* All. 1.5 Pb ueiLieben. Die älteste von Klaproth 10 p. C. A^ und
30 p. C. Au.
In No. I a sind die Atome von Te Sb : Ag Pb : .\u = 47.3 : 10.7 : I3.7»> =
4.4 ; I : 1,3, oder; Te : Af:. Au = 1.93 : I, d. h. = i : I. Wenn Ag : Au =
I : |,.i3 = 3 4 ist. -o ist da- Schriftorz
( 3 \" Te2
\ei \u^ To»* = ' '^ \
'^^ -^" *^ \ iAuTe2
Im No. 5 ist das Atom\orhältniss Te : Ag. Au = 1.8 : I. d. h. gleichfall??
nahe i : \ : femer Ag : .\u = I : I : also ist das Mineral
_ ( Ag To2
~ I Au Te2
Im Cdli^\erit No. 3 ist .\g : Au = I : 7, in No. 4 = I : 10. Sie sind aI<o
7.\uTe2 I lOAuTe^ \
Ag To2 f ""'' Ag Te2 /
I. i.
l4To = 1792 = 61.80 iJe = 512 = 62,74
3Ag = 324= 11.17 Ag = 108= 13.23
4.\u= 784 = 27.03 .\u = 196 = 24.03
2900 100. 816 100.
Berzelius: Jahrcsb. 13,162. — Gonth: Am. J. Sc. 2 45.305. — Pol/.
Pogg. Ann. 57.472. J. f. p. Ch. 2 10.355.
Weisstellur.
Gelberz.
Ausser einer riltereii .\nalyse Klaproth's besitzen wir von dio.<eni Erz von NagyaR
neuere von Petz.
1. Lange weisse Krystalle. V, G. 8.27.
2. Dicke dergl. V. G. 7.99.
3. Kurze gelbliche. V. G. 8,33.
4. 5. Derbe hellgelbe Massi».
1.
i
3.
1.
■»
Tellur
o5,39
;8. iO
:il,52
1 » . o 1
&9.96
Antimon
i.öO
H.li
S.54
3.82
Gold
24.89
2s. 98
27.10
25,31
29.62
Silber
14.68
h»,69
7. 47
10.40
2.78
Bloi
2.5 4
100.
3 . 5 1
8.16
100.
H.2I
100.
13,82
100.
100.
* Nach .\hzuc v.>n 1.S3 p. C. S« 8,28 Fe. 0.S6 Ca. Zn.
Telluride.
Atoinverhältniss.
r
2.
3.
4.
M
5.
Te
43,3
37,8
40
<
J4,8
39
Sb
2
7
4,7
7
3
Au
<2,7
U,8
13,8
\
13
15
Ag
U,6
10
7
9,6
2,6
Pb
<,«
1,7
4
5,4
6,7
Oder
Te,Sb
: Au, Ag, Pb
i.
45,3
: 27,5 — 1
.65 .
2.
44,8
: 26,5 — 1
.69
3.
44,7
: 24,8 — \
,8
4.
41,8
: 28 — \
%3
5.
42
: 24,3 — 1
,73 .
21
Hiernach seliwanken die Verhältnisse um
<.8 : I = R9 (Te, Sb •'^ No. 3
K75 : I = R7 (Te, Sb * - 5
1,66 : 1 = R5 (Te, Sb ^ - \. t
1,5 : 1 = R3 (Te, Sb 2 - 4
Nicht minder grosse Schwankungen zeigen die einzelnen Elemente
Pb
: (Ag, Au;
Au
: Ag
Sb
Te
1.
22
1
1
21,6
2.
14,6
1,5
1
5,4
3.
5,2
2
1
8,5
4.
4
1,3 :
1
5
5.
2,6
6
H
13
Sind diese Substanzen rein und homogen?
Die Annahme Genth's, sie enthalten das Antimon beigemengt, ist nicht wahr-
^»cheinlich ; wird Blei und Silber als R Te berechnet , so bleibt meist (jedoch nicht
in 4; Au To^ übrig, wiewohl es auch nicht gerechtfertigt ist, Silber imd Gold in
Form verschiedener Telluride sich zu denken, worauf G. Rose schon aufmerksam
gemacht hat.
Gonth und Petz: A. a. 0. — G. Rose: Mineralsystem S. 56.
Telluride mit Sulfuriden.
Blättererz.
Giebt beim Rösten schweflige Säure und ein weisSses und graues Sublimat.
Schmilzt V. d. L., raucht, Tärbt die Flamme blau und setzt einen gelben in der
inneren Flamme flüchtigen Beschlag ab, zuletzt ein geschmeidiges Goldkorn hinter-
lassend.
Chlorwasserstoffsäure löst es unter Schwefelwasserstoffentwickelung theilweise
auf; der Rückstand besteht nach Berthier aus Y3 Crold und Y3 Tellur, nach Folbert
enthält er auch Blei. Salpetersäure lost es nach Letzterem unter Abscheidung des
Goldes auf. Königswasser bildet eine solche von Schwefel, schwefelsaurem und
Chlorblei.
22 Arsenide aod Ariünioniuc.
Die Analysen des Blättererzes ^o^ Nagyag von RIaproth und von [Brandes
können nicht als zuverlässig gellen, was die Bestimmung des SchweMs betrifft.
Schönlein untersuchte reines Material, und fand, gleich Jenen, kein Antimon»
welches indessen \on Berthier und Folbert anfi^egeben wird.
1.
4
3.
4.
5.
Klaproth
Brandes
Schönlein
Berthier
Folbert
Schwefel
9.70
n.7
9,7i
Tellur
32.*
3 1 - * 4
30,09
13.0
17.6.^
Antimon
—
4.5
.3.77
Blei
54.0
54. i4
50.95
63,1
60.55
Gold
9.0
8.i9
9.10
6.7
5.9 t
Silber
0.5
0.53
Kupfer
t.3
1.18
0.99
10
—
401.36 100. 97. 5&
Petz fand 6.5 — 7,8 — 8,5 p. C. Gold.
Atomverhältniss.
s
'iO.3
36.6
30.3
Te
25
24.4
23.5
10,2
.43.g
Sb
—
3.7
3.1
Pb
26
26.3
24.6
J0,5
29,2
Au
4,6
i.2
4.6
3.4
3
Ag
0.5
0.5
Cu
2
4,9
1.6
4.6
In den drei ersten Analysen ist Au .- Pb = ( : 6 oder 5. In No. 3 verhalten
m
sich R : S : Te genau = 4 : 4 : 3. so dass das ganze
Pb, Au * S< Te^
ist, was \ielleicht auf den Ausdruck
R S. Te 2
reducirt werden kann.
Wöhler schlägt
5Pb S I
6 Pb Te > 4- i Te S-
Au2 Te )
vor. wobei R : S : Te = 43 ; 13 : 4 4 genommen i.<t.
Berthier: Ann. Ch. Ph. 54,450. — Brandes: Schwgg. J. 35.409. — Folbert:
Verh. de<i siebenb. Vereins f. Naturw. Jahrg. 8. — Klaproth: Beitr. 3,26. —
Petz: Pogg. Ann. 57.477. — Schönlein: Ann. Ch. Pharm. 86.20 4.
Arsenide und Antimonide.
Arsenikknpfer.
I. Whitney it. Ein derbes, röthlich-weisses Mineral, v. d. L. leicht schmel-
zend unter Entwickelung von Arsendämpfen, und in Salpetersäure auflöslich.
4. Houghton Co., Michigan. V.G. 8.408. Mittel zweier Analysen. Gentb.
2. Nordküste des Oberen Sees. V.G. 8,47 4. Derselbe.
3. Potrero grande, Copiapo in Chile. V.G. 8.69. Forbes. ~
4. La Laguna, Sonora. Genth.
Arsenide und Antimonide. 23
\.
f.
3.
4.
Arsen
H,6<
12,28
H,56
H,46
Kupfer
88,13
87,48
88,02
88,54
Silber
Unlösliches
1 0,40
0,04
99,80
0,42
Spur
i 00,14
100. •
100.
Cu» As.
\ At. Arsen
r- 75 —
n,62
•
9 - Kupfer
— 570,6 —
88,38
645,6 100.
Bertrand en^ähnt eines gelblichen, dehnbaren, aber nur etwa 7,5 p. C. As
enthaltenden Arsenikkupfers von Fortana di Paposo in Chile.
Bertrand: Ann. Mines. 1872. 1. — Korbes: Phil. Mag. (4) 20,423. — Genth:
Am. J. (2j 27,400. 32,192. 45,1.
II. 'Algodonit. Verhält sich wahrscheinlich ähnlich wie die übrigen.
1. Algodones, Coquimbo, Chile. Field.
2. Oberer See, den vorigen begleitend. Genth.
3. Cerro de las Seguas, Dept. Rancagua, Chile. Genth.
1.
2.
3.
Arsen
16,23
16,72
16,44
Kupfer
83,30
82,35
83,11
Silber
-
0,31
99,84
0,30
99,37
Sp.
99,55
Cu« As.
1
At.
Arsen
^
, 75
16,
,47
6
-
Kupfer —
380,
4 —
83,
,53
455,4 100.
Field: J. Ch. Soc. 10,289. — Genth: Am. J. (2) 33,4.
III. Domeykit. Im Kolben unveränderlich. Sonst wie I.
1. Calabozo (Coquimbo], Chile. Domeyko.
2. Chile. Field.
3. Grube S. Antonio (Copiapoj, Chile. V. G. 6,70. Frenzel.
4. Corocoro-Grube, Chile. Forbes.
5. Oberer See. a. V. G. 7,56. Genth. b. V. G. 7,207. Frenzel.
6. Cerro de las Parracutas, Mexiko. V. G. 7,547. Frenzel.
1. 2. S • 4. o. 6.
a. b.
Arsen 28,36 28,35 25,82 28,41 29,25 28,29 27,10
Kupfer 71,64 71,52 70,16 71,13 70,68 72,02 72,99
Eisen — — 3,50 0,46*) — — —
Schwefel — — 0,49 — — — —
100. 99,87 99,97 100. 99,93 100,31 100,09
Domeyko hatte in No. 3. 23,29 As, 70,7 Cu, 0,52 Fe und 3,87 S gefimden.
*) Silber.
24
Arsenide und Antimonide.
Unzweifelhaft ist das Mineral
1 At. Arsen
3 - Kupfer
Cu=» As.
iO
= 190, i —
28, i9
71,71
i65,i
100.
DoniONko: Ann. Min. i 3,5. — Field : S. oben. — Forbes: Qu. J. Geol. Soc.
17, i4. — Frenzel: Jalirb. Min. 1873.26. — Genth: Am. J. * 33.193.
IV. Condurrit. Früher auf der (londurra-Grube, neuerlich auf der Wheal-Druid-
Grube bei Kedruth in ('ornwall \or^ekoninien und zuerst von Faraday untersucht.
Giebt im Kolben Wasser und arsenige Säure. Schmilzt v. d. L. unter Enl-
wickelunf: von Arsen zu einer Kugel, welche beim Abkühlen spratzt, aufschwillt und
berstet. Nach wiederholtem Schmelzen mit Soda und Borax bleibt ein Kupferkom.
Wasser zieht arsenige Saure aus. Chlorwasserstoffsäure löst diese und Kupfer-
oxydul auf und hinterlässt einen metallischen, aus Arsen, Kupfer und wenig Schwefel
bestehenden Rückstand. Kalilauge zieht arsenige und Arsensäure unter Abscheidung
von Kupfero\>dul aus. Rg.
Nach Bhth zieht kohlensaures Natron arsenige Säure, Kalilauge Arsensäure aus.
Das in Chlorvx asserstotrsäure Unlösliche enthält nach DeuLselben auch Eisen und
Schwefel, besteht aber nach längerem Kochen nur aus Arsen.
Als Gan/.es besteht der U.ondurrit aus :
Bl>lh
2,33
19.51
60.21
0.25
2.U
13J7
1.62
O.ii
0.06
Faradav
•
Schw efel
3.0»)
.\rsen
19.66
Kupfer
60,50
Eisen
Wasser
8.99
Sauerstoff
Kohlen>tot!
WasM^rstoM
Stick>loff
R'>
Winklti
2,20
0.32
18,77
23,60
70,26
51.29
0.66
0.64
5,83
2.65
Mn 0.15
SiO'^ 0.18
100
In i'.hlorw a»erstuirsäure
löslich =
unlöslich =
A
B
71.8*
29.60
TöTTiT
A
Winkler
92.92
5.31
98.23
B
A-"- 0 '
As2 0^
Cu- 0
Cii 0
Fe- O^
Mn 0
ai
R^.
•> . 1 .1
86.7^
8.12
100.
W
3i.37
1.20
6rt.21
M9
0, IS
2.H5
röTT
ii:-
As
Si < y-
7.43
i3.30
2.3:>
100.
W.
9.80
37.67
19.15
3.38
FoüT
Es ergiebt sich hieraus, dass der i'.ondurrit em Gemen^re und wahrscheinlich
ein Zersetzun:^ipnkdukt \ielleiohl von Tennantil ist
Arsenide und Antimonide.
25
Auch Kobell hat Versuche mit dem Condurrit angestellt.
Blyth: Ann.Ch. Pharm. 66,263. — Faraday: Phil. Mag. 18«7. 286. — Kobell:
J. f. pr. Ch. 39.204. — Rammeisberg: Pogg. Ann. 7t, 305. — C. Winkler: B. h.
Ztg. 1859. No. 42.
O'Bileylt.
Ein stahlgraues , schwarz anlaufendes Mineral aus Burmah , nach Waldie ent-
haltend :
At.
Arsen
40,80
Antimon
0,57
Eisen
45,76
81
Kupfer
12,87
20
}
55
102
100.
RUs =
Andere Proben gaben dasselbe Verhältniss der Bestandtheile.
Chem. News 23,4.
4Fe2As \
Cu^As /
5As = 375 = 39,48
8 Fe = 448 = 47,17
2Cu = 126,8 = 13,35
949,8
100.
Antimonsilber.
Liefert beim Rösten ein weisses Sublimat und umgiebt sich mit einem gelben
Rande. Schmilzt v, d. L. leicht, entwickeh Antimondampf, beschlägt die Kohle
weiss und hinterlässt zuletzt ein Silberkorn.
Hinterlässt in Salpetersäure einen weissen Rückstand von antimonsaurem Silber
(Ag Sb3 0») .
I. Rosario, Chile.
II. Andreasberg (Gruh^ Gnade Gottes i .
III. Wolfach.
IV. Chanarcillo.
V. Chile.
I.
Ag. ■
Sb.
Y. G.
1.
Domeyko
II. *
94,2
%.
Plattner
8i,7
15,0
3.
Vauquelin
78
#
4.
Klaproth
77,5
9,82
5.
Abich
75,25
6.
Rg
/ 74,4
\ 75,3
J 72.3
■ • •
9,851
(0,2 p. C. As)
\ 72,6
• • •
9,73—9,77
IH.
■
7.
Rg.
82,2—83,8
15,84
10,027
feinkörnig
8.
Klaproth
84
feinkörnig
9.
Ders.
76
grobkörnig
40.
Selb
75—70
desgl.
11.
Petersen
71,52
27,2
9,611
blätterig
26 Arsenide und Antimonide.
IV.
Ag.
12. Domevko
6i
V.
13. Doineyko
60,
2 3,0 )
As 16,9 /
Hiernach waren haupt<iächlirli folfiende isomorphe Mischlingen zu unter
scheiden :
1.
2.
3.
Api** Sb
Ag6 Sb
.\g3 Sb
8Ag
— 1944 — 94.1
6Ap
— 648 — 84,2
3Ag
324 — 72,65
Sb
— 122 — Ö.9
Sb
— 122 — 15,8
Sb
— 122 — 27,35
i066 100.
"TO 100.
446 100.
4.
5.
/ Ag^ Sb'» \
Ag2 Sb \ \i^^ As ^ /
2Ag = 216 = 63,9 8 Ag = 864 = 59,4
Sb = 122 = 36,1 3Sb = 366 = 25,2
338 100. "i As = 225 = 15,4
1455 100.
Agi^Sb ist No. 1.
Agß Sb - - 2. Andreasberg.
- 7. 8. Wolfach.
Ag5 Sb - - 6. Andreasberg.
- M . Wolfach.
Ag2 Sb - - 12. Chanarcillo.
Ag^ Sb, As^ ist No. 13. Chile.
78 p.C.'Silber No. 3, 4 entsprechen Ag^ Sb berechnet 78 p.C.)
75 - - No. 5, 6, 9, 10; entsprechen Ag^ Sb^ :75,8)
oder AgJOSb^ (74,9)
Die Form der Mischungen Ag^ Sb und Ag-* Sb ist dieselbe.
Abich: Crells Ann. 2,3 1798;. — Domevko: Phil. Mag. 4; 25,106.—
Klaprolh: Beitr. 2,298. 3,173. — Selb: Min. 3,464. — Plattner: Mittheilg. —
Rammeisberg: Zeitschr. d. g. G. 16,618. — Petersen: Pogg. Ann._ 137,377. —
Vauquelin: Hauv.
Rittingerit.
Nach einer Analyse >on Schrauf wäre dies zwei- und eingliedrige Mineral von
Joachimsthal, V. G. 5.63, nicht Schwefelarsensilber, wie Zippe behauptet hatte,
sondern Arsens über mit etwas Selen, aber frei von Schwefel.
Wien. Ak. Ber. 65,227.
Da der Silbergehall = 57,7 p.C. gefunden wurde, so scheint es
Ag As
zu sein.
1 At. Arsen = 75 = 41,0
I - Silber = 108 = 59,0
183 100.
Arseniksilber. Das Arseniksilber von .\ndreasberg iV, G. 7,473) giebt
beim Erhitzen an der Luft Arsen und ein weisses Sublimat. V. d. L. raucht es stark,
schmilzt aber nicht.
Arsenide und Antimonide. 27
Wird von Salpetersäure zersetzt; es scheidet sich ein gelbliches Pulver ab,
dessen Auflösung in Chlorwasserstoffsäure von Wasser gefüllt wird ; aus der salpeter-
sauren Auflösung krystallisirt arsenige Säure.
Klaproth hatte im ArseniLsilber .35 p.C. As, 4 Sb, 12,75 Ag, 44,25 Fe ge-
funden. Du Menil giebt 16,87 S, 38,3 As, 6,56 Ag, 38,25 Fe an.
Ich erhielt von einer Probe, in welcher nichts Heterogenes zu bemerken war :
At.
Schwefel
0,85
2>7
Arsen
49,10
^^'^ ' 78 2
12,7 J ^^'^
Antimon
15,46
Eisen
24,60
44,0
Silber
8,88
8,2
98,89
und aus einer anderen Probe <,1 p.C. Schwefel, 15,43 Antimon, 21,33 Eisen, 8,81
bis 8,24 Silber.
Trotz dieser Uebereinstimmung spricht das Resultat doch für die Ansicht, dass
das Ganze ein Gemenge sei.
Du Menil: Schwgg. J. 34,357. — Klaproth: Beitr. 1,183. — Rammeisberg:
Pogg. Ann. 77,262.
Wismuthsilber. Das Wismuthsilber von der Grube Friedrich Christian im
Schapbachthal : Schwarzwald) , welches v. d. L. leicht schmilzt, schweflige Säure
entwickelt und einen gelben Beschlag liefert, und welches von Klaproth sehr unvoll-
kommen analysirt ist. enthält nach Sandberger Bleiglanz und Wismuthglanz.
Dagegen führen Domeyko und Forbes ein Erz von S. Antonio, Copiapo in Chile
M, welches enthält :
D. F.
Silber 84,7 85,6
Wismuth 15,3 14,4
100. 100.
Ag»o Bi
10 At. Silber = 1080 = 83,9
I - Wismuth = 208 = 16,1
1288 100.
Domeyko: Ann. Min. (4) 6,165, :6) 5,453. — Forbes: Phil. Mag. ;4i 25,104.
Wismuthgold. Sein angebliches Vorkommen in dem Gold von Rutherford
Co., Nord-Carolina, ist nicht sicher constatirt.
Eine Mischung
ist
28 Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfureten.
Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit
Bisulfureten.
I. Eisen herrschend.
Zweigliedrig.
Neben Eisen auch Kobalt, neben Arsen auch Antimon. — Die schwefelärmeren
heissen Arsenikeison. die schwefelreichsten Arsenikkies.
Arsenikeisen.
Giebt im Kolben Arsen, beim Rösten arsenige Säure. — Schmilzt v. d. L. unter
Entwickelung von Arsendampf zu einer schwarzen magnetischen Masse. Manche
reagiren nach dem Rösten auf Kobalt.
Von Chlorwasserstotlsäure nicht angegrifFen ; von Salpetersäure unter Ab-
scheidung von arseniger Säure . von Königswasser > ollständig aufgelöst. Die Auf-
lösung ist gelb.
A.
\. Przibram Leukopyrit . Broz.
2. Bieber. Kryst. V. G. 6,7. Gerichten.
B.
3. Reichenstein, a. Kryst. Güttier. b. Kryst. Weidenbusch, c. Mever.
d. Karsten.
4. Przibram Schwarzgruber Gang . Mrazek.
5. Geier. Theils derb, theils Krvstalle. Behnke.
C.
6. Schladming. V. G. 8,69. Weidenbusch.
6a. Dobschau, Ungarn. Derb, V. G. 7.15. Niedzwiedzki.
7. Breitenbrunn. Derb, V. G. 7,i8. Behnke.
8. Fossum, Norwegen. V. G. 7,09. Scheerer.
9. Andreasberg. Illing.
40. Reichenstein. Derb. a. V. G. 6,97. b. desgl. 7,05. Güttier. c. Hof-
mann .
H. Guadalcanal. Krv.si. V. G. 7.181. Senftier.
M. llüttenberg. V. G. 7,0. Weyde.
4 3. Andreasberg. V. G. 7. Mi. Begleiter des Antimonnickels. Rg.
1 i. Wolfach. Kryst. V. G. 6,797. Petersen.
Behnke: Pogg. Ann. 98.t8i. — Broz: Wien. Ak. Ber. 60. — Gerichten:
(Sandberger Münch. Akad. Ber. 1873,135. — Güttier: Jahrb. Min. 1871,81. —
Hofmann: Pogg. Ann. i5,48ö. — Illing: Ztschr. ges. Nat. 1854, 339. — Karsten:
Eisenhüttenkunde 2,19. — Meyer: Pogg. Ann. 50,*5i. — Mrazek: Wien. Ak. Ber.
56,90. — Niedzwiedzki: Tschermak min. Mitth. 1872, 161. — Petersen: Pogg.
Ann. 137,391. — Rammeisberg: Ztschr. d. g. G. 25,288. — Scheerer: Ebend.
49,536. — Senftier: J. f. pr. Gh. (2 1,230. — Weidenbusch: G. Rose MineraUyst.
63. — Weyde: Abh. d. Petersb. min. Gesellsch. ,2j 3. /
Araenide and Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfureten.
29
•
A.
2
•
Schwefel
2,
37
Arsen
63,21
61,
46
Eisen
35,64
16,
47
Kobalt
•
14,
97
Kupfer
■
4,
99,
22
49
98,85
No. 1 —
Fe^ As4
No. 2 =
R S2
5R3 As4
}-=
Fe 13 Co »3
Cii
B.
3
*
4.
5.
a.
b.
c.
d.
Schwefel
1,03
1,10
1,69
4,77
4,31
6,07
Arsen
67,19
66,30
65,46
65,88
59,47
58,94
Antimon
3,58
1,37
Eisen
31,37
31,88
31,36
32,35
32,29
32.92
99,61
99,28
Fp S2
98,51
100. ^l
Fe S'-^
0 0,35
100.
99,30
Allg,
Formel :
X Fe3 As5
> oder
X Fe^ As» /
X ist
in 3 a —
1 1 oder
— 8
3 b
to
6
3cii.(i 6
4
4
^,5
1,5
5
1,5
Sb :
1
4s
in 4 =
= 1:2
6,4
5 =
= 1:7
C.
0
6.
6a.
1^
8.
9.
10.
^
a.
b.
c.
Schwefel
0,70
0,81
1,10
1,31
1,65
1,97
1,98
1,99
Arsen
72,18
70,1 1
69,85
70,16
70,59
68,00
67,45
68,59
Antimon
1,05
Eisen
26,18
58,21
27,41
27,77
28,67
28,88
28,68
28,52
99,36
99,13
99, il
99,24
100,91
98,85
98,1 1
99,-40
t t.
12.*]
13.
14.
Schwefel
2,36
3,18
3,19
5
,18
Arsen
66,90
67,47
59,96
62
,29
Antimon
3,59
9,96
4
,37
Eisen
i
1,38
29,35
26,89
1 24
,33
Kobalt
4,67
"
4
,40
Kupfer
1,14
100,04
—
—
-
100.
100.
100
,57
*) Nach Abzug von 6,84 Wismuth und ebensoviel Unlöslichem.
-y^^^u..
30 Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfüreten.
Allg. Formel: ^ J f ', }.
er ist
in 6 =44
6a = 40
7 = 27
8 = n
9 = 18 .
10 = 15
H =12 Fe^Co As^osb
13 /~ ... As^^Sb
U = 5 Fe* Co As23Sb
Ein in Prismen von 1 15^ 24' (Spaltfl.' krystailisirtes Arsenikeisen von La Paz,
Bolivia, V. G. 6,30, entliält nach Winkler:
Schwefel 7,22
Arsen 66,76
Antimon 0,13
Eisen 25,07
Kobah 0,15
Kupfer 0,13
"99,46
B. h. Ztg. 1866, 167
Dies würde
sein.
Fe S2 \
Fe^As» /
Arsenikkies.
Giebl im Kolben zuerst ein rothes oder braunes Sublimat ;Schwefelarseny , dann
schwarzes Arsen. Verhält sich sonst wie das vorige. Verliert beim Glühen in ver-
schlossenen Tiegeln nach Berthierdie Hälfte des Schwefels und dreiviertel des Arsens.
Gegen S. wie das vorige und mit Abscheidung von Schwefel.*)
Aeltere Analysen von Chevreul und Thomson.
A.
1. Freiberg. a. Stromeyer. b. V. G. 6,043. Behnke.
2. Ehrenfriedersdorf (Plinian Brth.). V, G. 6,3. Plattner.
3. Thum, Sachsen. Winkler.
4. Thalheim, Erzgebirge. Ders.
5. Reichenstein. V. G. 5,896. Weidenbusch.
6. Jauernick (Melchiorstolln . Freitag.
7. Oravicza. Krvstall. V. G. 6,20. Baldo.
8. Bolivia. ForbtJ^.
9. Cornwall. Zinnkies begleitend, V. G. 5,606. Rammeisberg.
1. 2. 3. 4.
a.
b.
Schwefel
21,08
20,38
20,08
19,89
19,77
Arsen
42,88
44,83
45,46
44,97
44,00
Eisen
36,04
34,32
34,46
34,78**,!
34,02
100.
99,53
100.
99,64
97,79
*) Nach Polyka entwickelt er beim Kochen mit Wasser etwas Schwefelwasserstoff,
während Eisen, arsenige Säure und Schwefelsäure, diese z. Tb. frei, sich auflösen.
♦*) Worin <,08 Co.
Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfureten. 31
5.
6.
7.
8.
9.
Schwefel
19,1.7
H , U
20,60
18,12
20,06
Arsen
45,94
41,91
43,85
46,95
46,29
Eisen
33,6^
36,95
35,59
34,93
33,65*)
98,73 100. 100,04 100. <00.
Belrnke: Pogg. Ann. 95. 184. — Freitag: In mein. Lab. — Forbes: Phil. Mag.
(i) äO,1. — Plattner: Pogg. Ann. 69,430. 77,127. — Weidenbusch: S. Arsenik-
eisen.
Fe As S = ll f^, I
1 At. Schwefel = 32 = 19,63
1 - Arsen = 75 = 46,01
1 - Eisen = 56 = 34,36
163 TÖÖ. •
B.
9. Sala. a. V. G. 6,095. Potyka. b. Behnke.
10. Ahenberg b. Kupferberg. Schlesien. Kryst. V. G. 6,043. Behnke.
11. Rothzechau b. Landshut, Schlesien. V. G. 6,067. Behnke.
Potyka: Pogg. Ann. 107,302.
9.
10.
11.
a.
b.
Schwefel
19,13
18,52
20,25
19,77
Arsen
43,26
42,05
43,78
44,02
Antimon
1,43*-)
1,10
1,05
0,92
Eisen
34,78
37,65
34,35
34,83
98,60 99,32 99,93 99,54
Zusammensetzung gleich A.
Die Menge dos Antimons ist gering.
C.
Danait, Glaukodot, Kobaltarsenikkies. 1
Der Glaukodot giebt im Kolben fast nichts Flüchtiges. V. d. L. geschmolzen,
giebt er mit den Flüssen erst Eisen-, dann Kobaltreaktion. Plattner. Der Kobalt-
ajrsenikkies von Skuterud giebt im Kolben ein Sublimat von Arsen. R.
Die saure Auflö.sung ist bei grösserem Kobaltgehalt roth gefärbt.
12. Franconia. N. Hampshire ;Danait . Hayes.
• 13. Oravicza. Strahl. Kobaltglanz, a. Huberdt. b. Patera.
14. Skuterud, Norwegen, a. Grössere Krystalle. Wöhler. b. Desgl.
c. Kleinere. Scheerer. d. Schulz, e. Renetzki.
15. Hokanbo. Schweden, a. Ludwig, b. von Kobell.
16. Huasco, Chile Glaukodot . V. G. 6,0. Plattner.
Hayes: Am. J. 24,336. — Hubert und Patera: Jahrb. Min. 1848, 325. —
V. Kobell: Münch. Ak. Ber. 1867, Juli. — Plattner: Pogg. Ann. 69,430. 77,127.
— Renetzki. Schulz: In mein. Lab. — Scheerer: Pogg. Ann. 42,546. — WÖhler:
Ebend, 43,591.
♦) Worin 0,5 Cu. *♦) Worin 0, U Bi.
32
Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulforeten.
12.
13
a.
b.
Schwefel
17,84
19,75
19,78
Arsen
41,44
44,13
43,63
Eisen
32,94
30,36
32,03
Kobalt
6,45
5,76
4,56
98,67
100.
14.
100.
a.
b.
c.
d.
e.
Schwefel
17,48
17,66
19,01
18,67
Arsen
•47,45
46,77
45,84
45,74
Eisen
30,91
28,77
26,62
16,27
16,46
Kobalt
6,45
6,50
8,57
18,64
18,98*
100,59
99,62
99,76
100,20
V
15.
a.
b.
16.
Schwefel
19,80
19,85
20,21
Arsen
44,03
44,30
43,20
Eisen
19,34
19,07
11,90
Kobalt
16,06
15,80**)
24,77
Gleich den vorigen
99,23
R AsS
99,02
100,08
_RS2 \
~ R As2 /
Vielleicht gehört No. 1 3 zum Kobaltglanz ;s. diesen)
Co
: Fe
12 —
5,2 At.
13a —
5,5
13b —
7,4
14a —
7
14 b.c. —
3,3—4,7
14d.e. —
1
15 —
1,25
16 =
2
Abnorrae und problematische Substanzen.
Arsenikkies: 1. Wettin. Kr>st. V. G. 5,657. Baensch.
2. Bolivia. V. G. 4,7. Kröber.
3. Desgl. V. G. 6,265. Forbes.
Baensch: Ztsch. ges. Nat. 7,372. — Forbes und Kröber: Phil. Mag. (4) 30, 1
1.
2.
3.
Schwefel
22,63
16,75
18,27
Arsen
39,86
43,68
43,47***)
Eisen
37,51
34,93
29,22
Mangan
—
5,12
Kobalt
3,1 1
Nickel
4.74
100,10
•*♦) Worin 0
0,81
100.
*♦) Desgl. 0,8 Ni.
100.
*) Worin «,8 Ni.
,64 Bi.
Arseoide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfureten. 33
Die Atomverhältnisse sind :
R .
As
: S
1.
1,26
: 1
1,33
2.
1,35
: 1,1
1
3.
1,2
: 1
1
4 . A 1 1 0 k 1 a s von Oravicza , von der Form des Arsenikkieses (Spaltgsprisma
= 106°). V. G. 6,65.
In Salpetersäure vollständig mit rother Farbe auflÖslich.
Hein :
AI.
Schwefel
16,22
13,7
1,5
Arsen
Wismuth
32,69
30,15
11,8
4
}
15,8
1,75
Kobalt
10,17
'
5,4
2,7
Nickel
Eisen
1,55
5,58
1
9,1
1
Zink
2.41
1
Gold
0,68
99,45
Tschermak: Wien.
Ak.
Der. 53.
Wäre also
R* (As,
Bi)7 S«
►
ganz abweichend von den übrigen. Die Probe soll etwas Wismuthglanz enthalten
haben. Tschermak behauptet, das von Huberdt und Patera untersuchte Erz (C. 13j
sei dasselbe gewesen. Nun ist zwar auch von Huberdt ein Wismuthgehalt von
18,4 p.c. in Abzug gebracht, und würde, dieses als wesentlich betrachtet, 28 p.C.
Eisen und nur 4,7 Kobalt (kein Zink) gegeben haben.
Es scheint also doch, dass Hein etwas Anderes untersucht habe.
Weiss kupfererz von der Grube Briccius enthält nach Plattner Schwefel,
Arsen, Eisen, Kupfer.
Breithaupt: Pogg. Ann. 58,281.
II. Nickel oder Kobalt herrschend.
a. Sechsgliedrige.
Antimonnickel.
Giebt beim Erhitzen nichts Flüchtiges. Schmilzt v. d. L. sehr schwer und be-
schlägt die Kohle weiss.
Löst sich nur in Königswasser leicht und vollständig zu einer grünen Flüssigkeit.
Von Yauquelin zuerst in den Pyrenäen beobachtet, jedoch nur qualitativ unter-
sucht. Stromeyer analysirte das Antimonnickel von Andreasberg.
Stromeyer: Pogg. Ann. 31,134. — Yauquelin: Ann. Ch. Ph. 20,421.
Ni Sb
Gefunden
1 At. Antimon — 122 — 67,78
68,15
1 - Nickel = 58 — 32,22
30,91
180 100.
Eisen 0,94
100.
mmeliberg, Handb. d. ]finenlcli«mie. II.
3
34 Arseaide und Antimonide und deren Mischungeo mit Bisalfurete».
Rothnickelkies (Kupfernickel) .
Beim Erhitzen kein Arsen. Schmilzt v. d. L. unter Entwickelung von Arsen-
dampf zu einer spröden weissen Kugel und reagirt häufig auf Kobalt.
Löst sich in Salpetersäure, unter Abscheidung von arseniger Säure, in Königs-
wasser vollständig zu einer grünen Flüssigkeit auf.
A.
r Oester Langoe bei Krageroe. V. G. 7,663. Scheerer.
i. Grube Rohnard bei Olpe. Schnabel.
3 . Riecheisdorf. Stromev er.
4. Gerbstädter Revier, Mansfcld. Bäumler.
5. Grubest. Anton, Wittichen. V. G. 7,526. Petersen.
6. Sangerhausen. Grunow.
7. Aver, Anniviorthal im Wallis. V. G. 7,39. Ebelmen.
8. Sangerhausen. Grunow.
Bäumler: Ztschr. d. g. G. 9,33. — Ebelmen: Ann. Min. (4) H,55. — Grunow:
Ztschr. d. geol. G. 9,40. — Petersen: Pogg. Ann. I34,8i. — Scheerer: Ebend.
65,292. —-Schnabel: Mitthl. — Stromcyer: Gott. gel. Anz. 1817. 204.
\.
2.
3.
4.
Schwefel
0,14
0,26
0,35
0,74
1,18
Arsen
54,35
53,60
54,72
54,62
54,03*»)
Nickel
i4,98
46,14
44,20
44,47
43.86
Eisen
0,32"
99.79
0,3 4
99,61
0,05
99,88
0,67
100.
99,74
6.
7.
8.
Schwefel
1,35
2,18
2,8
Arsen
54,89
54,10**^; 48,7
Nicke
l
43,22
43,82 1;
48,4
Eisen
0,54
0,45
100. 100,55 99,9
Ni As
\ At. Arsen = 75 = 56,39
\ - Nickel = 58 = 43,61
73? 100.
Speciell
Ni S2 \
.r NI As /
X
1. = 330 5. = 39
2. = 178 6. = 34
3. = 132 7. = 2»
4. = 64 8. = 14
B.
9. Grube Wenzel, Wolfach. V. G. 7,50. Petersen.
10. AUemonl. Berlhier.
H. Berg Ar bei Eaux bonnes, Pyrenäen. V. G. 7,19. Pisani.
12. Baien ?), Pyrenäen. Berthier.
Berthier: Ann. Min. 4,467. 3) 7,537. — Petersen: Pogg. Ann. 437,396. —
Pisani: C. rend. 1873 Janv.
♦) Worin 0,H Co. »•) 0,54 Bi, »♦*) 0,05 Sb. •}•) 0,32 Co.
Arsenide and Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfureteo. 35
9.
10.
11.
12.
Schwefel
1,77
2,0
^,7
2,86
Arsen
30,06
48,8
11,5
33,68
Antimon
28,22
8,0
48,6
28,36
Nickel
39,81
iO,1*)
37,3
33,68
Eisen
0,96
100,82
Zn 2,4
101,5
Fe 1,42
98,9
100.
Formel wie vorher :
Ni (As, Sb) = ^,. /4^. c, -, >
^ ^ ' 0? Ni {As, Soj }
X
Sb .
As
9. — 23
1
1,6
10. — 23
1
: 10
11. — 21
2,6
1
12. — 15
2
1
b. Reguläre und zweigliedrige.
Eine Trennung ist zur Zeit unmöglich, weil die Form bei manchen nicht be-
kannt ist; sie werden bei fehlendem oder geringem Schwefelmetall Speiskobalt
und Weissnickelkies genannt, obwohl erstere oft mehr Nickel als Kobalt ent-
halten. Nur bei den letzteren hat Breithaupt die regulären als Chloanthit (V. G.
6,5) von den zweigliedrigen iV. G. 7J] unterschieden.
Speiskobalt. Beim Erhitzen geben manche nichts Flüchtiges; die Mehrzahl
jedoch giebt ein Sublimat von Arsen Berzelius, Rg.). Schmilzt v. d. L. leicht unter
Arsengeruch zu einer grauen Kugel, welche auf Kobalt, oft auch auf Nickel reagirt.
Wird von Salpetersäure unter Abscheidung von arseniger Säure, von Königs-
wasser vollständig zu einer rothen oder grünen Flüssigkeit aufgelöst.
Weissnickelkies giebt im Kolben Arsen, verhält sich sonst wie Rothnickel-
kies. Nach meinen Versuchen schmilzt er v. d. L. leicht, raucht stark, glüht nach
Entfernung der Flamme noch längere Zeit, uragiebt sich mit Krystallen von
arseniger Säure und hinterlässt nach längerem Blasen ein sprödes, stellenweise von
arsensaurem Nickel grün gefärbtes Korn.
Sp. == Speiskobalt. W. = Weissnickelkies und Chloanthit).
Nur einzelne Abänderungen sind frei von Schwefel, wie z. B.
W. von Kamsdorf und Riecheisdorf = Ni As^ iBooth) .
Sp. von Schneeberg und Riochelsdorf beide nach Bull) = Ni, Fe, Co,^ As*.
Tesseralkies W^Öhler = Co As^.
Alle übrigen enthalten Schwefel in sehr verschiedener Menge.
Die Mischung des Arseniets ist gleichfalls sehr wechselnd.
Eine erste Gruppe enthält RAs oder ein naheliegendes Verhältniss, wie R^As^,
R* As^ oder es nähert sich R^ As*^ R^ As*, R^ As^, R* As" . Die Analysen lassen
es in diesen Fällen oft zweifelhaft.
In einer zweiten Gruppe tritt RAs^auf, in einer dritten R^ As* und in einer
vierten (Tesseralkies) sogar R As-^
In der zweiten Gruppe » n A 2 r
erreicht die Menge des Schwefelmetalls, wenn x = I wird, ein Maximum, gleich-
wie bei den ebenso zusammengesetzten Eisenmischungen im Arsenikkies. Hier sind
♦; Worin 0,16 Co
36 Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit BiAolfureten.
sind die entsprechenden Glieder Kobaltglanz und Nickelglanz, beide regulär,
dem ersten Glieds ihrer Formel, dem Eisenkies, isomorph. Indessen mögen auch
zweigliedrige Mischungen derselben Art vorkommen, da der Wolfachit
3Ni As2 / zweigliedrig ist.
Allein schon in der ersten Gruppe tritt bei Nickelmischungen eine bedeutende
Zunahme der Schwefelverbindung ein. Diese in krystallisirter Form gleichfalls
regulären Mischungen hat man oft Nickelglanz genannt, aber auch mit besonderen
Namen, wie Amoibit, Gersdorffit etc., belegt.
Erste Gruppe. R As bis R^ As^ enthaltend.
1. Sp. Atacama. Smith.
2. Sp. Schneeberg. Faserig, kugelig und nierförmig; V. G. 6,84. Jückel.
3. Sp. Riecheisdorf. Kryst. V. G. 6,37. Rg.
4. W. Schneeberg i?). Salvetat.
5. W. Hüttenberg. V. G. 7,046. Weyde.
6. W. Andreasberg. Hahn.
Hahn: B. h. Ztg. 1861. i8l. — Jäckel : G. Roses Minsyst. 50. — Salvetat:
These. Paris 18oi, 79. — Smith: Dana Min. 11 Suppl. — Weyde: S. Arsenikeisen.
1.
i.
3. 4.
5.
6.
Schwefel
0,08
0,49
•9
11 2,80
5,20
6.24
Arsen
70,85
66,06^j
60,
42 58,71
60,40
S5,85
Nickel
l,i3
25,
87 35,00
13,37
26,04
Kobalt
24.13
ii,i1
10,
80 3,01
5,10
11,85
Eisen
4,05
H,60
0,
80 0,80
13,49
0,92
Kupfer
8,41
100,75
1,90
101,26
100.
100,32
97,56
100.
\.
R2 As*^
Co« Cu2 Fe
»
i.
i
R S^
10R2 As3
}
Co^ Fe-^
3.
R S2
6R3 As*
1
/
Nii2 Co5
4.
R S2
4R* As^
oder
3R5 As« f ^^
Co
5.
R S2
2R-^ As5
Ni^ Fe-^ Co
6.
RS^
2R:^ As*
Ni^ Co*
An diese reihen sich ähnliche Substanzen, Nickel, Eisen und Kobalt enthaltend,
deren Schwefelgehalt zwischen 9 und 18 p. C. schwankt. Die krystallisirten zeigen
reguläre Formen.
'] Worin 0,04 Bi.
ArseDide uod Antimonide und deren Mischungen mit Bisulforeten.
37
7. Lichtenberg bei Stehen, Fichtelgebirge (Amoibit). Krystall. V. G. 6,08.
V. Kobell.
8. Grube Merkur bei Ems. Derb. Schnabel.
9. Sangerhäuser Revier. Von reg. Okt. begleitet. V. G. 6,2. Grunow.
10. Prakendorf, Ungarn. A. Löwe.
und folgende von Schladming (Neualpe; , Steiermark :
H. Krystallisirt. V. G. 6,7^6,9. A. Löwe.
12. Kryst. V. G. 6,415 Rg. *;
13. Kryst. V. G. 6,64. Pless.
14. Derb. V. G. 6,195. Rg.
15. Desgl. Löwe.
16. Desgl. Vogel.
Grunow: Zlschr. d. g. G. 9,41. — Kobell: J. f. pr. Ch. 33,402. — A. Löwe:
Pogg. Ann. 55,503 u. Mitthlg. — Pless: Ann. Ch. Ph. 51,250. — Rammeisberg:
Ztschr. d. g. G. 25,284. — Schnabel: Mitthlg. — Vogel: In meinem Laborat.
7.
8.
9,
10.
Schwefel
13,
87
17,82
16,
44
16,25
Arsen
45,
,34
38,92
35,
,39
46,10
Nickel
37,
.34
35,27
33,
,65
28,75
Kobalt
—
—
2,23
13,
33
Eisen
2,
50
4,97
2,75
101,96
—
—
9,90
Kupfer
98,
81
100.
99,
05
(Schladming, kryst.)
W
1.
12.
13.
a.
b,
*
c.
Schwefel
n,
13
11,72 16,11
16,
91
16,35
Arsen
49,
83
50,75**) 39,88
39,
40
39,04
Antimon
—
0,68 —
—
—
• —
Nickel
26,
14
28,19 27,90
48,
62
19,59
Kobalt
—
2,70 0,83
i,
88
14,12
Eisen
9,
55
5,96 14,97
<2,
19
11,13
99,65 100.
99,69 100.
100,23
(Schladming, derbj
14.
15.
16
Schwefel
9,13
14,50
13,91
Arsen
51,21
43,33
46,39
Antimon
7,01
Nickel
25,96
39,05
35,95
Kobalt
0,68
Eisen
5,84
2,13
2,55
99,83
99,01
100.
Bei den nachfolgenden Berechnungen ist der Arsengehalt ein corrigirter.
*) Giebt im Kolben ein Sublimat von Arsen. (Vergl. Nickelglaoz.)
♦♦) Gefunden 49,55.
88
Araenide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulforeten.
Atomverhältiiss.
S :
As : R
7. — 2 :
2,9 : 3,1
UNi
: Fe
n. — 2 :
3 : 2,8
8Ni
3 Fe
15. — 2 :
2,6 : 3,1
18Ni :
Fe
16. — 2 :
2,9 : 3
UNi
: Fe
Setzt man 2:3:3, so sind diese Substanzen
R-^ As^ S2
_ / RS2
"" \ R2 As»
Die von Lichtenberg ^7 - und die von Scliladming (1 5, 1 6) sind offenbar identisch,
und die von A. Löwe uniersuchte krystallisirte (\{) wäre nur reicher an Eisen.
S :
As .
R
8. — 2 :
<,8
: 2,8
16Ni
Co :
3,5 Fe, Cu
9. — 2 :
1,9
3,1
5Ni
: 2Co
13a. — 2 :
2,1
: 3
2Ni
: Fe
13b.— 2 :
2
: 3
5Ni
: 2Fe
13c. — 2 :
2
: 3
9Ni
: 6Co :
5 Fe
ind offenbar:
RS'^ \
2R As/
R3 As2 S2 —
S :
As :
R
10. — 2 :
2,4 :
2,6
3Ni :
Fe
12. — 2 :
3,8 :
3,5
lONi :
Co :
2 Fe
14. — 2 :
5 :
4
9Ni :
2Fe -
- 12As : S
R6 As« S^ =
oder nahe
Auch hier darf man wohl]As : R = 1 : 1 annehmen.
No. 10 = 2 : 2,4 : 2,4"= 5 : 6 : 6 giebt :
5R S^ \
4B2As'^ /
wie No. 7, 11, 15, 16.
No. 1 2 = 8 : 1 5 : 1 4 fülirl zu
4RS2 \
RS2 \
R2As* /
R»4 Asi5 S^ =
No. 14 würde
R4 As^ S2 =
5R2As3 /
R S2
oder nahe ebenso.
R3 As5 / ' ^'^
2RS2
iewohl auch
nicht sehr abweicht.
Das Endresultat wäre demnach, dass diese zwischen dem Chloanthit und Nickel-
glanz stehenden Erze Mischungen mit R As oder mit R2 As'^ sind, niemals aber, wie
der letztere, R As^ enthalten. Und zwar würden von den krystaUisirten die von
Lichtenberg und die von Schladming 1 1 1 . 1 2 i
= R S2 + R2 As S
die von Schladming (13) und von Sangerhausen
= R S2 + 2R As
sein.
Sind es aber nicht z. Th. gemengte Substanzen? Für No. 14 habe ich keinen
Grund, dies anzunehmen.
V
Ar8€oide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfureten. 39
Zweite Gruppe. R As^ enthaltend,
a. Schwefelarme Weissnickelkies, Speiskobalt).
«. W. Kamsdorf. V. G. 6,735. Rg.
2. W. Riecheisdorf. Booth.
3. Sp. Schneeberg. v. Kobell.
4. W. Schneeberg. a. Hofinann. b. Zweigliedrige Kr. einschliessend.
V. G. 7,9. Hilger.
5. W. Grube Grand Prat bei Ayer, Annivierthal. V. G. 6,765. Rg.
6. W. Sp. . Grube Daniel, Schneeberg. Lange.
7. Gr. Reinerzau b.Wittichen. Zweigliedrig, V. G. 6,915. Petersen.
8. W. Andreasberg. V. G. 6,6. v. Kobell.
9. W. Grube Sauschwart, Schneeberg. Hofinann.
«0. \V. Joachimsthal. V. G. 6.89. Marian.
H . Sp. Tunaberg. Varrentrapp.
12. W. Allemont. V. G. 6,4H. Rg.
13. W. Annivierthal. Berthier.
Berthier: Ann. Min. 3 11,504. — Booth: Pogg. Ann. 32,395. — Hilger:
Münch.Akad. Ber. 1871. 202. — Hofmann: Pogg. Ann. 25,485. 494. — v. Kobell:
(3 Grundzüge d. Min. 300. i8, Münch. Ak. Ber. 1868. — Lange: In mein. Lab.
— Marian : Vogl, Mineralreichthum Joachimsthals. Teplitz 1 857. — (4 Ramraelsberg :
Zeitschr. d. g. G. 25,282. — Varrentrapp: Pogg. Ann. 48,505.
1. 2. 3. 4. 5.
a.
ü
1.
Schwefel — — —
0,14
—
0,14
Arsen
70,63 72,64 72,08*)
71,30
70,
17
72,91
Nickel
29,45 20,74 —
28,14
27,
38
12,25
Kobalt
— 3,37 9,44
Sp
».
8,09
Eisen
— 3,25 18,48
2,
12
4,70
Zink
1
—
2,42
Kupfer
0,50
100,08
—
100,08 100. 100.
99,
,67 \
100,51
6. 7. 8. 9.
10.
11.
12.
13.
Schwefel
0,27 0,32 0,43 0,60
0,58
0,90
2,29
2,90
Arsen
73,55 69,85** 72,00 70,38
71,47
69,46
71,14
65,02
Nickel
14, i9 1,58 7,00 1,79
21,18
—
18,71
26,75
Kobalt
»6.28 22,11 1,94 13,95
3,62
23,44
Sp.
3,93
Eisen
5,20 4,63 17,39 11,71
2,83
4,94
6,82
1,40
Kupfer
— 1,78 — 1,39
0,29
99,97
99,79 100,28 98,76 99,88
98,74
98,96
100.
No. 1-
— 3 und 4b sind R As^, und zwar
No. 1.
No. 2.
Ni As'i
6Ni
As2 ]
Co As2 \
Fe
As2
2As — 150 — 72,12 16As — 1200 —
72,16
Ni — 58 — 27,88
6Ni —
348 —
20,93
208 100.
Co —
59 —
3,55
Fe —
56 —
3,36
i ß.ß.'i i
100.
♦) Worin 1,0 Bi. ♦») Worin 0,88 Bi.
1
V» V» • J 1
40
Arsenide and Antimooide and deren Mischungen mit Bisnlfureten.
No. 3.
Nö. 4b.
2 Fe As2 \
Co As2 /
.
1 2Ni As2 \
Fe As2 /
6As — 450 — 72,
46
2 6 As =
1950 — 72,17
Co — 59 — 9,
50
12Ni =
696 — 25,76
2Fe — H2 — 18,
04
Fe =
56 — 2,07
621 100.
2702 100.
Analyse 4b giebt eigentlich R* As^.
No. 4—13 sind:
R S2 \
R As2 /
X
und zwar ist x
in 4. —190
Ni
5. —240
3Ni
: 2Co :
Fe : 0,5 Zn
6. — 98
5Ni
: 2Co
: 2Fe
7. — 90
15Co
: 3Fe
Cu
8. — 68
9Fe
: 4Ni :
Co
9. — 48
8Co
: 8Fe
: Ni
10. — 48
6Ni
: Co
: Fe
11. — 31
9Co
: 2Fe
12. — 14
5Ni
: Fe
13. — 9
2lNi
: 3Co
: Fe
b. Schwefelreiche (Nickelglanz, Korynit, Wolfachit, Kobaltglanz).
Arseniknickelglanz.
Giebt im Kolben gelbes und braunes Schwefelarsen , beim Rösten schweflige
und arsenige Säure. Schmilzt v. d. L. unter Entwicklung von Arsen und reagirt
auf Nickel, Kobalt und Eisen.
Wird von Salpetersäure unter Abscheidung von Schwefel und arseniger Säure
zu einer grünen Flüssigkeit aufgelöst. Durch weitere Behandlung löst sich letztere
auf; eine Abscheidung findet überhaupt oft nicht statt. Von Kalilauge wird er nicht
angegriffen.
1. Haueisen bei Lobenstein. Oktaeder, V. G, 5,954. Heidingsfeld.
2. Grube Jungfer bei Musen. Kryst. Schnabel.
3. Grube Pfingstwiese bei Ems. Pyritoeder. Bergemann.
4. Grube Albertine bei Harzgerode. Derb. V. G. 6,09 G. Rose; 5,6!
bis 5,63 Rg. Rammeisberg.
5. Loos, Helsingland. V. G. 6,13. Berzelius.
Bergemann: J. f. pr. Ch. 75,244. — Berzelius: Schwgg. J. 32,175. —
Heidingsfeld: In mein. Labor. — Rammeisberg: Pogg. Ann. 68,511. — Schnabel:
Mitthlg.
1.
2.
3.
4.
5.
Schwefel
18,96
18,94
19,04
18,83
19,34
Arsen
46,12
46,02
45,02
44,01
45,37
Antimon
0,33
—
0,61
0,86
Nickel
33,04
32,66
34,18
30,30
29,94
Kobalt
0,60
0,27
0,92
Eisen
1,92*)
2,38
1,02
6,00
4,H
100,97
100.
100,14
100.
99,68
•) Worin 0,H Cu.
Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfureten. 41
Ni S»
Ni S As = j.. ^^2
}
< At. Schwefel= 3« = «9,39
\ - Arsen = 75 = 45,46
a - Nickel = 58 = 35 J 5
165 100.
In No. 4 ist * Ni : Fe = 5 : 1
- 5 - Ni : Fe = 7 : 1
Tombazit von Lobenstein verhält sich nach Plattner wie Nickelglanz, ist aber
nach Zerrenner Schwefelkies.
Breithaupt: J. f. pr. Ch. 15,330. — Zerrenner: B. h. Ztg. 1869 No. 51.
Antimoniiickelglaiiz.
Giebt im Kolben kein Sublimat , beim Rösten schweflige Säure und Antimon-
rauch, schmilzt V. d. L. unter gleichen Erscheinungen zu einer spröden Kugel»
welche auf Nickel (Kobalt) reagirt.
Scheidet beim Behandeln mit Salpetersäure antimonige Säure ab.
1. Grube Landskrone, Siegen. H. Rose.
%. Rinkenberg, Kämthen. Kr>'st. V. G. 6,63. Lill.
1. 2.
a.
b.
Schwefel
15,98
15,55
15,28
Antimon
55,76
54,47
57,01»)
Nickel
27,36
28,04
27,50
99,10 98,06 99,79
Lill: Verh. geol. Reichsanst. 1871. 131. — H. Rose: Pogg. Ann. 15,588.
Ni S^ )
Ni sb s = ;j. gj^, I
1 At. Schwefel = 32 = 15,10
1 - Antimon = 122 = 57,55
1 - Nickel = 58 = 27,35
212 TÖÖ.
Arsen-Antlmoniilckelglanz.
Zeigt die Reaktionen beider vorhergehenden.
1. Lölling, Kärnlhen. Tetraederzwillinge. V. G. 6,74 (ft,54). GintI
2. Nassau. Behrendt.
Behrendt: In mein. Laborat. — Gintl : Wien. Ak. Ber. 60,809.
♦) Worin 0,94 As.
42 Arsenide und Antimonide and deren Btischnngen mit Kfolfureteii.
«.
i.
Schwefel
15,73
16,00
Aotimon
5i,56
50,56
Arsen
3,23
5.08
Nickel
i8,i8
26.05
Kobalt
4,06
Eisen
—
0.43
Kupfer
—
0,40
100.
99,58
No.
■ = {"s
SbS
As S
No.
' = { 'S
SbS
As S
Wolfachit
'Zweigliedrig.
Ein von Sandberger entdecktes Erz von Wolfach, früher für Speiskobalt ge-
halten. V. G. 6.37i.
Verhält sich wie der vorige. Analysirt von Petersen.
Pogg. Ann. 137,397.
Schwefel 14,36
Arsen 38,83
51.8 )
Antimon 13.26
10.9 /
Nickel 29,81
51,4 \
Eisen 3,74
6,7 /
100.
Das gefundene Atomverh'ahniss
Atome
44.9 —
1
62, J —
1,4
58,1 =
1,3
R13 Asi^ S'« lässt sich durch l^, f. ]
2R* As' )
ausdrücken, ist aber jedenfalls einfacher. Setzt man statt 2 : 2,8 : 2,6 das Verhaltniss
2:3: 2,5, so erhält man «^ * a g4 _ - ^ ^^ \
*^' ^^ ^ ~ 3 R As2 /
Ist dann Sb : As = 1 : 5, Fe : Ni = 1 : 8, so verlangt diese Formel:
4S = 128 = 14,00
5As = 375 = 41,03
Sb = 122 = 13.35
4^Ni = 258 = 28,22
|Fe = 31 = 3,40
914 100.
Anhang.
1. Olsa, Kämthen iKor\'nit;. Regulär. V. G. 5,994. Payr.
2. Grube Albertine b. Harzgerode. Derb. V. G. 6,50 16, 35?). Rammeis-
berg.
3. Sayn-Altenkirchen. UUmann.
4. Freusburg. Derb. Klaproth.
No. 2 — 4 = Nickelglanz.
Klaproth: Beitr. 6,329. — Payr: Wien. Ak. Ber. 51,117. — UUmann: Syst.-
labell. Uebersicht 379.
V
Arsenide uod Antimonide und deren Mischungen mit Bisulf oreten.
48
Schwefel
Antimon
Arsen
Nickel
Eisen
\.
2.
3.
4.
47,19
n,38
46,40
45,25
U,45
50,84
47,56
47,75
37,83
2,65
9,94
44,75
28,86
29,43
26,40
25,25
4,98
4,83
402,13
—
99,31
400.
400.
R .
(Sb, As) :
S
Sb : As
1. — 1
: 4,47 :
4
2 : 9
2. ^ =
2
4
<,
2
42:4
3. — \
4,46 :
<,
4
3 : 4
4. — i
4,26 :
«,
4
5 : 2
Alle diese Substanzen scheinen doch nichts als Arsen-Antimonnickelglanz zu
sein. Kleine Fehler der Analysen, namentlich in den älteren, dürften die Ab-
weichungen von dem Verh'altniss 4:4:4 bedingen.
Kobaltglanz.
Verliert beim Glülien nichts ; beim Rösten entweichen schweflige und arsenige
Säure. Schmilzt v. d. L. schwer unter Arsenentwickelung zu einer grauen Kugel.
Nach Berthier verliert er beim Glühen (wahrscheinlich im Kohlentiegel} 30 — 40 p. C.
Schwefelarsen, und der Rückstand enthält noch 4 — 6 p. C. Schwefel.
Auflöslich in Salpetersäure ohne Abscheidung von Schwefel (H. Rose), weshalb
Klaproth ihn übersah. Dagegen kann sich arsenige Säure abscheiden. Die Auflösung
ist roth.
Stromeyer gab 4 84 7 die erste richtige Analyse.
4 . Grube Morgenröthe bei Eisern, Siegen. Derb. Schnabel.
2. Skuterud (Älodum; Norwegen, a. V. G. 6,23 4 . Stromeyer. b. Ebbinghaus.
3. Oravicza, Banat. Strahlig. a. Patera. b. Huberdt.
4. Grube PhilippsholTnung, Siegen. Schnabel.
5. Grube Grüner Löwe, Siegen, (Faseriger Speiskobalt.) V. G. 5,83.
Derselbe.
6. Grube Haniberg, Siegen. Derb, grau ins Violette, a. Schnabel,
b. Ebbinghaus.
Schnabel : Verh. nat.
V. pr. Rh. Jahrg. 7,4 58
u. Mitthlg.
— Stromeyer:
Schwgg. J. 4 9,336
4
«
2.
3.
a. b.
a.
b.
Schwefel
49,
35
20,08 20,25
49,78
49.75
Arsen
45,
34
43,46 42,97
43,63
44,43
Kobalt
33,
71
33,40 32,08*)
32,03
30,37
Eisen
4,
63
3,23 2,70
4,56
5,75
400.
99,87 98.
4. 5.
400.
6.
a.
400.
b.
Schwefel
49,40 49,98
20,86
49,08
Arsen
44,75 42,53
42,94
43,44
Antimon
— 2.84
4.04
Kobalt
29,77 8,67
8,92
9,62
Eisen
6,38 25,98
28,03
24,99
_
100. 400.
400,75 ^^
1 2,36
4 AA 4Q
*) Worin 0,48-0,64 Ni.
44 Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulfareten.
p i c Co S2 \
^^^^^= Co As2 1
\ At. Schwefel = 32 = 19,28
\ - Arsen = 75 = 45,i8
< - Kobalt = 59 = 35,54
166 400.
Alle Abänderungen enthalten jedoch auch Fe As S, und No. 5 und 6 bestehen
vorherrschend aus diesem.
Co
In I. =19
2b. = H,3
2a. = 9,3
3a. = 6,8
3 b. = 5
Fe Co : Fe Sb : As
{ In 4. = 4,4 : I
I 5. = I : 3 i : 23,6
{ 6a. = I : 3,3
I 6b. = I : 3 I : 64
I
No. 3 wurde bereits beim Kobaltarsenikkies angeführt, zu welchem auch die
folgenden möglicherweise gehören, falls sie nicht regulär krystallisiren.
Dritte Gruppe. R^ As^ enthaltend.
Weissnickelkies , Chloanthit und Speiskobalt.
\. Sp. Riecheisdorf. Bull.
2. Sp. Schneeberg. Stanglig, Y. G. 6,537. Bull.
3. W. Grube Markus Rohling, Annaberg. Regulär, V. G. 5,734. (Grüne
Auflösung.) Rg.
4. W. oder Sp. Usseglio, Piemont. Regulär, V. G. 6,498. (Rothe Auf-
lösung.) Rg.
5. W. oder Sp. Schneeberg. Regulär. Renetzky.
6. Sp. Riecheisdorf. Kryst. a. Stromeyer. b. Sartorius.
7. Sp. Glücksbrunn. Kryst. Rg.
8. Sp. Bieber. Kr^'st. V. G. 7,1. v. Gerichten.
9. Sp. Grube Güte Gottes bei Wittichen. Kryst. V. G. 6,272. Petersen.
4 0. W. Chatam, Connecticut. Genth.
BuM: G. Rose's Mineralsyst. — Genth: Dana Min. 512. — v. Gerichten:
Sandberger Münch. Ak. Ber. 1873, 135. — Petersen: Pogg. Ann. 134,70. —
Rammeisberg: Ztsch. d. g. G. 25,283. — Renetzki: In mein. Laborat. — Sartorius:
Ann. Ch. Ph. 66,278. — Stromeyer: Gott. gel. Anz. 1817, 72.
1.
2.
3.
4.
5.
Schwefel
—
0,tl
0,75
0,87
Arsen
76,09
75,85
76,38*)
76,55**)
75,73
Nickel
12,25
12,04
18,96
4,37
11,59
Kobalt
4,56
3,32
1,60
7,31
6,8«
Eisen
6,82
6,52
2,30
7,84
4,43
Kupfer
0,94
0,22
99,43
Zink
— ■
4JI
tOI,47
100.
98,67
100.
*) Direct 7S,8 und 0,84 Sb, 0,8« Bi. •*) Worin 0,81 Sb.
\
Arsenide und Antimonide und deren Mischungen mit Bisulf «treten. 45
6. 7. 8. ' 9. 10.
a.
b.
Schwefel 0,88
0,94
1,53
1,70
4,71
5,20
Arsen 7i,«1
73,53
74,47
74,84
70,67*1
68,78
Nickel —
14,06
8,50
8,52
9,66
Kobalt 20,31
9,17
19,73
8,28
10,11
3,84
Eisen 3,42
2,2i
4,27
4,45
5,05
12,38
Kupfer 0,16
3,24
100,01
0,94
100.
98,98
99,94
i
100.
99,86
No. 1 und 2 sind
R2 As5
und zwar ist R
in No.
1 =
= lINi : 7Fe : 4Co
•
-
2 =
= 18Ni : 12Fe : 5Co.
Also nahe 3Ni : 2 Fe : Co.
Die übrigen sind
X
R S2 \
R2 AsM
und zwar ist er
w
in No,
. 3. —
120
24Ni
: 3Fe : 2Co
- -
4. —
21
2Co
: 2Fe : Ni :
Zn
- -
5. —
14
5Ni
: 3Co : 2Fe
— —
6. —
12
a. 6C0
b. 6Ni
: Fe
: 4Co : Fe
- -
7. —
8
5Co
: Fe
- -
8. —
7
6Ni
: 6C0 : 3Fe
: 2Cu
- -
9. —
2
3Ni
: 3Co : 2Fe
- -
10. —
2
3 Fe
: 2Ni : Co.
Vierte Gruppe. R As^ enthaltend.
Tesseralkles. (Arsenikkobaltkies, j *
Verhält sich wie Speiskobalt, nur giebt er beim Erhitzen noch mehr Arsen.
Tesseralkies von Skuterud (Modum) in Norwegen, V. G. 6,78. 1. nach
Scheerer, 2. nach WÖhler, a. krystallisirt, b. derb.
Scheerer: Pogg. Ann. 42,546. — Wöhler: Ebend. 43,591.
1. 2.
a. b.
Schwefel
0,69
Arsen
77,84
79,2
79,0
Kobah
20,01
18,5
19,5
Eisen
1,51
1,3
1,4
100,05
99,0
99,9
Co As^^
3 At.
Arsen =
225
79,23
1 -
Kobalt —
59
' —
20,77
284 100.
•) Worin 0,67 Bi.
46 Selenide.
Scheerer's Analyse ergiebt nahezu
Co S'-i \ .
33Co As» /
Die Analysen zeigen im Mittel \ 3Co : Fe.
W i s in u t h k 0 b a 1 1 c r z
von
Schneeberg
soll nach Kersten
At.
Schwefel
1,02
3,2
•
Arsen
77,96
104
l
106
\\ isniuth
3,88
i
/
Kobalt
9,88 \
18,6
1
Nickel
1,10 /
29,6
1
Eisen
4,77
9
^
Kupfer
1,30
99,91
i
•
enthalten.
und wäre demnach 11
Asf
Schwfig. J. 47,265.
Selenide.
Selensilber. Selenbleisllber ?)
Schmilzt V. d. L., und zwar in der inneren Flamme mit SchUumen und glüht
vor dem Erstarren nochmals auf. Mit Soda giebt es ein Silberkorn, das beim Ab-
kühlen sich oberllUchlich schwärzt, nach dem Umschmelzen mit Borax aber rein
erscheint. Die bleireieheren Abänderungen reagiren zugleich auf Blei.
In verdünnter Salpetersäure schwer, in rauchender leicht löslich.
1. Tilkerode: a. V. G. 8,00. G. Rose. b. grossblätteriges. Rg.
2. Cacheuta bei Mendoza. Domeyko.
I. 2.
a.
b.
Selen
:29,53)
26,52
30,0
Silber
4» 1. M /»
1 1,67
21,0
Blei
4,9«
60,15
43,3
100.
98,3 4
Cu 1,8
Co 0,7
Fe 2,2
Atomverhältniss
1.
t
a. b.
15,6 3,1
2
25 1
\
1.6 2,7
\
99,2
Domeyko: C. rend. 63.106 4. — G. Ro.se: Pogg. Ann. 14,471.
Hiernach wäre la.. wenn das Erz wirklich 29,5 p. C. Selen enthielte,
^Pb, Ag ■'• Se'* oder
iSAg'"^ Se^ \
Pb^ Se3 /
Selenide. 4.7
78Se = Q\6% = 29,77
i25Ag = 13500 = 65,23
5Pb = «035 = 5,00
}
20697 \00.
Diese Zusammensetzung ist jedoch nicht wahrscheinlich ; die Substanz ist spalt-
bar nach den Flächen des Würfels, geschmeidig und bildet dünne Plättchen. Da
65,56 Ag =e 23,98 Se für Ag2 Se
4,91 Pb = 1,87 - - Pb Se
25,85 - -
so müsste das 'Erz 3,68 p. C. Fremdartiges enthalten haben, falls es
1 3Ag2 Se
Pb Se
wäre.
Was Xo. 2 betrifft, so scheint die Analyse nur eine vorläufige. Gehören
Fe, Co, Cu zu seiner Mischung?
Ib. ist nahezu
Ag-^ Se \
oPb Se /
6Se = i74 = 27,48
2Ag = 216 = 12,52
5Pb = 1035 = 60,00
~T7l5 100.
Reines Selensilber ist noch nicht untersucht; die Analyse b bezieht sich auf
ein Gemenge oder eine isomorphe Mischung.
Selenblei.
V. d. L. raucht es stark dekrepitirt oft), schmilzt unter starkem Selengeruch
unvollkonunen, beschtägt die Kohle grau und röthlich, dann gelblich. Nach längerem
Blasen bleibt eine schwarze Masse, welche oft auf Eisen, Kupfer, Kobalt (Süber)
reagirt.
Von Salpetersäure wird es unter Abscheidung von rothem Selen zersetzt, wel-
ches sich beim Erwärmen auflöst.
{. Tilkerode. Ziemlich feinkörnig. H.Rose.
2. Desgl. Eskeborner Stollen.) Rengert.
3. Clausthal Grube Lorenz Gegentrunij . Früher Kobaltbleierz. Feinkörnig,
V. G. 7,697. Stromeyer.
4. Cacheuta bei Mendoza. Blättrig. V. G. 7,2. Domeyko.
Domeyko: C. rond. 63,1064. — Rengert: In m. Lab. — H. Rose; Pogg.
Ann. 2,415. 3,281. 288. — Stromeyer: Gott. gel. Anz. 1825 No. 34. — Zincken
Löthrohrverhalten : Pogg. Ann. 3,271.
1.
9
3.
i.
Selen
27.59
29, i7
28, M
27,6
Blei
71,81
67,78
70,98
69,9
Quecksilber
1,98
Co 0,83
Fe 1,0
Kupfer
0,39
98,5
99,40 99,62 99,92
4S Selenide.
Pb Se
\ AI. Selen = 79 = i7,62
{ - Blei = 207 = 72,38
286 100.
Das Selenblei enthält nach H. Roses und meinen Versuchen keinen Schwefel;
es kommt nach Zincken niemals mit Bleiglanz zusammen vor.
Selenkobaltblei. — In einer kobaltreicheren Mischung von Clausthal fand
H. Rose : At.
Selen 31,42 40 = 6,67
Blei 63;92 31 =5,1
Kobalt 3.14 \
Eisen 0,45 /
6 = 1
98.93
Nach H. Rose giebt es im Kolben Selen, und wäre
6Pb Se \
CoSe2
8 At. Selen = 632 = 32,70
6 - Blei =1242 = 64,26
1 - Kobalt = 59 = 3,04
1933 100.
Selenkapfer.
Schmilzt V. d. L. unter starkem Selengeruch zu einer grauen etwas geschmei-
digen Kugel, welche sich zuletzt in ein Kupferkorn verwandelt.
Berzelius erhielt aus einer geringen Menge dieses seltenen Minerals von Skri-
kerum (Smäland) in Schweden 40 p. C. Selen und 64 p. C. Kupfer =104.
Danach wäre es
Cu^Se
1 At. Selen = 79,0 = 38,39
2 - Kupfer = 126,8 = 61,61
205,8 100.
Berzelius: Afhandl. 1 Fis. 6,42.
Eakalrlt
Verhält sich im Allgemeinen gleich dem vorigen.
AuflösUch in Salpetersäure.
Berzelius erhielt bei der Analyse des Eukairits von dem Fundort des vorigen :
At.
Selen 28,5 4 .31,97) 36 '40)
Silber 42,73 39,6
Kupfer 25,30 40
96,57 100.
Ag Cu Se = Jj; Se |
2 At. Selen = 158 = 31,55
2 - Silber = 216 = 43,13
2 - Kupfer = 126,8 = 25,32
500,8 100.
Berzelius: Afh. i Fis. 6,42 (Schwgg. J. 23,477).
k
Selenide. 49
Selenknpferblei.
Die vorhandenen Analysen beziehen sich z. Th. wohl auf Gemenge.
Das graue Selenkupferblei von Tilkerode (die violetten Parthien sind
nach H. Rose quecksilberhaltig) giebt nichts Flüchtiges, schmilzt v. d. L. leicht (das
kupferärmere minder leicht) und giebt eine Schlacke, welche auf Kupfer und Blei
reagirt.
Das Selenkupferblei vom Glasbachgrunde giebt nach Rersten ein
Sublimat von Selen.
Auflöslich in Salpetersäure.
I. Zorge a. Harz (Grube Brummerjahn). Hübner.
i. Tilkerode (Selenbleikupfer). H. Rose.
3. Tilkerode (Selenkupferblei). Ders.
4. Glasba^chgrund bei Hildburghausen. Kersten.
5. Ebendaher. Derselbe.
Hübner: In meinem Laborat. — Kersten: Pogg. Ann. 46,265. — H. Rose:
8. Selenblei.
1.
2.
3.
4.
5.
Selen
36,59
34,98
30,26
32,09
29,97
Kupfer
46,64
15,77
7,94
8,58
4,09
Blei
16,58
48,43
60,28
57,48
65,^6
Silber
1,32
0,05
0,08
Eisen
0,78
99,84 100,50 99,26 98,20 99,30
Atomverhältnisse. iSe a. d. Verl.)
3,2 6
2.1 5
Se
5,8
36,4
3
Cu
9,2
20,7
1
Pb
\
19,5
4,3
Ag
\
iernact
1 ist
No. 1 —
2Pb Se
9Cu2Se
Die übrigen enthalten jedoch mehr Selen, als für Cu^ Se erforderlich ist. Wie-
wohl No. 2 und 3 beim Erhitzen kein Selen liefern sollen, deuten die Analysen doch
auf einen Gehalt auch von Cu Se, und zwar
No. 2. No. 3.
4Pb Se
2Cu Se
Cu2 Se
9Pb Se
2Cu Se
Cu2Se
Dagegen würden die Erze von Hildburghausen lediglich Cu Se enthalten.
No. 4. No. 5.
2Pb Se
Cu Se
\ 5Pb Se \
/ Cu Se /
Selenbleikupfersilber. Zwei Erze von Cacheuta bei Mendoza enthalten
nach Domeyko:
Bammelsberg, Handb. d. Mineral Chemie. 11. 4
50
Selenide.
\.
2.
Selen
33.2
3i,9
Blei
10. 1
39,7
Silber
31,0
\OJj
Kupfer
19. i
«0.9
Kobalt
1,9
3,0
Kiseii
i,6
«,3
«00. 98,3
DoineNko: s. Selenblei.
Ihre Selbststiindij;keit dürfte zweifelhaft sein.
Selenqaecksilber.
Vollkoniincn lliichtig ^iin reinen Zustande .
Nur in Königswasser auflöslich.
A. Selenquecksilber von Tilkerode. Vollkommen ilüehtig. Giebt im
Kolben ein graues Sublimat.
Ein als )>Selen(iuccksilberkupfcru von Zincken bezeichnetes Mineral vom Esko-
borner Stollen, V. G. 7,i7i, enthält nach Schultz (in mein. Labor. :
At.
Schwefel 0,70 \
Selen i3,6l ity.iS) Ti.o
Quecksilber 7i.0Z 16,8
98,33
Nach Abzug von 1 1,85 p. C. Beimengungen, die fast blos aus Eisenoxyd be-
stehen.
Hg Se gef.
« At. Selen = 79 = 28,32 26, 7i S = Se)
\ - Quecksilber =200 = 71,68 73,26
279 100. 100.
Nach der Analyse Hg : Se = 27 : 25.
B. Selenquccksilber von Clausthal ;Grube Charlotte . a. Rg. b. Kerl,
c. V. G. 7,15. Petersen.
Kerl: B. h. Ztg. 1852, No. 47. — Petersen: Jahresb. 1866, 919. — Ram-
melsberg: Pogg. Ann. 88,39.
a.
b.
c.
Selen
125,0
2i,65
2i,8H
Quecksilber
7i,5
74,97
Blei
1
0.12
Schwefel
0,20
100. 99,62 100,35
a. War schwefelfrei.
Nach diesen Analvsen ist das Mineral
Hg« Se^ = *"1 ^'^
"^ ^' Hg'^Se/
5 At. Selen = 395 = 2i,77
6 - Quecksilber = 1200 = 75,23
1595 100.
■
iL
SeleniJe. 51
Selenquccksilberblei. Von einem Vorkommen auf dem Hauptschacht von
Tilkerode von 1794 besteht der grobkörnige Theii, dessen V. G. = 7,H6 nach
Kalle (in mein. Labor.) aus
Schwefel 1,24
Selen 27,3i
Quecksilber 69,60
Blei K48
99,66
ist also ein Gemenge (eine Mischung?) aus Selenquecksilber Hg Se und Selenblei,
von letzteren etwa 2 p. C. enthahend.
Das bleireichere von Tilkerode verknistert v. d. L. stark, und verhält sich
ähnlich dem Selenblei. In der ofTenen Rohre giebt es Quecksilber, Selendampf und
ein Sublimat von selenigsaurem Quecksilber in Tröpfchen (Zinckcn. H. Rose;.
a. Grobblätleriges, n. d. Würfel spaltbar. V. G. 7,804 — 7,876. H.Rose.
b. Vorkommen vom J. 1824. Schultz.
c. Feinkörniges, mit dem oben erwähnten verwachsen. V. G. 7,089. Kalle.
a.
b.
c.
Schwefel
1,10
0,80
Selen
24,97
24,41
28,36
Blei
55,84
55,52
62,10
Quecksilber
16,94
16,93
8,38
97,75
97,96
99,64
n den Verlust als Selen betrachtet
, so .sind die
Atomverh
a.
b.
c.
s
0,4 \
4J /
0,6 \
Se 4,2
4,5
8,7 /
9,3
Pb 3,3 3,3 7,1
Hg 1 1 1
AU ' A u 3Pb Se \
a. und b. smd nahe „ o /
Hg Se j
. , , 7Pb Se \
c. ist etwa „ c, )
Hg Se j
Selenquecksilberkupfer. Nach Zincken wäre ein solches ebenfalls zu
Tilkerode vorgekommen, doch fehlt eine nähere Untersuchung.
B. h. Ztg. 1842, No. 24.
Selenquecksilberkupferblei. Das Erz von Tilkerode enthält nach
Zincken keinen Schwefel.
Ich habe derartige Verbindungen von Zorge am Harz untersuchen lassen.
a. Grau bis weiss, anscheinend in Würfeln krystallisirt. V. G. 5,74. Knövenagel.
b. und c. Violet. V. G. 4,26. Knövenagel und Hübner.
a.
b.
c.
Selen
38,53
34,19
33,89
Blei
25,36
43,05
16,18
Kupfer
22,13
17,49
47, 7i
Quecksilber
13,12
3,61
2,07
99,14
98,34
99,88
Atorn Verhältnisse.
Se
i,0
(25,2)
43
Pb
2
11,6
8
Gu
5,4
15,3
75,3
Hg
1
1
1
4*
52 Sulfuride.
woraus annliliuernd :
a. b. c.
2Pb Se ] 34Pb Se ] 8Pb Se
4Cii Se [ 30Cu Se I STCu^Se
Cu^Se j SCu^Se ( HgSe
Hg Se j 3Hg Se j
Die Frage , ob diese Substanzen keine Gemenge sind , und ob sie zwei Selen-
Verbindungen von Kupfer enthalten, ist natürlich durch die Analysen nicht gelöst.
Selenschwefelquecksilber s. Sulfuride.
Sulf ur i de.
Oldhamit
In den Meteoriten von Busti und Bishopsville von Maskelyne nachgewiesen.
Verhält sich wie künstlich dargestelltes Schwefelcalciuin.
Ist Ca S
I At. Schwefel = 32 = i4,44
I - Calcium = 40 = 55,56
72 100.
Proceed. Royal Soc. 18,146.
Manganglanz.
Färbt sich beim Rösten graugrün, und schmilzt v. d. L. nach längerem RÖsteo
in gutem Reductionsfeuer an den Kanten zu einer bräunlichen Schlacke. Die nicht
geröstete Probe löst sich in der inneren Flannne in Phosphorsalz mit Brausen, selbst
mit einer Art Detonation auf. Reagirt auf Mangan.
Auflöslich in Chlorwasserstoflsäure.
Klaproth , Vauquelin und Del Rio untersuchten ihn y jedoch nicht richtig ; die
wahre Zusammensetzung ermittelte Arfvedson.
I. Nagyag, Siebenbürgen. Arfvedson. Pogg. Ann. 1,58.
i. Grube Preciosa bei Pcrote, Mexiko. V. G. 4,036. Bergemann. Leonh.
Jahrb. 1857^ 394.
1.
2.
Schwefel
37,9
36,81
Mangan
62,1
62,98
100.
99,79
Mangansul füret, Mn S.
1 At. Schwefel
— 32
36,78
1 - Mangan
— 55
63,22
87 100.
Hanerit.
Giebt im Kolben Schwefel ; hinterlässt beim Auflösen in Chlon^asserstoffsäure
Schwefel.
Verhält sich sonst wie Manganglanz.
ki..
Sulfuride. ^53
Der Hauerit von Kaiinka bei Vogles ; Altsohl j in Ungarn wurde von A. Patera
untersucht. V. G. 3,i63.
Schwefel 53,64 = 5i,8
Mangan 42,97 = 45,2
Eisen 1,30 ^ qO.
Kieselsäure 1,20
99,11
1,3 Fe = 1,28 Mn gesetzt.
Der in der Form, auch hinsichtUch der pyritoedrischon Hemiedrie und der
Spaltbarkeit (nach dem Würfel) dem Eisenkies isomorphe Hauerit ist
Manganbisulfuret, Mn S^.
2 At. Schwefel = 64 = 53,78
1 • - Mangan = 55 = 46,22
"TiT" 100.
Haidinger: Pogg. Ann. 70,148.
TrolUt.
#
Verhält sich wie Magnetkies, verliert aber beim Erhitzen in Wasserstoff keinen
Schwefel und lost sich in Chlorwasserstoffsäure vollständig auf.
fierzelius vermuthele schon das Vorkommen von Eisensulfuret in Meteoriten,
nachdem die Gegenwart von Magnetkies in den Eukriten [Juvenas, Stannern) von
G. Rose nachgewiesen war. Später suchte ich zu zeigen, dass das bräunliche
Schwefeleisen , welches in meteorfschen Eisenmassen oft cylindrischo Kerne bildet,
in der That Fe S sei , dem Haidinger den Namen Troüit gegeben hat. Allein die
Entscheidung, ob die Substanz dieses oder Magnetkies sei, ist nur dann möglich,
wenn sie bei der Analyse sich frei von Nickel erweist , d. h. kein Nickeleisen bei-
gemengt enthält. Findet letzteres, wie gewöhnlich, statt, so kann man wohl aus der
gegebenen Zusammensetzung des Meteoreisens berechnen, wie viel Eisen zu dem
Nickel in dem Schwefelmetall gehört ; da indess Eisensulfuret und Magnetkies in der
Zusammensetzung wenig differiren (auf 100 Th. Eisen kommen in jenem 57 , in
diesem 64 — 65 Th. Schwefel), so ändert sich die Zusammensetzung des bei-
gemengten Nickeleisens nicht sehr, wenn man, vom Schwefel ausgehend, Magnet-
kies berechnet.
Eine nie kel freie Probe aus dem Meteoreisen von Seeläsgan gab (l)
a. b.
Schwefel 35,91
Eisen 63,35 63,47
99,26
Eine frühere Analyse, welche 1,37 Nickel (Co), 0,56 Kupfer und 1,86 Chrom-
oxyd geliefert hatte, Hess sich nach Abzug von 19,82 Nickeleisen, 2,73 Chrom-
eisenerz und 0,56 Kupfer als 37,16 p. C. Schwefel gegen 62,84 Eisen berechnen.
In dem Schwefeleisen des Meteoreisens von KnoxviUe, Tenessee, fand L. Smith
0,32 p. C. Nickel, und hier berechnet sich das Schwefelcisen = 37,05 Schwefel
und 62,95 Eisen.
Eisensulfuret, Fe S.
1 At. Schwefel = 32 == 36,36
1 - Eisen = 56 = 63,64
88 100.
(Magnetkies als Fe« S^ = 39,13 : 60,87; oder als Fe' S^ = 39,5 : 60,5.)
Rammeisberg: Pogg. Ann. 74.443 u. 121,365.
54 Sulfuride.
Eisennickelkies.
Der broncefarbigo , nach dem regulären Oklal^der spaltbare E. von Lille-
hammer in Norwegen, V. G. 4.6, giebt, v. d. L. geröstet, in der Uusseren Flamme
ein von Eisen gefärbtes Glas, welches in der inneren schwarz erscheint.
a. Analyse Scheerer*s: b. dieselbe nach Abzug von beigemengtem Kupferkies.
a.
b.
Schwefel
30,64
36,86
Eisen
40, »1
40,86
0,73 \
Nickel
?l,07
22,28
0,38 1
Kupfer
1,78
100.
At.
1J5
MI
99,70
2Fe S \
Ni S f
3 At. Schwefel = 96 = 36,09
i - Eisen = 112 = 4 2,10
I - Nickel = 58 = 2i.8l
266 100.
Von ähnhcher Zusammensetzung sind zwei Mineralien aus Schottland , welche*
Forbes untersucht hat: a. von Inverary, V. G. 4,5; b. von Craigmuir, V. G. 4,6.
a.
b.
Arsen
0,04
Schwefel
38,01
38,00
Eisen
50,66
50.87
Nickel
H,33
10,01
Kobalt
1,02
100. 99.94
In a. sind die .\t. ^on Fe : Ni : S = 0,90 : 0, 19 : 1, 19, oder R : S= I : 1,08:
das Ganze scheint also
9Fe S \
2Ni S I
zu sein.
Forbes: Phil. Mag. 4; 35,180. — Scheerer: Pogg. Ann. 58,315.
Magnetkies.
Giebl beim Erhitzen keinen Schwefel. Schmilzt v. d. L. im Reductionsfeuer zu
einem Korn, welches .sich mit einer schwarzen, magnetischen Masse überzieht.
Hinterlässt nach dem Rösten reines Eisenoxyd. Wird die abgeröstete Probe mit Borax
und Gold im Reductionsfeuer behandelt, so verräth sich dabei ein Gehalt an Nickel.
Verliert in Wasserstotfgas 4 — 5 p. C. Schwefel und verwandelt sich in -nicht-
magnetisches- Eisensulfuret.
Auflöslich in ChlorwasserstofTsäure unter Abscheidung von Schwefel. Auch
Kalilauge zieht Schwefel aus und hinterlässt grünschwarzes, leicht oxydirbares.
Eisensulfuret.
Den äheren Analyj^en ^on Hatchett, Berthier und Slromeyer folgten die von
H. Rose. Graf Schaffgotsch und Plattner. denen ich eine Reihe eigener hinzufügte.
1. Bodenmais. H. Rose: Gilb. Ann. 72,189.
i. Desgl. V. G. 4,546. Graf Schaffgotsch : Pogg. Ann. 50,533.
Sulfuride.
55
3. Desgl. Rg. Ebencl. 121,352..
i. Conghonas do Campo, Brasilien. Platiner: Pogg. Ann. 47,369.
Fahlun. Plattner.
o.
6. Harzburg. Derb. V. G. 4,580. Rg.
7. Trumbull, Connecticut. Blättrig, V. G. 4,640. Rg.
8. Xalastoc bei Guautla, Mexiko. Y. G. 4,546. Rg.
9. Fundort unbekannt. KnsUllisirt. V. G. 4,623 (G. Rose). Rg.
10. Bernkastei, Moselthal. Baumert: Verh. nat. V. d. Rheinl. 15,85.
Nachfolgend sind die 'älteren Zahlen nach dem Atg. des Eisens corrigirt.
A. Gehalt an Eisen.
B. Gehalt an Schwefel; a. direct gefunden, b. durch Differenz.
('. Berechneter Schwefel für Fe S.
D. Differenz Bb — C.
E. Verlust in Wasserstoff.
A.
B.
C.
D.
E.
♦*!
a
•
b.
\.
61,56
39,
10
38, 4i
35,18
3,26
2a.
61,15
38,85
34,
,94
3,911
3,36
2b.
61,19
38,81
34,
,96
3,95/
3.
60.66
39,34
34,
,66
4,68
4,29
4.
60,20
40,
25
39,80
34,
,40
5,40
4,92
5.
60,29
40,
05
39,71
34
,35
5,36
4,72
6a.
60,00
40,00
34
,29
5,71 \
3,99
6b.
60,83
39,17
34^
76
4,41/
7a.
7b.
60,94
61,22
39,06
38,78
34.
34,
,82
,98
4,24 \
3,80/
5,04
8a.
61,25
38,75
35
,00
3,75 \
3,87
8b.
61,36
38,64
35
,06
3,58/
9.
60,4
39,9
34,
,34
5,56
5,05
10.
61,4
39,
04
38,6
35,
09
3,51
u. 4,67
Die Zahlen D und E sollten immer übereinstimmen. Da sie indessen Öfter nicht
unerheblich differiren , so ist es gcrathen , für die Rechnung D allein in Betracht zu
ziehen. Nun ist das Verhältniss D : B(b) in
1. u.
4. u. 5. =
0.
: 11,0
8b.
10,8
8a.
;
10,3
7b.
:
10,2
2a.
: 9,9
2b.
:
9,8
7a.
: 9,2
6b.
8,9
3.
8,4
M
o.
7,4
9.
: 7,2
6a.
: 7,0
Ist nun die Zusammensetzung des Magnetkieses, welche allgemein
Fe" S'»+>
*) Enthält 0,65 p. C. Nickel.
**) No. 7 enthält 0,32 p. C. Kupfer, welche als Kupferkies abgezogen sind.
s
Verlust in H
38, i
3.2
38,1)
3,5
38. 8i
3,88
39,13
4.3:i
39.51
4,9i
40
5,7«
56 Salfuride.
ist, eine schwankende, vielleicht selbst an dem nämlichen Fundort? Oder rühren
die Abweichungen von nicht völliger Reinheit des Materials und von den Versuchen
her? Das V. G. giebt keinen Aufschluss, insofern der leichteste (No. t u. 8; dieselbe
Zusammensetzung zeigt wie der schwerste (No. 7), nämlich etwa Fe* S*<*. Schon
Graf SchalTgotsch glaubte drei Magnetkiesmischungen annehmen zu müssen, und
stützte sich auf ähnliche Verschiedenheiten beim Buntkupfererz. Sind die Analysen
wirklich beweisend, so hätten wir
Fe
Fe^l S«2 61,6
Fe^os»! 61, i
Fe» Si<^ 61,16
Fe» S'^ 60,87
Fo^ S'^ 60,49
Ve^ S" 60
Denkt man sich diese Vorbindungen als Sulfuret und Sesquisulfuret , so wäre
Magnetkies überhaupt w Fe S -j- Fe^ S-*
und n = 9 — 4.
Durch Glülien von Eisenkies für sich oder in Kohlensäure , durch starkes Er-
hitzen von Eisenoxvd in Schwefelwasserstoff (nach Arfvedsou auch aus Fe^ S in
letzterem]; entstehen magnetkiesähnliche Produkte, in welchen genau dieselben
Schwankungen von Fe^* S*^ bis Fe^ S' wiederkehren.
Knop hat darauf aufmerksam gemacht , dass die BUdung des Eisenkieses oder
Speerkieses auf der vorgängigen des Sulfurets beruhe, welches durch theilweise
Oxydation Bisulfuret gebe, und dass hierbei als Zwischenstufen Magnetkies und
reines Sesquisulfuret sich bUden können, wodurch sich ihr gemeinsames Vorkommen
auf einer Lagerstätte erklären würde. (S. Horbachit.) Diese Ansicht ist gewiss be-
gründet : allein die Zusammensetzung eines krystallisirten Körpers, wie Magnetkies,
muss entweder eine constante sein, wenn er eine chemische Verbindung ist, oder sie
kann wechseln , wenn er eine isomorphe Mischung wäre. Im ersten Fall ist n eine
constante Zahl, und die in den Versuchen gefundenen Differenzen sind in der Wirk-
lichkeit nicht vorhanden. Indessen wäre es durchaus willkürlich, i 1 = 7 zu setzen,
wie dies oft geschieht. Eine isomorphe Mischung der Elemente selbst ist andererseits
nicht annehmbar. Aber jede Verbindung Fe*" S''+* kann aus
n Fe S ) ^ n Fe S )
Fe2S=*j ^^^""'^^ FeS2j
bestehen. Die Heteromorphie spielt bei den Metalloxyden und Schwefelmetallen eine
wichtige Rolle. R^ 0, RO, R-» 0*, R2 0» sind von regulärer Form ; R^ S, RS, R3 S*,
RS^, RS'^ zeigen dieselbe Form : die sechsgliedrige Form des Magnetkieses zeigt unver-
kennbar eine Beziehung zu derjenigen von NiS, Cd S, Hg S, also von RS. Mag man
ihn als n FeS -{- Fe^ S** oder als n FeS -f- Fe S^ sich denken, so ist eine Isomorphie
beider Schwefelmetalle annehmbar, und so würden sich die Schwankungen in seiner
Zusammensetzung erklären.
Magnetkies löst sich in Chlorwasserstoffsäure unter Abscheidung von Schwefel
auf iMagnetkies von Bodenmais gab 3,35 p. C.) ; es bleibt also nicht Fe S^ zurück.
Letzteres wird von verdünnten Säuren nicht angegriffen ; aber Fe^ S^ zersetzt sich
durch dieselbe in FeS, welches .sich auflöst, und Fe S*-^, welches zurückbleibt.
Sprechen nun diese Thatsachen gegen die Annahme beider höheren Schwefelungs-
stufen im Magnetkies?
Stromeyer u. A. hielten ihn für Fe S und glaubten, der höhere Schwefelgehalt
beruhe auf einer Beimengung von Fe S^. Eine solche ist oft vorlianden: allein
solcher Magnetkies hinterlässt Fe S' beim Auflö.sen.
^^
Sulfuride. 57
Dass die schon von fireithau))t y Frankenheim und v. Kobell angenommene Iso-
niorphie mit gewissen R S beweise , er sei Fe S , wird durch sein chemisches Ver-
halten widerlegt.
Die Frage nach seiner chemischen Natur ist also noch nicht erledigt.
Nickel haltig er Magnetkies. Die betrelTenden Substanzen sind meist derb^
verhalten sich aber in Wasserstoff und gegen Säure wie Magnetkies.
t. Klefva, Smäland. V. G. 4,674. Berzelius: Jahresber. 21,184.
i. Modum, Nonvegen. Scheerer (nach Breithaupt Dihexaedcr bildend) .
3. Gap Mine, Pennsylvanien. BlUttrig, V. G. 4,543 (oder etwas höher).
Rg. : Pogg. Ann. 121,352.
4. Fundort unbekannt. Ein grosser Krystall, sechsseitiges Prisma mit
Endfläche und einem Dihexaöder; spaltbar nach jener, V. G. 4,609. Rg.
5. Hilsen, Norwegen. Derb, V. G. 4,577. Rg.
6. Horbach, Baden. Derb, von Kupferkies und Strahlstein begleitet; V. G.
etwa 4,7. Rg.
5. 6.
— 40,03
56,57 55,96
3,16 3,86
100. 100,02 100,31 99.85
Ist B der Schwefel , C die für R S erforderliche Menge , D die Differenz und E
der gefundene Verlust in Wasserstoff, so haben wir:
1.
2.
3.
4.
Schwefel
38,35
40,46
40,56
Eisen
58,33
56,74
55,82
56,42
Mangan
0,22
Nickel
3,10
2,82
5,59
3,33
B.
C.
1).
E. 1
D
: B
1.
38,35
35,04
3,31
3,75
: 11.6
2.
40,44
33,98
6,46
: 6,2
3.
38,59
34,97
3,62
5,36
10,6
4.
40,25
34,08
6,17
6,19
6,5
5.
i0,27
3i,06
6,21
6,65
6,5
6.
40,18
3i,11
6.07
5,56
6,6
Also auch diese Substanzen , welche eine gewisse Menge Ni" S****"* enthalten
(Ni : Fe etwa = 1 : 20 in No. 2, und 1 = 10 in No. 3), schwanken von R^^ S^2
bis R5 S«.
Horb ach it. Im Vorhergehenden wurde unter No. 6 eines nickelhaltigen
Erzes von Horbach bei St. Blasien im Schwarzwald von der allgemeinen Zusammen-
setzung des Magnetkieses gedacht. Von Wagner untersuchte Proben, deren V. G.
= 4,43 und welche von Serpentin und Glimmer begleitet sind, haben indessen
weit mehr Nickel und Schwefel ergeben, im Mittel nämlich :
At.
1,43 = 1,5
0,20 I "' '' — ^
99,81
9
so dass das Mineral nur aus Scsquisulfureten
4 5Fe2S3 \
4Ni2 S3 /
besteht.
Schwefel
i5,87
Eisen
41,96
Nickel
11,98
58 Sulfuride.
Knop bezeichnet es als" Ilorbachit und nimmt an, dass auf derselben Lagerstätte
mannifjfache Verbindungen, Fe'* S**+^ bis Fe S^ aus ursprünglich entstandenem Fe S
sich fiobildet haben können.
Knop: X. Jahrb. f. Min. 1873.
Eisenkies Schwefelkies) .
(liebt beim Erhitzen Sciiwofel, verhält sich sonst wie Magnetkies.
Wird von Chlorw^asserstoffsäure schwach angegriffen , von Salpetersäure unter
Abscheidung von Schwefel zersetzt.
Die älteren Analysen rühren von Ilatchett und Bucholz her; Berzelius stellte
dann die Zusammensetzung des Eisenkieses fest, indem er 53,92 Schwefel und
i6,08 Eisen in dem Mineral fand. Gilbert's Ann. 48, 164.
Spätere Analysen :
Gnibe Heinrichssegen bei Musen. Kryst. (46,5 Eisen). Schnabel: Mitthlg.
Gnibe Philippshoffnung bei Siegen. Derb (46,5 Eisen). Derselbe.
Lebanon, Cornwall Co., Pennsylvanien (44,47 Fe, 2,39 Cu). Booth :
Dana Min.
Technische Untersuchungen sind in neuerer Zeit vielfach angestellt.
Eisenbisulfuret. Fe S^.
i At. Schwefel = 64 = 53,33
I - Eisen = 56 = 46,67
Spuren von Gold konnnen oft ^or. Beim Glühen wird er nach Bredberg zu FeS,
nach meinen Versuchen zu Magnetkies Fe** S-' bis Fe" S*2.
Speerkies < Markasit) .
Verhält sich wie Eisenkies.
Berzelius zeigte, dass der Speerkies dem Eisenkies gleich zusammengesetzt sei.
Seine Analyse hat Schwefel 53,77, Eisen i5,43, Mangan 0,71 = 99,91 gegeben.
Berzelius: Schwgg. J. 27,67. 36, 3H.
Der Speerkies ist die zweigliedrige Fonn des Eisenbisulfurets.
K\rosit nannte Breithaupt einen Kies von der Grube Briccius bei Annaberg
von <ler Form des Speerkieses, V. G. 4,729. Nach Scheidhauer's Versuchen enthält
er im Mittel :
At.
0,0124
1,645
0,8 «5
0,027
100.88
Doch variirt der Kupfergehalt von l.il bis 2,07 p. C. Nach fireithaupt wäre
die Substanz rein.
Pogg. Ann. 58,281. 6i,282.
Lonchidit Breithaupt . Non der Form des Speerkieses und Arsenkieses, V. G.
4.925 — 5,0. giebt im Kolben etwas Schwefelarsen und enthält von Freiberger
Gruben stammend' nach Plattner:
Arsen
0,93
Schwefel
52,63
Eisen
45.63
Kupfer
1,69
Sulfuride.
At.
Arsen
4,39
0,0585
Schwefel
49,6«
^,55
Eisen
44,22
0,79
Kupfer
0,75
0,012
Kobalt
0,35
0,006
Blei
0,20
0,001
59
99,52
Pügg. Ann. 77J35.
Kann als eine isomorphe Mischung von \ Mol. Arsenkies und 25 Mol. Speerkies
betrachtet werden :
Fe As2 / } oder als t. ^ o ?
25Fe S2
Kobaltkies.
In einem derben grauen , wenig bekannten Mineral von Radschputana in Hin-
dost^n hat Middieton 35,36 Schwefel und 64,64 Kobalt gefunden.
Berzclius: Jahresber. 26,322.
Es wäre danacli
Kobaltsulfuret, Co S
i At. Schwefel = 32 = 35,16
I - Kobalt = 59 = 64,44
91 VÖÖ.
Haarkies.
Schmilzt V. d. L. ziemlich leicht, wobei er stark sprüht, und giebt nach dem
Rösten in gutem Reductionsfeuer eine etwas geschmeidige metallische Masse. Mit
den Flüssen reagirt der geröstete auf Nickel, auch wohl auf Kupfer und Kobalt.
Salpetersäure bildet eine grüne Auflösung.
Klaproth hielt den Haarkies von der Grube Adolphus bei Johann-Georgenstadt
für Arsennickel. Berzelius bewies v. d. L., dass er Schwefelnickel sei, und Arf-
>edson analvsirte ihn.
\. Arfvedson: Pogg. Ann. 1,68.
2. Camsdorf bei Saalfeld, V. G. 5,65. Rg.
3. Friedrichszeche bei Oberlahr, Altenkirchen. Schnabel: Mitthlg.
4. Zeche Germania bei Dortmund, v. d. Mark: Jahrb. Min. 1861, 673-
5. Lommerichkauls Fundgrube, Westerwald, V. G. 5,7 (5,9). Liebe:
Ebend. \H1\.
6. Gap Mine, Lancaster Co., Pennsylvanien. Genth: Am. J. i2) 33,195.
4.
2.
3.
4.
o.
6.
Schwefel
34,26
35,79
. 35,03
37,05
35,27
35,14
Nickel
64,35
61,34
64,80
58.22
63,41
63,08
Kobalt
0,58
Eisen
1,73
4,16
1,16
0,40
Kupfer
—
1,14
100.
—
0,87
98,61
99,83
99,43
99,84
100,07
ßO Sulfuride.
Ist im reinen Zustande
Nickelsulfuret = Ni S
\ At. Schwefel = 31 = 35,55
4 - Nickel = 58 = 64,45
90 TÖO^
Oft scheinen Eisen- und Kupferkies beigemengt zu sein.
Ueber solchen unreinen Haarkies von Dilienburg s. Casselmann : Ann. Ch. Ph.
110,338.
Haarkies von Marienberg, V. G. 5,484, soll nach Breithaupt Arsen enthalten.
B. h. Ztg. 1866, 4 59.
Nach Letzterem ist das V. G. des Haarkieses von Canisdorf und von Johann-
Georgensladt nur 5,0. nach Miller das desjenigen von Dowlais bei Merthyr Tydvil
^,^6 bis 5,29. Miller vcrmuthet danach eine Verschiedenheit der Substanzen.
Miller: Phil. Mag. 1835 Febr. — Breithaupl: Pogg. Ann. 51,5t t.
Beyrichit.
Ein auf Lommerichkauls Fundgrube im Westerwald vorkommendes graues, von
Haarkies begleitetes Mineral in dünnen gedrehlen , vielfach verwachsenen Prismen,
V. G. 4,7, welches beim Erhitzen Schwefel verliert, enthält nach Liebe
\ 0,9i = I
AI.
Schwefel
4i,86
i.3i
Nickel
54,23
0,93
Eisen
2,79
99,88
0.00
Hiernach wäre die Substanz
^...5 Q7 Ni S )
INI Ö — 2^.-2 ga I
7 At. Schwefel = 224 = 43,58
5 -
Nickel
« 290
— 56,42
5M
100.
Liebe hat die Formel
3Ni S )
2Xi S2 \
vorgeschlagen.
Liebe: s. Haarkies.
Kobaltnickelkies.
Giebt im Kolben wenig Schwefel. Schmilzt v. d. L. ziemlich leicht zu einer
Kugel, welche sich mit einer schwarzen magnetischen Rinde bedeckt. Der geröstete
giebt mit Borax eine violetblaue Perle, welche im Reductionsfeuer auf Kohle
metallisches Nickel Hefert und dann rein blau erscheint. Sammelt man das Nickel
durch Gold, so giebt dieses durch Phosphorsalz in der äusseren Flamme die Nickel-
färbung.
In Salpetersäure unter Abscheidung von Schwefel eine rolhe Auflösung.
Hisinger und Wemekink hielten das Mineral für Schwefel kobalt , bis Schnabel
auf den bedeutenden Gehalt von Nickel aufmerksam machte.
Hisinger hat ein 4 4,4 p. C. Kupfer enthaltendes Mineral von Riddarhyttan,
Westnianland, untersucht. Sohwgg. J. 2,2 48.
Sulforide.
61
1. Grube Jungfer bei Musen, Siegen, a. Wernekink: Schwgg. J. 39,306.
b. Schnabel: Mitthlg. c. Rammeisberg. d. Ebbinghaus: In ra. Lab.
2. Finksburg, Carroll Co., Maryland. Genth : Am. J. (2) 23.
3. La Motte, Missouri. Derselbe.
2.
3.
oder
a.
b.
d.
Schwefel
42,52
41,98
43,04
42,30
39,70
42,13
Nickel
Kobalt
\
f
5 3,35
33,64
22,09
14,60
40,77
42,64
11,00
29,56
25,69
31,00
21,67
Eisen
2,30
2,29
4,69
1,96
3,42
Kupfer
0,97
99,14
0,49
98,90
2,23
99,14
100.
100,63
98,22
Atomverhältniss.
S
I3i
134,5
»32,2
124
131,7
Ni
58
24,7
72,3
51
53,5
Co
37,4
70,3
18,7
43,5
36,7
Fe
^,1
8,4
3,5
6,1
m
Cu
—
0.8
3,5
r
S
1,32
l.i
1,33
1,22
1,37
R
1
1
1
1
1
Da R : 8 oüVnbar =3:4, so ist der Kobaltnickelkies
und zwar ist
Ni
: Co
in Ib.
1,5
1
Ic.
\
2,8
Id.
3,9
\
2.
1,17
1
3. "
1,46 :
1
Fe : Ni, Co
I : 23
1 : 9,6
1 : 14,8
Frankenheini schloss schon vor dem Bekanntworden des Xickelgehalts aus der
regulären Form auf R'^ S'*.
Das von Hisinger imtersuchte Erz 38,5 S, 43.2 Co, 3,53 Fe, 14,4 Cu) war
etwa Co23 Cu7 Fe*'' S^s.
Die relativen Mengen Ni und Co in dem Siegener Erz scheinen sehr zu
wechseln. Aus einer anderen Probe erhielt ich 36,82 Kobalt gegen 17,72 Nickel.
Wismathnickelkies. ; N i c k e i w i s m u t h g i a n z . j
Schmilzt V. d. L. zu einem grauen, innen gelben, spröden magnetischen Korn
imd beschlägt die Kohle gelb. Reagirt auf Nickel, Kobalt und Kupfer.
Löst sich in Salpetersäure unter Abscheidung von Schwefel zu einer grünen
Flüssigkeit auf.
DerNickelwismuthglanz von der Grube Grünau, Sayn-Altenkirchen, in regulären
Oktaedern krystallisirt, wurde von Kobell (1), später von Schnabel '2) untersucht.
v. Kobell: J. f. pr. Ch. 6,332. — Schnabel: Mitthlg.
*) Nach Abzug von 1,06 Fe und 1,S Cu für 8,47 Kupferkies.
62
Sulfuride.
4.
Schwefel
38,46
Wismuth
14, H
Nickel
40,65
Kobalt
0,28
Eisen
3,48
Kupfer
1,68
Blei
1,58
100,24
ü.
31,99
10,49
22,03
11,24
o,5o
11,59
7,11
100.
b
•
33,
10
<o,
41
22,
78
H,
73
6,
06
H,
56
4,
36
100
Bei der Berechnung ist das Blei von Pb S abgezogen.
S
Bi
Ni
Co
Fe
€u
1.
1,192
0,068
0,70
0,005
0,062
0.018
0,785
Atome
2a.
0,966
0,05
0,38
0,19
0,099
0,091
0,76
2b.
1,02
0,05
0,393
0,200
0,108
0,091
0,792
Das AtomverhUitniss sänimtlicher Metalle und des Schwefels ist also in
und hiernach würde
oder .speciell
1. = 1
2a. == 1
2b. = 1
1.
R S + 2R2 S^
5
7
6
^4 =
1,21 /
2.
3R S + U2 S:»
1 4Ni S
9FeS
2€u S
45Ni S» \
5Bi S» f
8Ni S
4Co S
5Fe S
4€u S
4Ni' S^
2€o S'-^
BiS»
Yorräufig sind solche Rechnungen bei den Diflerenzen der Analysen von keinem
grossen Werth.
Zinkblende.
Decrepitirt oft stark beim Erhitzen, verändert sich v. d. L. wenig, rundet sich
an dünnen Kanten, röstet sich langsam und giebt für sich wie mit Soda in der
inneren Flamme einen Zinkbeschlag auf der Kohle , dem Öfter bei Kadmiunigehalt
«in braunrother vorangeht. Die geröstete Blende reagirt in der Regel auf Eisen.
Einige Blenden (z. B. Schalenblende von Geroldscck im Breisgau und von Herbes-
thal) reagiren auf Thallium (Kobell). Leberblende giebt beim Erhitzen unter
Schwärzung Wasser, Schwefelwasserstoff und ein brenzHches Produkt.
Wird von Ghlorwasserstoffsäure , jedoch nur bei anhaltendem Erhitzen, auf-
gelöst.
Aeltere Analysen von Proust, Thomson, Arfvedson u. A. Selten sind ganz
reine, eisenfreie Abänderungen^ wie z. B. eine von Arfvedson untersuchte (1) und
Sulfuride. 63
eine farblose, durchsichtige, V. G. 4,063, von Franklin, N. Jersey, von Henry
untersucht (2). 1. 2.
Schwefel 33,66 3i,4i
Zink 66,34 67,46
iOO. 99,68
Arfvedson: Pogg. Ann. \j6i. — Henry: J. f. pr. Ch. 52,297.
Zinksulfuret, Zn S.
\ At. Schwefel = 32 = 33
\ - Zink = 65 = 67
97 100.
In den folgenden ist blos der Gelialt an Eisen und sonstigen Metallen angegeben.
\ . Wheaticy-Grube bei PhönixvUle, Chester-Co. , Fe Cd Cu Pb
Penns. Smith: Am. J. (2; 20. — 0,98 — —
2. Linares, Spanien. GeLbgrün. Deichsel: Labor. 0,25 — — —
3. Walkenried bei Herbesthal. Reich: Labor. 0,90 — — —
4. Grube König Wilhelm , Clausthal, krystall.,
schwarz. Kuhlemann: Ztschr.ges. Nat. 8, 499. IJ8 0,79 0.13 —
5. Raibl. Schalenblende.
a. Kersten: Pogg. Ann. 63,132
b. Renetzki : Labor.
1,32
0.72 0,80
4.67
OJi
— 0,81Sb.
[0,71 aq.
6. Przibram, strahiig. A. Lowe: Pogg. Ann.
38,161. 2,20 1,78*; — —
7. Pyrenäen. Schalig. Wertheim. Theses. Paris
1851. 2,3 _ _ _
8. Eaton, N.Hampshire. Jackson: Dana 479. 3,1 0,6 — —
9. Lyman, N. H. Jackson. 8,4 2,3 — —
10. Grube Mückenwiese, Burbach, Siegen. Derb,
braun. Schnabel: Pogg. Ann. 4 05,146. 9,78 — — —
H. Shelbume, N. H. Jackson. 11,3**; 3,2 — -:-
i%, Christiania. Schwarzbraun, strahlig. Scheerer:
Pogg. Ann. 65,300. 12,53***; — — —
13. Marmato bei Popayan. Schwarz. Boussin-
gault: Pogg. Ann. 17,399. 4 4,76 — — —
14. Bottino, Serravezza. Bechi: Am. J. (2/ 14,61. 16,23 — — —
4 5. Breitenbrunn. Schwarz. Heinichen: B. h. Ztg.
4864,27. 20,91t; 0,28 — —
Hiemach sind die eisenreichsten
No. 4 5. No. 1i.
2Zn S ) 3Zn S \
Fe S / Fe S /
Eisen 19,9 p. C. 14,8 p. C.
Die braunen Blenden des Oberharzes enthalten nach Osann 2,1 — 4,1 p. C. Fe
und 0,35 — 0,58 Cd. B. h. Ztg. 1853, No. 4.
Den Kadmiumgehalt (in der Blende von Przibranv wies zuerst Stronieyer nach.
*) Nach Richter 0,46—0,77 p.C. B. h. Ztg. 29,148.
♦*J Worin 4.8 Mn. ♦♦♦) Desgl. 0,74. fj Desgl. 2,66.
64 Sttlfuiide.
Würtzit. Sechsgliedriges, mit Greenockit Cd S) isomorphes Zn S. Nach
Friede! enthält der Schwarzbraune Würtzit ^on Oruro, Bolivia, dessen V. G. 3,98:
Schwefel 32,6, Zink :55,6, Eisen 8,0, Blei 0,7, Antimon 0,2, also
6Zn S )
Fe S /
Nach Breithaiipt wäre auch die Blende von Aibergeria velha, Portugal, und die
strahlige von Przibram sechsgliedrig.
Friedel: C. rend. .•)i,983. — Breithaupt: B. h. Ztg. 21,98.
Greenockit.
Decrepelirt, färbt sich hochrot h und flieht in der inneren Flamme für sich oder
mit Soda einen starken braunen Beschlag auf der Kohle.
Löst sich beim Erllitzen in Chlorwasserstoflfsäurc auf.
Analyse des Greenockits von Bishoptown, Renfrewshirc, Schottland:
Thomson.
Connel.
Schwefel
n,i
22,36
Kadmium
77,6
77,30
100. 99.86
Connol: Edinb. J. Sc. 28,390. — Thomson: Phil. Mag. 1840, Decbr.
K a d m i u m s u 1 f u r e t , Cd S.
I At. Schwefel = 32 = 22,2
I - Kadmium = H2 = 77.8
144 100.
Bleiglanz.
Decrepitirl oft, giebt in der offenen Rohre ein weisses Sublimat Pb S O*',
schmilzt V. d. L. nach Verflüchtigung des meisten Schwefels und giebt zuletzt ein
Bleikorn, während sich die Kohle weiss und gelb beschlUgt. Mancher Bleiglanz
liefert im Oxydationsfeuer einen Antimonbeschlag. Seltener giebt Bleiglanz in der
offenen Röhre Selengeruch und ein dunkles Sublimat.
In Chlon^'asserstoffsäure beim Erhitzen auflöslich ; beim .\bkühlen krystallisfit
Chlorblei heraus. Salpetersäure bildet eine Abscheidung von Schwefel und schwefel-
saurem Blei ; bei Anwendung rauchender Säure bleibt wenig oder kein Schwefel mit
letzterem gemengt. Königswasser liefert dieselben Produkte und überdies Chlorblei.
Aellere und neuere Versuche ^seit Westnmib beweisen, dass der Bleigtanz
Bleisulfuret, Pb S
ist.
I At. Schwefel = 32 = 13,1
I - Blei =_207 = 86,6
"1.39 tOO.
Gehalt an fremden Metallen. Ausser Silber: Eisen, Zink, .\ntjmon.
Przibram. Lerch. : Ann. Ch. Ph. Zu Fe Cu Sb
45,4 2.-). a. 3,:)9 — — —
b. 2.18 — — —
Toscana. Bechi: Am. J. 2' U.60. 0,02 — 1,3 1,3 — 2,8 0,4 — i,2 2,4.::—."), 8
Bock-swiest» bei Clau.sthal Blei-
schweif). Rg. 2,22 0,34 — 0,2«
Salfuride. 65
Bleisalfuret ist öfter mit freiem Schwefel gemengt , welcher wohl von der Zer-
setzung eines Theiis herrührt. Johnston fand in einem solchen von Dufton 8,7 p. C.
Schwefel; welcher sich durch Lösungsmittel ausziehen Hess.
Rep. first and sec. meet. Brit. Assoc.
Schwefelbleizink. Nach Domeyko findet sich zu Huasco ein derbes Mineral
von der Zusammensetzung
3Zn S \
2PbS I
Phil. Mag. (4} 25, HO.
Steinmannit ist nach Reuss unreiner Bleiglanz.
Wien. Ak. B. 25,561.
Silberglanz.
Schmilzt unter Aufschwellen und hinterl'ässt v. d. L. auf Kohle ein Silberkorn,
bisweilen auch etwas von einer Schlacke, welche auf Kupfer und Eisen reagirt.
Auflöslich in Salpetersäure.
Silbergehalt
Grube Himmelsfürst, Freiberg. Kryst. Klaproth: Beitr. 1,158. 85,3 p. C.
Joachimsthal. Derb. Ders. 85
Freiberg. Weselsky : Wien. Ak. Ber. 87,09 -
Silbersulfuret, Ag^ S.
1 At. Schwefel = 32 = 12,9
2 - Silber = 216 = 87,1
248 100.
Ein kryst. Silbersulfuret von Joachimsthal gab Lindaker: Ag 77,58, Pb 3,68,
Cu 1,53, Fe 2,02.
Vogl: Mineralreichthum Joachimsthals 78.
Die Abscheidung von Silber beim Erhitzen des Silberglanzes beobachtete
Schreiber^), dieselbe in Wasserdämpfen Bischof^).
1) Hauy Mineralogie 3,475. - 2) Pogg. Ann. 00,289.
Akanthit«
Verhält sich wie Silberglanz.
Weselsky: Wien. Ak. Ber. 39,841.
Ag S
Freiberg 86,71 12,70
Joachimsthal 87,4 —
Ist die zweigliedrige Form des Silbersulfurets Ag^S, der des Kupfer-
glanzes gleich.
Nach Breithaupt wäre Daleminzit eine dritte sochsgliedrige Form des Schwefel-
silbers .
B. h. Ztg. 1863. 44. 45.
Sternbergit.
Beim Erhitzen kein freier Schwefel. Schmilzt v. d. L. unter Abscheidung von
Silber zu einer magnetischen Kugel.
Auflöslich in Königswasser unter Abscheidung von Schwefel und Chlorsilber zn
einer gelben Flüssigkeit.
Ranim«]«berg, Handb. d. Mineralchemi«. IL 5
66 Sulfuride.
Sternbergit von Joachimsthal nach Zippe :
Atome
Schwefel 30,0 0.94 =^ 3
Silber 33,2 0,31 = \
Eisen 36,0 0»64 «^ 2
99.2
Plallner fand in Sternbergit von Schneebei^ 29,7 Silber.
Nach Zippe wäre der Sternbergit :
Ag Fe» S^.
Hiermit stimmen auch eigene Versuche überein, welche 29,1 Schwefel, 35.27
Silber, 35,97 Eisen im Mittel ergeben haben.
Man kann den Sternbergit als
Ag-^S I Ag2S
2Fe S \ oder als 3Fe S
Fe» S^* I Fe S»
oder als
3^8^^ \ _u-i /3Fü S
Fe» S3 / "^ ' \ Fe» S»
betrachten.
Zippe: Pogg. Ann. 27,690.
Silberkies (Argentopyrit) von Joachimsthal, eine Pseudomorphose von Eisen-
kies nach SprÖdglaserz und Rothgültig (Zippe), nach Magnetkies (Kenngott), von
einem sechsgliedrigen Mineral, der Kern aus Speerkies und Magnetkies, das Uebrige
aus Silberglanz und Rothgültig bestehend (Tschermak) . Sartorius hält ihn für ein
eigenes Mineral ; Schrauf bestimmte die zweigliedrige mit der des StembergiCs über-
einstimmende Form und fand 22 p. C. Silber.
Tschermak: Wien. Ak. Ber. 54. — Schrauf: Ibid. 187i.
Kupferglanz.
Färbt die Flanune bläulich, schmilzt in der äusseren Flamme leicht unter
Sprühen, erstarrt in der inneren und giebt mit Soda ein Kupferkom.
In Salpetersäure Abscheidung von Schwefel und blaue Auflösung.
Klaproth hat den Kupferglanz von Rothenburg und \om Ural i Grube Guine-
schewskoi untersucht.
t. Siegen. Ulimann: Syst. tab. Uebersicht 243.
2. Siegen. Zwick: Labor.
3. Siegen ((irube Neue Hardt! . Schnabel: Mitthl.
5. Sangerhausen. Zimmermann: Ztschr. ges. Nat. 17,47.
6. Cornwall United minesi. Thomson: Outl. 1,599.
7. Teilemarken :Byglands Grube . Derb, V. G. 5,795. Scheerer: Pogg.
Ann. 65,290.
8. Teilemarken Strömsheien . JÜiätterig. V. G. 5,521. Scheerer.
9. Toscana Monte Catini) . Beclii : Am. J. Sc. (2- 14,61.
10. Tascana (Montagone). Wtnchenbach: Lab.
11. Chile. Wilczvnski: Lab.
•
Sulfttride.
S
Cii
Fe
4.
49,
,00
7^,50
0,75
=r
99,
,25
8.
tt
.54
75,22
1,53
:;=a
99,
,29
3.
t\
,94
76,26
1,28
99,
48
5.
19,
.78
78,93
0,35
99,
15
6.
«0,
62
77J6
1,45
=3
99,
23
7.
20,
43
77,76
0,91
99,
10
8.
20,
36
79J2
0,28
=
99,
76
9.
20,
,50
76,54
1,75
:
98,
79
10.
2«,
90
71,3«
6,49
99,69
H.
21,
84
74,71
3,33
99,
,85
.67
Kupfcrsulfuret, Cu^ S.
[Dikupfcrsulfuret. )
. 1 At. Schwefel = 32 = 20J5
2 - Kupfer t=a 1^6,8 = 79,85
158,8 VÖÖ.
EnthUit meist nur sehr wenig Fe S ai3 isomorphe Beimischung. Nur Nr. 10 Ist
«twa 1 0Cu» S \
Fe Sj
Nach Plattner verliert reiner Kupferglanz (von Bogoslowsk: in Wasserstoff
1,66 p. C. unter Reduction von etwas Kupfer und Verflüchtigung von Schwefel.
'Derselbe Kupferglanz giebt mit Chlorwasserstoffsäure bei Luftausschluss eine blau-
grüne (schwefelsäurefreie Flüssigkeit) . Er scheint also etwas Gu 0 oder Cu^ 0 zu
enthalten.
Pogg. Ann. 47,357.
Harrisit, ein Erz von der Cantongrube, Georgia, nach Genth von der Form
und Spaltbarkeit des Bleiglanzes, jedoch aus 20,65 Schwefel, 77,3 Kupfer, 0,05
Blei, 0,21 Silber, 0,44 Eisen bestehend, scheint eine Pseudomorphose nach Bleiglanz
zu sein, von dem Torrey auch einen Kern darin fand. Aehnlich verhält sich eine
.Substanz von Polk Co., Tenessee, deren Kern = 14,27 Schwefel, 84,33 Blei, 0,72
Silber, 0,94 Kupfer, 0,20 Eisen, das Uebrige aus 24,07 Schwefel, 70,44 Kupfer.
4,11 Eisen, 0,41 Blei,' 0,16 Silber besteht, woraus Genth 80,7 p. C. Kupferglanz,
"9,03 Kupferindig (Cu S), 8,81 Eisenkies, 0,47 Bleiglanz, 0,18 Silberglanz berechnet.
Er hat indessen später die Ansicht ausgesprochen , der Harrisit sei keine Pseudo-
morphose.
Am. J. Sc. (2j 23,415. 30,362. 33,194.
SUberkapferglanz.
Schmilzt leicht zu einer grauen, halbgeschmeidigen Kugel, welche 9uf Kupfer
reagirt und nach dem Abtreiben mit Blei ein Silberkorn läj^t.
1. Schlangenberg, Altai. Derb. Stromeyer: Schwgg. J. 19,325.
2. Rudelstadt, Schlesien. Kr^stallisirt. Sander: Pogg. Ann. 40,313.
Schwefel Silber Kupfer Eisen
1. 15,78 52,27 30,48 0,33 = 98,86
2. 15,92 52,71 30.95 0,24 =« 99,82
Isomorphe Mischung von der Form des Kupferglanzes
Ag2 S \
Cu» S /
68 Sulfnride.
± At. Schwefel = 64 = 15,73
i - Silber = Ä16 =53,10
i - Kupfer = i J6,8 = 3t J 7
ToeTi Tööü
Folgende derbe chilenische Erze von S. Pedro und Casema hat Domeyko unter-
sucht.
Ann. Min.
4 3,
9.
Silber
Kupfer
Eisen
Entsprechend
\.
28,79
53,38
Ajf2 S + 3Cu2 S
i.
24,04
53,94
2,09
Ag2 S -h 4Cu2 S
3.
16,58
60,58
2,31 ,
, Ag2 S + 6Cu2 S
4.
12,08
63,98
2,53
Ag2s+ 9Cu2S
5.
2.96
75,51
0,74
Ag2S +42Cu2S
Es sind vielleicht blos Gemenge von Silberkupferglanz und Kupferglanz.
Ein krystallisirtes chilenisches Erz s. Jalpait.
Jalpait.
Vorhält sich wie der vorige.
\. Jalpa, Mexiko. V. G. 6,89. Richter: B. h. Ztg. 1858. No. tl.
2. Grube Buena Esperanza, Tres Puntas, Chile. Spröde, mit Silberg[ati£
>erwachsen. Berlrand : Ann. Min. t872. I.
3. Copiapo. Krystallisirt. Taylor: Dana Min. 8. Suppl.
Schwefel Silber Kupfer Eisen
1. t4,36 71,51 13,12 0,79 = 99,78
2. 14,0« 71,63 13,06 0,57 = 99,28
3. t6,35 69,59 11,12 2,86 = 99,92
= 13.95 74, t9 11,86 — =tOO.
Fe 2,86 = Fe S-^ 6,13^
3Ag2 S 1
Cu2 S )
4 At. Schwefel = t28 = t4,18
6 - Silber = 648 = 71,78
2 - Kupfer = 126,8 = 14,04
902,8 TÖÖ^
Der Jalpait ist eine in der Form des Silberglanzes, d. h. regulUr krvstallisirCe
isomorphe Mischung, im (icgensatz zum Silberkupferglanz. Ist das krystallisirte Erz
No. 3 Jalpait?
Kapferindig.
Giebt beim Erhitzen Schwefel, verhält sich sonst wie Kupferglanz.
t. Vesuv. Covelli: .Vnn. Ch. Ph. 35,105.
2. (irube Haus Baden. Badenweiler. Walchner: Schwgg. J. 49,158.
3. Leogang, Salzburg. Sechsgliedrig kr>st. Breithaupt , V. G. 4,59 bis
4,63. Hauer: Wien Ak. Ber. t85i.
¥. Algodon-Bai. Bolivia. Bibra: J. f. pr. Ch. 96,193.
5 <'-anton-Gnibe Cantonit). a. Pratt. b. Genth : Dana. i. Suppl.
Sulfuride.
69
2.
3.
5.
a.
b.
Schwefel
32
32,64
34,30
34,23
33,49
32,76
Kupfer
66
64,77
64,56
65,77
66,20
65,60
Eisen
0.46
M4
—
—
0,25
Blei
1.04
0,11
Silber
98
—
0,35
98,91
100.
100.
99,69
99,07
Kupferdisulfuret, Cu S.
(Kupfersulfuret.;
1 At. Schwefel = 32 = 33,54
1 - Kupfer = 63,4 = 66,46
95,4
100.
Nach Genth ist der Cantonit, weicher Form und Spaltbarkeit des Bleiglanzes
zeigt, eine Pseudomorphose nach letzterem. (Vgl. Harrisit bei Kupferglanz.)
Digenit. (Carraenit.) Der Digenit Breithaupt's aus Chile (V. G. 4,68) ent-
hält nach Piattner 70,2 Kupfer und 0,24 Silber. Vielleicht ist mit ihm identisch ein
derbes dunkelblaues Mineral von der Insel Carmen im Meerbusen von Californien,
V. G. 5,29, nach zwei Versuchen von Hahn:
a.
b.
Schwefel
26,22
27,05
Kupfer
71,30
71,43
Silber
0,05
0,01
Eisen
1,37
1,27
Antimon
0,97
0,50
99,91
100,26
Keine dieser Substanzen ist so genau geprüft und so rein, dass man entscheiden
könnte, ob sie Cu* S^ oder Cu* S* oder etwas Aehnliches wäre.
Plattner's Analyse entspricht :
Cu«SS
=
Cu2S\
4Cu S/
5 At.
Schwefel
160 —
29,
6
6 -
Kupfer
—
380,4 —
70,
4
540,4 100.
Plattner: Pogg. Ann. 61,673.
Digenit (Breithaupt), ein graues Mineral, enthält nach Plattner 70.2 Kupfer
und 0,24 Silber.
Pogg. Ann. 61,673.
Kupferkies.
Decrepitirt, färbt sich dunkler, giebt bisweilen eine Spur Schwefel. Schmilzt
V. d. L. ziemlich leicht unter Aufkochen und Funkensprühen zu einer innen dunkel*
grauen, aussen schwarzen rauhen magnetischen Kugel. Reagirt nach dem Abrösten
auf Kupfer und Eisen. Verliert im Kohlentiegel 9 p. C. (Berthier), in Wasserstoffgas
etwa ebensoviel an Schwefel.
Wird von Chlorwasserstoffsäure schwer angegriffen.
In Salpetersäure unter Abscheidung von Schwefel auflöslich.
70 Sulfuddc.
1. Ramberg, Sayn. H. Rose: Gilb. Ann. 7i,l85.
2. Aus dem Fiirstcnbergischen. Ders.
3. OrijUrfvi, Finnland. Hart>\^Il: Leonh. Hdb. Min. 6,46.
i. England, a. Kryst. b. Traubig. Phillips: Ann. Phil. IS2t;
5. Val Caslrucci, Toscana. Bechi: Am. J. Sc. ' i) 14,61.
6. Monte Calini, Toscana. Ders.
Schwefel ' Kupfer Eisen
1.
35,87
34,40
30,47
,= —
100, 7i
2.
36, 5i
33,12
30,00
99,64
a.
37,16
32,93
30,71
100,80
la.
36,1 1
30,81
33,08
100.
ib.
34,84
31,55
31,15
—
97, 5i
o.
35,62
34,09
30,29
100.
6.
36,16
32,79
29,75
98,70
n o 0-2 GU S \ , Cu*^ S \
(AI Fe S^ = j,^ g I oder p^, ^, J
2 At. Schwefel = 64 =34,89
1 - Kupfer :^ 63,4 = 34,57
I - Eisen =56 =s 30,54
183,4 100.
Die in einzelnen Analysen hervortretenden Abweichungen kommen wohl nur
auf Rechnung der Analysen oder Beimengungen.
Wenn beim Glühen in WasserstolT oder im Kohlentiegel ^/^ des Schwefels fort-
geht, indem ^.^js \
iFe S/
zurückbleibt, so macht dies 8,72 p. C. aus. Kr^'stallisirter Kupferkies von Laxey»
Insel Man, verlor in Wasserstoff 8,71 p. il, ; ein krystallisirter Kupferkies von Neu-
dorf verlor 8,03 p. C; wenn der Verlust bisweilen grösser ist, dürfte die Gegen-
wart von Eisenkies zu vennuthcn sein. Ein derber, scheinbar reiner verlor 10 p. C.^
ein theilweise krystallisirter von Tavistock sogar 12 p. C.)
Die erste Fonnel Cu S + ^'e S verdient den Vorzug. Wenn man als Beweis
für die zweite anführt, dass eine Auflösung des Kupferkieses in ChlorwasserstoffsUure
das Eisen als Oxyd enthält, so ist zu erwidern, dass letzteres sich erst gebildet hat,
da Auflösungen von Kupferoxyd und Eisenoxydul, mit Alkalien gefallt, die Reactioncn
von Kupferoxydul und Eisenoxyd geben, daher auch
iCu S + 2Fe S : 8H Cl = 2Cu CP, 2Fe Cl^
= 2Cu Cl, Fe2 Cl«
Der Kupferkies .scheint zuweilen etwas Selen zu enthalten, wie i. B. dci^ von
der Grube Emanuel zu Reinsberg Kerstenl und vom Rammeisberg bei Goslar.
Cuban.
Ein derbem, nach dem WürAol spaltbares Mineral von Bacaranao auf Cuba»
V. G. 4,042.
Schmilzt V. d. L. leicht, vorhält sich sonst wie Kupferkies.
Analysirt von Scheidhauer.
Pogg" Ann. 64,280 'Breithanpt 59,325).
:ß
SQlfüiide.
At.
Schwefel
34,78
^,09
£i8en
Kupfer
42,51
22,96
^'■^^^1 12
100,25
•
Die At. von Cu : Fe : S sind fast
—1:2:3,
•
das Ganze mithin
^« ^^' S' - 'cu S j
>.
3 At. Scliwefel
— 96 =
= 35,37
t - Eisen
— M2 —
= 41,27
1 - Kupfer
— 63,4 —
= 23,36
71
271,4
100.
Man kann den Cuban mit Kenngott als Buntkupfererz betrachten, dem Cu^S fehlt.
Angeblich dasselbe Mineral wurde mit etwas anderen Resultaten von Eastwick,
Magee und Stevens untersucht.
Dana Min. 68.
E.
M.
S.
S
39,93
40,11
40,19
Fe Cu
38,90 20,26
39,55 21,46
39,41 20,71
= 99,09
= 101,12
= 100,34
Hier ist das Atomverhältniss
also
E. 1,25 : 0,69 : 0,32 = 4
M. 1,25 : 0,70 : 0,34 = 3,7
S. 1,25 : 0,70 : 0,33 = 3,8
CuS
Cu F2 S-» = Fe S
FeS2
2,16
2
2,1
~ Fe2S3/
Bantkupfererz.
Verliert beim Erhitzen für sich keinen Schwefel, wohl aber in WasserstofTgas.
Schmilzt V. d. L. zu einer grauen, nach längerem Blasen magnetischen, spröden, im
Bruch graurothon Kugel.
Schwer in Chlorwasserstoffsäure, leicht in Salpetersäure unter Abscheidung
von Schwefel auflöslich.
Klaproth hatte aus einem Verlust von 4 p. C. auf Sauerstoff geschlössen.
Plattner hat zuerst genaue Amalysen von Buntkupfererz geliefert.
Die Frage, ob das Buntkupfererz eine constante Zusammensetzung habe, ist
schwer zu beantworten. Die wenigen (regulär) krystallisirten Abänderungen
haben, wie es scheint, eine und dieselbe Zusammensetzung, sicherlich Fe Cu^ S^.
Sie enthalten, gleich gewissen derben Arten, 55,5 p. C. Kupfer. Nun giebt es aber
eine grosse Zahl anderer Vorkonunon , welche allgemein als Buntkupfererz gelten,
jedoch theils weniger, theils mehr Kupfer enthalten. Diese verschiedenen Kupfer-
gehalte sind 44 — 49 — «2 und 70 p. C.
Entweder sind nun die kupferärmeren (Barnhardtit, Homichlin] kein Buntkupfer-
erz, und die kupferreicheren Geraenge von Buntkupfererz und Kupferglanz, oder
fiuntkupfererz ist ubeiliaupt eine isomorphe Mischung von Sulfureten in wechselnden
72
Sulfuiide.
Die Ansicht, die Buntkupfererze mit 60 und 70 p. C. Kupfer seien Gemenge mit
Kupferglanz, wird dadurch unwahrscheinlich, dass ein solcher höherer Kupfergehalt
sich auf die bezeichneten Werthe beschränkt, während man bei Gemengen sehr ver-
schiedene Gehaitc erwarten sollte, und dass der nämliche höhere Kupfergehalt bei
Abänderungen von sehr entfernten Fundorten derselbe ist.
Während im Kupferkies (und Guban) die At. der Metalle und des Schwefels
= t : I sind, enthalten die Buntkupfererze weniger Schwefel , d. h. sie bestehen
nicht blos aus Fe S und Cu S, sondern es tritt auch Cu^ S hinzu. Die Isomorphie
dieser drei Verbindungen darf wohl angenommen werden, und die reguläre Form
des Buntkupfererzes ist dieser Annahme conform.
Hiernach würden alle Buntkupfererze unter den Ausdruck
fallen.
2
3
A. Kupfergehall 4i — 50 p. C.
Plauen , Sachsen (lioinichlin , Breithaupt) . Von kupferkiesähnlicher Form.
V. G. i,48. Th. Richter: B, h. Ztg. 1858. No. 48. 1859, No. 8. No. 36.
Cabarrus ('.o., N. Carolina (Bamhardtit) . Derb, V. G. 4,58. a. Genth: Am.
J. Sc. (i I9,n. b. Dieffenbach: Jahrb. Mih. 4 854, 667.
Bill Williams Fork, Arizona. Higgins: Am. J. Sc. (2l 45.
t.
2
3.
No. \ .
Schwefel
Kupfer
Eisen
30,81
43,76
85,81
a.
89,76
47,63
88,00
b.
89,1
47,^
88, i
)5
15
88,96
50,41
80,44
99,78 99,39
99,48
99.81
Atomverhältniss.
4.
8a.
8b.
3.
R
1,83
t,88 :
1,88 :
S
: \
: \
1
Fe
1 :
1 :
1 :
1 :
: Cu
1,9
1,9
2,18
$ind alle diese Substanzen R^ S^.
— Fe2 Cu^ S* —
Cu^S
Cu S
8Fe S
1
'
[ 3.
— Fe-»rai^0S
12
3Cu2S
4Cu S
5Fe S
p
No. 2 und 3.
No. I.
4S = 128 = 29,75
3Cu = 190,2 = 4i,2l
8Fe = H8 = 86,04
43Ö~8 400.
No. 8 und 3.
I8S = 384 = 29,58
tOCu = 634 = 48,85
öFe = 880 = 2^,57
1898 400.
V
Solfaride.
73
B. Kupfergehalt 56 — 58 p. C.
4. Condurra-Grube bei Camborn, Cornwall. Krystallisftrt. Plattner: Pogg.
Ann. 47,35 4.
2. Redruth, Comwall. Krystallisirt . Chodnew. Eb. 64,395.
3. Fundort unbekannt. Krystallisirt, einen Kern von Kupferkies enthaltend.
Varrentrapp. Eb. .47,372.
4. Grube Märtanberg, Dalarne. Plattner.
5. Monte Catini, Toscana. Bechi: Am. J. Sc. (2) 4 4,6 4.
4.
2.
3.
4.
5.
Schwefe
l
28,24 26,84
26,98
25,80
24,92
Kupfer
5
6,76 57,89
58,20
56,40
55,88
Eisen
4i,84 44,94
44,84
47,36
48,03
99,84 99,67
400,02
99,26
98,83
Atomverhältniss.
Angenommen.
R :
S
Fe : Cu
R : S
Fe :
Cu
4.
4,3
: 4 4 : 3,38
4,33 : 4
4 :
3,33
2.
1,4
1,4
4 4 : 3,42 \
4 4 : 3,46 /
4,38 : 4
4 f
3,4
4.
5.
4,48 :
4,48 :
4 4 : 2,86 \
4 4 : 2,74 /
4,5 : 4
4 :
4 :
3,6
2,75
woraus
4.
2. 3.
4.
5.
3Cu^S
ecu^s
4Cu2 S
5Cu2 S \
4CuS
p
5Cu S
>
CuS
p
CuS \
3Fe S
5Fe S
3Fe S
4FeS
Wenn man jedoch erwägt, dass diese Substanzen vielleicht nicht ganz frei von
Beimengungen waren, und dass kleine Fehler der Analysen (namentUch in der
Schwefelbestimmung) das Verhältniss der Sulfurete wesentlich Undem, so darf man
vielleicht wenigstens für die krystallisirten (4 — 3)
R : S = 4 : 3 und Fe : Cu = 4 : 3
annehmen.
Cu^S ]
CuS \
Fe S 1
3S —
96 — 28,06 i — 4,68
3Cu —
490,2 = 55,58
Fe —
56 — 46,36
342,2 400.
No. 2 verlor in Wasserstoff 3,35 p. C. Schwefel. Dies ist noch weniger als
die specielle Formel verlangt (4,28 p. C.], und kann in keinem Fall richtig sein,
weil die danach berechnete Menge Cu S so gering sein würde, dass in dem Ganzen
fast 4 p. C. Schwefel oder 4 3 p. C. Sulfurete fehlen würden, wie folgende Rech-
nung zeigt :
oder 3/2. 3,35 = 5,03
Cu 43,28
Cu 34,64
Fe 4 4,94
2. 3,35 = 6,7 S
S 6,70 = Cu S 49,98
8,73 =Cu^S 43,34
8,54 =FeS 23,48
23,97 86^80
Fe 5,87
Fe 9,07
Cu 57,89
S 5,03 = Fe^S-^ 4 0.90
5,48 = Fe S 44,25
44,64 =Cu2S 72,50
24,82
97,65
74
Sulfuride.
Also bei Annahme von Fe^ S^ niüsstc auch Fe S vorhanden sein, und dennoch
wären i p. C. zu w«nig Schwefel.
Der Verlust in Wasserstoff bietet also leider keine Controle für die Zusammen-
setzung des Erzes.
Das derbe Erz No. 4 sollte 1,6 p. C. Schwefel verlieren; die Versuche haben
2.18 und 2.59 p. C. ergeben, allein es hatte sich dabei etwas Kupfer reducirt, so
dass das Erz wahrscheinlich etwas Kupferoxyd enthielt.
C. Kupfergehalt 60 — 63 p. C.
6. Ferriccio, Toscana. Bechi.
7. Mieino, Toscana. Ders.
8. Coquiinbo, Chile, ßöcking: Ann. Ch. Pharm. 96,lil.
9. Algodonbai, Bolivia. v. Bibra : J. f. pr. Ch. 96,193.
10. Host-Island, See von Killamy in Irland. Krystallini.sch. Phillips:
Phil. \Htt. 197.
M. St. Pancrace, Dpt. de l'Aude. Berthier: Ann. Min. 3i 3,48.
13. Bristol, Connecticut. Bodemann: Pogg. A. 5ö,M5.
li. Jemtland. V. G. 4,432. Forbes: J. f. pr. Ch. 61,43.
1 5 . Woizkischc Grube am wei.ssen Meer. Plaltner.
16. Ve.stanforss Kirclisp. , Westmanland. Hisinger: Afli. i Fis. 4,36i.
12. Ramos, Mexiko. V. G. 5,03. Rg.: Ztschr. d. g. G. 18,19.
13. Vieil Salm, Belfcien. Konink. Instit. 1872, 126.
Ann.
6.
7.
8.
9.
10.
Schwefel
24,70
j
>3,98
25,46
26,13
23,76
Kupfer
60.01
60,16
60,80
60,18
6^,07
Eisen
15,89
1
5,09
13,67
13,69
14,00
400,60
■
99,23
99,93
100.
98,82
1 t.
12.
13.
ti.
15.
12.
13.
Schwefel
24,0 •
25,70
25
,69
25,06
24.69
25,53
24,66
Kupfer
62.3
62,70
62
,64
63,03
63,33
63,05
63,42
Eisen
13,7
1 1,53
11
,67
11.56
11,80
12,06
H,57
100.
99^93
100
•
99,65
99,82
100,64
99,65
Atomverhältni.^s.
R
: S
Fe :
Cu
6.
,6
3,33
7.
,6
3,5
8.
••
3,9
9.
.46
3,9
10.
,6
3,8
1 1.
,6
4
13.
••
4,8
14.
4,7
15.
. 5 3
4,8
16.
12.
M
4,6
13.
,57
Ist bei allen R :
rungen No. 4 und 5,
S = 1 . 5 : I , so ras,st sich für sie, gleichwie für die Abfinde^
die allgemeine Forme!
V
Sulfbride.
7Ö
Cu»S
R S
annehmen, in welcher R 3« Cu und Fe ist.
Die speciellen Ausdrücke werden dann
Fe : Cii I : 3 ' I : 3,5
iCu2 S ] 3Cu2 S
Cu S \ Cu S
3Fe S 2Fe S
}
57,37
16,89
10*0.
Hierher No. i. 5.
25,68
59,35
11,^7
100.
6. 7.
1 : 4
5Cu2 S
2Cu S
3 Fe S
25,62
60,92
13,46
100.
8 — 18.
\ : 5
2Cu2S
Cu S
Fe S
25,55
63, J7
H,I8
100.
<3— 16.
Zwei dieser Erze sind auf ihr Verhalten in Wasserstoflfgas geprüft.
No. 12 verlor 2,54 p. C. Rg.
- 15 -- 2,066 und 2,66 p. C. Piattner.
Nach obiger Formel für No. it ist ^ des Schwefels t= 2,56 p. C, in lieber-
Einstimmung mit dem Versuch.*) Für No. 15 ist -J^ des Schwefels = 3,19 p. C,
wonach der Versuch viel zu wenig ergeben hätte.
D. Kupfergehiult 70 p. G.
1 . Lauterberg am Harz. Rg.
2 . Eisleben. Plattner .
3. Monte CastelU, Toscana. Benhier.
4. Sangerhausen. Plattner.
\
■
2.
3.
4.
Schwefel
23,75
22,65
22,3
22,58
Kupfer
68,73
69,72
70,0
71,00
Eisen
7,63
100, H
7,54
99,91
7,0
99,3
6,41
99,99
•
Atömverhältniss.
R
: S
Fe
: Cu
1. 1,79
: \
1
: 8
0
2. 1,77 .
3 . 1,75 :
i. 1,74 :
1
1
I
1 .
I .
\ :
•8,2
8,8
9,8
Unter Annahme
von R : S —
1,7S
i : 1 und
Fe : Cu — 1
: 8,33
1 : 8,8)
\ :
9,5
1
2Cu2 S
21Cu^S
<
9Cu2S
1
Cu S
»
2Cu S
p
Cu
S
[
3Fe S
5 Fe S
(
2Fe
s
1
*) Der Versuch hat Fe : Cu-tes i : 4,6 gegeben. Setzt man \ : 4,5, so wäre das Ganze
HCu2S ]
3Cu S > und der Verlast in Wasserstoff mm ^ würde 2,9 p. C. ausmachen.
6Fe S I
76 Salfuride.
Berechnet .
No. I u. t. No. 3. No. 4.
S 22,6 22.59 22,58
Cu 70,0 70,35 70,83
Fe 7,i 7,06 6,59
100. 100. 100.
^jS = 0,7 ^ = Ö»9* P- C.
No. 1 verlor in Wasserstoff 0,86 und 1,03, No. 4 1,03 und 1,17 p. C.
Wenn man als Buntkupfererz alle diejenigen isomorphen Mischungen zusamraen-
fasst , welche aus Cu^ S , Cu S und Fe S bestehen , so scheint es , dass folgende
Gruppen sich unterscheiden lassen :
S : R
^R S 1 ^^ Homichlin. Barnhardtit. 1 : 1,25
^ 2r"s^ I "^ Krystallisirt. B. 1 : 1,33
RS 1^^ ^'^ Mehrzahl der derben. 1 : 1,5
^ ^ ! = die kupferreichsten. 1 : 1.75
Caproplambit
Dem Kupferglanz ähnliches, nach dem Würfel spaltbares Mineral aus Chile,
V. G. 6,428.
Schmilzt V. d. L. unter Aufwallen leicht und giebt bei der Reduction eine Legi-
rung von Kupfer und Blei.
Plattner: Pogg. Ann. 61,672.
Scheint
2Pb S i
Cu^S /
Gefunden.
3 At. Schwefel
96 —
15,08
2 - Blei
414 —
65,01
64,9
2 - Kupfer
=
126,8 —
19,91
19,5
636,8
100.
Ag 0,5
Bathit.
Dunkelgraues derbes Erz vonDucklown, Tenessee, V. G. 4,128, nach Tyler
enthaltend :
At.
Schwefel 33,36 9,5
Zink 47,86 6,7
Kupfer 14,00 2 *■ 9,7
Eisen 6,18 1
101,40
Am. J. Sc. (2 41,209.
Entspricht annähernd
Sulforide.
d
7ZnS
2Cu S •
Fe S
lOS
—
320 —
33,41
7Zn
:
455 —
47,00
tCVL
: :
126,8 —
U,24
Fe
56 =
5,85
77
957,8
100.
Castillit.
Derbes bunt angelaufenes Mineral von Guanasevi, Mexiko. V. G. == 5, < 8 — 5, f 4
Schmilzt V. d. L. ziemlich schwer zu einer kupferfarbigen Schlacke.
Nach meiner Analyse :
Schwefel
25,65
Kupfer
4 1 , H
65
Zink
12,09
18,6
Blei
10,04
5
Silber
4,64
4,3
Eisen
6,49
100,02
11,5
erlust in Wasserstoff =
:=
1,85 p. C.
" %
Kann als
R^
s
+ 2R S =
Cui S \
Ag^S/
At.
80
104,4 = 1,3
+ i
1^
Cu S
ZnS
PbS
Fe S
betrachtet werden.
Die specielle Formel wäre etwa
I 0Cu2 s
Ag2 S
>
■I
4Cu S
4Zn S
2Fe S
PbS
Die Mischung wäre analog der eines Buntkupfererzes.
Rammelsherg: Ztschr. d. geol. G. 18,23.
Zinnkies.
Schmilzt V. d. L., beschlägt die Kohle weiss, reagirt geröstet auf Kupfer und
Kisen und giebt bei der Reduction ein blasses etwas sprödes Kupferkorn.
Hinterlässt in Salpetersäure Schwefel und Zinnsäure, in Königswasser blos
orsteren und giebt eine blaue oder grüne Auflösung.
1. Whcal-Rock bei St. Agnes, Cornwall. a. Klaproth, b. Kudernatsch,
c: Mallct. d. Rg.
2. Cornwall. Von Wolfram begleitet. Derb, V. G. 4,46. Adger.
3. Zinn wald im Erzgebirge. Y. G. 4,506. a. frühere, b. spätere An. Rg.
78
Sulfaride.
a.
b.
1.
c.
d.
Schwefel
30,5
29,95
29,51
29,83
Zian
26,5
25,81
26,90
27,34
Kupfer
30,0
29,69
29,23
29,83
Eisen
U,0
^ 12,57
6,74
5,08
Zink
—
1,79
99,81
-
7,27
-
7,71
99,0
99,65
99,79
t.
a.
3.
b.
Schwefel
29, 9i
29,05 :
J0,7i und 30,
77
Zinn
23,60
25,65
-
Kupfer
29,73
29,38 \
19,70
- 30.
40
Eisen
13,65
6,24
5,90
- 5,
42
5,47
Zink
3,87
9,68
8,00
- 8,
,58
7,59
100,77 100.
Adger: Chem. News 25,259. — Klaproth: Beitr. 5,228. — Kudernatsch:
Pogg. Ann. 39,146. — Maüet: Am. J. Sc. -21 17,33. — Ramnielsberg: Pogg. Ann.
68,518. 78,603.
Hiernach müssen mehrere Abänderungen unterschieden werden
A.
B.
(Anal. 1 a. b.
■•
(Anal. 1 c. d. und 3.
1
Fe Cu2 Sn S<
Zn Fe Cu* Sn^ S*
2Cu S 1
4CuS
Sn S '
2Sn S
Fe S 1
Fe S
ZnS)
4S
— U8 —
30,
00
8S
— 256 —
29,54
Sn
— 118 —
27,
65
2Sn
236
27,23
iCu
— 126,8 —
29,24
4Cu
— 253,6 —
29,26
Fe
— 56 —
13,
11
Fe
— 56 —
6,48
428.8
100.
Zn
— 65 —
866.6
7,49
100.
s^o. 2 führt zu
8(:u s I
3Sn S i
4Fe S
Zn S )
Die Analyse eines Zinnkieses von Mount S. Michael , Cornwali , durch Johnston
hat abweichend: Schwefel 29,93, Zinn 31,62, Kupfer 23.55, Eisen 4,79, Zink
10, 11 gegeben.
B. h. Ztg. 1,10.
Man betrachtet den Zinnkies am einfachsten als eine isomorphe Mischung der
R S. Die Annahme von Sn S^ neben Cu^ S ist ganz unnöthig.
Zinnober.
Färbt sich beim Erhitzen dunkel und verflüchtigt sich. Giebt mit Soda im
Kolben metallisches Quecksilber. Manche Abänderungen enthalten organische Sub-
stanzen, welche brennbar sind.
SQlfaride. 79
Nur in Königswasser, unter Abscheidung von Schwefel, auflösliöh.
Aeltere Analysen von Klaproth und John.
s
Hg
43,67
86,79
U,9!i
85,40
4. Grube Merkur bei Silberg Olpe. . Kr>'st. Schnabel : Mitthl.
2. Hohensolms bei Wetilar. Blättrig. Ders.
3. Grube Eugenia bei Pola de Lena, Asturien. Pseudoin. nach
* Fahlerz oder Kupferkies. H. Müller: J. Cheni. Soc. 4 4,2 40 «4,35 85,42
Quecksilbersulfuret, Hg S.
4 At. Schwefel = 32 = 4 3,79
4 - Quecksilber :s=g 200 = 86,24
232 400.
Das Lebererz von Idria enthält nach Klaproth erdige und organische Bei-
mischungen (3,7 p. c.;.
Amorphes Schwefelquecksilber soll in Lake Co., Californien, als grau-
schwarze Masse vom V. G. 7.748 vorkommen, und in Höhlungen Zinnoberkrystalle
entlialten.
Moore fand: Schwefel 4 3,82, Quecksilber 85,79, Eisen 0,39, Quarz 0,25.
Jahrb. Min. 4 87 4, 29 4.
Onofrit.
Vollkommen ilüchtig, giebt ein schwarzes Sublimat, verbreitet v. d. L. Selen-
geruch und beschlUgt die Kohle weiss. Mit Soda Quecksilber.
Wird von Salpetersäure nicht angegriffen.
In dem Mineral von San Onofre, Mexiko, fand H. Hose :
At.
40,7
40,6
Schwefel
40,39 32,5 )
Selen
6,49 8,2 /
Quecksilber
a
84,33
98,24
46,345.
4HgS \
Hg Se /
4S
428 — 40,60
Se
79 — 6,55
5Hg
4000 — 82,85
4207 400.
Oaadalcazarit
Ein graues Mineral von Culebras, Mexiko ( 4 ) , welches Selen, Schwefel, Queck-
silber und Zink enthält, hat Del Rio tvoscbrieben. Qualitativ ebenso ist ein schwarzes
mit obigem Namen belegtes, von Guadalcazar, V. G. 7,4 5, beschaffen (2), welches
nach Petersen unter Bildung von Selen- und Quecksilberdampf Zinkoxyd hinterlässt.
4. 2.
a.
At.
b.
Del Rio.
Petersen.
Rg
Selen
49
4,08
45,5 / *^»^
Spur
Schwefel
4,5
44,58
44,04
Quecksilber
Zink
49
24
79,73
4,23
^^^^ y 46 3
6,5 / ^^'^
83,90
2,09
93,5 99,62 400.
so Sulfaride.
Der Guadalcazarit erscheint nach a. als
6HgS \
Zn S /
worin -3^ des Schwefels durch Selen ersetzt wäre.
Ich habe aus demselben Material nur halb so viel Zink, also
««HgS
Zn S
erhahen.
Del Rio: Pogg. Ann. I4,<8i. 39,oi6. — Petersen: J. f. pr. Ch. [t] 6,80.
}
Realgar.
Schmelzbar und flüchtig, ein gelbes oder rothcs Sublimat gebend. Beim Rösten
schweflige und arsenige Säure. Brennt v. d. L. mit gelbweisser Flamme unter Ver-
breitung von grauweissen Dämpfen. Mit Cyankalium und Soda im Kolben ein
Arsenspiegel.
AuflÖslich in Salpetersäure, leichter in Königswasser, unter Abscheidung \on
Schwefel. Desgl. in Kalilauge, wobei ein brauner Rückstand bleibt; aus der Auf-
lösung fällen Säuren gelbes Schwefclarsen.
Klaproth und Laugier fanden in dem Realgar aus dem Banat 30,5 Schwefel
und 68 — 69,5 Arsen. Müller in dem von Pola de Lena, Asturien, 30 und 70,35.
Klaproth: Beitr. o,i34. — Laugier: Ann. Chim. 85,46. — Müller: S.Zin-
nober. Ist
Arscnmonosulfuret, As S.
I At. Schwefel = 32 = 20,9
I - Arsen = 75 = 79, <
107 100. ^
Operment«
Verhält sich wie Realgar. löst sich aber in Kali und Ammoniak vollständig auf.
Die älteren Analysen Klaproth's und Laugier\s hatten 38 p. C. Schwefel und
6i Arsen gegeben.
Arsenlrisulfid, As^ S^.
3 At. Schwefel = 96 = 39,02
t - Arsen = 150 = 60.98
246 100.
Di morphin ist Operment aus der Solfatara, in der Form der Kristalle nach
Kenngott jenem gleich.
Antimonglanz.
Schmilzt sehr leicht : in der offenen Rohre umgiebt er sich mit einem rothen
Rand und bildet ein weisses Sublimat, theils schmelzbar und flüchtig (Sb^O'l, theils
unschmelzbar und nicht flüchtig fSb 0^ . V. d. L. färbt er die Flamme schwach
grünlich, liefert wois.»?en Dampf und Beschlag, und verflüchtigt sich, meist einen
auf Blei. Kupfer, Eisen rcagirenden Rückstand hinterlassend.
, Aufljislich in C.lilorwasserstofTsäure beim Kochen; meist scheidet sich krystalli-
sirtes C.hlorblei ab; die Auflösung wird durch Wasser gefällt. Salpetersäure
MTwaiidelt ihn in antimonige Säure, welche sich neben Schwefel abscheidet,
während wenig Antimon sich auflöst. Kalilauge färbt ihn gelb, und löst ihn in der
Wärme grossentheils auf; Säuren fällen orangerothes Schwefelantimon.
Solfuride. S t
Der Antimonglanz wiirirfe von Wenzel, Proust, T. Berf<nian, VaiK|iielin, J. Da\y,
Thomson, Brandes u. A. untersucht.
Von neueren Analysen :
\, Casparizeclie bei Arnsberf^, Westphalen. Schnabel: Mitthl.
2. Calston, Cornwall. Für Jamesonit gehalten. V. G. i,5I5. Weyl : Lab.
1.
2.
Schwefel
27,85
26,90
Antimon
72,02
7<,83
Blei
0,23
Eisen
0J3
0,U
Kupfer
0,09
100. 99,17
Anlimontrisulfid, Sb^ S-*.
3 At. Schwefel = 96 = 28,2 i
2 - Antimon = 2ii = 7<,76^
340 100.
Müller: A. v. Liptau und Rosenau (Ungarn; Jahrb. Min. 1861, 83.
Wismnthglanz.
Umgiebt sich in der olfenen Röhre in starker Hitze mit braunem Oxyd, kocht
auf und bildet ein weisses Sublimat. Schmilzt v. d. L. leicht, kocht und spritzt,
beschlägt die Kohle gelb und verflüchtigt sich grösstentheils.
Löst sicli in Salpetersäure mit Hinterlassung von Schwefel auf.
H. Rose ermittelte zuerst seine chemische Natur.
1. Riddarhytta, Westmanland. a. H. Rose, b. Genth.
2. Gjellebäck, Norwegen. V. G. 6,403. Scheerer.
3. Rezbanya. Wehrle.
4. Orawicza, Banat. Huberdt.
5. Cornwall. a. Wiirrington. b. Von Tellurwismuth begleitet. V. G.
6,405. Rg.
6. Bolivia. V. G. 7,16 (!). Forbes.
1. 2. 3. 4.*) 5. 6.
a. b. a. b.
Schwefel 18,72 18,97**) 19,12 18,28 19,26 20,00 18,42 19,61
Wismuth 80,98 81,03 79,77 80,96 80,74 72,49 78,00 80,93
Kupfer — — 0,14 — — 3,70 2,42 —
Eisen — _—_ 0,15 — — 3,81 1,04 — _
99,70 100." 99,18 99, i4 TÖÖ'. l'oÖ^ 99,88 lliÖ,54
= S 18,9 18,1
Bi 81,1 81,9
100. 100.
Forbes: Phil. Mag. (4) 29,4. — Genth: Am. J. Sc. [i] 23,415. — Huberdt:
Haidinger Berichte 3,1. — H. Rose: Gilb. Ann. 72,190. — Scheerer: Pogg. Ann.
65,299. — Warrington: Phil. Mag. 9,29. — Wehrle: Baumgartn. Ztschr. 10,385.
*) Nach Abzog von 8,1 S Cu, 0,4 Fe, 2,26 Pb als Sulfurete and von 0,53 Au.
**) Einschl. 0,32 Te mit Sp. Se.
Bftnmelsberg, Handb. d. Mineralchemift. II. 6
82 Salfuride.
Wisniuthtrisulfid, Bi» S^.
3 At. Schwefel = 96 = 18,75
2 - Wisiiuilh = 416 = 81,45
512 100.
Ueber den Wisniuthglanz von Altenberg :V. G. 6,643) s. Weisbach in Pogg.
Ann. 128,440.
ßerzelius glaubte, ein für Wisniuthglanz gehaltenes Erz von Gregersklack bei
Bispl)erg, welches beim Kosten keinen Schwefel gab, sei eine niedere Schwefelungs-
stufe. Hs hat sich indess gefunden, dass dasselbe gediegen Wismuth ist.
Holybdänglanz.
Beim Erhitzen unveränderlich. Färbt v. d. L. die äussere Flamme gelbgnin.
giebt in derselben einen gelblichen, erkaltet weissen, und zunächst der Probe einen
röthlichen Beschlag, schmilzt aber nicht. Gerostet, liefert er mit Borax ein gelbes,
in der inneren Flannne braunes bis sc^hwarzes Glas, mit Phosphorsalz auf Kohle in
der äusseren Flannne ein grünes, in der inneren ein noch intensiver gefärbtes Glas.
Wird durch Salpetersäure in ein gelbliches Pulver verwandelt, durch Königs-
wasser zu einer grünlichen, durch Schwefelsäure zu einer blauen Flüssigkeit auf-
gelijst.
Scheele, Ilsemann, Heyer, Bucholz und Brandes untersuchten den Molybdän-
glanz, und die beiden Letzteren famlen in dem von Altenben$ 40 und 40,4 Schwefel
gegen 00 und 59,6 Molybdän.
Neuere Analysen :
1. Lindas, Smäland. Svanberg und Struve: J. f. pr. Ch. 44,257.
2. Bohuslän, Schweden. Dieselben.
3. ehester, Pennsylv. Seybert : Ann. Phil. N. S. i,231.
4. Keading, Penns. V. G. 4,5i. Wetherill : Am. J. Sc. [t] 15,413.
Schwefel Molybdän
I. 40,9 59,1
i. 41,0 59,0
3. 39,68 59,4« = 99,1
4. 40,67 59,33
Molybdänbisulfid, Mo S^.
i At. Schwefel = 64 = 41,03
I - Molybdän = 9i = 58,97
156 100.
Lanrit.
Schwarze reguläre Oktaeder, mit dem Platin auf Borneo gefunden, von grosser
Härte, V. G. 6,99.
Decrepitirt .**tark, schnülzt nicht, entwickelt v. d. L. den Geruch von schwef-
liger und Ueberosmiimisäure.
Wird weder von Königswasser noch von schmelzendem saurem Kalisulfat ange-
gritfen ; löst sich in Aetzkali beim Glühen mit grüner Farbe : erkaltet ist die Schmelze
braun und giebt in Wasser eine orangerothe Lösung.
Wöhler erhielt
Sulfosalse. 83
Schwefel 31,79
Os halt. Ruthenium 65,18
Osmium ( 3,03)
100.
Scheint
*^ ^ ~ Os2 S3 /
zu sein.
In Wasserstoff geht der Schwefel als Schwefelwasserstoff fort ; Königswasser
löst aus dem Rückstand das Osmium mit 9 p. C. Ruthenium auf.
Der Laurit soll auch das Platin von Oregon begleiten.
Wöhler: Nachr. d. K. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, 1866 No. 12. 1869 No. 16.
Sulf osalze.
Erste Gruppe.
R r S^ = R2 S + r^ S-»
und R r^ S4 = R S + r^ S^
Miargyrit.
Decrepitirt, giebt ein schwaches Sublimat von Schwefelantimon, schmilzt
V. d. L. leicht, entwickelt Antimondampf, beschl'agt die Kohle weiss und hintcrlUsst
zuletzt ein Silberkom, welches schwach auf Kupfer reagirt.
Verhält sich gegen Sauren etc. wie dunkles Rothgültigorz.
Nur der Miargry'rit von^ Br'aunsdorf bei Freiberg ist von II. Rose untersucht
worden.
Pogg. Ann.
15,469.
Schwefel
21,95
Schwefel
Antimon *)
38,61
—
15,19
Silber
36,43
5,40
Kupfer
1,06
0,27
6,02
Eisen
0,62
— r"
0,35
98,67 21,21
Ist der Verlust ==1,33 Antimon, so treten 0,52 Schwefel hinzu. Wird ferner
das Eisen mit 0,70 S als Eisenkies abgezogen, so ist die reine Substanz:
Schwefel
Antimon
Silber
Kupfer
21,53
40,48 —
36,92 — 5,47 \
1,07 — 0,27 )
100.
5,74 : 15,93 — 1 : 2,77.
Schwefel
15,93
5,74
•
21,67
*) Die Zahlen für Aotimon sind wegen des ölteren Atg. = 129 hier corrigirt.
6*
84 Sulfosalze.
II. Rose hat I : 3 angenoiiiinen, also
^^« «»» ^' { Sb^ s» }
iS 64 = 21,77
Sb \ti = 41,50
Ak 108 = 36,73
494 ~ToÖ~.
Lässt man auch das Kupfer aus (]u^ 8 ausser Acht, so erhält man: S 21,55.
Sh 41,03, Ag37,ii und hat das VerljäUniss des Schwefels = 5,47 : 15,93= 1 : 2,9.
Kupferantimonglanz.
S(rhniilzl V. d. L. leicht, giebt Antimondanipf und hintcrlässt ein kupferreiches
Metall körn.
I. Wolfsberg am Harz. H. Hose.
i. Guadiz, Spanien. V. (i. 5,015. Th. Kichter.
I. Pogji. Ann. 35,361. — t. B. h. Ztg. 1857, No. 17.
I 4
Schwefel i6,34 Schwefel 15,19 Schwefel
Antimon 46,81 = 18,41 48,30 = 19,00
Kupfer 11, i6 -^ 6,11 | 15,36 = 6,53 \^
Kisen 1,39 == 0,80 \ 7,10 1,13 = 0.70 / '
Blei 0,56 = 0,09
99,56 15,51 100,18 26,33
Sind die Schwefelmengen von £u Ke : Sb =1:3, so ist die Verbinduug
Lu Sb Si = j gj^, g, I
IS = 64 = 15,66
Sb = 112 = 48,92
Cm = 63,4 = 15,41
249,4 100.
Kupfer w ismuthglanz.
Schmilzt V. d. f.. unter Scrhäumen und Spritzen ziemlich leicht und giebt hei
der Heduction einen gelben Beschlag und ein Kupferkorn.
I . (irube Tannenbaum bei Schwarzenberg, Sachsen. Früher für Wismuth-
glänz gehalten. Schneider.
1. (lerro blanco ;Co|)iapo} in (Ihile. Zinnweisse Nadeln in Kupferkies.
l)oine\ko. Anal, b = a nach Abzug des Ei.sens als Kupferkies 'J 3,3 p. C.j .
I. INjgg. Ann. 90,166. — 1. Ann. .Min. '6 5,i53.
1.
2.
Mittel aus 2 An.
a.
b.
Schwefel
18,83
Schwefel
22,4
— 20,9
Wisnujth
61,16
— 14,34
52,7
= 60.7
Kupfer
18.71
— 4,73
10,6
= 18,4
99,71
19,07
Kisen
4,1
100.
99,8
Sulfosalze. 85
Cii Bi t.^ = ^ ß.2 g3 ^
IS
64 —
19,08
Bi
208 —
62,02
Cu
63,4 —
18,90
335,4 100.
8klerokla8. tBinnit lleusser.;
Decrepitirt stark ^frisch gebrochen schon im Sonnenlicht;, giebt ein rothes
Sublimat von Schwefelarsen, schmilzt \. d. L. leicht unter Enlwickelung \on Arsen-
dampf und hinterlässt ein Bleikorn.
Binnenthal, Wallis. Hellbleigraue gestreifte Krystallfragmente; V. G. 5,393.
Sartorius v. Waltershausen.
Pogg. Ann. 94,12 4.
Schwefel
25,91
Schwefel
Arsen
28,55
—
18,27
Blei
i4,56
6,90
Silber
0,42
0,06
l.il
Eisen
0,45
9'978i
0,26
25,49
Ohne Rücksicht auf das Eisen ist das Schwefelverhaltniss = I : 2,62, d. h.
nahe 1 : 2| = 3 : 8. Da die hieraus folgende Zusammensetzung
Ph'» As'6 S^^ — i ^^^ '*^ ' I
ID AS ^ — ^ ^Aj,2 s3 j '
nicht gerade wahrscheinlich ist, kann man das Verhältniss 1:3, also
Pb As^ S4 = { ^^, «3 } ,„,
annehmen.
1.
IL
33S —
1056
25,64
4S —
128 —
26,39
16A$
1200
29,13
2As —
150 —
30,93
9Pb —
1863
45,23
Pb —
207 —
42,68
4119 100. 485 400.
Nach G. vom Hath, welcher die unter den Erzen des Binnenthals entstandene
Verwirrung gelöst hat, bezieht sich die obige Analyse höchst wahrscheinlich auf den
von ihm kry.stallographisch bestimmten Skleroklas. Der höhere Bleigehalt dürfte
von einer Behnengung der bleireicheren Erze (Üuffenoysit, Binnit) herrühren.
Zinckenit.
Decrepitirt, schmilzt v. d. L., giebt Antimondam[)f, einen weissen und gelben
Beschlag und ein Bleikorn, welches durch längeres Blasen sich grossentheils ver-
flüchtigt. Hinterlässt, in WasserstotF geglüht, Autimonblei ! VVÖhler) .
Beim Kochen auflöslich in Chlorwasserstolfsäure. Salpetersäure und Königs-
wasser hinterlassen weisse, antimon- und bleihaltige Rückstände. Kalilauge und
Schwefelalkalien zersetzen das feine Pulver; aus der Auflösung fällen Säuren
Schwefelantimon .
Wolfsberg am Harz. I. H. Rose. 2. Kerl.
<. Pogg. Ann. 8,99. — 2. B. h. Ztg. 1853, No. i. — Wöhler: Pogg.
Ann. 46J55.
86 Salfusalze.
I. 4.
Schwefel 12,08 Sdiwefel t\,tl
Anlimon 41,25 = n,4l 43,98
Blei 31,90 = i,93 ) . 30,96*)
Kupfer 0,\i = 0,10 / _''' —
Eisen — " ti,H 4,45
99,15 97, 6 F
In I. \erhnlten sich die Schwefehnengen = I : 3,46. Je uachdem man
I : 3,ö oder I : 3 annimmt, erhUlt man
pijO Shi4 S27 — / ^^^ ^ l li
1 1) ÖD ö — «j ^gj^2 s3 / M
oder
Pb Sb^ S' = { II % ] 11)
Walirscheinlich ist dem Erz etwas von dem begleitenden Antimonglanz bei-
gemengt gewesen.
II.
iS = 128 = 22, n
2Sh = 244 = 42,14
Ph = 207 = 35,75
5^79 ~ "lOO.
Berthierit
Schmilzt V. d. L. leiclit, giebt Antimondampf und eine schwarze magneiiscke,
auf Eisen, zuweilen auch auf Zink und Mangan reagircnde Schlacke.
AuflÖsiich in Chiorwasserstoirsäure beim Kochen.
I. Chazelles, Auvergne. Berthier.
i. Neue Hoffnung Gottes bei Bräunsdorf, Freiberg. Rg.
3. Arany-Idka, Ungarn. V. G. 4,0 i3. Pettko.
4. S. Antonio, Californien. Derb, V. G. i,062. Freese 'in mein. Lab.).
5. Anglar, Dpi. Creuze. Berthier.
6. Bräunsdorf. Mauer.
7. Grube Martourel bei ("hazelles. Berthier.
Berthier: Ann. Min. (3) 3,49. — Hauer: Jahrb. geol. Reichsanst. 4,635. —
Pettko: Haidinger*s Berichte 1,62. — Rammeisberg: (2) Pogg. Ann. 40J53. ,[4;
Ztschr. d. geol. G. 18,241.
1.
♦ ^
3.
4.
5.
6.
7.
Schwefel
30,3
31,32
29,27
29,12
29,18
30,53
28,81
Antimon
52,0
5i,70
57,88
56,61
58,65
59,31
61,34
Eisen
16,0
M,i3
12,85
10,09
12,17
10,16
9,85
Mangan
2,51
3,56
—
Zink
0,3
0,74
98,6 400,70 100. 99,38 100. 100. 100.
Yerhältniss des Schwefels der R und des Antimons :
1. = 9,29 : 20, i6 = I : 2,2
2. = 8,33 : 21,52 = I : 2,6
♦j Worin 0,<2 Ag.
SuIfo6alze.
3.
— 7,34 ,
'.22,77 —
3,1
4.
7,8
: 22,27 —
^,8
5.
— 6,95 :
23,07 —
: 3,3
6.
— 5,8
: 23,33 —
: 4
7.
— 5,63
: 24,13 —
: 4,3
87
Es ist schwer zu sagen, ob diese Substanzen im reinen Zustande wirklich so
verschieden zusammengesetzt sind. Denn
1 . ist nahe 3Fe S + 2Sb2 S^ (1)
2. - - 9Fe S 4- 8Sb2 S^ oder 6Fe S •+- öSb^ S^
3. 4. 5. - - Fe S + Sb^. S-* (11)
6. 7. - - 3Fe S + 4Sb2 S^ (Iir.
Die einfachste Formel II erfordert
4S —
128
30,0
2Sb —
244
— 57,0
Fe =
56
428
13,0
100.
Dagegen
9S —
I
288
•
— 30,51
I5S —
III.
480 — 29,56
4Sb —
488
— 51,70
8Sb —
976 — 60.10
3Fe —
168
— 17,79
3Fe
168 = 10,34
944
100.
1624 100.
Anhang zur ersten Gruppe.
Plagionit.
Verhält sich wie Zinckenit.
Wolfsberg am Harz. I. H. Rose. 2. Kudernatsch.
H. Rose: Pogg. Ann. 28,421. — Kudernatsch: Ebend. 37,588.
1.
2.
Schwefel
21,71 Schwefel
21,49
Schwefel
Antimon
37,94 — 14,93
37,53 —
14,77
Blei
40,57 — 6,28
40,98
6,33
100,22 21,21
100.
21,10
Schwefelmengen
sind in
1.
2.
— 1 : 2,38 \ .
— 1 : 2,33 /
7
— 9:21
woraus folgt
(I)
H. Rose hat 1 : 2,25 — 3 : 4, d. h.
Pb^ sb« s»» — 1
4Pb S \
3Sb2 S^ /
(")
angenommen.
I.
11.
30S — 960 — 21,18
13S —
416
21,06
14Sb — 1708 — 37,70
6Sb —
732
— 37,04
• 9Pb — 1863 — 41,12
4Pb —
828
— 41,90
4531
100.
1976
100.
88 Sulfosalze.
•Zweite Gruppe.
Jordanit
Verhält sich wie SkhToklas, decrepilirl Hber nirht und schmilzt schwerer.
Nach \ . Kalh das seltenste unter den ähnhchen Krzen des Binnenthals, durch
schwarzen Stricli und zwei{::liedri|i;e Zwillinge ausgezeichnet.
AnaKsirt von Petersen.
Jahrb. Min. 1867, i03.
I. 2.
Schwefel t:\,ii Schwefel ^5,00 Schwefel
Arsen iö.H.\ — I6,ö;i i3,9;J = 13,71
Blei Ö0,7i ) __ 31, 3i ) _
Silber 0,^1 f — ''^^ 0J2 / — ^'^^
100. li,il 100,37 21,67
Während No. t zur Berechnuuf; unf;eeignet ist, erpiebt No. I den Schwefel
= I : i, I d. h. = I : J, wonach der Jordanit
IMv* \s» S« — .' '^^^ ^ \
1 1) As > — ^ ^^^2 s:« /
9S = i88 = 23,82
iAs = 300 = 24,81
3Pb = 6U =F 5<,37 .
~ i 209 ~ 100.
Hieraus würde folgen, dass unter den früheren Analysen der Schwcfelarsenbleie
des Binnenthals folgende sich im Wesentlichen auf Jordanit beziehen :
1.
«j.
3.
Stockar-
4.
J>.
Nason.
Uhrlaub.
Kscher.
Der».
ührlaub.
Schwefel
♦3,8*
♦ i.or»
23, oi
24,22
23,95
Arsen
23,81
23,95
2riJ4
i5,27
26,46
Blei
O 1 . 0 .)
5 MO
ÖL 48
49,22
49,66
Silber
0J2
0,02
0,17
0,94
0,63
Eisen
~99,iO~
'99.1*
0,08
100,41
0,*5
99,90
100,70
Nason, Ihrlaub : Pogg. Ann. 9 4,M7. 100,337. — Stockar-Escher : Kenngott
Uebersicht 1830 — 37, 170.
Schiriiierit.
Schmilzt V. d. L. sehr leicht und reagirt auf Wisnuith, Blei und Silber.
Dies derbe feinkörnige graue Erz \on der TnMsur\-(irube, Colorado, V. G.
6,737. ist \(m Genth untersucht worden.
J. f. p. Ch. ■■X 10,353.
yj
Sulfosalze. 89
Es ist
^phl l - 5 ^ 3^8' s ) r 3Pb s \
9 At. SchA'cfcl
i - WisDiulh
4 - Silber
I - Blei
Gefunden
i88
— 16,37
15,02
83 J
— 47,30
(47,27)
432
— 24,56
2 4,75
•♦07
= 11,77
12,76
759
100.
Zn, Fe 0,20
100.
Klaprothit.
Verhält sich wie Kupferwisniuth glänz und VVitlichenit. Ist in Chlorwasserstoff-
saure vollständig löslich.
Grube Daniel im Gallonbach bei VVittichen. V. G. etwa 1,6.
Petersen: Pogg. Ann. 134,96.
1.
«j.
3.
Schwefel
19,18
18,70
18,22
Wisnuith
53,69
54,64
53,35
Kupfer
24,00
23,91
2iJ3
Eisen
1,66
1,76
1,68
98,53 99,01 97,38
Nach Petersen ist das Mineral von Kupferkies und gediegen Wismuth begleitet.
Berechnet man jenen aus dem Eisen, dieses nach Vertheilung des Schwefels auf
beide Metalle, so enthielten die Proben
I. 2. 3.
Kupferkies 5,44 5,76 5,50
und der Rest, nach Abzug desselben
Wismuth 3,25 1,73 2,95
wonach 100 Theilen der reinen Substanz:
Schwefel 19,19 19,18 19,21
Wismuth 56,26 56,01 54,58
Kupfer 24,55 24,81 26,21
entsprechend
100. 100. 100.
i.u wi ö — -^ 2Bi'^ S» /
9S = 288 == 19,19
4Bi = 832 = 55,45
6Cu = 380,4 = 2 5,36
1500,4 100.
Anhang. Binnit iDufrenoysit:.
Ein regulär krystallisirtes Erz, aus dem Dolomit des Binnenthals, mit Dufrenoysit,
Skleroklas und Jordanit vorkommend.
K^i -
90 Salfosalze.
Giebt im Kolben Schwefelarsen, schmilzt v. d. L. unter Spritzen und An»eii-
entwickhmg zu einer schwarzen Kugel welche sich nach Wisor mit einem Zink-
beschlag umgiebt . Mit Soda erhält man ein Kupferkorn.
I. Analyse von Uhrlaub; das Material hatte ein V. G. = 4,35 — 4,39.
i. Analyse von Stockar-Escher mit nur 0,0785 Gnu.;.
Stockar-Escher : Kenngott üebers. 1836 — 1857, 171. — Uhrlaub: Pogg. Ann.
94,117.
1.
.Vt.
At.
Schwefel
27,54
0,85i
3!, 73
1,023
Arsen
30,06
0,iOI
18.98
0,253
Kupfer
37,74
0,595
46, i4
0,018/ ^'^*^
Silber
t,23
0,01 1
0,634
t,9l
Blei
2,75
0,013
Eisen
0,82
0,015
1
100, H 99,86
Beide haben also ganz \ersrhiodcne Substanzen untersucht.
In No. t ist R : As : S = 1,6 : I : 2,1. Nimmt man t,5 : I : 2,25 an, so ist
das Ganze
Cu« As^ S« = ^ l, }
etwas Ag'^ S, Pb S und Fe S enthaltend.
9 At. Schwefel = 288 = 29,74
4 - Arsen = 300 = 30,98
6 - Kupfer = 380,4 = 39,28
968,4 TÖÖ.
Dagegen ist die Substanz No. 2 mit dem Atomverhältniss Cu : As : S
= 2,96 : t : 4 = 3 : I : 4 olTenbar
Cu=* As S4 = *^"„ ^ I As2 S»
d. h. = Enargit, und es fragt sich nur, ob die untersuchte Probe regulär
krystallisirt war, in welchem Fall die Mischung dimorph sein würde.
Weitere Versuche müssen hierüber Licht verbreiten.
Dritte Gruppe.
*^ r ö — ^ r2 S» /
Jamesonit.
Verhält sich wie Zinckenit.
I. Cornwall. V. G. 5,56i llaidinger. H. Hose, Mittel von drei Analysen.
♦ . Valencia d'Alcanlara, Estremadura. V. G. 5,616. Graf Schaflfgotsch.
3. Arany-Idka, Ungarn. V. G. 5,601. A. Löwe,
i. Eusebi-Gang; Przibram. Boricky.
5. Sheba-Grube, Star City, Ne>ada. Bläulichw ciss , faserig, V. G. 6,03.
Burtou.
Sulfosalze.
9t
Boricky: Wien. Ak. -Ber. 56. — Burton: Am. J. i3) 45. — A. Löwe: Haiding.
Ber. I,6J. — H. Rose: Pogg. Ann. 8,99. — Graf Scliaffgotsch : fibendas. 38,403.
1.
2.
3.
4.
5.
Schwefel
24,34
21,78
18,59
20,21
19,06
Antimon
34,29
32,62
33,10
30,81
29,26
Wismuth
1,05
0,22
Blei
39,94
39,97
40,82
47,17
43,86
Eisen
2,64
3,63
2,99
1,35
0,05
Kupfer
0,18
1,78
1,55
Zink
—
0,42
0,35
—
Silber
—
1,48
99,33
6J4
99,92
99,39
99,47
99,54
Berechneter Schwefelgehalt :
1.
2
.
3.
4.
o.
Sb
Bi
13,49
«2,83 \
0,24/*^=
07 ^^^^^^
•"' 0,05^
Il3,07
12,12
11,51
n
6,nl
6,18
6,31 '
o!77/ ^'^^
6,78
Fe
1,51 \ 7,73
2,07
1,71
0,03
Cu
0,05 )
— } 8,
46 0,44
' 8,85
0,38
' 8,09
Zn
0,21
0,17
Ag
■■^^
0,22 J
0,90
2<,22
21,
53
21,92
20,18
19,60
Oder das Verhältniss des Schwefels
von K :
Sb
in 1. =3: 1 :
1,75
2. — 1 :
1,54
3. — 1 :
1,44
4. — 1 :
1,50
5. — 1 :
1,42
H. Rose's Analyse unterscheidet sich von den übrigen, weiche ersichtlich 1 : 1,5
ergeben, was wohl auf einer Beimengung von Antimonglanz beruhen möchte.
Pb2 Sb2 S»
={
2Pb S \
Sb2 S» /
(i)
Allein diese Verbindung ist in der Regel mit der entsprechenden Eisen-,
Kupfer- und Silberverbindung gemischt. So gelten für No. 2 und 5
{
3Pb2 Sb2 S» \
Fe2 Sb2 S5 /
(")
f 7Pb2 Sb*^ S'^ \
\ Ag4 Sb2 S5 /
III
I
II.
III.
5S = 160 = 19,56
2Sb = 244 = 29,83
2Pb = 414 = 50,61
818
100.
10S = 320 = 21,55
4Sb = 488 = 32,86
3Pb = 621 = 41,82
Fe = 56 = 3,77
1485
100.
20S = 640 = 19,50
8Sb = 976 = 29,75
7Pb = 14 49 = 44,16
2Ag = 216 = 6,^
3281 TÖÖ.
Wie gesagt, entspricht die erste Analyse der Formel der übrigen, wenn man
eine Beimengung von Antimonglanz, und zwar von 6,73 p. C. annimmt. H. Rose
92 Sulfosalze.
hingegen betrachtete das Eisen als Hisenkies, das Kupfer als Kupferglanz beigemengt,
und nahm für den Jamesonit die Formel
an. Da i,68 Fe = 5,7 Fe S'^ = 3,0 S, und 0J8 Cu = 0,t3 Cu^ S. so ist
der Kcst die berechnete Zusammensetzung
Schwefel iO.fil 9S = 288 = 20,62
Antimon 3«, 07 iSb = 188 = 34,93
Blei arti 3rb = 621 = ii,io
"Too. 1397 100.
Ist die Annahme beigemengten Antimonglanzes richtig, so wurde l.l p. C.
Schwefel zu \ iel, ist die letzte Annahme richtig, 0,4 p. C. zu wenig gefunden.
Federerz. Heleromorphit. — Für das Federerz halte H. Rose die Zu-
sammensetzung Vh'^ Sb'^ S'» gefunden ; so lange für den Jamesonit eine andere gah,
musste es von diesem getrennt >\ erden.
Nachdem alier die späteren Analysen \on Jamesoniten die Uebereinstimmung
mit dem Federerz gezeigt haben, kann es nur als eine Abänderung betrachtet
werden. Aus gleichem Grunde fällt der Name Heleromorphit für die dichten Ab-
änderungen fort.
I. Rottino, Toscana. a. nadeir()rmig, b. haarfÖrmig. Rechi.
i. Wolfsberg, Harz, llaarfiirmig. I!. Hose.
3. Wolfsberg. Dicht, V. (i. 5,697. Michels.
4. Herzog Ale.xius Erbstolln , Selkelhal im Harz. Faserig, spaltbar senkrecht
gegen <lie Faserrichtung, V. G. 5,69 — 5,72. Hg.
Rechi: Am. J. {i, I i,50. — Michels: In mein. Laborat. — Ranimelsberg :
Pogg. Ann. 77,2 40. — H. Hose: Ebendas. 15,471.
l. 2. 3. • 4.*j
a. b.
Schwefel 19,25 18,39 19,72 19,44 20,23
Antimon 29, 2i 30,18 31,04 31,62 31,96
Rlei 19,3 1 i7,68 i6,87 50.03 44,32
Kupfer 2,00 1,11 — — 0,56
Eisen — 0,25 1,30 — 2,93
Zink 0.21 1,08 0,08 — —
100,01 98,69 99,01 101,09 100.
Schwefel berechnet :
la. Ib. 2. 3. 4.
Sb 11,51 11.87 12,21 12, 14 12,57
Vb 7,62 I 7,37 I 7,24 j 7,73 6,85 )
Cu 0,50 I ^^ 0,28 I — U ft, — <»'«^ I 8 fifi
Fe — i^'- 0,11 f^'"^'^ 0,71 M*"- — 1,67 {^^•^'^
Zn 0,10 I 0,51 j 0,01 J — — j
19,73 20,2 20,23 20,17 21,23
*) Nach Abzug von 8,7 Zinkblende.
^
V
r i
Sulfosalze.
Verhält niss.
la. — 1 .
1.4 3.. = < : <,6
\h. — \ .
1.4 4. — « : 1,45
f. — \
: 1,5
93
Zunderorz von der Grube Katharina Neufang zu Andreasberg enthält nach
Bomt lüger :
Scliwefel
19,57
Antimon
16,88
Arsen
li.üO
Blei
43,06
Silber
i,56
Eisen
4,52
99,19
J. f. pr. Ch. 36,40.
Wahrseheini ieh ein Gemenge. AtomverhUltniss von
S : Sb : As : Pb, Ag : Fe = 61 : 14 : 17 : i3 : 8.
Brongniartlt.
Deorepitirt, selimilzt v. d. L. leicht und lässt zulet/t ein Silberkorn.
Mexiko. Derb, grauscliwar/, V, (r. 5,95. Damour.
Ann. Min. 4- I6.Ü7.
Scliwefel
19,24
Sclr
A'efel
Antimon
^J.77
11,71
Silber
i4,77
3,67
Blei
*4.9I
3,85
Kupfer
0,62
0,16
* 8,01
Eisen
0,26
0,15
Zink
0,36
0,18
99,93 19,72
YerhUltniss des Schwefels = 1 : 1,46, also r=r { : t,5.
5 ^ ( i 2Ag2 S V
Ag2 Pb Sb^ S"' -r:= -{ PI) S }- = M Sb2 S» f
/ 2Pb S \
( Sb^S^j
öS = 160 = 19,35
2Sb = iM = 29,50
iAg = 216 = 26,12
Pb — 207 = 25,03
Hil 100.
Hchilfglafterz.
Giebt ein antimon- und bleihaltiges, theilweise flüchtiges Sublimat.- Schmilzt
V. d. L. leicht, beschlägt die Kohle weiss und gelb und lässt ein bleihaltiges
Silberkoru.
94
Sulfosalze.
\. Grube Hiinmelsfürst, Freiberg. V. G. 6,4 9i. Wöhler. (Mittel von 3 Ap.'
2. Hiendelencina, Spanien. V. G. 5,7. Escosura.
3. Przibrain, ii. Krystallisirf , V. G. 6,23. Payr. b. V. G. 5,908. Helm-
hacker.
Escosura: Ann. Min. [oj 8,49n. — Helmhacker: Wien. Ak. Ber. 63,130. —
Payr: Jahrb. Min. <860, 579. — Wöhler: Pogg. Ann. 46J46.
Schwefel
Antimon
Blei
Silber
Kupfer
Eisen
1.
18,74
i7,38
30,27
22,93
1,22
0,H
2.
n,60
26,83
31,90
22,45
3a.
48,41
27,11
30,77
23,08
0,63
100,65 98,78 100.
Schwefel berechnet:
3b.
20,18
26,43
28,67
23,44
0,73
0,67
100,12
Sb
Pb
Ag
Cu
Fe
10,77
10,56
3,33 j^^^^
10,67
19,21
18,82
4,76
4,43
3,42
> 8,54
3,47
0,18
0,36 J
0,38
19,24
40,40
8,46
48,86
R
1. = 1
2. = 1
R12 Sb»^' S27
Schwefel verliältniss.
Sb R : Sb
1,28 3. = 1 : 4,25
1,28 4. = 1 : 1,23
1 : 1,25 = 4:5 = 42: 15 ergiobt
_ f 1 2R S \
~ { 5Sb2 S'^ /
Oder, da Pb : Ag nahe = 1:1,4 ist,
7Pb S j
5Ag2S \ (I)
5Sb2 S» J
Noch genauer entspricht den beiden ersten Analysen das Schwefelverhältniss
von 7:9=1: 1,2857 . . . . : ist dann Pb : Ag = 3 : 4, so wird die Formel
4Pb S
3Ag2 S
3Sb2 S3
(")
!.
n.
27S = 864 = 18,73
lOSb = 1220 = 26, 4i
7Pb = 1449 = 31,41
<üAg = 1080 = 23,42
46Ü 100.
8S = 256 = 18,82
3Sb = 366 = 26,91
2Pb = 414 = 30,44
3Ag = 324 = 23,83
1360 lOü!""
Nach Zepharovich ist das Mineral von Przibrani zweigliedrig, daher als Dia-
phorit von dem zwei- und eingliedrigen Schilfglaserz zu unterscheiden.
Sulfosalze. 95
Dnflrenoysit.
Giebt beim Erhitzen Schwefel und Schwefelarsen. Schmilzt v. d. L. leicht,
verflüchtigt sich schliesslich bis auf ein kleines Silberkom und giebt einen weissen,
in der inneren Flamme unter Arsengeruch und Bildung von Bleikörnern verschwin-
denden Beschlag.
Binnenthal, Wallis. Strich rothbraun, V. G. 5,55 Damour, 5,56 Landolt.
1. Damour: Ann. Ch. Ph. (2) U,379.
2. Berendcs: Pogg. Ann. 4 22,371.
1. 2.
Schwefel 23,27 Schwefel
= 13, 2i 21,76 = 13,92
8,56 ] 53,62 8,29 ]
0,06 [ ^ _, 0,05 0,02 }
Schwefel
22,49
Arsen
20,69
Blei
55,40
Silber
0,21
Eisen
0,4i
Kupfer
0,31
0,25 [
0,08 j
8,95
0,30 0,17
I
8,48
99,00 22,40
99,54 22,19
Das Verhältniss des Schwefels ist
in I. = 1 ; 1,48; in 2. = 1 : 1,64.
Ist es = 4 : 1,5, 80 ist der Dufrenoysit
Pb2 As2 SS — / ^^^^ ^. ^
5S = 160 = 22,10
2As == 150 = 20,72
2Pb'= 414 = 57,18
724 100.
Die zweite Analyse ist nicht correct; ist 1 p. C. Pb als Verlust zu setzen, so
erhöht sich der berechnete Schwefel nur um 0, 1 5, und es sind immer noch 0,72 p. C.
zu viel gefunden. Das Verhältniss ist dann = I : 1,61. Ist der Verlust Arsen, so
kommen 0,64 Schwefel hinzu, = 23,04; es fehlen auch dann noch 0,23, und das
Verhältniss würde =1 : 1,72. Aber weder 1 : 1f noch 1 : 1f, d. h*^
9Pb S \^ , 7Pb S \
5As2S»/ ^"^^^ 4As2S^/
sind wahrscheinlich.
Cosallt
Wenig gekanntes Mineral von Cosaia , Sinaloa in Mexiko. Gestreifte Prismen,
bleigrau.
Genth: Am. J. Sc. (2) 45,319.
Analyse b. nach Abzug von As und Co als beigemengten Speiskobalt.
a.
b.
Schwefel
15,59
15,27
Schwefel
Wismuth
39,06
41,76
— 9,64
Arsen
3,07
Blei
37,72
40,32
0,40 / ^^^^
Silber
2,48
2,41
2,65
100.
Kobalt
16,27
100,33
96 Sulfosalze.
(J,6.J : 9,64 = I : 1,4» oder nahe = i : 1,5.
Vierte Gruppe.
R.t r S'* == 3R2 S + r2 S^«
R3 r2 S« = 3R S + r2 S».
Rothgültigerz.
I. Dunkles. Antimons über blende.
Di'crepitirt, schmilzt leicht, giebt ein braunrothes Sublimat; v. d. L. spritzt es.
bcschlii^t die Kohle weiss und lässt ein Silberkorn. — Verwandelt sich in Wasser^
stoir in Antimonsilber, indem Schwefel wassersloff entweicht.
Wird durch Salpetersäure geschwärzt, dann oxydirt, wobei sich Schwefel und
antimonige Säure abscheiden. — Durch Kochen nüt Kalilauge oder Schwefel kaliuni
wird es schwarz ; Säuren fällen aus der Flüssigkeit orangerothes Schwefeiantinion.
Proust unterschied zuerst beide Arten Rothgültigerz ; Klaproth und Vauquelin
glaubten, weil sie in Folge unvollkommener Methoden Verluste erhielten, SauerstolT
darin annt^hmen zu müssen. BonsdorfF gab die erste genaue Analy.se.
I . Andreasberg. a. BonsdorfF. b. Petersen.
i. Grube Wenzel bei Wolfach. V. G. 5,90. Senner.
3. Mexiko. Wöhler.
i. Gnibe Mularoche, Zacatecas. Mexiko. Th. Böttger.
J>. Chile. Field.
BonsdorfT: Schwgg. J. 3i,i25. — BÖttger: Privatmitthl. — Petersen: Pogg.
Ann. 134,80. — Wöhler: Ann. Ch. Pharm. 27,t;>7.
la.
tb.
i.
3.
4.
5.
Schwefel
n,78
n,70
18,28
18,0
17,76
n,45
Antimon
i3,i6
ii,35
ii,H\
i1,8
24,59
23,16
Arsen
1.01
—
—
Silber
r>8,9f»
38,03
Ö7,0I
00,2
37,45
59,01
100.
99,09
100,10
100.
99,80
99,62
Hieraus folgt
3S = 96 = t7,71
Sb = 122 = 22,51
3Ag =_324 = 59/78_
"542 lo'o"
II. Lichtes. Arsen silberblende.
Schmilzt leicht und giebt ein geringes Sublimat. V. d. L. entwickelt es Arsen-
dämpft*, giebt Schwefelsilber und nach längerer Behandlung in der äu.sseren Flamme
reint>s Silber. — In Wasserstoll' bleibt, wie es scheint, nur Silber zurück.
1
Sulfosalze. 97
Gegen Salpetersäure und Alkalien oder Schwefelalkalien verhält es sich ähnlich
dem dunklen ; nur bleibt in jeuer neben Schwefel arsenige Säure , die sich später
auflöst, und die durch diese erhaltene Auflösung liefert mit Säuren gelbes Schwefel-
arsen.
4. Joachimsthal. V. G. 5,552. H. Roso.
2. Grube Sophie bei Wittichen. Petersen.
3. Chile. Field.
Field, Petersen: s. vorher. — H. Rose: Pogg. Ann. 15,472.
1.
2.
3.
Schwefel
49,5t
20,16
19,81
Arsen
t5,09
15,57
15,12
Antimon
0,69
Sp.
Silber
64,67
63,68
64,88
99,96 99,41 99,81
Ag3 As S=* - / ^^^^ ^ \
Ag AS ö — <^ ^^.^ g.j ^
3S = 96 = 19,39
As = 75 = 15,15
3Ag = 32£ = 65^46
4^ To~o7~
Bonlangerit.
Verhält sich wie Zinckenit.
1. Wolfsberg, Harz. Faserig, V. G. 5,96. Kg.
• 2. Nasafjeld, Lappland. Thaulow.
3. Union Co., Nevada. Lange, gestreifte Nadeln. Genth.
4. Oberlahr, Sayn-Altenkirchen. Abendroth.
5. Mayen. V. G. 5,935. v. Kath.
6. Nertschinsk. C. Bromeis.
7. Adalberti-Gang, Przibram. Nadel- und haarförinig. Boricky.
8. Desgl. Feine Nadeln, auf Quarz, V. G. 5,52. Derselbe.
9. Bottino, Toscana. Derb. Bechi.
\0. Moli^res, Dpt. du Gard. Boulanger.
H. Wie 7 und 8. Faserig, V. G. 5,69. Ilelrahacker.
12. Desgl. Dicht, V. G. 5,877. Borickx.
13. =11. Boricky.
14. =6. Brüel.
15. =7. Helmhacker.
\Q, = \t. Derselbe.
17. Nertschinsk (Embrithit, Breithaupt). Feinkörnig, V. G. 6,32. Frenzel.
18. Nertschinsk (Plumbostib, Breithaupti. Stänglich, faserig, V. G. 6,12 bis
6,22. Derselbe.
19. Grube Bergmannstrost bei Altenberg, Schlesien. V. G. 5,825. Websky.
Abendroth: In mein. Lab. — Boricky: Wien. Ak. Ber. 56. — Bromeis: Pogg.
Ann. 46,281. — Brüel: Eb. 48,550. — Bechi: Am. J. (2) 14,60. — Boulanger:
Ann. Min. (2) 8,575. — Frenzel: J. f. pr. Ch. [i] 2,360. — Genth: Am. J. (2'
45. — Helmhacker: s. Boricky. — v. Rath: Pogg. Ann. 136,430. — Thaulow: Eb.
41,216. — Websky: Zeilschr. d. geol. G. 21,741.
Bammelsberg, Handb. d. Mineralclinniie. 11. 7
38
Sulfosalze.
S
Sb
Pb
Fe
Cii
Zn
1.
18,91
25,94
55,15
100.
i.
f8,86
24,60
55,57
=-ZS
99,03
3.
17,91
26,85
54,82
0,42
100.
i.
«9,05
25,40
;>o,o0
—
400,05
••
18,51
25,65
56,14
100,30*
r».
18,2«
25,04
56,29
99,54
17,74
25,1«
57,42
100,27
8.
i0,i9
27,72
48,38
3,i7
100,06
9.
«7,99
26,08
53,15
0,35
1,24
1,41
100,22
«0.
18,5
25,5
53,9
«,2
0,9
100.
1 1.
18,47
24, «7
55,96
0,08
0,22
99,74
(0,84 Ag
M.
18, 6i
24,3«
55,06
1,46
99,47
13.
«7,60
22,81
58,13
0,57
99,11
li.
I9J 1
23,66
53,87
;0,05
1,78
Ag)
98,47
<r>.
17,95
22,9«
57,34
1,35
0,34
99,89
16.
18,89
2«, 87
57,94
0,8i
0,i7
100,01
17.
«8,08
2 «,47
59,36
0,80
99,7«
18.
18,09
2«, 4«
59,54
0,88
99,92
«9.
18,51
20,96
58,73
2,13
100,33
Zur Beurtlioiluiig der Analysten dient der Vergleicli des berechnelen Schwefol-
gelkidts und des gefundenen, welelier entweder zu klein ( — ) oder zu gross +'; ist.
«. = + 0,18 8. = — 0,62 15. = — 0,86
2. = + 0,58 9. = — 1,69 16. = + 0,63
3. == — 1,36 «0. = — 0,78 17. = + 0,14
4. = + 0,45 U. = 4- 0,07 18. = 4- 0,09
5. = — 0,26 12. = — 0,26 19. = — 0,22
6. = + 0,34 «3. = + 0,70
7. = — 1,02 14. = — 0,62
Benierken.s>vertli ist der grosse Mangel an Schwefel in No. 3, 7, 9.
Ferner ist das Veriiällni.ss des Schwefels für Antimon und Blei etc. :
1. — 3 : 2,5
8. 3 : 2,7
15. — 3 : 2,26
2. — 3 : 2,5
9. = 3 : 2,75
16. ^ 3 : 3,37
3. =-= 3 : 2,5
10. — 3 : 2,77
17. — 3 : 3,3
4. = 3 : 2,58
11. -- 3 : 2,8
18. =-= 3 : 3,3
5. — 3 : 2,6
12. -■= :\ : :j,ü
19. — 3 : 3,7
6. — 3 : 2.65
13. — 3 : 3,1
7. — 3 : 2,68
14. - 3 : 3,1
Den drei Proportionen
3 : 2,5, 3 : 3 und 3 : 3,33
würden die Formeln
Pb^^' Sb^S«« = 5Pb S H- iSb^S^* I-
Pb'* Sb'^ S» == 3Pb S + Sb*^ S* II
Pb»»Sb«S»» ^ lOPbS + 3Sb'^S» \\\
entsprechen.
♦ tlin anderer Versuch = 18,6i S, 2t, 93 Sh. RR. 8« Pb == 97,37
Sulfosalze. 99
I. II. III.
HS = 35« =. 18,77 6S = 492 = 48, <ü I9S = 608 = 17,83
4Sb = 488 =' 26,03 2Sb = 244 = 23,09 6Sb = 732 = 21,46
5Pb = 4 035 = 55,20 3Pb = 624 = 58,75 4 0Pb = 2070 = 60,74
4875 \ÖÖ~ 4 057 TÖÖ^" 3440 400.
Es ist demnach noch die Frage, ob alle diese Substanzen im reinen Zustande,
d. h. frei von Antimonglanz und Schwefeleisen, identisch sind. Für die Mehrzahl
(4 — 4 4) dürfte die einfache Formel II wohl die richtige sein.
Wittichenit.
Giebt beim Erhitzen Schwefel (?,.. Schmilzt v. d. L. unter Spritzen. Verhält
sich überhaupt wie Kupferwismuthglanz.
Löst sich beim Kochen in ChlorwasserstoiTs'aure unter Zurücklassung von (bei-
gemengtem) Wismuth auf; durch Luftzutritt wird auch dies allm'alig aufgelöst.
Schneider.
Schneider zeigte im Jahre 4 854, dass das von Klaproth zuerst, jedoch mangel-
haft untersuchte Wisnmtherz von der Grube Neuglück zu Wittichen gediegen Wis-
muth beigemengt enthält, dessen Menge = 4 5,95 p. (i. betrug. Er erhielt
Nach Abzug des Wisnkuths
Schwefel
46,45
4 9,42
Schwefel
Wismuth
54,83
43,05
— 9,93
Kupfer
34,34
37,53
= 9,48
99,29 400. 49,44
und bei späterer Wiederholung (9,44 Bi beigemengt;
Nach Abzug des Wismuths
Schwefel
47,10
19,14
Wismuth
47,44
42,80
Kupfer
34,09
38,09
Eisen
0,20
400.
Kobalt
40,36
99,49
Der Wittichenit ist also
3S = 96 =r 19,43
bi = 208 = 42,09
3(:u =r 490,2 == 38,48
494,2 4 00.
Schon etwas früher halle Schenk dasselbe Erz unl(»rsucht und nach Abzug von
2,54 Eisen als Kupferkies 46,64 Schwefel, 52,54 Wismuth und 30,85 Kupfer ge-
funden, jedoch auf das beigemengte Wisnmth nicht Kücksicht genommen. Gleiches
gilt von einer Analyse Tobler's.
Die Formel des Wittichenits ist bestätigt durch <Mne Analyse Hilger's von dem
Wittichenit der Grube Neuglück*), V. G. 4,3, welcher in (Ihlorwasserslolfsäure kein
Wi.smulh lässt, und eine solche lN»tersen's des Wittichenits von der Grube König
David im Gallenbach, V. G. 4,45, gleichfalls frei von Wisnnilh.
*) Nicht von der Gruhc Daniel (Petersen).
100
Sulfosalze.
Ililger
Petersen
Schwefel
18,21 Schw efel
20,30
Wismutli
i\j>:i — 9,58
44,13
Arsen
0,79
Aiitiniou
0,il
Kupfer
30,9 1 — 9,03
36,76
Kisen
3,13 — 1,79
0,35
Silber
0,15
Zink
0,13
99,78 20,4 100,02
llilj^or's Analyse ist nicht ganz correct. Schneider fand, dass ein Erz von der^
seihen Grube gediegen Wisnmth und ein liellgraues prismatisches Mineral enthält.
Nacli dem Ko<*iien mit (Uilorwasserstoffsäure blieb ein Rückstand, welcher mehr
Wismuth gegen Kupfer als die Auflösung enthielt. Das Mittel zweier Analysen war:
Schwefel 18, «9. Wismuth 51, iO, Kupfer 28,82, Eisen 0,9t, was Schneider aL«!
76,3 Wittichenit, 19,84 Wismuthglanz und 3,68 Wismuth deutet.
P(»tersen analylisirte das Erz xon Neuglück später ebenfalls und erhielt fast die-
selben Resultate wie Schneider, nämlich :
Berechnet zu
Schwefel
16,67
S
16,16
Wisuuith
50,85
bi
36,87
[ 83,15
Antimuu
0,18
Cu
30,12
Arsen
0,33
Bi
13,98
Kupfer
30,82
1,94 Cu FeS2
Eisen
0,53
99,48
vennuthet aber, dass ursprünglich 381'-* S^ vorhanden und diese .später in 2Bi^ S'
und 2Bi zersetzt seien.
Kobellit
Schmilzt V. d. L. , beschlägt die Kohle gelb, verflüchtigt sich bei längerem
Blasen alhikälig und giebt ein weisses Metallkorn.
Aiiflöslich in Chlorwasserstoffsäure.
Ilvena in Schweden. 1. Analyse >on Setterberg, nach den neueren Atom-
gewichten corrigirt ; der S(*hwefel aus dent Verluste bestimmt. 2. Rg. Mit Kupferkies
und Kobaltarsenikkies gemengt: V. G. 6,145. 3. Gent. Von einem anderen Vor-
kouunen.
(lent : In uteinem Laboratorio. — Rammel.sberg : Monatsb. Berl. Ak. 1862.
i'M. — Setterberg: Pogg. Ann. 55,635.
1.
2.
3.
Schwefel
:18,6lj
18,22
17.62
Wisnuith
28,37
18,60
17,89
Antimon
9,38
9,46
10,14
Arsen
2,56
Blei
40,74
4i,25
50,66
Eisen
2,02
3,81
1,70
Kupfer
0,88
1,2-;
1,46
Kobalt
0,68
100. 98,85 99.47
Sulfosalze. IQ\
Berechnet man in 2. aus dem Arsen 5,61 p. C. iFe Co^ As S, aus dem Kupfer
3,67 p. C. Gu Fe S^, so bleiben
Schwefel 15,85 = 17,47 Schwefel
Wismulh 18,60 = i0,52 = 4,73 )
Antimon 9,46 = 10,43 = 4,10 T
Blei 44,25 = 48,78 = 7,55 |
Eisen t,4l = t,55 = 0,88 / '
8,83
98,75 17,26
Auch der Probe No. 3 war etwas Kupferkies beigemengt, so dass man I, i6 Cu
= 1,29 Fe = 1,48 S = 4,23 von jenem in Abzug bringen darf, wonach der Rest
in 100 enthalten würde:
Schwefel
16,85 Schwefel
Wismuth
18,68 = 4,31 \
10,59 — 4,16 / ' '
Antimon
Blei
52,09 — 8,05)
0,43 — 0,25 / ^''^"
Eisen
98,64 16,77
Die Analysen 2. und 3. stimmen also recht gut überein und beweisen, dass die
Formel des Kobellit ist :
] ( 3Pb S )
S«= 3Pb S I
:Bi, Sb;^ S'» (
Ph'^ ßi Sb S« = 3Pb S I _^ '\ Bi'^ S'» )
( 3?h S \
\ Sb^S»/
6S = 192 = 16,81
ßi = 208 = 18,19
Sb = 122 = 10,67
Pb = 62 1 = 5 4,33
1 143 I00~ "~
Eine Wiederholung der Analyse mit recht reinem Material wäre zu wünschen.
Bournonit.
Giebl beim Rösten ein schmelzbares iUichtiges Sublimat (antimonige Säure^ und
ein unschmelzbares nichtflüchtiges (antimonsaures Blei}. Schmilzt \. d. L. leicht,
raucht einige Zeit, erstarrt dann zu einer schwarzen Kugel, entwickelt in stärkerer
Hitze Bleirauch und lässt eine kupferreiche Schlacke.^
Salpetersäure scheidet Schwefel und ein weisses Pulver, Oxyde von Antimon
und Blei enthaltend, ab. Kalilauge zieht Schwefelantimon aus.
Von Hatchett und Klaproth zuerst, dann \on II. Rose genauer untersucht.
1. Neudorf am Harz. a. H. Rose. b. Sinding. c. Aelteres Vorkonunen
von der Grube Meiseberg, V. G. 5,792. C. Bromeis. d. Neueres Vor-
kommen, V. G. 5,847. Derselbe, e. Dasselbe, V. G. 5,863. Rg.
2. Wolfsberg am Harz. a. V. G. 5,801. C. Bromeis. b. Dasselbe, V. G.
5,726. Rg.
3. Grube Alter Seegen bei Clausthal am Harz. a. Kerl. b. Kuhlmann.
4. Nanslo, Cornwall. Field.
5. Alais, Frankreich. Dufrenoy.
6. Mexico. Derselbe.
7. Huasco, Chile. Krystallisirt, V. G. 5,80. Field.
102 i^ulfoMalze.
C. Broincis: Popf». Ann. 77,2öl. — Dufrcnoy: Ann. Min. (3) 10,371. — Field:
Oll. J. Chom. Soc. Ii,lö8. — Kerl: Zeilsrhr. gcs. Naturw. isSi, 501. — Kulil-
niann : Kbend. 8,500. — Kannikclsbcrg : s. Bromcis. — H. Rose: Pugg. Ann. 15,573.
— Sinding : In mein. Laborat.
\i\. Ib. tc. Id. tc.
SchwH'el 20,31 19,63 18,99 19,49 iO, lö
Antimon *6,*8 *:),68 24,84 44,60 44,54
Blei 40,8 i il,38 40,0 4 40, 4 i 4 «,83
Kii|)for 14,05 14,68 15,16 13,06 13,48
100,08 99,37 99,01 97,57 100.
ia. 4b. 3a. 3b.
Schwefel 19,76 1'9,64 19,30 19,31
Antimon 44.34 46,08 44,44 44,42
Blei 44,88 41,94 il,3l H,31
Kupfer 13,06 14,38 13. 3i 13,34
Kisen — — 4,35 i,35
Mangan — — 0.18 0,19
100,04 100. 100,90 100,94
4. 5. 6. 7.
Schwefel 40,3 19,4 17.8 20,45
Antimon 26.3 49, i 48.3 46,41
Blei i0,8 38,9 iO,4 iO,76
Kupfer 12,7 14,3 13,3 12,54^
IOÖ~r 100." ~T»9,6" 99,9?
Der Bournonit ist
,,, Pb sb s^ = ^^, , J + Sb^ S3 = j ^ ,^^^,^ ^ .
\ Sb2 S» / I
3S = 96 = 19,66
Sb =144 = 2i,98
Pb = 407 = i4,38
Cu = 6a,i = 14,98
488. i 100.
Anhang. AlltiuionkupferglailZ prismatoidisrher Kupferglanz .Mo1ls\ von
der WÖleh bei St. Gertraud im Laxantthal. Kärnthen, \ erhält sieh wie ein theilweise
o\\dirter und zersetzter Bournonit. V. (i. 5,735 Mohs, 5,88 — 5,9i Kg.
I. Nach Schrötler. 4. Mittel >on i Analysen. Hg. 3. Nach dem Schmelzen in
WasserstoIFgas. Rg.
Schwefel 28,60 16,81 15,43
Antimon 16.65 4i,il 2i.i6
Arsen 6,03 — —
Blei 29,90 i2,83 i3,69
Kupfer 17.35 13,59 16,15
Kisen 4,40 0,36 0,58
99,93 100. 100,11
>*.:
Sulfosalze. 103
Ein ähnliches Vorkommen auf der Grübe Olsa bei Friesach, Kärnthen^ ist von
Buchner untersucht worden : Schwefel 18,54, Antimon 'i0,95, Blei 41,67, Kupfer
11,61, Eisen 0,94.
Buchner: Wien. Ak. Ber. 51,102. — Schrötter: Baumgartn. Zcitschr. 8,284.
Nadelerz.
Schmilzt V. d. L. sehr leicht, kocht und sprüht Funken, bcschiagt die Kohle
weiss und gelb, lässt ein rölhliches, kupferhaltiges Korn.
Eine ältere unvollkommene Analyse John's wurde durcii H. Frick berichtigt.
\. Frick: Pogg. Ann. 31,529.
2. Hermann: Kokscharow Min. Kussl. 3,242.
3. Chapman: Chem. Gaz. 1847, 337.
la.
Ib.
2.
3.
Schwefel
16,05
16,61
16,50
18,89
Wismuth
34,62
36,45
34,87
28,04
Blei
35,69
36,05
36,31
40,43
Kupfer
11,79
10,59
10,97
12,64
Nickel
0,36
Gold
98,15
'99770
0,09
99,10
100.
2
— 2 •
(
3Pb S \
Pb Bi S3 —
2Pb S )
Cu2 S i
+ Bi2 S:»
\ Bi*i S-* /
(3Cu2S \
\
Bi-i S3 /
3S == 96 = 16,71
Bi = 208 = 36,21
Pb = 207 = 36,04
Cu = 63,4 = 11,04
574,4 100.
Stylotyp,
Schmilzt V. d. L. leicht, giebt Antimonrauch, Bleibeschlag und ein sprödes
Kupferkorn.
Wird von Kalilauge zersetzt.
Schwarze Prismen von 92", V. G. 4,79. Von Copiapo, Chile.
V. Kobell: Anz. d. bair. Akad. 1865, 163.
Schwefel 2 4,30 Schwefel
Antimon 30,53 = 12,01
Kupfer 28,00 = 7,07
Silber 8,30 = 1,23 }• 12,30
Eisen 7,00 = 1,00
98,13 24,31
[ 1 2Cu^ S r ^ f^Cn^ S
Cu24 Aß4 Fe? Sb»4 S« = . ^^S^ ^"^ = \ tl^ß' ^"^
Lu Ag re ÖD ö _ j ^p^ S ] Fe S
1 7Sb2S-^ [ Sb^S»
rr- r
104 Sulfosalzc.
iiS = 1314 = i5,03
l4Sb = 1708 = 31,29
24(:u = 1544,6 = 28,34
4 Ar = 432 = 8,0 4
7Ke = 392 = 7,30
;JH7,6 100.
Fünflo Gruppe.
I
RS r'i s7 = iRi s 4- r^ S"^
11 ^
R» r'i S7 = 4R S + r^S*
Meneghiiiit.
Verhält sich wie Zinckeiiit.
I. BoKino bei Serravezzfi , Toseana. a. Rerhi. h. V. G. «,34 — 6,37.
V. Ralh. \
i. Ooliseiikopf hei Srhwarzenherj;. Sacliseii. hii Siiiir^el. Frenze!.
Bechi: Am. .1. .2. I i,60. — IVenzel : Pogf;. Ann. «41,443. — v. Rath:
Khen«l. 132,372.
la.
tb.
2.
Schwefel
\l.l\i
17,11
Sch\\ efel
18,22
Schwefel
Antimon
I9,*H
18,52
— 7,29
I9.M
7,52
Blei
59,21
01,98
9,58
0. 10 -9,81
00,09
9,29 1
Kupfer
3,54
0,iO
1,50
0,39 [ 9,82
Kisen
0.34
0,23
0J3 1
0,25
0,14)
99,89
'98,2 4
17,10"
'99,2:r
17,34
Verliältniss
des Schwefels >on
Sl) : PJ)
Ib.
— 1 : 1,35
m m
1 : 1,30
Unter Ann;
ihme von
1 : 1,33 —
= 3 : i
Phl Sh'^ S' — I ^ ^ l
11) ^b > —^ Sb2S»/
7S = 22i = 17,28
2Sb = 24 i = 18,83
4Pb = 828 ■-= 03,89
1290 100.
Fahlerz.
Die äheren Analysen von Fahlerzen, insbesondere Klaproth's, sind wegen der
unvollkonmienen Methoden nur \on historischem Werth. H. Rose gab zuerst, indem
er sich des (ihlors zur Zersetzung bediente, eine Reihe genauer Versuche, aus denen
die (Constitution der einzelnen Glieder der ganzen Gruppe folgt.
Für die Berechnung der AnaI>s(Mi ist zum Theil eine ('orrection crforderlicb,
namentlich in Betretf des Antimons und Fisens. 11. Rose hatte das damals geltende
Atomgewicht des Antimons = 128 angenommen, wonach 3 Theile Schwefel
=r= 8 Theile Antimon, während jetzt, Sb = 122 gesetzt, nur 7,625 Theile Antimon
dazu gehören, oder 8 Theile Sb = 3,1475i S sind. Statt tOO Theile Schwefel sind
also jetzt 104,9 in Rechnung zu setzen.
Sulfosalze. 10t5
Das Atomgewicht des Eisens war damals 5i,3 anstatt 56; 100 Thcile Eisen
der Analysen entsprechen also 144, 2 Eisenoxyd; diese würden jetzt = 100,9 4 Eisen
sein, und anstatt der 58,93 Theile Schwefel, welche damals auf 100 Theile Eisen
kamen, sind jetzt 57, 68 Theile für die corrigirten 100, 9 i Theile Eisen zu berechnen.
Von dieser Correclion ist hier abgesehen, weil sie kaum von Belang ist, da der
Eisengehalt der Fahlerze selten 5 p. C. erreicht.
H. Rose's Analysen und eine grosse Zahl anderer liefern den Beweis, dass die
Metalle in den Fahlerzen auf den gewöhnlichen Schwefelungsstufcn stehen, d. h.
dass die in ihnen vorkonunenden Schwefelverbindungen sind :
Ag2 S Fe S Sb*-« S^
Cu^ S Zn S As2 S-»
HgS
denn bei ihnen stimmt der danach berechnele Schwefelgehalt mit dem ge-
fundenen mehr oder minder genau überein. Diesi» Uebereinstinunung gewährt
mithin einen Massstah für die Genauigkeit der einzelnen Analysen. Im Nachfolgenden
sind zunächst inuner diejenigen aufgeführt, bei welchen die Differenz im berechneten
und gefundenen Schwefel I — \\ p. C. nicht überschreitet. Als zweifelhaft und vor-
iäutig für die Frage nach der Zusammensetzung nicht verwendbar sind dami solche
Analysen betrachtet, bei welchen jene Differenz grosser ist.
A. Antimonfahlerz.
Schmilzt V. d. L. leicht, beschlägt die Kohle weiss, der weisse Beschlag zunächst
der Probe ist in der Hitze gelblich und färbt sich nach Befeuchten mit Kobaltsolution
beim Erhitzen grünlich. Die geröstete Probe n^agirt auf Kupfer und Eisen und giebt
häufig , mit Blei und Borax geschmolzen , nach dem Abtreiben auf der Kapelle ein
Silberkoni.
Salpetersäure scheidet Schwefel und oxydirtes Antimon ab. Kalilauge zieht in
der Wärme Schwefelanfimon aus, welches durch eine Säure gefällt wird.
1. Habacht F'undgrube, FVeiberg. Kryst. H. Rose: Pogg. Ann. 15,576.
2. ürube Wenzel bei Wolfach. Kryst. Derselbe.
3. Grube de Soto, Sl^r City, Nevada. Derb, V. G. 5,0. Burton: Am. J.
i'i] 15.
4. Grube Foxdale, Insel Man. Derb, V. (i. i,97. D. Forbes: Phil. Mag.
(i) 34.
5. Grube Meiseberg bei Neudorf am Harz. Kryst. V. G. 4,85i. Rg. :
Pogg. Ann. 77,i47.
6. Ebendaher. Derb, V. G. 4,94. Derselbe.
7. Clausthal, Harz. Kryst. Sander: In mein. Labor.
8. Gablau, Schlesien. Derb. Krieg: Desgl.
9. RosenhÖfer Zug, Clausthal. Kryst. Schindling: Jahrb. Min. I 856, 335.
10. Grube Zilla, Clausthal. Kryst. H. Rose.
tl. Grube Silbersegen, Clausthal. Kryst. Kuhlemann: Zeitsch. ges. NaI.
1856, 500.
12. Andreasberg. Kryst. V. G. 4,90. Ders.
13. Liskeard, Cornwall. Kryst. V. (J. 5,09. Reuter: In mein. Lab.
14. Goodwin-Gnibe bei Prescott, Arizona. Derb. Genth: Am. J. (2 45.
15. Durango, Mexico. Derb. C. Bromeis: Pogg. Ann. 55,117.
16. Rammeisberg bei Goslar. Derb. Kerl: B. h. Ztg. 1853, No. 2.
17. Valle del Frigido bei Massa di Carrara (^^Coppit). Derb, V. G. 4,713.
Bechi: Atti di Georgofili (2) 10.
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Suiro.Halie
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3.
4.
5.
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2. 13.
14.
15.
16.
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1,28
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,42 24
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!3,47
24,78
23,53
26,72
In naetifolgender l'ebersiehl ist die Dilferenz im Sehwefel positiv, weon der
gefundene (iehalt grösser ist als der berechnete, negati\, wenn er kleiner ist. Die
Analysen sind nach der Grösse der Ditreronz ueordDct.
♦: Blei. ♦♦; Worin 0,67 As.
i -
$ulf08alxe.
107
Schwefeldiirerenz
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) 10.
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9.
+ 0,86
15.
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3.
+ 1,07
H.
+ <,2i
+ 1,4
16.
+ 2,29
U.
-4- 3,5
4.
+ 4,9
Yerhältni.ss des Schwefels
von Antimon und den
elektropositiven Metallen
3 .
4,6
3 :
3,6
3 .
4,0
3 :
3,8
3 .
3,9
3 .
4,0
3
3,9
3 .
3,6
3
3,8
3
3,5
3 :
4,3
3
: 3,4
B. Antunonarsenfahlerz.
Giebt die Reactionen von A. und ausserdem die des Arsens. Bei peringem
Arsengehalt wird das Pulver mit Soda in der inneren Flamme des L. behandelt.
Quecksilberhaltige liefern mit Soda im Kolben ein Sublimat von Quecksilber.
I. Quecksilberfreie.
1. Musen. Derb, llengstenberg : In mein. Labor.
2. Grube Landskrone, Siegen. Derb. Aldendorf : In mein. Labor.
3. Mörnshausen bei Biedenkopf, Hessen. Derb, Strich dunkelroth. Sand-
mann: Ann. Ch. Pharm. 89,364.
4. Grube Aurora bei Dillenburg. Kryst., Strich rolh. H. Rose: Pogg.
Ann. 15,576.
5. Kapnik, Ungarn. Desgl. Derselbe.
6. Pyschminsk Grube bei Beresow, Ural. A. Lowe: G. Rose, R. n. d.
Ural. 1,197.
7. Cornwall. V. G. 4,73. Strich schwärzlich. Wittstein : Vierteljahrsschr.
pr. Pharm. 4,72.
8. Schwabengrube, Musen. Kryst., V. G. 4,793. Rg.
9. Stahlberg, Musen. Kryst., V. G. 4,58, Strich braunschwarz. Sand-
mann.
9a. Brixlegg, Tyrol. In Granatoedern kryst. Untchj : Jahrb. Min. 1872,
874.
10. Schwatz, Tyrol. Derb, Pulver schwarz, a. V. G. 4,903; b. V. G.
4,875. Enthält eine Spur Quecksilber. (Vgl. 11. 5.) Pellzer: Ann.
Ch. Pharm. 126,337.
11. Gersdorf bei Freiberg. Kryst., Strich schwarz. H. Rose.
12. Mouzaia, Algerien. V. G. 4,749. Ebelmen: Ann. Min. (4; 11,47,
♦) H. Rose,
108
Suirosalze.
13. Markirclioii, Hlsass. Krvst. II. Rose.
I i. (iHharrus (>)., N. rHrulina. Strich braunrot!). Genth.'Ani. J. 2.16,81.
lö. Au.»iscnborf; , ('«antoii Wallis. Pulver schwarz, V. G. 4,657. Fcllen-
hcrg: Mitthlg.
t(>. Kaiilsdorf bei SaalfelH. liilger.
17. Christophs-Aue bei Freudenstadt. Dcrs.
1
•
±.
3.
4.
6.
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Arsen
0,
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1,65
1,16
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Silber
0,
15
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0,83
0,61
0,56
Kupfer
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37,98
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Kisen
6,
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Zink
1
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5,00
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—
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0,60
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Kupfer
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14.
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17.
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Kupfer
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26,01
•) Ni, Co. ••; Und 0,4t Si 0*. ♦♦•) Blei.
•
Sulfosalze.
8.
9.
9a.
10a.
10b.
11.
Sb
7,54
7,80
6,63
8,21
6,50
As
3,15
3,20
4,25
4,08
4,61
Ag
0,09
0,10
0,08
0,04
0,35
Cu
10,06
9,73
10,71
9,62-
9,75
Fe iNi, Co]
2,83
1,31
2,52
1,94
2,79
Zn
<,72
3,21
1,39
2,22
1,38
25,39
25,35
25,58
26,11
25,38
12.
13.
14.
15.
16.
17.
Sb
5,81
4,90
7,00
6,13
5,92
5,80
As (Bi)
5,84
6,52
7,39
7,35
6,94
5,52
Ag
0,09
1,56
0,14
0,03
0,20
Cu
10,49
10,25
7,76
9,6:i
8,09
8,54
Fe (Ni, Co)
2,66
2,66
0,81
1,58
4,51
3,66
Zn
1,12
1,82
1,25
2,58
1,89
2,28**
25,92
26,24
25,77
27,41
0,07*)
26,00
109
27,45
Es mögen hier noch drei Analysen Platz finden, welche weil w^eniger Schwefel
angeben, als die Berechnung fordert.
18. Morococha-See, Peru. Kryst. V. G. 4,369. Pulverschwarz. Merbach
(Brlhpt.): ß. h. Zig. 1866, 187.
19. Aigodonbai, Chile. Zwei Abänderungen. Bibra : J. f. pr. Cheni.
96,193.
18.
19a.
19b.
Schwefel
25,51
21,14
19,66
Anlimon
7,43
11,64
18,00
Arsen
15,13
20,05
19,30
Silber
0,45
0,48
Kupfer
42,44
38,72
36,35
Eisen
2,46
6,33
4,29
Zink
7,43
100.40
♦ »»\
98,33
98,08
Schwefelberechnung.
18.
19a.
19b.
Sb
2,92
4,53
7,08
As
9,68
12,83
12,35
Cu (Ag)
10,71
9,84
9,25
Fe
1,40
3,62
2,45
Zn
3,66
28,37
30,82
31,13
*) Pb. ♦♦) Co. **♦) Nach Abzug von 2,77 Pb als 8,2 Bleiglanz.
110
Sulfosalze.
Verhältniss
ScIiwefeldilFc
»renz
de^i
► Schwefels
1
Sb
K
8.
+
0,07
3
4,1
loa.
+
0,07
3
i,0
9.
+
0,26
3
3,9
:j.
0,i7
3
3,7
14.
0,29
3
2,4
2.
0,33
3
3,7
7.
0,37
3
3,4
17.
+
0,40
3
3,9
* i.
0,42
3
3,7
1.
+
0,52
3
i,l
lob.
+
0,5i
3
3,4
* 13.
+
0,59
3
3,9
*5.
+
0,75
3
3,7
9a.
0,87
3
3,36
ir>.
+
0,89
3
3,4
' M.
+
0,95
3
3,8
U.
+
1,33
3
3,7
6.
+
I,i7
3
4,4
1 :> .
2,44
18.
—
2,86
19a.
9.68
191).
n,47
11. QiiecksilberhalliKi*.
Sind zu in Theil arsenfrei.
1. (jlrube Gugliehno, Val di ('astello, Tosoana. Derb. Kersten : Pogg
Ann. 59,131.
2. Schniölnilz, Ungarn. V. G. i,733. Hauer: Jahrb. geol. Reichsaiist
1852.
3. Kotterbarh bei Igh), Ungarn. Derb. Scheidhauer : Pogg. Ann. 58,161
4. Kbendaher. Kryst. V. (J. 5,356. vom Halb : Ebend. 96,322.
5. Scliwatz, Tvrol. Derb. V.G. 5,107. Weidenbusch. Ebend. 76,86.
6. Moschellantisberg. V.G. 5,095. Oellacher: Jabrb. Min. 1865, 581.
1 . 2 • '^. 4 . 5 . ' 6 .
Schwefel 24,17 2i,89 24,74 22,53 22,96 21.90
Antimon 27,47 30,18 19,34 19,34 21,35 23,45
Arsen — — 4,23 3,75') — 1,88
Quecksilber 2,70 5,57 7,87 17,27 15,57 17,32**'
Kupfer Ag 36,13 32,87 37,54 35,55 34,57 32,19
Eisen 1,89 5,85 5,21 0,87 2,2 4 1,6 4 y
Zink 6.05 _— _ 1^ _J^^^ ^'^^ ^'^^
98,41 ^Mr,36 100. 100. _0,80*' ^39
98,83 99,87
•j Worin 0.81 Bi. **) Erdi-^e Thelle. ***) Worin 1,57 Hi. f i Worin 0.2S Co
V
Sulfosalze.
111
Schwefelberechnung .
1.
2.
3. i.
5.
6.
Sb
10,80
n,87
7,61 7,61
8,40
9,23
As
\
2,70 2,07
0,56
Hg
0,43
0,89
1,26 2,76
2,49
2,77
Cu
9,04
8,30
10,74 8,92
8,73
8,12
Fe (C
o) 1,08
3,34
2,98 . 0,50
1,28
0,92
Zu
3,02
0,53 0,34
0,67
0,05
2 4,37
24,40
25,82 22,20
21,56
21,65
Beispielsweise noch einige Analysen,
bei denen der gefundene und berechnete
Schwefel gehalt sehr verschieden sind.
7.
Serfaus, Inntlial.
Oellacher.
8.
Po ratsch, Ungarn
. V. G. 4,5
82. Hauer.
9.
Desgl. V. ü.
5,107. Hauer.
7.
8.
9.
Schwefel
28,14
22,00
2 4,37
Antimon
25,61*
31,56
25,48
Quecksilber
1,2i
0,52
16,69
«
•
Kupfer
33,31
39,16
30,67
Eisen
7,11
7,38
I,i6
Zink
3,72
100,62
98,67
Bergart
0,75
99,88
Schwefelb
erechnung.
Sb
10,07
12,41
10,03
»g
0,20
0,08
2,67
Cu
8,40
9,87
7,72
Fe
4,05
4,22
0,83
Zn
1.
6.
4.
2.
3.
5.
9.
7.
8.
1,83
24,55
Schw^efel-
dilTerenz
— 0,20
+ 0,25
+ 0,33
+ 0,49
— 1,08
+ l,i
+ 3,59
— 4,58
26,58
Verhalt niss
des Schwefels
3 : 3,8
3 : 3,7
3 : 4,0
3 : 3,2
3 : i,5
3 : 4,7
21,25
C. Arsenfahlerz.
Giebl im KollnMi Schwefelarsen. Schmilzt v. d. L. leicht unter Entwicklung
von Arsen, arseniger Säure und Schwefelarsen; liefert nur bisweilen einen weissen
Zinkbeschlag.
♦) Worin 0,12 Bi.
112
Sulfosalze.
Die durch Behandlung mit Kalilauge iSchwefelkallunv' entstehende Flüssigkeit
wird von Säuren gelh j<cfallt.
Drei Analysen Klaprotirs,\on Freihcrger Arsenfahlcrz ergeben nur 10 p. C.
Schwefel und können also nicht in ßetracrht gezogen worden.
I. Skuterud, Norwegen. V. (i. i,53. Fearnley: Pogg. Ann. 65» 298.
i. Grube Prophet Jonas, Freiberg (Kupferblende). V. G. 4,i, Strich
roth. Plattner: Hb. 07,422.
3. Trevisane Mine, lledruth, Cornwall (Tennantit). Kryst«dlisirt. a.Kuder-
natsch: Pogg. Ann. 38,397. b. V. G. 4,69. Wackeniagel: In m. Lab.
r. Derselbe. Rg. d. V. G. 4,652. v. Hath : Verh. nat. V. pr. Rheinl.
t5,72 (Jahrb. Min. 1859, 294 . e. Baumert: Ebendas.
i. (irube Friederike Juliane b. Kudelstadt, Schlesien. Krvst. V. O. 5,1*.
Websky: Ztsch. d. g. Ges. 23,586.
1.
2.
3.
4.
a.
b.
c.
d.
e.
Schw(»fel
29,18
28,11
27.76
26,88
26,61
25,22
26,3 4
26.50
Arsen
19,01
18,87
19.10
20,53
19,03
18,72
18, OC
t6,78
Antimon
1.42
Silber
0.54
Kupfer
42,60
41,07
48,94
48,68
51,62
46,88
52,97
52.30
Hisen
9,21
2,22
3,57
3,09
1,95
6,40
2,82
0,79
Zink
100.
8.89
0,34*1
"9l>72T
1,33
98,55
98.33
99,37
99,18
100J9
99,50
Schwefelbercchnung.
1.
2.
3a.
3
b.
3c.
3d. 3e.
4.
Sb 0,56
As
12,17
12,08
12,22
13
,14
12,18
11,98 11,56
10,74
Cu
10,75
10,37
12,35
12
,21
13,03
11,83 13,37
13,45
Fe
5,26
1,27
2,04
1
,76
IJI
3,66 1,61
0,45
28,18
Zu 4,38
*8.io
26^61
27
,11
~i t» , 3 2
Zn0,66 iß, 54
28,13
25,20
SchweH'l-
Verh'altni.ss
difVerenz
des Schwefels
1.
1,0
3 : 3,9
2.
0
3 : 4
3a.
1 , 1 1\
3 : 3,5
3b.
+
0,23
3 : 3,2
3c.
0,29
3 : 3,5
3d.
2,91
3e.
0.2
3 : 3,9
n,8i ♦•'
26.27
4.
/ + 1.3 I
3 : 3,i
\ + 0,23 /
Was nun zunächst die Resultate der Schwefelberechnung belrillll. so zeigt sich
die Ditferenz zwar bald positiv, bald negativ, überwiegend aber positiv, d. h. es
•; Blei.
**i WViin d. Verl.= A«i.
V
■ J
Sulfosalzo. 113
fehlt an Metallen für den gefundenen Schwefel. Dies ist in der Natur der Analyse
begründet, und wo diese einen Verlust anzeigt, möchte derselbe wohl oft in Antimon
oder Arsen bestehen.
H. Rose, dem wir die Fahlerzanalysen A. 1.2. 10. und B. 4. 5. 11. 13. vei^
danken, zog aus ihnen den Schluss, dass sich der Schw^efel des Antimons (Arsens)
und der elektropositivcn Metalle =3:4 verhalte. Die mitgetheUte Berechnung
lehrt, dnss sie die Proportionen 3 : 3,6 bis 3 : 3,9 geben, wenn man von dem
jetzigen Atomgewicht des Antimons ausgeht. Bei Benutzung des früheren war die
AnnUhcrung an das Verhältniss 3 : 4 weit grösser, wie folgender Vergleich jener
Analysen zeigt :
Sb = Sil Sb = 128
A.
B
1.
3 :
3,8
3 :
4,0
2.
3 :
3,6
3 :
3,85
10.
3 :
3,6
3 :
3,87
4.
3 :
3,7
3 :
3,8
5.
3 :
3,7
3 :
3,8
H.
3 :
3,8
3 :
3,9
13.
3 :
3,9
3 :
4,0
Blickt man auf die vorhandenen Analysen überhaupt, und berechnet das
SchwefelverhUltniss bei allen denen, welche keine ungebührlich grosse Schwefel-
difTerenz zeigen, so erhält man im Mittel aus
12 Analysen in A. 3 : 3,9
16 - - B. I. 3 : 3,7
6 - - B. II. 3 : 4
Vorläufig ist also an dem Verhältniss 3 : 4 festzuhalten, und die Abweichungen
sind der Analvse und dem Material zuzuschreiben. Dann erscheinen die Antimon-
Fahlerze als isomorphe Mischungen, bestehend aus den Verbindungen:
Ag« Sb2 S7 == 4Ag2 S + Sb2 S»
Cu8 Sb2 S7 = 4Cu2 S + Sb2 S^
Fe4 Sb'-^ S7 = 4Fe S + Sb^ S3
Zn* Sb2 S7 = 4Zn S + Sb^ S»
welche in den Antimon-Arsen-Fahlerzen mit den entsprechenden Arsenverbindungen
gemischt sind.
Soweit letztere Quecksilber enthalten, ist darin überdies
Hg4 Sb2 S? = 4ng S + Sb2 S^
und Hg* As2 S7 = 4Hg S + As2 S=»
anzunehmen.
Antimon-Fahlerzc. Verhältniss der elektropositiven Sulfurete.
Die R2 S scheinen zu den R S in keinem constanten Verhältniss zu stehen. Denn
obwohl 2R2S : RS öfter vorkommt (z. B. No. 1, 8, 9, 12, 15) so linden sich als
Extreme auch 4R2 S : RS jNo. 13 und 16) und R^S : RS -No. 17).
In dem silberreichsten (No. 1) ist Ag : Cu = 4 : 3 At. ; in dem folgenden
:No. 2) aber schon = 2:5 At., und in dem silberärmsten -No. 16; = 1 : 96. —
Ebensowenig ist das Atomverhältniss Fe : Zn ein con.stantes, allerdings Öfter = 1:1
'No. 12, 15, 16), jedoch ebenso häufig mehr Fe als Zn*;, bis 6 : I (in No. 7j als
umgekehrt, bis 1 : 5 jn No. I 4 ■ .
"*] In No. 17 fehlt Zn wohl auch nicht.
Rammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II. g
IM Sulfosalze.
Antiiiion-Arscri-F.'ililerzi». Verhältniss des Antimons und Arsens.
I)ii<s(*lb«* \uriirt in <lcn (luccksilhiTfrcion von As : iiSb bis HAs : öSb. >^'Uhrend die
(|in?( ksiMMTliiilti^ou thoils arseiifrei sind, theils üborwiegend Antimon enthalten. —
l);is V(»rlr;illniss d<*r eioktropositi\ on Sulfurete in den erstcrcn R^ S und
H S i>t oft = .') : i, schwiinkt aber auch, und geht von 9 : i So. I i.i bis 4 : A
:No. U) . Sit? sind riio reich an Silber: das silberreichste No. 14 enthält A}§ : o(iu.
— Von KiMMi und Zink «ilt das oben Gesajjte. Die (]uecksilberlialtigen führen fast
nie Silber: das (juecksilberreichste Xo. 6 enthält Hg : 3(ai.
Arsen-Fahlerz. Das Schwefeh erhiiltniss >on As und R ist in So. I und 2
annähernd = :j : i, so dass diese Kr/e Mischungen sind von
Cu^ As'^ S" = i(:u2 S 4- As2 S-«
Fe» As2 S7 = iFe S + As2 S^«
Zn* As2 S" = IZn S + As^ S\
und zwar No. I So. i etwa
2(41^^ As2 S7 ^ I iCu^ As2 S7
Fe» As2 S7 / \ VAn* As"^ S"
I Fe* As2 S'
Anders der Tennantit No. 3,. Nur eine Analvse e. giebt das Verhältniss 3 : \.
die übrigen im Mittel 3 : 3,4, also entweder
I OR S + 3As2 S3
oder 7R S 4- iAs^ S-»
Neu(» Analysen mit reinem Material sind daher nöthig. Im üebrigen enthält der
Tennantil wohl nur Fisen und Kupfer, deren Alomverhältniss von 1 : li ^c. bis
\ : ii schwankt.
Der Julianit Websky's No. 4; in der Form dem Tennantit gleich, doch von
höherem V. (i., ist uicht sicher. Die Analyse crgiebt das Schw efelverhUltniss As : R
-" 3 : 3,7; wird aber der Verlust = 1,7 p. C. als As betrachtet, so ist jenes
:-" 3 : 3.4. Die Frage ist mithin dieselbe wie beim Tennantit. Zieht man das Fe
als Fe S^ ab, so- sind die At. von Cu Agi : As Sb) : S = 83 : 2Ö.8 : 80, i =
3.i : I : 3,1. Websky glaubt sie = 3:1: 3 annehmen zu dürfen.
Fournetit. Derbe Frze, theils von Ardillats, Dpt. du Rhone, theils vom Val
(iodemar. Ilautes-Alpes. von .Mene untersu(^ht, scheinen Gemenge von Fahlerz und
RIeiglan/ zu sein. Die Analysen sind unrichtig, da die berechneten SchwefeluieiigeD
bis zw :\ p. C. ^rüsser als die gefundenen sind.
Mene: C. rend. öl , i(i3. :JM3*G.
(IIa) it. Hin peruanisches Krz , kleine Tetraeder und Granatoi*der. grau-
schwarz, v. d. L. leicht schmelzend. Wurde \on Tavlor untersucht.
.\m. J. Sc. i 29.
At.
Schwefel 0.2.'>« = \A
= o,o:>i \ _
f.u 0.t>.»i /
91», 10 ^'" ^*'*^^^ *^-^-^- = '-^^^
Dies schwefelarme Frz würde danach eher zur Gnippe des Speiskobalts
gi'horen.
Schwefel
8.18
Antimon
ii,;i4
Arsen
9,78
Rlei
67.9«
Kupfer
(i,r>4
Sulfosalze.
115
Ist
oder
so würde es
(Pb, £\i] : (Sb, As; : S = 2 : 4 M,5
(Pb, Cu) : (Sb, As I : S = 2,;i : 4 : 1,5
(
I
Pb |2
Cu2 /
{fsY
oder
l'
( Pb l
( Pb l
l C-u /
S
{
Sb
As
sein.
Weissgttlflgerz.
Schon Klaproth untersuchte ein lichtes und ein dunkles von Grube Himmels-
fürst bei Freiberg. Ich habe die Substanz, welche Werner mit jenem Namen b»»-
zeichnete und welche Freiesleben mir mittheilte , analvsirt. Sie stammte von Hol!'-
nung Gottes, war feinkörnig, scheinbar homogen, V. G. 5,465.
Pogg. Ann. 68,515.
Schwefel
2i,53
Schwefel
Antimon
(2i,39^
8,84
Blei
38,36
5,9i
Silber
5,78
0,86
Zink
6,79
3,38
' 42,45
Eisen
3,83
2,49
Kupfer
0,32
0,08
400.
21,26
Rührt etwas Eisen und Zink von beibrechendem Schwefelkies und Zinkblende
her. so sind die Schwefelmengen nahe = 3 : 4 ; das Ganze wäre
4R S + Sb^ S^
und zwar «innähemd
6Pb^ Sb2 S7
3Zn4 Sb2 S7
2Fe4 sb2 S7
Anhang. Rionit. Ein Mineral von Cremenz im Eiufischthal , Wallis.
4»in Fahlerz sein. Schwarz.
Petersen: Jahrb. Min. 4 870, 590.
At.
Süll
Schwefel
29,40
0,94 —
3,9
Arsen
41,44
0,152
Wismüth
43,07
0,063
^ 0,233 —
4
Antimon
2,49
0,018
Kupfer
Silber
Eisen
37,52
0,04
6,51
0,592
3,4
Kobalt
4,20
0,020 j
1
401,07
II
Unter Annahme von 4 : 4 : 3 = Rr S* folgt die Formel
4Cu S ] I A« P
3Cu2 S ^ . 2 -^ Bi \ S3
2Fe S Sb
8
116
Ist Fe = 6 Fe
Sulfosalze.
Co,
undSb
: Bi
: As =
1 :
4 :
8, so
ist
I5S
480
28,
15
f|As
184,6
10,
83
HBi
256
15,
Ol
iVSb
37,5
i,
20
lOCu
634
37
J9
VFe
96
5:
^63
^Co
n
0,
,99
no5,i
100.
und
Sechste Gruppe.
R5 r S4 = 5H2 S + r2 S»
RA r2 SS = 5R S + r2 S»
Sprödglaserz.
Dcorepitirt , schmilzt und giebt ein geringes Sublimat. V. d. L. schmilzt es
leicht, beschlägt die Kohle weiss, später roth, und hinterlässt zuletzt ein Silberkorn,
dein öfter eine auf Kupfer und Hisen reugirende Schlacke anhängt. Manches Sprod-
glaserz giebt Arsenreaction.
Gegen Säuren und Alkalien verhält es sich wie Rothgültigerz.
Die älteren Analysen des Sprodglaserzes , welche von Klaproth und Brandes
hernihriMi, sind unrichtig. 11. Rose analysirte das krystallisirte von Schemnilz
V. G. 6,275 ;l.^, und Kerl das ebenfalls krystallisirte von der Grube AndreaAreuz
bei Andreasberg i2.;.
Brandes: Schwpg. J. 2 2,244. — Kerl: B. h. Ztg. 1853, No. 2. — Klaproth:
Beitr. 1,162. — 11. Rose: Pof>g. Ann. 15,474.
1.
2.
Schwefel
16,42
SchwefeP
16.51
Schwefel
Antimon
14,68
—
15,79
6.2t
Silber
Kupfer
68.54
0.64
0.16 1 '"'•*'
68,38
10,12 \
0,08 1
10.20
Eisen
100,28'
3
0.14
100,82
: 5.36*
Da
,46,08
5.77 :^,31 —
16,41
6,21 : 10,20 —
3 .
4.93
Mittel = 3 : 5, 1 2
so wäre das Schwefel verhältuiss = 3 : 5, mithin das Spnidglaserz
'^^^ ' -^*^ ^' = { Sb^S^^I
8 At. Schwefel = 256 = 16.20
2 - Antimon = 2 44 = 15.44
10 - Silber = 1080 = 68.36
1580
100.
• H. Rose berechnete 3 : 5.76.
Sulfosalze. 117
H. Rose nahm jenes Verhältniss = < : 2, d. h. die Formel
an: 9S = 288 = 15,75
2Sb = 244 ==■ 13,35
HAg = 1296 = 70,90
1828 100.
Geokronlt.
Verhält sich wie Boulungerit. Manche Abänderungen reaj^iren auf Arsen.
1. Meredo, GaUcien, Spanien. V. G. 6,43. Sauvage.
i. Sala, Schweden. V. G. 6,54. (Kerndt.: Svanberg.
3. Val di Caslello, Toscana. Kry.st., V. G. 6,47. Korndl.
Kerndt: Pogg. Ann. 65,302. — Sauvage: Ann. Min. (S- 17,525. — Svanberg:
Berz. Jahresb. 20,215.
1. 2. 3.
Schwefel 16,90 16,26 17,32
Antimon 16,00 9,57 9,68
Arsen — 4,69 4,7i
Blei 6i,89 66,45 66,54
Kupfer 1,60 1,51 1,15
Eisen — 0,42 1,73
Zink — 0,11 —
"99,39" 99,01 101,14
Berechnet Schwefel :
Sb 6,30 3,76 ) 3,81 \ . ^.
•As — 3,00 / ^'^^' 3,02 / ^^'^'^
Pb 10,03 1 10,27 \ 10,30 j
Cu 0,40 / ^^'^-^ 0,38 I 0,29 |
Fe — 0,24 *^'^^ 0,99 ( *''"^
Zn — 0.05 ) — /
16.73 17,70 18,41
Verhältniss des Schwefels für
Sb, As : R
1. =3:5
2. = 3 : 4,9
3. = 3 : 5,1
Aus 3 : 5 folgt
1. 2. und 3.
_ ( 5Pb S ) ) * \ Sb2 S-^ /
'^^^^»^^^'=1 SbS3/
. / 5Pb S \
•^ \ As'-i S^ )
1. 2.
8S = 256 = 16,67 8S = 256 = 17,16
2Sb = 244 = 15,90 ?Sb = 139 = 9,30
öPb = 1035 = 67, i3 ^As = 64 = 4.26
1535 TüÖ; Jil'^ =_m5_ = 69,28
1i94 100.
\ \ S Solfosalze.
IIi(*rlior f^oliört auch ein von Tschcrmak als Jordan it bezeidmetes , zwei-
^liorlrij; kryslallisirtr MineraL von Nagyag.
Jcilirh. Min. 187 4, 188.
Schwefel 17.07 Schwefel
Arsen 9.
Antimon
Blei 70.80 = 10.95
9.90 = 6,3i l -. «o
L87 = 0.74 / ''^^
99, G4 18.03
( QPh ^
7,08 : I0.9:> = 3 : 4,0i. — Vielleicht ist es Pb-' As^ S»^ = -{ l\\ "
\^ 2 As* h^.
Enargit
DetTcpilirt, jjjieht ein Siibüniat von Schwefel und Schwefelarsen, schmilzt
V. fl. L. leicht unter Hntwicklun^ von Arsen, während die Kohle weiss beschläf^
und ein ku|)ferreicher Hückstand bleibt.
Lost sich in Ktinipiswasser auf. Kalilauge zersetzt das Pulver theilweise, und
Säuren fällen aus der Flüssigkeit Schwefelarsen.
I. Franc iscof;an{;, Morococha, District Jauli in Peru. V. G. 4,44. Plattner.
i. Brewer's ümbe, Chesterlield Co., S. Carolina. Genth.
3. Milpillos, Mexiko. V. G. 4,507. Kg.
4. Colorado. V. G. 4,43. Burton.
."». Morning Star-Grube, Californien. Derb. V. G. 4,34. Root.
(). i:tah. V. G. 4,80. Dana.
7. Sierra Faniatina, Pr. Rioja, Argentinien. Tschennak.
8. Guayacana, Chile. V. G. 4,39. Field.
9. Grube Santa Anna, Neu-Granada. Taylor.
10. Grube Hediondas, Co(iuinibo, Chile. Derb. V. G. 4,'37. Kobell.
Burton: Am. J. Sc. :i; 45. — Dana: ib. 3) 6,120. — Field: ib. [i] 27,51.
— (lenth: ib. i; 23,420. — Kobell: Mönch. Ak. Anz. 1865, 16t. — Platinen
Pogg. Ann. 80,383. — Hg. : Ztsch. d. geol. Ges. 18,241. — Root: Am. J. Sc. 2;
i6,*0l. — Tavlor: Am. J. Sc. 2; 20,349. — Tschennak: Jahrb. Min. t874, 537.
t.
2.
3.
i.
«■
Schwefel
32,22
33.78
32,45
31,56
31,68
.Vrsen
17,00
15,63
15,88
17,80
14,06
Antimon
1,61
1,37
6.19
Kupfer
47,20
50,59
49,21
47,58
47,21
Kisen
0,56
1,58
1,0(
Zink
0,23
—
Silber
0,02
99, 4 i
100.
99,12
99,35
99,14
6.
7.
8.
9.
10.
Schwefel
3i,35
30,80
31,82
3i.50
32, n
Arsen
17,20
16,59
19.14
16.31
18,10
Antimon
0.95
2,51
\,i9
Te; 0,05
Kupfer
i6,94
47,75
48,50
46,62
48,89
Kisen
1,06
K21
0.27
0,47
Zink
0,4i
—
Blei
0,70
—
—
100,50 100. 99,46 98,99 99,62
Sulfosalze.
119
AtomverhUllniss.
1.
4
3.
4.
5.
s
1,007
1,056
t,OU
0,987
0,99
As
Sb)
0,236
0,i08
0,212
0,248
0,237*)
Cii
0,74i
0,798
0,776
0,750
0,745
Fe
(Zu)
0,013
0,028
0,019
6.
7.
8.
9.
\0.
S
1,073
0,963
0,995
1,080
1,004
As
;'Sb)
0,238
0,241
0,255
0,218
0,241
Cii
0,740
0,753
0,765
0,735
0,771
Fe
;Zn;
0,019
0,031
0,005
0,008
Cu :
As :
S
Cu
' As
: S
1.
3,2
i,2
6.
3,
2
^,
5
2.
3,8
5,0
7.
3,
25
4
3.
3,8
4,8
8.
3
: 3,
9
i.
3J
4,0
9.
3,
i
: 5
••
3,1
4,2
\0,
3,
2
: i,
2
Die Mclirzahl der Analysen führt mithin zu Cu^ As S"*, d.h. der Enargit ist
4Cu S ) . 0 cH 1 3Cu2 S )
Cu2 S / ^' ^ ^^""^ As2 S5 I
Wir ziehen den ersten Ausdruck vor.
8 At. Schwefel = 256 =
2 - Arsen = 150 =
6 - Kupfer = 380,4 =
32,55
19,08
48,37
100.
786,4
Am meisten weichen die Analysen No. 2, 3 und 9 ab. Die beiden ersteren
geben das VerhUltniss Cu^ As S^, was man durch
Cu2 S / "^'^ ^
ausdrücken könnte, während No. 9 zu
7(:u S . As2 S»
führen würde. Ich glaubte früher wohl diese Verhältnisse als wirklich vorkommend
ansehen zu dürfen; doch scheint es, als ob ein krystallisirterKÖrpör, wie der Enargit,
auch eine constante Zusammensetzung haben müsse, und Abweichungen in der Be-
schaflenheit des Materials oder in der Analyse ihren Grund haben.
Hierher gehört wohl auch ein Mineral in kleinen zweigliedrigen Srystallen,
V.G.5,52, aus dem Binnenthal, welches nach Macivor 32,4fr S, 18,79As, 46,05Cu
und 2,43 Ag enthält.
Ch. News 30,103.
S. ferner Binnit.
Farn at in it. An dem Fundort von No. 7 findet sich ein derbes, röthlichgraues
Erz, dessen V. G. 4,39 — 4,51 ist, und welches im Mittel zweier Analysen von
Tschermak gegeben hat :
»)Sb: As« 1 : 4.
120
Sulfosalzc.
Schwefel
Antimon
Arsen
Kupfer
Kisen
Zink
Tschennak: a. a. 0.
29, «6
3,64
45,00
0,69
0,59
<00,i4
At.
0,91
= 4,1
0,223 = i
0,731 = 3,3
Dies stimmt mit den Enargitanalyscn Xo. 1 , 7 und 1 0 nahe übcrein. Wollte man
\ : 3,5 in ihm ivielleicht auch im Enargit vom gleichen Fundort) annehmen, so
wäre es
\ 2Cu2 S j \ As j
d. h. ein antimcmreicher Enargit, welcher Cu S und (Ui^ S in etw^as anderen Pro-
portionen enthielte.
Siebente Gruppe. — Einzelne Verbindungen.
Chlviatit.
Verhält sich wie Nadelerz.
Brooke theilte mir dies derbe, graue, in drei Richtungen spaltbare Erz von
Chiviato, Peru, mit. V. G. 6,92.
Rammelsberg: Pogg. Ann. 88,320.
Schwefel 18,H Schwefel
Wismut h
61.32
Blei
16,83
Kupfer
-2,42
Kisen
1,02
= 2,60
= 0,58
99,70
Ii,l5
3,79
17,94
Rührt das Eisen, wie mir scheint, von dem begleitenden Schwefelku*s her, so
erhöht sich der berechnete Schwefel auf 18,52 p. C. und dann verhalten sich
1 i.l5 : 3,21 = 4.4 : I, d. h. = i.5 : 1 = 9,2, und das Erz ist
Ph2 Bi6 S'* — / ^^^ ^
Oder vielmehr
8Pb S
2(:u2 S
l5Bi*^ S=»
, r iPh S )
* \ 3Bi2 S=^ )
r 2Cu2
"^ \ 3Bi2
S
\
1
Gefunden
II At. Schwefel
— 352 —
17,76
17.33
6 - Wisnuith
— 1248 —
62,97
62.69
J - Blei
— 331,2 —
16,72
17,20
i - Kupfei
r
— 50.7 —
^ XU
2,;jo
2, i8
1981.9
100.
99,70
Sulfosalze.
121
Aftonit
Schmilzt V. d. L. leicht und verhält sich wie Fahlerz. Nach Peltzer giebt es
beim Erhitzen Schwefel.
1. Gardsee, Kirchspiel Wermskog, Wermland. a. V. G. 4,87. Svanberg.
b. V. G. 4,815, Pulver röthlich. Peltzer.
t. Coquimbo (Ficldit). Dunkelgrüngrau, weich, Pulver roth. Field.
Field: Qu. J. Ch. S. 1852, 332. — Peltzer: Ann. Ch. Pharm. 126,344. —
Svanberg: Berz. Jahrb. 27,236.
1.
100,38 100.
2.
a.
b.
Schwefel
30,45
29,78
30,35
Antimon
25,10
25,67
20,28
Arsen
Sp.
—
3,91
Kupfer
33,34
33,96
36,71
Silber
3,13
3,31
0,07
Zink
6,49
6,00
7,26
Elsen
1,33
0,68
1,23
Kobalt
0,50
0,60*}
Blei
0,04
Sp.
99,81
Atomverhültniss.
s
0,95
0,93
Sb
0,206
0,21
0,166
As
—
0,052
Cu 0,526
0,536
0,579
Ag 0,030
0,688
^'^^^ \ 0,686
Zn 0,100 1
0,098 1 '
0,112
Fe (Ni, Co) 0,032 j
II
R
0,022 ^
: Sb, As : S
0,022
la.
— 3
,34
: 1 : 4,6
Ib.
— 3
,2"
1 4,43
2.
— 3
,27
1 4,36
Bei Annahme von 3,
33 : 1 :
4,5 =
= 20 : 6 : 27 erhält man
II
6
/ |R S ( 16R
S
R20 Sb« S27 —
\ |r2 S — \ 2R2
s
Sb2 S3 [ 3Sb2 S3
R S =
: Cu
S, Zn S, FeS
R2S —
: Cu2S, Ag2S.
In 1 . ist Ag : Cu —
1:18, und Zr
i, Fe : Cu, Ag — 1 : 4
1 ' 1
dies Verhäitniss — 1:4,
As : Sb :
— 1
: 3.
0,95
0,218
0,713
5. — In 2. ist
*) Worin 0,48 Ni.
122 Salfosalzc.
Eplgenit.
Scliniilzt V. (I. L. unter Entwicklung von Arsen zu einer Schlacke, welche
Kiipff^rkÖnuT enthält. Gicht im Kolben Schwefel und Schwefelarsen.
Ein zweigliedriges Erz von der Grube Neuglück bei Wittiehen. Reine Kr\'.stalle
sind wisniuthfrci. Petersen.
Fogg. Ann. 136,502.
Analy.se nach Abzug von 2,12 p. C. Wisnuith als Wittichenit :
At.
Schwefel 3 2,:n 1,01 =6
Arsen 12,78 0,17 =1
Kupfer i0,08 0,64 ) « «q _ ^ »i
Eisen lt,20 0,2o /
"mTo^
( l 9Cu S I ( ( ^Cu S
,,.^ _ f 9R S \ _ N 3Cu2 S ^ _ I 9 ^ |Cu2 S
II
II .\s ö _ ^ As2S'*j
6Fe S I ~ I \ |Fe S
2As2 S» As'^ S»
12 AI. Schwefel = 38i = 32,61
2 - Arsen =150 = 12,74
7,5 - Kui)fer = 475,5 = 40,38
3 - Eisen =168 = 14,27
1177,5 100.
Polybasit
Schmilzt V. d. L. in der äusseren Flamme sehr leicht unter Spritzen und Arsen-
ontwicklung zu einer Kugel, beschlägt die Kohle und lässt ein Silberkorn, welches
auf Kupfer reagirt.
Verhiilt sich gegen Säuren wie Fahlerz.
Den Polyhasit unterschied G. Rose zuerst vom Sprödglaserz.
1. Przihram. V. G. 6,03. Tonner.
2. S. IVdro Nolasio, Tres Puntas, Copiapo.in Chile. Taylor.
3. Cornwall. Jov.
i. Guarisamey, Durango, Mexiko. H. Rose.
5. Freiberg. IL Rose.
6. Schenmitz. H. Rose.
Joy: Mise. ehem. research. Götting. 1853. — H. Rose: Pogg. Ann. 15,573.
28,156. — Ta\lor: Proceed. etc. N. Sc. Phil. 1859. Novbr. — Tonncr: Jalirb. Min.
1860, 716.
1 . 2 . 3 . 4 . 5 . 6 .
Schwefel 15,55 16.14 15,87 17,04 16,35 16,83
Antimon 11,53 11,55 5,46 5,09 8,39 0,25
Arsen — — 3,41 3,74 1,17 6, «3
Silber 68,55 6i,l8 72,01 6i,29 69,99 78,43
Kupfer 3,36 8,13 3,36 9,93 i. II 3,04
Eisen 0, 1 i — 0,34 0,06 0,29 0,9«*)
99,13 100. 100,45 100,15 100,30 99,70
' Worin 0,59 Zn.
Salfos&lze.
123
S
Sb
As
Ag
Cu
Fe
Oder
0,486
0,09o
0,635
0,053
O.OOi
0,505
0,095
0,094
0,128
0,333
0,042 \
0,050 /
0,596
0,157
0,001
0,310
0
0
0,649
0,065
0,005
,069 \ 0,002 \
,016 / 0,083 /
0,526
0,00
0,08
0,670
0,048
0,015
I.
2.
3.
4.
5.
6.
II
R
7,26
7,6
8J
8,46
8,6
Sb, As
S
5,1
5,5
5,8
6
6,2
Die Analysen lassen die Zusammensetzung des Polybasits nicht sicher erkennen.
No. 3 und 4 ergeben das Yerhältniss 8 : I : 5,5, No. 5 und 6 nähern sich 9:1:6,
welches Yerhältniss H. Rose als das richtige annahm. Hiemach hätte man
^ r2S3
und
;Ag, Cu)»6 (Sb; As) 2 Sil = I
'Ag, Cuj^.Sb, As) S6=/ ^^'^3
Das Atomverhältniss
No. 6 wäre speciell
«
Cu
: Ag
Sb : As
\.
: 1 1
0
2.
: 5
0
3.
10
1 : 1
4.
4
5 : 6
0.
: 10
9 : 2
6.
9
0
8Ag2S
1
Cu2S
As2S3
1
<2S
— 354 —
15,05
2As
— 150 —
6,36
«6Ag
— 1728 —
73,26
Cu
— .126,8 —
5,33
2358,8
100.
Po
lyargit.
V. d. L. leicht schmelzbar.
Dieses regulär krystallisirte , nach dem Würfel spaltbare Erz von Wolfach.
V. G. 6,974, ist von Petersen untersucht worden.
Pogg. Ann. 137,386.
Schwefel
= 2,74
= 11,36
= 0,20 \ H,71
= 0,15
Schwefel
14,78
Antimon
6,98
Silber
76,70
Eisen
0,36
Zink
0,30
99,12
14,45
124 Sulfosalze.
Das SchwefelverhSltniss 3 : 12,7 = 3 : 12 ergiebl für den Polyargit
Ag24Sb2St5 = {^^^J^'f,
15 AI. Schwefel = 480 = U,45
2 - Antimon = 244 = 7,36
24 - Silber = 2592 = 78,19
3316 100.
Xanthokon.
Schmilzt im Kolben, wird grau und gicbt ein geringes Sublimat von Schwefel-
arsen. V. d. L. entwickelt er Arsen und hinterlässt ein Silberkorn.
Verhält sich sonst wie lichtes Rothgültigerz.
Plattner analysirte den Xanthokon von Grube Himmelsfürst, Freiberg. a. Braun,
älteres Vorkommen ; b. gelb, neueres.
Plattner: Pogg. Ann. 64,272. 275. — Vgl. auch Zincken: B. h. Ztg. 1842, No. 24.
a. b.
Schwefel
21,36
21,80
Arsen
13,49
14,32
Silber
64,18
63,88
Eisen
-
0,97
100.
100.
Ato
inverhält niss.
Aß :
As
: S
a. = 0,594 : 0,18
b. = 0,591 : 0,19
0,65 = 3,3 : 1 : 3,6
0,68 = 3, 1 : I : 3,6
Bei Annahme von 3 : 1 : 3j^ wäre der Xanthokon
As2 S*
.....s..= qy. ={«;-«-+-:-.;}
10 At. Schwefel = 320 = 21,09
3 - Arsen = 225 = 14,83
9 - Silber = 972 = 6i,08
1517 100.
Epibonlangerit
Mikroskopische gestreifte rhombische Prismen von der Grube Bergmannstrost zu
Altenberg, Schlesien. V. G. 6,309.
Websky: Ztschr. d. geol. Ges. 21,747.
a.
b.
Schwefel
21,89
21.31
Antimon
20.77
20,23
Blei
56,11
54,88
Eisen
0,60
0,8i
Nickel
0,i0
0,30
Zink
0,29
1,32
99,86
98.88
Oiyde.
125
Atomverhältniss .
II
R
Sb : S
a. = 0,289 : 0,170 : 0,684 = «,7 : < : 4
b. = 0,306 : 0,166 : 0,666 = 4,9 : « : 4
Nimmt man 2 : I : 4 an, so ist das Mineral
3Pb S
Pb2 Sb S4 = .
8Pb S
Sb2S»
Sb2S5
(I)
Websky hat 1,5 : I : 3,75 = 6:4
Pb« Sb4 Si'i =
I.
l2Pb S
Sb2 S»
3Sb2 S5
4S = itS = 19,28
Sb = 122 = 18,38
2Pb = 414 = 62,34
664
100.
^11 Sb2 S^ / I
- / 5Pb S \ (
l l Sb^S^/J
1 5 angenommen, also
r / 3Pb S \
_| \ Sb2S3/
/ 3Pb S \
["^ \ Sb2 S5 /
II.
i5S = 480 = 21,72
4Sb = 488 = 22,09
6Pb =1242 = 56,19
2210 100.
in)
Oxyde.
Anhydride.
Monoxyde R^ 0 und R 0.
Feriklas.
V. d. L. unschmelzbar.
In Säuren auflöslich.
Von Scacchi in Dolomitblöcken des Vesuvs entdeckt. V. G. 3,674
Magnesia
Eisenoxydul
Scacchi
89,04
8,56
97,60
Damour
93,44
6,01
99,45
Damour: Ann. Min. (4) 3,381. — Scacchi: Mem. geolog. (J. f. pr. Ch. 28,486;.
Das Eisen ist als Oxydul vorhanden. Beim Glühen in Sauerstoff verwandelt es
sich in Oxvd ; in WasserslolF wird es nicht reducirt (Damour) .
Hiernach ist der Periklas Magnesia, Mg 0, in isomorpher Mischung mit Fe 0^
und zwar etwa
> oder »'
^"^^ ( 30Mg
berechnet: Fe 0 8,26 und 5,66 p. C.
Manganoxydul, MnO, ist kürzlich zu Längbanshytta, Wermland, in grünen^
nach dem Würfel spaltbaren Massen, V. G. 5,18, gefunden.
Blomstrand: Ber. d. ehem. Ges. 1875, 130.
/ Fe Ö \
\ 20Mg 0 /
Fe 0\
•MgO/
_ ■ ■ j
1 26 Oxyde.
Rothknpfererz.
Sclirnilzt \. d. L. und Hirbt die äussere FJaniiue grün oder nach dem Bereucbten
mit (Uilorwnsserstoft'säure blau. Heducirt sich auf Kohle zu einem Kupferkom.
welches nach dem l^rkalten mit einer schwarzen Kruste bedeckt ist.
(Ihlorwasscrstollsäurc: braune Auflösung, welche mit Wasser einen weissen
Niederschlag >on Kupferchlorid giebt ; auf Zusatz von Ammoniak entsteht bei Luft-
abschhissi eine farblose Flüssigkeit, welche an der Luft sogleich blau wird. —
Salpetersäure : blaue Auflösung unter Entwicklung rother Dämpfe.
Klaproth und (ihenevix erkannten fast gleichzeitig das Erz als Kupferoxydul,
«liMin jener fand Hothkupfererz von den Turjinschen-Gniben des Urals: 91, dieser
[Kothkupfererz aus (iornwalij 88,5 p. C. Kupfer.
(Ihene>i\: (iehlen's N. Journ. 2,180. — Klaproth: Beitr. 4,27.
Kupferoxydul, Cu'-^ ().
2At. Kupfer = 12«, 8 = 88,8
1 - Sauerstoir = 16,0 = \ 1,2
142,8 TÖÖT"
Kupferblüthe. Verhält sich chemisch wie Hothkupfererz; auch sind die
kleinen Krystalle nach Brooke und G. Rose regulär. Da indessen Suckow sechs-
gliedrig(% K(Mmgott zweigliedrige Formen angeben, so wäre das Kupferoxydul mög-
licherweist» dimorph.
Hothkupfererz und Kupferblüthe von Hheinbreitbach enthalten nach Kcrsteii
und Bergemann Spuren von Selen, welches Kobell und ich* indessen nicht finden
konnten.
Bergemann: Schwgg. J. 54,319. — Kersten : Pogg. Ann. 46,280.
Schwarzknpfererz. , T e n o r i t . :
Tenorit nannte Semmola schwarze Blättchen der Fumarolen von Vesuvlaven,
welche sich wie Kupferoxyl verhalten.
Bull. geol. 13,206.
V. d. L. unschmelzbar, sonst wie Hothkupfererz sich verhaHend.
C.hlorwasserstotrsäure bildet eine grüne, Salpetersäure eine blaue AuflÖKung.
Das Schwarzkupfererz vom Oberen See ('opper Harbour, dessen V. G. 5,952
ist. enthält nach der Untersuchung >on Joy neben Kupferoxyd bis 99,45 p. C.
wenig Eiseno\\d, Kalk und Kieselsäure.
Kupfersrhw ärze ist wahrscheinlich ein aus tler Oxydation verschiedener
Er/e entstantlenes Ovydgemenge. Die Kupferschwärze von Lauterberg am Harz soll
nach Dumenil 30 p. C. Manganoxyd. 29 Eisenoxyd. 11.5 Kupferoxyd und 29, i5
Wasser enthalten und würde sich denuuich dem Kupfermanganerz anreihen.
Dumenil: ('h<*m. Forschungen 311. — Joy: Pogg. Ann. 80,286.
Kupferoxyd, i'u O.
I At. Kupfer = 63, i = 79,85
I - Sauerstoir = 16.0 = 20.15
79, i TÖÖ.
": Kupferblüthe von Rheinbreit bach gab, mit Wasserstoff red ucirt, genau den Kopfer-
gi»haU von Cu- 0.
w j»
Oxyde. 127
Nickeloxyd.
Bergeinann beschrieb reguläre Oktaeder desselben, welclie zu Johann-Georgen-
«ladl mit Nickelocker und Wisniuth vorgekommen, ein V. G. = 6,398 haben, v. d.
L. unschmelzbar und in Säuren fast unauflöslich sind^;.
J. f. pr. Ch. 75,243.
Nickeloxyd, Ni 0.
4 At. Nickel = 58 = 78,38
\ - SauerstofT = \6 = il,6i
Bleioxyd.
Schmilzt V. d. L. leicht und reducirt sich auf Kohle.
Auflöslich in Salpetersäure.
John fand in einer natürlichen Bleiglätte unbekannten Herkonmiens 89,1 Blei-
oxyd, 0,48 Eisenoxyd und Kalk, 2,4 Kieselsäure und 3,84 Kohlensäure. Nach
Pugh besteht ein auf BIciglanz aus Mexiko aufsitzendos Oxyd aus 92,65 Blei-
oxyd, 5,21 Eisenoxyd, 0,14 Kieselsäure und 4,38 Kohlensäure. Nöggerath be-
schrieb das Vorkommen von gediegen Blei und Bleiglätte bei Zomelahuacan im Staate
Vera Cruz, Mexiko, und ich habe Gelegenheit gehabt, mich von dem Vorhandensein
des Oxyds in dem Gemenge zu überzeugen.
John: Sdnvgg. J. 4,2 19 -32,106 . — Nöggerath iRammelsberg : ZeiUschr. d.
geol. Ges. 6,674. — Pugh: Ann. Ch. Pharm. 100,128.
Bleioxyd, Pb 0.
i At. Blei = 207 = 92,825
4 - Sauerstoff = 46 = 7,175
223 100.
Hydrargyrit. (yuecksilberoxyd.;
Bertrand fand den Bordosit (s. diesen) von Bordos in Chile mit gelbem Queck-
silberoxyd gemengt.
Ann. Min. 1872, 1.
Quecksilberoxyd, Hg 0.
4 At. Quecksilber = 200 = 92,6
4 - Sauerstoff = 46 = 7,4
216 400.
• Bothzinkerz.
V. d. L. unschmelzbar; verhält sich wie Zinkoxyd, reagirt aber auch auf
Mangan.
Löst sich in Chlorwasscrstoffsäure auf. Wegen eines Gehalts an Manganoxyd
wird hierbei Chlor frei.
Die frülieren Untersuchcr haben im Bothzinkerz aus New Jcrsev bedeutende
Mengen Manganoxyd gefunden, so Bruce 8 p. C, Berthier 12 p. C. — Eine Analyse
*) Achnliche Krystalle beobachtet man beim Gaarmachen nickelhaltigerSchworzkupfer.
128 Verbindungen von Monoxyden und Sesquioxydeo.
\on Hayes ergiebl 5,5 Manganoxydul und 0,8 Eisenoxyd. Aber erst seit Whitney
zeigte , dass der Mangangchalt in den reinsten Abänderungen ganz oder fast fehlt,
wurde die Ansicht aufgegeben, das Rothzinkerz sei eine Verbindung von ZinkoxYd
und Manganoxyd.
Whitney analysirte : 1 . derbes, grobkörniges aus der Nähe der Franklinhötte,
nach Abzug von 4,5 p. C. eingesprengtem I'YankiinH; 2. grossblätteriges von Sterling,
welches nur 0,1 p. C. Magneteisen enthielt.
\,
2.
{inkoxyd
98,86
96,19
Manganoxyd
Spur
3,70
Wasser
1,14
400. 99,89
Die rothe Farbe rührt nach Hayes theils von Eisenglanzschüppchen, theils von
einem glimmerähnlichen, Zink, Kalk und Eisen enthahenden Silicat her.
Berthier: Ann. Min. 4,483. — Bruce: Am. J. Sc. 1,96 (Schwgg. J. 33,343i.
— Hayer: ibid. 48,2,61 und (3) i,\9\. —Whitney: Pogg. Ann. 71,169.
Zinkoxyd, Zn 0.
I At. Zink = 65 = 80,25
1 - Sauerstoir = t6 = 19,75
81 TÖÖ^
Verbindungen von Monoxyden und Sesquioxyden.
R3 04 = R 0 . R2 0*^ == R 0 . ft 0\
a. ChrysoberyU.
V. d. L. unveränderlich (auch im Feuer des Porzellanofens unschmelzbar,
Klaproth;. Giebt mit den Flüssen langsam klare Gläser, die bei dem sibirischen
schwach grün erscheinen. Wird von Soda nicht angegriffen. Das Pulver giebt, mit
Kobaltsolution befeuchtet, nach dem Glühen ein schönes Blau.
Wird von Säuren nicht angegriffen.
Klaproth erklärte ihn (<795) für ein Silicat von Thonerde, und auch Arfvedson
war noch 11822) derselben Meinung. Scybert fand zwei Jahre später, dass der
Chrysoberyll wenig Kieselerde, aber viel Beryllerde enthalte. Thomson, besonders
aber H. Rose bewiesen, dass die erstere dem reinen Chrysoberyll ganz fremd ist.
Arfvedson: Schwgg. J. 38,4. — Klaproth: Beitr. 1,97.
1. Brasilien, a. Seybert: Schwgg. J. 42,228. b. Bergemann: De Chryso-
beryllo. Gotting. <826. c. Thomson: Outl. of. Min. 4,400. d. Awde-
jew: Gelber Chrysoberyll, V. G. 3,7337, Pogg. Ann. 56,4 18.
2. lladdam, Connecticut, a. Seybert. b. Damour: Ann. Ch. Phys. i3)
7,173.
3. Ural. Grün, V. G. 3,689 G. Rose-: Awdejew.
4. Helsingfors. V. G. 3,64. Wijk: Jahrb. Min. 1868, 184.
*—' 'rJ
VerbindoDgen von Monoxyüen and Sesquioxyden. 129
d f.
b**).
c.
d.
Thonerde
73,05
74,85
76,75
78,10
Beryllerde
n,02
46,87
47,79
17,94
Eisenoxyd
5,59
4,06
4,49
4,88
Titansäure
2,84
2,97
GUibverlust
0,71
99,21
0,56
99,30
0;48
99,51
— -,
100,92
2.
3.
4.
a ***; .
b i) .
Thonerde
^6,67
76,99
78^92
79,77
Beryllerde
16,46
18,88
18,02
17,81
Eisenoxyd
3,85
4,43
3,48
4,55
Titansäure
1,04
GrO'^0,36
Glühveriust
0,42
0,a9ii)
—
98,44 100. 104,07 102,13
Die Analysen, insbesondere diejenigen Damour's und Awdejew's, beweisen,
dass der Chr>sober> II aus je einem Mol. Beryllerde und Thonerde basteht,
1 Mol. Thonerde = 102,60 = 80,20
4 - Beryllerde = 25,33 = 4 9,80
127,93 100.
Da die durchsichtigen Krystalle kein ^e 0^ oder Fe ^e 0^ beigemengt enthalten
können, so v-ertritt entweder Fe Beryllium, oder l'e Aluminium, oder es flndet
beide» statt.
Nach Analyse 4d. und 3. kann nur Fe (d. h. Eisenoxydul) vorhanden sein, denn
es sind die At. von
in Id. in 3.
AI 7,6 (und Cr) 7,74
Be 7,0 1 7,14 \
Fe 0,6/^^^ 0,44/^'^*'
Unter Annahme von Fe würden in Id. die At. von Be : AI, Fe = 1 : 1,11
sein, d.h. auf die unwahrscheinliche Formel
/ 9Be 0 \
\ lOR 0=»/
rühren.
In Analyse 3. sind die At. von Be, Fe : AI = 1 : 1,02, die von Be : AI, Fe
= 1 : 4,12.
Dagegen würde 2b. mehr für Fe sprechen. Denn man hatte
mit Fe
At.
AI 7,5 .
Fe 0,25 \
Be 7,46 j ^'^'^
♦) Nach Abzug von 5 p. C. S! 0«. ♦♦) Desgl. von 5,43 p. C. ♦♦♦) Desgl. von K p. C.
•H Mittel von drei Analysen. «H*) Cu O und Pb O.
BaniDelfib«rg, Handb. d. MiD<»ralfh<>inie. U. 9
\ 30 Verbindungen von Monoxyden und Sofiquioiyden.
Den Formeln
{Feo|^*^'""^^"^iFe03|
entsprechen also, der ersten die Analysen Id. und 3., der lefsten tb.
Ob und in welcher Form das TiUin im Clirvsobervll vorhanden ist , lasst sich
nicht ermittehi.
Die Isonmrphie di^ Chrysoberylls Be AI O^ mit dem Diaspor H'"' AI O* stellt
beide einander nahe.
b. Reguläre. Spinellgruppe.;
R ist == Mg. Fe, Mn, Zn — R = AK Fe, Mn, €r.
Magnetelsen.
Schmilzt V. d. L. 5)ehr scliwer, verhält sich sonst wie Eisenexvd. Beim Gluben
in Wasserstoff wird es vollständig reducirl; in Glasgefä.ssen gelingt dies jedoch nicht.
Löst sich in Chlorwasserstoffsäure vollständig auf; die Auflö.sung reagirt auf
beide Oxyde des Eisens : mit kohlensaurem Baryt gesSttigt , gicbt sie eine braune
Fällung von Eisenoxyd, während die Flüssigkeit blos Eisenoxydul enthSft. Behandelt
man Magneteisen mit einer unzureichenden Men^e der Säure, so ist das Ungelöste
braun und besteht überwiegend auß Eisenoxyd, während die Auflösung fast nur
Oxydul enthält. — Salpetersäure löst ihn unter .Entwicklung rother Dämpfe zu einer
g<»lben Flüssigkeit auf, in welcher sich ausschliesslich Eisenoxyd befmdet.
Proust bewies zuerst, dass das Magneteisen eine Verbindung beider Oxyde des
Eisens sei, welche Gay-Lussac als eine besondere Oxydation.sstufe betrachtete.
Berzelius bewies später, da.ss im Magneteisen je ein Mol. beider Oxyde enthalten sei:
er bestimmte nämlich die Quantität Eisenoxyd, welche aus dem MagneteiAea bei
vollständiger Oxydation entsteht. Zwei schwedische, gerade nicht sehr reine Ab-
änderungen, nämlich a. von Norm und b. von Riddarhytta, gaben
Eisenoxyd = Eisen
a. 103, H p. C. = 72,597 p. C.
b. 103,85 - = 72,695 -
Hiernach wäre das Magneteisen im Mittel = 72,646 Elsen und 27,. 354 Sauer-
stoff, und da beide Zahlen sich = 56 : 21 =56 : 1,3 . 16 verhalten, so beweisen
diese Versuche, dass auf I At. Eisen (56) 1,3 At. Sauerstoff, oder auf 3 At. Eisen
fast genau 4 At. Sauerstoff kommen.
Dieses Resultat ist dann durch spätere Analysen von Fuchs und von Karsten
bestätigt worden, wie folgende Uebersicht zeigt :
1. Zillerthal. Oktaeder F.
2. Desgl. Desgl. K.
3. Dannemora. Desgl. K.
4. Berggieshübel. Granat. K.
5. Arendal. Körnig K.
6. ThorsAker. Derb K.
Abweichend hiervon fand v. Kobell 1831, dass das oktaedrisch krystalUsirte
Magneteisen aus dem Zillerthal (Schwarzenstein, 74,08 — 75,27 — 75,52 p.C. £isen-
oxyd enthalte, und auch bei späterer Wiederliolung (1834 erhielt ; er 'im Mittel
Fe 0^
FeO
68,40
30,88
99,28
69,87
29,64
=1X
99,51
70,23
29,65
99,88
69,21
30,49
99,73
69,74
30,00
99,74
70,42
29,40
99,82
Verbindungen von Monoxyden und Sesquioxyden. 131
•
75 p. C, woraus er schloss, dass die von ihm untersuchten Proben 3 Mol. Oxydul
gegen 4 Mol. Oxyd enthalten. Auch blätteriges und schaliges Magneteisen von
Arendal lieferte 73,84 Oxyd, enthielt aber 2 p. C. Manganoxydul und 2,68 Kiesel-
säure, war also nicht rein genug, um zur Entscheidung der Frage beizutragen. Die
analytische Methode war die von Fuchs : Trennung beider Oxyde durch kohlensauren
Kalk oder Barvt.
Im Jahre 1858 unterwarf ich einige Magneteisen der Analyse, und zwar nach
bis. dahin nicht benutzten MetJioden, Es wurde nämlich bestimmt : \ . der gesammte
Sauerstoffgehalt durch Reduction in Wasserstoff; 2. der gesammte Eisengehalt in
der Form von Oxyd und 3. der an Oxydul, beide massanalytisch, theils mittelst
übermangansauren Kalis, theils durch die Jodprobe.
4. Zillerthal (Greiner). Oktaeder, V. G. 5,148.
2. Traversella. Granatoeder, V. G. 5,106.
3. Balmi im Alathal. Granatoeder, V. G. 5,185.
4. Norberg, Westmanland. Blätterige Massen, V. G. 5,002. ,
4. 2. 3. 4.
Sauerstoff 26,63 26,97 27,14 —
Eisen als Oxyd 101,33 103,42 — 402,96
Eisenoxydul 32,54 31,69 30,93 28,00
Die Abweichungen rühren theilweise von eingemengter Gebirgsart her. So
schliessen die Krystalle von No. 1 Chloritblättehen ein; die Auflösung von No. 2*)
enthielt 0,4 8 p. C. Magnesia. No. 3 erwies sich als sehr rein.
Oktaedrische Krystalle von Rhode-Island verloren in Wasserstoff 27,2 p. C.
Von G. Winkler rührt die Angabe her, dass die Oktaeder des Magneteisens aus
dem Pfitscbthal sogar 79,66 p. C. Oxyd gegen 4 9,66 p. C. Oxydul enthalten. Diese
Angabe haben SÖchting und Finkener jedoch widerlegt, welche auf vöhimetrischem
Wege in diesen Kristallen 30,94 und 30,75 p. C. Oxydul nachwiesen.
Es ist mithin wohl erwiesen, dass alle reinen Abänderungen des Magneteisens
eine und dieselbe Zusammensetzung haben, d. h. kein anderes Verhältniss beider
Oxyde als das von je einem Molekül.
Eisenoxydoxydul, Fe^ 0* = { d q3 }
3 At. Eisen = 4 68 = 72,44
4 - Sauerstoff = 64 = 27,59
232 400.
4 Mol. Eisenoxyd = 4 60 = 68,97 = 68,97 \ u o»
4 - Eisenoxydul = 72 = 34,03 = 34,48 / ^
232 400. 403,45
Karsten hatte angegeben, dass manche Magneteisen Titan enthalten. Ich habe
die zuvor angeführten (No. 4 — 4) vergeblich auf Titan geprüft. Indessen ist es
richtig, dass regulär krystallisirtes Magneteisen dieses Element enthalten kann. So
kommen in dem Basalt der Stopfeiskuppe bei Eisenach reguläre Krystalle (Oktaeder
und Leucitoid) eines Magneteisens vor, welche 0, 1 p. C. Titansäure enthalten. Im
üebrigen verlor es bei der Reduction im Mittel 24,52 p. C. Sauerstoff, lieferte 27,88
*) Hier sind 4,6 p.C Kieselsflure in Ab20g gebracfit.
9*
120
Sulfosaize.
AI.
Schwefel
29J6
0,9«
—
4,1
Antimon
Arsen
^1,16
3,64
0,174
0,049 ^
j' 0,223
1
Kupfer
45,00
0,7«
Eisen
0,69
0.012
[ 0,731
3,3
Zink
0,59
0,009
100, i4
Tschermak: a. a. 0.
Dies stinnnt mit den Enargitanaiysen No. I, 7 und 10 nahe überein. Wollte man
1 : 3,5 in ihm ; vielleicht auch im Enargit vom gleichen Fundort'i annehmen, so
wiire es
\ 2Cu'' S 1 ( As j
d. h. ein antimonreicher Enargit, welcher Cu S und Cu^ S in etwas anderen Pro-
portionen enthielte.
Siehente Gruppe. — Einzelne Verbindungen.
Chlvlatlt.
Verhält sich wie Nadelerz.
Brooke theilte mir dies derbe, graue, in drei Richtungen spaltbare Erz von
Chiviato, Peru, mit. V. G. 6,92.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 88,320.
Schwefel
18,H
Schwefel
Wismuth
61,32
14,15
Blei
16,83
— 2,60
Kupfer
-2,42
— 0,61
' 3,79
Eisen
1,02
— 0,58
99,70
17,94
Rührt das Eisen, wie mir scheint, von dem begleitenden Schwefelkies her, so
erhöht sich der berechnete Schwefel auf 18,52 p. C. und dann verhalten sich
I ij5 : 3,21 = 4,4 : 1, d. h. = i,5 : 1 = 9,2, und das Erz ist
Pb2 Biß S'* = •' ^^^^ ^
vielmehr
8 PI) S
2(:u2 S
l5Bi'^ S-»
, / in s )
* \ 3Bi2 S:» f
1 2(:u2
^ \ 3Bi2
S
S^
\
m
f
Gefunden
11 At. Schwefel
— 352 —
17,76
17,33
6 - Wismuth
— 1248 —
62,97
62,69
f - Blei
— 331,2 —
16,72
17,20
•J - Kupfe
r
— 50,7 —
2,i8
1981.9
100.
99,70
Sulfosalze.
121
Aftonit.
SchmUzt V. d. L. leicht und verhält sich wie Fahlerz. Nach Peltzer giebt es
beim Erhitzen Schwefel.
4. Gärdsee, Kirchspiel Wermskog, Wermland. a. V. G. 4,87. Svanberg.
b. V. G. 4,8 4 5, Pulver röthlich. Peltzer.
8. Coquioibo (Fieldit). Dunkelgrüngrau, weich, Pulver roth. Field.
Field: Qu. J. Ch. S. 4852, 332. — Peltzer: Ann. Ch. Pharm. 426,344. —
Svanberg: Berz. Jahrb. 27,236.
4.
2.
a.
b.
Schwefel
30,40
29,78
30,35
Antimon
25,40
25,67
20,28
k
Arsen
Kupfer
Silber
Zink
Eisen
Kobalt
Blei
Sp.
33,34
3,43
6,49
4,33
0,50
0,04
400,38
33,96
3,34
6,00
0,68
0,60*1
Sp.
400.
3,94
36,74
0,07
7,26
4,23
99,84
Atomverhältniss.
s
0,93
0,93
0,95
Sb
As
0,206
0,24
0,466 \
0,052 /
> 0,248
Cu
0,526
0,
536
0,579
Ag
0,030
>
0,68S
i n'
^r ^ 0,686
> 0,743
Zn
0,400
0,
098 '
0,442
Fe
(Ni,
Co)
0,032 ,
0,022 j
0,022 ^
II
R
: Sb, As : S
4a.
3,34
4 : 4,
6
•
4b.
3,27
< 4,
43
2.
3,27
4 : 4,
36
Bei Annahme von 3,33 : 4
: 4,5 —
20 : 6 : 27 erhält man
II
»{
|R S (
i6R S
R20 Sb« S27 =
=r .
iR2 S -\
2R2 S
X
Sb2 S» 1
3Sb2 S3
R S = Cu S, Zn S, Fe S
R2S = Cu^S, Ag2S.
In 4 . ist Ag : Cu = 4 : 4 8, und Zn, Fe : Cu, Ag = 4 : 4 — 4
dies Verhältniss = 4 : 4, As : Sb = I : 3.
5. — In 2. ist
♦) Worin 0,48 Ni.
122 Sulfosalzc.
Eplgenit
Schmilzt V. d. L. unter Entwicklung von Arsen zu einer Schlacke, welche
KupferkÖrnor enthält, (iiebl im Kolben Schwefel und Schwefelarsen.
Ein zweigliedriges Erz von der Grube Neuglück bei Wittichen. Reine KrystaUe
sind wismuthfrei. Petersen.
Pogg. Ann. t:i6,ö0».
Analyse nach Abzug >on i, 12 p. C. Wisnmth als Wittichenit:
At.
Schwefel 3i,3i I.Ol =6
Arsen li,78 0,17 =1
Kupfer i0,68 0,64 ) ^ «0 _ •• »x
t.isen I4.i0 0,2o j
~TÖO.
9Cu S I r ( ^Cu S
H. As2 S^'l = / ^*^ ^. V = M •^^"' S [ ^ I M iCu^ S
\ As2 S=» j "~ I [ 6Ke S ~ | \ |Fe S
iAs2 S3 I As2 S'^
\i At. Schwefel =38 4 = 32,61
i - Arsen =150 = 11.74
7,5 - Kupfer = 475,5 = 40,38
3 - Eisen = 168 = 14,27
1177,5 100.
Folybaslt.
Schmilzt V. d. L. in der äusseren Flamme sehr leicht unter Spritzen und Arsen-
entwicklung zu einer Kugel, beschlägt die Kohle und lässt ein Silberkorn, welches
auf Kupfer reagirt.
Verhält sich gegen Säuren wie Fahlerz.
Den Polybasil unterschied G. Rose zuerst vom Sprödglaserz.
1. Przibram. V. G. 6,03. Tonner.
2. S. Pedro Nolasio, Tres Puntas, Copiapo^in Chile. Taylor.
3. ('ornwall. Jov.
4. Guarisamey, Durango, Mexiko. H. Rose.
5. Freiberg. II. Rose.
6. Schemnitz. H. Rose.
Joy: Mise. ehem. research. Gülting. 1853. — H.Hose: Pogg. Ann. 15,573.
28, 156. — Taylor: Proceed. etc. N. Sc. Phil. 1859. Novbr. — Tonnor: Jahrb. Min.
1860, 716.
1.
2.
3.
4.
0.
6.
Schwefel
I i. U »i
lo,.'>o
16,14
15,87
17,04
16,35
16,83
Antimon
11,53
11.55
5,46
5,09
s
8,39
0,25
Arsen
3,41
3,74
M7
6,23
Silber
68,5 5
61,18
72,01
6i,29
69,99
72,43
Kupfer
3,36
8J3
3,36
9,93
i.ll
3,04
Eisen
0,14
99,13
0,34
100,45
0,06
100,15
0,29
0,9«')
100.
100,30
99,70
') Worin 0,59 Zn.
Sulfosalzo.
123
S
Sb
As
Ag
Cu
Fe
Oder
0,486
0,090
0,635
0,053
0,004
0,503
0,095
0,594
0,128
0,533
0,042 )
0,050 )
0,596
0,157
0,001
0,510
0,069
0,046
0,649
0,065
0,005
0,526
0,00
0,08
0,670
0,048
0,0<5
3}
I. =
i. =
3. =
5. =
6. =
II
R
7,26
7,6
8J
8,2
8,46
8,6
Sb, As
1
S
5,1
5,3
0,i>
5,8
6
6,2
Die Analysen lassen die Zusammensetzung des Polybasits nicbt sicher erkennen.
No. 3 und 4 ergeben das Verhältniss 8:1: 5,5, No. 5 und 6 nähern sich 9:1:6,
welches Verhältniss H. Rose als das richtige annahm. Hiernach hätte man
(Ag, Cu)'«(Sb; A.s;2S'i=| ^^11,
und
Das Atomverhältniss
Xo. 6 wäre speciell
(Ag,
Cu)»
:Sb, As) S6
( 9R2S
\ r2S3
u
Cu
: Ag
Sb : As
1.
: 1 1
0
2.
: 0
0
3.
to
i : 1
i.
4
5 : 6
0.
10
9 : 2
6.
9
0
8Ag2S
1
Cu2S
►
As2 S3
US
354 —
15,05
2 As
150 —
6,36
l6Ag
1728 —
73,26
Cu
1«
26,8 —
5,33
2358,8 «00.
Polyarglt.
V. d. L. leicht schmelzbar.
Dieses regulär krystallisirte , nach dem Würfel spaltbare Erz von Wolfach.
V. G. 6,974, ist von Petersen untersucht worden.
Pogg. Ann. 137,386.
Schwefel
14,78
Schwefel
Antimon
6,98
;
2,74
Silber
76,70
:
H,36 1
Eisen
0,36
0,20
' t1,7l
Zink
0,30
0,15
99,12
14,45
134 Verbindungen von Monoxyden und Sesqttioxyden.
Um wenigstens einen Theil des beigemengten Eisenglanzes abwiscbeideo, wurde
das Pulver unter Wasser mit dem Magnet ausgezogen.
i . Aus dem zuvor angewandten Material.
t. Aus später erhaltenen Krystallen. a. Erster Auszug, V. G. 4,568;
b. zweiter, V. G. 4,638. Sie enthielten 0,99 und 0,59 p. C. Kupfer-
oxyd und 2,5< und 2,0 unlösliches.
3. Von einem älteren Vorkommen neben Eisenglanz und Augit.
I. 2. 3.
a. b.
Eisenoxyd 84,1 85,92 85,51 84,35
Magnesia 4 6,0 14,09 13,77 15,65
100,2 100,01 99,28 fOO.
Der Gehalt an Magnesia cbarakterisirt also die Substanz.
Offenbar enthielten alle Proben noch eine gewisse Menge Eisenglanz, der theil-
weise dem Magnet folgt. Dcslialb sind auch die magnesiareichsten, welche als
/ 3Mg ö^ y
\ 4Fe 0'^
erscheinen (berechnet: Fe 0^ 84,2, Mg 0 15,8), sicherlich noch nicht rein; und €■
lässt f>ich vermulhen, dass die reine Substanz je ein Mol. beider 0.\yde enthalte iwd
ein Glied der Spinellgruppe sei
/MgO \
\ Fe 03 /
1 Mol. Eisenoxyd = 4 60 = 80,0
1 - Magnesia = 40 = 20,0
200 400.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 404,542. 407,454. — Scacchi in Roth; Der Ve^uv.
Berlin 4 857, S. 34 4.
Spinell.
V. d. L. wird der rothe Spinell dunkler schwarz (violet Abich) und undurch-
sichtig; beim Abkühlen geht die Farbe durch Grün ins fast Farblose und zuletzt
wieder in Roth zurück (Berzeliusj , Es ist unschmelzbar.
Von Säuren wird er nicht angegriffen.
Die ersten Analysen des rothen Spinells von Klaproth und von VauqM^lio hatte«
fehlerhafte Resultate gegeben ; auch glaubte der Erstere 4 5, 5 p.. P, Kieselüäurv
gefunden zu haben. Auch Berzelius* Analyse des blauen SpinelU yf'^r w^Hflodituft»
Erst durch eine Arbeit von Abich wurde im Jahre 4 834 festgestellt, das^ d^ Gcihait
an Si den Spinellen fremd sei , dass überhaupt den zur Spinellgnippe gehöraaden
Mineralien bei gleicher Form auch gleiche Zusammensetzung (R^ O^j zukoml|l^r Die
Abwesenheit der Kieselsäure ist dann später auch durch U. Rose, der die in Süurea
unlöslichen Glieder durch saures schwefelsaures Kali aufzuscbJiesseo lehrte, bewiesen
worden.
Abich: Pogg. Ann. 23,-305. — Berzelius: Gehlen s N. J. 6,304. -^ Kbprolb:
Beitr. 2,4. — H. Rose: Pogg. Ann. 54,284. — Vauquelia: J, d, Mines. No. 38, |9,
Analysen Abich's :
4. Rother Spinell von Ceylon. Nach Abzug von 2,02 p. C. Kieselsäure.
2. Blauer Spinell von Äker, Södermanland. Nach Abzug von 2,25 p. C.
jener.
Verbindungen von Monoxyden und Sesqnioxyden. 135
1.
t.
ThonerHe
70,43
70,53
Cliroiiioxyd
\,\t
Magnesia
^86,75
:i6,3l
Eisenoxydul
0,73
99,03
3,57
100,41
rolhc ^edle) Spinell ist mithin
I!
{ Mol. ThortercJe = 402,6 :f= H,9ö
I - Magnesia z^ 40^0 ==; 28,.(lö
' /
Hm»
t42,6 100.
Eine geringe Mg 0 . €r O^ scbelnl sfciiie Farbe zu bedingen.
Der blaue Spinell euthält etwas Fe Al 0* un,d zwar, der Analyse gemäss^
/ t3MgAlOM ■ ' . ;
\ Fe AIP*/
Ceylonit.
iPloonast. Schwarzer Spinell. ' '
Verhüli sieb wie Spinell, reagirt aber si^ii^eieh auf Kiseo-
Die Ceylonite enthalten AI, Mg und Fe, und zwar das erste stet« als sechs-
werlhiges Al, das zweite als zweiwerthige Mg. Da^ie ia Süurcn unlösUch sind,
vermag die Analyse aber nicht zu entscheiden, ob das }£i^en ganz -^h Fe oder thell-
weise auch als ¥e vorhanden ist. Dies kann nur dureb Kechming geschehen, in-
U VI
sofern R : R = < : t sein müssen. Eine solche Rechnung xeigt, dass die Minderzahl
lediglich Fe enthält (Abth. I), die meisten aber daneben audh ^e (Abtb. II].
" j
I. R AlO*.
i ■ ■ I ■ ; ■
t. Ramos, Mexico. Reg. Oktaeder. V. G. 3,865. Rammeisberg: Zeitsclir.
d. geol. G.
t. llärmala, Kirchspiel Lojo, Finnland. Thoreid: Arppc ajöialyserfaf linska
mineralier.
3. Barsowskoi bei Kyschtimsk, Ural. Abich: s. Spinell.
4. Tunaberg, Schweden. Dunkelgrün. A. Erdmann: FörsÖk tili beskrifning
öfver Tunaberg.
5. Ronsperg, Klattauer Kreis, Böhmen. (Horcynit.l Quadrat: Ann. Ch. Pharm.
55,357.
i.
^*i.
3 **) .
4.
5.
Thonerde
68,46
67,90
66,95
6 t, 95
61,17
Magnesia
19,90
19,00
18,03
13,03
«^92
Eisenoxydul
H,64
11,88
14,33
23,46
35,67
Zinkoxvd
ii,38
99,31
99,44
99,7^
100. 100,16
*) Nach Abzug von 2,68 Si 0-' und 0,42 Ca 0.
•♦) Nach Abzug von «,5 Si 0«.
136 Verbindungen von Monoxyden und Sesquioiydeo.
Hier sind die At. von
Fe
:Mg
in 1 . und t. — 1
: 3
3. = 1 .
2,25
4. — 1
: 1
5. — 7 .
«
Also
i. und i.
3. 4.
f 3Mg AI 04 ^
f 9Mg AI OM i Mg AI 04 ^
\ Fe AI 0* /
\ 2Fe AI 04 / \ 1
Ke AI 04 /
{
5.
Mg AI 04 \
7Fe AI 04 /
Der sogenannte Hercynit, dessen Masse nach Fischer nicht homogen ist, nimmt
beim Glühen 3,2 p. C. Sauerstoff auf, wodurch die grüne Farbe des Pulvers in eine
rothe übergeht.
U VI
H. Rft04.
t. Vesuv. Von glasigem Feldspath und Nephelin begleitet. Abich.
2. Vesuv. In Dolomit. Abich.
3. Amity, N. York. Schwarze Oktaeder. Reuter: In mein. Labor.
4. Monzoni, Fassathal. Abich.
5. Franklin, N. Jersey. Grosse grünschwarze Oktaeder, von Rothziokerz und
Kalkspath begleitet. Vogel : In mein. Lab.
6. Stulgrube, Arendal. Scheerer: Pogg. Ann. 65,294.
7. Ceylon. C. Gmelin: Berz. Jabresber. 4,156. Eine ältere Analyse rührt
von Gollet Descotil« her.
8. Iserwiese, Riesengebirge. Abich.
9. Auvergne. Oktaeder, V. G. 3,87. Pisani : C. rend. 63,49.
10. Poekskill, N. York. Grün, V. G. 3,58. Wolle: Am. J. [i) 48,350.
1.
2.
3.
4.
5.
Thonerde
69,10
64,01
69,71
67,72
67,01
Eisenoxyd
3,51
7,67
1,62
2,83
2,17
Kisenoxydul
2,02
2,66
4,61*)
5,62
8,55
Magnesia
26,57
25,33
24,63
23,90
21,97
101,20
99,67
100,57
100,07
100.
Nach Abzug von
Kieselsäure
2,38
1,83
1,23
0,80
Wasser 0,96
6.
7.
8.
9.
40.
Thonerde
58,14
59,06
60,76
59,06
60,79
Eisenoiyd
M,05
10,20
6,90
10,72
5J3
Eisenoxydul
12,22**)
12,00
13,45
13,60
21,82
Magnesia
18,59
48,83
18.02
17,20
12,84
400.
100,09
99,13
100,58
4 00,58
Nach Abzug von
Kieselsäure
All.. J2^^^ r«<«.,i^.«
5,09
3,15
1,79
1
/ Mg W AH , _ f Mg O \ r AI OM
\ Fe / \ Fe / " ""t Fe 0 / t *'eO»/
') Direct bestimml. **) Einschliesslich 1,86 Mn 0.
Verbiodungen von Monaxyden und Sesquioxyden.
137
Und zwar ist da» AtomverhäHniss :
...,/.. Fe
i.
3.
• ' .'•...' - . ? •
6.
7.
^'
9.
10.
Mg
Fe : AI
■ ■ ■ 1 '
23,6 ,,
1 fil 34-, ...,,. 1
17
1 :,I3
9,7 ,
( ; 6»,0 ,
7,6
J : 37,3
4,6 ,
,1 :. 4,2,4 M
4, .
« :, 8,8
2,8
\ : 9
2,4
i ; 13,2 .
2,26
1 : 8,6
1,06
. 1 ;il8,5
( r
M
' .!■
.Thomson führte Analysen von zwei pordanii^ri^nischen Ceyloniten ap» (Jie viel
Kalk ergeben und schwerlich richtig sind. , • i. , ,, •
OuU. of Min. I,2U.
Genth theilte Untersuchungen von Cevtoniten uiit, /deren Reinheit jedoch sehr
ZU bezweifeln iist. (S. Korund.) Ein solcher Ceylonit aus Hindostan, welcher die
Form und einen Kern von Korund zeigte, schwarz war und ein V. G. = 4,208
llQ3as$, hatte nach Abzug voa 4,31 Korund, gegeben: . ,.. ; , , ,
thonerde
Eisenoxyd
'Eisenoxydul
5Q,67
f8,ä3
24,44
Magnesia . ,7,07
1. fl.
I ■ i I , . , I ■ 1 "
100,71
Die Berechnung lehrt, dass auch hlerih hoch 9,6 p. C. Korund enthalten sein
müssen. > i i
Ein anderer aiis!^! Carolina mit 3,23? j). C.'Ch/oniöxyd' scheint Jn' der ihon-
erdeämisten Probe 12 p. C. Konmd zu enthalten. ' '* '^ ■ '
Zersetzungsproducte des Ceylonits. Blum hat die Umwandlung des
letzteren in Serpentin (Warw ick, N. York] und in Speckstein (Tyrol, Newton
N. Jersey) beobachtet. Chemisch untersucht sind folgende:
I) Zersetzter Ceylonit von Monzoni. a. Mari^n<ic: ^rch. sc. phys. 6,302.
b. Städeler: Jahresb. 1847—1848, H,97. ' ' ,
' ' • ■
1a.
Ib.
, Kieselsäure
31,10
37,5
Tlionerde
17,50
15,7
Eisenoxyd
2,76
4,6
Manganoxyd
' j
1,7
Magnesia
29,69
25,8
Kalk
5,56
8,7
Wasser
l?,67
6,0
400,28
100.
2. Houghit. Von Sommerville, St. LaWH;nfce Co., N. York. Theils halb-
zersetzte Itrystalfe, theils weisse, inned'gr^u^' Masten, Spineilkömer und
Glimmer enthaltend, von Shepard als Houghit bezeichnet. Die weissen
Parthien enthalten Kohlensäure. Johnson: Am. J. (2) 12,361.
138 Verbindungen von Monoxyden und Sesquioiydea.
3. Hydrotalkit. Von Snarum, Norwegen. Talkähnlieh, ki Serpeslin ein-
gewachsen. Nach meinen Versuchen hat die Substanz ein V. G. = t,09l,
löst sich leicht und mit gleichförmigem Brausen in Säuren auf und behält
auch nach dem Glühen ihre Löslichkeit. a. Hochstetter : J. f. pr. Ch. t7,376.
b. Rg. : Pogg: Ann. 97,596.
4. VÖlknerit. Von der Schischi mskaja Gora am Ural. Bildet nach Hermann
zuweilen sechsseitige, nach der Endfläche volFkommen spaltbare Prismen.
V. G. 2,04. Hermann: J. f. pr. Ch. 40, 1 2. Dana vermuthet, dass diese
Substanzen zersetzter Ceylonit seien.
t.
3a.
a.
3b.
T-
4.
Kohlensäure
5,83
10,54
2,6t
6,05
7,30
3,92
Magnesia
43,84
36,30
37,27
38 J 8
37,04
37,08
Thonerde
23,87
t2,0Ö
19,25
17,78
t8.87
?6,96
EisenoxN d
•
6,90
1
Wasser
26,46
32,66
41,59
37,99
37,3*
42,04
<0Q.
R.*) 1,20
100.
100.
100^59
100.
99,60
Vorläulig sind diese Substanzen als Gemenge von Magnesiahydrocärbonaten iind
Aluminiumhydroxyd zu betrachten, in denen vielleicht Brucit, Hydromagnesit und
Hydrargillit als Neubildungen enthalten sind.
ChlorosplnelL
Wird beim Erhitzen vorübergehend bräunilchgrün , verhält sich sonst wie
Cevlonit.
Dieser von G. Hose bei Slatoust am Ural gefundene Spinell eptbäU nach zwei
Analysen H. Rose's :
a.
b.
Thonerde
^4,43
57,34
Eisenoxyd
8,70
14,77
Magnesia
26,77
27,49
Kupferoxyd
0,27
0,62
Kalk
0,27
100,14
100,22
n.
b.
At.
AI.
1^ 62,5 \
09 5,4 /r^'^
30,
10,
.50
,34
[)6 67
16,
49
68,7
AI 3
Fe {
Mg 16,06
Der Chlorospinell enthält also kein Fe i Eisenoxydul) . Da JPe : AI in a. = 1 : H ,6,
in b. = I : 6,1, also nahe = \ : it und 1 : 6, so ist
a.
_ / 1 2Jig AI 0^1 . _f ^Mg AI 0^ \
r Rückstand.
V^rbioduogen von Monoxydeo und Sesquioxyden.
139
Gahnlt (Autoifpoiith).
(Zinkhaltige Mischungen.]
Y. d. L. unreründerlich. Wird von Borax und Phosphorsalz kaum aufgelöst.
Giebt mit Soda und Borax auf Kohle in der inneren Flamme einen Zinkbeschlag.
Unangreifbar durch Säuren.
Ekeborg gab die erste, Vauquelin eine zweite Analyse des Gahnits von Fahlun,
welche sehr unrichtig ausseien. Auch hier hat erst Abich die Zusammensetzung
festgestellt.
I. Fahlun. Abich: s. Spinell.
t. Migiandone bei Ornitvasso, Piemont. Grosse schwurze Oktaeder, von grau-
grünem Pulver, (^'. G. 4,24i. Pisarii: C. rend. 55,924^
3. Franklin, N. Jers^ey. Abich.
4. Canton-Grube, Georgia. Dunkelgrüne Oktaeder' und Granatoeder. Genih:
Am. J. (2) 33,i96.
5. Mine Hill (Franklin Furnace), N. Jersey. Brush: Ibid. (3) 1,28.
6. Bodenmais (Kreittonit). V, G. 4,89. Kobell: J. f. pr. Ch. 44,99.
Auch hier ist Fe und Fe lediglich durch Rechnung bestimmt.
Thonerde
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Manganoxydul
Zinkoxyd
Magnesia
4
! "' ■ ■
!
Nach Ab^üg von
SiO» '
4.
57,34
2,08
3,60
58,60
l,3i
14,30
3.
57,80
31, SS 22,80
5,46 3,96
99,70 100,97
*3,84
Alle Gahnite sind :
Za
A,60
35,23
2,25
99,88
1,22
4.
55,36
3,40
6,29
0,21
31,40
3,34
100.
5.
50,07
7,14
1,29
1,13
39,85
0,13
99,61
0,57
6.
49,62
9,60
7,99
1,44
26,67
3,40
98,72
«B {Fe}<^*
Fe
Und zwar ist das AtomverhUItniss :
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Mg :
Fe :
2,7
1
1
2 :
1
1
1
1
1
11
1
1
1,6 :
Zn
7,7
3
M
156
14
4
AI 03
Fe 03
Fe : AI
}
10,9
8
Die einfachsten Mischungen sind demnach :
No. 2.
3Zn AI 0*
2Fe AI 0<
Mg AI 0«
No. 4.
5Zn AI 0<
Fe AI 0*
Mg AlO^
140 Verbiodangen von Monoxyden und Sesquioxyden.
Dyslult
Ein gelbbrauner oder graubrauner Spinell von Sterling, N. Jersey, V. G. 4,55,
welcher, einer Analyse Thonison's zufolge, einem magaesiafireien ^ aber maogan-
reichen Gahnit gleicht.
Thomson: Outl. of Min. t,220.
Nach Abzug von 2,96 Kieselsliure und 0,4 Wasser uod tintet* Aonahoie, das
Mangan sei lediglich als Mn vorhanden :
Also
Thonerde 31,55 3,1 ) .
Eisenoxyd 30,07 4,9 f ^'"
Eisenoxydul I 1,96 1;66 |
Manganoxydul 7,86 1,10 > 4,9
Zinkoxyd 17,40 2,«o )
98,86
Mn : Fe : Zn = I : 1,5 : 19,5
Fe : AI = t : 1,6
u
i.i
Es ist indessen wahrscheinlich, dass auch das Mangan Iheilweise als Mn vor-
handen sei. .
Franklinit.
V. d. L. unschmelzbar, wird leuchtend, sprüht Funken und wirft Blasea;, giebt
mit Borax ein von Mangan gefärbtes, gesättigt aber mehr rothes Glas, welche« in der
inneren Flanuue grün wird. Ileagirt mit Soda stark auf Mangan und büdet auf Kohle
in der inneren Flamme einen Zinkbeschlag. Verliert in Wasserstoff bei schwacheiu
Glühen bis 19 p. C, in starker Hitze unter Verflüchtigung vielen Zinks bis 40 p. C.
Lost sich in Chlorwasserstoffsäurc mit gelber Farbe auf, wobei eine geringe
Menge (etwa 1 p. C.) Chlor frei wird.
Der Franklinit aus New Jersey wurde von Berthier' zuerst erkannt, aber seine
und Tliomson's Analysen genügen nicht. Erst Abich hat auch hier versucht, die
Spinellformel zu bestätigen, und von Kobeirs und meine Versuche haben die Zu-
sammensctzung des Franklinit zum Gegenstande gehabt.
I. Abich: Pogg. Ann. 23,342.
i. Dickerson : Dana Min.
3. Kobell: Schwgg. J. 62,196, 64,430. Münch. Ak. Bcr. 1866. Juni.
i. Kammeisberg: Pogg. Ann. 107, 3li. 130,146.
5. Brush : Dana Min.
6. Van Dyk (Fr. von Stirling): Mittheilung.
7. Derselbe (Fr. von Mine HUI): Desgl.
"
1.
2.
3.-
4.
5.
6.
7.
Aluminium
0,39
0,43
'
—
• •
Eisen
48,77
46,35
46,34
46,23
45,53
47,81
58,36
Mangan
12.81
13,29
8,64
8,52
10,29
7,31
5,43
Zink
7,10
17,41
16,85
17,56
18,70
19,90
17,41
^Sauerstoff)
30,93
22,95
27,74
27,69
25,48
24,98
81,80
Verbindungen von Monoxyden und Sesquioxyden. 141
Das AtomverhUltniss R : 0, wobei niclit vergessen werden darf, dass der
letztere durch alle Fehler in der Bestimmung der R ht^einnusst wird, ist ifi
1. = 1 : 1,5
5. = 1 : 1,23
i. — \ : 1,07
6. = 1 : 1,2
3. — 1 : 1,37
7. — 1 ; 1,2
4. — 1 : 1,38
Hiemach entsprechen nur Kobell's und meine Analysen mit dem Verhältniss
I : J|y,3l9 T^ ^ • f 4^1* SpineUzusammensetzung.
^,, ..^ifbicb hf\t weg^p mangelhafter Methoden zu wenig Zink erhalten. Auch meine
früber^K^ Versuche waren fehlerhaft, und {<aben infolge dessen ebenfallt"^ das Atom-
veriiUltniss = 1 : 1,2.
Da in No. 3 und i die Atome von Mn : Zn : Fe nalH" = 3:5: IG sind« so
ist der Franklinit
I 5Zn Fe 0* |
, „ I 2FeFeO* [
s , I MnMnO^ )
r«At. Eisen = 896 = 17,21
3 - Mangan = 1()5 = 8,69
5 - Zink = 325 = 17,12
32 - Sauerstotr = 512 = 26,98
U98 loa.
Die .Ursache der Chlorentwicklung sieht Kobell in einer geringen Menge hei-
gemischten freien Manganoxyds. (Vgl. meine Versuche über diesen Gegenstand.)
In.No. 7 ist Mn : Zn : Fe ^= 1 : 2,7 : 9,3. Möglicherweise isl dieser Franklinit
8Zn *'e 0^
4Fe ¥e 0*
Mn Mn 0^
28Fc = 1568 = 50,83
8Zn = 520 = 16,86
3Mn = 165 = 5,35
520 = 832 = 26,96
3085" TÖoT "
Chromeisensteiii«
V. d. L. unveränderlich; der nichtmagnetische wird in der inneren Flamme
magnetisch.*) Mit den Flüssen giebt er Gläser, welche heiss die Farbe des Eisens
zeigen, erkaltet aber, besonders im Reductionsfcuer und nach Znsatz von Zinn,
schön grün erscheinen. Mit Soda und Salpeter geschmolzen, bildet er eine gelbe
Masse, welche mit Wasser einen gelben, durch Säuren roth werdenden Auszug liefert.
In Wasserstodigas verliert der Chronieisenstein von Baltimore nach Rivot in
starker Hitze 9,1 p. C, wobei alles Elsen reducirt wird. Dagegen beträgt beim
Chromeisenstein von Beresow nach Moberg der Verlust nur 0,86 — 0,94 p. C, und
Äuch ich fand, dass der von Texas nur einen geringen Verlust erleidet.
Von Säuren wird er nicht angegrilTen.
Vauquelin nahm Chromsäure im Chromeisenstein an, Laugier bewies dann, dass
er Chromoxyd enthält, und Abich erkannte ihn als ein Glied der Spinellgruppe, ^"^j
*) Der magnetische enthält nach Fischer Magneteisen beigemengt. Ist dies immer
der Fall?' . i i
^*) Regt Oktaeder von Chromeisettdteia kommen in den Goldseifon von Karbadinsk vor.
(Barhot de Marny in Verh. Petersb. min Ges. 486S.)
142 Verbtndangen von Monoxyden und Sesqaioxydefi.
Wir übergehen die älteren Analysen von
Berthier: Ann. Ch. Phys. 17,59.
Garrett: Am. J. Sc. (?) U,45.
Klaproth: Beitr. 4,U2.
Laugier: Ann. du Mus. 6,3.30.
Seyberl: ibid. 4,321.
Slarr: s. Garrett.
Die Analyse des Chromeisensteins ist Indessen auch Tieute noch der Verbesse-
rung Tahig, das Material ist wohl auch nicht iihmer ganz rein, so das^ selbst die
neueren Analysen an manchen Fefijern leiden dürften . Wir stellen .^le hier nach
dem Chromgelialt zusammen.
1. Beresow. Moberg: J. f. pr. Ch. 43,H9.
2. Baltimore. Krystallisirl. Abich : Pogg. Ann. 23,338.'
3. Baltimore. Derb. Abich.
4. Dunn-Mountain, Neuseeland. V. G. 4,M5. Petersen: Mittheilungen.
5. Texas, Lancasler Co., PennsylvanicHi. a. Rg. b. Franke: In mein Lab.
ß. Soe Memphramagog, Canada. Hunt: Logan Report of Geology of
Canada 1849.
7. Bolton, Canada. Hunt.
8. Australien. V. G. 4,534. Schultz: In mein. Lab.
9. Vollerra, Toscana. Bechi : Am. J. Sc. (2) 14,62.
10. Grochau, Schlesien. V. G. 4,02. Book: Dissertatimi, Breslmi 1868
und Web.sky: Ztschr. d. geoL Ges. 25,394.
11. Lherz, Pyrenäen. Aus Lherzolith, V. G. 4,08. D*hicwir: Belli, geolog.
29,413 (1862).
12. Hoflieim, B
aiern. Aus
; Olivineinschlüsser
1 des Basalts
Hilger: Jahrb
Min. 1866,
385.
1.
2.
3.
4.
Chromoxvd
•
64,76
60,04
55,37
55,54
Thonerde
10,93
11,85
13,97
12,13
Ei.senoxydul
18,59
20,13
19,13
18,47
Magnesia
6,74
7,45
10,04*)
14,08
101,02
■
99,47
98,51
100,22
öa.
5b. 6.
7.
S.
Chromoxyd
56,55
M M
5o,
14 49,75
45,90
45,46
Thonerde
0,86
••
75 11,30
3,20
7,29
Eisenoxydul
30,23
i8,
,88 2t, 28
35,68
43,39
Magnesia
9,89
9,
39 18,13
15, »3
4,28
97,53
99,
16 100,46
99,«4
102,42
9.
10.
11.
12.
Chromoxyd
4i,23
40,30
8,0
7,23
Thonerde
20,83
29,86
56,0
53,93
Eisenoxvdul
*
35,62
15,25
24,9
14,4 1
Magnesia
0
14,57
99,98
10,3
99,2
23,59
100,68
98,86
*) In Abich 's Abb. ist die Menge des^O^ und die Summe unrichtis. Eine J^
ChnmieiMOStainfl von BalUmore von RIvoi (Ana. €k. Pb. (t) t0,t«2) gwvto'
giebt 2,07 Kolk, 0 Magnesia und in Summa 96,5 p. G. • • '.irf.ifc
VeriitiMlaiigen von Monoxyde« and Sesqaioxyden.
143
Das Atoniverhältniss der Radikale und d«s Sauerstoffs ist in :
1. — 4
r 4,31
2. — 4 ;
4,36
3. — 4 :
4,4
4. — 4 :
<,3
5a. = \ '.
^i
5b. — 4 :
4,32
6. — 4 :
4,25
Die Mehrzahl entspricht mithin
7.
=:x
: 4,22
8.
ÄS
4,4 5
9.
—
1,3
40.
=s
4,33
44.
— *
4,36
4 2.
4,34
mithin der allgemeinen Formel R'*^ 0*.
Berechnet man jedocli das VerhSItniss (Fe, Mg) (Cr, AI) , welclies =4:2 sein
II VI
mussf (R P' R $==e 4 : 4)» so ergiebt sich iiasseU^
I.
bei
2.
^m^mm i M ; *
^,49
3.
4,93
9.
: 2,0
40.
: 4,94
41.
^■^^^~ 1
2,0
IL
bei 4. =
Iff.
4. —
: 4,60
5t. =
•
: 4,4 5
5b. —
: 4,3«
6. —
: 4,47
7. —
: 0,76
8. ss=a
J
1
0,98
42. —
1
■
4^46
bei 4
2,5
Wir liHtlen demnach drei Chruppen Ton Chromei.senstein au unterscheiden :
1. Gruppe. Sie enthalt das Eisen ausschHcssh'ch als Fe (als Ri8eno\ydu4 ■ , kein
Fe 'kein Eisenowdl . Die hierher gehörigen sind Mif;chungen.
' / Mg \ / Cr \ , _ f Mg 0 \ f €r 0-^ \^
( Fe j ( AI / "^ ~ \ Fe 0 ) { AI 0'» j
Hier sind die Atomverhältni.sse :
Mg :
Fe
AI :
€r
2. \ :
!,5
4
: 3,4
3. 4 :
4
4
2,6«
9. 0
4
: 4,43
4 0. 4 :
0,6
4
: 0,9
4i. 4 :
4,35
10,4
4
II. Gruppe. Sie enthält Fe und ^e (d. h. Eisenoxydul und Eisenoxyd), deren
Menge durch Rechnung gemäss der Fipnnel RR 0* zu suchen sind. Auf diese Art
geben
4
»
5b.
8.
42.
Chromoxvd
•
55,54
55,44
45,46
7,23
Thonerde
42,13
5,75
7,29
53,93
Eisenoxyd
6,68
44,60
20,87
41,38
Eisenoxydul
42,46
18,44
24,61
3,87
Magnesia
44,08
9,39
6,28
23,59
100>89
4 00,32
404,51 (!)
400. '
Hier ist
Mg :
Fe
Fe
: AI :
€r
4.
2
: 4
1
: 3
: 9
5b. 4
: 1,1
1,3
1
: 6,5
8.
4
: 2
i
1
: 4
42.
H
: 1
1,5
: H
: 4
III. Gruppe* Hv
er
steht allein
der Chromei
senstein von
Beresow (No. 0, in
welehem Moberg auf Grund seiner Analyse annim
mt, es enthalte neben €r auch Cr
üiitafiteQioxvd und Chromo
xvduli
•
,
144
Yerbifkiuogen von Monoxyden und Sesquioxydea.
40,93
59,83
4,39
48,59
6,74
Bereohnel
Thoiierde
(Ihromoxyd
Chroinoxydul
Eisenoxydul
Magnesia
400,48-
Atomverhältniss
Cr : Mg : Fe = 4 ; 3 : 4
AI : €r :^ 4 : 4
Diese Annalimc ist indessen noch zu bestätigen.
Was den Wechsel der isomorphen Bestandtheile anlangt, so fehlt Mg blos in
einem einsigen (Ihromeisenstein ;9i. Aluminium, bisweilen auch nur in geringer
Menge vorhanden, herrscht in den Picotit genannten Abänderungen aus dem
Olivinfels vor, da in ihnen auf 4 At. Cr 4 0 — 4 2 At. Al^ kommen.
Ueber die Zusammensetzung verschiedener Chromeisensieine :
Clouet: C. rend. 67,762.
C. Peligot: ib. 874.
Technische Untersuchungen sind mehrfach vorhanden.
Vgl. Hauer: Jahrb. geol. Reichsanst. 4 2,424. (Ch. v. d. Militärgrenze.]
Irit. — Nach Hermann fmdet sich unter den beim Auflösen uraUfichen Platins
bleibenden Rückständen eine graphitähnliche schwarze Substanz, welche 56,04 Ir,
9,53 Os, 9,72 Fe, 9,46 Cr (16,25 0- enthält.
Er deutet sie als
0^
0»
Fe O ) (^r 03
Claus bezweifelt mit Recht die Existenz einer Verbindung der Oxyde von Platin-
metallen, und hält Hermann s Irit für ein Gemenge von O.smirid und Chromeisenstein.
Claus: J. f. pr. Ch. 80,285.
Hermann: Ebend. 23,i76.
Ir 0 I Ir 0^
Os O [ < Os 0^
c. Anderweiljige R^ 0^
Uansmannit.
Verhält sich wie Pyrolusit, giebt aber beim Glühen keinen Sauerstoff.
Entwickelt mit ChlorwasserstolTsäure Chlor.
4. Ilfeld, Harz. Turner: Pogg. Ann. 14,222.
2. Ilmenau, Thüringen. V. G. 4,856. Rg.: Eb. 124,524.
3. Filipstad, Wermland. Rg.: Desgl.
4.
2.
3.
Sauerstofl"
7,22
7,40
6,95
Manganöxyd
ul 94,90
92,48
92,42
Baryt
Kalk
0,14
0,44*)
0,4 3
0,44
Magnesia
Kieselsäure
0,34
0,4 7**;
0,44
Wasser
0,43
<rf
0,34
.! • ■
4 00.
*i . 1 1 1 ■
99,89
100,09« " '
♦; Im Max. 0,60. ♦•]
Desgl. 0,9.
• I • 1 • ■< (
1 'iticMMl
li!
229 «00.
: 3^
Oder 3MiiO — 213
— 93
: 69
0—16
— 7
100
229
100
Verbindungen von Monoxyden und Sesquioxyden. |45
Manganoxydoxydul, ^»^ 0* = { ]Sj^2 o3 }
3 AI. Mangan == 165 = 72,05
ii - Sauerstoff = 64 = 27,95
OderMnO = 71 =
Mn2 0» = 158 =
229
Crednerit.
V. d. L. schmelzen dünne Splitter an den Kanten. Giebt mit Borax ein dunkel-
violettes, mit Phosphorsalz ein grünes, beim Abkühlen blaues, und in der inneren
Flamme rothes Glas.
In Wasserstoff geglüht, wird er hellbraun; Chlorwasserstoffsäure löst ihn, ohne
Chlor zu entwickeln, mit Hinterlassung von metallischem Kupfer auf.
Löst sich in Chlorwasserstoffsäure unter Chlorentwicklung zu einer grünen
Flüssigkeit auf.
Ein schwarzes, blättriges Mineral von Friedrichsrode am Thüringerwald, mit
Psilomelan und Yolborthit vorkommend, von Credner entdeckt und Mangan-
kupfer genannt. V. G. = 5,034 Credner, 4,977 Hg.
1. Credner: Pogg. Ann. 74,546.
2. Rammeisberg: Ebend. 74,559.
1. 2.
a.
b.
Sauerstoff
(4,82)
•5,78
Manganoxydul
51,38
52,55
51,69
Kupferoxyd
42,40
40,65
40,02
Baryt
0,52
1,48
1,04
Kalk
0,63
— i
Wasser
0,25
100. 100,46
Andere von mir untersuchte Proben waren ärmer an Kupfer und reicher an
Mangan, und scheinen mit Psilomelan gemengt zu sein. Auch verloren sie heim
Glühen etwas am Gewicht, was bei den kupferreichsten nicht der Fall ist.
Der Sauerstoff des Mn 0 ist in
1. = 11,58
2a. = 11,84 j- Mittel = 11,69 | = 5,84
3b. = 11,65
Dies zeigt, dass das Mangan als Manganoxyd, Mn^ 0^, vorhanden sein muss.
Ferner ergiebt sich aus den Analysen, dass 2 Mol. desselben mit 3 Mol. Kupferoxyd
verbunden sind,
^""'"""={S}'" = {^«^o.}
2Mn03 = 316 = 57,02
3CuO = 238,2 = 42,98
20 — 32 —
5,77
4MnO — 284 —
51,25
3CuO — 238,2 —
42,98
554,2 100.
554,2 «lOO.
ist hierher gestellt, obgleich er nicht = R^ 0* sondern R^ 0^ ist.
4b. d. Mineralcheroie. 11. 10
j46 Verbiruiun^en von Monoxyden und Sesqolotydeil.
Mennige.
Die selten vorkommende natürliche Mennige verhält sich der künstlich dar-
gestellten gleich. Analysen sind nicht vorhanden, doch darf man glauben, sie be- '
stehen, gleich der letzteren, aus 3 At. Blei und 4 At. Sauerstoff,
^'^'=={ WO^} ^^^^ {^PbO^}
3. SesquioxydeR2 03 = RO^
Korund.
V. d. L. unveränderlich; wird von Borax und Phosphorsalz schwer, von Sodi
gar nicht aufgelöst. Wird das feine Pulver mit Kobaltauflösong befeuchtet nnd dann
in der äusseren Flamme stark und anhaltend geglüht, so förbt es sich blau.
Wird von Säuren nicht angegritfen, jedoch durch massig concentrirte Schwefel-
säure im zugeschmolzenen Rohr bei höherer Temperatur aufgelöst. Er lässi sich
durch Schmelzen mit ätzenden Alkalien oder mit saurem schwefelsaurem Kali auf-
schliessen.
11. Rose: Pogg. Ann. 51,279.
Torb. Bergman hatte im Saphir 35 p. G. Kieselsäure dtid 5S Thötterde zu finden
vermeint. Klaproth bewies 1795, dass dieser Edelstein 97,5 Thonerde mit wenig
Eisenoxyd und Kalk, aber gar keine Kieselsäure enthält, mithin krystallisirte
Thonerde sei. Dagegen hatte er in dem Korund 5,5 — 6,5 p. C. Kieselsäure ge-
funden. H. Rose zeigte, nachdem man längst Rubin und Saphir als Abänderungen
des Korunds erkannt hatte, dass auch der letztere nur aus Thooerde bestehe, und
dass die Analyse keine Kieselsäure liefere, wenn man das Reiben des harten Minerals
in Achatschalen vermeidet.
Chenevix: Phil. Transact. 1802, 327.
Muir: Thomson Out 1. 1,212.
Klaproth: Beilr. 1,47 und 81.
H. Rose: A. a. 0.
Tennant: Gilb. Ann. 12,249.
Neuere Analysen :
\. Orient. Saphir. Smith: Am. J. Sc. (2) t0,354.
2. Orient. Rubin, a. Smith, b. Terreil : 0. rend. 59,1047.
4.
a.
2.
b. .
Thonerde
97,51
97,32
96,19
Eisenowd
1,89
1,09
4,10
Kiesehsäuro
0,80
100,20
1,21
99,62
100,29
Im Korund aus Kleinnsieh (3.) und \n dem aus Ostindien (4.) fand Smith
3. 4.
Tlionerde 86,6—92,4 84,5 — 93,1
Eisenoxyd 1,7 — 8,2 0,9 — 7,0
Kieselsäure 2,0 — 3,8 0,9 — 4,0
Wasser 07— 3,7 2,8— 3,1 . » .j
Se8<}uiofty4«. 1 47
JHt Korund (Rulxiii, Saphir etc.] ist also
Thonerde*), K^ 0* = AI 0»
2 At. Aluminium = 54,6 = 63, Ä
3 - Sauerstoff = 48,« = 46,8
402,6 400.
Smith macht auf den Wassergehalt aufmerksam, da er die Gegenwart von
Diaspot oiehl benierken konnte.
Oenth hat neuerlich über das Yorkonmien des Korunds und seine vielfachen
UfMWMidlungen in andere Hineralien ausführliche Untersuchungen angestellt. Er
^cAangl zu dem Schluss, dass der Konuid zu der ^it, als der OKvin sich in Ser-
pentin verwandelte, gebildet wurde (die Thonerde stammte aber doch nfoht von
jenem her] und dass aus ihm später Spinell, Cyanit, Turmalin, Chlorit und OMmmer
u. s. w. hervorgingen.
J. f. pr. Gh. (2) 9,46.
Smirgel. Die unreinen Abänderungen des körnigen Korunds, welche diesen
Namen führen, hat besonders Smith analysirt.
A. a. 0. und Am. J. Sc. (2) 42,83.
Danach enthält der Smirgel aus Kleinasien (Naxos) 60 — 80 Thonerde, 8,6 — 33,2
Eisenoxyd, 4,6 — 9,6 Kieselsäure und 1,9 — 5,6 Wasser.
Neuerlich macht Kämmerer auf einen Chromgehalt mancher Smirgel auf-
merksam.
J. f. p. Ch. (2) 4 1,79.
Elsenglaiiz.
V. d. L. unschmelzbar, wird in der inneren Fläche schwarz und magnetisch,
und verhält sich sonst wie ELsenoxyd. In Wasserstoflgas lässt er sich in Glas-
gefassen nicht reduciren, was bei amorphem Eisenoxyd doch leicht und vollständig
geschieht.
In Chlorwasserstoflsäure schwer (mit gelber Farbe) auflöslich.
Der Eisenglanz ist
Eisenoxyd, Fe^ 0» = Fe 0^
2 At. Eisen == 4 42 = 70
3 - Sauerstoff = 48 = 30
460 400.
Geriuge Verunreinigungen kommen selbst in isrystallisirtem Eisenglanz vor.
Ein blättriger von Wicklow, Irland, enthält 95,72 Eisenoxyd, 0,49 Manganoxyd,
0,98 Thonerde und 4,84 Kieselsäure.
Mallet: J. Dublin geol. Soc. 4,273.
Eisenoxydul im Eisenglanz. In dem von Elba fand ich bis 0,8 p. C. Eisen-
oxydul (ui)d 0,4 Magnesia). Viel reicher an jenem erwies sich aber ein krystalli-
sirtcr Eisenglanz vom Vesuv (V. G. 5,303). Derselbe war stark magnetisch und gab
Eisenoxyd 96,45
Eisenoxydul 3,4 4
Magnesia 0,74
400.
Thonerde enthält beide Beslandlheile fast genau in dem umgekehrten VerhKlt-
Kle sei säure die ihrigen.
40»
1 48 Sesquioxyde.
Mit dem Magnet behandelt, wurde ein Antheil ausgezogen, welcher in Wasser-
stoff tSji p. C. Sauerstoff verlor, woraus ein Gehalt an Eisenoxydul von mehr als
20 p. C. sich berechnen lässt.
Die Gegenwart des Eisenoxyduls lässt sich entweder aus einer Beimengung von
Magneteisen oder durch die Annahme einer Isomorphie der Oxyde R 0 und ft 0'
erklären.
Titangehalt. Berzelius hatte im Eisenglanz von Elba etwas Titan gefunden, kh
habe reine Rrystalle (V. G. 5,283) frei von Titan, in anderen (Y. G. 5,240 höchstens
a,3 p. C. Titansäure gefunden. Dagegen giebt es Eisenglanz, den man mit gleichem
Recht Titaneisen nennen kann, wie z. B. der von KragerÖe und vom Tayetschtlial
(s. Titaneisen).
Berzelius : Pogg. Ann. 1,81.
Rotheisenstein. Ist ein niemals reines Eisenoxvd. Schnabel hat in einer
Abänderung von Wetzlar 92,45 Eisenoxyd, 0,65 Thonerde, Kalk, Magnesia, 0,49
Phosphorsäure, 5,63 Kieselsäure, 1,08 Wasser, in anderen Proben von dort aber
bis 23 p. C. Kieselsäure gefunden.
Privatmittheilung.
Martit. Reguläre Oktaeder, nur aus Eisenoxyd bestehend, und meist für eine
Pseudomorphose nach Magneteisen erklärt.
Den Martit aus Brasilien untersuchte zuerst v. Kobell ; ich fand sein V. G. =
5,155, also kleiner als das des Eisenglanzes, und 1,83 — 2,30 p. C. Eisenoxydul.
Dewalque analysirte Martit von Arlon. Oktaedrische Krystalle vom Vesuv (Fosso
di Cancherone), mit etwas Eisenglanz verwachsen, Y. G. 5,235, stark magnetische
von braunschwarzem Pulver, fand ich bestehend aus :
Eisenoxyd 92,91
Eisenoxyd 11 1 6,17
Magnesia ^ 0,82
99,90
Sie sind also kein Magnoferrit, und lassen dieselbe Deutung wie der Martit zu.
Dewalque: Instit. 1859, 330.
v. Kobell: Schwgg. J. 62,196.
Ramnielsberg: Pogg. Ann. 104,547.
Titanelsen.
V. d. L. unschmelzbar, rundet sich im Reductionsfeuer etwas an den Kanten
(das Titaneisen von Uddewalla ist nach Plantamour schmelzbar) . Reagirt mit den
Flüssen auf Eisen ; die Phosphorsalzpcrle wird in der inneren Flamme roth und nach
Behandlung mit Zinn violet. Mit Soda und Salpeter giebt es oft Manganreaction.
In Wasserstoff geglüht, verliert es zwischen 5 und 29 p. C. Sauerstoff, und
zwar um so mehr, je eisenreicher es ist, denn hierbei wird nur das Eisen zu Metall
reducirt, und die graue Masse, mit verdünnter Schwefelsäure behandelt, hinterlSsst
einen dunklen Rückstand, welcher beim Glühen an der Luft zu gelblicher oder rdth-
lieber (eisenhaltiger) Titansäure wird.
Chlorwasserstoffsäure löst viele Titaneisen vollständig, titanreiche mit Zurück-
lassung von etwas Titansäure auf. Die meist gelbe Auflösung reagirt auf beide Oxyde
des Eisens.
Mit Schwefelsäure erhitzt, wird das Pulver von Titaneisen dunkelblau; die
Farbe verschwindet auf Zusatz von Wasser, indem sich Titansäure abicheidgt
(Aehnlich verhalten sich Wolfram und Niobit.) Scheerer. -> run
Sesquioxyde. 149
Dies Verhalten beruht darauf, dass Titansäure von Eisenoxydul reducirt wird.
Ein Gemenge von jener und von wasserfreiem Eisenvitriol verhält sich beim Erhitzen
mit Schwefelsäure ebenso ; die Auflösung enthält Eisenoxyd, und das blaue Pulver
wird beim Auswaschen weiss. Rammeisberg.
* Scheerer: Pogg. Ann. 64,489.
Mit Chiorwasserstoffsäure und Kupfer bei Lultausschluss behandelt, geben die
verschiedenen Titaneisen eine violette Auflösung, in welcher neben Kupfer- und
Eisenchlorür Titansesquichlorid enthalten ist.
Im J. 1794 fand Gregor in einem schwarzen magnetischen Eisensand von
Menaccan an der Seeküste Cornwalls ein neues Metalloxyd, von dem Klaproth drei
Jahre später bewies, dass es identisch sei mit dem von ihm im Rutil (rother Schörl)
entdeckten Titanoxyd (Titansäure). Klaproth analysirtc selbst verschiedene Titan-
etsen, und ihm folgten Cordier, Berthier und Yauquelin. Allein erst seit H. Rose
(48^0 die Titansäure rein darstellen und vom Eisen scheiden lehrte, datiren genaue
Analysen, welche er selbst an Titaneisen von Egersund und der Iserwiese anstellte.
Mosander machte 1829 eine Reihe von Analysen bekannt, fand Zinnsäure und
Magnesia im Titaneisen, und sprach seine Ansicht über die chemische Natur des
Titaneisens aus, nachdem auch G. Rose die Krystallform des Titaneisens vom Urnen-
gebirge als der des Eisenglanzes gleich erkannt hatte. Dann beschäftigte sich
v. Kobell mit der Untersuchung von Titaneisen, wobei sich ergab, dass das von
Mobs als axotomes Eisenerz zum Eisenglanz gerechnete Mineral von Gastein ein
titanreiches Titaneisen sei. Delesse, Marignac, Plantamour u. A. arbeiteten in gleicher
Richtung. •
Durch diese Arbeiten war erwiesen, dass alle Titaneisen im Wesentlichen aus
Titan, Eisen und Sauerstoff bestehen, allein sie hatten auch gelehrt, dass das Yer-
hältniss der Bestandtheile kein constantes, der Titangehalt, als Ti 0^ berechnet^ von
\0 — 60 p. C. varürend sei.
H. Rose hatte die in der sauren Auflösung des Titaneisens enthaltenen beiden
0\yd6 des Eisens ihrer Menge nach zu bestimmen gesucht. Mosander hatte dies
durch den Sauerstoffverlust beim Glühen in Wasserstoff ausgeführt. Kobell bediente
sich der von Fuchs eingeführten directen Methoden. Allein die Resultate, welche
verschiedene Untersucher von dem nämlichen Titaneisen erhielten, waren oft sehr
verschieden. Z. B.:
Fe 03
Egersund. Derb. H. Rose 42,70
Mosander 23,2 — 29,1
v. Kobell 28,6
Ilmengebirge. Krystall. Mosander H,2
Delesse 40,7
Mosander hatte nach seinen Versuchen angenommen, dass in allen (von ihm
geprüften) die Mengen der Titansäure und des Eisenoxyduls =1:1 Mol. seien,
der Rest des Eisens aber als Eisenoxyd vorhanden sei. Da Eisenglanz und Titan-
eisen isomorph sind, so war das letztere
Fe 0 . Ti 02 + n Fe 0^
oder Fe Ti 0^ + n Fe Fe 0»,
wodurch die Isomorphie des Ganzen mit dem zweiten Gliede erklärlich wurde.
H. Rose machte nun darauf aufmerksam, dass die variablen Mengen der beiden
Oxyde des Eisens bei derselben Abänderung doch fast der nämlichen Eisenmenge
entsprechen, wie dies auch aus den mitgetheilten Zahlen folgt. Dies führte ihn auf
die Yermuthung, jene Schwankungen seien durch die Methoden hervorgerufen, die
Titaneisen enthalten gar keine Titansäure und kein Eisenoxydul, sondern bestehen
FeO —
Fe
13,57
40,44
27,2—29,2
27,9
41,72
36,5
36,23
U,l
39,46
1 50 Sesquioxyde.
nur aiis Titaooxyd und Eisenoxyd, Ti 0^ und Fe 0*, deren analoge Zusamoien-
Setzung ihre Isomorphie bedingen. Beim Auflösen in SUure setzen sich beide um:
Ti^ 03 : Fe2 O» =r «(Fe O . Ti 0^).
Enthalt ein Titaneisen n¥e 0^ gegen Ti O^, so gehen n — \ Mol. des ersierea
mit in Lösung.
Diese Ansicht fand viel Beifall, wiewohl Berzelius ihr nicht beipflichtete.
Ich suchte zu zeigen, dass KobelFs Versuche am Titaneisen von Gastein mit
H. Rose's Annahme sich nicht vertragen, und dass der Magnesiagehalt des Titan-
eisens ebenfalls unerklärt bleibe. Infolge dessen unternahm ich im J. 4 858 eine
grössere Reihe von Versuchen, deren Resultat folgendes ist :
Die verschiedenen Titaneisen liefern bei der Analyse der grossen Mehrzahl nach
gleiche Mol. TitansUure und Eisenoxydul; aber nur wenige sind ausschliesslich
FeTiO^; die meisten enthalten ausserdem Eisenoxyd in grösserer oder geringerer
Menge. Allein ein kleiner Theil des Fe in dem Titanat ist immer durch Mg ersetzt,
ja es giebt ein krystallisirtes Titaneisen (von Layton's Farm), welches gleiche Mol.
Fe Ti 03 und Mg Ti 0^ enthält.
So lange man nun nicht die Magnesiumverbindung als Mg^ 0^, Ti^ O^ betrachten
kann, was nicht thunlich erscheint, ist Mosander's Ansicht von der Natur des Titan-
eisen vorzuziehen.
H. Rose: Pogg. Ann. 3,1 63. 15,276. 62, H 9.
Berzelius: Jahresb. 25,368.
Klaproth: Beitr. 2 und 5.
Kobell: Schwgg. J. 6i,59 und 245. J. f. pr. Ch. 1,87. ^4,109. Pogg. Ann.
62,599.
Mosander: Pogg. Ann. t9,2H.
Kammelsberg: Ebend. 104,497.
In der folgenden Uebersicht sind die Analysen Anderer, welche FeO und FeO*
nicht angeben, so berechnet, dass Ti : Fe = 1 : t At., und der Rest des Eisens
als Fe genommen ist.
I. Titansaures Eisenoxydul.
Fe Ti 03.
f. St. Christophe bei Bourg d'Oisans, Dauphinö (Crichtonit) . Von Berzelius
als titansaures Eisenoxydul erkannt. In scharfen Rhomboedem kr^-
stallisirt; V. G. 4,727. Marignac: Ann. Ch. Pharm. (3) 14,50.
2. Ingelsberg bei llofgastein (Axotomes Eisenerz, Kibdelophan) . Kry-
stallisirt, Pulver schwarz, unmagnetisch, a. V. G. 4,661, von Kobell.
b. V. G. i,689. Rg.
3. Maxhofen bei Deggendorf, Bayern. Derb, V. G. 4,692. J. Müller:
Jahresb. 1859, 775.
4. Rio Chico, Provinz Antioquia, Neu-Granada. Kömer aus dem Goldsand.
Damour: Ann. Ch. Ph. (3) 51,445.
1.
2
a.
1
b.
3*).
4.
Titansäurc
52,27
59,00
53,03
52,07
57,09
Eisenoxyd
1,20
4,25
2,66
Spur
Eisenoxydul
i6,53
36,00
38,30
12,98
42. n
Manganoxydul
1,65
4,30
4,11
0,80
Magnesia
—
100,90
1,65
99,94
"99716"
—
1
100.
100.
1
*) Nach Abzug von 2,77 Kieselstture, Thonerde und Kalk.
SesqMioxyde.
Oder
i.
a.
2.
3.
4.
Ti
34,36
3^,40
31,82
31,24
34,25
Fe
0,84
2,97
1,86
Fe
36,20
28,00
29,80
33,43
32,75
Mq
0,91
3,33
3,19
0,61
Mb
0,99
—
AtoipverhHUni^s.
1.
2b.
3.
Sa.
4.
Ti
6,54
6,63
6,51
7,38
7,14
11
R
6,47
6,33
6,58
5,n
5,96
Fe
0,07
0J6
0,27
t5|
II
In 1., 2b. und 3. ist also R : Ti= I : I, in 2a. und 4. hingegen = 1:1,4 und I : 1,2.
Die ersten ergeben
Fe Ti 0^
1 At. Titan = 48 = 31,58 = Ti 0^ 52,63
1 - Eisen = 56 = 36,84 Fe 0 47,3J7^
3 - Sauerstoff =48 ==: 31,58 Jöö!
152 100.
Ist das Fe O^ in ihnen ursprünglich als Fe 0 vorhanden , so sind die Atomverhält-
nisse R : Ti = 6,84 : 6,61 und 6,63 : 6,65.
Dagegen ergeben 2a. und 4. weil mehr Tj, und zwar Fo : Ti = 5 : 7 und 5 : 6.
In Re^g auf No. 2 steht locinc Analyse der Kobcirs enlgpgen.
I|. Isoqaorphe Mischungen von titansaurein £i$enoxydul und
titansaurer M^ignesia.
Lrtiytons F^mi, New York. Krys1^1hi)|rt , Pulver braunschwarz , un magnetisch.
V. G. 4,313. Rannnclsberg.
Titiinsiiure 57,71 =Ti 34,70
Eisenoxydul 26,82 = Fe 20,87
Magqesia 1 3 , 7 1 = Mg 8,23
Mapganoxydul 0,90 =^ Mn 0,70
99,14
In diesem von Eisenoxyd ganz freiß» titansaurem )i^^>enp\ydul ist «Iso je ein Mol.
beider Titaq^tf) entl^alten :
( Fe Ti 03 \
\MgTiO»/
2 At. Titan = 96 = 35,30 = Ti 0* . 58,52
1 - Eisen = 56 = 20,59 Fe 0 26,47
1 - Magnesium = 24 = 8,82 Mg 0 15,01
6 - Sauerstoff = 96 == 35,29 "TÖÖ^
272 '\ÖÖ.
III. Isomorphe Mischungen von titansaurem Eisenoxydul und von
E i s e n o X y d .
(m
\
Hierher die meisten Titaneisen. Die Analysen erstrecken sich nicht immer auf
die Bestimmung der beiden Oxyde de$ i^s^fi^; «s ist düj^er ^ev Gehalt aq diesem
mFeTi OM
nFe 03 /
152
Sesquioxyde.
Metall, wie er that^ächlich vorliegt, aufgeführt. Sodann sind ev. die durch Versuche
gefundenen Mengen Fe 0 und Fe 0^ angegeben.
Diesem Factisclien gegenüber ist die Berechnung in zweifacher Weise durch-
geführt: A. das gefundene Fe [nebst Mn und Mg] ist mit dem Ti atomistisch ver-
glichen, und das ¥g wiederum mit jenem, um m und n zu bestimmen. B. Aus dem
Ti ist die Menge Fe (Mn, Mg) berechnet , welche zur Bildung von Fe Ti O^ erfordert
wird; der Rest des Eisens ist als Fe genommen und das Verhältniss m : n hieraus
abgeleitet worden. Fehlte die Bestimmung von Fe und Fe in der Analyse, so konnte
natürlich nur die zweite Rechnung eintreten.
I . Egersund, Norwegen. Derb, Pulver schwarz, a. H. Rose. Stark mag-
netisch, V. G. 4,74—4,75. Pogg. Ann. 3,163. ^5,«76. b — d. Mo-
sander. Zum Theil magnetisch. V. G. 4,787. Pogg. Ann. ^9,tH.
e. von Kobell. f. g. Rammeisberg, Nicht magnetisch. V. G. 4,744 —
4,791 [g. später von einer anderen Probe).
a.
b.
c.
d.
e.
f.
g-
Titansäure
51,12
39,16
43,29
41,11
43,24
51,30
45,77
Chromoxyd
0,12
0,34
0,58^
")
•
Eisenoxyd
43, -J?
29,25
23,61
25,95
28,66
8,87
14,10
Eisenoxydul
13,86
27,32
29,77
29,06
27,91
39,83
39,51
Manganoxydu
1 —
0,21
Magnesia
2,31
1,22
1,94
0,40
1,14
Kalk
0,96
99,33
0,51
98,71
0,49
99,13
—
108,20
99,81 100,40
100,52
Fe
10,78
20,47
16,53
18,16
20,06
6,21
9,87
Fe
30,25
21,25
23,15
22,60
21,71
30,98
30,73
41,03*)
41,72
30,68
40,76
41,77
37,19
40,60
Atomverhältniss von
•
Ti : Fe
5 : Fe(R)
Ti : Fe(R]
Fe:
• Fe(R)
b.
49 . 18,
4 : 45,8
1,07 : 1
: 2,5
c.
54 : 15
: 45,2.
1,2 : 1
: 3
d.
51,4 : 16,
2 : 46;3
1,1 : 1
: 2,9
e.
54 : 18
: 39
1,4 : 1
: 2,2
f.
64 : 5,
6 : 56,3
1,14 : 1
: 10
g.
57,2 : 8,
8 : 58
1 : 1
6,6
Mosander bestimmte die Oxvde des Eisens nicht direct, sondern berechnete ihre
Menge aus dem Verlust, den das Titaneisen beim Glühen in Wasserstoff erfährt.
Diese Methode kann leicht zu unrichtigen Resultaten führen, da schon ein kleiner
Unterschied im Sauerstoff die relativen Mengen jener beiden Oxyde wesentlich
ändert ; dennoch zeigen Mosander's Analysen das Atomverhältniss Ti : R ziemlich
gut = 1 : 1 .
H. Rose's Analyse kann nicht in Rechnung kommen, weil der (früher bestimmte)
Tit^uigehalt mit den Oxyden des Eisens 8 p, C. Ueberschuss geben würde, und weil
letztere nach Methoden ermittelt sind , welche sich später als zu unzuverlässig er-
geben haben.
•) Früher 40,t und 40,69. ♦*) Co 0, Y 0.
Sesquioxyde. 153
Wir sind bei der Berechnung von der Bestimmung der beiden Oxyde des Eisens
ausgegangen. Man kann jedoch auch vom Titan ausgehen, und unter der Annahme
von (Fe, Mg, Mn) Ti 0^ die Menge jener berechnen.
Man erhält dann
b. c.
d. e.
f. g.
Eisenoxyd 87,80 16,54 8^
1,69 16,43
8,61 14,56
Eisenoxydui 89,16 36,13 38,89 38,98
45,45 39,10
Atomverh'altniss.
Fe : Fe (R) — 1 :8,86 1 : 4,8 1 :
3,78 1 : 5,85 1 : 39 1 : 6,3
(1 : 3) (1 : 5) (l :
4) (1 : 5]
(1 : 6)
8. limengebirge. bei Miask (Ilmenit
] . Krystallisirt.
Pulver braunschwarz.
schwach magnetisch, a. und b.
Mosander. c. V.
G. 4,811—4,873. Rg.
a.
b.
c.
Titansäure 46,98
48,01
45,93
Chromoxyd —
0,39
V
Eisenoxyd 10,74
18,05
14,30
Eisenoxydul 37,86
36,39
36,58
Manganoxydul 8,73
8,46
8,78
Magnesia 1,14
0,61
0,59
Kalk —
0,85
100,16
—
99,39
100,06
Eisen 37,04
36,73
38,41
Atomverhältniss.
Ti : Fe : Fe (R)
Ti : Fe (R)
Fe : Fe (R)
a. 58,7 : 6,7 : 59,3
1 : 1
1 : 8,8
b. 60 : 7,8 : 54
1,11 : 1
1 : 7
c. 57,4 : 9 : 56
1 : 1
1 : 6,8
Oder unter Annahme
von Ti : R — 1
: 1
Eisenoxyd Eisenoxydul Fe :
Fe(R)
a. 11,37 37
,39 1 :
8,3
b. 8,77 39
,33 1 :
10,9
c. 13,17 37
,53 1 :
6,9
3. Krageröe, Norwegen. Derb, V.
G. 4,701. Rammeisberg.
4. Iserwiese, Riesengebirge (Iserin). Körner, früher schon von Klaproth und
von H. Rose uniersucht, a. Ein grösseres Korn. V. G. 4,676. Rg.
b. Einige kleinere Körner. V. G. 4,745, braunschwarzes Pulver, stark
magnetisch. Rg. c. Ein stark magnetisches Korn. Rg. d. Einige kleine
Körner, V. G. 4,758. Rg.
3. 4.
a.
b.
c.
d.
Titansäure
46,98
48,80
41,64
39,70
37,13
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Manganoxydul
Magnesia
11,48
39,88
1,88
83,36
30,57
<,74
1,57
88,87
85,00
1,00
4,66
}
87,08
30,34
8,83
88,40
89,80
3,01
8,97
Eisen
99,50
39,00
99,44
40/13
101,17
39,65
99,89
48,51
100,71
48,59
154
Sesqoioxyde.
Ti : Fe
"Atom verhall niss :
Fe Ti : Fe
Fe
58,7 : 7,2 : 58,3
1
4a.
53 : 14,6 : 49
1,08
•
ib.
52 : 16,7 : 50,4
1
4c.
49,7 : 17 : 47,6
1
id.
46,4 : 17,7 : 52,3
1
•
J3
Oder wenn Ti : V
t»
— 1 : 1 a
inf^enoinuKMi w
Eisenoxyd
K
isenoxvdul
•
Fe : Fe (R)
3. 11,3
40,00
1 : 8,3
ia. 20,23
33,39
1 : 4,2
ib. 25,07
28, iO
1 : 3,3
4c. 25,49
31,72
1:3
id. 33,0 i
25,02
1 : 1,25
F«
8
3,36
2,7
2,8
5. St. Paiilsba^, Canada. Körnig, schwach inagneiisch, V. G. 4,56 — 4,63.
Hunt.
6. Cienaga, Vto\ . Antioquia, S.-Am. Körner aus dem Goldsand. Damour.
«
7. (^hateau-Hicher, Canada. Nichtniagnctische Körner, V. G. 4,65 — 4,68.
Hunt.
Hier fehlt die Ei^enoxydulbestiniinung.
o.
ö.
7.
Titnnsäure
48,6
48, i 4
41,91
Eisenoxyd
51,6
55,74
59,56
Manganoxydul
1.69
•
Magnesia
3,6
1,51
103.8
.105,57
102,98
Eisen
36,12
39,02
41,69
Berechnet mit R Ti 0» :
Eisenoxyd
13,20
9,40
20,71
Eisenoxvdul
3 4,56
41,71
37,96
Summe
99,96
Ip0,94
99,09
Hier wäre das Atoniverhaltni
i^s:
Fe:
R
5. — 1 :
7,4
•
6. — 1 :
10,2
7. — 1
: 4,0
8. Ldchfield, Connect. (Washingtonit) . Kryst^illisirt , schwcfch ||i9gt|etisch,
Pulver schwarz, V. G. 4,986. 4. Kendall: Pana MiQ. b. Mfurignac:
A. a. 0. c. Rg. ; A. a. 0,
9. Tvedestrand bei Arendal, Norwegen. KrystalUsirt. Mosander. «.Magne-
tisch, V. G. 4,745. b. Unmagaeii9oh, V. G. ^,488 (wahrscheinlich 4,848,
da G. Ro6« i,931 füod}. Mosaridef.
S«fMfofoiryde.
8.
9.
a.
- b. c.
a.
b.
TitansUure
25,28
22,21 23,72
24,32
**) .24,25
Chromoxyd
—
—
0,45
Eisenoxyd
5i,84
59,07 53,71
55,
86
60,16
Eisenoxydul
22,86
18,72 22,39
«9,
70
14,29
Magnes
ia
99,98
— (
),75*)
),66
0,74
100,62
3,79
100. I0(
102,94
Eisen
'
54,07
55,91 55,01
.Vtonivcrhältniss.
54,
42
53,22
Ti .
Fe :
Fe
Ti
: Fe
Fe : Fe
8a.
31,6 :
32,4 :
31,
8 1
1
8b.
27,8 :
37
26
1,4
8c.
30
33,6
: 32,
7 1
1,09
1
9a.
28,3
: 35
: 29,
2 1
1,2
9b.
30
' 38
: 23
1,3
1,65 .
1
Oder Ti : fe — . 1 : 1 gesetzt
•
•
8c.
9b.
•»
Eisenoxyd
56, 1 i 5
4,03
Eisenoxydu
l 20,20 19,80
so
•
Summe
100,81
Fe : Fe
8c. 1,2 : 1
9b. 1 : 0,
9
155
4 0. Silberberg bei Bodenniais. A. Vogel: Jahresb. 1856, 840.
1 1. fiisenaoh. Derb, nicht magnetisch, Pulver schwarz, V. G. =: 5,06. Hg,
12. HÖrrejöberg, Werniland. Kleine, schwachmagnetische Körner. Igelström:
J. f. pr. Ch. 64,62.
13. Ud|lewalla, Schweden. Derb, schwachmagnetisch. Plantamour: Ebend.
24,302.
10.
II.
12.
13.
Titansäure
18,53
16,20
17,51
15,56
Eisenoxyd
63,00
69,91
84,24
71,25
Eisenoxydul
17,79
1 *,60
11,32
Manganoxydul — -
0,77
Magnesia
99,32
0,55
100,03
101,75
98,13
Bisen
57,94
38,74
58,97
58,70
Atomverhältniss.
Ti :
Fe : Fe
Ti .
Fe
Fe : Fe
10. 23,2 :
40 : 22,2
1
: 1
1 : 2
11. 20,3 :
44 : 20
1
: 1
1 : 2,2
13. 19,5 :
44,5 : 16
/
1,2
: 1
1 : 2,8
«) Worin 0,25 Mn 0.
♦♦) Worin a,68 Sn 02.
156
SesqoioKyde.
Oder Ti : Fe = 1 : 1 gesetzt :
Eisenoxyd
Eisenoxydul
12.
66,77
15,72
13.
68,31
U,00
97,87
Also
100.
Fe : Fe
12. = 1 : 2
13. = 1 : 2,2
14. Aschaffenburg. Derb, blättrig, polarmagnetisch. Schon von Klaproth
untersucht. V. G. 4,78. v. Kobell: J. f. pr. Ch. 1,87.
Titansäure
14,16
Eisenoxyd
75,00
Eisenoxydul
10,04
Manganoxydul
0,80
100.
Eisen
60,30
Atoüiverhältniss.
Ti .
Fe:
Fe Ti :
Fe
Fe : Fe
17,7
: 47 :
15 1,2 :
1
1 : 3,1
Oder mit Fe Ti 0^ :
«
Eisenoxyd
75,40
Eisenoxydul
9,94
100.
Fe : Fe = 1 : 3,3.
15. Snaruni, Norwegen. Derb, V. G. 4,943. Rammeisberg.
16. Binnenthal, Wallis. Kryst., V. G. 5,127 — 5,150. Rg.
17. Oak Bowery, Alabama. V. G. 4,827. Mailet: Am. J. Sc. (2) 23,184.
18. St. Gotthardt (Eisenrose). Krystallisirt, Pulver schwarz, Dichimagnetisch.
a. V. Kobell: J. f. pr. Ch. 14,409. b. V. G. 5,487. Rammeisberg.
15.
16.
17.
48.
a.
b.
Titansäure
10,4"
r 9,
48
10,24 42,67
9,40
Eiseno.xyd
80,6c
\ 84,
92
93,37 82,49
83,44
Eisenoxydul
8,9C
1 8,60
4,84
7,63
Manganoxydul
-
—
0,44
Magnesia
100.
99,
,70
0,0]
103,61
J —
—
ß 400. 1
100,58
Eisen
63,36 64,
03
65,36 61,51
64,32
•
AtomverhUltniss.
Ti
: Fe :
Fe
Ti :
Fe Fe :
: Fe
45. 13
: 50
42,4
1
: 1 1
: 4
16. 11,5
: 51
: 42
1
: 1 1
: 4,25
18a. 16
51,6
: 6,7
2,4
: 1 1
: 8
18b. 11,4
: 52
: 44,1
1
: 1 1 .
; 4,64
r bei Annahme
von Fe
Ti 0»
17.
4 8h.
Ei
senoxyd
i
J3,30
75,23
Ei
senoxyd
ul
•
9,06
)9,70
44,38
99,26
Sesquioxyde. 157
Also Fe : Fe
47. =4:4
4 8a. = I : 3
4 9 . Krageröe (Eisenglanz) . Krystall. , schwach magnetisch, Pulver braunschwarz,
V. G. 5,23 (G. Rose), 5,24. Rammelsberg.
Tilansäure 3,55
Eisenoxyd 93,63
Eisenoxydul 3,26
400,44
Eisen 68,07
Atomverhältniss.
Ti : Fe : Fe Ti .: Fe Fe : Fe
4,4 : 58 : 4,5 4:4 4:43
Nach Aufzählung der vorhandenen Analysen stellen sich die Resultate folgender-
massen heraus:
Fast alle eigenen Versuche ergeben 4 At. Titan gegen 4 At. Eisen, d. h.
Fe Ti 0^ und ausserdem eine variable Menge Fe, d. h. Eisenoxyd.
Auch die sehr unsichere Methode Mosander's, aus dem Reductionsverlnst beide
Oxyde des Eisens zu berechnen, führt Öfter genau, Öfter sehr annähernd zu jenem
Atomverhältniss 4:4.
Hieraus ist zu schliessen, dass einzelne wesentliche Abweichungen der ana-
lytischen Methode zur Last fallen. So z. B.
Egersund (4) Kobell mit
Mosander (c)
Tvedestrand (9) Mosander (b)
Uddevalla (4 3) Plantamour
AschafTenburg (4 4) Kobell
Gotlhardt (4 8) Kobell
Femer aber scheint es, als ob an gewissen Fundorten Titaneisen von ver-
schiedener Mischung vorkomme, wie z. B. zu Egersund, vielleicht auch im Ilmen-
gebirge.
Die folgende Tabelle fasst die Zusammensetzung der Titaneisen übersichtlich
zusammen. Es sind indessen hier lediglich die Resultate der Rechnung B. in Betracht
gezogen, d. h. es ist von der als richtig angenommenen Menge des Titans und der
Gesammtmenge des Eisens ausgegangen, wiewohl die relativen Mengen Fe und Fe,
welche sich danach ergeben, bisweilen von den direct bestimmten recht erheblich
abweichen.
4. Tilanreichere Mischungen
/ w Fe Ti OM
\ Fe 03 /
4 . Egersund n = 6 — 5 — 4 — 3
2. Ilmengebirge 9 — 6
3 . Krageröe 8
4. Iserwiese 4 — 3
5. St. Paulsbai 8 (?)
6. Cienaga 4 0
7. Chateau-Richer 4
Ti :
Fe
<,4
1,2
1,3
i,i
1,2
2,4
146 Verbindungen von Monoxyden und Sesqoio&yden.
Mennige.
Die selten vorkommende natürliclie Mennige verhält sich der künstlich dar-
gestellten gleich. Analysen sind nicht vorhanden, doch darf man glauben, sie be-
stehen, gleich der letzteren, aus 3 At. Blei und 4 At. Sauerstoff,
"•'<"={ ZZ )'^{To.}
3. SesquioxydeR'05 = ÄO^
Korund.
V. d. L. unveränderlich ; wird von Borax und Phosphorsalz schwer» von Sodi
gar nicht aufigelöst. Wird das feine Pulver mit Kobaitauflösung befeuchtet nud dann
in der äusseren Flamme stark und anhaltend geglüht, so färbt es sich blau.
WinI von Säuren nicht angegriffen, jedoch durch massig concentrirte Schwefel-
säure im zugeschmolzenen Rohr hei höherer Temperatur aufgelöst. Er lässt sich
durch Schmelzen mit ätzeuden Alkalien oder mit saurem schwefelsaurem Kali auf-
Kchlicssen.
H. Rose: Pogg. Ann. 51,179.
Torb. Bergman hatte im Saphir 35 p. C. Kieselsäure und 58 Tlionerde zu finde«
vermeint. Klaproth bewies 4795, dass dieser Edelstein 97,5 Thonerde mit wenig
Eisenoxyd und Kalk, aber gar keine Kieselsäure enthält, mithin krystallisirte
Thonerde sei. Dagegen hatte er in dem Korund 5,5 — 6,5 p. C. Kieselsäure ge-
funden. H. Rose zeigte, nachdem man längst Rubin und Saphir als Abänderungen
des Korunds erkannt hatte, dass auch der letztere nur aus Thonerde bestehe, md
dass die Analyse keine Kieselsäure liefere, wenn man das Reiben des harten Minerals
in Achatschalen vermeidet.
Chenevix: Phil. Transact. 1802, 3J7.
Muir: Thom.son Outl. \,t\t.
Klaproth: Beitr. 1,47 und 81.
II. Rose: A. a. O.
Tennant: (Silb. Ann. U,2i9.
Neuere Analysen:
I. Orient. Saphir. Smith: Am. J. Sc. («■ t0,354.
i. Orient. Rubin, ji. Smith, b. Terreil : C rend. 59,1047.
I. «.
a. b. .
Thonerde 97,.", I 97.32 96,19
EiKeno\>d 1,89 1,09 4,10 *
Kieselsäur«» 0,80 f,tf —
IOO,iO 99.«^ iÖÖ,i9~*'
Im Konmd aus KYeinnsien 3. unil In dem aus Ostindien (4.) fond Smith
3. 4.
Thonenle ge,6— 9i,i 84,5—93,1
Eisenoxyd 1.7 — 8.2 0,9 — 7,0
Kieselsäure 2.0 — 3,8 0,9 — 4,0
Wasser 07— 3.7 !l,8 — 3,1 .
Seß4|uioiiy4«. 14?
D«r Korund (Rubin, Saphir etc.) ist also
Thonerde*), AI» O» = AI 0»
2 At. Aluminium = 54,6 = 83, Ä
3 - Sauerstoff = 48,« = 46,8
402,6 100.
Smith macht auf den Wassergehalt aufmerksam, da er die Gegenwart von
I>iaspor Dicht bemerken konole.
Oenth hat neuerlioh über das Vorkommen des Korunds und seine vielfachen
Umwandlungen in andere Mineralien ausführliche Untersuchungen angestellt. Er
l^elangt zu dem Schiuss, dass der Korufid zu der Zeit, als der Olivin sieh in Ser-
pentin verwandelte, gebildet wurde (die Thonerde stammte aber doch nieht von
jenem her) und dass aus ihm später Spinell, Cyanit, Turmalin, Chlorit und OMmmer
u. s. w. hervorgingen.
J. f. pr. Ch. (2) 9,46.
Smirgel. Die unreinen Abänderungen des körnigen Korunds, welche diesen
Namen führen, hat besonders Smith analysirt.
A. a. 0. und Am. J. Sc. (2) 42,83.
Danach enthält der Smirgel aus Kleinasien (Naxos) 60 — 80 Thonerde, 8,6 — 33,2
Eisenoxyd, 4,6 — 9,6 Kieselsäure und 4,9 — 5,6 Wasser.
Neuerlich macht Kämmerer auf einen Chrom gehalt mancher Smirgel auf-
merksam.
J. f. p. Ch. (2) H,79.
Eisenglaiiz.
V. d. L. unschmelzbar, wird in der inneren Flache schwarz und magnetisch,
und verhält sich sonst wie Eisenoxyd. In Wasserstoffgas lässt er sich in Glas-
Kefässen nicht reduciren, was bei amorphem Eisenoxyd doch leicht und vollständig
geschieht.
In Chlorwassersloffsäure schwer (mit gelber Farbe) auflöslich.
Der Eisenglanz ist
Eisenoxyd, Fe^ 0^ == Fe 0^
2 At. Eisen = 4 42 = 70
3 - Sauerstoff = 48 = 30
460 4 00.
Geriuge Verunreinigungen kommen selbst in i^rystallisirtem Eisenglanz vor.
Kin bläUriger von Wicklow, Irland, enthäU 95,72 Eisenoxyd, 0,49 Manganoxyd,
"98 Thonerde und 4,84 Kieselsäure.
Mallet: J. Dublin geol. Soc. 4,273.
Eiseuoxydul im Eisenglanz. In dem von Elba fand ich bis 0,8 p. C. Eisen-
oxydul iui)d 0,4 Magnesia). Viel reicher an jenem erwies sich aber ein krystalli-
Mrtor Eisenglanz vom Vesuv fV. G. 5,303). Derselbe war .stark magnetisch und gab
Eisenoxyd 96,45
Eisenoxydul 3,4 4
Magnesia 0,74
400.
*] Die Thonerde enthält beide fieslandtheile fast genau in dem umgekehrten Verhält-
"'SS, wie die Kieselsäure die ihrigen.
40*
\ GO S«iMiuioxyde.
a. b.
Titansäure 30,7« 6.17
KistMi il9,64 Oxyd 66,12
SautM-sloir (15.861 Oxydul i7,53
Maiiganoxydul \ ~9%Ht
}
3.79
Magnesia
"«Oü.
Veriust in H = 18.72
Diese Zahlen führen zu :
a. b.
5Fe Ti On I ( / Fe Ti 0» \^
3Fe 03 / [ \\ 5ke 0^ f
5Fe 0 I I iFe O
8:5 3:2
Aehnhche Zweifel an der Analyse regt ein maKiietisoiies TitaneiAcn von der
Küste \on Mersey an. dessen V. G. i,8i. Kdwards: J. f. pr. Ch. 71,124.
Ta ntal ha Itiges Titan eisen. Daniour fand in dem Diamanteu führenden
Sand von Dianiantina, Brasilien, schwarze Körner von dunkelgrünem Pulver. V. G.
4.82. welche 74,32 Titansäure. 6.67 Tantalsäure. 2.04 Ztunsäure, 16.97 Kisen-
oxydul enthielten.
Ann. Chim. Phys. (3; 51,445.
Braunit
V. d. L. unschmelzbar; giebt beim Glühen etwas SauerstofT und vcrliäll .««ich
wie ein Manganoxyd.
Lö.st sich hl C.lilorv\ asserstoflfsaure mit Chlorentwicklun^ auf.
Nach Tuniers Analyse des von Haidinger krystallogniphi.*;ob bestimmtes
Braunits wurde derselbe für Manganoxyd. MnO'^ gehalten. Turner hatte nämlich
gefunden, dass der Bniunit von Elgersburg aus
Manganoxydul 86.95 = I9,60S.
Sauerstoff 9,85
Barvt 2,25
• • '
Wasser 0,95
400.
besteht. Kr bemerkt, da.ss das Mineral sich mit Hinterlassung von KieMsHurc auf-
löst, giebt aber nur Spuren derselben an.
Ich fand [\.] in demselben Braunit. und zwar in reinen Krv'stallen sowohl wie
in der dertten Masst*. 7,4 — 8,6 Kieselsäure, welche beim Auflösen nur IheUweite,
in gelatinöser und flockiger Form zurückbleibt.
Ebeaso ist der Braunij \on S. Marcel (2.i zusammengesetzt, den Damour
lysirt hat.
I. 2.
Kies(*ls^iure 8,63 7.70
Manganoxydul 80.94 !=t 8.5 Sauerstoff 81,42
Sauerstoff 8.08 [^>^^) *j
Kalk 0,91 IJ5
Baryt 0.44 Ke O^ 1,49
\Vas.ser t.OO —
ioi, loa.
•) Der Sauerstoff ist hier nicht dlrect hefttimml wie in t .
Verbindungen von Monoxyden und Sesquioxyden. fßl
Demnach ist der von mir untersuchte Braunit kein mit SiO^ gemengtes Mangan-
oxyd, sondern er stellt eine Mischung dar:
/3Mn03 \
\ Mn Si 03 /
Si =?r 28 = SiO« 9,d2 = SiO^ 9,92
7Mn = 385 = MnO 82,45 = Mn 0 H,73
i20 = i92 = 0 7,93 = MnO^ 78,35
605 400. 400.
Dieselbe Zusammensetzung hat der Braunit von S. Marcel (früher Marcelin,
Heteroklin), nur enthält er eine gewisse Menge Eisenoxyd. Eine ältere Analyse rührt
von Berzelius her. (Schwgg. J. 2 4,254.)
4. Ewreinoff: Pogg. Ann. 49,|04.
2. Daniour; Ann. Min. (i) 4.
4. 2.
Kieselsäure
4 0,46 —
40,24
iMTaingaTiöxydüT
. /
14,^3
* > •
40,24
Mangänoxyd
85,87
73,37
76,32
65,40
Elsenoxyd
3,38
44,49
'
Kalk
0,64
■
^H
Kali
0,44
MgO 0,26
•
400,46
-
99,45
Der letztere enthält 4 Jtfol. Fe 0^ gegen 6Mn 0^.
Wahrscheinlich ist hierher auch ein dichtes, hartes, früher schon von Berthier
untersuchtes Erz von Tinzen,'Graubündlen, zu rechnen. Schweizer: J. f. pr. Ch.
i3,n8.
-Si 02 45,5, Mn 0^ 77,34, ¥e 0» 3,7, Ca 0 4,7, aq 4,76.
Ein kleinkörnig krystallisirter Braunit von Botnedalen, Ober-Teliemarken, wurde
von Tönsager untersucht. Scheerer: Pogg. Ann. 65,28 4.
Si 0^ 6,45, Mn 0» 89,65, Fe Ö» 4,63, äq 2,05.
Analysen minder reiner Abänderungen :
Von Elba. Bechi : Am. J. Sc. (2) 44,62.
Aus Hindostan. Scott: Jamedoh-sl. 53,277.
Arsenikblfitlie. (ciaudetit.)
. Verflüchtigt sieh beim Erhitzen und bildet ein Sublimat oktaedrischer Krystalle.
ftedoctrt sici»^ mit Koble gemengt, »zu. Arsen.
In Wasser etwas schwer löslich.
Arsenige Säure, As2 03 (As* 0«j.
2 At. Arsen = 4 50 = 75,8
3 - Sauerstoff = 48 = 24,2
498 400.
AntlmOliMflthe. (äenarniontit.)
Schmelzbar, vollkommen fljüchtig. Geben v. d. L. weisse Dämpfe und einen
weissen Beschlag, und reduciren sich in der inneren Flamme bei Zusatz von Soda
zu Antimon.
Losen steh In Chlorwasserstoffsäiire leicht auf; die Auflösung wird durch
Wasser stark geftlllt. i
KiBHeliberg, Handb. d. Mineralchemio. II. H
1G2 Bioxydo.
Die Aiitiiiionblüthe hatten scIaoii Vaih|uelin uud Kiaproih unlersuchl; durch
A. Kose's Versiirho wiinli' mit Bostiiiiiiitheit dio OxydatioiLSSlure feslgeaielit. Sucko«
fjind in t'intT Proht- \on Wi^lfacli 91,7 Sb'-^U*, 1,2 Fo <):». 0.8 Si O^ und 6.3
iiietallis4*h(*s Sl>.
Der Senannontit iM \on Hi\ot als arstMifreie autimon ige Säure erkannt worden.
A. KuM»: \*tt^^. Ann. :>3,l(i7. — Rixot: Ann. Chini. Pli. ^3 :«l.50i, —
.^urkow : U'iv \ erwitttM'nnf{ im ^ineralrtMcho S. \i.
Antinioni^t» Säure, Sh'* 0-*.
i At. Antimon = iii = 83, 5 ü
:i - Sauerstoir = 48 — tß.ii
i9i 100.
Wismuthocker.
Srinnilzt \. d. L: uiitl reducirt sich mit Soda in der inneren Flamme tu
Wisnmth.
Lost sich in Sänren anf; die Auflösung wird durch Wasser gefälU.
Suckow faiiil in einer Frol>e >om Fli'htel^ehirg«) 96,5 Bi^O^, l,5A«^0^ iFeÜ'.
Lampadius hatte früher in einem anderen Wisumthocker 8<i,4 Bi^ O**. 5,1 Fe 0^
4,1 i\iy^ und .{,4 at| Kefundeii. was mehr auf \VLsinuthsp;ith hindeutet.
Suckow : A. a. (). t i.
\V i s m u t h o \ y d , Bi^ ü=*.
i Vt. Wismuth = 416 = 89,65
:i - Sauerstoir = 48 = 10,35
4^ 100." '
B i ü \ > d e.
K 02.
Quarz.
V. d. 1.. unschmelzbar, löst sich in Borax schwer, in Phosphorsalz aber nicht
auf. Bildet mit Soda unter Brausen ein klares Glas.
Der (^rz wird in hoher TenifioFaUir il\>rzellano(t*n) zu eitter iroiiü» Haste.
weiche ein V. G. = i.3 hat und sich wie Tridymit verbklt. Im luMilgaigialite
M'hmilzt er zu einem (ilase 'Opal \oin V. G. 2,2.
Von Säuren wird er. Fluorwasüerstoirsäure ausgenommen, nicht auligeNitl.
Kalilaup* lö.st das Pulver der rein<Mi krystallisirten AbänderuiiKen sehr wenig, da*
der dichten Chalcedon, r.hrysopras, Feuerstein etc. oft sehr nMchlich auf.
KanmielsberK : Pog^. Ann. 112,177.
Im reinen Zustande
KicseJsaure, Si 0^.
1 At. Siliciuni =r 28 = 46,67 = 7
2 - Sauerstoir = 32 = 83.33 =ir %
6o" tOÜT
Achat. Anal)s«*n einiKer Auhate icab Hedtoiibadier, wÄhr«Md
Le\dolt das Verhalten \on Achat und Chalcedun beim Aetzen prüften.
Bioxydß. il63
KobeihiJ. L pr. Gb. 36,307. ^-^ Leydolt uüd Redienbacher: J^rb. geol. K.
Amethyst. Nach Heintz entfärbt sich der dunkle aus Brasilien bM etwa 250® ;
enthielt höchstens 0,0i p. C. Mangan. In einem helleren fand DerselbiB 0,02
G. Eisenoxyd, 0,02 Kalk, 0,01 Magnesia, 0,04 Natron. Durch leteteres wfrd die
sieht PoggendorfTK;' der fjirbende StolT sei eisensanres Natron, einigermassen
rstüi^l;! dooli Ue^ sich in dieser Abänderung Mangan nicht sicher naeb weisen,
im Erhitzen in Koliienpuher wurde ein Ametbyist opalisirend und gelb. Eine
alyse von Amethyst ergab 0,0027 p. G. Kohlenstoff, so dass eine organische Ver-
idung wji^hl ,nipht die Färbung bedingt.
Heintz i.Pogg. Ann. 60,519.
Cacholong.; Ist nach A. NordenskiÖld Nephrit. S. diesen.
Garneol. Der Angabe von GduHhier d» Claubry, dass der Hirbende 8to<f
panischer Natur sei^ entgegen fand Heintz in einem Garnebl aus der Gobi (Ghinaj nur
)03 p. G. Kohl^stoff, dagegen 0,05 Eisenoxyd, 0,08 Tlionerdle, 0,03 Magnesia,
)7 Natron, 0,004 Kali und 0,39 Wasser, aber kein Mangan.' Hiernnch dürfte
enoxyd die Farbe bedingen.
Heintz: A. a. 0.
Ghalcodon. Ein Chaicedon von der Päröem (V. G. =« 9,6t4) «nthielt
)9 p. G. Wasser; mit Kalilauge dreimal gekocht, verlor er 20 p. C. — Ein
alcedon aus Ungarn (V. G. 2,567) gab t,8 — 2,6 p. C. Glühverlust und hlnterliess
^h viermaligem Kochen nur 6 p. G.
Rammelsberg: A. a. 0. S. 187.
Ghrysopras. Klaproth fand im Chrysopras von Kosemütz: 96,16 p. G.
^selsäure, 0,08 Thonerde, 0,83 Kalk, 0,08 Eisenoxyd, t,A Nickeloxyd, ^,85
isser. Nach meinen Versuchen verliert er beim Glühen 2,08 und 1,88 p. C.
isser, enthält 97,0 Kieselsäure, 0,41 Thonerde und etwas Eisenoxyd und Nickel-
/d, und 0,51 Kalk und Magnesia« Geglühl, wird er grau. Nadi dreintaligem
eben des feinen Pulvers mit KaliUuge hatten sich 50 p. C. aufgelöst.
Rammelsberg; Pogg. Ann. 112,188.
Eisenkiesel. Der von Sundwig bei Iserlohn enthält 3,93 p. C. Eisenoxyd,
ii Thonerde, 0,73 Wasser.
Schnabel: Mitthlg. ;
Faserquarz. Ein brauner aus Südafrika besteht aus: Kieselsäure 94,36,
lonerde und Eisenoxyd 1,57, Kalk Ö,57, Magnesia 0,43, Wasser 6,30 und den in
ure auflöslichen 2,92 Eisenoxyd und 0,36 Kalk.
In mein. Labor, atiafysirt.
Feuersteii^. B^rzelius fajad im Feuerstein von Limmhamm^ Schonau,
117 p. G. Kali und 0,113 Kalk, und eine geringe Menge eines kohl^nsfoffhaltigen
ürpers. Ein mit einer weissen Kruste überzogener ergab \fü Innern 0,134 p. G.
all, 0,574 Kalk, 0,12 Eisenoxyd pnd Tfioiierde, während die Kruste bei ebensoviel
Hlk 0,32 Kali enthielt.
Nach Heiatz wird der Feuerstein aus dpr Kreide von Jlügep beim Glühen in
auerslotf enlHirbt, der aus dem Jura aber nLchjl. Sie eolhielten
der ^rste der zweite
KohlenstolT 0,066—0,073 ., 0,01
Wassor l,J —1,3 1,14
Ein Feuerstein von Kügen (V. G. = 2,6äj .Qntbielt.biß t,4 P« C^. Wasser. Nach
^nfinuligem Kochen mit Kalilauge blieben fl6,>6 püCc übjfig« ; Ein gelbbrauner Flinten-
11*
164
B»
HteiD (V. G. bis 1,614} verlor beim Glül
liisl« sich bei zweiiiiuligeiii Koilien liis ui
Benwiius: Jahretib. Jl ,tB7.
HeinU; Pogg. Ann. 60,519.
}^g.■. Ebend. Ili,l89.
S. auch: V. il. Harlc in deu VitIi. d
Haytoril. Dieser (^halc od un. wcli
b«fllt>h( nach Wöhter aus »K,r> Kirselsdiui
Pom- Ann. IS. 136.
Ilornslein. Klaprolh raiid im )lo
Kerston in einem {irjueti und riitliliclici
sowie 3,1 Thonerde, 1.73 EiK«>no\yd, I
l,9t> V/aeMT. Nach uieinen VuniK-hon i
bi» 1,3S p. C. WB8.ser. IIU Kalil.iuxe iv
KvTsUiu: Jahrb. Hin. IB(r>, 6i>6.
Rg.: A. ». 0. 181.
Koscncjuarz. Nach Fuchs oiilhüll
ntai.t I — 1,5 ]!.<'.. TiUnoxyd. Nach Bi
Naeh Wulir erteidel der Hoseuquarz 'Ui
UewichUverlu.sl.
Berthier: Ann. Min. \o.ili. 13,2
Kuchs: Sctiw|jy. J. Ci.iSS.
WüllTr J. t. |ir. Oll. ;U.*37.
Tridyinil. YertiHlt sieh wie (Jua
«nihail 1,7—1,9 V- ^- Hiseuux)d, 1,1
RaÜi: Pugt!. Ann. 135, i37.
Aamanit. Diese rhombische Kioa
;V. U. a.li' bestell UBch Maskelyne i
Kalk 0.S8. ila(!iie.sia 1,51 : narh Hiilh a
KeHM 1,1.
Po«K- Ann. Er^zlid. t),3Si. ZXsiAr.
Opal. 'Anun
Decrepillrl inci.st beim ErlützoD ui
SlolTe oder Ammoniak entliäll, Yeriil|l
Wird von Süuren nichl angegriffe
zwar Ipicbter aU Quara. Vor und luu .
In sehr vemcliiedeneui Grade der ,
's. weiterhin] . ^^
I. Kosemüu. NilchwcEm -^^
t. SrhilTenberg, Gless«) '^
1. Hv»lilh. a. Waladi -J
7- Kobcll. b. KaM '...
KoiNch. d. Slelnhefr?«
i. r„-ieliotvng. F]ir4)«r. •*
(a.Kasehau. Milchopa' ''
r,. PechoiMl. Telkeba /«.
«. ItaHnl., Mexiko. «/^ ^
1. ÜMifl. Vuri«M>i% ^
(
Bioxyde. 165
• 8. Gelbbraun. Kosenau, Siebengebirge. Von der Mark.
9. Weisse Rinde des vorigen, V. G. 2,063. Derselbe.
10. Hydrophan. Hubertsburg. Klaproth.
11. Grüner. Waddela-Ebene, Abessinien. Maskelyne.
12. Jaspopal. Stenzelberg, Siebengebirge. Braun. V. d. Mark.
13. Ungarn. Weisser. Damour.
14. Oberkassel bei Bonn. Holzopal. Brandes.
15. Feueropal. Washingloa Co., Georgia. Brush.
16. Brauner. Telkebanya. Klaproth.
17. Feueropal. Ziniapan. Ders.
18. Elba. Schwarz, V. G. 2,065. v. Rath.
19. Telkebanya. Holzopal. Forchhammer.
20. Island. Pechopal. Damour.
21. Mexiko. Weiss. Ders.
22. Feuerofpal. F'ärÖer. Forchhammer.
'23. Edler Opal. Czerveniza. a. Klaproth. b. Kobell.
24. Quagstein, ^Siebengebirge. Holzopal. Brandes.
25. Steinheim. Halbopal. Stuckei
26. Mexiko. Farbiger. Damour.
27. Meronitz, Böhmen. Pyropführend. a. Fettglänzend. b.Matt. Wertheim.
Brandes: Nöggerath,' Gebirge Rheinland- Westphaleni — Brush: Dana Min.
— Bueholz: Gehler's J. 1,202.' 8,176. — Damour: Ann. Min. (3) 17,202, Bull,
g^ol. (2) 5,157. — Forchhammer: Pogg. Ann. 35,33 4. — Hauer: Jahrb. geol.
Reiclisanst. 4,397. — Klaproth: Beitr. 2,151. 4,156. — Kobell: Charakt. d.
Min. 1,253. -^ V. d. Mark (Schnabel): Verh. nat. V. d. pr. Rheinl. 9. Jahrg. —
Maskelyne: Ber. d. cheni. G. 1870, 935. — v. Rath: Ztschr. d. g. Ges. 22,643.
— Grf. Schaffgotsch : Pögg. Ann. 68,147. — Smith: Am. J. Sc. (2) 16,436. —
Stucke: Nose Bschrbg. einer Sammig. vutk. Fossilien. — Wertheim: In mein.
Lab. — Wrightson: Ann. Gh. Pharm. 54,358.
SiO^
AI 03
FeO^
CaO
MgO
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aq.
1.
9.8,75
0,10
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3a. a.
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95,32
0,20
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0,06
0,40
0,1 :j
3,47
99,58
ia.
92,16
3 , 2-'2*^)
0,50i)
4,31
100,19
ib.
92,00
3,00
4,15
5.
93,5
... , • ■• *
1,0
*
5,0
99,5
B.
•
4,6
1.
—
5,1
H.
91, 8i
0,14
2,15
0,18
0,10
5,61
100.
9.
89,54
0,27
4,94
0,17
5,08
100.
10.
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1,62
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100.
•) Einschl. 0.8 K« 0. ♦*) Nebst 0,11 S 0».' «•♦) Fe C 0«. +) Cu C 0«.
168 Bloiyde.
SiO^
AlO^
Fe 03
CaO
NgO
N»2 0
aq.
II.
90.:i6
—
0,93
0,li
0,31
2,06'»
5,68
99,64
\i.
88.28
0.3 1
•• •• o
0,16
5,<^7
i —
100.
13.
—
—
6.1
U.
93,0 1
0,12
0,57
—
6,1:1
. —
99.62
iri.
91,89
1,(0
—
-
O.Oi
5.84 '
tT=
99,15
it).
4 3 . :»
47,5
—
—
7,6
t=
98.0
17.
92.0
0.25
—
—
7,75
t=
100.
IH.
--
—
—
—
fi.:46
19.
—
.^
6,38
10.
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—
—
—
—
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97— 8. »Ä
ti.
—
8,»
tu.
90
—
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fc=
100.
tib.
■»—
10,94
13.
86,0
0 . :\
3..)
0,2")
9,97
c=
100,17
Ji.
82.75
3 , r,
3,0
0,25
40.0
t=
99,5
25.
—
—
10,1 ♦••)
: 1
26a.
83.73
—
3,58
1 .•> t
0,67
M,44
t=
101. 0
26b.
73.4 .'>
—
9,95
1.21
2J3
-,—
12,89
\1^=
99,63
llViilitli. Fiirlis l)4Mit('rk((\ da.ss diosor Opül sirli Hin srh>\orston in Kalihn^se
Ume, jedoch auch im K^^lühten Zustande. Narh II. Kose \erwandell sich 4erH\ahth
von \Val}(ch im Porzeilanofenfeuer in eine |K»rüS(^ Masse mit glAtiigeii SieUcti. Der
fiefchihte liat, wie dies auch hei andoren Opalen der Fall isl. ein geringeres V. il. afe
2.2 ; winl er aber fein geschUinuiit. so henlKirhlet man letoteres. Ihis V. G. ist \
GK. Schairgotsch .««orKnillig he.stinuiit worden. Nach meinen Veisuehen ^iegt
llyalith von Walsch 2.185. und verliert heim Glühen 3.28 p. («.. w^bet-er opak
und farbenspielend winl. Nach wiederliollem Kuchen mit KaliUiugfl bIM) hanN^r
noch etwa ^ u^aurf^'lotit. — Der llyalith von BüdiuKon bei Hnna« wiefct l^fit;
beim (ilühen verliert er 3,41 p. <:. Nach cimHSiligcin kuthen mil NMronlamie
blieben 3 4,5 p. (4. unaufgelöst. -J- Ks .scheint, als ob er eine kleine Men|$e Fluor
enthidt. " '
IVber seine durch lamellare Struktur hervorgebrachte Doppelbrechung siehe
M Srhultze: Jahrb. Min. 1861, 583.
■
II a I ho pa I von G roc ha u , Schlesien . hellbraun , V. (1. 2,10, beim Glühen
6.55 p.c.. \erlierend. hinterliess beim Kochen mit Kalilauge 7,2 p. C. Rückstand.
Ilalbopal \on Vallecas bei Madrid. Bräunliche Parthien. deren V. G. I,tl6.
\erlor über Schwefelsäure 8,26, und beim (ilühen noch 3.49, zusaniiuen 11,75
p. («. — Fr besteht aus 7 i, 65 Kieselsäure, 10,0 eisenhaltiger Thoncrde , 3,6 lU|t-
uesia und I l.75Wa.sH*r . Nach dreimaligem Kochen mit Kalilauge betrug das Tn-
lösli4*he 1 8. 17 p. C Weisse ThtMle tlie.ses ()|ial.s verloren beim Glühen nur 4,5 p. CL.
und hinterlie.ssen im gleichen Fall 19.18 p. C.
Fuchs hatte Chaicedon, Feuerstein etc. als (lemeugc \on (Juan und Ofial er-
klärt und Ri.srhof ist dieser Ansicht beigetreten, vs eiche durch meine Versu<*l|f
jedorh nicht bestätigt %%ird.
Kg.: Pugg. Ann. 1 12.177.
Der 0|mI ist amorphe Kieselsäure, eiiu* au8 der ZersclBung von Silicaten
luTsiainniende eingetru(*knt*le Kieselgallert . \%<*lrhe S4'hr \ eränderlkiie Mmitet
• fl-nlMliche Si O«. •*, S iV^, •••, Na<;h 4 MiMiali*ii nur 6 p. C. aq.
7)iAiioli kochcadc Sodaloiung Idstc binnen karxeni Vi v**i>> ll>«IUb auf.
< i-'
Bidxyde. 167
Wasser einschliesst , wie dies auch bei der künstlicli dargestellten der Fall ist. An
bestimmte Hydrate ist wohl nicht zu denken. Das Wasser entweicht iheilweise
schon in ganz trockner Luft (über SchweCels&ure) und wird in feuchter wieder aib*'
gezogen. Sein oA bedeutender Gehalt an Erden, Eisenoxyd und Alkalien deutet auf
einen Rückstand Hoch unzersetzfter Substanz*) i i
Gemenge von Opalmasse und kohl^n^s^urefti Kalk kommen vor. Der
Schwimmkiesel von S. Ouen bei Paris besteht nach Graf Schatfgotsch aus
86,9 Kieselsäure, 9,t kohlensaurem Kalk, 0i,7 Thonetde und 3, ä Wasser. — Der
Menilith enthült nach Specht: B^l,- 06 lösliche und 3,69 unlösliche Kieselsäure,
öl, 92 kohlensauren Kalk, 5,08 Wasser (Anal, in mein. Lab.). —^ Der Aliimo-
calci t von Eibenstock soll nach Kersten 86,6 Kieselsäure, !2,^3 Thonerde, 6,25
Kalk, 4,0 Wasser enthalten. . " '
Schw^. J. 66,2$. i. .' . . ,
Kieselsitiler. Ztim Opial gehdreti auch die Absätsce amorpher Kieselsäure,
welche man Kieselsinter, Polirschiefer, Tripel, Infusorienerde etc. nennt.
1. Geisir, Island, a. Forchhammer.' b. Damour.
2. Scribla-Quelle, Island. Bickell. '['''[
3. Badhstofa-Quelle, Island. Ders.
4. taupo, Neuöfeefe'nd. iftalletl '
5. Mauritius (KieselguhrJ. KWprofh.'
6. Saiita Fidi-a, Toscanlä. Öefs. '
7. Cessat bei Pontgibaud, Dept. IHty dfe Dome. Foumef
8. Kohren, Sachseü. Zellner.
9. Algier. Salvötal.
10. Krilschelberg bei Bilin (Polirschiefer)», iBaunriann.
1 1 . Ebstorf, Hannover (Infosoriener<te)> ; Kuhlmänn.
Baumann: In m. Lab. — BickelF: Ann. Ch. Pharm. 70,290. — Damour: Bull,
geol. (2) 5,157. — Forchhammer: Pugß- Ami. 35,331. — Fournet: Jahrb. Min.
«832, 423. — Klaproth: Beilr. 2, 109. 8;*<Vi! 6,348. — Kuhlmann: ZUschr. f. d.
ges. Nal. 8,473. — Mallel: Phil. Mag. 5,285. — SaWdlatt Ann. Gh.: Phys. (3)
U,348.T- Zellner: Schwgg. J.. 13^328- > i t ■
SiO^ AI 0^ FeQ3,Cab MgO Üia^ öl K^.Ö aq.
ia. 84,43 3,07 1,81 0,70 1,06 0,92 7,88= 99,97
«b.87,67 0,71 Pv40 -- 0s^2 — 10,40 = 100.
^ 88,26 0,69 3,2« 0,29 k-t- 0^11 0; H **) 4,79=100.
3. 91,56 1,04 0,18 0,33 0,47 a^f6 0;19***) 5,76=100.
1 94,20 1,58 0,17 '-- — 0,85t) — 3,06= 99,86
•^. 72,0 2,5 2,5 — — — — 21,0 = 98,0
6. 79 5 3 — — — — 12 = 99,0
7. 87,2 2,0 — 0,8 — — 10,0 ^ 100.
8. 93,25 2,0 1,25 — — . -y - — 3,0 = 99,5
9 «6,48-H-) 1,41 0,5fe — -^ 2,0 9,0 = 100.
'^•87,58 2,04 l.,ÖÖ 0,30 — — 8,89=;= 99,9
'* 90,86 0,29 0,23 0, 16Hi) Ö,09iH) — — 9,01=100,64
*) Ueber krystallisirtc, in Alkalien lösliche Kieselsäure: Kr^ray, Ana. Cb. Phys. (8)
*8,an. ♦♦) Und 2,49 S 03. ♦*♦) Desgl. 0,81. +) Na Cl. ++) Wovon 6,48 in
•Kalilauge anldslich. +++) Als Carbonate.
158
SaBquioxycle
8. Lichfield \
9. Tvedesirand /
2. TitanUrmere Mischungen
/ Fe Ti 0«
\ n Pe 03
10. Silberberg
}
)
I
)
n = 2
8
1 1 . Eisetrach
12. Horrsjöberg
13. Uddewalli
\ 4 . Asciiaffenburg
15. Snaruni
16. Binnenthal
17. Alabama
18. St. Ootthardt
19. KragerÖe Eisenglanz! 12
Titaneisen von abweichender ZuBammeiuettiuig.
A. TitansaureR Eis^noxyd.
Hierher gehören zwei Substanzen, beide rhomboedriscli :
Harthau bei Chemnitz. Sechsseitige Tafeln. Hesse: Jahresb. 4S56, 839.
Norwegen. Grosse Kristalle, aus dem Hauptrhomboeder, dem zweifach
einem Sechskant ner, dem zweiten Prisma und der EndMebe
V. Gerichten : Sitzb. d. Erlang, phys. med. Soc. 1873.
1
s(*härferen ,
bestehend.
Titansäure
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Da das AtomverhäUniss
in 1.
2.
1.
53,01
i7,35
100,36
Ti
= 2,2
= 1,75
2.
46,42
52,67
1,07
100,16
Fe
1
1
so ist 1.
/ 2Ti 02 \
2Ti = 96 = Ti 0^
Fe = 11 2 Fe 0''
70 =112
~320
2.
/ 7Ti 0^ \
\ iPe 0^ /
50,0 7Ti = 336 = ti O«
50,0 4Fe=448 FeO*
100. 260 = 416
1200
16,67
53,33
100.
B. Titansaures Eisenoxyd und tilansaures Eisenoxydul.
Unter dem Iserin liabe ich stark magnetische Körner von scheinbar oktaedrischen
Umrissen ^vielleicht Rhomboederj, V. G. 4,40, gefunden, in denen
Titansäure
67,19
Eisenoxyd
15,67
Eisenoxydul
26,00
Magnesia
l,7i
100.
Eisen
31,20
Y
Hier sind die At. vod Ti : Fe : Fe = 7,2 : I : 4, was
/ 4f e Ti 03 \
\ Fe Ti3 0» /
entspricht.
7Ti = 336 = Ti 02 65,55
Fe = 142 FeO» 15,87
4Fe=224 Fe 0 28,58
210 =336 |(yo.
f008
C. Titan-Magneteiseo.
4. Meiches, Yogeh^erg. Aus dem Nephelinit. Regulär^ Oktaeder, V. G. 5,2 4,
stark magnetisch. In Säure leicht löslich. Knop: Ann. Ch. Pharm. 4 23,348.
424,427.
9. Unke! am Rhein. (Schlackiges Magneteisen.) Aus dem Basalt. Derb, Y. G.
4,906, Pulver schwarz. Rammeisberg.
3. Yimeberg bei Rheinbreitbach. Yon gleichem Yorkommen. Y. G. 5,4.
Rli^dius: Ann. Ch. Pharm. 63,24 8.
4. Müggelsee bei Berlin. (Magnetischer Eisemsand.) Y. G. 5,675, Pulver
schwarz. Rammeisberg.
4. 2. 3. 4.
.Titansäure 24,94 8,27 9,03 5,20
Eisenoxyd 24,75 54,84 64,36
fiisenoxydul 5 4,29 37,22 30,25
Manganoxydul 4,75 2,03 4,23
Magnesia — 0,78 0,48
99,73 400,44 98,52
Eisen 55,42 65,2 65,88 66,48
Knop hat gezeigt, dass in einem solchen regulär krystallisirten Magneteisen ein
Theil Fe 0^ durch Fe Ti 0^ ersetzt sei. Demnach ist
4. 2. 3. 4.
/ Fe Ti 03
\ 6Fe 03
7Fe 0
2Ti = 96 = Ti 0^23,53 Ti = 48=Ti 0^ 8,70 Ti = 48=Ti 0*^ 4,95
*e=442 Fe0323,53 3Fe = 336 Fe0352,47 6Fe = 672 FeO359,40
4&Fe^t80 FeO 52,94 5Fe = 280 FeO 39,43 8Fe = 448 FeO 35,65
20 =492 JOO. <60 =256 TÖÖ7~ 280 =448 J^,
680 920 f616
Aeltere Analysen von titanhaltigem Eisensand ergaben folgenden THansßlure-
geh alt :
Ostseeküste (Finnland) 4 4 p. C. Klaproth.
Desgl. 33 - M»hl.
Vulkanischer Sand 4 1 — 4 6 - Cordier: J. Mildes 14,249.
Aetnalaven 4 2,38 - Sartorius: Die vulk. Gest. Islands.
Es bleiben noch einige Analysen, welche das Verhältniss (Fe 03, FeTi03): FeO
nicht =4:4 geben.
a. Sio-Tok am Plattensee, Ungarn. Körner, worunter oktaedrische Krystalle.
Y. G. 4,847. Hauer: Wien. Ak. Ber. 4 9,350.
b» Mount Egmont, Neü-Seefand. Freitag: Jahrb. Min. 4 864, 682.
1. z. 6.
( 2Fe Ti 03 n I / Fe Ti 03 \
\ Fe 03 / l n 3Fe 03 /
3Fe O ) I 4Fe 0
160 Sesquioxyde.
a. b.
Titansäure 30,7 i 6,17
Eisen 49,64 Oxyd 66 J 2
SauerslofT (15,86) Oxydul 27,53
Manganoxydul \ 99,82
}
3,79
Magnesia
""lOO.
Verlust in H = 18,72
Diese Zahlen führen zu :
a.
5Fe Ti 03
3Fe03
5FeO
8 : 5
AehnUchc Zweifel an der Analyse regt ein magnetisches Titaneisen Ton der
Küste von Mersey an, dessen V. G. 4,82. Edwards: J. f. pr. Ch. 74,4 24.
Tantal haltiges Titaneisen. Daniour fand in dem Diamaoten führenden
Sand von Dianiantina, Brasilien, schwarze Körner von dunkelgrünem Pulver, Y. G.
4,82, welche 74,32 Titansäure, 6,67 TantaUäiure, 2,04 Zinnsäure, 46,97 Eisen-
oxydul enthielten.
Ann. Chim. Phys. (3) 54,445.
Brannit.
V. d. L. unschmelzbar; giebt beim Glühen etwas Sauerstoff und verhält sich
wie ein Manganoxyd.
Löst sich in Chlorwasserstoffsäure mit Chlorentwicklung auf.
Nach Tumer's Analyse des von Haidinger krystallographisch bestimmten
Braunits wurde derselbe für Manganoxyd, MnO^, gehalten. Turner hatte nämlich
gefunden, dass der Braunit von Elgersburg aus
Manganoxydul 86,95 = 49,60S:
Sauerstoff 9,85
Baryt 2,25
Wasser 0,9$
400.
besteht. Er bemerkt, dass das Mineral sich mit Hinterlassung von Kieselsäure auf-
löst, giebt aber nur Spuren derselben an.
Ich fand (4.) in demselben Braunit, und zwar in reinen Krystallefl sowohl wie
in der derben Masse, 7,4 — 8,6 Kieselsäure, welche beim Auflösen nur Iheiiweise,
in gelatinöser und flockiger Form zurückbleibt.
Ebenso ist der Braunit von S. Marcel (2.) zusammengesetzt, den Damour ani-
lysirt hat.
4. 2.
Kieselsäure 8,63 7,70
Manganoxydul 80,94 (=48,5 Sauerstoff) 84,42
Sauerstoff 8,08 (d>f^j*)
Kalk 0,94 4,25
Baryt 0,44 Fe 0^ 4,49
Wasser 4,00 —
400. 400.
*) Der Sauerstoff ist hier nicht direct bestimmt wie in 4
Verbindungen von Monoxyden und Sesquioxyden. \Q\
• '■ Demnach fdt der von mir untersuchte Braunit kein mit SiO^ gemengtes Mangan-
oxyd, sondern er stellt eine Mischung dar :
/3Mn03 \
\ Mn Si 03 /
• Öl =?= ^8 — SiO^ 9,92= SiO^ 9,92
' 7Mn :== 385 = MnO 82,15 = Mn 0 H,73
420 = 492 = 0 7,93 = MnO» 78,35
605 400. 400.
Dieselbe Zusammensetzung hat der Braunit von S. Marcel (früher Marcelin,
Heteroklin), nur enthält er eine gewisse Menge Eisenoxyd. Eine ältere Analyse rührt
von Berzelius her. (Schwgg. J. 2 4,254.)
4. Ewreinoff; Pogg. Ann. 49,204.
2. Damour: Ann. Min. \i] 4.
• ■ . .
4.
2.
Kieselsäure
4 0,46 —
40,24 —
Blf^nganötydiiT
) /
14,113
10,24
Manganotyd
85,87
73,37
76,32 65,40
Elsenoxyd
3,38
44,49
Kalk
0,6«
4,44
Kali
0,44
Mg 0 0,26
4dO,«6
I : '
99,45
I .
Der letztere enthält 4 ,^iol. Fe 0^ gegen 6Mn 0^.
Wahrscheinlich ist hierher auch ein dichtes, hartes, früher schon von Berthier
untersuchtes Erz von Tinzen,'Graubündten, zu rechnen. Schweizer: J. f. pr. Ch.
23,278.
-Si 02 45,5, Mn 0» 77,34, ¥e 0^ 3,7, Ca 0 4,7, aq 4,76.
Ein kleinkörnig krystallisirter Braunit von Botnedalen, Oher-Tellemarken, wurde
von Tönsager untersucht. Scheerer: Pogg. Ann. 65,28 4.
Si 02 6,45, Mn 0» 89,65, Fe d^ 4,63, kq 2,05.
Analysen minder reiner Abänderungen :
Von Elba. Bechi : Am. J. Sc. (2) 44,62.
Aus Hindostan. Scott: Jamedoln-sl. 53,277.
1 ' !i.
Arsenikblä^the. (ciaudetit.)
, . ;¥erflü€httgt: sieh beim Erhitzen und bildet ein Sublimat oklAedriscber Krystalle.
Red^oirl sißbv mit Kohle gemengt, .zu Arsen.
In Wasser etwas schwer löslich.
^' ' Arseriige Säure, As^ 0» (As* 0«) .
. 2 At. Arsen = 150 = 75,8
3 - Sauerstoff = 48 = 24,2
498 400.
AntimOllblflthe. (ISenarmontit.)
Schmelzbar, vollkommen flüchtig. Geben v, d. L. weisse Dämpfe und einen
weissen Beschlag, und reduciren sich in der inneren Flamme bei Zusatz von Soda
zu Antimon.
LdseB^ steh In Chlorwasserstoffsäare leicht auf; die Auflösung wird durch
Wasser stark gefällt. >
BftMmelsberg, Uandb. d. Mineralchemie. II. 4^
^*^
162 Bioxyde.
Die Antimonblüthe hatten setkon Yauquelin und KUfNroUi untarsuebi; durch
A. Rose\s Versuclic wurde mit Bestimmtheit die OxydatiouBSlufe fesigeaieUl, Sucko«
fand in einer Probe von Wolfach 91,7 ^}ft^ (^'\ 1,2 Fe 0», 0,8 Si 0^ und 6,3
metallisches Sb. , ,,
Der Senarmontit Ist von Rivot als (arsenfreie} aDtimonige Säure erkannt worden.
A. Rose: Pogg. Ann. 53,167. — Rivot:. Aiin. Chhn. Ph. (ß) 31,504. —
Suckow : Die Verwitterung im Mineralreiche S. \%.
Antimonige Säure, Sb'^ 0'*.
i AI. Antimon = 244 = 83,56
3 - Sauerstoff = 48 = <6,44 %
29i| 100. -
Wismnthocker.
Sclmiilzt V. d. L; und reducirt sich mit Soda in der inneren Flamme zu
Wismuth.
Löst sich in Säuren auf; die Auflösung wird durch Wasser j^efaUi-
Suckow fand in einer Probe vom .Fichtelgebirge 96,5Bi20^ ^5A«20», tVeO\
Lampadius halte früher in einem anderen Wisniuthocker 86,4 Bi^ 0^ 5,4 Fe 0',
ij\ C 0^ und 3,4 a(| gefunden, was m(>hr auf Wlsmuthspath hindeutet.
Suckow : A. a. O. I 4. ..
Wismuthoxyd, Bi^ 0^
i At. Wismuth = 416 = 89,65
3 - Sauefetoff = 48 = 10,35
464 100.
1 1
B i 0 X y 4 e.
RO».
Quarz«
i »
V. d. L. unschmelzbar, löst sich in Borax .schwer, in Phosphorsalz aber nicht
auf. Bildet mit Soda unter Brausen ein'kiärä^'Cfi^s/.^ ' '
Der Qtuirz wird in hoher Temperatur (Porzeii&nofen) za einer weiatmi Masse,
welche ein V. G. = 2,3 hat und sich wie Tridymit verhSIlC. Im KMigasgcMiie
schmilzt er zu einem Glase (Opal) vom V. G. 2,2.
Von Säuren wird er, Fluorwasserstoflsäure ausgenommen, nicht aufgelöst.
Kalilauge lost das Pulver der reinen krystallisirten Abänderungen sehr wenig, das
der dichten (Chaicedon, Chrysopras, Feuerstein etc.) oft sehr reichlich auf.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 4 4 2,177.
Im reinen Zustande
KieseJsäuire, Si jO?. , ^
4 At. Silicium = 28 = 46,67 == 7
2 - Sauerstoff =^ 32 ==5 83,35 '^sif*
"IF 400. • ' '•' '• •'
Achat. Analyseu oinign^r. Acdiate gab Hedt^ubaolier, wMir^üd IMmN und
Leydolt das Verhalten von Achat und Chaicedon beim Aetzen pr^ftmA. ;,,.: . , /,
Bioxyde. 1 63
i ,ii) KoMIoiJ. C. pr. Gl). 36,3074 -^ LeydoU und Redteabacher : Jahrb. geol. K.
4851.
Araelhysl. Nach Heintz entfärbt sich der dunkle aus Brasilien b^i etwa 250^;
er enthielt höchstens 0,01 p. C. Mangan. In einem helleren fand Derselbe 0,02
p. C. Eisenoxyd, 0,02 Kalk, 0,01 Magnesia, 0,0i Natron. Durch letzteres wird die
Ansicht PoggeftdcrlTß ;• der fjirbende StolT sei eisensaures Natron, einigermassen
unlAEStiltlt^f doob Ue^ $ißb in dieser AbÜnderung Mangan nicht sicher naekweisen.
Beim Erhitzen in .Koliienpulver wurde ein Amethyst opalisirend und gelb. Eine
Analyse von Amethyst ergab 0,0027 p. C. Kohlenstoff, so das« eine organische Ver-
bindung,.iy;^hl .nipht die Färbung bedingt.
! ■. )Citi)8iholongjj, Ist nach A. Nordeoskiöld Nephrit. S. diesen.
Ga^eol. Der Akigabe von Gkiullhier de Oaubry, dass der Hlrbende StoiT
organischer Natur sei ^ entgegen fand Heintz in einem Garneol aas der Gobi (China) nur
0,003 p. C. Kohl^stoff, dagegen 0,05 Eisenoxyd, 0,08 TKonerde, 0,0S Magnesia,
0,07 Natron, 0,004 Kali und 0,39 Wasser, aber kein Mangan. Hiemach dürfte
Eisenoxyd di« Farbe bedingen.
flaintz: A. a. 0.
•Chalcödon. Ein Chaicedon von der Päröem (V. G. =** 2,624) «nthielt
0,59 p. C. Wasser; mit Kalilauge dreimal gekocht, verlor er 20 p. C. — Ein
Chaicedon aus Ungarn (V. G. 2,567) gab 1,8 — 2,6 p. C. GHühverlust und hinterliess
nach viermaligem Kochen nur 6 p. C.
Rammeisberg: A. a. 0. S. 187.
€hry60|>>ai^. ' Klaproth fand im Chrysopras von Kosemütz: 96,46 p. C.
Kieselsäure^ 0,08 Thonerde, 0,83 Kalk, 0,08 Eisenoxyd, 4, A Nickeloxyd, 4,85
Wasser. Nach meinen Versuchen verliert er beim Glühen 2,08 und 4,88 p. G.
Wasser, enthält 97,0 Kieselsäure, 0,4 4 Thonerde und etwas Eisenoxyd und Nickel-
d^xyd^ uad< 0,54K«lk und Magnesia. Geglühl, wird er grau. Nach dreimaligem
Kochen des. leinen Palvers mit Kalilauge hatten sich 50 p. C. aufgelöst.
,i Rammelsbcirg; .Pogg. Ann. 4 4 2,488.
Eisenkiesel. Der von Sundwig bei Iserlohn enthält 3,93 p. C. Eisenoxyd,
0,42 Thonerde, 0,73 Wasser.
Schnabel: Mitthlg.
Faserquarz. Ein brauner aus Südafrika besteht aus: Kieselsäure 94,36,
ThöneHe und Eisenoxyd 4,57, Kalk Ö,57, Magnesia 0,43, Wasser 0,30 und den in
Säure auflöslichen 2,92 Bisenoxyd und 0,36 Kalk.
in möin. Labor, atiälysirt.
iPeuersteip. B^rzelius fand im Feuerstein von Limmhaipm; Schonau,
0,4 47 p! C. Kali und 0,4 43 Kalk, und eine geringe Menge eines kohlens^offlialtigen
Körpers. Ein mit einer weissen Kr^ste überzogener ergab im Innern 0,4 34 p. C.
Kali, 0,574 Kalk, 0,4 2 Eisenoxyd und Tlionerde, während die Kruste bei ebensoviel
Kalk 0,?2 Kali enlhieh.
'Nach Heiptz wird der feuerstein aus dßr Kreide von Pügep beim Glühen in
Sauerstoff entfiirbt, der aus djem Jura aber nlchjl. Sie eniliielten
dqr ßrste der zweite
Kphlenslofl: 0,066—0,073 0,01
Wasser 4,| —4,3 4,44
Ein Feuerstein von Rügen (V. G. = 2,63i) .enthielt bis ^,4 p« C.Wasser. Nach
fünfmaligem Kochen mit Kalilauge blieben 16,6 p^iC« Übfig« Ein gfflbbrauner Flinten-
44*
1 64 Bioxyde.
stein (V. G. bis 2,614} verior beim Glühen ebenfalls 1,4 p. C, wurde weiss, und
löste sich bei zweimaligem Kochen bis auf 6,6 p. C.
Berzelius: Jahresb. 21,187.
Heintz: Pogg. Ann. 60,519.
Kg.: Ebend. H2,I89.
S. auch: V. d. Mark in den Verh. d. nat. V. d. pr. RheinK 4853.
Haytorit. Dieser Chalcodon, welcher Pseudomorphosen nach Datölilh bildet.
besteht nach Wühler aus 98,5 Kieselsäure, 0,t Eisenoxyd, 0,5 Wasser.
Pogg. Ann. 12,4 36.
Hornstein. Klaproth fand im Hornstein von Schneeberg 98,25 Kieselsäure,
Kersten in einem grauen und röthlichen von Marienbad nur 90, S pJ C. derselben,
sowie 3,1 Tlionerde, 1,73 Eisenoxyd, 4,28 Magnesia, 0,93 Kalk, 0,7 Natron und
4,95 Wasser. Nach meinen Versuchen enthält der graue Hornstein von Selineeberg
bis 2,35 p. C. Wasser. Mit Kalilauge zweimal gekocht» hinterliess er 85 p. C.
Kersten: Jahrb, Min. 4 8 45, 656.
Rg.: A. a. 0. 482.
Rosenquarz. Nach Fuchs enthält der Rosenquarz von Rabemiteiii bei Boden«-
mais I — 1,5 p. C. Titanoxyd. Nach Berthier wäre die Farbe organischer Natur.
Nach WolflT erleidet der Rosenquarz (und der Rauchtopas) beim Erhitxen keinen
Gewichtsverlust.
Berthier: Ann. Min. 40,2.72. 43,248.
Fuchs: Schwgg. J. 62,253.
WoHF: J. f. pr. Ch. 34,237.
Tri dy mit. Verhält sich wie Quarz. Der Tridymit von PacUuca in Mexiko
enthält 4,7 — 1,9 p. €. Eisenoxyd, 4,2 — 1,3 Thonerde und Magnesia und 0,6(
Wasser.
Rath: Pogg. Ann. 4 35,437.
Asmanit. Diese rhombische Kieselsäure aus den Meteoriten von Breitenbacli
(V. G. 2,24) besteht nach Maskelyne aus: Kieselsäure 07,43, Bisenoxyd 1,41,
Kalk 0,58, Magnesia 4,54 ; nach Rath aus: Kieselsäure 90,3; Eisenchcyd- t,ll,- Mag-
nesia 4,4. . . - .
Pogg. Ann. Ergzbd. 6,382. Ztschr. d. geol. Ges. 25J06.
Opal. (Amorphe Kieselsäure.)
Decrepitirt meist beim Erhitzen und giebt Wasser, welches zuweilen oiiganisclie
Stoffe oder Ammoniak enthält. Verhält sich sonst wie Quarz.
Wird von Säuren nicht angegriffen, nur Fluorwasserstoffsäure löst ihn auf, und
zwar leichter als Quarz. Vor und nach dem Glühen in Kalilauge auflöslich, jedoch
in sehr verschiedenem Grade der Leichtigkeit, und oft nicht ohne Rückstand
(s. weiterhin).
I. Kosemütz. Milchweisser. Klaproth.
i. Schiffenberg, Giessen (Halbopal^ WrighLson.
3. Hyalith. a. Walsch, Rühmen; a. Grf. Schaffgotsch, ^. Daoiour,
Y- Kobell. b. Kaiserstuhl, Damour. c. Zimapan^ Mexiko. Grf. SchatF-
gotsch. d. Steinheim bei Hanau. Bucholz.
4. Cacholong. Färöer. Porchhammer.
4a. Kaschau, Milchopal. 4b. Ilarmanjik, Kleinasien. Smith.
5. Pechopal, Telkebanya. Klaproth.
6. Desgl., Mexiko. Damour.
7. Desgl. Vurla bei Smyrna. Brush.
Bioxyde. 105
* 8. Gelbbraun. Rosenau, Siebengebirge. Von der Mark.
9. Weisse Rinde des vorigen, V. G. 4,063. Derselbe.
10. Hydrophan. Hubertsburg. Klaproth.
1 1 . Grüner. Waddela-Ebene, Abessinien. Maskelyne.
12. Jaspopal. Stenzelberg, Siebengebirge. Braun. V. d. Mark.
13. Ungarn. Weisser. Damour.
4 4. Oberkassel bei Bonn. Holzopal. Brandes.
15. Feueropal. Washington, Co. , Georgia. Brush.
16. Brauner. Telkebanya. Klaproth.
17. Feueropal. Zimapan. Ders.
18. Elba. Schwarz, V. G. 2,065. v. Rath.
19. Telkebanya. Holzopul. Forchhammer.
20. Island. Pechopal. Damour.
2 < . Mexiko. Weiss. Ders.
22. Feueropal. FdrÖer. Forchhammer.
'23. Edler Opal. Czerveniza. a. Klaproth. b. Kobell.
24. Qaagstein, ^iebengebirge. Holzopal. Brandes.
' 25. Steinheidfi. Halbopal. Stucke^
'26. Mexiko. Farbiger. Damour.
.27. Meronitz, Böhmen. Pyropführend. a. Fettglänzend. b.Matt. Wertheim.
Brandes: Nöggerathy Gebirge Rheinland- Wes^)hal0tt: — Brush: Dana Min.
— ><Bueholz: Gehleres J. 1,20«: 8,176. — Damour: Ann. Min. (3) «7,202. Bull,
g^l. (2) 5,4 57; — Forchhammer: Pogg. Ann. 35,331. — Hauer: Jahrb. geol.
ReicIisansC. 4,397. — Klaproth: Beitr. 2,451. 4,456. — Kobell: Charakt. d.
Min. 4,253i ■ -^ V. d. Mark (Schnabel): Verh. nat. V. d. pr. Rheinl. 9. Jahrg. —
Maskelyne : Ber. d. cheni. G. 4870, 935. — v. Rath: Ztschr. d. g. Ges. tt,643.
— Grf. Schäflgotsöh: P6gg. Ann. 68,447. — ^ Smith: Am. J. Sc. (2) 46,436. —
Stucke: Nose Bschrfog. einer Sammig. vulk. Fossilien. ^— Wertheim: In mein.
Lab. — Wtightson: An«. Ch. Pharm. 64,358.
Sio^ AlO« FeO» CaO Mg 0 Na» 0 aq.
4. 9.8^75 0,10; — — — — 0,40 = 98,95
2. 90,20 1,86 4,4« — 0,86 4,70*) 2,73 = 101, 45**)
3a.a.95,5 — 0,8 0,2 — — 3,0 = 99,5
ff. — _ * — _ — _ 3,06
y. — _ — . _ _ _ 4,0
3b. — L' _ _ _ _ 3 01
3c. — ' — — — — — 2,5—2,9
3d. 92,0 • ^1^ — — — — 6,33 = 98,33
i. 95,32 0,20 — 0,06 0,40 0,13 3,47 = 99,58
ia. 92,4 6 — 3,i2***) 0,50t) — — 4,31 = 4 00,49
4b. 92,00 — — — 3,00 — 4,45
5. 93,5 '— 1,0 _ _ _ 5,0 = 99,5
6. ^ — — — — — • 4,6
7. — ——— — — 5,4
8. 91, 8i 0,14 2,45 — 0,18 0,40 5,64 = 400.
9. 89,54 0,27 4,94 — 0,47 — 5,08 = 100.
40. t93.,«3 4,62 — — — — 5,25 =400.
•) Einschl. 0,8 K« 0. ♦♦) Nebst a,l4 SO».' ***(^ Fe C Ö». +) Ca C 0».
168 Bloiyde.
Si02
AlO»
Fe 03
CaO
MgO
NVO »q.
H.
90,56
0,93
0,U
o,ai
2,05 *ji 6,65 ^-
99,64
12.
88,28
0,31
5,58
0,16
_ ö,*7 • t«.
100.
13.
—
— '/6,1 • . i
U.
93,01
0,H
0,57
:- 6.12 i-.fc=-
99,62
«5.
91,89
l.iO
0,0«
— '5,8i.f^-
99,15
16.
43,5
47,5
—
— 7f5.:«-.:<*='
98,0
«7.
92,0
0,25
—
—
— -?,7* t=
100.
18.
—
— 6,:36i
19.
—
t- 6,aO
i
20.
—
—
— 7.97—8,9« *
21.
— _
-^ %,9 •-*
22a.
90
40 '-.n.. fc=5.
100.
22b.
— 10,94 1'
23.
86,0
0,5
3,5
0,2**) 9^0T-.- t=
•00,47
24.
82,75
3,5
3,0
0,25
_ ie^O .t=;
«99,5
25.
—
•
— • 40,4 »»V.»
f
26a.
83,73
3,58
1,57
0,67
— *i'- • 4 4 j44i!i'«»-t=i
104,0
26b.
73,45
9,95
«,2I
2,43
-r- 12,09 f*=:
-99,63
1/ -
llyalith. Fuchs bemerkte, dass dieser Opal sich am schwersten in Kalilauge
löse, jedoch auch im geglühten Zustande. Nach H. Kdse ver^^andelt Sich 4Ur Hyalith
von Walsch im Porzellanofenfeuer in eine poröse Masse mit glasigett SteUcAi .Der
g«>glühte hat, wie dies auch bei anderen Opaleo der Fall ist, ein geringeres V: G. als
2,2 ; wird er aber fein geschlUninit, so beob«ichtet man lettteres. Das Y. G. ist vMtt
Grf. SchaflTgotsch sorgfüHig bestimmt worden. Nach meinen iVevisuchen' wiegt 4Ht
Hyalith von Walsch 2,185» und verliert beim Glühen 3,28 p. G», w^betweii opak
und farbenspielcnd wird. Nach wiederholtem Kochen mir KaiiUugtf b(M> fiainer
noch eti^a -^ unaufgelöst. — Der llyalith von Büdingen bei HanaM wiegt 2>ff§7';
beim Glühen verliert er 3,4 4 p. C. Nach einmaligem KQithen>art|.>NMroBlaii|p0
blieben 34,5 p. C. unaufgelöst. -j-) Es scheint, als ob er eine kleine Menge Fluor
enthält. ' ' */'^^
üeber seine durch lamellare Struktur hervorgebrachte Doppelbrechnlrng siehe
M. Schnitze: Jahrb. Min. 4 864, 583. ' '"
llalbopal von Grochau, Schlesien, hellbraun , Y. G. 2,40, beim Glühen
6,55 p.c. verlierend, hinterhess beim Kochen mit Kalilauge 7,2 p. C. Rückstand.
llalbopal von Yallecas bei Madrid. Bräunliche Parthien, deren Y. G. 2,2,46,
verlor über Schwefelsäure 8,26, und beim Glühen noch 3,49, zusammen 4 4, .75
p.c. — Er besteht aus -74,65 Kieselsäure, 4 0,0 eisenhaltiger Thonerde., 3,6 Mag-
nesia (und 4 4, 7 5 Wasser). Nach dreimaligem Kochen mit Kalilauge betrug das Üb-
löslic4ie 4 8,47 p. C. Weisse Theile dieses Opals verloren beim Glühen nur 4^5 p. C,
und hinterliessen im gleichen Fall 19,18 p. C.
Fuchs hatte Chalcedon, Feuerstein etc. als Gemenge von Quarz und Opal er-
klärt und Bischof ist dieser Ansicht beigetreten , welche durch meine Yersuche
jedoch nicht bestätigt wird.
Rg.: Pogg. Ann. 4 4 2,177.
Der Opal ist amorphe Kieselsäure, eine aus der Zersetaung von Silicaten
herstammende eingetrocknete Kicselgallert , welche sehr veränderliche Menge«
♦)fUnlö8liche Si 0«. ♦•) S 0». •••) Nach 4 Monaten nur 6 p. C. aq.
•)-)\Auoh kochende Sodalösaog Idste binnen karsem Vi ^^ tlvalHb auf. ' .
Bioxyde. 167
Wasser einschliesst ^ wie dies auch bei der künstlich dargestellten der Fall ist. An
beetinimte Hydrate ist wohi nicht südenlcen. Das Wasser entweicht theii weise
vSchoB in ganz trockncr Luft (über Schttreiielstiure) und wird in feuchter wieder an*^
gezogen. Sein oll bedeutender Gehalt an Erden, Eisenoxyd und Alkalien deutet auf
einen Rückstand Hoch unzersetzler Sub6tani^^)i :
Gemenge von Opahnasse wid kohien*saure(ii Kalk kommen Yor. Der
Schwimmkiesel von S. Ouen bei Paris besteht nach Graf Schatfgotsch aus
86,9 Kieselsäure, 9,1 kohlensaurem Kalk, ft,7 Thonerde und 3,3. Wasser. — Der
Menilith enthUlt nach Specht: S'Tv^e löslkhe und 3,69 unlösliche Ki^selsliure,
51,92 kohlensauren Kalk, 5,08 Wasser (Anal, in mein. Lab.). -^ Der AlUmo-
calci t von Eibenstock soll nach Kersten 86,6 Kieselsäure, 2,23 Thonerde, 6,25
Kalk, 4,0 Wasser enthalten. . - ' '
Schwgg. J. 66,25, t. ! . . . ,
Kf^Belsf-nler. Zürn Opal gehören auch die Absätze amorpher Kieselsäure,
welche man Kieselsinter, Polirschiefer, Tripel, Infusorienerde etc. nennt.
1. Geisir, Island, a. Forchhamraer. b. Damour.
2. Scribla-Quelle, Island. Bickell. .
3.' Badhstofa-Quelle, Island. Ders.
i. taupo, NeuöfeelWnd. lilallei:. ' '
5. Mauritius (Kieselguhrj . Klä'pi^oth . '
6. Särita Fidra, toscanlä. Öei^. ' =' ' '
7. Cessat bd Pontgibaud, Dept. PÜy rfi* Dome. Fournef.
8. Kohren, Sachseii. Zellhfer.
9. Algier. Salvetat. i
10. Kritschelberg bei Bilin (polirschiefer)» 'fiäun^ann.
1 1 . Ebstorf, Hannover (Infusorienercfo) . : Kuhlfnänn.
Baumann: In m. Lab. — ' Bickell: Ann. Ch. Pharm. 70,290. — Damour: Bull,
geol. (2) 5,157. — Forchhammer: PQgß- Am. 35,331. — Foumel: Jahrb. Min.
1832, 423. — Klaproth: Beitr. 2,109. »JIVi! 6,348. — Kuhlmann: Ztschr. f. d.
ges. Nat. 8,473. — Mallet: Phil. Mag. 5,285.— Salvötat^ Ana- Ch. Phys. (3)
24,348.-^ Zellner: Schwgg. J.. 4 3^328. < i i >
• . ,».
Si02
AI 0^ *eQ3
CaO
%« .
HJa^d •K*Ö
*
la.
84,43
3,07 1,81
0,70
1,06
0,92
7,88 —
99,97
Ih
.87,67
0,71
Pv^o
■ — r-
OsM —
10,40 —
100.
2.
88,26
0,69 3,2«
0,29
i>. — r-
a,H Oiir
'^] 4,79 —
100.
3.
91,56
1,04 0,18
0,33
0,47
0,46 0;19^
^**) 5,76 —
100.
i.
94,20
1,58 0,17
— - . •
0,85 t) —
3,06
99,86
o.
72,0
2,5 2,5
21,0 —
98,0
6.
79
87,2
5 ' 3
2,0 —
12 =
«0,0 ^
99,0
m
7.
0,1
J
100.
8.
93,25 2,0 i,«5
S6,4lt+) ^il 0,56
„^
\
* 1
3,0 =
9,0 —
99,5
9.
2,0
100.
10.
87,58
2,04
Vöö
0,30
8,89 =;=
99,9
H.
90,86
0,29 0,23
0, 1 6ii- H
0,09^1) — —
9,01 —
100,64
*) Ueber krystalUsirto, in Alkalien lösliche Kieselsäure: Frömy, Ann. Cb. Phys. (8)
28,ai7. •♦) Und 2,49 S 0«. *•♦) Desgl. 0,81. +) Na Cl. ++) Wovon 6,48 in
Kalilauge uolöslich. ^\) Als Carbonate.
168 Bioxyde.
Nach Damoiir verliert No. I (Geisiril) bei 100 — 150° etwa ^/^ cks Wassers.
Nach meinen Versuchen betrag der Verlust über Schwefelsäure 3,41, beim Glühen
noch 5,42, zusammen 8,83 p. C. (10,6 nach Graf Schaffgotsch) . Beim Kochen mit
Kalilauge loste er sich bis auf 4,8 p. C, die wie Eisenoxyd aussahen.
Hierher gehört auch die aus der Zersetzung des Trachyts durch die heissen
Dämpfe in der Solfatara bei Neapel entstehende Kieselsäure (Bianchetto) , welche
man früher für Kaolin hielt.
Kg.: Ztschr. d. geol. Ges. tl,446.
Die Absätze der heissen Quellen der Azoren untersuchte Hochstetter.
J. f. pr. Ch. 25,375.
Anatas.
V. d. L. unschmelzbar. Mit Borax ein fast farbloses Glas, welches id der
inneren Flamme gelb oder amethystfarbig wird. Mit PhoäphorsaU rflu Reductions-
feuer eine blaue Perle. ,,..,.
Wird. von Säuren nicht angegriffen. , . •. •
Vgl. Rutil.
Bereits Vauquelin fand im Anatas wesentlich nur Titansäure ;^ H^ Rose bewies
später, dass er nur aus dieser besteht, und beim Glühen sein V. G. in das des
Brookits und schliesslich des Rutiis verändert.
Der Anatas aus Brasilien enthält nach U. Rose 0,25 p. C. JBisenoxyd, nach
Damour 98,36 Titansäure, 0,2 Zinnsäure und 4,41 Eisenoxyd.
Damour: Ann. Ch. Phys. (3) 40. — H. Rose: Pogg, Ann. 64,546.
Titansäure, Ti 0^
4 At. Titan = 48 = 60 = 3
2 - Sauerstoff == 32 = 40 = 2
8Ö" 400.
BrooUt.
Verhält sich wie Anatas.
H. Rose zeigte, dass der Brookit Tit ansäure sei, und dass er beim Glühen
das V. G. des Rutils erlange. Der von Snowdon, Wales, enthält nach ihm 1,4 p. C.
Eiseno.xyd. In dem uralischen fanden Hermann (a) und Romanowsky (b)
a. b.
Titansäure 94,09 94,34
Eisenoxyd 4,50 3,28
Glühverlust 4,44 1,34
400. 98,90
Der Arkansit von Magnet Cove, Ark.iiisas, besteht nach meinen Versuchen
nur aus Titansäure und ist auch seiner Form nach von mir als Brookit erkannt
worden. Doch nähert sich sein V. G. 3,95 mehr dem des Anatases. Nach Daiuoar
nimmt er beim Glühen in Sauerstoff um 0,4 3 p. C. zu, und ^icbt mit Schwefblsäare
schweflige Säure , woraus er schliesst , dass (his Mineral auch Titanoxyd eathalta.
In der That soll der Brookit v. d. L. in der inneren Flamme die Schwarze Farbe de^
Anatas erlangen. Nach meinem Dafürhalten ist die Masse mit fein vertheiltem Titan-;
eisen gemengt*).
*) Damour fand 4,36 p. C. Eisenoxyd.
Bioxyde. !69'
Damoiir: Ann. Min. (3) 15. — Hermann: J. f. pr.- Ch. 46,401. 50, 2O0. —
Rg. : Pogg. Ann. 77,586. — Romanowsky: B. h. Ztg. 4853. No. 26,-**- H. Rose:
Pogg. Ann. 61,514. ,
Eumanit von Ghesterfield, Mass., hat die Form des Brookits. Datta^.
ButU.
V. d. L. unveränderlich. Mit Borax im Oxydationsfeuer ein grünliches, im
Reductionsfeiier ein schmutzig-violettes Glas; mit Phosphorsals in letzterem ein
rothes, welches durch Zinn blau oder violet wird. Mit Soda schmilzt das Pulver
unter Brausen zusammen und bei gehörigem Yerh'altniss entsteht eine Perle, welche,
aus der Flamme entfernt, unter lebhaftem Erglühen krystallinisch wird. Er reagirt
bisweilen auf Mangan, der von K'aringbricka nach Berzelius au£.phrom.
Wird von Säuren nicht angegriffen ; nur von Schwefelsäure wird er beim Er-
hitzen aufgelöst. Diese AuflÖsu.n|g (oder diejepige, welche beim Schmelzen mit
saurem Kalisulfat und Behandeln mit kaltem Wasser entsteht] giebt, mit Wasser ver-
dünnt, beim Kochen eine weisse Fällung. ' '' i '
Klaproth entdeckte im Rutil das Oxyd eii^es neuen Elements, und fand, dass
dasselbe mit dem von Gregor im Titaneisen' Igefundenen identisch sei. Er unter-
suchte Rutil von verschiedenen Fundorten. Vauquelin , Hecht und £keberg stellten
gleichfalls Analysen von Rutil an. Jedoch erst N. Rose gelang es, naehzuw eisen, v
dass der Rutil wesentlich Titansäare sei, wiewohl selbst später noch PeschiiBr Ihn
für titansaures Eisenoxyd erklärte.
1. St. Yrioix. a. U. Rose. b. Damour.
2. Freiberg. Schwarz, V. G. 4,24, beim Glühen roth werdend. Kerstan.
Damour: Ann. Ch. Ph. (3) 4 0. — Kersten: J. f. pr. Qh. 37,4 70.— IJlaproth :
Beitr. 1,233. 2,223. 4,153. — H. Rose: Gilb. Ann. 63,67,; Ppgg. Ann. 3,466.
4. ^2. »'
a. b. • ♦
Titansäure 98,47 97,60 96,75 • • m «'
Eisenoxyd 4,53 4,55 2,40*)
400. 99,15 99,45,
In dem ersteren giebt U. Devillc 0,323 p. C. VanadmsSnr^ und 0,486 p. C.
Molybdänsäure an.
Ann. Ch. Phys. (3) 64,342.
Nach Damour verk)r ein Rutil beim Glühen in Wasserstoff 4,5 p. C, allein es
ist nicht angegeben, wieviel Eisen er enthielt.
Ist das Eisen im Rutil als Titaneisen enthalten ?
Nigrin. Nach Breithaupt ist Nigrin in Form und Spaltbarkeit dem Rutil gleich,
jedoch schwerer und von schwarzem Pulver.
Nach meinen Beobachtungen gilt dies von dem Nigrin von Bernau;, Bayern,
dessen V. G. 4,4 4 ist. Beim Glühen in Wasserstoflf verliert er 3,6-7-^4>77 p.C. —
ChlorwasserstofTsäure zieht beide Oxyde des Eisens und etwas Titansäure aus und
lässt etwa 90 p. C. derselben (eisenhaltig) zurück. Eine Analyse gab 89,49 Tilan-
säure, 11,03 Eisenoxyd, 0,45 Magnesia. Ich halte den Nigrin für Rutil, welcher
mit Titaneisen gemengt ist.
S. auch Müller: J. f. pr. Ch. 58,483.
*) Einschl. etwas Magneleiseil (TilaoeisenT).
170 Bioxyde.
Mengit. Ein uralisches Mineral, welches nach G. Kose Zr und Fe, vielleicht
auch Ti enthält, und nach Breithaupt und Hermann die Form des Niobits hat.
Ilmenorutil, ein schwarzer eisenreicher Rutil vom Ilmengebirge, V. G. bis
5,133, enthält nach Hermann
früker später.
Titansäure 89,3 66,90
Tantalsäufe ^- \
flmensäare — /
19,64
Zinnsäure — 0,89
Eisenoxyd f0,7 10,18 (u. Fe 0)
Manganoxydul — 0,77
Kieselsäure — 1,37
Wasser — 0,30
I f ■ ■ 1»^ Tt ■ ■ ^1 ^
100. i00,05
Kokscharow, Mat. z. Min. Russlands, S,3S8. 5,193.
Zinnstein,
V. d. L. uA veränderlich. Reducirt sich in der inneren Flamme, besonders a«f
Znsaiz von Soda, zu metallischem Zinn. Keagtrt oft auf Eisen und Mangan. •*<- Wfrd
auch duirch Glühen in Wasserstoff zu Zinn reducirt.
Wird von Säuren kaum angegriffen.
Die älteren Analysen rühren von Klaproth her (Zinnstein von Schlacken-
waM und Cornwallj .
1. Grafschaft Wicklow, Irland. Braune Körner, V.O. 6,753. Maltet.
i. Finbö bei Fahlun. Berz^lius.
3. Xeres, Mexiko (Holzzinn] . Pulver roth, V. G. 6,862. Bergemann.
Bergemann: Jahrb. Min. 1857, 395. — Berzelius: Schwgg. J. 16,256. —
Mallet: J. Dubl. geol. SoC. 4,27«.
r
2.
3.
Zitmsäure
95,26
93,6
89,43
TaaUltiäure
—
«,i
^-p
Eisenoxyd
2,41
«,4
6,63
Manganoxyd
0,8
■^
Thonerde
-r-^
.♦^
«.«•
Kieselsäure
0,84
^^
«,2I
98,51 98,2 99,47
hef Zinnstein aus dem Sand des Tipuariflussea, Boüvia, ist nach Forbts z. Th.
reine Zinnsäure, theils enthält er 91,8 — 96,34 Zinnsiura, l,#^^t,7 Btoanoxyd.
Proben von Bolivia, in meinem Laboratorium untersucht, enthielten nach ilbzug
von 8—12 p.c. Quarz 1,3-— <, 5 p. C. Eisenoxyd.
Forbes: Phil. Mag. (4j 30,4 39.
Zinnsäure, Sn 0^
I At. Zinn == 4<8 = 78,6
\ - Sauerstoff ;=^ 32 =» 21,4
450 400.
Stannit. Pseudomorphosen, welche Öfter die Form von Quarz oder OrlboUM
besitzen, und aus Zinnstein, Quarz, Thon etc. bfsteben. i-^j
Bioxyde. 171*
Bischof: Geologe 2, S 0^6. — Breithaiipt : Pqgg. Ami. 69,435.*— Tscherlnak :
Wien. Ak. Bef. 49* « .
Zivkon.t
V. d. L. unschmelzbar. Beim Glühfeti ^iW der rolhe farblos oder gelblich, der
braune (Frcdriksvam) weiss. Svanberg fand, dass das V. G: des Zirkons beim Glühen
sich ändert. Nach Henneberg phosphoresciirt der farbige beim Erhitzen und ent-
färbt sich, wobei das V. G. von 4,615 auf 4,71 steigt. Chandler fand dies auch
beim Zirkon von Expailly und FredriksvUrn, jedoch ohne Aendeijun^ der Farbe. Nach
Damour nimmt das V. G. beim Glühen um -^ — -^ zu; beim Schmelzen vor dem
KnallgasgeblSse bleibt dies höhere V. G. (Zirkoü von Ceyloii) oder es vermindert
sich fZirkcfii von Expailly). Aehnliche Resultate erhielt auch Church. — ^^Ton Borax
wird der Zirkon schwer zu einem klaren Glase aufgelöst; Phosphofsalr greift ihn
nicht merklich an ; Soda löst ihn nicht auf. '^ ' •*
Wird von Säuren nicht angegriffen! , bibs SchwcWlsHure zersetüf'^s feinste
Piilvet bieim Erhitzen, obwohl langsam. ' :/ .
Klaproth analysirtö den Zirkon ans Hindostan, Y'duqtieifh den dyazin^ von
Ceylon; der erstere sowie John den von Fredl4ksvam.
f. Fredriksväm. a. WaCkemagel. b. V. G. 4,3. BerHn.
t'. FtandoH unbekannt. Henneberg*. - i . .
3. Miask (Ilmengebirge). Reuter. ' '
i. Expailly bei Le Puy en Velay*). Berzelius. b. Nylander.
5. Lichfield, MainQ. UellbrauD,^. G. 4,7. Gibbs. .. ,
6. Buncumbe Co., N*. CaroUna. Hellbraune rissige Körner, V. G. 4^5^45- —
4,607. Chandler (früher von Vanuxem untersucht).
7. Reading, Pennsylvanien. V.G. 4,596, Wetherill. .
8. Grenville, Canada. Braune Kömer, V. G. 4,602 — 4,625. Hunt.
Berlin: Pogg. Ann. 88,162. — Berzelius: Ebend. 4,^.^. — Chandler; ^Iwild.
10i,444. — Church: J. Chem. Soc. (2) 2,386. 415. — Damour: C. rwÄly^8,l^4.
— Gibbs: Ebend. 71,559. — Henneberg: J. f. pr. Ch, 38,508. — Hunt: Pbil.
Mag. [4) 1,328. — Nylander: Jahrb. Min. 1870, 488. — r ßvanberg: Berat. Jahro^b.
25,149. 27,245. — Reuter. Wackernagel: In m. Lab. — Welherill : Am, J. .^c.
(2)15,443.
Analysen ceylonischer und norwegischer Zirkone von Cochran : Chem. News
25,305. '
1. 2. ■ 3. ■ 4. '•■ ' "•'
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
34,56
33,43
33,85
,12,44
33,48
33,23
Zirkonsäure
66,76
\
66,97
64,81
65,32
67,16
66,03
Eisenoxvd
m
Sp.
r
1,55
1,91
-
0,62
Glüh Verlust
0,70
100,10
0,88**)
101,09
99,67
101,32
100,64
99,88
5.
6.
7.
8.
Kieselsäure
35,26
33,70
34, OT
33,7
Zirkonsäure
63,33
65,30
63,50
67,3
i
ßisenoxyd
0,79
0,67
2,02
Glüh
Verlust
0,36***)
99,74
0,41
100,08
0,50
100,09
101,0
'
*) Das Dorf heisst an Ort und Stelle Espalu ; der Fundort der Hyazinthe ist der kleine
Riou Pezzouliou. ♦*) Kalk. ♦*^) Unzersetzt.
1 72 Bioxyde.
Der Zirkon ist eine isomorphe Mischangje eines Moleküls Kiesel-
säure und Zirkon säui^, in der Form der Titansäure (Rutil) und Zinnsäure,
/ 8i 02 \
\ Zr 0» /
I Mol. Kieselsäure = 60 = 32,97
I - Zirkonsäure = 12« = 67,03
4 82 100.
0 s ( r a n 1 1 von Brevig ist Zirkon (Kenngott) .
Malakon. Giebt beim Erhitzen Wasser, ze4gt ein sehwaches Verglimmeii.
ein von 3,9 auf 1,2 gestiegenes V. G. und verhält sich sonst wie Zirkon (MaUkon
von ilitteröe. Scheerer).
I . HitterÖe. Scheerer.
t. Iloieogebirge. V.G. 3,91. Hermann.
3. Vilalle bei Chanteloub, Dept. Haute-Vienne. Braun, V. G. 4,047. Damoor.
4. Rookport, Massachusetts. V.G. 3,85 — 3,97. Knowlson.
5. Rosendal bei Björkboda*). A. NordenskiÖld.
Damour: Ann. Gh. Phys. (3) 24. — Hermann: J. f. pr. Ch. 53,32. — Know^l-
son: Am. J. Sc. 2j ü. — NordenskiÖld: Pogg. Ann. 122,615. — Scheerer: £bend.
62,436.
1.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
31,31
34,87
31,05
26,18—26,48
24,33
Zirkonsäure
63,40
59,82
61,44
Ä0,0 —64,6
57,42
Zinnsäure
—
0,35— 0,7
0.64
Eisenoxyd
0,44
3,4 4»*)
3,29
3,6'-')
3,47
Manganoxydul
4,20
0,4 4
Yttererde
0,34
1,4 _ j,t4»^)
—
Uranoxydul
—
—
—
4,4 — 2,83
—
Kalk
0,39
—
0,08
3,93
Magnesia
0,41
—
—
Wasser
3,03
4,00
3,19
4,65— 4,58
9,53
98,99 100. 99,49 99,29
Dies von Scheerer zuerst bemerkte Mineral ist offenbar ein ZersetzungsproducI
von Zirkon, im Wesentlichen ein Hydrat, welches bei
{Si 0^ 1
Z O^ f "^ *^
9 - - = {zr2J} + »q
entspricht.
Anerbachit.
Verhält sich wie Zirkon.
Hermann bezeichnet so kleine Quadratoktaeder [Endkw. 87^) von brauner
Farbe, V. G. 4,06, welche im Kieselschiefer im Kreise Mariupol, Gouvernement
Jckatcrinoslaw, vorkommen.
J. f. pr. Ch. 73,209.
*) Für Adelpholil gehalten. ♦•) Fe O. •♦•) Ce 0.
Bioxyde. 173
Kieselsäure
42,91
ZirkonsSure
55,18
Eisenoxydul
0,93
Wasser
0,95
99,97
Dies würde
eine isomorphe Mischung
/ 3Si
02
l
•
( tlv 02
/
andeuten.
3 Mol. Kieselsäure
180 = 42,
,45
2 - Zirkonsäure
m
244 — 57,
55
424 400.
Isomorph mit Zirkon, jedoch von geringerer Härte und V. G.
Thorit
V. d. L. unschmelzbar, decrepitirt und verglimmt theilw^i^e beim Erhitzen.
Das gesättigte Boraxglas wird beim Erkalten trübe; in Phosphot*salz bleibt ein Kiesel-
skelett. Unreine Proben reagiren auf Eisen, Mangan und Blei.
Wird durch Chlorwasserstoflsäure zersetzt, wobei sich Kieselsäure gallertartig
ausscheidet. In Folge beigemengten Manganoxyds kann sich Chlor entwickeln/ Nach
dem Glühen wird er nur von Schwefelsäure zersetzt.
In dem schwarzen Thorit von LÖvpn bei Bfev^ entdeckte Berzelius 1828 das
Thorium, und gab Derselbe zugleich eine Analyse des Minerals, nach welcher Thor-
säure, Kieselsäure und Wasser die Hauptbestandtheile waren. Im* Jahre fd5^ unter-
suchte Bergemann ein von Krantz bemerktes gelbröthes Mineral von Brev1g;i welches
Orangit genannt wurde, und glaubte darin ein neues El(ement, Donarium^ gefuilden
zu haben; aliein Berlin , Damour und er selbst haben dasselbe Später 'als Thorium
erkannt. Der gelbrothe Thorit (Orangit) ist weit reiner als der schwarte. ,
*
1. Gelbrother Thorit (Orangit). V. G. 5,397, Bergemann: IPog^^ Ann.
82,561.
2. Derselbe. Damour: R^cherch. chim. sur ün nöiiivel oxyde etc. 1852.
3. Derselbe. Berlin: Pogg. Ann. 85,556.
4. Derselbe. Chydenius: £b. H9,43. '
5. Schwarzer Thorit. V. G. 4,63. Berzelius: Eb. 16,^88.
6. Derselbe. V. G. 4,686. Bergemann: £b. 8^,558. '
t !
1.
2.
3.
^.
5.
6.
Kieselsäure
17,69
17,52
17,78
1Y,76
19,äl
19,21
Thorsäure
71,25
71,65
73,29
. 73,§0
•.^s^^r
57,90
Eisenoxyd
0,31
0,31
3,46
Manganoxyd
0,21
0,28
■ 0,96*») —
2,43
Uranoxyd
—
1,13
1
—
1,64
Kalk
4,04*)
1,59
0,92
1,08
2,-9l8*^*)
Bleioxyd
0,88
_
1,18
0,83
Thonerde
— -
0,17
-r-
0,06
Kali, Natron
0,30
0,47
•
• —
0,26
Wasser
6,90
6,14
7,12
6,45
9,66
9,17
100,70 100,14 100,07 100,27 99,54
•♦j V und Sn blutend. •••) Worin 0, W lig'O. ' '
»
♦) Nebst C 0«.
i
t74 Bioxyde.
Die Zusammensetzung 4^ Tliorits lässt sich nur aus den reinen Abänderungen
erkcimcn. Demnach besteht er aus je einem Mol. Kieselsäure und Thorsäure
in isomorpher Mischung. Der Wassergehah führt auf
Si = 28 = Si 02 n,44 Si. «^ i^ f== üi O» «7,11
• Th =234 Th 02 77,38 Th =234 Th O^ 76,05
40 = 64 H2 0 5,tA 40 =64 H2 O 6,84
H2o=J8 7^^— |H20 = ^ lOO.M
344 350
Der Wassergehalt des gelbrothen Thorits (welchen ich = 7,16 p. C. fand)
scheint nicht immer derselbe zu sein. In den unreinen schwarzen Abänderungen ist
er noch grosser; allein auch die Menge der Kieselsäure wäclisl in diesa« Fall,
otfcnbar weil ein Theil von ihr den fremden Oxyden angehört.
Nach den Beobachtungen von Zsckau ist der Thorit isomorph dem Zirkon und
mit diesem öfter in paralleler Stellung verwachsen. Dies erweckt die Vennulhung,
dass er, gleich dem Malakon, ursprünglich wasserfrei und
/ Th 02 \
\ Si 02 /
^ei; allein seine Seltenheit erschwert Untersuchungen in dieser Richtung. Di*^
Mischung würde dann aus 18,4 $i 02 und 81,6 Tb 0^ bestehen.
FoHanlt Pyroluslt
Giebt, beim Erhitzen kein oder nur wenig Wasser, beim Glüben (wepn rein)
12,S5 p. C* Sauerstoff, iM v. d. L. unschmelzbar, wird braunschwarz Ha4 verhält
sich sonst wie Manganoxyd.
L$si sich in ChlorwasserstQ^bäure unier Entwicklung von Chlor auf. .
Der sehr harte, fast weisse, von Breithaupt unterschiedene Polienii, durcb grosse
Reinheit ausgezeichnet, ist vielleicht eine ursprüngliche Bildung, der weiche, minder
reine Pyroluslt aber aus der Oxydation anderer Manganerze (Manganitj entstanden.
A. Polianit.
1. Maria Theresiazeche bei Platten, Böhmen, a. Y..Q. I^^SS. Plattner.
b. V. G. 5,026. Hg.
B. Pyrolqsit.
2. Elgersburg, Thürii^en. V, G, 4,94. Turner.
3. Ilfeld, Harz. V, G. 4,819. Turner.
4. Undenäs (?), Schweden. Arfvedson.
Arfvedson: Schwgg. J. 42,210. — Breithaupt (Plattner): Pogg. Ahn. 61,192.
— Bammelsberg: Pogg. Ann. 124,513. — Turner: Eh. 14,223.
A. B.
la. Ib. 2. 3. l.
Sauerstoff 10,28 11,60 17,90 47,69 20,43
Manganoxydul 81,40 80,82 80»44 80,06 77^71
Baryt — -r- 0,53 0,67
• tt i
Wasser 0,32 — 1,13 1,58 UB6
100. 99,51 100. 100. 100.
Sauerstoff i»i
Mn O 18,30 18,23 18,09 18,00 17,47
Die letzte Anaiyse ist wobl nicht ganz richliK* ; u /
Bioxyde. 475
Im reinen Zustande
Mangansuperoxyd^ Mn 0*^.
(Bioxyd.)
i AI. Mangan = 55 ^^ <i3,tt' ' * 0 == «6 = 18,4
t - Sauerstoff = J^ =_3M^ Mn 0 = 7i,?=. »I;.ß :^ J 8, 4 0
Plattnerit. '
Ein wahrscheipJich von Leadhills staniosei^des $c|i warze^» ^ii^eral, aq^cJ^^ine^iid
eine P^eudomorpbose nach Pyrpiuorpbit, weiches (frülier scbon vQp ,|^f^padius
untersucht] nach Plattner 86,2 p. C. Blei, ausserdem Sauerstoff und eij^; Sjppr
Schwefelsäure enthält.
Breithaupt: J. f. pr. Ch. 1 0,508.
!i \
\-.i.- it-
Scheint
zu sem.
BleisuperoKyd, Pb 0^
(Bioxyd)
4 At. Blei = 207 = 86,6
2 - Sauerstoff = 32 = 4 3^,4
239 TooT
■ ■ . ' i .'
Oer?aiitit.
Giebt V. 4. L. auf Kohle eipen weissen Bescbbg uiid re^^pirt ;^ipb |fnit.$g4«,pu
Antimon. .; , , .» ,
Ist in Chionvasserstoffsäure schwer auflöslich.
i. Kleine nadelförmige Krystalle von Pereta, Toscana, nach Abzug von 1,8
Eisenoxyd und 0,45 Gangart. Beobi.
2. Nach Abzug von 1t, 4 5 kohlensaurem Kalk^ 1,5 Eisenqxyd und 2,7
Gangart. Dufrönoy.
Bechi: Am. J. Sc. (2) 14,61. — DufrÄnoy: Trait^ de Min. i"»'^ '
An^mon 80,i$4 80,021
Sauerstoff 19,36 _1_9,9a ,. i
100. 100. .(!.,.
* \
I V
Hiernach ist der Cervantit eine Verbindung von 1 At. Antimon unä jt At.
Sauerstoff oder vielmelir von 1 Mol. antimoniger Säure und 1 Mol. Antiipon-
säure,
^'^ " — \ Sb« 0^ /
.4 At. Antimon = 488 = 79,2
8 - Sauierstoff =128 = 20,8
616 100.
Tellurocker. Tellurige Säure, Te 0^, nach Petz gediegen Tellur be-
gleitend.
Pogg. Ann. 57,478. .. .
1 1 !'i ■ ;
176
Oiyde R3 0».
Urmnpeehen.
V. d. L. unschmelzbar, giebt mit den Flüssen in der äusseren Flamme gelbe,
in der inneren grüne Gläser. Bei der Rednctionsprobe erhält man meist BleikÖmer,
Kisenflitter und Arsengeruch.
Wird von Chlorwasserstoflsäure kaum ottgegrilTen; doch zieht die Säure ge-
wöhnlich Carbonate aus; scheidet Kieselsäure ab, entwickelt Schwefelwasserstoff,
fn Salpetersäure ist das reine Mineral mit gelber Farbe auflöslich.
Klaproth entdeckte 1789 in dem Uranpecherz das Uran und güb die erste
Analyse.
Beitr. il,97.
1. Joachimstlial , Böhmen, a. Rammeisberg. b. Ebelmen. c. Theyer.
d. Hermann.
2. Johann -Georgenstadt, a. Rengert. b. Reuter. (Eine ältere Analyse
von Pfaff.y
:^ Przibram SchweruTanerz) . V. G. 7,768. Hauer.
4. Ströinsheicn bei Valle in Sätersdalen, Norwegen. In Oktaedern, V. G.
6,71. Scheerer.
5. Nordküste des Oberen Sees, N. Am. (Coracit). a. Genth. b. Whitney.
Ebelmen: J. f. pr. Ch. 30,it4. — Genth: Am. J. Sc. (2) 23,421. — Hauer:
Jahrb. geol. Reichs. 1853, 105. — Herroaan: J. f. pr. Ch. 76,310. — Kersten:
Pogg. Ann. 26,491. J. f. pr. Ch. 31,106. — Ramnielsberg: Pogg. Ann. 59,35. —
Rer^ert, Reuter, TTreyei*: In mein. Lab. — Scheerer: Pogg. Aöti. it^VlO. —
Whitney: Phil. Mag. 37,153 J. f. pr. Ch. 51,127;.
•';■'■ '
• • • 1. • • • '
a.
b.
c.
d.
« t
branoxydoxydul
79,15
75,94
68,51
81,21
rOxyd 52,37
( Ovydul 28,84
Kisenoxydul
, 3,90
3,10
5,70
1,88
[1h Oh :t
Manganoxydul
0,82
0,14
Kalk
2,81
5,24
2,n
5,78
Magnesia
0,46
2,d7
0,22
0,41
Blei
6,20
4,22
6,57
0,74
Pb Ol
Kupfer
—
3,95
2,84
(PbS;
Zink
•
0,70
Wifemuth '
0,65
0,52
1,23
Arsen
1,12
4,36
\ ■ 1 ' • . 1 '
Thonerde
—
0,25 *J
0,33
» ■ f 1
Kieselsäure
5,30
3,48
3,50
2,45
Kohlensäure
3,32
2,14
Schwefel
—
0,60
1,75
— '-
Wasser
0,36
99,91
1
1,85
100,89
l : •
2,59
99,60
,
100,39
• . 1
♦j Na« 0.
. 1
Oxyde R3 0«. 177
t. 3.
a. b.
üranoxydoxydul 72,23 74,64 80,52
Eisenoxyd 4,76 3,39 FeO 2,86
Manganoxydul ^,51 — —
Kalk 4,76 6,n 2,97
Magnesia — — 0,64
Bleioxyd — 4,27 Pb 6,07
Wismuth 4,15 Bi2 03 0,88 —
Antimon 2,28 — 2,09
Kieselsäure 4,76 4,37 1,79
Kohlensäure 1,80 5,39 0,89
Schwefel — — \,\%
Wasser «,79 2,28 0,48
98
,04
I0t,33
99,49
üranoxydoxydul
4.
76,6
Bleioxyd
Niobsäure
»
«5,6
Kieselsäure
Manganoxydul
4,0
Wasser
4,4
Gangart und Verlust
2,7
400.
5.
a.
b.
üranoxydoxydul
62,68
üranoxyd
59,30
Eisenoxyd
3,51
2,24
Kalk
5,33
44,44
Magnesia
0,56
Bleioxyd
7,39
5,36
Thonerde
0,52
0,90
Kieselsäure
43,15
4,35
Kohlensäure \
Wasser /
6,44
7,47
4,64
99,28 98,70
No. 5 soll in ChlorwasserstofTsäure leicht auflöslich sein und könnte demnach
nur Uranoxyd enthalten, wie auch Whitney angiebt.
Das ümnpecherz ist amorph, weshalb No. 4 eigentlich nicht hierher gehört.
Man nimmt wohl mit Recht an, dass die reine Substanz (welche jedoch nirgends ge-
funden ist)
üranoxydoxydul, U» 0* = | ^JJ^, } = | ^^JJ' ^j }
sei. *
3 At. Uran = 720 = 84,79
8 - Sauerstoff = 428 = 45,24
848 400.
Das oktaedrisch krystallisirte Mineral aus Norwegen verdient eine neue Unter-
suchung.
Bammelttberg, Handb. d. Mineralclieinie. II. \%
1 78 Oxyde R O«.
Verschieden vom Uranpecherz, zunächst sclion durch ansehnlichen Wasser-
^eliah, sind folgende amorphe Substanzen:
1 . G u m m i e r z von Johann - Georgensladl . Rersten : Schwgg. J . 16,18.
J. f. pr. Ch. 29,333.
2. Eliasit von Joacliimsthal. Ragsky : Pogg. Ann. Ergänzgsbd. 4,34tt.
3. Fittinit von {i;lei(*hem Fundort. Hermann: J. f. pr. (^b. 76,3<2.
\.
Uranoxvd
72,00
Kalk
0,05
Magnesia
Eisenoxydul
Eisenoxvd
»
Bleioxyd
—
Kieselsäure
4,i6
Fhosphorsäure
i,30
Kohlensäure
Wasser
ri,75
99,3«
i.
3.
fit, 33
68, 45
3,09
2,26
2,20
0,55
1,09
Bi^O^ 2,67
6,63
4,54
1,62
2,5«
.'»,13
5,00
0,8i
2,52
40,68
10,06
98J3
Rückst. 3,20
99,24
Die gemengte Natur dieser Substanzen gestattet k^ine Berechnung der Analysen.
Enthalten .sie wirkli(;li nur Uran ox yd (wiewohl dies von keiner bewiesen Ist', .S4i
sind sie wohl im Wesentlichen ein Hydrat desselben.
Kersten fand im Uranpecherz von Johann-Georgenstadt und von Schneeberg
eine geringe Menge Selen. Wöhler, Svanberg und Kersten haben auch Vanadin
nachgewiesen.
Wöhler: Ann. Ch. Pharm. 59,345.
Ainalith nannte A. Nordenskiöld ein Mineral aus Finnland, welches aus
Tantal- oder Niobsäure und Zinn.säure be.slehen soll.
N. Beskrifning af de i F'inland funna min. 26.
Oxvde R0\
Molybd%«ocker.
Schmilzt V. d. L., beschlägt die Kohle und verhält sich wie Moiybdänsäure.
Lst in ChlorwasserstolFsäure sowie in Alkalien auflöslich.
Diese secundäre Bildung ist, ihrem Verhalten nach,
Molybdänsäure, Mo O^.
I At. Molybdän = 92 = 65,74
3 - Sauerstoff = 48 =t 34,29
140 TÖÖ.
Ein Mo))bdäuocker von Wesimoreland, N. Hampshire, soll etwas Uranoxyd ent-
halten.
Jackson : Dana Min.
Wolframocker.
Schwärzt sich v. d. L., ohne zu schmelzen, verhält sich wie Wolframsäure.
Löst sich nicht in Säuren, wohl aber in Alkalien auf. u
S. B. Silliman: Am. J. Sc. 4,52. .u»*.. .^
Hydrotyde und MvdrAtö. 179
VVolfranisUiire, WOl
I AI. Wolfram === 4 84 = 79,3t
3 - Sauersloir = 48 = 20,68
rSi 100.
Der Wolfranioeker von Meyiuac, Depl. Corri^ze, der nach Carnot li — 75 p. C.
Wolframsäure und \ p. C. Tantalsäure enthält, wird von dem Genannten als ein
Hydrat betrachtet; allein er ist zu unrein, um über die Zugehörigkeit des Wassers
6.8 — 12,9 p. C.) etwas zu entscheiden.
C. rend. 79,637.
Hj^dtoxyde und Hydrate-
Geben beim Erhitzen Wasser.
Brucit.
V. d. L. unschmelzbar und reagirl nach dem Glühen alkciHsc^i.
Löst sich leicht in Säuren auf.
Bruce, Vauquelin und Kyfe gaben die ersten Analysen dieses Minerale.
t. Hoboken, N. Jersey, a. Stromeyer. b. Whitney, c. Rg. d. Würtz
j3. faseriger Bnicit = Nemalil) .
2. Texas, Lancaster Co., Penilsyhanien. rf. StllHh und Brush. b. Hermann
.sogenannter Texalit, V. G. 2,36, nach Br(i.<h =^ Brucit).
3. Svinaness, Insel ünst (Shetland Inselni, Slrom^yör.
i. Gouv. Orenburg. V. G. 2,376. Beck.
5. Philipstad, Wermland. Igclström.
Beck: Verh. Petersb. min. Ges. 1862, 87. — Fyfe: Hd. N. ph. J. 8,352. —
Hermann. J. f. pr. Ch. 82,368. — Igelstüöm : Am. J. Sc. 31,358. — Rg. : Pogg.
Ann. 80^,284. — Smith und Bruj«»h : Am. J. Sc. 45,2t 4 und 32. — Slrolneyer:
Unters, d. Min. — Whitney. J. Bost. \al. Hist. Soc. t849, 36.
I.
a.
b.
c.
a.
?'
Magnesia
68,34
62,89
64,86
69,11
66,05
Eisenoxydul
0,75*
4,65
4,05
0,47
5,63
Wasser
' 30,90
28,36
29,48
30,42
30,13
Kohlensäure
99,99
4,10
löoT'
4,27*^1
98,05
too.
101,81
2.
3.
4.
8.
a.
b.
Magnesia
66,25
68,8*7'* ■
^ 66,67
67,24
66.8
Eisenoxydul
t,00
0,80^^*;
V.75^;
2,03
. 3,6
Wasser
32,75
30,33
30,39
30,29
29,5
Kohlensäure
0,«9n)
0,62
«00.
100.
400.
4 00,ia
99,9
*J Einschl. 0,63 Mii 0. ♦*! STi O«: ***) *n Or. +) Elh^hl 1,k7iin6^. ff) Ca 0.
14*
mil Hydroiy«le ond H)drate.
Ut^ Bnjrit iM
M a^fi«f<^iumhydro\yd. IP Mg U^.
I At. Hagnesiani = *i = Mj:0 69
i - Wasserstoff = t = IP O 31
t - Sauerstoff =32 ^qq
Immer enthält er etwas H^ Fe O^ lsomor|>h beigemiscbl.
Keiner Bmeit enthält keine Kohlensäure : doch findet sieb häufig eio Gebalt an
M^iKnesiacarhonat; und G. Rom; fand, da.ss der von Hoboken, Svinaness und Fyseb-
min»k sich mit gleich ffinnii^em Brausen in Säuren auflöst. Eine Abänderung (Nemalil'
enthielt so^ar nach Connel : Magnesia 57,86, Eisenoxydul 2.8 t, Kolilensaure 4 0,0,
\Va.sH4T 27,96. Hier ist ein grosser Theil in Hydroniagnesit verwandelt.
Oinnel: Ed. N. Fhil. J. 4846. — G. Rose: Reise n. d. Ural 4,480.
Pyroehroit
Wird an der Lufl hroncefarhig, dann schwarz. Pärbt sich beim Erhitzen erst
grün, dann bräunlich schwarz. Reagirt auf Mangan.
\j'thi sich in Chlorwas.serston'säure leicht und farblos auf.
Igelstroin untersuchte den Pyroehroit \on der Grube Pajsberg bei Pliüi|>slad,
Wermland.
Pogg. Ann. 4 22,481.
Oder
Maoganoxydul
76,40
82,76
Magnesia
3,44
0,60
Kalk
1,27
Eisenoxydul
Spur
Wasser
45,35
46,64
Kohlensäure
3,84
400.
400.
nach Abzug von t,27 Ca CO» und 6,42 Mg C 0».
her Pyroehroit ist
Manganhydroxydul, ll^MnO^.
1 At. Mangan = 55 = MnO 79,78
2 - Wasserstoir = 2 = H*^ 0 20,22
2 - Sauerstoff = 32 "fölT
"89"
Genauer würde die Analyse mit
\^ Mn O j
stinmien. (Berechnet: Mn 0 84,0, H^ 0 4 6,0.)
SassollH.
Schmilzt V. d. L. zu einem klaren Glase, die Flamme grün färbend. '
Ist in Wasser und Alkohol audöslich; letzterer brennt dann mit grüner Flarome.
Nach Klaproth cnllrall der Sassolin von Sasso 86 p. C. Borsäur^ , 4 f p'. C.
schwefelsiures Mangan und 3 p. C. schwefelsauren Kalk. Der Sassolin von YolcaDo
ist nach Stromever reine Borsäure.
Klaproth: Beitr. 3^95. — Stronieyer: Gilb. Ann. 64,4 71.
.1
Hydroxyde und Hydrate. Igj
Er ist gleich der künstlich dargestellteu
Borsäure, H»BO'* = H«»0^
I At. Bor = n = B2 0'* 56,46
3 - Wasserstoff = 3 = H^O 43,54
3 - Sauerstoff =48 \00.
"ei"
HydrargUlit.
Verliert erst über 200° Wasser und vollständig nur durch starkes Glüheti
(A. Mitscherlich) . Wird v. d. L. weiss, blättert sich auf, leuchtet stark, schmilzt
aber nicht. Giebt mit Kobaltsohition ein schönes Blau.
Ist in Säuren schwer löslich.
Zuerst in Nordamerika von Torrey als Gibbsit beschrieben. Hermann fand darin
veränderliche Mengen Phosphorsäure, Crossley jedoch keine, Smith und Brush sehr
wenig, so dass es scheint, als komme dort der Hydrargillit mit Thonerdephosphat
(Gibbsit) zusammen vor. Am Ural wurde der Hydrargillit von Lissenko entdeckt
und von G. Rose untersucht; sein Vorkommen in Brasilien ist von v. Kobell
nachgewiesen worden.
I . Richmond, Massachusetts. Smith und Brush.
f. ehester Co., Pennsylvanien. V. G. 2,35. Hermann.
3. Schischimskaja Gora bei Slatoust. V. G. 2,387. Hermann.
4. Cidade d'ouro preto (Villa ricca), Brasilion. a. V. G. 2,34. Kobell.
b. V. G. 2,39. Hermann.
Hermann: J. f. pr. Ch. 40,32. 42,«. 106,68. — Kobell: Eb. 4<,f52. 50,493.
— A. Mitscheriich: Eb. 83,468. — G. Rose: Pogg. Ann. 48,564. — Smith und
Brush: Am. J. Sc. (2) 16,41. (Auch B. Silliman ibid. 7,4 H. 9,408.)
I. 2. 3. 4.
a.
ö.
Thonerde
63,48
63,84
64,03
65,6
63,6
Phosphorsäure
Spur
0,91
1,43
2,0
Wasser
34,68
33,45
34,54
34,4
3 4, 4
Si02, MgO
Mi
1,50
. •
99,30 99,70 100. 100. 100. i
A. Mitscherlich fand 35,12 p. C. Glühverlust.
Der Hydrargillit ist
Aluminiumhydroxyd, H^ AI 0**.
2 At. Aluminium = 54,6 = Al O» 65,52
6 - Wasserstoff = 6 = IP O 34,48
6 - Sauerstoff =96 jföo^
156,6
Bauxit. Körnige braune Masse, zuerst im Kalkstein von Baux bei Arles ge-
funden. H. Deville fand darin bis 60 p. C. Thonerde, im Uebrigen Wasser, Eisen-
oxyd , kohlensauren Kalk und Kieselsäure. Aehnlich sind Vorkommen von Revest
bei Toulon und Allaude, Dept. de Var.
Deville: Ann. Ch. Ph. (3) 61,309.
Ein Bauxit aus der Wochein (Krain) enthält 64,24 Thonerde, 6,3 Kieselsäure,^
*,4 Eisenoxyd, 25,74 Wasser und ausserdem etwas Kalk, Magnesia, Schwefel- uncl^
Phosphorsäure.
Lill: Jahrb. geol. Reichs. 16.
Vgl. Drechsler: Dingt. J. 203,479.
\^2 Hydroiyde und Hydrate.
Thonerde und Wasser allein verhallen sich hier = 71,4 : 28,2, so dass die
reine Substanz möglicherweise eine zwischen Hydrargillit und Dias|>or stehende Ver-
bindung
sein könnte.
Nach Hunt ^eht der Bauxit durch Glühen in Korund über. Letzteren schliesst
er öfter ein, und Genth glaubt. Jene Uinwandlong erfolge auch bei gewöhnlicher
Temperatur.
Diaspor.
Decrepitirt beim Erhitzen heftig uud zerfällt ui glänzend weissen Blättern.
Giebt nach A. Mitscherlich unter 150** kein Wasser, und erst beim Weissglühen den
letzten Rest 0,5 p. C. . V. d. L. unschmelzbar. Verhält sich wie Uy'drargillil.
Manche Abändermigen dccrepitiren schwach; eisenhaltige werden braun.
Wird von Säuren nicht angegriffen ; nach Damour löst Schwefelsäure den ge-
glühten auf. Nach A. Mitscherlich löst sich Diaspor im zugescbmolzenen Rohr in
etwas verdünnter Schwefelsäure bei 200° auf.
(lliildren gab die erste Anahso des Diaspors.
t. Kosoibrod boi Katharinenburg. a. Hess. b. Uamour. ;Auch \on
Dufrenoy untersucht.)
i. Mramorsk, ebendas. Hermann, a. Braongelb , btättrig, V. G. 3.i0.
b. Weiss, parallelfaserig, V. G.3,^;). c. Grau, groäsbiättrig, V. G. 3,35.
3. Schemnitz, Ungarn. V. G. 3,303. A. Lowe,
i. (junuuuchdagh, Kleinasien. Smith, a. Kryslallisirt. b. Blättriis.
o. InseJ Naxos. Blättrig. Smith.
6. ßahia, Brasilien. V. (j. 3,46i. Damour.
7. ehester, Massachusetts. Jackson.
Damour: Ann. Chim. Phys. I8i6. — Dufreuoy: Ann. Min. ^3) l#,577. —
Hermann: J. f. pr. CM. 106,70. — Hess: Pogg. Ann. 18,255.— Ja€kM)n : Am.
J. Sc. ,♦ i2,l07. — Löwe: Pogg. Ann. 61,307. — A. Mitscherlkh : s: Hxdrar-
gillit. — Smith; Ann. Min. 4j 18,190.
1. i.
a. b. a. b. c.
Thonerde 85,52 84,83 77,95 77,9 67,15
Kisenoxyd — — 6,60 6,5 5,00
Phosphorsäure — — 0,45 1,6 12,85
Wasser l$,48 15,81 15,00 14,0 15,00
i7)o. 100,61 100. 100. Töö;
3. 4. 5. 6. '^ 7.
a. b.
Thonerde 85,13 8i,20 83,12 82,94 84,,0t ' «'3^0
Kisenoxyd - I.JO 0,66 1.06 0^6« 3,0
Kalk - 0,11 — 0,35 -^ "■ * —
Kieselsäure — 0,67 0,82 0,26 0,43 . '— .
' .«'
Wasser . 15,00 14,52 _^Hk2« 14,21 1 4,59 , \U\%
100,13' 99,00 98,88" 98,82 ., ^»9^1*,.^^ .V00,8
Hydrozyde und Hydrate. 183
Der Diaspor i^
Aluminiumhydroxyd, H^ Al Ö* = | **^^^{ ^3 |
f At. Aluminium = 54,6 = Al 0^ 85,07
^ t ' Wasserstoff =2 = H^ O 14,93
4 - Sauerstoff =64
100.
120,6
Diaspor und Chrysoberyll sind isomorph ; letzterer ist Be Al 0^. Ist dies ein
Grund, die Annahme zu verwerfen, jener sei eine Verbindung von Hydroxyd und
Anhydrid?
Manganit.
Giebt beim Erhitzen (ausser Wasser] etwas Sauerstoff, zusammen etwa 13 p. C.
Nach meinen Versuchen entweicht bei Ten>peraturen über 200" zuerst das Wasser, so
dass der Rückstand aus Manganoxyd besteht. ImUebrigen verhall er sich wiePyrolusit.
\. Hfeld, Harz. a. Turner; b. V. G. 4,335. Rg. (Früher Ton L. Gmelin
untersucht.)
2. Undenäs, Westgothland. Arfvedson.
Arfvedson: Schwgg. J. 26,262. — L. Gmelin: Ebend. 42,208. — Rg.: Pogg.
Ann. 124,543. —Turner: Ebend. 14,219.
I
Manganoxydul \
Sauerstoff /
Wasser
a.
b.
89,9
80,27 >
9,14 /
89,92
10,1
10,40
10,08
100. 99,81 400.
Mangaflhydroxyd, H^ Mn 0* = l ^^^ ^3 >
2 At. Mangan = 4 |o = 2Mn 0 80,68 ) qa qj
2 - Wi#<^s0rstoff = 2 = O 4np,23 / ^ *
i - Sauerstoff = 64 = 11^0 9,09
~ll^ 100:
Odthit
Wird durch Glühen braunroth. Schmilzt in feinen Splittern v. d. L. in der
inneren Flamme zu einer »schwarzen magnetischen Masse. Verhält sich sonst wie
Eisenoxyd.
Löst sich in Chlorwasserstoffsäure mit gelber Farbe auf.
v. Kobell unterschied ihn zuerst vom Brauneisenstein hinsichtlich seiner Zu-
sammensetzung.
1 . Grube Reslormel bei Lostwithicl^ Cornwall. Kryslaliisirt (Nadeleisen-
er/. V. G. 4,37. Vorke.
2. Eisenzeche bei Eisenfeld, Siegen, u. von Kobell. b. Schnabel.
.'}. Oberkirchen, WeMerwaki (Lepidokrokii; . v. Kobell.
4. Hollerter Zug, Siegen (Lop.), a. Kobell. b. Schnabel, c. Rg.
5. Grube Huth bei Hamm (Lep.j. Schnabel.
6. Ebendaher. Langfaserig. Schnabel.
7. Sachsen. Pseudom. nach Schwefelkies. Kobell.
8. Maryland. Desgl. Kobell.
1S4 Hydroiyde and Hydrat«.
9. Ben».**ow. Desgl. Kobell.
10. Lewaschowka bei Sterlitamak, Gouv. Orenburg. Desgl. Hermann.
M. Friedrichsrode, Thüringen 'Gelbeisenerz). Strahlig und fa.serig, gelb.
Ileintzell.
Ileiiitzell: In mein. I>;ib. — Hermann: Pogg. Ann. i8,570. — v. KobeU:
J. f. |»r. Ch. t,t8t. 3t9. — Schnabel: Mittheilungen. — Yorke: Phil. Mag. 32,t64.
Fe 0 »
Mn 0''
H^O
Si 02
1.
89,95
0,16
10,07
0,28
100,16
ii\.
86, .35
0,51
11,38
0,85*)
99,99
ih.
89,27
0,65
10,08
—
100.
:\.
90,53
9,47
100.
ia.
85,65
2,50
11,50
0,35
100.
ib.
84,24
2,45
12,68
0,63
100.
4c.
85,53
2,27
12,20
100.
r>.
83,51
4,72
11,35
0,42
100.
Tl.
85,57
i,25
12,63
0,57
100,02
7.
86,34
11,66
-
2,00
100.
H.
86,32
10,80
2,88
100.
9.
86,87
1 1 , 1 T
^
2,00
100.
10.
90,02
10,19
^
100,21
1 t.
87,76
0,37
10,19
l,07*')
100,51
Hreithaii
ipt fand im
\ Nadeleisenerz
von Oberkirchen 10,3:
! p.
C, von Woina
10,44, von >
Zwickau 10
,92 Wasser.
J. f. pr.
Ch. 19,103.
Der (lötliit ist ein
Eisenhydroxyd
112 Fe 0*
f H« Fe 0«
t 2Fe 03
}
■
2 At.
Kisen
— 112
Fe 0» 89,
9
i -
WasserslofT
— <»
H2 0 10,
1
4 -
Sauerstoff
— 64
100.
178
M;i liehe Abänderungen (Stilpnosiderit) enthalten etwas PhosphorsUure.
1. Aniberg, Bayern, v. Kobell.
2. Grube Katharina bei Hamm. Schnabel.
1.
2.
Eisenoxyd
86,24
75,70
Wasser
10,68
13,32
Phosphorsäure
1,08
2,67
Kieselsäure
2,00
7,61
100. 99,30
Andere scheinen Gemenge von Göthit und Brauneisenstein zu sein. So z. B.
der Lepidokrokit ; ferner ein brauner Glaskopf von Wunsiedel, nach Yorke 83,8
Eisenowd, 12,42 Wasser enthaltend.
In zehn Brauneisensteinen aus der Gegend von Wetzlar, von Siegen und dem
Kreise Gummersbach fand Schnabel 2,2 — 8,3 Manganoxyd, 10,6 — 12,6 Wasser,
0—2.8 Phosphorsäure, 1,8 — 10,1 Kieselsäure.
Nach Vorke ist das V. G. des Brauneisensteins höchstens = 3,98.
• >
Und «.9 Cu O. ••) Und 1,12 C« O.
Hydroiyde und Hydrate. 185
Brauneisenstein.
Verhält sich wie Göthit.
Beide hinterlassen beim Auflösen häufig Kieselsäure ; die manganhaltigen ent-
wickeln mit Chlorwasserslorrsäure Chlor.
4. Kamen3k, Gouv. Perm. Faserig. Kobell.
2. Grube Ruhbach bei Rübeland, Harz. Amelung.
3. Katharinenburg. Gelb, auf braunem Glaskopf. Tschermak.
4. Minden, l^seudomorphose nach Schwefelkies. Kobell.
5. Horhausen, Nassau. Schönberg.
Amehmg: In mein. Lab. — Kobell: J. f. pr. Ch. 1,4 81. 319. — Schönberg:
Ebend. 19,107. — Tschermalc: Wien. Ak. Ber. 49.
Fe 03 H2 0 Si 0^
I. 83,38 15,01 1,61 = 100.
<4
86,77 13,23 — = 100.
3. 84,2 15,2 0,4 = 99,8
4. 82,24 13,26 4,50 = 100.
ö. 82,27 13,26 4,50 == 100,03
Nach Breithaupt gicbt der faserige Brauneisenstein von Hamm 13,31 p. C, der
von Neila 13,54, von Raschau 13,93 Wasser. Alle hinterlassen beim Auflösen
schleimige Kieselsäure.
Breithaupt: J. f. pr. Ch. 19, 103.
Analysen von Brauneisenstein von Salzgitter und Lüneburg. Streng u. A. :
Jahrb. Min. 1861.
Der Brauneisenstein ist ein
Eisenhydroxyd = H*» Fe^ O^ = < fi o3 l
4 At. Eisen = 224 = Fe W 85,56
6 - Wasserstoff = 6 = H^ 0 44,44
9 - Sauerstoff . =144 iqq,
374r
Manche Brauneisensteine aushalten Phosphorsäure.
1. Siqgen (Pecheisenstein), ^v. Kobell.
2. Eiserfeld, Siegen. Mit Grüneisenstein verwachsen. Kornfeld (Laborat.).
. ■
1.
2.
Eisenoxyd
82,87
80,1
Manganoxyd
2,5
Phosphorsäare
3,00
4,6
Kieselsäure
0,67
Wasser
13,46
13,7
100. 100,9
Die Kieselsäure ist in Form eines Silicats im Brauneisenstein enthalten, worauf
Wöhler aufmerksam machte.
J. f. pr. Ch. 22,415.
Xanthosiderit von Ilmenau. Nach Tschermak eine Pseudomorphose nach
Göthit.
1. Schmid. ä. Gelber, b. Rother.
2 . Tschermak.
Schmid: Pogg. Ann. 84,495.
1 86 Hydroiyde und Hydrate.
a.^
b-)
Eisenoxvd
77,86
77,35
80,83
Manganoxyd
4,89
4,37
1,36
Thonerde
1,37
1,55
0,45
Kieselsäure
^,60
5,18
1,50
Wasser
16,28
14,55
15,86
«00. 100. 100.
Unter den Brauneisensteinen scheinen noch wasserreichere Verbindungen vor-
zukommen. So z. ß. gab der Brauneisenslein von der WÖlcb iui Lavuntthal Kämthens
16,78 p. C. Gliihverhist. Aehnlich verhält sich ein Brauneisenstein i^bniiuier Glas-
kopfi von llüttenrode am Harz (\ .) nach Murray, und noch wasserreicher erscheint
ein Brauneisenstein \on Botallack, Cornwall {t.\ V. G. ^,69, nach Church.
Church: J. Cheni. Soc. ii) 3,^14. — Murrav : In mein. Lab.
Eisenoxyd 81,41 73,73
Wasser' 17,96 24,40
Kieselsäure 0,17 1,87
Koltlige Theile 0,46 fQ^^
TofT
wonach der aus Kärnthen und No. I so ziemlich
H4Fe05 = /^»"^"^!l
n reu — ^ Fe 0^ / '
No. 2 aber dem normalen Hvdroxvd
II« Fe 0«
entsprechen würde.
H* Fe 0*^
Fe —
1 12 —
PeO^
81,
63
iH —
4 =
mo
18,
37
50 —
80
100.
H« Fe 0«
Fe = f ff = Fe 03 74,77
6H == 6 = B2 0 25,23
öO ^=^96_ tOO.
196 214
T u r g i t Hydrohämatit . ßrerthanpt machte auf Bratm^tsensteme ailAnertsam,
welche ein rothes Pulver geben imd weniger Wasser enthaften, und Hermann schlug
für ein nralisches Ert dieser Art den Namen Turgit vor.
1. Siebenhitz bei Hof, Fichtelgebirge. V.G. i,3 — i,5. Fritzsche : Breithaupt
Hdb. Min. 3,846.
2. Grube Louise bei Horliausen. Pfeiffer: In N>ei». Lalior.
3. Turjinsche Kopfergruben, Ural. Hermann: i. f. pv. Ch. 33,96.
4. Salisburv, Connecticut. V.G. 4,t4. RodmHH.
l.
2.
3.
i.
Eisenoxvd
•
93,49
92,93
9i,l5
93,68
Thonerde *
0,52
0»77
Kalk
t,to
Kieselsäure
1,39
0,93
Schwefelsäure
0,09
0,24
Wasser
1,61
5,31
5,85
5,29
100,10
100,27
100.
99,98
Abzug von 8,7i
Ca C O^ und Mg C i>\
♦•) Desgl.
t,H. •*»♦) üesgL von
0,4 Erden und 3,1 Unlöslichem.
■ II
Hydroxyde und Hydrate. 187
Dies sind entweder selbstständige Verbindungen,
oder Gemenge von Roth- und Brauneisenstein.
Bohne rz. Die in Küniern oder Geschieben der verschiedenen Sedimentar-
formatioiien vorkoinniendcn Bohnerze sind als Gemenge von Branneisenstein mit Thon
zu betrachten Thoneisenstein) . Wenn sie beim AoflÖsen gallertartige Kieselsäure ab-
scheiden, lässt sich auf ein Eiscnoxydsilicat in dem Gemenge schliessen.
Bohnerze vom südlichen Schwarzwald (Kandcrn etc.). Walchner: Schwgg. J.
51,209. — Weltzin: Ann. Ch. Pharm. 90,t23.
Von der Zeche Friedrich Wilhelm bei Hürde, Westphalen. Von der Mark:
Ztsch. d. geol. G. 8,133.
Grube Kschwege bei Gebhardshausen, Braunschweig. A. Müller: J. f. pr. Ch.
öl, Mi. 60,63. '; '''''•' •^•
Iran, Oedcnburger Comilal, Ungarn. Redtenbacher : Ann. Ch. Piwrm, 41 ,308.
Vom Gouvernement Olonez in Uussland , aus dem Batiai und aus N. Carolina.
Golllieb: Ann. Ch. Pharm. 45,819.
Aus Frankreich und Algerien. Berthier: Ann. di. Phys. 35,247.
In Bohnerzen finden sich kleine Mengen Chrom und Titan 'Walchner, Berthieri,
von Vanadin*] und Arsen ^Bodemann, Müller, Otto).
Bodemann: Pogg. Ann. 55,633.— Otto: B. h. Ztg. t848, 624.
Analysen von Thoneisenstein ;
Aus Mähren. Hauer: Jahrb. geol. R. 7,805* 85t öl. — Von Kertsch , Krim.
Slruvc: Jahrb. Min. 1856, 560. Aus England : Memoirs of the geol. Survey of
Greal Britain. I 856.
R äsen ei sensit i n iSumpferz, Wieseners^). lmg9Tf Brauneisensteine aus
cisentialtigen Wacj^orn;, stets Quarzsand enthaltcind>,; «und durch einen Gehalt an
Phosphorsäure und Huminsäure eharakterisirt. Mit Säuren geben sie oft auch lös-
liche Kieselsäure, und entha4ten cii^nii EisenoxychilioaU Durch Kochen mit, Kalilauge
liefern sie oft, bmuBeAuszügse , in dtnen dureh Säuffe Jlockige Niecierschläge der
lliuninsäurc entstvben.
Uaseneiseiv>leine aus^ der Mark Br^indenburg und Ponunern enttialten nach
Karsten:
<♦ '.
\ —il p.c. ßand, ,, ■ ,
^,5 — 11,6 - Kieselsäure,
0,1^ — 4,4 - Phbsphoi^ure,
i3 -—6^ - Kisenoxyd^,
0 -—10,8 - Eisenoxydnl,
0,'J5-*-20,4 - Manganoxyd,
t6 — 30 - Wasser «nd organische Slotff^.
Karsten: Archiv f. B. H. 15,1. '
Raseneisenslein vop Leipzig. 0. Erdmann: J. f. pr. Ch. 5,471.
Raseneiseiistein von Schleswig, pjraff: Schwgg. J. i7,79.
Ilaseneisensteih aus Schweden. Lidbäck und Svanberg : Hisinger's Mineral-
fjeof^niphie von Schweden. Uel>6rt;j'V0M'WMlf«it{-i ^1
Hfi^eiieisenslein vQtt JNisclin^No\Y^r(Mi.! IkrmaAn : J« f« pi?« Gb.. £7^53^ i
Vgl. ^f^Ul: Di«, liluiiHi^> Toffn, iMHr^liT* imdiUinoMlixiloKingen. Leipiig iS^i..
) Ituscoe stellte Vanadin aus cnulischen EiiS8jieii'xeii.id0C«
, !
ISS Hydroxyde und Hydrate.
Eisenocker. Absätze eisenhaltiger Quellen , wesentlich Eisenhydroxyd , oft
Arsen, Antimon, Kupfer, Zinn, Blei enthaltend.
Rippoldsau, Wiesbaden. Will: Ann. Ch. Pharm. 6IJ93.
Kissingen. Buchner: J. f. pr. Ch. 40,442.
Alexisbad. Rg. : Pogg. Ann. 72,571.
Ncukirchit aus Neukirchen, Elsass, soll nach Muir
40,3 Eisenoiyd
56,3 Mangaa
6,7 Wasser
«03,3
enthalten.
Thomson: Outl. 1,509.
Antimonocker (stiblith).
Verhält sich, abgesehen vom Wasser, wie Cervantit.
I . Analyse von DelfTs.
t. Grube Herkules bei Eisern, Siegen. Schnabel.
Deltrs: J. f. pr. Ch. 40,318. — Schnabel: Pogg. Ann. 105,446.
1. 2.
Antimon 75,83 _ .
Sauerstoff 19,54 ' ' '
Wasser 4,63 9,42 = 9,06
Eisenoxyd [Ni 0) — 5,73 (qO.
\6Ö. 100.
Hiernach wäre
2Sb = 244 = 71,85 Sb = 122 = 70,93
2H = 2 = 0 19,63 2H = 2= 0 18,6«
50 = 80 = H^O 5,52 30 = 48 =H'^ 0 10,46
326 100. 172 160.
Ein Antimonocker von Constantine soll nach Cumenge 64,6 Antihion, 17,7
Sauerstoff und 15,6 Wasser nebst etwas Eisenoxyd und Gangart enthalten. Dies
würde auf Antimonsäure, H^ Sb 0*, deuten.
Sk === 122 = 64,5
3H = 3 = O 21,2
40 = . 64 = H^O 14,3
. 189 100.
Doch sind weitere Versuche notlüg.
(Uunenge : Ann. Min. (4) 20,80.
Verbindungen von Oxyden RO, Aind RO^ oder R^ O** mit Wassjcr
(oder von Hydroxyden dieser Anhydride).
Kupfermanganerz.
Das Kupfermanganerz (von Camsdorf) ist v. d. L. unschmelzbar, reagirt auf
Kupfer, Mangan und Kobalt. Ueber Schwefelsäure und im Vacuo verliert es viel
*) Nbch Abzug von 6,7 Brauneisefislein. '^
Hydroxyde und Hydrate. 189
Wasser. Nach dem Glühen in Wasserstoif hintcrlässt es 68,5 p. C. braunen Rück-
st^ind, worin metallisches Kupfer.
In ChlorwasserstotrsUure mit Chlorentwicklung uuflöslich.
Ein Kupfermanganerz von Schlackenwalde, aus 75,2 Manganoxyd, 4,9 Kupfer-
oxyd, :i0,9 Wasser bestehend, untersuchte Kersten. Das traubige Kupfermanganerz
von r^msdorf bei Saalfeld ist vonTh. Böltger (t .) und von mir (2.) untersucht worden.
Böttger und Rg. : Pogg. Ann. 54,545. — Kersten: Schwgg. J. 66,1.
<.*)
2.^*)
Sauers totr
9,.35
9,71
Manganoxydul
54,41
54,48 — 12,28 S.
Kupferoxyd
17,23
15,98
Kobaltoxyd
0,14
0,53
Baryt
1,73
1,78
Kalk
2,91
2,45
Magnesia
0,75
Kali
0,65
0,56
Wasser
18,01
14,88
104,43
101,12
Das Mangan ist , wie der Sauerstoir zeigt , theils Mn 0 , theils Mn 0^. Ninnut
man an, dass beide in dem Verhältniss von I : 2 Mol. stehen, und rechnet das
II II
erstere zu den übrigen R, so ist R : Mn : aq = 1 : 1 : 1 ^, das Ganze also
2R Mn 03 + 3aq = 2 I ^" ^ 1 Mn 02 + 3 aq,
wobei Cu, Co, Ca, Mg : Mn nahe =1:1.
Vgl. KupferschwSrze (Schwarzkupfererz).
Pelokonit, ein nach Kersten aus Eisenoxyd , Kupferoxyd, Manganoxyd und
Wasser mit beigemengter Kieselsäure bestehendes Mineral.
Kersten: Schwgg. J. 66,7. — Richter: Pogg. Ann. 21,590.
Psllomelan.
Einige Abänderungen sollen wasserfrei sein. Alle geben beim Glühen Sauer-
stoff. Nach dem Glühen in Wasserstoff, wobei Mn 0 (Cü) entsteht, zieht Wasser
Baryt (Kali) aus. Im Uebrigen verhalten sie sich vvle Pyrolusit.
Der Psilomelan enthält z. Th. eine bedeutende Menge Baryt; andere Varietäten
enthalten Kali, welches nach dem Glühen des Minerals von Wasser ausgezogen wird.
(Fuchs. Rg.)
A. Baryt'Psilomelan.
1. Elgersburg. Kleintraubig, matt, V. G. 4,307. Schniid.
2. La Roman^che. Turner.
3. Thüringen. NierfÖrmig. Olschewsky.
4. Schneeberg. Turner.
5. Skidberg, Schweden. V. G. .4,254. Bahr.
6. Scbwarzenberg (Graul). Hirschberg.
7. Oehrenstock. NierfÖrmig, V. G. 4>134. Schmid.
7a. Ilmenau. Dicht, traubig. ,Rg.
8. Scbwarzenberg (bmgenberg) . Glaskopfstruktur. Heyl.
*) Nach Abzug von 9,2 BraufieijseoateiA. **), Desgl. von 5,& Praunei^enstein und
2,74 Kieselsäure. n
19^1
Hjdn\\Ae nud Hydrmt^.
9. IflrtiiHhrim. TraubifE. Rg.
10. Hl^f*r4»urK. Dicht und geraJstan^lich. R|?.
II- li#^4:l. hiHil. sehr hart. Hrrter.
B. Kali'P.<>iloiuel«in.
li. Bavrtf'ulh. Fuclüi.
I r N;iibhfljl;i. Cfifsim. St;ilaLlitisrli. V. G . 1.33?. Si-fiiiiid.
I i. Ilortiauseii. Rk-
15. Ihrif^nau. Dicht, hart. Claimhnich.
W$. Schneeherf;. Dicht. Schultz: In mein. Lab.
17. Gnih*' Loh hei OI|w. Wesiphalfii. Trau big. sehr hart. V. G. 4,699.
Li.^t.
\fUt*n' AriaUsen \oii Berthier, Ehehiien und Sclielfler.
A.
1.
i.
3.
i.
•••
SauerMon
Ii.93
M,
23
11,43
12,24
17.16
.Mari|i;afMi\\il
ul (i:{.i9
66,
00
(
>5,76
64,91
64.64
HarM
0
17.27
16,
69
16.59
16.36
16, Oi
Kalk
o,tri
—
0,51
0,61
Magnexia
0,0f
—
—
0,29
HI«'io\>d
0,11
Cu
0
0,59
Co O
0,03
Natron
0,08
Co
0
0,79
K^O
0,29
\Va,Hs«*r
98,90
i,
99,
13
05
^,22
99,73
100,72
99,06
«i.
7.
7a.
8.
9.
40.
11.
SauerNtoü
ti,i9
14,03
14,31
13,92 15,16
45,36
46.06
.\lanKaii(»\>(hil
fi:«,30
66,eo
63.92
69,51 7
0,17
76»68
74,61
HarM
•
13,44
10,92
12,68
8,78
8,08
4J4»
, 2,40
Kalk
1,19
1,26
0,70
0,20
0,60
1,84
.Magnesia
0,13
0,44
1
0,54
0,21
3,71
0,64
KubaUowd
2;61
0,25**)
^,95^^
0,36**
0,84tT.
0,46
Kali
— ^
0,46***]
0,86
0,27
:st,6i
•
0,92
Wasser
4,16
5,86
5,34
4,05
1,43
. t,10
.99,49
^^'^^^^)
100.
97,63 99,11
99,41
. 99,63
100,21
,
»
■
B.
1
12.
13.
14.
15.
16
•
17.
Sauersloir
15,2
15,64
<5,
♦ 7
♦ 5,82
lij
10
10,84
.ManKanoxyd
nl 7ß,l
76,69
77,
48
77,23
toj
r7
81,15
Haryl
0,005
—
-
0,12
Kalk
0/iO
0,
31»
0,91
♦ ,<
15
0,38
Magnesia
0,03
ü,
32
■
Knpfen>\\d
Co —
0,31
0,
98
0,40
> ¥9mtt
9 .
1,63
Kali
i,:i
3,27
3,04
3,f1>
i,2
^5
4,46
Wasser
>'l
3,21
3,
46
—
0,5
13
4,««
\ 00 .
0,38;-
^i' «Ol,
5i
99*71
100.
99,49
99,73
•) Und 6,5! Sl 0«. ••) Öl 0.
uiiil Si O^. ff) Einschl. 0,54 Cu 0.
•Hf ) fe 03, AI 0».
+/ Fe O^ AI 0>
Hydroiyde und Hydrate.
191
Schnabel fand in einem sehaligen Psilomelan von der Grube Junge Sinternzeclie,
Siegen: 12,02 Sauerslotf, 78,9 Manganoxydul, 0,17 Kali, 1,40 Eisenoxyd, 4,38
Wasser.
Bahr: J. f. pr. Ch. 53, 3U. — Fuchs: Schwgg. J. 68,255. — Lisi: Ber. ü. d.
(«ewerbsch. zu Hagen. 4 859. — Rg. : Pogg. Ann. 54,55i. — Schnabel: Mitlhign.
— Turner: Pogg. Ann. 14,225. — Die übrigen Analysen stammen aus mein. Lab.
Es ist kein Zweifel , dass der Psilomelan eine bestimmte Verbindung sei , die
freilich mitunter von Pyrolusit begleitet wird. Das Mangan ist in ihm weder als
Oxyd noch als Bioxyd vorhanden, den« das Atomverhältniss von Mn, Ba tind den
übrigen R (2K = R gesetzt) und von Sauerstoff ist in:
A. B.
1. = 1
2. = \
3. = 1
4. = t
6. = 1
7. = t
7a. = I
8. = 1
9. = \
10. = I
W. — \
1,8
<,8
1,5
1,8
1,8
1,8
1,9
2,0
1,9
4,9
«,9
12. = 1 : 1;8
13. = I : t,9
14. = 1 : 1,8
45. = t : 1,8
46. = 1 : 1,8
t7. = 4 : 4,6
Analy.se 5. hat zuviel ergeben; wahrscheinlich steckt in letzterem aq.
Nimmt man 4 : 1,8 an, .so wilre der
Psilomelan
11* O-'
J HO \
{ 4Mn 0'^ )
gerechnet mau hiernach in dem barytrefchen Psilomelan No. 4 — 4 das Verhältniss von
II
Mn : Ba in den R, und das der letzteren zum Was.ser, so erhalt man
Ba : Mn
II
R
4
2
aq
4,33
4
1,4
4,6
1:1-
Sie alle sind denmach
/ Ba 0 \ ^-, ^«
allein in Hinsicht auf den Wassergehalt
{ 4mJ o4 ^" '•' •"' H iMn 0^} + ^ "'«
Die reinen Kali-P.silomelane würden
/;K2, Mn 0 \
{' 4Mn 02 j
Den Analysen zufolge wäre
42. 43.
{ iil 0 ] *«'^" "^ + ^ -• { ein o } *«»•« 0^ + ^ ='•1
sem.
1 92 Hydroxyde uod IJ\dral«.
Wad.
Verhält sich wie ein wasserhaltiges Manganoxyd.
Ein M'huppig faseriger Wad von Uplon Pine. l)e\onshire, enthält Räch Turner:
Sauerstoir fi,35
IManganoxydül 73,60 = 16,6 S.
Baryt 4,40
Wasser 1 0, 65
too.
Kr lu'ssii sich demnach als ' .. ,,.,>+ 6 a(i betrachten, wenn er nicht vielleicht
( 9Mn O^ j ' ■
H2 Mn2 0' = 2Mn O^ + aq
gleich der künstlichen Verbindung ist. Letztere bedingt freilich 4 6,6 Sauerstoff,
74,0 Manganoxydul und 9,4 Wasser.
Alle sonstigen Untersuchungen von Wad lehren, dass es Gemenge sind, oft mit
Braunei.senslein, mit Jiohlensaurem Kalk etc. ; zuweilen erscheinen sie durch Baryt-
oder Kaligehalt als zersetzte Psilomelane.
Mossebo, Westgothland. Erdig. IgelstrÖm : Berz. Jahresb. 25,34!2.
Krunmiau, Böhmen. Schwarzbraun. Kussin : Mitthlg.
Thüringen. Ludwig: Arch. Pharm, (i) t43,40i.
Grube Kuhbach bei Hübeland. Glaskopfstruktur, sehr locker. Rg. : Pogg.
Ann. 62, «57.
Ilmenau. Schefller: Arch. Pharm. 35^260.
Derby.shire. Erdig. Turner: Berz. Jahresb. 4 5,203.
Wildbad Gastein. Hornig: Jahrb. geol. Reichs. 7,312.
Schapbach, Baden. Wackenroder: Kastn. Arch. 1 3,302. 14,257.
Wad aus dem Dept. Mayenne (Groroillt). Wad von Vtcdessos; desgl. T&a
Kaltebom, Siegen. Berthier: Ann. Ch. Ph. 51,4 9.79.
Warvicit. Unter diesem Namen begreift man einige dem Wad naheslehende
Manganerze, nämlich
«. von Warwickshire, England, a. Phillips, b. Turner.
2. von Ilfeld. a. Pseudomorphose nach Kalkspath. Turner, b. Duflos.
Duflos: Schwgg. J. 65,84. — Phillips [Turner): Pogg. Ann. 49,447.
4. 2.
a.
b.
a.
b.
Sauerstoff 4 3,5
43,47
44,23
43,47
Manganoxydul 81,7
80,84
80,79
5,43
Wasser 5,0
5,72
4,98
5.45
400.
toö!
400.
400.
Man könnte hiernach auf
•
*
Mn< 0' + H2 0
/MnO
~ \ 3Mn 02
} + aq
seh 1 (essen.
4 At. Mangan = 220 = Mn 0 81,44
7 - Sjiuerstoff = H 2 = O 45,72
\ Mol. Wasser = 48 = H^O 5,4 4
T5T 4 00. .1
Hydroxyde und Hydrate. 193
Erdkobalt, schwarzer.
Der schwarze Erdkobalt von Gainsdorf bei Saalfeld ist v. d. L. unschmelzbar
und giebt schwachen Arsengeruch. Mit den Flüssen reagirt er auf Kobalt und
Mangan.
Chlorwasserstoffsäure löst ihn unter Chlorentwicklung zu einer bläulichen, nach
dein Verdünnen rothen Flüssigkeit auf.
Er w^urde früher von Döbereiner, später von mir untersucht.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 54,551.
a. Analyse, b. Dieselbe nach Abzug des Eisenoxyds als Brauneisenstein.
a. b.
8
= 9,5« S, ♦
Sauers totr
9,47
9,98
Manganoxydul
40,05
42,19
Kobaltoxyd
19,45
•20,49
Kupferoxyd
4,35
4,58
Baryt
0,50
0,51
Kali
0,37
0,38
Wasser
21,14
51,83
Eisenoxyd
4,56
99,96
= 4,31 )
= 0,92 [
= 0,07
0,05 I
5,35
19,40
99,94
(cu 2}^*^" «'+*«'••
In einem Erdkobalt, angeblich von Saalfeld, fand Kobell 54 p. C. Manganoxyd,
4 Kobaltoxyd, 0,6 Kupferoxyd, 23 Thonerde, 13,4 Wasser und eine Spur Lithion.
Nach Frenzel stammt die Substanz jedoch wahrscheinlich vom £rzg|ßbirge u^d ist
aus Psilomelan entstanden. C. Winkler fand in einer Probe (Lifhiophorit von Breit-
haupl genannt] etwa 30 p. C. Wasser, 1,5 Lithion, jedoch nur 10 — 15 p. C. Thon-
erde. Uebrigens hatte schon Klaproth in dem Erdkobalt von Rengersdorf Kieselsäure
und Thonerde gefunden.
Der braune und gelbe Erdkobalt ist ein Gemenge, wie die Versuche
von Klaproth und Plattner zeigen. In einem braunen von Camsdorf fand ich die
Arseniate von Eisenoxyd, Kobalt und Kalk.
Ebenso ist der blaugraue dichte Erdkobalt von der Grube S. Anton bei Wittichen
nach Petersen ein Gemenge von Speiskobalt mit arsensaurem Kobalt und Nickel, mit
arseniger Säure, Arsen (suboxyd) und Wasser.
Frenzel: J. f. pr. Ch. (2) 2,203. — Kobell: Eb. (2) 1,427 und Münch. Ak.
Ber. I87r, 73. — Plattner: Schwgg. J. 69,9. — Petersen: Pogg. Ann. «34,74.
Heterogenit.
Braunschwarze traubige und nierfÖrmige weiche Masse von Schneeberg, Zer-
setzungsproduct von Speiskobalt, nach Frenzel im Wesentlichen Co^ 0' + 6 aq =
Co 0 + 2 Co2 0^) + 6 a(f, jedoch sehr unrein, 16 — 3 2 p. C. Kieselsäure, Metall-
oxyde und Erden enthaltend.
J. f. pr. Ch. 2) 5,404.
Babdlonit.
Schmilzt V. d. L. zu einer grauen magnetischen Kugel.
Löst sich in Chlorwasserstoffsäure unter Chlorentwicklung.
Ein schwarzes Mineral von Nischne Tagilsk, V. G. 2,8, von Kobell untersucht.
Münch. Ak. Ber. 1870. Januar.
Kam melsberg, Handb. d. Mineralchemie. II. 13
194
Oiysulfurete.
Eiseiioxyd 45,0
Manganoxyd 13,0
Thonerde i , 4
Kupferoxyd H,0
Manganoxydul 7,6
Kobaltoxyd 5,1
Wasser 13,5
99,6
Das Mineral wäre demnach
Fe 31,5
Mn 9,05
AI 0,74
Cu 11,18
Mn 5,9
Co i,0
a(i
AI.
0,8
0,1
^"?
<,1
0,7
3,7
3,5
7,5
Es^ind iMn : 7Fe und 2Co : 3Mn : 5Cu vorhanden.
Namaqualit.
Ein südafrikanisiches Mineral, blaue seidengl'änzende Fasern. V. G. 2,49, nach
Church enthaltend :
Thonerde
Kupferoxyd
Kalk
Magnesia
Wasser
"l00,08
Church: J. Ch. Soc. [t] 8,1.
Da die AI. von R : R : aq sich == 1
halten, so lUs.st sich das Mineral als
R. AH O«* + ? iH» 0 = { If, J; ^l j + 9aq
bezeichnen.
At.
15,64
AI 8,32
15
45,77
Cu 36,55
58
2,05
Ca 1 , 45
4,6
• 71,4
3,50
-rrr
Mg 2,10
8,8
33,12
aq
18,4
4,76 : 12, also nahe = 2 : 9 : t4 ver-
Oxysulfurete.
Anümonblende.
Verhält sich im Ganzen wie Antimonglanz.
Wird in Kalilauge gelb und lost sich dann auf.
Klaproth, Proust und BerthoUet verkannten die chemische Natur dieser Ver-
bindung, welche erst H. Rose kennen lehrte.
H. Rose: Pogg. Ann. 3,453.
Antimonblende von Br'äunsdorf (Mittel) .
Schwefel 20,49
Antimon 75,05
Sauerstofl' 4,78
100,32
Die Antimonblende ist eine Verbindung von i Mol. SchwefeiaDtimon und 4 Mol.
antimoniger Säure,
Oxysulfurete. 195
6 At. Schwefel = 192 = 19,75
6 - Antimon = 732 = 75,31
3 - Sauerstoff = 48 = 4^94
97^ 100.
Karelinit.
Schmilzt beim Erhitzen unter Entwicklung von schwefliger Säure zu einer
l^rauen Masse, aus welcher sich Wismuth abscheidet. Giebt in Wasserstoff Wasser
und schweflige Säure und hintcrlasst Wismuth.
Hermann hat dies Mineral von der Grube Sawodinsk im Altai^ wo es mit Bis-
mutit vorkommt, untersucht.
J. f. pr. Ch. 75,448.
Schwefel
3,53
Wismuth
91,26
Sauerstoff
m
5,21
100.
Hiemach ist der Karelinit
Bi* 0» 8
und könnte als
/ 3Bi 0 \
\ Bis/
betrachtet werden, falls er nicht metallisches Wismuth enthält, was nach Hermann
nicht der Fall ist.
I At. Schwefel = 32 = 3,61
4 - Wismuth = 832 = 91,22
3 - Sauerstoff = 48 == 5,26
912 100.
Yoltzit.
Verhält 'sich wie Zinkblende.
1 . Rosiers bei Pontgibaud, Dpt. Puy-de-Döme. Fournet. v
2. Geistergang, Eliaszeche zu Joachimsthal. Lindacker.
Fournet: Ann. Ch. Phys. 41,426. — Lindacker: Vogl, Joachimsthai S. 175.
1.
2.
Schwefel
27,64
27,58
Zink
67,59
69,01
Sauerstoff
3,03
3,41
Eisenoxyd
1,84
—
100,10 100.
Der Voltzit ist eine Verbindung von 4 Mol. Schwefelzink und 1 Mol. Zinkoxyd
Zn5 S4 O — / *^^ ^ ^
^n b U— <^ ZnOj
4 At. Schwefel = 128 = 27,29
5 - Zink == 325 = 69,30
1 - Sauerstoff = 16 = 3,41
469 ~rÖ0~ ~
13*
196 HAloidsalze.
Haloidsalze.
A. Chloride.
Salmiak.
Flüchtig, ohne zu schmelzen. Leicht löslich in Wasser.
Chlorammoniuni, N H^ Gl.
1 At. Stickstoff = 14 = 26,17
4 - Wasserston* = 4 = 7,48
I - Chlor = 35,5 = 66,35
53,5 100.
Der vulkanische enthält Öfter etwas Chlomatrium ; seine gelbe Farbe rührt von
Eisenchlorid her. Eine Analyse des Salmiaks von Stromboli gab Schmidt.
Ztschr. d. geol. G. 9,403.
SyMn.
Schmelzbar. Leicht löslich in
Huyssen theil^e Analysen des !
Jahrb. Min. 1868, 483.
Wasser,
kristallinischen Syl
t
vins von
Stassfurth mit.
Chlor
Kalium
Natrium
Magnesium
Schwefelsäu
Rückstand
1.
i9,31
44,81
( 5,47)
0,21
re —
0,20
100.
2.
48,70
45,70
( 4,99)
0,09
0,52
100.
Chi
orkalium,
KCl.
\ At. Chlor
1 - Kalium
= 35,
— 39
47,65
52,35
'
74,
100.
Jene Proben enthalten etwa 1 Mol. Na Cl gegen 5 Mol. K Cl.
Steinsalz.
Fiirbt v. d. L. die Flannne gelb und schmilzt. Leicht löslich in Wasser.
Chlornatrium, Na Cl.
1 At. Chlor = '35,5 = 60,69
1 - Natrium = 23 = 39,31
58,5 100.
Cichalt einiger Steinsalzarten.
Thon
NaCl CaC|2 Mg Cl^ Ca SO* Eisenoxyd
1. Berchlesgaden. 99,85 — 0,15 — — Bischof.
2. Hall, Tyrol. 99,43 0,25 0,12 0,20 — Bischof.
3. Hallstadt. 98,14 — — 1,86 — Bischof.
Haloidsalze.
V,
•
Thon
NaCl
CaCP
MgCl2
Ca S0<
Eisenoxyd
4.
Schwab. Hall.
99,63
0,09
0,28
Bischof.
h.
Desgl.
99,97
0,02
0,01
Fehiing.
€.
Vic, Lothringen.
99,3
—
0,5
0,2
Berthier.
7.
Erfurt.
98,04
0,41
0,06
1,48
Söchting
8.
Cardona.
98,55
0,99
0,01
0,44
Fournet.
9.
Algerien (Djeb.Sahari
98,34
0,05
0,60
1,20,
Simon.
10.
Desgl. OuledKebbab
98,89
KCl
1,11
Fournet.
H.
Vesuv 1822.
83,1
13,9
0,7
Laugier.
\f.
- 1830.
46,16
53,84
Bischof.
13.
- -
62,45
37,55
MnC|2
^
K^SO*
Scacchi.
14.
- 1855.
94,3
0,6
0,7
1,0
Deville.
Ausserdem :
Berchtesgaden, Hall, Hailein. Vogel.
Stassfurth: Heine und Karsten. H. Rose (Gehalt an KCl). Heintz: Zeitschr.
ges. Nat. H,3i5.
Wieliczka fKnislersalz . H. Rose.
Württemberg. Fehiing.
Ungarn und Siebenbürgen. Hauer.
Louisiana. Riddell und Gössmann.
Domingo. Gössmann : Jahresb. 1867, 1007.
Die blaue Farbe des Steinsalzes von Hajlstadt verschwindet nach KenngoU's
und meinen Versuchen bei gelindem Erhitzen und rührt von keinem Metall her.
Nach NöUner wäre Schwefel die Ursache, denn beim Erhitzen mit chlorsaurem Kali
entstehe Schwefelsäure. (Bunsen erhielt durch Erhitzen von Na Gl und Na ein grau-
blaues Subchlorid.)
Berthier: Ann. Min! 10,259. — Bischof: Geologie 2,1669. 1675. — Deville:
Bull. geol. (2 13,620. — FehHng: J. f. pr. Ch. 45,276, und Jahresb. 1860, 793.
— Fournet: Ann. Min. (4j 9,546. — Hauer: Jahrb. geol. Reichs. 19,75. —
Karsten: Monatsber. Berl. Ak. 1847. — Laugier: Pogg. Ann. 3,79. — NÖllner:
Mitthlg. — H. Rose: Pogg. Ann. 48,353, und Zeitschr. d. geol. G. 14,4. —
Scacchi: Ann. Min. (4) 17,323. — Simon: ibid. (5) 12,674. — Söchting: Zeitschr.
ges. Naturw. 7,404. — Vogel: Gilb. Ann. 64,157, und J. f. pr. Ch. 2,290.
Silberhomerz.
Schmilzt V. d. L. und giebt im Reduclionsfeuer mit Soda ein Silberkorn.
Wird von Säuren nicht, von Ammoniak langsam aufgelöst.
Schon die älteren Versuche von Sage und Klaproth hatten die Natur des Erzes
festgestellt und einen Silbergehalt von 74 — 76 p. C. ergeben. Nach Field besteht
das Silberhomerz von der Grube Republicana bei Chanarcillo, Chile, aus 24,73 Chlor
und 75,27 Silber.
Field: Qu. J. Chem. Soc. 10,239. — Klaproth: Beitr. 1,125. 4,10.
Chlorsilber, AgCl.
1 At. Chlor = 35,5 = 24,74
1 - Silber = 108 = 75,26
143,5 100.
198 Haloidsalze.
Quecksilberhornerz.
Flüchtig, ohne zu schmelzen. Giebt mit Soda im Kolben ein Sublimat von
Quecksilber. Löst sich leicht nur in Königswasser auf. Wird von Alkalien ge-
schwärzt.
Quecksilberchlorür, HgCI.
I At. Chlor = 35,5 = 15,07
I - Quecksilber = iOO = 84,93
235,5 100.
Bordos it. Gelbe oder röthliche Masse von Los Bordos, Chile, von Queck-
silberoxyd begleitet und Amalgam einschliessend.
Bertrand: Ann. Mines 1872, \,
Nach Abzug von 2i,7 p. C. Quecksilberoxyd:
Chlorsilber 40,7
Quecksilberchlorür 59,3
100.
Isomorphe Mischung von je einem Mol. beider
/ AgCl \
l HgCI
AgCl = 143,5 = 37,84
HgCI = 235,5 = 62,16
379 100.
totimiiit.
Schmilzt v. d. L. leicht, verflüchtigt sich zum Theil, die Kohle weiss beschlagend,
und reducirt sich mit Soda zu Blei.
Fst in Wasser und Säuren schwer auflöslich, leichter in Kalilauge.
Wurde zuerst von Monticelli und Covelli unter den Fumarolenproducten de<^
Vesuvs von 1817 nachgewiesen.
1. Scacchi. t. Rammeisberg, V. 6. 5,83.
I. 2.
Chlor 25,33 26,09
Blei 73,98 75,14
99^ 101,23
Chlorblei, PbCP.
2 At. Chlor s= 71 = 25,54
I - Blei = 207 = 74,46
278 100.
Matloekit
Yerhält sich wie Cotunnit, löst sich jedoch leichter in Salpetersäure auf.
Analysen des Matlockit von Cromford Level bei Matlock, Derbyshire :
1. Smith: PhU. Mag. (4) 2,120.
2. Rammeisberg: Pogg. Ann. 85,141.
1. 2.
Chlorblei 57,18 52,45
Bleioxyd 44,30 46,42
101,48 98,87
Haloidsalze. 199
Verbindung von je einem Mol. Chlorblei und Bieioxyd,
\PbO / '^'^ \ CP/
I Mol. Chlorblei = 278 = 55,49
I - Bleioxyd = 223 = 4i,5l
501 100.
Mendlplt.
Verhält sich wie Matlockit.
1 . Mendiphills bei Churchill, Somersetshire. Berzelius.
2. Grube Kunibert bei Brilon, Westphalen. a. Schnabel, b. Rhodius.
Berzelius: Pogg. Ann. 1,272. — Rhodius: Ann. Ch. Pharm. 62,373. —
Schnabel: Mitthlg.
\*]. 2.
a. b.
Chlorblei 39,8 32,55 38,70
Bleioxyd 60,2 ^^8 61,25
100. rÖM3 99,95
Verbindung von I Mol. Chlorblei und 2 Mol. Bleioxyd,
/ PbCl2\_ /02\
\2PbO f — ^\Cflf
1 Mol. Chlorblei = 278 = 38,4
2 - Bleioxyd = 446 = 61,6
724 100.
Die Analyse von Rhodius führt auf
/3PbClM
\ 8Pb 0 /
Atacamit*
Färbt V. d. L. die Flamme stark blaugrün; reducirt ^ieh aaf Kohle zu Kupfer.
Nach Ludwig zersetzt er sich bei 200°; es entweicht Wasser, in höherer
Temperatur auch etwas Chlorwasserstoff. Nach J. Davy entwickelt er beim Glühen
etwas Sauerstoff, und nach Ulex wird er in Wasserstoff nur theilweise reducirt.
In Säuren, auch in Ammoniak, leicht löslich mit grüner oder blauer Farbe.
Aeltere Versuche liegen von Klaproth, J. Davy, Proust und Berthollet vor.
A.
1 . Chile. Ulex.
2. Desgl. V. G. 4,17. Mallet.
3. Algodon-Bai, Bolivia. Bibra.
4. Australien. V. G. 4,314. Cabell.
5. Wallaroo, Australien. V. G. 3,769. Ludwig.
B.
6. Copiapo, Chile. Kryst. Field.
C.
7. Tocopilla bei Cobija, Bolivien. Berthier. •
8. Botallack, Comwall. Church.
*) Nach Abzug von 2,68 CO^ » 4 5,9 PbC 0^ und 0,<t aq.
200 Maloklsalze.
Bcrthier: .Vnn. Mio. 3 7.54i. — Bibra: iaiiresb. 185«. 740. — Cabell:
Chem. News J8.J7I. — Church: J. Ch. Soc. i 3.21*. — Field : (Ju. J. Ch. Soc.
7 3.193. — Ludwig: Tschemiak s Hitthlg. 1873. — llaüel : llitlhlg. — Vle\:
Ann. Ch. Phanu. 69.361.
A.
I. i. 3. 4. 5-
Clilor 16. li 16.33 16.11 16.4i 16.17
Kupfer 59.46 59. tl 59. i5 59.90 59.03
Wasser — — 11.13 IJ.Oi 13.59
B. C.
6.
I .
a.
b.
Chlor
Ii.9i
15.01
IS. 9*
14.76
Kupfer
56.48
56.28
53.26
52.911
Wasser
17.79
18.00
22.45
Hiemach sind drei, insbesondere durch den Wassergehall versc^hiedene Ver-
bindungen zu unterscheiden, saniintlich Kupferchlorid und Kupferhydroxyd ent-
haltend :
A. B. C
/ CuC|2 \ ^ I CuC|2 \ i CuC|2 \
|3H2Cu02/ ^ t^H^CuOV "*■ * *** \3H2CuOi) "*" ^ ^'^
ICI r= 71 = I6.6i 4CI =142 = I5,t?5 ±C\ = 71 =14.77
iCu =253.6 = 59.45 8Cu =507,5 = 55.91 4Cu =253.6 = 52,77
30 = 48 =11.25 60 = 96 =10.59 30 = 48 = 9.99
3H^0= 54 =12,66 9H^0=: 162 = <7,85 6H^0= 108 =J1.47
426,6 100. 907.2 100. 480.6 100.
Die gemessenen Krxstalle gehören A. an. Sind die rnlersohiede be^srundet. so
können B. und C. nicht .Vtacaniit heisseo«
Tallingit. Kugelige grünblaue Krusten. V. G. 3.5. von Botallak. Comwall.
Verliert bei 100^ Wasser und wird griin.
Church: J. Ch. Soc. 2 3.77.
Chlor H.33
Kupfer 52,94
Wasser 2 4 . 1 H
Wäre hiernach
+ i «1
i CuCl2 \
|4H2Cu02/
2CI = 71 = n.91
5Cu = 3<7 = 53.19
40 = 64 = 10.74
8H20 = 144 = 24. t6
596 100.
Percylit \on Sonora. Mexiko, soll eine Verbindung von Chlor. Blei. Kupfer
und Wasser sein.
Percy: PhU. Mag. 36,131.
V
.Haloidsalze. 201
Eisenchlorid.
Ist ein Product vulcanischer Furaarolen und das Material für die Bildung von
Eisenglanz.
Fe^CI«.
Kremersit.
Leichtlösliche, zerfliessliche rothe Oktaeder, eine ephemere Fumarolenbilduiig
im Vesuvkrater. Wurde von Kremers untersucht und scheint
2 Am Gl )
iK Gl '^ + 3 aq
Fe Gl«
zu sein.
•
Gefunden
10 AI. Ghlor — 355 — 55,90
55,15
f - Eisen — M2 — 17,64
16, a9
2 - Kalium — 78 — 12.28
12,07
2 - Ammonium — 36 — 5,67
6,17
3 Mol. Wasser —54— 8,51
9,56
635 100.
Na 0,16
100.
Erylhrosiderit nennt Scacchi ein ähnliches rothes rhombisches Doppelsalz
in den Auswürflingen des Vesuvs vom April 4872, welc^s
\ FeClßJ,.^^ ^'*
wäre.
Kremers: Pogg. Ann. 84,79. — Scacchi: Rendic. d. Accad. 1872. Octob.
Carnallit.
Leicht schmelzbar und leicht löslich in Wasser. (Nicht zerfliesslich, wenn er
rein ist. Rg.)
Analysen des Garnallits von Stassfurth :
I. Gesten: Pogg. Ann. 98.161.
i. Rümmelsberg (farbloser durchsichtiger GarnalHt) : Ebend. 9 4,508.
3. Reichardt (rother) : Abh. d. Leop. Akad. 27.
1.
2.
3.
Ghlor
39,44
38,08
38,46
Kalium
12.70
14.17
9,46
Natrium
1,90
2,36
Magnesium
.7.83
8.66
8,56
Galcium
1,02
Schwefelsaurer Kalk
1,05
Eisenowd
0,14
Wasser
35,92
39,09
41,16
100. 100. 100.
Kalium-Magnesium Chlorid,
KMgCP, 6aq={5gci2) + ^^'>
202 Haioidsalze.
3 AI. Chlor = <06,B = 38,38
\ - Kalium == 39 = 14,05
\ - Magnesium = 24 = 8,65
6 Mol. Wasser =108 =38,9 2
277,5 100.
Tachydrlt
Sehr zerlliesslich und leicht löslich.
Dieses Minoral von Stassfurth ist
Calcium -Magnesiumchlorid,
LaMgM.r, ,2aq '^^MgCl^/^
12 aq
Gefunden
6 At. Chlor — 213 — 41,20
40,34
2 - Magnesium — 48 — 9,28
9,5«
\ - Calcium — 40 — 7,74
7,46
12 Mol. Wasser — 216 = 4 4,78
42.69
517 400.
l»0.
Rammelsberg : Pogg. Ann. 98,261.
B. Bromide und Jodide.
Bromargyrit.
Berthier fand Bromsilber als Hauplbestandtheil eines Silbererzes ;plata \crde,
von Plateros, Mexiko: sf^ler wies er sein Vorkommen auch In den Erzen von
Huelgoet in der Bretagne nach.
Verhält sich im Ganzen wie Silberhomerz. Der mexikanische Bromargyrit ent-
hält 57,56 p. C. (Berthier;, der chilenische 57,43 p. C. Silber Field).
Berthier: Ann. Ch. Ph. (3) 2,417. — Field: Qu. J. Chem. Soc.
Brom Sil her. Ag Br.
\ At. Brom = 80 = i2,55
4 - Silber = 108 = 57,45
188 100.
Embolith.
Verhält sich wie der vorige.
4. Copiapo, Chile. Graugrün, V. G. 5,76. R. Müller.
2. Chaiiarcillo, Chile. Field.
3. Desgl. Field.
4. Grube Colorado, Copiapo. Regulär kryst., V. G. 5,8. Plattner.
5. Chile. Würfel und Oktaeder, grün, V. G. 6,23. Th. Richter.
6. Chanarcillo. Field.
4.
2.
3.
4.
6.
Brom
12,40
16,84
49,82
20,09
26,49
33,82
Chlor
1 7,56
14,92
13,18
13,05
9,32
5,00
Silber
70,04
68,22
66,94
66,86
64,49
64,07
400. 99.98 99,94 400. 100. 99,89
Haloidsalze. 2^
Isomorphe Mischungen, und zwar:
/3AgCI ) /«AgCl \ / 3AgCI V / iAgCI \ ( AgCl \
( AgBrj 1 AgBr/ \«AgBr/ \5AgBr/ \3AgBr/
BroiH 12,94 16,85 19,84 f6,4i 33,93
Chlor »7,i0 14,93 13,18 9,37 5,0<
Silber 69,86 68, ii 66,98 64, Jt 6i,06
lOO'. 100. 100. TÖÖ! 100.
Field: s. Bromargyrit. — Piallner: Pogg. Ann. 77,134. 78,417. — Müller
lind Richter: B. h. Ztg. 1859, No. 49.
Jodargyrit.
Schmilzt V. d. L. leicht, färbt die Flamme roth und giebt mit Soda ein Silberkorn.
In Sauren und Ammoniak unlösKch.
Vauquelin wies Jod in amerikanischen Silbererzen nach.
Den Jodarf<yrit von Los Algodones, Coquimbo, Chile, ahalysirten Domeyko (1.),
Damour 2.) imd Smith (3.).
I. 2. 3.
Jod — 54,03 53,11
Silber 46, *5 45,72 46,38
99,75 99,49
Jodsilber, Ag J.
I At. Jod = 127 = 34,04
l - Silber = 108 — 45,96
235 100.
Damour: Ann. Min. (5) 4,329. — Domeyko: ib. (4) 6,453. — Smith: Am. J.
Sc. 2) 18,120.
Coccinit. So heisst das natürliche Quecksilber Jodid, HgJ^, welches an-
geblich bei Casas vicjas, Mexiko, gefunden ist.
Bleioxyjod Chlorid. Gelber Ueberzug auf Bleiglanz von Atacama, nach
Doiueyko
(
PbJ2 »
^2PbCl2
1 5Pb O
Gefunden
1 Mol. Jodblei == 461 = 21,62 2 1,1
i - Chlorblei = 556 = 26,08 25,7
\ - Bleioxyd = |M5 = 52,30 53,2
ri
2132 100. 100.
Ann. Min. (6' 5,453.
C. Fluoride.
Flussspath.
Phosphorescirt oft beim Erhitzen mit grünem Licht, decrepitirt und schmilzt
V. (I. L. wird in stärkerem Feuer unschmelzbar und ätzend [Kobell]). Borax und
Phosphorsalz lösen ihn reichlich auf; die gesättigten Gläser trüben sich beim Erkalten.
Mit Soda giebt er gleichfalls ein klares, sich trübendes Glas; mit mehr Soda giebt er
auf Kohle ein strengflüssiges Email. Mit geschmolzenem Phosphorsalz entwickelt er
in der olTenen Röhre glasätzende Dämpfe.
2m Haloidsalze.
Von Säuren wird er j^rhwer aog^niffen. Mit Schwefeläaiire erwäroit. giebt er
Flii(;rHa<«4«r^>fr^äure. welfhe cJurch ihre glasätzende kraft sich verrath.
Sirbede erkannte die N;itur des Flus^spaths : Wenzel. Richter und Klaproth
%en^uc'hten. ihn zu aoalygiren. was je^Joch erst H. DaTV und Berzelius gelang.
Dan;irh liefert der F\u»*^]mtU von
l)erby>hire 72.68 p. C. Kalk. Davy.
Al'^tonmoor 71, H- - \ „ ,.
v L - i / # I Berzehus
Norbert il.ii - - /
Fluorcalcium. Ca Fl^.
t At. Fluor = 38 = 48, 7i
I - f:alduin = 40 = 51,28 = Ca 0 71.79
78 100.
HerzeliuH f^nd im Flussspatli von Derbyshire 0,5 p. C. phosphorsauren Kalk,
Kernten im blauen sächsischen Flussspath Spuren von Chlor. Nach Wolff verliert der
phoHpliorescirende sibirische beim Glühen 0,04 p. C.
Die Ursache der F;irbung wäre nach Forchhanimer ein Gehalt an phosphor-
saurem Fisen.
Manche Abänderungen entwickeln beim Zerkleinem einen eigenthümlichen Ge-
njrli Stinkfluss . Der Flussspath von WÖIsendorf . Bayern, ist in dieser Hinsicht
vielfach untersucht worden. Schafhäutl glaubte, unterchlorige Säure, Meissner.
Sclinitter und SchÖnbein meinten . Ozon .\ntozon in ihm nachgewiesen zu haben.
Wyroubofl* hinKe^en bestreitet die Gegenwart des Ozons, dagegen fand er, dass
Aetlier den rieflienden Körper auszieht, welcher organischen Ursprungs ist. Er be-
Htiuunte (:==0,OI7 p. C, H = 0,0038, während der Verlust beim Erhitzen 0,0025
betrug. Bei 370 '^ entfärbt sich dieser Flussspath und verliert zugleich wie alle
übrigen seine Phosphorescenz. In den gefärbten Flussspathen von Cumberland.
Durliam, Schneeberg, Beaujolais, Lichtenberg fand er 0.009 — 0,015 p. C. C und
0,002 — 0,00 4 p.c. H, denen der Verlust beim Erhitzen stets sehr nahe entsprach.
Farbloser Flussspath von Cumberland jedoch, der nicht phosphorescirt , enthielt
keine organische Substanz und erlitt auch beim Erhitzen keinen Verlust. Nach
Wyrouboff ist also die Färbung, der Geruch und die Phosphorescenz des Fluss-
Späths eine Folge eingedrungener bituminöser Stoffe, deren Vertheilung er durch
mikroskopische Untersuchungen zu bestimmen versucht hat.
Berzelius: Schwgg. J. 16,428. 23,167. — Forchhammer: Pogg. Ann. 91 .580.
— Schafliäull: J. f. pr. Cli. 76,129. — Schrötter: Pogg. Ann. M 1,561. — Woltl :
J. f. pr. Ch. 34,237. — Wyrouboff: Bull. Soc. chlm. 1866 Mai. Bull, de JMoscou.
1866. 1867.
8ellait.
Schmilzt >. (1. L. leicht unter Aufblähen zu weissem Email, wird dann un^-^
schmelzbar und stark leuchtend.
Dieses seltene viergliedrige krystallisirte Mineral aus dem Anhydrit des Glet-
schers von Gerbuloz bei Moutiers. Savoyen, V. G. 2,972, ist nach Strüver
F 1 u 0 r m a g n e s i u m , Mg Fl*-^
Gefunden
2 At. Fluor = 3^ = 61,3
I - Magnesium :;= 24 = 38,7 39,64
62 400.
Atti R. Acc. d. sc. Torino 1868.
Haloidsalze. 205
Tttrocerlt.
Giebt beim Erhitzen Wasser, ist v. d. L. unschmelzbar, verhält sich im Ganzen
wie Flussspath, nur ist das heisse Boraxglas in der äusseren Flamme gelb.
Wird von Säuren aufgelöst.
Der Yttrocerit von Finbo iV. G. 3,447) ist 1816 von Berzeiius, neuerlich von
mir (V. G. 3,363) untersucht worden.
B. R.
Kalk 47,6 — 50,0 i7,3— 49,3
Ceroxydoxydul U,2 — 16,4 9,3
Yltererde 9,1 — 8,1 14,9 — 16, f
Wasser — 1,52
Das Cer in meinen Versuchen besteht zur Hälfte aus Lanthan und Didym; ^das
Yttrium entiiält 30 p.C. Erbium. Das Ganze wäre etwa
Cc hV
i s
' + 3 aq
i\ F12
9CaFl2
während bei Berzeiius Ce : Y = 3 : 31 ist.
Yttrocerit aus Massachusetts ist von Jackson untersucht worden, jedoch sind die
Resultate sehr unsicher.
Berzeiius: Schwgg. J. 16,241. — Jackson: Proc. Boston N. H. Soc. 1844. —
Rammeisberg: Ber. d. ehem. Ges. 1870, 857.
Fluocerit.
Giebt im Kolben etwas Wasser und bei der Schmeizhitze des Glases Fluor-
Wasserstoff, wobei er weiss wird. V. d. L. unscnmelzbar.
Berzeiius nannte »neutrales llussspathsaures Cerium« ein rÖihlichgelbes , in
sechsseitigen Prismen krystallisirtes Mineral von Broddbo, V. G. 4,7. Ei: giebt an,
daraus 8i,64 p.C. Ceroxyd und 1,12 Yttererde erhalten zu haben und glaubte es
für eine Verbindung >ün Cerfluorür und Cerfluorid halten zu dürfen.
Gleichfalls in der Gegend von Fahlun, zu Finbo, kommt nach Berzeiius ein schön
f<elbes Mineral vor, welches er »basisch flussspathsaures Cerium« nannte. V. d. L.
wird es erst schwarz, dann gelb oder roth. Der Wassergehalt beträgt ,4, 95 p.C.
Auch eine Verbindung der Fluoride von Cer und Yttrium sollte dort vor-
konunen.
Endlich fand Berzeiius zu Riddarhyttan eine besondere Art von flussspatlisaurem
Cer. Dieses Mineral enthält nach Uisinger 50,15 Cer- und Lanthanfluorid, 36,43
Cer- und Lanthanoxyd und 13,41 Wasser. S. jedoch Hamartit (Carbonate).
Berzeiius: Pogg. Ann. 1,29. — Hisinger: Berz. Jahresb. 20,249.
Fhiellit aus Coniwall soll nach Wollaston Fluor und Aluminium (?nthalten.
Lew: Edinh. J. Sc. 1825, 178.
Kryolith.
Schmilzt sehr leicht. Färbt v. d.L. die Flammme gelb und giebt in der olfenen
Rohre Fluorreactionen.
Wird von Schwefelsäure leicht zersetzt.
Abildgaard und Vauquelin fanden im Kryolith Thonerde und Fluor. Klaproth
wies Natron nach und Berzeiius gab die erste genaue Anal^'se.
306 Haloidsalze.
\. Grönland, a. Berzelius. b. Cbodoew.
t. Miask. V. G. 2,96. Durnew.
<.
t.
a.
b.
Aluminium 13,00
13, «3
f3,41
Natrium 3^,93
Hi,l\
3t, 31
Eisenoxvd (Mn) —
—
0,55
Kalk " —
0,35
Magnesia —
0,83
—
Anderweitige Analysen rühren von Schiever und von Deville her. Letzterer
fand kleine Mengen PhosphorsUure und 0,018 p. C. Vanadinsäurc.
Berzelius: Pogg. Ann. t,i2. — Ghodnew: Verh. Petersb. min. Ges. 1845 —
46. — Durnew: Pogg. Ann. 83,587. — Deville: Ann. Ch. Phys. (3) 6«, 337. —
Schiever: Ztschr. ges. Nat. 18,133.
Der Kryolith ist eine Verbindung von 6 Mol. Fluornatrium und 1 Mol.
F 1 u 0 r a 1 u m i n i u m ,
NaßAlFlt2=/^N«*'* l
12 At. Fluor = «28 = 54.21
2 - Aluminium = 54,6= 12,98
6 - Natrium = 158 = 32,81
420,6 100.
Chiolith. Ghodnew it.
Verhält sich wie Kryolith.
Unter diesem Namen werden zwei bisher nur durch die Analyse unterschiedene
Mineralien von Miask bezeichnet, deren Verschiedenheit ich constatirte.
A. Chiolith 1. V. G. 2,72, Hermann.
2. V. G. 2,84—2,90, Rg.
ß. Chodnewit 1. V. G. bis 2,77 (Wörthl, Ghodnew.
2. V. G. 3,00, Rg.
A. B.
1. 2. 1. 2.
Aluminium 18,69 18,44 16,48 15,75
Natrium 23,78 24,05 26,70 27,68
Ghodnew: Verh. Pet. min. Ges. 1845 — 46. — Hermann: J. f. pr. Ch.37,188.
— Rammeisberg: Pogg. Ann. 74,314.
Hiernach ist
A. B.
Na^» AI Fl» — /^^* ^^ y Na* AI FP« = / *^* " ^
iNa AI N _ ^ ^j j^ßj rsa AI M _ j ^j pj, j
9FI = 171 = 58,04 10F1 = 190 = 56,43
Al= 54,6=18,57 AI = 54,6=16,24
3Na= 69 = 23^39 4Na = 92 = 27,33
294,6 1ÖÖ7 ' 336,6 100.
PaclmoUth.
Giebt beim Erhitzen Wasser, dann saure DUmpfe und schmilzt leicht.
Wird von Schwefelsäure zersetzt gleich Kryolith, hinteriisst aber beiai be-
handeln mit Wasser schwefelsauren Kalk.
Haloid salze.
207
Dies den Kryolith begleitende zweigliedrige Mineral, Y. G. 2,923, ist von
Knop (I.), vom Rath (2.) und Hagemann (3.} untersucht worden.
Hagemann: Am. J. Sc. (2) 42,246. — Knop: Ann. Ch. Ptiarm. 427,64.^
V. Rath: Verh. nat. V. pr. Rheinl. 20,4 40.
4.
2.
3.
a
i.
b.
Fluor 50,79
—
54,45
60,08
Aluminium 4 3,44
43,20
40,37
44,27
Calcium 4 7,25
48,05
47,44
44,54
Natrium 4 2 J 6
42,06
42,04
7,45
Wasser 9,60
' 9,36
8,63
9,70
402,94
99,63
95,7 4*)
Atomverhältnisse :
Fl 2,67
2,69
2,64
AI 0,24
0.24
0,49
0,26
Ca 0,43
9
0,45
0,44
0,36
Na 0,53
0,52
0,52
0,34
Wi 0 0,63
0,52
0,48
0,54
Oder Na : (
L>a ni :
Fl : H*0
4. 2,2 : 4
,8 : 4
: 14 : 2,2
2. 2,2 : 4
,9 : 4
2,2
3a. 2,7 : 2
,3 : 4
: 44 : 2,5
3b. 4,2 : 4
,4:4:
40 : 2
Schliesst man die offenbar incorrecten Yen
suche 3a. und 3b. aus, so ist offen-
bar das Yerhältniss — 2:2:4:42:
2, d. h.
der Pachnolith ist
|2
Na Fl
Na^Ca« AI FH^, 2 i
aq— -^2
Ca FP
•4-2
aq
l
AI Fl«
w
4 2 At. Fluor
— 228
i — 54,28
2 - Alumin.
— 54
,6 — 42,28
2 - Calcium
— 80
— 47,99
2 - Natrium
— 46
— 40,35
2 Mol. Wasser
— 36
► —
8,40
00.
4H
,6 4
Hagemannit und Arksutit, zwei Begleiter des KryoUths, jener gelb, Y. G.
2,6, dieser weiss, körnig, Y. G. 3
,475. Beide sind von Hagemann analysirt
(a. a. 0) .
H.
A.
Fluor
40,30
54,03
Aluminium
42,06
47,87
Eisen
5,96
Calcium
44,48
7,01
Magnesium
2,30
Natrium
8,45
23,00
Silicium
7.79
—
Wasser
40,44
0,57
Unlösliches
4,08
0,74
99,56
40
0,22
*) Dod 2,0 Si 0«.
208 Nitrate.
Wir enthalten uns vorläufig jedes Urtheils über diese Substanzen.
Prosopit. Wird beim Erhitzen weiss, gtebt Wasser und Fluorwasserstoff; ist
V. d. L. unschmelzbar. Wird von Schwefelsäure zersetzt.
Seheerer giebt in diesem Mineral von Altenberg (Sachsen) an: Flnorkiesel 8,96,
Tlionerde 42,68, Kalk 22,98, Manganoxydul 0,34, Magnesia 0,25 , Kali 0J5,
Wasser 15,5, Summe = 90,83.
Die Form der (meist in Kaolin verwandelten) Krystalie steht nach Seheerer dem
Schwerspath, nach Dana dem Datolith nahe. Brush fand sie theilweise aus Flussspath
bestehend.
Seheerer: Pogg. Ann. 90,315. 101,361.
Nitrate.
Kalisalpeter.
Färbt die Flamme violet, schmilzt leicht und verpufft auf glühenden Kohlen.
In Wasser leicht löslich.
Salpetersaures Kali, K N 0^.
1 At. Kalium = 49 = 38,61 = K2 0 46,53
1 - Stickstoff = 14 = 13,86
3 - Sauerstoff = 48 = 47,53
101 TÖÖ^
Das natürliche salpetersaure Kali ist wohl stets mit andern Salzen, Nitraten
von Erden, Chloriden etc. verunreinigt. In einem solchen vonMolfetta, Apulien,
fand Klaproth 25 p. C. schwefelsauren Kalk und 30 p. C. erdige Theile.
Beitr. 1,317.
Natronsalpeter.
Färbt die Flamme gelb, verpufft auf Kohle schwach, verhält sich sonst wie der
vorige.
Salpetersaures Natron, Na N 0^.
1 At. Natrium = 23 = 27,06 = Na^ 0 36,47
1 - Stickstoff = 14 = 16,47
3 - Sauerstoff = 48 = 56,47
85 100.
Aeltere Analysen des Natronsalpeters aus Südamerika rühren von Lecanu und
von llaves her. Neuerlich fand Hofstetter:
Salpetersaures Natron
94,29
Salpetersaures Kali
0,42
Salpetersaure Magnesia
0,86
Schwefelsaures Kali
0,21
(^hlornatrium
1,99
Wasser
1,99
Krdige Theile
0.21
100.
Auch Forbes hat sein Vorkommen und seine
Zusammensetzung untersucht.
Oxalate. 209
Forbes: Phil. Mag. (2) 32,139. — Haycs: Am. J. Sc. 38,410. 59,375. —
Hofstetter: Ann. Ch. Pharm. 45,340. — Lecanu : J. de Pharm. 18,102.
Kalksalpeter.
Als solcher erscheint eine Efllorescenz der Ralkhöhlen von Kentucky nach
Shepard, und zwar als
salpetersaurer Kalk, Ca X'-^ 0** + siq
Gef.
1 At. Calcium = 40 = 21,98 = Ca 0 30,76 32,0
2 - Stickstoff = 28 = 15,38
6 - Sauerstoff = 96 = 52,20
I Mol. Wasser = 18 = 10,44 10,5
182 100.
Shepard: Treat. on Min. II.
Oxalate.
WheweUit.
Brooke fand auf Kalkspath unbekannten Fundorts Krystalle, welche nach Sandall
oxal saurer Kalk waren. Eine Analyse ist nicht bekannt.
Phil. Mag. 16,449.
Humboldtit«
Schwärzt sich im Kolben ; verwandelt sich beim Erhitzen an der Luft in
Eisenoxvd.
Löst sich in Säuren auf; wird von Alkalien unter Abscheiduog grünschwarzen
Eisenoxyduls zersetzt.
Humboldtit aus der Braunkohle von Koloseruk bei Bilin, Böhmen: a. Ma-
riano de Rivero. b. Rg.
M. d. Rivero: Ann. Ch. Phys. 18,207. — Rammeisberg: Pogg. Ann. 46,283.
53,633.
a. b.
Oxalsäure 46,14 42,40
Eisenoxydul 53,86 41,13 40,24 40,8
Wasser — 116,47)
100. 100.
Verbindung von * Mol. Oxalsäuren Eisenoxyduls und 3 Mol. Wasser,
2Fe C2 0* + 3 aq.
4 At. Kohlenstoff = 48 = 14,04 = C^ 03 42,10
i - Eisen = 112 = 32,75 = Fe 0 42,10
8 - Sauerstoff = 128 = 37,41
3 Mol. Wasser = 54 == 15,80
3i2 100.
Kammeisberg, Haudb. d. Mineralchemif . II. \^
210 Mellithali
Mellithate.
(Honigsteinsaure Salze.)
Honigstein.
Giebt beim Erhitzen Wasser, flüchtige Produkte und verkohlt. Beim Verbrennen
hinterl'asst er Thonerde.
Wasser zieht beim Kochen etwas Säure aus. In Säuren und in Kalilauge ist er
auflöslich.
Klaproth fand im Honigstein von Artern 16 p. C. Thonerde, 46 einer neuen
Säure, Honigsteinsäure, und 38 Wasser.
4 . Artern. Wöhler.
2. Gouvernement Tula. V. G. 1,597. Hjenkow.
Hjenkow: Bull. Moscou <859. — Klaproth: Beitr. 3, 114. — Wöhler: Pogg.
Ann. 7,325.
1. 2.
JMellithsäure 4 1 , 4 Kohlenstoff 2 1 , f 8
Thonerde 4 4,5 14,20
Wasser (44, Ij 44,16
TÖÖ. *
Mellithsaurc Thonerde mit 18 Mol. Wasser.
A1C«2 0»2 4- 18 aq.
12 At. Kohlenstoff = 144 = 20,15 = C»^O-U0,30
2 -Aluminium = 54,6= 7,64 = AI 0» 1 4.36
1* - Sauerstoff = 192 = 26,87
18 Mol. Wasser = 324 = 45,34
714,6 iÖÖ.
Pigotit. Eine Substanz auf den Granitklippen der Küste Cornwalls, Dach
Johnston das Thonerdesalz einer Art HuniinsUure.
L. Ed. ph. Mag. 18(0.
Borate.
Wasserfreie.
Boracit.
Schmilzt \. d. L. unter Aufwallen zu einer krystaliinischen Perle und färbt die
äussere Flanune grün. Mit Borax und Phosphorsalz liefert er klare Gläser, mit Soda
in richtigem Verhältniss eine klare Masse, welche beim Abkühlen krystallinisch wird.
In Säuren schwer auflöslich.
Der Boracit ist vielfach untersucht worden. Westrunib wies die Borsäure nach :
F. Stromeyer, Arfvedson und ich bestimmten den Magnesiumgehalt möglichst genau,
und Alle hielten das Mineral für ein Magnesiabo rat. bis Ludwig, Heintz und U. Rose,
veranlasst durch die Erfahrungen am Stassfurthit. auch im Boracit einen ansehnlichen
Chlorgehalt nachwiesen.
Borate.
21t
Die ältesten Analysen rühren von Ilseniann , Heyer , Dumenil , Pfaflf und Vau-
quelin her.
Analysen des Boracit von Lüneburg.
a. Durchsichtige Krystalle.
B2 03
Cl
\. —
2. —
3. 8,53
4. 8,50
5. 8,15
MgO
30, i
30,23
30,75
30,48
29,82
FeO
1,32
1,38
<,59
H2 0
62,91
0,55
Arfvedson.
Rg. (V.G. 2,955.)
Siewert.
Geist.
Potyka.
b. Trübe Krystalle.
Ich fand, dass dieselben an Wasser etwas schwefelsauren Kalk abgaben. Weber
fand keinen Kalk, wogegen Ludwig einen bedeutenden Kalkgehalt nachwies, welcher
als Sulfat durch Wasser vollständig entfernt werden könne. Er rührt also wohl von
Anhydrit oder Gyps her.
Cl
MgO
FeO
B^O-^
H^O
6. .
—
30,5
Hg. (V.G. 2,935.)
7a.
—
32,23
0,71
}
3,52*)
Weber.
7b.
32,86
0,40
' > ^ j
8.**
27,0
57,0
A. Stromeyer.
9.
7,78
30,52
1,66
62,19
0,94
Potyka.
lOa.
8,83
30,79
1,05
0,47
10b.
8,74
31,27
0,57
1,91
• Ludwig.
lOc.***)
8,54
29, 7<
1,01
Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Glühverlust in No. 7 nur in Wasser be-
steht, weil Heintz und Siewert fanden , dass der Boracit in starker Glühhitze 3 p. G.
verliert, an Chlor und Bor ärmer wird und von crsterem dann nur noch 5,78 p. C.
enthält.
Verwandelt man Fe 0 in No. 3, 4, 5 in Mg 0, so wird dieselbe = 31,48 —
31,25 — 30,70 p. C. — Dann ist das Mittel von No. 1 — 5
At.
Cl 8,39 = Cl 8,39 0,236
MgO 30,79 = Mg 18,47 0,77
B^ 0» 62,91 = B 19,77 1,8
(0 59,37) 3,7
Es verhalten sich also die At. von
Cl
Mg 1
: 3,26
Mg
: B — 1
2,34
Mg
0—1
: 4,8
(B :
1
0 — 1 :
2^
1
corrigirt
3,5 = 2
2,28 = 7
4,3 = 7
1,87 = 8
i
16
30
15
Nimmt man die corrigirten Werthe an, so ist der Boracit
MgVB.eci2O30={^J^3jf^,}
wobei das Borat
♦) Glüh Verlust. **) Soll 14 p. C. Quarx enthalten haben.
2,71—8,07—4,34 Ca 0 als Ca S 0*.
***) Nach Abzug von
U*
212
Borate.
als
(äMgB^O» \
1 Mg B* (V f
oder
gedacht werden kann.
2 At. Chlor
7
16
30
Magnesium =168
Bor = 176
Sauerstoir =480
895
( 3Mg B2 0* \
\ B2 03 f
7,93 = Cl 7,93
18,77 = MgO 31,28
19,66 = B2 0^62,57
^^^64 101,78
100.
Auch als
6 Mg B2 0^
Mg B^OM
Cl2j
lUsst sich die Formel schreiben.
Die Veränderung des Boracit beim Trübewerden ist vielleicht eine Verwandlung
in Stassfurthit , denn er ist dann speeiftsch leichter , und nach G. Rose löslicher in
Chlorwassersto(rsä.ure.
Arfvedson: Schwgg. J.| 38,7. — Heintz Geist, Siewertj : Ztsch. ges. Nat.
13,105. — Ludwig: Arch. Pharm. 148,129. — Potyka : Mittbig. — Rammclsberg:
Pogg. Ann. 19,445. — G.Rose: Eb. 97,632. — F. Stromeyer : Gilb. Ann. 48,215.
— A. Stromeyer: Ann. Ch. Pharm. 100,87. — Weber: Pogg. Ann. 80,282.
Stassftarthit
Schmilzt V. d. L. leichter als Boracit, verhält sich sonst wie dieser.
Ist schon in Wasser etwas löslich; löst sich leicht in Säuren.
Karsten entdeckte ihn und hielt ihn für Boracit. Ludwig zeigte, dass ein Theil
Chlormagnesium zur Zusammensetzung gehört , und Heintz bewies , dass der Chlor-
gehalt constant sei. Die Annahme eines Wassergehalts hat Steinbeck widerlegt.
Analysen des Stassfurthit von Stassfurth V, G. 2,913, Karsten :
1 . Ludwig.
i. Heintz Siewerl
l, Rey,.
Mittel aus
drei .\nalysen.
3. Potvka.
Cl
MgO
Fe 0
H^O
1.
7, iö
29.13
0,40
6,20
*,
8.i0
30,86
0,38
1,97
3.
8,02
30.67
0,40
1,95
Früher landen
29, i8
0,64
Karsten
29,98
0,89
Chandler
Ztschr. ges. Nat. 1 3, 1 . — Ludwig : s. Boracit.
- Potyka : Mitthlg. — Steiiibeck : Pogg. Ann.
Chandler : Dana Min. — Hemtz
— Karston: Pogg. Ann. 70.557.-
125.68.
Steinbeck bewies die von Bisehof zuerst aufgestettte Beliauptung. der Stass-
furthit sei wasserfrei, durch directe Versuche, welchen zufolge das bei 120^ ge-
trocknete Mineral nur 0.6 p. C. Wasser enthält, welches bis 250*^ grösslenthetls
entweicht. Beim Glühen steigert sich der Verlust auf 1 0 p. C, durch Entw eichen
von Chlonuagnesiuni und Borsäure.
Der Stassfarthil ist mithin dem Boracit gleich zusanuuengeseUl, jedoch wesent-
lich \ersi'hieden von diesem durch seine physikalischen EigeBSchaften. und obwc^l
Borate.
213
seine Form nicht erkennbar ist , so dürfen beide Mineralien wohl als heteromorphe
Verbindungen betrachtet werden*!.
Ludwig^t.
Wird beim Eriiitzen roth, schmilzt v. d. L. schwer zu schwarzer magnetischer
Masse.
Löst sich in Säuren leicht mit gelber Farbe.
Analysen des Ludwigit von Moravicza, Banat, von Ludwig, i . Schwarzgrüner,
V.G. 3,95. t. VioletscHwarzer, V. G. 4,01.
Ann. Ch. Pharm. 171,112.
Öors'iiuro
Eisenoxvd
Eisenoxvd ul
Magnesia
1.
16,09
39,92
12,46
31,69
100,16
2.
15,06
39,29
17,67
26,91
"98793^
1.
2.
B^O'»
0,23
0,215
1
Oder
Der Ludwigit ist also
Mol. Verhältniss.
Fe2 03 : (Fe 0, Mg 0)
0,25
0,246
1
0,96
0,92
4
Fe 0
0,17
0,246
MgO
0,79
0,673
II
R* Fe2 B'^ Oio = -
Oder allgemein
II
R2 b2 05
n
R2 Fe^ 05
" ( R 0^ 1 "
R4R2 0lO=|^j^^ 1= R2R0-
Mithin isl
In 1 ist Fe
- 2 - Fe
/ B2 03\
\2Mg0 /
Mg = 1 : 4,65 oder nahe 1 : 5
Mg= 1 : 2,74 - -1:3
+
Fe^O» ( Mg2 B2 05
i.
( B2 0M ,
\n\iiO f "^
j Fe2 03
] Fe 0 \ =
I Mg 0 j
Mg2 B2 05
\ iv t ^^ 05
B2 0'*
Fe2 03 :
|Fe 0 :
a^Mg O :
1.
70
160
48
133,3
17,02
38,90
11.67
32,41
B2 03
Fe2 03
Fe 0
3Mg 0
4H,3 100.
2.
70
160
72
120
422
16,59
37,91
17,06
28,44
100.
*) Zu Stassfurth hat auch Boracit sich gefunden.
214 Borate.
Der Ludwigit beweist aufs neue die beim Tumialin voo mir constaiirte Er-
scheinung, dass B^ = AP = Fc^ ist.
Hhodicit. Schmilzt \. d. L. an den Kanten zu weissem Email, welches an
einzelnen Anschwellungen mit gelbrothem Licht sehr stark leuchtet. Dabei färbt sich
die Flamme entweder erst grün, dann roth (Rhodiclt von Sarapulskj , oder die grüne
Färbung erhält sich neben der schwächeren rothen f^Bhodicit von Schaitansk) .
In ChlorwasserstofFsäure lost er sich schwer auf.
G. Rose, welcher dies seltene Mineral auf Kristallen von rothcm sibirischem
Turmalin fand, wies darin Borsäure und Kalk nach.
Pogg. Ann. 33,253. 39,321.
Hydrate.
^ Larderelllt
Eine in Wasser lösliche , von Bechi untersuchte Efflorescenz an den Borsäure-
lagunen Toscanas in mikroskopischen Krystallen.
Am. J. Sc. (2) n,UO.
Scheint vierfach borsaures Ammoniak mit 4 Mol. Wa.sser zu sein,
An.» B« 0", * aq = j{ ^lll l%}+aq
Gefunden
8 At. Bor =88= B^ 03=69,30 68,55
2 - Ammonium = 36 = Am* 0 12,87 H,73
13 - Sauerstoff ==208= H* 0 17,83 18,32
4 Mol. Wasser = 72 100. 98,60
404
TlnkaL (Borax.)
Bläht sich beim Erhitzen stark auf, schwärzt sich gewöhnlich, riecht brenzlich
(in Folge organischer Stoffe) und schmilzt, die Flamme gelb färbend, zu einer klär
bleibenden Perle.
Löslich in Wasser (unter Absatz erdiger und organischer Beimengungen) .
Schon Kiaproth hat den Tinkal aus Tibet, freilich nach unvollkommenen
Methoden, untersucht. Eine neuere Analyse lieferte Yohl: Dingl. J. 199,498.
Zweifach borsaures Natron mit 10 Mol. Wasser,
Na^B^O^ 10 aq = 2 I ^J J^J | + 9 aq
4 At. Bor = 44 = H,52 = B2 0^36,65
2 - Natrium = 46 = 12,04 = Na^O 16,23
7 - Sauerstoir = 112 = 29,32
10 Mol. Wasser = t80 = 47,12
382 100.
Eine Efflorescenz aus den toscanischen Borsäurelagimen enthält nach Bechi
43,56 Borsäure, 19,25 Natron, 37,19 Wasser und ist vielleicht ein Hydrat mit 7 aq.
Fownes und Sullivan wollen im Tinkal 2 p. C. Phosphorsäure gefunden haben.
Bechi: Am. J. Sc. (2) 17,129. — Fownes: Phil, Mag. 27,369.
Borate. 215
Lagonit.
Gelbe, erdige Substanz, an den Borsäurelagunen Toscanas von Bechi gefunden.
Am. J. Sc. i» 17,129.
Scheint einfach borsaures Eisenoxyd mit 3 Mol. Wasser zu sein,
FeBöO»2, 3 aq.
Gefunden
6 At. Bor = 66 = B^ 0'^ 49,53 17,95
t - Eisen = n2 = FeO^ 37,74 36,26
U - Sauerstoff = 192 = H^O «2,73 14,02
3 Mol. Wa.sser = 54 |00. 98,23
424
Boroealdt.
Als wasserhaltiges Kalkborat erscheinen den Analysen zufolge zwei Substanzen :
A. Incrustation der Borsäurelagunen Toscanas. Bechi.
Bt Aus Südamerika (Gegend von iquique), vom Fundort des Natronsalpeters,
mit dem Namen Tiza bezeichnet, Knollen bildend, aus faserigen Krystall-
aggregaten bestehend. Hayes.
A. B.
Kalk 21,22 18,89
Wasser 26,72 35,00
Bechi: Am. J. Sc. (2) 17,129. — Hayes: ib. 18,95,
Hiernach wäre
A. zweifach borsaurer Kalk mit 4 Mol. Wa.sser,
B. derselbe mit 6 Mol. Wasser.
A. B.
CaB^O", 4aq Ca B^ 0', 6aq
oder oder
r CaB204\ ( CaB^on .
4B — 44 — B2 03
53,03
4B — 44 — B2 0^ 46,05
Ca — 40 — Ca 0
21,21
Ca — 40 — Ca 0 18,42
70 — n 2 — H2 0
25,76
70 — 112 — H^O 35,53
4aq — 72
100.
6aq — 108 |00.
264 304
Ein von Reichardt untersuchtes Kalkborat ist, wie Kraut und Jener selbst später
fanden, das folgende Mineral.
Priceit. Eine aus Californien oder Utah stammende Substanz, welche
B. Silliman untersuchte. Mikroskopische Kr>'sta}le; in Säuren löslich.
Am. J. Sc. (3) 6,126.
Ist vielleicht vierdritlel borsaurer Kalk mit 6 Mol. Wasser,
Ca3B^0l^ 6aq={2?n2}+ "^ ^^^
8B = 88 = B2 03
3Ca = 120 = CaO
t50 = 246 = H'^O
6H2O=Jj08^ 100. 100,07
562
Gefunden
49,82
49,47
29,90
32,14
20,28
18,46
216 Borate.
Silicoboracit. Knollen von Brookville bei Windsor, Neuschottiand, V. G.
2,55. Schmilzt leicht und gelatinirt mit Säuren.
How: Phil. Maf;. 4 35, .32.
Nach Abzug >on 1,03 SO^ = 2,21 Gyps:
Mol.
Kieselsäure
15.53
0,26
Borsäure
44,30
0,63
Kalk
28.8«
0,51
Wasser
11.36
0,63
100.
Diese Zahlen entsprechen
2Si02, 5B20^. 4CaO, 511*^0.
NatroborOCaldt. (Boronatrocalcit.)
Schmilzt V. d. L. leicht unter Aufblähen zu einem klar bleibenden Glase. Ver-
hält sich sonst wie Tinkal.
Löst sich beim Kochen in Wasser, jedoch unter Zersetzung: leichthin Säuren.
Der Natroborocalcit von der Fundstätte des Natronsalpeters scheint von Ulex
zuerst untersucht worden zu sein, welcher auch schon auf die Einschlüsse von
Giauberit aufmerksam machte. Die physikaiischen-Eigenschaften beweisen, dass die
Substanz eine bestimmte Verbindung ist , allein die Analyse bietet einige Schwierig-
keiten, besonders was die Bestimmung des Natriums und Bors betrifft : vor Allem
aber ist das Mineral wohl .stets mit Chloriden (NaCI; und Sulfaten Giauberit, viel-
leicht auch Glaubersalz! gemengt. Daher rühren wohl die Differenzen der Analysen.
A. Natroborocalcit aus Südamerika.
1. Ulex: Ann. Ch. Pharm. 70,49.
2. Dick: Phil. Mag. (4 6,50.
3. Rammeisberg: Pogg. Ann. 97,301.
4. Kraut: Arch. Pharm. (2i 112,25. Ann. Ch. Pharm, 139,252. 141,379.
5. Lunge: Ann. Ch. Pharm. 138,51.
Anderweitige Analysen: Heibig: Chem. Centr. 3,584. — Kletzinsky:
Polyteohn. Centr. 1859, 1384. — Phipson : C. rend. 52,406.
B. Von Windsor, Neuschottland.
6. How: Am. J. Sc. (2j 32,9.
3.
1,92
0,91
12,77
7,76**
0,80 — —
34.40 34,67 34,49
Oder nach Abzug des Chlors als NaCl ^KCI], der Schwefelsäure als Glaubersalz:
Borsäure (i9,5 (49,10 (44,25; ;12,48 (44,38) (44, 10; (45,74)
Kalk 15,8 15,48 13,67 14,39 13, 19***) 14,20 13,45
Natron 8,8 8,48 7,45 7,7* 5,58 7,21 7,03
Wasser 25,9 26,9 i 34,63 35,51 36,85 34.49 33,78
*) Durch Auswaschen gereinijet, **) In einem andern Versuch 18,21 Ca 0, 7,24 Na'O.
♦♦•j Worin 0,5 Mg 0. V,
c
Aus Südafrika.
7, Kraut : a. a. ().
1.') 2.
Chlor
— 1,60
Schwefelsäure
— 1,10
Kalk
15,8 14,32
Natron
8,8 9,63
Kali
— 0,51
Wasser
25,9 27,42
4.
5.
6.
1,43
Spur
14,05
14,20
8,83
7,21
Borate.
217
Mol.-Verhältniss.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
5
5
5,2
4,9
7
5,4
5,76
: CaO :
Na^O:
: 2,1
: 2
: 2
: 2
: 2,6
: 2,2
: 2,1
H2 0
10
11
16
15.8
22.8
16.5
16,6
5
Die meisten Analysen geben also das Verhüll nis.«
Wassers aber theils 10, theils 16. Dies führt zu
I. NaCaB^O^ + 5 aq (An. 1. und 2.)
II. NaCaB5 0«+ 8 aq.
I.
2:1; hinsichtlich, des
II.
5B =
Ca =
Na =
90 =
5aq =
55
40
23
1i4
90
352
== B2 0^
Ca 0
Na^O
49,71
15,91
8,81
25,57
100.
5B =
Ca =
Na =
90 =
55
40
23
144
ß20:^
Ca 0
Na^O
H^O
8aq = 144
43,00
13,80
7,63
35,57
100.
406
Man kann sich danach den Natroborocalcit denken als :
/Na3B5 OM , ,^ , ^,
\ Ca3 Blooms j + 15 oder 24 aq
Und, bei Auflösung der Borate, als :
/3NaB02\ , /SCaB^OM , .^ ,^,
\2H B02/ + t^H B02/ + *^""^^'^^
Einen viel einfacheren Ausdruck, nämlich zweifach borsaure Salze, erhält man,
wenn Na^O : CaO : B^O^ =1 : 2 : 6 wäre,
Na2 Ca2 B12 O^», 1 1 und 1 9 aq =
( NaBOM
12B
2 Ca
2 Na
210
1 la(|
= 182
= 80
= 46
= 336
= 198
( H B02 j
= B^O:^
Ca 0
Na^O
11^0
+
/ CaB^O^ \ , , ^ ,
\ 211 B 02 / + ^ """* ^ ^"^
53,02
14,15
7,83
25.00
TÖfT.
19aq
792
132
— B2 0»
44,87
80
Ca 0
1 1.97
46
Na2 0
6,62
336
H^O
36.5 i
342
100.
936
Entsprechen auch diese Zahlen den Analysen zum Theil weniger gut , so ist
doch zu bedenken, dass Borate durch Wasser zersetzt werden, Borsäure entfernt
wird, und dass es nicht gerathen sei, das Mineral behufs der Reinigung mit Wasser
zu behandein. Kraut selbst hat die zersetzende Wirkung des Wassers auf den
Natroborocalcit nachgewiesen.
Kry ptomorphit nannte How ein in der Nähe des Natroborocalcits in Neu-
schottlaiid vorkommendes, von Gyps und Glaubersalz begleitetes Mineral, was offen-
bar mit jenem identisch ist.
Qu. .1. eil. Soc. 32,9.
Es enthält 14,21 Kalk, 7,25 Natron, 0.62 Magnesia und 19.96 Wasser neben
3,98 Schwefelsäure.
218 Borale.
Hydroboraeit
Schmilzt V. d. L. leicht zu einem klar bleibenden Glase.
In Was.ser schwer, in Säuren leicht auflöslich.
Mittel zweier Analysen des Hydroboracits vom Kaukasus. Hess.
Pogg. .\nn. 31,49.
Mol.
Borsäure
49,58)
0,71 ^ 3
Kalk
Magnesia
13,52
10,57
1:11 } »•^» - '
Wasser
26,33
100.
l,i6 — 6
CaMgB«0»»,
6aq
6 At. Bor
— 66
— B2 03 50,72
1 - Calcium — 40
Ca 0 13,53
1 - Magnesium — 24
MgO 9,66
1 1 - Sauerstoff — 176
H^O 26,09
6 Mol. Wasser — 108
100.
il4
Die Formel lässt sich schreiben :
(Ca2B«0'«\ , ,^ , (CaB^O^ \]
lMg-^B«üi«/ + **"^l^^"'^|H BOi/( ^
(11 B 02 / J
Sussexit
Schmilzt V. d. L., die Flamme gelbgrün färbend, zu einer schwarzen krystalli-
uiscben Masse und reagirt auf Mangan.
Löst sich in Chlorwasserstoffsäure, wobei sich oft eine Spur Clilor entwickelt.
Ein weisses faseriges Mineral, V. G. 3,42, von Mine Hill, Sussex Co., N. Jersey.
Brush.
Am. J. Sc. (2) 46,240.
Mol.
Borsäure 31,89
0,456 — 1
Manganoxydul 40, 1 0
^'?^^ ! 0,991 2,17
Magnesia 17,03
0,426 f '
Wasser 9,59
0,533 — 1,17
98,61
i Annahme \on 1 : 2 : 1
R2B2 0i + H*^0,
MnO : MgO= 4 : 3J
2 AI. Bor — ii
= B2 0^ 34,33
f - Mangan =63
MnO 39,93
4 - Magnesium — 20,6
MgO 16,84
5 - Sauerstoff — 80
ir-^O 8,90
1 Mol. Wasser — 18
100.
203,6
Die Formel kann
geschrieben werden.
Carbonate. 219
Szaibelylt.
Schmilzt V. d. L. schwer.
In Chlorwasserstoffsäure schwer löslich.
Ein im Kalkstein von Retzbanya gefundenes und durch verdünnte Säure daraus
abgeschiedenes wasserhaltiges Magnesiaborat.
1. Nadeiförmige Krystalle, V. G. 2,7. a. A. Stromeyer. b. Sommaruga»
2. Körner, V. G. 3,0. Stromeyer.
Sommaruga: Wien. Ak. Ber. 48,548. — Stromeyer: Ann. Ch. Pharm. 126,315.
1.
2.
a.
b.
Borsäure
(38,35)
38,44
(36,13)
Magnesia
54,65
54,48
51,52
Wasser
7,00
ß,97
12,35
100. 99,89 100.
1a. nach Abzug von 1,95 Brauneisenstein, 0,64 Chlormagnesium, 0,2 Quarz. —
Ib. desgl. 1,78 — 0,68 — 0,31.
Die Mol. von R^O^ : MgO sind ==2:5, aber das Wasser differirt; in 1. ist
MgO : H^O = 3,6 : 1, in 2. = 1,9 : 1.
Demnach scheint
1. = 2Mg5B*0»S 3aq 2. = Mg^B^O", 3aq
4B = 44 = B^O» 38,15 44 = B^ 0» 35,54
5Mg = 120 Mg^O 54,50 120 Mg 0 50,76
HO = 176 H^O 7,35 176 H» 0 13,70
1,5H20=_27_ 7^^— 3H^0 = 54 Tj^^
367 394
Die Formeln könnte man schreiben :
( 4MgB2 04 1 / 2MgB2 0* \
^311^ Mg 02} pH^MgO^/
l 3Mg 0
Carbonate.
Wasserfreie.
Witherit.
Schmilzt V. d. L., die Flamme schwach gelbgrün färbend, zu einem klaren
Glase, welches beim Erkalten emailweiss wird. Wird auf Kohle alkalisch.
In Säuren, falls sie nicht sehr concentrirt sind, mit Brausen auflöslich. *)
Die alten Analysen des Witherits von Withering, Klaproth und Bucholz gaben
78 bis 79,7 p. C. Baryt.
Kohlensaurer Baryt, BaCO^.
1 At. Kohlenstoff = 12 = Kohlensäure 22,33
1 - Baryum = 137 = Baryt 77,67
3 - Sauerstoff = 48 "Too!
197
*) Die Löslichkeit der Carbonate in Säuren mit Brausen gilt für alle.
220 Carbonate.
Schon Klaproth fand im Witherit aus Lancashiro 1.7 p. C. kohlensauren Stron-
tian. Auch Schwerspath ist öfter beigemengt, wie Heddle an dem Witherit von
Hexham und Dufton nachwies. Der WUherit von Brownlev Hfll, Camberiand. enl-
h'alt .sogar Y3 an Schwerspath. und wurde von Thomson für eine Verbindung ge-
halten (Sulfatocarbonate of barstes- . von S^narmont jedoch als Gemenge erkannt.
Heddle: Phil. Mag. i 13.537. — Senarmont: Ann. Ch. Ph. ^4; 41,65. —
Thomson: Outl. 1.106.
Strontianit.
Schmilzt \. d. L. an dünnen Kanten, schwillt an und leuchtet, die Flamme rolh
färbend.
Hope ;n9l und Klaproth 1793 unterschieden ihn vom Witherit.
t. Strontian. Arg\leshire, Schottland. Stromeyer. (Auch von Klaproth und
Thomson analvsirt.;
2. Bräunsdorf. Saclhsen. Stromever.
3. Grube Bergwerkswohlfahrt bei Clausthal. Jordan.
4. Hamm. Westphalen. Schnabel. fAuch von Redicker und v. d. Mark
untersucht. '
Jordan: Schwgg. J. 57.34 4. — v. d. Mark: Verh. nai. V. pr. Rheinl. 6. Jahrg.
— Kedicker: PoMg. Ann. 50.191. — Schnabel: Mitthlg. — Stromeyer: Unters.
1,193.
Kohlensäure
Strontian
Kalk
Manganoxyd )
Eisenoxyd )
Wasser
99, 5i 98.90 99,62 99,60
Kohlensaurer Strontian. Sr (i 0'^
1 At. KohlenstofT = 12 = Kohlensäure 29,73
1 - Strontium = 88 Strontian 70,27
3 - Sauerstoir = 48 ~ I 0(k
148
Den Analysen zufolge enthält er stets etwas kohlensauren Kalk isomorph bei-
gemischt. In No. 2 ist Cu : Sr = 1 : 28, in No. 4=1:8.
Enunonit aus Massachusetts ist ein kalkhaltiger Strontianit.
Stromnit von Stromness, Mainland der Orkneys, enthält nach Thomson 27,5 p. C,
Schwerspath.
Aragonit.
In Stücken erhitzt, schwillt er an und zerPäUt zu grobem Pulver. Verhält sich
sonst wie Kalkspath.
Die Geschichte des Aragonits s. Bd. 1, S. 41. Klaproth's Analyse rührt von
4 788. Stromeyer s Auffindung des Strontians von 1813 her.
1.
2.
3.
4.
30,31
29,94
30.59
30.86
65.60
67.52
65,14
64,31
3.47
1,28
3,64
4,42
0,07
0.09
0,07
0.07
0,25
Carbonatc^
221
ehalt an
Sr C 0^
Ke03
H^O
•
1.04
0,14
0,911
0,51
0,14
0,20
> Stromey^r.
2,24
0,22
0,31
•
2,46
0,41
1.09
0,26
2.22
0,39
eh.
0,99
o,n
0,17
0,06
0,19*)
0,33
6,67
•
Kohlensaurer Kalk, Ca C 0^. S. Kalkspath.
1 . Tschopauer Berg bei Aussig.
2. Walsch, Böhmen.
3. Blaue Kuppe hei Eschwege,
i. Kaisersluhi.
ö. Grube Blagodatskoi, Nerlscliinsk.
6. Papenberg bei Hofgeismar. Stieren.
7. Herrengrund bei Xeusohl.. Nendtwich.
«. Retzbanya. Ders.
9. Gerfaico, Toscana. De Luca.
Stronlianfreier:
10. No. 7 nach l>elesse.
I I . Ichtershausen bei Arnstadt. Lappe.
12. Kamsdorf. Schmfd.
Vgl. die alleren Versuche von Bucholz und Meissner.
Nach Jentzsch enthält der Aragonit Spuren von Fluor, Phosphor- und Schwefel-
säure.
Sprudelslein von Karlsbad. Wurde von Berzelius und Chandler untersucht.
In einem eisenreichen fanden Blum und Leddin 0,27 p^ C. Arsen.
Biot und Thenard : Gilb. Ann. 31,297. — Blum und Leddin: Ann. Gh. Pharm.
73,217. — Bucholz und Meissner: Schwgg. J. 13,4. — De Luca: Institut 26,309.
— Fourcroy und Vauquelin : Gilb. Ann. 51,98. — Jentzsch : Pogg. Ann. 96, 1 45. —
Lappe: s. G. Rose. — Mitscherhch: Pogg. Aim. 21,157. — G. Rose: Eb. 42,353.
Ztschr. d. geol. G. 8,5 i3. Abh. Berl. Akad. 1856. — Stieren: Arch. Pharm. 2)
62,31. — Stromey er: Schwgg.J. 13,362. 490. Gilb. Ann. 43,229. 45,217. 47,93.
i9,297. 51,103. 54,239. 63,378.
klsUmit.
Verhält sich wie Wilherit.
1. Fallowfield bei Hexham. a. Hauer, b. Delesse.
2. Bromley-Hill bei Aiston, Cumberland. Johnston.
I. 2.
a.
b.
Kohlens. Baryt
65,71
65,31
62,16
Kohlens. Kalk
3i,29
32,90
• 30,29
Kohlens. Strontian
—
MO
6,64
100.
99,31
99,09
Isomorph«» Mischungen von Aragonitform, und zwar
I - *
Ba C On
Ca C O*^ /
I.
Ba C 0:^= 197 = 66,33
Ca C ()•*= 100 = 33,67
297
100.
7Ba C 0^ 1
7Ca C 0*5
Sr C 0'^
2.
7Ba C 0'^= 1379 = 61,92
7Ca C 0'^= 700 = 31,43
Sr C 0^ = 148 = 6,65
2227
100.
*} Ca C 0^.
222 iZarbooate.
Während Thoni»on im Aistonit voo Hexbam aofäiiglicb doppelt soviel Kalk-
carhooat gefunden haben wollte, gab er spater an, derselbe enthalte 60,63 Ba C 0',
30 J9 Ca CO' und 9,18 MnCO^
Delesme: Ann. Ch. Ph. '3 13,425. — Hauer': Wien. Ak. Ber. 1853. —
John^jn: Phil. Mag. 6,1 Pogg. Ann. 34,668 ■ — Thomson: Outl. I.lil. Phil.
Mag. 10,373.
Barytoealeit.
V. d. L. kaum .schmelzbar: überzieht .sich in starkem Feuer mit einem grün-
lichen Glafte. Kobell.
Der Bar\'tocalcit von Aistonmoor. Cumberland. wurde von Children I . und
von Delesse (i.\ untersucht.
Children: Ann. Phil. N. S. 7,275. — Deles.se: Ann. Ch. Ph. 3 13,425.
I. ;2.
Kohlens. Baryt 65,9 66,2
Kohlens. Kalk 33,6 31,9
99,5 98.1
Ist gleich dem Alstonit
/ Ba C OM
\ Ca C 0^ j
jedoch von zwei- und eingliedriger Fonn.
Manganocalcit
Verhält sich wie Mangan.spath.
Der Manganocalcit von Schemnitz, welcher nach Breithaupt die Struktur des
Aragonits besitzt, ist von mir untersucht worden.
Kohlens. Manganoxydul 67,48
Kohlens. Kalk 18,81
Kohlens. Magnesia 9,97
Kohlens. Eisenoxydul 3,22
99,48
Isomorphe Mischung
( 2IMnC0< I
I 7CaCÜ»| _ , /Mnt , /Ca \ ,
I 4MgC03( - - \Fe j^'^ "^\Mg/^^"
[ Fe C 0 » j
Weissbleierz.
Dccrepitirt stark, wird gelb und reducirt sich v. d. L. auf Kohle zu Blei.
Auflösiich in Salpetersäure und in Kalilauge.
Schon die Versuche von Kirwan, Bergman, fieaume und Westrumb sowie die
späteren von Klaproth und John ergaben die chemische Natur des Erzes.
1. Gricsbcrg, Eifel. Bergemann: Chem. Unters, d. Min. des Bleibergs.
2. Grube Friedrichssegen bei Oberlahnstein. Wildenstein: Jahii>. V. d.
Nat. im H. Nassau, Hft. 6.
3. Grube Churfürst Ernst bei Benkhausen ^Allendorf), Westphalea. S<^.
Blaubleierz in schwarzen Krystallen. Schnabel : MiUhlg.
Carbonatc. - 223
Whealley-Grube bei Phoenixville, ehester Co., Pennsylvanien. Smith: Am.
J. Sc! it] !i0,59.
Teesdale, Ourham. J. A. Philips: Jahresb. < 851, 8 17.
Tarnowitz. Pseudom. nach Bleihomerz. Gellhorn: Eb. 4853, 858.
Alle diese Analysen ergeben 4 6,0 — * 6, 5 Kohlensäure und 83,6 — 8 4, 7 Bleioxyd.
Kohlensaures Blei, Pb C 0"^,
I At. Kohlenstoir = 12 = Kohlensäure 4 6,48
I - Blei == 207 = Bleioxyd 83,52
3 - Sauerstofl* =48 \0Ö.
267
Nach Schrauf enthält das Weissbleierz von Leadhills Spuren von Molybdän und
Vanadin.
Blei erde. Nach den Analysen der Bleierde von Kall (John, Bergemann) und
von Eschweiler i^John) wäre sie ein erdiges, mit Kalk, Thon, Eisenoxyd verunrei-
nigtes Weissbleierz, wiewohl ein Wa.ssergehalt (4,7 — 6,3 p. C.) möglicherweise auf
ein basisches Carbonat deuten.
John: Schwgg. J. 4,227. 32, 1 14. Ferner dessen Chem. Unters. 2,230 (484 1).
TamoYicit.
Verhält sich wie Aragonit, giebt aber v. d. L. auf Kohle einen gelben Beschlag.
Th. Böttger untersuchte den Tamovicit von Tarnowitz, V. G. 2,977 — 2,986.
Pogg. Ann. 47,497.
Kohiens. Kalk 95,94
Kohlens. Blei 3,86
Wasser 0,46
99,96
Isomorphe Mischung
( 60Ca C 0» \
\ Pb C O» /
{
Igleslasit.
Verhält sich wie Weissbleierz, giebt aber v. d. L. neben dem gelben auch
einen weissen Beschlag.
Kersten untersuchte den Igleslasit von Monte Poni, Iglesias, Sardinien.
Schwgg. J. 65,365.
Isomorphe Mischung
6Pb C 03 \
Zn C 0^ /
Gefunden
6 Mol. kohlens. Blei = «602 = 92,76 92,10
i - kohlens. Zink = 4 25 = 7,24 7,02
1727 lTo.~^ 99,12
Vielleicht gehört hierher auch der bleihaltige Zinkspath (s. diesen .
Kalkspath.
V . d. L. unschmelzbar, färbt die Flamme röthlich, wird ätzend und leuchtet.
Abänderungen, welche organische oder metallische Verbindungen enthalten,
färben sich beim Erhitzen grau, schwarz, röthlich u. s. w.
224 Carbonale.
ff4 viHfacli analysirt. Einige der reinsten Abänderungen sind :
I. Island Doppelsipath . Buf holz : Gehlen s N. J. 4,426. --^ F. Slromey er:
Gilb. Ann. 45,ii5.
i. Andrea.sberg. Stroineyer. — Hochgtetter: J. f. pr. Ch. 43,316.
3. Brilon, Westphalcn. Schnabel: Mitthlg.
In ihnen fanden sich nur kleine Mengen Eisen- und Manganoxyd, Magnesia
und Wasser.
Kuhlensaurer Kalk, Ca C 0*^
I At. KohlenstofT = \t = Kohlensäure i4
I - Calcium = 40 Kalk 56
3 - Sauerstoff = 48 100.
100.
Kohlensauren Strontian 0,56 p. C. fand Fellenberg im durohsichligen Kalk-
spath von Meriigen, V. G. 2,678.
Verh. nat. Ges. z. Bern. 1866.
Nach Genth kommt hei Girgenti ein rhomboedrischer Strontianocalcil vor.
Am. J. Sc. t; 4 4,i80.
Fluor soll in manchen Kalksteinen vorkommen.
Jentz.sch: Pogg. Ann. 96, H5.
Der Kalkspath enthält ganz gewöhnlich kleine oder grössere Mengen der iso-
morphen Carbonate von Mg, Mn, Fe, Zn, wozu folgende als Belege dienen mögen:
1. HöUengruiid bei Münden. Grünlicher Kalkspath aus dem Basalt. Ahrend:
Hausmann Hdb. Min. 1324.
2. Schwarzenberg, Sachsen. Schieferspath. F. Stromeyer: Unters. S. 5t.
3. Olkucz, Polen. Aus den Galmeigniben. W. Gibbs: In mein. Lab.
4. Altenberg bei Aachen. Aus dem Gahneilager. Monheim: Mitlhlg.
5. Sparta, N. Jersey. Begleiter des Franklinits und Rothzinkerzes, V. G.
2,81. a. Jcntzsch : Pogg. Ann. 96,147. b. Richter: In mein. Lab.
MgO
MnO
FcO
Zn 0
1.
0,18
0,50
2,19
2.
2,70
— "
3.
0,85
0,52
i,07
4.
0 — 0,i2
5,1 1—5,
78
0
,65 — 1,06
5a.
0,92
1,21
6,38
7,
0,38
0,38
5b.
13
Analysen von Kalksteinen.
Marmor und krvstallinischer Kalk.
Carrara. Klippel: J. f. pr. Ch. 57,32 i. — Wittstein: Repert. Pharm.
3) 3,24.
Schlanders, Tyrol. Ders.
Nassjui. Grimm: Jahrb. V. f. Nat. Nassau 1850, I tO. — Fresenius:
Jahresb. 1853. 920.
Vofroson. Delesse: Ann. Min. ^4) 20,141.
Silurischo Kalksteine.
Kngland. Forbes: Phil. Mag. (4) 13.365.
Norwegen. Kjenilf: Das Ghristiania-Silurbecken. 1855.
Esthland und Livland. Göbel und Petjeholdt: Jahresb. 1854, 904.
Carbonale. 225
Zechstein. *
Thüringen. Liebe: Jahrb. Min. 1853, 7G9.
Muschelkalk.
Kranken. Bibra: J. f. pr. Ch. 26,8.
Saarbrücken. Schnabel: Verh. n. V. pr. Rheinl. 1848, 150.
Lüneburg; Segeberg. Roth: Zeitschr. d. geol. G. 4,565.
Wesergebiet. Brandes: J. f. pr. Ch. 19,477.
Jurakalk.
Franken (dolomitischer Kalkstein) . PfalF: Pogg. Ann. 82,65. 87,600.
Schweiz. Chappuis: Jahresb. 4 854, 904.
England. Völker: Eb. 1853, 926.
Doloniitischer Kalkstein.
Nassau. Fresenius: J. f. pr. Ch. 54,85. 374.
liainberg bei Göttingen. Weeren: Jahresb.. 1853, 925.
Holstein. Forchhammer: J. f. pr. Ch. 49,52.
Vorarlberg. Landolt: Jahresb. 4 853, 92^.
Tyrol. Roth (s. Predazzit:. Hubert: Jahrb. geol. R. 4 850, 729.
Graubündten. Planta und Kekule: Ann. Ch. Pharm. 87,366.
Saxon, Wallis (jodhaltig). Rivier und Fellenberg: J. f. pr. Ch. 59,34 2.
S. ferner Bitterspath. ^
Kreide. Tertiärkalk. Jüngerer Kalkstein.
Baiern. Tertiär. Frickhinger: Report. Pharm. (3) 2,50.
Giessen. Süsswasserkalk. Knapp: Jahresb. 4 847 — 48, 4 292.
Paris. Grobkalk. Nickl^s: Jahresb. 4 849, 819.
Clermont. Phryganeenkalk. Forchhammer: s. oben.
Frankreich. Milleporenkalk. Damour: Bull. geol. (2} 7,675.
Milleporen- und Korallenkalk. Damour: Ann. Ch. Ph. (3; 32,362. —
Siiliman: Am. J. Sc. (2) 4 2,4 74. — Horsford : ib. 4 4,245.
Dänemark. Forchhammer: s. oben.
Ausserdem :
Kalksteine Württembergs. Schramm: J. f. pr. Ch. 47,440. — Faist: Ebend.
und Jahresb. 1852, 966.
Stecklenberg, Harz. Rosengarten: Zeitschr. d. geol. G. 2,4 37.
Oesterreich. Lipolt und Ferstl : J. geol. R. 4 854 und 4 853.
Toscana. Schmidt: Ann. Ch. Pharm. 4 02,90.
Vesuv. Roth (s. Hydrodolomit) .
Jerusalem. Marchand: J. f. pr. Ch. 40,4 92.
Madera . Schweizer : Eb . 63,201.
Magnesit.
Wird durch Glühen alkalisch und giebt mit Kobaltsolution ein blasses Roth.
A. Magnesitspath.
i. Tragüsslhal, Steiermark. Spaltungswinkcl = 4 07° 4 6', V. G. 3,033.
Hauer.
2. 3fariazell, Steiermark. V. G. 3,038. Rumpf.
3. Sund, Steiermark. Linsenf. Kryst. Ullik.
4. Wald, Steiermark. Dergl. Ders.
5. Brück, Steiermark. Richter.
6. Flachau, Salzburg. Rhomb. =;= 4 06° 58', Y. G. 3,0 4 5. Sommer.
Kamniel sberg, Handb. d. Mineralchemie. II. i|5
226
Carbonate.
7. Snarum. Rh. = 107^28' (Breithaupt , V. G. 3,017. a. Gelb, durch
sichtig, b. Weiss, undurchsichtig. Marchand und Scheerer. c. Weiss
V. G. 3,065. Münster.
8. Gannhof bei Zwickau. Im Melaphyr, V. G. 3,076. Jentzsch.
1.
2.
3.
4.
5.
Kohlensäure
52,24
50,90
51,87
51,62
51,60
Magnesia
47,25
45,3 2
45,60
45,55
45,95
Kalk
1,58
1,01
0,86
Eisenoxydul
0,43
2,12
1.74
1,62
1.07
Wasser
0,36
100,28
99.92
100,22
99,65
98,62
6.
8.
a.
b.
c.
Kohlensäure
49,67
51,44
51,57
52,57
50.79
Magnesia
44,53
47,29
47,01
46,48
45,36
Kalk
0,65
£isenox\dul
3,62*^
0,78
1,41
0,87
2,26
Manganoxydul
0,28
Wasser
0,61
0,17
—
0,26
99,36
100.
99.92
99,98
Kohlensaure Magnesia, Mg C 0^.
1 At. Kohlenstoff = 12 = Kohlensäure 52.38
1 - Magnesium = 24 Magnesia 47,62
3 - Sauerstoff =48
98.67
100
84
B. Dichter Magnesit.
Dieselbe Verbindung, oft sehr rein.
Gehalt an fremden Stoffen :
Frankenstein, a.
b.
c.
d.
Griechenland
Salem, Ostindien
Madras, Ostindien
Gouv. Orenburg
(V. G. 2,934
See Ungun
FeO
0,21***
Ca 0 Fe 0'*, AI 0» H^ 0
— — 1,39
— 0,35
— 1,20
— 1.06
0,28
1,58
0,41
0,04
0,16
0,63
0,50
Stromever
Marchand
Richter
Brunner
Stromever
Pfeiffer
Beck
Ders.
Beigemengte Kieselsäure in No. 1 = O.Ol — 0,05 p. C. Marchand, 3 — 8 p. C
Rg.. 0 Richter. In No. 7 und 8 = 0, 12 und 0,2 p. C.
Beck: Verh. Petersb. min. Ges. 1862, 89. — Brunner: J. f. pr. Ch. 46,96. -
Hauer: Jahrb. geol. R. 1855. — Jentzsch: J. Min. 1853, 535. •-^ Marchand un
Scheerer: J. f. pr. Ch. 50,95. — Münster: Pogg. Ann. 65,292. — Pfeiffer: J. !
•) Und 1,4 SiO«.
•*'
Fe 03. ♦♦♦, Mn 0.
Carbonate. 321
T. Gh. 61,441. — Richter : De eo qaod ad Frankenstein invenitur Magnesite, dissert.
ratisl. 1866. — Rumpf (Sommer, üllik;: Jahrb. Min. 1874, 540.— Stromeyer:
chwgg. J. 14,1. 51,217.
Bltterspath.
Isomorphe Blischungen von Kalk- und Magnesiaoarbonat.
Verhält sich wie Kalkspath, lost sich jedoch weniger leicht in Säuren auf.
, f Ca C 03 \
*• \ Mg C 0=» /
2C = 24 = C02 47,83 =i Ca C 0» 54,35
Ca = 40 = Ca 0 30,43 = Mg CO** 45,65
Mg = 24 = MgO 2^74 ToÖT"
60 = 96 4 00.
184
A. Krystaliisirt. (Bitterspalh.)
1. Jena. a. Suckow: J. f. pr. Ch. 8,408. b. Göbel: Pogg. Ann. 20,536.
i. Kittelsthal bei Eisenach. V. G. 2,85. SenffI: Zeitschr. d. geol. G.
13,263.
3. Tinz bei Gera. Rhomb. = 106° H', V. G. 2,878. Hirzel: Zeitschr.
Pharm. 1850, 24.
4. Freiberg. (Perlspath.) Röihlich; 106^28', V. G. 2,83. £Uling: Ann.
Ch. Pharm. 99,204.
5. Tharand. Kühn: £b. 59,363.
6. Zillerthal. MeitzendorfT: In mein. Lab.
7. Campo longo, Gotthardt. Grau, V. G. 2,869. Lavizzari: Jahrb. Min.
1845 und 1846.
8. Traversella. V. G. 2,629. Pelletier: Ann. Gh. Pb. 14,192.
9. Kapnik. Rh. = 106'' 16', V. G. 2,89. Ott: Haiding. Ber. 2,403.
10. Teruel, Aragon. Rh. = 106° 30'; schwarz. Rg.
11. Texas, N. York. Garret: Am. J. Sc. (3) 15,334.
Diese Biltorspathe enthalten meist kleine Mengen Eisen- und Mangancarbonat.
FeO MnO
Ib.
a
3,76
3.
0,5
4.
1,33
3,23
5.
2,25
6.
2,0
1,05
8.
2,9
—
9.
0,68
3,33
10.
3,88
1,56
11.
0,77
B. Krystallinisch körnig. (Dolomit.)
1. Osterode, Harz. (Lukullan.) Hirzel: s. oben,
i. Ilfeld, Harz. (Rauchkalk.) Rg.
3. Suhl, Thüringen. Rg.
4. *eyenrode, Thüringen. Rg.
5. Altenberg, Aachen. Monheim: Verh. n. V. pr. Rheinl. 5,41.
45*
M»
228 Carbonalc.
6. BinnenÜKil , Wallis. a. V. G. 2,8io. Sartorius %. Waliershao.<eD :
Pügg. Ann. 9 4,H5. b. Petersen.
7. Mieino, Toscana. In mein. Lab.
8. Valle di Sambuco. Abicli : Geol. Beub. IV.
9. Capri. Abich.
10. La Spezzia. Laugier: Mem. d. Mus. I9,lii. '
11. Kirchspiel Vaage, Gulbrandsdalen , Norwegen. Scheerer: Pogg. Ann.
65,283.
li. Scheidama, Gouv. Oloncz. Göbel : Pogg. Ann. 20,536.
Die No. 6a, 8, 9 sind eisenfrei angeführt: die übrigen enthalten 0,1 bis 3,^
Eisen( arbonat. No. 5 auch ein wenig Mangan- and Zinkcarbonat.
/ 3(:a C 0'» \
\ 2MgC0-^/
'M: = 60 = C02 47,0 = Ca CO» 64,1
3Ca = 120 = Ca 0 35,9 = MgCO^ 35,9
2Mg = 48 = »IgO 17,1 n^lT"
!'>0 =240^ <00.
468
A. Krystallisirt. (Bitterspath,)
1 . Koloseruk bei Bilin, Böhmen. Rg.
i. Böhmen. Kühn: s. oben.
3. Glücksbrunn bei Liebenstein, Thüringen. Klaproth: Beitr.
Der Gehah an FeCOHst in I . = 2,73 p. C, in 2. =5,27, in 3. = 4,0 p. C.
B. Dolomit.
I. Lauterberg am Harz. B, h. Ztg. 20,286.
i. Liebenstein. Wackenroder: Schw^gg. J. 65, il.
3. Sorrento. Abich : s. oben.
4. Korn. A. d. Peperin. v. Rath: Zeitschr. d, geol. Ges. 18,540.
Die beiden letzten sind frei von Eisen und Mangan.
Analysen von Dolomiten.
Lüneburg, Segeberg. Roth: J. f. pr. Ch. 58,8 2.
Kränk. Jura. PfafT: Pogg. Ann. 82,464.
Württemberg. Faist: Jahresb. 1852, 966.
Saarbrücken. Wildenstein: J. f. pr. Ch. 49,154.
Ocsterreich. Mrazek, Hauer, Lipolt : Jahrb. geol. Reichs. 3. u. 4. Jahrg.
Fassathal. Lemberg: Zeitschr. d. geol. G. 24,187.
Frankreich. 'Berthier, Laugier) Damour: Bull. geol. (2 13,67.
England. Gilb\ : Transact. Lond. geol. Soc. 4,210.
Vesuv. Roth: s. oben.
Nordamerika. Beck: Am. J. Sc. 46,25.
Ferner Analysen von
Ah'xandrowicz: Zeitschr. d. geol. Ges. 21.263. 787. — Boricky : Wie». Ak.
Ber. «i9.6l3.
HL \ «■ i^ tx'i t iBitterspath .
^ Mg C ()•' ) ^
M: = 30 = CO- i6,l8 = Ca CO-» 70,42
iCa = 80 = Ca 0 39, ii = MgCO» 29.58
Mg = 2i = MgO I i.08 100
90 = li4 «00.
28i
Carbonate. 229
I. Gulirhof, Steieriiiark (Guhrhofian). Klnproth.
i. Hall, Tyrol. Krysl. Ders.
3. Taber{?, Schweden. Ders.
..- / Ca C OM fr ..^
I>er schon von John untersuchte Konil von l'rankenhayn in Hessen ist nach
Hirzcl s. oben^
/
( . / Ca C 03
{ ^ \ 3iMgC03
I Fe C 0 *
Gefunden
ISMgCO^ = 1514 = 67,9 67,97
6CaC0^ = 600 = 26,9 27,53
Fe C 03 = M6 = 5,i 5,05
2230 100. "700,55
Kann auch zum Braunspath gestellt werden.
Brannspath.
Isomorphe Mischungen von Kalk-, Magnesia- und Eisencarbonat.
Färbt sich beim Erhitzen braun oder schwarz.
1. Wcrmsdorf bei ZÖbtau, Mähren. Grimm: Jahrb. geo!. Reichs. 6,98.
2. Lettowitz, Mähren. Grossblätterig, gdblich. Fiedler: Ebend.
3. La Valenciana bei Guanaxuato, Mexiko. Stänglich. Roth: s. fiitterspath,
i. Traversella. Rh. = 106° 20', V. G. 2,919. Hirzel: s. Bitterspath.
5. Sclliieeberg. a. Kühn. Desgl. b. Weiss, c. RÖthlich. Seger: In mein.
Labor.
6. Mühlen, Graubündten. Berthier: Ann. Min. 7,316. (2) 3. ^
7. Schams, Graubündten. Berthier.
8. Vizille. Berthier.
9. Siegen. Kryst. Schnabel: Mitthlg.
10. Grube Bescheert Glück bei Freiberg Tautoklin ßreith.). Ettling.
1 1 . Conniglion (Vizille) . Berthier.
12. Schemnitz. Krvst. Zwick: In mein. Labor.
13. Acadian Iron mines, Neuschottland. Jackson: Dana Min.
14. Golrath, Steiermark. Berthier.
15. Beinhausen bei Gladenbach, Oberhessen. Rh. = 106" 6', V. G. 3,008,
Httling.
16. Loben.stein. V. G. 3,01. Luboldti Pogg. Ann. 102,455.
17. Freiberg. Kryst. Schmidt: In mein. Labor.
18. Hohe Wand, Steiermark, Schrötter. Baumgartn. Zeitschr. 8,1.
19. Admont, Steiennark. Friedau: Haidinger's Ber. 5,1.
Ca C 0»
Mg C 0»
Fe C 03
Mq C 03
H^O
1.
53,25
38,84
5,33
1,01
98,43
i.
54,21
39,55
6,13
—
-^
99,89
3.
53,18
34,35
«0,
46
1,22
99.21
S.
52,71
33,46
11,13
2,84
100.1 ;
oa.
52,64
36,35
12,40
0,34
101,73
5b.
51,34
3d,oo
13,90
^,41
102,iO
5c.
5 1,50
33,02
15,38
2,36
102,26
230
Carbonate
•
Ca(:03
Mg C 03
Fe C 03
MnC03
H^O
6.
52,80
32,2
14,0
0,4
T^
99,4
7.
51,6
31,2
14,8
•'^
—
98,0
8.
53,0
32,6
u,i
0,0
100,3
9.
50,0
34,03
13,26
2,57
0,15
: — ■
100,01
10.
49,07
33,28
14,89
2,09
—
99,33
11.
50,9
29,0
18,7
0,5
99,1
12.
54,68
24,15
23,26
—
102,09
13.
44,89
30,80
23,45
0,80
99,85
14.
51,1
25,7
20,0
3,0
99,8
15.
51,24
27,32
21,75
—
—
100 31
16.
51,61
18,94
27,11
2,24
99,90
17.
56,45
18,89
15,94
10,09
101,37
18.
50,11
11,84
35,31
3,08
100,34
Alle diese Mischungen entsprechen im Ganzen der Formel
Ca C 03 + I p| I C 03
Dabei ist
Fe
Mg
10 in
1. 2.
5 -
3.
4 -
4. 5a.
3 -
5b. 5c. 6. — 10.
2 -
11. M. 13.
: 3 -
44. 15.
1 -
16. 17.
3
2 -
18.
2
1 -
19.
Seltener scheinen andere Yerh<nisse zu sein, wie e. B. in den folgenden :
1. Ingelsberg bei Hofgastein. Gfossb braune Rhomboeder. Köhler: 1
mein Lab.
2. Villefranche, Dept. Aveyron. Violett. Berthier.
3. Tinzen, Oraubündten. Sefawdzer: J. f. pr. Ch. 23,2g1.
Ca C 0^
» Mg 0 03 FeC03 :
««C03
•
1.
60,84
31,62 6,67
— =
99,
J3
2.
60,9
. 30,3 6,0
3,0 =
100,
2
3.
46,40
1
26,95 25,40
. 2. — 3Ca C 03 + 2 (Mg,
3. — Ca C 03 + 2 -Mg,
Fe) C 03
Fe) C 03
98,
,75
und
•Fe : Mg
1:6 in 1.
1 : 4,5 - f,
« : 1,5 - 3.
Koba
itha
Itige M
isc hangen. Ein rother Bitterspath
von
Przibram enth^
narh Gibbs
•
•
Kohlensauren Kalk
56,77
Kohlensaure Magnesia
35,70
Kohlensaures Kobaltoxyd
7,42
Kohlensaures Kisenoxydnl
2,03
Pogg. Ann. 7l,56i.
101,92
Carbonate. 231
Annähernd
(Mg|
Ca C 0» + -^ Co ^ G 03
I Fe I
WO (Co, Fe; : Mg = I : o, und Fe : Co == 1 : 3,5.
Brennnerit
Isomorphe Mischungen von Magnesia- und Eisencarbonat (oft
Mangan und Calcium enthaltend) . Die At. von Mg und Fe stehen in dem Yerhältniss
von I : I oder « : I .
Verhält sich wie Braunspath.
I.
{' Fe C 03 } (Mesitinspath)
i At. Kohlenstoff = ti = Kohlensäure 44,0 = Mg C 0^ 42,0
I - Magnesium = 24 = Magnesia 20,0 Fe C 0^ 58,0
I - Eisen = 56 = Eisenoxydul 36,0 jqo.
6 - \Sauerstoff =96 TÖoT"
200
I . Traversella. Stromeyer.
i . Thurnberg bei Flachau, Salzburg (Pistomesit, Breithaupt) . a. Y. G. 3, 4 1 .
Fritzsche. b. V. G. 3,427. Ettling.
Ettling: s. Braunspaih. — Fritzsche: Pogg. Ann. 70,4 46. — Stromeyer: s.
Bitterspath.
\ ^
a.
b.
Kohlensäure
44,09
43,62
44,57
Magnesia
20,34
21,72
22,29
Eisenoxydul
35,53
33,92
33, t5
99,96 99,26 100,01
/2MgC03l
"• \ Fe 0 03/
3 At. Kohlenstoff = 36 = C 0^ 46,50 = Mg C 03 59,16
i - Magnesium = 48 = Mg 0 318,17 = Fe C 03 40,84
I - Eisen = 56 = Fe 0 25,33 "^^
9 - Sauerstoff = 4 44 JOO.
284
1. Traversella. a. V. G. 3,35, Fritzsche. b. Gibbs.
2. Werfen bei Salzburg. Hellbraun, mit Lazulith. V. G. 3,33. Patera.
Gibbs: Pogg. Ann. 71,566. — Patera: Haiding. Ber. 2,296.
1. 2.
a.
b.
Kohlensäure
45,76
46,05
45,84
Magnesia
28,12
27,12
26,76
Eisenoxydul
24 J 8
26,64
27,37
Kalk
4,30
0,22
—
99,36 100. 99,97
232
Carbooate.
HI
/wMgC 0=*
' \ Fe C 0^
1. Zillerthai. Krvstallisirt. Jov: In ni. Lab.
i. Fassathal. Gelbbraun. Stromeyer: s. oben.
3. PHtschthal. Rh. = I07°a2',5* (Mitscherlich). Magnus: Pogj?
10,145.
4. Rothenkopf, Zillerthai. Gelb. Stromeyer.
5. Tyrol. Gelbe Rhomboeder. Brooke: Pogg. Ami. HJ67.
6. Harz. Walmstedt : Schwgg. J. 35,308.
7. Gotthardt. KÖmig, gelb. Stromeyer.
8. Hall, Tyrol. Schwarz. Stromeyer.
9. Semmering. Hauer: Jahrb. geol. Reichs. 3,154.
Ann.
Kohlensäure
Magnesia
Eisenoxydul
Manganoxydul
Kalk
I.
49,17
31,60
16,09
2.
50,16
39,47
10,53
0,48
3.
50,07
39,48
9,68
0,73
4.
49,92
40,38
8,58
0,42
5
50,07
40.98
8,16
1,97 —
98,83
;Si02 1,17)
100, 6i 99,96
9^,30
99, i1
Kohlensäure
Magnesia
Eisenoxydul
Manganoxydui
Kalk
6.
49,22
40,15
6,22
1,98
7.
50,32
41,80
6,54
0,56
8.
50,92
i2,71
5,00
1,51
In diesen Mischungen ist
n = 4 in 1 .
97,57*) 99,22 100,14
n =12 in 7. 8.
25 - 9.
9.
50,45
42.49
3,19
2,18
98,31 **
6-2.
7-3.
8-4.
9 - 5. 6.
Einige eisenreichere Mischungen s. beim Spatheisenstein.
Manganspath.
Decrepitirt , färbt sich grünlich , grau oder scluvarz, und reagirt aur Mangun
(Kobalt) .
Im reinsten Zustande
Kohlensaures Manganoxydul, Mn C 0**.
I At. Kohlenstoff = 12 = Kohlensäure 38,26
I - Mangan = 55 = Manganoxydul 61,7 i
3 - Sauerstoff =48
100.
115
Nur der Manganspath von Vieille, Pyrenäen, der nach Grüner 97,1 Mo C 0•^
1,0 Ca C 03, 0,8 Mg C 0'\ 0,7 Fe C O^ enttiält, stellt so ziemlich die reine Ver-
bindung dar. Alle anderen Manganspathe sind isomorphe Mischungen.
*) Rest Si 0^ Kohle uud Wasser. **) Nebst 1 ,29 Kohle.
Carbonate.
233
2.
3.
43,65
48,06
U,79
8,25
0,68
I. Von Mn lind Ca.
1. Kapaik. ßerthier: Ann. Min. 6,583.
2. Sterling, N. Jersey (Spartait}. Shcpard : Am. J. Sc. (2) 39, Hi.
3. Kadhausberg, Gastein (Ankerit). Simianowsky : Haiding. ßer. 1,193.
I.
Kalk 5,32
Manganoxydui 55,87
Elseno\ydul —
1 . = Ca C 03 + 8Mn C 0^
2. = 4Ca C 03 + Mn C O-»
3. = 7Ca C 0» + Mn C 0»
II. Von Mn, Ca, Mg.
\. Oberneisen, Amt Diez, Nassau (Hinibeerspath; . Uiidenbrand : Ann.
Ch. Pharm. H5,348.
2. Kapnik. Stroraeyer: Gott. gel. Anz. 1833,1081.
3. Nagyag. Derselbe,
i. Minehill, Sussex Co., N. Jersey. Von Willemit begleitet.
Am. J. Sc. (2) 50,37.
Roepper :
I.
2.
5
•
4.
Manganoxydui
55,29
55,50
53,50
26,90
Kalk
2,90
3,39
5,92
28,22
Magnesia
2,04
1,60
1,16
2,71
Eisenoxvdul
•
0,61
0,47
Mn
: Ca :
Mg
Mn
: Ca,
Mg)
1.
46
: t
1
8 :
t
2.
40
: 3
i
5.:
t
3.
24
: 3
: \
6 :
\
4.
6
: 8 .
1
2 :
3
III. Von Mn, Ca, Fe (Mg, Co).
1. Elbingerode, Harz. (Diallagit.j Dumenil.
2. Obemeisen (vergl. II. l). a. Birnbacher: Ann. Ch. Pharm. 98,144.
b. Höhn: Arch. Pharm. (2) 143,198.
3. Freiberg, ßerthier: s. oben,
i. Freiberg. Stromeyer: s. oben.
5. Grube Alte Hoffnung bei Voiglsberg , Sachsen. Kersten : J. 1. pr. Ch.
37,163.
6. Rheinbreitbach. V. G. 3,66. Bergemann: Vcrh. nat. V. pr. Hheinl.
1857, 111.
1.
2.
a. b.
3.
4.
5.
6.
Manganoxydul
56,77
56,39 56,11
50,75
45,50
50,27
56.11
Kalk
2,70
3,02 1,09
4,98
7,3 2
5,77
1,16
Vlagnesia
— 0,20
0,80
3,45
2,0i
0,52
Kisenoxydu
2,00
•
1,90 3,63
Co 0 0,57
4,53
3,57
1,92
2,33
Mn : Ca :
Mg : Fe : Co
Mn :
Ca : Mg :
Fe : Co
1.
2a.
32 : 2 :
: 1
4. 15 :
3 : 2 :
1
2b.
40 : 1 :
: 2,5
5. 28 :
4:2:
1
3.
13 : 2 :
: 1
6. 40 :
1 : 1
: 1,5
.« -t
234 Carbomrte.
EisenSIMlth i Spatheisenstein).
Decrepitirl, schwärzt sich und wird magnetisch. Boini Glühen entwickelter
ein Gemenge von Kohlensäure und Kohlenoxyd.
Das Verhalten des Eisenspaths beim Glühen in verschlossenen Gefassen wurde
zuerst von Döbereiner untersucht, nach welchem der Rückstand Fe O^ -j- 3Fe 0
wäre. Nach Glasson hinterlassen 100 Th. Eisenspnth von Bieber ;No. II. I; 63,77
p.c. und in diesen sind die Mol. beider Oxyde =1 : 3,4. Später fand Knop das
Verhältniss = 5 : 6, d. h. fast 1:1. Vor Kurzem sin«! diese Versuche in meinem
Laboratorium von Lehmann mit einem Eisenspath vom Harz <No. IL 7) wiederholt
worden, wobei sich 63,88 p. C. Glüfarückstand , und ¥e 0'* : Fe 0 in demselben
= 1 : 2,5 ergaben. Der Rückstand enthüllt aber auch Mn 0, Mg 0 und Ca O, und
zwar in 100 Th.
Eisenoxyd
Eisenoxvdul
Manganoxydul
Magnesia
Kalk
Hiernach ist das Mol. Verhältniss
Glasson
Knop
Leiunann
3i,09 60,76
37,32
52,52 31,78
43,43
6,59 5,27
14,98
3,54 0,51
3,96
1,76
98,50
1* *
1,38
101,07
98,32
Itniss
Fe 03 : R 0
Gl. 1 :
i,4
Kn. 1 :
1,4
L. f
: i
62,89.— 1
iCnop : Studien über StofTwandlungen im
Glasson: Ann. Ch. Pharm. 62,89.
Mineralreich. Leipzig 1873. S. 113.
Wenn Eisenspath beim Rösten im Grossen theilweise schmilzt, .so bilden sich
auf ihm reguläre Oktaeder (künstliches Magneteisen) ; es ist aber nicht bekannt, ob
dieselben Fe 0^ + Fe 0 sind.
Er löst sich nur gepulvert in Säuren beim Erwärmen leicht auf. Die durch
Oxydation veränderten Sphädosiderite liefern gelbe Auflösungen , manganreiche ent-
wickeln mit Chorwasserstoffsäure ^ Chlor. Viele hinterla.ssen thonige oder kohlige
Rückstände.
Im rein.sten Zustande
Kohlensaures Eisenoxydul, Fe C 0^.
I At. Kohlenstoff = 12 = Kohlensäure 37.93
1 - Eisen = 56 = Ei.scno)^ydul 62,07
3 - Sauerstoff =48 4 00.
H6
Allein alle bisher untersuchten Spatheisensteine enthalten gewisse Mengen der
isomorphen Carbonate, und zwar in der Regel hauptsächlich Mungan, sodann Magnesii
und Kalk.
Am nächsten kommen der reinen Verbindung zwei Sphärosiderite :
4. Burgbrohl, Laacher See. G. Bischof: Chem. Geol.
2. St«inheim bei Hanau. A. d. Dolerit. Stromeycr : Unters, d. Min.
■
4. t.
Eisenoxydul 60,00 59,63
Manganoxydul — 1,89
Kalk 1,84 0,20
Carbonate.
Fe :
Mn : Ca
\.
Ü5
: \
2.
220 :
7 : \
235
Fe : Mn
5« : 1
l. Manganarme, magnesiahal tige.
\. Escourleguy bei Baigorry, Pyrenäen. Berthier: Ann. Min. 8,887.
(2) 3,25.
2. Pacho bei Bogota. Berthier.
3. Pierre-Rousse bei Viziile, Dept. Is^re. Berthier.
4. Erzberg, Steiermark. Karsten: Archiv 9,220.
Fe 0 Mn 0 Mg 0 Ca 0 Fe : Mn : Mg
\. 53,0 0,6 5,4 — 5,5 : < Al.
2. 24,1 0,a 4,6 \yO
3. 53,8 1,7 3,7 4,0
4. 55,64 2,80 • i,ll 0,92 \% : \ : \
II. Manganoxydul = 4 bis 12 p. C.
(Die Mehrzahl der Spatheisensteine.)
1. Bieber bei Hanau. Kryst. Glasson: s. oben.
2. Rancie bei Vicdessos, Pyrenfien. Berthier.
3. Grube Silbemagel bei Stolbeng, Harz. Stromeyer.
4. Grube Hohegrethe, Hachenburg. Karsten.
5. Junge Kesselgrube, Siegen; Ders.
6. S. Georges de Hunti^res, Savoyen. Berthier.
7. Neudorf bei Harzgerode. a. Soutzos. b. L^mann: In m. Lab.
8. Stahlberg. 9. Bollenbach. 4 0. HoUerter Zug. 4 i . Stahlert. \t. Haus-
lingstiefe. 13. Sammerichskaule (Horhausen). 4 4. Silberquelle bei
Obersdorf. 4 5. Kammer und Storch. 4 6. Guldenhart. 4 7. Andreas bei
Hamm a. d. Sieg. 4 8. Alte Thalsbach bei Eiserfeld. 4 9. Kux. 20. Vier
Winde bei Bendorf. Sämmtlich Siegener Gruben. Schnabel : Mitthlg.
24. Allevard, Dept. Isere. Berthier.
Atomverh.
Fe 0
Mn 0
MgO
Ca 0
Fe : Mn
4.
53,06
4,20
2,26
^«2
42 : 4
2.
53,5
6,5
0,7
8 : 4
3.
49,19
7,07
4,84
0,67
7 : 4
4.
50,41
7,54
2,35
5.
50,72
7,64
4,48
0,40
6.
50,5
8,0
0,7
1,7
6 : 4
7a.
52,29
9,76
1,0«
0,67
7b
. 49,20
9,57
2,53
0,88
5 : 4
8.
47,46
«0,64
3,23
0,50
9.
46,97
7,56
2,22
0,46*)
6 : 4
40.
47,40
7,65
2,45
0,34**)
44.
48,86
8,4 9
2,34
0,32***)
42.
50,37
8,30
2,45
0,25
43.
48,94
8,66
4,94
0,32
♦) 5,74 Gangart. ♦♦) 4,6 desgl. ♦♦♦) 2,55 desgl.
236
Carbonate.
FeO
MnO
MgO
CaO
Fe : Mn
H.
50,91
9,04
0,80
0,40
15.
49,41
9,5i
0,94
5 : «
16.
50,5t)
9.67
IJ6
0,16
17.
46,68
9,87
3,91
0,35
18.
48,79
9,66
• ,«5
0,36^
19.
48,07
10,40
i.i\
0,36
40. 48,83 10,80 1,41 0.41 —
i\. 45,6 n,7 iA — 4:1
Die ineislon Spathoisen.stoiiie sind also
Mn C 0^ -h 5— 6Fe C 0 '^
III. Mangan reiche Mischungen.
I. Ahe ßirke, Siegen. Sph'arosiderit aus Basah. Schnahei.
i. Khrcnfriedersdorf. Magnus: Pogg. Ann. 10,145.
Fe 0
Mn 0
MgO
Fe :
Mn
1.
43.59
n,87
0,3 2'*
••
i
«.
36.8«
25,31
3
i
IV. Magnesiareiche Mischungen.
I. Alle\ard, Depl. Isere. Berthier.
i. (irande-Füsse, Vizille, Depl. Isere. Ders.
3. Autun, Dept. Saone et Loire. Ders.
4. Srhaller Erbstolln bei Pohl im sächsischen Voigllande (Sideroplesit,
Breithaupt). Rh. = 107° 6', V. G. 3,616. Fritzsche: 8. Breunnerit.
5. Dienten, Salzburg. Linsenförmige Krystalle, Sp. = 107° 3', V. G.
3,699. Sommer: Präger Sitzber. 1865.
6. Mitterberg, Tyroi. V. G. 3,735. Khuen.
Fe : Mg
3 : i
Fe 0
Mn 0
MgO
\.
42,8
15,4
2.
43,6
ro
12,8
3.
45,4
0,6
12,2
4.
4 4.56
n,65
5.
47,52'**]
40,86
6.
5 1 . 1 5
1,62
7,72
4 : \
V. Kohleneisenstein ^Blackband).
Die westphUlischen Kohlcneisensteine enthalten wenig oder kein Mangan : ihr
(jehalt an Kisencarbonat variirt ausserordentlich : Thon, Steinkohlensubstanz, Wassi»r.
oft auch Eisenoxyd, Gyps etc. linden sich in ihnen.
Analysen :
Hess: Pogg. Ann. 76, H 3.
Peters: B. u. h. Ztg. 1857, No. 36 — 43. ^
Schnabel: Pogg. Ann. 80,44«.
VI. Sph'arosiderit, thonlger.
(Gemenge von theilweise oxydirtem Spaiheisenstein und %on Thon.
Analysen der Sph'arosiderite von der Haardt und \on Siegburg: Peters: s. oben.
2,51 Gangait. ♦♦; Worin 0,08 Ca 0. *♦* Davon 8,66 als Oxyd (cefuoden.
Fe 0 »
Fe 0
1.
6,6
45,85
i.
11,30
43,83
3.
38,83
19,36
i.
76,76
Carbonate. 237
VII. Zersetzter Spatheisenstein.
Das Endproduct seiner Umwandlung ptlegt Brauneisenstein zu sein.
1 . Zeche Engels Zuversicht, Siegen, ßraunroth. Karsten.
2. WÖich im Lavantthai, Kärnthen. Braunschwarze Rhomboeder. Rosen-
garten : In m. Lab.
3. Grube Steigerberg, Siegen. Schnabel,
i. Aus II. 20. entstanden. Schwarz. Schnabel.
Mn 0 Mg 0 Ca 0 11^ 0
8,00 2,00 0,46 —
7,31 2,44 — —
5,23 4,50 0,94^) 5,71
16,56*^; 0,44 0,60 5,64
Der graugelbe harte Kern einer im Durchschnitt ovalen cylindrischen Masse aus
Marokko enthielt 36,84 Kohlensäure, 32,7 Eisenoxydul, 16,85 Manganoxydul,
5. 06 Magnesia, 4,88 Kalk und 4,46 Kieselsäure. Die dunkelbraune Rinde bestand
aus: 49,5 2 Eisenoxyd, 25,3 Manganoxyd, 9,34 Kieselsäure, 15,98 Wasser.
Kreesc : In mein. Lab.
ZInkspath.
Wird beim Erhitzen weiss, bei Eisen- oder Mangangehalt roth oder schwarz.
Verhäh sich wie Zinkoxyd (wird , geglüht und mit Kobaltsolution behandelt , durch
Erllitzen grün), reagirt aber häufig auch auf jene beiden Metalle.
Auch in Kalilauge auf löslich.
Smithson wies zuerst nach, dass der englische Zinkspath aus 35 p. C. Kohlen-
säure und 65 p. C. Zinkoxyd bestehe. Berthier analysirte eine Anzahl belgischer
Ziukspathe, und Schmidt fand im kryslallisirten Zinkspath von Moresnet 0,34 Eisen-
oxydul, 1,58 Kieselsäure und 1,28 Wasser.
Der Zinkspath ist im reinen Zustande
Kohlensaures Zink, Zn C 0\
I At. Kohlenstoff = 12 = Kohlensäure 35,2
I - Zink = 65 = Zinkoxyd 64,8
3 - Sauerstoff =48 iqq.
Der Zinkspath \on Wiesloch, Baden, welcher gelbe strahlige Ueberzüge bildet,
i-l von Riegel, später von Long untersucht worden: nach Letzterem enthäh er
90 p.c. Zinkcarbonat und 3,36 p. C. Kadm iu mcarbonat.
Im Zinkspath \ot\ RaibI, KUrnthen, sind nach Ludwig 59,6 Zinkoxyd und 7,4
KIsenoxyd enthalten.
Berthier: Ann. Min. ^3; 3,51. — Ludwig: Tschermak Min. Mitth., Heft 1. —
Long: Jahrb. Min. 1858, 289. — Riegel: Jahrb. pr. Pharm. 23,353. — Schmidt:
.1. f. pr. Ch. 51,257. — Smithson: Nicholson*s Journ. 6,76.
I. Isomorphe Mischungen von Zink- und Mangancarbonat.
Hierher gehört der bläuliche Zinkspath von Nertschinsk, in xvelchem nach
Karsten 89, 1 4 Zn C 0'» und 1 0,7 I Mn C O** enthalten sind, welcher also Mn C 0^ -f-
Zn C 0^ ist.
Karsten: Svst. d. Metalle 4,4 25.
*, In.l 3,2 • SiO-^. ♦♦. MnO^
238 CarboDate.
II. Mischungen mit Mangan-, Eisen-, Magnesia- und Kaikcarbonat.
Monheim hat krystailisirte , meist grüngefarbte Mischungen dieser Art aus der
Gegend von Aachen anaiysirt.
Verh. nat. V. pr. Rheinl. 36,n< und Mitthig.
Herrenberg.
V. G.
Zn C03
Mn C 0-»
Fe C 03
MgCO»
CaCO»
4 . Dunkel
3,98
72,42
14,98
3,20
3,88
4,68
2. Ueligrün
4,03
85,78
7,62
2,24
4,44
0,98
Altenberg.
3. Gelblich
4,20
84,92
6,80
1,58
2,84
4,58
4. Grün
4,09
71,08
2,58
23,98
2,54
5. Desgl.
4,15
60,35
4,02
32,24
0,14
4,90
6. Desgl.
4,00
58,52
3,24
35,44
3,67
7. Desgl.
4,04
55,89
3,47
36,46
—
2.27
8. Desgl.
4,00
40,43
2,48
53,24
5,09
In 2. und 3. ist Zn : Mn = 4 : 4 . In 4. ist Zn : Fe = 3 : 4 , in 5. = 2 : 4,
in 6. und 7. = 3 : 2 und in 8. = 2 : 3.
III. Kupferhaltiger Zinkspath (Herrerit).
In einem solchen von Abarradon , Mexiko , den schon Del Rio kannte , fand
Genth: ZnC 0^93,74, Cu C 0» 3,42, Mn C 0» 4,50, Ca G 0» 4,48, MgC 0^0,29,
also Cu : Zn =. 4 : 27 At.
Genth: Am. J. Sc. (2) 20.
IV. Bleihaltiger Zinkspath.
4. Nertschinsk. Kobell: J. f. pr. Ch. 28,480.
2. AUenberg bei Aachen. Heidingsfeld: In m. Lab.
Zn 0 Pb 0 Fe 0
4. 62,24 4,00 4,26
2. 64,56 0,46 —
Plumbocalclt.
Decrepitirt, wird röthlich und giebt v. d. L. mit Soda BleikÖmer und Blei-
beschlag.
4. Leadhills. Delesse: Berg. Jahresb. 26,576.
2. Leadhills. Hauer: Wien. Ak. Ber. 4 854.
3. High Pim-Grube , Waolockhead , Lanarkshire. Johoston : £dinb. J. of
Sc. N. S. 6,79.
4. Bleiberg, Kärnthen. a. Rhomboedrische Krystalle. b. Deren glänzende
Rinde. V. G. 2,92. c. Der gelbliche krystallinische Kalkstein, auf denoi
jene aufgewachsen. V. G. 2,88. Schöffel: Jahrb. Min. 4 874, 80.
4.
Kohlensaurer Kalk 97,64
Kohlensaures Blei 2,34
Kohlensaures Zink —
2.
3.
4.
«
a.
b.
c.
92,43
92,2
75,35
85,84
87,86—95,02
7,74
7,8
23,75
44,43
9,42— 2,42
0,94— 2,76
99,95 400,47 400. 99,40
Isomorphe Mischungen
In Ca C OM
\ PbC03/
Carbonate. 239
Pb
In 4a. ist \
- 4b. ' \
- 2. und 3.- \
Ca
8
«6
32
Mysorin. Ein Mineral von Mysore, Indien, welches nach Thomson Cu^ C 0*
sein soll. Outl. of Min. 1,60 < .
Selb it. Die von Selb herrührende Aogabe eines Vorkommens von Silber-
carbonat zu Wolfacli ist nach Walchner ein Irrthum. Mag. f. Pharm. 25,1.
Hydrate.
Soda.
Schmilzt V. d. L. und färbt die Flamme gelb.
Löslich in Wasser mit alkalischer Reaction.
Aiiulvsen natürlicher Soda :
1. Üebreczin, Ungarn (Szekso). Beudant: Traite de Min.
2. ^ogypten. a. Beudant. b. Reicherdt: In mein. Lab.
3. Ostindien. Pfeiffer: Ann. Gh. Pharm. 89,2 4 9.
1. 2. 3.
a.
t).
Kohlensaures Natron
73,^
74,7
18,43
52,89
Schwefelsaures Natron
10,4
7,5
31, H
H,44
Chlornatriuni
«,«
3,f
45,77
0,77
Kohlensaures Kali
—
—
6,65
Wasser
13,8
13,5
4,22
28,25
100. 98,8 99,53 100.
In 1. und 2a. scheint der Ilauptgemengtheil
Na2 C 03 + aq
zu sein.
Wackcriroder fand in einer ungarischen Probe 92,3 Na^ C 0** und kein Wasser.
Sie war also wohl calcinirt.
Arch. Pharm. 35,271.
Auch eine Efflorescenz auf Thonschiefer von der Grube Neue Margarethe bei
Clausthal enthielt nach Kayser 92 Na^ CO», 3,3Mg C 0», l,8Ca C 0^ 0,2Fe C 0^
und nur 1,85 p. C. Wasser.
Jahrb. Min. 1850, 682.
Trona.
Verhält sich* wie Soda, schmilzt aber nicht im Krystallwasser.
1. Nordafrika. Klaproth : Beitr. 3,83.
2. Aegypten. Popp: Ann. Ch. Pharm. 155,348.
3. See von Merida bei Lagunilla, Neu-Granada (Uraoj . Boussingault : Ann.
Min. 12,278.
-240
Carhonate.
1.
3.
Kohlensäure
38,0
33, oo
38,65
39,00
Natron
37.0
30,75
51,43
—
41,22
Walser
2i,5
iiybO
25,92
18,86
Schwefelsaures
Natron
2,5
t,50
400.
99,08
Schwefelsaurer
Kalk
1,30
(Ihlomatrium
8,40
l'n lösliches
—
1,65
99,65
iOO.
oder
Die Trona ist
Anderthalbfach kohlensaures Natron, Na* ('.^ 0'',
I u2p Ari } + ^ ^^I» ^ ^<I- oder
3(: = 36= 0 0^42,6 36= 0 0^40,25 36= 0 0^38,15
INa = 92 = Na20 40,0 92 = Na^O 37,80 92 = Na^O 35,81
80 =«28= H20_n,i 128= H^O 21,95 128= H^O 26.01
3H^0= 5i ToT." JH^Q?^ 100. 5HaO90 T^^T"
310 328 346
Entsprechend No. 3. No. t. No. t.
Die künstliche Verbindung entspricht der ersten Formel; und in der That ist
(las südamerikanische Salz auch das reinste.
Als afrikanische Soda kommen auch Gemenge von Soda und Trona vor.
Heuiy: J. f. pr. Ch. 57,321.
üeberhaupt sind diese Salze fast immer mit Chlomatrium und schwefelstiiireni
Natron gemengt.
6ay-Lu8sIt
Decrepitirt, wird bei 100° wasserfrei, schmilzt v. d.L., wird aber bei längerem
Blasen uaschmelzbar.
Wird schon von kaltem Wasser, jedoch langsam, vollständig zersetzt ; der durch
Erhitzen entwässerte erleidet die Zersetzung sofort , insofern reiner kohlensaurer
Kalk zurückbleibt.
ßoussingault untersuchte den Gay-Lussit von Lagunilla, Neu-Granada . Bauer
beobachtete die künstliche Bildung, und H. Rose prüfte das Verhalten der Verbindung
gegen W^asser.
Bauer: Pogg. Ann. 24,367. — Boussingault : Ann. Ch. Ph. 47,312. [3)7,488.
— II. Rose: Pogg. Ann. 93,609.
Verbindung von je einem Mol. Natron- und Kalkcarbonat mit
5 Mol. W'asscr,
Na2 Ca C2 0« + 5 aq = { ^f^ qI} + ^ «a«
Gefunden
i At. Kohlenstoir = 24 = C 0^ 29,71 = 35,80 35,02
i - Natrium = 46 = Na^O 20,95 = 33,78 34,11
I - Calcium = 40 = Ca 0 18,92 = — —
6 - Sauerstoff = 96 = IP 0 30,42 = 30,42 30,87 30,0*)
5 Mol. Wasser = 90 |oo. 100. 100.
296
•^ H. Rose.
Carbonate. 241
Lanthanit.
Wird beim Erhitzen weiss, dann braun, ist v. d. L. unschmelzbar und giebt
mit Borax ein röthlich violettes Glas.
Den Lanttianii von Bethlehem, Lehigh Co., Pennsylvanien , untersuchten Blake
(I.!, Smith (2.) und Genth (3.).
Blake, Smith: Am. J, Sc. {%) J6,47. 18,372. — Genlh: ibid. 23,4^6.
I. 2. 3.
Kohlensaure 19,53 22,27 21,08
wS" } "•" "•" •'•"'
Wasser ^5,69 24, U 23,97
99,84 101,38 400. .
Kohlensaures Lanthan und Didym mit 3 Mol. Wasser,
(La, Di) C 03 + 3 aq.
Didym frei berechnet:
'Vi
1 At. Kohlenstoff = 12 = Kohlensäure 21,5
1 - Lanthan = 92,5 == Lanthanoxyd 52^6
3 - SauerstolT = 48 = Wasser 26,1
3 Mol. Wasser =54 lOO.
206,5
Kohlensaures Ceroxyrful hatte Hisinger ein den Cerit begleitendes Car-
bonat genannt, dessen Analyse jedoch, einer Mittheilung von Berzeliiis zufolge, nicht
richtig war und welches nach Mosander vorzugsweise Lanthan enihUlt.
Kohlensaure Yttererde soll nach Svanberg und Tengert auf Gadolinit zu
Ytlerby vorkommen.
Berzel. Jahresb. 18,218.
Lancasterit.
4
Dies von B. Silliman bestimmte Mineral von Lancaster Co. , Pennsylvanien,
V. G. 2,35, ist von Erni analysirt worden, und wäre danach ein basisches
Magnesiacarbonat,
Mgi G 0* + 2 aq = 1 fjf ^^ % } + aq
Gefunden
1 At. Kohlenstoff = 12 =*KohlensUure 2'7,5 27,53
2 - Magnesium = 48 = Magnesia 50,0 i9,98
4 - Sauerstoff =64 =» Wasser 22,5 22,49
2 Mol. Wasser =36 400. |00.
160
Smith und Brush erklaren das Mineral für ein Gemenge von Brucit und Hydro-
magnesit.
Erni (Silliman) : Dana Min. — Smith (Brush) : Am. J. Sc. (2) 15,207.
Hydromagneslt
Verhalt sich wie Magnesit.
I. Hoboken, N. Jersey. Trolle Wachtmeister : Berz. Jahresb. 8,225.
i. Texas, Lancaster Co. , Pennsylvanien. Kryst., V. G. 2,18. Smith und
Brush: Am. J. Sc. (2) 15,207.
3. Kumi auf Negroponte. Kobell : J. f. pr. Ch. 4,80.
Kammeisberg, Handb. d. Mineralchemie. II. \^
242 Carbonate.
\.*] t. 3.
/
Kohlensäure 37,66 26, iO 36,00
Magnesia 43,39 42,86 43,96
Wasser 18,95 19,83 19,68
100. 98,89 99, 6i
Basisches Magnesiacarbonat,
Mg4 C3 OiO + 4 aq = { ^f^l^^^% } + 3 aq
3 AI. Kühlenstoff = 36 = Kohlensäure 36,27
4 - Magnesium = 96 = Magnesia 43,95
10 - Sauerstoff = 160 = Wasser 19,78
i Mol. Wasser = li iqq
364
Hydromagnoealclt.
Es sind im Laufe der Zeit verschiedene Mineralien untersucht worden , welche
bei der Analyse Kohlensäure, Kalk, Magnesia und Wasser gaben. Ihre Natur ist in-
dessen theilweise noch zweifelhaft.
I. Kalk und Kohlensäure sind zu gleichen Mol. vorhanden.
Klaproth halle in einem blauen Kalk vom Vesuv H p. C. Wasser und im Ver-
hältniss wenig Kohlensäure gefunden. Roth zeigte, dass Jener einen grossen
Magnesiagehalt übersehen hatte , und dass der Kalk von Canzocoli bei Predazzo in
Tyrol zum Theil dieselbe , zum Theil eine ähnliche Zusammensetzung habe. Auch
V. Rath fand eine solche für den Kalk aus dem Peperin des Albanergebirges.
1. Vesu\. Hellblaugrau, V. ü. 2,534. Roth.
i. Albanergebirge, a. weiss, dicht; b. gelblich, grobkörnig, v. Rath:
Zeitschr. d. geol. Ges. 18,541.
3. Predazzo. a. V. G. 2,613. Roth. b. V. G. 2,57. Damour. c. V. G.
2,63 i. Roth.
I. 2. 3.
a.
b.
a.
b.
c.
Kohlensäure
29,84
35,35
31,06
29,23
26,68
33,51
Kalk
35,67
35,08
40,32
35,70
35,85
44,89
Magnesia
23,83 •
21,40
20,47
24,78
24,90
14,61
Wasser
10,66
7,87
8,15
10,92
10,61
6,99
100.
99,80
100.
100,63
98,04
100.
Alle diese Substanzen erscheinen als Verbindungen von kohleasaurem Kalk mit
Magnesiumhydroxyd,
H Ca C O^ + 112 Mg 0*^
wobei Fl in 1. und 3a. und 3b. = I, in 2. = 1,5, in 3c. = 2 ist. Als Verbindungen
betrachtete man sie in der Thai und bezeichnete sie als Pencatit und Predazzit.
Damour, Richthofen und Hauenschild aber wiesen nach, dass wenigstens der Pre-
dazzit unter dem Mikroskop sich in ein Gemenge von Kalkspath und Brueit auflöst,
und Lemberg, der dies bestätigt, fand auch eine Methode, dies experimentell zu be-
weisen. Wird eine angeschliffene Platte des Predazzits fast bis zum Glühen erhitzt
*) Nach Abiag von 2,2t p. C. BeimeDgungen.
w
Carbonate.
243
und daan iii salpetersaure Silberauflösung getaucht, so werdea die Brucitpartikel
(durch Erhitzen Mg 0 geworden) durch Abscheidung von Silberoxyd geschwärzt,
während der Kalkspath weiss bleibt. Lemberg fand (nach Abzug der beigemengten
Silicate an
Der Kalk ist also oft dolomitisch, was auch in den oben raitgetheilten Analysen
\ . und 2a. der Fall ist.
Lemberg: Zeitschr. d. geol. Ge^. 24,<87.
Ca CO»
MgCO»
H« Mg 02
schwarzen
67,7
^8
29,6
weissen
70,6
5,6
22, ^
79,5
3,2
46,2 "
70,7
29,2
II. Kalk und Magnesia sind als basische Carbonate vorhanden.
^ •
Am Vesuv (M. Sommaj finden sich gelbliche, innen dichte, kugelige Aggregate,
die von Kobell (I.) und von mir (2.) analysirt wurden. V. G. = 2,495.
I. 2.
33,10 43,40
25,22 26,90
24,28 23,23
17,40 6,47
Kohlensäure
Kalk
Magnesia
Wasser
400.
100.
V. Kobell: J. f. pr. Ch. 36,304.
Die Säure wurde in beiden Fällen direct bestimmt. *
Mol.-Verh.
C02 :CaO
4. = ^,66 : I
2. = 2 : I
MgO : 112 0
1,35 : 2,15
1,25 : 0,75
Hiernach könnte
I
/ 5R COM , , f
•=i2H2R02/+^*^=|2/
^ _/5R con
-f. 2 aq = '
3Ca C 0»
MgC03\
H2 Mg 02 /
4Ca C 0»
4MgC03
H2 Mg 02
+ 4 aq
•+ 2 aq
sem.
Das die Zwischenräume jener Kugeln erfüllende lockere Pulver fand ich aus
42,47 Kohlensäure, 50,09 Kalk, 5,68 Magnesia, 0,76 Eisenoxyd und 0,20 Kiesel-
säure bestehend.
Nierförmige weiche Massen von Sasbach am Kaiserstuhl enthalten nach Meyer:
45,27 Kohlensäure, 47,69 Magnesia, 2,47 Kalk und 4,57 Wasser.
Ann. Ch. Pharm. H5,4 29.
Diese Zahlen führen zu
^/6R C03\ ,
^\ H2R02| + «^
Wahrscheinlich sind diese Substanzen gemengter Natur.
244 Carbooate.
Nldkekmaragd.
Schwärzt sich beim Erhitzen und reagirt auf Nickel.
Löst fiich in SSuren mit gröner Farbe auf.
Analysen des Nickelsmaragds von Texas, Pennsylvanien :
i. B. Sillimaa: Am. J. Sc. i^. 3 und 6.
i. Smith und Brush: ib. 16,52.
1.
i.
Kohlensäure
11.69
11,63
Nickeloxvd
58, 8i
56, 8i
Magnesia
4.68
Wasser
i9,50
i9,87
100. 100.
Basisches Nickelcarbonat,
Ni » C O^ + 6 aq = { J^'^. o» } + ^ "*'
I At. Kohlenstoff = 12 = Kohlensaure 11,77
3 - Nickel = 174 = Nickeloxyd 59,36
5 - Sauerstoff =: 80 = Wasser S8,87
6 Mol. Wasser = 108 «OO.
374
ZinkMttthe.
V<Thäll sich wie Zinkspath (selbstverständlich giebt sie beim Erhitzen Wasser .
I. Bleiberg, Kärnthen. Smithson: s. Zinkspath.
i. Höllenthal an der Zugspitze bei Partenkirchen, Baiern. Reichert: In
mein. I^bor.
3. Grube Bastenberg bei Ramsbeck, Wcstphalen. Schnabel: Pogg. Ann.
105, Ii4.
i. Santander, Spanien. V. G. 3,i5 2. a. Petersen und Voit: Ann. (III.
Pharm. 108,48 auch Braun: Ebendas. . b. Koch: In mein. Labor.
5. Marion Co., Arkansas. Klderhorst: Dana Min.
6. Taft, Porsien. In Drusenräuinen von Dolomit. GrÖbel: Bull. Petersb.
5,107.
1.
j.
3.
ii.
4.
b.
••
6.
Kohlensäure 13,5
16,15
Ii,30
13,82
13,50
15,01
15,^0
Zinkoxyd 7 1 , i
71.69
61,04
7i.73
7i,76
73, i6
73,0*
Wasser lö, 1
1 1,90
15,61^;
11.45
li,04
H,6I
11,09
100.
99. 8i
Kupferoxyd
0,6i
4,4»
Kalk
0,5i
Bleioxyd
0,42
Thonerde, Eisenoxyd
«.48
Kieselsäure
0,tt
Tnlöslicher 1
Cieselrest
3,88
99, i5
100.
]
roo(,4.i
100.
100,08
*) Wovon 2,02 bei 1 00 ^ani weichen.
Atom- und Mol.
»low •
-Vefhältniss.
C : Zn
H^O :
Zn
K 4 : 2,8?
\
2. \ : 2,4
1,33
4a. 1 i 3
f,45
4b. < : 3
: 4,31
5. 1 : 2,66
1,3«
24S
Die Analysen 3. und 6. sind zur Berechnung ungeeignet.
Ist in < . C : Zn == f : 3, so folgt
Zn3 C 0^ + 3HiÖ *a..| . J^ ^^ ^l I + aq
Ist in 2. C : Zn = I : 2,5 und H^ 0 : Zn = I : f ,»5, so folgt
Ist in 4. H*0 : Zö ±±s ♦ : 1,5, so fclgt
No. 5 endlich würde, die Verhallnisse I : 2f,66 nAd f ; f,33 afögertonwnen, zu
führen.
Es folgt hieraus, dass die ZusdTnmen^etzung dbf ZinkbliHh« <ioch unsicher ist.
Gewöhnlich wird die aus No. 4 folgende etnes baÄ'i^cfhen Zinfl^carbonats
/ Ztf G03V
\ 2H2 tnO^f
angenommen
\ At. KolHenstofT =s 4 2 = Koiiiensäure^ 4 3,62
3 - Zink =fc 4 95 = Zilikoxyd -75,24
5 - Sauerstoff == 80 = Wasser 4 1,44
2 Mol. Wasser =
36
323
400.
Kupferlasur.
Schwlir/t sich, schmilzt v. d. L. und reducirt sich auf Kohle zu einem
Kupferkorn.
Nach 11. Hose beginnt die Zfirsetzung erst jenseits 200^, imd bei 300^ ist die
Verbindung in Kupferoxyd, welches jedoch noch etwas Wasser enthält, verwandelt.
Durch Kochen mit Wasser wird das Pulver nach und nach schwarz.
Pogg. Ann. 84,484.
In Ammoniak mit dunkelblauer Farbe auflöslich.
Bereits aus Klaproth's und Vauquelin's Analyseti folgt die Zusammen^tzuAg des
Minerals. Wir führen deshalb blos zwei spätere an :
4. Chessy. PhiUips: I. R. Instit. 4,276.
2. Phoenixville, ehester Co., Pennsvlyanien. V. G. 3,88. Smith: Am. J.
Sc. (2 20,242.
. !
4.
2.
Kohlensäure
25,46
24,9S
Kupferoxyd
69,08
69,44
Wasser
5,46
5,8^4
fao.
400,23
246 Carbonate.
Basisches Kiipfercarbonat ,
uu i. u -h M ^ — ^ H2 Cu 02 /
t At. Kohlenstoir = 24 = Kohlensäure i5,57
3 - Kupfer = 190,2 = Kupferoxyd 69,2 4
7 - Sauerstoff =112 = Wasser 5,22
I Mol. Wasser =18 lOO.
314,2
Malachit«
Verhält sich wie Kupferlasur.
Nach II. Rose zersetzt er sich erst jenseits 200°; bei 300° betrug der Verlust
27,7 p. C, und der schwarze Rückstand bestand aus Kupferoxyd, welches io
100 Theilen 1,26 Wasser enthielt. Durch Kochen mit Wasser entwickelt er Kohlen-
säure und schwärzt sich.
A. a. 0. 482.
Die älteren Analysen (Klaproth, Vauquelin, Phillips) geben schon annähernd
richtige Zahlen. Neuere sind:
1. Gumeschewskische Grube, Ural. Struve: Verh. Petersb. min. Ges.
1850 — 51. — A. NordenskiÖld : Acta soc. sc. fenn. 4,607.
2. Nischne TagUsk, Ural. A. NordenskiÖld.
3. Ilokkavaara, Finnland. Derselbe.
4. Phoenixville, Pennsylvanien. Smith: s. Kupferlasur,
ßeispielsweise I. und 2. NordenskiÖld:
Kohlensäure
Kupferoxyd
Wasser
""99,86 100,35
Basisches Kupfercarbonat,
(:u»co«4-H»0 = {S^^^^;}
1 At. Kohlenstoff =12 = Kohlensäure 19,90
2 - Kupfer = 126,8 = Kupferoxyd 71,95
4 - Sauerstoff =64 = Wasser 8,15
1.
2.
19,67
19,30
72,02
72,10
8,17
8,95
\ Mol. Wasser =18 lOO.
220,8
Kalkmalachit nannte Zincken ein dem Kupferschaum ähnliches Mineral von
Lauterberg am Harz, welches jedoch ein Gemenge sein dürfte.
B. h. Ztg. I, No. 24.
Aurichalcit.
Verhält .sich gleich den beiden vorigen, giebt aber v. d. L. auf Kohle in der
inneren Flamme einen Zinkbeschlag.
a. Kalkfrei.
1. Loktewsk, AlUi. Th. Böttger: Pogg. Ann. 48,495.
2. Santander. Blau, strahlig. Risse: Jahresb. 1866, 956.
V
Carfoonate. ^ 247
Hierher gehört auch der \on Connel unvollständig untersuchte Aurichalcit von
Matlock. Edinb. N. Ph. J. 45,36.
b. Kalkhaltige. (Buratit.)
3. Loktewsk. Delesse: Ann. Ch. Phys. '3) 18,478.
4. ChesSy. V. G. 3,3«. Derselbe.
1
•
t. 3.
4.
Kohlensäure 16,06
14,35 ii,45
49,88
Zinkoxyd 45,73
56,34 32,02
44,19
Kupferoxyd i8,27
18,76 29,46
29,00
Kalk —
— 8,62
2,46
Wasser 9,94
10,55 8,45
7,62
99,90
100, 400.
99,85
At.- und Mol.-VerhUltniss.
C : R : H20
1.1: 4,5
: 1,5
i, 4 : 2,9 :
1,8
Nach Abzug von
Ca C 0«
3. 1 ; 4,9 :
1
1 : 2,3 : 4
,4
4. t : t
1
1 : 2,4 : 4
Danach ist No. 1 :
Ri^ C2 0» -
■f3H2
" 13H«R0M
wobei Cu : Zn fast =2:3.
Wenn obiges Verhältniss = 4 : 2 : 3, so ist No. 2 :
R»C05 + *H»0={,5,Jj;}
und Cu : Zn = 4 : 3.
Schwer ist ein Urtheil über die* kalkhaltigen Substanzen No. 3 und 4. Gehört
das (Calcium ihnen an, so sind beide :
R»CO* + H«0. = {5,J2;}
wobei Ca : Cu : Zn
in 3. = 2 : 5 : 5
4. = 4 : 9 : 43.
Zieht man jedoch Ca C 0^ ab, so wird No. 3 sehr nahe = No. 4 (d. h. Cu : Zn
= 1:1], während für No. 4 der Ausdruck bleibt.
Die Natur dieser Substanzen bedarf also noch weiterer Aufklärung.
Uran-Kidkcarbonat.
Wird beim Erhitzen dunkel, an der Luft braun. Y. d. L. unschmelzbar. Reagirt
mit den Flüssen auf Uran.
Löst sich in ChlorwasserstoflTsättre mit gröner Farbe auf.
Ein grünes feinkörniges Mineral von Joachimsthal, von Lindaker analysirt.
VogI : Joachinfethal S. 14 1.
At.
Kohlensäure
23,86 = C 6,54
0,542
Uranoxydul
37,4 4 = U 32,74
0,436
Kalk
45,56 = Ca 11,14
0,278
Wasser
23,34
4,300
99,87
248
Carbonate.
Also
ÜCa2C*Ol2 + 10aq=|^J^^'2;|+ 10 aq
4 At. Kohlenslofr =
1 - Uran =
2 - Calcium =
12 - Sauerstotr =
10 Mol. Wasser =
48
240
80
192
180
740
= Kohlensäure f3,79
Üranoxyda! 36,76
Kalk 15,M
Wasser 24,31
100.
YogUt
Schwärzt sich beim Erhitzen, ist v. d. L. unschmelzbar, färbt die Flamme
grün und giebt mit Borax in der äusseren Flamme ein gelbes , beim Erkalten rotb-
braunes Glas, mit Soda reducirt, metallisches Kupfer.
Ein grüner schuppiger Beschlag auf Uranpecherz von der Eliaszeche zu Joachims-
thal, von Lindakcr analysirt,
Vogl: Joachimsthais. 108.
At.
Kohlensäure
26,41 — C 7,12 0,6
Uranoxvdul
37,00 U 32,65 0,136
Kalk
14,09 Ca10,06 0,25 \
0,356
Kupferoxyd
8,iO Cu 6,71 0,106 /
Wasser
13,90 0,77
99,80
Die
Atome von U : R : C sind = 1 : 2,6 : 4,4 oder nahe
1 : 2,5 : 4,5,
Das
Ganze scheint
4Ü C2 0«
< 7€aC 03
• -h 24 aq
3Cu C 03
zu sein.
laC =r 216 — C 0^ 26,92
4U = 960 UO^ 36,98
7Ga— 280 CaO 13,33
•
3Cu — 190 CuO 8,09
540 — 864 «20 U,68
24aq= 432
lao.
2942
LieUgit
Verhält sich wie Uran-Kalkcarbonat, bildet aber mit Chlorwasserstoffsüure eine
gelbe Auflösung.
Ein das Uranpecherz von Adrianopel begleitendes grünes und von Smith unter-
suchtes Mineral.
Ann. Ch. Pharm. 66,254.
Kohlensäure
Uranoxyd
Kalk
Wasser
10,2 = C 2,78
38,0 U 31,67
8,0 Ca 5,71
45,2
At.
0,23
0.13
0,U
«,5
101.4
Verbindungen von Carbonaten mit Chloriden und Fluoriden.
249
_ / (U 02; C 03 \
~ \ Ca C 03 /
Ist vielleicht
U Ca C2 0» 4- 20 aq
%C = 24 = C 02 H,<
U = 240 ü 02 36,4
Ca =40 CaO 7J
80 = 128 il2 0 45,4
20 aq = 360
-H 20 aq
100
792
Anm. Die drei vorstehenden Substanzen, offenbar Sekundärbildungen aus Uran-
pecherz, dürfen bis jetzt wohl in keinem Fall als sicher bestimmte Verbindungen oder
Mischungen gelten.
Wismuthspath.
Decrepitirt, färbt sich braun, schmilzt' V. d. L. leicht und reducirt sich zu
Wisnuith.
Mit obigem Namen belegte ich ein weisses Mineral aus den Goldgruben von
Chesterfield Co., S. Carolina, V. G. 7,67 [l.j. Später hat Genth dieselbe Verbin-
dung von Brewers Mine, S. Carolina, analysirt (2.)- Beide Substanzen waren mit
Brauneisenstein, Thon und etwas Kalk- und Magnesiacarbouat ,veninreinigt.
Genth: Am. J. (2) 23,426. — Rammelsberg: Pogg. Ann. 76,564.
I.
Kohlensäure 6,56
Wismuthoxyd 90,00
Wasser 3,44
100.
2.
7,64
89,05
3,91
iOO.
Basisches Wismuthcarbonat.
( 2Bi» C3 0^ 1
2Bi8 C*» 0»* + 9H2 0 — -^ JH« Bi2 0« \
1^\ BflO^f
3
At. KohlenstoO* =z 36 — Kohlensäure
8
- Wismuth — 1664 Wismuthoxvd
%
18
- Sauerstoff = 288 Wasser
4.
5 Mol. Wasser — 80
6,38
89,75
3,87
100.
2068
Verbindungen von Carbonaten mit Chloriden
und Fluoriden.
Bleikomera.
Schmilzt V. d. L. leidit zu einer gelben, beim Erkalten w^eissen krystallinischen
Perle und reducirt sich auf Kohle zu Blei.
Wird durch Wasser langsam zersetzt, indem sich Chlorblei auflöst.
Die Natur des Bleihornerzes von Matlock ergab sich schon aus Klaproth's Analyse.
Eine neuere Analyse desselben (V. G. 6,305) rührt von mir her (l.), während Krug
von Nidda das Vorkommen von der Grube Elisabeth bei Tamowitz untersuchte (2.).
250 Verbindungen von Carbonaten mit Chloriden ond Flooriden.
Krug \on Nidda : Ztschr. d. geol. G. i,l26. — Ranimelsboiy : Pogg. Ann.
85, Uf.
\. i.
Chlorblei :i0,93 50, i5
Kohlensaures Blei i8,i5 i9,4i
99,38 99,89
Verbindung je eines Mol. Chlorbiei und Bleicarbona t,
fPbCli ^
\ Pb C 0-* /
I Mol. Chlorblei = 278 = 51,0
I - kohlensaures Blei = 267 = 19,0
Öi5^ tOO.
Hamartit
früher llvdrotluocreril und basisches Fluorccriuni ! .
Giebt beim Erlj^zen nur Spuren von Wasser, ist v. d. L. unschmelzJ[>ar, ent-
wickelt mit saurem Kalisulfat Flusssäure.
Säuren entbinden etwas Kohlensaure. Das geglühte Mineral löst sich leicht in
Schwefelsäure unter Entwicklung von Flusssäure) .
Es ist dies nach A. XordenskiÖld das von Hisinger untersuchte »basische Fluor-
cerium« von Riddarhyttan s. Fluocerit, llaloidsalze) , dessen flüchtiger Bestandtbeil
nicht Wasser, sondern Kohlensäure ist.
A. Nordenskiold : Pogg. Ann. 136,628.
At.
Kohlensäure 19,50 == C 5,32 0,44
Unthanoxyd 45,77 La*) 39,02 0,42 \
Ceroxyduf 28,49 Ce 24,27 0,26 j '
Wasser 1,01
Da die At. von C und R = 2 : 3 , so ist der Hamartit eine Verbindung von
2 Mol. Lanthan- und Cercarbonat mit I Mol. der Fluoride beider Elemente,
( R F|2 \
\ 2R C 03 /
worin Ce : La = 2 : 3 At.
2C = H = C 02 ♦0.i3
fLa = 166,5 LaO 14,90
|Ce = 110,5 CeO 29,82
(iO = 96 Fl 8,74
iFl = 38 103,69
135
Parisit
I. Parasit von Muzo. Färbt sich beim Erhitzen unter Verlust von Wasser
und Kohlensäure braun und ist v. d. L. unschmelzbar. Bunsen.
Löst sich in Chlorwasserstolfsäure ohne Chlorentwicklung) mit Brausen auf.
B. Bei Behandlung mit kalter Salpetersäure bleibt ein Rückstand der Fluoride von
Cer und Calcium. Damour und De\ille.
*) La — «§,5.
Verbindungen von Carbonaten mit Chloriden und Fluoriden.
251
II. Parisit vonKyschtimsk (aus den Goldwäschen der Barsowka). Wird
beim Erhitzen roth. Entwickelt mit Chlorwasserstoffsäure Spuren von Chlor, mit
Schwefelsäure Fluorwasserstoff. Korovnew.
Der Parisit I. ist von Bunsen (K), später von Damour und Deville (t.) analysirt
worden. Den sibirischen U. (Kyschtim-Parisit) untersuchte Korovnew (3.;.
Bunsen: Ann. Ch. Phann. 53,147. — Damour, Deville: C. rend. 59,270. —
Korovnew: Kokscharow Mat. 4,40.
I.
IK
1.
2.
3.
Kohlensäure
23,51
23,48
17,19
Cer
37,75
27,81
Lanthan
50,78
6,86
36,56
Didym )
8,21
Calcium
S,2a
7,22
Sauerstoff
(9,55)
(10,93)
'9,89)
Fluor
(5,49)
5,55
6,35
Wasser
3,38
2,20
100.
100.
100.
Atomverhältniss der Elemente.
Oder
C
0,534
0,534
0,39
Ce, La,
Di 0,552
0,574
0,7
Ca
0,207
0,18
0
1,66
1,75
1,4
Fl
0,289
0,29
0,334
H2 0
0,188
0,122
C
: R Fl :
R
Fl
: 0 H^O
: R
'■{;:
— 1
: 1,4 1
: 2.
,6 1 :
8 \
: 4
— \
: 1,4 1
: 2,
,6 1 :
8
II. 3.
— 1 :
1,8 1
: 2
1 :
4,2 1
: 5,
l
I. I. Bunsen hat aus seiner Analyse die Formel A. abgeleitet, der wir die
etwas modificirte B. gegenüberstellen :
A.
8R C 0'*
2R F12 \ + aq ^ 2R Fl^ \ + aq
IPR02)
wonach obige Verhältnisse
A. I : 4,375 I : 2,75 \ : 6,25 I : 5,5
B. I : 1,5 I : 2,25 \ : 4,75 I : 4,5
Ca : Ce, La, Di = I : 2,6
I. 2. Hiernach wäre der Parisit wasserfrei und es Hessen sich dieselben
Formeln aufstellen, jedoch mit dem letzten Glied R 0 und ohne aq.
Ca : Ce, La, Di = I : 3,2.
II. Das uralische Mineral ist kalkfrei und führt zu
2R C 03
R FP
H2R02
B.
6R c on
•
2R hV \
H2R02 1
2,75 \ : 6,25
2,25
\ : 4,75
252 Sulfate.
mit den Proportionen
C : R Fl : R FI : 0 H« 0 : R
4:2 \ : t ♦ : 3,5 4:4
Dass alle diese Data nicht genügen, ein sicheref; UrtheÜ über die Zusammen-
setzung dieser seltenen Verbindungen abzugeben, ist leicht einzusehen.
Sulfate.
Wasserfreie.
Hascagntn.
Schmilzt leicht, verflüchtigt sich theilweise, entwickelt aber auch Wasser,
Schwefelsäure und Ammoniak.
In Wasser leicht löslich.
Kommt unter den Efflorescenzen der Fumarolen einiger Vulkane uncf in den
borsUurehaltigen Toscanas vor.
Schwefelsaures Ammoniak, Am^S 0* = (N IH;^ S 0*.
\ At. Schwefel =t 32 = Schwefel^ure *j 60,6
2 - Stickstoff == 28 Ammoniak 39,4
8 - Wasserstoff =8 100.
4 - Sauerstoff =^_64_
432
Glaserit.
Üecrepitirt und schmilzt v. d. L. auf Kohle, eine Hepar bildend:
In Wasser eine neutrale Auflösung.
Schwefelsaures Kali, K^ S 0^.
4 At. Schwefel = 32 = 48,39 = S C» 45,98
2 - Kalium = 78 = 44,83 K^ 0 54,02
4 - Sauerstoff = 64 = 36,78 |oo.
4 74 400.
Das vesuvische Salz ist nach Scacchi natronhaltig. Aus seiner Auflösung
krv'stallisirt zweigliedriges Kalisulfat, dann rhomboedrisches Kali-Natronsulfat, end-
lich Natronsulfat.
Guiscardi: s. Roth der Vesuv S. 320, 368, 434. — Scacchi: Note mineralo-
giche. Mem. prim. 4 873.
Gelbliche kr^stalUnische Concretionen von den Ghinchainseln bestehen nach
Taylor aus 48,35 S 0», 43,45 K» 0, 4,68 Na^ 0, 5,24 Am^ 0.
Dana Min.
Misenit, eine Efflorescenz aus der Tuffgrotte von Miseno bei Neapel, scheint
nach Scacchi saures Kalisulfat zu sein.
Zeitschr. d. geol. Ges. 4,4 62.
^) Hier wie überhaopt ist das Aoh^-drid SO^als Sllare bezeichnet
Sulfate. 25^
Thenardit
Furbt V. (1. L. die Flamme stark gelb, schmilzt und bildet auf Kohle eine Hepar.
In Wasser leicht löslich.
Casaseca fand, dass der Tlienardit von Salinas d'Espartines bei Aranjuez^
Spanien, aus schwefelsaurem Natron besteht, dem 0,tt p. C. kohlensaures Natron
beigemengt sind.
Der krystallisirte Thenardit von Atacama enthält nach Streng 56,2^ Schwefel-
saure, 42,98 Natron, 6,48 Kali, 0,62 Wasser und eine Spur Chlor.
Der Thenardit findet sich auch als fiffloresccBz in Oberharzer Gruben, denn eine
solche bestand nach Kayser aus 9i — 95,3 Natronsulfat, ^,6 — i Magnesiasulfat, 0,2
feisensulfat, 1,7 Kalksulfat und 1 — 1,8 Wasser.
Casaseca: Ann. Ch. Ph. 32,308. — Kayser: B. h. Ztg. 1859, No. 18. —
Streng: Jahrb. Min. 1863, 366.
Die reine Verbindung ist
schwefelsaures Natron, Na^ßO^.
I At. Schwefel = 32 = 22,5i = SO^ 56,34
i - Natrium = 46 = 3i,39 Na^O 43,66
i - Sauerstoff = 64 = 45,07 lÖÖ.
142 100.
Olauberit.
Schmilzt V. d. L. zu einem klaren Glase.
Wird durch Wasser zersetzt ; die Krystalle werden uadurchsichtig, und es lost
sich vorzugsweise schwefelsaures Natron auf, wUhreod schwefelsaurer Kalk zurück-
bleibt. In vielem Wasser ist das Ganze löslich. H. Rose.
Pogg. Ann. 93,606.
Die erste Analyse des Glauberits rührt von Brongniart her, welcher den
Glauberit von Villarubia, Spanien, analysirte fl.). Den von Berchtesgaden (2.)
untersuchte v. Kobell, den von Ischl (3.) Hauer, den von Tarapaca, welcher dep
Natroborocalcit begleitet, Hayes (4.) und Ulex, und den von Varengeville bei Nancy
5.) Pisani.
Brougniart: J. des Min. 23,5. — Hauer: Kenngott min. Not. No. 5. — Hayes:
Phillips' Min. 5 ed. by Alger, Boston 1844. — Kobell: Gel. Anz. d. Münch. Akad.
— Pisani: C. rend. 51,731. — Ulex: Ann. Ch. Pharm. 70,51.
1.
2.
3.
4.
5.
Schwefelsaure
56,5
57,29
57,52
57,22
57,15
Natron
!3,3
21,27
21,87
21,32
22,05
Kalk
20,2
21,04
20,37
20,68
20,08
Chlor
0,31
100,07
0,14*)
99,36
0,40**)
100.
100.
99,68
Verbindung von je einem Mol. Natronsulfat und Kalksulfat,
2 At. Schwefel = 64 = 23,02 = S 0-^ 57,55
2 - Natrium = 46 = 16,55 Na^O 22,30
I - Calcium = 40 = 14,39 Ca 0 20,15
8 - Sauerstoff =s 128 = 46,04 ~TÖÖ^.
278 100.
*) EisenoRyd. ♦♦) Thon.
f UfA, NalrofkHillat 142 = 51. OS
I ' KjlLsuiCat 116 = iK.9i
27S 100.
Iie/rrepitirt gewöhnlich . schniflzt v. d. L. nur an den Kanten, färbt dabei die
Flamme gelblicligrün und liefert, gleich allen alkalischen und erdigen SulfiOea. auf
Kohl'' fftne he|iali4che Masse. Mit Soda schmilzt er auf Platin zu einer Uaren Perle.
l'iiaufl#>^lich in .Sauren.
tiie .Vatur den Schwerspatk^ wurde schon durch Withering. Richter. Bucholz.
Klaproth u. A. festgestellt.
.Schwefelsaurer Barvt. Ba S O*.
I AI. .Schwefel = 3i = 13. 7H = S 0' 3i,:it
I - Bar\uni = 137 = 58,80 Ba 0 65.68
4 - Sauerstoff = 64 = i7,47 loo.
i33 tOO.
Man(;lie Abänderungen enthalten eine isomorphe Beimischung von Schwefel-
Haijn*m Strontian. Z. B.
Freihcrg^ sclialiger. Klaproth 0.85 p. C.
Naurod hei Wiesbaden. Fresenius t.Ot
Clausthal, dichter. Jordan 7.4 9 -
Binncnthal, kryst. Sartorius v. Waltershausen 9.33 -
GÖrzig, Anhalt. Kleine braune Kristalle auf Braunkohle,
V. (f. 4,488. Rg. ' I5.i9 -
Der derbe Schwerspath von Shoharie, N. York, entliält nach Heidingsfeld
7,1 p. C. Stmntiansulfut, 6,12 Kalksulfat und 1,83 Eisenoxyd.
Kieselsäure, Thonerde, Eisenoxyd und etwas Wasser sind in der Regel vor-
handen.
Kein Strontian ist angeführt in dem Schwerspath von Peggau und Neu-Leiniogen
(Klaproth und von Nutfield, Surreyshire (Stromeyer;. In einem farblosen durch-
sichtigen Krystall von Silbach (V. G. 4,4864 ^G. Rose fand ich eine Spur Strontian.
Der strontianrcichste (Görzig) enthält Sr : Ba = i : 9.
Fresenius: Ann. Ch. Pharm. 63,393. — Heidingsfeld: In mein. Laboraff —
Jordan: Schwgg. J. 57,358. — Rammeisberg: Pogg. Ann. 68,514. — Sartorius
v. Waltershausen: Eb. 94,133. — Stromeyer: Unters, iti.
Allomorphil, von Breithaupt unterschieden, ist Schwerspath.
Hauer: Jahrb. geol. R. I. Jahrg.
Colestin.
Schmilzt V. d. L., indem er die Flamme roth färbt, ziemlich leicht zu einer
inilchweissen Perle, verhält sich sonst wie Schwerspath. Wird ein Splitter in der
inneren Flamme geglüht, mit Chlorwasserstoffsäure befeuchtet und dann in der
äusseren Flamme erhitzt, so färbt sich diese lebhaft roth.
Wird von Säuren kaum angegriffnen.
Klaproth erkannte zuerst die chemische Natur des Cöicstins von Frankstown,
Pennsylvanien, der als blauer Fasergyps galt. Später wurden analy-sirl:
Sulfate. 255
•
i. Dornburg bei Jena. Faserig, a. Stromeyer: Unters. S. 203. b.Maddrell:
In mein. Labor. %
t. Süntel bei Münden, Hannover. Blätterig. Stromcyer.
3. Alfeld (Dehrshelfy, Hannover. Derselbe.
4. Thieder Berg bei Braunschweig. Röthlich, strahlig. Leonliard : In mein.
Labor.
5. Erfurt, aus der Lettenkohle des Salzscbachts. V. G. 3,94. Schmid:
Pogg. Ann. «20,637.
6. Ischl. Kryst. Hauer: Jahrb. geol. Reichs. 4,397.
7. Fassathal. Brandes: Schwgg. J. 21,177.
8. Girgenti. Stromeyer.
Schwefelsaurer Strontian, SrSO^.
\ At. Schwefel = 32 = n,39 = S 0^ 43,48
4 - Strontium = 88 = 47,83 SrO 56,52
4 - Sauerstoff = 64 = 34,78 ~Töö^^
184 100.
Manche Cölestine enthalten kleine Mengen Kalk oder Bar^t. So
Ca 0 Ba 0
\h. 1,41 p. C. —
2. 0,31 - 0,86 p. C.
3. — 0,64 -
4. 1,12 - —
5. 1,26 - 0,51 -
7. — 1,23 .-
Im krystallisirten Cölestin von Gross-Ruhden bei Bockenem, Hannover, fand ich
0,85 p. C. CaO.
Neuerlich hat Arzruni den Kalkgehalt kr>'stallisirter CÖlestiue mit Rücksicht auf
die Kry stall Winkel bestimmt.
p. C. p. C.
Erie-See 0,22 Bristol 0,10
Rüdersdorf 0,33 Mokkattam 0,38
Sicilien 0,66 Pschow 0,34
Ber. d. ehem. Ges. 1872, 1043.
Baryte Öl est in. Der Cölestin von Nürten, Hannover, enthält nach Grüner
26 p. C, nach Turner 20,4 p. C. Barytsulfat. Tliomson's BarytcÖlestin aus Nord-
Amefika ist dagegen nach Hunt frei von Bar>t.
Gnmer: Gilb. Ann. 60,72. — Hunt: Dana Min. — Turner: Ed. ph. J. 23,329.
Anhydrit.
Schmilzt V. d. L. schwer zu einem weissen Email.
Ist in Wasser und Säuren schwer löslich.
Klaprqth analysirte den blauen Anhydrit vom Sulz am Neckar, Stromeyer den
strahiigen vom Himmelsberg bei Ilfeld und den von Yulpino bei Bergamo.
Stromeyer: Schwgg. J. 14,375. Unters, d. Min.
Schwefelsaurer Kalk, Ca S 0^.
1 At. Schwefel = 32 = 23,53 = S 0» 58,82
1 - Calcium == 40 = 29,41 CaO 41,18
4 - Sauerstoff = 64 = 47,06 4 00.
436 100.
256 Sulfate.
BMTitrioL
Decrepitirt, schmilzt v. d. L. zu tiner klaren Perle, die milchweiss ersUrrt,
und rf*dücirt sich auf Kohle in der inneren Flamme zu BleikÖmem.
In SauHMi schwer löslich ; ChlorwasserstoffsSiure ver^'^ndelt ihn theilweise in
(>hlorblei. In Kalilauge löst er sich auf.
Klaproth analysirte den Bleivitriol von Anglesea und von Leadhills; der von
Zellerfcld am Harz ist von Jordan und von Stromeyer untersucht worden.
Jordan: Schwgg. J. 8,49. — Stromeyer: Gilb. Ann. 44,209. 47,93.
Schwefelsaures Blei, Pb S 0*.
I At. Schwefel = 32 = 10,56 = S 0^ 16,4
I - Blei = i07 = 68,32 Pb 0 73,6
i - Sauerstoir = 64 = 21,12 iqo.
303 ToO^
Lanarkit
Verhält sich auf trockenem Wege wie SleivitrioL
Nach ßrooke und ThoniiM>n ist der Lanarkit von Leadhills ;Y. G. 6,32 [Thouison,;
eine Verbindung von Bleisulfat und Bleicarbonat, und zwar enthält er nach Jenem
53, 1 Pb S 0^ und 46,9 Pb G 0=*, nach Diesem 53,96 und 46,04 beider Salze.
Eine Verbindung aus je einem Mol.
/ Pb S 0*
^ Pb C 03
würde aus
seil wefeisaurem Blei 53,17
kohlensaurem Blei 46,83
100.
b<*stehen.
Neuerlich jedoch hat Pisani an einem xMineral von Leadhills, welches nach Des
Cloizeaux krystallographisch und optisch ganz die Eigenschaften besitzt, die Brooke
\om Lanarkit angiebt (V. G. =» 0,8i, keine Kohlensäure gefunden, sondern
Schwefelsäure I5,<0, Bleioxyd 82,73, Glühverlust 0,83. Auch Fiight fand keine
Kohlensäure, sondern nur 0,15 p. C. Wasser; seiner Analyse zufolge besteht das
Mineral aus 57,7 Bleisulfut und 42,89 Bleioxyd.
Hiernach wäre der Lanarkit eine Verbindung von I Mol. Bleisulfai und
I Mol. Bleioxyd,
1 AI. Schwefel = 32 = ^y^^ m= ß 0» 15,21 = Pb S 0^ 57,6
2 - Blei == 414 = 78,70 Pb 0 84,79 Pb O i2,4
5 - Sauerstoff = 80 = 15,21 loo. 100.
526 100.
Brooke: Ed. ph. J. 3,H7. — Fliglit : J. Ch. Soc. (2) 4 2, «03. — Pinani: €.
reiid. 1873 Jan\. — Thomson: Phil. Mag. 1840. — S. femer Jannettax : C rend.
76.1 i20. — Schrauf: Tschermak min. Mitth. 1873, Hefl 2.
}
s.
Salfete. 257
Hydrate.
Glaubersalz.
Schmilzt in seinem Krystallwasser, verhält sich sonst wie Thenardit.
I. Vesuv. Beudant.
%. Guipuzcoa, Spanien. Rivot: Ann. Mines (5) 6,558.
3. St. Rambort, Dept. de TAin. Aus dem Gyps. Moissenet: £b. (4) 47,16.
4. Windsor, Neuschottland. Haw: N. phil. J. 6,54.
4.
2.
3.
4.
Schwefelsäure
44,8
24,8
26,0
}
44,54
Natron
35,0
19,5
20,0
Kalk
—
0,3
—
—
Magnesia
—
0,5
0,7
—
Wasser
20,2
100.
54,5
99,6
53,3
100.
55,46
100.
Schwefelsaures Natron,
und zwar
1 . — Na2 S 0* +
2 aq
2. und 3. =Na2S0* +
10 aq.
S
— 32 =
S03
44,94
S
— 32
—
S03
24,84
tNa
— 46
Na2 0
34,83
2Na
— 46
Na^O
19,26
40
— 64
aq
20,23
40
— 64
aq_
55,90
2aq
— 36
100.
lOaq
= 180
100.
178 322
Lecontit. Zweigliedrige Kry stalle eines leicht löslichen Salzes aus der Höhle
Las Piedras bei Comayagua, Honduras, welche nach Taylor eine isomorphe
Mischung von Natron- und Ammoniaksulfat mit 4 Mol. Wasser sind. Das
Ammonium ist zu -^ durch Kalium vertreten.
Taylor: Am. J. Sc. (2) 26,354.
Na2 S 0^ 1
/-^Am^SOMy+iaq.
\^K2S0MJ
Gefunden
2 S == 64 = SO» 45,69 46,08
2 Na =46 Na2 0 17,70 18,00
l,8Am = 32,4 Am^O 13,36 r3,26
0,2K = 7,8 K^O 2,69 ^,73
8 0 = 128 aq 20,56 19,^3
4 aq = 72 lOO. 100. ,
350,2
Gyps.
Wird beim Erhitzen weiss, blättert sich auf, schmilzt v, d. L. zu einem weissen
Email, und mit Flussspath zu einer klaren, beim Erkalten milchweissen Perle.
In Wasser und Säuren schwer löslich.
Seine Zusammensetzung ist schon durch die älteren Versuche von T. Bergman,
Kichter, V. Rose, Bucholz u. A. genügend festgestellt. •
Rammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. U. 17
25Sl Sotfate.
Schwefelsaurer Kalk mit t MoL Was>er,
Ca S 0* -r t a<j.
I At. .vhwefel = 32 = 4«. 60 = SO^ 46,51
I - Calduni = 40 = 23.25 CaO 32.54
4 - Sauer?<toff = 64 = 37.20 aq 20.95
2 Mol. Wa?»ser = 36 = 20.95 |oo
«72 iÖÖl
Hin faseriger Gy^is, von bimästeioartigem Ansehen, von -dem Vulkan von Albay
auf Luzon. Philippinen, enthält 6,43 p. C. Kieselsaure und 0.64 Thonerde und Eisen-
owd. I>e la Trobe: In mein. Lab.
Analysen von Harzer Gv^ps s. Jüngst: Ztschr. ges. Kat. 8.482.
Ein in Neuschottland und im südlichen Virginien gefundenes KalksuiCat soll nur
Y2 Mol. Wasser enthalten. Vielleicht ist es ein Gemenge von Gyps and Anhydrit.*
Johnson und Rogers: Dana Min.
Sjmgenit.
Ein im Steinsalzlager von Kalusz gefundenes zwei- und eingliedrig krystalli-
Hirtes Kali-Kalk.sulfat. Analyse von Völker t. und von üllik 2..
Ullik: Tschermak Min. Mitth. 1872, t20. — Völker: Ann. Ch. Pharm. 165,358.
t.
2.
Schwefelsäure
49,04
48,33 — 48.63
Kali
28,03
28,40 — 28,72
Kalk
t6,97
16,62—17,14
Magnesia
0,46
— —
Wasser
5.81
5.45 5,50
100,31
Verbindung von je einem Mol. schwefelsaurem 'Kali, schwefel-
saurem Kalk und Wasser,
2S = 64 = 19,51 = S03 48,78 = K^SO* 53,06
<tK = 78 = 23,78 K^O 28,66 CaSOMl,46
Ca = 40 = 12,20 CaO 47,08 aq 5,48
80 = t28 = 39,03 aq 5,48 iqo.
aq = 48 = 5,48 ^OO.
328 100.
Dieses Doppelsalz wurde von Phillips bei der Fabrikation der Weinsäure be-
obachtet und Potasso-Gipsit genannt.
11. Hose zeigte, dass es sich künstlich leicht darstellen lasse, und dass es durch
Wasser, namentlich wenn es zuvor entwässert ist, in die beiden Sulfate zersetzt wird.
Pogg. Ann. 93,594.
Kleserit.
Veriiert bei 1 00 ° kein Wasser.
Giebt beim Erhitzen Schwefelsäure. Löst sich in Wasser sehr langsam auf.
t. Stassfurth. Bemoulli: Ztschr. d. geol. Ges. 12,366.
2. Hallstadt. V. G. 2,569. Tschermak: Wien. Ak. Ber. 63.
*) Bin gleiches Hydrat hat aber Johnston aacb als Kesselstein beobachtet.
Sulfate: JS^^
Schwefelsäure 57,93 57,92^ J^. m- <i • v:A
Magnesia 29,00 «^,09'''»'^-' '*'■
Wasser U,07 43,40
Schwefelsaure Magnesia. mit f Mol. Wasfecifi, . > . >>
• ^ MgSO*"-Haq.' ' ■' •■• • *• ' '^ ' •" ^ ::-^'---
1 At. Schwefel =;: 3« 5?f 23, i9 =Ft . SJp» 57,98
« - Magnesium = 24 = n,39 Mg 0 29,98
4 - Sauerstoff = 64 =fe: 46, 3i» " '^(f >43,04
« Mol. Wasser = «8 = 4 3,04 4 0a,
Proben von Stassfurth haben bei. jder Analyse io mejiii^qi Labo^atorio einen
etwas grösseren Wassergehalt — i5,5, 47,63, 4ih:6 p.Q.-rrierg^enl Ja, Reichardt,
welcher das Salz zuerst beschrieb, haite 34,56. p. C. Wasser ^gefoi^en, was 3 — 4
Mol. entspricht.
Reichardt: Abh. d. Leop. Akad. 27.
Bittersalz.
Verhält sich wie Kieserit, löst sich aber laicht in Wasser auf.
Natürliches Bittersalz ist von^ Klaproth, Vauquelinj; John, y9^e^^Ur.A. unter-
sucht worden.
Folgende Abänderungen in neuerer Zeit :
Neusohl — Idria — Calatayud (Catalonienj — Südafrika. Stromeyer: Pogg.
Ann. 34,137. Schwgg. J. 69,255. '
Fisou, Dpt. de TAude. Bouis: Rev. scient. ind. 4 4,300.
Schwefelsaure Magnesia mit 7 MoL^asser,
MgS0* + 7aq.
4 At. Schwefel = 32 = 43,00 = SO» 32,52
1 - Magnesium = 24 = 9,76 Mg 0 46,26
4 - Sauerstoff = 64 ^«: 26,02 aq 54,22 j
7 Mol. Wasser =426 = 54,22 7ÖÖ^^
246 ■ 400.
Das natürliche Bittersat^ enthält hSufSg kleine Beimischungen der Sulfate von
Eisen, Mangan, Kobalt und Kupfer.
Cerbolit. ^
Aus der Mutterlauge der Borsäure der toskaiiischen Maremm^ti l^rystallisirt.
Schwefelsaures Magnesia-Ammoniak,
Am2 Mg S^ 0« -I- 6 aq ^{ Mg'|oI } + ^ aq
2 At. Schwefel =* 64 = 47,77 = SO» 44, 4
2 - Ammonium = 36 = 40,04 Am*ö 4 4,5"
4 - Magnesium = 24 = 6,67 Mg 0 4 4, f
8 - Sauerstoff = 4 28= 35,55 aq 30,0 •
6 Mol. Wasser = 4 08 = 30,00 * fpo/ *
360 400.
47*
200 SQlfato.
Die Analysen von Popp haben 43,5—44,4 SO», 9,0— 9,4 NH» (=«3,8 — 14,4
Am^ 0), 10 — 1 1 Mg 0, und ausserdem etwas Fe 0, Mn 0 und Ca 0 ergeben.
Ann. Ch. Pharm. 8, Suppl. \.
nkremerit
Scacchi eriitelt au^ der Auflösung von Sakskni8ten, welche den vesuvischen
Lavafumarolen von 1855 ihr Entstehen verdanken, Rrystaüe von
Söhwefelsatiretn Magnesia-Kali,
K2 Mg S2 0^ 4- 6 aq = I ^*^^;} + 6 ai|
i At. Schwefel «b 64 -« 45,92 = S 0' 39,80
i - Kalium ±^ 78 = 19,40 K^O 23,39
1 ^ MÄgtteöium a^ 24 ^^ 5,98 MgO 9,95
8 - Stoierstoff xst ^28 =t= 31,84 aq 26,86
6 ho*. Wasser *=* 108 ^^ 26,86 1 100.
402 100.
Scacchi: Roth, der Vesuv 322.
Loeweit.
Ein im Anhydrit Von Ischl vorkommendes Salz. 1 . Karafial : flaidinger's Ber.
u. Mitthl. 1846, 266. 2. Hauer: Jahrb. geol. Reichs. 1856, 605.
1. 2.
Schwefelsäure 52,35 52,53
Natron 18,97 18,68
Magnesia 12,78 14,31
VfasSeT 14,45 14,80
98,55 100,22
Ist demnach
Schwefelsaures Magnesia-^Natron mit 2,6 Mol. Wasser,
2Na2 Mg S2 08 + 5 aq = 2 I ^^^ | ^J } + 5 aq '
- 4 At. Schwefel = 128 =* 2(^85 »±» 8 0^ 52,12
4 - Natrium = 92 = 14,96 Na^ 0 20^19
2 - Magnesium = 48 = 7,84 MgO 13,03
16 - Sauerstoff = 106 •*• 41,70 aq 14,66
5 Mol. Wasser =90 = 14,66 100.
I if. kuti
614 100.
Kainit
Zerfliesst nicht, löst sich aber in Wasser leicht auf.
1. Stassfurth (Leo|)oldshaU) . Körnig. Philipp: (Rg.) Ztschr. d. geol. Ges.
17,649.
2. Stassfurth. Kryst. Frank; Ber. d. ehem. Ges. 4 868, 121.
3. Kalusz. Tschermak: Wien Ak. fier. 63. (Auch vott Haoer untersucht :
Jahrb. geol. Reichs. 20|141.)
Salfate. 964
4.
t.
3.
Chlor
14,52
44,45
44,56
Kalium
13,54
46,29
45,66
Natrium
4,30
—
0,03
Schwefelsäure
32,98
33,54
32,34
Magnesia
46,49
46,44
46,T5
Wasser
24,00
49,47
20, T3
99,83 99,86 400,07
4 Mol. Chlorkalium, 4 Mol. j^e^t^w^f^lsaure Magnesia und 3 Mol.
Wasser,
4h 3 aq
>= Gtüor 44,«9
Schwefetaäune 32^49
Magnesia 4^,4^ i «
WMaet - 91,78
{
KCl \
MgSOV
4 At.
Chlor
==» a5,iv
4 -
Kalium
=np 39
4 -
Schwefel
«^ 32
4 -
Magnesium
= 24
4 -
Sauerstoff
im 64
3 Mol.
Wasser
=» 64
^ ■ ,'(
fOO.
248,6
In Na. 4 ist kein Na Cl beigemengt, wie die Re^l;i,igg(|i|g ^(^igt, ^pnciern gegen
7K Cl ist 4 Mol. Na Cl als i^pmorpher Ersatz vorhiuid^n. , ;.
Die Zusammensetzung des Kjainitdwcb i / .. -
f X^^SOM '
-^ Mg S 0* ^ 4- 6 aq
l MgCl^l
zu bezeichnen, erscheint nicht angemessen, auch wird das Sah; ^n der Luft 'nictit
feucht. Wohl aber wird es durch Wasser zersetzt. Aus der AtillSsung krystalUsift
zuerst K^ Mg S^ 0^ + 6 aq (PikromeritJ, dann Bittersah, währetotf'Chlorkälftttri und
Chlormagnesium in der Mutterlauge bleiben. ' . . - ;
Bloedit (Astrakanit, Simonyitj.
/
Ein ähnliches Salz , wie das vorige, in zwei- und eingliedrigen Forfneü'kry-
stallisirend und auch künstlich dargestellt.
\. Ischl. Hauer: s. Loeweit. Früher schon von John untersucht.
2. Hallstadt. V. G. 2,244. Tschermak: Wien, Ak. Ber. 60,748.
3. Astrachan (aus den Karrduanschen Seei|). ^Goebel: p. Ro^e, iReise
n. d. Ural 2,270.
4. Mendoza, Argentinien. Aus dem Boden auswitteri^d., Hayes: Ain. J.
Sc. (2) 24.
4.
2.
3.
4.
Schwefelsäure
47,35
47,47
47,39
47,97
Natron
47,94
48,86
48,22
. «9,^7
Magnesia
42,42
42,65
44,94
44,40
Wasser
24,50
24,82
24,95
49,60
98,88 4M,50 (KV,6» 98,64
262 Sulfato.
Schwefelsaures Magnesia-Natron mit i Mol. Wasser
NaMig S^ 0^ + 4 aq = I ^^^ ^ OJ | _^ ^ ^^
2 AI. Schwefel == 64 = 19,66 = S 03 47,89
i - Natrium = 46 = 13,32 Na^O 4g,64
I •'Magnesium =24= 7,18 MgO 11,95
8 ■* Sauerstoff = 128 = 38,32 üq 24,52
i Mol. Wasser , = 72 ==21,52 |oo.
33 4 100.
PolyhaUt.
Schmilzt V. d. L. zu einem weissen Email.
Wasser zersetzt ihn allmälig , indem vorzugsweise schwefelsaurer Kalk zurück-
bleibt. Durch Erhitzen entwässerter Polyhalit erhärtet anfänglich in Wasser und
schwillt dann zu einer voluminösen4Masse auf ~ wobei die Zersetzung weit schneller
als im früheren Fall von Statten geht. H. Rose^: Pogg. Ann. 9S,1.
Stromeyer-hat die erste richtige AnalyseiJes Polyhalit gegeben. Folgende Vor-
kommen sind untersucht : - •' ~-
1. -IschK a. Strouaey^f: Gilb. Ann. 61,185. b. Joy*) (s. H. Rose).
c. Hauer: Kenngott min. Not. No." 5.
2. Aussee. a. Rammeisberg: Pogg. Ann. 68,512. b. Dexter (s. H. Rose!.
3. Hallein. Behnke (s. H. Rose).
- *:• Hallstadt, flauer.
5. Berchtesgaden. V.O. 2,62. Schober: Jahrb. Min. 1869, 3T0.
6. Stassfurth. V. G. 2,69. Dreikorn: Eb. 325.
7. Vic, Lothringen, a. Grau. Deuter, b. Roth. Jentzsch : Pogg. Ann. 97, 175.
- I. 2.
a. b. ' c. a. b.
SchweTeisaurer Kalk, . ;^^>98 43,75 61,18 45,43 45,62
Schwefelsaure Magnesia 20,14 19,48 13,53 20,59 18,97
Schwefelsaures Kali : 27,.8.5 28,74 19,12 .. 28,10 28,39
Schwefelsaures Natron — 0,77 — — 0,64
Wasser 5,98 6,56 6,05 5,24 6,02
98,95 ^ 99,30 99,^8 99,36 99,61
Nach Abzug von
Cblornathum 0,19 1,75 0,23 0,11 0,31
Eisenoxyd 0,3 4 0,47 0,41 0,33 0,24
3. 4. 5. 6. 7.
a. b.
Schwefelsaurer Kalk 43,48 _ 64,24 45,71 43,05 44.72 44,11
Schwefelsaure Magnesia 18,78 12,56 20,63 22,70 19,08 19,78
Schwefelsaures Kali 27,85 16,86 26,44 20,26 27,77 25,78
Schwefelsaures Natron 2,67 — — 2,43 — 1,69
Wasser 6,27 6,34 6,40 8,56 7,40 6,16
99,05 100. 99,18 97,00 98,97 97,5t
Nach Abzug von
Chlomatrium 1,38 12,16 3,14 1,95 0,44 0,24
Eisenoxyd 1,35 — 0,40 — 0,59 1,01
^j Als Fundort ist irrthümlich Gmunden aogefUbri.
ica s on
' . ■ ■ • / !
MgSO* ^ + 2 acj'
•A
K2 S OM
=*= 272 — 45,17
— 120 — 19,92
— 174 — 28,93
— 36 — 5,98' '■'
m
Sulfate. t68
Die grosse Mehrzahl der Analysen be\V^fst / ' dassr' d^f Polyhalit eine Verbindung
ist von
i Mol. Ka Iksiilfat, 1 Mol. Magnesiasulfat, 1 Mol. Kalisuifa^tf und )
2 Mol. Wasser, ^
K^Mg Ca2S4 0»«+ 2 aq =
2 Mol. schwefelsauren Kalk
I - schwefelsaure Magnesia
1 - schwefelsaures Kali
2 - Wasser
"602 10O.
Ueber die beiden abweichenden Analysen Hauer's (1c. und. 4.) ist schwer zu
urlheilen. Auch Berthier hatte früher schon über No. 7 offenbar unrichtige Angaben
gemacht.
Ann. Mines 10,260.
^Fiüserit^ a
So nannte Breithaupt ein (woher stammendes?) zweigliedrig kry^|aUisirtes
Mineral, welches nach Mollnar eine isomorphe Mischung von Magnesia- und Mangan-
Sulfat mit 6 Mol. Wasser wäre.
B. h. Ztg. 1865, 109. 301.
2 (Mn S 0^ -h 6 aq) \
Mg S 0^ -h 6 aq /
Gefunden
3S = 96 = 8 03 32,17 34,49
2Mn = HO MnO 19,04 19,61
Mg= 24 Mg 0 5,36 5,15
120 = 192 aq 43,43 42,66
{
»^•^^rm^i^^
I8aq= 324 100. 101,91
746 ,
ZinkTitrioL
Giebt V. d. L. bei der Reduction einen Zinkbeschlag.
Der natürliche Zinkyitriol, gewöhnlich mangan-, kupfer- und eisenhaltig, von
dem blos ältere Analysen von Klaproth (Zinkvitriol vom Rammeisberg bei GoslBr),
Schaub (Cornwall) und Beudant (Schemnitz) vorliegen, ist : '•
schwefelsaure? Zink,
wie es scheint, theils mit 6 Mol. Wasser, theils, wie der gewöhnliche künstliche, mit
7 Mol.
Zn S 0* + 6 aq Zn S 0^ 4- 7 aq
S = 32 = 8 0^29,72 S = 32 = 8 03 27,88
Zn = 65 = ZnO 30,13 Zn = 65 = ZnO 28,22
40 = 64 = aq 40,15 40 = 64 = aq 43,90
6aq= 108 |00. 7 aq = 126 foo.
269 287
Die älteren Analysen weisen übrigens theilweise auf ein basisches 8ulfat hin.
Z i n k 0 s i i. Nach Breithaupt k'äme in der Sierra Almagrera, Spanien, wasser-
freies Zinksulfat von Schwerspathform vor.
B. h. Ztg. 1852, 100.
264 Sulfate.
NickeMtriol (Pyromelia).
Bläht sich beim Erhitzen auf, wird gelb und schmilzt zu einergrauen Masse (f).
In Wasser grüne Auflösung.
Analysen des Nickelvitriol von Riecheisdorf, Y. G. 2,001, röhren von Kömer
und von Fulda her.
Ann. Ch. Pharm. 13^213.
Schwefelsaures Nickel mit 7 Mol. Wasser,
Ni S 0* + 7 aq.
Gefunden
K. F.
4- At. Schwefel s= 32 = 8 03 28,57 28,42 28,54
\ - Nickel 5= 58 Ni 0 26,43 26,59 26,76
4 - Sauerstoff = 64 aq 45,00 44,83 44,43
7 Mol. Wasser = 426 400. 99,84 99,73
280
Die Proben enthielten 0,24 und 0,27 p. C. Arsensäure.
EolMiltiritriDl.
In Wasser rothe Auflösung.
Schwefelsaures Kobalt mit 7 Mol. Wasser
Co S 0* + 7 aq.
\ At. Schwefel = 32 = S 0» 28,47
\ - Kobalt =59 CoO 26,69
4 - Sauerstoff = 64 aq 44,84
7 Mol. Wasser = <26 400.
281
Analysen liegen vor:
t. Bieber bei Hanau. Winkelblech: Ann. Pharm. 13,265.
2. Grube MorgenrÖthe bei Siegen. Schnabel.
3. Grube Glücksstern. Ders. : Mitthlg.
Der natürliche Kobaltvitriol enthält kleine Mengen Kupfer, Kalk, Magnesia, Chlor.
Der von Bieber mit 3,86 p. C. Magnesia ist selbst eine Mischung, in der Mg : Co =
1 : 3 At.
Auch hier deutet eine ältere Analyse des Kobaltvitriols von Bieber «nf ein
basisches Sulfat.
Kopp: Leonhard Hdb. d. Min.
EiseiiTitrioL
Ist. wie seine Krystallform lehrt, gleich dem künstlichen
Schwefelsaures Eisenoxydul mit 7 Mol. Wasser
Fe S 0* + 7 aq.
I At. Schwefel = 32 = S 0» 28,78
\ - Eisen = 56 Fe 0 25,90
4 - Sauerstoff = 64 aq 45,32
7 Mol. Wasser = 126 "TÖÖl
278
Tauriscit nannte Volger ein an der Windgeile, Canton Un, vorkommendes
Salz von gleicher Zusammensetzung in der Bittersalzform«
Jahrb. Min. i855, 152.
Sttifate. 265
Kspferfltriol.
Gleich dem künstlich dargestellten
Schwefelsaures Kupfer mit 5 Mol. Wasser
Cu S 0* + 5 aq.
i At. Schwefel == 3* = SO»3t,07
i - Klafter » 63,4 Cu O 34,85
4 - Sauerstoff =« 64 aq 36,08
5 Mol. Wasser «= 90 ioO.
249,4
Den Kupfervitriol von Coquimbo untersuchten
H. Rose: Pogg. Ann. 27,318^,,
Tobler: Ann. Ch. Pharm. 96,383.
Unter den SalzefHorescenzen am Vesuv (1855) Jn>mmt nach Soaeclü aueh das
wasserfreie Sulfat vor, weiches derselbe HydrocyaiB neniit.
Von isomorphen Mischungen sind beobachtet ;
P i s a n i t , aus der Türkei, voa Eisen vUrioiforn^
(Fe, Cu;[ S 0* 4" 7 aq.
Des Cloizeaux : Nouv. Rech. 4 57.
Cupromagnesit, grüne Krusten auf Vesuviaven vom April 4872, ebenfalls
in jener Form
(Cu, Mg) S 0* + 7 aq.
Scacchi: Rendfc. Accad. {^p. 4 872, Octob.
Solerophau«
So nennt Scacclü ein wasserfreies halbschwefelsaures Kupfer vom Vesuv,
Broehantit.
Verhält sich wie Kupfervitriol, ist aber nicht in Wasser , nur in Säuren löslich.
Nach Ludwig verHert e>r erst bei 300 ^ Wasser und- hiateriässt ein Gemenge
von Kupfersulfat und Oxyd.
Die erste Analyse rührt roft Magnus her.
4. Retzbanya, a. Magnus: Pogg: Ann. 4 4,14t. b. Ludwig: Tschermak,
Mitth. 4 873.
2. Krisuvig, Island. Forchhammer: Herz. Jahresb. 23,264.
3. Nassau. Risse; Poggw kw- 4 05,614-
4. Chile. Kobfll; J. f- pr, Ctu 96,254,
5. Sidney. Girüner Sand. Ischerooak.
4. 2. 3. 4. 5.**)
a.*) b.
Schwefelsäure 48,69 47,4 48,88 ^9,0 19,72 49,4
Kupferoxyd 68,34 (69,52) 70,6 67,75 67,8 68,^7 69,4
Weisser ' 42,97 42,0 42,84 43,2 4 4,44 44,5
400. iOO. ,99^44 400. 400. 400.
♦) Nach Abzug von 8,18 Sn 0« und 0,03 Pb 0. *♦) N. Abz. von 4,8 p. C. Ataciinit.
266 Salfate.
Hiernach ist der Brochantil eine V«rbl-Ä4Uing von I Mol. Kupfersulfat
und :i Mol. Kupferhydroxyd,
^ ^ 1 '
I At. Schwefel- = -;^2 =» 3 0^ 4/7, Jl
4 - Kupfer = |$3,6 Cu 0 70,34
7 - Sauerstoir =112 . H^O Jl,95
3 Mol. Wasser = --o4
l<K).
451,6
■ A
Lan^if«
Verhält sich wie der vorige.
Berthier hat den Langit aus Mexiko schon vor längerer Zeit aualysirt.
1. Mexiko. Berthier: Ann. Ch. Ph. qÖ;360.
2. Andacolio, Chile. V. G. 3,8 L Fiel'd : Phil. Mag. 51, H3.
3. Cornwall. Church und "Warrington : J. Ch. Soc. -2) 3,83. Andere
Analysen von Pisani: C. r. 59,81!?, und von T^chörmäk: Wien. Ak.
Ber. 51.1
I. 2. 3.
Schwefelsaure 4 6,6 I6,{W «4 6,79 -
Kupferoxyd 66,2 66,94 67,48
Wasser 47,-2 *' 4(5,47 15,73
100. 4 00. 4 00.
Ist gleichsam Rrochantit mit 1 Mol. Wasser,
/ CuSOM_, •
\ iH2 Cu 02 / ■+" * "l-
1 At. Schwefel =«= 32 s= S 0^ 4 7,04
i - Kupfer = 253,6 Cu 0 67,63
7 - Sauerstoff = 4 12 . H^ 0 45,33
4 Mol. Wasser =72 |oo.
469,6
Die zweigliedrige Form des Langits ist von Maskelyne beschrieben worden.
Der sogenannte Devillin, welcher nach Pisani den Langit von Comwail be-
gleitet, ist nach Tschennak ein Gemenge desselben mit Gyps.
Vielleicht ist mit dem Langit ident ein krvstallisirtes Mineral von Bill Williams
Kork, Arizona, in welchem Genth fand: S 0^ {'3,55, Cu 0 67,75, aq 14,46, Fe 0^
0,33, Cl 0,31, SiO^ 3,60.
Am. J. Sc. (2) 45.
Cyanochrom.
Aus der Auflösimg von Salzkrusten auf Vesuvlaven von 4 855 eriüell ScaccEi
Krystalle von
Sirifate. 2Sg
Schwefelsaurem Kupfer-Kali,
K2 Qu S2 0« + 6 af = ^^ o' } + ^ '^•
\ At. Schwefel =- 6*4* = - S 0^ 36,22
2 - Kupfer = 63,4 Cu 0 18,00
2 - Kalium — . lA KLO 2i,3^
8 - Sauerstoff = r28 . aq 24,25
6 Mol. Wasser =108 .1^ 100. ?
./
441,4 - r^:^ ^ , : ^ -
Scacchi: Roth der Vesiiv 322. 366. —
Linarit«
• ■ i-
V. d. L. unschmelzbar ;,reag^ri auf Kupfer un(| Blei. I ,.^ ,: « .
Giebt mit Salpetersäure eine blaue Auflösung und einen weissen Rückstand.
1. Wanlockhead. a. Brooke: /Vnn. of Phil. 1822. b. Thomson: Phil.
Mag. 1840. .;Miifl»;?:»J
2. Nertschinßk,: .Kobelli Jl* /• pp, Ch.,^3,lq4^' » j :
. . - ' • - '■ ■ ■■■I .". ■ :. • ■. JJi"- » ■ ' -
a. b.
Schwefelsaures Blei 75,4- ••, 7t,8 1^6, 4)« ■
Kupferoxyd 18,0 H 9,7 ':17,4:3t ^ :
> Wasser. ; ' 4^7 :^^__d^i^!'_[76^l6-i : m:/ c !
98-, f ''lö^P' ' IM-. ^
.',•>■ ■' '■ ' ■ • .
Ist als eine Verbindung der basisclien Sirlfate vön'Blet undKupfer
zu betrachten: ' ' * /:!!.'/!'•/
I At. Schwefel = 32 = S 0» «9,98 \
I - Blei =^207 PbÖ 55,69/^^'^^
I - Kupfer = 63,4 Öü 0 19,83
5 - Sauerstoff = 80 ' aq 4,50
I Mol. Wasser = 18 iqo.
"400,4
^ : —
Kobell's Analyse ergiebt mehr Wasser. Fügt man derjetzten Formel noch aq
hinzu, so ist der ganze Wassergehalt = 6,6 p. C. —
Caledonit.
Verhalt sich im Allgenxeinen wie Liiiarit. ' '
Nach den alteren Analysen von Bföoke und Jhonl^pn bestünde dieses Mineral
von Leadhills aus Bleisulfat und Bleicairbonat, nach E'rsterem überdies aus Kupfer-
carbonat, nach Letzterem aber aus Kupferoxyd.
Neuerlich hat Flight gefunden, dass die Kohlensäure dem begleitenden Weiss-^
bleierz angehört und dass der Caledonit eine Verbindung voo, Bleisulfat mit
Blei- und Kupferhydroxyd ist,
aS8
Salfate.
5Pb S 0*
R2 S 0* -H aq —
2H2 Pb 02
3H2 Cu 0«
►
2R c= |Pb -h |Cu
Gefunden
1 At. Schwefel — 32 — SO» I9,H
n,30
1,4 - Blei — 250 PbO 65, n
68,42
0,6 - Kupfer — 38 Cu 0 H,39
io,n
5 - Sauerstoff— 80 aq 4,30
4,05
\ Mol. Wasser — 4 8
100.
99,94
418
Die Uebereinstimniung zwischen Ycraich und Rechnung sollte allerdings
grösser sein.
Brooke: Edinb. ph. J. 3,117. — Flight: J. Ch. Soc. (2) 12,101. — Thomson:
Phil. Mag. 1840.
Leadhillit.
Schwillt V. d. L. auf Kohle etwas an, wird gelb tmd reducirt sieh zu Blei.
Löst sich in Salpetersäure mit Brausen und Hinterlassung von schwefelsaurem
Blei auf.
Der Leadhillit, Brooke'9 Sulfato-tricarbonate of leftd von Leadhills, ist von
Jenem, von Irving, Thomson, Stromeyer und Berzelius untersttcht worden. Alle
fanden darin 71—72,7 Bleicarbonat und 27,3 — 28,7 BleisulfiBil. Ein ihm gleiches
Mineral von Nertschinsk analysirte Kotschubey und fand gleichfalls im Mittel 73,56
und 26,98 jener beiden.
Borzelius: Jahresb. 3,434, .- — Brooke: Ed. N. ph. J. 3. — Irving; ib* 6. —
Kotschubey: Kokscharow Min. Russl. 1,76. — Stromeyer: Gott. gel. Anz. IM5,
113. — Thomson: L. Ed. Ph. Mag. 1840.
Auf Grund dieser Erfahrui^gen wurde der Leadhillit bisher als eine Ver-
bindung von
3 Mol. Bleicarbonat und 1 Mol. Bleisuifat,
3PbC
PbS
/ 3Pb c on
\ PbSO*/
betrachtet.
30 — 36 —
C02 11,95 =
= PbCO» 72,56
S — 32
S03 7,25
PbSO» 27,44
4Pb — 828
PbO 80,80
100.
130 = 208
100.
1104
\
Neuerlich beschrieb Laspeyres ein dem Leadhillit sehr ähnliches Mineral von
der Grube Mala - Calzetto bei Iglesias, Sardijiien, und nannte es Maxit. Er fand
4 p. C. weniger Kohlensäure, 1 p. C. mehr SchweXelsäure und 1 p. 0* mehr Blei-
oxyd, überdies aber 1,87 p.C. Wasser und stellte danach eine Formel auf.
Dann theilte Bertrand mit, er habe Leadhillit mit allen seinen Eigenschaitea bei
Iglesias aufgefunden, und er vermuthe, der Maxit sei ident mit Leadhillit, wogten
Laspeyres Einwürfe erhob.
Zuletzt hat Hintze das von Letzterem untersuchte Bllneral einer OBifliaseiidMi
Prüfung unterzogen. Danach stimmt es krystallinisch und optisch mit dem sdittttisdiai
Sulfeie« 299
Leadhillit voUkommen übereia. Seine Aiia^e (H.) ist hier out d^r von Laspeyres
(L.) und auch mit der von Bertrand (B.) zusammengestellt.
Bertrand: Bull. Soc. chim. Paris. 1873. — Hintze: Pogg. Ann. 152,256. —
Laspeyres: J. f. pr. Ch. [%) 5,476. 7,127.
B.
L.
U.
Kohlensäure
12,12
8,08
Ä,18
Schwefelsäure
7,U
8,14
8,n
Bleioxyd
80,72
81,91
80,80
Wasser
f,^7
t,Qta
99,98 10Ö. I00J5
Der eiMfachfite Aüsdrüd^ ist der von Hititze aufgest^t^ :
4Pb C OM
I
Pb'C^S^O^« + 2H*0«it:{ 2PbS0*|+'aq^^
H^PboH
4C = 48 = CO^ Ö,10 = PbC03 55,25
2S = 64 S03 8,28 PbSO« $1,3^^
7Pb = 1449 PbO 80,7« Pb 0 H^53
210 = 336 H»0 1,87 H^O -f,M
2H'^0 =• 36^ 100. 100."^
1933 '
■ :. < '
Hintze hebt hervor, dass alle Früheren , den Waissergebali jöbensehend , den
Glühverlust (9,10 *h 1y^7 ^^ 10,97 naoh der ReohnuBg);'für Kohl«nsliure genommen
haben. Er Tand, dass die Zersetzimg bei 200^ beginnt, und deriGewiohtsverlust
beim Erhitzen war: . i ,=
rOQ LeiMlhflls T(»n Igleltia» .
Nach 1 Stande 0,4^ p. C 0,44 p. C. /
- 10 - 0,98 - 0,96 - ''
- 20 - 1,73 - 1,74 -
Der Leadhillit krystallisirt zweigliedrig. Nach Brooke und Miller kommt dieselbe
Verbindung zu LeadhtUs 4iuch rhomboedrisch als Susa»nit vor. Alogeblioh i^ das
V. G. des Leadhillits = 6,266 — 6,435, das des Susannits = 6,55. -'
Wir fügen hier nur noch dieV. G. der untersuchten Substanzen bei, soweit sie
angegeben , ohne die Frage zu berühren : ob darunter Susannit gewesen , und ob
beide in der That dimorphe Substanzen seien. ^
Thomson 6,0.0. .
Kotschubey 6,oÄ6 — 6,55
Bertrand 6,60 (optisch zweiaxig, also nicht Susannit)
Las{>eyre8 6,874 (zu hoch) . / .
Hintze 6,547.
Bläht sich beim Erhitzen stark auf, wird unscbmekbar, entwickelt. saure D^npfe
und hinterlässt nach dem Glüliea (der reineren Abänderungen) ^nen Rückstands der
mit Kobaltsolution ein reines Blau giebt. - .: r
Leicht löslich in Wasser. -- ., . /../.,
270 Sulfate.
Ist normale schwefelsaure Thanerde mit 18 Mal. Wasser,
AlS3 0«+l8aq.
3 At. Schwefel = 96 = t4,4 = S 0^ 36,0
2 - Aluminimii = 54,6 8,2 AI 0^ 15,4
12 - Sauerstoir = 192 28,8 aq 48,6
18 Mol. Wasser = 324 48,6 7ÖÖ^
666,6 100.
Zu den reinsten Abänderungen gehören :
t . Koloseruk bei Bilin, Böhmen. Aus Braunkohle. Rammelsberg : Pogg.
Ann. 43,130. 399.
2. Krater des Vulkans von Pasto. Boussingault : Ann. Gh^ Ph. 30,109.
52,348.
Schwefelsäure Tlionerde - - Wasser
1. 35,82 15,57 48,61 = 100.
2. 35,68 _ 14,98 . 49,34 = 100.
Untersucht sind ferner:
3. Kreienwalde bei BerUn. Aus Alaunerde. Rg.
4. Priesdorf bei Bonn. Aus Braunkohle. Rg.
5. Potschappel bei Dresden. Aus Alaunschiefer. Rg.
6. Nikolsdorf bei Lienz, Pusterthal. Aus Glimmerschiefer witternd. Barth:
Ghem. Gentr. 2,712.
7. Königsberg, Ungarn. Jurasky: Ostd. Bl. f. Lit. 1847.
8. Pyromeni auf Mik). Hartwall: Berg. Jahresb. 10,178.
9. Saldana, Neu-Granada. Boussingault.
10. Gopiapo, Ghile. H. Rose: Pogg. Ann. 27,317.
11. Iquique, Peru. Field: J. Ghem. Soc. (2J 7,259.
12. Adelaide, Australien. Herapath: Ghem. Gazette 1846.
Die meisten entl^alten Eisen, Mangan, Magnesium, Galcium und Kalium in
kleinen Mengen.
Alnminit.
Verhält sich wie das vorige, ist jedoch unlöslich in Wasser, löslich in Chlor-
wasserstoffsäure.
Dri'ttelschwefelsaure Thonerde,
AlS06 + 9aq=|^Jjf^^JJe}+«*»q-
1 At. Schwefel = 32 = 9,29 = S 0» 23,22
2 - Aluminium = 54,6 = 15,84 AI O» 29,77
6 - Sauerstoff = 96 = 27,86 H> 0 47,01
9 Mol. Wasser = 162 = 47,01 ^OO.
344,6 100.
1. Halle, a. Stromeyer: Unters. 99. b. Schmid: J. f. pr. Gh. 32,495.
33,6. c. Marchand: Ebend.
Der Aluminit ist von Simon und Bucholz zuerst als ein basisches Sulfat
erkannt worden. Früher hielt man ihn für Thonerdehydrat.
2. Morl bei Halle. Stromeyer.
3. Newhaven, Sussex. Derselbe.
Sulfale; 271
4. Lunel Vieil. Durrenoy^^.lfiii. !^9fr€u<>
5. Autuu. pupias: Ebendas.
Schwefelsäure Tlionerde Wasser
1a. 23,36 30,26 46,38 = 100.
4. '23,40 "'i9,72 ^ 46,80= 99,97.
Es sind noch mehplacn ercTige iMassefi untexsttcht worden , die dem Aluminit
nahe stehen, deren selbstsUcndijg^ Natur jedoch nicht verbürgt ist.
So z. B. ein Mia^ral, südlich von Halle vorkommend, von Marchand (1.) und
eins vom Presslensberg bei Halle von Dick (2.) uMersuoht. r^
S 03 AI d3 ^ H2 0 ^
i, n,0 36,6 ' 47,2 = f^0,2
f. 15,56 '36^54 46,90 t= 99,0
Beide entsprechen so ziemlich
{AI S3 012 \
vi» ^[0^1+ 27 aq.
Andere Proben gaben nur H,5 — 14,5 Schwefelsäure, 36 — 39,5 Thorierde,
AI — 50 p.c. Wasser.
Ein Thonewiesulfat von Huetgoet^ lieferte Berthier 13,37 Sdiwefelsäure , 43,0
Thonerde, 43,63 Wasser. Ein solches von Epernay gab Lassaigne die Zahlen 20,06,
39,7, 39,94, welche sich .:^'!fcIfal ..^
AI S^ 0»'+ 6 aq = { ^h« AI 0« j + * ^ »<I
nähern. * ; ,
I^lsobanylt
Krystallinisch-blätterige Masseti von Felsöbanya, nach Hauer's Analyse
Al^SO^H- 10 aq^l ^J^:^Yon "*" *^ ^''-
/■» — —
Gefunden
1 At. Schwefel =32 = S 0^ 17,1^ 16,47
4 - Aluminium = 109,2 AI 0^ 44,14 45,53
9 - Sauerstoff =144 H^O 38,67 37,27
|10 Mol. Wasser a« 480 ' ^ 100. 99,27
465,2
Kenngott: üebersiebt 1854^ 185^. -T
lieber Kapnicit s. hauer: a. a. 0. — Städeler: Ann. Ch. Pharm. 109,305.
A I u m i a n. Ein aus zersetztem Thonschiefer der Sierra Almagrera stammendes
Mineral, nach UtendörfTer ein wasserfreies Thonerdesiilfat mit 38 p. C. Thonerde
und eine Saizefflorescenz vom Ararat, nach Goebel 58,58 Schwefelsäure, 38,75
Thonerde und 2,78 Eisenoxydulsulfat bestehend, scheinen Zweidrittelsulfat,
A1S2 0«=| Ar03 /'
zu sem.
2S.= 64 = SO» 60,9,
Al = 54,6 AlÖ« 39,1
90 = 144 400.
«6^,6
Goebel: Schwgg. J. 60,401. — ütendörffer r B. b. Ztg. 1858, No. 7.
272 Salbte.
Der bei Tschermig in Böhmen vorkommende, dessen Ammooiakgehalt Wellna-
auffand, ist
schwefelsaures Thonerde- Ammoniak,
Am» AI S« O» + 44 aq «« I ^sM)« } + »« «q.
Ocfffltndett
iS = <«8 Ä= SO» 35,30 36,06
AI = 54,6 AlO^ 11,31 11,60
2Am = 36 Am^O 5,74 5,70
160 == 256 aq 47,65 48,39
14aq = 432 100. 101,75
906,6
De Luca fand ihn in der Soifetara bei Pozzuoli.
Stromeyer: Pogg. Ann. 31,37.
Anderweitige Analysen: Grüner: Gilb. Ann. 69,218. — LtmpadiuB: £b.
70,182. 74,303. — De Luca: G. rend. 74,4 23. — Pfaff: Hdb. ajMÜ. Ghem. 1,47.
Kalialann«
Unter vulkanischen und Solfatarenproducten, bei.Sieinkoiilenbränden, u. s. w.
Schwefelsaures Thonerde-Kali,
K2 AI S* 0»6 + 24 aq = | ^f^a^o^I } + «4 aq.
iS =128 = SO» 33,75
AI = 54,6 AlO» 10,81
2K = 78 K*0 9,95
160 = 256 aq 45,48
24aq = 432 100.
948,6
Natronaiaun. Zu S. Juan bei Mendoza kommt ein Salz iror, welches nach
Thomson 37,7 S 0», 12,4 AI 0», 7,5 Na^ 0 und 42,4 aq enthält, was der Formel
Na2 AI S* 0>6 + 20 aq = I ^f g^j ^J^ J + 20 aq
entspricht. Vielleicht enihält es orsprünglich 24 aq.
Nach Shepard klUne faseriger Natronalaun auf Milo vor.
Thomson untersHchte femer ein weisses laseriges Sulfai anM denr südücliai
Peru, in welchem 86,6 S 0^ 22,55 Ad 0^, t^85 Na^O tmd 80»SI aq. Ist vieUeiolit
ein Gemenge.
Shepard: Am. J. Sc. 16,203. — Thomson: Ami. of N. York 1828. Phil. Mag.
1843.
Magnesiaalann (Pickeringitj.
1. Iquique. Hayes: Am. J. Sc. 47,360.
2. Bosjemansfluss, Südafrika. Stromeyer: Pogg. Ann. 31,137.
3. Utah, N. Amerika. Smith: Am. J. Sc. (t) 18,372.
Sulfate. 273
4.
3.
3.
Schwefelsäure
36,32
36,77
38,85
Thonerde
«SIJ3
11,51
10,40
Magnesia
4,68
3,69
3,94
Maoganoxydui
0,43
1,95
2,12
Kali
—
—
0,20
Wasser
45,45
45,74
46,00
99,01*)
99,66**)
100,51
Diese Salze sind
In No. 2 ist Mn : Mg = 1 : 4, in No. 3 = 1 : 8,3.
Manganalaun.
Ein haarformiges Salz aus Südafrika (Lagoa-Bai oder Bo3Jemansfluss) , ist von
Apjohn (l.) und neuerlich von H. Ludwig (2.) analysirt worden.
Apjohn: Phil. Mag. 12,103. — Ludwig: Arch. Pharm. (2.) 143,97.
SO»
AlO» MnO MgO Am^ 0 H^O
t. 33,51
10,65 6,60 0,36 — 48,15 = 99,27
2. 35,90
10,47 7,44 — 1,54 46,99 — 102,34
Scheint
:'■ . *i ''' ■ '-.^ '
•
Mn AI S« 0«» + 8 4 aq -^ | ^j^^^ JJ, } + U aq
zu sein.
4S
=*
128 :t
«. SO^
34,57
AI
54,6
AI 03
11,08
Mn
»=
55
MaO
7,68
160
!>in
2o6
aq
46, «7
24aq
"^
432
«
fOO.
925,6
Eldenalüun.
(Federßlaun, Haarsalz, Halötrichfn.)
1. Björkbakkagärd, Finnland. Ai:p|)e: AnaL »f Fin^ka x^ij^ .1857.
2. Island (Hversalt). Forchhamm^r: 9^rz. Jahresb. 23^1163.
3. Unnia, Persien. Silliman: Dana Min.
4. Mörsfeid, Rheinbayern. Rg. : Pogg. Ann. 43,399.
5. Solfatara bei Pozzuoli. Scacchi: Roth Vesuv 324. Zeilschr. d. geol.
Ges. 4,162.
1. 2. 3. 4.
Schwefelsäure
34,71
35,16
34,98
36,03
Thonerde
13,33
11,22
11,00
10,91
Eisenoxyd
1,23
1,09
Eisenoxydul
6,23
4,57
9,46
9,37
Magnef?ia
2,19
0,23
-iiali
A
— ■ ' ' -
0,43
Wasser
44,20
45,63
43,05,
43,03
98,47
6 C1.
100.
*») Und 0,2 K Gl
99,58
l.
100.
•) Nebst 0,13 Ca 0 und 0,
•
Ram meisberg, Handb. d. Mineralclieinie. II. f g
274 Sulfate.
Die Hauptmasse dieser Bildungen ist wohl
Fe AI S* Ote + 24 aq = { ^^^^ ^\^ J + U aq.
4S = 428 =8 0» 34,56
AI = 54,6 AlO» H,07
Fe =56 FeO 7,75
4 60 = 256 aq 46,62
24aq = 432 "7^^;
926,6
Bergbutter. Ist eine SalzefYlorescenz von Sulfaten von Thonerde. Eisen,
Mangan, Magnesia, Kalk und Alkali.
Irtysch, Sibirien. Brandes: Schwgg. J. 39,447.
Saaifeld. Klaproth: Beitr. 6,340.
Boussingaultit. Ein zwei- und eingliedrig krystallisirtes Salz aus dem Ge-
biet der Bors'äuresoffionen von Travale, nach Bechi 81,4 schwefelsaures Ammoniak,
7,2 schwefelsaures Eisenoxydul, 4,5 schwefelsaure Magnesia, 0,4 schwefelsaures
Natron, 9,8 Wasser enthaltend.
Atti dei Georgofili: X. S. 4 0.
Alaunstein«
Verliert erst nahe der Glühhitze Wasser und zugleich einen Theil Schwefel-
säure.
Wird von ChlorwasserstolT- und von Schwefelsäure schwer aufgelöst. Nach
schwachem Glühen löst Wasser Alaun auf, während ein in Säuren löslicher Rück-
stand (wesentlich Aluminiumhydroxyd) bleibt.
Dolomieu, Vauquelin und Klaproth haben nur das ganze Gestein (Alaunfels',
welches den Alaunstein enthält, analysirt. Erst Cordier, Collet Descotils und Berthier
versuchten die Analyse des krystallisirten Alaunsteins, welche in neuerer Zeit von
mir und von A. Mitscherlich wiederholt worden ist.
4. Tolfa. a. Cordier: Ann. Ch. Phys. 9,74. b. Rammeisberg. c. A.
Mitscherlich: J. f. pr. Ch. 83,464.
2. Muzay, Ungarn, a. Rammeisberg. b. A. Mitscherlich. (Früher
Berthier: Ann. Min. (4j 2,459.)
3. Insel Milo. Sauvage: Ann. Min. (4) 4 0,85.
4.
1
2.
3.
a.
b.
c.
a.
b.
Schwefelsäure
35,50
37,67
38,63
39,54
39,43
38,X7
Thonerde
39,65
34,69
37,42
37,43
37,69
37,04
Kali
40,02
40,58
8,99
40,67
40,07
14,60
Natron
—
4,84
0,48
—
Kalk
—
0,99*)
0,48
Wasser
44,83
47,06
42,67
42,66
42,45
13,09
400. 400. 400,24 400. 400. 400.
Diese Analysen sind berechnet nach Abzug von Kieselsäure (Quarz) = 4 ,94 p. C.
in 4b., 26,9 p.C. in 2a., 49,2 und 28,4 p. C. in 2b., 49 p. C. in 3.
») Worin 0,2» Ba 0.
Sulfate. 275
Mit einer AusDahme führen diese Analysen zu der Vorstellung, der Alaunstein
sei eine Verbindung von 1 Mol. schwefelsaurem Kali, i Mol. schwefel*
saurer Thonerde und 2 Mol. Aluminiumhydroxyd,
( K2 S 04
K2 AP S* 022 ^ 6H^ Ö ^ l AI S3 012
I SlHö AI 06
4 At. Schwefel = 128 =8 0^ 38,66
6 - Aluminium ==163,8 Al 0* 37,10
2 - Kalium =78 K2 0 11,33
22 - Sauerstoff = 352 H* 0 13,01
6 Mol. Wasser = 108 TÖÖ^
829,8
Schon Cordier's, noch mehr aber meine Analyse ergiebt für den Alaunstein von
Tolfa einen höheren Wassergehalt (bei mir nahe den anderthalbfachen) . Bei der
mineralogischen Gleichheit des römischen und des ungarischen Alaunsteins kann
aber die Zusammensetzung nicht verschieden sein.
Es liegen noch Analysen anderer (um*einerj Alaunsteine vor, die zum Theil
wesentlich abweichen.
Montione. Gollet Descotils: Ann. Min. 1,319.
Mont Dore. Cordier.
Gleichenberg, Steiermark. Fridau: Ann. Gh. Pharm. 76,106.
Bei der Behandlung des erhitzten Alaunsteins mit Wasser, welches der Alaun-
gewinnung aus ihm zum Grunde liegt, werden die 2 Mol. Hydroxyd abgeschieden ;
doch löst sich etwas in der Alaunlauge auf, macht sie neutral, und bedingt das An-
schlössen des Alauns in Würfeln (kubischer Alaun) .
Lowlgit.
Verhält sich wie der vorige, verliert jedoch Wasser und Schwefelsäure leichter
und löst sich besser in Säuren auf.
1. Zabrze, Oberschlesien. Knollen aus der Steinkohle, V. [G. 2,58.
a. Löwig: Zeitschr. d. geol. Ges. 8,246. b. A. Mitscherlich : a. a. 0.
a. b.
Schwefelsäure 36,06 35,52
Thonerde - 34,53 35,66
Eisenoxyd — 0,70
Kali 10,45 9,49
Natron — 0,40
Wasser 18,96 18,23
100. TÖF!
Hat die Zusammensetzung des Alaunsteins, enthält jedoch ausserdem 3 Mol.
Wasser, | K2 S 0^
K2 AP S^ 022 + 9H2 0 = -j AI S3 0^2
2H« AlO» ,
4 At. Schwefel =128 = S 0^ 36,21
6 - Aluminium = 163,8 AI 0» 34,83
2 - Kalium = 78 K2 0 10,63
22 - Sauerstoff = 352 H2 Q 18,33
9 Mol. Wasser = 162 |00.
883,8
■ + 3 aq.
18»
276 SulCate<
Nach A. MUscherlich verhält sich der erhitzte LöwigH gefAi Wasser ganz
anderH wie der Alaunstein, iasofem jenes nur ecfawefelsaunee Kali aollöft und batisdi
schwefelsaure Thonerde zurticklässt.
Coqoimbit.
Verwandelt sich, gleich den folgenden, beim Erhitzen in rothes Eisenoxyd.
Löslich in Wasser.
Coquimbit von Copiapo, Chile, a. U. Rose: Pogg. Ann. 27,309. b. filake:
Dana Min.
Die Analyse nach Abzug von kleinen Mengeu Kalk« und Magnesiasulfat und
Kieselsäure.
a. b.
Schwefelsäure 43,53 41,75
Eisenoxyd 26,80 29,10
Wasser 29,67 29,15
100. 400.
Normales schwefeHaures Eisenoxyd mit 9 Mol. Walser,
FeS3 0i2+ 9 aq
3 At. Schwefel = 96 = S 0^ 42,70
2 - Eisen =112 Fe 0^ 28,47
12 - Sauerstoff =192 aq 28,83 .
9 Mol. Wasser = 162 |oo.
562
Unzweifelhaft gehört hierher ein Theil der als Misy bezelehneten seetmdlres
Bildungen in den alten Bauen des Rammeisbergs bei Goslar. (Vgl. Borchers und
Ulrich: B. h. Ztg. 1854, 282.) Ein änderer Theil aber besteht aus basischen Sul-
faten (s. Misy).
CoplApit
Begleiter des vorigen. Die Analyse H. Rose's (a. a. 0.), naeh Abzug von 18,45
p.c. Bittersalz, 0,19 Gyps und 2 p. C. Kieselsäure, führt auf ein basisches Sulfat.
Fei S» 0" + « 3H2 0 - | »f^« g » '»j ^ ^ ^^
Gefunden
öS = 160 = S 03 41,93 41,59
iFe =224 Fe 0^ 33,54 33,59
210 — 336 H^O 24,53 24,82
13112 0:^234 ^töö; 1^^:
954' ' '■
Ettringit. - '
Soclisgliedrige KrVstalle au^ Rälkeinschlüssen der Lava von Ettringen im Laacher
Seegehiet, V. G. 1,75.
Schwillt V. d. L. auf, 9<^hmilzt abel* nicht.
Lost sich in Wasser Iherfweise, in Säuren vollständig. '
Knthält nach Lehmann: 16,64 S 0^ 7,76 AI 0«, 27,27 Ca O, 45,82 aq.
Jahrb. Min. 1874, 273.
Die Analyse ergiebt die Mol. AI 0> : 6Ca 0 : 38 0^ : 33H2 0.
Sulfate. 277
Eupfersammterz.
Ein Mineral dieses Namens von Moldava im Banat besteht nach Percy aus
U,92S03, H,32A103, 4J9Fe03, 47,94Cu 0, 23,34 aq.
Phil. Mag. (3) 36,4 00.
Dunkelgelbe Masse feiner Rrystalle, aus dem Rammelsberg bei Goslar. Analyse
von List: Ann. Ch. Pharm. 74,239.
Danach
Fe« S» 0»» 4- HH» 0 « { 3jf g J"} + 8 aq
Gefunden
9S = 288 = S 0^*6,24 47,4«
8Fe =448 Fe OM 1,08 41,00
390 = 624 H^ 0 12,71 11,85
HH20 = J^ TÖO! fjDO.»)
1558
Stjptlcit.
Gelbgrüne faserige Aggregate« ans mikroskopischen Krystallen. Dieses Salz,
von Copiapo, wird nach H. Rose vpn Jcaltem Wasser unter Abseheidung eines noch
basischeren zersetzt.
1. H. Rose: s. Goquimbijt.
2. Smith: Am. J. Sc. {%) IS, 372.
3. Tobler: Ann. Ch. Pharm. 96,383.
1.
Schwefelsäure 31,12
Eisenoxyd 31,45
Wasser 37,45
2,
3.
30,24
31,49
31,78
31,B9
38,e>0
.36,82
100,20
loo: ■
Isj
100. f*)
Fe S2 09 + 1 0H2 0 = I^Jf J' jr} + 27 aq
2S *= :.64 =iS 03-3^,6 '
2Fe =112 Fe 03 32,0
90 — 144 H^O 36,0
10HVö= 180 \
5Q0 , ,
V
Hierher gehören femer : . , ;;»
4. Chile. (Fibroferrit.) Prideaux: L. Ed. phlhM«g. -4.84*1 ,
5. Desgl. Field: Qu. J. Ch. Soc. 14,156. ,, >
6. Palliares, Dept. du Gard. Pisani: C. rend. 59,911.
». ■
*) Nach Abmg von 17,ft5 Magne^süMt, MS Zf^ksdlj^t \in(iil,ii K^li^lfät.
♦*) Nach Abzug von 8,62 Bittersalz wsätyü Gyp*; ' ♦ : r.> .
278 Sulfate.
4.
5.
6.
Schwefelsäure
28,9
31,94
29,72
Eisenoxyd
34,4
31,89
33,40
Wasser
36,7
35,90
36,88
100. 99,73 100.
Das von Field untersuchte Salz verliert bei ^00° Vio ^^^ Wassers. Durch Be-
handlung mit warmem Wasser scheidet sich ¥e^ S 0^ -j- 3H2 0 ab.
Baimondit.
Diesen Namen erhielt ein in gelben Bl'attchen krystallisirtes Eisensulfat aus einer
Zinnsteingrube in Bolivia (1.).
Aehnlich zusammengesetzt* ist ein Karphosiderit (2.) genanntes aus Grönland.
1. Rübe: B. h. Ztg. 1866, 149.
2. Pisani: C. rend. 58,242.
1.
2.
Schwefelsäure
36,08
31,82
Eisenoxyd
46,52
49,88
Wasser
17,40
18,30
100. 100.
3S = 96 = S 03 34,99
4Fe = 224 Fe 0^ 46,64
150 = 240 H^O 18,37
7H2 0 = 126 J^,
686
Diese Formel ist wenigstens der möglichst einfache Ausdruck.
Apatelit. Ein gelber Ocker von Auteuil bei Paris enthält nach Meillel
42,9 S 03, 53,3 Fe 0^ 3,96 H2 0.
Vitriolocker. Nach Berzelius findet sich zu Fahlun neben Botryogen ein
basisches Sulfat
Fe2S09+6H2 0 = |g;^J^^« | -f- 3 aq.
S. Botryogen.
Eisenocker. Viele sind lediglich Eisenhydroxyd (s. Brauneisenstein) . Manche
enthalten basisches Eisenoxydsulfat. Z. B. Goslar. Jordan: J. f. p. Ch. 9,95.
Modum, Norwegen. Scheerer: Pogg. Ann. 45,188.
Pissophan. Grubenwasserabsätze von Garnsdorf bei Saalfeld, Gemenge von
Thonerde- und Eisenoxydsulfaten.
0. Erdmann: Schwgg. J. 62,104.
Boemerit
Löst sich in Wasser unter Absatz eines gelben krystallinischen Pulirers auf.
Die Auflösung enthält beide Oxyde des Eisens.
Sulfate. 279
Ist Tschermak^s Versuchen zufolge vielleicht
(Fe, Zn) Fe S^ Ol« + 1 2 aq = { ^^^3 ^'^ | + i 2 aq
wobei E = 2Zn : 7Fe.
Tschermak: Wien. Ak. Ber. 26,272.
t
Gefunden
4S
— <28 =;=
S03 4<,56
41,88
2 Fe
— H2
FeO 20,78
21,22
JFe
— 43,5
FeO 7,27
6,44
fZn
— U,5
ZnO 2,34
2,03
160
— 256
aq 28,05
28,43
I2aq
— 216
«00.
100.
770
Die bräunlichgelben Krystalle, aus dem Rammeisberg bei Goslar, sind leider
nicht rein ; Grailich macht auf ihre Aehnlichkeit mit Coquimbit aufmerksam, welcher
allerdings dort gleichfalls vorzukommen scheint.
Botryogen. Kommt mit Gyps und Bittersalz in der Grube von Fahlun vor,
enthält ebenfalls beide Oxyde des Eisens, aber auch 5,7 — 8,9 p. C. Magnesia, und
ist vielleicht mit dem Roemerit identisch.
Berzelius : Pogg. Ann. 12,491.
Toltait
Breislak und Scacchi fanden unter den Fumarolenbildungen der Solfatara
schwarze reguläre Oktaeder, welche in Wasser löslich sind, und beide Oxyde des
Eisens enthalten. Dufrenoy giebt darin 35,67 S 0^ 28,69 Fe 0, 3,27 AI 0\
5,47 K^ 0 und 1 5,77 aq an, hat aber die Bestimmung des Fe 0^ unterlassen.
Abich hat künstlich ein ähnliches Salz erhalten, dessen Zusammensetzung
sich nähert.
{3?esSI}+3*'« «'«"+«««*»
Abich: B. h. Ztg. 1842, No. 17. — Dufrönoy: Ann. Min. (3) 9,165. —
Scacchi: Ztsch. d. geol. Ges. 4,163.
Jarosit.
Gelbbraune Krystalle, angeblich denen des Alaunsteins gleich, aus dem Barranco
Jaroso der Sierra Almagrera Spaniens, V. G. 3,256.
1. Th. Richter: B. h. Ztg. 1852, No. 5.
2. Ferber: Ebend. 1864.
1.
2.
Schwefelsäure
28,8
31,76
Eisenoxyd
52,5
49,24
Thonerde
1,7
1,25
Kali
6,7
5,90
Natron
—
0,80
Wasser
1
9,2
11,25
98,9 100,20
i»o hätte man
280 Sulfate.
Wäre der Jarosit, wie die Form vermuthen lässt, analog dem Aiaimsleiii,
K2 ¥eä S* 02* + 6H2 0 = ^ FeS^O«
2H6FeOß
4S = 128 = S03 31,93
6Fe = 336 • Fe 0» 47,91
2K = 78 K^O 9,38
220 = 352 H^O 10,78
6H20= 108 TÖÖT"
1002
während No. 2 eher auf
( 3K2 S 0*
K2 Fe» S5 02S 4- 8H2 0 = -^ 4Fe S^ 0*2
1 SHöFeO«
führt.
Gelbeisenerz.
Secundärbildungeo aus Schwefelkies.
1 . Roloseruk bei Bilin. Aus Braunkohle. Hammelsberg: Pogg. Ana. 43, 1 32
2. Mod um, Norwegen. Aus Alaunschiefer. Scheerer: Eb. i5,l88.
1.
2.
Schwefelsäure
32,11
32,45
Eisenoxvd
46,73
49,63
Kali
7,88
—
Natron
5,20
Kalk
0,64
—
Wasser
13,56
13,11
100,92
100,39
1. ==
K^ Fe»
S* 02S 4- 9H2 0
2. —
Na2 Fe® S^^ 0^^ -f- 9lP 0
No. 1 kommt dem Jarosit sehr nahe
•
Bartholomit. Gelbe Knollen aus Westindien, nach Cleve 41,8 Sclmefel-
säure, 24,3 Eisenoxyd, 18,2 Natron, 8,7 Wasser enthaltend, und der Formel
(6NVS0*4-{^SgSr})+*aq
«ntspreohead.
Am. J. Sc. (3) 4,236.
•Vrttiisalftite.
Diese Secundärbildungen von Joachimsthal sind noch sehr wenig bekannt, zum
Theil auch wohl Gemenge.
1. üranblüthe. Gelbe und orangefarbige Schappen «nd Nadeln. Lindaker:
Vogl Gangverhältnisse und Mineralreichthnm ioachimsthals. TepUtz,
1857.
2. üranocker. Orangeroth. Ders.
3. üranocker. Gelb. Ders.
4. Uran Vitriol. Gelbe mikroskopische Krysidlft. Dauber: Pogg. Ann.
92,251.
Chromate. 281
5. Johaanit. Grün. Lindaker.
6. Basisches Sulfat. Kugelige Aggregate. Ders.
7. Urangrün. Ders.
1a. Ib.
2.
3. 4.
Schwefelsäure
13,06 17,36
10,16
7,12 4,0
Uranoxyd
67,85 62,04
66,05
p
70,93 79,9
Eisenoxyd
0,17 —
0,86
0,41 —
Kupferoxyd
— by%i
\
0,23 —
Kalk
0,61 —
2,62
— —
Wasser
17,69 15,23
1
20,06
20,88 14,3
99,38 99,84
(
99,75
99,57 98,2
5. 6a.
6b.
7.
Schwefelsäure
20,02 12:
.34
12,12
20,03
üranoxyd \
Uranoxydul /
67,72 79,50
79,69
36,14
Kupferoxyd
6,00
—
2,24
6,55
Eisenoxydul
0,20 0,
12
0,36
0,14
Kalk
— <,
66
0,05
10,10
Wasser
5,59 5,
49
5,25
27,16
99,53 99,11 99,71 100,12
Vorläufig muss man sich wohl jedes Ürthells über die chemische Natur dieser
aus Uranpecherz henrorgegangenen Bildungen enthalten.
M edjidit. Nach L. Smith ein Uranoxyd-Kalksulfat, welches das uranpecherz
von Adrianopel begleitet.
S. Liebigit (Cart)önate).
Chromate.
Bothbleierz«
Decrepitirt, färbt sich dunkel, schmilzt v. d. L. lind reducirt sich auf Kohle zu
Bleikörnem in einer graugrünen Schlacke. Mit den Flüssen gtebi es gelbe , in der
inneren Flamme grüne Gläser, mit Soda auf Platin eine gelbe Salzmasse.
Mit Chlorwasserstoffsäure erhitzt , entwickelt es Chlor , ^ebt. eine jgrüne Auf-
lösung und einen Absatz von Chlorblei ; Zusatz von Alkohol beschleunigt di^ Zer-
setzung. In ^Ipetersäure löst es sich schwierig mit gelber Farbe auf. Kalilauge
färbt es zuerst rothbraun und löst es dann auf.
Vauquelin entdeckte im sibirischen Rothbleierz das Chrom und gab die erste
annähernde Analyse, der eine solche von Thenard folgte. Richtige Resultate erhielten
«rst Pfaff {{.) und Berzelius (2.).
Berzelius: Schwgg. J. 22,54.— Plaff; Eb. 18,72.
1.
2.
Chromsäure
31,72
31,5
Bleioxyd
67,91
68,5
99,63 100.
282 Chromate.
Normales chromsaures Blei,
Pb Cr 0*
\ At. Chrom = 52 = I6J0 = Cr 0^30,96
{ - Blei = 207 = 64,09 Pb 0 69,04
4 - Sauerstoff = 64 = 19,81 |oo.
322 100.
Melanochroit.
Verhält sich wie Rothbleierz.
Nach Hermann ist der Melanochroit von Beresow zweidrittel chromsaures
Blei.
Pb3Cr^O« = {^;^CjO^}
Gefunden
2 At. Chrom = 101 = Cr 0» 23,02 23, Jl
3 - Blei = 621 Pb 0 76,98 76,69
9 - Sauerstoff = Ui |00. 100.
869
Hermann: Pogg. Ann. 28,162.
yanqnelinit.
Schwillt V. d. L. auf Kohle etwas an und schmilzt dann unter starkem Schäumen
zu einer dunkelgrauen glänzenden Kugel, die von MetallkÖmern umgeben ist. Giebt
mit den Flüssen grüne, im Reductionsfeuer, besonders auf Zinnzusatz, rothe Glaser.
Mit Salpetersäure bildet er eine grüne Auflösung und einen gelben Rückstand.
Nach Berzelius ist der Vauquelinit von Beresow eine Verbindung von f Mol.
zweidrittel chromsaurem Kupfer und 2 Mol. zweidrittel chrom-
saurem Blei,
Gefunden
2 At.
Chrom — 104 —
Cr 03 27,57
28,33
2 -
Blei — 4U
Pb 0 61,48
60,87
\ -
Kupfer — 63,4
Cu 0 10,95
10,80
9 -
Sauerstoff — 144
100.
100.
725,4
Berzelius: Schwgg. J. 30,398.
S. femer Laxmannit- (Phosphate mit Chromaten).
Jossait von Beresow reagirt nach Plattner auf Chrom, Blei und Zink.
Breithaupt: B. h. Ztg. 1858, No. 7.
Molybdate. 283
Moly b date.
Gelbbleierz.
Decrepitirt, färbt sich dunkler, schmilzt v. d. L. auf Kohle, Bleikörner und
einen gelblichen Beschlag bildend. Mit Bora^ auf Platindraht ein gelbliches , kalt
farbloses , in der inneren Flamme schwarzes Glas , welches nach dem Ausplatten
grünlich und dunkel gefleckt erscheint. Phosphorsalz : ein gelbgrünes, kalt blasseres^
in der Reductionsflamme dunkelgrünes Glas. Mit Soda BleikÖmer.
Chlorwasserstoffsäure bildet Chlorblei und eine grüne Auflösung. Salpetersäure
scheidet ein gelbes Pulver ab^ welches, mit Zink und verdünnter Schwefelsäure be-*
handelt, schön blau wird.
Das von Jacquin und Wulfen zuerst beobachtete Gelbbleierz aus Rämthen ana^
lysirte Klaproth (1796), später Macquart, Hatchet, Goebel u. A.
1. Bleiberg, Kämthen. a. Goebel: Seh wgg. J. 37,74. b. Melling: In
meinem Labor, c. Parry: Phil. Mag. 4 847.*)
%. Grube Azulaques bei la Bianca, Zacatecas, Mexiko. Bergemann: Pogg.
Ann. 80,400.
3. Phoenixville, ehester Co., Pennsylvanien. a. Crelbes. b. Rothes. V. G.
6,95. Smith: Am. J. Sc. (2) 20, «42.
4.
2.
3.
a.
b.
c.
a. b.
Vanadinsäure
—
—
— 1,28
Molybdänsäure
40,5
40,29
39,30
37,65
38,68 37,47
Bleioxyd
59,0
60,90
60,35
62,35*
60,48 60,30
99,5 t01,19 99,65 100. 99,16 99,05
Normales molybdänsaures Blei,
Pb Mo 04.
1 At. Molybdän = 92 = Mo 0^ 38,57
1 - Blei^ =207 Pb 0 61,43
4 - Sauerstoff =^ 64 <00.
363
Kalkhaltiges Gelbbleierz. Nach Domeyko kommt in Chile eine iso-
morphe Mischung
/ 2Pb Mo OM
\ Ca Mo 0* /
krystallisirt vor.
Ann. Min. 1
[4) 3,15.
Gefunden
3Mo =:= 276
— Mo 03 45,54
46,42
2Pb = 414
Pb 0 48,39
47,00
Ca — 40
Ca 0 6,07
6,88
120 = 492
400.
100.
922
*) Ein geringer Vanadingehalt ist von mir und von Wöhlcr beobachtet worden. Ann.
Ch. Pharm. 4 02,883. Das Gelbbleierz von Ruskberg im Banat und das von Phoenixville ist
nach Schrauf chromhaltig. Proc. R. Soc. 49,454.
284 Wolframiate.
Anhang. In einem Mineral von Paramorico bei Pamplona, Süd-Amerika, fand
Boussingault 10 p.C. Mo 0^, 1,2 Cr 0^, 4,3 P^ 0*, 2,9 C 0^, 73,3 Pb O, 1,3 Cl,
7,6 Fe 03, AI 0^, Si 0^.
Ann. Ch. Ph. 45,325.
Wolframiate.
Scheelit.
SchmilEt V. d. L. an den Kanten. Borax: Im OxydatioHsfeuer ein farbloses
Glas, welches, bei sUrker Hitze geschmolzen, klar bleibt, nach dem AnwürmeD aber
trübe wird ; vollkommen gesättigt , wird es Jt^eim Abkühlen milchweiss and kryatai-
linisch ; im Heductionsfeuer zeigt es auch auf Zinnzusalz keine Firbung. Phosphor-
salz : Im Oxydationsfeuer eine (arblose , im Heductionsfeuer heiss gelbe oder griin»
tiche , kalt blaue Perle , welche bei Zinnzusatz dunkler wird. Nach y. Kobell giebt
mancher Scheelit mit Phosphorsalz in der innem Flamme ein bräunli^es oder graues
Glas , weiches durch Zinn blau erscheint. Plattner will mit geschmolzenem Phos-
phorsalz in der offenen Rohre schwache Fluorreaction beobachtet haben.
Wird durch Erhitzen mit Säuren zersetzt ; es scheidet sich gelbe , in 'Alkalien
lösliche Wolframsäure ab.
Scheele entdeckte 1781 in dem grauen Tungstein von Bispberg die. Wolfram-
säure. T. Bergman undD'Elhuyar beschäftigten sich mit ihm; Klaproth lieferte 1800
die erste brauchbare Analyse, welche fierzelius 1815 bestätigte.
1. Schlacken wald. a. Klaproth. b. Buchholz und Brandes: Schwgg. J.
30,285.
2. Zinnwald. Dieselben.
3. Neudorf bei Harzgerode. Röthlich, V. G. 6,03. Rammeisberg: Pogg.
Ann. 68,514.
4. Riesengrund im Riesengebirge. Himmelbach: Ztschr. d. geol. Ges.
15,607.
5. Framont. V.G. 6,05. Delesse: Bull. g^l. (t) 10,17.
6. Österstorgrufva, Wermland. Berzelhis: Afhandl. i. Fis. 4,305.
7. Katherinenburg. Gelb, V.G. 6,071. Ghoubine : Ann. Min. Russ. 4 841.
8. Huntingdon, Connecticut. Bowen: Am. J. Sc. 5,113.
9. Bangh-Grube, Cabarrus Co., Nord Carolina. Genth: ib. (J) tS^^SJ.
10. Grube Llamuco, Coquimbo, Chile. Grün. Domeyko : Ann. Min. (4j 3, 4 5.
la. 4. 5. 6. 9. 10.
Sn 02 0,13
Wolframsäure 81,5 80,1 80,35 80,42 79,5t.' 76,3«
Kalk 18,5 19,3 19,40 19,40 19,31 48, «0
100. 99,4 99,75 9^,8t PeO»0,18 —
CuO 0,08 3,31
99,22 97,83
Normaler wolframsaurer KaH,
Ca W 0^
1 At. Wolfram = 184 = W 0^ 80,55
1 - Calcium =40 Ca 0 19,45|
4 - Sauerstoff = ^4 ) qq
288 - '
Wölframiate. 285
Die Analyse No. 1 0 läs^ tnoht erkennen, ob hier eine isomorphe Mischung vor-
liegt, weil, aneh den Verlust = W 0* gesetzt, W : R = 1 : 1,08 At. ist.
lieber den Fluor- und Chiorgebalt des erzgebirgischen Sch^ehCs 6. Breithaupt :
Schvvgg. J. 54,130. ♦
Der Scheelit von Traversella und von Gumberland eiltlräU ehie spektralanalytisch
nachweisbare Spur Didym.
Horner: Gh. News 28,282.
T»'
Scheelbleierz.
Schmilzt V. d. L. ziemlich leicht und erstarrt krystallinisch. G|ebt auf der
Kohle Bleibeschlag, mit Soda Bleikörner» Mit Borax ein Carbloses.^ in^der inneren
Flamme gelbliches , beim Erkalten graues oder, nach längerem Blasen, dunkelrothes
Glas. Mit Phosphorsalz in der inneren Flamme eine blaue Perle.
Verhält sich gegen Salpetersäure ähnlich dem Scheelit. Ist in Kalilauge löslich.
Anaivsen des Scheelbleierzes von Zinnwald :
1. Lampadius: Schwgg. J. 3f,254.
2. Kerndt: J. f. pr. Gh. 42, HS.
1.
2.
VVolframsäure
54,7»
51,73
Bleioxyd
48,95
46,00
Kalk
—
1,39
Eisen (Mn)oxydul
0,47
100. 99,59
Normales wolframsaures Bei,
PbWO*.
1 AI. Wolfram = 184 = VV 0» 51,0
I - Blei ^ 207 ?b 0' 49,0
4 - Sauerstoff =i= 64
;ioo.
, . 1 '«
i55
Wolfram.
♦ V
Schmilzt V. d. L. schwer zu einer magnetischen krystallinischen Kugel. Giebt
luit Phosphorsalz in der inneren Flamnie eine rothe (die eisenhaltige^ Mfsdhungen)
und auf Zinnzusatz grüne Perle. Mit Bod^' Mahganreaction.
Wird von Säuren, jedoch etwas scthver, ünt^r Abscheidung von gelber Wolfram-
sUure zersetzt*). Auch dnrCht K^hen mit Kalilauge erfolgt Ersetzung , die jedoch
nie vollständig ist. . „ '^
Der Wolfram wurde zuerst von den Brüdern J. und F. D'Elhuyar 1785 unter-
sucht, welche in ihm die von Scheele im Tungstein eatdeckt^ Säure auffanden.
Klaproth, Wiegleb, Gmelin, Vauquelin versuchten sich an ihm, bis Berzelius 1815
die erste genauere Apalyse lieferte. , ^
Alle Ab'finderungen sind Wotframiate von Sisen- und Manganoxydiil. Nur das.
letzte ist für sich bekänriti
{ ! A. Hübnorit, »• /
Schwarz, roth durchsichtig, V. G, 7^9 (1^,14 Breitl^auptJ. y9h piolle im
Mainoth-Districl, Nevada, ge^undep. Von Credner ähalysirt. '
Jahrb. Min. I86ß, 87. ' , ' '!
*) S. weiterhin. ' ^^- - '' ' ''i'* . > •, .,, ■
286 Wolframiate.
Normales wolfraiiisaures Manganoxydul, MnWO*.
Gefundea
\ At. Wolfram = 484 = W 0^ 76,9 76,4
\ - Mangan =55 MnO 23,1 >3,4
4 - Sauerstoff = 64 TÖÖ7" 99,8
303
B. Manganreiche Kifchongen.
1. Bajewka bei Katharinenburg. V. G. 7,357. Kulibin: Des Cloizeaux
Ann. Ch. Ph. (4) 18.
2. Schlacken waid. Knstallisirt. Philipp: In mein. Labor.
\. • 2.
Wolframsäure
74,63 73,60
Manganoxydul
20,96 22,24
Eisenox^
ydul
2,12 3,74
Kalk
1,31 —
98,92 99,58
Atomverhältniss.
Fe :
Mn Ca : Fe
in 1.
— 1 :
9,8 4:5
- 2.
— \ :
6
No.
\ ist alsc
/ Fe W OM
^ \ 1 0Mn W 0* /
No.
2
/ Fe W 0* \
\ 6Mn WO*/
Die Abänderung von Schlackenwatd hatte ich schon früher untersucht und 5,4
und 7,2 p. C. Eisenoxydul gefunden; jedoch waren die feinen braunrothen Nadeln
nicht ganz rein.
Pogg. Ann. 84,154.
C. Mitüere MifchungeD.
Gewisse Abänderungen entsprechen der Formel
/ 2Fe W 0* \
\ 3Mn W OM
5 At. Wolfram = 920 = W 0» 76,47
3 - Mangan =165 MnO 14,04
2 - Eisen =112 Fe 0 9,49
20 - Sauerstoff == 320 7ÖÖ^
1517
1. Zinnwald. a. V. G. 7,191. Graf Schaffgotsch: Pogg. Ann. 52,475.
b. V. G. 7,23. Kemdt: J. f. pr. Ch. 42,81. c. Schneider: Hb. 49,321.
d. Reuter: In mein. Labor.
(Ausserdem d'Elhuyar. — Ebelmen: Ann. Ch. Ph. (3) 8,505. — Kussin:
Mitthlg. — Weidinger: iahresb. 1855, 963.)
2. Altenberg, Erzgebirge. V. G. 7,20. Kemdt.
3. Schlacken wald. V. G. 7,48 — 7,53. Kemdt.
4. Gmbe Neubescheert Glück, Freiberg. Derb, V. 6. 7,23. Kemdt.
5. Lockfell, Cumberland. Derb, Y. G. 7,24. Kemdt.
Wolfratniate. 287
6. HuntingdoD, Goan. Faserig-stänglich, V. G. 7,4i — 7,48. Kerndt.
7. Trumbull, Cono. Derb, V. G. 7,22 — 7,27. Kerndt.
r 2.
a. b. c. d.
Wolframs'äure
(75,50)
75,62
76,01
76,08
75,43
Manganoxydul
U,98
14,85
13,90
13,48
14,90
Eisenoxydul
9,52
9,55
9,81
10,06
9,65
100.
100,02
CaO 1,19
100,91
99,62
99,98
3.
4.
5.
6.
7.
Wolframsäure
75,68
75,83
(75,96)
75,47
(75,76)
Manganoxydul
U,30
14,56
14,50
14,26
14,49
Eisenoxydul
9,56
9,24
9,54
9,53
9,75
99,54 99,60 100. 99,26 100.
Hierher gehört wohl auch der Wolfram vom Münz-ErbstoUn bei Freiberg, der
nach Richardson 1 4,75 Mn 0 und 11,2 Fe 0 enthält.
Richardson: Phil. Mag. 1835. — Zerrenuer: B. h. Ztg. 1869, No. 50.
D. Eisenreiche Mifchangen
•
Am
häufigsten
/ Mn W 04 \
\ 4Fe W 0* /
5 At.
Wolfram
i — 920 —
WO»
76,37
4 -
Eisen
— 224
FeO
18,96
1 -
Mangan
— 55
MnO
4,67
20 -
Sauerstoff =320
100.
1519
1. Neudorf bei Harzgerode. a. V. G. 7,22. Kemdt. b. Schneider.
2. Grube Glasebach bei Sirassberg, Harz. Schneider.
3. Grube Neuhaus Stolberg, daselbst. Petzold: Pogg. Ann. 93,474.
4. Ehrenfriedersdorf. a. Graf Scbaffgotsch. b. V, G. 7,50 — 7,54.
Kemdt.
5. Chanteloup, Limoges. V. G. 7,48 — 7,51. Kemdt. (Auch Ebelmen:
s. oben.)
6. Godolphin's Ball, Cumberland. V. G. 7,23. Kemdt.
7. Montevideo, a. Graf Scbaffgotsch. b. V. G. 7,51. Kemdt.
8. Nertschinsk. V. G. 7,60. Kemdt.
9. Bangle-Grube, Gabarms Co., N. Carot. Genth. S. Scheelit.
Von allen ^diesen übereinstimmenden Analysen seien folgende angeführt :
1a.
4a.
5.
6.
7b.
Woiframsäure
75,90
(76,10)
75,82
(75,92)
76,02
Eisenoxydul
19,24
19,16
19,33
19,35
19,21
Manganoxydul
4,80
4,74
4,84
4,73
4,75
99,94 100. 99,99 100. 99,98
No. 1 . Eine Analyse von mir hat 20, 17 Fe 0, 3,54 Mn 0 gegeben. Eine von
Schneider (Wolfram von der Grube Meiseberg) 20,27 und 3,96 p. C, nebst 0,28
Ca 0 und 0, 15 Mg 0. — Diese Versuche ergeben Mn : 5Fe.
No. 6 war schon von Berzelius, No. 6 von Graf Scbaffgotsch untersucht worden.
28$ Wolframiate.
5. 6.
Eisenoxydul 17,95 18,00 und 4 8,55
Manganoxydul 6,05 5,73 und 6,30
Danach wären beide
/ MnWOn
\ 3Fe WO*/
4W = 736 = WO« 76,38
3Fe = 168 FeO 17,78
Mn = 55 MnO 5,84
160 = JI56 400.
1215
Hierher scheint auch der Wolfram von Meymac, Dept. Corr^ze> zu gehören,
dessen V. G. nach Camot = 6,54 (?) und worin 74,25 W 0«, 15,85 FeO, 6,51
MnO, 0,8 Ca 0, 0,7 aq und IJ TantalsUure, während manche Stücke sogar
5 p. C. der letzteren enthalten sollen.
C. rend. 79,637.
Graf Schaffgotsch hatte die Ansicht vertheidigt , der Wolfhim enthalte nicht
W 0^, sondern Wolframoxyd, und Mar^gxientte behamptele, letzteres sei das blaue
Oxyd W2 0^. Schon früher waren ähnliche Vermuthungen von Aikin und Hausmann
aufgestellt worden. Margueritte namentlich behauptete. Chlorwasserstoffsäure lose in
der Kälte nur Eisenoxyd auf, beim Kochen aber entstehe Eisenoxydul, weil W^ 0^
zu W 0^ oxydirt werde.
Wolfram wird, bei Luftabschluss mit Chlorwasserstoffsäure erhitzt, in eine blaue
Masse verwandelt; die Auflösung enthält nur Eisen oxy du 1 (Berzelius, Schneider);
der blaue Rückstand wird an der Luft gelb, er enthält aber ursprünglich ebenfalls
Eisenoxydul. Auch Schwefelsäure färbt beim Erhitzen das "Pulver des Wolframs blau,
später entwickelt sich schweflige Säure, die Masse wird gelb, und die verdünnte
Flüssigkeit enthält dann Eisenoxyd.
Lehmann hat bewiesen, dass dieWolframsänrc in dem Wolfram pr&existirt. Er
zeigte, dass W 0^ und ein Eisenoxyd uLsalz, mit Schwefeisfiiune erhitoi, dieselbe blaue
Masse liefern'*') , und dass bei weiterem Erhitzen unter Entwiokinng von schwefliger
Säure gelbe Wolframsäure und Eisenoxyd entstehen.
In dem Wolfram von Zinnwald (C.) und dem von Neudorf (D.) ist die Menge
des Wolframs dieselbe (60,6 p. C.) ; beide müssen also gleiche Meiigen schwefliger
Säure liefern, wenn in ihnen ein niederes Oxyd de^ Wolframs dnthaHen ist. Ist
aber das blaue Oxyd ein Product, so muss die schweflige Säure im VMrhättniss zur
Menge des Eisens stehen, mithin bei D. ihre Menge grösser sein.
Nun erhielt Lehmann aus C. imd aus D. solche Mengen sohwefligctr Säure, dass
der Sauerstoff, den die Schwefelsaure abgab, für 400 Theüe des Minerals In C.
= 0,90 p. C, in D. = 1,95 p. C. war. Da 0 = 16, 2FeO = 7« in Oxyd ver-
wandelt, so war der Gehalt an Eisenoxydul in C. = 8,1, in D. = 47,55 P*/C., was
den Versuchen entspricht. . , i
Mitlün ist die schweflige Säure proportional dem Gehalt an Eise^ioxy^l, und
die Bildung des blauen Oxyds beruht auf der reducirenden Wirkung von jenem auf
die vorhandene Wolframsäure.
Margueritte: C rend. 4843. — Lehmann: J. f. pr. Ch. 6i;iM.i
*} Dasselbe habe ich für TitanRäare gefunden.
.Vanadate. 289
Im Wolfram fmden sich Spuren von Tantal oder Niob. Deville hat sie in
dem von Sl. Leonard nachgewiesen*).
Ann. Ch. Ph. (3) 61,344.
Auf Titan habe ich den Wolfram von Zinnwald vergeblich geprüft, wiewohl
Weidinger 1,89 p. C. gefunden haben will.
Ferberit.
Unter diesem Namen beschrieb Breithaupt ein Mineral von der Sierra Almagrera,
Spanien, V. G. 6,80 (7,17 Rg.).
B. h. Ztg. 1866, 157.
Analysen :
\, Liebe: JaWb. Min. 4 863, 641.
2. Rammeisberg: Mon.-Ber. Berl. Ak. 1864, 175.
Verhält sich wie Wolfram.
1.
2*).
Zinnsäure
0,14
0,16
Direct
Wolframsäure
70,11
(69,27)
69,49—69,88
Eisenoxydul
23,29
26,00
Manganoxydul
3,02
3,00
Kalk
1,75
1,57
Magnesia ^
0,42
Thonerde
1,17
99,90
100.
Ist R = Fe, Mn, Ca (Mg), so sind die At. von
R :
W(Sn)
in 1.
— 1,35 :
1
- 2.
— 1,43 :
1
No. 1 giebt mit 1,33 : 1 = 4 :
3
R4 w3 01^
j / 3R w on
No. 2 mit 1,5 : 1 — 3:2
Mn : Fe ist in 1 . = 1 : 8, in 2. = 1 : 9.
Ca (Mg) : Mn - - 1. = 1 : 1, - 2. = 2 : 3.
Vanadate.
Dechenlt. (Eusynchit zum Theil. Vanadit.)
Schmilzt v. d. L. leicht, reducirt sich auf Kohle leicht zu BleikÖrnem. Reagirt
mit den Flüssen auf Vanadin.
Löst sich in Salpetersäure zu einer gelben, in Chlorwasserstoffsäure unter Ab-
scheidung von Chlorblei zu einer grünen Flüssigkeit auf.
1 . Niederschlettenbach im Lauterthal, Rheinbayern. Dunkehrothe, krystal-
linisch-traubige Aggregate, V. G. 5, 8 1 . Ber^emann : Pogg. Ann. 80, 393 .
*) S. oben Wolfram von Meymac. **) Mittel von drei Analysen.
Bammel sberg, Handb. d. Minenlchemie. II. 49
290
Vanadate.
2. Zahringen*) bei Freiburg, fiaden. Gelbrothe Krasten auf Quarz, V. G.
4,945 (?). Nessler: Ber. nat. Ges. Freibui^ 4 854.
1.
2.
a.
b.
c.
Vanadiasäure 47,16
46,40
49,27
45,42
Bleioxyd 52,91
53;48
50,57
55,70
100,07
99,28
99,84
400,82
Hiernach wäre der Decheait
einfach vanadinsaures Blei, Pb V^ 0*.
2 At. Vanadin = 102,8 = V^ 0* 45,05
\ - Blei = 207 Pb 0 54,95
6 - Sauerstoff =
96
400.
405,8
Bergemann fand, dass manche Proben v. d. L. Arsengeruch geben; Phosphor-
säure konnte er nur einmal in Spuren nachweisen.
Ist das Mineral frei von Zink?
S. Eusynchit.
Eusynchit.
Verhält sich wie der vorige, zeigt aber ausserdem v. d. L. die Reactionen des
Zinks.
4 . Von Hofsgrund bei Freiburg. Vom Ansehen des Dechenits, V. G. 5,596.
Rammeisberg: Berl. Ak. Mon.-Ber. 4 864, 33.
2. Angeblich von demselben Fundort. V. G. 5,53. Gzudnowicz: Pogg.
Ann. 4 20,4 7.
4.
2.
a»*).
«»\
Arsensäure
0,50
Phosphorsäure
4,44 Spur
Vanadinsäure
(24,22) (24,32)
(«0,28)
Bleioxyd
57,66 58,35
57,06
Zinkoxyd
45,30 47,33
22,66
Kupferoxyd
0,68
400.
—
400.
400.
Atomverhältniss.
As
:" ]
P : V
: Pb :
Zn :
Cu
4. 0,44
: «,
,6 : 26,5
: 25,9 .
49,5 :
0,9
2a.
26,6 :
26
24
2b.
22,4
: 25,6 :
28
Es verhält sich also
V (As, P) .
R
in
4.
— 4
4,6
2a.
= 4
: 4,77
2b.
SSS 1
1
«,
42
*) Nach einer Mittheilung Fischer's ; nicht von Hofsgrund.
"^«j Nach Abzug von 8,t und 5,5 p. C. Quarz.
Vanadate. JS^l
Aus meiner Analyse folgi bei dein Verhältniss \ : 4,5 diö Fot*md
d. h. die eines Drittel-Vanadäts, üüd aiich Sa. kömmt derselben nahe.
Zn : Pb ist in Jener =» 3 : i, in dieser a^ 4:6.
\ 3Zn^ V« 0^ /
i\ = 402,8 = V^Q^ 27,31
yPb = 355 PbO 5"*, 4 3
^Zn = 83,6 tn 0 4 5,56
80 = 428 400.
■^^^■■i* ma^
669,4
Die Vanadate sind mit kleinen Mengen der isomorphen ArSeniate und Phosphate
gemischt. Da die Analyse auf 4 At. As 4P und 65y gegeben hat und 0,5As2 0^
= 0, 4V2 05, 4,4 4P2 0* « 4 , 46V2 0» sind, so würden 26, 08 p. C. V^ 0* in Rech-
nung kommen.
Da der Dechenit denselben Gehalt an Blei und dieselben mineralogischen
Charaktere zeigt, so ist die Yennuthung, er sei mit dem Eusynchit ident, das Zink
sei also übersehen, nicht ganz ohne Grund.
Araeoxen«
Von dem Fundort und dem Ansehen des Dechenits. Giebt v. d. L. die Reactionen
des Arsens.
Bergemann: Jahrb. Min. 4 857, 397.
Isomorphe Mischung
/ 2R3 V« 0«
\ R3 As2 0»
worin R gleiche At. Blei und Zink.
}
Gefunden
4V =c 205,6
=== V2 0^
48,62
47,04
2 As =» 4 50
As2 0*
4 4,74
40,66
|Pb — 93 4,5
Pb 0
54,44
53,26
|Zn — 292,5
Zn 0
48,52
48,36
240 — 384
400.
99,32
4963,6
Kobell fand in einer Probe 48,7 Pb 0 und 4 6,3 Zn 0.
J. f. pr. Ch. 50,496.
TaHadlnlt«
Der Vanadinit von Beresow decrepitirt stark, schmilzt v. d. L. auf Kohle zu
einer Kugel, die sich unter Funkensprühen zu Blei reducirt und die Kohle gelb be-
schlägt. Mit Phosphorsalz in der äusseren Flamme ein röthlichgelbes, kalt gelblich-
grünes, in der inneren ein schön grünes Glas.
G. Rose: Pogg. Ann. 29,455.
Aehnlich verhält sich nach Berzelius der Vanadinit van Wanlockhead*). Mit
Borsäure und Eisen reagirt er auf Phosphor. Nach Johnston entwickelt er auf Kohle
Arsengeruch.
Berzelius: Jahresb. 4 4,200. — Johnston: Ed. J. of Sc. 4 834.
*} B. giebt Matlock an, wo jedoch nach Greg und Lettsom das Miikeral nicht vorkommt.
49*
292 ' Vanadate.
Der Vanadinii von Zimapan giebt nach Berzelius die Reactionen auf Arseo, aber
nicht auf Phosphor.
Salpetersäure scheidet zuerst rothe Vanadinsäure ab , welche sich dann mit
gelber Farbe auflöst. Chlorwasserstoffsäure liefert unter Absatz von Clüorblei eine
grüne Auflösung.
In der Abänderung von Zimapan fand Del Rio 1801 15 p. G. der Säure eines
neuen Metalls, Erythronium. CoUet Descotils, der das Mineral später untersuchte,
erklärte jene für Chromsäure, welcher Annahme Del Rio beitrat. Erst Wöhler be-
wies 1830, dass das Metall des mexikanischen Minerals in derThatdas von Sefström
entdeckte Vanadin sei, und Berzelius gab eine Analyse. Durch G. Rose wurde
sein Vorkommen zu Beresow bekannt ; Johnston und Thomson wiesen es zu Wanlock-
head in Schottland nach, und Canaval fand es schön krystallisirt am Berg Obir bei
Windischkappel in Kämthen.
1. Windischkappel. V. G. 6,886. Rammeisberg: Pogg. Ann. 98,ti9.
2. Beresow am Ural. V. G. 6,863. Struve: Verh. Peterb. min. Ges. 1857.
3. Südafrika. Maskelyne: Ber. d. ehem. Ges. 1872, 992.
4. Grafschaft Wicklow, Irland (?). Thomson: Outl. Min. 4,574.
5. Zimapan, Mexiko. Berzelius: iahresb. H,200 (Wöhler).
1.
2.
3*).
4.
5.
Chlor
2,23
2,46
2,56
2,44
2^56
Vanadinsäure
17,41
16,98
18,90
23,43
Phosphorsäure
0,95
3,08
—
Bleioxyd
76,70
79,47
78,09
73,94
76,54
97,29 101,99 99,55 99, 8f
Die von mir nachgewiesene) Isomorphie des Vanadinits mit dem Pyromorphit
Jund Apatit) erfordert
Pb Cl2 + 3Pb» V2 0».
2C1 = 71 = Cl 2,50
6V = 308,4 V^O* 19,36
lOPb = 2070 PbO 78,70
240 = 384 100,56
2833,4
No. I und 2 sind Mischungen mit Pyromorphit, und zwar enthält No. I
6,05 p. C, No. 2 19,6 p. C. des letzteren. Oder
No. I besteht aus I Mol. Phosphaten und 15 Mol. Vanadaten.
No. 2 besteht aus ihnen in dem Verhältniss 1 : 4.
/ Pb C12 + 3Pb» V2 0^ \
\ 4 (Pb C|2 + 3Pb3 V2 0^) /
5C1 = 177,5 = Cl 2,53
12V = 616,8 V205 15,62
3P = 93 P^O^ 3,07
25Pb =5175 Pb 0 79,39
60O = 960 100,61
7022,3
Der Vanadinit von Beresow ist bekanntlich über Pyromorphit krystallisirt.
*) Mittel von iwei Analysen.
Vanadate. 293
DeSClolzlt (Vanadit).
Verhält sich ähnlich dem vorigen. ^
Dieses in schwarzen zweigliedrigen Krystallen, V. G. 5,839, aus Argentinien
stammende Mineral hat Damour analysirt.
Ann. Ch. Ph. (3) 41,72.
Analyse a. nach Abzug von 9,44 p. C. Unlöslichem; b. nach Abzug des Eisens
und Mangans als Oxyde und des Wassers.
a.
b.
At.
Chlor
0,35
0,39
1
Vanadinsäure
24,80
28,04
— V
15,76
30,6
Bleioxyd
60,40
67,90
Pb
63,01
30,4
Zinkoxyd
2,25
2,54
Zn
2,04
3
Kupferoxyd
0,99
1,13
Cu
0,90
1
Manganoxyd
6,52
100.
Eisenoxvd
•
1,65
Wasser
2,43
99,39
Gehören also Mn und Fe der Verbindung nicht an*), so ist V : Pb = 1 : 4 At.
und der Descloizit
Pb2 V2 0'
oder genauer
Pb Cl2 + 30Pb2 V2 0'.
Die erste Formel verlangt :
2 At. Vanadin = 102,8 = V^ 0^ 29,07
2 - Blei =414 Pb 0 70,93
7 - Sauerstoff = 112 4 00.
628,8
Die Seltenheit des Materials ist der Grund, weshalb die Analyse nicht genauere
Resultate geliefert hat.
Dasselbe Mineral ist am Obir in Kämthen von Schrauf gefunden worden (Yatiadit
Zippe). Die Krystallform, das V. G. = 5,83 etc. beweisen die Identität.
Tschermak hatte zwar darin 45,7 V^O*, 54,3 Pb 0 und eine Spur Zink gefunden
und es demgemäss für Dechenit erklärt (welcher selbst wahrscheinlich nicht die ihm
zugeschriebene Zusammensetzung hat), allein Tschermak hat eine ganz fehlerhafte
Methode angewandt, worauf Czudnowicz später aufmerksam machte.
Czudnowicz: s. Eusynchit. — Schrauf: Pogg. Ann. 116,355. — Tschermak:
Wien. Ak. Ber. 44,157 und Pogg. Ann. 117,349.
Va n a d i n - m 0 1 y b d ä n s'a u r e s B 1 e i . Dass 4m Gelbbleierz Spuren von Vanadin
vorkommen, wurde bei jenem erwähnt.
Ein molybdünsaures Mineral kommt als dunkler üeberzug auf Quarz der
Wh eatfey- Grube bei Phoenixville in Pennsylvanien vor und ist von Smith untersucht
worden.
Am. J. Sc. (2) 20,242.
Nach Abzug von 5,9A103, Fe 0^, Mn 0^, 1,13 CuO, 2,94aq und 2,21 Quarz.
*) Vielleicht gilt dies auch vom Zn ond Cu.
294
Vanadate.
At.
Vanadinsäure
13,48 — V 7,58
1
Molvbdänsäure
29,19 Mo 19,18
1,4
Bleioxyd
57,33 Pb 53,20
«,7
100.
Ist das Atomverbältniss »s I : 4,5 : 2, so ist das Ganze
/ Pb V«0«\
\ 3Pb Mo 0* /
2V = 102,8 = V2 0* 12,23
3Mo = 276 Mo 0» 28,10
4Pb s»= 828 Pb 0 59,67
180 ^ 288 <00.
1494,8
Wenn es kein Gemenge ist, erinnert es an ein (von mir) dargestelltes Doppel*
salz beider Säuren.
Eosit. Rothe oktaedrische Krystalle auf Weissbleierz von Leadhills, nach
Scbrauf viergliedrig, isomorph mit Gelbbleierz und, qualitativen Versuchen zufolge,
Vanadin- und molybdänsaures Blei.
Proc. R. Soc. 19,451.
Volborthlt
Giebt etwas Wasser, schwärzt sich, schmilzt v. d. L. auf Kohle leicht zu einer
schwarzen Schlacke, aus der sich allmälig KupferkÖmer abscheiden. Reagirt mit
den Flüssen auf Kupfer.
In Salpetersäure grüne Auflösung und beim Stehen ein rother Absatz (V^ O^).
Der Volborthit aus dem Ural (Perm) scheint vanadinsaures Kupfer zu sein.
Hess: J. f. pr. Ch. 14,52.
Identisch mit ihm ist wohl der Volborthit von Friedricbsrode in Thiiniigeiiy der
den Crednerit begleitet und von Credner untersucht ist.
Pogg. Aaq* 74,546.
Verhält sich wie der russische. Phosphorsalz : in der äusseren Flamme gelb*
grün, in der inneren tief grün, dann kupferroth und bleibt auch nach Zinn^usatz
grün.
Die Auflösung in Königswasser ist grün oder bei Sättigung gelb ; im letzterea
Fall büdet Wasser einen bräunlichgelben Niederschlag, während die Flüsßigkeü
grün wird.
1. Grün, feinblätterig, V. G. 3,495 (Mittel von zwei Analysen).
2. Hellgrün.
3. Grünlich grau.
V. G. 3,86.
1.
2.
3.
Vanadinsäure
36,58 (38,05)
(37,20)
39,32 (38,16)
Kupferoxyd
44,15
39,20
38,56
Kalk
12,28
17,53
16,75
Magnesia
0,50
0,88
0,92
Manganoxydul
0,40
0,53
0,52
Wasser
4,62
4,66
5,09
98,53
100.
101,16
Vanadate. 295
II n
In diesen 3 Analysen verhalten sich die At. von V : R = < : 2, H^ 0 : R = < : 3,
mithin ist das Ganze, wenn letztere Proportion =1:4 ist,
II
R4 v2 0» + aq.
In No. I ist Ca : Cu = 3 : 7, in 2. und 3. = 2 : 3.
i.
•
2.
2V — 102,8 =
V^O* 37,12
2V = 102,8 =
V2 0» 38,00
2,8Cu — <77,5
CuO 45,34
2,4Cu — 152,2
CuO 39,63
I,2Ca — 48
CaO 13,70
|,6Ca — 64
CaO 18,63
90 —144
aq 3,84
90 144
aq 3,74
aq — 18
100.
aq = 18
100.
490,3 481
Vanadinkapferbleierz. Eine braune Substanz aus Höhlungen derben
Pyromorphits der Mina grande, Chile, enthalt nach Domeyko: 15,21 V^O*, 5,26
As2 0», 0,72 pa 0*, 60,56 Pb 0, ^7,88 Cu 0, 0,37 Pb CR
Ann. Min. (4) 14,145.
Das Atomverhältniss R : (V, As, P) ist = 9 : 4, so dass das Ganze
R9V4.01«,
oder, wenn jenes = 2:1 sein sollte,
R4 V2 09
Wäre, wobei Ca : Pb = 6 : 7 (vielleicht 1:1).
Pnekerit.
Decrepitirt heftig, schmilzt v. d. L. auf Kohle, beschlägt diese grünlichgelb,
giebt mit Soda Wismuth , mit Borax ein grüngelbes , im Reduetionsfeuer braunes,
mit Phosphorsalz ein gelbes, im Reduetionsfeuer grünes Glas.
ha Chlorwasserstoffsäure unter Chlorentwickiung eine tiefrothe Auflösung , die
beim Stehen oder Eindampfen grün wird und beim Verdünnen einen gelblichen
Niederschlag bildet.
Das auf dem Pucher*Richtschacht der Grube Wolfgang Maassen zu Schneeberg
in braunen zweigliedrigen Krystallen (V. G. etwas grösser als 5, 9] gefundene Mineral
untersuchte Frenzel.
J. f. pr. Ch. (2) 4,227.
Yanadinsaures Wismuth,
Bi V 04 = Bi2 V^ 0»
Gefunden
1 AI. Vanadin = 51,4= V2 0* 28,26 27,19*)
I - Wismuth =208 Bi2 0^ 71,74 72,81
4 - Sauerstoff = 64 loo. 100.
323,4
♦) Mittel.
296 Phosphate.
Phosphate,
Wasserfreie.
Apatit.
Schmilzt V. d. I«. nur in dünnen Splittern und schwer zu einem farblosen
Gla^se. Wird von Borax langsam, von Phosphorsalz reichlich au^elöst; die fast ge-
sättigte Phosphorsalz-Perle wird beim Erkalten trübe und eckig ; bei vollständiger
Sättigung entsteht eine milchweisse Kugel. Giebt in der offenen Röhre mit ge-
schmolzenem Phosphorsalz in der Regel Fluorreaction. Mit Schwefelsäure befeuchtet,
färbt er die Flamme grünlich.
Löst sich in Chlorwasserstoff- und Salpetersäure auf. Entwickelt gewöhnlich,
mit Schwefelsäure erhitzt, Fluorwasserstoffsäure.
Klaproth undVauquelin hatten im Apatit Phosphorsäure und Kalk nachgeivieseD,
allein erst G. Rose , durch die Isomorphie des Apatits mit dem Pyromorphit und
Wöhler's Analysen desselben veranlasst, fand den Chlor- und Fluorgehalt des Apatits
auf und bewies die analoge Zusammensetzung dieser Mineralien.
Im Folgenden sind die Analysen nach dem Chlorgehalt geordnet.
1 . Kragerö, Norwegen. Weiss. Angeblich fluorfrei. Völker : J. f. pr. Ch.
75,384.
2. Snarum, Norwegen. Grünlichgelb, V. G. 3,174. a. G. Rose: Pogg.
Ann. 9,185. 84,303. b. Weber: Eb. 84,306.
3. Cabo de Gata, Spanien, a. Krystallisirt, gelb , Y. G. 3,235. G. Rose,
b. V.G. 3,25. Church: J. Ch. Soc. (2) 11,101.
4. Arendal. Krystallisirt, grün, V. G. 3,222. G. Rose.
5. Hurdstown, New York. Krystallisirt, gelb, Y. G. 3,205. Jackson:
Am. J. Sc. (2) 11,402. 12,73.
6. Crown Point, New York. Traubig, blaugrün, Y. G. 3,053. Jackson.
7. Sludjanka, Ural (Moroxit), Y. G. 3,178. Pusirewsky: Yerh. Pet. Min.
Ges. 1862.
8. Greiner, Zillerthal. Derb, gelb. a.Y.G. 3,175. G.Rose, b. Rengert:
In m. Lab.
9. Schwarzenstein, Zillerthal. Krystallisirt, gelb. Rammeisberg: Pogg.
Ann. 68,506.
10. Fahigl bei Slerzing, Tyrol. KrysUUisirt , gelblich, Y. G. 3,166.
a. ü. Rose. b. Joy: Chem. Research. GÖttingen 1853.
11. Schlackenwald. Strahlig, stänglig. Rammeisberg: Pogg. Ann. 85,297.
12. ,Ala. Grosse gelbliche Krystalle. Rengert: In mein. Lab.
13. Gotthardt. Krystallisirt, weiss, Y. G. 3,197. G. Rose.
14. Takowaja. Y.G. 3,201. Pusirewsky.
15. Pargas. Krv'stallisirt, blau, Y. G. 3,19. Arppe: Analiser af Pinska min.
16. Kietyö, Kirchspiel Tammela, Finnland. Blaugrün. Y.G. 3,18. Arppe.
17. Miask. a. Gelb, Y. G. 3.234. v. Rath: Pogg. Ann. 96,331. b. Ans-
Kalkstein, Y. G. 3,216. Alexcjew: Yerh. Pet. Min. Ges. 1862, 59.
18. Wheal Franco bei Tavistock, Devonshire. Kugelige Aggregate. Henry:
Pogg. Ann. 84;311.
Phosphate. 297
1.*l 2. 3. 4.
a.
b.
a.
b.
Chlor
4,10
2,71
2,66
0,56
0,72
0,51t)
PhosphorsSure
41,25
—
41,54
—
43,65
—
Kalk
53,84
54,75
53,46
55,30
54,21
65,89
Eisenoxyd
0,84**)
0,25
1,79***)
—
Wasser
0,42
—
0,18
5.
6.
7.
a.
8.
b.
9.
Chlor
0,34
0,21 ii)
0,11
0,09
0,12
0,07
Phosphorsäure
42,34
44,56
41,98
43,22
Kalk
55,08
62,76
55,71
55,57
55,17
55,31
Eisenoxyd
0,04
2,10
—
10.
11.
12.
13.
14.
a.
b.
Chlor
0,06
0,05
0,05
0,06m)
0,03
0,01
Phosphorsäure
43,01
—
44,03
41,99
Kalk
55,87
55,24
53,97
54,34
55,66
55,98
Eisenoxyd
0,09
0,27
15.
16.
17.
a.
b.
18.§)
Chlor
Spur
Spur
Spur
Spur
Spur
Phosphorsäure
40,76
41,39
42,08
42,99
41,57
Kalk
54,74
65,40
55,17
65.00
53,10
Eisenoxyd
0,81
1,72 ^
0,17
3,09
[FeO, MgO)
Das Fluor lässt sich direct nicht bestimmen.
Wir haben zwei Grundverbindungen :
A. Chlorapatit
ua r u u — |3Ca3p2os/
B. Fluorapatjit
Ca* P3 012 Fl = {3^^%^^,^,}
A. B.
Cl = 35,5 = Cl 6,82 Fl == 1 9 = Fl 3,77
3P = 93 P2 0*40.92 3P = 93 P^ 0* 42,26
5Ca = 200 Ca 0 53,80 5Ca = 206 Ca 0 55,55
120 = 192 ^01, 54 ^20 = 192 101,58
520,5 504
*i Ein anderer Apatit von Kragerö gab 1,38 Chlor, ein rother 1,03 p. C.
**) Einschl. 0,88 Thonerde, 0,17 Alkali.
*♦*) Worin auch Ce und Y, vielleicht von Kryptolith herrührend.
f) Eben soviel im krystallinischen Apatit von Achmalowsk, V. G. 8,091. Pusirewsky.
•H-) Desgl. in den grünen Krystallen von Blagodat, V. G. 8,482. 0,19 p. C. Cl in einem
farblosen Apatit von den Scbiscbimskischen Bergen, V. G. 3,189. Ders. Spuren in den Kry-
stallen von der Kirjabinskischen Grube, Ural, V. G. 8,126. Ders.
f-H-) Fluor direct bestimmt = 1 ,9.
§) EineAnalysevonMaskelyneergiebt5,1CaC03, ¥e03, Mn 03 0, 91. Na^ 0 0,69, aq 1,59.
Ber. d. ehem. Ges. 1870, 986.
A.
1.
60,1
2a.
39,8
3b.
10,6
3a.
8,2
5.
5,0
8b.
1,8
10b.
0,7
U.
0,15
l 298 Phosphate.
Reiner Chlorapatit ist nicht bekannt. Der chlorreichste (No. 1) mit 4,1 p. C.
ist weil entfernt , es zu sein , wenngleich Völker behauptet , derselbe enthalte kein
Fhior. Die Mehrzahl der Apatite ist eine isomorphe Mischung von A. und B. Wir
geben im Folgenden das berechnete Yerh'ältniss beider und den Fluorgehalt an.
B. Fluor
39,9 1,51 p.c.
60, J 2,27 -
89,4 3,37 -
91,8 3,46 -
95,0 3,58 -
98.2 3,70 -
99.3 3,74 -
99,85 3,76 -
No. 15 — 18 sind also reiner oder fast reiner Fluorapatit.
Phosphorit. Als solcher wurde zunächst der erdige Apatit von Estrema-
dura bezeichnet. Eine ältere Analyse von Daubeney giebt in ihm 0,2 p. C. Chlor,
eine spätere von Naranja y Garza 0,06 p. C. desselben an. Das Mineral ist nicht
rein, es enthält Eisenoxyd, Thonerde und Kieselsäure.
Daubeney: Ann. Chem. Pharm. 55,116. — Naranja: Bull. g^ol. 17,137. —
DeLuna: C. rend. 61,47.*) — Forbes: Phil. Mag. (4) 29,340.
Der Phosphorit von Am berg' enthält nach Mayer kein Chlor, aber Fluor, und
hat sonst die Zusammensetzung des Apatits, ausserdem Spuren von Jod.
Ann. Ch. Pharm. 101,281.
Der Phosphorit von Redwitz, Fichtelgebirge, der in meinem LAboralorHun
untersucht wurde , ist ebenfalls chlorfrei ; einzelne Proben enthalten etwas kohloi-
sauren Kalk.
Der Phosphorit aus der Lahn- und Dillgegend im Limburgischen, nament-
lich bei Staffel , welcher nach Forster und Petersen Fluor (und Spuren Chlor) and
1,51 — 3,19 — 4,25 p. C. Kohlensäure enthält, wurde Staffelit genannt und von
Letzterem als eine feste Verbindung von Fluorapatit mit Ca C 0^ und H^ 0 betrachtet.
Streng fand in seinen Höhlungen messbare Apatitkrystalle mit 0,42 — 3,71 p. C.
Kohlensäure und es sind nach ihm die Staffelitinkrustationen parallelfaserige Apatit-
aggregate.
Stein: Jahrb. Min. 1866, 716. Zlschr. pr. B. h. Sal. 16. Jahrb. Nass. Ver.
f. Naturk. 19. 20. 21. 22. — Streng: Jahrb. Min. 1870,430. — Petersen: Eh.
1867, 101. 1872, 96. — Kosmann: Ztschr. d. geol. Ges. 21,795.
Von Phosphoriten sind in neuerer Zeit vielfache Untersuchungen in technischer
Hinsicht gemacht worden.
Zersetzter Apatit. Aufnahme von Wasser und Kohlensäure bezeichnet die
anfangende Zersetzung des Apatits. Dahin gehört der Pseudoapatit von der Grobe
Churprinz, Freiberg, worin ich 40,3 p. C. Phosphorsäure, 53,78 Kalk, 0, 1 4 Magnesia,
1,78 Eisenoxyd, sowie Chlor, Fluor und Kohlensäure fand.
Erdmann: J. f. pr. Ch. 5,471. — Plattner: Probirk. m. d. LÖthr. 2i2.
Femer der Hydroapatit aus den Pyrenäen, der nach Damour Fluor (3,36 p. C.)
und 5,3 p. C. Wasser enthält. '
Ann. Min. (5) 10,65.
Osteolith. In Basalten, Doleriten und Trachytconglomerat finden sich weisse
erdige Massen , wesentlich aus Phosphorsäure und Kalk bestehend , ausserdem
'*] Der Phosphorit von Jumilla soll 1,75 p. C. Ce, La, Di enthalten.
Phosphate. 299
Magnesia, Tbonerde, Eisenoxyd, AlkaU, I(ie^Q|ffäure (bis 9 p. C.j, meist Kohlensäure
und (bis 3 p. C.) Wasser enthaltend.
Analysen :
Kratzer Berg bei Schönwalde (Böhm. Friedland). Y. G. 2,828. Dürre:
Pogg. Ann. 105,155.
Ostheim bei Hanau. V. G. 3,08. C. Bromeis: Ann. Ch. Pharm. 79,1.
Honnef, SiebengeJbirge. Von Apatit begleitet. Bluhme: Eb. 94,354.
Redwitz, Fichtelgebirge. V. G. 2,89. Schröder: Eb. 89,221. 101,283.
Roth in der Rhön. Hassenkamp: Jahrb. Min. 1856, 422.
Rethel, Ardennen. Meugy: J. f. pr. Ch. 70,499.
Talkapatit. Ein Mineral von Slatoust, V. G. 2,75, nach Hermann Fluor,
0,92 Chlor, 2,32 Schwefelsäure, 43,11 Phosphorsäure, 41,44 Kalk, 8,55 Magnesia,
1 , \ Eisenoxyd enthaltend. Ist nach Volger ein zersetzter Apatit.
Hermann: J. f. pr. Ch. 31,101. — Volger: Pogg. Ann. 96,559.
Pyromorphit.
Schmilzt V.* d. L. leicht, fdrbt die Flamme blaugrün und erstarrt krystallinisch.
Im Moment des Krystallisirens pflegt die Probe zu erglühen. Giebt in der innem
Flamme einen gelben Beschlag , auf Zusatz von Soda Bleikömer. Manche Abände-
rungen reagiren auf Arsen. Der Pyromorphit von Beresow giebt mit Phosphorsalz
ein grünes, in der innem Flamme bräunliches undurchsichtiges Glas. G. Rose.
Pogg. Ann. 46,639.
Auflöslieh in Salpetersäure und auch, wenn kalkfrei, in Kalilauge.
Klaproth wies in den Grün- und Braunbleierzen Phosphorsäure und Chlor
nach. Seine Analysen waren jedoch unrichtig und erst Wöhler hat ihre chemische
Natur und ihre Isomorphie mit dem Apatit kennen gelehrt. Viele Abänderungen ent-
halten Arsensäure, d. h. sind isomorphe Mischungen mit Mimetesit, manche sind
kalkhaltig, d. b. mit Apatit gemischt.
A. Keine Phosphate. ^
1. Zschopau, Sachsen. Wöhler: Pogg. Ann. 4, 16i.
2. Leadhills. Orangeroth. Ders.
3. Mechernich, Eifel. Bergemann: Chem. Unt. d. Min. d. Blefl[)ergs.
4. Ems. Sandberger: J. f. pr. Ch. 47,462.
5. Kransberg, Amt Usingen, Nassau. Ders.
6. Pouilaouen. Braun, krystallisirl, V.G. 7,048. Kersten: Schwgg. J. 62,1.
7. Beresow. Von Vanadinit begleitet. V.G. 6,715. Struve : Verh. Pet.
Min. Ges. 1857.
8. ehester Co., Pennsylvanien. Chem. News 21,84.
1.
2. 3.
4.
5. 6. 7.
Chlor 2,57
2,52 2,50
2,89
2,67 2,53 2,54
Phosphorsäure —
— —
15,96
15,94 — 15,82
Bleioxyd 82,25
82,46 80,21
82,20
81,62 82,30 81,34
(Fe, €r) 03 0,59
Analog dem Apatit
/ Pb Cl2
\
\3Pb3p2 0»/ .
1 At. Chlor
— 35,5 —
: Chlor
2,62
3 - Phosphor — 93
Phosphorsäure 15,71
5 - Blei
= 1035
Bleioxyd
82,27
12 - Sauerstofl* — 192
1 00, <^0
1355,5
300 Phosphate.
B. Arsenhaltige.
\. Zscbopau. Weiss. Kry'stallisirt. WÖhler.
t. Altai. Gelb, kugelige Aggregate, V. G. 5,537. Struve.
1.
2.
Chlor 2,56
2,58
Arsensäure 2,30
2,6<
Phosphors'äure —
«2,90
Bleioxyd 80,55
81,53
Atomverhältniss.
As : P
1. — 4 : <0
2. — < : 8
C. Kalkhaltige.
4. England. Krystallisirt. Kersten.
2. fileistadt, Böhmen. Krystallisirt. a. V. G. 7,01. Kersten. b. V. G.
6,843. Lerch: Ann. Gh. Pharm. 45,328.
3. Mies, Böhmen. Krystallisirt. Y.G. 6,983. Kersten.
4. Mies. Traubig. V. G. 6,444. Ders.
5. Schapbach, Schwarzwald. Grün, V. G. 6,416. Petersen: Jahrb. Min.
1871, 393.
6. Grube Sonnenwirbol bei Freiberg (Polysphärit) . Braune Kugein, V. G.
6,092. Kersten.
1. 2. 3. 4. 5.^ 6.
a. b.
Chlor 2,60 2,56 2,47 2,50 2,76 9,62 2,62
Phosphorsäure — — — — — 16,25 —
Arsensäure — — — — — 0,61 —
Bleioxyd 83,08 81,46 80,38 81,33 75,83 77,17 72,17
Kalk " 0,32 6,32 0,81 0,43 3,71 3,28 6,47
Nach Kersten enthalten diese Braunbleierze auch Fluor.
Das Atomverhältniss Ca : Pb ist
in 5. = 1 : 6
- 4. = 1 : 5
- 6. = 1 : 3.
Also letzteres
/ Ca F12 \ J Pb CP \
\ 2Ca3 P2 0 V ■*" 1 3Pb3 P2 OS /
Fl = 19 = Fi 0,42
3C1 = 106,5 Cl 2,33
12P = 372 P2 0*18,64
15Pb = 3105 Pb 0 73,19
5Ca = 200 Ca 0 6.13
480 = 768 ^00,71
4570,5
Wagnerlt.
Schmilzt V. d. L. nur in Splittern sehr schwer (eisenhaltiger nach Kobell leichter}
unter Gasentwicklung zu grüngrauem Glase. Reagirt mit den Flüssen auf Eisen.
Löst sich in Säuren auf; in Schwefelsäure mit Fluorreaction.
Phosphate. * 301
Dieses sehr seltene Mineral vom Radelgraben (oder Höllgraben) bei Werfen im
Salzburgischen ist zuerst 1821 von Fuchs, dann von mir (2.) und neuerlich von
Kobell (3.) untersucht worden.
Fuchs: Schwgg. J. 33,269. — v. Kobell: Münch. Akad. Ber. 1873. —
Rammeisberg: Pogg. Ann. '64,252.
1.
2.*)
3.
a.
b.
c.**)
Fluor
6,17
9,36
10,00
Phosphorsäure
41,73
41,89
40,23
40,61
40,30
Magnesia
46,66
42,04
38,49
46,27
32,78
Kalk
—
1,65
4,40
2,38
2,24
Eisenoxydul
4,95
2,72
3,31
4,59
8,00***)
Thonerde
0,55
0,96
1,11
99,51
103,21
Na^O 5,12
aq 0,50
100,05
2 c. ist eine Analyse mit hellgelbem, durchsichtigem Material, dem reinsten^
was mir zur Verfügung stand. Hier haben wir
At.
Also:
Fl 9,36
0,49
R
: P — 2,2
; t (8 : <)
P 17,73
0,57
R
: 0— 1
a
Mg 27,76
1,16 )
Fl
: 0— 1
5 (1:4)
Ca 1,70
0,04 [
1,26
Fl
: P — 1
1,16 H : \)
Fe 3,57
0,06 J
0 (39,88)
2,49
•
Werden die eingeklammerten einfachen Verhältnisse angenommen, so folgt die
einfache Formel
Mg FP \
MgS p2 0» /
{
Gefunden
2F1 — 38
— FI 11,73
9,36
2P = 62
P20& 43,83
40,61
41,89
4Mg — 96
MgO 49,38
104,94
50,52
100,49
80 — 128
101,77
324
Mit Rücksicht auf die möglichen Fehler der Analyse (Verlust an Fluor, Rück-
halt an Phosphorsäure in der Magnesia) werden die Differenzen nicht allzugross er-
scheinen. Das gefundene Maximum an Phosphorsäure bleibt um 2 p. C. unter dem
berechneten Gehalt.
Die Formel ist die relativ einfachste imd wiederholt sich beim Zwieselit.
Kobell findet nun im Wagnerit 5 p. C. Natron. Das von ihm benutzte Ma-
terial von röthlicher Farbe enthielt 5,6 p. C. Eisen, welche er als 8 p. C. Eisenoxyd
in Abzug bringt. Dies ist nicht thunlich, da selbst in den durchsichtigen gelben
Krystallen 3 — 4,5 p. G. Eisenoxydul enthalten sind. Nach Abzug des Eisens giebt
seine Analyse:
♦) V. G. 2,985—8,068. ♦♦) Nach Abzug von 2,68 Si 0«. ♦*♦) ¥e 0«.
302
Phosphate.
At.
Fluor
H,34 = n
1«
,34
0,597
PhosphorsUure 45,70 P
19,96
0,644
Magnesia
37,18 Mg
22
,3<
^'^^ \ 0 97
0,04 / "'^^
Kalk
2,53 Ca
1
,8«
Natron
5,35 Na
3,
97
0,17
I0a,40 Ö
(40
,6»)
2,54
Kobell nimmt an :
Also Na
: R — 4 : 5,7
1 : 4,66 (4 : 7)
11
(tNa — R gesetzt)
/
R
: P — 1,64 : 1
1,75 : 1
II
R
: 0 — 1 : «,4
1
: 2,2857 (7 : 4 6)
Fl
: 0 = 1
: 4,2
1
: 4
Fl
: P = 1
1,08
1
1
Na
: Ca== 3,8 :
1
4
: 4
Ca
: Mg— 1
21
'
4
. 48
{
Während er dem Wagnerit die Fonnel
iS n } + «««' ^' 0^
giebt, in welcher Fl : 0 = 1 : 8 und Fl : P = 1 : 2 ist. Vorläufig ist der Natron
gehalt in unzersetztem Wagnerit doch noch zweifelhalt.
4FI = 76 = Fl 12,58
4P = 124 P^O» 47,00
6,66Mg= 136 MgO 37,50
0,34Ca ±i^ 13,3 Ca 0 3,09
Na = 23 Na^Q 5,13
14,50 ==> 232 ^05, 30
604,3
Kjernlfln.
Ein derbes biassrothes Mineral von Bamle, Norwegen, V. G. 3,4 5. Von RobeiJ
untersucht.
Münch. Akad. Ber. 4 873.
Schmilzt V. d. L. ziemlich leicht unter Blasenwerfen.
Löst sich in Chlorwasserstoflfsäure auf. Giebt mit Schwefelsäure Fluorreaction
Nach Abzug von 1,5 Si 0* und 5,4 p. C. AI 0» und Re 0^-
At.
Fluor
5,28
0,28
Phosphorsäure
46,62 = P 20,35
0,66
Magnesia
40,86 -^ Mg24,ö1
4,02
Kalk
8,34 = Ca 5,96
0,45
Natron
4,72 == Na 4,28
0,56
402,82 0 (47,90)
3,0
-
Na : R = 4 : 2
mm
R : 0 — 4 : 2,5 (7 :
4 6)
•
Fl: 0 aar 4 : 40,7 (4 :
8)
}
<,n
V. Kobell nimmt
Phosphate. 303
Ca F12 4- 2Mg3 P2 08
aa.
3F1 A 38
«= Fl 6,34
4P =Ä 124
P2 0* 47,47
6Mg a { 44
MgO 39, a7
Ca t= 40
CaO 9,30
<60 — 256
102. 6&
*
602
wobei die eingeklammerten Zahlen gelten. Diese Formel steht zu der meinigen des
Wagnerits in sehr einfacher Beziehung.
Xenottm.
unschmelzbar v. d. L. Löst sich in den Flüssen langsam auf und giebt imge-
färbte Gläser.
Unauflöslich in kochender Chlorwasserstoffsäure (oder Schwefelsäure). Auf
Zusatz von Wasser entsteht eine klare Auflösung.
Dieses seltene Mineral, welches die Form des Zirkons besitzt, wurde von
fierzelius zuerst untersucht.
4. Hitterö bei Flekkefjord. a. V. G. 4,557. Berzelius: Pogg. Ann. 3,203.
b. V. G. 4,45. V. Zschau: Jahrb. Min. 4 855, 54 3.
2. Clarksville, Georgia. Aus dem Goldsands. V. G. 4,54. Smith: Am.
J. Sc. (2) 4 8,377.
3. Fibia, St. Gotthardt (Wiserin). Wartha: Pogg. Aan. 4t8,4 66.
4. 2.**) 3.
a.*) b.
Phosphorsäure 34,86 30,74 33,44 37,54
Yttererde \ .„ ,, 60,25 55,77 \ -- ,a
Ceroxydul /_6öJ4^ 7,98 4 4,36^)/ ^^'^^
400. 98,97 41^0,07 400.
Alle diese Versuche sind mit geringen Mengen ausgeführt; in 4a. und 3. ist
auf die Cermetalle keine Rücksicht genommen; die Yttererde in 3. soll keine Erbin-
erde enthalten. Diese Umstände machen die Deutung schwierig.
Vielleicht
Y3 pl o\
2 At. Phosphor = 62 =*« P2 O* 37,87
3 - Yttrium = 4 85 Y 0 62,43
8 - Sauerstoff = 428 ^00.
375
Vielleicht ist der schweizer Xenotim frei von Cermetallen.
In \b. sind die At. P : R = 4 : 4,95, und Ce : Y = 4 : 40. Wäre jenes
= 4 : 2, so würde das Mineral
(Y, Ce)* P2 0»
sein.
In 2. ist, wenn La, Di = 94 genommen wird, P: R = I : 1,74 und (La, Di): Y
= 4:7, was allerdings der Zusammensetzung R^ p2 0^ sich mehr nähert.
*) Nach AbzuK von 8,98 p. C. phospborsäurehaltigem Eisenoxyd.
**) Desgl. von 2,06 ¥e 0« und 0,89 Si 0«. ♦♦*) La 0 and Di 0.
304 Phosphate.
Es l'ässt sich wohl annehmen, dass in 1. und 2. die Scheidung der Phosphor-
säure von den Erden unvollständig gewesen sei.
Berzelius giebt Spuren von Fluor an.
Castelnaudit. Kleine braune, anseheinend viergliedrige Krystalle und Römer
aus dem diamantführenden Sand von Bahia, V. G. 4,39. In Schwefelsäure beim
Erhitzen auflöslich. Damour fand 31,64 Phosphorsäure, 60,4 Yttererde, 7,4 Titan-
und Zirkonsäure, 1,2 Eisen- und Uranoxyd. Vielleicht Xenotim.
Bull. geol. (2) 13,542,
Kryptolith.
1 . Beim Auflösen des Apatits von Arendal in Salpetersäure zurückbleibende
gelbliche Nadeln, Y. G. 4,6. Unschmelzbar; in der Hitze auflöslich in
Schwefelsäure. Wöhler: Pogg. Ann. 67,424.
2. Grüngelbes krystallinisches Pulver, beim Auflösen gerösteten Kobalt-
glanzes von Johannesberg, Schweden, zurückbleibend, Y. G. 4,78.
Watts: Qu. J. Ch. Soc. 2,181.
3 . Grosse gelbe und bräunliche schlecht ausgebildete Krystalle von Kir-
arfvet bei Fahlun. Y. G. 4,93. Entwickelt mit Chlorwasserstoff Chlor.
Radominski: Her. d. ehem. G. 1874, 483.
1.
2. 3.
Fluor
— 4,35
Phosphorsäure
27,37
29,33 27,38
Ceroxydul (La, Di
70,26
66,65 Oxyd 67,40
Eisenoxydul
1,51
3,16*) Oxyd 0,32
Kalk
— ^«4
99,14 99,14 100,69
Nach Wöhler enthält der Kryptolith weder Zr 0^ noch Th 0^.
No. 1 und 2 sind
Phosphorsaures Ceroxydul,
Lanthan und Didym enthaltend,
Ce3 P2 0\
•
2 At. Phosphor = 62 = P^'O«^ 30,47
3 - Ger = 276 Ce 0 69,53
8 - Sauerstoff = 128 |oo.
466
In No. 3 ist das Atomverhältniss :
u
P : R = 1 : 1,57 (l : 1,5)
Fl: P = 1 : 1,68 (1 : 2)
Fl : 0 = 1 : 8
R : 0 = 1 : 3 (1 : 2,56)
Wären die eingeklammerten Werthe gültig, so könnte No. 3 als
RFi2+/^'p'ön
^^^ -r- ^(:eP2 0^/
betrachtet werden.
*) Worin 0,46 Co 0.
Phosphate.
305
2F1 — 38
— Fl
3,92
4P = «24
p2 05
29,28
6Ce = 552
CeO
44,54
<60 — 256
Ce^03
23,92
68,46
970
101,66
Ist es ein veränderter Kryptolith? Und ist letzterer fluorfrei?
Monazit«
V. d. L. unschmelzbar. Giebt mit den Flüssen gelbrothe, kalt fast farblose
Gläser und mit Soda Manganreaction (nach Kersten bei der Reduction Zinnkörner) .
Löst sich in GhlorwasserstoOsäure ohne Chlorentwicklung auf (Wöhler) . Ent-
wickelt Chlor, hinterlässt einen weissen Rückstand und giebt eine gelbe Auflösung
(Kersten) .
Wöhler: Pogg. Ann. 67,424.
1. Slatoust, Ural (Mengit Brooke). a. Kersten: Pogg. Ann. 47,385
(Breithaupt: Schwgg. J. 55,301). b. Hermann, a. früher, V. G. 5,0
bis 5,25. ß. später, V. G. 5,142. J. f. pr. Ch. 33,90. 40,21. 28.
93,109.
2. Rio Chico bei Antioquia, N. Granada. Damour : Ann. Ch. Ph. (3) 51 ,445.
3. Norwich, Connect. (Edwardsit). Shepard: Am. J. Sc. 32,62.
Vgl. auch G. Rose: Pogg. Ann. 49,223.
1.
2.
3.
a.
ba. bß.
Zinnsäure
2,10
1,75 Spur
Thorsäure
17,95
— 32,45
7,77**)
Phosphorsäure 28,50
28,05 28,15
29,1
26,66
Ceroxydul 24,78
Lanthanoxyd 23,40
27^41 1 ^^'^^
46,4
24,5
1 56,53
Kalk
1,68
2,26*) 1,55
—
4,44***)
Manganox^
rdul 1,86
100,27
.
3,33i)
96,83 aq ^öO
100.
98,73
99,47
Berzelius und Wöhler bestätigten die Gegenwart <
des Th, die Hermann anfangs
geläugnet hatte.
1a.
Ibß.
(
t.
At.
At.
At.
Sn
1,65 0,014
1,38 0,012
Th
13,31 0,057
28,55 0,122
P
12,45 0,402
12,29 0,397
12,70
0,41
Ce
La
21,11 0,230
19,95 0,216
1 30,54 0,332
39,52
20,89
0,43
0,22
Ca
1,20 0,03
1,11 0,03
Mn
1,44 0,03
R :
Atomverhältniss.
P Th: R
la. 1,26 : 1
(1,25 : 1) 1:7
(1 : 7,5)
(
Ibß. 1 : 1
,1 1 : 2,7
(1 :3)
2. 1,6 : 1
(1,5 : 1)
*) Worin 0,8 Mg 0. «♦) Zr 0«. *♦♦) AI 0». +) Si 0«.
Rammeisberg, Handb. d. Mineralchemie. II.
20
306 Phosphate.
Niiniiit man für 1a. die beigesetzten Proportionen an, so lässt sich der Ausdruck
5R3 p2 0« \
Th2 p2 0« /
bilden, während sie für 1b 9
{
( 3R» P2 0*> \
\ Th^P^Oio;
liefern, worin die Phosphate gleiche sind. Die Analvse 2. würde aber
H3 p2 0^ "
ergeben.
No. 3 verdient kein Vertrauen.
Der Monazit erfordert weitere Untersuchungen.
Monazitoid nennt Hermann den braunen uralischen Monazit, V. G. 5,28,
der nach Kokscharow ein unreines Mineral ist. Er entwickelt mit Chlorwasserstotf-
säure Chlor. Hermann fand 6,27 Tantalsäure, 17,94 Phosphorsäure, 49,36 Cer-
oxydul, 21,3 Lanthanoxyd, 1,5 Kalk, 1,36 Wasser. Andere Exenlpiare (V. G. 5J8!
enthielten 22,7 Phosphorsäure, 3,75'Tantalsäure.
Hermann: s. oben.
Turn er it. Durch v. Rath und Hessenberg ist die krystallographische Identität
des Turnerits aus dem Dauphine, Tavetschthal und vom Laacher See mit dem Monazit
festgestellt. Nach Children wäre der turnerit freilich ein Silicat.
Le>^^ : Ann. of. phü. 18,241.
Eremit. Ist nach Dana Monazit. Soll aber t^luor enthalten.
TrlpUt (Zwieselit) .
Triplit: Schmüzt v. d. L. und verglimmt in einer Flamme mit Funkensprühen.
Bildet in Chlorsvasserstoffsäure ohne Chlorentwicklung eine schwach gelbliche
Auflösung. Bergemann.
Zwieselit: Decrepitirt und schmilzt t. d. L. unter Aufwallen leicht zu einer
blauschwarzen Masse.
Reagirt mit Schwefelsäure auf Fluor.
1. Triplit von Limoges. a. Berzelius: Schwgg. J. 27,70. b. v. Kobell:
J. f. pr. Ch. 92,385.
2. Triplit von Mittel-Peilau bei Reichenbach. V. G. 3,617. Bergemann :
J. f. pr. Ch. 79,414.
3. Triplit von Schlacken wald. V. G. 3,77. Kobell: a. a. 0.
4. Zwieselit von Zwiesel bei Bodenmais. a. Fuchs: J. f. pr. Ch. 18,499.
b. Rammeisberg. c. v. Kobell : a. a. 0.
1.
2.
3.
4.
a.
b.
a.
b.
c.
Fluor
Spur
6,8— 7;5
—
8,10
3,18
6,00
6,0
Phosphorsäure
32,61
32,76
33,85
35,60
30,33
Eisenoxyd
—
9,26
1,55
3,50
—
—
Eisenoxydul
31,95
31,72
23,38
41,56
41,42
Manganoxydul
32,40
30,83
30,00
20,34
23,25
Kalk (Mg Ö)
1,73
1,51
5,25*)
—
Natron
0,41
—
Wasser
1,28
—
—
—
98,69
100,06
104,08
100,68
101,00
*] Worin a,05 MgO.
Phosphate. 307
Berzelius' und Bergemaiin's Analysen würden zu der Formel R* P^ 0^ führen.
Corrigirt man die erste jedoch nach Kobell's Versuchen, Indern^ man die 9,26 Fe 0^
= 8,33 Fe 0 setzt, so erhält man
/ R F12 \
\ R3 P2 0» /
R = Fe : iln.
Auch der Triplit von Schlackenwald ist diese Verbindung, Fe (Ca) : Mn (Mg)
= 1 : ^ , und Ca : Fe = 4 : 5, Mg : Mn = 1 : H .
Dieselbe Zusammensetzung hat der Zwieselit, bios mit dem Unterschiede, dass
Fe : Mn :^ 2 : 1 ist.
/ Fe F12 \ \ / . / Fe F12 \
\ Fe3 P2 0» / ( \ * 1 Fe3 p2 0» /
/MnFl2 W ) /MnFl2 »
\ Mn3 P2 0» / ) ( \ Mn3 p2 0» /
Fl = ^9 = 8,44 Fl = ^9 = 8,43
P = 31 P2 0^^ 31,55 P == 31 P2 05 31,51
Fe =56 Fe 0 32,00 |Fe = 74,66 Fe 0 42,60
Mn = 55 MnO 31,55 fMn= 36,66 Mn 0 21,00
40 = 64 103,54 ^Ö = 64 103,54
225 225,33
Kobell hat zuerst die Vermuthung ausgesprochen, dass Triplit und Zwieselit
(Eisenapatit Fuchs) zusammengehören. Ihr Eisenoxydgehalt scheint secundärer
Natur zu sein.
Triphylin.
Schmilzt V. d. L. sehr leicht zu einer dunkelgrauen magnetischen KugeL
Löst sich in Säuren auf. Wird durch Kalilauge unvollständig zersetzt.
Der Triphylin von Bodenmais wurde zuerst von Fuchs untersucht, der jedoch
die Alkalien nicht richtig bestimmte. Letzteres gilt auch von einer Analyse Baer*s.
Baer: J. f. pr. Ch. 47,62. —Fuchs: Eb. 3,98. 5,319.
Neuere Analysen:
1. Gerlach: Zeitschr. f. d. ges. Nat. 9,149.
2. Rammeisberg (Mittel von 4 Analysen) : Pogg. Ann. 85,439.
3. Oesten (V. G. 3,56): Eb. 107,436.
4. Reuter: In mein. Labor.
5. Wittstein: Vierteljahrsschr. pr. Pharm. 1,506.
1.
2.
3.
4.
5.
Phosphorsäure
40,32
40,72
44,19
42,63
41,09
Eisenoxydul
36,54
39,97
38,21
39,20
38,59
Manganoxydul
9,05
9,80
5,63
5,87
11,40
Kalk
«,55*)
—
3,15**)
4,70
0,48
Lithion
6,84
7,28
7,69
6,25
5,47
Natron
2,51
1,45
0,74
3,77
0,87
Kali
0,35
0,58
0,04
0,45
0,07
98,16
♦♦) Desgl
99,80
.2,39 MgO
100,06
•
99,87
97,97
*) Worin 1,97 MgO.
20»
308
Phosphate.
In dem Triphylin von Ketyö, Finnland (Tetraphylin) , fanden Berzelius und
N. Nordenskiöld (vorläufig): 42,6 Phosphorsäure, 38,6 Eisenoxydul, <«,< Mangan-
oxydul, 1,7 Magnesia, S,t Lithion.
Berzelius : Jahresb. 1 5, 2 H .
I II
Verwandelt man SR in R, so ist das Atomverhältniss
II
P : R
in 2; = 1 : ^,7
3. = ^ : 1,5
i, = \ : 1,5
Werden die Zahlen 1:1,5 und \
ferner R
\
\
\
II
R
1,27
1,27
1,2
1,25 angenommen, so ist der Triphylin
II
4R3 P 0* + 5R3 P2 0^
Ferner ist
2. =
3. =
4. =
Mg : Ca : Mn
I
\
: I
\ : 2,8
Fe
Na (K)
I
\
Li
8
20
3,2
18,2 1
Diese Schwankungen sind vielleicht durch die unvollkommene Reinheit des
Minerals, \ielleicht durch beginnende Zersetzung veranlasst. Die grossen Unterschiede
im Verhältniss der Alkalien fallen wohl auch den Analysen zur Last. Am einfachsten
u
gestaltet sich die Zusammensetzung des Triphylins, wenn R* : R = 1 : 1 genommen
wird.
^ R3 P 0^ + R3 P2 08.
In No. $ sind 3,31 Eisenoxyd angegeben, und die 0,48 sind MgO.
Sarkopsid.
Schmilzt V. d. L. sehr leicht.
Löst sich in Säuren auf.
Ein röthlichgraues Mineral in faserigen Aggregaten, von der hohen Eule in
Schlesien, V. G. 3,73. Wurde von Websky untersucht.
Zeitschr. d. geol. Ges. 20,245.
Fluor
Spur
Phosphorsäure
34,73
= P
15,16
Eisenoxyd
8,83
Fe
6,18
0,11
Eisenoxydul
30,53
Fe
23,80
0,425
Manganoxydul
20,57
Mn
15,94
0,29
Kalk
3,40
Ca
2,43
0,06
Wasser
1,94
H
0,215
At.
I
0,49
0,885
0,21
100.
u
Wird das Eisenoxyd in Oxydul verwandelt, so ist P : R = 1 : 1,8. Werden
II II
2H = R gesetzt, so ist P : R = 1 : 2. Ist das Wasser wesentlich? Ohne dasselbe
wäre das oxydfrei gedachte Mineral n
R4 P2 0»,
worin Mn : Fe nahe 1 : 2, oder Ca : Mn : Fe = 1 : 5 : 9.
u
Ist das Eisenoxyd und das Wasser ursprünglich, so ist Fe : R = I : 14, und
das Ganze möglicherweise
Phosphate. 309
wobei Ca : Mq : Fe = 1
/ 4R3 p2 on
1:5:7 (6).
8P — 248
— P2 05 35,34
Fe =112
Fe 03 9,96
6Fe — 336
Fe 0 26,88
5Mn — 275
MnO 22,10
Ca — 40
Ca 0 3,48
350 — 560
H2 0 2,24
2H2 0 — 36
100.
1607
Ambljrgonlt.
Schmilzt V. d. L. sehr leicht zur klaren Perle und färbt die äussere Flamme
gelblichroth. Mit den Flüssen liefert er farblose Gläser; mit wenig Soda schmilzt er
zusammen, mit mehr schwillt die Masse an und wird unschmelzbar. Mit ge-
schmolzenem Phosphorsalz giebt er in der offenen Röhre Fluorreaction.
Wird von Säuren schwer aufgelöst, am besten von Schwefelsäure, unter Ent-
wicklung von Fluorwasserstoffsäure.
Berzelius erkannte den Amblygonit von Penig in Sachsen als ein fluorhaltiges
Phosphat von Thonerde und Lithion, dessen Gehalt er auf 11 p. C. schätzte. Im
Jahre 1845 gab ich die vollständige Analyse des Minerals.
Neuerlich wurde bei Montebras, Dept. Creuze, ein angeblich neues Mineral,
Montebrasit, aufgefunden und von Moissenet analysirt . Die Bestandtheile waren
die des Amblygonits, nur in anderen Verhältnissen. Da diese Analyse mit den
Gesetzen der bestimmten Proportionen unvereinbar erschien, wiederholte ich sie
und fand, dass das Mineral von Montebras dieselbe Zusammensetzung wie der
sächsische Amblygonit hat, mit dem es nach Des Cloizeaux auch Structur und
optisches Verhalten theilt. Dadurch wurde ich veranlasst, meine älteren Versuche zu
wiederholen. Fast gleichzeitig wurde der Amblygonit von Montebras auch von Kobell
und von Pisani untersucht.
Berzelius: Gilb. Ann. 65,321. Jahresb. 26,378. — Kobell: Münch. Ak.
Sitzungsb. 1872 Febr. — Moissenet: Ann. Mines 1871. — Pisani: C. rend.
73,1479 und 1873 F^vr. — Rammeisberg: (früher) Pogg. Ann. 64,265. (Später)
Monber. Berl. Akad. 1872 März. Ferner: Zeitschr. d. geol. Ges. 25,59.
1. Amblygonit von Penig (Amsdorf). Grau, V. G. 3,097. a. Aus den
älteren Analysen; b. neuere.
2. Amblygonit von Montebras. a. V. G. 3,081, Rammeisberg; b. Kobell;
c. Pisani früher (V. G. 3,1), d. später (V. G. 3,07).
1. 2.
a.
b.
a.
b.
c.
d.
Fluor
8,11
9,22
11,71
9,00
8,20
10,40
Phosphorsäure
48,00
48,00
49, a9
45,91
46,15
46,85
Thonerde
36,26
36,20
35,15
35,50
36,32
37,60
Lithion
6,68
6,36
7,96
6,70
8,19
9,60
Natron
3,29
3,48
0,93
5,30
2,58
0,59
Kali
0,43
0,18
0,40
0,50*)
• 0,40**)
Glühverlust
0,70
103,61
1,10
102,85
0,14
102,77
103,44
105,54
105,18
*) Ca 0. ♦*) Mn 03.
310
Phosphate.
In meinen Analysen ist das Aloraverhältniss :
AI :
I
R
AI
: P
I
R
: Fl
\h.
\ :
),5
1
; 1,9
\ .
0,9
2a.
\ :
1,5
1
; t,9
\ :
1,08
(« ■■
2)
(< :
0
Aus diesen einfachen Verhältnissen leite ich die Formel
3R Fl 4- 2A1 P2 0»
ab.
In No. \ ist Na :
Li — 4 : 4, in N
o.t — \ : 12.
1.
3FI — 57 —
Fl 9,88
2.
3F1 — 57 —
Fl 10,00
4P — 124
P2 05 49,24
4P — 124
P2 0s 49,75
2A1 — 109,2
AlO» 35,58
2A1 — 109,2
AI 03 35,94
2,4Li — 16,8
Li^O 6,24
2,77Li — 19,4
Li^O 7,28
0,6Na = U,8
Na^O 3,23
0,23Na — 5,3
Na^O 1,26
160 — 256
104,17
160 — 256
104,22
576,8
570,9
Die Analysen des französischen Amblygonits, von Kobell sowohl wie von Pisani,
sind nicht ganz exact, denn sie geben die Atomverhältnisse
AI
: R
AI:
P
R
: . Fl
2b.
1 :
*,8
1
: 1,8
1
: 0,75
2c.
1 :
1,76
1
: 1,83
1
: 0,7
2d.
1 :
«,8
1 .
: 1,8
1 :
0,83
Auch da$ Verhältniss Na : Li ist bei Kobell := 1 : 2,6, bei Pisani 1 : 6,5 und
^tef* 1:32; doch können hier die Schwankungen im Mineral selbst be-
grüadet seii).
Hebronit. Das Vorkommen von Atlablygonit zu Hebron, Maine, war bekannt.
Neuerlich fand Des Cloizeaux, dass derselbe in optischer Beziehung abweiche, und
d^ss ^ucb ^ Afpnt^ras neben dem Amblygonit dieselbe Substanz vorkomme. Pisani
hat beide, Kobell eine Abänderung von Aubum, Maine, V. G. 3,06, analysirt.
Pisani: a. ^. 0. : — Kobell: Münch. Ak. Sitzb. 1873 Januar.
1 . Aubum, Kobell.
2. Hebron, Pisani.
3. Montebras, Pisani.
1.
2,
3.
Fluor
5,50
5,22
3,80
Phosphorsäure
49,60
46,65
47,15
Thonerde
37,00
36,00
36,90
Lithion
7,37
9,75
9,84
Natron
1,06
—
-r-
V^^asser
4,50
4,20
4,76
103,43
101,82
102,44
ie Atome
AI
: R
AI
: P
R : Fl
1. 1 :
1,46
1
: 1,9
«,8
: 1
2. i :
1,86
1 :
1,9
2,36 :
1
3. 1 :
1,83
1
1,85
3,28 :
i
phosphale.
Was das Hippral von Aubum betrifft, so
wie beim Amblygonit ^ 3 : t i i zu sein, ni
Wasser ist vorbandeD.
Sind diese Substanzen Umwandlungsproducle von Amblygonit'
scheint bei ihm Li : AI i P ebenso
r die Fiuormenge ist kleiner, und
Hydrate.
Brnshft
Glüht mit grünem Liebt und schmilzt v. d. L. nnter Anschwellen zu einer
kryslaHinisiAen Hasse.
Löst sieb leicht In Säuren auf.
G. 3,0, ist von Julien analysirt
worden.
Am. J. Sc. (i) 40.
H Ca P 0» H- Saq.
Gef\tnden
P = 3( = p30* 41, !8
39,95
Ca = 40 CaO 3i,56
3t. H
H = I H^O 5,13
\
*0 =F H a^ SO, 93 / "'"" '
Saq =; 36 |00" SO* O.'»
,7, (Al,Fe)O»0,33
99,*!
Das Krystaltwaseer geht bei 340°, der Rest beim Glühen fort.
Dieses Phosphat ist gleich den drei folgenden <
bestandtheile auf unt«riiegenden Korallenkalk.
I Product liislicher Guano-
jneiaomsDii.
Verhält sich wie der vorige,
Isf nach t^lien
SH Ca P 0* + 3aq.
Gefunden")
SP = es = P^O* 43,56 '
43,81
iCa =80 CaO 34,36
3i,50
SH = i H>0 5,51
5,53
80 = 118 aq 16,56
16,57
3aq = 5* ,oo.
100,41
326
Rrystallisirt zwei- und einghedrig, V. G. !,!d—
-1,36, und ist auch auf Aves
Island von Moore beobachtet.
Am. J. Sc. (1) 39,43.
Oraitlilt.
Ist nach Julien
Ca3 PJ 08 -H laq.
'4,6 p. C. Fremdartigem.
312 Phosphate.
Gefunden
«P — 62 —
P205 41,04
40,14
3Ca — 120
CaO 48,56
45,77
80 = 128
aq 4 0,40
9,45
2aq — 36
100.
(AI, Fe) 03 4,62
346 99,98
4 p. C. Wasser sollen bei 250°, der Rest beim Glühen entweichen. Bildet
kleine gypsähnliche, spaltbare Krystalle.
Hierher gehört auch der Pyroklasit (Glaubapatit} von den Mongsinseln an der
Muskitoküste , welcher wohl Öfter mit schwefelsaurem Natron gemengt ist. Eine
Analyse von Kalle (in meinem Laborat.) gab: Chlor 0,62, Schwefelsäure 0,93,
Phosphorsäure 40,12, Kalk 47,53, Wasser und organische Substanz 10,10 = 99,30.
Shepard: Am. J. Sc. (2) 22,96.
Sombrerit. Amorphe Masse von den westindischen Inseln, scheint ein Ge-
menge des vorigen mit Thonerdephosphat zu sein.
Phipson: J. Gh. Soc. 15,277.
Zenglt.
Ist unschmelzbar.
Nach Julien
'h Ca^ P3 012 - / H Ca P 0^
Gefunden*)
3P
= 93 = P^O* 47,76
47,5
4Ga
= 160 CaO 50,22
49,2
H
— 1 H^O 2,02
3,3
120
— <92 loo.
100.
464
Isoklas.
Ein zwei- und eingliedriges farbloses Mineral von Joachimsthal, Y. G. 2,92^
von KÖttnitz untersucht.
Sandberger: J. f. pr. Ch. (2) 2,126.
Ist vielleicht
Ca« P2 0«, 6H2 0 = I ^* J^* ^* } + 4 aq.
Gefunden.
2? = 62 = ?^0^ 31,14 29,90
4Ca = 160 CaO 49,12 49,51
90 =144 H^O 19,74 20,59
5H20= 90 ^oO. 100.
456
Churchit.
Wawellitähnliche röthlichgraue Ueberzüge, V. G. 3,14, aus Comwall, sind
von Chürch analysirt.
J. Ch. Soc. (2) 3,259.
*) Nach Abzog von 0,5 Gyps, 0,54 CuCO^, 7,86 MgSpSQS, 4,1 Thonerdephosphat und
1,08 Na Gl.
Phosbpate. 31 3
Cer-(Didyin-«CaIcium) phosphal mit 4 Mol. Wasser,
tv F u , 4 aq — <^ Ca3 P2 0» + 4 aq /
Gefunden
4P = 124 = P^05 27,73 28,48
5Ce = 460 Ce 0 52,73 51,87*)
Ca =40 Ca 0 5,47 5,42
4 60 =256 aq U,07 . U,93
8aq = 144 ^00. 100,70
1024
Eine Spur Fluor wird angegeben.
ViTianit.
Bläht sich beim Erhitzen auf, wird grau, dann roth ; schmilzt v. d. L. zu einem
grauen glänzenden Korn.
Ist in Säuren auflöslich. Wird auoh durch Kochen mit Kalilauge zersetzt,
welche einen schwärzlichen Rückstand lässt.
Die früheren Analysen von Klaproth, Brandes, Berthier, Laugier, Segeth,
Stromeyer, Thomson, Vanuxem, Vogel hatten den Vivianit als ein Eisenoxydulphosphat
erscheinen lassen, bis ich zeigte, dass die blauen Kryställe des Minerals eine grosse
Menge Eisenoxyd enthalten. Da der Vivianit nnt der Kobaltblüthe isomorph ist, so
schloss ich, dass auch er ursprünglich reines Oxydulphosphat sei, an der Luft aber
sich theilweise zu basischem Eisenoxydphosphat oxyjdirt habe, wie dies bei der
künstlichen Verbindung sehr schnell erfolgt. Später hat man farblosen oxydfreien
Vivianit gefunden.
Aeltere Untersuchungen :
Segeth; J. f. pr. Ch. 20,256. — Stromeyer: Untersuchungen 274. — Vogel:
Gilb. Ann. 59,174.
L Oxydfreier Vivianit.
Farblose Kryställe aus dem Sand des Delaware, an der Luft grün werdend.
Fisher: Am. J. Sc. (2) 9,84.
Eisenoxydulphosphat mit 8 Mol. Wasser.
Fe3 P2 0« + 8 aq.
Gefunden
2 At. Phosphor
— 62 -
= P2 05 28,29
27,17
3 - Eisen
— 168
FeO 43,03
44.10
8 - Sauerstoff
— 128
aq 28,68
27,95
8 Mol. Wasser
— 144
100.
99,22
502
IL Oxydhaitiger Vivianit.
1. Comwall. Blassblau. Maskelyne: Ber. d. ehem. Ges. 1870, 937.
2. Allentown, Monmouth Co., New York. V. G. 2,68. Rammeisberg:
Monber. BerL Ak. 1862, 242.
3. Insel Fernando Po. Maskelyne.
4. Bodenmais. Rammeisberg: Pogg. Ann. 64,410.
5. Mullica Hills, Gloucester Co., New^ Jersey. V. G. 2,58. Rammeisberg.
*) Di-haltig.
L-Jh
314
Phosphate.
6. Allentown. Erdig. Kurlbaum: Am. J. Sc. {i) 23,422.
7. Kertsch, Krim. Ausfüllung eines Cardium. Struve : J. f. pr. Ch. 67,30 2.
8. Desgl. Dunkelbraun, V. G. 2,72. Struve.
\.
2.
3.
4,
5.*)
6.
7.
8.
Phosphorsäure
28,52
28,81
27,80
29,01
28,60
29,65
29,17
28,73
Eisenoxyd
1,12
4,26
5,08
11,60
11,91
18,45
21,34
38,20
Eisenoxydul
42,71
38,26
38,50
35,65
34,52
27,65
21,54
9,75
Wasser
28,98
28,67
28,32
23,74
26,13
25,60
27,50
24,12
101,33
100.
99,70
100.
101,16
101,35
99,55
100,80
Alle sind
(n(Fe3p^03 4- 8 aq)\
\ (Fe3p4 0»9+ 16 aq)/
n ist
in 1. = 87 in 5. = 6,5
2. = 20 6. = 3,4
3. = 23 7. = 2,3
4. = 7 8. = 0,5
Unter Umständen scheint der Vivianit sich vollständig in Eisenoxydphosphat zu
verwandeln. S. Beraunit.
Hnreaulit.
Schmilzt V. d. L. zu einer nbthlichgelben krystallinischea Perle, welche in der
jlusseren Flamme braun , dann schwarz wird, Funken sprüht und die Flamme grün-
lich färbt. Damour.
Die Auflösung in Chlorwasserstoffsäure enthält die Metalle als Ghlorüre.
Analysen des Hureaulit von Limoges :
1. Dufräooy: Ann. Min. {%) 7,137.
2. Damour. Gelber, V. G. 3,185.
3. Ders. Röthlicher, V. G. 3,198. Ann. Min. (5) 5.
1.
2.
♦*\
3.
Phosphorsäure
38,00
38;
,08
37,83
Manganoxydul
32,85
41,
60
41,80
Eisenoxydul
11,10
7,
42
8,73
Wasser
18,00
«?,
,18
11,60
99,95
99,
28
99,96
Mol. Verhältniss.
^
P2 05 .
: R 0 : H2 0
Mn :
Fe
1. 1 .
: 2,3 : 3,7
3 :
1
2. 1
: 2,57 : 2,5
6 :
1 .
3. 1
: 2,67 : 2,4
5 :
1
Ist in 1. das Verhältniss I : 2^^ : 3}, in 2. und 3. das von 1
richtige, so sind diese Phosphate von Eisen und Mangan
/ R3 p2 0® \
_ / R3 P2 0»
2-| : 2-| das
No. 2 und 3 =
/ R3 P2 OM , ,
\2HR.P o4 "^ *''''•
*) Van Dyk fand 28,85 P^O», 9,87 ¥e O^, 84,42 Fe 0, 27,66 aq. .Mittheilung.
'^*) Mittel von 2 Analysen.
Phosphate. 3 1 5
Doch ist No. I natürlich nicht verbürgt , da nur ein einzelner Versuch vorliegt.
Die letzte Formel verlangt, wenn Fe : Mn = I : 5-|- ist :
4P =124 = P2 0* 38,91
4,2Mn = 231 Mn 0 40,86
0,8Fe = 44,8 Fe 0 7,90
15 0 =240 H'^0 12,33
5H2 0 = 90 100.
729,8
Heterosit.
Der Heterosit von Limoges, w^elcher sich wie der vorige verhäU, ist ^ nach Du-
Irtooy ein ganz ähnliches Phosphat.
Ann. Min. (t) 7,142. (Alte Analyse von Yauquelin : Ann. Ch. Ph. 30,294).
Die Analyse führl zu
/ R3 P2 08 \
\ 3HR PO*/
worin Mn : 1
Pe — 1 : 2,
Gefunden
5P — \6^
= P2 05 43,72
41,77
4Fe = 224
Fe 0 35,47
34,89
• 2Mn — 110
Mn 0 17,49
17,57
18,50 = 296
H^O 3,32
4,40
1,5H2 0— 27
100.
98,63
81^
Nach Kobell enthält der Heterosit von violettem Pulver 0,92 p. C. Fluor. S,
Triplit.
In einem braunröthlichen, als Heterosit bezeichneten Mineral von Limoges, Y. G.
3,41, fand ich 32,18 Phosphorsäure, 31,46 Eisenoxyd, 30,01 Manganoxyd, 6,35
Wasser.
Nach Tschermak ist der Heterosit nach Form und Structur ein zersetzter Tri-
phylin.
Wien. Ak. Ber. 47.
Eisenoxydhaltige Phosphate.
Gl ob OS it. Kugelige Aggregate radialfasriger Individuen von der Grube Arme
Hülfe bei üUersreuth im sächsischen Voigtland. Gelb, V. G. 2,826. Von Fritzsche
untersucht.
B. h. Ztg. 186[^, 321.
28,89 Phosphorsäure, 40,86 Eisenoxyd, 2,4Kalk, 2,4 Magnesia, 0,48Kupfer-
oxyd, 23,94 Wasser.
Beraunit. Ein Mineral von der Grube Hrbeck bei Zbirow, Böhmen. Ana-
lysen von Boricky und Tschermak.
Wien. Ak. Ber. 49 und 56.
I. (frünpr. Boricky. 2. Heller. Ders. 3. Ders. 4. Brauner. Tschermak.
I. 2.
Phosphorsäure 30,05 32,09
Eisenoxyd 59,82 57,93
Natron — —
Wasser 9,33 9,04
99,20 99,06
3.
4.
19,00
30,5
55,98
55,0
—
0,5
U,4< •
14,0
99,39
100.
316
Phosphate.
Hier ist das Mol. Yerhältniss
•
•
p2 05
: Fe 0» : H^ 0
1.
1
: 4,8 : 2,5
2.
1
: 4,6 : 2,5
3.
1 :
4,75 : 4
4.
\ :
4,64 : 4
Ist die erste Proportion = 4 : 4,5, so ist der Beraunit
Fe^ p4 oiö + 5 aq und 8 aq.
Nach Tschennak ist der braune in der That ein Oxydationsproduct von Vivianit,
dessen Form er noch besitzt.
Kakoxen. Von gleichem Fundort wie der vorige, steht diesem jedenfalls sehr
nahe. Aeltere Untersuchungen von Steinmann und Holger deuten auf unreines Ma-
terial ; spätere von Richardson und von Hauer stimmen unter sich auch nicht be-
sonders. '
Hauer: Jahrb. geol. Reichs. 4 854,67. — Richardson: Thomson Outl. 4,476.
p2 05
Fe 03
H2 0
R. 24,8
46,0
32,2 — 400.
H. a. 49,63
47,64
32,73 = 400.
H. b. 25,74
44,46
32,83 — 400.
Delvauxit. Caicoferrit. Den ersten Namen erhielt ein kalkhaltiges Eisen-
phosphat von Bemeau bei Yise in Belgien und von Leoben in Steiermark , welches
von Dumont, Delvnux und Hauer untersucht ist. Den zweiten hat ein gelbes blättriges
Phosphat von Battenberg im Leiningenschen erhalten, welches Reissig untersuchte.
Delvaux: Bull. Acad. Brux. 4 838. — Dumont: Phil. Mag. (3)
Hauer: Jahrb. geol. R. 4854,67. — Reissig:
41,474. —
P2 0* Fe 03
CaO
H2 0
Delvauxit.
^
Bemeau
46,04
34,20
49,76 —
400.
Dumont.
46,57
32,62
46,84 —
400.
Ders.
48,20
40,44
—
44,43 —
99,77
Delvaux.
20,94
52,04
7,94
49,08 —
400.
Hauer.
Leoben
20,05
52,54
8,37
49,04 —
400.
Ders.
Caicoferrit
34,04""
24,34
44,84
20,56 —
99,27
Reissig.
AI 0» 2,90 2,65 Mg 0
Was Dumont untersucht hat, scheint ein basisches Phosphat
Fe2 P» Ol«, 81 aq = I J^Pg 0« } + '» '"^
ZU sem.
Hauer's Material nähert sich einer Verbindung
(ca3p»OH + .{g5«|^2«}) + «»1-
Grüneisenstein. Die Analysen dieses Minerals vom HoUerter Zug bei Siegen
zeigen grosse Differenzen.
4. Karsten: Dessen Arch. 4 5,243.
2. Diesterweg: B. h. Ztg. 4 863, 257.
3. Deichsel: In mein. Laborat.
4. Schnabel: Mitthlg.
Hieran reihen wir ein Vorkommen bei AUentown, New Jersey. Kuribaum (5.).
Phosphate. 317
1.
2.
3.
4.
5.
Phosphorsäure
27,72
27,71
28, H
28,39
32,61
Eisenoxyd
63,45
62,02
58,53
53,66
63,74
Eisenoxydul
0,25
2,19
9,97
3,77
Wasser
8,56
10,90
9,72
8,97
10,49
99,73 100,88 98,55 100,99 100,23
Nach Karsten wäre also der Grüneisenstein ein Eisen o x y d phosphat,
Fe^P^Oii 3aa-/^^^'^'l
« f u > ^ aq — ^ H6 f e 0« /
2P = 62 = P2 0^ 27,52
4Fe = 224 Fe 0» 62,01
MO =176 aq 10,47
3 aq = 54 ^00.
516
Nach den Uebrigen enthält er aber auch Oxydul phosphat. So entspricht z. B.
No. 4 ungefähr der Formel :
(Fe» p2 0» + 3Fe2 p2 0^*) + 9 aq
8P — 248
— P^O* 29,80
6Fe — 672
FeO» 50,37
3Fe — 168
Fe 0 11,33
410 — 656
aq 8,50
9aq— 162
100.
1906
Melanchior. Schwarzes Phosphat von Rabenstein bei Zwiesel, V. G. 3,38,
in welchem Fuchs 25,52 (auch 30,27) Phosphorsäure, 38,9 Eisenoxyd, 3,87 Eisen-
oxydul, 9 — 1 0 Wasser und etwas Kalk fand.
J. f. pr. Ch. 17,171.
Pseudotriplit. Von Bodenmais. 1. Fuchs: s. TriphyUn. 2. Delffs: Blum
Oryktogn. 537.
\
1.
2.
Phosphorsäure
35;
,70
35,71
Eisenoxyd
48
J7
51,00
Manganoxyd
B:
,94
8,06
Wasser
5=
,30
4,52
98,
11
99,29
R3 pi ot9
, 3 aq -
/2R p^on
'\ H«R 0«;
Mn
: Fe
1 : 6.
4P —
124
P2 0» 34,
.76
VFe —
288
FeO» 50,
,35
^Mn —
47
Mn03 8,
,28
190 —
304
H2 0 6,
,61
3H20 —
54
100.
817
Nach Fachs und Tschermak ein Zersetzungsproduct von Triphylin.
2R3 P2 0» : 30 = R3 P4 0*».
318
Phosphate.
Alluaudit. \. Chanteloub, Limoges. Spaltbar wie Triplit, V. G. 3,468.
Entwickelt Chlor mit Chlonvasserstoffsäure. Damour: Ann. Min. (4) 13,341. —
t. Norwich, Massachusetts. Krystaüe, deren Form und Spaltbarkeit an Triphylin er-
innert, V. G. 2,876. Graw: Am. J. Sc. {%) H,100.
1.
2.
Phosphorsäure
41,25
43,00
Eisenoxyd
25, 6i
26,69
Manganoxyd
26,70
24,00
Kalk
1,79
Lithion
\ 5,47
2,23
Natron
Wasser
2,65
2,07
101,69
99,78
WawelUt
Giebt beim Erhitzen oft fluorwasserstoflhaltiges Wasser. Schwillt v. d. L. auf
und stäubt bisweilen umher.
Löst sich in Säuren [nach Städeler selbst in kochender Chlorwasserstoffsäure
schwer) und in Kalilauge auf. Mancher Wawellit giebt mit Schwefelsäure Fluor-
reaction.
Klaproth, Gregor, John und H. Davy hielten ihn für Thonerdehydrat, bis Fuchs
^816 zeigte, dass er ein Thonerdephosphat sei, was Berzelius 1819 bestätigte.
1. Amberg, Bayern. Fuchs: Schwgg. J. 18,288. 24,121.
2. Langenstriegis bei Freiberg. Erdmann: Eb. 69,154.
3. Zbirow, Böhmen. Hermann: J. f. pr. Ch. 33,288.
4. Barnstaple, Devonshire. Berzelius: Schwgg. J. 22,297. 27,63. (Auch
vo6 Fuchs untersucht.)
5. Steamboat, Chester Co., Pennsylvanien. a. Genth: Am. J. Sc. (2j
23,420. b. Hermann: J. f. pr. Ch. 106,69.
6. Ungarn [sog. Kapnicitj. V.G. 2,356. Städeler: Ann. Ch.Ph. 109,305.
7. Cork, Irland. Church: J. Ch. Soc. (2) 11,110.
8. Montebras, Dept. Creuze. V. G. 2,33. Pisani: C. r. 75,79.
1.
2.*)
3.
4. 5a.
5b.
Fluor
—
<,
69
2,06 Spur
Spur
Phosphorsäure 34,72
34,06
34
,89
33,40 34,68
32,70
Thonerde
36,56
36,60
36
.39
35,35 36,67
35,83
Eisenoxyd
1,00
^
,20
1,25 0,22
3,08
Wasser
28,00
27,40
26,
34
26,80 28,29
28,39
99,28
99,06*
6.
99,
91
0,50-'] 98,86
99,36
1.***) 8.
100.
Fluor
—
2,09 2,27
Phosphorsäure 35,49
32,00 34,30
Thonerde
39,59
37,18 38,25
Wasser
(24,92;
100.
1
26,45 26,60
97,72 101,42
*) Blauer WawelUt. Ei^dmadd hat auch die anderen Varietaiefi tititidrsticlit.
♦♦) Ca 0. ♦*♦) Bei 100« getroctnei.
^
Phosphate. 3)9
Die Analysen des- WaweItU führen dahin, ihn als
basischphosphorsaure Thonerde,
anzusehen.
4 At. Phosphor = <24 :^ P2 O* 35,16
6 - Aluminium == 163,8 AI 0^38,10
19 - Saaerstorf =304 tP 0 86,74
1 2 Mol. Wasser =216 {qO.
807,8
Allein viele Wawellite enthalten Fluor, manche Spureü andere bestimmbare
Mengen. Das Fluor ändert das Atomverhältniss P : AI nicht. Letzteres ist z. B.
in 5a. = 4 : 2,92
8. = 4 : 2,92.
Das Fluor kann also nicht als Fluoraluminium vorhanden sein. Gleichwie in
Silicaten (z. B. Topas] scheint es Sauerstoff gleichsam zu vertreten, d. h. mit dem
Oxyphosphat wäre ein analog constituirtes Fluophosphat isomorph gemischt. In dem
fluorreichsten Wawellit (No. 8) verhalten sich die At. von Fl und 0=1 : 12.
Dieser Wawellit wäre also
/24(Al3p^Oiö + 12 aq) \
\ A13 P4 F13S + 1 2 aq /
Nach Church verliert der Wawellit im Vacuo und bei 100° 2,28 p. C. , bei
200° 22,14 p. C. , den Rest des Wassers erst beim Glühen. Nimmt man an, jene
2 p. C. wären hygroskopisches Wasser, so verlöre der Wawellit bei200°20,3p.C.
Nun sind ^/^ des Wassergehalts = 9 Mol. = 20,05 p. C, was dafür spricht, dass
das Mineral H« AI 0^ enthält.
Coeruleoiactin. Milchweisse, bläuliche und grünliche Ueberzüge von Ainds-
i)erg bei Ratzeneinbogen, Y. G. 2,57, von Petersen untersucht.
Jahrb. Min. 1871, 353.
Nach Abzug von etwas Quarz und Brauneisenstein: 37,42 Phosphorsäure,
36,16 Thonerde, 2,48 Kalk, 0,20 Magnesia, 1,44 Kupferoxyd, 21,70 Wasser. —
Bringt man Ca , Mg , Gu als Phosphate R^ P^ 0^ in Abzug , so bleibt die W^awellit-
mischung mit 10 Mol. Wasser.
Sphaerit. Kugelige Massen, den Wawellit von Zbirow begleitend, hellgrau,
V. G. 2,53. Von Boricky untersucht.
Wien. Ak. Ber. 56.
Ausser Spuren Fluor: 28,58 Phosphorsäure, 42,36 Thonerde, 1,41 Kalk,
2,60 Magnesia, 24,03 Wasser.
Fl an er it. Grünes Mineral von Gumeschewsk Kupfergruben im Ural, derb,
V. G. 2,65. Wird nach Hermann von Säuren wenig angegriffen.
J. f. pr. Ch. 88,193.
33,94 Phosphorsäure, 37,48 Thonerde, 3,52 Eisenoxydul, 3,72 Kupferoxyd,
20,93 Wasser. ^
Kalait.
Decrepitirt, schwärzt sich , ist v. d. L. unschmelzbar, wird aber braun und
glasig. Reagirt auf Kupfer.
Löst sich in Säuren auf.
Von dem schlesischen Kalait (von Jordansmühle] existiren Analysen von John
320 Phosphate.
und Zellner, welche offenbar falsch sind. Der orientalische wurde in neuerer Zeit
untersucht von
1. Hermann. Blauer Kalait, V. G. 2,621 : J. f. pr. Ch. 33,282.
2. Church. V. G. 2,75: Cbem. News 10,290.
1.
2.
Phosphorsäure
28,90
32,86
Thonerde
47,45
40,49
Eisenoxyd
1,10
Oxydul 2,24
Kupferoxyd
2,02
5,27
Manganoxydul
0,50
0,36
Kalk
1,85
-»-
Wasser
18,18
19,34
100.
100,23
Mol
. Verhältniss.
p2 0* AI 0»
FeO(Mn)
Cu 0 Ca 0
H^O
1. 20,4 : 46,2
2
2,6 : 3,3 :
401
2. 23 : 40
' 3,6 r
6,6
107
p2 0* :
AI 03 : R 0 : H* 0
1. 2,5 :
5,8 :
1 : 12,6
2. 2,25 :
4
1 : 10,5
Also
Offenbar ist der Kalait ein Gemenge eines Thonerdephosphats mit den die Fär-
bung bedingenden Phosphaten von Kupfer und Eisen. Nimmt man diese als R^ P^ 0^
an, so wäre das Ganze in
I
y R3 p2 0^ \ / R3 p2 0^ \
• =\6A13P2 0»V"^ ^^ *^ ^' "^ \6Al2p2 0ii/+ ^^*^-
Offenbar ist die Natur des Thonerdephosphats im Kalait noch nicht festgestellt.
Peganit. Von Striegis in Sachsen, von Manchen als Wawellit betrachtet.
Fischerit. Von Nischne Tagil, grün, V. G. 2,46. Nur in Schwefelsäure
löslich. Beide hat Hermann untersucht (s. Kalait) .
?^0^ AlO» CuO Fe 0^ etc. H^ 0
P. 30,49 44,49 2,20 22,82 = 100.
F. 29,03 38,47 0,80 4,20 27,50=100.
Evansit. Nierförmig und traubig, V. G. 1,94, aus Ungarn stammend. Forbes.
Phil. Mag. (4) 28,341.
Scheint ein Thonerdephosphat
A13 P2 0» «8 aq = {jhI AI 0«} + '* ''*'
ZU sein.
Gefunden
2P = 62 = P2 0*18,35 19,32
6A1 =463,8 AI 03 39,78 40,54
4 40 =224 H^O 41,87 40,52
18H2 0= 324 100. 100,38
773,8
Gibbslt.
Ein mit dem Hydrargiliit von Richmond (ursprünglich Gibbsit genannt) vor-
kommendes, von Hermann als ein Phosphat erkanntes Mineral.
J. f. pr. Ch. 40,32. 62,4.
Phosphate. 321
Normale phosphorsaure Thonerde,
AI P^ 0^ 4- 8 aq
Gefunden
2 At. Phosphor = 6^ = P* 0*36,54 37,62
2 - Alamftrium = 54,6 AI OM6,41 26,66
8 - Sauerstoff =128 H^ 0 37,05 35,92
8 Mol. Wasser = (44 lOO. loo.
388,6
Zepharovichit. Ein Mineral von Zerhovic, Böhraen, V. G. 2,37. Von
Boricky untersucht.
Wien. Ak. Ber. 59.
AI P2 08 + 5 aq
Gefcmden
2P iss 6t
— P2 0*42,44
40,29
2A1 ^ 54,6
AI 03 3 a, 66
30,57
80 fl^ 128
H^O 26,90
28,56
5M2 0— 90
100.
CaO 0,58
334,6 100.
Zwei andere Versaehe gaben 37,98 — 38,32 Phosphorsäure, 34,79 — 30,01
Thonerde, 28,65 — 29, 39 Wasser, 1,U — 1,4 Kalk, 0,43 Magnesia, 0,87 Eisenoxyd.
Variscit (Callait). Den ersteü Namen erhielt ein krystallinisches weisses und
grünliches Mineral von Plauen, V. G. 2,408, welches Petersen untersuchte (1.).
Callait nannte Damotir ein grünes, aus einem celtischen Grabe in Morbthan, Y. G.
2,52 (2.).
i. Jahrb. Min. 1871, 353.
2. Ann. Ch. Ph. (4) 4,117.
1. 2.
Phosphors'ai
ure 44,04
43,49
Thonerde
31,25
30,20
Eisenoxyd
t,21*)
1,85
Magnesia
0,41
Kalk
0,18
0,70
Wasser
22,85
24,12
99,95
100,36
1
Beide Substanzen erscheinen hiemach als
AI P2 0^ + 4 aq
2P = 62 ==i P2 0^ 44,85
2A1 = 54,6 AI 03 32,41
80 =128 H^O 22,74
4H2 0 = 72 100.
316,6
Barrandit. Kugelförmige und traubige Massen, V. G. 2,576, von Cerhovic
bei Przibram. Ist von Boricky analysirt.
Wien. Ak. Ber. 56.
•) Worin 6r 0».
Bammelsberg, Handb. 4l. Mineralcbemie. II. 24
322
Phosphate.
/3(A1P2 0^+ iaq) \
\4(FeP2 0^4- 4 aq)/
.
Gefunden
2P — 62
= P^O* 40,64
39,68
fFe = 64
Fe 0^26,17
26,58
fAl — 23,4
AI 03 12,59
<2,74
80 — 128
H2 0 20,60
24,00
4H2 0— 72
100.
100.
349,4
Soll beim Verwittern sich in Rakoxen verwandeln.
Lazulith [Blauspathj.
Wird beim Erhitzen weiss. Schwillt v. d. L. an, wird blasig, schmilzt aber
nicht. Lazulith aus Wermland wird braun, porös und reagirt auf Mangan.
Wird von Säuren schwer angegrifTen, aber nach dem Glühen aufgelöst (Fuchs .
Fuchs wies auch in diesem Mineral ([^zulith von Kriglach] .die Phosphorsäure
nach, welche Klaproth übersehen hatte. Später habe ich Fuchs' Analysen wiederholt.
1. Fressnitzgraben bei Kriglach, Steiermark. V. G. 3,02. Rammeisberg:
Pogg. Ann. 64,260.
2. Rädelgraben bei Werfen , Salzburg. V. G. 3,057. Fuchs: Schwgg. J.
24,373.
3. Fischbacher Alpe im Grazer Kreise, Steiermark. Dunkelblau, V. G.
.3,114. Rammeisberg.
4. Sinclair, Nord-Carolina. V. G. 3,122. Smith und Brush: Am. J. Sc.
(2) 16,365.
5. Horrsjöberg, Elfdaldistrict , Wermland. V. G. 2,78. Igelström: J. f.
pr. Ch. 64,253.
2
1
•
2.
3.
4.
5.
Phosphorsäure
44,16
42,70 42,58
43,76
42,52
Thonerde
33,14
36,50 32,89
31,70
32,86
Eisenoxydul
1,77
2,70 8,11
8,17
10,55
Magnesia
12,52
9,54 9,27
10,04
8,58
Kalk
1,53
—
1,11
—
•
Wasser
6,88
6,19 6,04
5,59
5,30
ioo.
97,63 100.
Atomverhältolss.
99,26
99,81
P
: AI ;
R
: H^O Fe :
Mg(Ca)
1.
1,92 .
1,13 .
1,18 {
13,6
2.
1,7
0,8 .
1,0 \
6,3
3.
1,88 .
1,«
: 1,0 \
2,2
4.
2,0
1,18 :
1,0 \
2,2
5.
1,9
: 1,13
: 0,92 \
1,5
Im Lazulith ist mithin dieses
VerhälU
liss = 2:1:1
: 1.
1 R3 pi 0»
R AI P3
■ 0^ aq
= \ 2AIP2 0S
1 H«A10«
«
Ist Fe : Mg in
1. — 1 : 12,
, in 2. =
= 1 : 6 , in 3 . und
4. = 1
: 2, in 5.
3, so ist
«
•
^i- iAM*^
Phosphate.
323
1.
2.
2P —
62 =
P^OS 46,79
2P =
62 =
= P^O» 46,23
AI —
54,6
AI 03 33,80
AI —
54,6
AlO» 33,41
iVFe
4,3
FeO 1,82
|Fe _
8
FeO 3,47
HMg —
20,6
MgO H,66
fMg _
20,57
Mg 0 1 1 , 1 6
90 =
Mi
H^O 5,93
90 —
144
H2 0 5,73
H^O —
18
100.
H20 =
18
100.
303,5
307,17
3. 4.
5.
2P —
62 —
P2 05 45,32
2P =
62 =
: P2 05 44,74
AI —
54,6
AI 0'^ 32,75
AI —
54,6
AI 03 32,32
Fe =
18,7
FeO 7, §7
Fe
24,4
FeO 9,70
|Mg =
46
MgO 8,51
*Mg _
14,4
MgO 7,56
90 —
U4
H^O 5,75
90 —
144
H20 5,68
H2 0 —
18
100.
n^o —
18
100.
313,3
317,4
Amphitaelit. Ein dichtes, milchweisses Mineral vom HorrsjÖberg in Werm-
land, von Lazulith begleitet, v. d. L. unschmelzbar, ist von Igelström untersucht
worden.
B. h. Ztg. 1866, 309.
-
Atome
Phosphorsäure
30,06
Ä P 13,12
0,423
Thonerde
48,50
AI 25,80
0,473
Kalk
5,76
Ca 4,11
0,103 1
0,040 / "
Magnesia
1,55
Mg 0,93
Wasser
12,47
0,69
0,143
98,34
Atomfverhältniss.
R : AI : P : H^O = 1 : 3,3 : 3 : 4,8.
Ein irgendwie wahrscheinlicher Ausdruck ist hieraus nicht abzuleiten.
Childrenit.
y. d. L. unschmelzbar. Reagirt auf Eisen und Mangan.
Löst sich in Chiorwasserstoffsäure, wiewohl etwas schwierig, auf.
Dieses seltene Mineral von Tavistock, Devonshire, wurde von Woüaston als ein
Phosphat von Thonerde und Eisen erkannt. Es wurde von mir und später von
Church analysirt.
Church: J. Chem. Soc. (2) 11,103. — Rammeisberg: Pogg. Ann. 85,435. —
Woüaston: Ebend. 5,163.
Rg.
Ch.
(V.
G. 3,247)
(V.G.3,22)
Phosphorsäure
28,92
30,65
Thonerde
14,44
15,85
Eisenoxyd
3,51
Eisenoxydul
30,68
23,45
Manganoxydol
9,07
7,74
Magnesia
0,14
1,03
Wasser
16,98
17,10
100,23
99,33
24*
*»- — '..
334
Pbö<i]ßk1ite.
Berechnung.
Rg.
Ch.
At.
At.
p 12, da
0,407
13,3^
0,432
AI 7,68
e,ui
8,4^
0,484 \
0,022 /
Fe --
MA.
2,451^
Fe 13,86
0,426 1
18,24
0,326 1
Mn 7,02
0,128 >
0,557
6,00
0,440 \
Mg 0,08
0,003 1
0,62
0,026 )
H2 0 —
0,943
—
0,95
Also
R
: R
R : P
R : P
P : H2 0
R«<
\
: 3»95
4 : 2,9
1,37 : 4
4 : 2,3
Gh.
1
: 2,62
1 : 2,45
4,07 : 4
4 : 2,45
Die nächsten einfachen Yertelitiisse sind
Rg.
<
: 4
\ : 3
4,33 : 4
4 : 2,5
Gh.
\
: 3
1 : 2,66
1,425 : «
(9 : 8)
4 : 2,25
0,178
0,462
+ 4 2 aq
Aus den der Analyse von Church entlehnten Proportionen kann man
( 3R3 P2 0^ 1
R9 R3 p8 038, ^ 8 aq = J ft p2 OS
I 2H6 R 0«
ableiten, welche der des Lazulith^ tiahe kömmt.
Aus den der meinigen entnommene^ dagegen
r 2 r R» P2 0»
R8A12P^029, ,5aq =1 jJJJiS^
[ \H«A10«
Bei mir ist Mn : Fe <= 4 : 3. Bei Churoh ist Fe
= 1:4:42.
+ 40 aq
4 : 7 ; Mg : Mn : Fe
Rg.
Gh.
6P
— 486 =
P2 0* 28,88
. 8P
:— .
248 =
: P^O* 30,69
2A1
— 409,2
AlO» 43,94
V,d»
443,3
AI 03 4 4,55
6Fe
— 336
PeÖ 29,28
Vv'Fe
42
FeO^ 3,24
2Mn
— 440
MnÖ 9,63
'
355,8
Fe 0 24,72
290
— 464
H^O 18,30
ffMn
Ä=
146,5
MnO 8,43
15 aq
— 270
100.
T^^^g
— r,
42,7
MgO 4,44
1475,2
380
-^
608
H^O 4 7,63
18 aq
srs
324
100.
1850,3
Es muss vorläufig noch unentschieden bleiben, ob der Zusammensetzung des
Chiidrenits die eine oder die andere Formel besser entspricht.
Herderit. Enth< hach Plattner Phosphorsäur^, Thonerde und Kalk.
Breithaupt: Hdb. Min. 2,276.
Libethenit
Färbt V. d. L. die Flamme schwach, mit Chiorwasserstoffsäure befeuchtet deut-
lich blau. Schmilzt zu einer schwärzlichen, krystallinischen Masse. Reducirt sich mit
Soda zu Rupfer.
Phosphate. 3^^
Auflöslich in Säuren mit blauer oder grüner Farbe, in Ammoniak ^u einer
dunkelblauen Flüssigkeit.
1. Libethen, Ungarn, a. Kühii: Ann. Chem. Pharm. 51 J04. b. Berge-
mann: Pogg. Ann. 4 04,490.
2. Nischne Tagil, Ural. a. Hermann: J. f. pr. Ch. 37,175. b. Chydenius.
3. Grube Mercedes, Goquimbo, Chile. Fieid: Chem. Gaz. 400.
4. Loanda (Congoj, Afrika. Rrystallisirt. H.Müller: J. Ch. Soc. H.
1. 2. 3. 4.
a.
b.
a.
b.
ArsensUure
—
2,30
—
Spur
—
Phosphorsäure
29,44
26,46
28,61
29,48
29,31
28,89
Kupferoxyd
66,94
66,29
65,89
66,24*)
66,42
66,98
Wasser
4,05
4,04
5,60
4,50**)
3,74
4,04
100,43 99,09 100. 100,29 99,47 99,91
Basisches Kupferphosphat,
2 At. Phosphor = 62 = P2 0* 29,73
4 - Kupfer :t= 253,6 Cu 0 66,50
9 - Sauerstoff *= 144 H^ 0 3,77
1 Mol. Wasser = 18 ^00.
47776
Der von Bergemann untersuchte Libethenit enthielt nahe 49 Mol. des Phosphats
in isomorpher Mischung mit 1 Mol. Olirenit.
Pseudolibethenit. So mögen vorläufig zwei wasserreichere Substanzen
bezeichnet werden, deren Selbstständigkeit noch nicht sicher ist :
1. Libethen. Berthier : Ann. Min. 8,334.
2. Ehl bei Linz am Rhein. Schwärzlichgrün, V. G. 4,27. Rhodius: Ann.
Ch. Pharm. 62,371.
Sie scheinen
Cu4P»0», 8aq = |^^,'^*JJ}rfaq
zu sem.
Gefunden
1.
2.
2P = 62
= P^O^ 28,64
28,-7
«8,9
4Cu — 253,6
CuO 64,10
63,9
63,4
90 — 144
H^O 7,26
7,4
7,3
2H2 0— 36
100.
100.
99,3
495,6
Tagilit
Verhält sich wie Libethenit.
1. Nischne Tagü. Traubige, grüne Massen, V. G. etwa 3,5. Hermann:
s. Libethenit.
2. Grube Mercedes, Chile. Faserig. Field : s. Libethenit.
♦) Worin 1,77 Fe 0. ♦♦) Worin 0,8* C 0«.
326 Phosphate.
Ist
Cu4 P2 0^ 3 aq = I ^^^11 02 } + * ^^
Gefunden
*
1. ,
2-
2P = 62 =
P2 0S 27,^4
26,94
27,42
4Cu — 253,6
CuO 6«, 85
62,38
61,70
90 — Ui
H20 10,5«
10,71
10,25
3H20— 54
100.
100.
99,37
513,6
Dihydrit.
Verhält sich wie die vorigen.
• I. Viraeberg bei Rheinbreitbach. (Als Phospbochalcit bezeichnet.) Arf-
vedson: Berz. Jahresb. 4,143.
2. Nischne Tagil. Kleine, dankelgriine Krystalle, Y. G. 4,4. Hermann:
s. Libethenit*).
Cu^ P2 Oio, 2 aq = I ^^, ^^ ^, |
1
Gefunden
1. 2.
2P = 62 =
P20* 24,70
24,70 25,30
5Cu — 317
CuO 69,05
68,20 68,21
10O — 160
H20 6,25
5,97 6,49
2H20== 36
100.
99,87 100.
575
Ehlit.
Verhält sich ebenso.
1. Ehl bei Linz. V. G. 4,198. A. Nordenskiöld : Mittheilung.
2. Libethen. Kühn: s. Libethenit 'früher von Berthier untersucht) .
3. Nischne Tagil. Plattenfönnig, V. G. 4,0. a. Hermann: s. Libethenit.
b. Wendel: In mein. Laborat.
4. Cornwall. V. G. 3,91 — 4,23. Church: J. Ch. Soc. (2) 11,107.
Ehlit von unbekanntem Fundort. Maskelyne: Ebend. 10,1057.
1. 2. 3. 4**).
a. b.
Phosphorsäure 23,00 23,14 23,47 23,45 (23,96)
Kupferoxyd 67,98 66,86 67,73 68,05 66,88
Wasser 9,02 10,00 8,80 8,94 9,16
iOO. 100. 100. 100,44 100.
*) Hierher gehören auch wohl mehre von A. Nordenskiöld untersuchte, noit Malachit
gemengte Substanzen von dort. Acta soc. sc. Fenn. 1857.
**) A. a. 0. stehen noch zwei Analysen, Ehlit von anderen Cornwaller Fundorten be-
treffend. In der einen sind 2,42 p. C. Arsensiture enthalten.
Phosphate. 327
Basisches Kupferphosphat,
Cu* P* 0'«, 3 aq |=| ^^^^ ^l ^l } + aq. ,
2 At. Phosphor = 61= P^O^ 23,94
5 - Kupfer = 317 Cu 0 66,97
«0 - Sauerstoff = 160 H^O 9,09
3 Mol. Wasser = 54 ToÖl
593
Bergemann, welcher den Ehlit von Ehl schon früher untersucht hatte, fand
später darin einen bedeutenden Ya na dingehalt.
Jahrb. Min. 1858, 191.
Er ist danach eine isomorphe Mischung
/ Cu5V2 0»^ 3aq \
\ 3(CuSp2 0^^ 3aq) /
,
Gefunden
«,5P = 4«, 5 —
P20ö 16,97
17,89
0,5V — 25,7
V2 05 7,64
7,34
5Cu — 3n
GuO 66,36
64,09
<0O — 160
H20 9,03
8,90
3H2 0= 54
100.
98,22
598,2
Zum Ehlit oder zum Dihydrit gehören Kupferphosphate von Nischne Tagil und
vom Vimeberg, deren Wassergehalt zwischen 7,2 und 8,2 liegt. Phosphorsäure
23,75—24,55; Cu 0 67,25—68,75.
Hermann: s. Libethenit. — A. Nordenskiöld : Mittheilung.
Hierher gehört wohl auch ein Mineral aus Comwall, kugelig-faserige Massen,
nach Heddle 22,73 Phosphorsäure, 68,13 Kupferoxyd, 8,51 Wasser enthaltend.
Phil. Mag. 10,39.
Ein als Phosphochalcit vom Vimeberg bezeichnetes Phosphat enthält nach Lynn :
21,69 Phosphorsäure, 62,85 Kupferoxyd, 15,46 Wasse/.
Edinb. phil. J. 9,213.
Es würde danach eher zum Ehlit gehören , jedoch mehr Wasser enthalten.
Vielleicht
Cu5 P2 Oio, 5 aq = I ^^jfj Cu S } + ^ '^•
Phosphochalcit.
Verhält sich wie die vorigen.
1. Vimeberg. V. G. 4,4. Rhodius: s. Pseudolibethenit (früher schon
Kühn; Ann. Ch. Pharm. 34,218).
2. Ehl. Bergemann: Pogg. Ann. 104,190.
3. Libethen (Prasin). Ghurch: Chem. News 10,217.
4. Hirschberg im Voigtlande. Kühn: Ann. Chem. Pharm. 51,124.
1.
2.
3.
4.
Arsensäure
1,78
—
Phosphorsäure
20,4
19,89
19,63
20,87
Kupferoxyd
70,8
69,97
71,16
71,73
Wasser
8,4*)
8,21
8,82
7,40
99,6
99,85
99,61
100.
'^) Nach Bergemann und Bödecker enthölt dieser Phosphochalcit zuweilen Selen, viel-
leicht als Selenkupfer. Ann. Ch. Pharm. 94,356.
328 Phosphate.
Basisches Kupferpbospbat,
i.At. Phosphor = 62 = P^O» Ü^JO
6 - Kupfer = 380,4 Cu 0 70,88
n - Sauerstoff = 176 H^ 0 8,02
3 Mol. Wasser = 54 ^OO.
672,4
Thrombolith. Ein amorphes Mineral von Retzbanya, enthält nach Plattner
(annähernd): 4^,0 Phosphorsäure, 39,2 Kupferoxyd, 16,8 Wasser.
J. f. pr. Ch. 15,321.
Uranit (Kalk-UrangUmmer) .
Wird beim Erhitzen gelb. Schmilzt v. d. L. auf Kohle zu einem schwarzen
Korn. Giebt mit den Flüssen gelbe, in der inneren Flamme grüne Gläser.
In Salpetendiure gelbe Auflösung. Nach Werther wird er durch kohlensaures
Ammoniak voUstäadig zersetzt und schliesslich aufgelöst, so dass Magnesiamischung
die Phosphorsäure frei von Uran und Kalk abscheidet.
Berzelius sah 1819 im Uranit von Autun eine YerbiaduBg von Uranoxyd, Kalk
und Wasser. Nachdem aber der Chalkolith als ein Phosphat erkannt worden, fand er
(1823), dass auch der Uranit ein solches sei.
1. Autun. a. Berzelius: Pogg. Ann. 1,379. b. Wertber: J. f. pr. Ch.
43,332.
2. Falkenstein im sächsischen VoigUande. Wiokler:
1.
2.
a.
b.
Phosphorsäure
15,21
14,00
45,09
Uranoxvd
«1,70
•63,28
62,24
Kalk
6,09*)
5,86
«,41
Baryt
1,57
1,03
—
Wasser
14,90
14,30
16,00
99,47 98,47 99,44
Neben diesen Analysen aber existirte schon langst eine ältere von Laugier,
wonach der Wassergehalt weit grösser (21,7 p. C.) wäre, und eine neuere Analyse
von Pisani stimmt hiermit ganz überein. Ganz kürzlich hat nun Church bewiesen,
dass gute und reine Krystalle, sowohl von Autun als aus Comwatl, in irockener Luft
(über Schwefelsäure) 8 — 9 p. G. verlieren und trübe werden, dass sie dann im
Vacuo noch 5 p. C. Wasser abgeben, zusammen etwa 14 p. C., d. h. eben so viel,
als sie durch Envärmen bis 100^ verlieren, so dass e« im Vacuo getrockneter
Krystall bei 1 00^ keinen Verlust erleidet. Durch Kothglühen treten dann noch 4 bis
5 p. C. Wasser aus.
Laugier: Ann. Ch. Ph. 24,239.
3. Autun. Pisani: C. rend. 52,817.
4. Autun. Citronengelbe Krystallaggregate. Church.
5. Autun. Kleinere schwefelgelbe Krystalle. Church.
6. Comwall. Dünne, isolirte, schwefelgelbe, rhombische BtSttchen. Church:
J. Ch. Soc. (2) 13,109.
^) Worin 0,2 Mg 0 nod Mn 0.
Phosphate. ^29
3.
4.
5.
6.
Piiosphorsäure
n,84
U,32*)
U,40
UM
Uranoxyd
58,34
«^34
^0,34
$0,00
Kalk
5,79
5,24
5,?l
^,04
Wasser
20,66
20,4 6**}
20,33
48,96'
)
98,63 404,06 99,88 97,84
£s ist hiernach entschieden, dass der Uranit ursprütiglich 4 0 Mol. Wasser
entii^t, d. h. dass er eine Verbindung von 4 Mol. normalem Kalkphosphal, 2 Mol.
normalem Uranylphosphat und 30 Mol. Wasser ist,
Ca ü« P2 0»», 1 0 aq »= { ,^(u0^3 P5 0»] } "^ ^0 aq.
2 At. Phosphor == 62 =
P^O* 4 4,89
2 ^ Uran ms 480
Ü03 60,37
4 - Calcium — 40
CaO 5,87
4 2 - Sauerstoff i:3iF 492
H^O 48,87
4 0 Mol. Wasser ;= 4 80
400.
954
Aber es ist eben so klar, dass das Mineral schon b^im Aufbewahren unter Um-
ständen oder beim Erwänxien bis auf 20^ mit Leichtigkeit 4^ des Wassers verliert,
und dass Berzelius, Werther und Winkler einen solchen Uranit
Ca U2 P? 01^ 8 aq
untersucht haben.
2P — 62 —
P^O^ 4 5,47
2U = 480
Ü03 62,75
Ca — 40
CaO 6,40
420 — 492
H^O 45,68
8H2 0 =^ 4 44
400.
948
Man darf also voraussetzen, dass von den ursprünglichen 4 0 Moi- ^mii^,$l p. C.
verioreo gehen,
beim Liegen oder bei 20^ 2 Mol x» 3,77 p. C.
über Schwefelsäure 5 - = 9,43 -
desgl. im Vacuo oder bei ^ 00° 8 - = 45,4
Aus der Abhandlung von Berzelius geht übrigens hervor, dass er das bei 20°
getrocknete Mineral analysirt hat, welches nun allerdings nur noch 45 p. C. Wasser
beim Glühen verlor.
ChalkoUth (Kupfer-Uranit) .
Verhält sich wie der vorige, giebt aber mit Phosphorsalz und Zinn, gleichwie
bei der Reduction, Kupfer zu erkennen, welches mitunter weiss, arsenhaltig ist.
Die saure Auflösung ist gelbgrün. Verhalten gegen kohlensaures Ammoniak wie
Uranit.
Schon T. Bergman hatte Kupfer im Chalkolith gefunden, Klaproth wies (4 790)
Uran nach, und Gregor (4 805 und 4 84 5) stimmte mit ihm überein. Erst Hiillips
entdeckte (4 822) Phosphorsäure, was Berzelius bestätigte.
Gregor: Phil. Transact. 4805. Ann. of PhiL 5,284. — Klaproth: ieitr. 2,246.
— Phillips: Berz. Jahresb. 3,4 37.
♦) Mittel aus 48,66 und 44,97. *♦ Aus 49,69 und 20, 64. ♦♦*) Alis 48,65 mid 49,26.
330 Phosphate mit Sulfaten.
Neuere Untersuchungen:
\ . Gunnislake bei Callington, Cornwall. a. Berzelius : s. Uranit. b. Werther:
desgl. c. Pisani: desgl. d. Church: Ch. News 12,^83. e. Winkler.
%, Grube Wolfgang Maassen bei Schneeberg. Winkler.
I. 2.
a.
b.
c.
d.
e.
Arsensäure
Spur
/
4,96
3,24
—
Phosphorsäure
15,57
14,34
14,06
43,94
«3,54
14,88
üranoxyd
61,39
59,03
60,00
64,00
60,74
59,24
Kupferoxyd
8,44
8,27
8,53
9,48*)
8,43
9,34
Wasser
«5,05
15,39
15,06*
44,46
45,36
«5,35
99,31 97,03 97,65 100,24 400,98 98,78
Der Chalkolith ist das dem Uranit entsprechende, jedoch nur 8 Mol. Wasser
enthaltende
Doppelphosphat von Kupfer- und Uranoxyd,
C«Ü^PiO'Maq={j^,UoC,^3j,'2^^}
+ 24 aq.
2 At. Phosphor = 62 == P^O* 45,08
2 - Uran = 480 UO^ 64,49
1 - Kupfer = 63,4 CuO 8,43
12 - Sauerstoff = 192 H^O 15,30
8 3Iol. Wasser = 144 TÖÖ]
941,4
Nach Church verliert der Chalkolith im Vacuo oder in trockener Luft nichts, bei
100^ 1 1,1 p. C, d. h. 6 Mol. ; beim Glühen den Rest (gefunden 4,25 p. C).
Church : s. Uranit.
In dem von Winkler untersuchten Comwaller Chalkolith ist As : P = 4 : 6 ;
derselbe ist eine isomorphe Mischung mit Zeunerit.
Obwohl im Wassergehalt verschieden, sind Uranit und Chalkolith dennoch
isomorph, denn wenn auch jener, wie Des Cloizeaux gefunden hat, zweigliedrig,
letzterer viergliedrig krystallisirt , so stimmen sie in den Axeoverhältnissen doch
nahe überein, insofern für .
Uranit o : Ä : c = 0,987 : 4 : 4,426
Chalkolith a:a:c= 1,0 :l: «,469
Sie sind ebenso isomorph wie Orthoklas und Aibit^ Tantalit und Wolfirami
Broncit, Diopsit und Rhodonit etc.
Phosphate mit Sulfaten.
IMadochit
Giebt beim Erhitzen saures Wasser. Bläht v. d. L. etwas auf und schmiUt an
den Kanten zu einer schwarzen Fritte.
Wasser zieht in der Wärme 1 2,6 p. C. S 0^, jedoch kein Eisen aus. Rammeis-
berg.
♦) Worin 0,62 Ca 0.
Phosphate mit Sulfaten. 331
Eine Sinterbildung von Arnsbach bei Schmiedefeld, Thüringen, die Plattner
untersuchte.
Privatmitthlg. Vgl. auch Breithaupt: J. f. pr. Ch. 10,503.
At.
Schwefelsäure «6,14*) = S 6,06 0,19
Phosphorsäure 14,82 P 6,47 0,«f
Eisenoxyd 39,69 Fe 27,78 0,496
Wasser 30,35 H^O 1,,7
100.
Atomverhäitniss S : P : Fe : H^ 0 = 1 : 1,1 : 2,6 : 9. Setzt man dafür
1 : 1 : 2,33 : 9, so kann man diesen Eisensinter als
2Fe S3 0^2
3Pe P2 0*
2HßFeOö
betrachten.
+ 48 aq
Syanbergit,
Entfärbt sich v. d. L., verhält sich dem vorigen ähnlich, nimmt aber', geglüht,,
mit Kobaltsolution behandelt, eine blaue Farbe an.
Löst sich in Säuj-en theilweise auf; der weisse Rückstand zeigt beim Glühen
eine Feuererscheinung.
Igelström untersuchte dieses Mineral, welches den Lazulith vom Horrsjöberg
in Wermland begleitet, nach Dauber in würfelähnlichen Rhomboedern krystallisirt^
ein V. G. = 3,30 hat und in der Form an Beudantit erinnert.
Igelström: Öfvers. 1854, 156. — Dauber: Pogg. Ann. 100,579.
At.
Schwefelsäure 17,32 = S 6,93 0,217
Phosphorsäure 17,80 P 7,77 0,26
Thonerde 37,84 AI 20,13 0,737
Kalk 6,00 Ca 4,28 0,107
I 0,127
Eisenoxydul 1,40 Fe 1,09 0,02
Natron 12,84 Na 9,53 0,414
Wasser 6,80 H2 0 0,38
100.
Atomverhäitniss S : P : AI : R : Na : H2 0 = 1,7 : 2 : 5,8 : 1 : 3,26 : 3.
Auf eine Formel darf man vorläufig wohl verzichten.
Beudantit
Beudantit von Dernbach schmilzt v. d. L. auf Kohle unter Aufblähen leicht zu
einer schwarzen, Bleikörner enthaltenden Schlacke. Der von Horrhausen giebt Arsen-
geruch. Sandberger.
Beudantit aus Irland färbt sich roth, ist unschmelzbar, beschlägt die Kohle gelb,
reagirt mit den Flüssen auf Eisen und Kupfer und liefert bei der Reduction mit Soda
Blei, Eisenflitter und eine schwarze Schlacke. Rg.
Wasser zieht nichts aus. ChlorwasserstofTsäure liefert beim Kochen eine gelbe
Auflösung und einen Absatz von Chlorblei. Kalilauge färbt ihn in der Wärme braun.
Dieses in grünen Rhomboedern krystallisirte Mineral hatte Wollaston als Blei
und Eisen enthaltend erkannt. -^
•) U,9 p. C. nach meinen Versuchen.
332
Pbospbat^ mit ßulfatao.
1. Dernbach bei Montabaur, Nassau. V. G. 4,002. B. Müller: Pogg. Ann.
400, 6H.
f. Horrhausen, Rheiftpreußsen. a. und b. Perey: Phil. Mag. (3) 37, Hl.
c. Hüller.
3. Glendone bei Cork, Irland. V. G. 4,295.
100,581.
Schwefelsäure
Phosphors'äure
Arsensäure
Eisenoxyd
Bleioxvd
•
Kupferoxyd
Wasser
1.
3.
U.
2b.
2c.
S : P(As)
0,058:0,186
0,172:0,128
0,154:0,104
0,155:0,118
0,02 :0,149t)
1*).
4,61
13,22
Spur
44,11
26,92
Spur
11,44
100,30
Fe
a.
42,31
1,46
9,68
42,46
24,47
2.
b.
12,35
13,60
37,65
29,52
HanuneUberg : Pogg. Ann.
3*].
c.
1,70
2,79
12,51
47,28
23,43
8,4.9 8,49 (1*2, 29)
♦««
)
Pb (Cu)
0,276:0,121
0,254:0,139**)
0,265:0,11
0,235:0,132
0,296:0,105
98,87
Atomverhällniss.
0,636
101,61 100.
43,76
8,97
0,24
40,69
24,05
2,45
9,77
99,93
1
3,a
: 4,76:2,4
: 41
i .
:2 :4,09:
4,24
•
1
:2,5 :1,0
: 4,5
1 ;
2 :1,«2
: 4
1,4.
:2,8 :4
: 6,5
0,543 ^ 4,34
0,47 =1,5
0,47 ?=?4,3
0,68 ^0,t
Die Differenzen der Analysen sind so gross, dasa eine Berechnung kaum möglich
ist. Zum Theil rühren sie gewiss davon her, dass die Krystalle nicht frei von der
Unterlage waren (die schwarze traubige Masse, auf welcher die Krystalle von Horr-
hausen sitzen, enthält 0,87 SO^, 6,76 P20^ 79,65 *^e03, 42,72 aq).
Beudantit von Glendone (3.) ist wesentlich ein Sulfatophosphat, Beudantit von
Horrhausen (2b.) ein Sulfatoarseniat. Nimmt man die Atomverhältoisse in beiden
= \\ : 1 : 2 : 1 : 4^, so Hesse sich daraus
Pb S 0*
}
Fe S3 0*2
Pb3 ?t 0» \
H2 Pb 02
Fe P2 0^
4H6 Fe 0«
oder Pb» As2 0^
oder Fe As2 0^
construiren.
1
66S =
P =
2Fe =
Pb =
43,50 =
4,466H20 =
3.
42,66
34
224
207
246
75
2b.
= S 03 43,40
P2 0^ 8,93
Fe 03 40,22
Pb 0 28,03 ff)
H2 0 9,42
400.
As = 75
S 0» 44,61
As2 05 4 3,69
Fe 0« 38,4 4
Pb 0 26,56
H2 0 7,03
400.
795,66
Unter den Kr^'stallen von Horrhausen kommen nach meiner Erfahrung auch
phosphorreiche, arsenarme vor.
♦) Mittel. ♦♦) Cu : Pb = 4 : 8,5. ♦♦♦) P : As — 4
•H") 2,45 Cu 0 der Analyse »• 6,9 Pb 0 ; zusammen »• 80,95.
4.
f) Desgl. -. 4 : J7.
Phosphate mit Chromaten.
3d3
Phosphate mit Chromaten.
Laxmaniilt«
Verhält sieb wie Yauquetinit.
A. Nordenskiöld unterschied den Laxmannit von Beresow von Yaiuqfielinit«
Kleine dunkelgrüne Krystalle, V. G. 5,77. Wahrscheinlich ident nut ihm ist der
Phosphorchromit desselben Fundorts, V. G. 5,80, den Hermann untersuchte.
A. Nordenskiöld: Pogg. Ann. 4 37,299. -^ Hermann: J. f. pr. Ch. (2) 1,449.
N. *) H.
Pbosphof^auT^
8,41
9,94
Chrorasäure
16,19
10,13
Bleioxyd
61,90
68,33
Kupferoxyd
11,78
7,36
Eisönoxydill
f,08
Sl,80
99,36
H2 0 1,16
99,12
Atomverhältniss.
P : Cr : Pb : Cu, Fe
P :
Cr : R
Cr: R
N. 1 : 1,36 : 2,3 : 1,4
1 : 1
,36 : 3,7
1 : 2,7
P : R
H. 1,4 : 1 : 3 : 1,3
1,4 : 1
: 4,3
1 : 3
Werden diese PropöftioÄen <i6ltigirt :
N. 3 : 2
1 : 1
,25 : 3,375
H. 3:1
1,5 : 1
: 4,5
so erhält man für
H.
/ 4ft3 P5 0" \
\ 5R3Cr209 /
/ 3ft^ P^ 0« \
\2R3Cf20»/
Pb : Cu = 3 : 2
Pb : Cu «X
s 3 . 1
4P — 124 — P^O^ 9,41
2P
SEX 62 Cali
: P2 0^10,16
5Cr «= 260 Cr 03 16,56
l,33Cr
r= 69,3
Cr 03 9,54
8,lPb — 1677 Pb 0 59,84
4,5Pb
= 931,5
Pb 0 71,79
5,4Cu = 342 CuO 14,19**)
l,5Ca
= 95,1
CuO 8,51*^
38,50 = 616 100.
150
— 240
100.
3019
1397,9
Dass diese Formeln die Natur dieser Substanzen nicht mit Sicherheit ausdrücken,
versteht sich von selbst.
*) Mittel von 2 Analysen.
♦♦♦) Gefunden 40,44, vretin Fe
**) Gefunden «8,0, wenn Fe 0 = Cu 0 gert6rtitf)en wird.
Cu.
334 Phosphate mit Boraten.
Phosphate mit Boraten.
Lfineburgit
Plattgedrückte Knollen, aus feinkrvstallinischen Partikeln bestehend, V. G. 2,05.
Im Gypsmergel eines Bohrlochs bei Lüneburg gefunden und von NöUner untersucht.
Giebt in der Glühhitze 0,7 p. C. Fluorbor ab.
Mittheilung.
Die Analyse ergiebt
Mg3p2B2 0iJ 4- SH^O,
was als
/ JHMgP OM , , 3^^ ,^ r Mg» P» On .
gedeutet werden kann.
^
»
Gefunden.
2 At.
Phosphor
— 62
— P2 0» 29,83
29,8
2 -
Bor
— 22
B2 03 U,74
(12,7)
3 -
Magnesium
— 72
MgO 25,20
25,3
W -
Sauerstoff
— «76
H^O 30,23
32,2
8 Mol.
Wasser
= U4
400
400.
476
Phosphate mit Aluminaten.
Bleigummi. Amorphe, wahrscheinlich gemengte Substanz von variabler
Zusammensetzung.
Giebt beim Erhitzen Wasser, decrepitirt, wird v. d. L. weiss, schwillt an und
schmilzt in starkem Feuer theilweise. Mit Soda auf Kohle liefert es Blei. Färbt sich,
mit Kobaltsolution befeuchtet und geglüht, blau.
Auflöslich in Salpetersäure.
\. Huelgoet, Bretagne. V. G. 6,4. Berzelius: Schwgg. J. 27,65.
2 — 4. Ebendaher. Damour: Ann. Min. (3) 17,19«.
5. La Nussi^re bei Beaujeu, Dpt. du Rhone. V. G. 4,88. Dufrenoy:
Ann. Ch. Ph. 59,440.
6. Grube Rosi^res bei Gurmeaux. Sinterbildung. Berthier: Ann. Min. (3j
«9,669.
7. Canton-Grube, Georgia. (Hitchkockit.) V. G. 4,0« 4. Genth: Am. J.
Sc. (2) 23,424.
«.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Chlor
—
0,58
2,«0
2,35
—
Schwefelsäure
—
0,30
0,25
0,40
2,««**)
-
—
Phosphorsäure
8,06
«2,05
«5,18
«,40
25,5
20,85
Bleioxyd
41,2«
36,92
68,76
78,22
43,90
«3,0***)
27,60
Thonerde
38,00
35,32*)
««,05
2,88
34,23
23,0
28,4«
Wasser
«9,30
«8,70
6, «8
f,24
«6, «3
38,0
23,20
98,5«
99,88
«00,39
«00,27
97,77
99,5
99,96
♦) Worin 0,8 Ca 0 und 0,2 ¥e 0«. *♦) Si 0«. ♦♦♦) Worin 8,0 Cu 0.
Ärseniate. 335
Berzelius hielt das Bieigummi für ein Aluminat von Bleioxyd ; war es aber frei
von Phosphorsäure? No. 4 ist wohl wesentlich Pyromorphit. In No. \ — 5 ver-
halten sich Thonerde und Wasser =4:3 Mol., d. h. wie im Hydrargillit.
Ärseniate.
Wasserfreie.
Berzelllt.
Färbt sich beim Erhitzen grau, und ist v. d. L. unschmelzbar.
Löst sich in Salpetersäure auf.
Dieses Mineral von Längbanshyttan ist von Kühn untersucht worden.
Ann. Ch. Pharm. 34,2 H.
r
2.
Arsensäure
58,51
56,46
Kalk
23,22
20,96
Magnesia
/<5,68
/ 2,13
15,61
Manganoxydul
4,26
Wasser
0,30
2,95
99,84 400,24
Diese Analysen sind unbefriedigend^ denn in 1 . ist As : R = 1 : 1 ,64 = 2 : 3,28,
in 2. = 1 : 1,8 oder =5:9. No. 1 nähert sich also einem normalen Arseniat
RSAJns—/ Ca^As^OM
n AS u — j (Äig^ Mn) 3 As2 0» /
w^ährend 2. mehr einem basischen Salze
R*A8>09 = {J'qAs»0S|
entspricht, und hier Ca : Mg [Mn] = 5:6 ist. Die erste, als die wahrscheinlichere
Formel würde, Mn : Mg = 1 : 14 genommen, erfordern :
4As = 300 = As^ 0*61,00
3Ca = 120 CaO 22,27
5l,8Mg = 67,2 MgO 14,85
0,2Mn = 11 Mn 0 1,88
160 = 256 "7^^;;
754,2
Nach deir zweiten Analyse wäre das Mineral wasserhaltig, und H^O : R= 1 : 5,6.
Nickelarseniat.
Nach Bergemann kommen zu Johann-Georgenstadt mit Wismuth und Nickeloxyd
zwei Ärseniate vor: ein gelbes amorphes, V. G. 4,982, und ein grünes krystal-
linisches, Y. G. 4,838.
Sie sind v. d. L. unschmelzbar, verhalten sich wie Nickelblüthe, werden aber
von Säuren schwer angegriffen.
J. f. p. Ch. 75,239.
336 Ars«niate.
I. Gelbes normales Arseniat,
Ni» As^ 0».
Gefunden
2 As
«50 =
= As^O* 50,89
50,53
3Ni
174
Ni 0 49, H
48,24
80
128
452
100.
Co 0 0,21
CuO 0,57
Bi2 03 0,6«
100, n
II. Grünes basisches Arseniat,
viS As2 0** t« / ^^^ ^^^ ^^ \
INI AS u «-^ j^. Q j
Gefunden
P2 0* 0,14
2 As
±tft: 150 «*tt
As^O* 38,33
36,57
5Ni
— 290
Ni 0 61,67
62,07
lOO
— 160
100.
Co 0 0,54
• 600
Mimetesit«
CuO 0,54
Bi^O» 0,24
99,90
Schmilzt V. d. L. auf Kohle, doch etwas schwerer als Pyromorphit, erstarrt
mit kry stall inischer Oberfläche und reducirt sich leicht unter Entwicklung von Arsen-
dampf zu BleikÖrnem.
Auflöslich in Salpetersäure und auch in Kalilauge.
Wöhler verdanken wir die Kenntniss der chemischen Natur des Mimetesits und
Pyromorphits (Grün- und firaunbleier2) , welche unter sich und mit dem Apatit und
Yanadinit isomorph sind, daher der erstere sehr häufig P Und V, seltener Ca enthSlt.
A. Kalkfreier.
1. Grube Azulaques bei La Bianca, Zacatecas. Gelb. Behrendt : In meinem
Laboratorium. (Früher. Bergemann : Pogg. Ann. 80, 40 1 .}
2. Phoenixville, ehester Co., Pennsylvanien. Weiss und gelb. Smith: Am.
J. Sc. (2) 20,242.
3. Johann-Georgenstadt. Gelb. Wöhler: Pogg» Ann. 4,161.
4. Caldbeckfell, Cumberland (Kampylit). Y. G. 7,218. Rammeisberg:
Eb. 91,316.
5. Horrhausen. Dufrönoy: Trait6 Min. 3,46.
6. Comwall. Dufrenoy:
7. Preobraschenskisches Bergwerk, Sibirien. Gelb, durch Pyrolusit ausser-
lieh schwarz, V. G. 6,653. Struve: s. Pyromorphit.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Chlor
2,34
2,39
nicht best.
2,41
2,65
2,31
2,38
Yanadinsäure
0,38
— .
—
—
— -
— •
—
Phosphorsäure
1,12
0,14
3,34
0,38
0»79
%M
Arsensäure
22,88
23,17
21,19
18,47
22,20
21,66
19,58
Bleioxyd
72,25
74,58
75,36
76,97»)
74»62
73,87
76,14
98,97
100,28
101,19
99,85
M^61l
ieo,54
♦) Worin 0, 5 Ca 0.
Arseniate. 337
Im reinen Zustande
/ PbCP \
\ 3Pb3 As2 0» /
2 At. Chlor = 1\ = Cl 2,39
6 - Arsen =»= 450 As^ 0^^ 23,20
10 - Blei = 2070 Pb 0 74,96
24 - Sauerstoff == 384 100,55
2975
Die Abänderung No. 4 enthält 2P : 7 As, ist also
/ pbcin . r pbcin
^ \ 3Pb8 P2 0» / ^ ^ \ 3Pb3 As2 0» /
2Cl = 71 = Cl 2,44
1,33P = 41,33 P2 0& 3,25
4,67As = 350 As^ 0* 18,40
lOPb = 2070 Pb 0 76,47
240 = 384 100,56
2916,33
B. Kalkhaltiger.
1. Längbanshyttan (Hedyphan). Derb, grau. a. V. G. 5,49. Kersten:
Schwgg. J. 62,1. b. Michaelson*
2. Mina grande bei Arqueros, Chile. Gelb, erdig. Domeyko: Ann. Min. (4j
14,145.
I. 2.
a.
b.
Chlor
2,66
3,06
2,41
Vanadinsäure
1,94
Phosphorsäure
nicht best.
3,19
5,36
Arsensäure
22,78
28,51
12,06
Bleioxyd
51,03
57,45
68,46
Kalk
14,09
10,50
8,31
Kupferoxyd
—
0,96
102,71 99,50
Die Atome von Ca und Pb sind in
1a. = 1 : 1, in Ib. = 3 : 4, in ^. = 1 : 2. Also ist im Ganzen
1 . 2.
f / Pb C12 \] f _ / Pb C12 \
I \ 3Pb3 As2 0« / ( I ^ \ 3Pb3 As2 0^ /
HCa C12 \ ( ) / Ca C12 \
3Ca» As2 0» / J l \ 3Ca3 As2 0» /
Phosphorfrei V : P : As = 1 : 4 : 5
2C1 5= 71 = Cl 3,32 2C1 = 71 = Cl 3,09
6As = 450 As^O» 32,24 0,6V = 30,84 V^ 0» 2,38
5Pb = 1035 Pb 0 52,10 2, 4P = 74,4 P2 0» 7,41
5Ca = 200 Ca 0 13,09 3As = 225 As^ 0*^15,01
240 =^ 384 100,75 6,66Pb = 1380 Pb 0 64,68
JUO 3,37Ca = 133,33 Ca 0 8,12
240 = 384 100,69
2298,57
Bammolsberg, Handb. d. Slinera] Chemie. II. 22
338 Arseoiale.
Da ia 1a. 22,78 As^ 0^ gefüadea sind, mussten 9.46 durch 5,84 P^O^ ersetzt
sein, also P : As ^ t : 3.4 At. — No. 2 ist gewiss keine reine Substanz oder die
Analyse Ist nicht richtig.
Domigit.
Schwärzt sich, schmilzt v. d. L. leicht zu gelbem Glase und entwickelt glas-
ätzende Dämpfe; mit Soda bei der Reductionsprobe Arsengeruch.
Schwer in Chlorn-asserstoffsäure löslich; ^ird von Schwefelsaure unter Ent-
wicklung von Fluorwasserstoff vollständig zersetzt.
Dieses orangerothe, zwei- und eingliedrige Mineral von Durango. Mexiko, dessen
V. G. 3,95 — 4,03, ist von Brush analysirt.
Am. J. Sc. 2 48.
Fluor
Nicht best.
At.
Arsensäure
55. tO*,—
As
35,94
0.48
Thonerde
20,38
AI
tO,84
0,40 1
ELsenoxyd
4,92
Fe
3,44
0,06 >
Manganoxyd
t,43
Mn
4,00
0,02 1
Natron
H,86
Na
8,80
0,38 \
Lithion
0,76
Li
0,355
0,05 /
6,48
0,43
Die Analyse ist freilich unvollständig, da jedoch As : R : Na :^ 2 : I : 2, so
lässt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen, dass das Mineral
(Na, Lii* AI, Fe As^ 0« F|2 = 2Na Fl + » As^ 0»
sei. Ist Li : Na ^ 1 : 8, Fe : AI ^ t : 5, so ist die Rechnung:
2 At. Fluor
2 - Arsen
1 1^ - Aluminium
\ - Eisen
1 1 - Natrium
4 - Lithium
8 - Sauerstoff
~422,7
Mit Ausnahme des Natriums stimmen die übrigen Zahlen genügend.
Der Durangit ist ein dem Amblygonit nahe verwandtes Arseniat.
Carmlnspath.
Schmilzt V. d. L. auf Kohle unter Entwicklung von Arsendampf zu einer grauen
Schlacke, welche auf Blei und Eisen reagirt.
Löst sich in Säuren mit gelber Farbe auf. Kalilauge zieht Arsensäure aus.
Der von Sandberger zu Horrhausen gefundene Carmlnspath, dessen V. G. 4, 105,
wurde von Müller untersucht.
Pogg. Ann. 80,391. 103,345.
Er scheint ein normales Arseniat von Blei- und Eisenoxyd zu sein.
= 38 =
Fl 9,00
= 150
As2 05 54,4 4
= 45,5
AI 0» 20,23
= 18,7
Fe 03 6,3 4
= 41
Na^O 43,06
= 1,5
Li*0 0,79
= 428
403,80
*) 58, 1 2 in eiDom zweiten Versuch. Die Übrigen Zahlen sind Mittel.
Arsen iate.
339
12 At. Arsen
1 0 - Eisen
3 - Blei
48 - Sauerstoff
Pb3 Fe5 As »2 0*8
= 900
= 560
= 621
= 768
={
Pb» As2 0«
5Fe As^O^
}
As^OJ^ 48,44
Fe 03 28,08
Pb 0 23,48
Gefunden
49,11 = 47,24
30,29 29,14
24,55 23,62
100.
2849
103,95 100.
Hydrate.
Haidingerit.
Verhält sich wie Pharma kolith.
Fundort unbekannt. Wurde von Turner untersucht.
Pogg. Ann. 5,188.
Ist
H Ca As 0* + aq
Gefunden
1 At.
Arsen
75 =
= As2OV5«,08
56,87
1
Calcium
40 .
Ca 0 28,29
28,81
3,5 -
Sauerstoff
56
H2 0 13,63
14,32
0,5 Mol.
Wasser
27
100.
100.
198
Weisbach vermuthet, dass er mit dem Roselit isomorph sei.
Pharmakolith.
Schmilzt V. d. L. zu einem weissen Email, entwickelt auf Kohle Arsendampf
und reagirt meist auf Kobalt.
Leicht auflöslich in Säuren.
Wurde schon von Klaproth, John und Turner untersucht.
1. Grube Sophie bei Wittichen. Petersen: Pogg. Ann. 134,86.
2. Glücksbrunn, Thüringen. Rammeisberg: Eb. 62,150.
Ist
2H Ca As 0^ 4- 5 aq
Gefunden
1. 2.
2As —
2Ca —
70 —
6H2 0 —
150 =
80
112
108
= As2 0^51,11
CaO 24,89
H^O 24,00
100.
49,45 51,58
24,18 25,02*)
(26,37) 23,40
100. 100.
450
Auch Klaproth und John geben 2 4,46 und 23,86 Wasser an. Petersen hat
einen Verlust an As gehabt. Bei 100° gehen 1 1 — 12 p. C. fort (3 aq = 12,0); der
Rest ist dann = Haidingerit.
*) Worin 1,48 Co 0 und Fe 0.
22
{
340 Arseniate
Wapplerit.
Dieses Ralk-Magnesiaarseniat von Joachimsthal, dessen V. G. = 2.48, wurde
von Frenzel analysirt.
Tschermak Mitthlgen. (871, Hfl. i.
Ist
4 (2H Ca As 0* + 7 aq) \
3 (2H MgAsO* + 7aq) /
Gefunden
a. b.
2As = 150 =As^ 0^^48,70 47,70 47,69
l|Ca = 45,7 Ca 0 13,55 «4,19 <5,60
fMg = 20,6 MgO 7,26 8,29 7,35
70 =112 H2 0 30,49 29,40 29,49
8H2 0 = 144 100. 99,58 I00,U
472,3
Bei «00° verliert er 18 — 20 p. C. Wasser (5 aq = <9,05 p. C.) , den Rest
bei 360°.
Pikrppharmakolith. Von diesem Arseniat von Riecheisdorf ist nur eine
Analyse Stromeyer's bekannt.
Gilb. Ann. 6 4,185.
Danach l'ässt es sich als ein normales Kalkarseniat mit 6 Mol. Wasser
ansehen, welches mit etwas der entsprechenden Magnesia- und Kobaltverbindung
gemischt ist,
/5(Ca3 As2 0^+ 6 aq) \
\ Mg3 As2 0^ + 6 aq /
Gefunden
4As — 300 —
As2 0^ 46,18
46,97
5Ca — 200
Ca 0 28,11
24,65
Mg — 24
MgO 4,02
4,22*)
160 — 256
H20 21,69
23,98
I2H2 0 — 216
100.
99,82
996
Nach der Analyse ist aber das Atomverh'ältniss As : R : H^ 0 auch nicht =
1 : 1,5 : 3, sondern = 1 : 1,3 : 3,24 = 2 : 2,6 : 6,48.
RÖsslerit. Krystallinische Rinden, von ßieber In Hessen, von Delfl's
untersucht.
Jahrb. Min. 1861, 334.
H Mg As 0-* + 7 aq
2As — 150 —
As2 0^ 39,66
40,16
2Mg — 48
MgO 13,80
14,22
70 — 112
H2 0 46,54
45,62
I5H2 0 = 270
100.
100.
580
♦) Worin 4,0 Co 0.
Arsen iate. 341
Hoernesit. Gypsähnliche Krystalle, V. G. 2,574. Aus dem Banat. Von
Hauer analysirt. Sehr leicht schmelzbar.
Wien. Ak. Ben. 40.
Ist
Mg3 As2 08 -K 8 aq
Gefunden
2As = <50 =»
As^O» 46,56
46,33
4Mg — 72
MgO 24,30
24,54
80 — U8
H^O 29, U
26,07
8H2 0— U4
100.
99,94
494
Muss also mit Kobaltblüthe und Vivianit isomorph sein.
Roselit. Wird beim Erhitzen blau, schmilzt v. d. L. leicht.
In Chlorwasserstoffsäure blaue^ beim Verdünnen rothe Auflösung.
Dieses sehr seltene Mineral von der Grube Daniel bei Schneeberg, V. G. 5,46,
wurde neuerlich von Winkler analysirt.
J. f. pr. Ch. (2) < 0,1 90.
R3 As2 0» + 2 aq
R —
lOCa :
3Cc
► : 3 Mg
Gefunden
2As —
150
— :
As2 0S 52,39
49,96
f^Ca —
70,6
Ca 0 22,50
23,72
iJCo —
1<,7
CoO 12,08
12,45
AMg =
'12,7
MgO 4,83
4,67
80 —
128
H^O 8,20
9,69
2H2 0 —
3B*
■
100.
100,49
439
Ist mit Haidingerit wahrscheinlich isomorph.
Kobaltblflthe.
Wird beim Erhitzen blau oder (wenn eisenhaltig) grün und braun. Schmilzt
V. d. L. auf Kohle unter Arsengeruch zu einer grauen Kugel, die stark auf Kobalt
reagirt.
Löst sich in Chlorwasserstoffsäure mit blauer (grüner) , beim Verdünnen rother
Farbe auf. Kalilauge zersetzt das Pulver theilweise ; der Rückstand ist schwarz.
Bucholz und Laugier scheinen die Kobaltblülhe am fk*ühesten untersucht zu
haben.
Bucholz: Gehlen's J. 9,308.-^ Laugier ; M6m. du Mus. 9,233.
1 . Grube Wolfgang Maassen bei Schneeberg. Kersten : Pogg. Ann. 60,251.
2. Rappold Fundgrube, Schneeberg. V. G. 2,912. Kersten.
3. Grube St. Anton bei Wittichen. Petersen: Ebend. 134,86.
4. Joachimsthal. Lindacker: Vogl, Joachimsthal 160.
5. Daniel Fundgrube, Schneeberg. Hellrothe, kugelige Aggregate. Kersten.
342 Arsen iate.
\. t. 3. 4. 5.
Arsensäure 38,43 38,30 38 JO 36,49 38,10
Kobaltoxyd 36,52 33,42 30,36 23,75 29,19
Nickeloxyd — — 3,71 H,26 —
Eisenoxydul \,0\ 4,0« 3,04 3,5< —
Kalk _ _ _ 0,42*) 8,00
Wasser 24,10 24,08 (24,79) 23,52 23,90
100,06 99,81 100. 99,74 99,19
Normales Koballarseniat mit 8 Mol. Wasser,
Co3 As2 0» + 8 aq
2 AI. Arsen = 150 = As^ 0» 38,40
3 - Kobalt =177 Co 0 37,56
8 - Sauerstoff = 128 H^ 0 24,04
8 Mol. Wasser =^ 144 foo.
599
Oft isomorph gemischt mit den entsprechenden Arseniaten von Nickel , Eisen
und Kalk.
Atomverhältniss.
Ca : Fe : Ni : Co
2. I : 8
3. 1 : 1,2 : 10
4. 1 : 5,2 : 7
5. 1 2,8
Isomorph mit Vivianit.
Kobaltbeschlag. Scheint in der Regel ein Gemenge von Kobaltblüthe und
Arsenikblüthe zu sein, die sich durch Wasser oder Erhitzen trennen lassen. Kersten
analysirte mehrere Proben von Schneeberg.
A. a. 0.
Köttigit. Verhält sich wie Kobaltblüthe, reagirt aber auch v. d. L. auf Zink.
Eine Sinterbildung in der Grube Daniel bei Schneeberg, von Köttig untersucht.
J. f. pr. Ch. 48,183. 256.
R3 As^ 08+8 aq.
Speciell
{3
Zn3 As2 0^ + 8 aq) \
Co» As2 0» + 8 aq /
Gefunden
8As — 600
— As2 05 37,55
37,17
9Zn — 585
ZnO 29,75
30,52
3Co — 177
Co 0 9,18
8,91 ♦♦)
320 = 512
H^O 23,52
23,40
32H2 0 = 576
100.
100.
2450
Nickelbifithe.
Verhält sich wie Kobahblüthe, reagirt aber auf Nickel (und Kobalt)
In Säuren grüne Auflösung.
♦) und 0,86 S 0\ •♦) Worin 2,0 Ni 0.
Arseniate.
343
Aeltere Analysen :
Döbereiner (Kamsdorf) : Schwgg. J. 26,270.
Berlhier ( Allemont) : Ann. Ch. Ph. «3,52.
\. Riechelsdorf. Stromeyer: Schwgg. J. 25,220.
2. Vom Gottes Geschicken stehenden Gange bei Schneeberg. Rersten
Pogg. Ann. 60,251.
3. Grube Weisser Hirsch, Schneeberg. Kersten.
4. Grube Adam Heber, Schneeberg. Kersten. •
1.
2.
3.
4.
Arsensäure
36,97
38,30
37,21
38,90
Nickeloxyd
\ 37,35
36,20
36,10
35,00
Kobaltoxyd
4,53
—
Eisenoxydul
1,02
—
1,10
2,21
Wasser
24,43*)
23,91
23,92
24,02
100.
99,94
98,33
100,13
Normales Nickelarseniat mit 8 Mol. Wasser,
Ni3 As2 0« + 8 aq
2 At. Arsen
3 - Nickel
8 - SauerstofiF
8 Mol. Wasser
= 150 = As2 0* 38,59
= 174 Ni 0 37,25
= 128 H^Q 24,16
== 144
100.
596
Die Nickelblüthe von der Sierra Cabrera ist nach Ferber eine Mischung
5 (Ni» As2 08+8 aq)
Co3 As2 0« + 8 aq
4Mg3 As2 08 + 8 aq
B. h. Ztg. 1863, 306.
Gefunden
2As —
150
— As^O^ 41,40
42,37
l,5Ni —
87
Ni 0 19,98
26,10
0,3Co —
17,7
CoO 4,05
4,12
l,2Mg =
28,8
Mg 0 8,64
9,29
80 =
128
H2 0 25,93
25,80
8H2 0 —
144
100.
101,68
555,5
Ein erdiges graues Mineral von Atacama , Süd-Amerika, dessen Y. G. 3,086,
würde nach einer Analyse Field's
2[2(HNi AsO^) + 7 aq]\
2(H Co As 04) + 7 aq /
sein.
{
♦) Nebst 0,28 S 03.
344
Arseniate.
Gefunden
3 As
225
— As^OS 44,00
44,05
2Ni
H6
NiO 18,88
49,71
Co
59
Co 0 9,57
9,24
10,50
—
168
H2 0 27,55
26,98
12H2 0
216
100.
99,98
Phil.^Mag. (4) 25,103.
784
Adarnin.
Wird beim Erhitzen weiss, schmilzt v. d. L., giebt Zinkbeschlag und Spuren (?)
von Arsendampf.
Löslich in Säuren.
1. Chanarcillo, Chile. Gelbe und violette Krystalle, V. G. 4,338. Friedel:
C. rend. 62,692.
2. Cap Garonne, Dept. du Var. Damour: ibid. 67,1124.
3. Ebendaselbst. Pisani: ibid. 70,1001.
4. Ebendaselbst. Grün. Derselbe.
1.
2.
3.
4.
Arsensäure
39,95
39,24
38,50
39,85
Zinkoxyd
54,32
49,11
52,50
31,85
Kobaltoxyd
5,16
3,92
0,52
Kupferoxyd
1,75
23,45
Eisenoxydul
1,48
0,87*
Wasser
4,55
4,25
3,57
3,68
100,30
99,51
98,49
100,22
Atomverhältniss.
As :
R
H20 : R
Zn .
Co : Ca
1. 1 :
2,25
1 : 3,1
2. 1 :
2,29
1 : 3,3
30
3 : 1
3. 1 :
2,55
1 : 4
14
: 1
4. 1 :
2,21
1 : 3,8
1,5
1
Der Adamin soll den Messungen zufolge die Form des Libethenits and OUvenits
haben. Aber entweder ist dies oder die Analysen sind nicht richtig , denn diese
Isomorphie verlangt As : R ^ 1 : 2, H^ 0 : R ^ 1 : 4.
Statt der Formel R^ As^ 0?, aq würden die Versuche
1 . mit 1 : 2| und 1 :
3 — R« As4 0^^ 3 aq
2. - 1 : 2^ - 1
: 34^ = Ri^ As« 02», 4 aq
3. - 1 : 2f - 1
4 — 4R* As* 0>o, 5 aq
4. - 1 : 2| - 1
Z\ — 2R» As* 0>», 7 aq
liefern.
Nehmen wir
Za4 Asi 0«, aq = I ^j ^^ ^j |
für No. 1 an, so erfordert diese Formel
2 As = 150 =
As^O* 40,20
4Zn = 260
ZnO 56,65**
90 — 144
H20 3,15
H2 0 — 18
100.
)
572
*) Ca 0. **) Gefunden in No. 1 55,98 Zn 0, da 1,48 Fe 0 — 4, «6 Zo 0.
Arseniate. 345
Wäre No. i
3 (Zn* As2 0«, aq) _ . / Zn» As^ 0^ \ / Cu» A&^ 0'* \
2 (Cu-* As2 0», aq) ~ "^ 1 H2 Zn 02/"^ '^^ H2 Cu 02 f
so würde die Berechnung ergeben :
«As =150 = As2 05 40,40
2,4Zn = <56 Zn 0 34, U
^,6Cu = <01,4 Cu 0 22,30
90 = U4 H2 0 3,U
H^Q= <8 l00~
569,4
Kondroarsenit. Gelbe Körner in Schwerspath, der in Hausmannit vor-
kommt, von Pajsberg, Wermland. IgelstrÖm.
Öfvers. 1865.
Ist wahrscheinlich
Mn6As2 0^i 3 aa — / ^^^ ^^^ ^n
Mn AS u , 3 aq — <^ 3H2 Mn 02 /
Gefunden
2As — «50 — As2 0» 33,40
33,50
5Mn — 275 Mn 0 51,55
51,59
0,6Ca — 24 Ca 0 4,88
4,86
0,4Mg — 9,6 MgO 2,32
2,05
HO — \16 H2 0 7,85
7,00
3H^U— 54 ^00.
99,00
688,6
Mg : Ca : Mn — 2:3:
25.
8jttpleslt.
Giebt beim Erhitzen Wasser und wird braun , entwickelt dann arsenige Säure
und schwärzt sich. Ist v. d. L. unschmelzbar, entwickelt auf Kohle Arsen und reagirt
auf Eisen. Plattner.
Plattner erhieh aus dem Symplesit von Lobenstein 25 p. C. Wasser. Dasselbe
oder ein 'ähnliches Mineral von Hüttenberg, Kämthen, V. G. 2,964, welches aus
Arsenikeisen entstanden ist, wäre nach Boricky arsensaures Eisenoxydul mit
"9 Mol. Wasser,
Fe3 As2 0^ H- 9 aq.
Gefunden
2As = 150 = As2 0^37,83 37,84
3Fe = 168 Fe 0 35,52 34,73
80 = «28 H2 0 26,65 27,43
9H2 0 = J62_ 100. TÖÖ~"
608
Boricky: Abh. Petersb. min. Ges. (2) 3. — Plattner: J. f. pr. Ch. < 0,501.
Skorodit.
Entwickelt v. d. L. auf Kohle Arsendampf und schmilzt zu einer grauen glän-
zenden Schlacke, welche auf Eisen reagirt.
In Chlorwasserstofifsäure braune Auflösung. Wird durch Kalilauge zersetzt,
einen braunen Rückstand bildend, und von Ammoniak theüweise aufgelöst.
ßerzelius wies die Zusammensetzung desSkorodits aus Brasilien nach und G. Rose
346 Arsen iate.
zeigte die mineralogische Identität desselben mit dem von Ficinus falsch untersuchten
Skorodit von Schwarzenberg.
G. Rose: Eiern, d. Rryst. 165.
1. Graul bei Schwarzenberg; Sachsen. Damour: Aon. Ch. Ph. (3) iO.
2. Vaulrys Dept. Haute Vienne. V. G. 3,11. Ders.
3. Com wall. Ders.
4. Antonio Pareira, Brasilien. Y. G. 3,18. Berzelius: Jahresb. 5,205.
(Auch Damour.)
5. Loaysa bei Marmato, N. -Granada. Boussingault : Ann. Ch. Ph. 41,337.
6. Nertschinsk. Grüner stalaktitischer Sinter. Hermann: J. f. pr. Ch.
33,95.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Arsensäure
52,16
50,95
51,06
51,45*)
49,6
48,05
Eisenoxvd
33,00
31,89
32,74
34,85
34,3
36,41
Wasser
15,58
15,64
15,68
15,55
16,9
15,54
100,74 98,48 99,48 101,85 100,8 100.
Normales arsensaures Eisenoxyd mit 4 Mol. Wasser,
¥e As2 08 + 4 aq.
2 At. Arsen = I50 = As^ 0^ 49,78
2 - Eisen =112 Fe 0» 34,63
8 - Sauerstoff = 128 H^ 0 15,59
4 Mol. Wasser = 72 iqo.
462
Berzelius hielt den Skorodit , wegen des Ueberschusses [der Analyse, für ein
Oxydulsalz.
Wflrfelerz.
Verhält sich wie der vorige.
Wurde schon von Bindheim , Chenevix und. Klaproth , später von Berzelius
untersucht.
Chenevix: Phil. Tr. 1801. — Klaproth: Beitr. 3,194. — Berzelius: Jahresb.
4,144.
Die Analyse Berzelius' hat einen Ueberschuss von 3 p. C. ergeben; er nahm
deshalb beide Oxyde des Eisens an ; da das Pulver jedoch von Kalilauge rÖthlich-
braun gefärbt wird , so ist wohl nur Eisenoxyd anzunehmen. Vorläufig bleibt nichts
anderes übrig, als die Zahlen auf 100 zu reduciren.
Danach erscheint das Würfelerz als einbasischesArseniat,
E 4 A ß r.M I « / 3Fe As2 08 \
¥e* As6 027, 1 5 aq = I h« Fe 0« /
Gefunden
■)
Gefunden
P2 05 2,57 — 2,50*
6As — 450 =
As^O* 43,13
40,92 39,73
8Fe — 448
FeO» 40,00
39,90 38,74
270 = 432
H^O 16,87
18,94 18,39
15H2 0 — 270
100.
CuO 0,66 0,64
1600 102,99 100.
Weisser Eisensinter. Ein solcher vom Tiefen FürstenstoUn bei Freiberg,
von Kersten untersucht, ist
*) Worin 0,67 P2 (fi. **) Entsprechend 4,05 Ao^ 0^, zusammen — 4i»78.
Arseniate.
347
Fe2 AsJ O'i, I J aq = I J^ f^ q« } + ^ ''*'
Gefunden
2As — <50 —
As^O^ 30,03
30,25
4Fe = 224
Fe OM<,78
40,45
HO — «76
H20 28,19
28,50
12H20= 216
100.
99,20
766
Kersten: Schwgg. J. 53,176.
Arsenlosiderit.
Schmilzt V. d. L. leicht und verhält sich wie Skorodit.
Leicht in Säuren löslich (Wasser greift ihn nicht an) .
Analysen des Arseniosiderits von La Roman^che, Dept. Sa6ne et Loire.
1. Dufrenoy: C. rend. 16,22. (V. G. 3,52.)
2. Rammeisberg: Pogg. Ann. 68,508. (Y. G. 3^88.)
3. Church: J. Ch. Soc. (2) 11,102.
I.
2.
3.
a.
b.
Arsensäure
35,69
39,16
38,74
39,86
Eisenoxyd
44,38*)
40,00
39,37
35,75
Kalk
10,03
12,18
12,53
15,53
Magnesia
. —
—
—
0,18
Kah
0,80
0,47
Wasser
9,11
8,66
9,36
7,87
100,01
100.
100.
99,66
In 1. sind 4 p. C. , in 2b. 3,57 Kieselsäure in Abzug gebracht. Da dieselbe
sich jedoch beim Auflösen des Arseniosiderits gallertartig ausscheidet, so gehört ihr
ein Theil Eisen oder Kalk (und Wasser) an.
• Atomverhältniss.
As : Fe : Ca : H^ 0
,
As :
R ; H^O
2a. 1,6 : 2,3 : 1 : 2,2
1 :
2 ; 1,4
3. 1,15 : 1,5 : 1 : 1,46
1 :
2,2 : 1,3
Wird in meiner Analyse
1,66 : 2,33 : 1 : 2,
«
in der von Church
1 : 1,33 : 1 : 1,5
angenommen, so ergeben sich für
2a.
3.
2Ca3 As2 0« ]
2Ca3As2 0« ]
fl
3Fe As2 0« \
•
Fe As2 08 }
4He Fe 0« j
3HÖ
Fe 06)
3.
225 — As^O* 37,75
z.
5As — 375 — As^OS 40,75
3As
—
7Fe — 392 Fe 0^ 39,69
4Fe
=s
224 Fe 03 35,01
3Ca =120 Ca 0 11,90
3 Ca
120 Ca 0 18,38
260 — 416 H^O 7,66
16,50
264 H2 0 8,86
6H2 0 — 108 <00.
4,5H2 0 —
8« 100.
1
411
•
914
♦) Worin 1,85 Mn 03.
348 Arseoiate.
Es wird noch zu entscheiden sein, ob der Arseniosiderit eine constante Ver-
bindung ist.
Ein pechähniicher Sinter, in Brauneisenstein am Spitzberg im Ries, Bayern, ge-
funden, besteht nach Putz aus 31,3 Arsensäure, 28,0 Eisenoxyd, 10,0 Kalk, 0.08
Magnesia, 0,45 ßar^t, 26,0 Wasser und 2,6 Unlöslichem.
Münch. Ak. Ber. 1870, 195.
Rhagit. Hellgrüne, kugelige Aggregate aus der Grabe Weisser Hirsch bei
Neustädtel, V. G. 6,82, von Winkler untersucht.
J. f. pr. Ch. (2j 10,190.
Basisches Wismutbarseniat,
Dl AS' u , » aq _ j gjj3 g. Qj I
Gefunden
2As = 150
— As^O» 15,64
U,7
5Bi — 1040
Bi^O^ 78,86
75,3
2,50 — 200
H^O 5,50
FeO» 1,7
4,5H2 0— 81
100.
CoO 1,6
1471
Ca 0 0,5
H2 0 4,8
98,6
Trichalcit. Decrepitirt sehr stark, färbt sich braun, schmilzt v. d. L. und
reducirt sich auf Kohle unter Arsenentwicklung zu Kupfer. Ist in Säuren leicht
löslich.
Ein dem Kupferschaum ähnliches Mineral auf sibirischem Fahlerz, von Her-
mann untersucht.
J. f. pr. Ch. 73,212.
Normales Kupferarseniat,
Cu» As2 0^ + 5 aq.
.
Gefunden
2As — 150 —
As2 05 41,20
39,40*;
3Cu — 190,2
Cu 0 42,68
44,19
80 =128
H2 0 16,12
16,41
5H2 0 — 90
100.
100.
558,2
Ollyenit
Schmilzt V. d. L. und erstarrt kristallinisch. Verwandelt sich auf Kolile unter
Detonation und Arsenentwicklung in ein aussen braunes, innen weisses, sprödes Korn,
welches, mit Borsäure umgeschmolzen, ^in Kupferkom liefert.
In Säuren und auch in Ammoniak mit blauer Farbe auflÖslich. Kalilauge zer-
setzt ihn beim Erliitzen unter Abscheidung von Kupferoxyd.
Der Olivenit aus Cornwall wurde zuerst von Chenevix und Klaproth analysirt.
Chenevix: Phil. Tr. 1801.
1 . Richardson : Thomson Outl. Min.
2. v. Kobell; Pogg. Ann. 18,249.
3. Damour; Ann. Ch. Ph. (3) 13,404. (V. G. 4,378.)
4. Hermann: J. f. pr. Ch. 33,291. (V. G. 4.135.)
5. Faserig (Holzkupfererz]. Ders. (V. G. 3,913.)
♦) Worin 0,67 P^Cfi.
Arseniate.
\.
2.
3.
4.
5.
Phosphorsäure
3,36
3,43
5,96
1,00
Arsensäure
39,85
36,71
34,87
33,50
40,50
Kupferoxyd
56,42
56,43
56,86
56,38
51,03
Eisenoxydul
3,64
Wasser
3,73
3,50
3,72
4,16
3,83
349
100. 100. 98,88 100. 100.
Basisches Kupferarseniat,
n 4 A 2 ^9 / Cu» As2 08 \
Cu4 As2 0«, aq = I j,, ^u 0^ /
2 At. Arsen = 150 = As2 0* 40,66
4 - Kupfer = 253,6 Cu 0 56,15
9 - Sauerstoff = 144 H^ Q 3,19
1 Mol. Wasser = 1 8 TÖÖ^
565,6
Analog und isomorph dem Libethenit. In der Thal sind No. 2 — 5 Mischungen
beider, und zwar ist P : As in 2. = 1 : 7, in 3. = 1 : 6,3, in 4. = 1 : 3,5 AI.,
während No. 5 P : As = 1 : 25, Fe : Cu = 1 : 13. At. enthält.
Konichalcit. Decrepitirt, schwärzt sich, sintert v. d. L. auf Kohle unter
schwacher Arsenentwicklung zu einer rothen Schlacke, welche alkalisch reagirt ; in
der Pincette schmilzt er. Borax : gelbgrünes, erkaltet blaues Glas im Oxydations-
feuer. Phosphorsalz : in der inneren Flamme auf Bleizusatz gelbes, kalt grünes Glas.
Soda : ein Kupferkorn und eine erdige Masse. — AuflÖslich in Säuren.
Dies malachitähnliche Kupfererz von Hinojosa de Cordova, Andalusien, ist von
Fritzsche untersucht worden.
Pogg. Ann. 77^139.
Isomorphe Mischung von basischen Arseniaten, Phosphaten und Yanadaten von
Kupfer und Kalk,
2R^ (As, P, V)2 0^ 3aq = 2 I ^' '^"^ \]^^l ^2 j + «q^
worin V : P : As = 1 : 2,3 : 13,7 At.
Ca : Cu = 1 : I
Wir lassen bei der Berechnung das V fort und nehmen P : As = 1 : 2 .
Gefunden
V^O^ 1,78
|,33P = 41,3 = P2 05 9,49 8,96
2,67As =200 As^O* 30,76 31,55
4Cu =253,6 Cu 0 31,86 31,68
4Ca = 160 Ca 0 22,47 21,76
180 =288 H^ 0 5,42 5,49
3H20= 54 100. 101,22
996,9
Der Konichalcit steht dem Volborthit (Vanadate) sehr nahe.
Bayldonit. Grüne Cöncretionen aus Cornwall, V. G. 5,35. Von Church
analysirt.
J. Ch. Soc. (2) 3,265.
R-« As2 0^ 2 aq = j h^ R 0^ / + ^''
R = 3Cu : Pb.
glU^^.
350
Arseniate.
Gefunden
2As — <50
— As^O^ 31,64
32,62
3Cu — 190,2
CuO 32,77
31,72
Pb — 207
Pb 0 30,67
30,95
90 — 144
H^O 4,92
4,71
2H20— 36
100.
100.
727,2
Enchroit
Färbt sich beim Erhitzen gelbgrün, verhält sich sonst wie Olivenit.
Den Euchroit von Libethen analysirten :
1. Wöhler: Ann. Ch. Pharm. 51,285.
2. Kühn: Eb. 51,128.
(Früher Turner : Edinb. ph. J. No. 4, 301.)
r ^ k ln^ n / CU» As2 08 \ , ^
Cu» As^ 0», 7 aq = I H^ Cu 0^ / "^ ^ ^^'
Gefunden
1.
2.
2As — 150
= As^O» 34,15
33,22
34,42
4Cu — 253,6
CuO 47,15
48,09
46,97
90 — 144
H2 0 18,70
18,39
19,31
7H2 0 — 126
100.
99,70
100,70
673,6
Erinit. Grüne, mangan- und nierförmige Massen, angeblich aus Irland (Graf-
schaft Limerikj . Von Turner approximativ untersucht.
Ann. of Phil. 1828. 4,154.
Anscheinend
/> 5 A 2 nio a / Cu» As2 0» ^
Cu^As^OiO, 2aq=| ^h^ Cu 0^ J
Gefunden
2As — 150 —
As^O* 34,71
33,78
5Cu =317
CuO 59,86
59,44
10O — 160
H^O 5,43
5,01
2H2 0= 36
100.
AI 03 1,77
663 100.
Comwallit.
Verhält sich wie Olivenit.
Analysen :
1. V. G. 4,166. Lerch: Abh. Böhm. Ges. d. Wiss. 1846.
2. V. G. 4,17. Church: J. Ch. Soc. (2) 6,276.
1. 2*).
Phosphorsäure 2,15 2,71
Arsensäure 30,22 30,47
Kupferoxyd 54,55 59,95
Wasser 13,02 7,95
99,94 101,08
*) Mittel mehrerer Analysen.
Arsen iate. 351
Beide Versuche differiren wesentlich im Wassergehalt.
<. = Cu^ As2 0^0, 5 aq = I ^^^^^^^ o^ } + ^ ^^
2 . = Cu5 As2 0 10, 3 aq = I ^^^^^^^ ^J } + aq.
\. 2.
0,^P = 6,2 = P^OJ^ 2,00 . 0,25? = 7,7 = P2 0* 2,65
<,8As = U5 As2 05 29,25 4,75As = U1,2 As^ 0«^ 30,03
5Cu =317 Cu 0 56,05 5Cu =317 Cu 0 59,25
40O =160 H^Q 12,70 lOO =160 H^ 0 8,07
6H2O=_90__ i^^— 3H20=_5i__ 7^^—
708,2 669,9
P : As =: 1 : 9 1:7
Nach Church verliert das Mineral bei 100° kein Wasser.
Enpferschanm.
Decrepitirt stark, schmilzt v. d. L. zu einem Glase.
Löst sich in Säuren mit Brausen auf. Ammoniak l'ässt kohlensauren Kalk zurück.
1 .. Falkenstein, Tyrol. Kobell: Pogg. Ann. 18,253.
2. Libethen (?). V. G. 3,162. Church: J. Ch. Soc. (2) 11,108.
1.
2.
Arsensäure
25,01
— 28,96
29,29
= 33,25
Kupferoxyd
43,88
50,82
50,06
56,83
Wasser
17,46
20,22
8,73
9,92
Kohlensaurer Kalk
13,65
100.
11,92
100.
i Cu3 As2 0» \
\ 2H2Cu02/
-f- 2aq
2As
2.
— 150 —
As^OJi
32,90
5Cu
— 317
CuO
56,80
10O
— 160
H2 0
10,30
4H20— 72
•
100.
100. 100.
Eine andere Probe gab Church 12,55 kohlensauren Kalk.
Das Kupferarseniat beider Analysen ist im Wassergehalt sehr verschieden.
1 . = Cu* As2 0^^ 9 aq 2. = Cu» As^ O^», 4 aq
/ cu3 As2 on , .
\ 2H2 Cu 02 / "+" ^ ^"1
1.
2As =150 = As^O* 29,15
5Cu = 317 Cu 0 50,32
4 0O =160 H2 0 20,53
9H20=J^ ^00.
789 699
Ist nun das Kalkcarbonat wesentlich? Dann wäre
1 . = Ca C 0» H- Cu» As2 O^o, 9 aq.
2. = Ca C 03 + Cu» As2 O^», 4 aq.
Die Bechnung verlangt dann 11,25 p. C. in 1. und 12,51 p. C. Ca C 0^ in 2
Strahlerz.
Wird beim Erhitzen schwarz.
Eine alte Analyse von Chenevix mit 27 p. C. Eisenoxyd ist unbrauchbar.
Analysen des Strahlerzes aus Comwall :
1. Bammelsberg: Pogg. Ann. 68,510. (V. G. 4,359.)
2. Damour: s. Olivenit. (V. G. 4,312.)
352
Arseniate.
•
Cu« As^Oi», 3aq — 1
Cu» A82 0» \
3H2 Cu 02 /
Gefunden
1 ^
iXs ==
6Cu =
110 —
3H2 0 —
150 =
380,4
176
54
760,4
= As^O^ 30,25
Cu 0 62,65
H2 0 7,10
100.
Linsenerz
P2 0* 0,65
30,32
64,22
7,81
100.
r
1«
Z.
1,50
27,08
62,80
7,57
98,95
Wird beim Erhitzen dunkelgrün ; bildet v. d. L. eine aufgeschwollene Masse,
in der Kupferkörner (Hermann) . Geräth ins Glühen, wobei es dunkelbraun wird ;
schmilzt auf Kohle langsam zu einer spröden, rothen Kugel und giebt mit Soda weisse
Blättchen von Arsenkupfer (Damour) .
Löst sich in Säuren und auch in Ammoniak vollständig auf (Damour) .
Von Chenevix unrichtig untersucht.
Analysen des Linsenerzes aus Comwall.
1. Krystallisirt, hellblau. Trolle Wachtmeister: Berz. Jahresb. 13,177.
2. Desgl., V. G. 2,985. Hermann: J. f. pr. Ch. 33,296.
3. Desgl., V. G. 2,964. Damour: s. Olivenit.
Phosphorsäure
Arsensäure
Kupferoxyd
Thonerde
Wasser
i.
2,98
23,44
39,16
8,94
25,78
100.
2.
3,73
23,05
36,38
10,85
25,01
99,02
3*).
3,37
22,31
37,30
9,89
25,49
98,36
Atomverhältniss.
I.
2.
3.
(P, As)
2,8
2,4
Cu
5,63
4,34
4,85
AI
I
f
I
H2 0
16,4
13,1
14,6
P
I
I
I
As
•*
o
4
4
Das Mittel von 2. und 3. nähert sich sehr der Proportion 2,5 : 4,5 : I : 15.
Daraus entwickelt sich :
Cu»!^ AH As»oow 60 aq =
2P
8As
l8Cu
4A1
ooO
: As = I : 4.
62 = P2 0* 3,57
600
1141,2
218,4
880
60H2O = 1080
As2 0* 23, H
CuO 35,90
AI 03 10,30
H2 0 27,12
100.
3981,6
*J Mittel aus zwei Analysen.
Arsen iate.
353
Knpferglimmer.
Decrepitirt, blättert sich auf, schwärzt sich und giebt v. d. L. eine Schlacke
mit Rupferkörnem.
Auch von diesem Comwaller Erz existirt eine alte unrichtige Analyse von
Chenevix.
\. V. G. 2,435. Hermann: J. f. pr. Gh. 33,294.
2. V. G. 2,659. Damour: 8. Olivenit.
3. Church: J. Ch. Soc. (2) 8,168.
\. 2. 3.
•
a.
b.
Phosphorsäure
—
1,29
1,56
Arsensäure 17,51
19,35
21,27
15,54
Kupferoxyd 44,45
52,92
52,30
46,14
Eisenoxydui
2,92
—
0,60**)
Thonerde
3,93*)
1,80
2,13
5,97
Wasser 31,19
23,94
22,58
31,75
100.
99,30
99,84
100.
Atomverhäitniss.
(As, P)
: (Cu, Fe) .
AI
: H2 0 (As
,P)
:(Cu
,Fe)
: H^O
1. 4
15,4
: 1
44,
4
1
3,
85
11,1
3. 2,33
10
: 1
30
1
: 4,
3
; 13
2a. 10,4 :
37
: 1
: 74
1
3,
56 .
7
2b. 9,9
31,4 .
1 :
60
1
3,
17
6
Bei so grossen Abweichungen ist es unmöglich, schon jetzt die Zusammensetzung
des Kupferglimmers festzustellen.
Die Proportion 2 : 9 : I : 27, welche der Analyse 3. am nächsten kommt,
würde ergeben:
Cu3 As2 0^
Cu» AI As2 0»', 27 aq = ^ 6H2 Cu 0^ ^ + 18 aq.
Hö AI 0«
2As = 150
9Cu = 570,6
AI = 54,6
170 = 272
27H2 0 = 486
1533,2
= As2 0^ 15,00
Cu 0 46,61
AlO» 6,69
H2 0 31,70
100.
Nach Church verliert das Mineral im Vacuo sowohl wie bei lOO" 13,8 p. C.
Wasser, was 12 Mol. entspricht.
Troegerlt.
Wird beim Erhitzen vorübergehend braun.
Dieses gelbe, zwei- und eingliedrig krystallisirte Mineral von der Grube Weisser
Hirsch bei Schneeberg wurde von Winkler untersucht.
J. f. pr. Ch. (2) 7,1.
♦) Phosphorhaltig. *♦) *e O^.
B»mmelsberg, Handb. d. Uinernlcheinie. IF.
354 Arseniale.
Es ist demnach arsen saures Uranoxvd,
U3 As2 01^ H aq = U O^'» As*^ 0^ + « 2 aq.
Gefunden
2As = 150 = As^O^ 17,56 19,64
3U = 7»0 U 0-^ 65,95 63,76
140 = 224 H^Q 16.49 U.8I
I2H^0= 216 100. 98,21
«310
Zwei «indere Analysen mit minder reinem Material hatten 17,4 — 17,9 Arsen-
saure, 59,3 — 59,7 Uranoxyd, 17 — n,8 Wasser gegeben.
Walpurgin.
Verh'ah sich dem vorigen ähnlich.
Von gleichem Fundort und auch von Winkler untersucht. (A. a. 0.
Aus den Analysen folgt , dass der Walpurgin eine Verbindung von arsen-
saurem Uranoxvd und basisch arsensaurem Wismuthoxvd ist.
.U023As20^|
Bi2 As2 0^
4H« Bi2 0«
Gefunden*;
4As = 300 = As2 0^ H,92 «2,96
3U = 720 U 0^ 22,38 20,42
<OBi =2080 Bi2 0*60,01 60,39
340 = 544 H2 0 5,69 4,49
121120= 216 i"^^ 98,26
3860
U r a n 0 s p i n i t . Ein grünes Mineral , die vorigen begleitend , wäre nach
Winkler ein Arsen-Uranit, jedoch nur mit 8 Mol. Wasser,
Ca U^ As^ 0'^. 8 aq = { ^ . j. ^f, Jf, qV ) + » »1-
Gefunden
Bi»ö U» As4 0^*, 12aq =^
2As — 150 :
=r
As2 0-^ 2 2,86 19,37
2U = 480
U 0'^ 57,25 59,18
Ca — 40
Ca 0 5,57 5,47
120 — 192
H20 14,32 16,19
8H2 0 — 144
100. 100,21
1006
Zeunerit. Mit dem vorigoii
gefunden, ist nach Winkler Arsen-Chalkolith,
Cu U2 As« 0»2, 8 aq =
_ / Cu3 As2 OM , o 3„
~\ 2 U023As20^/^ ^^'^•
Gefunden
2As — 150
—
As2 0-> 22,34 20,94
2U — 480
U 0=* 55,95 55,86
Cu — 63,4
Cu 0 7,71 7,49
120 — 192
H2 0 14.00 15,68
8H20 — 144
100. 99,97
1029,4
• Mittel zweier Analysen.
Verbindungen von Ärseniaien und Sulfaten. 355
Verbindungen von Arseniaten und Sulfaten.
Pittlzit (Eisensinter zum Theil) .
Verhält sich ähnlich dem Diadochit, reagirt aber v. d. L. auf Arsen.
Wasser zieht Schwefelsäure aus; ChlorwasserstofTsäure löst ihn auf; Kalilauge
zersetzt ihn, jedoch nicht vollständig.
1 . Grube Ghristbescheerung bei Freiberg. Stroraeyer : Gilb. Ann. 64,181.
(Früher schon von Klaproth und Laugier untersucht.)
2. Grube Stamm Asser bei Schwarzenberg, Sachsen. Braun, durchsichtig,
harzähnhch. Rammeisberg: Pogg. Ann. 62,139.
3. Sieglitzstolln im Radhausberg bei Gastein. Gelb, erdig. Rg.
1. 2. 3.
a. b.
Schwefelsäure 10,04 13,91 5,20 4,36
Arsensäure 26,06 26,70 24,67 28,45
Eisenoxyd 33,73 34,85 54,66 58,00
Wasser 29,25 24,54 15,47 12,59
99,08 100. 100. 100.
Mol.-Verhältniss.
As2 05 : Fe 03
1 : 1,9
1 : 1,9
1,65 : 5,2
2,3 : 6,7
Vorläufig sind diese amorphen Sinterbildungen als Gemenge basischer Eisen-
sulfate und Arseniate anzusehen, deren ungleiche Beschaffenheit sich besonders aus
dem Ansehen von No. 3 errathen lässt.
• S03
1 . 1,1
2. 1,5
3a. 1
3b. 1
H2 0
14,4
11,8
13,3
13
Isomorphe Mischungen von Arseniaten sind schon bei Vanadaten (vergl. Araeoxen)
und Phosphaten (vergl. Beudantit) angeführt.
Tantalate und Niobate,
Tantalit. Niobit.
V. d. L. unschmelzbar. In Borax langsam löslich; das Glas zeigt die Reaction
des Eisens; gesättigt, wird es beim Erkalten trübe. Die Phosphorsalzperle erscheint
im Reductionsfeuer blassgelb oder auf Kohle nach Zinnzusatz grün : ist sie dagegen
roth gefärbt, so rührt dies von Wolfram her. Mit Soda reagiren die meisten Ab-
ändenmgen auf Mangan : manche liefern, mit Soda und Borax in gutem Reductions-
feuer behandelt, metallisches Zinn.
Von Chlorwasserstoffsäure werden diese Verbindungen nicht oder kaum ange-
griffen. Die tantalreichen (Tantalit) werden von Schwefelsäure beim Erhitzen nicht
zersetzt, anders jedoch verhalten sich die niobreichen (Niobit) ; bei ihnen tritt Zer-
setzung ein, welche um so vollständiger ist, je weniger Tantal sie enthalten. Des-
halb wird z. B. der grönländische Niobit durch Schwefelsäure ziemlich gut zersetzt.
23»
356 - Tantalate und Niobate.
Wird die Masse mit Wasser versetzt, so löst sich Eisenoxyd auf, während die Metall-
säuren zurückbleiben. Bei vorsichtigem Erhitzen mit Schwefelsäure färbt sich das
Pulver von Niobit blau, welche Farbe durch Wasserzusatz io Weiss übergeht. Diese
von Scheerer bemerkte Erscheinung hat eine ähnliche Ursache wie die gleiche beim
Wolfram und Titaneisen.
Die Zersetzung erfolgt bei allen durch Glühen mit saurem schwefelsaurem Kali.
Wird die Schmelze mit Wasser behandelt (gekocht) , so bleiben Tantal- und Niob-
säure (oft Wolfram-, Zinn- und Titansäure enthaltend) ungelöst.
Im Jahre 1801 fand Hatchett in einem schwarzen Mineral aus Nord- Amerika
ein weisses, in Säuren unlösliches Oxyd, welches er Golumbiumoxyd nannte.
Fast gleichzeitig entdeckte Ekeberg in einem Mineral aus Finnland [später Taatalit
genannt) gleichwie in einem anderen von Ytterby in Schweden (dem späteren Yttro-
tantalit) ein neues Tantaloxyd und Klaproth bestätigte diese Entdeckung. Berzelius,
welcher Ekeberg's Untersuchungen fortsetzte, gab die ersten Analysen finnländischer
und schwedischer Tantalite, deren neuen Bestandtheil er Tantalsäure nannte.
Mit dem aus ihnen erhaltenen Material führte er dann seine Arbeiten über die Ver-
bindungen des Tantals aus.
.\ber bereits 1809 hatte Wollaston behauptet, Golumbiumoxyd und Tantalsäure
seien identisch, Gehlen und Vogel hatten bewiesen, dass bei Bodenmais ein dem
amerikanischen gleiches Mineral vorkomme und so wurde für diese der Name
Coliimbit üblich. Breithaupt verglich 1835 die Krystallform des bayrischen,
amerikanischen und grönländischen Coiumbits mit der des Wolframs und fand sie
isomorph, was später durch G. Rose's Messungen bestätigt wurde.
Indessen war die Isomorphie mit der damals angenommenen Zusammensetzung
der Tantalsäure nicht zu vereinigen. Ferner hatte schon Wollaston gefunden , dass
die Tantalsäure der Hnnländischen Tantalite und die der Columbite ein verschiedenes
V. G. habe. Diese Umstände gaben Anlass zu jener grossen Arbeit H. Rose's, welche
seit 1840 datirt und deren Resultat zunächst die Entdeckung des Niobs war. Wir
dürfen hier aber nicht auf diese Arbeit näher eingehen , nicht erörtern , auf welche
Art H. Rose zu der irrigen Ansicht geführt wurde, der Tantalit enthalte Tantalsäure
Ta 0^, der Columbit dagegen Unterniobsäure, Nb^ 0^. Erst nach H. Rose's Tode isl
durch Marignac, Blomstrand und Deville der Irrthum aufgedeckt worden; jene Che-
miker haben bewiesen, dass aus allen Tantaliten und Columbiten zweiähnHche Säure-
anhydride erhalten werden , Tantal- und Niobsäure , dass beide als R^ 0* betrachtet
werden müssen und dass die speciüsch schwersten, die fmniändischen Tantalite , am
meisten \on der schworen Tantalsäurc liefern, dass umgekehrt das V. G. abnimmt
in dem Maasse als der Gehalt an Niobsäure wächst , die in dem grönländischen Co-
lumbit fast tantalfrei erscheint.
Da nun auch die Krystallform aller dieser Mischungen dieselbe ist, so werden
wir die tantalreichen hinfort Tantalit , die niobreichen Niobit nennen , ohne jedoch
anders als willkürlich eine Grenze zwischen ihnen ziehen zu können.
H. Rose hat nächst Berzelius ihrer Analyse die grösste Sorgfalt gewidmet und
diese theils selbst ausgeführt, theils unter seiner Leitung ausführen lassen. Auch
N. und A. NordenskiÖld, Damour, Thomson, Hermann haben Untersuchungen publi-
cirt. Allein alle diese Versuche sind unrichtig in Beziehung auf die Natur der metal-
lischen Säuren dieser Mineralien. Erst Blomstrand und Marignac haben Aufschluss
gegeben über den Gehalt einzelner an Tantal und Niob , und ich habe dann in einer
grösseren .\rbeit über die natürlichen Tantal- und Niobverbindungen auch die hierher
gehörigen Glieder nach Massgabe unserer jetzigen Kenntnisse näher geprüft.
Berzelius: Schwgg. J. 16,259. 447. Pogg. Ann. 4,il. — Daitiour: C. rend.
i5,670. Ann. Min. (4) 14,423. — Ekeberg: Scheercr'sJ. 9,597. CreH's Ann. 1803.
Tantalate und Niobate.
357
-r- Gehlen: Schwgg. J. 6,256. — Hatchett: CreU's Ann. 4 802. — Hermann: J. f.
pr. Ch. 44,207. 50,164. 68,94. 70,205. 397. — Jentzsch : Pogg. Ann. 97,4 04.-r^
Klaprolh: Beitr. 5,<. — A. Nordenskiäld : Pogg. Ann. 4 04,630. 4 07,374. —
N. Nordenskiöld : Berz. Jahresb. 4 2,4 90. Pogg. Ann. 50,658. -'^ G. Rose: Pogg.
Ann. 64,171. 336. — H. Rose (Brooks, Ghandler, Jacobson, Womum, Weber,
Oesten, Finkeneru.A.) : Pogg. Ann. 63,3 4 7. 70,672. 74,4 57. 4 04,85. 4 4 8,339.406.
— Scheerer: Eb. 64,463. — Shepard: Am. J. Sc. 46,220. — Thomson: Records
ofgen. Sc. 4,407. — Vogel: Schwgg. J. «4,60. — WoUaston: Eb. 4,520.
Neuere Literatur :
Biorostrand: Om Tantalmetallerna, Luud ^866. J. f. pr. Ch. 99,40. *— Her-
mann: J. f. pr. Ch. 4 03,4 27. — Marignac: N. Arch. ph. nat. 23 und 25. —
Rammeisberg: Monber. Berl. Akad. 4 874. April, August, November. Pogg. Ann.
444,56. 491. 150,498.
Tantalit.
V. G. Sn02 Ta2 05 Nb^O^ Fe 0 Mn 0
4 . Härkässaari. (Tam-
mela, Finnland) Rg. 7,384 0,70 76,34 7,54 43,90 4,42=*
2. Rosendal (Björk-
boda, Kimito,
Finnland) Rg. 7,277 0,82 70,53 13,44 44,30 4,20*=
99,90
99,99
'■ II > I
3. Skogböle (Kimito) Rg. 7,272 2,94 69,97 12,26*) 44,83 = 100.
4. Ebendaher (Ixiolit
Nord.) Rg. 7,232 1,70 63,58 19,24 9,49 5,97
Glühv. 0,23 = 99,94
5. Broddbob.FahlunRg. 6,311 2,49 49,64 29,27 13,77 2,88
^ Glühv. 0,75 = 98,80
6. Broddbo (?) Rg. 6,082 0,18 42,15 40,21 46,00 4,07= 99,61
7. Schweden
(Broddbo?) Mar. 7,03 6,10 65,60 10,88*)
Blomstrand hat zwei finnl'ändische Tantalite untersucht, jedoch Ta und Nb nicht
geschieden.
Isomorphe Mischungen von normalem tantal- und niobsaurem
Eisenoxvdul,
m Fe Ta2 0« \
nFe Nb^oe /
Den Analysen zufolge ist m : w ^ Ta : Nb
{
in 1 . =6
2. u. 3. = 3
4. =2
1 in 5. = 1 : 1
1 6. = 2 : 3
1 7. = 4 : 1
Die Zinnsäure, früher schon zu 8 — 9, ja bis 4 7 p. C. gefunden, ist, wenig-
stens in den genauer untersuchten Fällen, nicht beigemengt, denn je mehr Sn vor-
banden ist , um so mehr entfernt sich das Atomverhältniss Fe : (Ta, Nb) von dem
= 4:2. Es ist als
Fe Sn 03
in isomorpher Beimischung vorhanden. In No. 3 sind 2Sn : 9Nb, in No. 7 ist
Sn : 2Nb vorhanden.
♦) Ti-haltig.
358 Tantalate und Niobate.
Vom Titan gilt dasselbe. Es ist als Fe Ti 0^ anzunehmen, doch ist seine
Menge stets gering.
Wolfram kommt seltener in Tantaliten, mehr in Niobiten vor. Es muss als
Fe W 0^ isomorph beigemischt sein.
Niobit.
I. Bodenmais.
Analvsen von Blomstrand.
V.G. \V03 Sn02 Zr02 Ta^ 0^ Nb^O* Fe 0 MnO'' H^ 0
1.6,26 0,91 — 30.58 48,87 15,70 3,09 0.40= 99,55
2.5,75 1,07 0,58 0,28 22,79 56,43 15,82 2,79 0,35=100,11
Marignac bestimmte nur den Gehalt an Tantalsäure.
3. 6,06 35,4 p. C. Ta2 0^
4. 5,92 27,1 -
5.5,74 13,4
Hermann fand :
6. 6,29 28,12 -
II. Haddam, Connecticut.
Blomstrand :
V.G. WO» Sn02 Zr02 Ta^ 0^ Nb^O^ Fe 0 Mn 0 H2 0
1.6,15 0,76 0,34 0,34 28,55 51,53 13,54 4,97 0,16=100,19
Reuter: In mein. Lab.)
2. 6,53 28,91 50,38 14,45 4,62 = 98,36
Marignac :
3. 6,13 31,5 p. C. Ta^O^
4. 6,05 30,4 -
5. 5,85 10,0 -
Hermann :
6. 5,80 10,77 -
Marignac :
Derselbe
III. Akworth, New Hampshire.
V. G. Ta2 0^
5,65 15,8 p. C.
IV. Limoges.
5,70 13,8 -
V. Grönland.
Blomstrand :
V. G. W 03 Sn 02 Zr 0« Ta^ 0* Nb^ 0* Fe 0 Mn 0
1. 5,395 0,13 0,73 0,13 0, 77,97 17,33 3,51 = 99,80
Hermann :
2. 5,40 0,56
Marignac :
3. 5,36 3,30
') Und Mg 0.
Tantalate und Niobate.
359
Ta
Auch die Niobite sind
isomorphe Mischungen
( niFe Ta2 0M
\ wFeNb^Oß/
Berechnet man aus Marignac's Tantalbestimmungen Nb und Fe, so ist m
\b in
-^ U 111
Bodenmais
Haddam
Akworth
1. — 1
: 3
: 3
1 : 7
2. — 1
4
: 3
Limoges
3. — 1
2
3
1 : 8
4. — 1 :
3
3
Grönland
5. — 1 :
8
10
1 . — (m — 0)
6. — 1 :
3
9
2. — (w — fastO)
3. = « : 38
n
In den niobreichsten fmnländischen und schwedischen Mischungen ist Ta : Nb
= 2:3; in den tanlalreichsten der übrigen Fundorte ist es = 1 : 2. Beide Pro-
portionen bezeichnen demnach für jetzt die Grenze zwischen Tantaliten und Niobiten.
Das reine Tantalat ist bisher noch nicht angetroffen, während manche grön-
ländische Niobitkrystallc das reine Niobat zu sein scheinen. Die berechnete Zu-
sammensetzung beider ist:
Fe Ta2 0^
2Ta = 364 = Ta^ 0^ 86,05 2Nb =
Fe =56 Fe 0 13,95 Fe =
60 =
60 = 96^
516
100.
Fe Nb2 0«
188 = Nb2 05 78,82
56 Fe 0 21,18
96
100.
340
Wie mannichfax;h das Verhältniss beider Grundverbindungen selbst an einem und
demselben Fundort wechselt, lehren Bodenmais und Haddam, und es hatte auch
schon H. Rose auf die Verschiedenheit im Ansehen, der Farbe des Pulvers und dem
V. G.. aufmerksam gemacht.
Tapiollt.
Verhält sich wie Tantalit.
A. NordenskiÖld unterschied dieses für Tantalit gehaltene Mineral von Sukkula,
Kirchspiel Tamela, Finnland, welches vi ergliedrig krystallisirt. V. G. 7,35 — 7,37.
Es wurde von ihm und von Arppe analysirt und beide hielten die Säure für Tantal-
säure.
Meine Analyse von Material, dessen V. G. = 7,496, erwies die Gegenwart
des Niobs.
A. NordenskiÖld: Pogg. Ann. 122,604. — Rammeisberg: s. Tantalit.
Danach ist es eine Mischung
/ 4Fe Ta2 0« \
\ FeNb^O«;
Gefunden
Sn 02 0,48
8Ta — 1456 -
= Ta2 05 74,71
73,91
2Nb — 188
Nb^a^ <IJ5
H,22
5Fe — 280
FeO I4,U
14,47
30O — 480
100.
Mn 0 0,81
2404
100,89
360 Tantalate und Niobate.
Der Tapiolit hat die Form des Rntils u. s. w. Er beweist die Heteromorphie
der beiden Grundverbindungen.
Adelpholit. Ein scheinbar \iergliedriges, braunes Mineral vonTamela, Finn-
land, welches nach A. Nordenskiöld 41,8 p. C. Metallsäuren (Ta, Nb oder beide),
Zinn, Eisen- und Manganoxydul und 9,7 p. C. Wasser enthäh.
N. Beskrifning af de i Finland funna mineralier Mi.
Yttrotantalit (schwarzer Yttrotantalit; .
A. Nordenskiöld hat zuerst unter den bei Ytterby vorkommenden und als Yttro-
tantalit bezeichneten Substanzen den schwarzen als verschieden von dem braunen
erkannt; jener krystallisirt nach ihm zweigliedrig und hat ein V. G. = 6,4 — 5,7;
für ihn behält er den Namen bei , während er den braunen als Fergusonit be-
trachtet. Er glaubte auch, dass beide sich durch die Natur der Säure unterschieden,
die beim Yttrotantalit Tantalsäure, beim Fergusonit Niobsäurc sei. Meine Unter-
suchungen haben zwar nicht dies, wohl aber die chemische Verschiedenheit be-
stätigt.
A. Nordenskiöld: Pogg. Ann. tH,278. — Rammeisberg: Monber. Berl. Ak.
187«. Juli.
Verhält sich wie Fergusonit.
Mittel zweier Analysen von mir, mit Material, dessen V. G. «= 5,425.
At.
Zinnsäure 1,12 = Sn 0,88 0,008
Wolframsäure 2,36 W 1,87 0,01
Täntalsäure 46,25 Ta 37,92 0,209 ( '
Niobsäure 12,32 Nb 8,64 0,092
Yttererde 10,52 Y 8,36 0,135
Erbinerde 6,71 Er 5,90 0,052
I
0,368
Ceroxydul 2,22 Ce 1,90 0,020
Kalk 5,73 Ca 4,09 0,102
Eisenoxydul 3,80 Fe 2,95 0,053
üranbioxyd 1,61 U 1,42 0,006
Wasser 6,31 0,35
98,95
Hiemach wird der Yttrotantalit hauptsächlich von Halb-Tantalaten und
Niobaten gebildet,
R2 Ta2 0' und R2 Nb^ 0^,
welche mit entsprechenden Wolframiaten und Stannaten isomorph gemischt sind.
Wenn W : Sn = 1 : 1 , Nb : Ta = 1 : 2 und W, Sn (C) : Nb, Ta = 1 : 15 ist,
so ist das Ganze
1 0 (R2 Ta2 07 + 2 aq:
5(R2Nb20" + 2 aq:
R2 W 05 H- 2 aq
R2 Sn 0* 4- 2 aq
Das Atomverhältniss der R ist
Fe : Ca : Y, Er, Ce = 1 : 2 : 4.
Das Wasser ist vielleicht kein ursprünglicher BestandtheSI (s. Fergusonit] und
ich habe seine Menge von 5,3 bis 7,3 p. C. schwankend gefunden.
(
j
TaDtalate und Niobate. 3Q|
Gewisse ältere Analysen (Berzelius, Peretz) beziehen sich ohne Zweifel auf
dieses Mineral.
FergUSOnit (Yttrotantalit zum Theil ; Tyrit ; Bragit) .
Die von Ekeberg bei Ytterby entdeckten und atis Yttrotantalit bezeichneten
Mineralien wurden zuerst von Berzelius untersucht. - Später theiite H. Rose neue
Analysen von denselben mit. Aber A. NordenskiÖld bewies, dass ein Theil derselben,
namentlich die braunen Abänderungen, dieselbe viergUedrige Form habe, wie der
grönländische Fergusonit, während die schwarzen zweigliedrig krystallisiren. Er
nannte jene daher Fergusonit imd glaubte, übereinstimmend mit Berzelius und
H. Rose, dass sie ausschliesslich Tantalsäure enthielten.
Der Fergusonit aus Grönland, durch seine viergliedrige Form und pyramidale
Hemiedrie ausgezeichnet, war von Hartwall und auf H. Rose's Veranlassung von
Weber untersucht worden. Die Säure wurde von Letzterem für Niobsäure gehalten.
Tyrit, von Forbes und Dahl beschrieben, von Jenem und Potyka untersucht,
ist ein Niobat aus Norwegen (Gegend von Arendal) , dessen Krystalle nach Bondi und
Kenngott die Form des Fergusonits haben. Ganz ähnlich ist der von Michaelson
untersuchte Bragit.
Literatur der älteren Analysen :
Yttrotantalit. Berzelius: Schwgg. J. 4 6,451. — NordenskiÖld: Pogg.
Ann. <H,278. — Peretz: Eb. 72,155.
Fergusonit. Hartwall: Pogg. Ann. 16,479. — H. Rose: Eb. 118,507.
Tyrit (Bragit). Forbes: Phil. Mag. (4) 13,91. — Kenngott: Pogg. Ann.
97,622. 104,330. — H. Rose: Eb. 118,514.
Nach meinen Untersuchungen, durch welche die Natur der Säuren und die
relativen Mengen der Ytlriummetalle bestimmt wurden, gehören alle diese Substanzen
zusammen.
Monbar. Berl. Akad. 1871.
Beim Erhitzen geben sie kleinere oder grössere Mengen Wasser, verändern
dabei ihre Farbe, werden gelblich, grünlich, braun oder roth. V. d. L. sind sie
unschmelzbar. Mit den Flüssen reagiren sie auf Eisen, Uran, Mangan u. s. w.
Manche Abänderungen scheinen von Schwefelsäure vollständig zersetzt zu
werden.
Ich habe folgende untersucht :
1. Grönland. (Fergusonit.) V. G. 5,677. Nach dem Glühen grüngelb.
2. Ytterby. (Gelber Yttrotantalit.) V. G. 4,774. Geglüht grünlich- und
röthlichgelb.
3. Ytterby. (Brauner Yttrotantalit.) V. G. a. = 5,056, b. «r 4,761.
c. 3= 4,650. Geglüht hellbraun (a.) oder röthlich- und grünlichgelb
(b., c).
4. Helle bei Arendal. (Tyrit.) Derb, schwarz, V. G. 4,77 — 4,86. Nach
dem Erhitzen und schwachen Verglimmen graugelb. Wird von Schwefel-
säure gut zersetzt.
5. Ebendaher. (Bragit.) Braunschwarz, durchscheinend, V. G. 5,267.
Decrepitirt und verhält sich wie der vorige.
6. Garale K4rarfvet. (Grauer Yttrotantalit.) Grau, körnig, V. G. 4,306.
Erhitzt gleich den vorigen.
362
Tantalate und Niobate.
I.
3.
a.
b.
c.
Wolfranisäure
0,<5
V
\ 0,91
0,21
Zinnsäure
0.47
4
0,23
Tantalsäiire
6,30
27,04
8,73
9,53 1
^ 49,85
Niob säure
44,45
28,14
40,16
39,93 1
Yttererde
Erbinerde
24,87
9,81
24,45 1
8,26 J
> 38,26
26,25 1
M,79 J
> 38,04
Ceroxvdul
7,63*;
1,79
Uranbioxyd
2,58
2,13
1,98
1,20
—
Eisenoxvdul
0,74
0,72
3,09
0,60
2,91
Kalk
0,61
4,17
3,40
3,04
3,29
Wasser
1,49
5,12
4,47
5,20
6,19
99,10 100,03 101,00 99,77 «00,25
4,
5.
6.
a.
b.
Wolfranisäure
Zinnsäure
0,45
0,45
0,83
Tantalsäure
2,04
43,44
Niobsäure
45,82
45,60
43,36
14,41
Yttererde
18,69
22,31
22,68
28,81
Erbinerde
1 1,71
13,97
«3,95
1,73
Ceroxvdul
*
9,26**)
4,54***)
3,33
0,47
Uranbioxvd
•
6,21
5,38
8,16
1,56
Eisenoxvdul
1,50
0,82
1,51
Kalk
2,39
2,05
2,21
Wasser
4,88
4,88
4,18
7,14
100,91 100.
100,74
99,07
R
3
Aus dem Fergusonit von Josephinenhütte in Schlesien erhielt Websky 38 p. C.
Metallsäuren und 40 p. C. Yttererde. Er ist reich an Uran und hat ein V. G. = 5,47.
Zeitschr. d. geol. Ges. 17,567.
No. 1 . (Grönländischer Fergusonit.) Bei ihm ist das Atomverhältniss (Ta, Nb)
= 4:3, und H^ 0 : R = 1 : 6. Nach Analogie der übrigen darf ersleres = 4,5
= 3:2 angenommen werden. Dann ist das Ganze
Drittel- Niobat und Tantalat,
2R3 Nb, Ta;2 0^ + aq.
Die kleinen Mengen Sn, W, ü sind als Säureanhydride Sn 0^, W 0^, ü 0^, oder
die beiden letzleren vielleicht W 0^ und U 0^. Da nun die At. U : Nb, Ta = 1 : 18,
Sn und W aber in noch viel geringeren Quantitäten vorhanden sind, so ist es ziem-
lich gleichgültig , ob man neben R^ Sn 0^ entweder R^ W 0* und R^ ü 0* oder
R3 W 0® und R3 ü 0® annimmt. ' Andererseits ist es möglich, dass das Uranbioxyd
U 02 = Uranyl ein Vertreter der elektropositiven R sei, eine Frage, die sich bei
ähnlichen uranreicheren Substanzen vielleicht entscheiden lässt (s. 4. und 5.).
Der Fergusonit aus Grönland enthält 1 At. Ta gegen 1 2 Nb,
{
12 ;2R3 Nb2 0^ + aq, \
^R3 Ta2 0» + aqj /
•) Worin 5,68 Di 0 und La 0.
derselben.
♦♦) Worin 8,56 La 0 und DI 0. ♦♦♦) Worin l .5«
Tantalate und Niobate. 363
Die R sind fast nur Yttrium- und Cermetalle, und zwar ist Ce, La, Di) : (Y, Er)
= 1:6.
No. 2. (Gelber Fergusonit von Ytterby.) In ihm ist
Ta, Nb : R = I : 1,44 — H^O : R = ! : 1,68 — Ta : Nb = 4 : 7.
Wir nehmen die erste und zweite Proportion = < : t,5 = 2 : 3, die dritte
= \ : i: dann ist auch er der Hauptsache nach
( 2 |R3 Nb2 0^+2 aq) \
\ R3 Ta2 0^ + 2 aq /
Unter den R herrscht Ca : (Y, Er) = I : 5 vor.
Xo. 3. Brauper Fergusonit von Ytterby.) Die drei untersuchten Proben
differiren im Ganzen wenig. Hier ist Nb, Ta : R = I : 1,5; Ta : Nb = I : 7;
H2 0 : R = I : 1,8. Das Ganze also
( 7 3R3 Nb2 0^ + D aq
\ 3R3 Ta2 OS + 5 aq)
Bei den R ist Ca : Y, Er, Ce = 1 : 8.
No. 4. Der Fergusonit von Helle = Tyrit besteht nur aus Drittel-Niobaten. Es
ist Nb : R = I : t,5; H^ 0 : R = t : 2. Also
2R3 Nb2 0^+3 aq.
Das Verhältniss der Cer- und Yltriummetalle ist in a. ^ t : 4, in b. = I : tO.
No. 5. Der sogenannte Bragit hat dieselbe Zusammensetzung, nur enthält er
ein wenig Tantal. Ta : Nb = t : 36.
Diese beiden letzten Fergusonite sind w^esentlich reicher an Uran als die
übrigen. Die Berechnung lehrt, dass dieses Element als Bioxyd (Uranyl) ü 0^ einem
II
At. R aequivalent sein müsse.
No. 6. Yon Gamle Kararfvet, enthält Nb : 2Ta; (Nb, Ta) : R ist = « : t,4
und H2 0 : R = I : I , so dass er durch
}
/ 2 R3 Ta2 0^ + 3 aq) \
\ (R3 Nb2 0^+3 aq) /
bezeichnet werden kann, wobei R sehr vorherrschend Y ist.
Das allgemeine Resultat ist also : Diese viergliedrig krystallisirenden Mineralien
haben nicht blos gleiche Form, sondern auch gleiche Zusammensetzung; sie sind
Drittel-Niobate (Tantalate). Wie steht es aber mit ihrem W^assergehalt? Der besl-
krystallisirte Fergusonit, der grönländische, ist nach Hartwall und Weber wasserfrei ;
ich fand 1,5 p. C. Wasser. Dies kann nicht zur Constitution des Minerals gehören.
Bei den übrigen sind die Wassermengen sehr schwankend und gehen bis zu 7 p. C.
Es wird dadurch die Vermuthung gerechtfertigt, dass das Wasser hier wie auch beim
YttrotantaHt erst später hinzugetreten sei, ein Fall, der auch bei Silicaten (Olivin,
Cordierit) vorkommt.
Hjelmlt.
Decrepitirt und zerspringt beim Erhitzen, ist v. d. L. unschmelzbar.
Ein derbes, schwarzes Mineral aus der Nähe von Kararfvet, von A. NordenskiÖld
beschrieben, neuerlich auch von mir untersucht. V. G. 5,82 (N.), 5,655 (Rg.)«
A. NordenskiÖld: Pogg. Ann. H 1,286. — Rarameisberg: Ber. d. chem, Ges.
1870, 926.
364 Tantalate und Niobate.
R.
0,28
4,60
54,52
16,35
1,81
0,48
4.51
2,41
5,68
4,05
0,45 •
4^57
99771
In meiner Analyse sind die At.
R : (Ta, Nb] = 1 : 1,5 — Nb : Ta = 1 : 2
Sn : Ta, Nb = 1 : 1 2 — H^ 0 : R = 1 : 1 .
Demnach ist der Hjelmit hauptsächlich eine Mischung von D r ei viert el-
Tantalaten und Niobaten,
N.
W olfranisäure
Zinnsäure
(
6,56
Tantalsäure
Niobsäure
62,42
Yttererde
5,19
Ceroxvdul
•
1,07
Uranbioxvd
•
4,87
Eisenoxvdul
8,16
Manganoxydul
3,32
Kalk
4,26
Magnesia
0,26
Wasser
3,26
99,37
Oder specieller
/ 2 (R* Ta« Qi» -+- 4 aq) \
\ (R4Nb«0»» + 4aq; /
/2(R4Ta«0»» + 4aq \
^\ fR4Nb«0»«+ 4aq f
(R^Sn^Oio + 4aq
NordeoskiÖId hielt die Säure Xür Tantalsäure; er fand ihr V. G. == 6,77, was
mit meinen Resultaten, wonach sie 30 p. C. Nb^ 0^ enthält, sehr gut stimmt.
Samarsbit.
Verglimmt beim Erhitzen, berstet auf und wird schwarzbraun. Schmilzt v. d. L.
an den Kanten zu einem schwarzen Glase. Giebt mit Borax in der äusseren Flamme
ein gelbgrünes bis röthliches, in der inneren ein gelbes bis grünschwarzes Glas,
welches durch Flattern trübe und braun wird. Phosphorsalz liefert grüne Perlen.
Mit Soda Manganreaction. (G. Rose.]
Wird von Chlorwasserstoffsäure, leichter von Schwefelsäure zersetzt.
G. Rose entdeckte dieses Mineral, welches bei Miask vorkonmit, und nannte es
anfangs Uranotantal. Es ist auf Veranlassung H. Rose's von Peretz, Chandler,
Finkener und Stephens analysirt worden. Auch Hermann hat sich mit seiner Unter*
suchung beschäftigt.
G. Rose: Pogg. Ann. 48,555. — H. Rose: Ebend. 118,497. — Hermann: J.
f. pr. Ch. 33,87. 38,119. 40,474. 42,129. 44,216. 50,176. 58,96. 95,108.
Allen Analysen fehlt die Prüfung auf Tantal und die Scheidung der Yttrium-'
metalle ; wir fähren deshalb nur eine der letzten Analysen, diejenige Finkener's, hier
an, und vermuthen, dass der Samarskit wenig oder kein Tantal enthalte, weil die
S^ure nach dem Glühen 4,6 — 4,7 wiegt (H. Rosej. Yttrium Ist io der Rechnung
= 70 angenommen.
Tantalale and Niobate.
3(i5
Wolfraiiisäure
4,36 Ät
W
M«
AI.
0,006
Zinnsäure
0,05
1
Thorsäure
6,05
Th
5,33
0,023
Zirkonsäure
4,35
Zr
3,21
0,036
Niofesäure
47,47
Nb
33,30
0,355
Yttererde
12,61
Y
10,26
0,f46
Ceroxydul
3,31
C
2,82
0,03f
Uranbioxyd
10,95
U
9,67
0,040
Eisenoxydul
t2,«9*)
Fe
9,36
0,167
Kalk
0,73
Ca
0,52 \
0,016
Magnesia
0,^4
Mg
0,08 /
Nasser
0,45
99,76
IV
R : (Nb, R) =
= 1:1
Nb :
Th, Zr)
= 5,5
I
0,065
0>4
1 (6 : 1)
Th : Zr = 1 : 1,5
Diese Proportionen scheinen zu beweisen, dass die Hauptmasse des Samarskits
aus Halb-Niobaten besteht.
1 5R2 Nb2 0^
3R Zr 0^
i\\ Th 0'^
Die Annahme von R^ ZrO** und R^ Th 0^, welche dem Halb-Niobat entsprechen
w^ürden, ist durch die Analyse nicht gerechtfertigt.
Unter den R tritt das Verhältniss U : Fe : Y, Ce = 1 : 4 : 4 hervor.
Der Samarskit hat die Krvstailform des Tantalits und Niobits oder eine diesen
wenigstens sehr nahe kommende. In chemischer Hinsicht steht er aber dem Yttro-
tantalit nahe, dessen Formen gleichfalls eine unverkennbare Beziehung zu denen des
Tantalits haben, wie sich aus A. NordenskiÖld's Messungen ergiebt.
Yttroilmenit. Wurde von Hennann unterschieden, kommt bei Miask vor,
hat die Form des Samarskits und ist nach G. Rose und H. Rose mit demselben
identisch. Nach Hermann enthält er neben Niobsäure noch eine besondere Ilmensäure
und 3 p. C. Titansäure (auch Thorsäure?).
Literatur s. oben.
Nohlit. Derbes, schwarzbraunes Mineral von Nohl bei Kongelf, Schweden.
Durch Schwefelsäure zersetzbar. V. G. 5,04. Von A. NordenskiÖld untersucht.
Jahrb. Min. 1872, 535.
At.
Zirkonsäure 2,96 — Zr 2,18
0,024
Niobsäure 50,43 Nb 35,38
0,377
Uranbioxyd 14,43 U 12,73
0,053
Yttererde 14,36 Vf) 11,41
0,184
Ceroxydul 0,25 Ce 0,21
0,002
Eisenoxydul 8,20**1 Fe 6,38
0,114
Kalk 4,95**^1 Ca 3,53
0,088
Wasser 4,62
100,20
R : (Nb, Zrl — 1 , 1 . 1 — Zr :
Nb = 1
H20 : R — 1 : 1,7.
♦) Worin 0,25 Cu 0 und 0,96 Mn 0. ♦♦) Worin 0,11 Cu 0.
0,401
* 0,441
0,257
15,7
***j Worin 0,28 Mg O
und Mn 0. ij Y == 62.
366 Titanate.
{
Aendert man diese Proportionen in 1 : I, I : 16 und \ : 2, so erscheint das
Mineral als eine Mischung von Halb-Niohaten iZirkoniaten;,
8 R2 Nb2 Ol H- aq \
R2 Zr 0^' + aq f
U : Ca : Fe : Y = I : tf : 2 : 3^.
Koch el it. Gelbe Krystalle und Krusten, im Granit der Kochel\^iesen hei
Sclireiberhau in Schlesien gefunden, V. G. 3,74.
Giebt Wasser, wird röthlich, schmilzt v. d. L. an den Kanten zu schwarzem
Glase, giebt mit Soda auf Kohle Bleireaction.
Websky's Analyse blieb wegen der Seltenheit der Substanz unvollständig. Sie
gab ausser 4,5 p. G. Kieselsäure und 1,4 Thonerde 29,5 Niobsäure, 12,8 Zirkon-
säure. 1 ,23 Thorsäure. 1 7,2 Ytlererde, 12,5 Eisenoxyd, 2,1 Kalk, 0,4 Uranoxyd,
6,5 Wasser. Der Verfasser betrachtet den Verlust = H,8 p. C. als Bleioxyd.
Zeitschr. d. geol. Ges. 20,250.
Titanate.
Perowskit.
V. d. L. unschmelzbar. Mit Borax in der inneren Flamme ein braunes Glas,
welches durch Zinn nicht violett wird ; mit Phosphorsalz in gleichem Fall ein violettes
Glas. G. Rose.
V
Wird von Chlorwasserstottsäure schwer angegriffen, von Schwefelsäure in der
Hitze unter Abscheidung von schwefelsaurem Kalk zersetzt.
G. Rose wies zuerst Titansäure und Kalk in diesem bei Achmatowsk am Ural
entdeckten Mineral nach.
Pogg. Ann. 48,558.
f. Achmatowsk. V. G. 4.017. a. Schwarzer. Jacobson, b. Brauner.
Brooks: Pogg. Ann. 62,596.
2. Vogtsburg am Kaiserstuhl, Baden. V. G. 4,02. Seneca: Ann. Ch. Pharm.
104,371.
3. Findelengletscher bei Zermatt im Wallis. V. G. 4,038. Daniour: Ann.
Min. :4'/ 6,512.
I. 2. 3.
a.
b.
Titansäure
58,96
59,00
59,23
59,12
Kalk
39.20
36.87")
39.92
35.81
Eisenoxvdul
2,06
4,79
. 1,14
6,n
100.22 100,66 100,29 101.04
Normaler titansaurer Kalk, CaTi 0^.
1 At. Titan = 48 = Ti 02 58.83
1 - Calcium =40 Ca 0 41,17
3 - Sauerstoir = 48 <oo.
136
Stets ist etwas Fe Ti 0^ isomorph beigemischt. In Ib. ist Fe : Ca = I : »0,
in 2. = 1 : 8.
*; Worin 0,t1 Mg 0.
Titanate mit Boraten. 3g7
Pyrrhit. Gelbe, reguläre Oktaeder xon Mursinsk am Ural, deren LÖthrohr"
verhalten G. Rose beschrieb. Ihre chemische Natur ist nicht bekannt. In einem
ähnUchen Mineral von den Azoren soll nach Hayes Nb und Zr enthalten sein.
Azorit von den Azoren, zirkonähnlich, soll nach Letzterem Nb und Ci ent-
halten.
Hayes: Dana Min. — G. Rose: Pogg. Ann. 48,562.
Titanate mit Boraten.
Warwickit. Ein Mineral von Warwick, N. York, über welches früher von
Shepard und von Hunt sehr abweichende Angaben gemacht worden waren ; ist
neuerlich von Smith analysirt worden. ^
Hunt: Am. J. Sc. (2) H,3d2. — Shepard: Eb. 34, 3U. 36,85. — Smith:
Eb. (2) 16,293 und Ber. d. ehem. Ges. 1874, 1546.
At.
Kieselsäure
1,00 =
= Si 0,46
0,016 1
[ 0,314
Titansäure
23,82
Ti 14,29
0,298 J
Borsäure
27,80
B 8,74
0,795
Eisenoxyd
7,02
Fe 4,91
0,088
- 0,926
Thonerde
2,21
AI 1,17
0,043
Magnesia
36,80
Mg 22,08
0,920
98,65
Das Atomverhältniss ist offenbar = 1:3:3, die empirische Formel also
Ti^ B6 Mg6 0^«, welche man als
i 2Mg Ti 03 \ ( Mg3 Ti^ 0^ \
\ Mg4 B6 0»3 j ^^^'^ ^^^ \ 3Mg B2 0* /
denken mag.
Weitere Versuche sind aber wohl erforderlich.
In dieser Verbindung ist B^ durch Aeq. von Al^ und Fe^ (ß = Al = Fe) er-
setzt, und zwar ist AI : Fe : B = 1 : 2 : 18, so dass das Ganze etwa
18Mgö B3Ti2 o^-'
2Mg6Fe3Ti2 0'»
Mg6 APTi^O«»
darstellen würde.
Titanate mit Niobaten.
(Tantalaten, Zirkoniaten etc.)
Polykras.
Decrepitirt, zeigt bei schwachem Glühen eine Feuererscheinung und färbt sich
graubraun. V. d. L. unschmelzbar.
Borax : in der äusseren Flamme ein gelbes, in der inneren ein braunes Glas.
Phosphorsalz : in jener eine gelbbraune, erkaltet grünliche, in dieser eine dunkle Perle.
Wird von Chlorwasserstoffsäure unvollständig, von Schwefelsäure vor und
nach dem Glühen vollständig zersetzt.
368 Titanate mit Niobaten.
Scheerer entdeckte 1814 dies zweigliedrig krystalLisirte Mineral von Hitteroe
in Norwegen, prüfte es aber nur qualitativ. Ich habe es analysirt, und nur die von
Jenem angegebene Zirkonsäure nicht gefunden.
Scheerer: Pogg. Ann. 62,430. 72,568. — Rammeisberg: Monber. Beri. Akad.
187 i. August.
I. Krystallisirter Polykras. (V. G. 5,12, Scheerer.)
i. Derber Polykrds. Schwarz, an dünnen Kanten gelb durchscheinend.
V. G. 4,972.
1.
9
4i •
Tantalsäure
4,00
Niobsäure
20,35
25,16
Titansäure
26,59
29,09
Yttererde
23,32
23,62
Erbinerde
7,53
8,84
Ceroxvdul
•
2,61
2,94
l'ranbiowd
•
7,70
5,62
Eisenoxvdul
•
2,72
0,45
Wasser
t,02
3,00
98,84 98,72
Beide Abänderungen sind wohl gleich zusammengesetzt, denn auch die derbe
möchte ein wenig Tantal enthalten.
Aus den Analysen folgt :
R : Nb, Ta, Ti
Nb. Ta : Ti
H« 0 : R
in 1. i : 1,0
1 : 1,95
1 : 2,1
- 2. 1 : 1.0
1 : 2,0
1 : 2,7
Unter Annahme von
1 : 1,2
1 : i
1 : 2,5
ergiebt sich, dass der Polykras aus normalen Titanaten und Niobaten
besteht,
( 4R Ti OM , .
Das Verhältniss der R ist Fe : U : Y, Er, Ce) = I : I. 4 : 9,5.
Euxenit.
So nannte Scheerer ein derbes, norwegisches Mineral, welches bei JÖlster. dann
auch bei Tvedestrand gefunden war : von beiden theilte er auch Analysen mit. wäh-
renh Strecker, Forbes und Chydenius ähnliche als Euxenit bezeichnete Substanzen
untersuchten.
Der Euxenit verhält sich wie Polvkras.
m
Aehere Analvsen :
1. JÖlster, N. Bergenhuus-Amt. Braunschwarz. V. G. 4.60. Scheerer:
Pogg. Ann. 50.149.
2. Tvedestrand. Aehnlich. V. G. 4,73 — 4.76. Scheerer: Eb. 72,566.
i. Tromö bei Arendal. Schwarz. V. G. 4.92 — 4,99. Strecker: J. f. pr.Ch.
64.384.
i. Alvö. Arendal. Schwarz. V. G. 4.89 — 4,99 krysuUisirt . Forbes:
Eb. 66,4il. 69.353.
5. Arendal. V. G. i.96. Chvdenius: Bull. soc. chim. 2 6.433.
Titanate mit Niobaten. 359
4.
2.
3.
4.
5.
Niobsäure
Titansäure
49,66
7,94
}
53,64
37,16
16,26
38,58
14,36
1 54,28
Yltererde
25,09
28,97
^
4
26,46
29,35
34,58
Ceroxydul (La)
3,U
2,91
3,31
Th02 6,28
Uranbioxyd
6,34
7,58
8,45
6,22
Eisenoxydul
2,60
3,03
1,98
«
Kalk
2,76
5,25
1,57
Wasser
3,97
4,04
2,68
2,88
2,60
98,90
99,74
99,29
AI 03 3,12
97,74
100,37
Ich habe den Euxenit von drei Fundorten analysirt.
Monber. Berl. Akad. 1871. August.
1 . Alvö belArendal. Derb, schwarz, gelbbraun durchscheinend, V. G. 5,00.
2. Mörefjär bei Näskilen (Arendal). Aehnlich, V. G. nur 4,672.
3. Eydland bei Lindesnäs. Schwarz, blättrigkörnig, V. G. bis 5,103.
Decrepitirt beim Erhitzen und wird braun. Bildet mit Schwefelsäure
erhitzt auf Zusatz von Wasser eine fast vollständige Auflösung.
1.
2.
3.
Niobsäure
35,09
34,59
33,39
Titansäure
21,46
23,49
20,03
Yttererde
27,48
16,63
14,60
Erbinerde
3,40
9,06
7,30
Ceroxydul
3,17
2,26
3,50
Uranbioxyd
4,78
8,55
12,12
Eisenoxydul
1,38
3,49
3,25
•
Kalk
1,36
Wasser
2,63
3,47
2,40
99,09
101,54
0,82(K,Na)2O
98,77
Alomverhältnisse.
R : (Ti, Nb)
Nb
: Ti
H2 0 : R
4.
— 1 : 1,13
1
: 1
1 : 3,2
2.
— 1 : 1,3
1
: 1,1
1 : 2,16
3.
— 1 : 1,15
1
: 1
1 : 3,3
Setzt man
dafür
1 : 1,33
1
: 1
1 : 3,
so ist der Euxenit
{
2R Ti 03 \ I
R Nb2 06 / + ^^•
Abgesehen von dem wechselnden und vielleicht accessorischen Wassergehalt,
tritt der Euxenit hiernach in eine nahe Beziehung zum Polykras, dessen Mischung
doppelt soviel Titanat enthält. In der That hatte Scheerer bereits beobachtet, dass
die Krystalle beider nahe dieselbe Form haben, dass sie sich überhaupt denen des
Tantalits und Niobits nähern. Wie man sieht, dienen meine Analysen in hohem
Grade der Ansicht, dass hier eine Isomorphie stattfinde, zur Stütze. (Monber. Berl.
Ak. 1871. Novbr.)
Die drei Abänderungen des Euxenit unterscheiden sich durch das Verhältniss
der R, insofern
Bftmmelsberg, Handb. d. Minenlchemie. II. 24
370
Tltanal« mit Niobaten.
Fe : U
(Fe, ü)
: C
in 4 . — 4 .2
4 :
7
%. — \ : \
4 :
3
3. — 4 : 4
4 :
2
(Y, Er, Ce)
Aeschynit.
Das von Berzelius mit diesem Namen belegte Mineral aus der Gegend von Miask
verhUlt sich folgendermassen :
Bläht sich v. d. L. bei anfangendem Glühen auf, wird braungelb, schmilzt
nicht, oder nur an dünnen Kanten. Borax: dunkelgelb; Phosphorsalz: bei Sättigung
gelb, trübe, in der inneren Flamme auf Zusatz von Zinn braun oder violett.
Eine ungefähre Analyse HartwalPs hatte 0,5 Zinnsäure, 56 Titansäure, tO Zirkon-
säure, 4 5 Ceroxyd, 2,6 Eisenoxyd, 3,8 Kalk gegeben.
Berzel. Jahresb. 9,4 95. 25,374.
Später bezeichnete Hermann als Acschynit ein Mineral von Miask, dessen Lötii-
rohrverhalten nur wenig abweicht, worin jedoch eine bedeutende Menge Niobsäure
enthalten ist. Fünf zu verschiedenen Zeiten angestellte Analysen weichen indessen
unter einander sehr wesentlich ab; in den späteren verschwindet die Zirkonsaure
und es treten neben Titan- und Niobsäure eine llmensäure und 22 p. C. Thor-
säure auf.
Hermann: J.f.pr.Ch. 31,89. 38,446. 50,470, 493. 68,97. 95,428. 97,337.
99,488. 405,324.
In neuerer Zeit hat auch Marignac den Aeschynit (V. G. 5,23) analysirt.
Arch. Sc. ph. nat. 1867.
Mittel von vier Analysen.
At.
Zinnsäure
0,48
— Sn
0,44
0,004
TiUmsäure
22,64
Ti
43,58
6,283
0,343
Thorsäure
45,75
Th
43,86
0,059
Niobsäure
28,84
Nb
20,24
0,245
Ceroxydul
48,49
Ce
45,75
'
ümthanoxyd (Di)
5,60
La
4,79
0,233
Yltererde
4,42
Y
0,94
0,326
Kalk
2,75
Ca
4,96
0,049
0,044
Eisenoxydul
3,47
Fe
2,46
Wasser
4,07
99,58
Atomverhältniss.
R : (Nb, Ti, Tli) = 4 : 4,7 — Nb : (Ti, Th) = 4:4,6
Nimmt man 4 : 4,66 4 : 4,5
an, so lä.sst sich für den Aeschynit die Formel
IRNb^O«
2R (Ti, Th) 0»
(Ti, Th) 02
bilden, die vorläufig gelten mag.
Polymignit. Ein Mineral von Fredriksväm in Norwegen, dessen Krystallform
von G. Rose bestimmt wurde , wonach sie mit der des Aeschynils fast vollständig
übereinstimmt. (Monber. Beri. Ak. 4 874, 597). Es ist v. d. L. unveränderlich,
reagirt auf Eisen und Titan (Mangan) und wird von Schwefelsäure lerseCil.
Titanale mit Niobaten. 371
Beraelius hatte 46,3 Titaasäure, U,U Zirkonsäure, 42,2 Eisenoxyd, 2,7
Man^noxyd, H,5 Yttererde^ 5 Ceroxyd, 4,4 Kalk gefunden, allein die Analyse
stammt aus einer Zeit, in welcher die Methoden der Trennung solcher Körper noch
sehr unvollkommen waren.
Siphon Frankenheim glaubte, Polymignit und Aeschynit seien dasselbe Mineral,
und Hermann suchte die Form des erstem auf die des Tantalits Zurückzuführen.
Berzelius: Pogg. Ann. 3,205. — Frankenheim: Eb. 95,374. — Hermann:
J, f. pr" Gh. 50,484.
Pyrochlor. ^
.Pyrochlor von Miask. Verglimmt beim Erhitzen , wird v. d. L. gelb, ist
unschmelzbar, färbt die Flamme röthlichgelb. Borax : rothgelbes, erkaltet farbloses,
bei Sättigung trübes, gelb- oder rothgraues Glas. Phosphorsalz : im Oxydationsfeuer
gelbes, in der Reductionsflamme dunkelbraunrothes, nach Zinnzusatz violettes Glas.
G. Rose.
Pyrochior von Fredriksvärn. Wird v. d. L. gelbbraun, schmilzt sehr
schwer zu einer dunkelbraunen Schlacke; die Boraxperle ist im Reductionsfeuer
dunkelroth und l'ässt sich zu einem graublauen Email flattern ; die erkaltete Phosphor-
salzperle ist grün, im Reductionsfeuer dunkelroth bis violett. Mit Soda Manganreaction.
Berzelius. Wöhler.
Pyrochior von Brevig. Giebt beim Erhitzen Wasser, verglimmt nicht,
ändert seine Farbe auch nicht, reagirt aber wie der vorige auf Uran und Mangan.
Der Pyrochior von Fredriksvärn ist zuerst von Wöhler (4 826) untersucht
worden ; danach war er ein fluorhaltiges Titanat von Calcium, Cer, Uran, Eisen und
Mangan mit 4 p. C. Wasser. Weil die metallische Säure sich in Chlorwasserstotf-
säure auflöste, schloss Wöhler, dass die Titansäure nicht Tantalsäure enthalten könne,
und ebenso glaubte er, dass Zirkonsäure nicht vorhanden wäre.
Der Pyrochior von Miask, von Berzelius und G. Rose als solcher erkannt,
wurde 4 833 ebenfalls von Wöhler geprüft, welcher darin 5 p. C. Thorsäure fand.
Als derselbe sechs Jahre später die vollständige Analyse publicirte , theilte er mit,
dass in dem norwegischen Pyrochior doch Tantalsäure enthalten sei (die sich freihch
sffäter als Niobsäure erwiesen hat*)), in dem uralischen aber neben jener nur wenig
Titan Ütkd kein Uran vorkomme. Gleichzeitig gab er eine Analyse des Pyrochlors von
Brevig (LövÖn), der 7 p. C. Wasser enthält; doch blieb die Analyse unvollständig.
Sodann hat sich Hermann wiederholt mit dem Pyrochior von Miask beschäftigt.
In seiner ersten Arbeit (4 844) läugnete er die Gegenwart des Thoriums, wogegen
Wöhler seine früheren Erfahrungen aufrecht erhielt. Ausserdem gab er Zirkonium
an und erklärte , dass die Metallsäuren Tantalsäure und wenig Titansäure seien. Im
Jahre 4 850 erschien eine neue Analyse Hermann's, in welcher das Thorium, aber
auch das Zirkonium ganz fehlen, die Metallsäure Niobsäure heisst, und bei der Zer-
setzung des Pyrochlors durch Schwefelsäure Fluorkiescl beobachtet, im Resultat jedoch
Kieselsäure als Bestandtheil nicht aufgeführt wird. Sechs Jahre später nannte Her-
mann die Säuren niobige und Niobsäure. Endlich finden wir noch eine Analyse
Hermann*s aus dem Jahre 4 869 , welche wieder einen seltsamen Contrast gegen die
früheren bildet, insofern nun doch Thorium erscheint, die Metallsäuren ilmenige und
niobige Säuren heissen, die Titansäure aber als unwesentlich bezeichnet wird.
Der Pyrochior von Brevig hatte inzwischen (4 861) auch in Chydenius einen
Untersucher gefunden , allein derselbe hat die Natur der Metallsäuren nicht entziffert
und 4 p. C. Verlust bei der Analyse gehabt.
*) Von H. Kose 4847 gefunden.
24*
372 Titanate mit Nlobaten.
Diese historische Uebersicht beweist, wie unsicher ja widerspruchsvoll die
Kenntniss des Pyrochlors trotz aller Versuche geblieben war. Wenn ich nun in
neuerer Zeit versucht habe , diese Lücke auszufüllen, so bin ich mir wohl bewusst,
dass die Schwierigkeiten der Analyse bei der Seltenheit des Materials wohl noch
nicht gestattet haben, das Ziel zu erreichen. Mögen die Resultate als vorläufige
gelten.
Auch in Deutschland ist der Pyrochlor gefunden worden und zwar am Kaiser-
stuhl (bei Scheelingen). Er wurde zuerst von C. Bromeis, später von Knop unter-
sucht und zeichnet sich durch das Fehlen des Titans und Thoriums aus.
C. Bromeis: Handwört. d. Chemie. Bd. 6. — Chydenius: Pogg. Ann. H9,63.
— Hermann: J. f. pr. Ch. 3t, 94. 50,485. 68,96. 95,408. — Knop: Ztschr. d.
geol. Ges. S3,656. — Kammeisberg: Monber. Berl. Ak. 1874. April u. Novbr. —
Wöhler: Pogg. Ann. 7,417. 27,80. 48,83. Ann. Ch. Pharm. 64, «64.
I. Pyrochlor von Miask.
V. G. 4,32 (G. Rose) ; 4,20—4,28 Hermann; 4,35—4,367 Rg.
4. 2. 3.
Wöhler. Hermann. Rammeisberg.
(Letzte An. ) (Mitt. von 4 An. )
Niobsäure
l
67,37
64,80
53,49
TitansHure
f
3,23
40,47
Thorsäure
l
43,96*)
8,88
7,56
Ceroxydul
f
6,20
7,00 *♦*)
Kalk
40,98
44,97
U,43i)
Eisenoxydul
4,42
4,54
4,84
Natron
5,29
3,23**)
5,04
Fluor
3,23
2,24
Nicht best.
Wasser
4,46
0,70
403,44 99,06
n. Pyrochlor von Brevig.
V. G. nur 3,802 (Wöhler), nach welchem die Substanz 7,06 p. C. Wasser ent-
hält und beim Glühen ihre Farbe nicht ändert. Der von mir untersuchte wog 4,22,
erlitt nur 4,5 p. C. Glühverlust und änderte seine rothbraune Farbe in eine gelbe um.
4.ii) 2.
3.
Wöhler. Chydenius.
Rammeisberg.
Niobsäure
Titansäure
\ 72,44 64,07
58,27
5,38
Thorsäure
j ^'^^ 5,00
4,96
Ceroxydul
5,50
Kalk
40,63 46,02
40,93
Eisenoxydul
Uranbioxyd
3,25ttt)\ , o.
4,95 / *'^*
5,53
Natron
— 4,60
5,34
Fluor
3,75
Wasser
— «,n
4,53
404,46
♦) Worin 0,84 Y O. **) Worin 0,54 K^ 0. ♦♦♦) Wie immer, La und Di enlhaltend.
f ) Worin 0,22 Mg 0. ff) Wasserfrei berechnet. fff) Worin 4,82 Mo 0.
Titaoate mit Niobeten.
373
V. G. =r
in. Pyrochlor von Fredriksvärn.
1,1128 (Rg). Enthält keine grössere Menge Thorium.
I.
2.
Niobsäure
Titansäure
Ceroxydul
Kalk
Eisenoxydul (Mn)
Uranbioxyd
Natron
Fluor
Wasser (Glühv.)
f
Wöhler.
Rammeisberg.
62,75
47, < 3
U,52
}
60,65
6,80
7,30
6,60
12,85
«6,<3*)
16,62
4,69
10,03
9,79
5,4 8
4,20
2,90
4,20
4,39
*0\
402,60
IV. Pyrochlor vom Kaiserstuhl.
V. G. 4,563. Rammeisberg. Diese* Ab'ändenmg enthält weder Titan noch
Thorium nach Knop s und meinen Versuchen.
Knop.
Rammeisberg.
Niobsäure
64,90
62,46
Ceroxydul
\ 40,40
6,69
Lanthanoxyd (Di)
3,00
Kalk
46,00
Eisenoxydul
2,20»**)
Natron
7,52
Kali
4,23
Fluor
nicht best.
Um die Zusammensetzung aller dieser mit einem gemeinschaftlichen Namen be-
zeichneten und dieselbe Krystallform (reguläre Oktaeder) besitzenden Substanzen zu
berechnen, erinnere man sich, dass sie enthalten
das fünfwerthige Niob,
die vierwerthigen Titan und Thorium,
die zweiwerthigen Cer, Calcium, Eisen und Uran (oder vielmehr ü 0^ =
üranyl) ,
das einwerthige Natrium (Kalium) und
das gleichfalls einwerthige Fluor.
Wo das Fluor bestimmt wurde (was jedenfalls sehr schwierig ist) , scheint seine
Menge zur Bildung von Fluornatrium gerade ausreichend zu sein ; es ist daher im
Nachfolgenden mehrfach aus den gefundenen Quantitäten Na (K) berechnet worden.
Atomverhältnisse in meinen Analysen.
Na :
R
R :
Nb (Ti, Th)
Ti (Th) :
Nb
I. 4
: 2,49
1
: 4,6
4
: 2,5
II. 4
: 4,7
4
: 4,8
4
: 5
III. 4 :
3,5
\ :
4,06
4 :
2
IV. 4 :
4,2
4 :
<J
*) Worin 0,49 Mg 0. ♦♦) Zahlen eines anderen Versuche. ♦♦») Worin 0,4 Mn 0.
374
Titanate mii Niobaten.
Aus dem ungemein wechselnden Verhältniss zwischen Na tmd den zweiwerihigeD
Elementen, dessen Extreme die Pyrochlore von Fredriksvärn und vonn Kaiserstuhl
darstellen, folgt, dass in der Gesammtmischung die relativen Mengen des Fluor-
natriums und der Niobate (Titanate etc.) sehr verschiedene sind.
I. Pyrochlor von Miask. Wir nehmen hier die drei massgebenden
Atomverhältnisse = 4 : 2,25 (4 : 9), I : 1,44 (9 : 43) und I : 2,5 (2 : 5)
an und bilden daraus die Formel
*^^ ''^ + t 4K (Ti, Th) 03 I
Pyrochlor von Brevig. Dieselben Verhältnisse seien hier= 4 : 4,75
(4 : 7), 4 : 4,7 (7 : 4 2) und 4 : 5.
II
XM Fl _1_ / ^^ Nb^ 0^ \
^N*** + \2R(Ti, Th) 03/
III. Pyrochlor von Fredriksvärn. Wir nehmen bei ihm die drei Pro-
portionen = 4 : 3, 4 : 4 und 4:2, und erhalten dann
V PI 1 / J^^ Nb^ 07 \
IV. Pyrochlor vom Kaiserstuhl. Ist bei ihm (Na, K) : R = 4 : 4,2
und R : Nb = 4 : 4 , so folgt
5 (Na, K) Fl + 3R2 Nb^ 0'.
Hiernach wären also in 1. und II. normale, in III. und IV. Halb-Niobatc
vorausgesetzt, die einen wie die anderen in isomorpher Mischung mit normalen
Titanaten und Thoraten. Können jene beiden Sättigungsstufen isomorph sein?
ImTantalit (Niobit) und im Polykras (Euxenit) ist RSn03 oder RTi03 isomorph
mit R Nb2 0^, d. h.
R=:0i(Sn 0) = R=0= (Ti 0) = R=oi(Nb2 0*)
Ferner sind
R Sn Fl« oder R Ti Fl« und R Nb 0 n»
isomorph , wie Marignac bewiesen hat. Jene aber sind acquivalent den normalen
Salzen R Sn 03, R Ti 0'\ während das NioboxyHuorid dem Halb-Niobat R« Nb^ O^
entspricht. Hieraus darf man schliesscn, dass letzteres auch dem normalen Niobat
R Nb^ 0« isomorph sein könne.
Hat der aus Halb-Niobaten bestehende Yttrotantalit wirklich eine dem Tantalit
nahe kommende Form, so würde dies eine wesentliche Stütze für jene Ansicht sein.
Was den Fluorgehalt betrifll, so ist derselbe in
]
berechnet
Gefunden
I. 3,06 p.
C.
H. 3,26
-
3,75 p. C.
IIL 2,60
-
2,90 -
IV. 6,32
-
er ist das Atomverhällniss
Fe (U) :
Cc :
Ca
Th
Ti
1. 4 .
2,5 :
40
4
: 5
11. 4
1,25
5
4
3,6
HI. 2
4
: 4
IV. 1
: 3
9
Na
8
Anmerkung. Meine Arbeiten über die natürlichen Tantal- und Niob-
Verbindungen, wielche die Natur uad die Scheidung der MelaHsllureDy sofwie die
. iUDU ZD . >> i-^i-
'Tl.
Bestimmung des Yitriuiir- \i\" i ':•.;:!
d. Berl. Akad. *8":i Ai»-i. aul-ü* uü *
Eine Re\isJ(iL mr ATi»en-j L ii-—
Sachen, welche. nai-L Au— :irr.-jL- l-' :
Gültigkeit bebalteu. pa ici n ^ «jiiu An.
■'iü-
HL rt.
■ -' -'
Titanai^ mr •^üi-jciri
Gelbliche oder ^riniii-.L- -*:>i-<.-.i:.
standen und von GentL ii»fuiJd-.ijf^ 'au ::l--^-.-c-
Giebt beim EriiilzeL V u— r- ju »-„^r-
Löst sich in Chlon%a!!is#rr>nin>-.v:'''- uii-r -air^-nr»
Genth: Am. J. St. r -, . ••
t . Aus Moulau
2. Davidsou Oi .■ -.i--.'-^.
TelIur-»i!U'*
Wisuiutun: M
Ei^euu&vc
BleioN^c
«♦
Scheint hicnia«.':L : •. i • . . - i .-
j:^ - - . --
/ü sein.
Te = iu *: - -
iBi =^ 4M i;.- . '.
60 = i»< <:- -
aq =_\l^
u'ke seil
Ik»! Con
Bleiselenit
glück im Glasba'.!
Es decrepitiTi
wickelt auf Külik
säure mit grüner
Kersten: |^
QuockM
scheint sei
Nach
Silber frei mru
C
p/ '
o9
,(| 0,67
99,^8
übersehen, welches pisani inzwischci
376 Antimoniate.
Antimoniate (Antimonite).
Romeit
Schmilzt V. d. L. zu einer schwarzen Schlacke.
Unauflöslich in SUuren.
Der Romeit von St. Marcel, Piemonl, wurde von Damour wiederholt, doch mit
fast gleichen Resultaten, untersucht.
Ann. Min. (3) 20,247. (4) 3,t79.
Letzte Analyse.
Atome
Sauerstoff
15,75
0,984
Antimon
63,38
0,52
Kalk
16,60 —
Ca
H,86
0,296
Eisenoxydul
1,71
Fe
1,33
0,024 [ 0,388
Manganoxydul
1,23
Mn
0,95
0,018
Kieselsäure
0,98
Si
0,46
0,016
99,65
Das Atomverhältniss Ca : Sb ist = I : 1,75 = 4 : 7, das von (Ca, Fe, Mn) : Sb
= t : «,54 = 2 : 3.
In dem vorhandenen Oxyde des Antimons ist Sb : 0 = 4 : 1,9, d. h. = I : 2 ;
dasselbe ist mithin antimonsaures Antimonoxyd (antimonsaure antimonige Säure)
= Sb 02 = Sb2 03 . Sb2 0^
Nimmt man R : Sb = 2 : 3, d. h. sieht man Fe und Mn als Vertreter von Ca,
die Kieselsäure als beigemengten Quarz an, so erscheint das Mineral als ein
Doppelsalz aus antinionigsaurem und antimonsaurem Kalk,
ra2 Sb3 0^ - f ^^'' ^^' ^' \
La ÖD U — ^ CaJiSb«02o/
Gefunden *j
60 = 96 = 0 t6,72 t5,9<
3Sb = 366 Sb 63,77 64,02
2Ca = 80 Ca 0 t9,5l 19,08
20 = ^32^ iOO. 99,01
574
Wenn aber, wieBreithaupl **) behauptet, der Romeit mit demScheelit isomorph
ist, so könnte er nur antimonigsaurer Kalk sein,
Ca Sb2 0* == I g^.^ ^2 !• 02 entsprechend / ^^ ^^ | O»
und müsste dann enthalten :
30 = 48 = 13,80
2Sb = 244 = 70, t2
Ca = 40 = Ca 0 16,08
348
Es ist daher eine neue Untersuchung des seltenen Minerals wünschenswerlh.
*) Nach Verwandlung von Fe und Mn in Ca und Abzug des Si 0^.
♦♦) B. h. Ztg. t869No. 16.
Antimoniate.
377
Blelnlere.
Giebt beim Erhitzen Wasser und färbt sich dunkler. Reducirt sich v. d. L.
auf Kohle zu Antimonblei, einen weissen und gelben Beschlag bildend.
In der Bleiniere aus Sibirien hatte Pfaff 43,96 antimonsaures Antimonoxyd,
16,42 Arsens'äure, 33 Bleioxyd, 3,24 Kupferoxyd etc. gefunden.
Schwgg. J. 27,4.
1. Nertschinsk, Sibirien. Hermann: J. f. pr. Ch. 34,179.
2. Horrhausen. Gelb, erdig. Stamm: Pogg. Ann. 100,618.
3. Lothwithiel, Com wall. Nach Brooke ein Oxydationsproduct von Jame-
sonit. Dick: Phil. Mag. 12,126.
4. Ebendaher, a. Gelbe, b. Braune. A. a. 0.
I
2.
3.
4.
a.
b.
Antimonsäure
31,71
42,02.
47,36
42,33
46,70
Bleioxyd
61,83
51,90
40,73
46,86
43,94
Wasser
6,46
6,0^
11,91
11,74
6,62
100.
100.
100.
100,93 97,26
Diese Substanzen sind wohl theilweise gemengter Natur.
1.
2.
3.
4a.
4b.
Sb
1
1
1,6
1,2
1,5
Atomverhältniss.
Pb Pb
1,44 1
1 1
1 1
1 1
1 1
1,3
1,46
3,6
3
1,85
Es mag hinreichen, zu bemerken, dass die nächstliegenden Ausdrücke sein
würden für
1
2.
Pb» Sb2 0» + 4 aq.
Pb2 Sb2 0' + 3 aq.
Nadoiit.
Gelbbraune, zweigliedrige Krystalle, V. G. 7,02, vom Djebel Nador bei Con-
stantine, Algerien.
1. Flajolot: C. rend. 71,237. 406.
2. Pisani: Eb. 71,319.
3. Tobler: Zlschr. d. geol. Ges. 24,39.
Chlor
Antimon
Blei
Sauerstoff
8,85
32,25
51,60
8,00
2.
9,00
31,24
51,89
8,14
100,60 100,27 aq
3.
8,15
31,21
50,69
8,56
0,67
99,28
*) Spfttere Analyse. In der ersten war das Chlor übersehen, welches pisani inzwischen
gefunden hatte.
378 Silicate.
Das Atonivcrhältniss Gl : Sb : Pb : 0 ist := 1 : i : i : 2. Das Mineral ist
mithin
Pb Sb Gl 02 = pb Cfl 4- Pb Sb2 0^
eine Verbindung von Ghlorblei und antimonigsaurem Blei.
Gl = 35,5 = 8,96
Sb = 422 30,77
Pb = 207 52,21
20 = 32 8,06
396,5 100.
Silicate.
Augitgruppe.
Eine Gruppe isomorpher Silicate, deren Glieder ihren Synnuetriegesetzen,
Flachcnneigungen und ihrem optischen Verhalten nach tlieils zweigliedrig, theils
(und vorherrschend) zwei- und eingliedrig, theils eingliedrig krystaliisiren. Nach
der Ausbildung ihrer Krystalle, der Entwicklung gewisser Zonen und der (wenigstens
häufig] hiermit in Verbindung stehenden Spaltbarkeit zerfallt die Gruppe in zwei
Parallelreihen : die Augit- und die Hornblendereihe.
Die Glieder der Augitreihe (Augittypus] sind durch das Augitprisina von 87^
und 93^ und eine (wenigstens oft vorhandene) Spaltbarkeit nach demselben charak-
tcrisirt.
Die Glieder der Hornblendereihe (Hornblendetypus) treten in dem zweifach
stumpferen Prisma von 1 2 4^^ auf, welchem in der Regel die Haupt^paltungsrichtUDgen
entsprechen.
In der Augitreihe kennt man Glieder aus den obengenannten drei Systemen, in
der Hornblendereihe fehlen bis jetzt noch die eingliedrigen.
Durch Schmelzung verwandelt sich Hornblende (Tremolit) in Augit. Umgekehrt
binden sich in gewissen Gesteinen Augitkrystaile in ein Aggregat von Homblende-
krystallen verwandelt (Uralit).
Die thonerdefreien Hornblenden (Tremolit, Strahlstein) wurden lange ra Folge
ungenauer Analysen für reicher an Kieselsäure gehalten, bis ich die Unrichtigkeit
dieser Annahme bewies.
Rammeisberg :.Pogg. Ann. 103,273. 435.
Die grosse Mehrzahl der Glieder besteht aus normalen Silicaten und iso-
morphen Mischungen derselben. Und zwar sind es
R2 Si 0^ wo R = Na, Li, K.
II
R Si 0\ wo R = Ga, Mg, Fe, Mn, Zn.
RSi^O», woR = AI, Fe.
Nur die R Si 0** konmien für sich vor.
In vielen Augiten und Hornblenden, besonders in den schwarzen, in Gesteinen
eingewachsenen, findet sich Thonerde (und Eisenoxyd) , jedoch nicht als normales
u
Silicat, sondern entweder für sich als accessorischer Bestandtheil oder als R AI Si O^
dem reinen Siücat beigemischt.
Silicate. 879
I. Normale Silicate, R Si 0^.
A* Augitreihe«
Uebersicht.
Woilastonit Ca.
Enstatit Mg.
Broncit, Hypersthen Mg, Fe (AI).
Kalk-Eisenaugit Ca, Fe.
Diopsid Ca, Mg.
Malakolitb, Hedenbergit etc. \ ^ ^ „ /o \
Dialiag I Ca, Mg, Fe, (Mn) .
Bbodonit Mn und Mn, Ca.
l Ca, Mn, Fe, Zn.
Woilastonit.
JefTersonit
Fowlerit
Scbmilzt V. d. L. in gutem Feuer zu einem farblosen Glase. Erstarrt nacb dem
Schmelzen im Porzellanofen zu einer krystallinischen Masse, welcbe das V. G. und
das Yerbalten gegen Säuren unverändert bewahrt. (Rg.)
Wird von Chlorwasserstoffsäure unter Gallertbildung zersetzt.
Normales Kalksilicat, Ca Si 0^
Si = 28 = Si 0*^ 5<,7t
Ca =40 Ca Q 48,28
30 = 48 400.
., Schon von Klaprotb untersucht (Dognazka), wurde er von U. Rose als Kalk-
bisilicai bestimmt.
1. Perhoniemi, Finnland. U. Rose: Gilb. Ann. 72,70.
2. Cziklowa, Bannt. Deville: C. rend. 52,1504.
3. Vesuv. Wiehagc: In mein. Labor.
4. Diana, N. York. Beck: Dana Min.
4.
2.
3.
4.
Kieselsäure
52,48
51,8
54,90
54,90
Kalk
46,93
47,3
46,44
47,55
Magnesia
—
«,<
0,65
0,25
Eisenoxydul (Mn)
:
0,96
— .
99,44 400,2 99,95 99,70
Anderweitige Analysen :
Auerbach im Odenwald. Hampe: B. h. Ztg. 4 864, No. 28.
Bucks Co., Pennsylvanien. Morton: Ann. Phil. 4 827.
Capo di bove. Kobell: J. f. pr. Ch. 30,469.
Cziklowa. Beudant: Ann. Min. (2j 5,305. — Brandes: Schwgg. J. 47,246.
— Stromeyer: Unters. 1,356.
Göckum, Upland, Schweden. Weidling: öfvers. 4 844, 92.
Grenvüle, Canada. Bunce: Dana Min.
Harzburg. Rammeisberg: Pogg. Ann. 77,265. 4 03,282.
Kewenaw Point am Oberen See. Whitney : Dana Min.
Moumeberge, Irland. Heddle: Phil. Mag. 9.
880 Silicate.
Orawicza, Banat. Lemberg: Zeitschr. d. geol. Ges. 111,187.
Pargas, Finnland. Palander: In mein. Lab.
SkrUbböle, Finnland. Bonsdorf: Schwgg. J. 33,368.
Vesuv. Rath: Pogg. Ann. 144,390.
Willsborough am Champiainsee, N. Amerika. Seybert: Am. J. Sc. 4, SSO.
— Vanuxem : Dana Min.
Die Krystallform des Wollastonits ist von Frankenheim, Dana und von mir auf
die Augitforni zurückgeführt worden.
Xonotlit. Ein v. d. L. unschmelzbares, durch Säuren unter Abscheidung
pulveriger Kieselsäure zersetzbares Mineral von Tetela de Xonotia, Mexiko. Nach
meiner Untersuchung
4C;a Si 03 + aq.
Gefunden
\,
2.
4Si — 112
= SiO'^ 49,79
49,58
50,25
4Ca — i60
CaO 46,48
43,56
43,92
120 — 192
H2 0 a,73
3,70
4,07
H2 0 — 18
100.
MnO 1,79
1 2,28
482
FeO 1,31
MgO -
0,19
99,94 100,74
1. Weisse, 2. graue Abänderung.
Zeitschr. d. geol. Ges. 4 8,33.
Anhang zum Wollastonit.
Fektollth.
Schmilzt v. d. L. zu einem durchscheinenden Glase. Der verwitterte ist un-
schmelzbar. Der von Monzoni reagirt nach Berzelius auf Fluor.
Wird von Chlorwasserstoffsäure zersetzt unter Abscheidung schleimiger Kiesel-
säure. Der geglühte gelatinirt.
Kobell unterschied und analysirte zuerst den Pektolith.
1. Monte Baldo. Kobell: Kastn. Arch. f3,385.
Fassathal. Lemberg: Zeitschr. d. geol. Ges. 34,188.
2. Bergenhill, N.Jersey. Whitney: Am. J. Sc. (2) 29,205. (Auch Hayes:
Dana Min.)*)
3. lie Royal im Oberen See. Dickinson: Am. J. Sc. (2) 7,434. (Auch
Whitney und Kendali: Ebend.)
4. Talisker, Insel Skye. V, G. 2,784. Scott: Kdinb. N. ph. J. 1852.
(Auch Hoddle: Phil. Mag. (4) 9,248.)
5. Schlossberg bei Edinburg. Von Wollastonit und Prehnit begleitet. Heddle.
(Auch Kennedy.)
6. Ratho bei Edinburg. a. Krystallisirt. b. Faserig, V. G. 2,881. Heddle.
Ferner: Knockdolianhügel, Ayrshire, Schottland. Derselbe.
Girvan, Ayrshire. Derselbe.
7. Niederkirchen, Rheinbayern. (Osmelith.) Kobell: Münch.Ak. Ber. 1866.
Längbans Eisengrube, Wermland. Igelström : Ofvers. Vet. Förh. 1 859.
*) Ferner drei Analysen des sogenannten Stell its, der nicht verschieden ist vom
Pektolith, von Whitney, Kendali und Dickinson.
Silicate.
381
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
51,30
54,62
55,00
52,01
Thonerde
0,90
1,20**)
1,10
1,82
Kalk
33,77
32,94
32,53
33,24
Natron
9,83*)
8,96
9,72
7,67
Wasser
3,89
2,89
2,75
5,06
*
99,69 400,61
101,10
99,80
5.
a.
6.
b.
7.
Kieselsäure
53,06
52,58
52,53
52,63
Thonerde
0,75
1,46
0,88
2,12
Kalk
33,48
33,75
32,79
34,47
Natron
9,98
9,26
9,76
8,28
Wasser
3,13
2,80
3,04
2,94
100,40
99,85
98,99
100,44
Atomverliältnisse.
Na
Ca .
Si
H2 0
; Si
f. 4 .
2
2,65
3,85 =
= 1,5 .
2. i :
2
3,14
5,7
1
3. 4
: 1,9
: 2,93
»
6
1
4. 4
2,4
: 3,47
3
2
5. i
1,9
: 2,8
: 4,9
1,2
6a. \
: 2
: 2,9
5,7
1
7. \
: 2,4
: 3,2
: 5,5
1,<
ist Na : Ca
: Si =
= 1:2
1:3; Si : 1
1^0 ist
meist =
6:1, variirt
jedoch bis 6:2.
Unter Annahme der ersten Proportion und der von 6 : 1 ist der Pektolith
Na2 Ca* Siß 0»' + aq,
d. h. er würde aus 4 Mol. normalen oder Bisilicaten und 1 Mol. zweifachsauren
oder Quadrisilicaten bestehen.
/ 4Na2 Ca* Si^ O^M ,
\ Na2Ca*Si«0O25/"*" * ^^•
Nach Greg hat der Pektolith die Form und Structur des Wollastonits.
Ist er kein Umwandlungsproduct des letzteren (mit dem er zusammen vor-
konunt), was bei seiner constanten Zusammensetzung, Spaltbarkeit u. s. w. nicht
wahrscheinlich ist, so ist er ihm isomorph, und dann wäre er als normales Kalk-
s i 1 i c a t zu betrachten,
H2 Si 03
H Na Ca2 Si3 0« = i Na^ Si 0»
4Ca Si 03
3Si — 84
— Si 02
54,22
2Ca — 80
Ca 0
33,74
Na — 23
Na^O
9,33
H — 1
H2 0
2,71
90 — 144
100.
332
♦) Worin 4,57 Kali. *♦) Fe 0 und Mn 0.
382 Silicate.
Versuche über die Temperatur, bei welcher das Mineral Wasser giebi, wären
zu wÜQSchen.
Der grössere Wassergehalt mancher Abänderungen erklärt sich wohl aus d^r
Leichtigkeit, mit welcher der Pektolith verwittert.
Steint. Ist vielleicht Pektolith .
\. Forth- und Clyde-Kanal, Schottland. Tliomson: Outl. 1,313.
t. Bergenhill, N. Jersey. Whitney: Dana Min. (Auch Kendali und Dickinson
ebendas.)
4.
2.
Kieselsäure
48,46
55,66
Thonerde
5,30
4,45
Kalk
30,96
3^,86
Magnesia
5,58
ßisenoxydul
3,53
Natron
7,34
Wasser
6,n
2,72
99,94 100
Enstatit
V. d. L. unschmelzbar.
Wird von Säuren nicht angcgrilTen.
Kenngott nannte so ein Mineral aus Mähren (Berg Zdjar), dessen Substanz
jedoch, der Analyse zufolge, nicht mehr ganz unverändert ist. Am reinsten findet
sich der Enstatit in gewissen selteneren Meteoriten.
Normales Magnesiasilicat, Mg Si 0^.
Si = 28 = Si 02 = 60
Mg = 24 MgO = 40
30 = 48 400.
100
1 . Hauptmasse des Steins von Bishopville. a. Smith : Am. J. Sc. (t) 38,225.
b. Rammeisberg: Berl. Ak. Ber. 1861 Septbr.
2. Aus dem Stein von Bosti. Dunkelgraue Abänderung. Maskelyne: Proc.
R. Soc. 18.
3. Aus dem Meteoriten von Goalpara, Assam. Teclu: Wien. Ak. Ber. €t.
1. 2. 3.
a.
b.
Kieselsäure
60,21
58,84
57,60
59,92
Magnesia
39,49
35,60
40,64
38,00
Kalk
0,67
2,H
Eisenoxydul
—
1,29
100,03
Natron
0,74
1,16
0,90
Kali
0,71
0,39
Thonerde
2,78
—
100,44 99,76 100,82
Silicate. 3S3
Id No. i und 3 ist der gefundene Eisengehalt als von Meteoreisen herrührend
in Abzug gebracht.
Der Enstatit des Steins von Bishopville wurde von Shepard und Sartorius auf
Grund unrichtiger Analysen für ein Tristltcat gehalten, bis ich seine Natur nachwies.
Vgl. Rammeisberg, die chemische' Natur der Meteoriten. Abh. d. Bcrl. Akad.
«870.
Der angeführte terrestrische Enstatit enthält nach Hauer: Kieselsäure 56,9 4,
Magnesia 35,44, Eisenoxydul 2,76, Thonerde 2,50, Wasser 1,92 = 99,53.
Kenngott: Min. Notizen No. 17.
Er enthält Fe : 2 3 Mg.
Broncit. Hypersttaen.
Die eisenarmen sind sehr strengflüssig, die eisenreichen (Hyperslhen) schmelzen
v. d. L.
Von Säuren werden sie nicht zersetzt.
A. Broncit.
\. Leiperville, Pennsylvanien. Pisani : Des Cloizeaux Manuel 4,537.
2. Dreiser Weiher, Eifel. Aus Ohvinfels, V. G. 3,308, nach dem Schmelzen
3,263. Rammeisberg: Pogg. Ann. 441,512. (Früher Kjerulf: Bischof
Geol.j
3. Stempel bei Marburg. Aus Basalt, Y. G. 3,24. Köhler: Pogg. Ann.
43,404.
4. Mont Brösouars, Yogesen. Daitiour: Des Cloizeaux Man. 4,45.
5. Seefeldalpe, Ullenthal, Tyrol. a. V. G. 3,258. Köhler: s. oben. b. Y. G.
3,24. Regnault: Ann. Min. (3) 43,447.
6. Gulsen bei Kraubat, Steiermark. Y. G. 3,4 25. Regnault.
7. Lherz, Pyrenäen. Aus Olivinfels, Y. G. 3,27. Damour: Bull. geol.
29,443.
8. Aus dem Meteoriten von Lodrati, V. G. 3,3 4 3. Tschermak: Wien. Ak.
Ber. 64.
8a. Texas, Pennsylvanien. Aus Serpentin. Garreit: Am. J. Sc. (2) 4 5,364.
9. üjadlersoat, Grönland. Kobell : J. f. pr. Ch. 30,472. 36,303.
40. Radauthal am Harz. Aus Schillerfels, V. G. 3,29. Streng: Jahrb. Min.
4 862. (Früher .schon Köhler: s. oben.)
4 4. Aus dem Meteoriten von Breilenbach, Y. G. 3,23. Maskelyne: Proc. R.
S. 47,370.
4 2. Aus dem Meteoriten von Hainholz. Rammeisberg: Berl. Ak. Ber. 4 870.
43. Aus dem Meteoriten von Ibbenbühren, V. G. 3,42. v. Ralh: Ebend.
4872.
4 4. Aus dem Meteoriten von Shalka. Rammelsberg: Berl. Ak. Ber. 4 870.
B. Hsrpersthen.
4 5. Farsund, Norwegen, a. Remel^: Zeitschr. d. geol. Ges. 4 9,724.
b. Y. G. 3,45. Pisani: Des Cloizeaux Nouv. R6ch. 66.
46. Paulsinsel, Labrador, a. Damour: Ann. Min. (4) 5,457. b. Remele :
Zeitschr. d. geol. Ges. 20,658.
47. Radauthal. Aus Hypersthenil, Y. G. 3,33. Nur an den Kanten schmelz-
bar. Streng.
384
Silicate.
4 8. Meteorit von Manegaum, Y. G. 3,4 98. Maskelyne: Proc. R. S. I
4 9. Laacher See. (Aroblystegit.) Aus einer Sanidinbombe. v. Rath
Ann. 438,529.
20. Insel Skye. Muir: Thomson Outl. 4,202.
8,146.
A.
4
2.
3.
4.
5.
a.
b.
Kieselsäure 57,08
53,4 5
57,49
56,70
56,84
55,84
Thonerde 0,28
5,44*)
0,70
0,60
2,07
4,09
Eisenoxydul 5,77
6,44
7,46
7,72
8,46
40,78
Manganoxydul —
0,35
0,62
Magnesia 35,59
34,82
32,67
33,64
29,68
30,37
Kalk —
2,73
4,30
2,49
Wasser 0,90
0,63
400,30
4,04
99,67
0,22
400,05
1,80
99,62
99,28
99,88
6.
7.
8.
8a.
9.
40.
Kieselsäure 56,44
54,76
55,35
55,45
58,00
54,45
Thonerde —
4,90
0,60
4,43
4,33
3,0i
Eisenoxydul 6,56
9,35
4 2,43
9,60
40,44
42,47
Manganoxydul 3,30 .
0,98
4,00
Magnesia 3 4,50
30,22
32,85
34,83
29,66
28,37
Kalk —
0,58
2,37
Wasser 2,38
4 00,4 3
0,49
400,45
99,23
404,54
98,99
400,59
44.
42.
43.
44.
Kieselsäure
56,4 0
53,05
54,54
55,55
Thonerde
3,4 9
4,26
Eisenoxydul
43,58
45,63
47,53
46,53
Manganoxydul
0,29
Magnesia
30,24
25,40
26,43
27,73
Kalk
2,73
4,04
0,09
Wasser
0,92**)
400,82
99,89
400.
404,06
B.
45.
46.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
47,84
48,40
54,36
49,86
Thonerde
40,47
9,44
0,37
6,47
Eisenoxyd
3,94
2,25
Eisenoxydul
40,04
4 5,44
24,27
44,41
Manganoxydul
4,3 2
0,67
Magnesia
25,34
25,79
24,34
24,27
Kalk
2,42
4,90
3,09
2,37
Wa.sser
99,69
0,60
400,94
400.
98,72
♦) Worin 0, 4 4 €r 0«. ♦♦) Natron.
Silicate.
385
47.
48.
49.
20.
Kieselsäure
52,88
55,70
i9,80
54,35
Thonerde
3,90
5,05
Eisenoxyd
Eisenoxydul
48,23
20,54
25,60
33,92
Manganoxydul
Magnesia
22,22
22,80
4 7,70
44,09
Kalk
3,55
4,32
0,45
4,83
Wasser
0,56
0,50
404,34 400,36 98,30 98,69
Es sind hier gewisse meteorische Abänderungen mit aufgefühi^. Weil sie in der
Regel frischer sind als die terrestrischen. No. 4 4 und 4 8 sind die krystalHsirten,
deren Kenntniss wir Lang und Rath verdanken.
Das Atomverhältniss ist im Folgenden blos für die wesentlich thonerde-^ (und
eisenoxyd-j haltigen Glieder berechnet.
R :
Si
ft :
R
• H
+ ^:Sf
2.
4,05 :
49
4,07 : 4
5a.
4
■ t
05
; 45,2
7.
4
' j
03
: 48,5
40.
4,02
25
42.
4,02 .
30
4 5a.
4
6,4
4,06 : 4
4 5b.
4,4 :
9*)
4 6b.
4,03
40,8
4,06 : 4
47.
4
' f
04
: 23
49.
4
' >
04
47
Broncit und Hypersthen sind isomorphe Mischungen
/mMgSi OM
\ nFe Si 03/
Und zwar ist m, wenn n = 4 (und Ca = Mg)
im Broncit im Hypersthen
in 4. = 4 4 in 4 5a. = 5
= 9 4 6b. = 3
2.
3. 4.
5.-7.
8. — 4 0.
44.
42.-44.
Die Zahlen 5 — 4—3-
8
6
5
4
3
47,
2,
5
48.
2
49.
4
20.
—
i
-2 kehren bei den Bronciten vieler Meteoriten wieder.
Setzt man ft : R in 4 5a. = 6, in 4 6b. = 4 2, in 2. und 7.= 4 8, so sind diese
/6RSiOM /42RSiOn /48RSi03\
\ *03 / \ R03 / \ R03 /
oder wenn man Tschermak's Ansicht (s. Thonerde-Augit] theilt
/5RSiOn /40— 44RSiOn /47— 48RSi03
\ R R Si 0» / \ R R Si 0« / \ R R Si 0«
Zu den schon theilweise zersetzten Bronciten gehört der sogenannte Diaklasit
vom Radauthal (Baste) am Harz nach Köhler (4.) und ein ini meinem Laboratorium
von Sander untersuchter von Wurlitz bei Hof (2.).
}
*) ¥e nicht bestimmt.
Baiim«lib«rg, Handb. d. Minenlcbemie. II.
25
386 Silicate.
{.
lt.
Kieselsäure
53,71
52,84
Thonerde
«,33
1,54
Eisenoxydul
H,7i
42,63
Magnesia
25,09
27,44
Kalk
4,73
4,07
Wasser
3,76
i,i4
400,39 99,90
Diopsid.
Schmilzt Y. d. L. , oft unter Blasenwerfen, zu einem je nach dem Bisengehah
farblosen, grünen oder schwarzen Glase.
Wird von Säuren schwer angegriffen.
Klaproth und Vauquelin haben den .Diopsid und andere Augite untelsuchl, in-
dessen war es erst H. Rose, welcher 4 822 durch seine Analysen bewies , dass die
thonerdefreien Augitc isomorphe Mischungen normaler Silicate sind.
Gilb. Ann. 72,54. Schw^g. J. 35,86.
A. Fast eisenfreier Diopsid (Salit).
Mischungen aus je einem Mol. Kalk- und Magnesia Silicat,
/ Ca Si 0^ \
^MgSiO»/
2Si = 56 = Si 02 55,55
Ca — 40 Ca 0 25,93
Mg = 24 MgQ 4 8,52
60 = 96 TSÖ;
246
4. Gulsjö, Schweden. Weiss, V. G. 3,249. Rammelsberg : Bert. Ak. Ber.
4862, 245.
2. Brasilien. V. G. 3,37. Kussin: Mitthlg.
3. Retzbanya. Weiss. Range: In mein. Laborat.
4.
2.
3.
Kieselsäure
55,4 4
55,64
56,03
Kalk
25,63
25,4 4
25,05
Magnesia
48,39
47,82
47,36
Eisenoxydul
0,54
4,20
4,38
99,67 99,74 99,82
In den nachfolgenden steigt das Eisenoxydul bis auf 5 p. C.
4. Achmatowsk, Ural. Weiss, V. G. 3,28. Hermann: J. f. pr. Ch. 37, 190.
5. Canada. Gemengt mit Kalkspath und Glimmer, in Serpentin. Soll das
Eozoon canadense enthalten. Philipp: In mein. Lab. (Si Q^ 5S,54,
Ca 0 24,64, Mg 0 49,85, Fe 0 3,06 = 400,09.)
6. Edenville, Orange Co., New York. Grosse bläuliche Krystalle. V. G.
3,294. (Si 0^ 55,04, Ca 0 22,80, Mg 0 46,95, Fe 0 4,95, aq 0,36
= 4 00,07.) Rg.
7. Lupikko, Finnland. Hellgrün, V. G. 3,24 6. Wiik: Acta Soc. sc. fraa.
8. Längbanshyttan. a. Hisinger: Schwgg. J. 4 1,220. b. H. Rose: A.a. 0.
c. ReuterskiÖld : Berz. Jahresb. 25,362.
Silicate. ^87
9. Meserilz, Posen. Grün. Aus einem nordischen Geschiebe. Winchen-
bach: Ih mein. Lab. (Si 0^ 54, i6, AI 0^ 2,i6, Ca 0 14,0) , Mg 0
«4,39, Fe 0 3,73, Mn 0 0,78 = 99,83.)
10. Orijet-^i, Finnland. Weiss. H.Rose.
' ll. Pargas. 6rosse Kryslalle. Avellan (Arppe) : S. 7.
ii. Reichensiein, Grube Reicher trost. Z. Th. asbestartig. Ribbteir: Pogg.
Ann. 84,383. 93, «09.
43. Sala, Schweden, t!. Rose.
H. Tammar^, Finnland. Bdnsdorf: Söhwgg. J. 3f, 458.
45. Tunaberg, Smedgärdsgrube. Y.G. 3,36. Erdmann: K.Vet. Ac. Handl.
4848.
U. Tjötten, korwegen. Weiss. Trolle Wachtmeister: SchWgg. ). ^0,334.
4 7. Zermalt. a. Merz: Kenngott Uebers. 4 860, 204. b. Waribä: i. f. pr.
Ch. 99,84.
<8. Zillerthat. Wackenroder: Kastil. Arch. 4 3,04.
Mischungen mit grosseren! Magnesiägehalt.
Pargas. Blaiigrüne Krystalle, V. G. 3,267. N. Nordenskiöld : Schwgg. J.
34,427.
/ Ca Si 0» \
\ 2Mg SI 0» f
Gefunden
3Si = 84 = Si 02 56,96 55,40
Ca =40 CaO 4 7,70 4 5,70
2Mg = 48 MgO 25,34 22,57
90 = 444 100 FeO 2,25
~346" MnO 2,43
AI 03 2,83
Glühverl. 0,4 0
99,28
Der Diopsid aus dem Meteorit xbn Busti ist
/ 3Ca Si 0» \
I 5Mg SI 03 /
Abb. Berl. Ak. 4 870.
B. Eisenreicflierer Diopsid (Funkit, Kokkolith, Malakolithj.
4. Valpellina. Grau- und blaugrüne Körner, V. G. 3,329. Rath : Pogg.
Ann. 444,387.
2. Tunaberg. Grün, V. G. 3,33. Erdmann: s. ö.
3. Thal der Arza, Piemont. Grün. Spezia : Mitthlg.
4. Björmyresweden, Dalarne. Grün. H. Rose: s. o.
5. Insel Äfvensor, Finnland. Grün. Schultz: AcU soc. fenn. 4 856.
6. Nordmark, Wermland. Funk: Berz. Jahresb. 25,362.
7. Kaiserstuhl. Aus Doierit, grün. Rammeisberg: Berl. Ak.Ber. 1862,247.
8. GJeich l^o. 4. H. Rose.
9. Tunaberg. Grün. V. G. 3,3lf. Erdmann: s. ö.
4 0. Böcksilter, Ostgothland (FüAkit). kauer: Wien. Ak. Ber. 4 854.
«5*
388
Silicate.
.
4.
2.
3
9
4.
5.
Kieselsäure
54,02
53,82
52,44
54,08
52,00
Thoneräe
0,20
0,95
3,04
0,85
Kalk
24,88
23,55
22,78
?3,47
22,50
Magnesia
43,52
42,20
42,26
44,49
10,45
Eisenoxydul
8,09
7,95
8,98
40,02
12,45
Manganoxydul
0,89
0,64
0,80
Glühverlust
0,54
99,90
0,83
400.
•
400,69
99,67
98,75
6.
7.
8.
9.
40.
Kieselsäure
52,47
48,02
54,55
53,50
53,84
Thonerde
0,42
2,67
0,44
0,76
Kalk
22,00
25,34
20,24
20,42
27,50
Magnesia
7,06
9,74
45,25
43,59
8,00
Eisenoxydul
46,42
43,57
8,44
9; 74
40,04
Manganoxydul
4,64
4,28
0,73
4,90
Glühverlust
0,27
4 00,4 8
0,29
99,38
400,62
99,92
99,64
Die Diopside No
4 — 7 sind sämmtlich Misdmngen
/ Ca Si 03 \
\ (Mg, Fe)
Si03/
und zwar ist
Fe (»
In) : Mg
Fe (Mn) : Mg
In
4. —
4 : 3
In 5. —
4 : 4,5
- 2.
3. —
4 : 2,5
- 7. —
4 : 4
—
4. —
4 : 2
- 6. —
4,5 : 4
Femer ist
«
1.
9
•
40.
-^^\MgSi03/
1 rcasi03n
-^'\MgSi03/
7Ca Si 03
• *
3MgSi 03
1
Fe Si 03
Fe Si 03
2Fe Si 03
Chromdiopsid. Der im Olivinfels neben Broncit und Olivin vorkommende
grüne Augit zeichnet sich durch einen Aluminium- und Chromgehalt aus.
4. See Lherz, Pyrenäen. V. G. 3,28. Damour: Bull. göol. 29,443.
2. Dreiser Weiher, Eifel. Rammeisberg: Pogg. Ann. 4 44,546.
Hier ist
4.
2.
Kieselsäure
53,63
49,74
Thonerde
4,07
7,42
Chromoxyd
4,30
2,64
Kalk
20,37
47,39
Magnesia
42,48
47,84
Eisenoxydul
8,52
5,03
400,37
400.
R : Si
ft
: R
Ca : Mg :
Fe
4.
4 : 4,42
4
: 46,5
4,4 : 6,4 :
4
2.
4 : 4
4
: 9,3
3,4 : 2,7 :
4
Silicate. ^89
No. 2 entspricht annähernd
/ Ca Si 0» \
\MgSi03/
Fe Si 03
ft 03
C. Eiflenreiche Miflchangen.
{. Champlain-See, N. Am. Grün. S^ybert: Am. J. Sc. 4,320.
2. Dagerö, Finnland. (Malakolith.) Braun. Berzelius : Afhandl. i Fis. 2^208.
3. Tunaberg. (Hedenbergit.) H. Rose: s. o.
i. Nordmark. (Asteroit.) Igelström: B. h. Ztg. 29,8.
«.
2.
3.
4.
Rieselsäure
50,38
50,00
49,04
48,48
Thonerde
4,83
Kalk
4 9,33
20,00
20,87
47,00
Magnesia
6,83
4,50
2,98
4,48
Eisenoxydul
20,44
48,85
26,08
22,24
Manganoxydul
3,00
4,42
Glühverlust
98,77
0,90
97,25
-
2,83*)
98,94
98,77
Ca
: Mg : Fe (Mn)
in t. — 2
: 4 : 4,7
in
3.
— 5 :
4 : 5
- 2. — 3,2
: 4 : 2,7
-
4.
— 3 :
4 : 6
Der Augit der Meteoriten von Stannern und Juvinas (Eukrite) ist eisenreich and
kalkarm, insofern
Ca : Mg : Fe = 4 : 2 : 4
No. 2 sehr nahe steht ein schwarzer, schön krystallisirter Augit vom Taberg in Werm-
land, wrelcher nach H. Rose 53,36 Kieselsäure, 22,49 Kalk, 5,0 Magnesia, 47,38
Eisenoxydul, 0,09 Manganoxydul = 98,02 enthält. Hier findet sich ein beträcht-
licher Säureüberschuss, denn es ist R : Si = 4 : 4,22, und selbst wenn der Verlust
als Mg 0 angenommen wird, noch = 4 : 4,4 5.
Auct^ manche ältere Analysen entsprechen nicht der Zusammensetzung normaler
Silicate, so z. B.
Hellgrüner Augit von Lake George, N. Am. Beck: Am. J. Sc. 46,32.
Malakolith von BjÖrmyrnsweden. D'Ohsson: Schwgg. J. 30,346.
Diopsid von der Mussaalpe. Laugier: Ann. du Mus. 4 4,453.
Kalk-Eisenaugit. (Hedenbergit.)
Schon im Hedenbergit von Tunaberg ist die Mischung von Kalk- und Eisen-
silicat herrschend. Rein findet sie sich in einem schwarzen, in Kalkspath eingewach-
senen Augit von Arendal, V. G. 3,467, von muschligem Bruch, den Wolflf unter-
suchte.
J. f. p. Ch. 34,236.
*) Andere Var. sind wasserfrei.
390 Silicate.
/ Ca Si 03 \
\ Fe Si 0^ f
Gefundea
2Si —
56
— Si 02 48,39
47,78
Ca —
40
CaO 22,4 8
22,95
Fe —
56
FeO 29,43
27,04
60 —
96
400.
97,74
248
Schefferit. Rothbraunes Mineral von Längbanshyttao, V. G. 3,39, ist nach
Michaelson ein inanganreicher Augit.
Öfvers. K. Vet. Ac. H. 4 862.
Kieselsäure 52,3 4, Eisenoxyd 3,97, Eisenoxydul 4,63, Manganoxydul 40,46,
Magnesia 4 0,86, Kalk 4 9,09, Glühverlusl 0,6 = 98,92.
Hier ist, Fe = 2Fe gesetzt, R : Si = 4 : 4,05, und Mn (Fe) : Mg : Ca nahe
= 5 r 6 I 8.
Das Mineral entwickelt mit Chlorwasserstotryäure etwas Chlor, ohne doch zer-
setzt zu werden. Vielleicht ist ein Theil seines Mn 0 höher oxydirl; dadurch erklärt
sich auch der angebliche Eisenoxydgehalt.
Jeffersonit. Ein manganreicher und zinkhaltiger Augit von Franklin,
N. Jersey, der v. d. L. zu einer schwarzen Masse schmilzt.
4. V. G. 3,3 4. Hermann: i. f. p. Ch. 47,4 2.
2. V. G. 3,63. Pisani: C. rend. 4 873. Janv.
(Früher schon Keating: Edinb. ph. J. 7,347.)
4.
2.
Kieselsäure
49,94
45,95
Thonerde
4,93
0,85
Kalk
45,48
24,55
Magnesia
8,4 8
3,64
Eisenoxydui
40,53
8,94
Manganoxydul
7,00
40,20
Zinkoxyd
4,39
40,45
Glühverlust
4,20
0,35
• %,
98,62
404,57
Das Verhältniss R : Si ist in 4 . =
— 4 :
4,08,
in 2
— 4,07 : 4. Im Uebrigen ist
Ca : Mg
Fe
: Mn
Ca,
Mg : Fe, Mn : Zn
4. 4,4 . 4
4,5
: 4
9 : 4,5 : 4
2. 4,3 : 4
4
: 4
6 : 3,35 : 4
Diallag.
In chemischer Hinsicht den eisenreicheren Diopsiden (C) gleich, nur etwas
thonerdereicher, ist der Diallag durch seine Struktur vom Diopsid verschieden, in-
sofern er hierin dem Broncit und Hypersthen gleicht, die wiederum optisch von ihm
sich unterscheiden. Die von Roth u. A. vertretene Ansicht, der DiaUag sei ein ver-
änderter Augit, wird durch den nie fehlenden Wassergehalt sehr unterstützt. Pa-
nach wäre aber seine Spaltbarkeit nach der Abstumpfung der schärfen Prismenkanie
nur schaiige Absonderung, wie denn Tschermak auch fand, dass mit ihrer Zuna^tyiie
die Spaltbarkeit nach dem Augitprisma geringer wird.
Abgesehen von der Thonerde ergeben die Analysen im Ganzen R : Si = 4 : 4 ,
wobei'eben so' viele etwas mehr R, als mehr Si zeigen. Wenige geben kein Wasser
(Grossarlthal, Kobell), sonst2o.2 — 3,3 p. C. — Wenn also Diallag aus Diopsid ent-
Silicate.
391
stand, so beschränkte sich die Veränderung auf die Aufnahme von Wasser; basische
Oxyde wurden nicht entfernt.
1. Neurode, Schlesien. V. G. 3,245. Rath: Pogg. Ann. 95,533. Ztschr.
d. geol. Ges. 9,246.
2. Grossarithal, Salzburg. Grün, Y. G. 3,23. Köhier: Pogg. Ann. 13,104.
3. Prato bei Florenz. V. G. 3,256. Köhler.
R
4.
2.
3.
Kieselsäure
53,60
54,34
53,20
Thonerde
«,99
4,39
2,47
Kalk
21,06
48,28
49,09
Magnesia
43,08
45,69
44,94
Etsenoxydul (Mn)
9,23
8,23
9,05
Wasser
0,86
2,44
4,77
99,82
400,04
400,49
= « :J,06 in 1.;
— 4 : 4,03
in 2.; — 4
4,06 in 3.
Ca .
Mg
Fe
i.
3,4
2,6
: 4
2.
— 3,4
: 3
4
3.
— 3
: 2,7
l
3
{
Diese Mischungen sind nahezu
Ca Si 03
MgSi 03
Fe Si 0»
Ihnen reihen sich an :
4b. Neurode. Hellgrüner, Y. G. 3,249. c. Dunkler, Y. G. 3,244. Rath.
2. Grossarllhal. Grau, Y. G. 3,2. Kobell; J. f. p. Cb. 30,472. 36,303.
Etwas anders sind folgende zusammengesetzt:
4. Insel Skye. Früher Hypersthcn genannt^ Y. G. 3,343. Rath.
5. Marmorera, Oberhalbsteiner Thal, Graubündten. Y. G. 3,253. Rath.
4.
5.
Kieselsäure
54,30
49,4 2
Thonerd*
0,76
3,04
Kalk
20,4 5
48,54
Magnesia
44,85
45,33
Eisenoxydul (Mn)
44,47
44,45
Wasser
0,24
4,46
Sie entsprechen im Ganzen
401,44
98,94
'{
Ca Si 0» \
MgSi 03 /
Fe Si 03
6. Ural. Aus Serpentin, graugrün. Regnault: Ann. Min. (3) 4 3,147.
7. Neurode. Mit Labrador verwachsen, fast schwarz, Y. G. 3,336. Rath.
6.
7.
Kieselsäure
52,60
54,78
Thonerde
3,27
4,42
Kalk
20,44
20,04
Magnesia
46,43
45,58
Eisenoxydul (Mn)
5,35
40,97
Wasser
4,59
0,22
99,68
99,74
392
Silicate.
Ca : Mg : Fe
6. = 6 : 5 : \
7. = 2,3 : 2,6 ; i
8. Baste im Radauthal am Harz. a. Grünbraun, mit Hornblende ver-
wachsen, V. G. 3,23. Köhler, b. V. G. 3,30. Rammeisberg. c. Gross-
körnig, V. G. 3,0. (?) Streng: s. Broncil.
9. Piemont. Regnault: s. oben.
8.
9.
a.
b.
c.
Kieselsäure
52,88
52,00
53,06*)
50,05
Thonerde
•
2,82
3,40
4,65**)
2,58
Kalk
t7,40
46,29
43,46
45,63
Magnesia
n,68
48,54
46,05
47,24
Eisenoxydul (Mn)
8,40
9,36
4 0,96***)
44,98
Wasser
4,06
4,40
3,29
2,43
400,24
400,36
Ca : Mg :
404,47
Fe
99,64
8a. —
2,4 : 3,8
: 4
8b.
2,2 : 3,5 :
4
8c. —
4,5 : 2,6
: 4
9. —
4,6 : 2,6
: 4
Sämmtlich
•
r(ca
Fe) Si 03 \
Mg Si 03 /
\
Streng untersuchte auch eine etwas zersetzte Abänderung von 8.: Kieselsäure
45,73, Thonerde 5,60, Kalk 8,86, Magnesia 4 2,55, Eisenoxyd 4 2,4 8, Wasser
4,68. — Hier ist R : Si = 4 : 4,2; Al : R = 4 : 44,4, und Ca: Mg: Fe = 4:2:4.
Oirenbar sind Kalk und Magnesia fortgeführt.
Zersetzter Diopsid. Die Masse ist meist faserig, asbestartig.
4. Traversella. Krystallisirt. Richter: Pog§/Ann. 84,383. 93,409.
2. Reichenstein, Schlesien. Asbestartig. Derselbe.
3. Sala, Schweden. Krystallisirt. H. Rose: s. oben.
4. Canton, St. Lawrence Co., N.York. Beck: Am. J. Sc. 46,32.
4.
3.
4.
a.
b.
Kieselsäure
52,39
55,85
56,48
60,35
59,75
Thonerde
4,24
0,56
0,10
Kalk
7,93
44,66
9,58
4,94
4,00
Magnesia
44,44
23,99
23,46
25,07
32,90
Eisenoxydul (Mn)
20,46
5,22
4,77
4,94
3,40
Wasser
3,69
2,45
3,4 2
4,52
2,85
400,09
0,40 t)
97,54
99,82
99,90
99,83
Hier fehlt es an basischen Oxyden, von denen besonders der Kalk fortgeführt
wurde.
•) Worin 0,21 Ti 0«. *•) Worin 0,09 6r 0». ♦♦♦) Wovon 4 ,55 als Oxyd. +) Co 0.
Silicate.
393
Bhodonit.
(Bustamit. Kieselmangan. Pajsbergit. Rother Mangankiesel.)
Verhält sich wie die vorigen, reagirt aber stark auf Mangan.
1. Längbanshytta, Schweden. Berzelius: Schwgg. J. 21,254.
2. St. Marcel, Piemont. Ebelmen: Ann. Min. (i) 7,8. C. rend. 20,1418.
3. Tetela di Xonotla (Real minas], Mexiko, a. Raminelsberg : Zeitschr. d.
geol. Ges. 18,33. b. Dumas: Bull. sc. nat. 4 826. c. Ebelmen.
4. M. Civillina bei Vicenza. Graurothe, faserige Knollen, Y. G. 3,161.
Pisani: C. rend. 62,100.
5. Algier. Ebelmen.
6. Pajsberg's Eisengrube bei Filipstad, Wermland. Y. G. 3,63. Igelström:
Öfvers. 1851.
1.
2.
3.
a.
b.
c.
Kieselsäure
48,00
46,37
47,35
48,90
50,67
Manganoxydul
49,04
47,38
42,08
36,06
30,73
Eiseno;Lydul
0,81
1,31
Kalk
3,12
5,48
9,60
14,57
16,45
Magnesia
0,22
100,38
—
0,25
99,28
0,73
99,23
100,34
99,89
4.*)
5.
6.
Kieselsäure
48,5
45,49
46,46
Mang
anoxydul
30,1
39,46
41,88
Bisenoxydul
«,1
6,42
3,31
Kalk
18,0
4,66
8,13
Magnesia
2,3
0,91
100.
98,63
100,69
Yorwaltend in diesen Mischungen ist
Normales Mangansilicat, Mn Si 0^,
Si = 28 = Si02 45,8
Mn = 55 Mn 0 54,2
30
= 48
131
100.
No. 1 — 4 sind wesentlich
qnd zwar ist n
/ n Mn Si 03 \
\ Ca Si 03 /
in 1. =12
2. = 7
3a. = 3,5
Dagegen ist
5.
6Mn Si 03
2Ca Si 03
Fe Si 03
in 3b. imd c. = 2
4. = 1
6.
1 2Mn Si 03
3,5Ca Si 03
Fe Si 03
Nicht mehr ganz unzersetzt ist der Rhodonit vom Schebenholz bei Elbingerode
*j Nach Abzag von 8,06 C 0^ und 3,86 aq.
394 Silicate.
am Harz, der nach Hahn enthält: Kieselsäure 44,86» Manganoxydui 42,98, Eiseo-
oxydul 1,52, Kalk 3,06, Magnesia 6,45, Thonerde 0,74, Wasser 0,94 = 100,25.
B. h. Ztg. 20,267.
Hier ist R : Si = 4 : 1,8 ; es fehlt mithin an R.
An demselben Fundort und in seiner Nähe finden sich vielfache Gemenge von
Rhodonit mit Quarzmasse, oft mit Carbonaten, oft auch wasserhaltig, die man Allagit,
Hornmangan, Hydropit, Photizit etc. genannt hat. Analysen von
Brandes: Schwgg. J. 26,121. — Dumenil : Eb. 31,240. Gilb. Ann. 61 J90.
Fowlerit. Ein zinkhaltiger Rhodonit, der v. d. L. mit Soda Zinkreactioo
giebt, von Franklin, N. Yersey.
\, Hermann: J. f. pr. Ch. 47,5.
2. Rammeisberg.
1.
2.
Kieselsäure
46,48
46,70
Manganoxydul
31,5i
31,20
Eisenoxvdul
*
7,23
8,35
Zinkoxyd
5,85
5,10
Kalk
4,50
6,30
Magnesia
3,09
2,81
Glühverlust
1,00
0,28
99,67 «00,74
Der Fowlerit enthält hiemach
7Mn : 2Fo : 2Ca : Mg : Zn.
B. Hornblendereihe.
I. Normale Silicate, R Si 0^.
Tremolit (Grammatit) .
Schmilzt v. d. L. unter Anschwellen zu einem halbklaren Glase, welches An-
schwellen bei erneuertem Schmelzen sich wiederholt. (Tremolit von GulsjÖ.)
Mancher Tremolit schwillt etwas an, zerspringt nach der Länge der feinen Prismen,
wird milchweiss und schmilzt unter Kochen zu einer grauen Masse. (.Grammatit von
Fahlun.)
Berthier und Mitscherlich fanden, dass der Tremolit nach dem Schmelzen im
Porzellanofen mit der Form und Spaltbarkeit des Augits krystallisirt. Ich habe das-
selbe Resultat an dem Tremolit von GulsjÖ und vom Fichtelgebirge erhalten; ihr
V. G. war dadurch von 3,0 auf 3,238 erhöht.
Von Säuren wird er nicht angegritfen.
{. Gotthardt. a. Richter: Pogg. Ann. 84,324. — b. Damour: Ann. Ol.
Ph. (3) «6. — c. Lechartier: Bull. soc. chim. (2) 3,375. — d. V. G.
2,93. Rarameisberg: Pogg. Ann. 103,273.
2. GulsjÖ, Wermland. Mit Diopsid in Kalkspath, V. G. 3,003. Rammeis-
berg: Beri. Ak. Ber. 1862, 243. (Früher Bonsdorf: Schwgg. J. 35,r23].
3. Schweden. Feinslrahlig, gelblich, V. G. 2,93. Rammeisberg: s. I.
4. Fahlun. Blassgrün, V. G. 2,99. Michaelson: öfvers. 20, «95. (Früher
Bonsdorf: a. a. 0.)
5. Gouverneur, St. Lawrence Co., N. York. Weiss, strahlig, V. G. 3,00.
Rammeisberg.
6. Grönland, Insel Maneetsok. Grünweiss, faserig, V. G. 3,004. Ranunels-
berg.
Silicata.
»96
Kieselsäure
Tbonerde
Magnesia
Kalk
Eisenoxydul
Glühverlust
a.
60,60
0,32
25,43
H,85
0,50
i,20
b.
58,07
24,46
1,82
c.
58,80
0,31
24,12
12,22
3,00
1,20
2.*»)
57,62
26,12
14,90
— 0,84
0,34 —
58,05
27,18
13,91
99,90 97,34
99,65
99,48 99,48
Kieselsäure
Thonerde
Magnesia
Kalk
Eisenoxydul
Glühverlust
3.
58,87
1,77
28,19
11,00
0,18
100,01
4.
57,32
1,09
24,70
13,61
2,03
0,55***)
5. 6.
57,4^ 54,71
0,38 —
25,69 23,92
13,89 15,06
1,36 2,41
0,40 3,33
99,12 09,43
99,30
Atomverbäitniss.
R : Si Ca : Mg(Fe)
I : 1,136 1:3
1 : 1,04* 1 : 2,7
t : 1,03* 1 : 2,5
1 : 1,09* 1 : 3,6
1 : 1,08 1 : 2,65
1 : 1,05* 1 : 2,67
1 : 1,01* f : 2,34
Die mit einem Stern bezeichneten eigenen Analysen ergeben unzweifelhaft
R Si 0».
Dass die älteren von Bonsdorf u. A. mehr Kieselsäure geliefert haben, so dass
man R* Si* (fi^ daraus herleitete, hat seinen Grund in den Methoden, denen zufolge
ein Theil der Magnesia bei der Kieselsäure geblieben war.
Wenn Ca : Mg = 1 : 3 (in 1.), = 1 : 24 (in 2.) und = 1 : 2| = 3 : 8 (in
4. und 5.) angenommen wird, so hat man für die Tremolite die Mischungen:
1c.
Id.
2.
3.
4.
5.
6.
}
/ 3Mg Si 03
\ Ca Si 03
4Si =112 = SiO257,70
3Mg= 72 MgO 28,85
Ca= 40 CaO 13,35
UO =192
5Mg Si OM f 8»^ ^» Ö' \
2Ca Si 03 / \ 3Ca Si 0^ /
7Si =19.6 = 810^57,38 IlSi =308 =Si0^57,49
5Mg=12a MgO 27,32 8Mg=192 MgO 27,87
{
100.
2Ca= 80
210 =336
CaO 15,30
416
No. 3 würde
732
3Ca=120
330 =528
1148
CaO 14,64
{'
8Mg Si 03 \
5Ca Si 03 /
entsprechen.
Ein geringer Fluorgehall ist in manchen TreiiioHlen nachgewiesen. In 4.
fanden sich 0,35 p. C, nach Bonsdorf selbst 0,78 p. C. DerTreraoMt von Gulsjö (2.)
verliert nach Letzterem bei starkem Glühen 2,3 p. C. Wasseü und Fluorkiesel. Ich
habe darin 0,14 p. C. Fluor gefunden.
*) Mittel von zwei Analysen. *») Nach gelindem Glühen. ^*V Worin 0,35 fl
396
Silicate.
Strahlstein.
Verhält sich wie Tremolit, wird beim Erhitzen oft weiss, der eisenreiche schmilzt
zu einem grünen oder schwarzen Glase.
t. Zillerthal (Greiner). Krystailisirt, V. G. 3,067. Rammelsberg : Pogg.
Ann. 1 03,273.
t. Arendal. Rrystailisirt, graugrün, durchscheinend, Y. G. 3,026. Rm*
melsberg.
3. Lanark, Canada (Raphilithj. Hunt: Phil. Mag. (4) 4,322.
4. Dagerö, Finnland. Dunkelgrün. Furuhjehn: Arppe UndersÖkn. Finsk.
Min. 69.
5. Zermatt (Riffelbcrg). Strahl ig-faserig, grün, nicht ganz rein. Merz:
Kenngolt üebers. <860, 202.
6. Orijerwi, Finnland. Dunkelgrün, V. G. 3,03. Michaelson: s. Tremolit.
7. Pennsylvanien. Seybort: Am. J. Sc. 6,333.
8. Taberg, Wermland. Asbestartig. Rammelsberg.
9. Sulzbachthal, Pinzgau. Mit Epidot, asbestartig, grün, V. G. 2,848.
Rammelsberg.
10. Hclsingforss. Graugrün, Y. G. 3,166. Pipping: Rerz. Jahresb. 27,252.
4.
2.
3.
4.
5.**)
Kieselsäure
55,50
56,77
55,30
58,25
57,25
Thonerde
0,97
0,40
1,33
0,22
Eisenoxydul
6,25
5,88
6,30
6,65
7,30
Magnesia
22,56
21,48
22,50
20,55
24,84
Kalk
13,46
13,56
13,36
12,40
42,40
Glühverlust
1,29
99,06
2,20
100,86
1,35*
99,31
) -
99,18
99,74
6.
7.
8.
9.
40.
Kieselsäure
55,01
56,33
52,09
54,60
57,20
Thonerde
1,69
1,67
0,20
Eisenoxydul
4,47
4,30
3,83
13,96 t)
42,90
Magnesia
23,85
24,00
21,90
16,98
9,45
Kalk
13,60
10.67
17,45
12,81
24,20
Glühverlust
1,88***) 1,03
100,50 100.
3,48
98,75
0,64
98,96
—
400,96
Atomverh^
iltniss.
R
: Si
Ca
: Mg ■
Fe Ca
: (Mg, Fe)
f. 1
: 1,04*
2,76
: 6,5
: S,7
2. 1
: «,<♦
3
: 6,5
2,5
3. «
: 1,03
2,7
: 6,4 :
2,7
4. { :
1,17
2,4
: 5,6
: 2,76
5. 1
: 1,1
2,2
: 5,4
3
6. 1
: 1,02
4
: 9,6
: 2,65
7. \
U
3
: 10
: 3,7
8. 4 ;
; 0,94*
4,6
: 8
: 2
9. 4 :
1,06*
2
: 1
3,3
10. 1 :
«,«
2
: 1,3
1 1
: 4
♦) Worin 0,8 Na« 0. 0,25 K« 0. ♦•) Und 0,88 Fl. ♦♦♦) Worin 0,48 Na« 0 und 0,18 K<0.
+) Worin 4,18 MnO.
Silicate. 397
Wo R : Si nicht i : i nahe kommt, triflt die Schuld, wie beim Tremolit, die
Analysen. No.. 8 ist, wie schon der Wassergehalt zeigt, in Zersetzung begriffen.
Die Strahlsteine sind Mischungen
m Ca Si 0»
n Mg Si 03
Fe Si 03
wobei m : n oft = 3 : 6 ist.
3Ca Si 03 1
.
6Mg
Si 03 y
Fe Si 03 J
lOSi
— 280
— Si 02 55,56
Fe
— 56
FeO 6,66
6Mg
— U4
MgO 22,23
3Ca
— \to
Ca 0 15,55
3Q0
i80
400.
4080
Abweichend erscheinen No. 7, No. 9 und 40; der letztere sehr eisenreich und
magnesiaarm, annähernd 6 Ca : 4Mg : 3 Fe, jedoch mit Ueberschuss an Si (oder
vielmehr wohl darin einen Theil R verbergend) .
In einem glasigen, durchscheinenden Strahlstein vom Taberg hatte Bonsdorf
sogar 59,75 Kieselsäure erhalten, welche sicherlich nicht rein war.
S. Tremolit 2.
■
Richterit. Eine durch einen Alkali- und hohen Mangangehalt bei wenig Kalk
ausgezeichnete Hornblende.
4. Längbanshyttan. Hellbraune Prismen, V. G. 3,09. Michaelson: s. Tre-
molit.
2. Pajsberg, Wermland. Nach dem Hornblendeprisma spaltbar. Igelström:
öfvers. 4 867.
4.
2.*)
Kieselsäure
54,45
52,53
Thonerde
0,52
Eisenoxyd
4,77
Eisenoxydul
2,80
4,35
Manganoxydul
5,09
44,37
Magnesia
20,48
24,03
Kalk
6,06
5,20
Kali
Natron
6,37
2,77
}
8,22
Wasser
0,42
99,83 99,40
I II
Unter der Annahme von K : Na in 2. ist, 2R = R gesetzt, R : Si in 4.
I II
= 4 : 4,4 2, in 2. = 4 : 4,4 6. In 4. ist ferner R : R = 4 : 6,6, so wie Na : Ka
= 4 : 4,5; Ca : Mg : (Fe, Mn) = ^ : 4,7 : 4,2, und das Ganze wäre annähernd
/ 4 3R Si 03 )^
\ (K, Na) 2 Si 03 /
Doch ist die Reinheit und Ursprünglichkeit dieser Substanzen mehr als
zweifelhaft.
*) Nach Abzug von Kalkcarbonal und Magneteisen.
398
SiHcate.
Anthophylllt
A. Thonerdefreier. (Anthophyllit.)
V. d. L. unschmelzbar. Yerhäit sich sonst wie Strahlstein.
4. Kongsberg, Norwegen, a. Vopelius: Pogg. Ann. 23,355. b. Pisani:
Des Cloizeaiix Man. 4,536. c. Lecliartier. (Früher L. Gmelin: Leooh.
Hdb. Orykl.)
2. Grönland. V. G. 3,4 5. Lechartier.
3. Kupferberg, Bayern. V. G. 3,28. Sackur: In mein. Labor.
4.
2.
3.
a.
b.
c.
Kieselsäure
56,74
56,46
55,24
55,82
55,59
Thonerde
2,65
0,48
0,47
4,03
Eisenoxydul
Manganoxydul
44,40
2,38
4 4,43
0,94
47,63
2,00
}
20,22
8,40
Magnesia
24,35
23,49
24,47
20,62
30,46
Kalk
4,54
4,85
4,44
1,7«
Wasser
4,67
2,38
2,44
2,40
-^ —
99,54 400,93 400,48 400,36 400,24
Der Anthophyllit, der auch hinsichtlich seiner Struktur das Pafallelgli^ des
Bronoits und llyperslhens bildet (und von dem nach Des Cloizeanx tnafiicbe Ab-
änderungen aus optischen Gründen zweigliedrig sein düHten), ist, wi6 das den
Wassergehalt folgt, kein ganz unverändertes Mineral. Deshalb darf inatr auch die
normale Zusammensetzung nicht erwarten. In der That ist
R
: Si
•
Fe : Mg (Ca)
4a. 4
IJ2
4 : 2,6
4b. 4 :
4,43
4 : 3
4c. 4 :
^1
4 : 2
2. 4 :
4,44
4 : 2
3. 4 .
4,02
4 : 7
Es entsprechen mithin
4 b.
4c. und 2.
/ 3Mg Si 0» \
/ 2ifg Si on -
\ Fe Si O"» /
\ Fe Si 03 /
4Si — 4 42 — Si02
55,55
3Si
— 84 — Si 0^ 54,22
Fe — 56 Fe 0
46,66
Fe
— 56 FeO 21,69
3Mg — 72 Mg 0
27,79
«Mg
— 48 MgO 24,09
20—4 92
«00.
90
— **4 400.
432
332
Wogegen 3. eine Mischung
/ 7Mg Si 0» \
\ Fe Si 0» f
darstellt.
Ein angeblicher Anthophyllit von Peftli in Canada soll nach Homsoo 57,6
Kieselsäure, 29,3 Magnesia, 3,55 Kalk und nur 2, 4 Eisenoxydul, jedoch 3,Jt5 ttr^MT
enthalten.
J. f. pr. Ch. 4 4,39.
SfHcate. 399
B. ThoA6rd«ludtig«r. (Gedrit.)
Nach Struktur und optischem Verhalten gleich Anthophyllit. Schmilzt v. d. L.
leicht zu einem schwarzen, schlackigen Email.
1. Heas in den Pyrenäen. Pisani (Mittel zweier Analysen) : Instit. 1861,
190. (Früher Dufrenoy : Ann. Min. (3) 10,582.)
2. Nordamerika. Braun, V. G. 3,225. Enthält etwas Eisenoxyd beigemengt.
Lechartier: Des Cloizeaux Nouv. Rech. 32.
1.
2.
Kieselsäure
43,17
46,74
Thonerde
16,80
13,70
Cisenoxydul
18,56
28,09
Magnesia
15,73
8,76
Kalk
1,32
0,77
Wasser
4,21
99,79
1,90
99,96
Atomverhältniss.
R : Si
AI : R
Mg :
Fe
1.
1 : 1,15
1 : 3,8
^4
1
2.
1 : 1,28
1 : 4,5
1
«,8
Beide entfernen sich merklich von der Natur normaler Silicate, allein ihr
Wassergehalt bezeugt auch ihren veränderten Zustand.
Die Thonerde ist nicht als normales Silicat vorhanden, denn dazu Ist ihre Menge
viel zu gross. Beide Abänderungen könnten eher
/ 4R Si 03 \
\ AI 03 /
gewesen sein. Sie erinnern an die thonerdehattigen Hypersthene.
£ift als Anthophyllit bezeichnetes Mineral von Gummington, Massachusetts,
welches nach Smith 50,91 Kieselsäure, 0,92 Thonerde, 32,6 Eisenoxydul, 10,3
Magnesia, 0,65 Natron, 3,04 Wasser =^ 98,42 enthält, ist nach Des Cloizeaux in
krystallographischer und optischer Beziehung Hornblende.
Am. J. Sc. (2) 16,41.
Kupfferit. Ein grünes, nach dem Hornblendeprisma spaltbares Mineral vom
Hmengebirge, Y. G. 3,08, hat Hermann untersucht. Es ist r. d. L. unschmelzbar
und reagirt auf Chrom.
J. f. pr. Ch. 88,195.
Kieselsäure 57,46, Chromoxyd 1,21, Magnesia 30,88, Kalk 2,94, Eisenoxydul
6,05, Ntckeloxyd 0,65, Wasser 0,81.
Da R .* Si = 1 : 1,175, so ist das Mineral reicher an Si als ein normales
Silicat.
Ornnerlt«
Ein asbestartiges, grünes Mineral von den M. Mores, Dept. du Var, V. G. 3,713,
welches Grüner untersuchte, i.sl vielleicht eine Hornblende, und zwar
normales Eisenoxyd ulsilicat, FeSi 0^,
Gefunden
Si ±= 28 = Si 02 45,45
Fe = 56 Fe 0 54,55
30 = 48 100.
132
43,
.9
52,
,2
MgO
l,
4
Ca 0
0,
5
AI 03
^
,9
C. rend. 24,794
99,9
400 Silicate.
Cummliigtoiiit.
Ein rosenrothes, körniges Mangansilicat von Cummington, Massachusetts, ganz
verschieden von dem (S. 399) von Smith untersuchten, V. G. 3,42, soll .eine
Mangan-Hornblende sein.
1. Hermann: J. f. pr. Ch. 17,7.
2. Schlieper: Am. J. Sc. (2) 9,4t0.
1.
2.
Kieselsäure
48,91
51,21
Manganoxydul
46,74
42,65
Eisenoxydul
4,34
Kalk
2,00
2,93
Magnesia
2,35
100. 101,43
R : Si ist in 1. = 1 : 1,08, in 2. = 1 : 1,2; allein der letztere war mit
9,85 p. C. Carbonatcn etc. gemengt, die in Abzug gebracht sind, daher schon in ^
Zersetzung begriiren.
Das normale Mangansilicat Mn Si 0^ enthält
Si = 28 = Si 02 45,8
Mn = 55 MnQ 54,2
30 = 48 ^00.
131
Asbest. Tremolit und Strahlstein, auch thonerdehaltige Hornblenden gehen
in den Asbestzustand über, wiewohl vielleicht auch Glieder der Augitreihe die gleiche
Umwandlung erfahren.
Mancher Asbest (Tarentaise) schmilzt v. d. L. leicht, mancher (Grönland) sehr
schwer. Bergholz färbt sich beim Glühen oft roth , wird auch durch Chlorwasser-
stofTsäure zersetzt, wobei die Kieselsäure die Faserform beibehält.
A. Kalkreiche.
1. Zillerthal (Schwarzenstein) . Meitzendorfl*: Pogg. Ann. 52,626.
2. Zillerthal (Greiner). Seger: In mein. Laborat.
3. Tarentaise. Bonsdorf: Schwgg. J. 35,123.
4. Bolton, Massachusetts. Dicht, V. G. 3,007. Petersen.
5. Tyrol. Scheerer: Pogg. Ann. 84,321.
6. Zillerthal. Sogenannter Bergkork. Scheerer.
7. Kuhnsdorf, Sachsen. Kymatin. Rammeisberg.
8. Pitkäranta. Pitkärantit. Dunkelgrün, inAugitform, nach der Ab-
stumpfung der scharfen Prismcukante in dünne Blättchen spaltbar,
a. Krankenhäuser, b. Richter: Pogg. Ann. 91,378. 93,95.
9. Dannemora, Schweden. Auf Klüften im Magneteisen. Erdmann.
1.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
55,87
54,83
58,20
58,80
57,50
Thonerde
0,14
Magnesia
20,33
23,97
22,10
22,23
23,09
Kalk
17,76
15,02
15,55
16,47
13,42
Eisenoxydul
4,31
5,72
3,08
3,05
3,88
Manganoxydul
1,H
0,48
0,21
Wasser
—
0,74*)
100,02
100,55
2,36
99,39
•
100,02
100,25
♦) Worin 0,6 Fluor
Silicate. 401
6. 7. 8. 9.
a.
b.
Kieselsäure
57,20
57,98
54,67
61,J5
61,20
Thonerde
—
0,58
1,34
0,41
«,71
Magnesia
22,85
22,38
12,52
13,30
8,99
Kalk
13,39
12,95
14,42
9,17
15,30
Eisenoxvdul
4,37
6,32
12,84
12,71
8,46
Manganoxydul
0,60
0,83
2,82
Wasser
2,43
2,80
2,52
0,14
100,24 100,21 99,19 100,19 98,62
Diese Substanzen haben im Ganzen die Zusammensetzung des Strahlsteins,
unter dem No. 8 schon asbestartig erscheint.
B. Kalkarme und kalkfreie.
a. Asbest.
1 . Gotthardt. Begleiter des Tremolits. Scheerer.
2. Australien. In Quarz. KnÖvenagel : In mein. Laborat.
3. Koruk, Grönland. Lappe: Pogg. Ann. 35,486..
4. Tschussowaja, Ural. In Serpentin. Heintz: Eb. 58,168.
b. Bergholz (Bergkork j.
5. Staaten-Island, Nord- Amerika. Beck: Dana Min.
6. Sterzing, Tyrol. Thaulow: Pogg. Ann. 41,635.
7. Sterzing. Hauer: Kenngott Min. Not. No. 5.
8. Stör Rymmingen, Schweden. Erdmann: Ann. Min. (4) 31,730.
9. Rothenzechau, Schlesien. Zwei Abänderungen. In mein. Laborat.
10. Perm. Paligorskit. Weissfaserig, V. G. 2,217. V. d. L. unschmelz-
bar, von Säuren unangreifbar. Ssaftschenkow : Verh. Petersb. Min.
Ges. 1862, 102.
a.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
61,51
55,19
58,48
58,72
Thonerde
0,83
1,40
0,19
Eisenoxydul
0,12
1,70
10,10
8,10
Magnesia
30,93
31,58
31,38
30,90
Kalk
3,70
—
0,04
—
Wasser
2,84
99,93
10,62
100,49
1
1,58
100.
99,49
5.
b.
6.
7.
a.
b.
Kieselsäure
55,20
55,54
44,31
47,96
Thonerde
0,04
—
Eisenoxyd
—
19,50
17,74
16,05
Eisenoxydul
11,82
3,73
1,87
Magnesia
30,73
15,07*)
11,17**)
12,37
Wasser
2/25
10,31
21,57
21,64
100.
100,46
98,52
99,89
Wasser, bei
100" entweichend
9,20
8,13
*) Worin 0,11 Cu 0. ♦*) Desgl. 2,27.
g Rammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II. 2ft
402 Silicate.
8. 9. . 10.
a.
b.
Kiesels'äurc
53,75
53,48
59,49
52,18
Thonerde
3,47
2,35
2,41
18,32
Eisenoxyd
H,91
1,96
6,58
Eisenoxydul
4,97*)
Magnesia
H,15
27,18**)
26,98**)
8,78***;
Wasser
<4,59
14.36
4.36
20,50
108,84
99,33
100,32
99,78
Wasser, bei
100° entweichend
8,46
Die eisenhaltigen Asbeste (3. und 4.) erinnern an Anthophyllit (insbesondere
No. 31. No. 2, worin R : Si : aq = 1 : 1,13 : 0,74, entspricht
4Mg Si 0^ + 3 aq.
Das Bergholz etc. wechselt sehr in der Zusammensetzung. Nach Kenngott ist
es ursprünglich grün und vielleicht ein umgewandelter Chrysotil .
Einer stöchiometrischen Berechnung lassen sich die Analysen aller dieser Sub-
stanzen nicht wohl unterwerfen.
Anhang.
Cacholong (Nephrit z. Th.i.
Als Nephrit ist eine grosse Zahl grüner, dichter Massen untersucht worden,
die zum Theil in gewissen Gegenden (Asien , Neuseeland) zu Schmuakgegenständen
noch heute verarbeitet werden, theils diesen Zweck schon in sehr frühen Zeiten
hatten und in Pfahlbauten etc. sich finden.
Chemisch zerfallen sie in zwei verschiedene MineraHen. Die einen sind frei
von Thonerde und Natron. A. Nordenskiöld hat gefunden, dass der Name
Cacholong von Wallerius einem aus Innerasien stammenden Exemplar dieser Art
gegeben ist, daher er auch hier gewählt wurde. Das zweite Mineral, welches sich
unter «Nephrit« verbirgt, enthält wesentlich Thonerde und Natron. Wir werden es
als Jadeit an einem anderen Orte (Anhang zum Labrador) aufführen.
Die Masse des Cacholong ist dicht (nach Des Cloizeaux ist der Nephrit amorph :
nach A. Nordenskiöld ist der Cacholong doppeltbrechend). Chemisch stimmt er mit
Tremolit oder Strahlstcin überein, d. h. er besteht mehr oder weniger genau aas
normalen Silicaten von Magnesia, Kalk und Eisenoxydul.
V. d. L. schmilzt mancher ziemlich leicht zu einem klaren blasigen Glase
{Nordenskiöld;, mancher ist kaum schmelzbar. Von Säuren wird er nicht zersetzt.
1. Orient. V. G. 2,97. Damour: Ann. Ch. Ph. (3) 16,469.
2. Desgl. Scheerer: Pogg. Ann. 84,379.
3. Desgl. A. Nordenskiöld: Öfvors. 1874. No. 5.
4. Meilen, Schweiz. V. d. L. kaum schmelzbar, V. G. 2,98. Fellenberg:
Mitth. Bern, naturf. Ges. 1865. Jahrb. Min. 1865. 1870.
5. Turkestan. V. G. 2,97. Derselbe.
6. Neuseeland. V. G. 3.015. Damour.
♦) Mn 0. ♦♦) Worin 0,88 re«sp. 0,64 Ca 0. ♦*♦/ Desgl. 0.69.
Silicate. 403
\.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
58,24
57,38
58,18
56,90
58,00
51,70
Thonerde
0,68
1,29
m
1,30
0,95**)
Eisenoxydul
^U
1,35
—
7,73
2,07
7,62
Magnesia
27,14
25,88
24,42
20,37
24,18
23,50
Kalk
H,94
12,20
13,12
12,94
13,24
13,09
Wasser
2,55
2,78*)
2,80
1,28
2,42
98,46 100,04 99,84 100,74 100,07 99,28
Es sind noch sehr viele Abänderungen mit gleichen Resultaten, besonders von
Damour und Fellenberg untersucht worden.
S. ferner Hochstetter : Analyse neuseeländischer Exemplare. Wien. Ak. Ber. 49.
Das V. G. des Cacholong ist 2,96 — 3,02 (das des Jadeits 3,3 — 3,4).
Atomverhältniss.
Fe
R:
Si Ca: Mg
2.
1,08 1 : 3
3.
1,15 1 : 2,6
4.
: 1,12 2 : 5
5.
1,12 1 : 2,6
6.
0,93 2 : 6
Im Allgemeinen also
/ 3Mg Si 03 \
\ Ca Si 03 /
IL Mischungen normaler Silicate R Si 03 mit solchen von ^e
(und von Na).
Die chemische Constitution der Glieder dieser Abtheilung hat sich aus meinen
Untersuchungen derselben ergeben.
Pogg. Ann. 103,273. 435.
A. Angitreihe.
Babingtonit.
Schmilzt v. d. L. leicht zu einer schwarzen magnetischen Kugel und reagirt auf
Eisen und Mangan.
Wird von Säuren nicht angegriffen.
1. Arendal. V. G. 3,366. Rammeisberg: A. a. 0. (früher Arppe : Berz,
Jahresb. 22,205. Thomson: Eb. 26,353).
2. Homseelbach, Nassau. Jehn: Pogg. Ann. 144,594.
3. Devonshire. V. G. 3,43. Forbes: Phil. Mag. (4) 37,328.
1.
2.
3.
Kieselsäure
51,22
50,44
49,12
Eisenoxyd
11,00
17,01
11,38***)
Eisenoxydul
10,26
7,49
12,87
Manganoxydul
7,91
3,22
1,25
Kalk
19,32
19,90
20,87
Magnesia
0,77
1,45
3,67
Glühverlust
0,44
0,43
0,73
100,92 99,94 99,89
*) Worin 2,18 C 0*. *•) Worin 0.3 Gr 0». •♦*) Worin < ,6 AI O«.
26 •
404 Silicate.
Atomverh'ältniss.
R : Si*)
¥e : R
Fe (Mn) : Ca Mg)
1.
\ : .1,03
\ : 9
\ : «,5
2.
1 : «,0
t : 8
\ : 2,8
3.
1 : 0,92
t : 8,6
< : 2,34
(Mg : 2 (Fe, Mn) : 4Ca) .
Nach meiner Analyse ist der Babingtonit von Arendal
I 9R Si 03 \
) FeSi^O«/
Ist Mn : Fe : Ca = 3 : 4 : H , so berechnet sich die specielle Formel (I.J,
oder, wenn Fe : R = I : 8,5 , Mn : Fe : Ca ='3 : 4 : iO genommen wird (11.),
folgendermassen :
Ca Si On I f < OCa Si 0*»
4Fe Si 03 [ I ) 4Fe Si Q^
3Mn Si 03 U ] 3Mn Si 03
)
2Fe Si3 0-' j I 2Fe Si3 0'»
I. 11.
24Si = 672 = Si 02 50,06 23Si = 644 = Si 0^50,00
2Fe = 224 Fe03H,f2 2Fe = 224 Fe03H,68
4Fe = 224 Fe 0 10,01 4Fe = 224 Fe 0 «0,43
3Mn = 165 Mn 0 7,40 3Mn = 165 Mn 0 7,72
HCa = 440 Ca 0 21,41 1 0Ca = 400 Ca 0 20,27
7*0 = 1152 -J^^ 690 = 1104 ^OO.
2877 2761
Die Gesamnitmenge des Eisens als Oxyd ist nach I. = 22,24 p. C, nach 11. =
23,18 p. C. — Gefunden wurden 22,4 p. C. , welche zu Gunsten der Formel I.
sprechen würden.
Der Babingtonit No. 2 ist, Fe : R = 1 : 6 angenommen,
( 9Ca Si 03 \
/ 6R Si 03 \ _ ) 2Fe Si 03 (
\ FeSi30«/ ~ ' MnSi 0^ (
I 2Fe Si3 0« j
18Si = 504 = Si 0^ 50,97
2Fe = 224 Fe 03 15,10
2Fe = 112 Fe 0 6,80
Mn = 55 MnO 3,35
9Ca =360 Ca 0 23,78**)
540 = 864_ 100.
2 1 19
In Forbes Analyse fehlt es an Kieselsäure.
Im Uebrigen ist Mg : 2 Fe Mn) : 4Ca.
Akmit«
Schmilzt V. d. L. leicht zu einer schwarzen magnetischen Perle.
Wird von Säuren kaum angegriffen.
Der Akmit von Rundemyr, Kirchspiel Eger in Norwegen, wurde von seinem
Entdecker Ström, dann auch von Berzelius analysirt, doch habe ich zuerst die Oxyde
des Eisens und dadurch seine Zusammensetzung. festgestellt.
* Wobei unter R auch ¥e «= 8R vorstanden ist. *^J Gefunden 11,93, wenn Mg» Ca.
Silicate. 405
Berzelius (Ström): Jahresb. 2,94. Schwgg. J. 37,207. — Rammelsberg :
Pogg. Ann. 103,300. — S. auch Kobell: J. f. pr. Ch. \i,iit, — Lehunt: Thom-
son Outl. 1,480.
Nach meinen Versuchen ist das Y. G. = 3,53 und die Zusammensetzung:
Atome
Titans'äure 4,41 =
= Ti 0,66
0,014
Kieselsäure 51,66 Si 28,11
0,861
Eisenoxyd 28,28 Fe 19,80
Eisenoxydul 5,23 Fe 4,07
0,073
Manganoxydul 0,69 Mn 0,54
6,010
Natron 12,46 Na 9,26
0,403
Kali 0,43 K 0,36
0,009
Glühverlust 0,39
100,25
Ps ist hiernach
Na : Fe — 5 : 1 — Fe : Fe —
1 : 2,1
und wenn 2Na R, Fe — 3R gesetzt wird.
R : Si— 1 : 1,07.
Demnach ist der Akmit
•
5Na2Si 03 1
<
2Fe Si 03 \
4Fe Si»0»J
19Si —
532— Si02 51
,03
0,412
4Fe = 448 Fe 0» 28,64
2Fe = 112 Fe 0 6,45
lONa = 230 Na^O 13,88*)
570 = 812 100.
2234
Die einfachere Annahme , dass die Silicate in dem Verhältniss von 2:1:2
stehen, würde 56,48 p. C. Kieselsäure verlangen, während, Ti = Si gesetzt, nur
52,5 p. C. gefunden sind. Allerdings giebt BerzeUus55,25p. C. an, doch zeigt seine
Analyse zugleich 1 , 3 p. C. Verlust.
Kobell hat 3, 25 p. C. Titansäure gefunden ; da ich jedoch bei Schlämmversuchen
mit Akmitpulver im leichtesten und schwersten Theil gleichviel (1,1 — 1,2 p. C.) er-
hielt, so erscheint jene Angabe und eine Beimischung von Titaneisen sehr zweifelhaft.
Aegirin.
Schmüzt V. d. L. leicht unter Gelbfärbung der Flamme.
Wird von Säuren kaum angegriffen.
Aegirin nannte Breithaupt einen Augit von Brevig in Norwegen von dunkel-
grünem Pulver. Dieser, dessen V. G. = 3,678, ist es, den ich analysirt habe (1.).
A. a. 0. 302.
Spätere Analysen eines ebenfalls als Aegirin bezeichneten Augits von Brevig
lieferten
2. Pisani: C. rend. 56,846.
3. Rübe: Pogg. Ann. 122,118 (hier eine übereinstimmende von Gutzkow) .
Eine Analyse von Plantamour bezieht sich auf mit Titaneisen gemengtes Material.
Bibl. univ. 1841.
♦) Gefanden 12,74, da 0,43 K20 = 0,28 Na20.
406
Silicate.
1.
2.
3.
Titansäure
1,06
Kieselsäure
50,25
52,11
50,03
Thonerde
1,22
2,47
0,55
Eisenoxyd
22,07
22,80
28,68
Eisenoxydul
8,80
8,40
1,98
Manganoxydul 1,40
1,52
Kalk
5,47
2,60
^42
Magnesia
1,28
0,41
1,33
Natron
9,29
12,10
12,20
Kali
0,94
—
Glühverlust
0,30
101,19
1,05
100,72
99,82
Atom Verhältnisse.
Na :
R R
R
R : Si [2Na
— R, R — 3R)
\.
«,2
: 1 \
: 1,8
^
05 : 1
2.
1,68
; t \
: 1,0
1
: 1,06
3.
2,7 :
< <,7
: 1
1
: 1,05
Meine Analyse (1.) führt, wenn man die einfachen Proportionen 1 : 1 und 1
setzt, zu der Formel
Na^Si 03
2R Si 03
¥e Si3 0» ,
1,
1 —Ca,
Mg,
und Ca : Mg = 3
6Si —
168
— Si 02 51,00
Fe —
112
Fe 0*22,66
Fe —
56
FeO 10,20
|Ca —
|Mg-
30
Ca 0 5,93
6
MgO 1,41
2Na —
46
Na^O 8,80
180 —
288
100.
706
Indessen bleibt der Alkaligehalt unter dem gefundenen und es ist daher , wem
Na : R = 6 : 5, die Mischung
6Na2Si 03
10R Si 0»
5Fe Si^O»
Si 02 50,93
Fe 03 21,90
FeO 9,86
Ca 0 5,75
6,2Si =
Fe =
Fe =
0,75Ca =
0,25Mg =
2,4Na =
18,60 =
173,6 =
112
56
30
6
55,2
297,6
730,4
MgO
Na^O
1,37
10,19
100.
Pisani^s Analyse zeigt die von mir gefundenen Mengen beider Eisenoxyde, dool
weniger Kalk und Magnesia , dafür etwas mehr Natron. Sie führt zu dem Ausdnic
Silicate. 407
Na^Si 03
d. h. fast ^ R Si 03
R Si^O«
SNa^Si 03)
6R Si 03
6R Si3 0«
doch müsste im letzten Fall Na : R == 2 : 4 angenommen werden.
R ist = AI : 6Fe.
Ganz anders und durchaus nicht einfach sind die Verhältnisse in Ruhe's Ana-
lyse (3.) , in welcher die Eisenoxydbestimmung einiges Bedenken erregt, um so mehr,
als der Eisengehalt gleich dem der beiden anderen Analysen ist.
B. Hornblendereihe.
ArfTedsonlt.
Schmilzt äusserst leicht, kocht v. d. L. und wirft Blasen und bildet eine schwarze,
magnetische Kugel.
Der den Eudialyt begleitende Arfvedsonit aus Grönland (V. G. 3,589 R.j wurde
von Robell untersucht. Nachdem ich dann die Zusammensetzung des Minerals er-
mittelt, gab Jener gleichfalls eine Bestimmung der Oxyde des Eisens , während auch
A. Mitscherlich eine solche vornahm.
1. Rammeisberg: Pogg. Ann. 103,306.
2. Kobell: J. f. pr. Ch. U,3. 91, H 4.
•
\.
2.
Chlor
—
0,24
Rieselsäure
54,22
49,27
Thonerde
Spur
a.
2,00
Eisenoxyd
23,75
25,37*)
14,58
Eisenoxydul
7,80
5,93
23,00
Manganoxydul
<,12
0,62
Kalk
2,08
1,50
Magnesia
0,90
0,42
Natron
10,58
8,00
Kali
0,68
Glühverlust
0,16
98,29
»
• 98,04
99,63
Atomverhältniss.
Na .
R
R
: R
R : Si *♦)
1. 1,9
: \
1
: «,2
1 : 1,0
«a. 2,3
: 1
1
: 1
2. \
: «,4
1
: 3,3
1 : 1,0
Aus meiner Analyse folgt.
auch wenn die besseren Werthe von a. benutzt
werden, dass der untersuchte Arfvedsonit die einfache Mischung
Na2Si
03 1
. R Si 03 }►
Fe Si-^
0« 1
ist.
Es ist ferner Ca (Mgj
: Fe (]
Mn) = 1 :
2.
>) Mitscherlich. **} iNa » R, li. »r sR.
408 Silicate.
r»Si — 140 —
= Si 0^ 50,96
Fe — H 2
FeO» 27,18
|Fe — 37,33
Fe 0 8,16
iCa — 13,33
CaO 3,n
2Na — 46
Na^O 10,53
50 — 240
400.
588,66
Ganz anders zusammengesetzt erweist sich der von Kobell untersuchte eisen-
reichere Arfvedsonit. Nimmt man die Proportionen i : 1,5 und 4 : 3 an, so ist
das Ganze
und Fe : Ca = 9 : t
Na2 Si 05^
4
3R Si 03
»
Fe Si» 0«
7Si
196 =
: Si02 49,24
Fe
112
FeO» 18,75
2,7Fe
151,2
Fe 0 22,78
0,3Ca
12
CaO 1,96
2 Na
46
Na^O 7,27
210
:
336
100.
853,2
Krokydoiith. Schmilzt v. d. L. zu einer braunen Masse, nach Stromeyer zu
einem schwarzen Glase. Einzelne Fasern schmelzen schon in einer Flamme.
1. Oranjefluss, Südafrika. Stromeyer: Pogg. Ann. 23,153. :Schon von
Klaproth analysirt.j
2. Wakembach, Vogesen. Eine ähnliche Substanz im Giimmerporph^T.
Delesse: Ann. Min. (7) 10,317.
Kieselsäure
Eisenoxydul
Mangan oxydul
Magnesia
Kalk
Natron
Chlor
Phosphorsäure
Wasser
"99,78 99,66
Ob er Eisen oxyd enthält, ist nicht bekannt.
Das Mineral ist vielleicht der Asbestzustand des Arfvedsonits.
III. Mischungen normaler Silicate, R Si 0^ mit Thonerde (Eisenoxyd).
A. Aügitreihe.
Thonerde-Aügit.
Die theils hellgrünen oder braunen, meist aber schwarzen Augite, in Siteren
und jüngeren Gesteinen fast immer eingewachsen vorkommend, sind durch einen
grösseren Gehalt an Thonerde ausgezeichnet. Obwohl schon Vauquelin und Kbp-
roth Analysen derselben geliefert haben, und sie auch in neuerer Zeit zahlreich
1.
2.
51,22
53,02
34.08
25,62
0,10
0,50
2.48
10,14
0,03
1,10
7,07
6,08
—
0,51
0,17
4,80
2,52
Silicate. 409
untersucht sind, fehlt doch den meisten Analysen die Bestimmung des Eisenoxyds,
welches in ihnen, wie ich gezeigt habe, neben Oxydul vorkommt.
Der Thonerde-Augit schmilzt v. d. L., meist zu einer schwarzen Masse.
Wird von Säuren nicht zersetzt, selbst durch Schwefelsäure bei 250° nur sehr
schwierig.
4a. Monzoni, Fassathal. Fassait. In der Form von Monticellit, V. G. 2,96.
V. Rath: Ber. Berl. Ak. 1874 Novbr.
Ib. Zillerthal. Fassait. Barthe: Dana Min. 5. Ed.
1. Fichtelgebirge. Omphacit aus Eklogit. Nach Structur und optischem
Verhalten gleich Augit, V. G. 3,27. Mittel dreier Analysen. Fikentscher :
Breithaupt Min. Studien 1866.
2. Weissenstein bei Stammbach. Omphacit. V. G. 3,30. Derselbe.
3. Temuas, Vogesen. Hellgrün, V. G. 3,135. Deiesse: J. f. pr. Ch.
45,222.
4. Fassathal, Zigolonberg. Grünschwiirz. Kudernatsch: Pogg. Ann. 37,577.
5. Traversella. Pyrgom. Dunkelgrün. Richter: Ber. sächs, Ges. d. Wiss.
1858.
6. Radauthal (Eitersberg), Harz. Im Gabbro, V. G. 3,31. Streng: Jahrb.
Min. 1862.
Aehnlich sind zwei Abänderungen von der Baste zusammengesetzt, die Streng
gleichzeitig untersuchte.
6a. Pargas. Krystallisirt, schwarzbraun, V. G. 3,408. N. Nordenskiöld :
Schwgg. J. 31,433.
1a.
Ib.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
47,69
48,47
52,56
52,16
49,00
50,12
Thonerde
7,01
8,22
9,33
8,71
5,08
4,20
Eisenoxydul
3,62
4,30
4,74
11,63
7,19
11,60
Kalk
24,57
21,96
17,86
14,16
18,78
20,05
Magnesia
16,10
15,59
13,40
10,77
15,95
13,70
Natron
1,35
0,87
Kali
0,20
0,14
Glühverlust
1,05
99,94
0,73
99,27
0,45
99,89
-
0,50
98,94
2,26
98,26
99,67
5
•
6
•
6a.
Kieselsäure
51,
79
51,
.26
5r
,80
Thonerde
4,
03
3,
62
6,
,56
Eisenoxyd
—
—
«,
,03
-
—
Eisenoxydu
1 7,
57
9,
11
6,
.92
Kalk
«8,
98
19,
18
19,
.07
Magnesia
»7,
40
16,
69
12,
,01
Wasser
-
—
0,
34
1,
02
99,77 101,23 97,38
7. Rhön. Grünschwarz, V. G. 3,347. Kudernatsch: s. oben. (Alte Ana-
lysen von Klaproth.)
7a. Vogelsberg, Hessen. Reyer: Tschermak min. Mitth. 1872,
8. Westerwald, Härtlingen. Mit Hornblende im Basalt, V. G. 3,38.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 103,435.
9. Schima, Böhmen. V. G. 3,361. Rammeisberg.
410 Silicate.
\0. Böhmen. Tietz: In mein. Labor.
H. Eifel, Gillenfelder Maar. Y. G. 3,356. Kudernatscb.
12. Laacher See. Lose Krystalle, V. G. 3,348. Rammeisberg.
13. Daselbst. Aus dem See. Aussen matt. G. Bischof: Geologie S,509.
1420.
14. Sasbach, Kaiserstuhl. Braun. Tobler: Ann. Ch. Pharm. 91,230.
t4a. Montarville, Canada. Aus Dolerit. Hunt: Am. J. Sc. (2) 38,176.
7.
7a.
8.
9.
10.
Kieselsäure
50,42
50,12
47,52
51,12
49,24
Thonerde
6,58
6,25
8,13
3,38
6,33
Eisenoxyd
4,95
5,83
0,95
3,73
Eisenoxydul
7,40
3,46
7,77
5,45
4,03
Manganoxydul
0,40
2,63
0,97
Kalk
18,78
21,43
18,25
23,54
22,51
Magnesia
16,32
14,41
12,76
12,82
11,56
Natron
—
Kali
—
—
Wasser
—
—
—
99,50
100,62
100,66
99,89
98,87
1 1.
12.
13.
14.
14a.
Kieselsäure
49,79
50,03
50,83
44,40
49,40
Thonerde
6,67
3,72
2,16
7,83
6,70
Eisenoxyd
2,36
—
—
Eisenoxydul
8,02
6,65
13,50
11,81
7,83
Manganoxydul
0,15
7,56
0,11
Kalk
22,54
22,85
21,73
22,60
21,88
Magnesia
12,12
13,48
3,42
10,15
13,06
Natron
0,38
2,13
0,74
Kali
-
0,98
0,65
Wasser
1,03
—
99,14 99,24 100,56 100,72 99,61
15. Vesuv. Grün, krystallisirt. Kudernatscb.
16. Vesuv. Aus der Lava von 1631. Wedding: Zeitschr. d. geol. Ges.
10,375.
17. Vesuv. Aus der Lava von 1857. Schwarze Krystalle, gründurch-
sichtig. Rg.
18. Vesuv. In der Lava von 1822 als Sublimat, grün, V. G. 3,252.
V. Rath: Pogg. Ann. Ergänzungsbd. 6,232. (Aeltere Analysen von
Klaproth und von Dufrenoy.)
19. Aetna. Krystallisirt, schwarzgrün, V. G. 3,359. Kudernatscb.
20. Aetna, Fiumara von Mascali. V. G. 3,228. Sartorius v. Walters-
hausen: Die N-ulk. Gesteine Islands.
21. Aetna, Monti rossi bei Nicolosi. V. G. 3,376. Rammeisberg. .Auch
von Sartorius untersucht.)
22. Selfjall, Island. Schwarzgrün. Sartorius.
23. Tenerife. Schwarz. Deville: Zeitschr. gI. geol. Ges. 5,678.
24. Azoren, Pico. Schwarze Krystalle, V. G. 3,174. Hochstetter: J. f.
pr. Ch. 27,375.
Silicate.
411
15.
16.
17..
18.
19. ,
Kieselsäure
50,90
48,86
49,61
48,4
50,55
Thonerde
5,37
8,63
4,42
5,6
4,85
Eisenoxyd
2,73
Eisenoxydul
6,25
4,55
9,08
9,5
7,96
Kalk
22,96
20,62
22,83
22,9
22,29
Maguesia
14,43
14,00
14,22
13,7
. 13,01
Wasser
99,91
99,39
100,16
100,1
98,66
20.
21.
22.
23.
24.
Kieselsäure
49,69
47,38
49,87
48,05
50,40
Thonerde
5,22
5,52
6,05
4,18
2,99
Eisenoxyd
3,85
Eisenoxydul
10,75
7,99
5,92
23,41
22,00
Kalk
18.44
19,10
22,00
14,96
21,10
Magnesia
14,73
15,26
16,16
9,40
2,40
Wasser
0,51
0,43
0,30
99,34
99,53 100.
100.
99,19
R .
Si
6.
,04 :
1
7a.
1,05
8.
1,04
9.
: 1
10.
: 1,08
12.
1
16.
: 1,04
21.
: 1,06
Ca
: Mg
: F
2,7 :
3,3 :
8
. 8
2,9
: 2,8 .
3,75 :
2,86 :
5,74 .
4,1 :
4,3 .
3,8 :
5,8
: 5,5
3,1
: 3,4
Von allen diesen Analysen sind nur ♦diejenigen einer Berechnung fähig, bei
welchen die Eisen oxydbestimmung vorliegt.
Atomverhällniss.
R : R
19,8
9
5,7
20,5
8
14,6
7,1
10
Die Thonerde-Augile sind mithin normale Silicate, RSiO^, nebst einer ge-
wissen Menge Thonerde und Eisenoxyd in isomorpher Mischung,
/ n R Si On
\ R03 /
Nachdem ältere Vorstellungen über die Stellung der Thonerde in den Augiten
und Hornblenden sich in Folge genauerer Analysen als unhaltbar erwiesen, habe ich
die Aufnahme der Sesquioxyde als accessorischer Bestandtheile vorgeschlagen , welche
durch ihre chemische Aequivalenz mit R Si 0^ zu einer isomorphen Anlagerung be-
fähigt sein mögen. So würden diese Mineralien in Analogie mit den Titaneisen (und
dem Braunitj treten, obwohl hier die thatsächliche Isomorphie von R Si 0^ und R 0^
nicht nachgewiesen ist, wie dort die von R Ti 0*^ und Fe 0^. Schon beim Broncit
und Hypersthen und überhaupt in der ersten Abtheilung der Augitgruppe findet sich
dieses Eintreten der Sesquioxyde, wie wir gesehen haben.
Rammeisberg: Zeitschr. d. geol. Ges. 19,496.
Wie aus der zweiten Columne oben folgt, ist n = 20 — 6.
Eine andere Ansicht hat Tschermak ausgesprochen. Er denkt sich jeden Thon-
erde-Augit (natürlich auch die Hornblenden) als eine Mischung
|3
0«
412 Silicate.
wobei R = Mg, Fe, Mn ist. Er geht n'ämlich von der Annahme aus, dass in den
(honerdefreien kalkhaltigen Augiten (Diopsid etc.) stets Ca : (Mg, Fe) = 1:1 sei,
bei den thonerdehaltigen Ca <^ Mg, Fe sei. Beides ist entschieden unrichlig, denn
wir haben gesehen, dass Ca : Mg bei Diopsiden == t : ^,5 — \ : ^,66 — I : t —
t,i : 1, also durchaus nicht immer =1:1 ist, und jetzt sehen wir, dass es auch
Thonerde-Augite giebt (9. \0. \%. 16.), in welchen Ca : Mg, Fe = < : 1 ist.
Wir vermögen daher Tschermak's Ansicht in dieser Form nicht beizupflichten ;
und wenn die Formel allgemein
/ n R Si 03 \
\ R R Si 0« /
geschrieben wird, so wird immer das zweite Glied hypothetisch sein, und wir
müssten zur Erklärung einer Thatsache eine hypothetische Verbindung (ein Viertel-
silicat] einführen.
Tschermak: Min. Mitthlgen. 1871, Heft 1.
In den berechneten Abänderungen ist R Si 0^ i
in 6. 8. i\. in 9. 10. 12. 16.
3 / ^^ ^* ^^ l ( Ca Si 0^ \
^ ?f i; S; ^ \ (Mg. Fe) Si 03 }
Es ist zu wünschen, dass die Eisenoxydbestimmung in den übrigen Augiten
nachgeholt werde. Erst dann wird sich auch bei ihnen das Verhältniss der R fest-
stellen lassen.
Zersetzter Augit. Die Zersetzung der Substanz durch den Einfluss der
Wasser- oder vulkanischer Dämpfe führt zu sehr verschiedenen Producten.
Grünerde. Die kleinen, grünen Krystalle im Melaphyr von Ilfeld am Harz,
welche nach G. Rose die Form des Augits haben, ein V. G. = 2,5 besitzen, v. d. L.
weiss werden, jedoch kaum schmelzen, enthalten nach Streng: 39,14 Kieselsäure,
8,61 Thonerde, 5,9 Eisenoxydul, 1,21 Manganoxydul, 27,33 Magnesia, 3,62 Kalk,
0,69 Natron, 0,47 Kali, 0,28 Kupferoxyd und 12,45 Wasser.
Streng: Zeitschr. d. geol. Ges. 11,78. 282.
Sie ergeben: R : Si == 1,3 : 1 — AI : R = 1 : 10,6 — R : aq= 1,8 : 1.
Eine serpentinähnliche, jedoch ungleichartige Augitpseudomorphose von Monzoni,
Fassathal, gab HIasiwetz 33,42 Kieselsäure, 8,4 Thonerde, 5 Eisenoxyd, 24,12
Magnesia, 12,12 Kalk, 12,64 Wasser.
Kenngott Uebersicht 1858, 146.
Die Grünerde erscheint bisweilen in der Form von Augit krystallen. Die von
Verona wird nach Delesse von Chlorwasserstoffsäure allmälig vollkommen zersetzt.
Die aus dem Fassathal enthält nach meinen Versuchen kohlensauren Kalk, welchen
Säuren nebst Eisenoxyd etc. ausziehen, während ein dunkler Rückstand bleibt.
Aeltere Analysen : •
Klaproth: Beitr. 4,239.
Berthier: Ann. Min. 13.
Neuere :
1. Monte Baldo, Bentonico. In Mandelstein. Delesse: Ann. Min. (4' 14.74.
(5 4,351.
2. Fassathal. Grüne Krystalle von Augitform. Rammeisberg: Pogg. Ann.
49,387.
3. Kaden, Böhmen. Hauer: Jahrb. geol. Reichsanst. 7. Jahrg.
4. Framont, Elsass. Delesse.
5. Benifjord, Island. In Mandelstein. Sartorius von Waltershausen : Vulk.
Gesteine Islands 301.
w
Silicate. 413
6. Eskifjord. V. G. 2,766. Derselbe.
1.
1.*)
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
51,25
46,16
41,0
43,50
52,04
60,08
Thonerde
7,25
12, n
3,0
16,61
4,93
5,28
Eisenoxyd
?
10,55
9
m
8,88
?
?
Eisen oxydul
20,72
18,48
23,4
12,63
25,54
15,74
Kalk
8,2
1,38
0,09
Magnesia
5,98
2,00
2,3
6,66
4,26
4,95
Kali
6,21
}
5,20
3,0
3,14
6,03
5,03
Natron
1,92
0,69
2,51
Wasser
6,67
5,00
19,3»*)
7,15
5,18
4,44
100. 100. 100,2 99,26 99,36 98,10
Schon Klaproth hatte viel Kali in der Grünerde gefunden.
Die in gelben Thon verwandelten Augitkrystalle von Bilin in Böhmen (1.) und
die aus Vesuvlava am Krater des Vulkans gesammelten gelben Kryslalle (2.) sind
von mir, die ersteren auch von Hauer untersucht worden,
1. Pogg. Ann. 49,387.
Hauer: Jahrb. geol. Reichsanst. 1854.
1. 2.
Kieselsäure
60,63
85,34
Thonerde
23,08
1,58
Eisenoxyd
4,21
1,67
Kalk
1,27
2,66
Magnesia
0,91
1,70
Wasser
9,12
5,47
99,22 98,42
Die sauren Dämpfe haben aus dem vesuvischen Augit auch die Thonerde fort-
geführt.
B. Hornblendereihe.
Thonerde-Homblende.
Verhält sich wie Thonerde-Augit.
Im Porzellanofen oder über dem Gebläse schmilzt sie zu einer schwarzen, steinigen
Masse oder zu einem schwarzen Glase (Arendal, Böhmen) oder zu einem dunklen
oder helleren, grünen Glase (Fredriksvärn, Pargas, Monroe). Fluorfreie verlieren
am Gewicht dabei nichts (Vesuv) . Solche geschmolzene Hornblende gelatinirt mit
Ghlorwasserstoffsäure .
Diese selten aufgewachsenen, meist in Gesteinen, älteren wie jüngeren, ein-
gewachsenen Hornblenden, die selten hell, weiss, bläulich, grünlich, gewöhnlich
schwarz (in dünnen ßlättchen grün oder braun) erscheinen, sind seit Klaproth viel-
fach untersucht worden. Hisinger und Bonsdorf analysirten mehrere, und da Letzlerer
bemerkte, dass mit Zunahme der Thonerde die Kieselsäure abnimmt, glaubte er,
beide vertreten sich (AI 0^ = Si 0^), und diese Hornblenden seien ebenso wie
Tremolit und Strahlstein aus Bi- und Trisilicalen, gemischt mit Aluminaten, zusammen-
gesetzt. Als ich im Jahre 1858 bewies, dass die thonerdefreien Hornblenden
eben so normale oder Bisilicate wie die Augite sind, unterwarf ich eine grossere
Anzahl thonerdehaltiger Hornblenden der Analyse. Dadurch ergab sich: 1) dass sie
*) Nach Abzug von 15,26 p. C. kohlensaurem Kalk. **rUnd Kohlensäure.
414 Silicate.
neben Eisenoxydul auch Eisenoxyd enthalten; 2) dass sie beide Alkalien enthalten,
welche früher nur selten nachgewiesen waren, und dass mithin diese älteren Analysen
eine Berechnung nicht zulassen.
Während ich aber damals glaubte annehmen zu dürfen, diese Hornblenden be-
ständen aus normalen Silicaten von Alkalimetallen, R und Fe, schienen die Rechnangea
zu zeigen, dass die Thonerde als Aluminat der R vorhanden sei (R^ Al^ O^) . Erst
später ergab eine Revision der Rechnungen, dass in den vollständigen Analysen die
ein- und zweiwerthigen Elemente mit dem Silicium in den Atomverhältnissen
R2Si03und RSi03,
also dem von normalen Silicaten, stehen, und dass Thonerde und Eisenoxyd neben
denselben als accessorische Bestandtheile vorhanden sind, und ich schlug deshalb for
sie wie für die ähnlichen Augite vor, eine isomorphe Mischung der Silicate mit den
Sesquioxyden anzunehmen.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 103,273. 435, und Zeitsehr. d. geol. Ges. 19,496.
I. Es folgen zunächst die Analysen, in welchen die Eisenoxydbestimmung fehlt,
wobei die Menge der Thonerde di^ Reihenfolge bestimmt und die Hornblenden ans
Phonolithen, Trach\1en, Basalten und Laven besonders zusammengestellt sind. Die
älteren Versuche von Klaproth (Beitr.) und Hisinger [Schwgg. J. 31,289) sind fort-
gelassen.
1. Aker, SÖdermanland. Grammatit. Hellgrau. Bonsdorf: Seh wgg.J.
35,123.
2. Fleschhorn, Wallis. Grün, strahlig-faserig. Schwalbe: Kenngott
Uebers. 1851.
2a. Genfer See. Smaragdit. Im Euphotid, Struktur der Hornblende,
V. G. 3,10. Schmilzt v. d. L. leicht. Fikentscher: J. f. pr. Gh.
89,456.
3. Servance, Vogesen. In Syenit. Dunkelgrün, V. G. 3,H4. Delesse.
4. Nordmarks Eisengrube, Wermland. Krystallisirt, schwarz. Bonsdorf.
5. Pargas. Pargasit. Hellgrün. Bonsdorf (früher C. Gmelin : Vet. Ak.
Handl. 1816:.
6. Desgl. Dunkelgrün. Moberg: J. f. pr. Ch. 42,454.
7. Thillot, Vogesen. In Diorit. Grün, faserig, V. G. 3,059. Delesse.
8. Kongsberg, Kienrudgrube. Schwarzgrün. Kudematsch: Pogg. Ann.
37,585.
9. Zsidovacz, Ungarn. V. G. 3,136. Kussin: Mittheilung.
10. Kaltajuva, Ural. In Diorit. Henr> : G. Rose Reise n. d. Ural 4,3$3.
11. Kimito, Finnland, Moberg.
12. Comwall, Orange Co., New York. Hudsonit. Schwarz. V.6. 3,l€.
Smith: Am. J. Sc. (2) 16,369 (früher Beck und Brewer : DanaMfak.).
13. La Prese bei Bormio, Veltlin. Im Gabbro. Braun, mit Diallag ver-
wachsen. Kudematsch.
14. Faymont im Ajolthal, Vogesen. In Diorit. Delesse.
15. Grönland. Arfvedson: Berz. Jahresb. 4,149.
16. Pargas. Schwarz. Bonsdorf.
17. Haavi auf Fillefjeld, Norwegen. Suckow: Die Verwitterung im Mineral-
reich 143.
18. Norgärd, Finnland. Cajander: s. Moberg.
19. Aker. SÖdermanland. Grammatit. Graubraun. Bonsdorf.
20. Gamsigrad, Serbien. Schwarz, V. G. 3,12. Müller: B.h. Ztg. 20,53.
Silicat«. 415
1.
2.
2a.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
56,24
58,18
52,34
47,40
48,83
46,26
41,90
Thonerde
1,32
3,17
4,32
7,15
7,48
11,48
11,03
Eisenoxydul
1,00
11,27
7,39
15,40
18,75
3,48
4,66
Manganoxydul
0,26
—
1,15
0,36
Magnesia
24,13
16,57
16,43
15,27
13,61
49,03
21,95
Kalk
12,95
11,59
14,88
10,83
10,16
13,96
15,39
Natron (Kali)
2,21
2,95
Wasser
1,28*)
0,29**)
1,16
1,00
0,91***) 3,47+)
100,18
101,07
98,73
100.
100,89
98,04
94,93 1
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
Rieselsäure
50,04
49,07
46,01
41S,18
43,23
38,94
45,31
Thonerde
9,19-
H) 9,24
10,49
11,34
11,73
10,41
11,88
Eisenoxydul
9,59
9,77
10,03
16,16
26,81
30,48
15,93
Manganoxydul
0,20
3,46
1,61
0,60
Magnesia
18,02
20,29
15,09
17,55
7,04
3,00
14,28
Kalk
11,48
10,33
13,80
9,87
9,72
10,36
10,49
Natron (Kali)
0,89
4,uitt) —
Wasser
0,59
1,95
0,66§)
100.
98,70
98,88
100,10
100,14
99,88
98,55
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
Kieselsäure
41,99
41,81
45,69
45,37
39,37
47,21
46,58
Thonerde
11,86
12,14
12,18
14,81
15,37
13,94
13,63
Eisenoxydul
22,22
19,50
7,32
8,74
2,39
2,28
12,29
Manganoxydul
1,47
0,22
1,50
0,57
6,00
Magnesia
12,59
11,20
18,79
14,33
21,46
21,86
8,44
Kalk
9,55
H,55
13,83
14,91
17,61
12,73
8,83
Natron (Kalij
1,32
4,17i)
Wasser
1,47
<,42§§) -
^34§§§) -
100. 97,67 99,45 99,66 96,20! 99,93 100,54
2 1 . Tenerife. Deville : Etud. geol. sur les iles de Tenerife et deFogo. 1848.
22. Aetna, Fiumara von Mascali. V. G. 2,893 (!). Sart. v. Waltershausen:
Vulk. Gest. Islands.
23. Aetna, Val del bove, Zoccolaro. Derselbe.
24. Vogelsberg, Hessen. Bonsdorf.
25. Fundort = 22. S. v. W.
26. Bilin, Böhmen. Struve : Pogg. Ann. 7,350.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
Kieselsäure
46,23
43,84
40,91
42,24
39,75
40,08
Thonerde
9,25
9,27
13,68
13,92
15,29
17,59
Eisenoxydul
29,34
21,79
17,48
14,59
14,40
12,32
Manganoxydul
0,33
1,06
Magnesia
5,06
11,69
13,19
13,74
13,01
13,50
Kalk
9,37
12,05
13,44
12,24
12,99
11,01
Wasser
0,84
99,48
0,85
98,55
1,02
97,52
1,222)
99,25
97,06
2,073)
98,57
*) Worin 0,78 Fluor. •*) Fluor. ***) Worin 0.41 Fluor. f) Desgl. 2,86 Fluor.
++) Worin 0,24 6r03 fff) Worin 1,66 Natron. §) Ti 02. §§) Fluor. §§§) Worin
0,9 Fluor. *} Worin 1,0 Kali. 2) Worin 1,04 Fluor. 3) Worin 0,18 Kali.
416 Silicate.
11. Neuere Analysen mit Bestimmung des Eisenoxyds und der Alkalien.
1. Edenville, Orange Co. , New York. Farblose, durchsichtige KrysUUe,
V. G. 3,059. Rammeisberg.
2. Radauthal, Harz. Im Gabbro, umgiebt Diallag und Augit, oder ist mk
letzterem lamellar verwachsen. Braun, faserig, Y. G. 3,4 3. Scbmilxl
V. d. L. ziemlich leicht. Streng: Jahrb. Min. 1862.
3. Desgl., von der Baste. Streng»
4. Brevig, Non^^egen (falschlich als Aegirin bezeichnet). Schwarz, V.O.
3,428. Rg.
5. Pargas. Pargasit. V.G. 3,104. Rg.
5a. Kyiriiäuser. Im Diorit. Y. G. 3,03. Streng: Jahrb. Min. 1867.
6. Bogoslowsk, Konschekowskoi Kamen. Mit Anorthit verwachsen. Grün-
schwarz, V. G. 3,214. Rg.
7. Arendal. Schwarz, Y. G. 3,276. Rg.
8. Pargas. Schwarz, Y. G. 3,215. Rg.
9. Filipstad, Wermland. Krystallisirt, schwarz, Y.G. 3,278. Rg.
10. Fredriksvärn, Norwegen. Im Zirkonsyenit. a. Kowanko: J.f. pr. Ch.
65,341. b. Y.G. 3,287. Rg.
H. Monroe, Orange Co., New York. Krystallisirt, blaugrau, V. Gl
3,123. Rg.
12. Saualpe, Kärnthen. KaVinthin. Y.G. 3,102. Rg.
13. Wie 5a. Streng.
14. Cullakenen, Nord- Amerika . Smaragd it. Derb, Y.G. 3,12. Chatard:
8. Genth (Korund).
15. Baikalsee. Kokscharowit. Weiss, Y. G. 2,97. Struktur der Horn-
blende. Hermann: J. f. pr. Cli. 88,196.
1.
2.
3.
4.
5.
5a.
Kieselsäure
51,67
52,31
52,13
43,28*)
46,12
49,23
Thonerde
5,75
i.46
6,18
6,31
7,56
7,59
Eisenoxyd
2,86
2,93
1,14
6,62
2,52
4,42
Eisenoxydul
10,98
9,06
21,72
5,63
Manganoxydul
0,14
1,13
Magnesia
23,37
16,18
17,30
3,62
21,22
14,04
Kalk
12,42
12,86
14,32
9,68
13,70
12,75
Natron
0,75
3.14
2,48
1,63
Kali
0,8i
2,65
1,29
0,53
Wasser
Glühverlust;
0,46
0,36
0.73
0.18
3,86**)
2,51
98,18
100,08
101,00
98,63
98,75
98,83
•i Worin 1,01 Ti 02.
♦•) Worin 2,76 Fluor.
^
Silicate. 417
6. 7. 8. 9. 40.
a. b.
Kieselsäure 45,25*} 43,4 8 44,26 37,84
37,34 40,00
Thonerde 8,85 40,04 4 4,92 42,05
42,66 7,69
Eisenoxyd 5,4 3
6,97 4,83 4,37
40,24 40,45
Eisenoxydul 4 4,80 44,48 9,92 42,38
9,02 43,38
Manganoxydul —
0,29 — 0,68
0,75 4,03
Magnesia 4 3,46
9,48 43,49 42,46
40,35 44,54
Kalk 40,82 44,20 44,95 44,04
44,43 40,26
Natron 2,08
2,46 1,44 0,75
4,48 2,72
Kali 0,24
4,30 2,70 2,63
2,44 2,53
Wasser 0,64**
0,37 0,52 0,30
9,44 99,73 97,67
4,85 4,50***)
98,27 9
99,93 404,07
44.
42. 43. 44. 45.
Kieselsäure 45,93
49,33 43,07 45,
.44 45,99
Thonerde 4 2,37
42,72 43,42 47,59 48,20
. Eisenoxyd 5,05
4,72 9,00 0,
.79tt) —
Eisenoxydul —
4,63 8,47 3;
,43 2,40
Manganoxydul 0,34
— 0,
,2H++) —
Magnesia 2 4,42
47,44 9,84 46,
.69 46,43
Kalk 42,22
9,94 44,46 42,
54 42,78
Natron 2,24
2,25 4,03 2,
25 4,53
Kali 0,98
0,63 0,34 0,
36 4,06
Wasser 0,59
0,50i) 4,83 4,
.34 0,60
400,84
99,43 404,46 400,
33 99,04
4 6. Vesuv. In der Lava von 4 822 als Sublimat.
Braun, V. G. 3,4 4 2.
V. Rath : s. Au«
it.
4 7. Desgl. Schwarz, V. G. 3,235. Derselbe.
4 8. Westerwald, Härtungen. Im Basalttuff, von Augit begleitet. V. G.
3,27. Rg.
4 9. Honnef im Siebengebirge, Adlergrube. In basaltischer Wacke. V. G.
3,277. Rg.
20. Wolfsberg bei Cernosin, Böhmen. Desgl., V. G. 3,225. Rg.
2 4 . Vesuv, M. Somma. Von gelbgrünem Glimmer begleitet. V. G. 3,282. Rg.
22. Stenzelberg, Siebengebirge. Im Trachyt. V. G. 3,266. Rg.
46.
^7.§)
18.
49.
Kieselsäure
44,7
44,7
43,53§§)
42,54§§§)
Thonerde
8,3
9,5
11,00
43,04
Eisenoxyd
44,7
47,7
8,30
5,38
Eisenoxydul
9,12
10,^75
Manganoxydul
Magnesia
16,6
13,4
13,45
13,48
Kalk
14,4
13,4
12,25
9,31
Natron
Kali
}
(4,4)
(4,3)
1,71
1,92
1,26
1,79
Wasser
0,79
100.
100.
101,28
98,34
♦) Worin 4,01 Ti 0». ♦*) 0,25 Fluor. *♦*) 0,98 Fluor. f) 0,21 Fluor.
-)-)>) Chromoxyd. fff) Nickeloxyd. §) No. 16 und 17 gehören wegen fehlender Eisen-
be^mmnng eigentlich zu I. §§) Worin 4, Ol Titansäure. §§§) Desgl. 1,53.
Jlj^amtlBberrg, Handb. d. Mineralchemie. II. 27
418
Silicate.
20.
21
1.
22.
Kieselsäure
41,
.78*;
39,
62
38,81*
Thonerdö
44,
31
4 4,
20
44,92
Eisenoxyd
5
.81 /
7,82 \
6,
00
40,28
Eisenoxydui
7
,48 \
5,37 f
44,
,03
7,6T
Manganoxy
dul
—
0,
30
0,24
Magnesia
4 4
,06
40,
72
44,32
Kalk
42
,53
42,
62
42,65
Natron
4
,64
0,
55
4,42
Kali
^
54
3,
37
2,48
Wasser
0
,26
0,
37
0,48
99,
,10
98,
78
99,67
Atomverhältniss.
I
II
n
n
R
: R
R
R
R :
Si**»)
1. \
: 4 9
: 40,9
4
: 4,04
2. f
: 42,5
4
: 4,4
3. ?
: 42,5
4
: 4,07
4. 1
: 3,7
: 5,6
4
: 4,4
5. \
: 7
: 8,6
4,08
: 4
Sa. h
: 40,3
: 6,4
4
: 4,2
6. 4 :
9,6
6
4
: 4,03
7. 4
: 7
4,5
4
: 4,04
8. 4
: 6,6
4,7
4,08
: 4
9. 1
: 9,2
: 5
4,23
: U)
4 0a. 1
: 3,3
3,2
4,4
: 4
4 0b. 4
: 4,7
4,8
4,4
; 4
44. 4 .
; 8
1 :
4,8
4,04
: 4
42. 4 :
8
5
4
4,44
43. 4 .
45,4
3,3
4
4,43
44. 4 ;
8,6
4
4
4,03
45. 4 .
9,6
3,9
4
; 4,09
48. 4 :
7
1 :
4,3
4
; 4
49. 4 :
5,5
5
4
4
20. 4 :
8
5
4,09 :
4
(4 :
7,6
3,4
4,05 :
<)
24. 4 :
7,2
3,6
4,05 :
4
22. 4 :
7,5
3
4
4
Die dritte Columne ist vor Allem wichtig, denn sie beweist unwiderleglich, dass,
da R : Si == i : 4 , das Silicat auch dieser Hornblenden ein normales ist. Ab-
gesehen von No. 9 und 4 3 haben wir 20 Analysen, von denen nur 5 ein merkliches
Plus an Si ergeben; dagegen 6 , wo das Gegentheil stattfmdet, und darunter No. 5,
die helle Abänderung von Pargas (Pargasit' . Ich habe in ihr (und in No. 4 4': das
Eisen als Oxyd angenommen, ohne besondere Versuche darüber anzustellen, weil
mit Eisenoxydul der üeberschuss an R noch grösser wurde.
A. Mitscherlich hat später in einigen dieser Hornblenden, die er im zuge-
schmolzenen Rohr durch Säuren zerlegte, die relative Menge beider Oxyde bestimmt.
») Wonn 0,8 Titansäore.
Hornblende zeigt Asbestbilduag.
*♦) Desgl. 0,49. *♦») Worin i R
II
R.
f ) Die9e
Silicate.
419
¥e 0^ Fe 0 also Fe - Fe (von mir gefunden)
7. 5,69 U,65 15,38 16, U
18. 6,63 6,45 9,66 12,90
Erstere stimmt auch gut mit meinen Versuchen, letzlere aber differirt in jeder
Hinsicht, so dass das Material offenbar ein anderes war.
Der allgemeine Ausdruck für die Thonerde-Homblende ist
R2Si 03
03
03
worin R einerseits = Na, K, andererseits = Fe (Mn), Mg, Ca, R aber == AI, Fe ist.
II
R : R = 1 : m findet sich = 1 : 19 bis 1 : 3,3. Letztere, die alkalireichste
Hornblende, ist die von Fredriksv*äm nach Kowanko , doch glatd)e ich , der Nalron-
gehalt ist hier zu gross; meine eigene Analyse giebt nahe 1:5.
II
Das Verhältniss R : R = n : m ist 1 : 12,5 bis 4 : 3 ; letzteres in der Horn-
blende vom Stenzelberg, welche
R2Si 03
^ / 3R Si 03
^\ R 03
ist.
Unter den Alkalimetallen herrscht meist das Natrium vor und zwar ist :
)
K
: Na
K :
Ka
in 6. — 1 :
13,4
in 7. — 1 ;
: 2,5
14. — 1 .
: 9
15. — 1 :
2,2
12. — 1 :
5
19. — 1 .
: 2,1
5a. — 1 :
: 4,8
4. — 1
: 2
13. ==1 :
4,7
10b. 20. = 1
: 1,6
1 1 . — 1 .
3,6
1. 18. — 1 :
^3
5. 10a.= 1 :
3
Dagegen ist
K :
Na
in
21.
. 9.
4
2,3 :
1
1
8. 22. 1,3 : 1
Was die zweiwerthigen Elemente dieser Hornblenden betrifft, so sind die hellen
1., 5. und 15. eisenarm, und enthalten das Eisen vielleicht als Oxyd. Ebenso 1 1,
12., 14. Also Pargasit, Karinthin, Kokscharowit, Smaragdit. Hier ist
Ca : Mg (Fe)
in 1. 1 : 2,6
5. 1 : 2,3
15. 1 : 2
In den übrigen ist das Atomverhältniss
Ca :
Mg :
Fe
2.
1,5
: 2,7 :
1
3.
2
3,4
4.
1,9
: 1 :
3,5
5a.
3
: 4,5 :
1
6.
^2
: 2 :
1
7.
1
1,2
8.
1,5
: 2,5
Ca
1
2
1
Mg
2
1,7
1
^,7
^2
1,7
Ca
: (Mg. Fe
1
: 2,5
2,2
2,4
1,8
2,5
3,2
2,3
27
490
Silicat«.
Ca :
Mg : Fe
9.
4,4 :
; 4,5 : 4
lOa.
«,«
: 2
4 0b.
4
4,5
14.
3,2
: 8
42.
3
: T
43.
2,3
: 2,2
44.
4,5 :
8,3
48.
4,7 :
2,7
49.
4
2,«
20.
2,2 :
3,5
24.
4,4 :
: 4,7
22.
2
2,6
Bt
Ca
: Mg =» 4
— 4
Ca : Hg
Ca
■■ (Mg, Fe)
4 : 1
\
: 1,8
«.7
J,6
«,»
X.5
»,»
3
S,3
»,6
1
»,♦
«,$
t
f,6
i,t
i.«
3,»
1,6
i
1,2
t
1.3
«,8
Also ist
1 io 7, 9, 43, 24, 22
4,5 - 3, 5a, 6, 8, 40, 4$, tO
2 - 2, 5, 44, 45, 49
2,5 - 4, 44, 42.
Nur in 4. ist Ca : Mg = 2 : 4.
Ca : (Mg, Fe) ist am öfterstea nahe =4:2, nHmlich in 3, 5a, 8, 9, 44, 48,
20, 24, 22.
Das Yerhältniss der beiden sechswerthigen Elemente ist folgendes: wenn
Fe = 4 , so ist AI
in
Q
4.
— 3
2.
— 2,3
3.
— 8,6
4.
= «,5
5a.
6.
= 2,7
7.
— 2,2
8.
— 3,9
9.
— 4,4
\
40a.
.-^
2
4 0b.
=5
«,2
42.
=
44,4
43.
— .
2,3
48.
2
19.
3
20.
24.
;
4
22.
2,3
Der kalkärmste Thonerde-Augit enthält eben so viel Kalk (etwa 4 4 p. C.j wie
die kalkreichste Hornblende, aber dieser Bestandtheil unterliegt bei ihnen überhaupt
nur geringen Schwankungen (4 2 — 4 4 p. C), während (natürlich) die Meng« der
Magnesia mit Zunahme des Eisenoxyduls abnimmt (von 24 bis zu 4 0 p. C).
Ob der geringe Gehalt an Titan als Ersatz für Silieium (als solcher ist er in
Rechnung gebracht] oder in der Form eingemengten Titaneisens zu betrachten sei,
hat sich nicht entscheiden lassen.
Fluor ist in vielen Hornblenden (auch in Tremolit, Strahlstein) nachgewiesen.
Nach Bonsdorf enthält der Pargasit 2,86 p. C, und ich fand 2,76 p. C. — Die
quantitative Bestimmung dieses Elements ist hier äusserst schwer, eben so schwierig
aber zu bestimmen, welche Rolle es in den Hornblenden spielt. Nach meiner An-
sicht darf es hier wie im Glimmer, Turmalin etc. als ein Vertreter von Sauerstoff
betrachtet werden. An das Calcium ist es wohl nicht gebunden, wie Bonsdorf
glaubte, noch weniger an Kalium und Natrium, denn diese kommen auch vor, wo
das Fluor fehlt (Hornblende vom Vesuv) .
Uralit. G. Rose entdeckte in den grünen Schiefern des Urals dieses Mineral,
welches die Form des Augits besitzt, jedoch aus einem Aggregat sehr feiner Hom-
blendeprismen besteht.
Silicate. 421
Analysen des Uraiits vom Baltymsee :
4. Kudernatsch: Pogg. Ann. 37,586.
2. Rammeisberg (Y. G. 3,U3}.
\, %.
Kieselsäure 53,05 50,75
Thonerde 4,56 5,65
Eisenoxydul 4 6,37 16,48
Manganoxydul — 0,79
Magnesia H,90 IS, 28
Kalk 12,47 H,59
Wasser — 1,80
99,35 99,34
Die geringere Härte und der Wassergehalt deuten an, dass die Augitsubstanz
auf nassem Wege sich in Hornblende verwandelt habe. Dem entspricht auch das
Resultat der Analyse, welche kein Eisenoxyd ergab, und wonach (in 2.) R : Si =
1 : 1,42 ist.
Zersetzte Hornblende. Von Untersuchungen verwitterter Thonerde-
Homblenden sind folgende anzuführen :
1 . Wolfsberg bei Cemosin, Böhmen. Grosse, gelbe Krystalie von erdigem
Ansehen. Y. G. 2,94. Mit Chlorwasserstoffsäure behandelt, zerfallen
sie in 41 p. C. eines zersetzbaren magnesiahaltigen, und 59 p. C. eines
magnesiafreien Silicats. Madrell: Pogg. Ann. 62,142.
2. Catanzaro, Calabrien. Weiche, grünbraune Krystalie. Schultz: In
mein. Laborat.
3. Fillefjeld, Norwegen. Thonige Masse. Suckow: Die Yerwitt. im Min. 143.
4. Traits de Roche, Yogesen. Graugrüne Krystalie in Glimmerporphyr.
Delesse.
5. Siebengebirge, Margarethenkreuz. Kleine, gelbe Prismen im Trachyt.
Wiehage: In mein. Laborat.
1.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
44,03
46,08
40,32
43,64
34,87
Thonerde
14,31
11,81
17,49
12,50
10,73
Eisenoxyd
25,55
1,77
18,26
20,48
Eisenoxydul
14J0
5,19
Manganoxydul
—
2,14
0,93
Magnesia
2,33
10,72
9,23
17,74
4,98
Kalk
10,08
8,74
5,37
9,10
4,78
Natron
0,93
3,63
Kali
1,32
0,77
Wasser
3,44
3,03
8,00
10,90
20,24
99,74 98,88 100,81 100. 100.
rV. Normale Silicate von Thonerde und Alkalien.
Augitreihe.
Spodnmen.
Schmilzt V. d. L. unter vorübergehender RothPärbung der Flamme und unter
Aufblähen zu einem fast klaren, farblosen Glase. Mit Flussspath und saurem schwefel-
saurem Kali zeigt er die Lithionreaction stärker.
Wird von Säuren nicht angegriffen.
422 Silicate.
Der Spoduinen war schon von Vogel und Vauquelin untersucht worden^ jedoch
erst Arf\edsou fand darin das von ihm im Petalit entdeckte Lithion auf. Hagen wies
später auch die Gegenwart des Natrons nach.
ArlNedson: Sohwgg. J. ii,l07.
Strinnever: Unters. I,4i6.
Regnauh: .\nn. Min. 3 1839.
I. rtö. Schweden, a. Hagen: Pogg. Ann. 48,361. b. V. G. 3,133.
Kammeisberg: Eb. 85.544. 89,144.*
i. Sterzing. Tyrol. V. G. 3.137. Rammeisberg.
3. Sterling. Massachusetts, a. V. G. 3,182. Brush: Am. J. Sc. 2)
10.370. 16.365. b. V. G. 3.073. Rammelsbeig.
4. Norwich. Massachusetts. Y. G. 3.18. Brush.
Hagen bestimmte in den drei letzten blos Silicium und Aluminium.
I. i. 3. 4.
a.
b.
a.**
b.
Kiest*lsSure
65.0J
65. Oi
65.53
6i.76
65.27
63,86
Thonenie
J6,84
i9.l4
i9.04
i9.33
27.47
27,84
Eisoiio\\dul
0.86
l.4i
—
0,64
Kall
0.50
0.97
0.63
0,30
0.30
Magnesia
0.14
0,07
0.10
Lilhiou
^S4
5.47
4.49
6,48
2.90
5.08
Natrx^n
i,6S
0.46
0,07
1.76
0.44
0,66
Kali
0.14
100. SS
0.07
4.54
101.02
0.16
^9.J4
101.61
100.96
0.50*
. 1
99,04
Ha^n und Brush bedienten sich zur Bestinunung der Alkalica der indirectea
Vnahse,
Atomv erhaUnki:!!«.
X
0)e kletneti Meingen Fe. O. Mg sind in ihre AequivAtente von R vervadideh.
AI = 6R
S* R : Si
4.1 I.S :
i.S 2
J.Sk !.♦ .
Ji.T J.l :
it.'* •.* :
IVr Sfvv^-Lai^ra, meicber i:e F:rv.: uad S5r.ülTur Afs Au^iEts Nesifctt. besKlit. wie
j7'i 'fUV \.Vix;:£ctat^ ük«j:(Ix*h ie«t)i:l. Jtirs «»«.Nrttuleci St-jvaceft W^an dft$ Verliälliiiss
t
R
: AI
la.
1.4
Ib
1.4
1.^
U.
I.T
5b
• i>
•
1.«
A: S« =:: I * SO 3x.^ssc<f R : A: = ! I <eix Ji.>idt i^i^s ^ eriileat MdM der
Kai Sfi ikfr Sotk« >^^!^lnt. ise R xiettau lu bescacuneoL defv« Xen^ j^cts n geriig
*^ W jE#«r f .IM Möitr» .Utti>i« «» «i.$ KjWifUa^gi. 4$. « Tta««rdK t.04 Saft, 1,17
Silicate. 423
ausfällt (auch durch anfangende Verwitterung verringert sein kann), nehmen wir
das Atomverhältniss
1,5 : I : 3,75 = 6:4:15
an.
Hiemach besteht der Spodumen aus 3 Mo). Lithionsilicat und 4 Mol.
Thonerdesilicat,
3Li2 Si 03 + 4AI Si3 0».
Das Verhältniss Na (K) : Li in dem frischesten Spodumen (l .) ist nach meiner
directen Bestimmung= 1:20. Hiermit ergiebt die Rechnung
l5Si = 420 = Si 0^ 64,06
4A1 = 218,4 AI 03 29,2<
54Li =40 Li^O 6,10
JNa = 6^6 Na^O 0,63
450 = 720 TÖÖ:
1405
Auffällig ist der hohe Kaligehalt in 3b. Allein diese Abänderung ist nicht
frisch , die Krystalle sind matt , weicher und leichter. Hier ist K (Na) : Li =
Petalit.
Färbt die LÖthrohrflamme, besonders mit Hülfe von Flussspath und saurem
Kalisulfat, roth. Verhält sich überhaupt, auch gegen Säuren, wie, Spodumen.
Arfvedson, der in ihm in Berzelius' Laboratorium \S\S das Lithium entdeckte,
gab auch die erste Analyse, die durch eine spätere von Hagen berichtigt wurde, der
auch das von C. Gmelin nachgewiesene Natrium bestimmte.
Breithaupt hatte ein Mineral von Elba Kastor genannt, welches nach Plattner
in seiner Zusammensetzung dem Petalit nahe kam. Nachdem G. Rose die gleiche
Spaltbarkeit beider erkannt, zeigte Des Cloizeaux ihre Identität in krystallographischer
Beziehung, wodurch sich ergab, dass der Petalit zugleich die Form des Spodumens,
d. h. die des Augits, besitzt (das Augitprisma ist = 87°).
Arfvedson: Schwgg. J. 22,93. — Des Cloizeaux: Pogg. Ann. 122,648. —
C. Gmelin: Gilb. Ann. 62,399. — G. Rose: Pogg. Ann. 79,162.
1. Utö. a. Hagen: Pogg. Ann. 48,361. b. V. G. 2,45 (2,56 Damour).
Rammeisberg: Eb. 85,544.
2. Bolton, Massachusetts. Smith: Am. J. Sc. (2) 16,365.
3. Elba. Kastor. V. G. 2,39 (Plattner), 2,40 Damour. Plattner: Pogg.
Ann. 69,436. 443.
1. 2. 3.
a.
b.
Kieselsäure
77,22
77,79
77,93
78,01
Thonerde
17,47
18,58
16,24
18,85
Eisenoxyd
0,56
0,61
Magnesia
0,24
Lithion
2,67
3,34*)
3,63
2,76
Natron
2,29
0,66
0,50
Glühverlust
—
0,65
99,75
99,65
100,37
100,23
*) Spätere möglichst genaue Bestimmung.
424
SUicato.
Ätomverhältoiss.
I
A1 = 6R
R
: AI:
. Si
R
Si
1a.
4,47 :
: \
: 7,5
4
: 4
Ib.
4,34 :
\ :
: 7,4
4,03 .
: 4
2.
1,6 :
1 :
: 8,4
4
: 4,07
3.
4,0 :
1 :
: 7,0
4
: 4
Hier beweist die letzte Columne, dass der Petalit aus Yierfachsauren oder
Quadrisilicaten besteht. Ist nun Li : AI = 4,5 : 4, so sind in ihm
Silicate, gleichwie im Spodumen, im Yerhältniss von 3 : 4 Mol. enthalten,
3Li2Si2 0* + 4A1SI»0«
Diese Formel berechnet sich, wenn Na : Li = 4 : 4 4 ist,
30Si = 840 = Si 0^ 77,«7
4Al = 248,4 AlO« 47,79
5,5Li =
0,5Na =
38,5
44,5
Li^O
Na^O
3,57
0,67
750 = 4 200
400.
2308,4
Dagegen entspricht Plattner's Analyse des Petalits von Elba, des sogenannten
Kastors, einer Verbindung
Lfl Si2 0» 4- 2A1 Si» 0^*.
l4Si = 392 = Si 0^ 78,4 2
2A1 = 409,2 AlO« 49,08
2Li = 4 4 Li^O 2,80
350 = 560 I^^S:
4075,2
Doch verdient die Analyse wohl eine Wiederholung.
Die Isomorphie des Petalits mit dem Spodumen und den übrigen Gliedern der
Augitgruppe, d. h. die Isomorphie von Bi- und Quadrisilicaten, erinnert lebhaft an die
des Anorthits und Albits, d. h. an die Isomorphie von Singulo- und Trisilicaten.
Vgl. L S. 89.
Olivingruppe.
Eine Gruppe isomorpher, zweigliedriger Halbsilicate, deren Metalle vorzugs-
weise Magnesium und Eisen, seltener Calcium, Mangan und Zink sind.
Forsterit
V. d. L. unschmelzbar.
Bildet mit Chlorwasserstoffsäure, wiewohl etwas schwer, eine Gallerte.
Ich habe den weissen, krystallisirten Forsterit (Peridoto bianco) von der Monte
Somma, V. G. 3,243, analysirt.
Pogg. Ann. 4 09,568.
Kieselsäure
Magnesia
Eisenoxydul
42,44
53,30
2,33
98,04*)
*) V. Rath fand in farblosen Krystallen 54,9 Magnesia und 4,57 Risenoxydul. V. G.
— S,49. Ber. Beri. Akad. 4874 Novbr.
Silicate. 425
Er ist also im Wesentlichen
halbkieselsaure Magnesia, Mg^ Si 0^.
In der untersuchten Probe kommt auf 40 Mol. ein Mol. des isomorphen Eisen-
silicats,
/ 39Mg2 Si 0* \
Mg2 Si 0* \ Fe^ Si 0* /
Si = t8 — Si 02 4t,86 Si = 28 = Si 0» 42,37
«Mg = 48 MgO 57,14 ^fjMg = 46,8 Mg 0 55,09
40 = 64 iOO. ^Fe = 2,8 Fe 0 2,54
440 *Ö = 64 400.
Ui,6
Boltonit. Zum Forsterit gehören unstreitig die beiden folgenden Mineralien:
1. Bolton, Massachusetts. In Dolomit, V. G. 3,21. Brush (Smith) : Am. J.
Sc. (2) 4 8,372.
2. Snarum. FarMose Kömer aus Serpentin, Y. G. 3,22. Heiland: Pogg.
Ann. 148,329.
4.*) 2.
Kieselsäure 42,82 41,32
Magnesia 54,44 54,69
Eisenoxydul 1,47 2,39
Kalk 0,85 0,28**)
Ghromoxyd — 0,05
Glühverlust 0,76 0,20
400,34 98,93
Fayalit
Schmilzt V. d. L. leicht zu einer glänzenden, schwarzen, oft krystallinischen
Kugel.
Gelatinirt mit Chlorwasserstoffsäure vor und nach dem Glühen.
1. Azoren, Insel Fayal. a. Fellenberg: Pogg. Ann. 51,261. Rammeisberg.
(Auch C. Gmelin: a. a. 0. 51,160.)
2. Irland, Slavcarrach, Mourne-Berge. V. G. 4,00. a. Thomson: Outl.
Min. 1,461. b. Delesse: Bull. geol. (2) 10,568.
1. 2.
a.
Kieselsäure
29,15
Eisenoxydul
60,95
Manganoxydul
0,69
Magnesia
2,38
Kalk
0,72
Kupferoxyd
0,31
Bleioxyd
1,55
Thonerde
4,06
}
b.
29,25
66,01
0,45 100,11 98,41
1,33
3,57
a.
b.
29,60
29,50
68,73
63,54
1,78
5,01
—
0,3a
99,81 100,61
*) Nahe übereinstimmend mit den Analysen von Smitb. ^ Thonerde.
426 Silicate.
Im reinen Zustande
halbkieselsaures Eisenoxydul, Fe^ Si 0^
Si = 28 = Si 02 29,41
tFe = fl2 Fe 0 70,59
40 = 64 100.
204
Die Substanz von Fayal ist nicht rein. Die durch Säuren abgeschiedene Kiesel-
säure ist roth, eisenhaltig ; ausserdem ist sie mit Schwefeleisen gemengt, von dem
in b. 3,35 p. C. in Abzug gebracht sind. Nach Fischer beruht ihr Magnetismus auf
beigemengtem Magneteisen.
Der Fayalit ist gleich den krystallisirten Frisch-, Puddel- und Schweissofen-
schlacken, welche ihre schwatze Farbe einem Gehalt an Eisenoxydoxydul verdanken.
Ollyin (Chrysolith).
Schmilzt V. d. L. bei grösserem Eisengehalt zu einer schwarzen Masse. Der
Olivin von Kossakov bei Tymau, Böhmen, schmilzt im Porzellanofen zu einem grün-
lichen Glase vom V. G. 3,<83. Rammeisberg.
Durch ChlorwasserstofTsäure wird er zersetzt, je eisenreicher, um so leichter;
die Kieselsäure scheidet sich pulverig oder auch gallertartig aus. Auch mit Schwefel-
säure gelatinirt er (Kobell) .
\. Hekla. Körner aus der Thjorsa-Lava, V. G. 3,226. Genth : Ann. Ch.
Pharm. 66,20.
Aehnlich :
Webster, JacLson Co., N. Carolina. V. G. 3,28. Mit Chromeisen im Talk-
schiefer. Genth: Am. J. Sc. (2) 33,200.
CuLsagee-Grube, N. Carolina. Chatard: J. f. pr. Ch. (2) 9,54.
Alle Olivine sind isomorphe Mischungen der Halbsilicate von
Magnesia und Eisenoxydul,
/ n Mg2 Si 0* \
\ Fe2
Si 0</
In 1.
ist n — 12.
/ 1 2Mg2 Si 0^ \
\ Fe2 Si 0* /
1.
Si
— 28 — Si 02 41,39
Kieselsäure
43,44
«HMg
= 44,3 MgO 50,90
Magnesia
49,31
AFe
= 8,6 FeO 7,71
Eisenoxydul
6,93
iO
— 64 100.
Nickeloxyd
0,32
144,9 100.
2. Le Puy, Dopt. Haute-Loire. Walmstedt: Schwgg. J. 44,257.
n = 9.
/ 9Mg2 Si 0^ \
\ Fe2 Si 0* / 2.
Si = 28 = Si02 40,98 Kieselsäure 41,44
||Mg = 43,2 MgO 49,18 Magnesia 49,19
|Fe = n,2 FeO 9,84 Eisenoxydul 9,85
iO = 64 100. Kalk 0,21
146^4 Thonerde 0,16
100,85
Dieselbe Mischung haben die folgenden Olivine :
Kasalthof, Böhmen. Stromeyer: Pogg. Ann. 4,193. Schwgg. J. i4,t65.
Sili^te. 4Jf7
Vogelsberg, Hessen. Derselbe.
Iserwiese, Riesengebirge. Walmstedt.
Eifel (wahrscheinlich Dreiser Weiher). Kjerulf: J. f. pr. Ch. 65,187.
Dreiser Weiher. V. G. 3,36 ; naxjh dem Schmelzen 3,341 (Rg.). Philipp:
Pogg. Ann. 141,512.
Böhmen. Walmstedt.
Orient. Chrysolith. Stromeyer.
Neuseeland, Dünn Mountain. Reuter: Zeitschr. d. geol. Ges. 16,342.
Unkel am Rhein. Dunkelgrün, Y. G: 3,19. Jung: B. h. Ztg. 1863, 269.
Thetford, Vermont. Manice: Am. J. Sc. (2) 31,359.
Aetna, Fiumara von Mascali. Krystallisirt, V. G. 3,334. Sartorius von
Waltershausen: Vulk. Gest. Islands 117.
Petschau, Böhmen. Rammeisberg. (10,76 Fe 0.)
3. Vesuv. Im Sand des Meeresufers. Kalle: In mein. Labor. — v. Rath:
Ber. Berl. Akad. 1874 Novbr.
/i = 7.
/ 7Mg2 Si 04 \
\ Fe2 Si 0* /
3.
Si = 28 — Si 02 40,54
Kieselsäure
40,35
l|Mg — 42 MgO 47,30
|Fe — 14 Fe 0 12,16
40 — 64 100.
Magnesia
Eisenoxydul
46,70
12,34
100.
148
Ferner :
Pallasmasse und andere : s.
unter Meteoriten.
•
4. Engelhaus bei Karlsbad.
n 6.
/ 6Mg2 Si 0^ \
\ Fe2 Si 0^ /
Rammeisberg.
4.
Si — 28 — Si 02 40,27
Kieselsäure
39,34
^^Mg — 41 Mg 0 46,00
^Fe — 16 Fe 0 13,73
40 — 64 100.
•
Magnesia
Eisenoxydul
45,81
14,85
100.
149
Femer :
Laacher See. Guthke : In meinem Laboratorio. (Si 0^ 39,68, Mg 0 46,93,
Fe 0 14,12.)
Vesuv. Walmstedt.
Fogo, Capverdische Insel. Deville: s. Thonerde-Augit.
5. Grönland, Ameralikfjord. Mit Glimmer und Hornblende. Lappe: Pogg.
Ann. 43,669.
n —
5.
/ 5Mg2 Si 0^ \
\ Fe2 Si 04 /
5.
Si
— 28 •-
= Si 02 39,81
Kieselsäure
40,00
«|Mg
iFe
40
~ 40
— 18,7
— 64
150,7
MgO 44,23
Fe 0 15,96
100.
Magnesia
Eisenoxydul
Nickeloxyd (Mn)
Thonerde
43,09
16,21
0,55
0,M
99,91
t^ '
428 Silicate.
Ebenso :
Lherz, Pyrenäen. V. G. 3,38. Damour: Bull. gdol. S9,4I3.
Langeac, Dept. Haute-Loire. Berthier: Ann. Min. 10,369.
Sissersk, Ural. Im Talkschiefer, a. Hermann, b. Beck: J. f. pr. Ch.
46,222.
Unkel am Rhein. Frisch, Y. G. 3,22. Jung: s. oben.
Vulkan Antuco, Chile. Domeyko: Ann. Min. (4) 14,187.
6. Montreal, Canada. Gelb. Hunt: Am. J. Sc. (2j 29,83.
11 = 3.
/ 3Mg2 Si 0^ \
\ Fe^SiO^/ 6.
Si = 28 = Si 03 38.46 Kieselsäure 37,17
l|Mg = 36 MgO 38,46 Magnesia 39,68
|Fe =28 Fe 0 22,08 Eisenoxydul 22,54
40 = 64 joo. 99,39
156
Ebenso :
Montarville, Canada. Hunt: Am. J. Sc. (2) 38,176.
7. Sasbach, Kaiserstuhl. Hyalosiderit, Y. G. 3,566. Rosenbusch:
Jahrb. Min. 1872. (Früher Walchner : Schwgg. J. 39,66.) *
7a. Waterville, N. Hampshire. Dana: Am. J. Sc. (3j 3,49.
n = 2.
/ 2Mg2 Si 0^ \
\ Fe2 Si 0* /
1 1 c- c
n \j j
7.
7a.
Si — 28 —
SiO^ 37,20
Kieselsäure
36,72
38,85
iMg = 32
Mg 0 33,06
Magnesia
31,99
32,05 •;
|Fe — 37,3
FeO 29,74
Eisenoxydul
29,96
29,31
40 — 64
100.
98,67
400,21
I
161,3
8. Monroe, Orange Co., N. York. Hortonolith. Gelb, Y. G. 3,91.
Mixer: Am. J. Sc. (2] 48.
n = |.
/ 2Mg2 Si 0^ \
\ 3Fe2 Si 0* /
Si = 28 = Si 02 33,63
Mg = 19,2 MgO 17,94
Fe = 67,2 Fe 0 48,43
8.
Kieselsäure
33,59
Magnesia
16,68
Eisenoxydul
44,37
Manganoxydul
4,35
Kali
0,39
Wasser
0,26
40 = 64 joo.
178.4
Wasser
99,64
9. Tunaberg. Mit Augit und Granat den Eulysit (im Gneis) bildend. Erd-
mann: Yet. Ak. Handl. 1848. Zeitschr. d. geol. Ges. 2,131.
♦) Worin 1, 48 <:aO.
Silicate. 429
/7(Fe, Mn)2SiOM
\ (Mg, Ca)» Si 0^ /
6Fe : Mn —
8Mg : Ca
9.
Si
— 88 —
SiO» 30,46
Kieselsäure
89,34
Fe
» 84
FeO 54,82
Eisenoxydul
54,71
Mn
= U,75
Mn 0 9,00
Manganoxydul
8,39
Mg
SS 4
MgO 3,38
Magnesia
3,04
^a
=** 3,33
CaO 8,34
Kalk
3,07
40
= 64
100.
Thonerde
1,«1
197,08 99,76
Die meteorischen Olivine haben die Zusammensetzung der terrestrischen.
In ihnen ist
m =s 8 — 9 Pallasmasse. Blansko. Kl. Wenden.
7 Lodran.
6 Pultusk.
4 Brahin, Atacama, Goalpara u. a. der Chondrite.
3 Hainholz und einige andere.
8 Chassigny, Luotolax u. s. w.
-|- Shalka u. s. w.
1 Chateau-Reaard, Kakova.
^ Ensisheim.
S. Kammeisberg, die chemische Natur der Meteoriten. Abh. d. Berl. Akad. d.
WIss. 1870.
Der Gehalt an Nickel, den Stromey er nachwies, findet sich in terrestrischen
und meteorischen Olivinen; daneben trifft man bisweilen auch Spuren von Kupfer
und Zinn. (Boskovich bei Aussig in Böhmen und Auvergne. Berzelius.) Eine Spur
Fluor fend Brdmann im Olivin von Elfdalen und von Tunaberg.
T i t a n 0 1 i V i n. Derbes, braunrothes Mineral aus dem Talkschiefer von Pfunders,
Tyrol, V. G. 3,85.
y. d. L. unschmelzbar, zerfäHt er im Glühen unter Funkensprühen. Dasselbe
zeigt sich an Stücken beim Glühen in verschlossenen Gefässen, wobei Wasser ent-
weicht. Mit Phosphorsalz in der inneren Flamme ein bläuliches Glas, mit Soda
Manganreaction. In Wasserstoff verliert er etwa 3 p. C. , wird bläulichschwarz und
dann von Chlorwasserstoffsäure unter Entwicklung von Wa^erstoff zersetzt.
Die Säure zerlegt ihn unter Abscheidung titanhaltiger Kieselsäure.
Damour: Ann. Min. (4) 8,90.
1.
8.
Kieselsäure
36,30
36,87
Titansäure
5,30
3,51
Magnesia
49,65
50,14
Eisenoxydul (Mn
6,60
6,81
Wasser
1,75
1,71
99,60 99,04
R : (Si, Ti) ist = 2 : 1 . Man konnte mithin das Titan als Vertreter von
Silicium ansehen, und zwar ist Ti : Si in 1 . = 1 : 9, in 2. = 1 : 14, während
Mg : (Fe, Mn) = 1:1 3 — 1 4 ist. Indessen die ungleichen Mengen des Titans, das
Verhalten des Minerals in Wasserstoff und sein Wassergehalt lassen auch die Ver-
muthung zu, es sei ein nicht mehr frischer, mit Tilaneisen gemengter Olivin.
Zersetzter Olivin. Der Olivin findet sich durch den Einfluss der Wasser
vielfach in Serpentin verwandelt, womit ein Austreten der Magnesia (Eisenoxydul]
V
430 Silicate.
und eine Aufnahme von Wasser verbunden ist. Unler Umsländert wird aber letzteres
nicht aufgenommen.
1. WilhelnishÖhe bei Kassel. Hellrostgelb, matt, aber-no^h ziemlich fest.
Wahnstedt.
i, Virneberg bei Rheinbreitbach. Grün^ Y. G. t,98. Durch Säuren zer-
setzbar. Rhodius: Ann. Ch. Pharm. 63.216.
3. Holzendorf bei Neutilschein, Blähren. Pseudomöiphosen,- grüngrau oder
braun. Carius: Blum Pseudomorphosen, dritter Nachtrag, 28 t.
1. 2. 3.
a.
b.
Kieselsäure
42,6t
49,2
53,6
22,63 =
22,63
Thonerde
OJi
2,3t
2,31
Eisenoxyd
—
\^
0,7
7,24
7,t4
Eisenoxydul (Mn
8,51
31,5
26,1
Magnesia
48.86
16,8
18,0
9,63
9,63
Kalk
0,22
— ■
35,89
10,11
Natron
—
—
1,39
1,39
Kali
0,92
0,92
Kohlensäure
■
20,26
46,04*
tOO,34 98,9 98,4 100,27 100,27
Wasserhaltiger Oliv in. Ein solcher ist der von Dufr^noy zuerst be-
schriebene Villarsit von Traversella, der die Kr>'stallform des Olivins und dessen
optische Eigenschaiten besitzt.
1. Traversella. Dufrönoy: Pogg. Ann. 56,642. 58,666.
2. Forez. Im Granit. Gelbliche Körner. Derselbe : Traite de min. 4.
3. Snarum, Norwegen. Grosse Kr^'stalle, theilweise vollständig in Serpentin
verwandelt. V. G. 3,04, HelHer: Pogg. Ann. 82,511.
1.
2.
3.
Kieselsäure
39,61
40.52
41,93
Magnesia
47,37
43,75
53,48
Eisenoxvdul
3,59
6,25
2.02
Manganoxvdul
i,ii
0,25
Kalk
0,53
1.70
—
Kali •
0,46
0,72
—
Wasser
5,80
6.2t
4,00
99.78 99.15 101.38
In allen diesen Substanzen ist R ; Si noch immer fast = 2:1 in 3. = 2 : 1 ,03 .
nur die Wassennengo unterscheidet sie. insi>feni
1. und 2. = 2R- Si O* + aq
3. = .^R2 Si O* -+- aq.
Das \on Des Cloizeaux bemerkte ab\% eichende optische Verhalten der Substanz
\on Snanmi rührt wohl %on eingemenjjtem Ser|>entin her.
Mit der Aufnahme %on Wasser %ereini^t sich aber auch eine tiefer|tehende Um-
wandlung der Olixinsubstanz,
Ein matter und mürber Olixin aus dem Basalt %on TnkeK V. G. 2.01, besteht
nach Jun£ aus :
• Ca CO*.
Silicate. 431
Kieselsäure 45,95
Magnesia 23,99
Eisenoxydul 13,87
Eisenoxyd Sl,02
Nickeloxyd 0,29
Kohlensäure 3,90
Wasser «0,79
100,80
B. h. Ztg. 1863, 269.
Also ein Gemenge von wasserhaltigem normalem Silicat mit Carbonaten.
Ein Olivin aus dem Basalt von Ihringen am Kaiserstuhl hinterlässt nach Lewin-
stein 22,6 p. C. durch ChlorwasserstoffsUure unzersetzbaren Rückstand. Der zer-
setzte Theil besteht aus Kieselsäure 42,23, Thonerde 8,46, Eisenoxydul 14,89,
Magnesia 3,22, Kalk 0,91, Natron 1,18, Kali 1,56, Wasser 27,55.
Ztschr. Ch. Pharm. 1860, 82.
Tephroit
Schmilzt V. d. L. zu einer schwarzen Schlacke und reagirt auf Mangan (oft
auch auf Zink) .
Bildet mit Chlorwasserstotfsäure eine Gallerte.
A. Reines Mangansilicat.
1. Sparta, N.Jersey. Thomson: Outl. Min. 1,514.
2. Derselbe. Rammeisberg: Pogg. Ann. 62,145.
1.*) 2.
Kieselsäure 30,46 28,66
Manganoxydul 68,28 68,88
Eisenoxydul 0,85 2,92
99,59 100,46
Ist wesentlich halbkieselsaures Manganoxydul,
Mn2 Si OS
Si = 28 = Si 02 29,7
2Mn =110 Mn 0 70,3
*0 = 64 400.
202
B. Mischungen mit Magnesiasilicat (eisen- und kalkhaltig).
Die meisten Analysen geben 5 bis 1 2 p. C. Zinkoxyd. Brush hat indessen
eine Abänderung mit nur 0,27 p. C. untersucht, und behauptet, das Zinkoxyd sei
als Rothzinkerz beigemengt. Dasselbe halte schon Des Cloizeaux vermulhet, und es
bestätigt sich durch die Analysen selbst, welche nur bei Ausschluss des Zinks die
richtige Zusammensetzung R2 Si 0* ergeben.
Der Fundort dieser Abänderungen ist N. Jersey (Stirling etc.).
1. Brush: Am. J. Sc. (2) 37.
2. Deville: s. Damour.
3. Mixten Ebend.
4. Collier: Eb. (Brauner Tephroit.)
*) Nach Abzug von i,7 p. C. Wasser.
^
432 Silicate.
5. Hague: Eb. (Rother Tephroit.)
6. Damour: Ann. Min. (4) 2 (1862).
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
Manganoxydul
Eisenoxydul
Magnesia
Kalk
Wasser
30,19
65,59
1,09
1,38
1,04
0,37
99,66
0,27
30,70
64,20
2,34
2,34
0,42
31,78
61,86
0,94
2,70
2,71
0,29
100,28
7,36
32,50
55,66
1,60
8,22
1,70
0,32
100.
5,93
33,58
50,39
0,25
14,85
0,57
0,36
100.
4,77
33,88
41,21
2,22
21,04
«,71
Nach Abzug von
Zinkoxyd
100.
7,58
100,06
11,6
In 2.
Mn (Fe) :
= 14 :
Mg (Ca)
1
- 4.
= 3,4 :
1
- 6.
— 1,9 :
1
- 6.
= 1,16 :
1
Diese Tephroite sind mithin
Mn2 Si 0* \
Mg2 Si 0* /
Knebelit
Verhält sich wie Tephroit.
1. Ilmenau. DÖbereiner: Schwgg. J. 21,49.
2. Dannemora. Grauschwarz, spaltbar nach einem Prisma von 115^,
y. G. 4,122. Erdmann: Jahrb. Min. 1853, 69.
3. Derselbe. V. G. 3,93. Pisani: Des Cloizeaux nouv. R^ch. 70.
1.
2.
3.
Kieselsäure
32,5
30,26
29,50
Eisenoxydul
32,0
34,30
36,95
Manganoxydul
35,0
34,47
30,07
Magnesia
0,25
1,70
Kalk
—
—
0,18
Thonerde
1,59
1,72
99,5 99,87 99,12
Wesentlich eine isomorphe Mischung gleicher Mol. Eisen- und Mangan-
Halbsilicat,
/ Fe2 Si 0* \
\ Mn2 Si 0* /
Si = 28 = Si 0^ 29,56
Fe =56 Fe 0 35,47
Mn = 55 Mn 0 34,97
40 = 64 100.
203
Igelström, Analyse des Knebelits aus Dalarne: B. h. Ztg. 29,91.
Stirlingit (Roeppent).
Schmilzt V. d. L. schwer an den Kanten.
Gelatinirt mit Säuren .
Silicate. 433
Dieses dunkelgrüne Mineral von StirlingHill, Sussex Co., N. Jersey, V.G. 4,08,
von der Form des Olivins, ist von Roepper untersucht worden.
Am. J. Sc. (2) 50,35.
Mol.-Verh.
Kieselsäure
30,5«
8,«
Eisenoxydul
34,69
7,7]
Manganoxydul
16,97
^'* . 16 t
Zinkoxyd
10,04
«,o '••''
Magnesia
6,44
8,6 j
98,65
Das Mineral ist eine Mischung von HalbsUicaten
\ 2Fe2 Si On
6Mn2 si 0^ (
4Mg2 Si 0* 1
3Zn2 Si 0* J
Monticellit.
Rundet sich v. d. L. nur an den Kanten.
Bildet mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure eine klare Auflösung, welche beim
Erhitzen eine Gallerte wird.
1. Vesuv, Monte Somma. Gelbgraue Krystalle, V.G. 3,119. Rammeis-
berg: Pogg. Ann. 109,567. (Eine vorläufige Analyse Scacchi*s : Ann.
Min. (4) 3,380.)
2 . Rizoniberg, Fassathal . Batrachit. Derb . Rammeisberg : Eb . 5 1 , 4 4 6 .
1.
2.
Kieselsäure
37,89
37,69
Kalk
34,92
35,45
Magnesia
22,04
21,79
Eisenoxydul
5,61
2,99
Wasser
1,27
100,46 99,19
Der Monticellit ist eine isomorphe Mischung gleicher Mol. von Kalk- und
Magnesia-Halbsilicat,
/ Ca2 Si 0* \
\ Mg2 Si 0* /
In der vesuvischen Abänderung ist ^ des Magnesiiuns gleichsam durch Eisen
ersetzt.
2Si = 56 = Si 02 37,50
2Ca =80 Ca 0 35,00
|Mg =42 MgO 21,87
jFe = 14 Fe 0 5,63
80 = 128 100.
320
G. V. Rath hat neuerlich gezeigt, dass der krystallisirte Monticellit vom Monzoni
theils in Augit, Iheils in Serpentin verwandelt ist. Seine Krystalle wurden bis dahin
für Augit (Fassait-) krystalle gehalten.
L^lflberg, Handb. d. Mineralchemie. II. 28
434 Silicate.
AnhaDg zur Olivingruppe.
Hnmit (Chondrodit) .
Wird beim Erhitzen (öfter unter vorübergehender Schwärzung) weiss, ist v. d. L.
unschmelzbar, giebt mit geschmolzenem Phosphorsalz Fluorreaction.
Wird von Schwefelsäure unter Entwicklung von Fluorkiesel (und Fluon^'asser-
Stoff?' vollständig zersetzt.
D'Ohsson analysirte zuerst den Chondrodit von Pargas ; Seybert wies im ameri-
kanischen (Maclurit) das Fluor nach. Der Fluorgehalt des am Vesuv gefundenen
Humits, der schon von Monticelli und Covelli zum Chondrodit gestellt wurde , wurde
von G. Rose erkannt und Marignac gab eine jedoch unvollständige Analyse.
D'Ohsson; Schwgg. J. 30,352. — Marignac: Bibl. univ. <847. 4.
Nachdem Scacchi in einer ausgezeichneten Arbeit die Krystallform des vesu-
vischen Humits als der Olivinform nahestehend erkannt, aber zugleich gefunden
hatte , dass drei Typen zu unterscheiden sind , die in ihren Einzelheiten und ihren
krystallonomischen Beziehungen ein grosses Interesse darbieten , versuchte ich im
Jahre 1852 das von Scacchi mir übergebene allerdings nicht reichliche Material zu
analysiren und verband hiermit die Analyse mehrerer Chondrodite.
Hessenberg, besonders aber G. v. Rath beschäftigten sich später eingehend mit
den Humitkrystallen , Letzterer auch mit denen von Nya Kopparberg und mit der
Analyse dieser Mineralien.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 53,130. 86,404. — v. Rath: Ebend. 147,246.
I. Typus.
4. Vesuv. V. G. 3,216. Rammeisberg.
2. Ders. V. G. 3,208. Rath.
II. Typus.
3. Vesuv. V. G. 3,190. Rammeisberg.
4. Ders. V. G. 3,125. Rath.
5. Nya Kopparberg, Schweden. V. G. 3,057. Rath.
III. Typus.
6. Vesuv. V. G. 3,18 — 3,21. Rammeisberg.
7. Ders. V. G. 3,191. Rath.
IV. T>-pus.
8. Nordamerika. V. G. 3,19 — 3,22. Rammeisberg.
9. Ders. Fisher: Am. J. Sc. (2) 9,85.
10. Pargas. Rammeisberg.
1.
1. 2.
Fluor 3,47 2,43
Kieselsäure 34,80 35,63
Magnesia 60,08 54,45
Eisenoxydul 2,40 5,12
Kalk — 0,23
Thonerde — 0,82
100,75 99,68
Silicate.
435
Oder
FI
Si
Mg
Fe
Ca
AI
0
Fluor
Kieselsäure
Magnesia
Eisenoxydul
Kalk
Thonerde
\.
3,47
16,24
36,05
<,87
(42,37)
II.
3.
5,04
33,26
57,92
2,30
0,74
1,06
Oder
Oder
Fluor
Kieselsäure
Magnesia
Eisenoxydul
Fl
Si
Mg
Fe
Ca
AI
0
100,32
3.
5,04
15,52
34,75
2,30
0,53
0,56
(41,30)
Fluor
Kieselsäure
Magnesia
Eisenoxydul
Thonerde
Fl
Si
Mg
Fe
AI
0
2.
2,43
16,63
32,67
3,98
0,16
0,43
(43,89)
4.
2,74
34,02
59,23
1,78
0,99
98,76
4.
15,88
35,54
1,38
0,54
(43,92)
5.
4,24
33,96
53,51
6,83
0/72
99,26
5.
4,24
15,85
32,11
5,31
0,38
(42,11)
III.
6.
2,61
36,67
56,83
1,67
~97,78
6.
2,61
17,11
34,10
1,30
(44,88)
7.
2,40
36,82
54,92
5,48
0,24
99,86
7.
2,40
17,18
32,95
4,26
0,13
(43,28)
IV.
a.
7,60
33,06
55,46
3,65
8.
b.
7,44
33,97
56,97
3,48
c.
7,46
33,52
56,30
2,96
99,77 101,68 100,24
9.
7,60
33,35
53,05
5,50
99,50
10.
8,69
33,10
56,61
2,35
100,75
28*
436 Silicate.
Oder :'
8.
9.
10.
a.
b.
c.
Fl
7,60
7,44
7,46
7,60
8,69
Si
15,43
15,85
15,64
15,56
15,45
Mg
33,28
34,18
33,78
31,83
33,96
Fe
2,84
2,7<
2,30
4,28
1,83
0
(40,85)
(39,82)
(40,82)
(40,73)
(i0,07)
Bei Beurtheilung der Analysen ist zu bedenken , dass die Beschaffung reineo
Materials und die Bestimmung des Fluors und Siliciums Schwierigkeiten darbieten.
Die Verluste können z. Th. in Wasser bestehen, welches trotz des vor^Uigigen
Trocknens bei 100 — 120^ noch vorhanden ist. Wenigstens fand ich, dassHumitn.
bei 180^ 0,64 p. C, bei schwachem Glühen 1,3 p. C. verlor, und y. Rath beob-
achtete, dass scharf getrockneter Humit III. bei 200^ noch 0,34 p. C. verlor. Der-
selbe überzeugte sich aber auch , dass durch starke Glühhitze kein Gewichtsverlust
erfolgt, dass also bei dieser Temperatur keine Fluorverbindung entweicht.
Bei der nachfolgenden Berechnung der atomistischen Verhältnisse ist Fe = Ca
= Mg, AI = 3Mg gesetzt.
Atomverhältniss.
.
Si
: Mg
Fl
: Si
I
. 1.
1
: 2,65
1
: 3,2
2.
2,46
4,64
,
II.
3.
4.
5.
2,76
2,70
2,73
3,36
3,94
2,54
111.
6.
2,37
4,36
•
7.
2,37
4,90
•
IV.
8a.
8b.
8c.
9.
10.
2,62
2,60
2,60
2,52
2,63
1,37
1,45
1,42
1,39
1,20
Das Mittel von Si : Mg ist =
'. 1
: 2,6.
Dieses Verhältniss würde
zu
Mg
*3Si5 023 (A.)
führen, welches als Halb-
und Drittelsilicat
•
{
2Mg2 Si 0* \
3Mg3 Si 0^ /
gedacht werden könnte.
Es kommen ihm aber auch die Proportionen 1
: 2,66 und
1 : 2,5 nahe, welche
Mg ai V — -^ jjig» Si 0» / "•'
uad
"6' s,. o' = {% |! «: } (C.I
ergeben.
Die Analysen sind nicht geeignet, die Frage für jetzt sicher zu entscheiden.
Wie wenig sie dazu befähigt sind, ersieht man, wenn man die aus dem SUicium und
Magnesium berechnete Anzahl von Suuerstoflatomen mit denen vergleicht, welche aus
dem als Verlust gefundenen plus der Hälfte der Fluoratome herrührt; diese Summe
müsste jener Zahl gleich sein. Allein die Rechnung ergiebt:
Silicate. 437
8b. = <00
: 404
5. = 400 : 406 ,
\. — <00
: 404,7
8c. — 400 : 406,9
3. —100
: 4 03
40. — 400 : 407
7. —4 00
: 4 03
6. — 400 : 407,7
4. =400
: 405,3
8a. — 4 00 : 4 08
2. — 400 :
406
9. — 400 : 409
{
Man bemerkt, dass die Zahlen derjenigen Analysen am besten stimmen, welche
einen^eberschuss ergeben haben, der eben überall vorhanden sein müsste.
Man könnte den Humit als ein Halbsilicat, verbmiden mit Fluormagnesium,
oder mit diesem und Magnesia betrachten, man würde dann aber bei dem ver-
schiedenen Fluorgehalt lauter verschiedene Formeln aufstellen müssen. Man würde
vor Allem, da der Fluorgehalt entschieden ßin variabler ist, kein constantes
Verhältniss Si : Mg haben können. Allein man braucht nur die Analysen 4. und
4 0. zu vergleichen, um zu sehen, dass dasselbe Verhältniss Si : Mg bei sehr ver-
schiedenem Fluorgehalt sich findet. Ich habe daher die beim Topas und anderen
fluorhaltigen SUicaten geltend gemachte Ansicht, dem Silicat sei eine analoge Fluor-
verbindung isomorph beigemischt, auch für den Humit vorgeschlagen.
In Ermangelung besserer Anhaltspunkte scheint es für jetzt ziemlich gleich-
gültig , welche der obigen drei Ausdrücke man wählt. Der einfachste ist der letzte
(C.) , dem auch das Mittel der letzten Analysen, d. h. derer v. Rath's, sehr nahe
kommt. (Si : Mg = 4 : Sl,56 statt 4 : 9,5.} Wir setzen also vorläufig für alle diese
Mineralien die allgemeine Formel
nMgS Si^ 0»* \
Mg5 Si2 Fps /
welche
/ nMg2 Si OM , / nMg» Si 0^ \
\ Mg2 Si Fl» / ■+■ ( Mg3 Si Flio/
geschrieben werden kann.
Ist den Fluorbestimmungen zu trauen, so wäre n
in III. 7. = 43 in
I. 2. = 40,7
III. 6. = 38,2
IL 4. = 34,5
II. 3. = 29,2
I. 4. = 27,8
Es wäre also der Fluorgehall nicht an den Typus gebunden.
Der Humit ist isomorph mit dem Olivin , dem ersten Gliede der Formel ; dies
müsste selbst wieder isomorph mit dem Drittelsilicat sein.
Willemitgruppe.
Willemit.
Schmilzt v. d. L. nur schwer an den Kanten, wird weder für sich noch mit
Soda , wohl aber mit Soda und Borax auf Kohle reducirt und beschlägt diese weiss.
Wird von Säuren zersetzt.
4. Aachen, Busbacher Berg bei Stolbergt Krystallisirt, V. G. 4,4 8. Mon-
heim: Verb. nat. V. pr. Rheinl. 4 848, 4 57.
II.
5. —24,8
IV.
8b. = 42
IV.
8c. — 44,8
IV.
9. —44,5
IV.
8a. — 44,3
IV.
40. — 9,8
*
\
438 Silicate.
2. FraokliD. N.Jersey. V. G. 4,145. Delesse: Ann. Min. (4) fO.iU.
'Früher Vaauüem: J. Nat. Hist. See. Philad. 18)4. — 'Thomson:
Outl. 1.545.)
3. Grönland. Kr^stallisirt, hellblau. Friedel: Des Gloizeaox. Manuel 534.
1.
2.
3.
Kieselsaure
26,90
27,40
27,86
Zinkoxyd
72,91
68,83
71,5«
Eisenoxvdul
0,35
0,87
0,37
Manganoxydul
2,90
—
400,16 100. 99,74
Der Willemit ist
halbkieselsaures Zink, Zn^ Si 0^.
Si = 28 = Si 0* 27,03
2Zn = 130 Zn 0 72,97
40 = 64 TÖÖ:
222
Troostit
Verhält sich ähnlich dem Willemit, reagirt aber zugleich stark auf Mangan.
Bildet mit Chlorwasserstoffsäure eine klare Auflösung und beim ErwSnnen eine
Gallerte.
I. Sussex Co., N. Jersey. Grüner, V. G. 4,16. Mixter: Am J. Sc. ^2/
46,230.
i. Desgl. Gelber, V. G. 4, H. Derselbe.
3. Sterling, N. Jersey, a. V. G. 4,02. Hermann: J. f. pr. Gh. 47,9.
b. Wurtz: Am. J. Sc. (2) 12,221.
I. 2. 3.
a.
b.
Kieselsäure
27,40
27,92
26,80
27,91
Zinkoxyd
66,83
57,83
60,07
59,93
Manganoxydul
5,73
12,59
9,22
3,73
Eisenoxydul
0,06
0,62
5,35
Magnesia
1,14
2,91
1,66
Kalk
—
1,60
Wasser
0,18
0,28
1,00
—
100,20 100,38 100. 100,18
Isomorphe Mischungen der Hai bsilicate von Zink und Mangan [Eisen,
Magnesium) ,
/nZn2 SiOM
\ Mn2 Si 0* /
In 1. ist n = 10,3 ; in 2. = 4; in 3a. ist 12Zn : 2Mn : Mg; in 3b. 12Zn :
Mn : Fe : Mg, Ca).
Manganophyll. Ein hexagonales, bronce- oder kupferfarbiges, durch SSuren
zersetzbares Mineral von Pajsberg, Wermland. Von IgeUtröm untersucht.
Jahrb. Min. 1872, 298.
Silicate.
439
At.
Kieselsäure
ThoDerde
Manganoxydul
Eisenoxydul
Magnesia
Kalk
Kali
Glühverlust
38,50 = Si n,97
H,00 AI 5,85
21,40 Mn 16,58
3,78 Fe «,94
15,01 Mg 9,00
3,f0 Ca 2,30
5,51 K 4,57
1,60
64
10,7
78,6
11,7
Ist vielleicht
100.
AI : R = 1 : 7,4 — K
R : Si = 1,23 : 1.
R = 1 : 6,7
K* Si 0*
1 5R2 Si 0^
2Al2Si30i2
Phenakit.
V. d. L. unveränderlich.
Wird von Säuren nicht angegriffen.
1. ümengebirge, Ural. Hartwall: Pogg. Ann. 31,57.
2. Fraroont, Elsass. Bischof: Ebend. 34,525.
1.
2.
Kieselsäure
55,14
54,49
Beryllerde
44,47
45,57
•
Kalk, Magnesia
—
0,09
99,61
100,06
Der Phenakit ist
halbkieselsaure Beryllerde,
Be» Si 0*.
Si = 28 = Si 02 54,22
2Be = 18,66 Be 0 45,78
40 =
64
110,66
100.
DIoptas.
Schwärzt sich beim Erhitzen und giebt Wasser. V. d. L. färbt er die Flamme
grün, wird in der inneren roth und reagirt mit den Flüssen auf Kupfer.
Nach meinen Versuchen bleibt er bis gegen 400® unverändert; erst beim
Glühen tritt Wasser aus (l 1,59 p. C). Das geglühte braunschwarze Pulver zieht
kein Wasser wieder an.
Ztsch. d. geol. Ges. 20,536.
Wird von Säuren unter Gallertbildung zersetzt. Nach Damour greift Kalilauge
ihn nicht an, während reines und kohlensaures Ammoniak unter Abscheidung von
Kieselsäure eine blaue Auflösung bilden.
Die erste Analyse rührt von Lowitz, eine spätere von Vauquelin her.
Neuere Analysen :
1. Hess: Pogg. Ann. 16,360.
2. Damour: Ann. Ch. Ph. (7) 10.
440 . Silicate.
{.
f.
Kieselsäure
36,60
36,60
Kupferoxyd
48,89
50,15
Eisenoxydul
2,00
0,38
Wasser
12, S9
H,60
99,78 98,73
Der Dioptas wurde lange als normales Kupfersüicat mit Krystallwasser be-
trachtet,
Cu Si 0» + aq.
Ich habe (a. a. 0.) zu zeigen gesucht, dass sein Verhalten in der Wärme und
seine Isomorphie mit dem Phenakit und Wülemit die Ansicht begründen, er sei ein
Halbsilicat, in welchem 2 At. Wasserstoff für I At. Kupfer (Beryllium, Zink) ein-
treten,
= Si02 38,12
Cu 0 50,44
H^O H,44
Si —
28
Cu —
63,4
2H —
2
40 —
64
400.
457,4
Kieselkupfer. Derbe und dichte Massen, welche beim Erhitzen Wasser
geben, und sich ahnUch wie Dioptas verhalten.
Wir stellen sie hier zusammen, wiewohl sie in der Zusammensetzung differiren.
A.
4. Strömsheien, Sätersdalen, Norwegen. Scheerer: Pogg. Ann. 65,289.
2. Oberer See. Rammelsberg: Ztsch. d. geol. Ges. 6,677.
Aehnlich sind Kieselkupfer von
Soinraerville, N. Jersey. Bowen : Am. J. Sc. 8, 4 4 8. Franklin, N. Jersey.
Beck: Ebend. 36,4 4 4. Bogoslowsk, Ural. Berthier: Ann. Ch. Ph.
54,395. Ann. Min. (3) 49,698. Kobell: Pogg. Ann. 48,254. J. f.
p. Ch. 39,208.
4. 2.
Kieselsäure 35,44 32,55
Kupferoxyd 43,07 42,32
Eisenoxyd 4,09 4,63
Kalk ' — 4,76
Magnesia — 4,06
Wasser 20,36 20,68
99,66 400.
Diese Kieselkupfer erscheinen als normales Kupfersüicat mit 2 Mol.
Wasser.
Cu Si 03 + 2 aq.
Si = 28 = Si 02 34,2 4
Cu = 63,4 CuO 45,27
30 = 48 H^O 20,52
« aq = 36 400.
475,4
Silicate. 441
Häufig ist das Silicat mit Malachit gemengt. Der Art sind die Kieselkupfer von
Siegen, Ganavilles bei Prades, Pyrenäen, und nach G. Rose das Kupferblau der
Turjin'schen Gruben am Ural.
B.
\, Nischne Tagil, Ural. a. A. Nordenskiöld : Mittheilung, b. Hermann.
%. Tambillos, Goquimbo, Chile. Field: Phil. Mag. (4) 22,361.
I. t.
a.
1
b.
Kieselsäure
3<,
45
31,94 28,21
Kupferoxyd
37,31
40,81 39,50
Eisenoxydul
0,
40
— 2,52
Thonerde
—
— 4,97
Wasser
31,
18
27,25 24,52
100,
34
100. 99,72
Ist vielleicht
Cu Si 03 + aq.
Si =
28
' — •
Si 02 28,38
Cu —
63,4
CuO 37,56
30 —
48
H^O 34,06
4 aq =
72
—
100.
2H,4
C.
1. Sommerville, N.Jersey. Berthier: s.o.
%. Chile. Kittredge: In
{ mein.
Laborat.
1.
2.
Kieselsäure
35,
4 40,09
Kupferoxyd
35,
1 27,97
Eisenoxydul
—
4,94
Kalk
—
1,49
Magnesia
—
0,78
Wasser
28,
5 24,73
99,0 100.
No. 2 deutet auf ein Trisilicat mit 6 Mol. Wasser.
Demidovit. Blauer Ueberzug auf Malachit von Nischne Tagil, erscheint nach
A. Nordenskiöld' s Analyse als ein Gemenge von Kupfersilicat und Phosphat.
Verh. Petersb. min. G. 1857 — 58.
Kupferpech erz. Braune Sinterbildung. Aus den Turjin'schen Gruben,
Ural, von Damour und Kobell untersucht, und von Zomelahuacan, Mexiko, nach
meiner Analyse, dürfte ein Gemenge von Kupfersilicat und Eisensilicat oder Braun-
eisenstein sein.
Damour: Ann. Min. (3) 12. — S. f. o.
442 Silicate.
Nephelingruppe.
Wir fassen in derselben Bisilicate, Verbindungen (Mischungen) von Bi- und
Singulosilicaten und reine Singulosilicate zusammen. Die ersten repräsentirt der
(viergliedrige) Leucit, die zweiten der (sechsgliedrigej Nephelin, die letzten der
(reguläre) Sodalith sammt seinen Nebengliedern Hauyn und Nosean.
Leucit.
V. d. L. unschmelzbar. Vor dem Knallgasgebläse schmilzt er zu klarem Glase.
Rammelsberg.
Von Säuren wird er, ohne zu gelatiniren, vollständig zersetzt.
Als Klaproth 1796 den Leucit analysirte, entdeckte er das Kali, das Pflanzen-
alkali, im Mineralreich. Arfvedson wiederholte späteisdie Analyse.
Arfvedson: Alh. i Fis. 6,139. — Klaproth: Beitr. 1,21. 2,29.
Neuere Analysen des Leucits vom Vesuv :
1 . Awdejew. Grosse, durchscheinende Krystalle vom Monte Somma, von
grünem Augit begleitet. Pogg. Ann. 55,197.
2. Rammelsberg. Aus der Lava von 18H. a. Farblose, durchsichtige
.Masse, V. G. 2,48. b. Körner und kleine Krystalle. Ber. Berl. Ak.
1856. Pogg. Ann. 98,142.
3. Rammelsberg. Eruption vom 22. April 1845. Lose ausgeworfene
Krystalle.
4. Bischof. Dieselben. Chem. Geolog. 2,2288.
5. Bischof. Angeblich am 10. Februar 1847 ausgeworfene Krystalle.
6. Rammelsberg. Körner aus der porösen Lava von 1857.
7. G. V. Rath. Aufgewachsene Krystalle, V. G. 2,479. Berl. Ak. Ber.
1872.
8. Leucit aus dem Nephelinit von Mciches, Hessen. Knop: Jahrb. Min.
1865, 674.
I. 2. 3. 4.
a.
b
' •
Kieselsäure
56,
.05
56,10
56,
25
56,
48
57,84
Thonerde
23,
,03
23,22
23,
26
23,
,14
22,85
Kali
20,
,40
20,59
20,
04
19,
78
12,45
Natron
r
,02
0,57
0,
43
0,50
6,04
Kalk
-
—
0,
32
-
—
0,20
Eisenoxyd
-
—
•
—
-
—
0,14
Glühverlust
-
—
-
—
-
—
0,
100,
,52
,42
0,59
100,
,50
100,48
100,
40
100,11
5
•
6.
7
•
8.
Kieselsäure
56,
,49
57,24
55,
21
1
56,61
Thonerde
22,
,99
22,96
23,
70
<
22,92
Kali
15,
,21
18,61
19,
,83
13,65
Natron
3,
77
0,93
1,
21
2,95
Kalk
0,
04
0.91
0,
43
1,68
Eisenoxyd
—
-
—
2,33*)
Glühverluj
u
1,
99,
48
—
—
—
%
,98 100,65
100,
38
100,14
♦) Oxydul.
Silicate. 443
Der Leucit ist
normales kieselsaures Thonerde-Kali,
4Si = H2 = Si 02 54,97
AI = 54,6 AI 0» 23,50
iK = 78 K2 0 a<,53
120 = \9t 400.
436,6
Nach Bischof wäre der Leucit zuweilen wesentlich natronhaltig; allein dies
muss ein Irrthum sein, wenigstens betreffs No. 4, wo das Material dasselbe war wie
in No. 3, und wobei ich mit grosser Sorgfalt die Alkalien getrennt habe. Allerdings
hatte Abich schon früher in einem Leucit, der krystallinische Körner in einer Vesuv-
lava bildete und dessen V. G. = 2,519 war, gefunden:
Kieselsäure
55,81
Thonerde
24,23
Kali
10,40
Natron
8,83
99,27
1 : 2,15 und
AI : Si
Hier ist K, Na : AI = \ : 2,15 und Al : Si = « : 3,94, so wie K : Na
= i : 1,28.
Vielleicht war dies aber jene merkwürdige Umwandlungspseudomorphose des
Leucits in Nephelin und Sanidin, welche weiterhin erwähnt werden wird.
Verwitterter und zersetzter Leucit. Dazu gehören die Vorkommen von
der Rocca Monßna, vom Laacher See und vom Kaiserstuhl.
1 . Rocca Monßna. Grosse, wachsglänzende, weiche, glänzende Krystalle,
V. G. = 2,44. Rammeisberg.
2. Desgleichen, a. Aeussere, b. innere Masse. G. Bischof.
3. Rieden am Laacher See. Sehr kleine Krystalle, aussen etwas verwittert.
Bischof. Zwei Proben.
I. 2. 3.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
56,36
57,28
56,32
54,36
56,22
Thonerde
23,15
22,44
23,99
24,23
23,55**)
Kali
19,31
17,12
17,54
16,52
13,26
Natron
0,25
1,75
2,15
3,90
6,40
Kalk
0,25
0,23
Glühverlust
0,74
1,41
0,64
100,06 100. 100.*) 99,65 99,96
Eine grössere Veränderung haben diejenigen Leucilkrystalle der Rocca Mon-
fi na erlitten, welche in einer weissen, zerreiblichen Masse nur einzelne harte Kömer
enthalten. Sie sind von mir untersucht worden (4.), und zwar a. diese Körner,
b. die Hauptmasse.
Aehnlich verhält es sich mit den Leucitkrystallen vom Kaiserstuhl nach
Stamm's Untersuchung (5.).
Stamm: Ann. Ch. Pharm. 99,287.
*) Der Glühverlust ist hier nicht bestimmt worden. **) Worin 0,48 Eisenoxyd.
444 Silleate.
4. 5.
a.
b.
■
Kieselsäure
53,32
53,39
54,02
Thonerde
96,25
25,07
22,54
Eisenoxyd
1,35
Natron
8,76.
H,94
10,U
Kali
1,98
0,64
0,71
Kalk
0,66
0,28
3,47*
Wasser
9,03
9,26
8,93
100. 100,58 101,15
Der Wassergehalt der ganzen Krystalle (4.) ist 6,27 bis 10,1 p. C.
Hier ist der Leucit wahrscheinlich durch natronhaltige Wasser unter Ersatz des
Kalis in die A n a 1 c i m - Zusammensetzung übergeführt worden. In der That hatte
Sandberger die Kristalle vom Kaiserstuhl als Analcim betrachtet; allein Blum und
G. Rose zeigten, dass Leonhard Recht gehabt, der sie für verwitterten Leucit er-
klärt hatte.
6. Lose Krystalle von Leucitform, bei Oberwiesenthal im Erzgebirge gefunden,
und wahrscheinlich aus Leucitbasalt stammend. V. G. 2,56 (2,61 Carius). V. d. L.
sehr schwer schmelzbar. Werden von Säuren wenig angegriffen.
1. Bergemann: J. f. pr. Ch. 80,418.
2. Carius: Blum Pseudomorph. 3ter Nachtrag 74.
3. Rammeisberg: Zeitschr. d. geol. Ges. 13,96. Analyse der grauen,
krystallinischen Grundmasse.
Vgl. auch Kühn: Jahrb. Min. 1861, 59.
1.
2.
3.**;
Kieselsäure
60,46
58,60
59,51
Thonerde
22,11
20,71
22,60
Eisenoxyd
2,20
5,54
Natron
0,52
9,28
Spur
Kali
13,53
2,78
12,35
Magnesia
1,22
1,62
0,94***;
Wasser
1,22
1,75
4,60
101,26 100,28 100.
Carius* Analyse weicht durch den grossen Natrongehalt ab.
Es scheint, dass der Leucit hier in Orthoklas und Thon umgewandelt ist.
Spaltung von Leucit in Nephelin und Sanidin. In älteren Vesuv- oder
Sommagesteinen finden sich Krystalle von Leucitform, welche Scacchi, Haidinger
und Blum als Pseudomorphosen von Sanidin nach jenem ansahen. Ich zeigte jedoch,
dass nach der chemischen Untersuchung hier Nephelin und Sanidin nebeneinander
kr)'stallisirt sind, was G. Rose bestätigte.
Rammeisberg: a. a. 0.
Das Ganze hat ein V. G. = 2,55 — 2,56. Durch ChlorwasserstofTsäure wird
ein Theil (Nephelin) zersetzt.
1.
2.
Zersetzbarer Theil A.
— 40,83
45,29
Unzersetzbarer Theil B.
= 69,14
55,00
99,97 100,29
*} Worin 0,57 Magnesia. **) Nach Abzug von 9,62 p. C. Braaneisenstein.
♦♦*) Worin 0,81 Baryt.
Silicate. 445
A. B. Ganzes*)
i.
Kieselsäure
45,04
67,48
57,37
Thonerde
29,66
19,77
24,25
Natron
13,47
0,51
5,72
Kali
10,04
11,57
11,09
Kalk
1,37
0,67
1,28
Magnesia
1,411
100.
—
0,27
A
100.
99,98
Kieselsäure
52,98
63,24
57,62
Thonerde
27,53
21,05
24,72
Natron
M,59
Spur
6,32
Kali
6,31
15,71
10,93
Kalk
1,59
—
0,55
100. 100. 100,14
Dass die Resultate der Zerlegung mittelst der Säure nicht genau für A. und B. die
Mischung der beiden Mineralien ergeben haben, ist begreiflich. Viel genauer ist die
Berechnung aus dem Ganzen, wenn man einen natronfreien Sanidin daraus berechnet^
denn dann ist der Nephelinrest :
1.
2.
Kieselsäure
43,45
44,53
Thonerde
35,38
36,10
Natron
16,66
17,82
Kalk
3,73
1,55
Magnesia
0,78
100. 100.
In der That hat ein Gemenge von 2 Mol. Nephelin und 7 Mol. Sanidin (Ortho-
klas) die Zusammensetzung eines natronhaltigen Leucits.
2 Mol. Nephelin = 2R8 AH Si» 0^4
7 - Sanidin = 7R2 Al Si« 0^«
= 1 5R2 AI Si* 0^2
Derselben Art war vielleicht der von Abich untersuchte natronreiche Leucit
(S. 443).
Nephelin (Elaeolith).
Der Nephelin schmilzt v. d. L. schwer zu einem blasigen Glase, der Elaeolith
ziemlich leicht unter geringem Aufblähen.
Gelatinirt mit Säuren.
Vauquelin übersah im Nephelin vom Vesuv die Alkalien, worauf Arfvedson das
Natron, Fuchs aber das Kali nachwies. Den Elaeolith untersuchte Klaproth zuerst.
Arfvedson: Schwgg. J. 34,207. — Fuchs: Ebend. 33,377. — Klaproth: Beitr.
5,176.
A. Hephelin.
1. Vesuv, a. V. G. 2,56. Scheerer und Francis: Pogg. Ann. 46,291.
49,359. b. Rammelsberg.
*) Mittel aas der directen Analyse und der Summe von A und B.
Ik.
446 Silicate.
t, Katzenbuckel im Odenwald, a. L. Gmelin: Gmelin und Leonhard,
Nephelin im Dolerit. Heidelberg 1822. b. Scheerer und Francis.
3. Löbauer Berg, Lausitz. Heidepriem: Zeitschr. d. geol. Ges. 2,139.
4. Meiches, Hessen. Knop: Jahrb. Min. 1865, 674.
1. 2. 3. 4.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
44,04
43,56
43,36
43,70
43,50
47,09
Thonerde
34,06
32,18
33,49
32,31
32,33
30,69
Eisenoxyd
0,44
1,50
1,07
1,42
1,7€***^
Natron
15,91
16,25
13,36
15,83
14,13
13.38
Kali
4,52
7,14
7,13
5,60
5,03
5,08
Kalk
2,01
0,45*)
0,90
0,84
3,66**)
1,05
Wasser
0,21
101,19
. 1,39
101,13
1,39
100,74
0,32
100,39
99,58
100,77
B.
Elaeolith.
1. Fredriksvärn, Norwegen, a. Grüner. Scheerer. b. Brauner. Scheerer.
c. Brauner. Thiele: Pogg. Ann. 119,145. (Früher C. Gmelin: Schw^.
J. 36,74.)
2. Brevig. Braun. Scheerer.
3. Miask, Ural. Weiss, a. C. Bromeis: Pogg. Ann. 48,577. b. Scheerer.
4. Magnet Cove, Arkansas. Röthlich, V. G. 2,65. Smith: Am. J. Sc. (f)
16,365.^
5. Grube Marienskaja, Tunkinsker Gebirge, Sibirien. Grün. Pusirewsky:
Kokscharow Beitr. 3,78.
1.
2.
a.
b.
c.
Kieselsäure
45,23
45,53
44,67
44,46
Thonerde
32,66
32,06
31,49
31,84
Eisenoxyd
0,56
1,4«
1,16
1,11
Natron
15,71
15,97
15,23
15,71
Kali
5,66
4,76
5,01
5,17
Kalk
0,33
0,40
0,87
0,28
Magnesia
0,56
Wasser
0,61
0,78
0,81
2,07
100,76
100,91
99,80
100,64
3.
4.
5.
a.
b.
Kieselsaure
42,42
44,18
44,46
44,94
Thonerde
34,06
33,18
30,97
30,29
Eisenoxyd
—
0,69
2,09
0,72
Natron
15,14
15,86
15,61
21,80
Kali
6,43
5,75
5,91
1,48
Kalk
0,33
0,29
0,66
1,15
Magnesia
0,61
0,07
0,15
Wasser
0,42
0,45
0,95
—
99,91
100,47
100,65
100,53
•) .Worin 0,15 Mg 0. **) Worin 0,11 Mg 0. *♦♦) Fe 0.
Silicate.
447
Ausserdem fanden
Chlor
(
1
Schwefelsäure
in A
. \.
0,05
Scheerer
B
, 3.
0,06
0,04
0,07
Scheerer
Bromeis
Atomverhältnisse.
Nepheiin
•
•
AI:
Si
AI
: Na, K*)
K :
Na
<a.
i :
2,21
1
: 2,0
1 :
5,3
Ib.
2,31
2,2
3,45
2a.
2,22
<,9
2,8
2b.
2,31
2,07
4,3
3.
2,30
2,2
4,26
4.
2,60
2,05
3
Elaeolith :
t
1a.
\ :
2,37
1
: 2,0
1 :
4,2
Ib.
2,43
2,0
5,1
1c.
2,42
2,2
4,6
2.
2,40
2,0
5,1
3a.
2,13
2,07
4,3
3b.
2,28
2,0
4,2
4.
2,45
2,16
4
5.
2,50
2,62
22
Dass AI : R = 1 : 2 ist, steht wohl fest, allein wie ist AI : Si? Hierüber
können eigentlich nur die Analysen des reinen klaren Nephelins (1.) Aufschluss
geben. Leider sind beide nicht tadellos ; Scheerer*s hat 1,2 p. G. Ueberschuss, von
dem man nicht weiss, welchem Bestandtheil er angehört.
Das Atomverhältniss liegt zwischen 1 : 2,2 und 1 : 2,3. Man kann daher
A15 Si^i oder AP Si^ oder AH Si»
annehmen, letzteres wenn AI : Si = 1 : 2,25 wäre. Oder der Nepheiin müsste
RIO A15 Si»i 0*2 —7 R8 AH Si'J 034 _ r6 Al3 Si? 0^«
= R40 Si*» 0«
sein, d. h. gleichsam
/ 2R2 Si 03 \
\ 9R4 Si 0* /
R32 Si» 034 R24 Si? 026
{
}
2R2Si03\ / 2R2Si 03
7R4 Si 0* / \ 5R4 Si 0*
Und doch ist es nicht recht wahrscheinlich, dass der Nepheiin eine Mischung
von normalen und Halbsilicaten und in solchen Verhältnissen bilden sollte.
Andererseits liegt es sehr nahe, AI : Si = 1 : 2, den Nepheiin als ein reines
Halbsilicat anzunehmen,
R2 AI Si2 08,
so dass man glauben möchte, die Analysen hätten zuviel Kieselsäure ergeben.
Wird in 1a. die Kieselsäure = 44,04 weniger 1,19 = 42,85 gesetzt, so ist
AI : Si = 1 : 2,15. Eine solche Correction ist aber bei meiner Analyse mit dem
Verhältniss 1 : 2,3 nicht möglich. In 2a. würde sie 1 : 2,15 (oderR:Si=1 : 2,08),
und beim Elaeolith 3a., der weiss und eisenfrei ist, findet sich auch das Minimum der
*j Ca, Mg = 2R gesetzt.
448
Silicate.
Rieselsäure [ I : 2, 1 3) . Auch darf aus dem Wassergehalt, der selbst in f a. nicht
fehlt , aber in den Elaeolithen auftritt , auf eine anfangende Zersetzung geschlossen
werden, welche Alkalien entfernt haben kann.
Man mag also , bis wiederholte Analysen entschieden haben , den Nephelin als
eine Verbindung von Halbsilicaten von Thonerde und Natron (Kali) betraclüen,
Na, k;2 AI Si2 0^ = R* Si 0* + Al^ Si« 0»«.
Unter Annahme von 4 Na : K*) ergiebt die Rechnung
2Si = 56 = Si 02 44,84
AI = 54,6 AI 03 35,86
|Na = 36,8 Na^O 47,04
K^O 6,46
100.
«K
= 15,6
80
= 188
«94
Alle Analysen weisen aus, dass ein
vertreten
sei. Sf)€cieller ist
Ca
:Mg)
: Na, K
in A. 4 a. =
= 1
: 17
4b.
75
2a.
36
2b.
41
3.
8,5
4.
30
in B. la. =
c
a ;Mg)
: Na, K
la.
— 4
: 404
Ib.
88
Ic.
15,3
8.
184
3a.
20
3b.
79
4.
53
5.
88
Der abnorme hohe Rieselsäuregehalt im Nephelin von Meiches (der ShnMche is
B. 5. kooimt wohl nicht in Betracht) steht für sich da, und es kann nicht zweifelhaft
sein, dass die Kr>'stalle dieser Abänderung an Reinheit den durchsichtigen vesovischen
nicht zu vei^eichen sind.
Die einfache Nephelinformel setzt das Mineral in nahe Beziehung zum Sodalith,
dem Hauyn und Nosean. in denen allen dieselbe Verbindung wiederkehrt. Allein
es ist doch Thatsache, dass die AnaKsen mehr Silicium und weniger Almninium
geliefert haben. Nephelin und Sanidin sind Spaltungsproducte des Leocits .;S. 444).
Wäre es nicht möglich, der Nephelin bestände aus Rali-Thonerde-Bisilicat (Leucit-
Substanz und Natron-Thonerde-Singulosilicat ? Dann müsste das Verhältniss K : Na
zu dem von AI : Si in einer nachweisbaren Beziehung stehen insofern, als mit
steigendem Ralium auch das Silicium zunimmt.
Leider lassen auch hier nur die beiden Analysen 4 . einen Vergleich wa; 4 b. ist
kalium- und auch siliciumreicher als la. Berechnet man das Kalium nach der Leucit-
n I
fonuel als normales Thonerde-Ralisilicat. so ist im Rest. R == 8R gesetzt.
1
R
: AI :
Si
in la.
2
4
: 4.9
Ib.
2.3 :
1 :
1.8
4.
2
1
2,17
* Ob io B. 5. die Alkalibestimmong richtig ist?
Silicate.
449
Dana könnte
4.
sein. Oder
/ K2 AISH0>2)^
\ 6Na2Al Si2 0^ /
( K2 AI 81*012^
\ 3 Na? AI Si2 0» /
in
I
R
la. ■= 2
4. = 2
für la., wenn Ca
Na,
la.
AI : Si
I : 2,286
I : 2,5
Berechnete Zusammensetzung
K = 1 : 1 7 ist :
Gefunden
2,21
2,66
4.
16Si = 448
7AI = 382,2
H|Na = 260,66
1|K = 73,66
|Ca = 31,11
60O == 960
= Si 02 44,18
AI 03 33,43
Na2 0 16,30
K^O 4,06
Ca 0 2,03
5Si
2A1
3Na
K
180
100.
140
109,2
69
.39
288
645,2
= Si 02 46,51
AI 03 31,82
Na^O 14,42
K^O 7,25
100.
2155,63
Diese Zahlen stimmen mit den gefundenen sehr gut überein.
Es ist daher die Annahme,^ der Nephelin sei lediglich ein Halbsilicat , als durch
die Thatsachen bis jetzt nicht hinreichend unterslützt, zu verwerfen.
In der braunen Substanz, welche dem Elaeolith beigemengt ist, glaubt Scheerer
Diaspor annehmen zu dürfen.
Pogg. Ann. 1 19,150.
Davyn. Dieses Mineral von der Form des Nephelins, in Sommablöcken ge-
funden , schmüzt V. d. L. unter Aufwallen und löst sich in S'äuren unter Brausen zu
einer klaren, beim Stehen oder Erwärmen gelatinirenden Flüssigkeit auf.
Eine unvollkommene Analyse gaben Monticelli und Covelli: Prodromo della
min. vesuv. Ich habe den Davyn später untersucht.
Pogg. Ann. 109,567.
Kohlensäure
Kieselsäure
Thonerde
Kalk
Natron
Kali
Wasser
5,63
38,76
28,10
9,32
15,72
1,10
1,96
99,59
Da 5,63 Kohlensäure 7,17 Kalk erfordert und 12,8 kohlensauren Kalk bildet,
so besteht der wasserfreie Rest aus
Kieselsäure
Thonerde
Kalk
Natron
Kali
45,16
32,76
2,48
18,32
1,28
iOO.
und entspricht also einem kaliannen Nephelin.
Ohne Frage ist die weiche, hier und da trübe Nephelinsubstanz durch Wasser,
welche kohlensauren Kalk in ihr absetzten, verändert.
Bam melsberg, Handb. d. Hineralchemie. II. 29
450 Silicate.
Cancrinit. Dieses \on G. Hose zuerst bemerkte Mineral verhält sich wie
das vorige.
I. Ihnengebirge. Roth, V. G. 2,453. O. Rose< Pogg. Aun. 47,379.
i. Marienskaja-Grube, Tunkinsker Gebirge, Sibiriea. €rett>, V. G. 2,449.
Struve: Ebend. 90,613.
Beide auch Pusirewsky : Kokscharow Beitr. 3,86.
3. Lichfield, Maine. Gelb, V. G. 2,448. Whitney: Pogg. Ann. 70,431.
(Auch eine grüne Abänderung.)
4. Ditro, Siebenbürgen. Röthlich, V. G.2,42. Tschermak: Wien. Ak. Ber.
i4,<34.
5. Brevig, N
orwef|?eii.
Gelblich ,
V. G. 2,
404. Piw)
ni: Ann.
(3; 67.
1.
2.
3.
4.
5.
Kohlensäure
6.38*
8,51*.
5,95
5,2
3,60
Kieselsäure
40,43
38,33
37,72
37,2
41,52
Thonerde
28, i7
28,55
27,55
30,3
28,09
Eisenoxvd
•
0,75
—
—
Kalk
6,70
4,24
3,87
5,<
4,H
Natron
17,52
20,37
20,27
n,4
n,<6
Kali
0.70
0,67
—
—
Wasser
2,82
4,0
6,60
400. fOO. 99,60 99,2 104,07
Der Kalk reicht nicht aus, um allein die Kohlensäure zu binden, nur in 5. isl
dies der Fall; indessen dürfte dies vielleicht nur an den Analysen liegen, da schwer-
lich kohlensaures Natroo vorhanden ist.
Das Atouiverliältniss AI : Na ist f ; 2 bis 1 : 2,5; AI : Si ist
in 1. =s=
2. =s
3. =
4. =
5. =
i,4
2,3
2,33
2,07
«,5
Hiernach darf man wohl den Cancrinit für analog dem Davyn halten. Eigen-
thümlich bleibt, dass immer der ursprüngliche Nephelin kalifrei wäre. Sollte dies
das reine Halbsilicat
Na2 AI Si2 0«
sein?
In der That erhält mnn. wenn man z. B. in No. 4 die drei fremden Bestandtheile
abzieht, einen Rest, der der berechneten Zusammensetzung nahe kommt :
4.
iSi = 06 = Si 02 42,17 43,8
AI rr= .54,6 AI 03 36,05 35,7
2 Na = 46 Na2 0 21,78 20,5
80 = MS <00. 100.
*84,6
Die übrigen Analysen haben freilich mehr Kieselsäure geliefert.
♦) Einschl. Wasser.
Silicate. 45 t
Xi]Mro9«miiiit
Schqiil^t V« d. X. sohwi9rig^ -
Wjrd.durcb Säuren upt^r G»allertbilcUiDg zersetzt.
G. V. Rath hat dieses in kleinen, farblosen, sechsgliedrigen Kry$talleo vpin Y. G.
^}6Q JD 4en AusiJi^üvfliQgen 4es Vesuvs von 4 872 zuerst von ScaQcbi bemerkte
Mineral untersucht. Es findet sich in <)en Blasenräumen der Lava als Sublioiat aeben
Eisenglanz^/ JDlie/ Uolersueb^ng Ist weg^ geringer Mepgß des Materials (0^4 Grm.)
approximativ.
'. ■ K . i , - At. /. ••■
Chlor
9,4
Cl
"9,4
■ i
25,6 ;
: • Schwefelsäure
<,7 •
&(>3
t,04
■
tj
Kieselsäure
33,0
Si
4 5,40
*
55 \
11 thonerde
1fe9,0
Ai
45,43
•;
28,3
Kalk
41,2
Ca:
8,00
_
20 »
Kali
44,5
K
9,55
24,S \
«8 /
52,5
J--j<« Natron
8,7
Na
6,46
404,2
1 : /. •
//
; •
,
" Hier/ist^ wenoiR Gl und R^ S 0^ abgezogen wird, im Best
R : Ca == 4 , 25 : 4 — AI : Ca = 4 : 4,4 — AI : Si äs 4 : 2.
Nimmt mafn die ersten beiden Verhältnisse = 4 : 4 und 4 ! 4,5; so ist es ein
Halb-^ öd^ Sh^igulosfKcat und das Ganze
{
R2 S OM . c / Ä^ AI Si^ 0^ \
42RC1) "^ ^ \2Ca AlSi^O^I
\
oder speciell
'
( R^ s on
^ 42RC1/ ^ ^
j R^ Si 04
\ 2Ca2 Si 0*
[3A12 81^0^2
worin K : Na ä= 4 :
4 ist.
2C1 — 74
= Cl 7,00
^S 0* — 4 6
SO» 1,31
6Si = 168
Si 0235,40
3 AI — 163,8
AI 0» 30.26
2Ca = 80
Ca 0 1 1,01
2^K = 84,5
K2 0 4 0,40
2|Na == 49.8
Na^O 7,00
240 = 384
402,38
1017,1
V. Rath schlägt vor. Na Cl und Ca S 0* anzunehmen, dann ist das Kali-Kalk-
Silicat
( 2K2 AI Si2 0^ \
\ 3Ca AI Si2 0^ /
Dann stimmt die Kieselsäure besser.
V. Rath: Berl. Ak. Her. 1873.
Wiederholte Analysen werden über die Zusammensetzung Gewissheit geben.
Der Mikrosommit ist ein sehr interessantes Glied der Gruppe. In der Form dem
Nephelin nahestehend, ist er chemisch dem Sodalith und Nosean anzureihen.
19»
452
Silicate.
SodallUi.
Schmilzt V. d. L. unter starkem Aufblähen (Sodalith von GrÖnlaDd , Licbfield)
oder einigem Blasenwerfen (Sodalith vom Vesuv) zu einem forblosen blasigen Glase.
Der blaue und grüne entförben sich.
Löst sich in massig starken Säuren vollkommen auf; die Auflösung rerwandeH
sich durch Stehen oder Erwärmen in eine Gallerte.
Ekeberg^j analysirte den Sodalith aus Grönland, Dunfn^ den vom VesuT^
1; Ann. of Pbil. 1,404.-2) Gilb. Ann. 68,882.
1. Vesuv. Weisser, a. Arfvedson: Schwgg. J. 34,210. b. RammeU-
berg: Pogg. Ann. 109,567.
2. Ischia. Weiss, aussen röthlich. Aus Trachyt, V. G. S,404 . v. Rath:
Ztsch. d. geol. G. 18,620. -^
3. Ilmengebirge. Blau. In Elaeolith. V. G. 2,288. £. Hofniann und
G. Rose: Pogg. Ann. 47,377.
4. Lamö bei Brevig. Blau. In Elaeolith. Bork: Eb. 78,413.
5. Ditro, Siebenbürgen Blau. V. G. 2,325. Hauer; Sitzongsber. geol.
Reichsanst. 12,64.
6. Lichfield, Maine. Blau. In Elaeolith. Whitney: Pogg. Ann. 70,431.
7. Salem, Massachusetts. Blau. Derb, V. G. 2,30. Kimbalh Am. J.Sc.
;2) 29,67.
8. Grönland. Grün. Thomson: Gilb. Ann. 39,ljK7. 40,.d8.
9. Vesuv. Grün. Kleine Granatoeder mit Würfelflächen ; in einein Kalk^
stein von Nephelin und Vesuvian begleitet. Rammeisberg.
4.
2.
3.
4.
5.
a.
b.
Chlor
^ 5,30
6,69
6,96
7,10
Nicht best.
6,00
Kieselsäure
35,99
38,12
37,30
38,40
38,86
40,68
Thonerde
32,59
31,68
27,07
32,04
30,82
31,63
Eisenoxyd
4,03
Natron
26,55
24,37
22,51 )
> 24,47
22,03
11,00
Kali
1,19 /
0,61
—
Kalk
1,16*)
0,32
1,65**)
0,40
Wasser
3,12
103,34
—
100,43
100,86
102,33
99,71
6.
7.
8.
9.
Chlor
6,97
6,99
3,00
2,55
Kieselsäure
37,46
37,33
38,52
38,75
Thonerde
30,93
32,70
27,48
34,62
Eisenoxyd
1,08
1,00
Natron
23,86
24,31
23,50
23,43
Kali
0,59
—
—
Kalk
2,70
Wasser
2,10
98,30
99,36
100,89 101,33
Der Sodalith ist eine Verbindung von 2 Mol. Chlornatrium und 3 Mol,
Thonerde-Natron-Halbsilicat,
♦) Worin 0,78 Magnesia. ♦•) Desgl. 0,44.
Silicate. 453
{
2Na Cl \
3Na2 AI Si2 0 V ~ '
4NaCl
- / Na^ Si 0* \
^ \ AP Si^ 0^2 f
tCl = 71 =
Cl 7,3<
6Si — 4 68
Si02 37,08
3 AI = <63,8
AI 03 31, 71
8Na =r 184
Na2 0 85,55
240 — 384
104,65
970,8
Die Analysen lassen ersehen, dass mancher Sodalith schon etwas zersetzt ist.
Der grüne Sodalith ist viel ärmer an Chlor. Die Formel
/ «Na Cl \
\ 9Na2 AI Si2 0» /
erfordert :
2C1
— 71
= Cl 2,65
18Si
— 504
Si02 40,32
9AI
— 491,4
AI 03 34,48
20Na
= 460
Na2 0 23, H
720
— H52
100,56
2678,4
Ist dieser Sodalith durch äussere Einflüsse zweier Drittel seines Chlornatriums
beraubt? Oder ist Chlomatrium isomorph dem SUicat und deshalb ein wechselnder
Inhalt möglich? Der grüne vesuvische besitzt wenigstens die Härte des weissen.
Und was ist die Ursache der Farbe vieler Sodalithe?
Bergemann hat einen grünen Sodalith von Brevig (vergl. 4) untersucht, der ein
V. G. = 2,302 hat, aber neben 0,86 Phosphorsäure (die nach Bergemann auch in
den Sodalithen vom Ilmengebirge und von Connecticut vorkommt) 7,43 Chlor, 46,03
Kieselsäure, 23,97 Thonerde, 21,48 Natron lieferte. Da die Summe der Kieselsäure
und der Thonerde gleich ist der in den übrigen Analysen, so dürfte hier nur ein Ver-
sehen zum Grunde liegen.
Bergemann: Pogg. Ann. 84,492.
Zersetzter Sodalith. Auf solchen darf man folgende Analysen beziehen:
1. Vesuv. Weiss, körnig, von braunem Granat begleitet. Verhält sich
sonst wie Sodalith. Trolle Wachtmeister: Pogg. Ann. 2,14.
2. Grönland. Gelbgraue, undurchsichtige Granatoeder, von Hornblende
begleitet. Wird von Säuren nicht zersetzt. Rammeisberg.
1.
2.
Chlor
1,26
Spur
Kieselsäure
50,98
43,30
Thonerde
27,64
32,54
Natron
20,96
11,42
Kalk
3,00
Wasser
9,84
100,84
100.
No. 1 ist, abgesehen von Na Cl,
annähernd
Na2 AI Si» O^o.
No. 2 ist offenbar aus Sodalith entstanden.
!«■.
454 Silicate.
Nosean. Haayn.
Nosean wird beim Erhitzen heller und schmilzt v. d. L. an den Kanten.
Hauyn (blauer) entfärbt sich und schmilzt schwer zu einem blasigen Glase. Der
Hauyn von Aibano decrepitirt stark und schmilzt nach Whitney zu einem blau-
grünen Glase.
Beide Mineralien verhalten sich gegen Säuren wie Sodalith. Die blauen Ab-
änderungen sollen mit Chlorwasserstoffsäure eine Spur Schwefelwasserstoff ent-
wickeln.
Kiaproth lieferte die erste Analyse des Noseans und L. Gmelin die vonHauyo.
Klaproth: Beitr. 6,371. — L. Gmelin: Observ. oryct. et ehem. de Hauyna.
Heidelb. 18U. Schwgg. J. 15, 1.
A. Hosean.
Nosean vom Laacher See.
I. Bergemann: Bull. sc. nat. 1823.
i. Varrentrapp: Pogg. Ann. 49,515.
3. Whitney: Ebend. 70,431.
4. Dunkelbraun. V. G. 2,28.
5. Hellblaugrau. V. G. 2,30.
6. Grün. Aus Leucitophyr. V. G. 2,336.
7. Farblos. V. G. 2,40. Meist als Sodalith bezeichnet.
8. Aus dem Gestein des Perlerkopfs, von Granat und Sanidin begleitet.
Der zersetzbare Theil des Gesteins.
Sämmtlich v. Rath: Ztschr. d. geol. G. 14,655. 16,73.
I. 2. 3. 4.
Chlor — 0,65 0,61 0,7<
Schwefelsäure 8,16 9,17 7,40 7,52
Kieselsäure 38,50 35,99 36,52 36,72
Thonerde 29,25 32,56 29,48 29,08
Eisenoxyd 2,67 0,06 0,44 0,75
Natron 16,56 17,84 23,04 23,33
Kali — — — 0,34
Kalk 1,14 1,11 1,35 1,20
Wasser 2,82 2,18 1,37 0,83
99,10 99,56 100,21 100, 48^
5. 6. 7. 8.
Chlor 1,05 0,70 1,08 0,74
Schwefelsäure 7,30 7,34 10,00 2,27
Kieselsäure 36,69 36,46 36,87 36,15
Thonerde 22,45 29,61 26,60 28,06
Eisenoxyd 0,47 0,91 0,28 6,72
Natron 23,90 20,60 20,75 H,82
Kali _ _ _ 7,27
Kalk 0,63 2,37 4,05 4,20
Wasser 2,15 2,02 0,37 3,59
100,64 100. 100. 101,23
B. Hauyn.
1 . Aibano. Grünblau. Whitney : s. Nosean.
2. Aibano. Weiss iBerzelin]. Aus dem Peperin, Y. G. 2,486. v. Rath
Ztschr. d. geol. G. 18,546.
Silicate.
455
3. Vesuv (Monte Sommaj. Schön blau, V. G. 2,4 64. Rammelsberg :
Pogg. Ann. 109,567.
4. Laacher See. Bergemann: s. Nosean.
5. Desgl. Aus einem trachytischen Block. Blau, V. G. 2,481. v. Rath :
Ztschr. d. geol. G. 16,73.
6. Niedermendig. a. Varrentrapp. b. Whitney.
7. Melfi. Aus dem Hauynophyr. V. G. 2,446. Rammelsberg.
1.
2..
3.
4.
Chlor
—
0,66
Spur
Schwefelsäure
12,98
12,15
11,25
11,56
Kieselsäure
32,44
32,70
34,06
37,00
Thonerde
27,75
28,17
27,64
27,50
Eisenoxyd
—
1,78
Natron
14,24
11,71
11,79
12,24
Kali
2,40
4,64
4,96
—
Kalk
9,96
10,85
10,60
8,14
Wasser
—
0,48
101,36
^4<
99,77
100,30
99,63
6.
6.
7.
^
a.
b.
Chlor
0,33
0,58
Spur
Spur
Schwefelsäure
12,54
12,60
12,07
1 1 , 08
Kieselsäure
33,11
35,01
34,36
34,88
Thonerde
27,35
27,41
28,^9
«,34
Eisenoxyd
1,05
0,24
0,15
Natron
15,39
9,12*)
f8,92
14,47»
Kali
IJ2
3,76
Kalk
11,92
12,55*)
7,36
6,^4
Wasser
0,20
0,86**)
103,01
98,37
101,15
99,77
Nosean und Hauyn, mit dem Sodalith isomorph, bestehen aus Silicaten und
Sulfaten , oft auch ein wenig Chloriden ; Nosean ist kalkarm , Hauyn reich an Kalk ;
das Natron des letzteren ist häufig von einer grossem Menge Kali begleitet.
Um die Zusammensetzung beider Mineralien zu berechnen, verwandeln wir
Calcium in sein Aeq. Natrium, dem wir das Kalium hinzufügen.
Zieht man für jedes At. Chlor 1 At. R, für S 0^ 2 At. R ab, so sind in dem Rest,
deni Silicat, die Atom Verhältnisse die folgenden. Vergleicht man femer die Quanti-
täten R, welche den Chloriden und Sulfaten zugehören, mit denen im Silicat, und
endlich vergleicht man überhaupt die atomistischen Mengen Calcium und Natrium
(Kalium) in diesen Mineralien, so erhält man :
R :
AI
: Si
R
in Chlorid
u. Sulfat
A. Ho86an.
R
im
Silicat
Ca : Na
1.
2.
3.
1,3 :
1,16 :
2
1
1
1
: 2,2
: 2,3
: 2,1
1 :
1 :
1 :
1,8
1,5
3
1 : 26,7
1 : 28,8
1 : 31
*) Sind beide Zahlen verwechselt? **) Worin 0,24 Schwefel.
456
Silicate.
4. 2,4
: 4
: 2,2
4
3
4
: 38
5. 2
: 4
: 2,4
4
3
4
: 77
6. 4,9
: 4
: 2,4
4
: 2,6
4
: 46,6
7. 2
: 4
: 2,3
4
2
4
: 9,3
8. 2
: 4
: 2
4
B. Haa]rn.
: 40,2
4
: 7,4
4. 2
4 .
2
4
: 4,7
4
: 2,9
2. 2
4 :
2
4 ;
<,7
4 .
: 2,5
3. 2
4 .
2
4
2
4 :
: 2,5
4. 4,B .
4 :
«,3
4 :
4,4
4 :
«,7
5. 2,3 :
4 :
2
4 :
2
4 :
«,5
6a. 4,5 .
4 .
2
4 :
4,25
4 :
4,3
6b. 2
4 :
2
4 :
4,57
4 :
4,7
7. 4,6 :
4 :
2
4 :
4,7
4 :
5,4
Aus diesen Proportionen dürfen wir folgende Schlüsse ziehen :
4 ; Im Silicat des Noseans und Hauyns ist R : AI : Si = 2
Silicat ist folglich ein Halbsilicat,
4:2; dieses
R2
AlSi2 0^={«'S*^^ ^
APSi^O*?/
Es ist das Silicat des Sodaliths und zugleich das im Nephelin mit normalem
Kalisilicat verbundene Silicat.
Abweichungen finden sich theils in älteren Analysen , theils in solchen , deren
Material entschieden verändert war. Dass dies beim Nosean vielfach der Fall ist,
bezeugt schon der Wassergehalt; für den Hauyn No. 7 w^eiss ich es bestimmt; in
6a. liegt wohl ein Fehler, da 6b. die Proportion der Mehrzahl ergiebt.
2y Das Mol.-Verhältniss des Silicats und des Sulfats (Chloridsy ist veränderlich.
Im Nosean ist es = 4 : 2 (in dem farblosen No. 7y , 4:2^ ^in No. 6; und I : 3
(No. 3, 4, 5;. No. 8 hat vielleicht einen Theil seines Sulfats verloren. — Im Hauyn
ist es = 4 : 4^ (in No. 6) oder =4:2 (in No. 4, 2, 3, 5).
3) Das Atomverhältniss Ca : Na ist gleichfalls sehr verschieden; im Nosean =r
4 : 80 bis I : 7; im Hauyn = 4 : 2|^ bis 4 : 4.
Sieht man im Nosean vorläufig vom Kalk ab (dessen Aeq. als Natron in Rech-
nung genommen ist) , so ist das Verhältniss
SO* : R
: 8 in 6. = 4 : 8
: 8,5 7. = 4 : 6,5
: 8,7
Nur der letzte, der farblose, welcher das Maximum von Schwefelsäure gegeben
hat, wird die normale Zusammensetzung darstellen können; alle übrigen dürften
schon etwas Sulfat verloren haben, No. 8 natürlich sehr viel. Wir glauben daher,
dass im Nosean jene Proportion ursprünglich = | : 6 ist. Daraus folgt, dass der
[kalkfrei gedachte} Nosean eine Verbindung von 4 Mol. Natronsulfat mit
2 Mol. Natron-Thonerdesilicat ist,
in 3. = I
4. = 4
5. = 4
Na2 S 04 + 2N
;a2 AI Si2 0^ = I
Na2 S 0* I
NVSiO* }
APSi^Oi^ j
d. h. aus je eüiem Mol. der einzelnen Salze besteht.
Silicate. 457
S 0* = 96
= S03H,25
4Si = H2
Si02 33,74
«AI . = 109,8
AI 0» 88,85
6Na = 138
Na^O 26,16
HO = 856
100.
7H,2
Allein in allen Noseanen ist dieser Natronverbindung eine analoge Kalkverbin-
dung isomorph beigemischt. Das Maximum des Kalks zeigt der farblose No. 7, denn
er enthält Ca : Na = 1 : 9. Nimmt man dies an, so ist dieser Nosean
2(Ca S 0* + iCa AI Si« 0») \
9(Na2S 0* + 8Na2Al Si^ 0») /
{
S 0* = 96
— SOMl,30
4Si — H2
Si 02 33,89
2Al — 109,2
AI 0» 29,00
44^Na = 112,9
Na^O 21,50
-j^Ca — 21,8
Ca 0 4,31
160 — 256
100.
707,9
Der Hauyn ist ganz dasselbe, nur reicher an der Kalkverbindung. Seine allge-
meine Formel ist mithin ebenso
m(Ca S 0* 4- 8Ca Al Si« 0«) \
n(Na2S 0^ + 2Na2Al Si« 0^1 /
A. m : n = 4 : 5 ; Ca : Na = 2 : 5 Hauyn No. 2, 3, 5.
{
B. m : n
— 2
: 3; Ca : Na
— 1:3 Hauyn No.
1.
1
C. m : n
— 2
• 5 ; Ca : Na
= 1:5 Hauyn No.
6.
A.
B
•
I^S 0^ — 134
S 0* 11,38
S 0* — 96 =
—7
S 0» 11,36
6Si — 168
Si 02 34,13
4Si — 112
Si 02 34,09
3Al — 163,8
AI 03 29,18
2A1 — 109,2
AI 03 29,15
5Na — 115
N?
i2 0 14,69
3|Na = 82,8
Na2 0 15,85
2Ca — 80
Ca 0 10,62
l|Ca — 48
Ca 0 9,55
«40 = 384
100.
160 = 256
100.
1044,8
C.
704
SO*— 96
= S 03 11,33
4Si
— 112
Si 02 34,00
2AI
— 109,2
AI 0» 29,06
4^Na
— 98,6
Na2 0 18,81
jCa
— 34,3
Ca 0 6,80
160
— 256
706,1
100.
Welches aber auch das Verhältniss m
i : n sei , immer ist
im
Hauvn hiern
S 0* : Si = 1 : 4 und S 0'* : AI = 1 : 2, womit auch die Analysen im Allgemeinen
übereinstimmen.
Von der Chlorverbindung (Sodalithsubstanz) , die in beiden Mineralien oft vor-
kommt, ist bei der Berechnung wegen ihrer meist geringen Menge abgesehen. Die
grösste Menge, 1,08 p. C. , enthält der schwefelsaure- und kalkreichste farblose
45S Silicate.
Nosean No. 7. In ihm ist Cl : S 0^ nahe =1:4. Bei 4 : 3-| würde seine Formel
eigentlich sein
3 NaCI + 2Na2AlSi?08)
9 Na^S 0* + «Na^Al Si^ 0»)
2 Ca S 0* + 2Ca AI Si« O»)
^Cl = 15,2 = Cl 1,10
USO^— 150,9
S03 9,«0
8Si — 224 .
Si 02 34,75
4A1 — 218,4
AI 0» 29,70
94Na — 226,7
Na^O 82, «2
4Ca — 34,3
Ca 0 3,48
320 — 512
100,25
1381,5
Verglichen mit den Formeln haben die Noseane immer etwas mehr Kieselsäure
(36 statt 34 — 35 p. C.) ; bei den Hauynen tritt dies nicht ein, denn diese sind in
ihrer Mischung weit weniger alterirt als jene.
Lasurstein (Lapis lazuli) .
Die blaue Masse ist nicht homogen, wie noch Fischer neuerlich hervorhob;
unter dem Mikroskop liegen in weisser Masse blaue Partikel.
Der in Würfeln und Granatoedern krystallisirte , zum Theil weisse (?) Lasur-
stein vom Baikalsee schmilzt v. d. L. schwer und schwillt zu einer weissen, porösen
Masse an NordenskiÖld) . Er giebt beim Erhitzen etwas Schwefel und verliert seine
Farbe erst beim Schmelzen, indem er sich sonst wie Hauyn verhält (L. Gmelin) .
Auch geglüht, gelatinirt er mit ChlorwasserstofTsäure unter Entfärbung und
Entwicklung von Schwefelwasserstoff.
Schon von Marggraf untersucht und später von Klaproth, ist er wegen steter
Beimengungen seiner Natur nach noch immer zweifolhafl.
1. Orient, a. Varrentrapp: s. Hauyn. b. Köhler; c. Schultz: In mein.
Labor. (Früher L. Gmelin: Schwgg. J. 14,325. Mit 8 p. C. Verlust.)
2. Südamerikanische Cordilleren. Schultz. (Früher Field: J. f. pr. Ch.
55.314. Mit 67 p. C. Kieselsäure.)
3. Ditro, Siebenbürgen. V. G. 2,31. Hauer: Kenngott Uebers. 1860.
1.
2.
3.
a.
b.*)
c.**)
Chlor
0,42
Schwefel
0,95
3,16
3,96
Schwefelsäure
5,89
3,22
5,67
4,32
4,92
Kieselsäure
45,50
45,33
43,26
45,70
40,54
Thonerde
31,76
12,33
20,22
25,34
43,00
Eisenoxyd
1,23
2,12
4,20
1,30
0,86
Kalk
3,5 2
23,56
14,73
7,48
«,u
Natron
9,09
11,45
8,76
10,55
42,54
Kali
1,35
Wasser
0,12
98,48
0,35
98,16
100.
100,
fOO.
*) Nach Abzug von 6,7 Ca C O^. **] Desgl. von 28,2 Ca C O^ und 4,5 MgC 0>.
Silicate. 459
Ittnerit (Skoiopsit).
Beide kommen am Kaiserstuhl vor.
Der Ittnerit giebt beim Erhitzen Wasser (und etwas Schwefelwasserstoff); er
schmilzt V. d. L. leicht unter starkem Aufblähen und Entwicklung von schwefliger
Säure zu einem glasigen Email. In verschlossenen Gefässen erhitzt, wird er stellen-
weise blau (C. Gmelin) .
Der Skoiopsit schmilzt v. d. L. mit Schäumen und Sprudeln zu einem fein-
blasigen, grünlichen Glase.
Beide gelatiniren mit Ghlorwasserstoffsäure ; der Ittnerit unter Entwicklung von
Schwefelwasserstoff.
\. Ittnerit. Regulär krystallisirt. a. C. Gmelin: Schwgg. J. 36,74.
b. Whitney: Pogg. Ann. 70,442.
2. Skoiopsit. Derb. a. V. G. 2,53. Kobell: J. f. pr. Gh. 45,484.
b. Rammeisberg: Berl, Ak. Ber. 1862.
I. 2.
^ ,-
a.
b.
a.
b.
Chlor
0,73
1,25
0,56
1,36
Schwefel
nicht best.
nicht best.
Schwefelsäure
2,86
4,62
4,09
4,39
Kieselsäure
34,02
35,69
44,06
34,79
Thonerde
28,40
29,14
17,86
21;00
Eisenoxyd
0,61
3,35*)
2,70
Kalk
7,26
5,64
15,48
15,10
Magnesia
2,23
2,67
Natron
12,15
12,57
12,04
H,95
Kali
1,56
1,20
1,30
2,80
Wasser
10,76
9,83
3,29
98,35 99,94 100,97 100,05
Fischer erklärt beide für ident, was wohl insofern richtig sein möchte, als beide
aus Nosean oder Hauyn entstanden sind.
Kobell hat 10 p. C. Kieselsäure mehr als ich, dagegen kein Wasser gefunden
(höchtens 0,8 p. C).
In den einzelnen Gliedern der Nephelingruppe treten auf:
a. = Na Gl d. = Na^ Si 0^ g. = K^ Si 0^
b. = Na2 S 0^ e. = Ca^ Si 0^ h. = AI Si» 0'>
c. = Ca S 0* f. = Al2 Si:^ O'^
Und zwar im
Leucit g und h
Nephelin d (e), f, g, h
Sodalith a, d, f
Nosean
Hauyn
7
j- (a) b, c, d, e, f.
♦) Worin 0,86 Manganoxyd.
Uli.
460 Silicate.
Helvingruppe.
Reguläre, tetraedrische Mineralien.
HelTin.
Schmilzt V. d. L. unter Aufblähen und Kochen zu einer gelbbraunen, blasigen
Perle, und reagirt mit den Flüssen auf Mangan.
Mit Chlorwasserstoßsäure gelatinirt er unter Schwefelwasserstoffentwicklung.
Im Helvin von Schwarzenberg, den A. Vogel 1820 schon untersucht hatte, wies
C. Gmelin Bervilium und Schwefel nach.
Vogel: Schwgg. J. 29,314.
t. Schwarzenberg, Sachsen. V. G. 3,166. C. Gmelin: Pogg. Ann. 3.53.
2. Norwegen. Im Zirkonsyenit, V. G. 3,165. Ranimelsberg : Ebend.
93,453.
3. Miask. Rothbraun, V. G. 3,333. Teich: Kokscharow Beitr. 5,3S0.
4. Lupikko, Finnland. Derselbe.
4.
2.
3.
4.
Schwefel
5,05
5,74
5,77
5,95
Kieselsäure
33,26
33,43
32,42
30,34
Thonerde
}
12,03
0,78
Ber>ilerde
41,46
43,46
40,54
Manganoxydul
41,76
49,42
35,34
37,87
Eisenoxydul
5,56
4,00
45,24
40,37
Kalk
4,72
Glüh Verlust
4,45
0,22
98,84 103,42 402,95 99,95
No. 4 ist nicht richtig, weil die Analyse keinen Ueberschuss, sogar 4,2 p. C.
Verlust zeigt.
Atom Verhältnisse.
4.
2.
3.
4.
S
46
48
48
48,6
Si
55,4
55
54
50.5
Be
47,5
45,3
53,4
42
Mn
Fe
^^>^^ fiß ^
70
5,5
}
75,^
' 24 i ^*
53,3 ^
44,4J
Ca
—
8,4
Nach Abzug
von Eisen und
Mangan
für R S ist
R : Si
R
R
R
: Be
im
Sulfat
im Silicat
im
Silicat
4.
4,84
4
4 :
6
4
: 4
2.
4,87
: t
4 :
5,7
1,
3 : 4
3.
2
4
4
. 6
4
: 4
4.
2
: 4
4
: 5,4
4
: 4
67,7
Indem man diese Proportionen
2:4 4:6 4:4
setzt, ergiebt sich, dass der Helvin aus 4 Mol. Schwefelmangan (eisen) und
3 Mol. Halbsilicat von Beryllium und Mangan (Eisen, Calcium! besteht,
(Mn. Fe* S + 3;Be, Mn, Fe)^ Si 0*.
Silicate.
46t
Ferner ist
Mn : Fe : Ca
in I. = 8 c 1
2. =
3. =
4. =
Speciell ist mithin
I.
t
iS =
6Si =
6Be s
7^Mn =
|Fe =
240 =
S+ 3
SiO^
Be2 Si 0*
S 5,73
Si 02 32,33
BeO 43,66
Mn 0 43,36
Fe 0 3/7^3
1027» 7
13
6,3
I
1,7 : I
.;.' »
2
%
mwoV
S+ 3
3S = 64
'«^i = «68
6Be =2 56
7fMn = 408,6
^Fe =« 32
Ä40 gtk 384
1142,6
Be« Si 0* J
/Öfhio*
= S 5,75
Si 0^ 32,35
BeO 43,66
MnO 47,42
FeO 3,69
402,87
/ |Mn \
2S =
6Si =
6Be =
5^Mn =
2fFe =
240 =
S + 3 .
= U
= 468
= 56
= 314,3
= 128
= 384
14 14,3
Si 0^'
Be2 Si 0*
= S 5,74
Si 02 32,30
BeO 13,64
MnO 36,40
Fe 0 14,77
102,85
Danalit.
Schmilzt V. d. L. leicht zu weissem Email, giebt mit Soda auf Kohle Zink-
beschlag. ,
Verhält sich gegen Sauren wie Helvin.
1. Rockport, Massachusetts. V. G. 3,427. Cooke: Am. J. Sc. (2) 42.
2. Gloucester. Derselbe. '
1.
2.
Schwefel
o,48
4,82
Kieselsäure
31,73
29,88
Beryllerde
13,83
14,72
Eisenoxvdul
27,40
28,13
Manganoxydul
5,64
3,12
Zinkoxyd
17,31
18,15
Kalk
0,83
101,59 101,63
Nach Abzug von Eisen, Mangan und Zink zur Bildung von R S ist
R : Si R : R R : Be
im Silicat imSulf. im Sil. im Silicat
1. 2:1 I : 6,2 I 1,08
2. 2,2 : I I : 7,4 I : 1,08
462 Silicate.
Die Verhältnisse sind also genau die des Helvins, entsprechend
R S + 3R2 Si 0^.
Ist Fe : Zn : Mn = 5 : 3 : I , so erfordert die Rechnung
S = 32 = S 5,6
3Si = 84 Si 02 31,5
3Be =28 Be 0 f3,3
2|Fe = 124,4 Fe 0 28,0
^Mn = 24,4 Mn 0 5,5
|zn = 86,7 Zn 0 18,9
fio = <92 i^i;i
571,5
Kieselwismuth.
Schmilzt V. d. L. leicht, bildet auf Kohle einen gelben Beschlag und liefert mit
Kohle Wismuth.
Geiatinirt mit Chlon^'asserstofls'äure.
Das tetraedrisch krystallisirte Kieselwismuth von Schneeberg wurde zuerst von
Hünefeld, dann von Kersten {{.], später von v. Rath (2/ untersucht.
Hünefeld: Schwgg. J. 53,84. — Kersten: Pogg. Ann. 27,81. — v. Rath: Eb.
136,416.
i.
2.
Kieselsäure 22,23
16,23*;
Wismuthoxyd 69,38
82,23
Eisenoxyd (Mn) 2,70
0,52
Phosphorsäure 3,31
0,28
97,62
99,26
Den \ erlust betrachtete Kersten als Fluor und Wasser.
Nach V. Rath ist das Mineral halbkieselsaures Wismuth,
Bi^ Si» 0»2.
3Si — 84 — Si 02
16,25
4Bi — 832 Bi2 0»
83,75
120 — 192 {
100.
1108
Mejonifgruppe.
Eine Gruppe isomorpher, viergliedriger Silicate , llalbsilicate , normale oder
Verbindungen beider.
Sarkolith.
Schmilzt V. d. L. zu weissem Email.
Geiatinirt mit Säuren.
Von Hauy für Anaicim gehalten , von Brooke kryslallographisch bestimmt , ist
der Sarkolith vom Vesuv von Scacchi (1. und später von mir (2.; untersucht
worden.
Scacchi: Mem. min. e geolog. Napoli 1841 — 43. — Rammeisberg: Pogg. Ann.
109,567.
*) Mittel zweier Analysen.
Silicate .
463
Wird
\.
2.
Kieseln ure
42, H
40,51
Thonerde
24^,50
21,54
Kalk
32,43
32,36
NalroD
2,93
3,30
Kali
101,97
1,20
98,91
Ani
ilvscn i^:
.
* AI : Si
AI : Ca*)
Na(K)
-Ca
\.
1 : ^,9
\ : 2,6
1
: 6,1
t.
1 : 3,2
1 : 3,07
1
; 4,5
< : 3
1 : 3
1 .
4,5
angenommen, so ist der Sarkolith eine Verbindung von Haibsihcaten,
/ / 3Na4 Si 0^ \
/ ,Na6 AI S\^ Oii \ _ ) \ AI« Si3 0*2 /
\ 9Ca3 AI Si5^ ^^M ~ ) 9 / 3Ca2 Si 0* \
3Si
AP Si^ 0^^ f
= 84 =i= Si 0^39,79
AI = 54,6
2',7Ca = 108
0,6Na = U,8
<20 = 192
452,4
AI 0^ 22,68
Ca 0 33,42
Na^O 4,4<
100.
Das Kalk-Thonerdesilicat ist chemisch gleich einem Kalk-Thongranat.
Mejonit»
Schmilzt V. d. L. unter Schäumen zu einem farblosen Glase.
Gelatinirt mit Chlorwasserstoffsäure (L. Gmelin, Kobeilj. Löst sich darin auf;
aus der Auflösung scheidet sich beim Erhitzen die Kieselsäure pulverig aus.
Aeltere Analysen :
Dunin Borkowsky: J. de Phys. 87,382. — L. Gmelin: Schwgg. J. 25,36.
35,348.
1. Vesuv. Stromeyer: Untersuch. 378.
2. Vesuv. Wolff: De compositione fossilium Ekebergitis, Scapolithi et
Mejonitis. Berol. 1843.
3. Vesuv. V. G. 2,74, v. Rath: Pogg. Ann. 90,288. 288.
4. Laacher See. Krystallinische Körner von QuarzhUrte, V. G. 2,769. Von
Chlorwasserstoffsäure zersetzt, v. Rath: Ebend. 119,262.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
40,53
42,07
42,55
45,13
Thonerde
32,72
31,71
30,89
29,83
Eisenoxyd
0,i8
0,4i
Kalk
24,24
2 2,43
21,41
18,98
Magnesia
0,83
0,13
Natron
1
1,81
0,45
1,25
2,73
Kali
/
0,31
0,93
1,40
Glühverlust
0,31
97,29
0,19
98,46
0;41
99,48
98,61
♦) 2Na ■« Ca gesetzt.
464 Silicate.
AtomverhältQisse.
R == Ca, einschliesslich t (Na, K).
Si Na,K: Ca
2,1 I : 7,8
2,27 20
2,35 6,7
2,6 2,9
Leider zeigen die Analysen wesentliche Verluste, deren Natur unbekannt ist.
Nimmt man an, dass sie aus Natron bestehen, so hätte man
2. 1,47 : 1 I : 3,6
3. 1,54 : I 3,1
4. 1,46 : I 2,0
Unter Annahme der Proportion 1,5 : 1 : 2,25 = 6 : 4 : 9 ist der Mejonit
ein Kalk-Thonerde-Halbsilicat,
R : AI
1.
1,45 : 1
2.
1,33 : 1
3.
1,38 : 1
4.
1,39 : 1
Ca« AM SiO 03« — / ^^^ Si 0 (^
l.a AI M U —^ j^j2 Si» 0*2 j
Diesem Silicat ist stets ein analoges Alkali-Thonerdesilicat isomorph beigemischt,
dessen Menge jedoch zweifelhaft und vielleicht variabel ist. Setzt man Na : Ca=: I : 3,
so ist das Ganze
/ 3Na* Si 0*
\ 6Ca« AH Si« 0»« / ~ ) ^ / 3Ca2 Si 0^
}
/ Na »2 A\* Si'J 03« \ _ ) \ 2AI2 Si3 0»2
l~]J 3Ca2 Si 0^ \
\ 2Al2Si3 0»2/
9Si = 252 = Si 02 4^,8«
4A1 = 218,4 AI 03 31,78
5|Ca = 205,7 Ca 0 22,30
I^Na = 39,4 Na2 0 4,H
360 = 576 100.
1291,5
V. Ralh glaubte R : AI : Si = I : I : 2 annehmen zu dürfen. Die Analysen
gestatten aber diese Anorthitmischung nicht.
Der sehr seltene krystallisirte Mejonit vom Laacher See ist von v. Rath ge-
messen ; häufiger ist ein etwas verwitterter, der v. d. L. sich wie der vesuvische
verhält und einen Glüh vertust von 2 p. C. erleidet.
C y k 1 0 p i t. Kleine, weisse Kryslalle, den Analcim auf einer der Cykiopeninseln
begleitend, durch Säuren zersetzbar, bestehen nach Sartorius von Waltershausen aus
44,45 Kieselsäure, 29,83 Thonerde, 2,2 Eisenoxyd, 20,83 Kalk, 0,65 Magnesia,
2,32 Natron, 1,72 Kali, 1,94 Wasser, und sind vielleicht Mejonit.
Vulk. Gesteine Islands 192.
Wernerlt (Skapolith).
Schmilzt v. d. L. unter Aufschwellen zu einem blasigen Glase. Mancher giebt
schwache Fluorreaction.
Wird von Chlorwasserstoffsäure, nach v. Rath jedoch etwas schwer zersetzt,
ohne zu gclatinircn.
Nächst den Aelteren, wie Simon, John, Laugier, haben sich Hartwall, Hermann,
Nordenskiöld, besonders aber Wolff und vom Rath mit der Untersuchung des Wer-
norits beschäftigt.
Hartwall: Berz. Jahresb. 4,155. — Hermann: J. f. pr. Ch. 34,177. 54,420.
— N. Nordenskiöld: Schwgg. J. 3l,il7. — A. Nordenskiöld: Beskrifning öfver de
Silicate. 465
i Finland funna mineralier. Helsingfors 1 855. — G. v. Rath : s. Mejonit ; ferner Pogg.
Ann. U4,384. — Wolff: 8. Mejonit.
Der Wernerit hat die Krystallform des Mejonits ; allein die Krystalle sind nie
vollkommen durchsichtig, bald härter, bald weiclier. Viele enthalten Wasser, auch
wohl kohlensauren Kalk; manche sind vollständige Pseudomorphosen.
Die zahlreichen Analysen ergeben von 40 bis 60 p. C. Kieselsäure. Alle ent-
halten Thonerde und Kalk, letzteren von 20 bis zu 3 p. G. herab, und zwar sind die
kaikreichsten zugleich die kieselsäureärmsten. Die kalkreichen sind alkalifrei oder
arm ; mit Abnahme des Kalks wrächst häufig die Menge des Natrons (Kalis) . Der
Wassergehalt, meist unter 4 p. C, steigt bis über 2 p. C, ja noch höher.
Hiemach sind diese Mineralien sehr verschieden zusammengesetzt. Diese Ver^
schiedenheit könnte eine ursprüngliche sein ; die einzelnen wären dann trotzdem
isomorph. Oder sie ist Folge zersetzender Einflüsse auf eine ursprüngliche Ver-
bindung. Im ersten Fall müssten die DifTereazen in der Zusammensetzung deutlich
erkennbar sein, imd ihnen müssten bestimmte physikalische Unterschiede entsprechen.
Dies ist aber nicht der Fall, das äussere Ansehen vieler spricht deutlich für eine ein-
getretene Veränderung, die dann zweifellos wird, wenn die Substanz, wie zuweilen,
kohlensauren Kalk und Wasser enthält, reich an Kieselsäure, v. d. L. unschmelzbar
und durch Säuren unzersetzbar ist. Endlich finden sich Massen von Wemeritform,
die aus Glimmer, Epidot, Augit, Hornblende, Feldspath etc. bestehen.
A. Eieselflänre 40 Bis 50 p. C.
\. Pargas. V. G. 2,749. N. Noi^dehi^föld.
%. Desgl. Klare Krystalle, V. G. i,736. Derselbe.
3. Ersby bei Pargas (Insel Hochland). Ersbyit. Derb, V. G. «,723.
v. Rath.
4. Slüdänka, Daurien. Stroganowit. V. G. t,849. Hermann.
Aehnlich ist :
Bolton, Massachusetts. Nuttalith. v. Rath.
5. Pargas. Kurze, dicke, grünliche Prismen, V. G. 2,712. Wolff.
6. Pargas. Ebensolche, V. G. 2,654. v. Rath.
Aehnlich :
Arendal. Derb, gelbgrün, V. G. 2,754. v. Rath.
Arendal. Grosse, dicke, gelbliche Krystalle, V. G. 2,697. v. Rath.
Bolton. Nuttalith. Stadtraüller: Am. J, Sc. (2] 8,<8.
Bocksäter's Kalkbruch, Ostgotliland. Violett, derb. Berg: Berz. Jahresb.
25,356.
Bolton. Blau. Wurtz: Am. J. Sc. (2) 10,325.
Baikalsee. Glaukolith. v. Rath.
Arzathal, Piemont. Spezia: Intorno ad un Calcifiro. Torino 1875.
MalsjÖ, Wermland. Derb, blau. v. Rath.
Diana, N. York. Nuttalith. Hermann.
Laurinkari, Finnland. Wolff.
7. Pargas (Ersby). Hartwall.
8. Bolton. Weiss und röthlich, krystallinisch. Wolff.
9. Bolton. Röthliche Krystalle, V. G. 2,718. Petersen.
HesselkuUa, Schweden, a. Wolff. b. Hermann.
Pargas. Ekebergit. Harlwall.
10. Malsjö. Weiss, V. G. ^,658. v. Rath.
Malsjö. Wolff.
Arendal. Wolff.
1 1 . Bolton. Derb, roth. Hermann.
Baramel 8 be r g, Handb. d. Mineralchemie. II. 30
466 Silicate.
\.
2
•
3.
4.
5.
6.
Kieselsaure
41,25
43,
,83
44,26
43,35
45,10
45.46
Thooerde
33,58
35,
43
30,37
30,52
32,76
30,96
Eisenoxyd
—
-
0,95
—
—
Kalk
20,36
«8,
96
20,n
21,59
17,84
47,22
Magnesia
0,54
—
0,15
—
—
—
NatroQ
—
-—
1,15
3,74
0,76
t,29
Kali
—
-
2,75
—
0,68
4,34
Wasser
3,32
99,05
99,
03
25
0,58
99,43 1
—
1,04
98,18
4, «9
00,45
98,53
7
•
8
•
9.
40.
41.
Kieselsäure 48,77
48,
79
48,34
50,04
51,68
Thonerde
31,
05
28,
16
29,09
25,68
29,30
Eisenoxyd
l
—
0,
32
—
1,31
Kalk
^5,
94
^5,
02
45,40
12,64
13,51
Magnesia
—
-
^
29
1,06
0,78
Natron
3,
25
4,52
> 6,66
5,89
1,46
Kali
—
0,54
1,54
0,94
Wasser
0,
,6«
0,
,74
0,62
2,50
0,82
99,62 99,36 100. 99,35 99,80
Hierher gehört auch wohl der Porzellanspath von Obemzell bei Passao.
a. Analyse v. Kobell's: J. f. pr. Ch. 1,89. b. Schafhäutl: Ann. Ch. Pharm. 46,340.
(Ausserdem Fuchs: Leonh. Taschenb. 1823.)
a.
b.
Kieselsäure
50,29
49,20
Thonerde
27,37
27,30
Kalk
13,53
16,48
Natron
. 5,92
4,53
Kali
0,17
1,23
Wasser
1,20
Chlor
0,92
97,30 99,65
B. Kieselsäure 50 bis 60 p. C.
12. Baikalsee. Glaukoiith. Derb, grünblau, V. G. 2,721. V. d. L. nur
schwer schmelzbar. Bergemann: Pogg. Ann. 9,267. (Auch Giiiv'ar-
towsky: J. f. pr. Ch. 47,380.)
13. Pargas. Hartwall.
Bolton. Gelb. v. Rath.
14. Gouverneur, N. York. Farblose und weisse Krystalle, V. G. 2,633.
V. Rath.
15. Vesuv. Mizzonit. V. G. 2,623. V. d. L. schmelzbar. Wird von
Säuren schwer angegriffen, v. Rath: Pogg. Ann. 119,254.
16. Libarens, Pyrenäen. Dipyr. a. Delesse: C. rend. 18,944. b. Pouzac,
Pyrenäen. V. G. 2,65. Damour: Des Cloizeaux Manuel 227.
17. Bolton. Weiss, V. G. 2,66. Hermann.
18. Solberg, Schweden. Prehnitoid. Schmilzt v. d. L. leicht. Blom-
Strand: öfvers. 1854.
19. Arendal. Rother, rauher Krystall, V. G. 2,852. Schmilzt schwer,
wobei er weiss wird. v. Rath.
Silicate.
467
20. Neapel. Marialith. Aus Piperno. Krystallisirt, farblos, V. G. 2,53.
V. Hath: Zeitschr. d. geol. Ges. 18,635.
Arendal. Grosse, graue Krystalle. Wolff.
21. SjÖsa, Schweden. Aehnlich dem vorigen. Berzelius: Afh.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
Wasser .
}
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
12.
50,28
27,60
0,10
11,11
3,73
2,96
1,26
1,73
99,07
17.
56,04
23,92
1,14
9,28
0,34**
8,66
1,27
13.
52,11
27,60
0,55*)
13,53
3,86 -
0,73
98,38
18.
56,00
22,45
1,04
7,97***)
0,36
10,07
0,46
1,04
14.
52,25
23,97
9,86
0,78
8,70
1,73
1,20
15.
54,70
23,80
3,77
0,22
9,83
2,14
0,13
16a.
55,5
24,8
9,0
9,4
0,7
98,49 99,59 100.
19.
59,74
16,20
7,90
2,15
4,02
4,31
4,42
1,83
100,65
99,36 100,57
20. t)
62,72
21,82
4,63
0,31
9,37
1,15
TÖÖ,
}
IFis. 2,202.
16b.
56,22
23,05
9,44
7,68
0,90
99,70
21.
61,50
25,35
1,50
3,00
«,«5H)
5,00
99,00
Bei den Analysen 4., 10., 11., 17. ist die gefundene Kohlensäure einfach ab-
gezogen.
Berechnung der A[om Verhältnisse.
R ist Ca (Mg) und das Aequivaient von 2 Na (K) .
R :
AI :
Si
R :
Si
Na (K) : Ca (»
1.
1,15 :
«J
1 :
1,83
2.
0,98 :
2J
2J
5.
1,06 :
2,34
2J
1 : 8
6.
1,18 :
2,5
2,3
3
4.
1,5 :
. 2,4
1,6
3,2
3.
1,4 :
2,5
1,64
3,1
7.
1,1
: 2,7
2,45
2,7
9.
1,34
: 2,85 .
2,1
1,3
11.
1,03
: 3,0
3
4,0
13.
1,1
: 3,2
3
2,0
12.
1,26
: 3,1
2,5
2,3
8.
<,4
: 3,0
2,1
1,9
10.
1,45
: 3,33
2,3
«,«
14.
1,5
: 3,7
2,5
1,6
16a.
1,3
: 3,8
3
2,0
16b.
1,33
: 4,5
3,4
^6
15.
1,48
: 3,9
n 0,U MnO.
1,5 p. C.
**♦
2,6
; DesgL
2,2
*) Und Mg 0.
4,8 Magneteisen.
*♦) Wori
H) Desgl.
g von
468 Silicate.
R
: AI :
Si
R : Si
Na (K) : Ca ^Mg^
17.
l,i
: 1 :
4
4 : 4,9
« : f,8
18.
1,4
: 1 :
4,3
3
t
20.
^2
: 1 :
5
4,16
3,6
Versucht man, die eiDfachsten Verhältnisse aufzusuchen, so bemerkt man, dass
AI : R stets zwischen I : \ und I : 1,5, dagegen AI : Si von I : 2 bis I : S Uegi.
A.
R : AI : Si = 1 : I : 2 — R : Si = I : 2. No. 4, 2, 5, «.
Sie enthalten das Minimum von Si und die grösste oder fast die grösste Menge
Kalk. Ilalbsilicate,
Ca AI Si2 O^ — / ^^' ^' 0* \
U AI bi^ ^^ — \ A|2 Si3 012 f
Sie haben die Zusammensetzung des Anorthits*]. No. 5 und 6 sind alkali-
haltig, so dass der letztere etwa
/ Na, K) 2 AI Si^OM
\ 6Ca AI Si2 08 /
B.
R : AI : Si = 1,5 : I : 2,5 — R : Si = I : 1,66. No. S, i.
Sie würden 4 Mol. Halbsilicat und 1 Mol. normales Silicat enthalten,
R3Al2SiSOio=/ ^^S'^U+4/ 3R2Si04 V
K AI M U — ^ ^^j Si3 0» / ^ * \ 2AI2 Si3 0»2 /
Sie enthalten aber Na und K und sind speciell
/(Na,K)«Al2Si«iO»8\
\ 6Ca3 A12 Si» 0»ö /
c.
R : AI : Si = 1 : 1 : 3 — R : Si = I : 3. No. 7, 19, (?) M, «3.
Sie würden aus 1 Mol. Halb- und 2 Mol. Normal-Silicaten bestehen,
RAlSi30io-2/ RSi03^ / R2Si04 \
K AI M U — 2 ^ AI Si3 0» / ^ \ Al2 Si3 0« /
In Urnen ist (Na, K) : Ca = < : 2 bis 1 : 4.
I).
R : AI : Si = 1,5 : 1 : 3 — R : Si = « : 2. No. 8, 4 0, 12.
Gleiclisam je I Mol. Halb- und Normal-Silicat,
R3 A12 Si« 02t _ / 3R Si on r 3R2 Si 04 >
K AI M U — ^ ^^1 g.3 09 / ^ \ iAl2 Si3 012 /
Na : Ca = I : I und 1 : 2.
E.
R : AI : Si = 1,5 : 1 : 3,9 (?) — R : Si = I : 2,625. No. 14, 15, 16, 17, 18 (?)•
Gleichsam aus 6 Mol. normalem und I Mol. Halb-Silicat bestehend,
R24Ali«Si«3 0t«^-6i •^RSi03\ / 3R2Si04 ^
Der Mizzonit (15.) hat die Form des Mejonits; v. Rath vereinigt ihn mit
No. 14 unter gleichem Namen und nimmt in ihnen R : Al : Si =s? 6 : 4 : 15
= 1,5:1: 3,75, R : Si = 1 : 2,5 an, was den Analysen sehr gut entspricht und
wonach beide
R« AI* Si»^ 0*^
d. h. 4 Mol. normales und I Mol. Halb-Silicat sind
*) Zugleich des Silicats in der Social ithgruppe.
Silicate. 469
/ 3RSiOn , / 3R2SiO< \
\ «AI Si3 09 / "^ \ aAl2 Si» 012 /
In No. U ist Na : Ca = 3 : 2, in 1 5 = 2 : \.
No. 20 hat genau die Form des Mejonits und Mizzonits. Er ist das kalkarmste,
natronreichste Glied unter allen und erinnert nicht an eine Umwandlung aus einem
anderen. Die Analyse ergiebt
R5 AH Si^o 057 R . AI . Si _ 4 j5 . ^ .5
oder auch R« AH Si^i O^^ = 4,6 : < : 5,25
= 4,43 : 0,95 : 5
Letzteres Verhältniss würde das Mineral als 5 Mol. normales und 4 Mol. zweifach-
saures Silicat erscheinen lassen. Es ist ferner Na : Ca = 18 : 5.
Dass viele dieser Mineralien nicht ursprüngliche Substanzen sind, unterUegt
keinem Zweifei ; ihre Formengleichheit mit dem Mejonit erweckte die auch von mir
getheilte Vorstellung, dass sie ursprünglich Mejonit gewesen seien. Allein keine
einzige Analyse hat die Proportion ' des Mejonits, R : AI : Si == 4,5 : 4 : 2,25,
ergeben (No. 3 und 4 nähern sich allerdings derselben), wogegen andere einfache
Verhältnisse, wie Ca Al Si^ 0^, bei den kalkreichen sich finden. Da mm der Sarkolith
= Ca^ Al Si^ 0^2 gleichfalls isomorph dem Mejonit ist und dies wohl auch noch für
andere Glieder der Gruppe gelten dürfte, so muss man zunächst vermuthen, dass die
beiden Halbsilicate
Ca2 Si 0* und AI? Si» O^?,
welche im Sarkolith im Verhältniss von 3 : 4 Mol., im Mejonit von 3 : 2 Mol. ent-
halten sind, auch in anderen Verhältnissen, wie z. B. in der Anorthitmischung A.
= 4 Mol. : 4 Mol., ohne Einfluss auf die Form sich zusammengelagert haben. Diese
Abtheilung könnte daher eine ursprüngliche Zusammensetzung haben.
Wohlbegründete Beispiele der Isomorphie verschiedener Silicatstufen in der
Feldspath-Augit- und Glimmergruppe u. s. w. lassen es sogar als möglich erscheinen,
dass die Abtheilungen B, C, D, E, wenn wir auch auf die einzelnen Formeln keinen
grossen Werth legen, primitive Mischungen aus Bi- und Singulosilicaten seien.
Der beste Kenner dieser Mineralien, G. v. Rath, hat die Abtheilung D, in
welcher R : AI : Si = 4,5 : 4 : 3, und den Mizzonit (4 4. und 4 5.) mit 4,5 : 4 : 3,75
als selbstständig und ursprünglich angenommen, und ihnen könnte man wohl auch
den Marialith (20.) mit 4,5 : 4 : 5,25 hinzufügen.
V. Rath: Pogg. Ann. 90,343. 4 49,258.
SchwarzerSkapolith von Arendal. Grauschwarze, sehr weiche Krystalle
ohne Spaltbarkeit, V. G. 2,837. Rundet sich v. d. L. nur schwer an den Kanten.
Von V. Rath untersucht.
Kieselsäure 29,52
Thonerde 4 5,77
Eisen oxyd 4 9,14
Kalk 9,02
Magnesia 8,50
Natron 0,58
Kali 0,37
Wasser und Bit. 4 0,89
Kohlensaurer Kalk 4,62
98,45
Skapolith von Arendal, in Epidot verwandelt. Forchhammer, Bischof
und Blum beschrieben diese Pseudomorphose, die v. Rath untersucht hat. S. Epidot.
Auch eine Umwandlung in Glimmer kommt bei Arendal vor. S. Kaliglimmer.
1^
470 Silicate.
Atheriastit von Arendal. Nach Hausmann der echte Wemerii von Hauy.
Schwillt V. d. L. stark an und schmilzt leicht zu dunkelbraunem Glase. Von Berlin
untersucht.
Pogg. Ann. 79,302.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxydul
Manganoxydul
Kalk
Magnesia
Wasser
38,00
24,10
4,82
0,78
22,64
2,80
6,95
100,09
2,7 A1:R— 1
2,3 R : R= 1
: 2,35 R : aq 1,43 :
: 1,73 R : aq— 1,23 :
1
1
Hier ist
AI : Si = I
oder R*):Si=l
Wenn ein Theil des Eisens als Fe angenommen wird, so dürften die Verhältnisse
= 1 : 2,5 1:2 1,33 : 1
sein . Das Ganze besteht dann aus Halbsilicaten,
R4 R2 Si* 020 + 3 aq = I ^»^ J ^2} + ^ aq.
P a r a 1 0 g i t. Ein mit Lasurstein am Baikalsee gefundenes Mineral, Y. G. 2 , 665,
,v. d. L. leicht schmelzend, besteht nach Thoreid aus 44,95 Kieselsäure, 26,89
Thonerde, 14,44 Kalk, 10,86 Natron, 1,01 Kali, 1,85 Wasser, und ist nach Kok-
scharow Skapolith.
Thoreid: Bull. d. sc. Moscou. 1857.
Gouzeranit. Aus den Pyrenäen, enthält nach Dnfr^noy (1.) und nach
Grandeau (2.)
1.
2.
Kieselsäure
52,37
44,08
Thonerde
24,02
32,85
Kalk
11,85
9,17
Magnesia
1,40
1,18
Natron
3,96
4,43
Kali
5,52
2,68
Wasser
6,20
98,55 100,59
Dufrenoy: Ann. Min. (2j 4,327. — Grandeau: Des Gloizeaux Manuel 1,229.
Eine noch weiter zersetzte Abänderung von Pouzac enthält nach Pisani: 58,33
Kieselsäure, 20,2 Thonerde, 1 , 9 Eisenoxydul, 1,0 Kalk, 7,2 Magnesia, 0,76 Natron,
8,82 Kali, 2,35 Wasser.
Des Gloizeaux Manuel 1,234.
Ueber Dipyr und Gouzeranit vgl. Zirkel: Ztsch. d. geol. G. 19,209.
Algerit. Dünne, gelbliche, quadratische Prismen von Franklin, N. Jersey,
V. G: 2,78 — 2,95, v. d. L. unter Aufkochen zu weissem Email schmelzend.
1. Hunt: Am. J. Sc. (2) 8,103.
2. Grossley: Eb. (2) 10,177.
*) Fe, Mq -: R.
Silicate. 471
«.
2.
Kieselsäure
52,«6
52,00
Thonerde
26,08
25,42
Eisenoxyd
1,94
4,54
Magnesia
\,i\
5,39
Kali
10,69
10,38
Wasser
7,92
5,27
100. 100.
Wilsonit. Rosenrothes Mineral von Bathurst, Canada, ist entweder aus Anor-
thit, oder, wie Des Cioizeaux glaubt, aus Wemerit entstanden.
1. Hunt: Phil. Mag. 7. 9.
2 . Selkmann : In meinem Laborat.
3. Roos: Am. J. Sc. (2) 45,47.
1. 2.*) 3.**)
a.
b.
Kieselsäure
47,60
43,55
41,26
47,46
Thonerde
31,20
28,14
30,31
30,51
Kalk
0,95
6,50
5,34
0,53
Magnesia
4,20
3,81
4,20
3,63
Natron
0,88
1,45
1,97
2,43
Kali
9,30
8,37
7,43
8,78
Wasser
5,42
8,61
8,83
6,09
99,55 100,43 99,34 99,43
Canaanit. Von Canaan, Connecticut, enthält nach Dana 53,37 Kieselsäure,
10,38 Thonerde, 4,5 Eisenoxyd, 25,8 Kalk, 1,62 Magnesia, 4,0 Kohlensäure.
Dana Min.
Skapolith von Pargas. Dünne, graue Krystalle, V. G. 2,65, v. d. L.
unschmelzbar, enthalten nach Woltf 92,7 p. C. Kieselsäure, sonst Eisenoxyd und
Thonerde.
Skapolith, in Thon verwandelt. Ein solcher kommt nach Suckow bei
Malsjö vor, und enthält 53, 32 Kieselsäure, 44, 65 Thonerde, 4 , 1 7 Eisenoxyd und Kalk.
Die Verwitterung im Mineralreich. Leipzig 1848. 138.
lieber die chemischen Prozesse, welche bei der Zersetzung des Wernerits
thätig gewesen sein müssen, hat G. v. Rath sich ausführlich verbreitet.
Humboldtillth (Melilithj.
Der Humboldtillth schmilzt v. d. L. schwer zu einer klaren Perle, nach Kobell
ziemlich leicht mit geringem Aufblähen zu einem graugrünen Glase; der MelUith
bildet ein gelbes oder schwärzliches Glas.
Gelatinirt mit Säuren vor und nach dem Glühen. Nach Kobell enthält die Auf-
lösung Eisenoxydul, nach Damour Eisen oxyd.
A. Humboldtillth vom Vesuv.
1. Kobell: Schwgg. J. 64,293.
2. V.-G. 2,90. Damour: Ann. Ch. Ph. (3) 10,59.
Eine ältere Analyse von Monticelli (Prodr. d. min. ves.) ist unbrauchbar.
B. Melilith von Capo di Bove. V. G. 2,95.
3. Damour. a. Gelber, b. Brauner.
*) Material voa Hunt erhalten. Ist von Kalkspath durchdrungen.
**) Nach Abzug von 1 5 p. G. Kalkspath.
472
Silicate.
Eine ältere Analyse von Carpi (Leonh. Taschenb. f. Min. 14) ist im-
brauchbar.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
A.
1.
43,96
H,20
2,32
31,96
6,10
4,28
0,38
2.
40,60
10,88
4,43
31,81
4,54
4,43
0,36
100,20
98,35
B.
3.
a.
b.
Kieselsäure
39,27
38,34
Thonerde
6,42
8,61
Eisenoxyd
16,17
10,02
Kalk
32,47
32,05
Magnesia
6,4i
6,71
Natron
1,95
2,12
Kali
1,46
1,51
98,18
99,36
Leider zeigen 2. und 3a. nicht unbedeutende Verluste.
Nimmt man das Eisen immer als Fe an, so sind die Atomverhältnisse
II
R*;
A. 1. 6,3
2. 5,6
ft
: 1
1
: Si
: 5,8
5,0
II
ft :
1,08
Si
: 1
: 1
I
R .
1
1
u
R
: 5
4.3
B. 3a. 6,3 :
3b. 5,4 :
1 .
1 :
5,2
4,4
1,2 :
1,23 :
1
1
1
1 :
. 8
7,5
Nimmt man aber im Humboldtilith nicht Fe sondern Fe an, so hat man
A. 1. 7,5 : 1 : 6,66 1,13 : 1 1:5
2. 7,6 : 1 : 6,4 1,2 : 1 1 : 4,6
Für den Humboldtilith folgt aus Kobell's Analyse, wenn die Proportionen
7,5 : 1 : 7 1,07 : 1 1:7
sind, dass er aus je einem Mol. Singulo- und Bisilicat besteht,
St5 A12 ^;u m« / <oR Si 03 ) / 15R2 Si 0* \
Rt* AP Sii^ 0*« = j 2^, SJ3 0» / + \ 2A12 Si3 0« /
Der Analyse zufolge ist jedoch eine Natron (Kali-) Verbindung zugleich vorhanden
und zwar ist das Ganze
Na2 R14 AP Sil* 0*»,
während R =,Fe : 5Mg : 19Ca ist.
Indessen ist eine solche Mischung doch sehr zweifelhaft. Leider ist A. 2. zur
sichern Berechnung nicht tauglich , doch sieht man , dass , AI =r 3R gesetzt , R : Si
= 1,7 : 1, in 3a. = 1,8 : 1, in 3b. = 1,9 : 1, wahrscheinlich also = 2 : 1 ist.
*) Einschliesslich 8R
n
R.
Silicate. 473
der Humboidtilith und der Melilith mithin Singulo- oder Haibailicate
sind. Als nächstliegend ist
R»«2si»03e={«J,'Si^O|^}
anzusehen. *"
Wird nun (Na, K) : (Ca, Mg) = 4 : 5,6 , ferner Mg : Ca ^^ 4 : 4 gesetzt, im
Humboidtilith ^e : AI = 1 : 7 , im Melilith = i : i , endlich K : Na in diesem
= 1 : 1,5 angenommen, so erhält man
.
1 n
f
R4 Si 04 ]
R2 RH R2 siO 03«
— i 4 4R2Si 04 \
{ 2R2Si3 0i2|
A.
B.
9Si
— 252
— Si 02 38,64
252 —
Si 0^ 37,4 0
JAI
— 95,5
AI 03 4 2,66
AI
— 54,6
AI 03 7,05
|Fe
— 28
Fe 03 2,85
Fe
— 442
Fe 03 4 4,00
«iCa
— 352
Ca 0 35,4 4
352
CaO 33,84
HMg
— 52,8
Mg 0 6,27
52,8
MgO 6,03
2Na
— 46
NVO 4,47
iNa
— 30,7
Na^O 2,83
360
= 576
4 00.
IK
— 26
K2 0 2,45
U02,3
360
•
— 576
400.
4454,4
Jedenfalls sind wiederholte Analysen sehr zu wünschen.
Granatgruppe.
Granat.
V. d. L. schmelzen die verschiedenen Granate mehr oder minder leicht und
ruhig zu grünen , braunen oder schwarzen Glasern. Der Kalk-Eisengranat ist sehr
strengflüssig. Mit den Flüssen reagiren sie auf Eisen und Mangan.
Die chromhaltigen Granate zeigen ein abweichendes Verhalten. Der Pyrop
wird beim Erhitzen schwarz , beim Abkühlen gelblich und dann wieder roth und
schmilzt schwer zu einem schwarzen Glase. Der Uwarowit ist unveränderlich und
unschmelzbar. Mit den Flüssen reagiren sie auf Chrom.
Beim Schmelzen verliert der Granat fast nichts, ändert aber sein V. G.
V. G.
Verlust
vor »
nach
dem Schmelzen
Grossular (Wilui)
0 — 0,4 2 p. C.
3,63
2,95 Magnus
Grönland (Rother Granat)
3,90
3,05
Zillerthal
0,42 -
4,04
3,4 2 Kobell
Arendal (Braunroth)
4,058
3,596 Church
Ceylon (Hessonit)
3,666
3,666 -
Topazolith
.3,700
3,613 -
Almandin
4,208
4,403 -
Church: J. Ch. Soc. (2) 2,386. — Kobell: Schwgg. J. 64,283. Kastn. Arch.
5, 8, 9. — Magnus: Pogg. Ann. 22,394.
Aus eisenreichem Granat wird nach Ebelmen durch Weissglühen in Wasserstoff
das Eisen reducirt.
474 Silicate.
Von Chlorwasserstoffsäure wird der Granat schwer angegriffen. Nach starkem
Glühen gelatiniren die kalkreichen/ nach dem Schmelzen alle Granale mit der S^vre,
Schon aus 'älterer Zeit datiren Granatanalysen von V. Rose , Bucholz , Simon,
Klaproth, Laugier, Murray u. A. Durch eine Reihe von Versuchen bewies Graf
Trolle Wachtmeister , dass alle Abänderungen eine generelle Formel haben , Halb-
silicate sind und in Folge isomorpher Mischung sich von einander unterscheiden.
Trolle Wachtmeister : Vet. Ak. Handl. 1823. 4 825. Pogg. Ann. S,4. Ben.
Jahresb. 6,229.
Diese und alle späteren Analysen thun dar, dass der Granat den allgemeinen
Ausdruck
R8 R Si3 0«2
hat, d. h. dass er aus 3 Mol. Halbsilicat zweiwerthiger und I Mol.
Halbsiiicat sechswerthiger Elemente besteht,
/ 3R2 Si 0* \
\ ft2Si3 0i2/
Die Grund Verbindungen sind :
I. Thongranat. II. Eisengranat. III. Chromgranat.
Ca« AI Si3 0>2 Ca» ¥e Si« 0»2 Ca» €r Si» 0«»
Mg» AI Si» 0^2 Mg» ¥e Si» 0^2 Mg» €r Si» 0»»
Fe» AI Si» 0»2 Fe» Fe Si» 0^2 Fe» €r Si» 0«
Mn» AI Si» 0^2 Mn» ¥e Si» 0^2 Mn» €r Si» 0»»
Vielleicht tritt auch Mn, möglicherweise auch Cr auf.
Isomorphe Mischungen von I. und II. sind häufig; Uwarowit und Pyrop be-
stehen aus I. und III.
I. Thongranat.
a. Kalk-Thongranat, Ca» AI Si» 0»2.
3Si =84 = Si 02 40,00
AI = 54,6 AlO» 22,77
3Ca = <20 Ca 0 37,23
120 = 192 <00.
450,6
1. Schischimskaja Gora. V. G. 3,504. Croft: G. Rose Reise nach dem
Ural 2,4 32.
2. Tellemarken. Trolle Wachtmeister.
3. Mexiko. Blassroth. V. G. 3,57. Damour: C. rend. 73,4040.
4.
2.
3.
Kieselsäure
36,86
39,60
39,46
Thonerde
24,49
24,20
24,69
Eisenoxyd
—
2,22
4,36
Kalk
37,15
32,30
35,75
Manganoxydul
3,15
0,96
Magnesia
0,67
Glühverlust
—
—
0,40
98,10 98,47 400,29
Hierher :
Orford, Canada. V. G. 3,536. Hunt: Dana Min.
Jordan^mühle, Schlesien. Wasserhell, V. G. 3,609. Websky : Ztschr. d. geol.
Ges. 24,753. (Enthält 4,64 Fe 0 und Mn 0, 2,88 Mg 0, 0,48 Ni 0.)
Silicate. 475
b. Eisen-Thongranat, Fe^Al SiaO*2.
3Si =84 = Si 02 36, iO
AI = 64,6 AI 0» 20,58
3Fe = 4 68 Fe 0 43,38
120 == 192 7^^;
498,6
4. Ungarn. Kobell: s. 0.
2. Orawicza. Kjenilf: J. f. pr. Ch. 65,174.
3. Brena, Westmanland. Bahr: Eb. 53,342.
\.
2.
3.
Kieselsäure
39,66
37,52
37,16
Thonerde
19,66
20,00
49,30
Eisenoxydul
39,68
36,02
37,65*)
Manganoxydul
1,80
4,29
3,4 9
Kalk
0,89
0,90
Magnesia
2,51
2,03
400,80 98,23 400,23
Fahlun. Hisinger: Schwgg. J. 2 4,258. 37,434. Berz. Jahresb. 2,4 04.
Wicklow, Irland. Schwarze Kömer: Mallet: Mitthlg.
Schreibertiau, Schlesien. Dunkelrothbraun, Y. G. 4,4 97. Websky: Ztschr. d.
geol. G. 20,256. Ist durch einen Gehalt von 2,64 p. C. Yttererde aus-
gezeichnet.
c. Isomorphe Mischungen von Thongranat.
4. Ceylon (Caneeistein, Essonitj. C. Gmelin: Berz. Jahresb. 5,224 (früher
Klaproth und Laugier) .
2. Kimito, Finnland (Romanzowit) . Nordenskiöld : Schwgg. J. 34,380.
3. Eppenreuth bei Hof. Im Eklogit. Dunkelbraunroth. Gerichten: Ann.
Ch. Pharm. 474,483.
4. Zilierthal (Greiner). Braun. Kobell.
5. Engsjö im Mälarsee. Krystallisirt , dunkelroth, Y. G. 4,236. Tr. Wacht-
meister.
6. Haddam, Connecticut.
Derb, Y. G.
4,275.
Rammelsbe
Tg. (Au<
MaUet
: s. 0.)
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
40,04 44,24
43,37
39,4 2
40,60
36,4 6
Thonerde
23,00 24,08
23,13
21,08
49,95
49,76
Eisenoxydul
3,3 4
6,32
44,63
32,68
33,93
44,40
Kalk
30,57 24,76
43,48
5,76
0,58
Manganoxydul
0,59**)
0,98
0,80
6,69
32,48
Magnesia
0,33***) 0,92
97,81 97,29
4,78
100,37
0,22
99,44
404,47
400.
•
Fe
: Ca
Fe :
Mn
In 1 . — 1 :
12
In 5.
— 5 :
1
2. — 1
: 5
6.
— 4 :
3
3. — 1
: 1,2
4. = 4
: 4
*) Der Rechnung nach Eisenoxyd 2,27, Oxydul 85,62. *♦) Kali. **♦) Glühverlust.
476
Silicate.
Wie 3.
Wie 4.
Wie 5.
Wie 6.
Wie I.: Maisjö (Caneelstein) . Derb. Arfvedson: Berz. Jahresb. 3,151.
Pargas (Caneelstein). Lundahl.
Siiberbach bei Conradsreuth, Fichtelgebirge. Gerichten.
Zillerthal. Karsten: Archiv f. Min. 4. 8.
Pesaro. Rosenrothe KÖmer aus dem Meeressand. Pisani: C. rend.
62,100.
New York. Krystallisirt, V. G. 3,90. Trolle Wachtmeister.
Miask. Krystallisirt, roth, V. G. 4,38. Lissenko: Kokscharow Beitr.
3,230.
AschafTenburg. Kobell : Münch. Ak. Ber. 1868.
Pfitschthal, Tyrol. Derb. Kobell.
7. Arendal. Krystallisirt, schwarz, V. G. 3,157. Tr. Wachtmeister.
8. Grönland. Karsten.
9. Garpenberg, Schweden. Tr. Wachtmeister.
10. Hallandäs, Schweden. Hellroth, V. G. 4,188. Derselbe.
11. Watdsassen, Bayern. Körner, V. G. 4,3. Besnard: Corr. min. V.
Regensburg 1 849.
H. Killincy, Irland. Krystallisirt, braun. Mallet.
7.
8.
9.
10.
11.
42.
Kieselsäure
42,45
39,85
39,42
41,00
38,76
37,80
Thonerde
22,47
20,60
20,27
20,10
21,00
21,13
Eisenoxydul
9,29
24,85
24,82
28,81
32,05
34,83
Manganoxydul
6,27
0,46
7,51
2,88
6,43
Kalk
6,53
3,51
2,63
1,50
1,53
Magnesia
13,43
9,93
3,69
6,04
3,95
4,46
100,44
99,20
98,34
100,33
104,19
99,75
•
Fe :
Mn :
Ca : Mg
In
7. — 1,4 :
8. — 5,5
1
1,3 : 3,8
1 : 4
•
9. — 7,3 :
10. — 2,
H . — 5
2,3 :
5
1
1 : 2
1
: 1
Wie 8.
Wie 10.
Wie 12.
12. = 4 1
Greenes Creek, Delaware. Kurlbaum: Am. J. Sc. (2) 19,15.
Jonkers, N. York. Taylor: Ebend.
Äbo, Finnland. Moberg: J. f. pr. Ch. 43,t22.
n. Eisengranat.
a. Kalk-Eisengranat, Ca» Fe Si^ 0*^.
3Si = 84 = Si 02 35,43
Fe = 112 Fe 0^ 31,50
3Ca = 120 Ca 0 33,07
120 =
192
508
100.
1. Schischimskaja Gora, Ural. Dunkelgrün, V. G. 3,798. Im Laborat.
des Petersb. Berg-Depart. : Kokscharow Beitr. 3,37. 79.
2. HesselkuUa. Braun, derb. Tr. Wachtmeister.
3. Zermatt, Wallis. Grün, Y. G. 3,85. Damour: Instit. 4 856. (Auch
Merz: Kenngott Uebers. 1860; und Fellenberg.)
SiKcate. 477
i. Altenau, Harz. Krystallisirt, gelb, V. G. 3,874. Tr. Wachtmeister.
5. Schmiedefeld bei Suhl, Thüringen. Kryslallisirt , braun. Pützer: In
meinem Laborat. (Früher Bucholz und Karsten.) "^
6. Franklin, N. Jersey (Polyadelphit). Braun. Weber: In' ittein. Laborat.
(Auch Thomson : Oütr. Min. i,4 54.)
it 2. tj. 4. 1 o. .. o.
Kieselsäure 35,21 34,^9 36,03 3^,64 ^5,54 Jf4,83
Thonerde ■ — 2,71 4,24 — 0,26 ,|4,42
Eisenoxyd 34, H*) 28,^2 30,05 30,00 28,64' 28,73
Manganoxydul — 4,64 — 3,02 5,84 8,82
Kalk 30,96 30,71 32, U 29,24 28,44 24,05
Magnesia — — 0,54 2,35**) 0,94 4,42
400,28 400,57 400. 400,22» 99,24 98,97
In den drei letzten tritt eine wesentliche Menge d et 'Manganverbindung hinzu
und zwar ist
Mn
in 4. = 4
^' -= 4
Ca
42,3
6,2
3,5 ' /•
o. =
6. = 4
Wie 4. — 3. sind ^ .
Turjin'sche Gruben bei Bogoslowsk. Gelbbraun, derb. Karawaiew : Kok-
Scharon Beitr. 3,34. ' .. . >
Franconia, N. Hampshire. Roth. Fisher: Am. J. Sc. (^)^,8I.' '^
Beaujeux, Südfrankireich. Scfcwarz. Ebelmeh: Ann. Min. (4)7,4 0'.
Slüdänka am Baikalsee. Grün^hwarz. Jewfeinow : B. h. Ztg[. T853. No. 4 2.
Dobschau, Ungarn. Grün, V. G. 3,72. a. Tschermak: Wien. Ak. Bc^. 42.
b. Treumann: In mein. Laborat. (Gefunden: Kies6ls^re'36,69, Eisen-
oxyd 32,26, Kalk 3 4,45.)
Wie 4. und 5. :
Lindbo, Westmanland. Hisinger. / : , -
Wie 6.: >
Längbanshytta. Derb, gelb, V. G. 3,966. Tr. Wachlmeister. .
Wie sehr einzelne an demselben Fundort varüren, zeigt No. 5*, welcher nach
einer Analyse von Freese (in meinem Laborat.) 34,68 Kieselsäure, 4,84 Thonerde,
27,05 Eisenoxyd, 9,72 Manganoxydul, 24,5 Kalk enthält, so dass Mn : Ca =
4 : 3 ist.
In diesen Analysen ist der Eisengehalt direct angegeben. Die Berechnung wird
häufig ergeben, dass neben Oxydul ein wenig Oxyd und umgekehrt vorhanden ist.
b. Isomorphe Mischungen von Thon- und Eisengranat.
In den nachfolgenden findet man oft beide Oxyde des Eisens; ihre relative
Menge ist dann nach der Formel berechnet.
A. Thongranat herrschend.
4. Wüui (Grossular). Krystallisirt , hellgrün, V. G. 3,64. a. Tr. Wacht-
meister, b. Karsten.
2. Elba. In Oktaedern, gelb. Pisani: C. rend. 55,24 6.
3. Vesuv. Krystallisirt, braun, V. G. 3,428. Tr. Wachtmeister.
4. Connemara. Krystallisirt , broncefarbig. Rowney : Jahresb. 4 864, 990.
*) Berechnet: 2,78 ¥e 03, 34,38 Fe 0. ♦*) Kali.
478
Silicate.
2.
3.
a.
b.
^
Kieselsäure
40,55 38,25
39,38 39,93
39,77
Thonerda
20,10 19,35
16,11 13,45
45,49
Eisenoxyd
5,00 7,33
8,65 12,10
8,67
Eisenoxydul
— 2,52
6,84
Manganoxydui
0,48 0,50
— 1,40
0,48
Kalk
34,86 31,75
36,04 31,66
25,98
Magnesia
2,40
99,58
1,00 —
2,06
100,99
0,3<*) 101.06
99,29
101,49
Fe : AI
Fe (Mn) : (Ca, Mg)
In 4a. — \
: 7
Ib. — 1
: 4
t
2. — 1
: 3
3. — 1 .
2
1 : 10,4
4. — 1 .
3
1 : 5
l 6Ca3 AI Si3 0>2 \
\ Ca3FeSi3 0»2/
/ 3Ca3 AI Si3 0*2 \
\ Ca3FeSi»0*2/
7Si — <96
— Si 02 39,23
4Si — 112 —
SiO^ 38,71
«AI = 109,2
AlO» 19,17
AI — 54,6
AlO-^ 16,55
^Fe — 37,3
Fe 03 4,98
|Fe — 37,3
Fe 0^ 8,60
7Ca = 280
Ca 0 36,62
4Crfi = 160
CaO 36,14
280 = 448
100
.
160 = 256
100.
1070,5
619,9
Wie 1 . :
Santa Clara , Californien. Aussen grüne , innen braune Granatoeder,
V. G. 3,59. Smith: C. rend. 79,813.
Traversella. Dunkelroth. Richter: Ber. Sachs. G. d.Wlssensch. 1858.
Gotthardt. Röthhchgelb. Karsten.
Friedeberg, Oestr. -Schlesien. Braunroth. Karsten.
Wie 2.:
Schischimskaja Gora. Derb, rölhlichgrau. Hauer: Wien. Ak. Ber.
12,171.
Wie 3.:
Slüdänka (Grossular) . Laborat. des Petersb. Berg-Depart.
5. Elba. Derb, grün, V. G. 3,285, sehr hart und zähe. v. Rath: Ztschr.
d. geol. G. 22,638.
6. Narouel, Vogesen. Röthlich: im Serpentin, V. G. 3,45. Delesse: Eb.
2,429.
7. Ohlapian, Siebenbürgen (edler Granat). Karsten.
8. Saualpe, Kämthen. Roth. Nie^zwiedki : Jahrb. Min. 1872, 951.
*) GlUhverlust.
Silicate.
479
5.
6.
7.
8.
Kieselsäure
39,29
41,56
37,15
38,59
Thonerde
4 6,16
19,84
18,08
17,57
Eisenoxyd
10,05
5,68*)
5,47
16,43
Eisenoxydui
4,37
26,40
21,12
Man^anoxydul
0,30
—
Kalk
89,23
4,25
0,36
2,27
Magnesia
5,85
22,00
10,15
4,27
Glüh Verlust
0,64
101,22
1,58
99,28
97,91
100,25
Fe : AI
Fe
: Ca :
Mg
5. —
1 : 2,5
3,6 :
1
6. —
1 : 5,5
1
:-1,3 :
9,2
7. —
1 : 5
1,46
•
•
1
8. —
1 : 1,7
2
""*T
Wie 5.
Norwegen. (Colophonit.) Richardson: Phil. Mag. 15,86. Ist vielleicht
Vesuvian.
9. Fluss Stachin, Columbien. Krystallisirt, roth, V. G. 4,1. v. Kobell.
10. Röstöl bei Arendal. Desgl. Heiland: Pogg. Ann. 145,480.
1 1 . Kordamerika. Seybert : Am. J. Sc. 6, 1 1 7.
9.
10.
11.
Kieselsäure
40,6
37,60
35,83
Thonerde
18,5
15,64
18,06
Eisenoxyd
4,2
8,95**)
3,67
Eisenoxydul
n,i
16,16
11,62
Manganoxydul
12,5
16,49
30,96
Kalk
4J
3,98
100,14
Magnesia
5,4
99,4
1,36
0,65***)
100,83
Fe:
AI
Fe :
Mn
: (Ca, Mg)
in 9. 1 :
• 7
<,5
: 1,1
: 1
10. 1 :
: 3
2,2
: 2,2
: 1
11. 1
: 8
1
: 2,66
Wie 1 1 . :
Broddbo bei Fahlun. D'Ohsson: Schwgg. J. 30,346.
B. Eisengranat herrschend.
1 . Teufelsstein bei Schwarzenberg, Sachsen. Grün. Karsten.
2. Frdscati bei Rom. (Melanit.) Damour: Institut 1846. (Früher Klaproth,
Vauquelin, Karsten.)
3. Sala. Bredberg: Berz. Jahresb. 3,150. Schwgg. J. 38,11.
4. Pitkäranta, Finnland, a. Hess: Kastn. Arch. 6,321. b. Granquist:
Arppe Undersökningar in Act. soc. sc. fenn. (Auch Palmberg: Ebend.)
5. Arendal. Krystallisirt, braunschwarz, V. G. 3,665. Tr. Wachtmeister.
♦) Worin 0,85 Gr 0». **) Worin 1 ,2ö ^r OK ♦**) Wasser.
480
Silicate.
I.
2.
3.
5.
a.
b.
Kieselsäure
36,85
35,84
36,62
35,55
87,7S
40,20
Thonerde
4,05
6,24
7,53
3,40
4«,3fr ♦
6,95
Eisenoxyd
25,35
23,12
22,48
25,47
4 4^77
20,50
Eisenoxydul
1,04*
) -
9,68
6,00 •'
Manganoxydul
0,95
0,8d
4,00
Kalk
32,32
32,72
31,80
22,88
30,7»
29,48
Magnesia
99,52
1,04
400.
1,95
400,04
4,00
400,98
—
102,56
404,43
Fe .
AI (Fe,
Mn) : (Ca,
Mg)
in 1.
— 3,8
2.
— 3
4
3.
— 2,2
" ia.
— 5
1
1 : 4
4b.
— 4
4,3
1 : 6
5.
— 2
_
Wie 2. : ^
Achmatowsk. Krystallisirt, braungelb. Lab. d. Petersb,. fierg.-Depart.
Wie 3.: ■"■' ' .
Stocköe bei Brevig, Grün, V. G. 3,65. Forbes: Edijab. N. ph. J.
12) 3.
Wie 5. :
Champlain-See, N. -Amerika. Seybert.
Hesselkulla. Derb, grün. Tr. Wachtmeister.
6. Sala. Bredberg (s. 3.).
7. Franklin, N. Jersey. Thomson: Ann. of N. York 4 829.
8. Gustafsberg, Schweden. Y. G. 3,6. Bahr: Berz. Jahresb. 25,364.
6.
7.
8.
Kieselsäure
36,73
33,7 4
37,80
Thonerde .
2,78
7,97
4 1,48
Eisenoxyd
25,83
47,64
15,66
Eisenoxydul
4,97
Manganoxydul
46,70
0,12
Kalk
21,79
22,88
30,27
Magnesia
42,44
99,57
98,90
100.
AI : Fe
Fe : Mn :
Ca : Mg
in 6. — 4 : 6
1,23 : 4
7. — 1 : 4,4
1 :
«,8
8. — 1 : 1
4
7,7
ni. Chromgranat.
A. üwarowit.
Von Bissersk am Ural. a. V. G. 3,544. Erdmann: Berz. Jahresb. 23,294.
b. Damour: Instit. 1856. (Früher Komonen : Verh. Pet. Min. Ges. 4844.)
♦) Tilanhallig.
Silicate.
töl
a.
b.
Kieselsäure
36,93
35,57
Chromoxyd
24,84
23,45
Thonerde
5,68
6,26%
Eisenoxydul
<,76
Kalk
31,63
33,22
Magnesia
1,54
99,38
98,49
AI : €r
•
a. = < : 2,6
b. = \ : 2,5
Der üwarowit ist also
{
SCa» €r Si» 0«2 \
2Ca3 AI Si3 0^2 /
2Si = 84 = Si 02 37,04
^£t == 74,3 €r03 22,35
|A1 =
15
,6 AI 0^ 6,03
3Ca — 120
Ca 0
34,68
1
20 — 192
100.
485,9
B.
Pyrop.
1. Böhmen, a.
Frolle Wachtmeister, b. v.
Kobell.
c. Moberg : J.
f. pr. Ch.
43,122.
fl
2. Santa Fe, Neu-Mexiko. \
'. G. 3,738.
Genth :
Am. J. Sc. (2
) 33,196.
(Früher Klaproth.
1
2
a.
1 m
b.
c.
A .
Kieselsäure
43,70
42,08
41,35
42,11
Thonerde
22,40
20,00
22,35
19,35
Chromoxyd
5,07
2,30
4,45
2,62
Eisenoxydul
n,48
10,45
9,94
14,87
Manganoxydul 3,68
0,32
2,59
0,36
Magnesia
5,60
10,20
15,00
14,01
Kalk
6,72
1,99
5,29
5,23
Wasser
—
0,45
99,00
98,65
97,34
100,97
Atomverhältnisse .
R :
R
: Si
R :
Si
In ta.
1,86
: 1
: 2,9
1
: 1,56
Ib.
1,92
. 1 .
3,2
1
1,66
<c.
2,6
. 1
: 2,8
1
: 1,08
2.
3,16
: 1
: 3,4
1
1,08
In la. und Ib. fehlt es sehr bedeutend an R; in Ic. ist dieser Mangel geringer,
und in 2. ist zuviel Si vorhanden.
Berechnet man das Chrom im Pyrop als Oxydul, Cr 0, so werden die Verhält-
nisse :
*) Eisenoxydhaltig.
Rammeisberg, Handb. d. Mineralchemie. II.
31
482
Silicate.
in
R .
AI
: Si
R
: Si
4a.
2,45
: \ .
: 3,23
4
: 4,3
Ib.
2,4 :
\ :
3,6
4 :
«,5
U.
3,2
: \
: 3,16
\
: i
2.
3,3
: 1 :
3,4
i :
\
Also auch bei dieser Annahme entsprechen nur die beiden letzten Analysen der
Granatformel so ziemlich, während die beiden ersten nicht richtig sein können.
In welcher Form das Chrom im Pyrop enthalten sei, ist direct nicht fest-
zustellen. Kobell nahm ChromsUure an in Verbindung mit Eisenoxyd, was sich mit
der Granatconstitution nicht vereinigen l'ässt. Moberg hat sich (gleichwie in manchem
Chromeisenstein) für Chromoxydul entschieden und findet in der Farbe und dem
Verhalten des Pyrops eine Bestätigung. Nach seinen Versuchen tritt beim Glühen in
W'^asserstofT keine Veränderung ein, während beim Glühen an der Luft 0,38 p. C.
Sauerstoff hinzutreten, wobei das Pulver hellroth wird.
Folgen wir dieser Ansicht, so ist in 4c. Cr : R = 4 : 4 0, in 2. = 4 : 20. In
beiden ist ferner Ca : (Fe, Mn) = 4:2:4.
Danach wäre der Pyrop
R3 AI Si3 0«2
und zwar:
4tSi
• •
308 —
Si 02 40,78
3fAl
200,2
AI 03 23,24
Cr
, —
52
CrO 4,20
2fFe
4 60
FeO 42,74
5^Mg
437,4
MgO 4 4; 4 2
4|Ca
57,4
Ca 0 4,95
440
704
400.
4648,4
Zersetzter Granat. Manche Analysen, welche einen Ueberschuss von
Kieselsäure gegeben haben, mögen mit in Zersetzung begriffenem Material angestellt
sein. Hierher gehören entschieden auch folgende:
4. Kaiserstuhl. Melanit. Schill: Jahrb. Min. 4 855.
2. Miask. Derb, grüngrau, zerklüftet, in Serpentin. Sthamer: G. Rose
Reise n. d. Ural.
3. Klemetsaune, Norwegen. Krystallisirt, rothbraun, V. G. 3,85. Wird
von Säuren stark angegriffen. Tr. Wachtmeister.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxydul
Manganoxvdul
Kalk
Magnesia
4.
45,8
41,0
48,7
0,7
22,1
2,0
400,3
2.
46,41
42,09
41,87
20,33
7.36
97,76
3.
52,44
48,03
23,54
4,74
5,77
404,49
Manche Granate zeigen einen Gehalt au kohlensaurem Kalk, indem sie mit
Säuren brausen.
Ein Granat von Schwarzenberg in Sachsen, der in Serpentin und Magneteiseo
verwandelt ist .'Freiesleben', enthält nach Kersten: 34,24 Kieselsäure, 3,79 Eisen-
oxydul, 33,28 Magnesia. 0,35 Natron, 40,62 Wasser. Enthielt er keine Thonerde ?
«8,
• 27
13,
,06
U,07
0,
42
20,
.07
H,
,4<
<,
,00
8,
,64
Silicate. 483
Achtaragdit. In der Nahe des Wilui kommen in einem aus Granat und Serpentin
bestehenden Gestein neben Yesuvian.und Grossular weisse Pyramidentetraeder vor,
welche innen erdig sind, ein Y. G. = 2,32 haben und v. d. L. an den Kanten
schmelzen. Sie wurden von Hermann untersucht.
J. f. pr. Ch. 104,n9.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Magnesia
Kalk
Kohlensäure
Wasser
"99,94
Hermann betrachtet sie als ein Gemenge von 70 p. C. Granat und 29 p. C.
Brucit (H2Mg02).
Da der Granat (Grossular) vom Wilui die gleichen Flächen zeigt, so ist wohl
kein Zweifel, dass die Krystalle einst solcher gewesen sind.
Vgl. Kokscharöw Beitr. z. Min. Russl. 5,324.
Schorlamit. Titanhaitiger Granat. S. Silicate und Titanate.
Chloritgruppe.
Eine Gruppe von Mineralien von chemisch gleicher oder ähnlicher Constitution,
deren beide Hauptglieder der Klinochlor und der Pennin sind.
Klino chlor (Ripidolith Kobell] ist zwei- und eingliedrig, spaltet nach der
basischen Endfläche ; er ist optisch zweiaxig ; die Ebene der optischen Axen ist die
Symmetrieebene, aber der Charakter der Doppelbrechung ist eben so schwankend
wie der Winkel der optischen Axen.
P e n n i n (Kämmererit) ist sechsgliedrig rhomboedrisch, spaltet nach der End-
fläche, ist optisch einaxig, jedoch eben so bald positiv, bald negativ.
Beide sind geometrisch isomorph. Beide kommen verwachsen vor, wobei die
Spaltungsfläche ihnen gemein ist.
Der Ripidolith (G. Rose) ist seinem Krystallsystem nach unbekannt; theils
optisch einaxig, theils zweiaxig mit sehr kleinem Axenwinkel.
Alle sind Silicate von Thonerde, Magnesia und Eisen, enthalten oder
liefern aber beim Erhitzen Wasser. Ihre chemische Kenntniss ist trotz vieler Ana-
lysen noch nicht recht sicher, und es fehlt bei vielen die Bestimmung der Oxyde des
Eisens.
V. d. L. zeigen die Chlorite folgendes Verhalten : Sie blättern sich auf, werden
weiss oder schwärzlich, sind, wenn sie wenig Eisen enthalten, kaum oder schwer
schmelzbar, während die eisenreicheren zu schwarzen Massen schmelzen. Mit den
Flüssen geben sie Eisen- und Chromreaction.
Beim Erhitzen geben sie Wasser, jedoch nicht bei schwachem Glühen, son-
dern erst in starker Glühhitze, wie ich durch Versuche gezeigt habe.
Säuren greifen die Chlorite w^enig, nach dem Glühen stärker an. Von Schwefel-
säure werden manche gut zersetzt.
Aeltere Analysen von Vauquelin, Berthier, Lampadius u. A. — v. Kobell trennte
zuerst Chlorit und Ripidolith, welche Namen später von G. Rose vertauscht wurden.
34*
484
Silicate.
A. KlinOChlor (Kotschubeit) .
I. Schwarzenstein, Zilierthal. a. Kobeil : Kastn. Arch. it,it. J. f. pr. Ch.
16,470. Ann. Ch. Pharm. 40,244. b. Brüel : Pogg. Ann. 48,185.
i. Markt Leugast, Fichtelgebirge. Kobeil.
3. Slatoust, Balschoi Iremel. Weiss, V. G. 2,603. Hennaan: J. f. pr. Ch.
40, U. 53, 2«.
4. Slatoust. Grün, V. G. 2,672. Marignac: Ann. Ch. Ph. (3} 14,56.
5. Achmatowsk, Ural. £v* Kobeil. b. Varrentrapp: s. Brüel. c. Struve:
Kokscharow Beitr. 3,236.
6. Ala, Piemont, V. G. 2,673. Marignac.
7. Brosso, Pivmont. Optisch zweiaxig. Damour: Ann. Min. (5) f 1,261.
8. Grönland. Janovsky: Ber. d. ehem. Ges. 1873, 1230.
9. Col de Pertuis, Vogesen. Delessc; Ann. Ch. Ph. (3) 9,396. (Ztschr.
d. geol. G. 2,432.)
10. Westchester, Pennsylvanien. V. G. 2,784. Craw: Am. J. Sc. .2)
«2,339. 13,222.
H. Ufaleisk, Ural. Kotschubeit. Roth, optisch zweiaxig, V. G. 2,65.
Herzog von Leuchtenberg: Kokscharow Beitr. 5,369.
4 2. Bilimbajewsk, Ural. Kotschubeit. Zinin: Ebend.
13. See Itkul. Zinin.
\
2.
3.
4.
a.
b.
Kieselsäure
33,00
31,46
33,49
30,80
30,27
Thonerde
14,72
16,67
15,92***
) 17,27
19,89
Eisenoxyd
—
2,30
—
Eisenoxvdul
6,31*)
5,98
4,25
1,23
3,98
Magnesia
33,44
32,56
32,94
37,08
33,13
Wasser
12,22
12,42**)
11,50
12,30
12,54
99,69
99,09
100,40
98,68
99,81
o
•
6
7.
8.
a
b
c
•
Kieselsäure 3 1 ,
14 30,
37 31,
58 30,01 33,6
7 30,32
Thonerde 17,
14 16,97 13,
75 19,
11 20,3
7 17,90
Eisenoxydul 4,
38 4,
37 5,38 4,
33 6,37 7,71
Magnesia 34,
40 33,
97 35,99 33,
15 29,49 3f,f6i)
Wasser 1 2,
20 12,
63 12,
70 12,
52 10,10 12,28
99,26 98,
31 99,
40 99,
12 100.
99,37
9.
10.
11.
12.
13.
Kiesebuiure
33.23
31,34
32,35
32,5
32,2
Thonerde
14,78
17,47
13,29
13,3
4,0
Chronioxyd
1,49
1,69
4,19
19,5
Eisenoxvdul
8,90 7
f 3.46
1,80
2,1
Magnesia
31,39
33,44
35,04
35,6
36,0
Wasser
10,21
12,60
12,62
12,6
12.6
100.
100.
99,29 100,1 100,3
• Einschliessl. 0.28 Mn 0. •• II,« bis 11,8 nach meinen Versncheo. •*^ Worio
0.55 €rO>. f Worin 1,28 Ca O. Ausserdem 0,11 Phosphors« are. ffj Worin S,t5 MnO.
Kein fe (fi.
Silicate. 485
B. Pennln (Kämmererit) .
1. Mauleon, Pyrenäen. V. G. t,6ib, Delesse. (Nach Des Cloizeaux
hierher.)
t. Zermatt. a. Schweizer: Pogg. Ann. 50,523. b. Marignac. c. (Rympfi-
schwäng am Findelengletscher] Merz: Kenngott Ueb. 18,58. d. Pic-
card: Ebend. 1860. e. Wartha: J. f. pr. Ch. 99,84. f. Fellenberg:
Mitthlg. g. wie c. Fellenberg. h. Desgl. Hamm: Jahrb. Min. 1873, 320.
3 . Texas, Pennsylvanien. Kämmererit= 4. und 5 . a . Faserig, röth-
lichblau, Y. G. 2,63. Hermann, b. Genth: Am. J. (2) 15,438.
c. Brush: Eb. 16,41. d. Pearse: Eb. 37,221.
4. Bissersk, Gouv. Perm. Hartwall: Berz. Jahresb. 23,266.
5. See Atkul (Itkul?). a. Krystallisirt. b. Derb (Rhodochrom] . Hermann:
J. f. pr. Ch. 53,22.
6. Slatoust, Schischimskaja Gora. Leuchtenbergit. a. Hermann,
b. Herzog v. Leuchtenberg: Bull. Petersb. 9,188. (Früher Komonen :
Verh. Petersb. mip. G. 1842.)
1. 2.
a. b. c. d. e.
Kieselsäure 32,1 33,44 33,57 33,26 33,54 32,51
Thonerde 18,5 9,51 13,37 H,69 , 13,39 14,55
Chromoxyd — — 0,20 — — —
Eisenoxydul 0,6 11,33 5,33 7,20*) 6,62 4,96
Magnesia 36,7 32,69 34,16 35, U 33,56 34,01
Wasser 12,1 12,00 12,69 12,18 12,38 14,07
100. 98,97 99,32 99,51 99,49 100,10
2. 3.
f. g. h. a. b. c.
Kieselsäure 33,97 33,12 33,71 31,82 32,98 33,28
Thonerde 11,66 13,85***) 12,55 15,10 11,11 10,60
Chromoxyd 2,49**) 1,52**) 2,74**) 0,90 6,85 4,72
Eisenoxydul 1,81 4,69 3,40 3,65 1,29 1,60
Magnesia 37,60 34,04 35,36+) 35,49 35,22 36,35
Wasser 13,57 12,87 12,27 12,75 13,12 12,95
101,10 100,09 röÖ7Ö3 99,71 _M8if) 99,50
100,95
3. 4. 5. 6.
da. tii) dp. a. b. a. b.
Kieselsäure 28,62 31,31 37,0 30,58 34,64 32,35 30,46
Thonerde 18,37 12,84 14,2 15,94 10,50 18,00 19,74
Chromoxyd 1,97 2,98 1,0 4,99 5,50 — —
Eisenoxydul 3,73 2,47 1,5 3,32 1,80 4,37 2,00
Magnesia 32,12 35,02 33,0 33,45 35,47 32,29 34,63
Wasser 14,02 13,20 13,0 12,05 12,03 12,50 12,74
1,44 0,81 §) 99^7 100,33 99,94 99,51 99,57
0,37 0,45§§)
100,64 99,08
*) Kein ¥c OK ♦♦) ¥e 0». ♦**) Worin 0,6 Or OK f] Worin 0,66 Ca 0.
ff) Ca 0 und K20. fff; ot. Gniner, V.O. 2,855, ß. rother, V.G. 2,888. §) CaO. §§)NIO.
486
Silicate.
Bei der Berechnung ist das Eisen, falls nicht beide Oxyde bestimmt sind, als
Oxydul angenommen.
Atomverhältnisse.
R
1a.
6,4
Ib.
4,2
2.
5,2
3.
5,6
4.
4,6
5a.
5,5
5b.
5,5
5c.
7
6.
4,7
7.
4,2
8.
0
10.
4,9
11.
6
12.
6
Mittel
5,34
R
1.
5,2
2b.
7
2c.
9
2d.
7
2e.
6,5
2 f.
7,4
2g.
6,2
2h.
6,7
3a.
6,1
3b.
5,8
3c.
5,6
3da.
4,8
3d?.
6,4
5a.
4,5
5b.
6,5
6a.
5 .
6b.
4,6
Mittel 6,(
ft
ft
A.
Xlinochlor.
Si
R
3,9
1,67
2,8
1,47
3,3
1,57
3
1,84
2,6
1,75
3,1
«,8
3
1,8
4
1,85
2,6
«,8
2,8
1,47
2,9
1,73
2,7
«,7
3,6
1,67
3,6
1,7
3,14
1,7
(5,1
S
1. Pennin.
Si
R
3
1,7
4,3
1,66
4,9
1,77
4,3
1,66
4
1,7
4,3
1,7
3,7
1,67
4
1,65
3,4
1,77
3,6
1,64
3,3
1,68
2,47
1,95
3,6
1,8
2,7
1,68
4
1,57
3,1
1,48
2,66
1,75
3,6
<,7
(5,1
Si
ft
3)
Si
ft
4,75
«,8
3,8
4,2
3,6
4
4,2
5,2
3,7
2,8
3,3
3,6
4,6
4,6
4
3)
H^O
3,7
5,3
6
5,3
5,5
5,8
5
5
4,6
4,7
4,4
4
5
3,5
4,7
4
3,7
4,7
Trotz vieler Abweichungen im Einzelnen dürfte hieraus die gleichechemische
Natur beider Mineralien folgen.
Das Verhältniss Si : (Mg, Fe) ist in beiden = ^ ; 1,7 = 3 : 5,1 oder ==3:5
= 1 : 2,66. Wo mehr R vorhanden ist, darf wohl auf Eisen ox yd geschlossen
werden.
R : R ist im Klinochlor = 1 : 5,3 (1 : 4,2 bis 1 ; 6), im Pennin = | : 6
( 1 : 5 bis 1 : 7) . Wir nehmen in beiden 1 : 5 an, indem wir glauben, dass auch
hier oft Eisenoxyd die Ursache des Uebermaasses der R sei.
Silicate. 487
ft : Si ist in beiden I : 2,7 bis I : 4, aber häufig nahe 1 ; 3, und dies Ver-
häitniss muss stattfinden, wenn R : Si = 5 : 3, und R : R = 5 : 4 sein soll.
R : H^ 0 ist 4 .'4 bis I : 5, doch häufiger das erste. Die Mol. des Wassers
und die At. von R sind oft = 4 : 5.
Unter Annahme dieser Proportionen R : R : Si : H^ 0 = 5 : 4 : 3 : 4 würde
für Klinochlor und Pennin die Formel
R& R Si3 0»4 + 4H2 0
folgen, wonach beide aus 4 Mol. Halb- und t Mol. Drittelsilicat beständen,
/ R2 Si OM , ,
\2R3SiO*/+*^^-
Auf Grund des Verhaltens in der Hitze, wonach das Wasser erst bei starkem
Glühen und allmälig entweicht, habe ich vorgeschlagen, dasselbe als chemisch ge-
bunden zu betrachten, beide Mineralien als eine Verbindung von \ Mol. Magnesia-
(£isen-j Halbsilicat und \ Mol. Aluminiumhydroxyd anzusehen.
/H2R5Si3 0in ll^Slf-m V
H« AI 0«
Das letztere wäre Hydrargillit (sechsgliedrig) .
Rammeisberg: Ztschr. d. geol. G. 20,82.
Die eisenfreie Verbindung erfordert :
3Si — 84 —
Si02 32,46
AI — 54,6
AI 03 4 8,50
5Mg — MO
MgO 36,06
8H — 8
H^O 42,98
180 — 288
400.
554,6
In vielen Klinochlorarten ist Fe : Mg nahe =4 : 4 4.
3Si = 84 = Si 02 34,84
AI — '
54,6
AI 03
48,45
|Fe —
18,7
FeO
4,25
4|Mg =
442
MgO
33,03
8H —
8
H^O
42,73
4 80 —
288
565,3
400.
Ueberhaupt
ist Fe
: Mg
inj
1 Klinochlor
im
Pennin
4a.
— 4
: 40
4. —
4 : 40,2
Ib.
9,5
2b.
41,2
2.
14,6
2c.
8,8
3.
54,4
2d.
9,3
4.
45
2e.
7
5a.
14,3
2f.
43
5b.
44,2
28.
43
5c.
42,3
2h.
48,5
6.
43,8
3b.
44
7.
8,4
3c.
38
8.
7,2
3da.
47
10.
17
3dß.
26,2
4S8 Silicate.
im Klinochlor im Peniiin
H. 35 5a. 44
U. 29,7 5br 44,5
6a. 12,8
6h. a4
Die eisenreichsten (A. 8., B. 2e.j enthalten Fe : 7Mg.
Chrom kommt in vielen, am meisten im Kotschubeit und im Kämmererit
(Rhodochrom} vor. Es steigt (in B. 3b.) bis zu Cr : AI = 4 : ),4.
Grochauit. Im Serpentin von Grochau in Schlesien mit Cbromeiseostein
(Magnochromitj , hat die Eigenschaften des Klinochlors und enthält nach Bock :
Kieselsäure
28,i0
Thonerde
24,56
Eisenoxydul
5,27
Magnesia
30,94
Wasser
42,45
404,12
Websky: Ztschr. d. geol. G. 25,394.
C. BipidoUth.
4 . Zillerthal, Greiner. Kobell : s. Klinochlor.
2. ehester, Massachusetts. Aus Smirgel. Pisani : Am. J. Sc. (2) 44,394.
3. Gunimuch Dagh, Kleinasien. Smith: Ann. Min. (4) 48,304.
4. Mont des sept lacs, Dauphin^. Marignac.
5. Rauris, Pinzgau. Kobell.
5a. Massaschlucht, Wallis. Erdig, V. G. 2,946. Fellenberg.
6. Gotthardt. a. Varrentrapp. b. Ramraelsberg: Pogg. Ann. 77,44 4.
7. Ditro, Siebenbürgen. Pseudomorph nach Granat. Hauer: Jahrb. geol.
Rcichsanst. 4 6,505.
8. St. Christophe, Dauphine. Marignac.
9. Steeles Grube, Montgomery Co. , N. Carolina. Genth: Am. J. Sc. (2)
28,250.
4 0. Saualpe. Pseudomorph nach Granat. Niedzwiedki: Jahrb. Min. 4 872, 954 .
4a. 4b. 2. 3. 4. 5. 5a.
Kieselsäure 26,54 27,3t 24,0 t7,20 27,4 4 26,66 25,30
Thonerde 24,84 20,69 25,9 48,62 49,49 48,90 20,70
Eisenoxyd — — — — — — 4,00
Eisenoxydul 45,00 45,70 4 4,8 23,24 24;76 28,40 25,00
Magnesia 22,83 24,89 22,7 47,64 46,78 45,03 45,94
Wasser 42,00 42,00 14,9 40,64 44,50 40,69 42,05
98,45 400,60 99,3 97,28 99,37 99,38 99,96
6. 7. 8. 9. 40.
a. b.
Kieselsäure 25,37 25,42 28,02 26,88 24,90 25,49
Thonerde 48,49 22,26 23,84 47,52 24,77 24,66
Eisenoxyd — 1,09 — — 4,60 9,09
Eisenoxydul 28,79 23,4 1 28,60 29,76 24,24 4 4,92
Magnesia 47,08 47,44 8,09 43,84 42,78 48,73
Wasser 8,96 10,70 41,45 44,33 4 0,59 44,53
98,69 99,69 400. 99,33 ^y^^*) 404,42
400.
♦) Natron.
Silicate.
4S9
Atomverh'ältniss.
R
:A1
: Si R
: S
\,
— 4J
: 2,2 2
!2
2,8 :
: 4,7 4,7
3.
4,2 .
2,5 4,7
4.
4
: 2,4 4,7
5.
4,2
: 2,4 4,7
oa.
3,6 .
: 2,4 4,7
6a.
4,6 :
2,3 2 .
6b.
3,3 :
4,9 4,7 :
7.
2,6 :
2 ^3 :
8.
4,5 :
2,6 4,7
9.
2,7 :
4,73 4,6 :
40.
2,5 :
4,6 4,56 :
Mittel
3,6 :
2,4 4,7 :
(5,4 :
3
Auch beim
Ripidolith
1 ist Si : R — 3 : 5.
Setzt man
R : Ai :
Si — 3,33 : i : 2 und R
hält man
4
3,3
2,5
3,3
2,5
3,26
3,2
2,8
2,6
2,7
3,7
2,4
2,4
2,9
H2 0=B 4 : 3,66, so er-
/2H2R5Si3 0iM
\ 3H« R Oö /
obwohl die Abweichungen in den Resultaten allzugross sind , um nicht Zweifel an
der Zulässigkeit einer solchen Formel zu erwecken.
Die Ripidolithe zeichnet ein hoher Eisengehalt aus.
Fe
: Mg
4.
3
2.
4
3.
; 4,33
4.
t,3
5.
4
5a.
: 4,2
Fe :
Mg
In 6a.
— 4
: 4,07
6b.
4
: 4,36
7.
2
: 4
8.
♦ ,2
: 4
9.
4
: 4
40.
4
: 2
Tabergit. VomTaberg, Wermland ; grün oder blaugrün, optisch ein- und
zweiaxig (Des Cloizeaux), ist von Svanberg analysirt worden.
Berz. Jahresb. 20,235.
Fluor
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxydul
Manganoxydul
Magnesia
Es ist R : AI : Si
Das Verhältniss 6
Kali
Wasser
H2 0= 6,8 : 4 :
4:4:5 führt zu
0,67
35,76
43,03
6,34
4,64
30,00
2,07
44,76
404,27
4,6 : 5;
R : Si= 4,5 : 4
( 2H2R3Si2 0»
\ Hö AI 0«
}=
/ H* Si 0^
\ 3R2 Si 0*
H^AIO«
w onach der Tabergit zum Klinochlor und Pennin in einfacher Beziehung stehen
würde. Er enthält Fe, Mn : 7Mg.
490 Silicate.
Pyrositleril. Der Pyrosklerit von Elba schmilzt v. d. L. schwer zu grauem
Glase, verliert das Wasser erst bei längerem Glühen vollständig und wird von Chlor-
wasserstoffs'äure zersetzt. Von Kobell untersucht.
J. f. pr. Ch. 2,51.
Kieselsäure 37,03
Thonerde U,50
Chromoxyd 1,43
Eisenoxydul 3,52
Magnesia 3 4,62
Wasser H,00
98,10
R : R : Si : H^ 0 = 6:1: 4,4 : 4,4, oder R : Si = 1,36 : 1.
Mit der Proportion 6 : I : 4,5 : 6 erhält man
( 3m R4 Si» 0^2 \
\ 2H6 ft 0« /
wobei aber vom Wasser um -1^ mehr angenommen wäre.
Zum Pyrosklerit stellt Rowney ein blaugrünes, sich ähnlich verhaltendes Mineral
von Connemara, V. G. 2,604.
Jahresb. 1861, 1010.
Kieselsäure 34,71
Thonerde 17,18
Magnesia 36,56
Wasser 11,49
99,94
Mg : AI : Si : H^ 0 = 5,5 : 1 : 3,5 : 4, oder R : Si = 1,57 : 1.
Loganit. Ein braunes Mineral von Calumet Island, Canada, welches v.d. L.
sich entfärbt , nicht schmikt und von Säuren wenig angegriffen wird. Enthält nach
Hunt: 32,49 Kieselsäure, 13, 18 Thonerde, 2,1 4 Eisenoxyd, 35,77 Magnesia, 0,94
Kalk, 16,92 Wasser und Kohlensäure.
PhU. Mag. (4) 2,65.
Chonikrit. Von Elba. Schmilzt v. d. L. unter Blasen werfen leicht "isu grauem
Glase und wird von ChlorwasserstofTsäure zersetzt. Von Kobell beschrieben.
J. f. pr. Ch. 2,51.
Kieselsäure 35,69
Thonerde 17,12
Eisenoxydul 1,46
Magnesia 22,50
Kalk 12,60
Wasser 9,00
98,37
R : AI : Si : H^O = 5 : 1 : 3,6 : 3.
Die Proportion 5 : 1 : 3,5 : 3 würde zu
RIO A12 Si' 030 + 6 aq
entsprechend 5 Mol. Halbsilicaten und 3 Mol. Drittelsilicaten führen.
M e t a X 0 i t. Dieses strahlige oder dichte hellgrünblaue Mineral von Lupikko bei
Pitkäranta, Finnland, Y. G. 2,60, wird beim Erhitzen braungelb und von Säuren
unvollständig zersetzt. Enthält nach Arppe :
Silicate. 491
a.
b.
Kieselsäure
37,90
38>69
Thonerde
9,78
9,68
Eisenoxydul
6,06
Manganoxydul
1,85
Magnesia
12,23
Kalk
18,79
Wasser
12,76
12,97
99,37
Analyser of Finska min. in Act. soc. sc. fenn.
Arppe berechnet die Analyse unter Annahme von Fe und Mn , was jedoch erst
zu beweisen wäre.
Yaalit. Aus dem Diamantendistrikt Südafrikas. Glimmerähnliche, sechsseitige
Brättchen, die beim Erhitzen sich stark aufblähen.
Flight: Ber. d. ehem. Ges. 1874, 4 026.
Kieselsäure 40,83
Thonerde 9,80
Eisenoxyd 6,84
Magnesia 31,34
Natron 0,67
Wasser 9,72
99,20
Mg : R : Si : H^O = 5,7 : I : 5 : 4, also Mg : Si = 1,15 : 1.
Terinicalit.
Schwillt beim Erhitzen wurmförmig an , indem er sein Volum ausserordentlich
vergrössert. Dabei verliert er Wasser, und zwar entweicht dasselbe schon bei 300°,
was ihn vom Chlorit unterscheidet. V. d. L. schmilzt er zu einem grünlichen oder
braunen Email.
Wird von Chlorwasserstoffsäure, auch nach dem Erhitzen zersetzt.
Abgesehen von einer früheren wohl unrichtigen Angabe Thomson's, betreffend
einen Vermiculit aus Vermont, gab Crossley die Analyse desjenigen von Millbury,
Massachusetts. Neuerlich hat Cooke eine ausführliche krystallographisch-optische
und chemische Untersuchung des Vermiculits bekannt gemacht, wonach drei Arten
zu unterscheiden sind, die in der Form und Spaltbarkeit dem Glimmer nahekommen,
wiewohl die Blättchen zwar biegsam , doch nicht elastisch sind , sich optisch zwei-
axig erweisen, mit Axenwinkehi sehr verschiedener Grösse.
A. Jefferisit. Aus dem Serpentin von Westchester, Pennsylvanien.
B. Culsageeit. Von Millbury und von Jenks Grube am Culsagee River,
N. Carolina. Von Ripidolith begleitet, das Muttergestein von Korund bildend. Hier
sind es grüngelbe Platten, V. G. 2,225.
C. Hallit von East Nottingimm, ehester Co. , Pennsylvanien, im Serpentin.
Grüner V. G. = 2,398, gelber = 2,402.
Thomson: Outl. 1,373. — Cr — Brush: Am. J. Sc. (2)
31,369. — Genth: s. Korund. — C of Sc. 1873. Decbr.
A. 1. Brush.
492
Silicate.
B. 2. Crossley (Millbun).
3. a. Cooke. b. Chatard*) (Culsagee).
C. 4. Munroe. a. Grün. b. Gelb.
A.
B.
C.
<.
2.
3.
4.
a.**)
b. ***)
a.
b.
Kieselsäure
37J0
35,74
37,37
37,33
35,89
35,26
Thonerde
n,57
46,42
49,90
4 9,12
7,45
7,58
Eisenoxyd
40,54
44,43
5,95
4,94
8,78
9,68
Eisenoxydul
4,26
—
0,58
0,55
4,43
0,32
Magnesia
49,65
27,44
25,26
25,77
34,45
31,54
Kalk
0,56
0,38t)
—
»
Kali
0,43
0,46
0,64
Wasser
43,76
40,30
44,09
44,09
44,33
44,78
400,87 404,03 400,45 400,48 99,49 99,74
Atom Verhältnisse.
R : ft :
Si
R
: Si Si .
H^O
4.
2,2 : 4 .
2,6
4
: 4,48 4
: 4,24
2.
3 : 4
2,6
4,45 :
: 4
3a.
2,8 : 4
: 2,7
4
4
3b.
3 : 4
: 2,8
4,06
: 4
4a.
6,3 : 4
: 4,7
4,34 .
: 4,33
4b.
6 : 4 :
4,4
4,35 :
: «,4
Scheidet man 2 . aus, wo die Eisenoxydbestimmung fehlt, so sind die Vermicu-
lithe Halbsilicate, und zwar
R4R2Si*0^o+ 6aq=/*j3^!3^;,l+ 6 aq
K3 R Si3 0'2 + 3 aq = I % si3oU + ^ ^^
A.
B.
C.
R.2R2SiU03« + 42aq = |^^'|:3g;,|
+ 42 aq
R ist fast nur Mg; dagegen
Fe .
AI
in 4.
— 4 .
2,6
- 3.
— 4 :
5
- 4.
— 4
: 4,27
Pseudophit. Diesen Namen erhielt ein serpentinähnliches Mineral vom Berge
Zdjar bei Aloysthal, Mähren, V. G. 2,6 4. Untersucht von Hauer (4.).
Femer scheint hierher zu gehören ein graugrünes Mineral von Ckyn , Böhmen,
V. G. 2,6 4 (2.), und ein ähnliches von Piaben bei Budweis, V. G. 2,58 (2,81) (3.);
beide sollen Zersetzungsproducte von Feldspath sein.
4. Hauer: Wien. Ak. Ber. 4 6,4 70.
2. Gintl: Lotos 4 874, Mai.
3. Dräsche: Verh. geol. R. 4 873.
♦) S. Genth. ♦♦) Mittel von drei Analysen,
berechnet. f) Ni 0.
***) Auf den Wassergehalt voa a.
Silicate.
493
Es ist
\.
2.
3.
Rieselsäure
33,42
35,34
34,63
Thonerde
•
45,42
48,28
17,43
Eisenoxyd
4,26
Eisenoxydul
2,58
0,83
4,64
Magnesia
34,04
34,64
33,38
Wasser
U,68
43,26
43,93
98,44
400,55
100,68
Mg :
AI :
Si
Si :
H2 0
1. 5,9
: \
: 3,7
4
: 1,25
2. i,26
: 1
: 3,4
4
: 4,25
3. 5
: \
: 3,5
4
: 4,33
Es ist wohl kaum ein Zweifel, dass diese Substanzen Chlorit sind.
Epichlorit. Schmilzt v. d. L. nur in einzelnen Fasern, und wird von Säuren
wenig angegriffen. Y. G. 2,76. Analyse des Epichlorits aus dem Eckerthal am Harz.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 77,237.
Kieselsäure 40,88
Thonerde 4 0,96
Eisenoxyd 8,72
Eisenoxdul 8^96
Magnesia 20,00
Kalk 0,68
Wasser 4 0,48
400,38
R : R :
Si : H2 0 — 3,9 : 4 : 4,2
önn
ite als Halbsilicat
3,5.
H2 R4 R Si* 0^« + 2i aq
sem.
Fe : 4Mg — Fe : 2 AI.
Epiphanit. Grüner, chloritähnlicher Gemengtheil des Glimmerschiefers von
Tväran, Wermland.
Tgelström: J. f. p. Ch. 4 04,463.
Kieselsäure 37, 1 I
Thonerde 14,43
Eisenoxydul 20,00
Magnesia 4 4,03
Wasser 7,83
400,40
Wenn das Mineral kein Eisenoxyd enthält, ist R : AI : Si : H^O = 3 : 4 : 3:2,
(»ntsprechend einem Halbsilicat
R3 AI Si» 0^2 + 2 aq,
worin Mg : Fe = 5 : 4 ist.
Delessit (Grengesit). Verhält sich wie Chlorit. Wird von Säuren zersetzt.
4. La Gr^ve bei Mielen. Im Porphyr. Delesse: Ann. Min. (4) 12,195.
46,520.
2. Oberstein. In Blasenräumen des Mandelsteins. Derselbe.
3. Zwickau. Desgl. Derselbe.
ÜL
494
Silicate.
4. Grengesberg, Dalarne. Mit Magneteisen. Hisinger: Suckow die bedeut.
Erzlager im schwed. Urgeb. 1831.
5. Puy de Montaudoux, Auvergne. Lasaulx: Ber. nai. V. pr. Rheinl.
(3/7,49.
1.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
31,07
29,08
29,45
27,81
30,32
Thonerde
^5,47 ]
> 42,00
18,25
14,31
48,51
Eisenoxvd
•
17,54 J
19,82
Eisenowdul
•
4,07
15,12
27,81
Magnesia
19,14
12,23
15,32
14,31
14,74
Kalk
0,46
2,70
0,45
4,51
Wasser
11,55
12,99
12,57
12,55
12,30
99,30 100.
99,33
96,79 100,20
D i a b a n 1 0 c h r 0 m y n. So nennt Liebe das färbende Mineral der Diabase des
Yoigtlandes und Frankenwaldes, welches nach ihm aus der Zersetzung von Augit-
Substanz entstanden ist. Wird von Chlorwasserstofifsäure zersetzt.
Eine Reihe von Abänderungen gab im Durchschnitt 30 p. G. Rieselsäure,
10 — 12 Thonerde, 21 — 27 Eisenoxydul, 20 — 22 Magnesia, 10 — 12 p. C. Wasser.
Andere lieferten 42 Kieselsäure, 5 — 8 Thonerde, 6 — 19 Eisenoxydul, 30 — 20 Ma-
gnesia, 10 — 14 Wasser.
Liebe: Jahrb. Min. 1870, 1.
Strigovit. Schwarzgrünes, feinschuppiges Mineral aus dem Granit von
Striegau, Schlesien. V. G. 2,788. V. d. L. schwer schmelzbar.
1. Becker. 2. Websky: Ztschr. d. geol. G.
1.
2.
Kieselsäure
32,62
32,60
Thonerde
16,66
14,08
Eisenoxvd
«
16,04
21,94
Eisenoxydul
16,74
12,47
Magnesia
3,16
3,82
Kalk
2,02
0,28
Wasser
12,37
14,81
99,61
100.
R
: R : Si
: H^O
1. 1,3
: 1 : 2,1
: 2,6
2. 1
: 1 : 2
: 3
Unter Annahme der letzten Proportion ist der Strigovit ein Hdlbsilicat
R tt Si2 0*^ + 3 aq,
in welchem (nach 2.1 Mg : Fe = 1 : 2, JP^e : AI = 1 : 1 ist.
Voigt it. Cliloritähnliches Mineral aus dem Schriflgranit des Ebrenbergs bei
Ilmenau. Grün oder durch Verwitterung braun, V. G. 2,91. Blättert sich v. d. L.
stark auf, und schmilzt leicht zu schwarzem Glase. Wird von CblorwasserstoflTsäure
leicht zersetzt.
Schmid: Pogg. Ann. 97,108.
Silicate.
495
Kieselsäure
33,02
Thonerde
13,08
Eisenoxyd
33,15
Maguesia
7,28
Kalk
1,99
Natron
0,96
Wasser
9,52
in0 fphlt.
99,00
Die £isenoxydulbestimmung fehlt.
Aphrosideril. Schwer schmelzbar ; durch Säure zersetzbar.
1. Mullershausen, Nassau. V. G. 3,00. Erlenmeyer: Jahresb. 1860, 773.
2. Weilburg, Nassau. Auf Rolheisenslein, V. G. 2,8. Sandberger: Uebers.
d. geol. Verh. v. Nassau. 97.
3. Grube Gelegenheit bei Dillenburg, Nassau. Niess : Jahrb. Min. 1873,320.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Magnesia
Kalk
Wasser
1.
25,72
20,69
4,01
27,79
11,70
10,05
99,96
2.
26,45
21,25
44,24
1,06
7,74
100,74
3.
23,67
24,26
8,17
29,41
1,75
1,28
8,83
1,01 Kohlensäure
98,38
R :
R :
Si :
1. — 3
1 :
1,9 :
3. — 1,6 :
1 :
^4 :
H2 0
2,5
<,7
Metachlorit. (Strahliger Chlorit.) Aus dem Eisensteinlager vom Büchenberg
am Harz. Gelatinirt mit Chlorwasserstoffsäure.
List: Ztsch. d. geol. G. 4,634.
Kieselsäure
23,77
Thonerde
16,43
Eisenoxydul
40,36
Magnesia
3,10
Kalk
0,74
Kali (Natron!
1,46
W^asser
13,76
99,62
Enthält wohl auch Eisenoxvd.
Die Zusammensetzung erinnert an Thuringit.
Melanolith. Schmilzt v. d. L. leicht zu einer schwarzen Perle und wird von
Chlorwasserstoffsäure zersetzt. Analyse dieses chloritähnlichen Minerals vonCharles-
town, Massachusets, nach Abzug von 12,8 p. C. kohlensaurem Kalk.
Wurlz: Dana Min.
496
Silicate.
Fe : R
Kieselsäure
35,24
Thonerde
4,48
Eisenoxyd
23,13
Eisenoxydul
25,09
Natron
1,85
Wasser
10,21
100.
t : Si : H2 0 —
2:1:
3 : 3
Cronstedtit Thnringit.
Werden beim Erhitzen an der Luft braun ; schmelzen v. d. L. zu schwarzem,
magnetischem Glase und reagiren auf Eisen (Mangan) .
Gelatiniren mit Chlorwasserstoffsäure.
A. Cronstedtit.
1. Przibram, Böhmen. Steinmann: Schwgg. J. 32,69. Die Eisenoxyd-
bestimmung später von Kobell: Ebend. 62,196. Die Analyse ist eine
Combination dieser Versuche.
2. Derselbe. V. G. 3,35. Damour: Ann. Ch. Ph. 58,99.
2a. Derselbe. Janovsky: J. f. pr. Ch. (2) H,378.
3. Cornwall. Maskelyne: Ber. d. ehem. Ges. 1870, 938.
B. Thnringit (Owenit).
4. Reichmannsdorf bei Saalfeld, Thüringen. Rammeisberg:
5. Derselbe. Smith: Am. J. Sc. (2) < 8,372.
6. Schmiedeberg bei Saalfeld. Keyser: ib. 46,167. 18,410.
7. Harpers Kerry am Potomac, Virg. (Owenit). Smith.
8. Derselbe. Keyser.
Kieselsäure
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Manganoxydul
Magnesia
Wasser
I.
22,83
35,35
25,94
3,82
3,25
10,70
101,89
A.
2.
21,39
29,08
33,52
1,01
4,02
9,76
98,78
2a.
21,30
32,34
29,23
1,25
4,51
11,90
100,53
3.
18,54
32,76
38,57
10,14
100,53
B.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxvd
«
Eisenoxvdul
•
Magnesia
Natron K)
Wasser
4.
i2,35
18,39
14,86
34,34
1,25
9,81
101,00
o.
22,05
16,40
17,66
30,78
0,89
0,14
11,44
99,36
6.
23,55
15,6-3
13,70
34,20
1,47
10,57
99,21
7.
23,55
16,46
14,33
32,78
1,60
0,46
10,48
99,66
8.
23,21
15,59
13,89
34,58
2,62*)
0,49
10,59
100,97
•; Worin 0,36 Ca 0
Silicate.
497
Atom Verhältnisse .
R :
R
R, R
: Si
Si :
aq
A.
1.
8,24 :
1,9
1,5
21.
3,2
«,<
1 1,7
2a.
2,6
2,4
; 1,8
3.
2,6 :
i,i
1
; 1,5
B.
i.
1,5 :
' ' 4
«,<
: 1,5
5.
^7
2
;■ 1,7
6.
2J :
1,9
; 1,5
7.
2
1,9
: 1,5
8.
2,2 :
2
: 1,5
Als constant ergiebt sich (ausgenommen 3.) :
R, R : Si = 2 : 1 und Si : aq = 4 : 1,5.
Ist dann, den Analysen zufolge, R : R variabel, so muss das Ganze aus Halb-
Silicaten von R und Sechstelsilicaten von R bestehen. Dann wäre
Crönstedtit (2.) = (3R2 Si 0* + Fe« Si 0») + 6 aq
R = 5Fe : Mg (4 : 1 in 2a.)
Thuringit (4.) = (3R2 Si 0* + 2ft2 Si 0») + 7,5 aq
R = Fe ¥e: 2Al
(6.-8.) = (2R2 Si 0^ + R2 Si 08) + 4,5 aq
R = Fe 5Fe : 9A1
Der Thuringit unterscheidet sich vom Crönstedtit durch seinen Thönerdegehalt.
Vergl. Metachlorit.
Sideroschisolith aus Brasilien (sechsgliedrig , hemimorph) scheint hierher
zu gehören. Verhält sich wie die vorigen. Eine unvollständige Analyse einer sehr
kleinen Menge hatte 16,3 Kieselsäure, 75,5 Eisenoxydul, 4,1 Thonerde, 7,3 Wasser
= 103,2 gegeben.
Wernekink : Pogg. Ann. 1,387.
Talk- und Serpentingruppe.
Silicate von Magnesia (und Eisenoxydul) , welche chemisch gebundenes , oder
Krystall Wasser oder beides enthalten. Der Talk und die ihm verwandten Glieder
.sind normale Silicate, der Serpentin ist ein Halbsilicat. Zwei anhangsweise aufge-
führte scheinen anderthalbfachsaure oder Trisilicate zu sein.
Talk«
V. d. L. leuchtet er stark, blättert sich auf, ist aber unschmelzbar.
Scheerer machte zuerst darauf aufmerksam, dass Talk und Speckstein bei
schwachem Glühen keinen Gewichtsverlust erleiden, dass ein solcher erst in starker
Glühhitze eintritt und dass zur vollständigen Entfernung des Wassers längeres Glühen
iiöthig ist. Diese Erfahrungen habe ich vollkommen bestätigt.
Scheerer: Pogg. Ann. 84,321.
Rammeisberg: Ztschr. d. geol. G. 20,82.
Von Säuren wird der Talk weder vor noch nach dem Glühen zersetzt.
Seit Klaproth ist er vielfach, am sorgfältigsten von Scheerer untersucht worden.
Wir führen hier seine Analysen vorzugsweise an, da die meisten früheren den
Wassergehalt aus dem zuvor angeführten Grunde zu klein ergeben.
1. Tyrol. Grossblättrig, V. G. 2,69. Scheerer. "' *
2. Gotthardt. Ebenso, weiss. Seh.
Rammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II. g J-
■t^ r
498
Silicate.
3. Wallis. Weiss, schalig, V. G. 2,79. Seh.
4. Yttre Sogn, Bergenstift, Norwegen. Grossblätlrig, V. G. 2,70. Seh.
5. Graabjerg bei Röraas. Hellgrün, V. G. 2,78. Seh.
6. Gloggnilz, Oestenreich. (Verhärteter Talk.) V. G. 2,78. Seh.
7. Fenestrelles, Piemont. Grünweiss, spaltbar nach demHornblendeprisroa,
V. G. 2,79. Seh.
8. Canton, New York. Pseudomorph nach Augit. Hunt: Dana Min.
9. Rhode Island. Delesse: Ann. Min. (5) 40,333.
1.
2.
3.
4.
D.
Kieselsäure
62 J 2
60,85
62,34
64,69
62,03
Thonerde
^74
0,35
0,03
Magnesia
31,15
32,08
3«, 96
30,62
30,62
Eisenoxydul
1,82*)
0,09
0,64
2,62**)
4,89*
Wasser
4,73
4,95
4,82
4,94
5,04
99,82
99,68
400,08
99,87
9'9,64
6.
^
1
8
.
9.
Kieselsäure 62,47
«2,
29 64,
40
64,75
Thonerde
0,4 3
0,
45
—
Magnesia
32,08
34,
55 34,
,63
34,68
Eisenoxydul 0,47
^,
22 4,
62
4,70
Wasser
4,78
4,83 5,
60
3,83-
f).
«»•
99,93
100,04
400,05
98,96
Scheerer analysirte ferner Talk von Mautern, Oeslerreich ; Raubjerg, Norwegen ;
ZÖblitz, Sachsen ; Pressnitz, Böhmen.
Ausserdem liegen folgende Analysen vor :
Grenville, Canada. Hunt.
Nyntsch, Ungarn. Delesse.
Zillerthal. Derselbe.
Desgl., Greiner. Kobell: Kastn. Arch. 4 2,29.
Pru.ssiansk, Ural. Derselbe.
Moschkina bei Slatoust. Hermann: J. f. pr. Ch. 46,234.
Chamouny. Marignac: Bibl. univ. 4 844.
Grafschaft Donegal, Irland. Scott : Rep. Brit. Assoc. No. 33.
Webster, Jackson Co. , N. Carolina. Aus Olivin entstanden. Genlh: Am.
J. Sc. (2^ 33,200.
Atomverhältniss.
Mg (Fe)
: Si
H
. Si
4. 4
4,28
2
2. 4
: 4,26
4,85
3. 4
1,28
: 4,95
4. 4
1,28
4,9
*' 1
: 4,34
4,85
6. 4 :
4,30
2
7. 4
4,29
4,9
8. 4
: 4,25
: 4,65
9. 4
: 4,27
: 4,05ii)
•) Worin 0,24 Ni 0. ••) Desgl. 9,%9. ♦•♦) Desgl. •,&«. iVl,4»p. C. nach
meinen Versuchen. -j-j-) Nach meiner Wasserbestimmung. Delesse = i : f
Silicate. 499
Mg (Fe) :
Si
H .
Si
Wird \ :
<,Ä5
und
: 1,875
angenommen, so ist der Talk
3Mg4 Si» 0" + 4 aq = 3 { 'Jg l/, qI } + * »<!'
d. h. eine Verbindung von normalem und zweifachsaurem Silicat in dem Mol.-Ver-
hUltniss von 3 : i .
Aus dem Verhalten des Talks in der Hitze habe ich indessen geschlossen , er
sei lediglich normales Silicat ton Magnesium und Wasserstoff.
Will man obige Verhältnisse beibehalten, so erhält man die Formd
3H2 Mg* Si* 0*5 + aq. (A.)
Da indessen kein Grund Torliegt, ^ des Wassers als Kry^tällwasser zu be-
trachten, da ferner Mg : Si im Mittel = < : 1,3, also näher f i 1,33 als 1 : 1,25
liegt, und endlich H : Si offenbar = 1 : 2 ist, so adoptiren wir die Proportionen
1 : l|^ und 1 : t und geben dem Talk den Ausdruck
H2 Mg3 Si* 0« (B.)
A.
6.
5Si — UO — Si 02 62,00
4Si — M2
— Si 02 63,49
iMg — 96 MgO 33,06
3Mg — 72
MgO 31,75
140 —224 H2 0 4,94
HO — «76
H2 0 4,1»
|H20_ 24 100.
H2 0 — »8
100.
484 378 .
Die Kieselsäure der Analysen könnte mehr für A. sprechen.
Scheerer fand in einem blättrigen weissen Talk von Pressnitz
Kieselsäure 67,8^4
Magnesia 26,27
Eisenoxydul 1,17
Wasser 4,13
99,38
Hier ist Mg : Si = 1 : 1,68.
Thonerde fmdet sich in manchem Talk in grösserer Menge, wie die Analysen
Scheerer*s von einem krummschaligen von Fahlun (1.) und eines ebensolchen von
Gastein (2.) beweisen.
1.
2.
Kieselsäure
57,10
51,06
Thonerde
4,69
5,37
Eisenoxyd
0,81
3,13
Eisenoxydul
1,07
4,68
Magnesia
30,11
28,46
Wasser
6,07
7,28
99,85 99,98
Wenn der Talk aus Augit- und Hornblendesubslanz entstanden ist , sind solche
Gemenge leicht erklärlich.
Eisentalk (Liparit). Graugrünes, blättriges Mineral von Pitkäranta, V. G. 2,69,
enthält 56,77 Kieselsäure, 0,35 Thonerde, 27,31 Magnesia, 7,83 Eisenoxydui,
1,0 Kupfer- und Zinnoxyde, 6,71 Wasser.
Arppe: Analys. af Fihsk. min.
32*
500 Silicate.
Speckstein.
Schwärzt sich meist beim Erhitzen in Folge organischer Beimischungen, brennt
sich an der Luft weiss und verhält sich sonst wie Talk.
Auch der Speckstein giebt^ wie Wackenroder , später Scheerer, Hennann und
ich gezeigt haben, erst in hoher Temperatur Wasser, daher kommt es, dass die älteren
Analysen ihn z. Th. wasserfrei erscheinen lassen.
Wackenroder: J. f. pr. Ch. 22,8.
Scheerer. Rammeisberg: s. Talk.
\. Stecklenberg am Harz. Knollen imGyps. Th. Bromeis: Ztschr. d. geol.
G. 2,U6.
2. GÖpfersgrün bei Wunsiedel. Scheerer. a. Nierförmig. b. Pseudo-
morphose nach Quarz. (Auch grünlicher und Pseudomorphose nach
Bitterspath. Früher Klaproth, Bucholz und Brandes : Schwgg. J. 20, 277.
Lychnell : Pogg. Ann. 38, 1 47.)
3. Niviathal, Parma. Grün. Richter (Scheerer).
i. Snarum, Norwegen. Pseudomorph nach Augit, V. G. 2,786. Heiland:
Pogg. Ann. U5,483.
K 2. 3. 4.
a.
b.
Kieselsäure
62,96
61,98
62,07
62,18
59,33
Magnesia
30,97
31, n
31,13
30,46
31,61
Eisenoxydul
0,64
1,48
1,69
2,53
2,62
Wasser
4,08
4,81
4,83
4,97
5,89
98,65
99,44
0,39*)
100,14
<,22*}
100,11 100,67
Scheerer analysirte ferner Speckstein von China (Bildstein) .
Anderweitige Analysen :
Sala, Schweden. Mont Canigou, Pyrenäen. Schottland. Lychnell (s. 2.'.
China. Schneider: J. f. pr. Ch. 43,316.
Grube Alte Hoffnung Gottes bei Voigtsberg, Sachsen. Weiss, erdig. Kersten :
Pogg. Ann. 37,164.
Kittelsthal bei Eisenach. Graue und schwarze Knollen in Gyps. Se'nfl:
Ztschr. d. geol. G. 14,167.
Piaben bei Budwcis. Jarisch : Tschermak Mitth. 1872.
Stafs Eisengrube, Södermanland. Baehr: J. f. pr. Ch. 53,313.
China (ßildstein), Wackenroder: s. o.
Ingeris bei Abo, Finnland. Tengström: Berz. Jahresb. 4,156.
Grenville, Canada. Hunt: Am. J. Sc. (2) 25,414.
Canton, N. York. P.seudomorph nach Augit. Derselbe
Atoinv
erhällniss.
•
(Mg,
Fe)
: Si
II
: Si
1.
1
: 1,34
1
: 2,3
2a.
1,29
1,94
ih.
I,i9
1,93
3.
1,3
1,9
4.
1,2
1,6
♦) Thonerde.
•
Silicate. 501
Die grosse Mehrzahl der neueren Analysen stimmt mit I. — 3. überein, d. h.
alle führen zu den Proportionen 1 : 1,33 und \ : %.
Der Speckstein hat die Zusammensetzung des Talks, von dem
er sich durch seine amorphe Natur unterscheidet.
Spadait.
Schmilzt V. d. L. zu einem Email. (?)
Wird von Chlorwasserstoffsäure zersetzt.
Analyse des Spadaits von Capo di bove bei Rom.
Kobell: J. f. pr. Ch. 30,467.
Rieselsäure 56,00
Thonerde 0,66
Magnesia 30,67
Eisenoxydul 0,66
Wasser H,34
99,33
Mg : Si = 1 : 1,2 — H^O : Si = 1 : 1,5.
Hieraus folgt
Mg* Si« 0" + 4 aq = { * J^ ^,^1 } + 4 aq.
Eine Verbindung von normalem und zweifachsaurem Silicat. Als reines nor-
males Silicat gedacht, würde der Spadait
H2 Mg» Siß 0»8 + 3 aq
sein.
6Si — 168 —
Si 02 56,96
5Mg — 120
MgO 31,64
170 — 272
H^O H,40
4H2 0— 72
100.
632
Monradit«
V. d. L. unschmelzbar.
A. Erdmann analysirte den Monradit aus dem Bergenstift in Norwegen.
Berz. Jahresb. 23,269.
Kieselsäure
56,17
Magnesia
31,63
Eisenoxydul
8,56
Wasser
4,04
100,40
Mg : Si = 1 : 1,03 — IP 0 : Si = 1 : 4,2.
Daraus folgt, dass die Verhältnisse =1:1 und 1 : 4 sind, der Monradit mit-
hin normales Magnesia- und Eisensilicat ist,
4R Si 03 -H aq.
Fe : Mg= 1 : 6,5.
4Si = 112 = Si 02 55,18
S^^Mg = 83,2 MgO 31,89
^Fe = 29,9 Fe 0 8,79
120 = 192 H^O 4,14
H2 0 = 18
100.
435,1
502 Siiicate.
Pikro«min.
Brennt sich schwarz, giebt animoniakhaltiges Wasser, und ist v. d. L. un-
schmelzbar.
Magnus analysirte den Pikrosmin von der Grube Engelsburg bei Pressnitz,
Böhmen.
Pogg. Ann. 6,53.
Kieselsaure
5i,88
Thonerde
0,79
Magnesia
3«,62*)
Eisenoxydul
1,68**)
Wasser
7,32
97,29
K : Si = 4 : t , wenn der Verlust, wie sehr wahrscheinlich, aus Magnesia be-
steht; femer H^ 0 : Si = I : 2,25.
Ist letzteres = 4 : 2, so ist der Pikrosmin ein normales Magnesiasilicat,
2Mg Si 03 + aq.
2Si = 56 = Si 02 55,05
2Mg = i8 Mg 0 36,70
60 = 96 H2 0 8,25
H2 0 == 18 Tö^:
218
Pikrophyll. Ein in Serpentin verwandelter Augit von Sala, der nach Svan-
berg 19,8 Kieselsäure, 1,H Thonerde, 30,1 Magnesia, 6,86 Eisenoxydul, 0,78
Kalk, 9,83 Wasser enthält.
Pogg. Ann. 50,662.
S. Blum, Pseudomorphosen. 3. Nachtr. 145.
Aphrodit.
Ein meerschaumähnliches Mineral von Längbanshytta,
Schweden.
Berlin :
Berz.
Jahresb. 21,170.
Kieselsäure
Thonerde
Magnesia
Eisenoxydul
Manganoxydul
Wasser
51,56
0,17
33,90
0,57
1,55
41,83
99,58
«
R : Si — 1 : 1 — H^ 0 :
Si — 1 :
1,3.
Ist also
normales Silicat,
4Mg Si 0« + 3
aq.
4Si — H2 — Si 02 52,86
4Mg — 96 Mg
0 35,25
120 — 192 H2 0 11,89
3H2 0—54
100.
454
*) Corrigirt. *♦) Worin 0,42 Mn 0.
Silicate.
503
K e r o li t h . VerhUlt sich wfe Speckstein .
i. ZÖblitz, Sachsen. Melling: In mein. Laborat.
2. See Itkul. Grün, V. G. 2,27. Hermann: J. f. p. Ch. 95,184.
3. Schlesien. Kühn: Ann. Ch. Pharm. 59,368.
4. Harford Co., N. Amerika. Genth: Am. J. Sc. (2) 33,203.
. \.
2.
3.
4.
Kieselsäure
47,13
47,06
46,96
51,09
Thonerde
2,57
Magnesia
36,13
34,81
31,26
28,28
Eisenoxydul
2,92
2,80*)
0,23
Wasser
H,50
18,33
21,22
20,91
100,25 100.
99,44 100,51
Diese Substanzen sind ebenfalls normale Magnesiasilicate. No. 1 ist vielleicht
mit Aphrodit identisch. Die übrigen enthalten mehr Wasser, No. 4 auch mehr Säure.
Oymnit.
Schmilzt an den Kanten unter Yerknistern schwierig zu weissem Email.
Wird von Säuren wenig angegriffen.
1 . Texas, Pennsylvanien. Brush : Dana Min.
2. Fleimserthal, Tyrol. V. G. 2,136. Oellacher: Ztschr. d. geol. G. 3,222.
(Auch Kobell: Münch. gel. Anz. 1851, und Widtermann: Jahrb. geol.
Reichs. 4,525.)
3. Baltimore. Thomson: Phil. Mag. 4843.
jfield, Massachusetts.
D
eweylit. Shepard : Am. J. Sc. 18,81.
1.
t.
3.
Kieselsäure 42,60
40,40
40,16
Thonerde
3,13
•
1,16
Magnesia
34,16
36,19**)
36,80
Wasser
20,25
22,60
21,60
100,14
99,19
99,72
Mg : Si
Si :
H2 0
1.
1,32 : 1
1 .
1,6
2.
1,34 : 1
1
: 1,8
3.
1,37 : 1
1
: 1,8
Sind die Proportionen = 1,33 : 1 und 1 : 1,66, so besteht der Gymnit aus
2 Mol. normalem und 1 Mol. Halbsilicat,
Mg4 Si3 0«o 4- 5 aq = <( ^jj'j ^| o' } + ^ "^•
3Si = 84 = SiO^ 41,86
4Mg = 96 MgO 37,21
100 = 160 H20 20,93
5H2 0 =
90
730"
100.
6 aq würden = 22,0 p. G. und vielleicht richtiger sein.
*) NiO. *♦) Worin 0,84 Pc 0.
504 Silicate.
Nickelgymnit. Grüner Ueberzug auf Ctfromeisenslein von Texas, Penn-
8ylvanien.
Wird von Säuren zersetzt.
Genth: Kenngott Uebers. 1852.
Kieselsäure
35,36
Magnesia
u,6a
Nickeloxyd
30,64
Eisenoxydul
0,24
Kalk
0,26
Wasser
19,09
100.
Da R : Si — 1,33 : \, und Si : H*^ 0
— \ : 2, so ist das Mineral
R< Si3 0^^
-f- 6 aq
und enthält je 1 At. Nickel und Magnesium.
3Si — 84 -
= Si02 34,88
2Mg — 48
MgO 15,50
2Ni — H6
NiO 28,68
lOO — 160
H20 20,94
6H20 — 108
100.
516
Ein Vorkommen von Webster, N. Carolina, enthält nach Dunaington 49,89
Kieselsäure, 22,35 Magnesia, 16,6 Nickeloxyd, 12,36 Wasser.
Chem. N. 25,270.
R : Si= I : 1 — Si : H2 0= 1,2 : 1.
Dies gäbe R Si 0'* + aq.
Ni : Mg = 1 : 2,6.
Thermophyllit. Ein Mineral von Hopoovaara, Finnland, welches beim Er-
hitzen aufblättert und anschwillt, aber nur an dünnen Kanten schmilzt.
Arppe: Anal, af Finsk. min. 27. — Hermann: J. f. pr. Ch. 73,243. — Norlh-
cote: Eb. 76,253.
Enthält 41,2—43,1 Kieselsäure, 1,7—5,5 Thonerde, 34,9—39,6 Magnesia,
1,2 — 1,8 Eisenoxydul, 3,19 Kali (Arppe), 0,4 — 2,8 Natron, 10,8 — 13,1 Wasser.
Hydrophil.
Verhält sich wie die vorigen.
1. Taberg, Schweden. Svanberg: Berz. Jahresb. 20,216.
2. Orange Co., N. York. Jenkinsit. Ueberzug auf Magneteisen. Smith:
Am. J. Sc. (3) 16,365.
1. 2.
Vanadinsäure
0,11
Kieselsäure
36,19
38,20
Thonerde
2,89
0,75
Magnesia
21,08
22,81
Eisenoxydul
22,73
19,95
Manganoxydul
1,66
4,21
Wasser
16,08
13,42
100,74 99,34
Silicate. 505
R*) :
Si
Si .
: H20
\.
1,57 .
: {
4
1,5
«.
1,46
: {
\
: 1,2
In beiden ist wohl R : Si = 3 : 2 anzunehmen, so dass sie aus je I Mol.
normalem und Halbsilicat bestehen. Der Wassergehalt im Hydrophil ergiebt
R3 Si2 0'*+ 3 aq = { ^^ ^1^}+^ »«!'
während der Jenkinsit etwa 2 aq enthalten würde und wahrscheinlich Serpentin ist.
Fe : Mg = 4 : 1,5 im ersten, und 1 : 1,7 im letzteren.
Serpentin.
Allgemeine Bezeichnung für ein Magnesiasilicat, welches nachweislich aus der
Umwandlung anderer Silicate, namentlich von Olivin, Augit, Hornblende, Granat
entstanden ist, deren Form es bisweilen bewahrt hat. Die Masse des Serpentins ist
dicht (amorph?); nur die feinfaserige, als Chrysotil bezeichnete Art ist optisch zwei-
axig, also das krystallisirte Silicat.
Beim Erhitzen schwärzt er sich gewöhnlich, brennt sich v. d. L. wieder weiss,
und ist entweder unschmelzbar oder sehr strengflüssig an dünnen Kanten.
Von Chlorwassersloflsäure , leichter noch von Schwefelsäure, wird er unter
Abscheid ung schleimiger Kieselsäure zersetzt.
Von den vielen Serpentinanalysen, die seit Marggraf, Bucholz, Vauquelin ge-
macht wurden, führen wir hier blos einige Repräsentanten auf.
Diejenigen Serpentine, welche aus thonerdehaltigen Augiten und Hornblenden
sich gebildet haben, sind Gemenge von Serpentin- und Thonsubstanz, und an einem
Gehalt an Thonerde zu erkennen.
1. GuIsjÖ, Wermland. Mosander: Berz. Jahresb. 5,203.
2. Texas, Pennsylvanien. Faserig, blaugrün, V. G. 2,557. Rammeisberg.
3. Zermalt. Gelb, V. G. 2,539. Fellenberg. (Auch grüner Serpentin von
dort.) Früher Schweizer: J. f. pr. Ch. 32,378. Später Merz: Kenngott
üebers. 1860.
4. Zermalt. Chrysotil. Gelb. Kobell: Münch. Ak. Ber. 1874, 165.
5. Newhaven, Connecticut. Chrysotil. V. G. 2,49. Brush: Dana Min.
6. Reichenstein, Schlesien. List: Ann. Ch. Pharm. 74,241.
7. Windisch Matrey, Kalserthal, Tyrol. Krummschalig , V. G. 2,593.
Gilm: Wien. Ak. B. 24,287.
1.**)
2.
3. 4.
5.
6.
7.
Kieselsäure
43,55
43,79
41,57 42,5
44,05
44,61
43,07
Magnesia
43,20
41,03
43,57 43,0
39,24
39,75
38,05
Eisenoxydul
2,05
1,72***) 2,0
2,53
2,63
5,71
Wasser
13,25
12,47
13,75 13,1
13,49
12,57
12,91
100. 99,34 100,61 100,6 99,31 99,56 99,74
Diese und viele andere Analysen ergeben das Atomverhältniss
R : Si = 1,5 : 1 — H^O^ Si = 1 : 1.
♦) AI = 3R. *♦) Nach Abzug von 1,7 Mg C O^. ♦♦♦) Wovon 1,42 = 1,68 Oxyd
gefunden.
506 Silicate.
Danach ist der Serpentin eine Verbindung \ün je I Mol. nornialein und Halb-
silicat von Magnesia, und unterscheidet sich vom Hydrophil durch den Wasser-
gehalt,
Mg» Si'^ 0' + 2 aq = I ^^, ^. q]} + t aq.
Ich habe jedoch gefunden, dass aus dem Serpentin bei schwachem Glühen die
Hälfte des Wassers, die andere Hälfte erst nach längerem und starkem Glühen ent-
weicht. Hieraus lässt sich schliessen, dass er ein Magnesia-Halbsilicat sei,
H'^Mg3Si-^OH + aq = {3j^»;Si^;}+taq.
2Si = 56 = Si02 43,48
3Mg = li Mg 0 43,48
2H = 2 H2 0 6,5« K...
80 = 128 aq 6,52 / ^^'^*
H2 0=_I8_ 4 00.
276
Rammeisberg: Ztschr. d. geol. G. 2t,97.
Der Serpentin enthält fast stets etwas des entsprechenden Eisensilicats.
In 2. ist Fe : Mg = I : 34, in 7. = t : t2.
Anderweitige Analysen.
A. Von thonerdefreiem Serpentin.
Monzoni, Tyrol. Vor hauser it. Oellacher.
Windisch Matrey. Heiligenblut. Dräsche: Tschermak Min. Mitth. 1871.
Zermatt. Houghton : Phil. Mag. 10,253.
Pregratten, Tyrol. Gilm.
Schwarzenberg, Sachsen. Kühn: Ann. Ch. Pharm. 59,369.
Schwarzenberg. Pseudomorph nach Granat. Kersten: J. f. pr. Ch. 37,4 67.
Frankenstein, Schlesien. Richter: s. Magnesit.
Pitkäranta. Holmberg: Verh. Petersb. min. G. 4 857 — 58.
Sala. Lychnell : Berz. Jahresb. 7,190.
Fahlun. Jordan: J. f. pr. Ch. 32,499.
Filipstad, Wermland. Stromeyer: Unters. 365.
Kynancebay, Cornwall. Houghton.
Syrien. Derselbe.
Bowe Hills, Maryland. Vanuxem: Dana Min.
Smithfield, Rhode Island. Bowenit. Smith: Am. J. Sc. 4 5.
Canada. Retinalith. Hunt: Am. J. Sc. (t) 42,243.
Fast Goshen, Pennsylvanien. Sparkies: Eb. (2) 42,272.
Westchester, Pennsylvanien. Williamsit. Smith.
Blandford, Mas.sachusctts. Marmolith. Shepard: Dana Min.
Massachusetts. Lychnell.
Newburyport, Massachusetts. Petersen.
B. Von thonerdehaltigem Serpentin.
Zermatt. Schweizer: J. f. pr. Ch. 32,378.
Riffel. Faserig. Fellenberg: Verh. Bern. nat. Ges. 4 866.
Malenkerthal. Derselbe.
Zillerthal. Schweizer.
Silicate.
507
Reichenstein. Chrysotil.. Kobell: J. f. pr. Ch. 2,397.
Zöblitz, Sachsen. Chrysotil. Schmidt: £b. 45,4 4.
Vogesen. Chrysotil. Delesse: Ann. Min. (4) 14,78.
Ate Ghonire, Breona, Walliser Alpen. Schweizer.
Col de fir^ona. Derselbe.
Villa Rota am Po. Delesse.
Sala. Chrysotil und Serpentin. Hultmark: Ofvers. 1859, tSi.
Taberg. Lychnell.
SvärdsjÖ, Schweden. Lychnell.
Fahlun. Lychnell. Marchand: J. f. pr. Ch. 32,499.
Lupikko, Finnland. Genth: Am. J. Sc. (2j 32,201.
Snarum, Norwegen. Pseudomorph nach Olivin. Hartwall: Berz. Jahresb.
9,204. — Scheerer: Pogg. Ann. 68,328. 84,385. — Heiland: Eb.
148,329. (S. auch unten.)
Talov'sche Kupfergrube, Ural. Ivanow : Berz. Jahresb. 25,344.
Gomoschit bei Katharinenburg. Graf Schaffgotsch: G. Rose Reise nach
dem Ural t,245.
See Auschkul, Ural. Pseudomorph nach Olivin. Hermann: J. f. pr. Ch.
46,223. 53,31.
Abbotsville, N. Jersey. Chrysotil. Reakirt: Am. J. Sc. (2) 18,410.
New Jersey. Lychnell. Garret ; Dana Min.
Westchester. Williams it. Hermann.
Texas, Pennsylvanien. Brewer: Dana Min.
Webster, Jackson Co., N. Carolina. Aus Olivin entstanden. Genth.
fiowe Hills, Maryland. Baltimorit. Thomson: Phil. Mag. 1843.
Sommerville, N. York. Aus Glimmer entstanden. Lewinstein: Blum
Pseudom. 2ter Nachtrag.
Der Gehalt an Thonerde steigt bis auf 3 p. C.
Marmolith. Schon längst dient dieser Name zur Bezeichnung gewisser Ser-
pentine. Kobell untersuchte neuerlich zwei derselben.
Münch. Ak. Ber. 1874.
1. Kraubat, Steiermark. Gelblich, V. G. 2,13. Durch Chlorwasserstoff-
säure vollkommen zersetzbar.
2. Hoboken, N. Jersey. Krystallinisch blätterig, durchscheinend. *
1.
2.
Kieselsäure
42,0
42,00
Thonerde
0,26
Magnesia
38,5
41,00
Eisenoxydul
1,0
0,90
Wasser
17,5
15,00
99,0
99,16
Mg
: Si :
H2 0
1. 1,4
: 1 :
<,4
2. 1,48
: 1 :
1,16
Es sind offenbar Serpentine, der erste mit etwas mehr Wasser und weniger
Magnesia, und Kobeirs Annahme der Proportion 1,66 : 1 : 1,33 ist wohl nicht
statthaft.
Antigorit. Aus dem Antigoriothal bei Domo d'Ossola (l.) und von Zer-
matt (2.).
508 Silicate.
1. a. Slockar-Escher : Kenngott üebers. 1856 — 57. b. Brush: Dana Min
2. Kobell: Münch. Ak. B. U74, «67.
a.
b.
Kieselsäure
40,83
4«, 58
42,73
Thonerde
3,20
2,60
«,33
Magnesia
36,62
36,80
36,5«
Eisenoxydul
5,84
7,22
7,20
Wasser
«2,36
«2,67
««,66
0,90*)
«00,87
99,43
99,75
R
: Si : H20
oder
R
: Si : H^O
(ohne AI
(AI — 3R)
\'d. «,47
: « : «
<,6
: «
«b. 1,47
: « : «
<,6
: «
2. «,42
: « : 0,9
«,48
: «
Der Antigorit, weicher seinem optischen Verhalten nach ein rhombisch kry-
stallisirtes Mineral ist, besitzt die Zusammensetzung eines eisen reichen Ser-
pentins.
Fe : Mg ist in la. = « : I «,4, in «b. und 2. = « : 9.
Serpentin nach Oliv in. Die Krystalle von Snarum, weiche Quenstedt
zuerst richtig erkannte, enthalten noch unzersetzten Olivin. Aus einer Analyse von
HeOter ergab sich, dass der innere harte und glänzende Kern aus 70 p. C. Olivin und
30 p. C. Serpentin bestand.
Pogg. Ann. 82,5« «.
Schillerspat h. Mit diesem Namen wird ein Umwandlungsproduct des
Broncits in Serpentin aus dem Radauthal (Baste) am Harz bezeichnet. Er wurde be-
sonders von Köhler untersucht.
Pogg. Ann. ««,«92. «3, «02.
Ganz ähnlich ist ein Mineral von Todtmoos, Baden, nach Hetzer.
A. a. 0. ««9,446.
Den Serpentin, d. h. das vollständige Umwandlungsproduct des Minerals von
de|^ Baste, analysirte Streng.
Jahrb. Min. «862.
J. Dana theilte ausführliche Untersuchungen über die Umwandlung nordameri-
kanischer Mineralien in Serpentin mit.
Am. J. Sc. (3) 8,37«.
Nickelgehalt des Serpentins. Schon Stromeyer fand einen solchen, und
nach Genth ist dies bei allen Serpentinen der Fall, welche aus Olivin entstanden
sind. Derselbe glaubt, der blättrige sei aus Brucit, der faserige aus Asbest (Augit,
Hornblende) hervorgegangen.
Meerschaum.
Verhält sich wie Speckstein.
Wird von Chlorwasserstoffsäure zersetzt.
«. Kleinasien, a. Lychnell: Berz. Jahresb. 7, «93. b. Scheerer: Pogg.
Ann. 84,36«.
2. Griechenland. Scheerer.
*) Hygroskopisches Wasser.
Silicate.
509
3. Cabannas bei Madrid. Berthier: Ann. Min. 7,313.
4. Coulommiers. Derselbe.
5. Theben, Griechenland. Kobell : J. f. p. Ch. 28,482.
\
2.
3.
4.
5.
a.
b.
Kohlensäure
0,67
0,56
-
Kieselsäure
60,87
61,33
61,30
53,8
54,0
56,
U
Magnesia
•
27,80
28,28
28,47
23,8
24,0
23,
45
Kalk
Thonerde
}
0,09
0,09
<,«
«,4
__
Wasser
41,29
9,82
9,74
20>0
20,0
20,
41
100,05 100,19 100,07 98,8 99,^
1a. zuvor im ^cuo. Ib. und 5. etwas unter 100° getrocknet.
Zieht man in Ib. und 2. Mg C 0^ ab, so ist
100.
Mg
: Si .
H^O
1a.
1,46
: 0,9
Ib.
: 1,48
: 0,8
2.
1,46
: 0,8
3.
1,5 :
1,87
4.
1,5
; 1,85
5.
1,6
1,9
Der Meerschaum ist hiernach anderthalbfach kieselsaure Magnesia
(Trisilicat) ,
Mg^Si^O»,
aHein wieviel Wasser enthält er?
Schon Döbereiner gab an, der Meerschaum enthalte im lufttrocknen Zustande
20 p. G. Wasser, und ziehe dasselbe, wenn er in möglichst niedriger Temperatur
getrocknet worden, in feuchter Luft oder in Wasser wieder an, so dass also wahr-
scheinlich beim Trocknen von 1 . und 2 . die Hälfte entwichen war.
Döbereiner: J. f. p. Ch. 17,157.
Ist dies richtig, so ist er
Mg2 Si3 08+4 aq.
3Si = 84 = Si 0^ 54,22
2Mg =48 Mg 0 24,10
80 = 128 H2 0 21,68
4 aq =
62
332
100.
Chlorophaelt.
Schmilzt V. d. L. zu einer schwarzen, magnetischen Schlacke.
Forchhamraer untersuchte dieses im Dolerit von Qualböe auf SuderÖe, FärÖer,
vorkommende Silicat.
Berz. Jahresb. 23,265.
Kieselsäure
32,85
Eisenoxydul
21,56
Magnesia
3,44
Wasser
42,15
100.
R : Si ; H2 0 —
1,4 : 1 : 6
510 Silicate.
Unter Annahme von 1,5 : I : 6 ist das Mineral ein andertbalbfachsaures
oder Trisiücat,
Fe2 Si3 0» 4- U aq,
worin Mg : Fe = \ : 3,5.
3Si =84 = Si 02 34,24
t»Fe =87 Fe 0 21,31
|Mg = 10,66 MgO 3,31
80 = 128 H20 41,14
\ l aq = 216 'TÖÖT~
525,66
Jentzsch fand im Mandelstein von Weissig, Sachsen, ein dunkelgrünes Miaeral,
enthaltend 59,4 Kieselsäure, 12,3 Eisenoxydul, 5,7 Wasser und ausserdem Thon-
enle. Kalk, Magnesia und Alkali.
Jahrb. Min. 1855. 798.
Glimmergruppe.
Kaum eine andere Gruppe von Silicaten ist, abgesehen von ihrer geognostiscben
Bedeutung, so interessant und eigenthümlich in krystaÜographischer, optiseber und
chemischer Hinsicht als die Glimmergruppe.
Struktur und äussere Form hatten die Glimmer längst als sechsgliedrig betrachten
lassen y bis genaue Messungen an dem dazu besonders geeigneten Glimnier vom
Vesuv lehrten, dass die Formen in rein geometrischer Beziehung mit gleicbem Recht
auf das zweigliedrige , zwei- und eingliedrige und sechsgliedrige System bezogen
werden können. Seit namentlich durch Hessenberg an jenem Glimmer die Flfielbett-
vertheilung als rhomboedrisch nachgewiesen wurde, legt man den KrystaUen das
sechsgliedrige System zum Grunde, wonach die Haupispaltungs- und ZwUhngsHiobe
die Kndtlächc/ ist.
Was die optischen Eigenschaften betrilTt, mit denen sich in neuerer Zeit S^atr-
mont, Grailich, Dana und Silliman, Des Cloizeaux u. A. beschäftigt haben, so weiss
man , dass die Glimmer optisch zweiaxig sind , dass die spitze Mittellinie senkrecht
zur Spaltungsfläche steht, dass aber die Axenebene bei gewissen Glimmern senkrecht
ist zu der bei anderen, dass die Winkel der optischen Axen von 0 — 76° variiren
und dass alle solche Differenzen bei Glimmern desselben Fundorts vorkommen.
Früher für optisch einaxig gehaltene sind vielleicht immer nur ^olche, bei denen
durch Kreuzung der Blättchen der Anschein einaxiger entsteht.
Da für Krystalle des vier- und scchsgliedrigen Systems sonst stets das Vor^
handensein einer optischen Axe feststeht, so müsste entweder das Krystallsystem
des Glimmers ein zweigliedriges mit rhomboedrischer Flächensymmetrie sein , oder
aber es wären die Glimmer ein neuer Beweis, dass die sogenannten Krystallsysteroe
ebensowenig durch die Isomorphie als durch das optische Verhalten der Rdrper
respectirt werden.
Die chemische Natur der Glimmer ist trotz vieler Analysen noch nicht
ausreichend festgestellt. Die älteren Analysen, mit Ausnahme derer Ton H. Rose,
und auch viele neuere sind zur Berechnung unbrauchbar, weil sie nicht genau genug
sind, oder weil die Bestimmung der Eisenoxyde, des chemisch gebundenen Wassers
etc. fehlt, oder weil das Material unrein war, denn viele Glimmer sind offenbar
Umwandlung.sproducte älterer Silicate und deshalb leicht Gemenge.
Alle Glimmer liefern Kieselsäure und Thonerde; alle, mit Ausnahme der
Margarite oder Kalkglimmer, auch Kali oder Natron. In vielen Glimmern treten
Silicate. 511
zu die^Q noch zweiwerthige filementa^ so dass sie Magnesia und Eisenoxydul
Mangan) , selten Kalk und Baryt bei der Analyse geben. — Kalium und Natrium
werden häufig von Lithium (Rubidium , Caesium} begleitet ; neben Tlumerde findet
sich Eisenoxyd (Chromoxyd).
Hiernach sind die einfachst constituirten Glimmer Silicate vonThonerde und Kali.
Ausser den angeführten Be^tandtheilen kommen aber noch Wasser und Fluor in
Betracht.
Wasser. Früher unterschied man wohl wasserfreie und wasserhaltige Glimmer,
in der That enthalten nicht wenige kein Wasser ^ d. h. sie erleiden beim Erhitzen
keinen Verlust ^ oder, wenn dies der Fall ist, besteht derselbe aus Fluorkiesel.
Andere geben Wasser aus, allein sie thun dies, wenn sie scbajf; getrocknet waren,
erst in der Glühhitze, und manche erst bei starkem Glühen. Sind solche
Glimmer zugleich fluorhaltig, so entwickelt sich beim Glühen zugleich Fluorkiesel,
der mit Wasser Fluorwasserstoff und KieselAuorwasserstoff bildet. 3chon H. Rose
hatte darauf aufmerksam gemacht, dass in solchen Fälleo entweder zuerst der
grössere Theil des Wassers für sich , dann in stärkerer Hitze der Rest mit den ge-
nannten Verbindungen entweiche, oder dass diese gleich von Anfang an mit auf-
treten. Aus diesem Verhalten folgte dass, auch wenn das hygroskopische Wasser
beseitigt ist (was nicht bei allen Analysen geschehen sein möchte], die quantitative
Bestimmung des Wassers sehr schwierig , vielleicht kaum möglich ist , wenn ein
Glimmer zugleich Fluor enthält.
Fluor. In vielen Glinmieranalysen fehlt dieses Element, in anderen sind Spuren
davon aufgeführt und offenbar giebt es fluorfreie Glimmer, wiewohl H. Rose es in
jedem fand, den er darauf prüfte. In den reinen Kaliglimmern steigt der Fluorgehalt
auf 4 p.c. und etwas mehr, und alle diese geben zugleich Wasser. In den magnesia-
reichen (Magnesiaglimmer) ist er etwa eben so gross (aber auch 4 p. C. werden an-
gegeben) , und zwar findet er sich ebensowohl bei solchen mit wie auch ohne Glüh-
verlusl. Ein Maximum (bis 8 p. C.) erreicht er in den eisenfreien und den eisen-
haltigen Lithionglimmern , welche nach meiner Erfahrung wasserfrei sind. Das
Fluor der Glimmer ist von H. Rose entdeckt worden.
Die fiteren Angaben von Kirvan, Chenevix, Klaproth und Vauquelin haben* heute
nur noch historischen Werth. Mit H. Rose beginnt erst die chemische /Kenntniss
der Glimmer; seine erste Arbeit erschien im Jahre 4 820 und betraf die Glimmer
von Utö, Broddbo und Kimito; iStt folgte der Glimmer vom Baikalsee und 4 824
die Glimmer von Ochotzk, Fahlun und der grünschwarze sibirische.
Nach H. Rose haben sich C. Gmelin, Turner, Kobell, Svanberg, Bischof,
Hoüghton u. A. mit den Glimmern beschäftigt.
H. Rose halte aus seinen Versuchen geschlossen, dass die Kaliglimmer aus
Kalitrisilicat und Thonerdesinguiosilicat, die Magnesiaglimmer aus Singulosilicaten
allein bestehen. In der frühern Auflage dieses Werkes halte ich die Analysen der
Kaliglimmer berechnet und dabei gefunden, dass bei ihnen die Alomverhältnisse
K : AI AI : Si
4 : 1 4 : t
4 : 1,5 8 : 45
1:2 4:9
2 : 5
Während das Verhältniss AI : Si offenbar immer = 4 : ^ ist und der höhere
KieselsäuBegehall vielleicht von etwas Quarz herrührt, ist das schwankende Verhältniss
K : AI = 1 : I bis 1 : 2 sehr auffallend und maclH es unmöglich, selbst für die
ib^
512 Siltcaie.
Kaligliniiner einen gemeinschaftlichen Ausdruck zu finden. Deshalb wiedertiolte ich
im Jahre 1866 einen Theil von H. Roses früheren Analysen und fugte neue hinzu,
allein auch jetzt traten die alten Unterschiede hervor und die GesammUnischung der
Kaliglimmer erschien nach wie vor als die von normalen und HalbsQicaten.
Bei diesen Berechnungen war auf das Wasser keine Rücksicht genommen.
Das Verhalten der Glimmer in höherer Temperatur führte mich zu der Annahme,
dieses Wasser sei ein Product, das Mol. des SiHcats sei wasserstofihaltig rnid der
Wasserstoff sei als aequivalent dem Kalium gleichsam ein Vertreter desselben. Unter
dieser Annahme ergaben H. Rose's Analysen und meine eigenen für die Kali-
glimmer eine und dieselbe Zusammensetzung, nämlich die sehr ein-
fache von Halbsilicaten,
R2 AI Si2 0\
eine Zusammensetzung, welche mit Na in der Nephelin- und Sodalithgruppe, mit Ca
beim Anorthit, Wernerit u. s. w. wiederkehrt.
Indessen giebt es Kaligliinmer, welche gleichwie die Lithionglimmer als normale
und Halbsilicate betrachtet werden müssen, ja ein solcher Glimmer (KryophyUit)
scheint sogar blos aus normalen Silicaten zu bestehen, während die magnesiareichen
Glimmer reine Halbsilicate sind.
Das Fluor betrachte ich in den Glimmern als einen das Atomverhältniss der
elektroposiiiven Elemente nicht störenden Bestandtheil ; ich halte es für einen Ver-
treter des Sauerstoffs, d. h. ich nehme an, dem Oxysilicat sei ein gleich zusammen-
gesetztes Fluosilicat isomorph beigemischt.
Für die Rechnung macht die Unsicherheit im Wassergehalt und die geringe
Grösse des Wasserstoffatoms einige Schwierigkeiten. Bei manchen Analysen dürfte
man nur einen Theil des Wassers als wesentlich betrachten , bei anderen fehlt es
darin , vielleicht weil der Glühverlust bei stärkerem Glühen grösser gewesen sein
würde, oder auch, weil die Kalibestimmung zu niedrig erfolgt ist.
H.Rose: Schwgg. J. 22,282. Gilb. Ann. 7t, 13. Pogg. Ann. 4,76.
Rammelsberg: Ztschr. d. geol. Ges. 18,807. 19,400.
Wäre die chemische Kenntniss der Glimmer vollständiger als sie wirklich ist,
so würde die Gruppe am besten nach der Sättigungsstufe der Glieder als Halbsilicate,
als Verbindungen derselben mit normalen Silicaten , eventuell als normale Silicate in
Abtheilungen zu bringen sein. Vorläufig begnügen wir uns, letztere nach der Natur
der ein- und zweiwerthigen Elemente zu bUden, wobei dann in jeder möglicherweise
verschiedene Sättigungsstufen auftreten und sich wiederholen.
I. Alkali glimmer. Sie enthalten ausser Silicium und Aluminium, die ja
keinem Glimmer fehlen, nur Alkalimetalle und zwar entweder Kalium (Na) oder
Natrium (K) , oder neben beiden noch Lithium und zerfallen demnach in
Kaliglimmer,
Natronglimmer,
Lithionglimmer.
II . M a g n e s i a g 1 i m m e r. Sie enthalten zwar auch Kalium (Na) , jedoch ausser-
d<Mn Magnesium, meist daneben auch Eisen. Sie zerfallen danach in
Magnesiaglimmer,
Eisen-Magnesiagli mmer .
III. Eisenglimmer. Sic enthalten kein oder fast kein Magnesium, dafür viel
Eisen. Je nachdem sie blos Kalium oder auch Lithium fähren, sind sie
Kali-Eisenglimmer, *
Lithion-Eisenglimmer.
Silicate.* 513
lY. Barytglimmer. Sie enthaften neben Kalium (Na), Magnesium, Eisen
auch Baryum.
V. KalkgUmmer. Bei wenig Kalium und Natrium enthalten sie wesenthch
Calcium.
L Alkaliglimmer.
Kaliglimmer.
Weisse, gelbe, grüne und braune Glimmer. Die eisenfreien sind weiss. Theils
von gewöhnlichem Ansehen , theils in sehr kleinen filättchen (Damourit oder Kali-
Lepidolithj .
A. Damourit.
Giebl beim Erhitzen Wasser , wird undurchsichtig und schwillt auf. V. d. L.
schmilzt er schwer zu weissem Email.
Wird von Säuren schwierige am besteri von Schwefelsäure zersetzt.
{. Pontivy, Depl. Morbihan. Gyanit enthaltend, V. G. 2,792. Delesse:
Ann. Gh. Ph. <5,2i8.
2. Salzburger Alpen. Als Onkosin bezeichnet. Pseudomorph nach Cyanit.
Grün, V. G. 2,806. Schwarz: Wien. Ak. Ber. 58.
3. Horrsjöberg, Wermland. Weiss, Cyanit enthaltend. IgelstrÖm: B.h. Ztg.
1866, 308.
4. ünionville, Pennsylvanien. WeiBS, V. G. 2,851. Korund führend.
König (Genth) : J. f. pr. Ch. (t) 9,83.
' 5. Desgl. Fast dicht, V. G. 2,857. Derselbe.
6. Desgl. Grün, serpentinäfanlich, Y. G. 2,77S. Genth: s. 4.
7. Culsagee-Grube. Im Glimmerschiefer. V. G, 2,867. König.
8. Newlin, Pennsylvanien. Sharples: Am. J. Sc. (2) 47,319.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
45,22
45,48
43,41
43,03
Thonerde
37,85
38,45
35,47
39,06
Eisenoxyd
4,62
4,48
Kalk
0,76
. —
—
Magnesia
.^
0,47
4,40
0,30
Kali
H,20
9,25
}
40,90
40,05
Natron
—
<,<2
0,58
Wasser
^ 5,25
4,69
•4,50
5,40
99,52
99,62
400.
99,90
5.
6.
7.
8.
Kieselsäure
45,73
46,98
45,62
43,56
Thonerde
37,10
35,13
35,93
38,46
Eisenoxyd
1,30
0,61
2,93
Kalk
0,13
Magnesia
0,34
1,32
0,34
—
KaU
40,50
10,74
9,40
40,84
Natron
0,88
0,76
0,74
Spur
Wasser
4,48
4,77
4,93
5,64
400,33 400,44 99,86 98,47
Von den amerikanischen Vorkommen führt Genth noch weitere Analysen an.
Bammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II. 3g
514 Silicate.
Atom Verhältnisse .
AI
: Si
(Ca,
R :
Mg
AI
— 2r;
•
Si
\.
\
: 2,1
i :
^54
i :
2,6
2.
2,0
^,4
2,9
3.
2,0
1,2
3,0
4.
^,8
^6
2,4
5.
2,07
^36
3,0
6.
2,26
4,32
3,0
7.
2.07
1,56
2,8
8.
1,95
1,6
2,3
Für die Mehrzahl der Damourite sind die Verhältnisse
1:2 1 : 1,5 1:3
die offenbar richtigen. Sie führen zu
K2 AP Si« 0^2 + 2 aq,
d. h. zu einer Verbindung von 1 Mol. normalem und 2 Mol. Halbsilicat,
n r R Si O^ ^
R6 Si3 0» + aq = I jRjgi 04 I 4- aq.
Wird das Wasser als chemisch gebunden betrachtet, so ist der Damourit
ein Halbsilicat und hat die Zusammensetzung der Mehrzahl der Kaliglimmer,
H* K2 Al3 Si« 02* = r2 AI Sfl 0«
6Si = 168 = Si 02 46,12
3Al = 163,8 AI 03 38,58
2K =78 K^O 11,78
4H = 4 H^O 4,52
240 = 384 <00.
797,8
Nach Genth ist der Damourit theils aus Korund direct, theils aus Cyanit
entstanden.
B. MoscoTit.
Giebt beim Erhitzen Wasser, welches auf Fluor reagirt. SchmUet v. d. L. ent-
weder nur an den Kanten mehr oder minder leicht zu gelblichem oder grauem
blasigem Glase.
Im Porzellanofcn schmelzen diese Glimmer zu weissen, steinigen Massen (UtÖ),
oder zu gelb- oder braungerär})ten (Bengalen) .
Sie werden weder von Chlorwasserstoffsäure noch von Schwefelsäure (von
dieser nur in zugeschmolzenen Röhren bei höherer Temperatur? wesentlich zersetzt.
1. Ulö. Gelb. Winkel der optischen Axen 72" Senarmont). a. H. Rose,
b. V. G. 2,836. Rarameisberg.
2. Bengalen. Farblose, grosse Tafeln, bei grosserer Dicke bräunlich. Axen*
Winkel 66°. V. G. 2,827. Rammeisberg.
3. Goshen, Massachusetts. Blassroth, Axenwinkel 75° (Des Cloizeaux ,
V. G. 2,859. Rammelsberg.
4. Aschaffenburg. In Masse grau, Axenwinkel 68° (Quincke^, V. G. 2,91 1.
Ramnielsborg.
5. Easton, Pennsylvanien. In Masse bräunlich, Axenwinkel 65° (Quincke ,
V. G. 2,904. Rammelsberg.
6. Ochotzk, Sibirien. Weiss. H. Rose.
Silicate.
515
r
2.
3.
4.
5.
6.
Fluor
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Manganoxydul \
Magnesia
Kali
Natron
Wasser
a.
b
1.
0,96
<,
32 0,46
0,52
0,19
1,05
0,
52H)
47,50
45,
75 47,39
47,02
47,69
46,74
47,
19
37,20
35,
48 35,56
36,83
33,07
35,10
•33,
80
3,20
1,
86 2,79
0,51
3,07
4,00
4,
47
^}o,90
0,52 0,53
1,05
2,02
**) i,53i)
}'•
ßl
0,
42 0,96
. 0,26
1,73
***) 0,80
U 1
9,60
^0,
36 9,53
9,80
9,70
9,63
8,
55
^
58 0,83
0,30*)
—
2,30
2,
50 4,11
3,90
3,66
3,36
3,
64H)
101,60
99,
79 102,16
100,19
101,13
102,21
100
,88
Atoinverhältniss ftf) .
H
: K
H,K .
Al,Fe :
Si
1a.
1,2
1
1,3
2,1
Ib.
0,9
1,7 :
2,<
2.
1,5
2,0 :
2,1
3.
^6
1,9 ;
2,<
4.
1,^
2,3
: 2,3
5.
^,2
1,7
: 2,^
6.
2
^,9
: «,«
Mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten der Wasserbestimmung darf man
R : R : Si = 2 : 1 : 2
setzen.
Diese Glimmer sind Halbsilicate,
R2AlSi^0«-/ ^'SiOM
K AI M U — j ^p Si3 0*2 /
Ist in ihnen H : K == 1 : I, so ergiebt die Rechnung für die reine nalron-,
eisen- und fluorfreie Verbindung
2Si — 56 —
Si02 43,07
AI — 54,6
AI 03 36,83
K — 39
K^O 16,87
H — 1
H^O 3,23
80 — 128
100.
278,6
Immer ist die Verbindung
der ersten beigemischt, worin R
lieh vermindert wird.
II
R AI Si2 0^
Mg, Mn und Fe, wodurch der Kaligehalt wesent-
*) Und Li2 0. **) Fe 0. ***) Und Mo 0.
f ) Fe 0. -H-) Corrigirt. -H-f) Mn, Mg, Fe == 2K gesetzt.
88
516
Silicate.
Anderweitige Analysen :
\a. Glendalough, Wicklow, Irland. Axenwinkel 70°, V. G. J,793.
Houghton.
\. Dreifelsengebirge, Irland. Grau, Axenwinkel 63**. Houghton: Phil.
• Mag. (4) 9,272.
2. Leinsterberg, Carlow, Irland. Grau, Axenwinkel 72**. Derselbe.
3. Grindelwald. Grün, V. G. 2,85. V. d. L. unschoAeltbaf, durch
Schwefelsäure zersetzbar. Fellenberg: Verh. Bern. nat. G. 1866.
4. Lichfield, Maine. Weiss, V. G. 2,76. Smith: Am. J. Sc. (2) «6,216.
16,46.
5. Lisens, Tyrol. Pseudomorph nach Andalusit. Roth: Zischr. d. geol. G.
7,15. (Auch Bischof: Chem. Geol.)
6. Geux bei St. Etienne, Vogesen. Hellgrau, V. G. 2,8n. Delesse: Ann.
Min. (4) 16,100.
7. Lane's Mine, Monroe, Connecticut. Brush: (s. Smith).
8. Ballygihen, Grafschaft Donegal, Irland. Weiss, Axen = 62 — 65**.
Houghton: Qu. J. geol. Soc. 18,414.
9. Unionville, Pennsylvanien. Darrack: Dana Min.
10. Fundort unbekannt. Weiss, von schwarzem Turmalin begleitet, V. G.
2,831. Rammeisberg.
11. Castlecaldwell, Irland. Weiss, Axenwinkel 72**. Houghton.
12. Glenmalur, Wicklow, Irland. Weiss. Sullivan: J. geol. Soc. Dublin
4,155.
13. Zsidovacz, Ungarn. Weiss, V. G. 2,817. Kussin: Mitthlg.
1a.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
44,71
43,47
44,64
46,81
44,60
44,71
46,23
Thonerde
30,13
31,42
30,18
35,15
36,23
35,29
33,03
Eisenoxyd
4,69
4,79
6,35
1,59
4,34
4,1SI
3,46
Magnesia
0,90
1,13
0,72
1,40*)
0,37
0,39
2,46
Kalk
1,09
1,38
1,78**)
1 0,50
0,98
—
Kali
9,91
10,71
12,40
9,68
6,20
1 8,82
8,87
Natron
1,27
1,44
0,49
4,n10
4,45
Wasser
6,22
5,43
5,32
5,25
5,26
5,69
. 4,42
99,92
99,77
99,61
101,99
100,60
100.
99,28
7.
8.
9.
10.
11.
12.
43.
Fluor
0,82
—
—
0,86
—
Kieselsäure
46,10
45,24
46,75
47,84
44,80
47,41
48,07
Thonerde
33,84
35,64
39,20
32,36
29,76
36,21
38,41
Eisenoxyd
2,90
2,24
3,06
8,80
3,11
—
Magnesia
1,02
0,94*^) 1,02
1,28
1,19+-i-) 1,57
—
Kalk
l,22i)
0,39
0,29
0,45
<,M
—
Kali
7,41
10,44
6,56
10,25
12,44
5,51
40,40
Natron
2,78
0,54
1,55
0,32
2,51
—
Wasser
4,77
4,00
4,90
2,43
2,00
2,37
3>42
99,64
100,26
98,82
99,06
99,76
406,84
460.
*) Worin 0,75 Mn 0. •♦) Worin 0,79 Ba 0. ♦♦♦) Fe 0 and Mo 0.
f) Worin 0,71 MgO. ++j 0,48 Mn 0.
Silicate.
S17
Atoiiiverhältniss
(Mg, Ca, Mn, Fe — 8 K) .
H
K H,K :A\,¥e:
Si
4a.
2,8
; 4 3,8 :« :
8,3
4.
<,6 :
4 8,9 : 4 :
2,4
t.
8
4 8,7 : 4 :
2,2
8.
4,8
: 4 8,6 : 4 :
2,8
4,
4,9
:, < 2,4 : 4
; 2,0
5.
8,6 :
4 8,3 : 4 :
2,0
6.
4,3 :
4 8,3 : 4 .
■2,2
7.
4,7
4 8,3 : 4
; 2,8
8.
4,4
; 4 8,0 : 4
: 2,<
9.
8,6
: 4 4,9 : 4
; 8,0
40.
0,9
4 4,8 : 4
: 8,4
H.
0,7
; 4 4,7 : 4
: 2.4
18.
0,9
4 4,6» : 4
: 4,85
»3.
4,8
: 4 4,6 : 4
: 8,4
Von diesen ergeben die fünf ersten zu viel Wasser, die drei letzten zu wenig.
Demnach dürften als chemisch gebunden nur anzunehmen sein
in 4a. 3,00 p. C. Wasser
4. 2,64 -
2. 3,32 -
3. 3,62 -
4. 3,80 -
H
4,0
0,8
4,3
4,3
wenn H, K : AI =3= 2 : I sein soll. Nach dieser Correction wäre auch in ihnen H : K
= 4:4.
4 4. Broddbo bei Fahlun. Grau. a. H. Rose. b. Svanberg.
4 5. Fahlun. H. Rose.
4 6. Kimito, Finnland. Gelb. H. Rose.
4 7. Royalston, Massachusetts. V. G. 2,947. Petersen.
4 8. Zillerthal, Schwarzenstein. Chromglinimer. Grün. Schafhäutl:
Ann. Ch. Pharm. 44,40.
44.
45.
46.
47.
48.
a.*)
b.
Fluor
4,06
0,72
4,03
0,67
0,35
Kieselsäure
46,40
47,97
46,22
46,36
46,03
47,95
Thonerde
34,60
32,35
34,52
36,80
32,40
34,45
Eisenoxyd
8,65
5,37
6,04
4,53
6,85
5,75ti
Magnesia
4,26**)
4,50
> 9 4 1
2,48**)
0,74
Kalk
f z, 1 1
4,4 3***)
0,59
Kali
8,39
8,34
8,22
9,22
44,20
40,75
Wasser
4,00
3,32
0,98
4,84
Spur
0,37ii)
98,06
99,54
99,42
99,42
99,79
400,92
*) A. Mitscberlich fand 8,89 ¥6 0», 6,24 Fe 0.
f ) Worin 8,96 €r 08. f{.) NaS 0.
♦«
) Mn 0. *»*) Worin 0,28 Mg 0.
518
Silicate.
H
K
14a.
0,07 :
1
14b.
1,6 :
1
15.
0,5 :
1
16.
0,7
1
17.
0
18.
0
H,K :Al,Fe;
Si
1,1 : 1
: «,*
1,7 : t
: S,3
1,0 :« ;
«,«
0,9 : t
: 8,0
0,9 : »
: 4,15
0,8 : I
: 3,12
Wie 1 4a. zeigt, ist bei diesen eisenreicheren Glimmern wohl auch Eisenoxydul
vorhanden. ,
Wäre aber bei ihnen R:ft:Si =1:1:2, so würden sie auf 3 Mol. Halb-
Silicat 1 Mol. normales enthalten,
1. St. Just, Cornwall. Weiss. Houghton: Phil. Mag. (4) 37,306.
2. Rubislaw, Aberdeen, Schottland. Weiss, Axenwinkel 72^^. Houghton:
Proceed. R. Soc. 18,315.
3. RÖstÖl bei Arendal. Grün, pseudomorph nach Granat, V. G. 2,83.
Heiland: Pogg. Ann. 145,480.
4. Freiberg. Aus rothem Gneis. Graugrün, fast einaxig. Scheerer: Zischr.
d. geol. G. 14,23.
5. Freiberg. Desgl. Scheerer.
6. Grube Himmelsfürst. Braun, grosser Axenwinkel. Scheerer.
7. Borstendorf. Aus Granit. Braun, zweiaxig. Scheerer.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Fluor
4,15
0,11
—
Titansäure
0,30
«,72
0,99
Kieselsäure
50,88
44,51
48,29
50,77
51,80
47,84
48,15
Thonerde
27,20
37,36
30,88
26,29
25,78
29,98
29,40
Eisenoxyd
5,20
2,04
4,69
3,28
5,02
2,94
«,u
Eisenoxydul
1,20*)
1,25**
] 3,60
2,66
1,12
2,84
Magnesia
0,57
0,93
0,89
2,12
2,02
2,84
Kalk
0,45
0,78
1,00
0,15
0,28
0,05
0,15
Kali
10,48
9,87
9,63
10,56
6,66
9,48
9,13
Natron
0,72
0,93
1,88
1,22
—
Lithion
i,H
. —
—
Wasser
1,84
1,96
4,40
4,79
4,40
4,60
101,42
98,19 100,78
100,24
100,33
99,52
100,24
No. 4 — 7 sind fluorfrei.
Atomverhähnisse.
H
: K
H,K :
II
R
R :
ft .
Si (R = H,K,rt)
1.
12,8
1,25 .
«:
.86
2. 1
^«
U,2
1,33
: ^
,96
3. 1
: 1,2
12
1,68
: «,
.36
4. 2
3
3,1
3,
1
5. 4
7,5
3,2 .
: 3,
06
6. 2,5 :
10,5 .
2,66 ;
. «,
65
7. 2,6 :
6,3 :
3,1 :
«,7
•) Mn 0. ♦♦) €r 0».
Silicate.
519
Von diesen Glimmern sind nur die eisen- und magnesiareicKeren 4. — 7. zur
Berechnung geeignet. Wenn bei ihnen das Atomverh'ältniss 3:1:3 herrscht, so
sind sie
R6 R2 Si6 0*1 = R6 Si2 0' = I ^4 g! ^^ |
und also Verbindungen von je \ Mol. normaler und Halbsilicate.
Sie unterscheiden sich von den früheren wesentlich schon dadurch, dass ft : Si
=1:3 ist.
Aber sie enthalten eine wesentliche Menge
n
R3 R2 Si« 021,
deren Verhältniss zu der ersten nach der obigen Zusammenstellung von 1 : 3 bis I : 1 0
schwankt.
1. Hirschberg, Schlesien. Pseudomorph nach Orthoklas. Kjerulf: s. Or-
thoklas.
2. Hirschberg (Lomnitzj. Desgleichen. Grün, V. G. 2,867. Fluorfrei,
v. Rath: s. Orthoklas.
3. Pargas. Pseudomorph nach Skapolith, grünlich weiss, V. G. 2,833.
Wird v. d. L. silberweiss, schmilzt aber nicht. Fluorfrei. Analyse nach
Abzug von H p. C. fein beigemengtem kohlensaurem Kalk. v. Rath.
(Auch von Bischof untersucht.)
4. Heidelberg. Aus Cordierit neben Pinit. Knop: Jahrb. Min. 1861, 145.
1.
2.
3.
4.
Fluor
0,83
—
Kieselsäure
51,73
49,04
50,10
56,37
Thonerde
28,75
29,01
28,05
24,22
Eisenoxyd
5,37
5,56
5,46
2,32
Magnesia
0,62
0,75
0,40
3,33*)
Kalk
0,17
2,41
Kali
8,28
11,19
7,56
12,61
Natron
2,14
0,50
1,26
0,03
Wasser
4,65
100,87
3,87
99,11
2,4t
97,72
101,06
H :
K
H,
I
R
: R : Si
I
R
R :
Si**)
1.
0,9
: i
: 8,8
2.
1,7 :
1
2,
3
: 1 : 2,6
0,9
: < .
; J,6
3.
2
1
2
: 1 : 2,7
1
: 1 :
2,7
4.
1
1
2,
5
: 1 : 3,7
1,24
: < .
; 3,7
Das Material von 1 . und 2 . war wohl dasselbe , und Kjerulf hat das Wasser
nicht bestimmt.
Auch diese Glimmer sind keine Halbsilicate, sondern saurer. Nimmt man für die
drei ersten H, K : R : Si = 2 : 1 : 2,5 an, so würden sie
_ / 3R4 Si 0* \
~ \ 2R2 Si 03 /
sein.
Der letzte ist durch einen ungewöhnlich hohen Säuregehalt bezeichnet, doch
wäre es möglich, dass er Quarz enthalten hätte.
R4 R2 Si5 018 = RA« Si* 0*8
♦) Worin 2,5 Mn 0. ♦♦) Ohne Wasserstoff.
520
Silicate.
Natronglimmer.
Paragonit (Natron-Lepldolith) .
Giebt beim Erhitzen Wasser; ist v. d. L. unschmelzbar.
Wird von Säuren nicht angegriflen.
Schafhäutl gab den Namen dem Mineral vom GoUhardi, in welchem Cyanit,
Staurolith, Granat u. s. w. vorkommen, einem Silicat von Thonerde imd Natron.
\. Gotthardt. a. Y. G. 2,78. Schafhäutl: Ann. Ch. Pharm. 46,334.
b. y. G. 2,892. Rammeisberg. (Frühere Analysen aus meinem Labo-
ratorium s. Ztschr. d. geol. G. 14,758.)
2. Pregratten, Pusterthal. Feinschuppig, grün. a.V.G. 2,895. Oellacher:
Mittheilung, b. Y. G. 2,90. Kobell: J. f. pr. Ch. f 07, 167.
\
2.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
50,20
47,75
44,65
48,00
Thonerde
35,90
40,10
40,41
38,29
Chromoxyd
—
0,10
Eisenoxyd
2,36
Spur
0,84
0,91
Magnesia
0,37
0,36
Kalk
0,52
Natron
8,45
6,04
7,06
6,70
Kali
1,12
«,71
1,89
Wasser
2,45
4,58
5,04
2,51
99,36
99,59
100,70
98,66
Atomverhältnisse
(Ca,
Mg — 2R).
R .
AI
AI
: Si
H20
: Si
\h, \ :
1,8
1 .
2,0
1
: 3,1
2a. \ :
<,4
1 :
2,0
1
2,9
2b. 1
: ^4
1 .
2,<
Sind sie in 2.
1 : 1,5 1:2 1:3,
so ist dieser Paragonit
Na2 A13 Si« 022 4. f aq,
oder, analog dem Damourit, eine Yerbindung von 1 Mol. normalen und 2 Mol. Halb-
silicaten. '
Ist das Wasser aber, wie in den Kaliglimmem, chemisch gebunden, so ist dieser
Natronglimmer ebenfalls ein Halbsilicat,
- H4 Na2 Al3 Si« 02* = R2 AI Si2 0».
K : Na ist in 2a. = 1 : 6, in 2b. = 1 : 5,4. unter Annahme von I : 6 ei^
giebt die Rechnung:
6Si =168 = Si 02 46,60
3AI 1= 163,8
t^Na = 39,4
fK = 11,1
4H = 4
240 = 384
770,3
AI 0» 39,96
Na2 0 6,90
K2 0 1,74
H2 0 4,80
100.
Silicate.
531
In \. ist jedoch (Na, K) : H nahe = 1 : 3. Für diese AbUnderung würde
die Formel
H» R A12 Si4 O^ß
anzunehmen sein.
4Si = \\%
tA\ = 4 09,2
|Na = 20,44
|k = 4,33
3H = 3
460 = 256
Si 02 47,52
AI 0^ 40,63
Na^O 5,46
K2 0 1,04
H^O 5,35
4 00.
504,97
Lithiongliramer.
litUoii - Lepidolith.
PJrbt V. d. L. die Flamme roth und schmilzt sehr leicht. Reagirt mit den
Flüssen auf Mangan.
In starker Hitze bildet der Lepidolith von Rozena ein klares, farbloses Glas vom
V. G. 2,44 8, welches frei von Fluor ist und von Säuren zersetzt wird. Nach
SchrÖtter erleidet der Lepidolith einen Verlust von 4,5 p. C. beim Schmelzen (wonach
noch viel Fluor darin enthalten sein müsste) und das Glas ist = 2,375.
SchrÖtter: Wien. Ak. Her. 50.
Von Säuren wird er schwer angegriffen.
Der Lepidolith von Rozena war das zweite Mineral, in welchem Rlaproth das
Kali auffand. C. Gmelin wies später das Lithion nach.
4. Rozena, Mühren. a. Regnault: Ann. Min. (3] 4 3,454. b. Cooper:
Pogg. Ann. 4 43,343. c. Rammeisberg: Ebend. 84,39. d. Reuter: In
mein. Labor. (Früher C. Gmelin : Seh wgg. J. 30,473. Kralowanzky:
£b. 54,230.)
2. Juschakowa, Ural. Rosales: Pogg. Ann. 58,454.
3. Ural. Turner: Ed. J. Sc. (3) 6,64.
4. Chursdorf, Sachsen. C. Gmelin: Pogg. Ann. 3,43.
5. Utö, Schweden. Turner.
a.
b.
c.
d.
Fluor
4,48
5,56
7,42
4,86
Kieselsäure
52,40
50,32
51,86i)
50,43
Thonerde
26,80
28,54
26,76
28,07
Manganoxyd
4,66
0,73*)
4,29
0,88
Magnesia
—
f,52**)
0,64tt)
1,42
Kali
9,44
40,04*^)
•40,29
40,59
>
Natron
1,30
4,45
4,46
Lithion
4,85
1,27
4,27
4,23
Wasser
3,12
402,37
•
99,03
100,38
98,94
(4,93)
*) *e 03. *♦) Worin 4 ,04 Ca 0. ♦♦♦) Worin 0,24 Rh« 0.
+) Worin 0,46 P2 05. ff) 0,4 Ca 0 enthaltend.
522
Silicate.
9
3.
4.
5.
Fluor
«0,22
4,94
4,81
3,90
Kieselsäure
48,92
50,35
52,25
50, 9f
Thonerde
20,30
28,30.
28,34
28,n
Manganoxyd
4,67
1,37
4,06
1,20
Kalk
0,12
—
—
Kali
10,96
9,04
6,90
9,50
Natron
2,23
Lithion
2,77
5,49
4,79
5,67
100,19
99,49
404,15
99,35
Der Lepidolith von Rozena, dessen Analyse d. mit reinstem Material ausgefiihit
wurde, verlor beim Glühen mit Zusatz von Kieselsäure 3,76 p. C. Ist dies Si F\*, so
entspricht es 2,75 Fluor. Im geglühten Lepidolith fanden sich 1 ,8 p. C. des letzteren,
und da die Summe = 4,55 nahe dem Fluorgehalt (4,86) des ungeglühten, so ent-
hält der Lepidolith kein Wa s s e r. Noch besser stimmte ein zweiter Versuch : Ver-
lust = 2,45 = 1,78 Fluor; im Rest noch 3,07, zusammen 4,85 oder fast genau
die direct gefundene Menge. Cooper's 3,12 p. C. Wasser sind mithin nicht vor-
handen.
Atomverhältnisse.
t
R
ft :
Si
Fl : Si
Ib.
1,4
1,5
: 3,0
: 3,0)
1 : 2,8
Ic.
1,34
3,2
: 3,3)
\ : 2,3
Id.
1,56 :
(1,6
3,0
3,08)
1 : 3,2
Die eingeklammerten Zahlen sind berechnet mit Mn anstatt Mn.
Oifenbar ergiebt der Lepidolith von Rozena das Atomverhältniss 4,5 : I : 3,
was die Formel
R« AH Sii2 039
ausdrückt, welche
Riosi4oi3 = / «:;sion
K M U — ^3R2Si03/
entspricht.
Der Lepidolith von Rozena besteht mithin aus \ Mol. Halbsilicaten und
3 Mol. normalen Silicaten, und ist speciell
/ 3R2 Si 03 \ / 3R* Si 0^ \
^ \ 4A1 Si3 0« / "^ \ 4A12 Si3 012 /
Er kommt den Kaliglimmern aus dem Gneis nahe, in welchen AI : Si ebenfelis
= 1:3 ist, die aber aus je \ MoK beider Sättigungsstufen bestehen.
In den Analysen ist
Na :
Li
K
in Ib. — 1 :
2
: 5
Ic. — 1
: 2,27
: 5,9
Id. — 1 :
1,7
: 4,8
Li
I
I
I
K,Na
3
3
3,3
Unter Annahme von I : 2 : 5, sowie Fl : Si = I : 3,23 berechnet sich der
Lepidolith als eine Mischung von 20 Mol. der Oxysilicate mit \ Mol. der Fluo-
silicate.
i. -*» i
Silicate. 523
3,7F1 — 70,3 :
= Fl 5,05
HSi — 336
Si 02 54,65
4A1 — t\%,i
AI 03 29,44
3,75K — 446,25
K2 0 42,65
0,75Na — 47,25
Na^O 4,67
4,5Li — 40,5
Li^O 4,64
37,20 — 595,2
402,07
1393,9
geschmolzenen Lepidolith fanden
Rauiinelsberg
Schrötter
Kieselsäure 55,73
54,74
Thonerde 34,34
Manganoxydul 0,33
Magnesia 0,38
Kali 8,87
Natron 2,29
Lithion 4,09
3,34
4 00.
0,536 (Rb, Cs)2 0
0,006 Tl^O
Der meinige war fluorfrei.
Der Lepidolith von Juschakowa (2.) ergiebt
R : ft : Si Fl : Si
2,46 : 4 : 3,6 4 : 4,5
Die Analyse zeichnet sich durch einen sehr grossen Lithion- und Natrongehalt
aus, allein ihre Bestimmung geschah indirect und ist daher sehr zweifelhaft.
Mit der Proportion 2 : 4 : 3,5 erhält man
R^ Al2 Si7 022
entsprechend R^^ Si' 022 _- J -.j'c- qs f
Dieser Lepidolith erfordert eine neue Untersuchung.
Von den übrigen Analysen mit 5 und mehr p. C. Lithion, die einer älteren Zeit
angehören, und in denen das Natron im Lithion steckt, gilt dasselbe.
Rammeisberg: Berl. Akad. Ber. 4 873. October.
IL Magnesiaglimmer.
Meist grün, braun oder schwarz, sehr selten (die eisenfreien) weiss. Winkel
der optischen Axen = 0 — 20°.
V. d. L. schmelzen sie theils leicht, Iheils schwer zu grauem oder schwarzem
Glase.
Sie werden von Chlorwasserstofl*säure schwer angegriffen, von Schwefelsäure
aber (ob alle?) vollständig zersetzt.
Reine ^^gnesi) immer.
4. Edwards, St. Law f "^v Weiss, silberglänzend,
b. Braun. Craw: i
524
Silicate.
2. JefTerson Co., New York. Braun, v. d. L. leicht schmelzend. Meitzen-
dorff: Pogg. Ann. 58,4 57.
3. Gouverneur, New York. Hellbraun, V. G. 2,8 4 (KenngoU). V. d. L.
wie 2. Rammelsbei^ : Ztsch. d. geol. G. 4 4,758.
4. St. Philippe, Vogesen. Grünlich, V. G. t,746. Schwer schmelzbar.
Delesse: Ann. Ch. Ph. (3) 32,369.
5. Baikalsee. H. Rose: Gilb. Ann. 74,4 3.
4
2.
3.
4.
5.
2
1.
b.
Fluor
Spur
4.20
3,30
2,93
0,%%
0,65
Kieselsäure
40,
36
40,44
44,30
44,96
37,54
42,01
Thonerde
H,
08
\
17,36
45,35
4 3,47
49,80
46,05
Eisenoxyd
Sp
>ur
Spur
4,77
2,35
4,80
•4,93
Magnesia
30,
25
28,40
28,79
28,04***)
34,42i)
25,97
Kali
6,
07
40,56
9,70
9,87
7,47
7,56
Natron
4,
39
0,63
0,65*»)
4,00
—
Glühverlust
2,
99,
65
80
400,99
0,28
404,44
0,60 ' 4,54
99,49 400,16
—
97,4 6
Atom Verhältnisse .
K, Na : Mg
Mg
: AI
R
A : Si
R : Si
(R — Mg und tK)
(»«= SR)
4a. 4
: 2,8
5
5,7
: 4,3
2
4b. 4 :
2,9
4
4,8
: 4,0
4,95
2. 4 :
3,2
4,5
5,2
: 4,3
<,9
3. 4
3,3
5
5,5
: 4,8
4,8
4. 4
: 4,2
4
4,26 .
: 3,4
2,35 :
5. 4 :
4
3,5 :
4
3,7
«,9
Die letzte Reihe beweist, dass diese Glimmer Halbsilicate sind. Sie be-
stehen aus den Molekülen
K^ Si 0* = a Mg2 Si 0^ = 5 AP Si^ 0»^ = r.
Ist K : Mg =: 4 : 3, so muss Mg : AI = 6 : 4
= 1:4 - - = 4,5 : 4
Wie man sieht, geben die Analysen höchstens Annäherungen, was z. Th. an
der Schwierigkeit, Thonerde und Magnesia zu trennen, liegen mag.
Die entsprechenden Formeln sind
K2 Mg« AI Si5 O20 K^ Mg^e AH Si«* 0»»
5Si
AI
6Mg
2K
20O
oder
K* Si 0*
6Mg2 Si 0*
A12 Si30«2
Berechnet
f40 = Si 02 40,73 3^
54,6 AI 03 43,93
4 44 MgO 32,57
78 K2 0 42,77
320 100.
oder
K4 Si 0*
8Mg2 Si 0«
2A12 Si30«2
i
75Si
AI
4Mg
K
4 50
736,6
405
54,6
96
39
240
534,6
= .Si 0^12,09
AI O^ 4 9,49
MgO 29,93
K^O 8,79
*) Eine iweite Analyse » 7,2S Kali, 4,94 Natroa, 0,95 GlUbverlust.
**») Wenn 0,55 Mn 0 und 0,84 Ca 0. f) 0,4 Mn 0 und 0,7 Ca 0.
400.
•♦)ündLI«0.
Silicate. 525
No. 1a enthält K : Na == < : 1 .
No. 3 soll nur Eisen oxydul enthalten. Dann ist
11
K : R = i : 3,5
AI : R = I : 5,6
R : AI : Si= 6,4 : 1 : 5,4
R : Si = 1,74 : I
Die letzte Proportion, die noch weiter von % : \ abliegt, spricht eben nicht für
Delesse^s Behauptung.
£is eil -Magnesiaglimmer.
Sie bilden die Mehrzahl, doch können hier nur (mit wenigen Ausnahmen] die-
jenigen Analysen berücksichtigt werden, in welchen beide Oxyde des Eisems be-
stimmt sind.
\. RadauthaL, Harz. Aus Gabbro, braun, Y. G. 3,04. Streng: Jahrb.
Min. 1862, 952.
t. Ballygihen, Irland. Houghton: Qu. J. geol. S. 18,413.
3. Glenveagh, Irland. Dersefbe.
4. Ballyellin, Irland. Derselbe. Transact. Ir. Acad. 1859.
5. Canton, Irland. Derselbe.
6. Afberdeen, Schottland. Derselbe: l'roc. Aoy. Soc. ^18,34 5.
7. ehester, Massachusetts. Dondralgrü». Smith: A«d. i, Bo. {i) 42,8S.
8. Tsoherbokdl, Sibirien. V. G. 3,i#04. <^)lner: Tsobermak MiCth. 1873.
1.
2.
3.
4.
Fluor
0,36
—
Kieselsäure
36,17
36,20
36,16
35,55
Thonerde
18,09
1 5, 95
19,40
17,08
Eisenoxyd
8,70
27,19
26,31
23,70
Eisenoxydul
13,72
2Ji**)
1,02
5,50
Magnesia
11,68*)
5,50
4,87***)
3,68
Kali
7,59
8,65
9,00
9,45
Natron
0,16
0,48
0,35
Glühverlust
2,28
3,90
2,40
4,30
98,59
99,69
99,64
9^,64
5.
6.
7.
8.
Fluor
0,76
Kieselsäure
35,50
36,50
39,08
38,49
Thonerde
20,80
16,50
15,38
14,43
Eisenoxyd
19,70
18,49
7,12
5,44
Eisenoxydul
9,44
8,56i)
0,31
14,75
Magnesia
5,02
8,55 ii)
23,58
16,35
Kali
9,00
8,77
7,50
8,12
Natron
0,10
0,92
2,63
0,53
Glüh Verlust
0,25
1,60
2,24
0,89
99,81
99,89
98,60
99,00
* ) Worin 0,52 Ca 0. ♦*) 1,5 Mn 0. ♦♦♦; 0,58 Ca 0.
f) 1,8 MnO. -H-) 1.<< CaO.
526
Silicate.
Trotz des stetigen und nicht unbedeatenden Wassergehalts ei^ebl sieh bei
diesen Glimmern die Zusammensetzung aus Halbsiücaten schon ohne Wasser-
stoff. Man sollte demnach glauben, dass sie das Wasser als solches enthalten.
Atomverhältnisse.
II
K
R
ft : R
R
: ft : Si
(2K = R)
Si
1. \
3
2. \
1,16 :
: 1
3. 1
1,6 :
1
4. \
1,3 :
1
5. \
«,3
6. \
1,45
7.
1
: 2,4
8. {
1 :
3,2
1 :
2
2
2,7 :
5
1,3 :
1
«,«
1
: 3
t
3,5
2,4
0,8
0,66
0,9
«,0
«,6
3,7
4
2,8
t,9
«,7
2,2
3,3
3,7
/« = R )
\ Ä = 3]
3R/
2,1
2
2,1
2
2,2
2
2
«,9
Unzweifelhaft sind sie sämmtlich
m K^ Si 0*
nR2 Si 0^
ft2 813012
allein selten sind die Verhältnisse K : R und R : ft einfach genug, um die Werthe
von m und n mit Nutzen berechnen zu können.
Ebenso verschieden, wie diese Glimmer hinsichtlich der relativen Mengen der
drei Silicate sind, ebenso wechseln die einzelnen Elemente der R und ft ; denn es ist :
Fe :
Mg Fe :
AI
in 1.
: 1,5 \
: 3,3
2.
4,5 1
: 1
3.
8 1 .
1,*
4.
1 4
: \
5.
: 1 4
: 1,6
6.
1,7 1
: 1,4
7.
3,4
Der Glimmer vom Vesuv, dessen Krystalle die am besten messbaren sind,
enthält nach den Analysen weder Fluor noch Wasser.
1. Grüner. Kjerulf: J. f. p. Ch. 65,187.
2. Gelbgrüner. C. Bromeis: Pogg. Ann. 55,112.
3. Schwarzgrüner. Chodnew: Pogg. Ann. 61,381. (Bestimmung der
Eisenoxyde von A. Mitscherlich.)
1.
2.
3.
Kieselsäure
44,63
39,75
40,91
Thonerde
19,04
15,99
17,79
Eisenoxyd
4,94
8,29
3,00
Eisenoxydul
7,03
Magnesia
20,89
24,49
19,04
Kalk
0,87
0,30
Kali
6,97
8,78
9,96
Natron
2,05
—
Glühverlust
0,17
0,75
98,67
98,52 98,03
Silicate. 527
Die Analysen ergeben Verluste und weichen stark ab. Nach der letzten ist
K (Na) : R R : R R : R : Si R : Si*)
I n
(2R = R)
4 : 2,7 4:3 3,5 : \ : 3,5 4,85 : \
Sie nähert sich allerdings einem Halbsilicat, allein dann muss man annehmen
in n
R : R = 4 : 3,5 R : R : Si = 4 : I : 3,5.
n
R :. R= I : 3,5
R : Si= 1 : 3,5
Dann wäre der Glimmer
K2 R7 R2 Si' 028.
Ist in ihm Fe : Mg = I : 6, und Fe : AI = 4 : 8, so ist er
K4 Si 0*
Fe2 Si 0*
6Mg2 Si 0*
, / iFe2 Si3 0*2 ^
"^ \ VA12 Si3 0^2 j
7Si =4 96 = Si 02 40,23
4|A1 = 97,1 AI 0» 4 7,47
|Fe = 24,9 FeO» 3,40
Fe =56 Fe 0 6,90
6Mg =4 44 Mg 0 22,00
2K = 78 K2 0 9,00
280 = 448
400.
4044
Bei den folgenden Glimmern tritt die Zusammensetzung aus Halbsilicaten unter
Hinzurechnung des Wassers oder eines Theils des Wassers hervor.
4. Freiberg. Aus grauem Gneis. Schwarzbraun. Scheerer: s. Kali-
glimmer.
2. Freiberg. Desgleichen. Rübe (Scheerer).
3. Freiberg, Grube Bescheert Glück. Desgleichen. Scheerer.
4. Brevig. Schwarz. Defrance (Scheerer) : Pogg. Ann. 4 22,4 4 9.
5. Brevig. Desgl. Scheerer.
6. Servance, Vogesen. Im Glimmerporphyr. Grün oder braun, V. G.
2,842. Delesse: Ann. Ch. Ph. (3) 32,369. 25,44. (5) 40,519.
7. Miask. H. Rose.
8. Miask. Robell : Kastn. Arch. 4 2,29.
Die Eisenoxydulbestimmung in beiden nach A. Mitscherlich.
9. Garvary Wood, Donegal, Irland. Schwarz. Houghton : s. oben.
10. Zillerthal. Aus Chlorit (Aspidolith) . Grün. Durch Chlorwasserstoff-
säure zersetzbar. Kobell: J. f. pr. Ch. 107,4 65.
H. Lierwiese, Eifel. Aus Tuff. v. d. Mark: Mitscherlich (Roth) die
vulk. Ersch. d. Eifel 25.
*) R wie oben,
528
Silicat«.
-
4.
i
>
3.
4.
e
1
>,
6.
Fluor
—
-
1,06
Kieselsäure
40,56*) 40,
05**) 39,65***) 36,92i) 39,94tt) 41,20
Thonerde
47,87
<5,
00
47,53
40,98
40,24
4«, 37
Eisenoxyd
42,93
46,
29
6,20
9,82
«2,
47
9,92
Eisenoxydul
10,45
6,95
45,66
27,65
20,
98
«,50 tu)
Magnesia
10,15
9,
65
9,05
5,4 3
3,24
49,03
Kalk
0,45
1,
75
0,79
1,04
0,
05
1,63
Kali
0,83
6,06
5,4 4
0,24
9,
20
7,94
Natron
3,00
—
2,93
5,48
0,60
4,50§)
Wasser
3,48
i,
40
3,62
4,30
»,
74
2,90
99,42
100,
15
400,37
101,26
99,
43
99,05
•
7.
8.
9.
40.
44.
Fluor
2,00
—
0,44
Kieselsäure
44,63
42,42
44,40
46,44
44,83 §§§)
Thonerde
42,67
42,83
A4, 52
40,50
45,30
Eisenoxyd
2,25
2,26
4 0,72
—
42,44
Eisenoxydul
45,99
45,36
5,24§§)
9,00
4,53
Magnesia
45,70
46,45
6,4 4
26,30
45,44
Kalk
2,70
—
Kali
5,64
8,58
6,48
2,52
6,32
Natron
i
0,74
4,77
2,27
Wasser
—
4,07
4,20
4,43
<,««
95,85 98,36 98,84 400,66 99,46
Atom Verhältnisse .
4 . Ohne Wasser.
II
K
: R
1.
: 3,5
2.
: 2,8
3.
: 2,2
4.
: 3
5.
■ 2
6.
2,5
(7.
: 5
8.
3,4
9.
1,75
40.
: 4
4 1.
: 2,4
ft
Aus dem Gehalt an Silic
u
R
4,6
<,ö
2,2
3
2,4
3,6
4,5
4,4
4
8
2
II
R
: ft : Si
(2K = R)
«,8
«,8
2,7
3,7
3
4,3
o
5
4,27
8,7
2,4
2,7
2,7
3,0
3,7
3,6
4,3
5
5
2,67
7,6
3
/2Ka=r R\
\ Ä=3rJ
R
2K
A
^8
«,8
i,8
«,8
4,65
i,7
4,6
«,6
«,6
1,6
4,8
Si
2. Mit Wasser,
um sind die zur Bildung von Halbsilicaten erforder-
lichen Mengen Wasserstoff berechnet.
♦) 8.06 « Ti 02. **) «,46 Ti 0«. *♦•) 2,47 Ti 0«.
f) 0,99 Ti 02. -H) *»«8 Ti a2. +++) Mn 0.
§} 0,22 Li2 0. §§) 4,28 Mn 0. §§§) 2,44 Ti 02.
..-•j
Silicate.
&2d
II
11
H, K
: R
R : R :
Si
H
K
\.
\
<,26
2,2 : 4 :
2,7
2
t.
\
<J
2,3 : 1 :
2,7
2
3.
\
1,08
3,2 : \ :
3
4
4.
\
^3
4,4 : \
: 3,7
4,4
5.
\,6 :
\
4,3 : 1
: 3,6
2
6.
\
\
5,7 : 1 .
4,3
2
8.
<,n :
\
7,2 : 1
: 5
4
9.
2,7 :
1
2,34 : i
: 2,67
4
\0.
1,18 :
1
12,2 : 1
: 7,6
4,4
H.
\
: \
3 : 1
: 3
2,33
Die berechneten Wassermengen gehen z. Th. weit über die gefundenen hinaus.
Dies ist weniger Folge ihrer unrichtigen Bestimmung, als eines zu hohen Kieselsäure-
gehalts, sowie der Verluste in den Analysen.
Am häufigsten kehren bei diesen Glimmern die Proportionen
I II
R : R = 4 : 4 und R : Si = 4 : 3
wieder, so dass sie durch , i,
R2 R2 R Si» 0^2
bezeichnet werden. Hierher No. 4, 2, 3, 6, 44.
Sie sind mithin
In ihnen ist ferner
(H, K)4Si 04
2R2 Si 0*
R2 Si30i2
Fe
4.
2.
3.
6.
44.
Fe
AI
2
4,5
4
3
2
Beispielsweise w^ürde die specielle Formel von No. 4 sein
2
3
4
7
6
/ 2H4 Si 0*
\ K* Si 0*
}+
9Si
2A1
Fe
2 Fe
4Mg
2K
4H
360
/ 2Mg2 Si 0* \
\ Fe2 Si 0^ /
+
252
409
442
442
96
78
4
576
4339
Si 02 40,33
AI 03 4 5,3 4
Fe 03 14,95
Fe 0 40,75
Mg 0 44,95
K2 0 7,02
H2 0 2,69
2A12 Si3 012 ^
Fe2 Si3 0*2 /
400.
Oder, da die Analyse überwiegend Natron ergeben hat:
9Si
2A1
Fe
2Fe
4Mg
2Na
4H
360
252
: 409
'• 442
: 442
: 96
: 46
4
576
4307
Si 02 44,34
AI 03 45,68
Fe 03 42,24
Fe 0 44,04
Mg 0 42,24
Na2 0 4,74
H2 0 2,78
400.
Rammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II.
34
530 Silicate.
Glimmer von Miask. Unter Annahme von
I II
R : R = -I : 4,25 und R : Si = 1 : 5
folgt die Halbsilicatformel
(H, K)4 il^i R Si» 02«.
Ist dann Fe : Mg = I : 2, Fe : AI = 4 : 8 und H : K = 5 : 3 , so ist das
Ganze :
j 2R4 Si 0^ I
) 5R2 Si 0* (
[ ft2 Si20»2 j
5Si = UO = Si 02 .39,72
|A1 = 48,53 AlOM2,08
|Ke = 12,44 ¥eO'^ 2,35
||Fe = 93,33 Fe 0 15,90
ajMg = '80 Mg 0 17,65
l^K = 58,5 K2 0 9,33
2|h = 2,5 112 0 2,97
20O = 320 400.
755,3
Den Verlust in 8 = Wasser gesetzt, würden 2,31 p. C. gefunden sein.
In den folgenden Analysen fehlt die Bestimmung der Eisenoxyde ; sie lassen
deshalb keine Berechnung zu.
1 . Sala, Schweden. Svanberg.
2. Herrchenberg, Laacher See. Braun. C. Bromeis: Bischof Gcol. f. •]
3. Putnam Co., New York. Bräunlichgrün, V. G. 2,8. Smith : Am. J. Sc.
(2) 16,41.
4. Monroe, New York. Dunkelgrün, a. Smith, b. Kobell: Kastn. Arch.
12,29.
5. Greenwood Furnace bei Monroe. Ebenso. Hauer: Wien. Ak. B. 1854.
6. Bodenmais. Schwarz (grün). V. G. 2,7. Kobelt: J. f. pr. Ch. 36,309.
7. Karosulik, Grönland. Kobell: s. 4.
8. Laacher See. C. Bromeis : s. 2.
9. Pfitschthal, Tyrol. Schwarz, V.G. 2,94. Bukeisen: KenngoU Uebers.
1856 — 57.
10. Zülerthal. Dunkelgrün. Varrenlrapp.
M. Pargas. Pseudomorph nach Skapolith. Bischof: Geologie.
12. Zillertlial, Schwarzenstein (ChromgHmmer) . Schafhäutl: Ann. Ch.
Pharm. 46,3 25.
13. Eifel. Braun. Kjerulf: Bischof Geol.
14. Haindorf, Schlesien. Dunkelgrün, V.G. 3,96. Leicht schmelzbar.
Illing: Ztschr. f. d. ges. Naturw. 1854.
15. Rosendal bei Stockholm. Svanberg: Berz. Jahresb. 20,234.
16. Pargas. Svanberg.
17. Abborforss, Finnland. Derselbe.
*) Eine zweite Analyse gab ahweichcndo Zahlen.
Silicate. 5dl
1.
2.
3.
a.
4.
b.
5.
Fluor
0,62
1,20
0,95
0,50
Kieselsäure
42,64
42,89
39,62
39,88
40,20
40,21
Thonerde
13,05
6,09
17,35
14,99
16,16 '
19,09
Eisenoxyd
7,90
10,59
5,40
7,68
7,50
7,96
Magnesia
27,04*)
25,09**)
23,85
23,69
21,54
22,70 i)
Kali
6,03
13,15
8,95
9,11
10,83
5,22
Natron
0,36
1,01
1,12
0,90
Glühverlust
3,17
2,30
1,41
1,30
3,00
2,89
100,15
100,47
0,27***)
0,44***)
99,76
98,97
99,06 99,16
6, 7. 8.ii) 9. 10. 11.
Fluor
—
Kieselsäure
40,86
41,00
43,02
38,43
39,85
46,75
Thonerde
15,13
16,88
16,85
15,71
16,07 \
26,15
Eisenoxyd
13,00
10,11
. 11,63
14,49
13,21 /
Magnesia
22,00
18,86
19,11i
ti)n,28
16,02§)
15,78
Kali
8,83
8,76
8,60
H,42 \
13,68
5,64
Natron
1,15
- )
0,82
Gliihverlust
0,44
100,26
4,30
99,91
2,76
100,09
1,17
100.
0,(53
100,36
95,77
12.
13.
14.
15.
16.
17.
Fluor
0,41
0,51
0,29
Kieselsäure
47,68
44,60 1)
36,98
44,41
42,58
39,44
Thonerde
15,15
15,05
20,25
16,85
21,68
9,27
Eisenoxyd
H,62§§)
25,84
23,14
23,01
10,39
37,39
>Iagnesia
12,63§§§)
11,63 2)
9,12=^)
13, 22^)
12,06^)
6,616)
Kali
7,27
4,62
8,52
4,05
8,45
5,06
Natron
1,17
0,82
5,44
Glühverlust
2,86
1,50
1,13
3,35
98,38 103,59 103,45 103,08 99,02 98,06
Viele dieser Analysen bedürfen überhaupt einer Wiederholung. So 11., 13.,
14., 15.
Eukamptit. Blättert sich beim Erhitzen sehr stark auf, wird braun und
sintert v. d. L. zu einer schwarzen Masse. Wird von Säuren zersetzt.
Dies glimmer- oder chloritähnliche Mineral aus dem Granit von Pressburg,
Ungarn, V. G. 2,73, enthält nach Hauer 38,13 Kieselsäure, 21,6 Thonerde, 19,92
Eisonoxydul, 2,61 Manganoxydul, 3,98 Wasser. Der Rest = 13,76 soll Magnesia
sein. Schliesst er Kali ein?
Hauer: Kenngott Uebers. 1853.
♦) Worin 1,86 Mn 0. **) 0,76 Ca 0. **♦) Chlor.
f ) <,55 Ca 0. -H-) Nach dem Glühen. -H-f) 0,71 Ca 0.
§) 0,42 CaO. §§) 5,9 ^r 03. §§§) 1,05 Mn 0.
') 0,81 Ca 0. 2) 4^5 Ti 02. 3) 2^95 Ca 0. *) 0,4ß Mn 0 und 1,5 Ca 0.
•) 2,57 Mn 0 und 0,75 Ca 0. «j 0,75 Mn 0 und 1,04 Ca 0.
34»
532
Silicate.
IIL Eisenglimmer.
Kali-Eisenglimmer.
Verhält sicli im Allgemeinen ^vie Eisen-Magnesiaglimmer.
1. Henchthal, Schwarzwald. Im Gneis. Braunschwarz, optisch asM'eiaxig
mit kleinem Winkel, V. G. 3,044. Durch Schwefelsäure zersetzt.
Nessler: Jahresb. t863, 820.
i. St. Dennis, Comwall. Braun, V. G. 3,072. Schmilzt zu einer braun-
schwarzen feinhiasigen Masse. Von Schwefelsäure im zugeschmolzenen
Rohr vollständig zersetzt. Rammeisberg.
3. Persberg, Wermland. Lepidomelan. Durch ChlorwasserstofTsäure
leicht zorsetzbar. Soltmann: Pogg. Ann. 50,664.
4. Wiborg, Finnland. Braunschwarz.* Zersetzbar. Struve: s. Orthoklas.
5. Rockport, Massachu.setts. Schwarz, V. G. 3,169. Durch Säure zer-
setzbar. Cooke: Am. J. Sc. (2) 43,4.
6. Mer de Glace, Chamouny. Im Protog^n. Grün, V. G. 3,127. Schwer
schmelzbar; zersetzbar. Delesse: Ann. Ch. Ph. (5) 4 0,54 9.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Fluor
Spur
4,23
0,45 4,58
Kieselsäure
«
38,94^
^"t
37,93
37,40
34,66**)
39,94 41,22
Thonerde
33,80
24,89
41,60
43,49
46,73 13,92
Eisenoxyd
,
13,73
7,85
27,66
45,44
42,07 24,34 ♦♦'
Eisenoxydul
7,40
\
44,87
42,43
23,39
47,48 5,03
Manganoxydul
f
0,84
0,54 4,09
Magnesia
0,36
0,28
0,60
4,77
0,62 7,28t)
Kali
4,22
8,64
9,20
8,73
40,66 6,05
Natron
0,56
0,40
0,48
0,59***) 4,40
Wasser
4,36
0,77
0,60
0,75
4,50 0,90
100,37
99,86
99,49
T9,52
400,55 400,34
Atom Verhältnisse.
K :
11
R
II
R : «
1
i
R
: R : Si
R : Si
(2K = R)
/2R — R \
l » — 3R j
1.
3
.7
0,4
1,5
2,2 :
2.
4
.4
4,0
2,43
4,9 :
3.
: 4
,5
4,0
2,2
4,8 :
4.
3,
7
0,4
4,5
2,2 :
5.
4
.0
4,67
: 2,8
4,67
6.
4,4
4,7
4
2,25
4,7
«,<
Mit W
asserstoflF
•
Der Wassers!
a 1
toff berechnet nach
dem Gel
lalt an Silicium, so dass R : S
2:1.
1
I, K :
11
R
R : ft
: Si
H
: K
2.
4,2 :
4
1,
15 : 1
2,4 3
4
3,3
3.
4
4,
2
4.
.47 : 4 :
2,2
4
: 2
5.
1,8 :
4
4
: 4 :
2,8
4
: 4
6.
3
1
4,
2:4:
4,7
3
: 4
♦) Worin fl
,60
Ti 0«
•♦) De«
Jgl.
« ,93 Ti 0^.
♦•*)
Li^O.
+)S
t.ftSG
lO.
StIiCfile.
533
No. I und 4 ergeben schon ohne 11 mehr R als für ein llaibsiiicat nÖthig ist.
Beide werden ziemlich gut durch
K2 Fe2 R7 Sil*-« 0*^
ausgedrückt.
No. t und 3 liefern
oder
No. 5 ergiebt
oder
R2 Fe2 R3 Si« 0"
(H, K)* Si 0^
tFe^ Si 0*
R< Fe2 fi2 si5 0*^0
(H, Kr»Si 0^ I
Fe2 Si 0* [
R2 si30»2 I
Hierher können auch die (S. 527) angeführten GUmmer von Brevig gestellt
werden.
Lithion-£isenglimmer.
1. Sl. Just, Cornwall. Schwärzlich-broncefarbig. Houghton : Proc. R.
Soc. 17.
2. Zinnwald. a. Y. G. 2,93. Lohmeyer: Pogg. Ann. 61,377. b. Stein:
J. f. pr. Ch. 20,28. c. Rammeisberg: Pogg. Ann. 81,39. (Früher
C. Gmelin und Turner.)
3. Trewavas Head, Cornwall. Weiss, schuppig. Houghton.
i. Rockport, Massachusetts. Kryophyllit. Dunkelgrün, V. G. 2,909.
Winkel der optischen Axen bis 60°. Cooke: s. Kali-Eisenglimmer.
1.
a.
2.
b.
c.**)
3.
4.
Fluor
2,22
6,35
8,16
7,62
4,15
2,50
Kieselsäure
41,68
43,43
48,65
46,44
50,88
53,46
Thonerde
22,88
20,59
17,67
21,84
27,20
16,77
Eisenoxyd
15,02
14,18
1,41
5,20
1,97
Eisenoxydul
2,32
14,57
10,06**^
1 —
7,98
Manganoxydul
1,40
0,83
1,24
2,00
1,20
0,31
Magnesia
1,07
0,53
0,12
0,76
Kalk
0,68
0,45
Kali
9,76
10,02
8,60
9,09
10,48
13,15
Natron
0,99
1,41
0,71
0,39
0,72
Lithion
1,71
1,60
2,41
1,27
1,14
4,06
Wasser
0,22
0,21*)
102,54
99,73
100,24
101,42
100,96
98,84
*) Chlor. ♦*) Mittel früherer und späterer Versuche. ♦*♦) Nach A. Mitscherlicb
^16*'e03, 10,1 FeO.
M ' ii
5:m
Silirale.
I
K
Atoiiiverliälliiisse.
II II
R R : R : Si
I II
i\\ = R
R
I
Si
1.
i
1
iv.
«,8Ö
1
3. ^
3,6
\
i.
i
\
/ 2R = R \
l R=3R/
0,9 : \ : i,t 4,8
«,36 : I : 3,5 1,25
1,0 : I : 3,i I,i3
2,3 : I : 5 I.O")
Ilioraiis folgt, (l;iss diese Gliiiiiiicr (liirchaiis verscliiedtMi sind.
No. I ist, gleich den früheren, ein llalbsilicat ,
2R* Si 0^ )
I == . R2 Si O« \
3R2Si:H)»2)
Dagegen sind No. 2 und 3 Verbindungen \on normalen und Halb-
si lica ten , und zwar
R» R W^ Si« 02
R« R^ »♦• Si2» 0«5 = R»« Si> 0»-^ = l V
R« Si 0*
Oder speciell
3 <
3R2 Si O '
4R Si O ' } + {
6R Si^ O-'
3R^ Si 0^ 1
iR2 Si O^
fjR2 si3 012
3. = R^ R ft-» Si»o o-*2 = Ri2 Si"^ 0'6 = / ^D!! ^! ^.^ 1
\ R^ hl O^ )
Isl R : Si = 4 : 3, so erhall man, wenn etwas ¥e vorhanden ist,
in I r R^ Si O^ ^
R^ R R:^ Si-» 0-*« = R^ Si3 Ol« = { 2R2 Si 0» /
Kndli(;h der KryopliNlIit ist fast genau ein normales Silicat, das einzige
Beispiel unter den Glimmern, ,
Ri2Fe'^R» Si2i o«3
oder
6R2 Si 0=^
3 Fe Si 0^
4R Si-» 0^»
Aeltere Anahsen \on Lithion-Kisenglinmiern sind:
Altenberg, Cornwall. Turner: Pogg. Ann. 6, 177.
Der Glinmier von Zinnwald ist wasserfrei lauch wohl die übrigen;.
Beim Schmelzen bildet er eine schwarze, steinige, mit ChlorwasscrstofTsUure
gelatinirende Masse. Hierbei verliert er 0,87 p. C. '0,78 nach Schnitter) . Dieser
erhielt daraus 6,66 Fluor, und fand 49,78 Kieselsäure, 1,56 Lithion, 0,83 Rubidium-
oxyd und 0,006 Thalliumoxyd.
Roth, Ueber die Zusannnensetzung der Magnesiaglimmer: Ztschr. d. geol. G.
I 4,265. Rannnelsberg, Ueber die Zusannnensetzung der Lithionglimmer : Berl. Akad.
Ber. 1873.
♦) Eisen als Fe 0.
Silicate.
535
IT. Barjrtgltminer.
Die seltenste Abtheilung. Bis jetzt ist nur der weisse, feinschuppige von
Sterzing, Tyrol, V. G. 2,894, bekannt, der von Oeihicher (l.) und von mir (2.)
untersucht wurde.
Ztschr. d. geol. G. 14,758.
1.
2.
KieseisUurc
42,59
43,07
Thonerde
30,18
32,79
Eisenoxyd
0,91
Kisenoxydul
^74
1,85
Manganoxydul
0,12
0,31
Magnesia
4,85
2,90
Baryt
4,65
)
5,91
Strontian
0,09
/
Kalk
1,03
0,23
Kali
7,61
7,61*
Natron
1,42
1,42
Wasser
4,43
4,26
99,62
100,35
Auch in einem braunen Gliiniuer aus Werniland fand Igelström 1,05 p. C.
ßarvt.
Atomverhältnisse.
I u
II
11
: K,Na
R : R
R :
H
: Si
1. 1,2
: 1
2,3 : 1
0,64 :
1
: 2,32
2. 1,14
: 1
3,1 : 1
0,46 :
1
: 2,25
I II
II
Nimmt man R : R
— 2 :
1 und R : ft :
Si —
0,5 : 1
: 2,
so ist
glimmer ein Ilalbsilicat,
in welchem ,
I II
R2 R R2 Si4 0^«,
R = 11 : K, Na) = 1 : 1 Na : K = 1
4
II
R = Ba (Ca): Mg, Fe = 1 ,5 : 4,5 : I in I .
= 1,4 : 2,4 : 1 in 2.
T. Kalkgltmmer.
Margartt (Perlglimmer).
Die Kalkglimmer sind gleich dem Damourit, dem Natron- und Barytglimmer
foinschuppig, d. h. Lepidolithe.
Schwillt v. d. L. an und schmilzt, jedoch oft sehr schwer.
1. Sterzing, Tyrol. Perlglimmer, a. V. G. 2,955. Oellacher: Mitthlg.
b. Hermann: J. f. pr. Ch. 53,16. c. Smith: Am. J. Sc. (2) 15,207
und 42,83.
2. Pfitschthal, Tyrol. Faltin: Ztschr. ges. Nat. 5,301.
3. Ural. Diphanit. V. G. 3,07. Jewreinow: Pogg. Ann. 70,554.
*) Die Alkalien habe ich nicht bestimmt. Eine nicht reine Probe hat 5,86 Kali, 1,94
Natron gegeben. Der Verlust bei SOO® betragt nur 0,2 p. C.
536
Silicate.
4. Nic-aria, j;;riechische Insel. Smitli.
i). Unioriville, Pennsylvanien. Y. G. 3,ori
6. ehester, llaiupden Co., Massachusetts.
i.
Kieselsäure
Thonerde
Kisenoxyd
Kalk
Maf^iicsia
Natron
Kali
Wasser
Fluor
Kieselsäure
Thonerde
Kisenowd
Eisenoxydul
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
Na,K
la.
Ib.
Ic.
i.
3.
i.
5.
6.
I
II
K
i
4
7
i.6
a.
30 J I
50,15
1,05
I0,*9
2,38
0,39
4,6 4
0,14
100,37
3.
34,02
43,33
4,07
13 J I
- 1
- /
99,8T
b.
3i,46
49, «8
1,34
7,42
3,21
1,71
0,05
4,93
100,30*
4.
30,04
49,08
1,48
I l.iO
2,58
4,72
99,40
Atom Verhältnisse **)
I II
K
Genth
Smith.
c.
28,55
50,24
1,65
I 1,88
0,69
1,87
4,88
99,76
5.
32,19
49,62
0,91
7,81
0,41
4,78
0,57
3,93
100,22
(H, Rl
2,7
2,8
2,4
1,7
2,6
2,7
3,3
2,7
II
K
AI
2,2
2,0
2,0
2,2
1,9
i.i
2,7
2,1
J. f. pr. Ch. (2) 9,105.
2.
29,57
52,63
1,61
10,79
0.6i
0,74
0,44
3,20
0,13
99,75
6.
29,51
48,87
2,50
10,02
0,52
1,91
0,32*;
J,6I^
98,16'^
AI
1
1
1
1
1
1
I
1
Si
1
I
I
1,25
1,0
M
1,0
Wird aber das W'asser nicht als chemisch gebunden angesehen, so ist, 2R = R
gesetzt,
R :
AI R
R^**
H20
: Si
la.
1,9 1
• 2
: 1,9
Ib.
: 1,9 1
2
: 2
Ic.
1,8 1
2
: 1,8
♦ .
2,0 1 :
2,3
2,8
3.
1,9 1
1,9
: 1,9
4.
1,85 1 .
2
2
5.
1,8 1
'♦
: 2,4
6.
1,8 1
«,l
1,9
^] Li^O. **) Das Eisen ist, ausgenommen 3., als Oxydul berechnet. ^*) Fei
Silicate. 537
Betrachten wir zunächst den letzten Fall. Unzweifelhaft ist
R ; R = t : i, 11^0 : Si = 1 : i,
das Ganze also
Ca Al2Si2 0ii + aq.
Dies wäre eine Verbindung von \ Mol. Halb- und 3 Mol. Viertel-
Silicat,
Der Diphauit wäre blos diese Verbindung, in den Margariten träte zu ihr noch
Na2 Al2Si2 Oll 4. yq
hinzu, in Verhältnissen, die wechselnd sind, da Na : Ca = 1 : !J bis 1 : 7 ist.
Durch die Annahme von Krystallwasser würden die Kalkglimmcr von den
übrigen Glimmern getrennt sein. Versuchen wir also, das Wasser als chemisch ge-
bunden in die Formel mit aufzunehmen.
II
Ist (11, Na] : K = 2 : 1 , so ist das Ganze
K2 H AP Si2 0'2,
d. h. es ist ,1
U4 Si 0«,
die Kalkglimmer wären Vierlelsilica te, mithin die basischsten Glieder der
Gruppe. , „
In den Analysen geht zwar R ; R nahe an 3 : 1 ; es ist jedoch gewiss das Wasser
in der Regel zu hoch bestimmt worden.
Anderweitige Analysen- findet man bei Smith und Genth, der den Margarit als
aus Korund entstanden anninmit.
Euphy llit. Ein ähnhchcs Mineral von Union ville, Pennsylvanien (l .). a. Crooke :
Am. J. Sc. [i:) 8,1. b. V. G. 3,0 47. Genth: s. oben. c. Smith: desgl.
Ebenso von Tväran, Wermland, aus Glimmerschiefer (2.). Igelström: J. f. pr.
Ch. I0i,463.
1.
2.
a.
b.
c.
Kieselsäure
39, Oi
40,45
i0,28
40,09
Thonerde
öl, 38
50,86
42,08
44,18
Eisenoxvdul
•
0,4i
1,42*^
Kalk
3,19
12,13
1,25
9,76
Magnesia
1,09
0,37
0,70
4,60
Natron
0,87
l,7i
4,71
Kali
0,25
3,60
Wasser
4,59
4,i8
5 , 0 0
1,32
100,16 100,68 99,59 99,95
Aehnliche, zum Theil kalireiche Substanzen auch Damouritj aus Pennsylvanien
sind als Emerylith, Pattersonit, Lesleyit, Epliesit untersucht.
Am. J. Sc. (2) 47,319.
Ep lies it. Smith: Aim. Min. i4) 18,294.
') ¥c 03.
5:iS Silicate.
Turmalingruppe.
Seit Hauy den Tunnalhi von gewissen «indercn Mineralien getrennt, seine
Heiniiiiorphif' und P\ruelektric'it'at festgestellt hatte, beschäftigten sich Vauqueliiiy
Klaproth 1810 und Ihicholz :I8II/ nut seiner Analyse, die äusserst mangelhaft
war. da das Bor im Turinalin erst durch Lanipadius und Vogel (t818) gefunden
wurde. Nachdem Arfvedson und Grüner auch Lithion in einigen Turmalinen gefunden
hatten, war es besonders C. Gnielin, der sich 18t 5 — 27) mit der Analyse viel
.Mühe gab. Seine Versuche mit Turinalin von Karingbricka, Grönland, Gotthardt,
Kibenstock, Bovey Tracy, Zwiesel, Brasilien, Chesterüeld, Penn und Rozena waren
für jene Zeil anerkennenswerth, zeigen aber in der Kegel wesentliche Veriustc und
haben heute, gleich den älteren, nur noch historischen Werth. Im J. 1845 publicirte
Hermann Analysen von fünf Turmalinen \om Ural und von Elba, wonach in allen
Kohlensäure enthalten sein sollte, welche Borsäure vertrete, die er als B O^ be-
trachtete. Kr glaubte drei Abtheilungen von Turmalin unterscheiden zu müssen, für
welche er Formeln aufstellte.
Meiner Ansicht nach waren Hermann's Untersuchungen nicht geeignet, die
chemische Natur des Turmalins zu erklären. Ich unternahm daher die schwierige
Aufgabe, dreissig verschiedene Abänderungen und zwar jede mehrfach zu analysiren,
und machte die Resultate dieser Arbeit im J. 1850 bekannt. Hierbei fand ich den
Fluorgehalt des Turmalins auf, bestimmte sein Verhalten in der Glühhitze, und
suchte die Resultate der Analysen den stöchiometrischen Gesetzen anzupassen.
Danach war es aber unmöglich, alle unter eine allgemeine Formel zu bringen. Die
fünf Abtheilungen, die ich aufstellte, waren theils Singulo- und Bisilicatc, theils
Singulo- und Trisilicate.
Seit jener Zeit mit der Frage nach der Zusammensetzung dieser wichtigen
(iruppe unausgesetzt beschäftigt, fand ich im Turmalin einen Gehalt an chemisch
gebundenem Wasser, und bestinmitc die Oxyde des Eisens*), das Bor und das
Fluor in vielen von Neuem, und so glückte es mir, nach Hinzufügung neuer Ab-
ändcrtmgen, im J. 1870 die Turmaline auf eine gemeinsame Formel zu beziehen
und zu zeigen, dass sie sammt und sonders aus Drittel Silicaten bestehen.
Arfvedson: Schwgg. J. 2:2,111. — Bucholz: Eb. 3,25. — C. Gmelin: Eb.
:n,299. 38,514. Pogg. Ann. 9,172. — Grüner: Gilb. Ann. 65,209. 323. — Her-
mann: J. f. pr. Ch. 35,232. — Vogel: Schwgg. J. 22,182. — Rammeisberg: Erste
Abhandlung: Pogg. Ann. 80,449. 81,1. Berl. Ak. Ber. 1850, 273. Zweite Abhand-
lung: Pogg. Ann. 139,379. 547. Beri. Ak. Ber. 1869, 604.
Die verschiedenen Turmaline erleiden beim starken Erhitzen keinen oder einen
unbedeutenden Gewichtsverlust. In lebhafter Glühhitze jedoch verlieren sie 2 bis 3,5
oder noch etwas mehr. Hierbei entweichen Fluorkiesel und Wasser.
V. d. L. oder im Ofenfeuer schmelzen manche Turmaline leicht und unter Auf-
schwellen zu weissem, blasigem Email [Gouverneur, Windischkappel, Eibenstock,
Orford, Monroe, Zillerthal, Godhaab), oder zu einer grau oder grünlich gefärbten
(Texas), braungelben 'Gollhardt , Haddam, Unity, Havredal) oder schwärzlichen
Masse (Ramfossen , Bovey Tracy, Andreasberg) . Andere sintern im Windofen zu
*) A. Mitscherlich hat bei der Prüfung einiger Turmaline ge fanden,. dass sie sehr wenig
Eisen oxyd enthalten. Dies stimmt mit den spateren eigenen Erfahmogen überein. Des-
halb ist bei den Analysen nur Oxydul angenommen; mit Zunahme desselben nimmt die
.Magnesia ab.
Silicate. 539
braiinrothen Massen (Alabaschka^ Saar, Langenhiolau, Kruinbach, Krumniau, Sara-
pulsk, schwarzer von Elba). Der grüne Turmalin von Elba wird v. d. L. weiss,
schmilzt nur an den dünnsten Kanten und giebl im Ofenfeuer opake, weisse Stücke ;
der grüne Turmalin aus Brasilien und von Chesterßeld bläht sich v. d. L. auf, giebt
eine graugelbe Schlacke, sintert im Ofen mit bräunlicher Farbe. Der rothe Turmalin
von Elba, von Paris, von Schaitansk und Rozcna wird v. d. L. weiss, blättert sich
auf, schmilzt aber nicht; ebenso im Ofen.
Die schmelzbaren, welche helle Massen liefern, sind die eisenarmen magnesia-
reichen ; die eisenreichen schmelzen oder sintern mit brauner oder schwarzer Farbe,
während die farblosen und rothen unschmelzbar sind und ein porzellanartiges An-
sehen erlangen.
Säuren zersetzen Turmalin nicht, selbst Fluorwasserstoffsäure zerlegt nur den
zuvor geglühten leicht und vollständig.
Vor Anführung der einzelnen Turmalino mögen folgende, die ganze Gruppe be-
treffende Resultate vorweg zu.sammengeslellt werden.
Alle Turmalinc sind Silicate oder viehnehr isomorphe Mischungen von Silicaten
folgender Elemente:
\. Einwerthiger: Wasserstoff, Kalium, Natrium, Lithium. Auch das
Fluor, als Vertreter von Sauerstoff, gehört hierher.
2. Zwciwerthiger: Magnesium (Oi), Eisen, Mangan.
3. Drei- oder sechswcrthiger: Aluminium und Bor.
Die Gruppe zerfällt in zwei Abtheilungen :
Erste Abtheilung. In ihr ist
B : AI : Si = ^ : 2 : 2 (B : AI : Si = l : 2 : 4)
oder
B : AI = 1 : 2 — AI : Si = 1 : l (Al : Si = I : 2).
Zu dieser grösseren Abtheilung gehören die gelben^ braunen und schwarzen
Turmalinc (Magncsia-Turmalin, Magncsia-Eisen-Turmalin und Eisen-Turmalin) .
Zweite Ab thcilung. In ihr ist
B : AI : Si = 4 : «2 : 9 (ö : Al : Si = 2 : 6 : 9)
oder
B : AI = t : 3 — AI : Si = i : 3 (AI : Si = 2 : 3)
Hierher gehören die sogenannten edlen, d. h. die farblosen, rothen und schwach
grünen Turmalinc.
In den Gliedern beider Abtheilungen treten ein- und zwciwerthige Elemente
gleichzeitig auf; jedoch herrschen in der ersten die letzteren, also Magnesium und
Eisen, während in der zweiten diese zurücktreten, und unter den Alkalimetallen auch
das Lithium entschieden hervortritt.
Die Turmalinc der ersten Abtheilung liefern im Durchschnitt 33 p. C, die der
zweiten 43 p. C. Thoncrde.
Die intensiv grünen Turmalinc (Brasilien, Cheslerfield) sind isomorphe Mischungen,
welche aus Mol. der beiden Abtheilungen hervorgegangen sind.
Das Bor ist dem Aluminium aequivalent.
Alle Turmalinc bestehen aus Drittelsilicaten,
R6 Si 0^
h Si 0^
RSiOS
oder speciell
116 Si 0^
Mg^ Si 0'^
AI Si 0^
K« Si 0^
Fe^ Si 0^
« Si 0^
Naß Si 0^
Mn3 Si 0«
¥e Si 05
Li6 Si 05
bU)
Silicate.
Was das Eisenowd hetritH, so habe ich in meiner ersten Arbeit oft in den
eisenroiclien Tunnalinen mehr von ihm als vom Oxydul angegeben. Später Tand
A. Milscherlich beim Aufschliessen des Turmalins mittelst Schwefelsäure in ver-
schlossenen Köhren^ dass sechs Abänderungen fast kein Oxyd enthalten, eine That-
sache, die ich später bestätigen konnte.
Ein Turmalin der ersten Abtheilung besteht aus den Mol.
R« Al2 ö Si4 020 = R« A3 si4 02ft
und
R3 AI2 ß Si« 02« = R3 R3 Si^ 020
von welchen die letzteren die herrschenden sind.
Hin Turmalin der zweiten Abtheilung besteht aus den Mol.
R« Alß B2 si« 0^^ = R6 R^ Si» 0«'^
II
II
und R3 AI« Ö2 si« 0»s == R» Rs si» 0**^
von denen die ersteren die herrschenden sind.
I. Abt hei hing.
m
R« Si 0"^ l 4- n / ^•'* "^^ ^^ \
hR Si 0"^ J [ 3R Si 0* J
R = « : 2AI.
Sie zerfallt nach dem Verhältniss der ein- und zweiwerthigen Elemente in zwei
Unterabtheilungen.
A.
R'» A|2 K Si^ ()2»
II
2R*» A|2 R Si^ 02»
R« R:< Si* 02»
II
iR3 R* Si« 02»
Oder
Also
R2 R2 A|2 « Si* 020 = R2 Ri «3 Si* 02«.
I II
R : R : AI = I : I : I
Die Mehrzahl.
\ . Gouverneur, New- York. Braun.
2. VVindischkappel, Kärnthen. Braun.
3. Eibenslock, Sachsen. Grünlich,
i. Zillcrthal. Schwarz.
5. Orford, N. Hampshire. Braunschwarz.
6. Texas, Pennsylvanien. Grünschwarz.
7. Monroe, Connecticut. Braunschwarz.
8. Godhaab, Grönland. Schwarz.
9. Havredal bei Krageröe. Schwarz.
10. Gotthardt. Schwarz.
I 1 . liaddam, Connecticut. Schwarz.
12. Ramfossen bei Snarum. Schwarz.
13. Elba. Schwarz.
li. Unily, N. Hampshire. Schwarz.
15. Krummau, Böhmen. Schwarz.
16. Dekalb, New- York. Schwarz.
V. G.
3,049
3,035
3,034
3,054
3,068
3,043
3,068
3,072
3, «07
3,055
3,136
3,145
3,059
3,192
3,135
3,195
Silicate.
\1, Langenbieiau, Schlesien. Schwarz.
\S. Bovey Tracy, Devonshire. Schwarz.
19. Krumbach, Steiermark. Schwarz.
20. Aiabaschka, Ural. Schwarz.
2 i . Andreasberg, Harz. Schwarz.
541
i
Fluor
Kieselsäure
Borsäure
Thonerde
Eisenoxydul
Manganoxydul
Magnesia
Kalk
Natron
Kali
Wasser
Fluor
Kieselsäure
Borsäure
Thonerde
Eisenoxydul
Manganoxydul
Magnesia
Kalk
Natron
Kali
Wasser
Fluor
Kieselsäure
Borsäure
Thonerde
Eisenoxydul
Manganoxydul
Magnesia
Kalk
Natron
Kali
Wasser
2.
0,64
3.
4.
0,36
5.
V. G.
3,152
3,205
3,183
3,229
3,243
6.
7.
38,85
38,09
37,75
38,51
38,33
38,45
39,01
( 8,35)
11,15
( 9,n)
( 9,52)
9,86
( 8,57)
( 8,95)
31,32
32,90
30,86
32,65
33,15
34,56
31,18
1,14
0,66
4,36
2,80
2,88
2,98
4,07
0,36
0,09
14,89
11,79
11,62
10,46
10,89
9,11
9,90
1,60
1,25
0,88
0,16
0,77
0,71
1,81
1,28
2,37
2,27
2,13
} 1,52
2,00
1,82
0,26
0,47
0,30
0,37
0,73
0,44
2,31
2,05
2,82
3,04
2,81
2,80
2,82
100.
101,37
100.
100,36
100,21
100.
100.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
«4-
0,55
0,15
37,70
37,11
38,00
37,50
37,22
38,20
36,29
( 7,82)
( 9,29)
(10,32)
( 9,02)
( 9,73)
( 9,03)
( 9,04)
34,26
31,26
31,41
30,87
30,00
30,02
30,44
4,42
7,58
7,23
8,54
11,16
9,93
0,58
13,23
9,51
9,43
7,27
8,60
7,94
6,77
6,32
1,25
0,80
1,31
1,33
0,65
0,74
1,02
2,00
1,78
1,43
1,60
1,13
2,19
1 1,94
0,43
0,32
0,28
0,73
0,53
0,25
2,61
2,43
2,75
1,81
1,64
2,29
1,72
100.
100.
100.
100.
100,55
100,15
100.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
0,31
0,45
0,64
0,76
0,85
36,43
37,07
37,24
37,94
36,25
36,19
36,06
( 9,82)
( 9,70)
(11,02)
(10,72)
(«0,27)
(12,79)
(11,11)
34,12
31,86
31,63
30,22
32,21
30,41
30,34
11,58
12,55
11,64
13,82
12,82
15,59
17,40
0,51
0,40
1,50
0,54
0,11
3,84
3,49
3,65
2,62
2,32
1,88
0,78
0,44
0,62
0,50
0,40
0,72
1,36
2,04
1,93
1,39
1,43
1,02
1,36
0,30
0,30
0,82
0,65
0,46
0,47
0,58
2,11
2,48
1,45
1,74
2,34
1,11
1,54
100.
100,31
100.
100,45
100,64
100,76
100,85
Die Verschiedenheit der einzelnen, obwohl sie sämmtlich
II
R2 R2 R3 Si4 O20
sind, liegt einerseits in dem Verhältniss des Wasserstoffs zum Natrium (K), anderer-
seits in der Natur der zweiwerthigen Elemente, welche in den ersten Gliedern fast
nur Magnesium, in den letzten fast nur Eisen sind. In dieser Beziehung haben wir
542
Silicate.
H :
I
R
Mg :
Fe»)
1.
5 :
1
25
2.
35 :
3.
3,4
4.
6
5.
5 :
1
7,1
0.
3 .
1
5,7
7.
4 .
1
5
8.
3 .
1
4,3
9.
4
: 1
2,4
10.
5
: 1
2
11.
4
: 1
2
12.
5
: 1
^^
13.
«,2
14.
1
15.
4
: 1
1,'^
16.
3
: 1
1
: 2
17.
1
: 1,5
18.
1
: 2,6
19.
4
: 1
1
: 3
20.
1
: 5
21.
B.
1
: 7,4
/ I
1
/ I
)
«
5R6 A12 B S
i4 O20 1
1 5R6 R3 Si4 02«
»
2R» A12 ö S
i4 020 J
l 2R'^ R3 Si4 0^
Oder * "
RIO U^ AI» «•'
\ Sii2 0^0 —
alO R4 R9
Sil2 060.
Also
I
II
R :
R : AI — 5
: 2 : 3.
V
.G.
22. Saar, Böhmen. Sc)
iwarz.
3,
181
23. Sarapulsk,
Ural. Blauschwarz.
3,
162
24. Goshcn, Massachus
elts. Blauschwarz.
3,
203
25. Elba. Grünlich- und bräunlichschwarz.
2,
942
26. Elba. Aehnlich.
22.
23.
24.
25.
26.
Fluor
0,41
0,80
0,82
0,47
0,98
Kieselsäure
36,11
38,30
36,22
37,14
38,24
Borsäure
11,64
(H,62)
10,65
(9,37)
Tlionerde
35,46
31,53
33,35
34,15
33,19
Eisenoxydul
13,17
10,30
11,95
10,52
5,43
Manganoxydul
0,28
2,68
1,25
1,87
3,59
Magnesia
1,52
1,06
0,63
1,68
4,30
Kalk
0,30
Natron
0,98
2,37**)
1,75
2,30
Kali
0,09
0,33
0,40
0,75
Lithion
—
0,84
0,32
Wasser
1,26
1,81
2,21
1,90
100,92
100,80
100,82
100,47
►^ Ca = Mg. Mn
= Fc
*♦]
und Li« 0.
4
Silicate.
543
H : R
Mg :
Fe
22.
4 : \
9
23.
: 7
24.
: H,5
25.
. 4
26.
i
Diese Eisen-Turmaline sind also von denen in A. dadurch verschieden, dass bei
II
ihnen R : AI = 2 : 3 ist.
II. Abtheilung.
/ R6 Si OM / R3 Si 0^ \
\ 8R Si 05 / "T- *'y 8R Si 05 /
R = B : 3AI.
m
\. Elba. Hellgrün.
2. Schaitansk, Ural. Roth.
3. Paris, Maine. Roth.
4. Rozena, Mähren. Roth.
5. Elba. Farblos und rölhlich.
I. 2.
Fluor 0,50 (0,70)
Kieselsäure 37,74 38,26
Borsäure (9,99) (9,29)
Thonerde 41,89 43,97
Eisenoxydul 1,38 —
Manganoxydul 2,51 1,53
Magnesia 0,41 2,24*)
Natron 2,40 1,53
Kali 0,34 0,21
Lithion 0,74 0,48
Wasser 2,60 2,49
V.G.
3,112
3,082
3,019
2,998
3,022
3.
1,18
38,19
9,97
42,63
1,94
0,84**
2,60
0,68
1,17
2,00
)
4.
1,19
41,16
(8,93)
41,83
0,95
0,61
1,37
2,n
0,41
2,57
5
0,70
38,85
9,52
44,05
0,92
0,20
2,00
1,30
1,22
2,41
100,20 101,19 101,17
100,50 100,70
Diese Turmalinc sind also im Ganzen eisen frei und lithion haltig; da sie
zugleich wenig Magnesium und Mangan enthalten, so treten die einwerthigen Elemente
bei ihnen in den Vordergnind.
H ;
I
R
1.
1
2.
3
3.
1,5
4.
5.
1,5
1
f
R .
II
: R
2
^,4
4
4
0
ba, 1
st die Natur eines
In dem letzten, dem farblosen Turmalin von Elba,
Alkali-Turmalins am besten ausgesprochen, denn er ist wesentlich blos
remen
Rö Al6 B2 si9 0^5 = R6 fts Si» 0^5
bestehend aus
/ R8 Si 0^
\ 8R Si 05
♦«) 0,45 Ca 0.
}=
Rö Si 05
6Al Si 05
2B Si 05
.f
544 Silicate.
III. Ahtheilung.
Aus der isoiiiorplion Mischung der beiden ersten geht die Zusammensetzung der
grünen Tu r mal ine hervor.
1. BrasiHen. V. G. 3Jü7. x
2. Chesteriield, Massachusetts. Mit dem rothen verwachsen. V. G. 3,108.
3. Paris, Maine. Desgleichen. V. G. 3,069.
1.
2.
3.
Fluor
0,70
0,55
Kieselsäure
38,06
38,46
38,47
Borsäure
;i0,09)
9,73
Thonerde
37,81
36,80 .
40,93
Eisenoxydul
5,83
6,38
2,77
Manganoxydul
t ,13
. 0,78
1,55
Magnesia
0,92
1,88
2,09
Natron
2,21
2,47
2,36
Kali
0,42
0,47
0,36
Lithion
1,30
0,72
1,47
Wasser
2,23
2,31
t00,70
100,55
Die beiden ersten können als M
ischungen
4R6 Al6ö2Si«
045
l . J
4R» AlßB2Si9 045
«
I
} und {
II
9RÖ A12 ß Si^ O20
1
9R'^ Al2 K Si^ O20
betrachtet werden.
Am meisten hat der schöne Turmalin No. 1 zur Annahme dieser Zusammen-
setzung beigetragen , in welchem AI : Si weder =1:2 noch =2:3, sondern
nahe =1 : 1,7 ist. £r , gleichwie die beiden anderen grünen Turmaline , stehen
durch ihren Eisen- und Lithiongehalt gleiclisam zwischen den beiden Haupt-
abtheilungen in der Mitte.
Der rothe Turmalin von Rozena und der grüne von Chesterfield sind vielleicht
nicht mehr ganz unverändert.
Einige wenige neuere Analysen von Anderen können hier nur angeführt werden.
da sie für die Berechnung nicht exact genug sind.
Macugnaga, Monte Rosa. Schwarz. Le Play: Ann. Ch. Ph. 42,270.
Rosstrappc, Harz. Schwarz. Fuchs: Jahrb. Min. 1868, 800.
Chile. Ulex: J. f-. pr. Ch. 96,37.
Insel Giglio, Italien. Bechi : Jahrb. Min. 1872, 95.
Brasilien. Schwarz. Damour: Instit. 1853, 77. Bull. geol. (2) 13,542.
Ist titanhaltig. I
Anhang zur Turmalingruppe.
Axintt.
Schmitt V. d. L. leicht unter Aufblähen zu dunkelgrünem Glase; färbt mit
saurem Kalisulfat und Flussspath die Flamme grün.
Wird von Säuren kaum angegrilTen.
Der zuvor geschmolzene gelatinirt mit ChlorwasserstofTsäure.
Den älteren Analysen Klaproth's, Vauquelin's und Hisinger's folgte die Ent-
deckung des Bors im Axinit durch Vogel und Wiegmann. Die neueren Analysen
rühren von mir her.
Silicate. 545
Vogel: Schwgg. J. 22J82. — Wiegmann: Eb. 32,462. — Rammelsberg :
Pogg. Ann. 50,363.
Der geschmolzene Axinit bildet eine braune, sehr poröse Masse. Der Gewichts-
verlust beträgt t,45 p. C. und rührt von chemisch gebundenem Wasser her.
\. Oisans, Dauphine. a. Frühere, b. spätere Analyse.
2. Treseburg, Harz.
3. Berkutzkaja Gora bei Miask.
Sämmtliche Analysen von mir.
4.
2.
3.
a.
b.
Kieselsäure
44,57
43,46
43,73
43,72
Borsäure
4,50*)
5,61
Thonerde
<6,37
t6,33
15,66
16,92
Eisenoxyd
9,67
2,80
11,94
10,21
Eisenoxydul
6,78
Manganoxydul
2,62
2,62
1,37
1,16
Kalk
20, t9
20,19
18,90
19,96
Magnesia
1,73
1,73
1,77
2,21
Kali
0,H
0,H
Wasser
1,45
101,08
No. 2 und 3 sind noch nicht hinsichtlich der Eisenoxyde und des Wassers unter-
sucht. In Ib. ist
H, K : R : tt : ß : Si oder R : R : R : Si
1:3:1: 0,45 : 4,1 4:3: 1,45 : 4,1
d. h. 1:3: 1,5 : 4.
Nimmt man an, dass der Axinit in der Wirklichkeit nahe 2 p. C. Wasser ent-
hält (seine Bestimmung ist wegen der gleichzeitigen Verwandlung des Fe 0 in Oxyd
sehr schwor), so ist er ein Halbsilicat,
R2 R6 R3 Si« 032
I II
in welchem R nur wenig K enthält , R = Mg : Mn : 2Fe : 8Ca , Ä dagegen =
ß : 2 AI ist.
Die berechnete Menge der BoYsäure ist 6 p. C.
Danbuiit.
Phosphorescirt v. d. L. und schmilzt zu einem weissen, blasigen Glase. Färbt,
besonders nach dem Befeuchten mit Schwefelsäure, die Flamme grün.
Wird von Chlorwasserstoffsäure zersetzt (Shepard).
Dieses gelbliche Mineral von Danbury, Connecticut, war nach Shepard's Analyse
ein 8 p. C. Wasser haltiges Silicat von Kalk und Natron.
Am. J. Sc. 25,38.
Erni wies Borsäure nach (l .), Smith und Brush lieferten die letzte Analyse (2.).
Erni : Dana Min. — Smith und Brush : Ebend.
♦) 4,24 A. Stromeyer.
Rammelsberg, Uandb. «1. Mineralchemie. II. 35
hL-
546 f^iticate.
\.
2.
Borsäure
10,04
27,70
Kieselsäure
49,72,
48,10
Kalk
2i,59
2^,44
Magnesia
1,64
0,40
Natron
9,82
Kali
4,31
Eisenoxyd, Thonerde 1,88
0,30
Manganoxyd
0,56
Wasser
0,50
100.
100.
In der letzten Analyse ist
Ca : E
l : Si — 1 : 2 : 2
•
Danach wäre der Danburit ein
Halbsilieat,
Ca « Si2 0^
2Si —
56 — Si 02 48,
80
ö —
22 B^ 0^ 28,
45
Ca —
40 Ca 0 22,
75
80 —
H8 ,00.
246
' Feldspathgruppe.
Isomorphe Silicate von Thonerde und Alkali oder von Thonerde und Kalk
(Baryt) , so dass Alkalifeldspath und Kalkfeldspath (Barytfeldspath) zu unter-
scheiden sind.
Alkalifeldspathe sind Orthoklas (Kalifeldspath) und Albit (Natronfeld-
spath) . In ihnen ist K : AI oder Na : AI = 2 : i , und AI : Si = 1 : 6. Sie sind
also anderthalbfachsaure oder Trisilicate.
Kalkfeldspath oder Anorthit enthält Ca : AI = 1 : 1 und AI : Si = f : i.
Kr ist also ein Halb- oder Singulosilicat.
Aus der isomorphen Mischung von Albit und Anorthit gehen die Kalk-
Natronfeldspathe (Plagioklase) hervor, der Oligoklas, Andesin, Labrador u. s. w.
Reiher Bar^'tfeldspath ist nicht bekannt, aber der Hyalopban ist eine Mischung
von einem solchen, dem Anorthit gleichen, und von Kalifeldspath.
Orthoklas.
.1 . ■ .' .
Schmilzt V. d. L. schwer zu einem halbklaren, blasigen Glase.
Durchsichtiger Adular vom Gotthardt schmilzt im Porzcllanofen zu einem fein-
blasigen Glase, dessen V. G. = 2,346 ist. Gemeiner Feldspath giebt ein^lcl^,
dessen V. G. = 2,238 ist. Sanidin vom Drachenfels bildet ein durchsichtiges^ fein-
blasiges Glas, V. G. = 2,381. Rammelsbei^.
Aehnliche Resultate erhielten Deville und Hayes.
Ch. Deville: C. rend. 40,769. — Hayes: Pogg. Ann. 113,468.
Wird von Säuren nicht zersetzt.
Nach Deville zerfällt er durch Kochen mit Natronlauge in lösliches Alkalisilical
imd ein durch Säuren zersetzbares Thonerde-Alkalisilicat.
Ann. Ch. Ph. (3) 61,326.
Silicate. 547
Valentin Rose gab die erste richtige Analyse, Mndem er das Kali nachwies. Den
Natrongehalt des glasigen Feldspaths entdeckte Berthier.
V. Kose: Scheerer's J. d. Cheni. 8,^44.
Die zahlreichen Analysen des Orthoklases beweisen, dass er
anderthalbfachsaures kieselsaures Thonerde-Kali
ist,
K2 Ai si« 0»ß — / ^^ ^^^ ^^ l
K AI öl U — I ^j2 Si» 024 f
6Si = 168 = Si 02 64,68
AI = 54,6 AI 03 18,43
tK =78 K2 0 16,89
460 — 256
100.
5
56,
6
«
Als Belege dienen folgende :
1 . Adular vom Gotthardt.
Awdejew :
Pogg. Ann. 52,465.
i. Baveno, Lago maggiore.
V
. G. 2,5
55. Abich: Pogg. Ann. 50, 125. 341.
51,519.
1.
2.
Kieselsäure
65,75
65,72
Thonerde
18,28
18,57
Kali
14,17
14,02
Natron
1,44
1,25
Kalk
0,34
Magnesia
0,40
99,64 400.
Fast alle Analysen weisen kleine Mengen Eisen , Kalk , Magnesia und Wasser
nach und neben dem Kali auch Natron. Wo aber letzteres in grösserer Quantität
erscheint, ist mitunter anzunehmen, dass es theilweise dem mit Orthoklas ver-
wachsenen Albit angehört.
Aus Granit, Felsitporphyr.
Lomnitz, Schlesien. Kali Natron
V. Rose; s. oben. in p. C.
V. Rath: Pogg. Ann. 98,280. 44,12 3,01
Ilayes: Eb. 4 43,468. 42,80 2,42
Schw\irzbach, Schlesien (mit' Albit verwachsen).
Awdejew: s. oben. 8,85 5,06
Slriegau, Schlesien.
Becker: Min. im Granit v.Slriegau. Bresl. 1868. 12,29 2,27
(0,32 BaO)
Halle.
Malaguti: J. f. pr. Ch. 31,129. ?
Hadeberg, Sachsen. V. G. 2,548.
Jenlzsch: Pogg. Ann. 95,304. 12,35 0,27
(0,71 Li^Ol
Karlsbad (Zwillinge) . *)
Struve: Pogg. Ann. 7,350. 9,60 1,55
Rössler: B. h. Ztg. 1866, 39. 5,1 8,2
*) Rössler's Analyse ist falsch. Ich fand 15,67 Kali, 2,41 Natron, 0,48 Baryt, 0,18
Magnesia. (V. G. 2,578.)
35*
54S Silicuie.
Kali
Natron
Baden-Baden.
in p. C.
Risse: Geol. Beschr. Baden. 1861.
11,66
3,12
Schwarzwald.
Seidel.
3,42
9,64
Rosskopf, Schwarzwald.
Guthke : In mein. Lab.
12,70
1,94
Alabaschka, Ural.
Moss: Pogg. Ann. 52,465.
10,18
3,50
Ural. Grün. Amazone nste in.
Abich : s. oben.
13,05
2,81
Finnland, HangÖudd.
Malin: Arppe UndersÖkn. 1856.
•
Finnland, Himmekül. V. G. 2,574.
Tilow: Mem. Pelersb. 6,14.
12,49
2,82
Finnland, Pikniki. Aus Rapakivi. V. G. 2,578.
Slruve: s. Titow.
9,88
2,99
Irland, Canton.
Houghton: J. Geol. S. Dubl. 8,159.
12,52
3,24
Cornwall, Trewavas Head.
Derselbe.
9,91
3,08
Cornwall, Glas Mine.
Phillips: Phil. Mag. (4) 41,87.
2,40
Schottland.
Houghton: Proceed. R. S. 18,312.
Stirlinghill, Peterhead.
3,63
Rubislaw, Aberdeen.
2,73
Peterculter, Aberdeen.
^72
Gallemish, Lewis.
2,19
Grönland. Grün.
Houghton.
13,07
2,35
Brasilien.
Hauer.
12,66
2,48
Elba, S. Piero. Weiss, V. G. 2,540.
•
V. Rath: Zlschr. d. geol. G. 22,652.
H,95
3,40
Aus Syenit und Diorit.
Kyffhäuser, Steinthal. V. G. 2,56.
Streng: Jahrb. Min. 1867.
12,24
2,03
Vogesen, Ballon de Servance, V. G. 2,551.
Delesse: Bull. geol. (2) 10,568.
16,58
2,88
Norwegen, Laurvig. Blassgrünlichgrau, V. G. 2,587.
C. Gmelin: Pogg. Ann. 81,311.
6,55
6,14
Norwegen, Fredriksvärn.
Derselbe.
7,03
7,08
Norwegen. V. G. 2,58. In und um Spreustein.
Scheerer.
6,83
^*^ ^ f • ^» ^^ ^m^ mk ^m^ ^ W
l 6,93
7,11
Der Orthoklas des norwegischen Zirkonsyenits enthält demnach 2K : 3Na.
Norwegen, Arendal [Mikroklin).
Jewreinow: Pogg. Ann. 47,196. — Spur
Freese: In mein. Labor. — 8,67
Silicate. 549
In einem gelbliciien Orthoklas aus dem norwegischen Zirkonsyenil fand ßerge-
mann 7,5 Natron und 5 p. C. Ceroxyd.
Kali Natron
in p. G.
Monzoni, Fassathal. In Monzonit. / ^ k^
Lemberg: s. Vesuv ian. — < ^ .„
Aus krystallinischen Schiefern.
Sachsen (Gneis}.
Scheerer: Ztschr. d. geol. G. H,23.
Aus grauem Gneis.
Aus rothem Gneis.
Freiberg, Tieferfürstenstolln.
Kersten: J. f. pr. Ch. 37,172.
Freiberg, Mulde.
Moll: In mein. Laborat.
Marienberg. Von Zinnsteingängen.
Kröner: Pogg. Ann. 67,421.
Chamouny (Protogyn) .
Delesse : s. oben.
Gotthardt. Adular.
Berthier: Ann. Min. 7 u. (s) 2.
Pfitschthal. V. G. 2,573.
Tschermak: Wien. Ak. B. 50.
Mexiko, Grube Valenciana.
Plattner: Pogg. Ann. 46,299.
Schemnitz, Ungarn. Von einem Erzgang.
C. Bischof: Lehrb. ehem. Geol.
Oberer See. Von Kupfer, Kalkspath und Zeolithen begleitet.
Whitney: Am. J. Sc. (2) 28,16.
Koyalston, Massachusetts. V. G. 2,631.
Derselbe.
East Bradford, Pennsylvanien.
Smith: Ebend. (2) 16,41.
Tucker's Brüche, Delaware. V. G. 2,585.
Booth: Jahrb. Min. 1845, 331.
Quarryville bei Wilmington. V. G. 2,603.
Derselbe.
Bathurst bei Perth, Canada. Perthit. V. G. 2,58.
Hunt: Phil. Mag. (4j 1,322.
Hammond, New York. Loxoklas. *)
Plattner: Pogg. Ann. 67,419.
Smith: s.oben.
Ludwig: Wien. Ak. Ber. 60.
AusTrachyl, Phonolith etc.
Glasiger Feldspath. Sanidin.
Siebengebirge.
Drachenfels. Berthier: s. oben. 8,0 4,0
Kali
Natron
in p.
C.
14,9—11,
35
Spur— 2,14
U,0— 7,
,48
0,
66 — 4,28
12,98
1,70
12,05
3,66
13,96
0,91
10,52
2,30
0.
14,8
\
1,3
. —
0.
15,43
kol Alf Af
0,79
'gieiiei.
15,21
0,65
14,26
9
2,51
13,86
1,64
11,94
3,06
9,81
3,03
6,37
5,56
3,03
8,76
4,35
7,81
4,57
7,56
*) Ist nach Tschermak eine Verwachsung von Orthoklas und Albit,
5ri0 Silicate.
Kali Natron
in p. C.
Kleine Rosenau. Bischof: Desgl. 5,35 4,93
Langenberg. Derselbe. 7J5 4,66
Schnabel: Mitlhlg. 6,02 7,32
Lulterbach. Lasch : Verh. nat. V. pr. Rheinl. 9. Jahrg. ( 2,67 !o, 4 4
Scharienberg. Derselbe. 10,52 0,43
Perlenhardl. Lewinstein: J. f. pr. Ch. 68,98. H,79 2,49
Fuss des Drachenfels. Ders. 12,84 2,04
Pappelsberg. Ders. 8,86 6,08
bifel, Rockeskill. Bothe: s. Lasch. 14,39 1,18
Lewinstein.
{
7,89 4,61
8,44 4,93
Laacher See. v. Rath: Pogg. Ann. 135,561.*) M,70 4,29
Von Nosean begleitet. Derselbe. 6,i8 6,94
Kostenblatt, Böhmen. Phonolith.
Hefliter: Ztschr. d. geol. G. 6,300. 9,32 4,06
Uohenhagen bei Dransfeld. Basalt.
Schncdermann : Stud. Gott. V. bergm. Fr. 5,1. 2,62 10,29
Mont Dore (Trachyt) .
Berthier: s. oben. 6,9 3,7
Rammeisberg. 6,40 5,21
Voissi^res. V. G. 2,60.
Kosmann: Ztschr. d. geol. G. 16,663. 7,09 6,47
Vesuv (Somma). Eisspath. V. G. 2,562.
Tschermak. 14,0 -1,60
: Frü her G . R ose : Pogg . Ann . 28,143.)
Epomeo, Ischia.
Abich: Pogg. Ann. 50,125. 51,519. 8,27 4,10
Ischia. Lava von Vico.
G. Bischof: s. oben. 7,58 4,59
Fuchs: Tschermak's Mitlh. 1872. i L',, f',^
\ 7,41 3,49
Die Sanidine scheinen hiernach insbesondere folgende Mischungen zu sein :
1. 2.
( 2K2 AI Si« 0«« \ / 3K« AI Si« 0>« )
) Na^Al Si« 0^6 / \ 2Na«Al Si« 0*« /
6Si = 168 =Si 02 65,93 6Si =168 = 810^66,20
AI = 51,6 AlOM8,80 AI = 54,6 AI 0^ 18,87
|K = 52 K^O 11,47 fK = 46,8 K^ 0 10,37
|Na = 15,3 Na2 0^3^ |Na = 18,4 Na^ 0 4,56
160 = 256 ~7oÖ^ 160 = 256 «OO.
545,9 543,8
*) Tschermak behauptet, dieser Sanidin entballe Ptagioktas. Wien. Ak. Ber. 69.
Silicole. 551
3.
/ K2AlSi6 0.»M
\ Na2 AI Si« 0*6 /
6Si
168
— Si 02 66,60
AI
— 54,6
AlO» 18,98
K
— 39
K2 0 8,69
Na
— 23
Na^O 5,73
60
— 256
100.
540,6
Die Sanidine, da sie keine Verwachsungen von Orthoklas iin 4 Albil sind, be-
weisen, dass der in ihnen enthaltene Natronfeldspath mit dem Orthoklas vollkommen
isomorph sein muss.
Da sie häufig auch etwas Kalk, Magnesia und £isenoxyd enthalten, so bleibt die
Menge der Alkalien oft hinter der berechneten zurück. i »
So enthUlt der von mir untersuchte vom Mont Dorc (oberhalb Mont Dore les
bains) : 67,1 Kieselsäure, 18,98 Thonerde, 2,03 Kalk, 0,13 Magnesia, 5,40 Kali,
5.2 1 Natron, 0,83 Wasser. In ihm istK : Na = 3 : 4.
Im Sanidin vom Langenberg (Eifel) ist dasselbe Verhältniss nach $chnabel fast
= 1:2 und in dem vom Hohenhagen sogar =1:4, obwohl die Analyse wahr-
scheinlich unrichtig ist.
Der Sanidin vom Drachehfels enthält nach meinen Versuchen 3,42 p. C. Natron.
Viel hängt von der richtigen Trennung beider Alkalien <ib.
Baryt kommt im Orthoklas häufig vor, wenn auch viele Analysen darauf nicht
Rücksicht genommen haben. Wittstein fand im bayrischen Orthoklas bis 2,5 p. C.
Viert, pr. Pharm. 20,263.
Der Natrongehalt des Orthoklases, den die Analysen ergeben, ist,
wie schon bemerkt, sicherlich oft einer Verwachsung niit Albit zuzuschreiben. Auch
Kalk ist nicht selten. Neuerlich sind mehrere derartige Orthoklase von v. Ra(h
untersucht worden.
Pogg. Ann. 144,375.
I. Bolton, Massachusetts. V.G. 2,586. Von einer lamellaren Verwachsung
ist nichts zu bemerken.
i. Pargas. V. G. 2,576.
3. Monzoni, Fassathal. V. G. 2,565. Mikroskopisch eingeuiengter Plagio-
klas wurde bemerkt.
i. Laurvig, Norwegen. V. G. 2,619. Im Innern gewundene Lamellen
enthaltend.
1. 2. 3. 4,
Kieselsäure 65,23 64,96 63,36 62,81
Thonerde 19,26 19,40 21,18 23,21
Kali 11,80 12,80 8,89 4,23
Natron 2,98 2,32 4,91 7,54
Kalk 0,42 0,49 1,66 2,60
Magnesia — 0,25 — 0,07
99,69 100,22 100. • 100,46
Glühverlust 0,05 0,13 0,89 0,31
552
Silicate.
In allen ist U : AI = S : I . Allein
AI
in 1. 2. = \
3. = \
4. = 1
Si
5,7
5,<
4,6 statt 1 : 6.
In 3. ist Ca : R = ^ : 41,7, in 4. = 1 : 7.
Vorläufig ist anzunehmen , dass in diesen Orthoklasen ein Plagioklas (Oligoklas)
eingeschlossen sei. In No. 3 und 4 ist Ca : Na= {
dein Gehalt beider einen Oligoklas
/ 5Na2Al Si« O*«
5. Berechnet man in 4. aus
so erhält man
\ 2Ca AI Si2 0»
}
so bleiben
Kalk
Natron
Thonerde
Kieselsäure
2,67
7,54
17,H
48,63
Kali
Thonerde
Kieselsäure
75,95
Aber dieser Rest ist kein Orthoklas , denn statt dass K : AI
sein sollte, ist es = 1,5 : I : 4.
Berechnet man andererseits
Orthoklas so ist der Rest
4,23
6,n
14,18
24,52
: Si= 2
I : 6
Kali
4,23
Thonerde
4,61
Kieselsäure
16,19
25,03
Kalk
Natron
Thonerde
Kieselsäure
2,67
7,54
18,60
46,62
75,43
4,86, wie dies in einem Plagio-
In diesem Rest ist AI : Si = 1 : 4,3 statt 1
kias sein müsste, der Ca : 5Na enthält.
Zersc^tzter Orthoklas. Die Zersetzung des Orthoklases , bei welcher die
Kieselsäure tbeilweise, das Kali gänzlich fortgeführt werden, findet ihren Abschhiss
in der Bildung von Thon. Viele Orthoklase haben eine solche Umwandlung in ge-
ringerem oder höherem Grade erlitten.
1 . Bodenmais. Krystallinisch, gelblich, V. G. 2,565. Haushofer : J. f. pr. Gh.
103,125.
2. Auerberg bei Stolberg, Harz. Weiss, weich. Rammeisberg.
3. Lauterberg, Harz (Thal der geraden Lutler). Röthlich , V. G. 2,46.
Streng: B. h. Ztg. 1861 No. 28.
4. Unteres Holzcmmethal, Harz. Aehnlich dem vorigen, V.O. 2,56. Ders.
5. Mühlenthal bei Elbingerode. Weiss, V. G. 2,63. Derselbe.
1.
2.
3.
4.
5.
Kicsolsäure
63,52
66,26
61,75
61,80
51,83
Thonerde
21,79
16,98
19,62
19,28
16,92
Eisenoxyd
0,31
1,21*)
2,02*)
0,77*)
Kali
14,17
14,42
12,82
12,18
5,70
Natron
0,43
0,20
0,68
3,63
Kalk
0,43
0,88
2,19
10,09
Magnesia
0,11
0,45
0,01
0,41
Wasser
0,80
1,29
1,12
0,25
8,01
100,31
100.
97,85
1,69-)
98,30
100,10
♦) Oxydul. ♦♦)
Kohlensäure.
Silicate. 553
lieber die Umwandlung liuuländisclier Orthoklase s. Leniberg : Ztschr. d. geol. G.
i2,335.
6. Karlsbad. Crasso: Pogg. Ann. 49,38<.
7. Gcising bei Altenberg. Im Syenit. Derselbe.
8. Ilmenau, Thüringen. Im Porphyr. Derselbe.
6.
7.
8.
Kieselsäure
54, n
70,79
23, n
Thonerde
29,93
«7,09
7,30
Eisenoxyd
1,22
1,15
12,70
Kali
4,67
5,86
2,12
Natron
0,41
0,38
0,24
Kalk
0,59
0,35
j
Magnesia
0,46
0,65
0,61
Wasser
8,51
3,67
(4,4a)
Kohlensaurer Kalk
49,46
99,96 99,94 100.
9. Ceylon (Mondstein), a. Krystallisirt, durchscheinend, b. Milchwelss.
Malagati: Ann. Min. (4) 2,465.
10. Bilin, Böhmen. Im Phonolith. Derselbe.
9. 10.
a.
b.
Kieselsäure
64,00
67,10
62,23
Thonerde
19,43
17,83
5,03
Kisenoxyd
4,29
Manganoxyd
3,42
Kali
11,81
13,50
1,60
Kalk
0,42
0,50
1,55
Magnesia
0,20
Wasser
1,14
1,07
11,95
100.
100.
8,39*)
98,46
er Sanidin
von Schackau , Rhön ,
enthält 64,1
Kieselsäure,
18,45 Thonerde, 5,62 Kali, ^,27 Natron, 2,84 Kalk.
Hirschberg: In mein. Laborat.
Verwandlung von Orthoklas in Glimmer. Die Producte dieser Um-
wandlung am Orthoklas von Hirschberg, Schlesien, untersuchten
Kjerulf: J. f. pr. Ch. 66,191. — v. Rath : Pogg. Ann. 98,280.
Ueber die gleiche Umwandlung zu Warmsteinach, Fichtelgebirge, s. Bischof:
Chem. Geol.
Verwandlung von Laumontit in Orthoklas. Auch diesen merk-
würdigen Fall hat Bischof untersucht.**) (Vgl. Laumontit.)
Albit.
Verhält sich wie Orthoklas, färbt aber die Flamme gelb.
Von Eggertz zuerst analysirt, wurde er von G. Rose als ein neues Glied der
Feldspathgruppe erkannt.
Eggertz: Afhandl. i Fis. 5,25. — G. Rose: Gilb. Ann. 73,173.
*) Rückstand. **) Hierher auch der Weissigit. S. Jentzscb : Jahrb. Min. 1853.
1854.1855. Blum: Dritter Nachtrag z. Pseudom. 60.
554 Silicate.
Der Albit ist
anderthalbfach kieselsaures Thonerde-Natron,
Na2 AI Sie 016 - / ^"*^*' ^' \
INd AI M O — ^ ^j2 Si9 02A f
6Si =168 = Si 02 68,62
AI == 54,6 AI 03 19,56
^Na = 46 Na^O M,82
160 =_256_ 100.
524,6
Beispielsweise :
<. Arendal. Röthlich. V. G. 2,61. G.Rose.
2. Golthardt. Pcriklin. V. G. 2,64. Thauiow : Pogg. Aon. 42,571.
3. KiVablnsk, Ural. Farblos, V.G. 2,624. Abich: B. h. Ztg. 1842 No. 19
1.
2.
3.
Kieselsäure
68,46
69,00
68,45
Thonerde
19,30
<9,43
«8,71
Eisenoxvd
•
0,28
0,27
Natron
11,27
H,47
H,24
Kali
0,65
Kalk
0,68
0,20
0,50
Magnesia
0,«8
100. 100,10 100.
Nicht immer ist ein Gehalt an Kali angegeben, jedoch hUufig.
Natron Kali
Schreiberhau, Schlesien. Weiss, V. G. 2,62 4.
Lohmeyer: Pogg. Ann. 61,390.
Zöbiitz, Sachsen.
C. Gmelin: Kastn. Arch. 1824.
Freiberg, Tiefer Fürstenstolln. V. G. 2,53 ;? .
Kersten.
Marienbad, Böhmen. V. G. 2,612.
Kersten: J. f. pr. Ch. 37,172.
Freiburg, Bretsgau 'Wildthai:.
Brandes: Schwgg. J. 47,318.
lianbock, Mähren. V. G. 2,626. Etwas zersetzt.
Tschennak :
Laacher See. Weiss.
Derselbe.
Heisterbach, Siebengebirge. Im Trachyt. V. G. 2,573.
V. Rath: Pogg. Ann. Jubelband 547.
Harzburg. Radauthal. Im Gabbro.
Sturz: In mein. Laborat.
Naurod, Hessen.
List:
Schweppenhausen. im Taunusschiefer.
W. Lossen: Ztschr. d. geol. G. 19.559.
Gotthardt. Körnig.
Brooks: Pogg. Ann. 6l,39f. €,t3 €,77
in. p.
C.
10,90
1,4«
9,99
2,4«
S,Of
t,55
H,OI
«,«8
10,«
—
8,6
IO,t
0,6
11,46
11.97
—
11,57
8,54
1,33
Silicate. 555
Natron Kali
Pfitschthal. V. G. 2,62. in p. C.
Hidegh: s. Tschermak. - H,04 —
Windisch Maltrei. V. G. 2,624.
Tschermak: H,l 0,5
Oberhalbstein, Graubündten.
Desclabissac: Ztschr. d. geol. G. 10,207. — —
Dauphine.
Bredif: Des Cloizeaux Manuel.
Co\ du Bonhonime.
Marignac: £bend.
Finnland.
Tengströni: Ann. of Phil. 1824.
Finbo, Fahlun.
Eggertz: s. oben.
Brevig, Norwegen.
A. Erdmann: Berz. Jahresb. 21,192.
Laugafjall, Island.
Damour: Des Cloizeaux Manuel.
Pantellaria. V. G. 2,595.
Abich: B. h. Ztg. 1842, No. 19.
Chesterfield, Massachusetts.
Stromeyer: Unters. 300.
Laurent: J. f. pr. Gh. 7,340.
Moriah, Essex Co., N. York. V. G. 2,633.
Twining: Am. J. Sc. (2) 31,357.
Calaveras Co., Californien.
Genth: Ebend. (2) 27,249.
Stirling, Petershead, Schottland. In Granit.
Houghton: s. Orthoklas.
Pennsylvanien. Weiss, krystallisirt.
Redtenbacher : Pogg. Ann. 54,468.
Die nachfolgenden Analysen zeigen Abweichungen im Atomverhältniss R, AI
und Si.
Perth, Unter-Canada. Peristerit. V. G. 2,627. Hunt: Phil. Mag. (4)
1,322.
Lancaster Co., Pennsylvanien. Brush: Am. J. Sc. (2) 8,390.
Unionville. Wold: Ebendas.
Westchester. Booth: Proc. Am. ph. Soc. 2,190.
Wilmington. Derselbe*).
Snarum, Norwegen. Grosse, weisse Krystalle. Scheidthauer : Pogg^ Ann.
61,393. (Enthält 3,7 Kalk.)
Petersen analysirte zwei trikline Feldspäthe: 1. aus dem Gneis von Aschatren-
burg, V. G. 2,6i3; und 2. aus dem Diorit vom heiligen Grabe bei Hof, V. G.
^,664.
J. f. pr. Ch. 2) 6,206.
M,12
10,81
1,06
11,12
10,5
10,98
0,65
9,63
1,52
7,99
2,53
9,05
10,5
^1,47
0,25
10,97
10,88
0,68
9,91
1,57
*) S. Oligoklas
556
Silicate.
Ist Ca = 2R, so ist
\.
j^
Kieselsäure
65,58
63,88
Thonerde *
21,7«
23,15
Natron
H,49
8,12
Kali
0,65
3,32
Kalk
0,77
0,06
Magnesia
0,12
Wasser
^
1,16
100,21
99,81
K
: AI
AI
: Si
1. 2
•
: 1
\
: 5,2
2. J,5
: \
1
: 4,7
Petersen nennt sie Oligoklas, indessen das Fehlen des Kalks zeigt, dass sie wohl
Albit sein mögen, wenngleich es an Säure fehlt. Der zweite weicht überhaupt von
der Feldspathmischung der Art ab, dass man eine zersetzte Substanz darin zu er-
kennen hat.
Pscudouiorph nach Skapolith. Derartiger Albit von Krageroe und von
Snaruni wurde von Richter untersucht.
Seh erer: Pogg. Ann. 89,1.
Ilyposklerit. Dieser grüne Albit von Arendal enthält nach meiner Analyse
Augit beigemengt.
Pogg. Ann. 79,305.
Auch Hermann analysirte ein ähnliches Mineral.
J. f. pr. Ch. 46,396.
Anorthit
Schmilzt V. d. L. zu weissem Emaü.
Wird von (^hlorwasserstoffsUure vollständig zersetzt.
G. Rose entdeckte den Anorthit in Drusen von Kalksteinblöcken am Vesuv
Sonima) ; aber erst viel später hat man sich überzeugt, dass er auch in alteren Ge-
steinen vorkommt. In gewissen Laven und Meteoriten findet er sich gleichfalls.
Der Anorthit ist im reinsten Zustande
halbkieselsaurer Thonerde-Kalk,
Ca 2 Si 0*
Ali Si» 0^2
Ca AI Si2 0»
-{
)
2Si =56 = Si (ß 43,08
AI == 54,6 AI 03 36,82
Ca = 40 Ca 0 2Q,10
80 =128
100.
278,6
Indessen giebt es vielleicht keinen Anorthit, der nicht ein wenig Alkali, be-
sonders Natron, enthielte, mit anderen Worten : der meiste Anorthit enthält Albit-
Substanz in isomorpher Beimischung.
1. Vesuv, a. G. Rose: Gilb. Ann. 73,199. b. Abich: Pogg. Ann. 50,351.
51,519.
2. Selfjall, Island. V. G. 2,70. Forchharomer: Berz. Jahresb. 23,t84.
Silicate.
557
3. Tbjorsaebene am Hekla. In alter Lava. a. Y. G. 2,6888. Genth: Ann.
Ch. Pharm. 66,18. b. V. G. 2,75. Damour: Bull. g^ol. (?) 7,83.
4. Näferholt am Hekla. Sartorius von Waltershausen: Yulk. Gest. Is-
lands 22.
5. Insel St. Eustache, Antillen. V. G. 2,73. Etwas zersetzt. Deville: Ann.'
Ch. Ph. (3) 40,286.
6. Meteorit (Eukrit) von Juvenas. Rammeisberg.
7. Bogoslowsk, Konschekowskoi Kamen. Mit Hornblende den früher so-
genannten Diorit bildend, a. V. G. 2,72. Scott: Phil. Mag. 15,518.
b. V. G. 2,732. Potyka: Pogg. Ann. 108,110.
8. Tunaberg. Graugrün, Y. G. 2,849. Walmstedt. Früher für Skapolith
gehalten.
9. Baste im Radauthal, Harz. Y. G. 2,76. Streng: Jahrb. Min. 1862.
(Ygl. Rammeisberg: Ztschr. d. geol. G. 22,899.)
10. Monzoni, Fassathal. In Monzonit. Lemberg: Ztschr. d. geol. Ges.
24,187.
11. Monzoni, Pesmedaalp. a. Hellroth, ziemlich frisch, Y. G. 2,686.
b. Weiss, verwittert, Y. G. 2,812. v. Rath: Berl. Ak. Ber. 1874^
Novbr.
12. Carlingford, Irland. Houghton: Phil. Mag. 19,13.
13. Gorsiea. Im Kugeldiorit. Y. G. 2,737. Delesse: s. Damour.
1
2.
3.
4.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
44,49
43,96
47,63
48,75
45,97
45,14
Thonerde
34,46
35,30
32,52
30,59
33,28
32,11
Eisenoxyd
0,74
0,63
2,01
1,50
1,12
2,03
Kalk
15,68
18,98
17,05
17,22
17,21
18,32
Magnesia
5,26*)
0,45
1,30
0,97
0,77**)
Natron
0,47
1,09
1,13
1,85
1,06
Kali
0,39
100,18
0,29
101,89
0,62
100,78
0,22
100,63
99,43
0,31**»)
5.
6.
7.
8.
99,96
9.
a.
b.
■N
Kieselsäure
45,8
44,38
45,31
46,79
43,83
45,37
Thonerde
35,0
33,73
34,53
33,16
35,28
34,81
Eisenoxyd
3,29
0,71
3,04
0,68
0,59
Kalk
17,7
18,07
16,85
15,97
19,37
16,52
Magnesia
0,9
0,36
0,11
0,83
Natron
0,8
1,03
2,59
1,28
1,45
Kali
0,33
101,19
0,91
101,01
0,55
100,79
0,40
100,2
99,16
0,87t)
%
X
100,84
*) Wahrscheinlich = Kalk. ♦♦) Ni 0 und Co 0. ♦♦*) Wasser.
•)•) Wasser. Eine dichte Abänderung gab 4i,0 SiO*^, 28,63 AI 0^, 2,23 ¥e 03, 19,11 Ca 0,
0,76 Na'^0, 1 Ji K-*0 und 5,03 Wasser.
558
Silicate.
10.
11.
12.
13.
Kieselsäure
45,23
41,18
40,17
45,87
48,62
Thonerde
34,24
35,55
33,51
44,73
34,66
Eisenoxvil
•
1,16
0,73
Kalk
H,83
19,65
21,56
17,10
12,02
Magnesia
0,20
1,55
0,33
Natron
1,22
2,55
Kali
3,38
1,05
Wasser
1,88
2,77
4,66'
0,50
99,14 99,15 99,90 99,^5 100,46
Wenn der fast immer wiederkehrende Alkaligehalt einem kalihaltigen Albit
R2 AI Si6 0*«
angehört, so muss das Atomverh'ältniss AI : Si, welches im reinen Kalkfeldspath
t
= 1:2 ist, sich etwas "andern, und zwar muss es durch das Verhältniss R : K be-
dingt sein. Begreiflich ist es, dass die Analysen selten dieser Voraussetzung genau
entsprechen.
Gefundene AtomverhUltnisse *) .
I
R
(
::a
AI
: Si
Ib.
: 14,6
j
: 2,106
2.
8
: 2,4
3a.
6,6
: 2,6
• 3b.
5,6
2,3
4.
'8,4
2,3
6.
8
: 2,12
7a.
: 3,2
: 2,216
7b.
6
2,4
9.
5,7
2,2
Sind diese
A north ite
j n Ca AI Si2 0**
} '
1 R2 AI Si« 0^6 j
so ist.
Und wenn
so muss
wenn
R : Ca :
—
AI :
Si .
AI : Si,
R : Ca
fl.l
1 :
14,8
1
: 2,133
6.1
1 :
8
1 .
2,23
1 : 2,12
1 : 16
(3b., 7b., 9.)
1
6
1
: 2,308
1 : 2,3
1 : 6
[7a.)
1
3
1
2,57
1 : 2,2
1 : 9.5
Rammeisberg
: Ztschr.
d. 8
eol. G. 18,200.
24,138.
Der Anorthit
ist zur Z
erset
zun
e mehr genei
gt. al
s andere Feld
späthe, und die
wasserhaltigen Abänderungen beweisen dies.
In No. 13 ist R : Ca = 1 : 2,1; AI : Si = 1 : 2,37; Ca : AI = 1 : 1,5.
Verwandelt man die sämmtlichen R in Ca, so wäre er Ca^ Si^ 0^ anstatt Ca' Si O*.
Wäre er ein Kalknatronfeldspath , in welchem R : Ca = 1 : 2, so müsste AI : Si
= 1 : 2,8 und Ca : AI = 1 : 1,25 sein. ^
Die Analyse bedarf einer Wiederholung. »
Anhang.
Folgende Mineralien werden mit mehr oder weniger Sicherheit als ursprüng-
licher Anorthit betrachtet.
*) ¥e zu AI gerechnet.
Silicate. 559
1. Amphodelith.
a. Lojo, Finnland. Nordenskiöld r Berz. Jahresb. 12,174. b. Tnnaberg.
Svanberg: Ebend. 20,238.
2. Bylownit.
Bytown, Canada. Thomson: Oull. of Min. (Früher schon Tennant: Rec.
gen. Sc. 17.)
3. Diploil (Latrobitj.
Amitok, Labrador. G. Gmelin; Pogg. Ami. 3,68.
4. Indianit.
Hindostan. Weiss, V; G. 2,668. Bnish: Am. J. Sc. (2) 8,15. (Früher
Laugier: Mem. d. Mus. 7,341.)
5. Lepoliih.
a. Lojo. b. OvijUrwi, Finnland. V. G. 2,87. Hermann: J. f. pr. Ch.
46,387. 48,254.
6. Lindsayit.
Ebendaher. Aussen schwarz. a.V.G. 2,796. Komonen: Yerh. Min. G.
Pelersb. 1843. b. V. G. 2,83. Hermann.
7. Rosellan.
Aker, SÖdernianland. Roth. Svanberg: Berz. Jahresb. 21,173.
8. Sundvikit.
Kimito, Finnland. V. G. 2,70. C. Bonsdorff: Beskrifning 113.
9. Esmarkit.
Norwegen. Pisani: C. rend. 55,450. Gehört nach Des Cloizeaux Iheil-
weise hierher.
10. Tankit.
Arendal. V. G. 2,897. Ist nach Des Cloizeaux zersetzter Anorthit.
Pisani: Des Cloizeaux, Nouv. Rech. 199.
1.
2.,
3. 4
•
5.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
45,80
44,55
47,57
41,78 42,
09
42,80
42,50
Thonerde
35,40
35,91
29,65
32, $3 38,
,89
35,1?
32,11
Eisenoxyd
1,70
0,07
3,57
5,77*1 -
—
1,50
4,00
Kalk
10,15
15,02
9,06
9,79 15,
,78
14,94
10,87
Magnesia
5,05
4,08
0,20
— -
—
2,27
5,87
Natron (Kali)
} 1,85
100.
7,ß0
6,57**) 4.
,08
1,50
1,69
Wasser
0,59
100,22
1,98
99,63
2,04
—
1,56
99,69
1,50
98,78 . 100,
•
.84
99,54
6.
7.
8.
9
10.
a.
b.
Kieselsäure
47,50
42,22
44,90
44,82
48,
38 42,
49
Thonerde
35,29
27,55
34,50
30,70
32,
65 34,
70
Eisenoxyd
7,03 **♦) 9,20 t)
0,88
8,23§)
0,
,87 0,
,74
Kalk
3,59
6,81
13,
,32 15,
,82
Magnesia
3,56
8,58
2,45
1,48
1,
,15 0,
,30
Natron (Kali)
5,53 i-
H 6,63
Ht) 6,78
3,
.22§§) 2
,23§§§)
Wasser
6,62
7,00
6,53
3,28
<,
,30 4,
,80
100.
100,08
99,48
99,10
100,89 101,
.08
.').0 Ka
♦) Manganoxyd. ♦♦) Kali. *♦♦) Oxydul. +) Worin 2.0 Oxydul. ++) Worin
ali. -H-f) Kali. §) Oxydul, worin 1,55 Mn 0. §§) 0,68 Kali. §§§) 0,6S Kali.
560 Silicate.
Was ist der Indianit (4.) ?
In ihm ist Na : Ca == 1 : 2, AI : Si = t M,8. Wäre er ein Ralk-Natronfeld-
spatli, so inüsste AI : Si = < : 2,8 sein. Ist er vielleicbt
/ 4Ca AI Si2 0^ \
\ Na2 AI Si2 0» /
Eine Wiederliolung der Versuche ist zu wünschen.
Kalk-Natronfeldspath.
In vielen und wichtigen Gesteinen finden sich Feldspäthe, welche Kalk und
Natron enthalten, und welche man, da sie die eingliedrige Form des Anorthits und
Albits haben, oft Plagioklase nennt. Solche sind der Labrador, Oiigoklas und
Andesin, der erste schon durch Klaproth's Analyse, später durch G. Rose*s Krysiall-
bestinimung, der zweite durch Breithaupt mineralogisch, durch Berzelius chemisch
(als Natronspodumen) unterschieden, während der Andesin aus Abich's Unter-
suchungen hervorging.
Lange nahm man für Jeden dieser Feldspäthe eine constante Zusammensetzung
an. So wurde der Labrador als
Na2 Ca» AH Si>2 0*»,
d. h. als aus den Silicaten
Na» Si3 Qio = Ca^ Si» O^o, AI« Si» 0»»
bestehend, betrachtet. Auf die einfachsten Sättigungsstufen bezogen, würden sie als
Verbindungen normaler und Ualbsilicate erscheinen :
/ 2Na2 Si OM / 2Ga Si 0'^ \ / 2A1 Si» 0» \
( Na* Si 0* /, \ Ca2 Si 0* /, \ A|2 Si» 0«2 /
Für den Oiigoklas nahm man
Na»o Ca» Al^ Si»« 0««*
an, d. h. er sollte aus
Na»ß Si« 02ß, Ca^ Si» 0^6, AI« Si^? 0'»,
d. h. aus normalen und anderthalbfachsauren (Bi- und Tri-) Silicaten bestehen :
/ 6Na2 Si 0» \ / 6Ca Si 0» ( j 6 AI Si» 0» \
\ Na* Si» 0^ /, \ Ca2 Si» 0» /, \ Al^ Si« 0^« /
Im Andesin endlich sah man
Na2 Ca Al2 Si« O^*,
d. h. lediglich die normalen Silicate
Na2 Si 0», Ca Si 0», AI Si» 0».
Mithin musstc
jeder Labrador 2Na : 3Ca
jeder Andesin 2 Na : Ca
jeder Oiigoklas t ONa : 3Ca
enthalten.
Je zahlreicher jedoch die Analysen wurden, um so mehr stellte sich heraus,
dass ein grosser Theil dessen, was man Labrador nannte, Na : Ca, d. h. je I AI.
derselben enthält; dass in Oligoklasen Na : Ca = 3 : 1, 4 : 1, 5 : \ vorkomml,
mit einem Wort, dass das Verhältniss von Na : Ca ein veränderliches für jeden dieser
Feldspäthe ist.
Sartorius von Waltershausen, welcher alle Feldspathanalysen, ohne ihren Werib
kritisch zu prüfen, verglich*), kam zu dem Schluss, dass es keine Grenze zwischen
Auorthit, den Kalk-Natronfeldspäthen und Albit gebe, und dass die Mittelglieder
*} Die Vulkan. Gesteine Islands. Göttingen 1858.
Silicate,
561
Mischungen beider Grenzgiieder seien. Da er aber annahm, dass die Eiozelg^der
der Mischung proportional zusammengesetzt seien, so blieb seine Ansicht eine unbe<"
weisbare Hypothese. Denn z. B. Labrador wäre eine Mischung von einem Natron*«'
Kaik-Anorthit mit einem Nalron-Kalk*-AU9it. Ein Labrador alsoj in welchem gemäss
der früheren allgemeinen Forme! AI : Si = i : 3 wäre, würde
- / Na^ AI Si2 On , / Na2 AI Sl« 0^« \
^\ CaAlSi20S/^\ CaAlSi«0*«/
d. h.
Na^ Ca Al^ Si« O^o
sein, d. h. er würde 2Na : Ca, imd nichl 2 Na : 3Ca enthalten. Abgesehen von
diesem Widerspruch mit den Thatsachen ist weder ein Natron -Anorthit noch ein
Kalk-Albit nachgewiesen.
Tschermak machte im J. 1865 darauf aufhierksam, dass nach den vorhandenen
Analysen alle Kalk-Natronfeldsp'äthe als isomorphe Mischungen von
Anorthit undAlbit zu betrachten sind. Also hängt das Verhältniss AI : Si von
demjenigen von Na : Ca ab und umgekehrt. Mit steigendem Gehalt von Natrium
nimmt auch das Silicium zu.
Tschermak: Wien. Ak. Ber. i86^undPogg. Ann. 125,139.
Durch eine Revision der vorhandenen Analysen suchte ich zu zeigen, dass das von
Tschermak aufgestellte Gesetz für die gut untersuchten Labradore, Oligoklase u. s. w.
den Thatsachen entspricht.
Ist also ein Kalk-Natronfeldspath
/ m Ca AI Si^ 0» \
\ n Na2 AI Si« 0^« /
oder besteht er aus m Mol. Anorthit und n Mol. Albit, so finden folgende Beziehungen
zwischen den At. der Elemente statt ;
Na :
Ca
bedingt
AI
: Si
1 :
6
: 2,308
1 :
3
: 2,57
1 :
2
: 2,8
2 :
3
: 3
1 :
1
: 3,33
3 :
2
: 3,71
i :
1
4
3 :
1
i,4
4 :
1
4,66
6 :
1
5
Wird Na = 0, so ist Al : Ca = 1 : 2 ; wird Ca = 0, so ist es = 1 : 6.
Die Richtigkeit der Analysen ISssl sich also durch beide Proportionen prüfen ;
aber aus begreiflichen Gründen wird Al : Si leichter richtig ausfallen, als Na : Ca.
Ich habe gefunden, dass von den vorhandenen eine kleinere Zahl als normale zu be-
zeichnen sind, weil bei ihnen das eine Verhältniss genau dem anderen entspricht,
wie es das Mischungsgesetz verlangt. Dass dies in der Mehrzahl nicht genau der Fall
ist, liegt am Material und an den Analysen selbst, aber fast die Hälfte aller zeigt doch
nur sehr geringe Abweichungen. Wo diese grösser sind, da zeigt sich auch sehr oft,
dass das- Atomverhältniss 2Na : AI und Ca : Al nicht erfüllt ist, welches ja die ganze
Gruppe charakterisirt.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 126,39. Ztschr. d. geol. G. 18,200. 24,138.
Streng ist der Ansicht, dass das Atomverhältniss Na : Ca nicht in dem Sinne
von AI : Si abhängig sei, wie das Mischungsgesetz verlangt. Er legt mithin auf die
Bammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II. 35
562 Silicate.
Abweichungen der Analysen einen grösseren Werth und nimmt an, dass in den Kalk-
Natronfeldsp'äthen nicht die Endglieder, Anortliit und Albit, als solche enthalten sind,
sondern dass einzelne Bestandtheile sich unabhängig von einander
ersetzen, d. h. dass es Silicate sind, in weichen Ca durch 2Na in wechselnden
Verhältnissen und eben so Na^ AI oder Ca Al durch tSi vertreten werde.
In einer weiteren Mittheilung äussert sich Streng dahin, dass er allerdings in
den Ralk-Natronfeldspäthen zwei Endglieder annehme, dass diese jedoch nicht reiner
Ralkfeldspath oder Natronfeldspath seien, sondern dass dieselben Mischungen aequi-
valent zusammengesetzter Silicate sein dürften, z. B.
/ n Ca AI Si2 OM ^( n Na^ Al Si« O*« \
\ Na2 AI Si2 0» / "'^^ \ Ca AI Si« Ol«/
Streng: Jahrb. Min. 1865.
Wenn Tschermak's Ansicht von uns bevorzugt wird, so geschieht dies schon
deswegen, weil wir glauben, an die Analysen nicht den Maassstab der Zuverlässig-
keit anlegen zu dürfen, der ihre Abweichimgen von dem Gesetz als begründet
ansieht.
Labrador.
Wir fassen hierunter die Mischungen
/nCaAlSi^O» \
\ Na2 AI Si«Oi«/
zusammen, in welchen n == 6 bis 2, d. h.
Na : Ca = 4 : 3 bis 1 : 1
AI : Si = 1 : 2,57 bis \ : 3,33
ist.
Labrador schmilzt v. d. L. leichter als Orthoklas unter Gelbfärbung der Flamme
zu weissem Email.
Im Porzellanofen bildet der Labrador von der Paulsinsel theUweise ein weisses
Glas und eine graue Masse, deren V. G. 2,504 resp. 2,631 ist. Rammeisberg.
Nach Deville vermindert sich das G. von 2,69 auf 2,525.
Wird von Clilorwasserstoffsäure zersetzt, jedoch nur als sehr feines Pulver und
nach längerem Erhitzen.
Klaproth analysirte zuerst den sogenannten Labradorstein von der Paulsinsel.
I.
\. Näröedal, Norwegen. V.G. 2,7U. Rammeisberg: Pogg. Ann. 139,178.
(v. Rath: Eb. 136,424. 138,171. Ludwig: Eb. 138,162.)
2. Neurode (Volpersdorf) . Aus Forellenstein. V. G. 2,709. v. Rath.
2a. Neurode, Schlesien. In Hypersthenit. V. G. 2,715. v. Rath: Eb.
95,538.
3. Berufjord, Island. V. G. 2,709. Damour: Bull. geol. (2) 7,88.
4. Egersund, Norwegen. V. G. 2,705. Kersten: Pogg. Ann. 63,123.
(Mehre Abänderungen.)
5. Havnefjord, Island. In Dolerit. V. G. 2,729. v. Rath: Pogg. Ann.
144,253. ;Früher Forchhammer : J. f. p. Ch. 30,385.)
6. Lund, Schweden. V. G. 2,68. Blomstrand : Ofversigt 1854.
7. Campsie bei Glasgow. Lehunte: Ed. N. ph. J. 1832.
8. Paulsinsel, Labrador, a. V. G. 2,697. Tschermak: s. o. b. Rammeis-
berg: s.o. c. Yogelsang: Jahresb. 1868.
Silicate.
563
\,
2.
22
i.
3.
4.
5.
Kieselsäure 49,77 47,05
52,55
52,47 52,
20 54,23
Thonerde 32,!
n 30,44
28,
32
29,22 29,05 29,64
Eisenoxyd —
4,56
2,
44
4,90 0,
80 —
Kalk U,(
57 16,53
H,
64
43,44 42,
40 42,04
Magnesia —
0,09
0,
48
— 0,
43 0,44
Natron 3,29 2,4 0
4,52
3,40 4,70 4,44
Kali —
0,78
0,
64
— —
- Spur
Wasser —
■
4,87
0,42
0,
404,
62
48
—
— —
— —
100.
40
99,80 98,
98 400,40
6. 7
1
a.
8.
b.
c.
Kieselsäure
53,82 54,
67
56,0
55,59
56,24
Thonerde
26,96 27,
89
27,5
25,44
29,49
Eisenoxyd
4,43 0,
34
0,7
2,73
4,34
Kalk
44,20 40,60
.
10,4
44,40
44,44
Magnesia
0,20 0,
48
0,4
0,54
Natron
5,00 5,05
5,0
4,83
4,37
Kali
4,34 0,
99,95 99,
49
49
(
0,4
»9,8
0,32
400,28
—
99,73
Gefundene Atouiverhältnisse.
Na (K) :
Ca (Mg)
AI (Fe)
: Si
4.
2,5
2,64
2.
3,5
2,53
2a.
3,4
2,6
3.
2
2,93
4.
4,5
3,0
5.
4,5
3,4
6.
4,08
3,3
7.
4,4
: 3,3
8a.
4,08
3,4
Nun erfordert das
Verhältniss
Na
:Ca
AI .
Si
2a.
: 3,5
: 2,5
(2.)
: 3
: 2,57
•
(«•)
: 2,5
: 2,66
(3.)
: 2
: 2,8
(4.5.)
: 4,5
: 3
(6.-8.)
: 4
: 3,33
Diese Analysen stimmen daher mit der Voraussetzung, der Labrador bestehe
aus Anorthit und Albit, sehr gut überein.
In der allgemeinen Formel
/ n Ca AI Si2 0» \ _ j n An.' \
\ Na2AlSiö 016/ ~ \ AI. /
ist n bei 2. = 7 bei 3. = 4
2a. =6 4. u. 5. = 3
4. = 5 6. — 8. = 2
36
564 Silicate.
II.
Die nachfolgeaden Analysen sind nach dem AtomverhäJtaUs Na : Ca gaardaet.
I. Aetna, Serra Giannicola. Weiss. V. G. 2,7H. Sartorius t. W*alters-
hausen: Vulk. G«st. Isl.
i. Radauthal, Baste. \.G.t,1t. Streng: B. h. Ztg. 4 864 No. 28. Mirb.
Min. 1862.
3. Rothenburg, Kyffhäuser. In Diorit. Nicht frisch, V. G. t,77. Streng:
Jahrb. Min. 1867.
4. Guadelupe. DevHle.
5. FärÖer. V. G. 2,69. Forchhammer: s. o^
6. Aetnalava, Yal del Bove. Abich: Pogg. Ann. 50,347.
7. Kiew. Geschiebe. Segeth: J. f. p. Ch. 20,253.
8. Radauthal. V. G. 2,817. Rammeisberg.
9. Nordisches Geschiebe. Dulk: Klöden Beitr. z. min. Kemrtn. d. Mark
Brandenburg 8. Stück.
10. Tannbergthal, sächs. Voigtland. In Porphyrit, V. G. 2,7f«. v. Rath:
Pogg. Ann. U4,251.
n. Rothenburg (s. 3.). Sehr frisch, V. G. 2,69. Streng: s. o.
12. Turdojak, Ural. In Diorit. V. G. 2,709. König: Ztsch. d. geol. G.
20,365.
13. Neurode. In Gabbro, V. G. 2,707. v. Rath: Pogg. Ann. 95,539.
14. Dalarne, Schweden. Svanberg: Berz. Jahresb. 23,285.
15. Veltlin. Im Diorit, V. G. 2,69. v. Rath: Pogg. Ann. U4,246.
16. Mombachler Höfe, Rheinbayern. In Melaphyr, V. G. 2,657. Schmid:
Eb. H9,138.
17. Schriesheim, Bergstrasse. Swiontkowski : Jahrb. Min. 4 866, 644.
17a. Monzoni, Fassathal. Lemberg: s. Anorthit.
18. Nordisches Geschiebe. König: s.o.
19. Morea. V.G. 2,883. Delesse: Ann. Min. ^4) 4 2, und C. rend. 27,44 4.
20. Ilfeld. In Melaphyr, V. G. 2,72. Streng: Ztsch. d. geol. G. 4 0,99.
13,64.
21. Oberstein. V. G. 2,642. Delesse.
22. Pont Jean, Vogesen. Derselbe.
23. Botzcn, Tyrol. Derselbe.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Kieselsäure
52,22
50,60
44,67
54,25
52,52
53,48
55,49
Thonerde
28,37
29,62
34,22
29,89
30,03
26,46
26,83
Eisenoxvd
*
1,79
2,13
0,88
1,72
4,60
4,60
Kalk
12,78
13,86
11.92
1 1,12
12,58
9,49
40,93
Magnesia
0,91
0,53
0,29
0,70
0,19
«,74
0,15
Natron
1,37
2,65
1,57
3,63
4,54
4,40
3,96
Kali
1,42
1,21
2,33
0,33
0,22
0,36
Wasser
0,57
1,22
4,13
0,12
0,89*;
0,54
99.43
101,82
100,01
99,92
101,55
99,83
98,40
MnO.
Siücftte. 565
8.
^.
40.
44.
42.
48.
14.
Kieselsäure
54,00
54,66
53,64
59,46
53,77
50,34
4^2,46
Thonerd«
29,54
«7,87
29,^8
25,97
28,7»
87,34
<2«,82
Eisenoxyd
-^
.^
-^
4,04
4,73
4,74
4,84
.Kalk
41^89
42,04
40,96
*9,23
44,01
10,57
•9,44
Magnesia
0,28
-^
0,03
0,78
4,08
Natron
3,44
5,46
4,36
3,94
4,68
4,84
4,64
Kali
2,09
—
4,45
0,47
0,83
4,55
4,79
Wasser
2,48
0,65
0,68
2,20
4,75
99,79
4 00.
400,44
100,49
400,77
99,24
98,59
<5.
46.
47.
4 7a.
48.
49.
20.
Kieselsäure
55,45
53,44
55,24
54,23
53,<1
53,20
53,44
Thonerde
29,49
24,88
29,02
27,65
28,48
27,34
27,27
Eisenoxyd
4,89
—
4,40
4,24
4,03
2,53
Kalk
9,90
9,42
9,94
44,47
40,32
8,02
7,47
Magnesia
0,44
0,4 9
—
4,04
0,94
Natron
5,23
5,62
5,43
4,03
5,54
3,52
5,09
Kali
0,80
4,31
2,90
4,02
3,40
4,08
Wasser
0,67
—
4,62
2,54
2,38
400,90 98,66 400,80 400. 99,94 400. 99,84
Na : 2Ca enthält auch der Labrt^or von WAtecrlUe, N. Hampshire. Dana :
Am. J. Sc. (3) 3,48.
24.
22.
23.
Kieselsäure
53,89
53,05
53,23
Thonerde
27,«6
28,66
27,73
£i8enoxy!d
0,97
4,00
4,50
Kalk
8,28
6,37
8,28
Magnesia
—
4,54
0,93
Natron
4,02
4,42
}
7,38
Kali
4,28
2,80
Wasser
3,00
2,40
0,95
400. 99,94 400.
III.
24. Hitter^e. V. G. 2,72. Waage: Forh. i Vid. Setsk. ChH$tiaia(a. 4 864
25. Glasgow, Milngavie. Le Hunte: s. o.
26. Belfahy, Vogesen. Delesse.
27. Moni Gen^rre. Derselbe.
28. Lava der Sandwichinseln. Schlieper: Dana ißn.
24.
25.
26.
«7.
28.
Kieselsäure
51,39
52,34
52,89
49,73
53,98
Thonerde
29,42
29,97
27,39
29,65
27,56
Eisenoxvd
2,90
0,86
4,24
0,94
4,4 4
Kalk
9,44
12,40
5,89
44,48
8,65
Magnesia
0,37
0,30*)
0,50
1,35
Natron
5,63
3,97
5,29
4,04
6,06
Kali
4,40
0,30
4,58
0,24
0,47
Wasser
0,74
400,96
—
2,28
99,86
3,75
4 00,09
99.54
99,24
*) Mn 0.
566 Silicate.
Wegen der Berechnung der Analysen vgl. Rammeisberg: Ztsch. d. geol. G.
24,138.
In der Abtheilung II. und III. stehen solche, bei denen (SNa -f- Ca) : AI
nicht = \ : \ ist, so wie offenbar zersetzte, wasserhaltige Labradore.
Feldspath (Labrador ?) aus dem Rhomben- (Syenit-) porphyr von TyveholiDeD,
Norwegen, a. Delesse. b. Svanberg. c. Kjerulf.
a.
ö.
c.
Rieselsäure
55,70
59,76
60,78
Thonerde
25,23
19,60
Eisenoxyd
<,7<
2,88
Kalk
4,94
4,37
0,88
Magnesia
0,72
4,04
Natron
7,04
6,86
Kali
3,53
2,76
Wasser
0,77
1,00
99,64 98,27
Seine Natur ist zweifelhaft. Nach G. Rose spaltet er rechtwinklig.
Ztschr. d. geol. G. 1,378.
Als unsicher sind zu bezeichnen :
Temuay, Vogesen. Delesse.
Chateau Richer, Canada. Hunt: Phil. Mag. 9,354.
Rowdon bei Montreal, Canada.
Morin, Canada.
Drummond, Canada. Hunt.
Analysen des farbenspielenden Labradors von Ojamo, Finnland, gaben 57,7
Kieselsäure, 8,5 — 9,9 Kalk, 5,5 — 6,2 Natron, mehr dem Andesit entsprechend;
wogegen nicht irisirende finnländische Labradore nur 43 — 46 Säure, 15 — 18 Kalk
und 3 — 4 Natron gaben, und dem Anorthit entsprechen.
Bonsdorffund Laurell : Jahrb. Min. 1838.
Erster Anhang zum Labrador.
SauSSUrit« (Jade z. Th.)
Verschiedene Substanzen sind mit diesem Namen bezeichnet.
1 . Zobten, Schlesien. MitUralit denGabbro bildend. Y. G. 2,79. Chandler:
Jahresb. 1856, 858.
2. Neurode. Spaltbarkeit und Zwillingsbildung des Labradors, V.G. 2,998.
V. Rath: Pogg. Ann. 95,555.
3. St. Aubin bei Neuchatel. Ein Steinbeil. Damour: C. rend. 63.
1.
2.
3.
Kieselsäure
51,76
50,84
50,69
Thonerde
26,82
26,00
25,65
Eisenoxyd
1,77
2,73
2,50
Kalk
12,96
14,95
10,61
Magnesia
0.35
0,22
5,76
Natron
4,61
4,68
4,64
Kali
0,62
0,61
Wasser
0,68
«,«*
0,30
99,57 101,24 100,15
Silicate.
567
4. BieierSee. Ein Steinmeissel. Y. G. 3,407. Fellenberg: Verh. Schweiz.
Nat. Interlaken 4 870.
5. Monte Rosa. Im Gabbro. Grünlich, V. G. 3,385. Etwas Talk ent-
haltend. Hunt: Am. J. Sc. (2) J7,336.
6. Monte Rosa. Bläulich, Y. G. 3,365. Hunt.
7. Genfer See. Im Gabbro. Bläulich, Y. G. 3,227. Fikentscher: N.
Jahrb. Pharm. 20,257. J. f. pr. Ch. 89,456.
8. Mont Gen^vre. Grünlich, Y. G. 2,85. Boulanger: Ann. Min. 3)
8,159*).
9. Orezzathal, Corsica. Y. d. L. leicht schmelzbar. Derselbe.
10. Schwarzwald. Mit Glimmer. Y. G. 3,16. Nicht frisch. Hütlin:
Fischer Die triklinen Feldspathe des Schwarzwaldes.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Kieselsäure
48,86
48,10
43,59
45,34
44,6
43,6
42,64
Thonerde
29,27
25,34
27,72
30,28
30,4
32,0
31,00
Eisenoxyd
1,67**)
3,30
2,61
1,37
2,40**)
Kalk
H,74
12,60
19,71
13,87
15,5
21,0
8,21
Magnesia
—
6,76
2,98
3,88
2,5
2,4
5,73
Natron
5,43
3,55
3,08
4,23
7,5
1 3,50
Kali
3,58
—
—
^6
Wasser
0,50
0,66
0,35
0,71
3,83
R
: AI
1.
«,8 :
9
1,3 :
3.
<,5
4.
i,i
6.
1,7 :
7.
),3 :
Na
: Ca
: ),5
4,67
: i
: 4,5
: 4,2
: 2,5
101,05 100,31 100,04 99,68 100,5 100,6 97,31
Schon in zwei Analysen Klaproth's und Saussure's (Saussurit vom Genfer See)
treten diese Unterschiede hervor.
Zunächst weichen alle diese Substanzen dadurch von der Feldspathnatur ab,
dass sie nicht, 2Na = R gesetzt, R : AI = 1 : 1 enthalten.
AI : Si
3,2
3,1
3,2
2,8
2,5
2,5
Hunt glaubt, die säureärmeren als dichten Zoisit betrachten zu dürfen, was
wegen der Alkalien nicht thunlich ist.
Zweiter Anhang zum Labrador.
Jadeit (Nephrit z. Th.).
Während einTheil des Nephrits als Cacholong demTremolit nahesteht***), ist
ein anderer durch Thonerde- und Natrongehalt bezeichnet. Ist im Yerhalten jenem
ähnlich.
1. Excidueil, Dept. Dordogne. Damour: Ann. Ch. Ph. (3) 16,469. C,
rend. 61,313. 357.
2. China. Blaugrün, Y. G. 3,345. Fellenberg: Mitth. Bern. nat. Ges.
1860. 1865. 1868. 1870.
3. Wald von Senart. Hellgrün, Y. G. 3,352. Damour.
4. Möhrigen. Steinbeil. Grün, V. G. 3,298. Fellenberg.
♦) Ygl. Labrador III. 27. ♦*) Fe 0. *♦*) S. Anhang zur Augitgruppe.
Ö68
Silicate.
\
•
«.
3.
4.
Kieselsäure
56,40
60,22
58,92
58,18
Thonerde
4 4,76
22,85
48,98
t4,86
Eisenoxyd
3,27
— •
—
—
Eisenoxydui
6,7«
2,24
0,98
Mi
Kalk
5,49
^«
«,04
t,S3
Magnesia
4,82
4,46
4,83
1,99
Natron
44,20
42,6«
4 4,4)5
18,97
Wasser
—
0J4
400,70
• —
99,66
40*0,30
40e,'97
tNae= R
u
u
SKaitttR
R— 3R
Na
: R
R
: R
Si
R : R
R
: Si
1.
4,5
: 4
4,44 :
4
: 6,7
2,5 : 4
4 :
: 4
«
5
: 4
0,4 :
: 4
: 4,5
4,3 : 4
4 ;
: 4,05
3.
4,5
: 4
4,24 ;
4 .
: 5,3
2,2 : 4
4 :
4
4.
3,2 :
4
0,6 :
4 .
: 4,6
4,6 : 4
4 :
: -4
Ans der letzten Reihe folgt, dass diese sonst ziemiich verschiedenea SiÜMianzeo
0 r ui a 1
e Silicate sind.
Da in allen
Na : Al nahe =^ 2 : 4 ist, so könnea sie als
j"C
^a2Si 03 »
AI Si3 0» /
'
1 n,
R Si 03
1
ezeichn
let werden.
n :
m
ist in 4 .
3. ^ 4 :
3
2. «s 2 :
5
4. = 2 : 3
Ausser den Arbeiten von Fellenberg und Damour, von denen besonders Ersterer
zahlreiche Analysen mitgetheilt hat :
Hochstetter, neuseeländischer Nephrit: Wien. Ak. Her. 49.
Schlagintweit, Nephrit vom Küenlüngebirge : J. Ch. Soc. (2) 4 2,779.
Andesin.
Abich gab diesen Namen dem Kalknatronfeidspath des Aadesits der Cordilleren
und wir gebrauchen ihn für diejenigen Mischungen
Ca AI Si2 0'* \
nNa2AlSi«0i«/
in welchen n = 0,6 bis 4,5 ist, also Na : Ca = 4 : 4 bis 3 : 4, AI : Si=s 4 : 3,33
bis 4 : 4,4 ist, ohne jedoch scharfe Grenzen gegen Labrador und Oligoklas ziehen
zu wollen. Das Mittelglied, worin n =x= 4, welches also
j
{
/ Ca AI Si2 0« \
\Na2AlSi«0i«/
hat die Mischung eines normalen Sil
icats.
Berechnet
8Si — 224
— Si 02 69,76
2A1 — 409,2
AI 03 25,55
Ca — 40
CaO 6,97
2Na — 46
Na2 0 7,72
240 — 384
400.
803,2
SUicate. ' 669
Der Andesin verbält sich ähalich dem Labrador «nd Oligoklas.
\. Fr^jus, Esterrel- Gebirge, a. V.O. 2^6^. Rammehberg. b. Y. G.
2,636. V. Rath: Pogg. Ann. U4,245. (Auch Deville : Bull. geol. [t]
6,410.)
2. Marmato bei p0|)ayaQ. a. V. G. 2,674. Rammeisberg. b.Y.^. 2,733.
Abich: Pogg. Abu. 51,523. c. V.O. 2,679. Jacobson: Ifinbeilung
G. Rose's. d. V. G. 2,61. Deville.
4. 2.
a.
b.
a.
h
L
c.
d.
Kieselsäure
58,32
58,03
60,26
59,60
60,44
63,86
Thonerde
26,52
26,64
25,04
24,28
25,39
94,05
Eisenoxyd
—
4,58
0,87
—
Kalk
8,48
8,07
6,87
5,77
7,93
5,04
Magnesia
0,4 4
0,44
4,08
0,53
0,38
Natron
5,27
6,46
7,74
6,63
7,99
5,04
Kali
2,36
0,97
0,84
4,08
4,66
0,88
Wasser
0,60
404,36
0,76
99,87
4 00,86
99,92
404,54
400.
Na :
Ca
AI : Si
4a.
4,48 :
: 3,7
4b.
4,52 :
3,7
2a.
2,4 :
: i,4
2b,
4,8 :
: 4
2d.
4,8 :
: 4,6
No. 4 besteht aus 4 Mol. Anorthit und 3 Mol. Albit.
No. 2 ist nach a. =^ 4 : 4 Mol., dann mnss Al : Si ^= 4 : 4 sein.
3. Langlanchi, Quito. V. G. 2,604. v. Rath: Pogg. Ann. Strppl. 6,308.
4. Pomasqui, Quito. V, G. 2,644. Derselbe: Berl. Ak. Her. 4874, 34.
6. Guagua Pichincha. V. G. 2,620. Desgl.
6. Cucurusape bei Marmato. V. G. 2,64. Deville.
7. Marmorera, Oberhalbsteiner Thal. In Gabbro, V. G. 2,84. v. Rath.
8. Pitkäranta. Jewreinow: B. h. Ztg. 4 853.
9. Odern, Vogesen. Im Gabbro. Delesse.
4 0. UveHca bei Orenburg. V. G. 2,654. v. Rath: Pogg. Ann. 4 47,276.
4 0a.Piz Rosag, Graubündten. V. G. 2,835. v. Rath: Ztschr. d. geol. G.
9,226.
4 4. Monte Adamello. In Tonalit, V. G. 2,696. v. Rath: Ztschr. d.geol. G.
46,249.
4 2. Pululagua, Quito. V. G. 2,659. v. Rath: s. Pomasqui.
4 3. Mojanda, Quito. V. G. 2,666. Desgl.
4 4. Meissner, Hessen. In Dolerit. Petersen: Münch. Ak. Ber. 4 873, 4 44.
16. Frankenstein. Feinkörnig, V. G. 2,66. Schmidt: Pogg. Ann. 64,386.
4 6. Ebendaher (Baumgarten) . Grobkörnig. Varrentrapp : Pogg. Ann. 62,473.
4 7. Sala. Svanberg: Berz. Jahresb. 27,248.
48. Pikruki, Finnland. V. G. 2,696. Struve.
4 9. Cullakenen. Feinkörnig, V. G. 2,64. Chatard: J. f. pr. Ch. (2) 9,73.
20. Vesuv (Somraa). V. G. 2,647. v. Rath : Ebend. 444,225.
24. Rothenburg (KyfThäuser) , Steinthal. V. G. 2,63. Streng: Jahrb. Min.
4867.
570
Silicate.
tt. Monte Mulatto, Predazzo. V. G. 1,663. v. Rath: s. VesuT.
23. Senrance, Vogesen. Delesse.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Kieselsäure
55,64
55,86
59,1
58,11
53,9S
60,97
Thonerde
28,19
28,10
26,1
28,16
24,51
25,40
Elsenoxyd
ro2
—
—
4,46
Kalk
9,79
10,95
8,85
5,35
9,41
6,36
Magnesia
0,19
1,52
1,26
0,39
Natron
5,48
5,09
5,5
5,17
5,57
6,38
Kali
0,63
0,4
0,44
1,59
0,66
Wasser
1,25
100.
2,76
100,18
—
100,94
100.
«00,05
100,46
9.
10.
lOa.
M.
12.
4 3.
Kieselsäure
1 55,23
60,34
57,64
56,79
59,39
60,48
Thonerde
24, U
24,39
22,99
28,48
26,08
25,35
Eisenoxyd
l,H
0,18
3,92
Kalk
6,86
o,d6
8,09
8,56
8,20
7,26
Magnesia
1,48
—
0.37
Natron
4,83
8,44
5,25
6,10
6,74
7,28
Kali
3,03
0.73
1,79
0,34
0,22
0,08
Wasser
3,05
1,32
101,37
0,24
100,51
0,12
100,75
0,04
99,83
99,64
400,48
14.
15.
16.
17.
18.
49.
Kieselsäure
J 59,79
58,93
58,41
59,66
60,90
58,41
Thonerde
25,91
23,50
25,23
23,27
24,3«
25,93
Eisenoxyd
1,27
1,18
0,38
Kalk
6,86
5,67
6,54
6,17
5,78
5,82
Magnesia
0,56
0,41
0,36
—
0,48
Natron
6,83
7,42
9,39
5,61
6,51
6,45
Kali
0.61
0,05
—
1,74
4,87
2,40
Wasser
2,21
0,39*)
1,02
98,01
0,62
100.
0,93
100.
99,98
400,20
100.
20.
21.
22.
23.
Kieselsäure
58,53
60,01
60,35
58,92
Thonerde
26,55
21,66
25,45
25,05
Eisenoxvd
m
—
1,54
—
Kalk
6,43
5,15
5,14
4,64
Magnesia
0,68
0,03
0,41
Natron
7.74
7,08
7,63
7,20
Kali
0,89
1,37
1,21
2,06
Wasser
2,59
100,08
99,81
99,55
tOO, 14
" Ni 0.
«•
) Und Kohlensäure.
Silicate.
571
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
\0.
iOa.
M.
12.
Na
\
\
4,2
4,3
4,07
4,8
1,4
«,5
4,35
1,3
«,5
Si
liaitUADOC*
Na
3,3
43.
1,8
3,4
<4.
«,9
3,9
4 5.
2,^
3,5
46.
2,4
4,2
47.
2,45
4,1
18.
2,4
3,8
19.
2,34
4,2
20.
2,35
3,87
24.
4,4
3,4
22.
2,9
3,9
23.
2,96
Ca AI : Si Na : Ca AI : Si
4,4
,2 4 : 3,4 , 44. 4,9 : 4 4 : 3,95
4,2
3,96
4,2
4,3
3,8
3,75
4,5
4
4
he 3. — 7. werden mit gleichem Recht als Labrador zu be-
Die Feldspat
zeichnen sein.
No. 20. Andesin vom Vesuv. Hier ist Ca : Na = 4 : 2^ = 3 : 7, wo-
nach die Mischung aus 6 Mol. Anortbit und 7 Mol. Albit bestehen würde und AI : Si
= I : 4,4 5 sein müsste. Nach der Analyse ist letzteres aber = 4 : 3,75, was
wiederum Ca : Na = 4 : 4-J bedingt. Die Analyse entspricht also, gleich manchen
anderen, dem Gesetze nicht.
Ausserdem liegen noch folgende Analyjsen vor :
24. Vapnefjord, Island. V. G. 2,65. Sartorius von Waltershausen : Yulk.
Gest. 24.
25. Coravillers, Vogesen. V. G. 2,65 4, Delesse.
26. Chagey, Haute-Saöne. V. G. 2,736. Delesse.
27. La Bresse. V. G. 2,667. Delesse.
28. ehester, Massachusetts. Derb, grünlich, AT. G. 2,586. Jackson: Am.
J. Sc. (2) 42,407.
29. Chateau Richer, Canada. V. G. 2,67. Hunt: Jahresb. 4862.
30. Popayan. Weisse Zwillingskrystalle. V. G. 2,64. Francis: Pogg. Ann.
52,474.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
Kieselsäure
60,29
58,94
59,95
58,55
62,00
59,80
56,72
Thonerde
23,75
24,59
24,43
25,26
24,40
25,39
26,52
Eisenoxyd
3,24
0,99
4,05
0,30
.
0,60
0,70
Kalk
6,29
4,04
5,65
5,03
3,50
7,78
9,38
Magnesia
0,64
0,40
0,74
4,30
0,70
0,44
Natron
5,70
7,59
5,39
6,44
8,07
5,4 4
6,4 9
Kali
0,87
2,53
0,84
4,50
4,00
0,80
Wasser
0,98
100.
2,28
400.
0,94
99,29
4,00
99,67
—
•
100,75
99,82
400,34
Es ist
in 24.
- 30.
Na : Ca
1,6 : 4
4, '28 : 1
AI
4
4
: Si
: 4
: 3,6
Oligoklas.
Verhält sich wie Orthoklas, schmilzt etwas leichter und färbt die Flamme gelb.
Wird von Säuren um so schwächer angegriffen, je ärmer an Kalk er ist.
;572 Silicate.
Wir stellen hier die Kalk-Naiponfeldepäthe
/nNa2AlSieOie\
\ Ca AI Si2 0» /
zusammen, in deren Mehrzahl n ccr i,5 — 2 — 3 — 4 etc.
oder
Na : Ca = 3 : I — 6 : f , und AI : ßi = < : 4,4 -*- I : 5
ist.
i. Neurode, Warthaberg. V. G. 2,7H7. König: Ztschr. d. geol. 0.
20,365.
i. Puy de D6me. Rossmann: Eb. 16,663.
3. Sutherlandshirc. Houghton: Phil. Mag. (4) 40,59.
4. Schaitansk, Ural. V. G. 2,672. König: Ztschr. d. geol. G. 20,365.
5. Elba. V. G. 2,662. Damour: Mitthlg.
6. Arendal. Rosales: Pogg. Ann. 55,4 09.
7. Albula- Y. G. 2,72. v. Rath: Ztschr. d. geol. G. 9,«t6.
8. Tvedestrand. (Sonnenstein.) V. G. 2,.656. Scheerer: Po^. Ann.
64,153.
9. Aberdeen. Houghton.
10. Schaitansk. Bodemann: Pogg. Ann. 55,410.
H. Rothenburg. Im Gneis. V. G. 2,64. Streng: )ahrb. Min. 1867.
12. Niedermendig. V. G. 2,611. v. Rath: Pogg. Ann. 444,235.
13. Gaggenau, Baden. Im Gneis. Seneca: Geol. Beschr. Badens 62.
14. Ytterby. Berzelius: Jahresb. 4,147, 49,302.
15. Flensburg, Schleswig. V. G. 2,651. Wolff: J. f. pr. Ch. 34,234.
16. Hartenberg, Siebengebirge. In Basalt. Y. G. 2,632. v. Kath: s. 12.
17. Veltlin. Mit Turmalin, V. G. 2,632. v. Rath.
18. Schaitansk. V. G. 2,642. v. Rath: Pogg. Ann. 147,275.
19. Stockholm. Berzelius.
20. Freiberg, Tiefer Fürstenstolln. V. G. 2,65. Kersten : J. f. pr. Ch.
37,174.
21. Katharinenburg, Ajatskaja. Francis: Pogg. Ann. 52,470.
22. ünionville. Chatard: J. f. pr. Ch. (2) 4,73.
23. Röttchen, Siebengebirge. In Trachyt. Sothe : Dechen Dae 6iel>eiigb.
24. Arendal. Krystallisirt. Hagen: Pogg. Ann. 44,329.
25. Ytterby. Ludwig: Eb. 141,119.
26. HitterÖe. Tschermak.
27. Halle. In Porphyr. Laspeyres: Ztschr. d. geol. G. 4 6,391.
28. Vesuv. V. G. 2,601. v. Rath: Pogg. Ann. 138,464.
29. Wilmington*). Tecla: J. Min. 1871.
30. Bannle, Norwegen. V. G. 2,67. Hawes: Am. J. Sc. (3; 7,579.
3 1 . Warmbrunn. Rammeisberg.'
3i. Tenerife. Y. G. 2,594. Deville: C. rend. 19,46.
33. Laacher See. V. G. 2,56. Fouque: Ebend.
34. Haddam. Smith: Am. J. Sc. (2) 15,207. 16,41.
35. ünionville**). Smith.
*) 8 . Albit. ♦*) S. Albit.
i.^J
Silicate.
57»
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
Kieselsäure^
Thonerde
Eisenoxyd
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Kalk
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
2.
62,04
20,43
2,02
4,54
0,52
5,47
2,69
0,H*)
97,52
9.
62,00
23,20
4,74
9,20
0,43
99,54
16.
6^,5«
24,84
0,66
2,32
0,95
6,84
3,65
0,43
400,24
23.
63,16
22,44
2,54
2,07
0,65
8,4 3
1,34
30.
66,04
20,33
0,29
4,29
4,44
40,01
0,21
— 0,95
404,30 400,23
4.
64, 5i
22,36
4,75
6,23
4,94
2,82
99,64
8.
64,30
23,77
0,36
4„78
8,50
1,29
fÖO^
i5.
64,30
22,34
4,42
9,0t
99,77
22.
59,35
24,46
0,64
3,08
0,34
7,22
3,78
4,96
100,50
*■ .7 •
64,75
23,56
2,84
9,04
1,44
3.
4.
5.
6.
7.
64,80
60,69
62,^30
62,70
62,84
24,80
24,24
22,00
23,80
24,46
0,li
0,44
8,70
2,54
4,93
4,63
4,86
4,60
3,53
—
—
—
0,82
8,78
8,42
7,75
8,20
8,88
5,94
0,98
4,28
0,94
4,85
4,33
0,85
4 00,74
400,17
98,74
488,87
488,29
40.
44.
42.
43.
44.
64,25
60,94
63,06
63,63
64,55
22,24
24,22
23^27
22,52
23,88
0,54
4,6^
—
—
2,57
3,94
4,4 6
3,85
3,48
4,44
—
—
8,44
8,88
7,98
7,65
8^93
8,39
9,67
4,06
0,95
01,62
2,29
8,38
0,T9
— —
—
99,76
4 00,4 5
400,04
184,42
99,38
4 7.
4 8w
49.
20.
2i.
64,.58»
63,83
63,78
62^ 9^7
64,8^
23,08
22,^58
23,95
23,48
49,68
— '
--^
8,5^
8,54
4,4 4
3,49
3,42
2,05
2,83
2,46
—
8,06
0,65
8,24
4,85
8,98
8,86
8,44
7,24
7,55
0,62
4,02
4,20
2,42
3,94
— -
0,3*
400,65
tOO,45
400,4^
99,69
99,52
24.
25.
26.
27.
28.
63,54
64,84
64,3
64,26
62,36
23,09
22,99
22,0
24,89
23,38
3,84
2,44
3,15
2,8
2,28
2,88
0,77
0,1
8,58
9,37
8,89
9,7
1 9,96
7,42
2,49
0,82
0,8
2,66
8,4'3
404,37
400,66
400.
4 84,4 8
98,83
34.
32.
33.
34.
35.
63,94
63,84
63,5
64,25
64,27
23,74
21,98
22,4
24,98
24,24
2,52
4,40
0,3
2,46
8,84
0,66
4,8
0,58
7,66
9,46
8,9
48,88
40,94
2,47
2,99
3,4
8,58
4,36
8,29
99,48
4,08
400.
400.
400.
400,25
♦ Nebsl 4,84 Eisenglanz.
574
Silicate.
Na
4.
2
2.
2,7
3.
3,2
4.
3,3
6.
3,3
6.
3,4
7.
3,4
8.
3,5
9.
3,6
40.
3,8
44.
3,8
42.
4,0
43.
4,0
44.
4,17
4 5.
4,0
46.
4,6
47.
4,9
48.
5
Atomverhältnisse .
Si
Na
4,5
49.
5
4,86
20.
5
4,27
24.
5
4,2
22.
5
4,8
23.
5,5
4,4
24.
5,5
4,66
25.
5,4
4,37
26.
5,5
4,57
27.
5,8
4,87
28.
5,8
4,4
29.
6,2
4,63
30.
6,3
4,9
34.
6,5
4,4
32.
7,0
5,0
33.
7,2
4,87
34.
8,6
4,78
35.
43,2
4,9
Ca AI : Si Na : Ca Al : Si
i,5
(.5
*,7
4,7
i,87
5,0
*.*
4,56
4,7
5,4
4,6
4,8
4,9
5,0
6,S
Manche dieser Analysen entsprechen dem Mischungsgesetz sehr gut, wie aus
diesen Zahlen erhellt. So z. B. No. IS, manche aber auch nicht, wie No. I, wo aus
AI : Si das Verhältniss 3Na : Ca folgt.
Auffällig sind ferner die Abweichungen bei OUgoklasen desselben Fundorts,
z. B.
Schaitansk.
Na : Ca Al ;
Si
König (4.)
3,3 : 4 4
: 4,2
Bodemann (40.)
3,8 : 4 4
: 4,87
V. Rath (18.)
5:4 4
Yllerby.
: 4,9
Berzelius (44.)
4,2 : 4 4
: 4,4
Ludwig (25.)
5,4 : 4 4
Arendal.
: 4,9
Rosales (6.
3,4 : 4 4
: 4,4
Hagen (24.)
5,5 : 4 4
: 4,7
Die letzten sehr kalkarmen Oligoklase können eben so gut als Albit bezeichoel
werden.
Noch sind folgende Analysen anzuführen :
36. Fassathal. In Monzonit. Lemberg: s. Anorthit.
37. Rimito, Finnland. V. G. 2,63. Chodnew: Pogg. Ann. 6 4,390.
38. Dept. Arriöge. Laurent: Ann. Ch. Ph. 59,408.
39. Aus Protogyn. Delesse.
40. Pargas. Bonsdorf: Mitthlg. Moberg*s.
4 4 . Aus antikem rothem Porphyr. Delesse.
42. Ural, aus Smaragdgruben. In Glimmerschiefer. Y. G. 2,656. Jewret-
now: B. h. Ztg. 1853.
43. Quenast, Belgien. Delesse.
44. Marienbad, Böhmen. V. G. 2,634. Kersten: Jahrb. Min. 4 845.
45. Boden bei Marienberg. V. G. 2,68. Kemdt: J. f. pr. Ch. 43,tl4.
Silicate. 575
46. Visembach, Vogesen. Deiesse.
47. Chaianges bei Allemont. Lory: Bull. göoi. (2) 7,542.
48. Bourg d'Olsans. Derselbe.
49. Lavaldeas, Dept. Is^re. Derselbe.
50. Mont Gen^vre. V. G. 2,923 (?]. Deiesse.
51. Pik von Tenerife. In glasiger Lava. Deville.
52. Tenerife. In Trachyt. Derselbe.
53. Fuenle Agria, Tenerife. Derselbe.
54. Pettinengo bei Turin. Korund führend. Rocholl: In mein. Labor.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
Rieselsäure
62,07
63,80
62,6
63,25
62,03
58,92
60,63
Thonerde
21,87
21,31
24,6
23,92
24,34
22,49
26,35
Eisenoxyd
1,49
—
0,1
—
4,00
0,75
0,40
Kalk
6,96
0,47
3,0
3,23
4,86
6,43
4,15
Magnesia
0,66
—
0,2
0,32
—
1,87
0,25
Natron
5,29
12,04
8,9
6,88
(10,77)
6,93
5,60
Kali
0,66
1,98
—
2,31
0,93
1,47
.Wasser
4,00
100.
—
1,64
99,66
99,60
99,4
99,91 i
100.
98,55
43.
44.
45.
46.
47.
48.
49.
Kieselsäure
63,70
63,20
61,96
63,88
59,4
59,9
60,0
Thonerde
22,61
23,50
22,66
22,27
24,2
25,1
23,8
Eisenoxyd
0,53
0,31
0,35
0,51
0,6
1,1
Kalk
1,44
2,42
2,41
3,15
3,7
3,7
6,0
Magnesia
1,20
0,25
0,11
—
0,7
4,5
Natron
6,15
7,42
9,43
6,66
7,0
7,4 \
5,3
Kali
2,81
2,22
3,08
*,2*
3,4
^2 /
Wasser
1,22
99,.69
—
—
0,70
98,68
(,5
99,8
4,7
99,7 4
2,3
99,32
lob.
00.
50.
51.
52.
53.
54.
Kieselsäure 56
,12
62,97
62,54
61,55
62,52
Thonerde 17
,40
22,29
22,49
22,03
22,40
Eisenoxyd 8,
.30
—
Kalk
8,
,74
2,06
2,18
2,81
2,29
Magnesia 3,
,41
0,54
0,41
0,47
Natron
3,
.72
8,45
7,84
7,74
40,78
Kali
0,
.24
3,69
4,54
3,44
4,19
Wasser
1,
99
,93
,86 1
00.
100.
98,04
99,18
Grüner Feldspath von Bodenmais. Eine Verwachsung von Orthoklas
und Oligoklas. Kerndt und Potyka erhielten bei ihren Analysen 63,12 — 63,66
Kieselsäure, 0,4—0,65 Kalk, 10,66 — 12,57 Kali, 2,4 1—5,14 Natron. Sie haben
also hauptsächlich Orthoklas untersucht.
Ein einzelner Krystall, V. G. 2,594, gab mir 20,15 Thonerde, 2,54 Eisenoxyd,
5,52 Kalk, 0,2 4 Bafyt, 0,20 Magnesia, 9,70 Natron, 2,3 KaU. Dies ist mithin ein
Oligoklas, in welchem Ca : Na = 1 : 3, AI : Si = 1 : 4,5.
Kerndt: J. f. pr. Ch. 43,207. — Potyka: Pogg. Ann. 408,363.
576
Silicate.
Hyalophi
Wird von Säuren kaum angegriffen.
<. Binnenthal, Wallis. In Dolomit, a. Chrlaub: Pogg. Ann. 100,547.
b. Stockar-Escher : Kenngott üeb. 1856 — 57. c. Petersen*).
2. Jacobsberg's Grube, Nordmarit, Wermland. Igelström: öfvers. 1867.
3. Meiches, Vogelsberg, Hessen. In Nephelinit. Knop: Jahrb. Min. 1865,
674.
1.
2.
3.
a.**)
b.
c.
KieselsSnre
51,30
52,67
51,84
51,14
59,69
Thonerde
21,50
21,12
22,08
22,86
21,04
Baryt
1 5, H
15,05
14,82
9,56
«,63**
Kalk
0,87
0,46
0,65
4,28
0,95
Magnesia
0,84
0,04
OJO
3,10
2,27i)
Kali
9,25
7,82
\ 9,06
8,61
Natron
0,55
i,U
4
6,55
Wasser
0,58
100.
0,58
99,88
0,48
—
1
—
100.
01,74
Atomverhältnisse
(2R = B
ü.
K,Na
: Ba,Ca
Ba,Ca: AI
R
: AI
: Si
la. 1,6
: 1
1 : 1,54
1,17
: 1
: 4,08
Ib. 2,1
: 1
1 : 1,9
M :
1 :
: i,«
2. 1
1
1 : 1,0
1,4 :
1 :
3,9
3. 4
1
1 : 3,1
0,96 :
1 :
4,9
Legt man für I . die Analyse b. der Rechnung zu Grunde, so ist dieser Hyalophan
eine isomorphe Mischung von gleichen Mol. Orthoklas-rf) und einem Baryt-
fei dspath gleich dem Anorthit,
( K2 AI Si« 0»«
\ Ba AI Si2 0^
]
wonach
K
Ba
AI
Ba = 2
Al= I
Si= 1
I
2
4
No. 2 würde eine Mischung von I Mol. Orthoklas und 2 Mol. eines Baryt-Kalk-
Magnesia-Feldspaths sein, in welchem Ba : Ca : Mg fast =1:1:1 ist.
No. 3 erscheint als eine Mischung von 2 Mol. eines Orthoklases, in welchem
Na : Ca = 1 : 2, mit einem Feldspath, der ebenfalls ein Halbsilicat ist, aber nur
I At. Ba gegen 3 At. Ca und Fe enthält.
Da der Hyalophan die Stniktur des Orthoklases hat, so folgt, dass der in ihm
enthaltene Baryt- und Kalk-Feldspath ebenfalls zwei- und eingliedrig sein müsse.
Es kann daher Orthoklase geben, welche kalkhaltig sind, ohne Plagioklase zu sein.
Vgl. Rammeisberg: Ztschr. d. geol. G. 18,200.
*] Eine frühere Analyse von Sartorius, dem Entdecker des Minerals, ist unrichtig. Pogg.
Ann. 94,U9. **) Nach Abzug von 4,12 Schwefelsäure als Schwerspath. *•♦) %,%% SrO.
i; Fe 0. -H-) Der Hyalophan ist ein Orthoklas.
Silicate. 577
Andalusitgruppe.
(Drittelsilicate. Drittel- und Yiertelsilicate.)
Andalusit.
V. d. L. unschmelzbar. Schwillt mit Soda an, ohne zu schmelzen. Mit Kobalt-
solution befeuchtet und geglüht, wird er blau.
Wird von Säuren nicht angegriffen.
Von den älteren Analysen sind manche (Vauquelin, Brandes] unrichtig.
4. Brasilien. Durchsichtig, V. G. 3,17. Damour: Ann. Min. (4) 4,53.
Des Cloizeaux: Man. 1,535.
2. Fahlun. Svanberg: Berz. Jahresb. 23,279.
3. Munzig bei Meissen. V. G. 3,i52. Kersten; J. f. pr. Ch. 37,i62.
4. Lisens, Tyrol. In Cyanit verwandelt. V. G. 3,401. Roth: Ztschr. d.
geol. G. 7,15.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
37,24
37,65
37,51
36,74
Thonerde
62,07
59,87
60,01
59,65
Eisenoxyd
0,61
4,87
1,49
2,80
Kalk
0,58
0,48
0,49
Magnesia
—
0,38
100,35
0,46
99,95
99,92
99,68
Der Andalusit ist
drittelkieselsaure Thonerde,
AI Si OK
Si = 28 = Si 02 36,90
AI == 54,6 AI 03 63,10
50 = 80 ~^,
162,6
Zu demselben Resultat führen folgende Analysen :
5. Herzogau, Oberpfalz. Bucholz: Moll's Ephem. 4,190.
6. Robschütz bei Meissen. Pfingsten: Pogg. Ann. 97,113.
7. Bräunsdorf bei Freiberg. Derselbe.
8. Wunsiedel, Fichtelgebirge. Derselbe.
9. Langtaufers Thal, Tyrol. Hubert: Jahrb. geol. Reichs. 1,350.
10. Krumbach, Steiermark. In Cyanit verwandelt. Derselbe.
11. Connemara. Rowney: Jahresb. 1861, 9,82.
1 2. Juschakowa bei Mursinsk, Ural. Jeremejew : Kokscharow Beitr. 5, 1 69.
13. Nertschinsk. Theilweise in Glimmer verwandelt. Derselbe.
14. Niemis, Kalvola, Finnland. Arppe: Anal, of Finsk. Min. 32.
Zwei Analysen weichen etwas ab.
15. Lisens, Tyrol. a. Bunsen: Pogg. Ann. 47,186. b. V. G. 3,154.
A. Erdmann: Berz. Jahresb. 24,311.
a. b.
Kieselsäure
40,17
39,99
Thonerde
58,62
58,60
Eisenoxyd
0,72
Manganoxyd
0,51
0,83
Kalk
0,28
99,58 100,14
Rarameisberg, H.indb. d. Mineralchemie. II. 37
57S Silicate.
Beide führen auf
A.s,.o"={«*l. II,»; }
also Drittel- und Halbsilicat, berechnet zu 39,68 Rieselsäure und 60,32 Thonerde.
Chiastolith. Ist ein Gesteinsmasse einschliessender, von Zersetzung er-
grilTener Andalusit, oft sehr weich.
\. Fundort unbekannt. Landgrebe: Schwgg. J. 59,55.
2. Lancaster, Massachusetts, a. Bunsen. b. V. G. 2,9i3. Petersen. (Früher
Jackson: Boston nat. bist. Soc. J. 1,55.j
3. Bona, Algerien. Renou: Jahresb. 1849, 736.
4. Bretagne. Arfvedson: Berz. Jahresb. H,204.
5. Mankowa, Nertschinsk. Jeremejew: s. o.
6. Fundort unbekannt. Carius: Blum, dritter Nachtr. z. d. Pseudoni. 79.
i.
2.
a.
b.
3.
4.
6.
6.
Kieselsäure
68,50
39,09
41,95
36,6
46,3
35,3
36,53
Thonerde
30, H
58,56
48,60
61,9
30,6
etyt
54,04
Eisenoxyd
0,53
9,30
«,6
0,3
4,04
Kalk
0,21
0,41
0,5
0,02
Magnesia
1,12
2,7
—
0,91
Kali
H,3
<,6
4,74'
Wasser
0,27
0,99
—
1,1
0,2
6,92
100. 99,38 100,26 98,5 100. 400,1 401,21
Topas.
Giebt mit geschmolzenem Phosphorsalz v. d. L. in der offenen Rohre bei starkem
Blasen Fluorreaction. Ist unschmelzbar.
Nach Turner reagirt mancher Topas auf Bor.
Schon Klaproth fand, dass der Topas im Porzellanofen matt, rissig und opak
wird und 20 p. C. am Gewicht verliert. Forchhammer fand, dass in der Schmelz-
hitze des Eisens der Topas 23 — 25 p. C. Fluorkiesel verliert. Auch Deville erhielt
etwa 23 p. C. Verlust, doch soll der weisse Topas mehr verlieren als der gelbe.
Wird von Säuren nicht angegriffen. Beim Erhitzen mit Schwefelsäure entwickelt
sich etwas FluorwasserstotT.
Pott , Marggraf , T. Bergman , Wiegleb , Vauquelin , Lowitz untersuchten den
Topas, fanden aber nur Kieselsäure und Thonerde. Erst Klaproth und gleichzeitig
Bucholz fanden (1804) das Fluor auf , doch waren ihre Analysen nicht auf dessen
Bestimmung gerichtet. Berzclius verbesserte seit 1815 die analytischen Methoden
bei fluorhaltigen Silicaten und lieferte eine Reihe genauer Analysen, welche die
Grundlage aller späteren geworden sind.
Forchhammer schloss 1843 aus seinen Glühversuchen, dass der Fluoi^ehall
etwas grösser sein müsse , als Berzelius ihn gefunden hatte , und er erreichte eine
grössere Schärfe dadurch , dass er dem Topas beim Auf^chliesscn Kieselsäure hinzu*
fügte. Er hat d^s Silicium wie Berzelius gefunden, doch vom Aluminium etwas
weniger, vom Fluor 3 p. C. mehr (aus den Glühverlusten).
Bei Deville's Versuchen (!854j tritt als neu hervor, dass der Fluorgehalt der
Topase verschieden sein soll, doch sind nur zwei Analysen, die nicht viel beweisen.
mitgetheilt.
*) Natron, worin 0,54 Kali.
J
Silicate.
579
Im Jahre 1 9^ö publipirte ich eine grössere Reihe von Topasanalysea als meine
Vorgänger, um das Atomverhältniss A] : Si ; 0 : Fl möglichst genau festzus^llen
und zu entscheiden, oh die Menge des Fluors schwanke und ob der Pyknit, wie aus
früheren Versuchen folgt, vom Topas verschieden sei.
Klaproth: Beitr. \,\0, 32. 4,160. 5,&0. -r- Bucholz : Schwgg. J. 1,385. —
Berzelius: Eb. 16,423. — Forchhammer: J. f. pr. Ch. 29,195. 30,400. — Deville:
C. rend, 38,317. 52,782.^ — Rammeisberg: Berl. Ak. Ber. 1865, 264.
a) Analysen von Berzelius (corrigirt für die heutigen Atg.):
1 . Sachsen, Schneckenstein.
2. Brasilien.
3. Fahlun, Finbo.
4. Zinnwald. Pyknit.
b) Analysen Forchhammer's. Dazu :
5. Trumbull, Connecticut.
c) Analysen Deville's.
d) Meine Analysen:
1 . Sachsen. V. G.
2. Brasilien. 3,561
4. Zinnwald (Altenherg). 3,533
5. TrumbuU. 3,514
6. Schlackenwald. 3,520
7. Nertschinsk (Aduntschilon-Gebirge) . 3,563
aj BerzeHus.
1.
2.
3. 4.
Fluor
14,52
14,32
14,57 16,56
Siiicium
15,98
15,87
16,03 17,93
Aluminium
30,56
31,06
b)
30,72 27,13
Forchhammer.
5.
Fluor*)
18,40
18,88 19,62
48,42
Fluor**/
17,12
18,50 18,62
17,81
Siiicium
16,64 18,22
16,51
Aluminium
29,34 27,6
c) Deville.
29,77
Fluor
17,3
15,5
Siiicium
16,9
17,5
Aluminium
28,9
28,6
dl
Rammeisberg.
6.
7.
Fluor
18,62
16,12
18,28
16,12
18,54
18,
,30
Siiicium
15,65
15,74
15,53
15,11
15,57
15,
,66
Aluminium
30,08
30,53
29,72
29,43.
29,94
29,
,94
Aus meinen
Versuchen
i folgt:
Im Topas ist
AI : Si =
= 1:1;
dies ergab sich schon aus denen von I
(erze
ius
(abgesehen vom Pyknit) und , wenn auch minder scharf,' aus denen Forchhammer's.
Die Verhältnisse 7 : 8 und 6 : 6 bei Deville sind nicht richtig.
Alle Topase enthalten Fl : 0 = 2 : 5. Der Fluorgehalt ist, entgegen Deville's
Behauptung, in allen derselbe.
*) Aus dem Glühverlust.
) Mittel.
37
5S0 Silicate.
Früher wurde der Topas als Thonerdesilicat , verbunden mit Floorahmiuihim
'Berzelius) oder mit Fluorkiesel fForchhammer) betrachtet. Ich sehe flm als eine
Mischung von 5 Mol. Thonerdedrittelsilicat mit I Mol. eioes ana-
logen Kieselfluoraluminiums an,
/sAlSiO* \
\ AlSiRW/
insofern jenes Andalusit ist, dessen Isomorphie mit dem Topas wohl feststeht.
lOFl = 190 = 17,50 = 17,50
6Si = 168 15,48 Si 0^ 33,16
8Al = 327,6 30,18 Al 0> 56,70
250 = 400 36,84 < 07,36
1085,6 100.
Die Glühverluste im Porzellanofen schwanken nach meinen Erfahrungen zwischen
14 und 23 p. C.
Die Glührückstände von brasilianischem Topas (1 4,5 — 1 5,4 p. C. Verlost) gaben
bei der Analyse etwas Fluor , doch viel weniger als sie hätten geben müssen , wenn
der Verlust rein aus Si FH bestände. Hier, noch mehr aber in anderen Fällen, zeigte
die Zusammensetzung des Rückstandes , dass wahrscheinUch auch Fluoralumtniom
fortgeht , sowie unter dem Einduss des Wasserdampfs der Feuerung auch etwas
Fluorwasserstoflsäure, deren Aluminium im Rückstande als Thonerde bleibt.
Einige neuere Analysen dienen den meinigen zur Bestätigung. So untersuchte
Klemm Topas von
8. Freiberg. 9. Miask. !0. Broddbo (Pyrophysalith) .
Jahrb. Min. 1874, 189.
8.
9.
10.
Fluor
17,45
17,17
17,10
Kieselsäure
33,32
33,47
33,64
Thonerde
56,35
56,53
56,21
107,12 107,17 106,95
SilUmanit.
Verhält sich wie Andalusit.
1. Saybrook, ehester, Connecticut, a. B. Silliman: Am. J. Sc. (2) 8,10.
b. Stauf: Berz. Jahresb. 25,348. c. Damour: Ann. Min. (3) 16. (I859-.
2. Fairfield, New York. Norton: Dana Min.
1.
2.
a.
b.
C.
Kieselsäure
37,65
37,36
39,06
37,70
Thonerde
62,41
58,62
59,53
62,76
Eisenoxvd
2,!7
1,58
2,28
Magnesia
0,40
0,28*)
—
Wasser
0,43
—
100,06 98,98 100,45 102,73
Der Sillimanit hat die Zusammensetzung des Andalusits, Thonerde--DritteIsilicat,
AI Si 0\
♦) Mn 0.
Silicate. 581
Ihre Formen lassen sich ^'ahrscheinlich von einander ableiten, obgleich sie
optisch und durch die Spaltbarkeit sich unterscheiden. In 1 c. enthält die Rieselsäure
wahrscheinlich etwas Thonerde, wiewohl nicht zu übersehen ist, dass diese Analyse
den beiden abweichenden des Andalusits von Lisens nahe kommt. Aber ältere Ana-
lysen vom Sillimanit (von Thomson, Bowen und Hayes) haben auch 4J,6 — 45,6 p. C.
Säure, was bei solchen Thonerdesilicaten für den Analytiker nicht befremdend ist.
Zum Sillimanit gehören auch folgende :
Bucholzit.
1. ehester. Pennsylvanien. a. B.Silliman. b. ¥.6.3,239. A. Erdmann:
Berz. Jahresb. 24, 3H.
(Bucholzit von Faltigl , Tyrol. Brandes: Schwgg. J. 25, U5. Sollte
46 Kieselsäure enthalten.)
Fibrolith.
2. Hindostan. B. Silllman.
3. Norwich, Connecticut. V. G. 3,286. Genth: J. f. pr. Ch. (2) 9,77.
4. Brioude, üept. Haute-Loire. Damour; C. rend. 64,343. 357.
5. Morbihan. Derselbe. Beide als Material celtischer Geräthe.
Ausserdem Fibrolith von Delaware. B. Silliman (Vanuxem) .
Bamlit.
6. Bamle, Norwegen. A. Erdmann: Berz. Jahresb. 22,496.
Monrolith.
7. Monroe, New York. Smith: Am. J. Sc. (2) 4 6,49. 374. (Auch B. Silli-
man: Eb. (2) 8,9.)
Wörthit.
8. Geschiebe bei Petersburg. Hess.
Xenolith.
9. Geschiebe bei Petersburg. V. G. 3,58. Komonen: Pogg. Ann. 56,643.
4. 2. 3. 4.
a.
b.
Kieselsäure
35,43
40,05
36,34
37,37
37,48
Thonerde
64,93
58,88
62,42
60,52
64,47
Eisenoxyd
0,74
0,70
4,00
0,70
Magnesia
0,52
0,63*)
Wasser
0,48
400.
4,06
400,08
99,67
99,43
400,44
5.
6.**)
7.
8.
9.
Kieselsäure
37,40
56,90
37,20
40,58
47,44
Thonerde
6f,03
40,73
59,02
53,50
52,54
Eisenoxyd
0,74
4,04
2,08
Magnesia
4,04***)
4,00
Wasser
4,20
4,03
4,63
400,04 99,74 99,33 99,74 99,98
Schon Fuchs wies nach, dass der graue Cyanit (Rhätizit) durch Quarzbei-
mischung zu Fibrolith (Faserkiesel) wird. Unstreitig sind die vorstehenden Sub-
stanzen theilweise Gemenge von Andalusit oder Sillimanit mit Quarz.
*) Worin 0,88 Ca 0. *♦) Enthält nach Saema/in Quarz. ***) Kalk.
582 Silicate.
Cyanit.
V. d. L. unschmelzbar. Verhält sich wie Andalusit.
Seine alteren Analysen rühren von Saussure, Klaproth und Laugier her.
1. Gotthardt. a. Arfvedson: Schwgg. i. 34,203. b. Rosales: Pogg. Ann.
58,4 60. c. Marignac: Ann. Ch. Ph. 14,49. d. Deville: C. rend.
52,1304.
2. Zillerthal. V.G. 3,678. Jacobson: Pogg. Ann. 68,416. (Früh«rBeodant.)
3. Tyrol. V. G. 3,66<. A. Erdmann: Berz. Jahresb. 24j3M.
4. Saualpe, Rämthen. Köhler: In mein. Laborat.
5. Röraas, Norwegen. Arfvedson. (Auch Erdmann.)
6. Fichlelgebirge. In Eklogit. Gerichten: Ann. Ch. Pharm. 171,494.
1. 2.
a.
b
•
c
' •
d.
Kieselsäure
36,9
36,
67
36,
60
37,7
37,30
Thonerde
64,7
63,
H
62,
66
62,1
62,60
Eisenoxyd
<,
49
0,84
—
1,08
Kalk
—
—
—
—
• —
101,6
400,
97
100,
10
99,8
100,98
3.
4.
5.
6.
Rieselsäure
31^,36
37,92
36,
4
36,16
Thonerde
62,09
61,60
63,
8
61,83
Eisenoxyd
0,7<
1,04
2,01
Kalk
0,42
K
100,16 100,98 100,2 100.
Der Cyanit ist, gleich dem Andalusit (Sillimanit)
drittelkieselsaure Thonerde.
Dieses Silicat ist dimorph.
Auch hier geben einzelne Analysen 40 — 42,5 Kieselsäure.
Sinclair Co., N. Carolina. Smith: Am. J. Sc. (2) 16,49. 371. (37,6 SiO^.)
Elfdal. Igelström: Öfvers. 1854. (40,0.)
Heräjoki, Finnland. Modeen: Arppe ündersÖkn. (42,1.)
Chesterfield. Vanuxem: Ann. Min. (3) 1,175. (42,5.)
In dem Cyanit vom Gotthardt haben die Früheren 30 — 43 p. C. Säure gefunden.
Glanzspath. Ein graues, in Prismen von 88^ krystallisirtes Mineral aus denk
Basalt des Weilbergs bei Heisterbach im Siebengebirge, V. G. 3,15, unschmelzbar^
entliält 36,7 Kieselsäure, 57,9 Thonerde, 4,4 Eisenoxyd, 0,7 Magnesia, 0,8 Kaik^
und schliesst etwas Magneteisen ein.
V. Rath: Pogg. Ann. 147,272.
Euklasgruppe.
Gruppe isomorpher Drittelsilicate.
Rammeisberg: Ztschr. d. geol. G. 21,807.
Eaklas.
Schwilh V. d. L. in starker Hitze an und schmilzt in dünnen Spiittem txk weissem
Email.
Wird von Säuren nicht angegrilTcn.
Vauquelin fand im Euklas (I800J Beryllerde. Berzelius und Mallet' analysirten
Silicate. 583
das brasilianische Mineral y aber erst Damour zeigte , dasa dasselbe in starker Hitze
6 p. C. Wasser giebt, das erste Beispiel chemisch gebundenen Wassers Jn einem
Silicat.
\. Berzelius: Schwgg. J. 27,73.
2. Mallet (V. G. 3,036): Phil. Mag. 5,127.
3. Damour: C. rend. 40,142.
\.
2.
3.*)
Fluor
0,38
Zinnsäure
0,70
0,35
0,34
Kieselsäure
43,22
44,18
44,63
Thonerde
30,56
31,87
34,07
Beryllerde
2!, 78
21,43
♦ 6,97
Kalk
■ —
0,44
Eisenoxydul
2,00
1,18
4,03
Wasser
6,04
98,26 99,04 400,60
Verwandelt man in Damour's Analyse Ca und Fe in Be, rechnet Sn zu Si, so ist
das Atomverhältniss
H : Be = 4 : 1
Be : AI = 4 : 4
AI : Si = 4 : 4
Mithin ist der Euklas ein Drittelsilicat,
H Be AI Si 0* = H« Be^ Al Si2 O»»
oder
f H6Si 05 ]
•
2Be3Si 05
3A1 Si 05
>
2Si
— 56 — 1=
51 02 41,20
AI
— 54,6 A
a 0» 35,22
2Be
— 18,66 B
eO 17,39
2H
— 2 W
[20 6,49
OO
— 4 60
291,26
100.
Datolith.
Schwillt V. d. L. an und schmilzt leicht zu klarem Glase, wobei er die Flamme
grün färbt. Selbst bei schwachem Glühen erleidet er keinen Verlust ; erst in starker
Hitze tritt Wasser auf. Rammeisberg.
Wird von Chlorwasserstoffsäure unter Gallertbildung zersetzt. (Auch der ge-
glühte.)
Schon Klaproth lieferte eine ziemlich richtige Analyse; ihm folgten Dumenil
und Stromeyer. Später habe auch ich die Analysen wiederholt.
1. Andreasberg, Harz. a. F. Stromeyer: Pogg. Ann. 12,4 55. Schwgg. J.
51,460. b. Rammelsberg: Pogg. Ann. 47,169. [Auch Kerl: B.h. Ztg.
1853. Lemberg: Ztschr. d. geol. G. 24,187.)
2. Arendal. Rammelsberg.
3. Toggiana, Toscana. V. G. 3,00. Tschermak: Wien. Ak. B. 41,60.
Auch Bechi: Am. J. Sc. (2) 14,65.) ,
*) Mittel.
584 Silicate. '
4. Ile Royal, Oberer See. Whitney: Am. J. Sc. (t) 45,435. SS, 13.
1. 2. 3. 4.
a. b.
Kieselsäure 37,36 38,48 37,46 38,2 37,64
Borsäure («1,26) (20,3!) (21,44) (21,2) (21,88)
Kalk 35,67 35,64 35,40 34,9 34,68
Wasser 5,71 5,57 5,7^ 5,7 5,80
100. ~1Ö0^ TÖÖ^ "~ 100. 100.
Eine directe Bestimmung ergab von 4. 21,28 Borsäure. A. Stromeyer.
Ferner :
Minnesota-Grube, Oberer See. a. Whitney, b. Heyes: Proc. Bost. N.
H. S. 8,62.
Niederkirchen, Rheinbayern. Dellmann: In mein. Laborat. (Gefunden:
37,44 Si 02, 32,23 Ca 0, 5,70 H^ 0.)
Santa Clara, Californien. V. G. 2,988. Smith : C. rend. 79,813.
Im Datolith sind die At. von
H : Ca : B : Si = 1 : 1 : 1 : 1 .
Er ist also ein Drittelsilicat,
H Ca B Si 0* = H2 Ca^ g Si^ 0<«.
H6 Si 0»
2Ca3Si 0»
3» SiO&
2Si = 56 = Si 02 37,50
B = 22 »0^21,88
2Ca =80 Ca 0 35,00
2H = 2 H2 0 5^
\0O = 160 4 00.
320
Das Verhalten des Datoliths in der Hitze und die von mir nachgewiesene Iso-
morphie mit dem Euklas sprechen für die aufgestellte Formel.
BotryoUth. Verhält sich wie Datolith. Der Botrxolith von Arendal, den
Klaproth schon untersucht hat, wurde von mir analysirt.
A. a. 0.
Direct
Kieselsäure
36,23
Borsäure
(18,83)
18,34 19,34
Kalk
34,74
Wasser
9,43
Eisenoxyd,
Thonerde
0,77
100.
Hiernach wäre der Botr>olith gleichsam Datolith mit Wasser,
' H2Ca2ÖSi2 0to + aq.
56 = Si 02 35,50
»03 20,72
Ca 0 33,14
2Si
56
»
22
2 Ca
80
2H
2
10O
160
aq
18
aq 5,32
}
100.
338"
Silicate. 585
Silicoborocalcit. Knollen im Gyps von Windsor, N. Schottland. V. G.
2,55. Gelatinirt mit Säuren.
How: Phil. Mag. (4) 35.
Nach Abzug von 3,12 Gyps:
Kieselsäure 4 5,39
Borsäure (44,27)
Kalk 28,77
Wasser H,57
100.
Hier ist
Si : Ca : ö = 1 : 2 : 2,5
» : H2 0 = 1 : \
Ca* »5 Si2 023 + 5H2 0.
GadoUnit.
Gadolinit von HitterÖe. (Zwei- und eingliedrig krystallisirt, doppelbrechend,
optisch zweiaxig, Pulver grüngrau.) Verglimmt, zum dunklen Glühen erhitzt, sehr
lebhaft, wobei das V. G. von 4,35 auf 4,63 steigt.
Gadolinit von Ytterby. (Pulver grauschwarz, nach Scheerer Magneteisen ent-
haltend.) Decrepitirt stark, zeigt dasselbe Verglimmen, ändert aber sein V. G. nicht
merklich. Befindet sich in einem veränderten Zustande. Scheerer.
Nach Berzelius schwillt der Gadolinit mit splittrigem Bruch v. d. L. zu blumen-
kohlartigen Verzweigungen an, wird weiss und giebt Feuchtigkeit von sich. Selten
zeigt er eine Feuererscheinung. Der Gadolinit mit glasigem Bruch verglimmt beim
Glühen, schwillt an, bekommt Sprünge und wird hell graugrün. Dabei geht
nichts Flüchtiges fort.
Auf Kohle schmilzt er nicht, wird aber an dünnen Kanten schwarz.
Mit den Flüssen reagirt der Gadolinit auf Eisen und Mangan.
Der Gadolinit von Kararfvet giebt im Kolben etwas Wasser, brennt sich v. d. L.
weiss und schmilzt, ohne anzuschwellen, zu einem dunklen, grauen oder röthlichen
Glase.
Gelatinirt mit Chlorwasserstoffsäure. Nach dem Glühen wird er schwerer
zersetzt.
Gadolin entdeckte 1794 im Gadolinit von Ytterby die Yttererde, welche jedoch
erst durch Ekeberg 1797 genauer bekannt wurde; Klaproth und Vauquelin be-
stätigten diese Entdeckung. Ekeberg wies später nach, dass das für Thonerde Ge-
haltene Beryllerde war. Dann zeigte Berzelius 1815, dass in der Yttererde viel Cer-
oxydul steckte. In neuerer Zeit haben besonders Berlin und Scheerer den Gadolinit
untersucht. Aus diesen Untersuchungen hatte sich ergeben, dass Beryllerde nur in
gewissen Gadoliniten vorkommt, in anderen nicht.
Des Cloizeaux fand, gleich wie V. v. Lang, dass die Gadolinite zwar eine und
dieselbe Krystallform haben, dass aber die von HitterÖe allein in optischer Hinsicht
dieser Form entsprechen, während die von Ytterby einfachbrechend sind. Deshalb
erklärt er letztere für Pseudomorphosen.
Da der Gadolinit von HitterÖe reich an Beryllerde ist, so darf man glauben, dass
diese dem ursprünglichen Gadolinit angehört. Beryllerdearme Gadolinite mögen Ge-
menge sein, in denen sich ein Theil der Masse umgewandelt hat.
Berlin: Berz. Jahresb. 17,220. Öfvers. 1845. — Berzelius: Schwgg. J. 14,33.
16,^04. 21,261. — Ekeberg: Gilb. Ann. 14,247. — Gadolin: Schwgg. J. 3,87.—
Scheerer: Pogg. Ann. 51,487. 56,479. — Des Cloizeaux: Ann. Ch. Ph. (4) 18.
586 Silicate.
I.
! . HitterÖe. Scheerer. Spätere Analyse.
2. Ytterby ;?). Richardson: Thomson Oull. 1,410.
3. Ytterby ;?j. Thomson: Phil. Mag. 7,430.
4. Fahlun (?). Connel : Edin. N. Ph. J. 1836.
5. Fundort unbekannt. König: Ann. Ch. Pharm. 137,47.
6. Ytterby. Berlin, a. Stark verglimmend, b. Wenig oder nicht ver-
glimmend, stark anschwellend.
1.
2.
3.
4.
5.
a.
6.
b.
Kieselsäure
25.59
24,65
24,33
27,0
22.61
24,85
S4,86
Eisenoxvd
14,55
13,59
14,5
4,73
Eisenoxvdul
!2,13
9,76
13,0t
14,80
Beryllerde
f0,l8
11,05
1 1,60
6,0
6,96
4,80
3,50
Yttererde
44,96
45,20
45,33
36,5
37,57*;
51, i6
48,32
Ceroxvdul
i,60
2,86 1
Lanthanoxyd
6,33
4,33
14,3
3,21 \
5,2i
7,41
Didymoxvd
8,38 1
Kalk
0,23
0,5
0,98
1,61
1,34
Wasser
0,50
100,55
0,98
100,16
1,93
0,38**1
—
99,42
98,8
100,97
100,23
99,37
II
7. Finbo bei Fahlun. Berzelius.
8. Broddbo bei Fahlun. Berzelius.
9. Ytterby. Berlin, a. Stark anschwellend, kaum odernicht verglimmend,
b. und c. Glasig.
7.
8.
a.
9.
b.
c.
Kieselsäure
25,80
2i,l6
24,65
25,62
25, «6
Eisenoxvdul
10,26
1 1,34
14,69
14,44
20,28
Yttererde
45,00
45,93
51,38
50,00
45,53
Ceroxvdul
16,69
16,90
7,99
7,90
6,08
Kalk
Magnesia
\
1,29
1,30
0,54
0,50
0,11
Kali. Natron
0,37
0,44
Glühverhist
0.60
0,60
—
0,48***'
0,28*
98,35 98,93 100. 100.65 98,45
III.
10. KArarfvet bei Fahlun. Undeutliche Krystalle, aussen schwarz« innen
braungttlb, zuweilen mit schwarzem Kern. Berzelius. Mittel zweier
Analvsen.
; 2,9S Erbinerde enthaltend. **; Natron. ♦♦♦) Thonerde.
Silicate.
587
Kieselsiiure 29,19
Eisenoxydul 7,33
Manganoxydul \,%t
Beryllerde 1,85
Yttererde 47,46
Ceroxydul 3,40
Kalk 3,34
Wasser 5,15
98,91
Atom Verhältnisse .
Bei der Berechnung ist das Eisen stets als Oxydul genommen, die Yttriumradieale
sind als Y = 70 gesetzt.
R : Si Fe : Be
I. «,7 : 1 I : 2,4
3. 2,95 : 1 I : 2,7
5. 2,8 : 1 1 : 2,0
6b. 2,26 : 1
8. 2,1 : 1
9a. 2,2 : 1
9c. 2 : 1
H2 0
Y, Ce etc.
3,5
3,4
4
3,6
4,4
3,5
10.
1,7 : 1 : 0,6 1,7 : I
Der beryllerdereiche Gadolinit (I.) ist also Dtitlelsilicat von Beryllium,
Yttrium, Cer und Eisen,
R3 Si 0* = (Y, Ce, Be, Fe) 3 Si O^.
Seine Isomorphie mit Datolith und Euklas habe ich nachzuweisen gesucht und
deshalb sie in eine Gruppe vereinigt.
S. Ztschr. d. geol. G. 21,807.
Der beryllerdefreie Gadolinit (II.) dagegen nähert sich sehr einem Halb-
Silicat,
R2 Si 04 = (Y, Ce, Fe) 2 Si 0^.
Der Wasser- und kalkhaltige von Kärarfvet endlich ist sicherlich eine zersetzte
und gemengte Substanz.
Staarolitb.
V. d. L. fast unschmelzbar.
Wird von Sauren nicht angegriffen.
Die Versuche, welche Klaproth, Vauquelin, Thomson und in neuerer Zeit be-
sonders Jacobson unternahmen, um die Zusammensetzung des Stauroliths zu er-
mitteln, gaben grosse quantitative Verschiedenheiten zu erkennen. Denn der Gehalt
an Kieselsäure fand sich von 27 bis 50 p. C, der an Thonerde von 55 bis 36 p. C.
in den verschiedenen Abänderungen. Dabei erwiesen sich die säurereicheren als
spcciüsch leichter. Als ich im J. 1861 zehn verschiedene Staurolithe analysirte,
fand ich zunächst, dass das Mineral nicht Eisenoxyd, wie man bis dahin ange-
nommen hatte, sondern neben geringen Mengen desselben hauptsächlich Eisen-
oxydul enthält; allein auch bei meinen Versuchen kehrten jene Schwankungen im
Gehalt der beiden Hauptbestandtheile wieder, was denn zu Hypothesen über die
Zusammensetzung führte, da kein Grund vorlag, die Krystalle des Minerals für
wesentlich verunreinigt oder zersetzt zu halten.
588 Silicate.
Im J. 4 865 theilte Lechartier mit, dass der Staurolith der Bretagne (mit 50 p. C.
Säure) in seiner rothen Masse weisse Kömer enthalte, welche sich durch Fluor-
wasserstoffsäure entfernen lassen. Er theilte keine Analysen mit, sondern er begnügte
' sich, zu ermitteln, dass der Staurolith nach dieser Behandlung den gleichen niedem
Säuregehalt wie der kieselsäureärmste (der durchsichtige vom Gotthardt) , nämlicfa
2g — 30 p. c. besitzt. Zugleich führte Lechartier an, dass der Staurolith beim Gluheo
bis 1,5 p. C. Wasser verliert.
Hieraus schien zu folgen, dass der Staurolith der Bretagne (und ähnliche aus
der Substanz desjenigen vom geringsten Säuregehalt und aus freier Kieselsäure be-
stehe. Dies zu entscheiden, bedurfte es neuer Analysen, und diese habe ich spSter
ausgeführt. Dabei musste das Wasser berücksichtigt werden. Das Eisen wurde ohne
Weiteres als Oxydul genommen, denn wenn auch A. Mitscherlich*s Angabe, der
Staurolith enthalte kein Eisenoxyd, nicht für alle richtig ist, so ist doch die Menge
des Oxyds immer gering.
Indem ich dann zwei früher untersuchte Staurolithe, von Pitkäranta und der
Bretagne, mit Fluorwasserstoffsäure behandelte, Auszug und Rückstand analysirle.
konnte ich zeigen, dass diese Abänderungen, obwohl gut krystallislrt, 30 bis 40 p. C.
Quarz einsch Hessen, und dass die reine Staurolithmasse eine constante ZusanuneiH
Setzung habe.
Auch mikroskopisch ist diese Thatsache nachzuweisen, worauf Fischer und
Lasaulx besonders aufmerksam gemacht haben.
Rammeisberg: Pogg. Ann. \ 13,599. Berl. Akad. Ber. 1873, 166. — Lechartier:
Bull. Soc. chim. (2) 3,375. — Lasaulx: Tschermak Min. Mitth. iSlt,
Es folgen zuerst die Analysen von reinen (quarzfreien) Staurolithen.
1. Gotthardt. a. Jacobson: Pogg. Ann. 62,419. 68,414. b. Rammelsbeig,
früher, c. Derselbe, später.
2. Massachusetts. Braundurchscheinend, V. G. 3,772. Rammelsberg.
1. 2.
a. b. c.
Titansäure — — 0,56 —
Kieselsäure 29,72 29,60 29,46 28,86
Thonerde 54,72 48,53 52,29 49,19
Eisenoxydul 14,12 15,33 \ - 16,20
Manganoxydul — 0,96/ ' 1,28
Magnesia 1,85 3,12 2,29 2,24
Wasser — 0,76 1,60 0,43
100.41 98,30 99,62 98,20*
Frühere Analysen des Stauroliths vom Gotthardt :
Marignac: Ann. Ch. Ph. (3! 14,49. — Rosales und Lohmeyer: s. Jacobson.
Zur Berechnung dient allein die Analyse Ic, weil bei ihr allein das chemisdi
gebundene Wasser bestimmt ist. Sie findet, abgesehen von diesem Punkt, in den
nachher anzuführenden Analysen ihre Bestätigung.
Atomverhältnisse.
II n
H : R R : AI : Si
1c. 1 : 1,5 1:2:2.
Hieraus folgt
H^ R» AI« Si« 0^,
Silicate.
589
Diese Formel zeigt, dass der Staurolith aus \ Mol. Drittelsilicat und S Mol.
Viertelsilicat besteht,
Ist R = Mg : 3 Fe, «o ist die berechnete Zusammensetzung:
6Si =168 = Si 0^ 30,37
6A1 = 3«7,6 AI 03 51,92
2,25Fe = 126 Fe 0 13,66
0,75Mg = 18 Mg 0 2,53
2H = 2 H^O 1,52
340 = 544 TÖÖ^
1185,6
Ich habe zu zeigen gesucht, dass Staurolith und Andalusit (Topas) isomorph
seien, und dass solche Mengen von ihnen, welche gleichviel Si enthalten, gleiche Mol.
Vol. haben.
2. Monte Campione bei Faido, Tessin. a. Wislicenus: J. f. pr. Ch. 93,257.
b. V. G. 3,71. Lasaulx: a. a. 0.
3. St. Radegund, Steiermark. V. G. 3,493. Maly: Wien. Ak. ßer. 57.
4. Gulsagee- Grube, N. Carolina. V. G. 3,711. Genth: J. f. pr. Ch.
(2) ^,82.
5. Canton-Grube, Georgia. V. G. 3,792. Genth: Am. J. Sc. (2) 33,198.
2. 3. 4. 5.
a. b.
Titansäure
0,84
Kieselsäure
27,95
29,81
30,42
27,91
28,82
Thonerde
54,26
48,26
54,06
52,92
49,21
Eisenoxyd
4,58
5,31
6,87
9,51
Eisenoxydul
9,91
12,03
10,09
7,80
Manganoxydul
0,75*)
7,15
Magnesia
2,80
3,25
2,01
3,28
3,22
Zinkoxyd
7,13
Wasser
0,86
99,52
1,67
99,00
1,59
100,37
1,47
99,50
100,35
Entsprechend
Eisenoxydul
14,03
16,81
13,98
8,56
H : R
■
R
: AI
: Si
2a.
2
1,8
2b.
%
: 2
2
3.
i : 1
2,58 :
2,58
4.
1 : 1,
5
1,9
1,7
5.
1 : \,
8
1,7 :
1,8
Der letzte ist durch einen Zinkgehalt ausgezeichnet.
In 4. ist Mg : Fe = 1 : 2,4; in 5. ist Mg : Zn : Fe = 1 : 1 : 1,5.
Es ergeben also auch diese Analysen das Atomverh'ältniss R: AI : Si = 1 : 2 : 2.
Es bleiben nun noch die sonstigen Staurolithanalysen übrig, welche einen
L'eberschuss an Säure gegeben haben.
«) Kalk. ♦*) Alles Eisen als Oxydul.
590
Silicate.
Rg
I. Airolo, Gotthardt. V. G. bis 3,73. Jacobson: s. obea.
%. Gotthardt. Mit Cyanit verwachsen. Rammelsberg : Pogg. Ann. 1 4 3,599.
3. Franconia, N. Hampshire. Mit Granat, V. G. 3,764. Rg.
4. Goldenstein, Mähren. Braun, durchscheinend. V. G. 3,66.
5. Lichfield, Connecticut. Schwarz, V. G. 3,64 2. Rg.
6. Bretagne. Tliomson : Outl. Min. 4,280.
7. Polekowskoi, Ural. V. G. 3,55 — 3,59. Jacobson.
8. Airolo. Mit Granat. Rg.
9. Bretagne. Jacobson.
4 0. Bretagne. V. G. 3,53. Rg.
4 4 . Bretagne. Thomson.
4 2. Lisbon, N. Hampshire. Mit Granat, V. G. 3,44 3. Rg.
4 3. Pitkäranta. V. G. 3,265. Rg.
4.
2.
3.
4
5.
6.
7.
Kieselsäure
33,45
35,05
35,36
35,
,45 36,62
36,69
38.33
Thonerde
47,92
44,48
48,67
44,
,02 42,92
39,88
45,97
Eisenoxyd
—
5,24
2,27
0,
,88 4,85
—
Eisenoxydul
44,98*)
41,48
43,05
<2,
,46 42,80
46,33
43,14
Manganoxydul
1,
4 4 0,70
4,04
—
Magnesia
4,99
2,86
2,49
3
,06 2,93
0,68
2,47
Glühverlust
0,95 0,27
99,73 404,84
4,27 4,00
97,95 98,82
—
98,34
97,62
99,9t
8.
9.
40.
44.
42.
13-.
Kieselsäure
43,26
40,35
50,75
50,07
49,40
54,32
Thonerde
40,45
44,22
34,86
35,90
37,70
34,30
Eisenoxyd
2,40
2,86
—
Eisenoxydul
40,92
44,19
40,45
42,52
40,69
44,04
Manganoxydul
0,40
—
0,42
Magnesia
2,09
0,32
4,80
4,64
2,32
Glüh Verlust
0,45
99,57
0,38
404,40
m
0,68
99,81
0,59
99,48
98,49
99,96
Von diesen i
Staurolithen habe ich
nun No. 4 0 und 4 3 mit Fluorwasserstotrsäure
behandelt und den Rückstand analysirt.
40.
43.
Titansäure
4,00
0,4 8
Kieselsäure
34,75
29,23
Thonerde
50,03
52,85
Eisenoxydul
44,48
44,65
Magnesia
2,07
2,44
\Vj
asser
0,96
nicht best.
400.
99,32
Soviel steht fest , dass alle Staurolithe gleich zusammengesetzt sind und dass
diejenigen, welche mehr als 30 p. C. Kieselsäure geben, Quarz enthalten.
Analog erscheinen die (künstlichen) Krystalle des Schwefelwismuths Bi^ S',
weiche trotz guter Ausbildung bis 20 p. C. metallisches Wismuth einschliessen
kcinnen.
♦) 4 4,87. A. Mitscherlich.
Silicate.
591
Epidotgruppe.
Wir stellen hier zusammen :
Zoisil und Epidot, verschieden durch Form und Struktur, gleich in ihrer
Zusammensetzung.
Verbindungen von Halb- und Drittelsilicaten. Dazu Orthit.
V e s u V i a n. Halb- und Drittelsilicate.
Anhangsweise Gehlenit.
Zoisit.
Schwillt V. d. L. an, entwickelt Gasblasen und schmilzt an den Kanten. Hier-
bei verliert er 2 bis über 3 p. C, weichein chemisch gebundenem Wasser bestehen.
Der im Tiegel geglühte Zoisit ist bräunlich und rissig, aber nicht gesintert.
Von Säuren wird er kaum angegriffen , aber der stark geglühte gelatinirt mit
Chlorvvasserstoffsäure.
Der Zoisit , von Hauy mit dem Epidot vereinigt , ist von Brooke und Miller und
dann von Des Cloizeaux als zweigUedrig erkannt worden. Nach meiner Ansicht zeigt
er jedoch in seinen Formen unverkennbare Beziehungen zum Epidot.
Klaproth gab die erste Analyse des Zoisits und ich habe 1856 eine Reihe von
Abänderungen untersucht und dabei den Gehalt an gebundenem Wasser bestimmt.
Hammelsberg: Pogg. Ann. 100,<33.
V. G.
1.
Saualpe, Kärnthen.
3,353
2.
Goshen, Massachusetts.
3,341
3.
Gefrees, Fichtelgebirge.
3,361
4.
Sterzing, Tyrol.
3,352
5.
Fuschthal,
Pinzgau.
3,251
6.
Meiggerthal (Saasthal) .
3,280
1.
2.
3
•
4.
5.
6.
Kieselsäure
40,64
40,06
40,
32
40,00
41,92
42,35
Thonerde
28,39
30,67
29,
77
30,34
27,09
28,30
Eisenoxyd
3,89
2,45
2,
77
2,06
2,94
3,68
Kalk
24,26
23, 9<
24,
35
24,15
22,73
21,60
Magnesia
0,57
0,49
0,24
0,23
1,21
0,56
Wasser
2,09
2,25
2 =
08
2,04
3,67
3,18
99,84
99,83
99,
53
98,82
99,56
0,91*)
99,98
Atom^
Verhältnisse.
H
: R
R :
R .
Si
1.
0,5< .
1,48
2,25
2.
0,57 :
1,4
2,1
3.
0,52
1,44
2,19
4.
0,52
1,4
2,15
5.
0,94
1,5
2,48
6.
0,85 .
1,4
2,4
*j Kali.
592 SUicate.
Die beiden letzten beweisen durch ihre Weiche, ihr Y. G. und grösseren Wasser-
gehait, dass sie schon etwas verändert sind.
Unter Annahme der Proportionen
0,5 : I 1,33 : I : 2
folgt für den Zoisit die Epidotformel
H2 Ca^ IP Si« 0»,
welche dem Silicat
" ( 2R2 Si 0* 1
d. h. einer Verbindung von 2 Mol. Halbsilicat und I Mol. Drittel-
HÜicat entspricht.
Im allgemeinen ist die Mischung sehr constant, doch ist
Fe : AI
in I. = 1 : tt,5
2. = 4 : 20
3. = 1 : 17
4. = 1 : 23
5. 6. = 4 : U
Rammclsberg: Ztsch. d. geol. G. 24,651.
Zu fast gleichem Resultat führen die übrigen Analysen, bei denen jedoch in der
Regel der Wassergehalt übersehen oder nicht bestimmt ist.
Unionville, Pennsylvanien. Brush: Am. J. Sc. (2) 26,69.
Saualpe. Thomson: Outl. Min. 1,271.
Gefrees. a. Bucholz: Gehlen's J. 1,200. b. Geffken: Epidotor. analysis.
Jenac 1824.
Faltigl. ä. Geffken. b. Hermann: J. f. p. Ch. 43,35.
Sterzing. a. Stromeyer: Unters. 378. b. Richter: Haiding. Ber. 3,1 14.
Grossarltbal. Besnard: J. f. p. Ch. 5,212.
Williamsburgh, Massachusetts. Thomson.
Polk Co., Tennessee. Genth: Am. J. Sc. (2) 33,197.
Amerikanische Vorkommen. Derselbe: J. f. p. Ch. (2) 9,70.
Thulit. Hat nach Des Cloizeaux die Form und Struktur des Zoisits.
1. Suland, Teilemarken. C. Gmelln: Pogg. Ann. 49,539.
2. Grube Klodeberg bei Arendal. V. G. 3,34. Berlin: Eb. 78,414.
3. Traversella. V. G. 3,02. Pisani: C. rend. 62,100.
1.
2.
3.
Kieselsäure
42,81
40,28
41,79
Thonerde
31,14
31,84
31,00
Eisenoxyd
2,29
1,54,
2,17
Manganoxyd
1,63
1,05
Kalk
18,73
21,42
19,68
Magnesia
0,66
2,43
Natron
1,89
—
—
Wasser
0,64
1,32
3,70
99,13
0,22*)
100,77
98,53
*) Vanadinstture.
Silicate. 593
Atomverhältnisse .
H : Ca Ca : R : Si
•
\.
\ : \ : 2,48
2.
4,22 : 4 : 2,06
3.
4:2 1,3 : 4 : 2,2
Offenbar
U: 2 1,33 : \ : t
wie im Zoisit.
Der Thulil ist
ein durch
Manganoxyd gefärbter Zoisit.
Epidot.
Schwillt V. d. L. zu einer braunen Masse an, die in stärkerem Feuer sich rundet,
ohne zu schmelzen. Nur die cisenreichen Epidote (Arendal) sind schmelzbar.
Hermann wollte gefunden haben, dass der Epidot in starker Hitze 2 p. C.
Kohlensäure verliert. Ich zeigte, dass dieser Verlust beim Epidot von Arendal in
Wasser besteht, und dies ist von Stockar-Escher, Scheerer und Ludwig für andere
Epidote bestätigt worden. Er tritt erst in starker Glühhitze ein.
Von Säuren wird er wenig angegriffen. Nach dem Glühen wird er leicht zer-
setzt und gelatinirt.
Der Epidot enthält neben Eisenoxyd kein Eisenoxydul oder nur geringe Mengen
desselben. Hermann hatte im Epidot von Achmatowsk wesentlich Eisenoxydul ge-
funden, ich fand jedoch, dass dies von eingemengtem Magneteisen herrührt.
1. Maigels, Graubündten. Grau, V. G. 3,361. v. Rath : Ztsch. d. geol. G.
14,428.
2. Lole (Wohl = 4). V. G. 3,359. Stockar-Escher: Pogg. Ann. 95,504.
3. Maggiathal. V. G. 3,384. Derselbe.
4. Formazzathal (?), Gotthardt. V. G. 3,378. Derselbe.
5. Sustenhorn. V. G. 3,326. Derselbe.
6. Cavardiras, Vorderrheinthal. V. G. 3,369. Derselbe.
7. Rothlaue bei Guttannen ^ Oberhasli. a. V. G. 3,373. Derselbe,
b. Scheerer: Pogg. Ann. 95,504.
8. Achmatowsk. V. G. 3,384. Rammeisberg.
9. Knappenwand im Sulzbachthal, Pinzgau. a. Ludwig: Ztschr. d. geoL
G. 24,465. b. V. G. 3,491. Rammeisberg: Eb. 24,69. 649.
(Auch Dräsche: Jahrb. Min. 4 872, 4 20. Mauthner: Min. Mittb.
1872, 259.
4 0. Traversella. a. Scheerer. b. Rammeisberg.
4 1. Bourg d'Oisans. a. Stockar-Escher. b. Scheerer. c. V. G. 3,42.
Hermann: J. f. pr. Ch. 78,295.
4 2. Arendal. a. Rainmelsberg : Pogg. Ann. 76,93. b. Scheerer. c. In
Skapolilhform. v. Rath: s. Wernerit.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
39,07
38,39
38,08
38,28
38,43
37,66
Thonerde
28,90
28,48
27,74
27,53
26,40
27,36
Eisenoxyd
7,43
7,56
8,27
8,66
8,75
8,90
Kalk
24,30
22,64
23,53
22,87
23,90
23,90
Magnesia
0,40
—
—
Wasser
0,63
2,30
2,04
2,44
2,46
2,33
100,43 99,37 99,66 99,75 99,94 400,45
Kam in eis berg, Handb. d. Mineralchemie. II. gg
594 Silicate.
7.
8.
9.
10.
a.
b.
a.
l
K a. b.
Kieselsäure
38,05
38,99
37.75
37,83
37,
4 4 37,65 37,51
Thonerde
26,39
25,76
24,05
22,63
««,
90 20,64 21,76
Eisenoxyd
9,73
9,99
44,44
15,02
16,00 46,50 42,52
Eisenoxydul
3,59
0,93
—
0,49*) 3,59
Kalk
23,54
22,76
22,38
23,27
23,
49 22,32 24,26
Magnesia
0,64
4,45
—
0,46 0,60
Wasser
2,02
2,05
2,67
2,05
«,
03 2,06 2,68
99,73
400,16
400.
400,73
400,
23 400,42 99,92
H.
42.
a.
b.
c.
a
•
b. c.
Kieselsäure
37,35
37,56
38,00
38,76
37,59 37,92
Thonerde
22,02
20,78
20,87
iO,
36
20,73 19,21
Eisenoxyd
<5,67
46,49
45,06
46,
35
46,57 15,55
Eisenoxydul
4,90
-
— 0,62**)
Kalk
22,54
22,70
24,93
23,74
22,64 22,68
Magnesia
—
0,29
0,
44
0,44 0,25
Wasser
2,35
2,09
2,08
«,
00
2,11 2,54
99,94 99,94 99,84 404,62 400,05 98,74
Beim Epidot ist, gleichwie beim Zoisit, das Atomverhältniss
H : Ca = 4 : 2 Ca : R : Si = 4,33 : 4 : 2,
daher auch er die Formel
H2 Ca* ft» Si« 02«
erhält.
Hierbei ist
¥e : AI
in 4. u. 2. = 4 : 6
3. bis 6. = 4 : 5
7. u. 8. = 4 : 4
9. bis 42. = 4 : 2.
Hermann analysirtc femer Epidot von Schumnaja, Achmatowsk, Werebneiwinsk,
Burowa. J. f. pr. Ch. 43,35. 84. 44,206. 70,324. Femer: Traversella, SUlbdhle.
A. a. 0. 78,295.
Scheerer: Epidot von Arendal : Pogg. Ann. 94,387.
Aeltere Analysen von GeflVen: s. Zoisit. — Kühn: Ann. Ch. Pharm. 59,373.
— Baer: J. f. pr. Ch. 47,464.
Bucklandit. Das als Bucklandit bezeichnete Mineral von Achmatowsk, an
welchem G. Hose die Formen des Epidots nachwies, gehört hierher, während das
vom Laacher See Orthit ist (s. diesen). Jener wurde von mir untersacht.
Kieselsäure
38,27
Thonerde
21,25
Eisenoxyd
45,28
Kalk
22,75
Magnesia
4,07
Wasser
2,00
400,62
•) Mn 0. •♦) Alkall.
Silicate. 505
Dies entspricht genau der Epidotzusammensetzung. Ein geringer Gehalt an
Eisenoxydul ist wohl vorhanden, doch in Folge der Methode zu hoch (5,5 p. G.)
gefunden.
Eine Analyse Hermann's lieferte 9,t Eisenoxydul und nur 0,68 Wasser.
Manganepidot.
Schmilzt V. d. L. unter Aufkochen leicht zu einem schwarzen Glase. Reagirt
auf Mangan und Eisen.
Der Manganepidot schmilzt zu einem braunen, grobbläsigen Glase und verliert
hierbei 2,5 p. C, welche grossentheils in chemisch gebundenem Wasser bestehen. Rg.
Er wird von Säuren nicht angegrifTen : der geschmolzene gelatinirt mit Chlor-
wasserstoßsäure, wobei sich etwas Chlor entwickelt und eine gelbe Auflösung entsteht.
In verschlossenen Röhren wird der Manganepidot in der Wärme von Schwefel-
säure zersetzt, wobei Sauerstoff frei wird.
Nach meinen Versuchen enthält der MaQganepidot von St. Marcel, V. G. 3,518,
Kieselsäure
38,64
Thonerde
«5,03
Manganoxyd
45,00
Eisenoxyd
8,38
Kalk
%ty\9
Wasser
«,78
4 01,02
Berl. Akad. Der. 4 873, 437.
Hier ist, wie im Epidot,
H : Ca = 4 : 2
Ca : R : Si = 4,35 : \ : 2,1, d.h. 4,33 : 4 : 2.
Er ist mithin, gleich jenem,
H2 Ca« R3 Si« 02«.
Und da Fe : Mn : AI == 4 : 2 : 3, so ist die berechnete Zusammensetzung:
6Si = 468 = Si02 36,22
|,5Al = 84,9 AI 05 45,50
Mn = 4 40 Mn 0^ 45,89
0,5Fe = 56 i^e 0^ 8,05
4Ca = 460 Ca 0 22,54
2H = 2 H2 0 4,80
260 = 446 100.
993,9
Der Säureüberschuss der Analyse rührt von etwas Quarz her.
Aeltere Analysen :
Geffken: s. Zoisit. — Cordier: J. des Min. 4 4,4 30. — Deville : Dana Min. —
Hartwall: Pogg. Ann. 46,483. — Söbrero : Berz. Jahresb. 20,234.
Keine derselben hat auf den Wassergehalt Rücksicht genommen.
Neuerlich untersuchte Igelström einen Manganepidot von Jacobsberg*s Grube,
Wermland, und fand 33,84 Kieselsäure, 48,58 Thonerde, 42,57 Eisenoxyd, 5,40
Manganoxyd, 26,46 Kalk, 3,04 Magnesia, 0,94 Glühverlust.
Ofvers. 4 867.
Orthit
(Allanit. Cerin. Bucklandit z. Th.]
Giebt beim Erhitzen entweder kein Wasser, oder geringe oder grössere Mengen.
Der grönländische (Allanit) verwandelt sich v. d. L. in eine gelbe poröse Masse
88»
596 Silicate.
und schmilzt in sehr starker Hitze zu einem schwarzen Glase. (Nach Kobell schmilzt
er leicht.)
Der Orthit von Bastnäsgrube (Cerinj bläht sich weniger auf und schmilzt leicht.
mancher Orthit zeigt beim Erhitzen eine Feuererscheinung.
Viele Abänderungen werden von Chlorwasserstoflsäure zersetzt und bilden eine
Gallerte. Die Auflösung ist gelb und enthält beide Oxyde des Eisens. (Ein grön-
ländischer enthält nach Stromeyer nur Oxydul.) Nach dem Glühen werden sie
schwer zersetzt. Manche Orthite werden jedoch von Säuren kaum angegriffen
(Laacher See , Bastnäsgrube , welcher letztere nach Damour im geglühten Zustande
zersetzt wird) .
Die Krystallfonn ist die des Epidots, wie Hermann , G. Rose und Des Cloizeaux
gezeigt haben.
Nächst Thomson^ Hisinger, Stromeyer und Berzelius haben besonders Scheerer
und Hermann die Orthite untersucht. Aber erst Dieser bewies das Vorhandensein
beider Oxyde des Eisens, weshalb eine Reihe von Analysen von der Berechnung aus-
geschlossen bleiben muss.
1. Bastnäsgrube, Riddarhyttan. Cerin. Unzersetzbar. V. G. 4,108.
Cleve: Ofvers. 4 9,4«5. (Früher: Hisinger: Aftiandl. i. Fis. 4,3t7.
Scheerer: Pogg. Ann. 5t, 407. 465. 56,484. 6t, 636.)
t. Laacher See. Buckland it. V. G. 3,983. Schäumt und schmilzt
leicht. Unzersetzbar, v. Rath: Pogg. Ann. 1 13,28t. 1 19,469. Die
Eisenbestimmung fehlt.)
3. East Breadford, Pennsylvanien. V. G. 3,535. Schwillt v. d. L. stark
auf. Zersetzbar. Ranimelsbcrg: Pogg. Ann. 80,285.
4. Miask, Ural. a. V. G. 3,647. Zersetzbar. Rammeisberg. b. V. G.
3,41 — 3,60. Hermann: J. f. pr. Ch. 23,273. 43,35.99.
5. Frcdrikshaab , Grönland. (AUanit.) V. G. 3,408. Zersetzbar. Ram-
melsbcrg: Ztschr. d. geol. G. 24,60.
6. Orange Co., New York. V. G. 3,782. Zersetzbar. Genth: Am. J. Sc.
(2) t9.
7. Banks Co., Pennsylvanien. V. G. 3,83. Genth.
8. Hitteröe, Norwegen. Scheerer. Zersetzbar. Die Eisenbestimmung
von mir. Pogg. Ann. 76,96.
9. Westpoint, New York. V. G. 3,49. Zersetzbar. Bergemann: Pogg.
Ann. 84,485.
10. Bethlehem, Pennsylvanien. V. G. 3,49. Zersetzbar. Genth.
lt. Achmatowsk. Bagrationit. V.G.3,46. Hermann: J. f. pr.Ch. 88, 199.
t. 2. 3. 4, 5.
a. b.
Kieselsäure
3t, 00
31,83
31,86
34,08
34,47
33,78
Thonerde
9,10
13,66
16,87
16,86
44,36
14,03
Eisenoxyd
8,7t
3,58
7,35
7,66
6,36
Eisenoxydul
12,69
\
18,35
12,26
7,90
8,23
13,63
Ceroxydul
17,35
}
20 89
21,27
}
2 t .^8
14,79
12,63
Lanthanoxyd (Diy
16,08
m V « O «/
2,40
« 1 , O V
7,66
5,67
Kalk
9,08
11,46
10,15
9,28
40,20
42,12
Magnesia
1,36
2,70
i,67
0,95
1,08
Wasser
0,33
99,79
M
1,H
101,17
1,32
0,13*/ •
1,56
100,04
4,78
98,89
400.
99,25
♦) Cu 0.
Silicat«.
597
6.
7.
8. 9.
10.
11.
Kieselsäure
32,20
32,89
33,81 33,83
33,32
38,88
Thonerde
42,00
12,50
13,04 13,51
14,73
20,19
Eisenoxyd
6,35
7,33
8,16 3,33
10,83
9,82
Eisenoxydul
H,06
9,27
8,30 13,53
7,20
3,82
Ceroxydul
15,36
15,67
'r.r'}'M.
13,42 \
2,70 /
3,60
Lanthanoxyd (Di)
8,84
10,10
Kalk
9,15
7,12
9,42 9,36
11,28
17,37.
Magnesia
0,84
1,77
0,38 1,40
1,23
1,98
Wasser
1,9<
2,49
3,38 2,95
3,01
1,60
1,18*)
0,23*)
0,67*) 98, 8[
1,74*) ■
97,26
98,98
99,37 99,11
99,46
Atom Verhältnisse .
(R = 3R)
R : R
Si
1.
4,35 : 1
: 3,6
2. ***)
3 : 1
: 2,7
3.
3,4 : 1
: 2,8
4a.
2,4 : 1
•' «,7
4b.
2,8 : 1
: 3,0
5.
3,25 : 1
3,2
6.
3,4 :\:
3,25
7.
3,2 : 1
: 3,3
8.
2,7 : 1
; 2,86
9.
3,7 : 1
: 3,66
10.
2,3 : 1 :
2,6
H.
1,73 : 1
: 2,5
R
2
2,2
2,2
2,0
1,9
2
2
1,9
2
2,2
2
1,9
Si
H
1
0
R
18
5,3
3,3
3
3
2,7
2
1,9
1,4
1,5
2,5
Der Orthit hat die Krystallform des Epidots. Hat er auch dessen Zusammen-
setzung ?
Wasserfrei gedacht, stellt er Halbsilicate dar, und auch, wenn man das ge-
fundene Wasser in Rechnung bringt, wird R : Si in 1 1. = 2 : 1 ; in 4. — 7. =
2,1 : 1 ; in 8. und 9. = 2,ft : 1 ; in 10. = 2,3 : 1, in 3. = 2,4 : 4, während
es im Epidot = 2,33 : 1 ist. Vorläufig betrachtet man daher den Orthit als eine
Verbindung wasserfreier Halbsilicate, und wenn R : R im Mittel = 3:1
ist, als
R3 R Si3
während die Extreme, nämlich
•3 ni2 / 3R2 Si 0* \
''^' = \ R2Si30*V
i, = Rt3R3SiS038
H . = R^ R2 Si^i O^o
liefern würden.
Epidot und Orthit wären dann isomorph bei ungleicher Zusammensetzung.
Der Orthit ist durch die Cermetalle charakterisirt.
*) Alkali. *♦) Yltererde. *^) ¥e und Fe berechnet.
59S
Siiieite.
Fe
: Ce
: Ca
<.
: «,44
: «,0
2.
: 1,5
: 2,2
3.
1,3
1,5
4a.
«,8 :
1,7
4b.
: t
: 2
5.
0,9 :
«,«
6.
<,5 :
«,«
7.
«,9 :
1,3
8.
1,7 :
1,8
9.
«,0 :
<,0
10.
1,5 :
2,3
M.
0,6 :
7
Fe : AI
«,6
2
7,5
3,6
3
3,4
2,4
2,7
2,8
6
2,1
3
Izt V. d. L. Cnzersetzbar.
1. Snarum, Norwegen. V. G. 3,79. Schmi
Scheerer: Pogg. Ann. 54,407.465. 56,479. 64,636.
2. FiUefjeld, Norwegen. V. G. 3,65. Pyrognomisch. Zersetzbar. Scheerer.
3. Jotunfjeld, Bygdin-Vand. V. G. 3,53. Pyrognomisch. Zerselzbar.
Scheerer.
4. Thiergarten bei Stockholm. Berlin: Berz. Jahresb. 47,221. S6,368.
4a. Franklin, N. Jersey. V. G. 3,84. Hunt: Am. J. Sc. (2) 34,S04.
4b.Svampscott, Massachusetts. V. G. 3,70. Balch: Eb. 33,248.
5. Schwarzer Krux bei Schmiedefeld , Thüringen. Y. G. 3,79. Unzer-
setzbar. Credner: Pogg. Ann. 79,4 44.
6. Tunaberg. Sehwarzgrün, Y. G. 3,4 93. Krümmt sich v. d. L. , kocht
auf und schmilzt zu dunkelgrüner Schlacke. Erdmann: s. Eulysit-
Olivin.
7. Weinheim, Baden. In Syenit. Y. G. 3,47. SchwUlt v. d. L. auf und
schmilzt mit braunschwarzer Farbe. Stifll: Jahrb. Min. 4 856, 395.
8. Grönland, Iglorsoit. Allanit. Zersetzbar. Stromeyer: Pogg. Ann.
32,288.
9. Ytterby. Berlin: Berz. Jahresb. 47,224*. 26,368.
4 0. Arendal, Näsgrube. Schwarz. Zittel: Ann. Ch. Pharm. 4 4 2,85.
14. Werchoturie, Ural. Y. G. bis 3,66. Schmilzt zu schwarzer Schlacke.
Hermann.
4 2. Finbo, Gottliebsgang. Berzelius: Afh. i Fis. 5,52.
4 3. Finbo. Y. G. 3,288. Berzelius.
14. Wexiö, Schweden. Mit Epidot verwachsen, a. Y. G. 3,77. Blom-
Strand: J. f. pr. Gh. 66,4 56. b. A. Nordenskiöld. Mitthlg.
15. Kullberg, Stockholm. Berlin.
16. Arendal. Schwarz. Y. G. 2,88. Nicht pyrognomisch. Zerselzbar.
Strecker: J. f. pr. Ch. 64,386.
4 7. Arendal. V. G. bis 2,93. Zersetzbar. Forbes: Eb. 66,443.
4 8. Eriksberg, Stockholm. Gelb. Bahr: Berz. Jahresb. t6,369.
Silicale. 599
«.
8.
3.
4.
4a.
4b.
Kieselsäure
34,88
34,93
34,92
33,05
30,20
33,31
Thonerde
45,95
14,26
15,90
15,29
13,05
14,73
Eisenoxyd
n,05
16,55
16,64
18,50
18,25
17,58
Manganoxydul
—
0,85
«,87
1,58
—
Ceroxydul
Lanthanoxyd (Di)
«3,73
7,80
}
21,43
13,34
5,80
}
20,55
16,60
6,90
}
21,94
Yttererde
1,91
—
1,18
1,32
Kalk
H,50
10,42
11,96
10,18
11,76
\
7,85
Magnesia
0,66
0,86
0,93
—
1,70
1,25
Kali, Natron
—
—
—
Wasser
—
0,52
0,51
1,24
1,30
1,49
101,57 101,73 101,27 101,57 99,76 99,47
5. 6. 7. 8.
a.
b.
Kieselsäure
37,55
37,26
32,79
33,02
33,60
36,24
Thonerde
15,99
18,17
14,67
15,22
12,58
8,18
Eisenoxyd
18,70
8,50
16,34
15,10*)
14,98
10,07
Manganoxydul
0,23
0,55
—
0,40
—
—
Ceroxydul
Lanthanoxyd (Di)
3,19
9,30
}
15,60
22,31
21,60
4,56
4,98
Yttererde
0,56
2,21
2,42
20,83
29,81
Kalk
13,60
16,87
9,68
11,08
9,59
5,48
Magnesia
0,22
1,20
—
1,60
0,61
Kali, Natron
0,75
0,62
0,61
Wasser
1,80
2,16
2,67
3,00
3,34
4,59
101,14 101,32 102,83 99,42 101,70 100,07
10. 11. 12. 13. 14.
a. b.
Kieselsäure 32,70 32,46 32,09 36,25 33,25 39,53
Thonerde 17,44 18,09 14,80 14,00 14,74 22,82
Eisenoxyd 18,07 15,38 13,80 12,70 14,30 16,30
Manganoxydul 0,34 — 3,38 1,36 1,08 —
Ceroxydul 3,9« «'ZMlÖ.a» 17,39 »4,61 i,U
Lanthanoxyd (Di) 15,41 9,76 / ' '
Yttererde — 1,50 3,16 3,80 0,69 —
Kalk 11,24 13,18 7,90 4,87 12,04 19,25
Magnesia 0,90 1,02 — — 0,74 —
Natron, Kali 0,75 — — — 0,43 —
Wasser 2,47 3,40 5,36 8,70 8,22 1,29
__Mi**) 101,56 99,08 99,07 100. 100,35
103,52
*) Eisenoxydul. Nach Stromey er kein Oxyd. ^*) Kohlenstture.
600 Silicate.
45.
46.
47.
48.
Kieselsäure 27,59
34,85
34,03
32,93
Thonerde 46 J 4
10,28
9,29
45,54
Eisenoxyd n,80
24,40
22,98
4,68
Manganoxydul 4,55
0,07
0,39
Ceroxydiil l ii 7^
Lanthanoxyd (Di) / ^'^'^
42,76
6,74
4,75
}
20,04
Yltererde 2,4 2
0,59
Kali£ 2,28
9,42
6,68
6,76
Magnesia 4,94
4,86
2,06
2,45
Natron, Kali 6,74*)
0,54**)
4,46
Wasser 4 4,46
13,37**»)
42,24
47,55
402,34
404,48
97,30
4 00,60
Die vorstehenden Analysen, denen die Eisenbestimmung fehlt (in 8. und 16.
soll nur Oxydul enthalten sein) , geben über die Zusammensetzung des Orthils keinen
Aufschluss. Der bedeutende Wassergehalt , die oft geringe Menge Kalk , die Bei-
mischung von kohlensaurem Kalk zeigen zersetzte Substanzen an.
Orthit von Suontaka, Finnland. Mendelejew: Jahresb. 4 858, 703.
Orthitähnliches Mineral von AarÖ bei Brevig. Michaelson: Öfvers. 186t.
Nach Des Cloizeaux ist nur ein Theil des Orthits doppelbrechend (fiasto&s,
Hitteröe, Miask), ein anderer einfachbrechend (Grönland, Arendal, Stockholm, YUerby).
In Proben der letzten Art fand Damour 2,4 bis 4 0,8 p. C. Wasser.
S. meine Abhandlung: Ztscbr. d. geol. G. 24,60.
Erdmannit. Von Stockö bei firevig, V. G. 3,1, soll nach Blomstraod ent-
halten :
Kieselsäure
34,85
Thonerde
44,71
Eisenoxydul
8,52
Manganoxydul
0,86
Ceroxydul (La)
34,89
Yttererde
4,43
Kalk
6,46
Wasser
4,28
400.
Pogg. Ann. 88,4 62.
Scheint Orthit zu sein.
YesaTian.
Schmilzt V. d. L. unter Anschwellen und Gasentwicklung leicht zu einem
Glase.
Wird von Säuren wenig angegrifTen. Nach starkem Glühen oder Schmelzen
gelatinirt er jedoch, wie Fuchs gezeigt hat, mit Chlorwasserstoflsäure.
Klaproth analysirte 4 797 den Vesuvian vom Vesuv und aus Sibirien (rom
Wilui). Karsten, Kobell (4826), besonders aber Magnus (4834) haben sich mit
Untersuchungen des Minerals beschäftigt.
•) Kohlensäure. ♦♦) Cu 0. •♦•) üod C (fi.
Silicate. 601
• •
Aus den älteren hatte Berzelius geschlossen, der Yesuvian habe die Zusammen-
setzung des Granats, was ihm indess später zweifelhaft wurde.
Indem Magnus diese Frage zu entscheiden bemüht war, kam er durch seine
Analysen zu dem Resultat, dass Yesuvian und Granat gleiche Zusammensetzung
haben, obwohl er nicht verkannte, dass die Versuche der Rechnung nicht so genau
entsprechen, als man erwarten durfte.
Aus Analysen russischer Vesuviane glaubte Hermann (4 848) schlfessen zu
müssen, dass die Ursache der bisherigen unrichtigen Deutung der chemischen Natur
des Minerals darin liege, dass dasselbe nicht, wie Magnus angenommen, Eisen-
oxydul, sondern Oxyd enthalte, wenigstens vorherrschend, eine Thatsache, welche
allerdings ganz richtig ist.
Während im Granat
R : R : Si = 3 : \ ; 3, al.so R : Si = t : <
ist, glaubte Hermann im Yesuvian
R : ft : Si = 9 : 2 : 7, also R : Si = 4 ,29 : 4
annehmen zu müssen.
Da indessen die Analysen diese Verhältnisse doch nicht mit voller Sicherheit
ergeben hatten, versuchte ich (4 855) durch eine grössere Reihe von Vesuviananalysen
die Frage zu entscheiden. Hierbei konnte ich Hermann's Angaben hinsichtlich der
Oxyde des Eisens bestätigen. Aus der Analyse von zwölf Abänderungen schien sich
R : R : Si = 48 : 4 : 45, also R : Si = 4,2 : 4
zu ergeben.
Bei diesen Arbeiten beobachtete ich die bisher unbekannte Thatsache, dass die
Vesuviane in starker Glühhitze einen Verlust von 2 — 3 p. C. erleiden, der in
Wasser besteht.
Scheerer, welcher bald nachher die Vesuviane von Ala, Eger, Vesuv und Wilui
gleichfalls untersuchte, kam zu gleichem Resultat hinsichtlich des Wassers, und
Magnus, welcher früher schon die Veränderung des V. G. vom Vesuvian beim
Schmelzen verfolgt hatte, bestätigte meine Erfahrung gleichfalls.
Dieser Wassergehalt, der als chemisch gebunden zur Constitution des Vesuvians
gehört, wurde allein von Scheerer in Betracht gezogen ; jedoch seine Vesuvianformel,
gegründet auf die falsche Hypothese einer sogenannten polymeren Isomorphie, hat
jetzt keinen Werth,
Es war nicht zu verkennen, dass alle bisherigen Analysen von Vesuvianen, auch
die eigenen, in den Proportionen schwankend sind, indem sie
R : R = 4 : 3 bis 4 : 4,5
R : Si = 4 : 3 bis 4 : 3,8
gegeben haben. Deshalb habe ich in neuerer Zeit (4 873) die Untersuchung wieder
vorgenommen und dabei den Gehalt an Wasser und Alkalien mit in Rechnung ge-
zogen.
Karsten: Archiv 4,394. — v. Kobell : Kastn. Arch. 7,399. — Magnus: Pogg.
Ann. 20,477. 24,50. 96,347. — Hermann: J. f. pr. Ch. 44,493. — Scheerer:
Pogg. Ann. 95,570. 64 4. — Rammeisberg. Erste Abhandlung: Pogg. Ann. 94,92.
Zweite Abhandlung: Ztschr. d. geol. Ges. 25,42 4.
Es folgen hier zuerst die neueren Analysen, welche zur Berechnung ge-
eignet sind.
4. Monzoni. Gelb. Rammeisberg.
2. Monzoni. Braun. Rg:
3. Ala. a. Hellgrün, V. G. 3,388. Rg. b. Dunkel. Rg. c. Scheerer.
4. Zermatt. Grünbraun. Rg.
5. Haslau bei Eger. Egeran. Rg.
6. Wilui, Sibirien, a. Rammeisberg. b. Scheerer. c. Hermann.
»4 ..
602
Silicate.
so ist
1.
2.
3.
a.
b.
c.
Kieselsäure
38,72
37,32
38,27
37,45
37,35
Thooerde
46,48
16,08
15,30
43,44
44,85
Eisenoxyd
3,92
3,75
4,94
6,47
9,S3
Eisenoxydul
2,91
0,50
—
—
Kalk
36,24
35,34
36,34
37,44
32,70
Magnesia
3,46
2,H
3,65
2,87
6,03
Natron (Kali)
0,23
0,16
0,24
0,93
—
Wasser
2,22
2,08
2,49
3,00
«,7«
101,27
99,75
404.67
404,27
99,88
4.
5.
a.
6.
b.
c.
Kieselsäure
37,92*;
39,35
38,40
38,4 4
38,23
Thonerde
13,64
15,30
43,72
44,44
44,311
Eisenoxyd
5,93
5,45
5,54
5,74
5,34
Eisenoxydul
0,85
—
—
4,03
Kalk
35,66
36,37
35,04
35,24
34,20
Magnesia
3,76
2,33
6,88
6,35
6,87
Natron Kali!
1 /
0,38
0,77
0,66
—
Wasser
i,25
1,56
101,13
0,82
404,06
100,39
99,82
99,99
Ist
R — H,
K,
Na
R — Ca.
Mg, Fe
ft — AI.
?e.
I II
II
R
: R
R
: R
: Si
in 1.
: 2.9
4
: 3,5
f.
2,9
4
: 3,46
3a.
2.7
4,
4 :
3,5
4.
t,9
4,
3 ,
3,7 = 4
: 0,93 :
5.
3,7
3,
9
: 3,58
6a.
7,2
4,
7 :
3,8
6b.
4.
••
o
: 3,6
6c.
4.
5
: 3,68
Hieraus folgt für die >esuviane \. — 5.
V«
R : 8
t : Si — i
i :
1 :
3,o
•
3,44
Abgesehen vom Wasser bürden diese Vesuviane
R* R2 si7 0^
d. h. Halbsilicate sein.
I n
Wenn R : R bei ihnen = I : 2| ist, so ergiebt sich für sie der Ausdruck
II
H14 R40 RIO Si34 0"',
welcher auf
*) Worin 0,65 Titanstfore.
\
Silicat«. 603
RiiSi^02'=<j R3Si05/
d. h. auf eine Verbindung von Halb- und Dritteisilicaten zurückzu-
führen ist.
Dadurch stellt sich eine einfache Beziehung zwischen Vesuvian und Epidot
heraus. u i
Im Vesuvian vonWilui entspricht dem Mehr von R ein Weniger von R, und
man kann für ihn n
H« R<* R>o Si»» 0>*7
annehmen, so dass 4R = 8H ihn von den übrigen unterscheiden.
Die Verschiedenheit der einzelnen Vesuviane beruht in dem Verhältniss der R
und der A unter sich.
Fe : Mg
: Ca
fe
: AI
\.
\
: 7
\
: 7
2. 5.
t : 4
: 14
1 .
: 7
3. 4.
\
7
1
: 4
6.
% .
. 7
1
: 4
Aeltere Analysen:
Vesuv. Karsten. Magnus. Rammeisberg. Scheerer.
Monzoni. Kobell. Lemberg: Ztschr. d. geol. G. 24,4 87.
Dognazka. Magnus. Rg.
Hougsund, Norwegen. Rg. Scheerer.
Egg bei Christiansand. Magnus. Rg.
Göckum bei Dannemora. Berzelius: Schwgg. J. 4,230. Murray: Afh. i
Fis. 2,H3.
Tunaberg. Rg.
Mäntzäla, Finnland. Ivanow: Pogg. Ann. 45,341.
Lupikko, Finnland. Heikel: s. Metaxoit.
Frugärd (Nyland). Frugardit. N. Nordenskiöld : Schwgg. J. 31,436. —
Malmgren: s. Heikel.
Poljakowsk, Ural. Hermann.
Medwediewa, Slatoust. Ders.
Kyschtym, Ural. Ders.
Achmatowsk. Ders.
Wilui, Sibirien. Jewreinow. (S. femer oben.)
Ala, Piemont. Karsten. Kobell. Sismonda: Berz. Jahresb. 4 4,191.
Monte Rosa (Saasthal oder Findelengletscher). Karsten. Merz: Viertel-
jahrsschr._nat. G. Zürich. 6, Heft 4. (S. oben.)
Sandford, Maine. Rg.
Haslau bei Eger. Karsten. (Nach demselben t p. C. Kali.)
Arendal. Damour: C. rend. 53,1040.
Santa Clara, Californien. Smith: C. rend. 79,813.
Church bestimmte den Glühverlust einiger Vesuviane.
J. Chem. Soc. (2) 2,386.
Vesuv 0,3 p. C.
Ala 0 — 0,4 -
Er hat mithin die Temperatur nicht so hoch gesteigert, dass H^ 0 entweichen
konnte.
604
Silicate.
Oehlenit.
Schmilzt in dünnen Splittern schwer zu grauem oder grünlichem Glase.
Gelatinirt vor und nach dem Glühen.
Von Monzoni, Fassathal.
i. Fuchs: Schwgg. J. 1 5,377.
%, V. Kobell: Kastn. Arch. 4,313.
3. Rammelsberg.
4. Damour: Ann. Ch. Ph. (3) *0,66.
5. Lemberg: Ztschr. d. geol. G. 24,187. (Auch Kühn: Ann. Ch. Pharm.
59,37«.)
Von Orawicza. V. G. 3,0«.
6. Janovsky: Wien. Ak. Ber. 69.
{
•
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
29,
64 31,0
29,78
31,60
30,01
30, 7^
Thonerde
24,
80 21,4
22,02
19,80
21,33
SS, 24
Eisenoxyd
6,
82
4,9
3,22
5,97
3,56
0,41
Eisenoxydul
-
—
1,82
—
3,0«
Kalk
35,
30 37,4
37,90
38,1«
36,74
37,93
Magnesia
-
—
3,4
3,88
2,53*
') 3,77
6,«0
Wasser
3,
30
2,0
1,28
1,53
4,72
0,37
99,
86 100,1
100.
99,54
100,13
«00,79
Atomverhältnisse.
•
R
ft .
Si
Si :
H
{,
2,4
: 1,8
: 0,7
2.
3,1
2,15
: 0,4
3.
3,4
. 2,1
0,28
•«i.
4.
3,2
2,4
: 0,32
5.
3,26 :
2,0
: 1,0
6.
4
2,3
: 0,08
Die Analysen weichen erheblich ab, doch dürfte die Proportion 3 : « : S an-
zunehmen sein. Danach ist der Gehlenit
{
Ca3RSi2 0>o,
d. h. er besteht aus Drittelsilicaten,
Ca5 Si 0* \
R Si 0* /
worin R etwa Fe : 6Al ist.
Die grossen Differenzen im Wassergehalt lassen vermuthen, dass die Substanz
Wasser aufgenommen habe.
V. Kobell hat einen derben Gehlenit mit fast 40 p. C. Säure, und Bischof einen
zersetzten, der Kalkcarbonat enthielt, untersucht.
Chem. Geolog. 2,1471.
No. 6 ist von einer braunen Substanz umgeben, die 28 Kieselsäure, 30, S Thon-
erde, 8,5 Eisenoxyd, 29,3 Wasser, 4 p. C. Kalk- und Magnesiacarbonal enlhSlt.
•) Worin 0,88 Natron.
Silicate.
605
Zeoiithgruppe.
Okenit
Schmilzt V. d. L. (unter Schäumen nach Kobellj zu weissem Email.
Wird von Chlor wasserstoffsäure leicht zersetzt ; die Kieselsäure ist schleimig.
Der geglühte zersetzt sich schwerer.
1. Disco-Insel, Grönland, a. Kobell: Kastn. Arch. U,333. b. Würth :
Pogg. Ann. 55, HS. c. Hauer: Jahrb. geol. Reichs. 1854, 490.
2. Färöer, Stromöe. V. G. 2,324. Schmid: Pogg. Ann. 426, U3.
3. Färöer. Connel : Ed. phil. Mag. 4 6,4 9a.
4. t. 3.
a.
b.
c.
Kieselsäure
55,64
54,88 54,84
55,94
57,69
Kalk
26,59
26,45 27,23
25,22
26,83
Magnesia
4,(^4
—
Natron
9
4,02 —
0,24
0,67*)
Thonerde
0,53
0,46 —
0,54
Wasser
i7,00
47,94 48,04
47,34
44,74
99,76
400,45 400,08
Alomverhältniss.
400,49
400,44
Ca
: Si
: H
4a.
4 :
4,95 :
Ib.
4 :
4,9 :
4,4
Ic.
4 :
4,9 :
4,4
2.
4 :
4,9 :
3.
4 ;
. 4,97 :
1
d.
h. 4 :
2 :
t-
Hiernach wäre der Okenit ein zweifachsaures oder Quadrisilicat von Kalk mit
2 Mol. Wasser,
Ca Si2 O'i + 2 aq.
Allein er verliert nach Schmid über Schwefelsäure Yg und bei 400° % des
Wassers. Ich nehme daher an, dass er die Hälfte des Wassers als solches, die
Hälfte chemisch gebunden enthält. Dann ist er ein normales Silicat,
H2 Si 03 \
Ca Si 03 / ■+" ^'^'
= Si 02 56,60
Ca 0 26,42
H2 0 8,49
IPO 8,49
H« Ca Si2 0^' + aq = |
2Si =
= 56 =
Ca =
= 40
2H =
= 2
60 =
= 96
H2 0 =
= 48
}
46,98
400.
242
^/4 des Wassers ist = 4,24 p. C. Schmid fand 4,5 p. C.
Der Okenit ist hiernach das Silicat des Apophyllits, und beide scheinen hin-
sichtlich ihrer Form in einer nahen Beziehung zu stehen.
Rammeisberg: Ztsch. d. geol. G. 20,44 4.
') Worin 0,23 Kali.
606 Silicate.
Apopbyllit.
Giebt in der offenen Röhre Fluorreaction, wird v. d. L. matt, schwilll an und
schmilzt unter Aufblähen zu einem farblosen, blasigen Email.
Verhält sich gegen Säuren wie der vorige.
Nach WÖhler löst er sich in Wasser bei 180 — 190° unter einem Druck von
10 bis \t Atmosphären auf und kry'stallisirt nach dem Erkalten. Nach Buoseo er-
folgt bei gewöhnlicher Temperatur unter höherem Druck keine Auflösung.
WÖhler: Ann. Ch. Pharm. 65,80.
Von Val. Hose zuerst, dann von Vauquelin, Gehlen u. A. untersucht. Doch
erst Berzelius entdeckte seinen Fluorgehalt.
1. Disco-Insel, Grönland, a. C. Gmelin: Vet. Akad. Handl. 1816.
b. Stromeyer: Unters. 286.
«. Päröer. Berzelius: Pogg. Ann. 1,202. Jahresb. 3,154.
3. Utö, Schweden, a. Berzelius. b. Rammeisberg: Pogg. Ann. 68,506.
i. Andreasberg. Rammeisberg. — Auch Stölting: B. h. Ztg. SO, 1167.
5. Radauthal, Harz. Rammeisberg.
6. Fassathal. Stromeyer.
7. Oberer See. V. G. 2,37. Smith: Am. J.^Sc. (2) 48,471. — Auch
Jackson: Dana Min.
8. Fundy-Bai, Neuschottland. Reakirt: Am. J. Sc. (2j 16,81.
9. Pyterlax, Finnland. Beck: Verh. Petersb. min. G. 1862, 911.
1. 2. 3. 4.
a.
b.
a.
b.
Fluor
—
1,12
1,54
0,74
<,1«*}
Kieselsäure 53,90
51,85
52,38
52,13
52,29
51,33
Kalk
25,00
25,22
24,98
24,71
25,86
Kali
6,13
5,30
5,37
5,27
4,90
Wasser
15,70
16,90
16,20
16,20
(«6,73)
100,73
99,27
100,05
99,85
100.
5.
6.
7.
8.
9.
Fluor
0,46
0,96
^7«
0,84
Kieselsäure
52,69
51,86
52,08
52,60
52,42
Kalk
25,52
25,20
25,30
24,88
24,99
Kali
4,75
5,13
4,93
5,14
5,75
Wasser
16,73
16,04
15,92
16,67
46,47
1
100,15
98,23
99,19
101,00
100,47
Nach diesen Analysen ist
K : Ca :
Si : H — 1
: 4 : 8 :
16
woraus
K^Ca^SiioO^« 4- 16 aq
folgen würde.
Ein solches Silicat wäre, 2K = Ca gesetzt,
d. h. eine Verbindung von zweifachsaurem und normalem Silicat.
*) Später 4,65 p. C.
,J
Silicate. 607
Der Apophyllit erleidet weder über Schwefelsäure noch bei 100° einen Verlust.
Erst bei 200° tritt Wasser aus. Durch Versuche habe ich gefunden, dass der etwa
4 p. C. betragende Wasserverlust bei 260° wieder ersetzbar ist, der in höheren
Temperaturen eintretende aber nicht. Hieraus schliesse ich, dass letzterer chemisch
gebunden sei, und betrachte den Apophyllit als ein normales Silicat
/ 4 («2 Ca Si2 0« + aq) \
\
K Fl
Fl —
19 =
- Fl 2,10
8Si —
224
Si 02 52,97
4Ca —
160
Ca 0 24,72
K —
39
K2 0 6,20
8H —
8
H^O 7,95
«40 —
384
H^O 7,95
4H2 0 —
72
400,89
}
45,90
906
Also 4 Mol. Okenit und \ Mol. Fluorkalium. Von den 4 aq entweicht die
Hälfte = 3,975 p. C. bei 260°.
Rammeisberg: Ztschr. d. geol. G. 20,444.
lieber eine Pseudomorphose von Kalkspath nach dem Apophyllit No. 5 s. Streng :
Jahrb. Min. 4 870, 425.
Xylochlor von Island soll ein grüner Apophyllit sein.
Sartorius v. Waltershausen: Vulk. Gest. 297.
Gurolith. Weisse, kugelige Massen.
4. Insel Skye. Anderson: Phil. Mag. 4 854.
2. Margarethville, Neuschottland. How: Am. J. Sc. (2) 32,4 3.
4.
2.
Kieselsäure
50,70
51,90
Kalk
33,24
29,95
Magnesia
0,48
0,08
Kali
4,60
Thonerde
4,48
4,27
Wasser
44,18
45,05
99,78
99,85
Ist nach How ein zersetzter Apophyllit.
Centrallassit. Ein weisses, blättriges Mineral aus dem Trapp der Fundy-Bai.
V. G. 2,46. Schmilzt v. d. L. leicht, und wird von Säuren leicht zersetzt.
How: Edinb. N. phil. J. 4 0,84.
Kieselsäure
58,67
Kalk
27,97
Magnesia
0,43
Kali
0,59
Thonerde
4,28
Wasser
44,43
400,07
Cyanolith. In der Masse des vorigen eingeschlossen. Derb, blaugrau, V. G.
2,495. Schmilzt v. d. L. kaum; wird von Chlorwasserstoflsäure zersetzt.
How: a. a. 0.
608
SUiCil«.
KieseLsaure
It.bt
Kalk
18,19
Kali
0,61
Tbonerde
«,«4
Wasser
6,9f
99,47
Cerinit. Die äussere geibiichweisse Schiebt der Masse der beiden vorigen,
nacb How 58,13 Kieselsäure, 12,21 Tbonerde, f,0 Eisenoxyd, 9,49 Kalk, 1,83
Magnesia, 0,37 Kali, 4 5,96 Wasser.
Die beiden vorhergebenden sind vielleicht aus Apopbyllit entstanden.
8tUbit Heulandit.^
Schwillt V. d. L. an, kocht auf und schmilzt zu weissem Email.
CblorwasserstofTsäure zersetzt ihn unter Abscheidung schleimiger Kieselsäure.
1. Färoer [?). Walmstedt: Edinb. phil. J. 7,10.
2. Färoer. Thomson: Outl. Min. 1,347.
3. Island. Rammelsberg: Ztsch. d. geol. G. 2f,93.
4. Island. Damour: Ann. Min. '4; 1 0,207.
5. Island, Berufjord. V. G. 2,t75. Sartorius: Vulk. Gest. 252.
6. Island, Teigerbolm. Rammelsberg: Pogg. Ann. 1 4 0,525.
7. Ncrbuddathal, Ostindien. Haughton : Jahresb. 4 857, 676.
8. Bombay. Haughton: Phil. Mag. (4) 32,224.
4.
2.
3.
4.
Kieselsäure
(
SO, 07
59,4 4
58,04 [
)9,85
Tbonerde .
17,08
47,92
46,50 \
16,45
Kalk
7,4 3
7,65
8,30
7,5li
Natron
4,73
«,8S»»)
Wasser
4 5,40
45,40
46,06 \
14,33
•
'
0,20*;
99,58
1 00, 4 4
400,60 <
)9,74
5.
6.
7.
8.
Kieselsäure
!
)8,90
59,63
56,59 58,20
Tlionerde
16,84
45,44
45,35 i
15,60
Kalk
7,67
6,24
6,70
8,07
Natron
2,20***) 2,84 f
)
2,34ii)
i,iH-H)
Wasser
14,32
45,48
47,48 ^
18,00
0,12*)
99,30
98,46 404,28
100,02
Worden Na und K
in ihre Ae(fuivalente von
Ca verwandelt, so ist
•
II
: AI
: Si
Si :
11
R
: Ca
4. 0,8
: G
3 :
5
2. 0,8
: 5,6
3 :
5,
2
3. 4,05
6,04
3 :
2 4 :
3,5
4. 1,02
. 6,3
3 :
4,
8 4
: 2,6
5. 1,03 .
6J
3 :
*,
9 4
: 2,6
6. 0,97
6,7
3 :
2 4
: 1,7
7. 4,05 :
6,3
3 :
6,
2 4 :
2
8. 4,07 :
0,67
6,4
Kali.
3 : 6,
♦•♦) 4,68 Koli.
48 1 :
4
♦) Kiscnoxyd. ♦♦)
+) 4,85 Kali. +J.)
0,89
Kali.
f-H-) 0,92 Kali.
Silicate. 609
n
R
: AI :
Si
Si
: H
«
: i :
6
und
3
: 5.
Oder
Hieraus folgt
Ca AI Si« O^ß -f 5 aq.
Der Stilbit wäre demnach ein anderthalbfachsaures oder Trisilicat
/ Ca2 Si3 0» \ , , ^
\ Al2 Si» 0^*)'^ ^^'
Nach den Versuchen Damour's veriiert der Stilbit bei 4 00® «, i p. C, bei 200°
12,3 p. C. Wasser, nach meinen eigenen beträgt der Verlust bei 200° 6,2 p. C,
bei 250° 8 p. C. Jener fand, dass das bei 200° fortgegangene Wasser bis auf 2,4
p. G. wieder aufgenommen wird, dass also 10,2 p. C. als Krystallwasser zu be-
trachten sind. Wenn man nun den Rest als chemisch gebunden ansieht, so ist der
Stübit ein normales Silicat,.
H* Ca AI Si« 0»8 + 3 aq.
Wie die Analysen darthun, befindet sich dasselbe mit einem Natron (Kali] Silicat
in isomorpher Mischung, dessen Verhältniss indess schwankt. Im Mittel von 3. und
4. ist Na : Ca =s 1 : 3, so dass der von Damour und von mir untersuchte Stilbit
von Island wäre :
/ (H^ Na2 AI Si« 0^8 + 3 aq) \
\ 6 (H* Ca AI Si» 0*s + 3 aq) /
6Si =4 68 •= Si 0^ 59,06
AI — 54,6
AI 0^ 4 6,83
^Ca — 34,3
Ca 0 7,88
fNa = 6,57
Na^O 4,46
4H — 4
H^O 5,94 \
aq 8,86 /
480 — 288
3H2 0—54
400.
44,77
609,47
Hiemach stellt der von mir bei 250° gefundene Verlust (f des Ganzen) den
Gehalt an Krystallwasser dar.
Man könnte geneigt sein, die Formel des Stilbits
(H, Na, K)* Ca AI Si« 0*» + 3 aq
zu schreiben, allein dies darf nicht geschehen, denn es ist
Ca : AI = 4,09 : 4 in 3.
4,47 : 4 in 4.
und nicht =4:4, wie es hiemach sein müsste.
Rammeisberg: Zlschr. d. geol. G. 2 4,93.
Beaumontit. Ein wie Stilbit sich verhaltender Zeolith von Baltimore, von
Delesse untersucht.
Ann. Ch. Ph. (3) 9,385.
Kieselsäure
64,2
Thonerde
44,4
Eisenoxyd
1,3
Kalk
4,8
Magnesia
«,7
Natron
(0,5)
Wasser
43,4
400.
Bammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II. 39
610
Silicate.
Die Analyse scheint nicht correct zu sein, auch war die Substanz vielleicht un-
rein. Nach Dana und Des Cloizeaux wäre das Mineral Stilbit, nach Levy und G. Rose
hat es jedoch eine andere Krystallforni.
Eplstllblt
Verhält sich wie Stilbit. Nach dem Glühen wird er von Säuren nicht zersetzt.
G. Rose analysirte diesen von ihm entdeckten Zeolith.
1. Berufjord, Island. G. Rose: Pogg. Ann. 6,183.
2. Desgleichen. Bläulich, V. G. 2,363. Limpricht : Sartorius Vulk. Gest.
247.
3. Desgleichen. Sartorius: a. a. 0. (Auch Kurlbaum : Am. J. Sc. 2;
23,421.)
4. Neuschottland. How : Ebend. (2) 26,30.
«.
2.
4.
II
Ist R
Na
*.*)
2.
3. ;
4.
Kieselsäure
59,44
58,99
59,90
58,35
Thonerde
17,44
18,21
16,98
46,73
Kalk
7,94
6,92
8,17
7,87
Natron
1,65
2,35
2,10
Kali
2,40
Wasser
14,48
14,98
14,10
14,93
100,95
101,44
101,55
99,98
Ca
Ca :
AI
II
R : AI
(2Na =R)
AI :
Si
Si :
H
2,64
{ :
1,2
1 : 1
1 :
5,8
1 :
1,63
1,63
4 :
«,4
1 : 1,1
1 :
5,6
1 :
«,7
2,0
\ :
1,17
1,07 : 1
1 :
6,0
4 :
«,7
AI : Si = 1 : 1
1,66, so ist der Epistilbit
und wenn Na : Ca = 1
6 und Si : H = 1
R AI Si« 0^« + 5 aq,
2 genommen wird,
/ Na2 AI Si« 0«« + 5 aq ^
\4(Ca AiSi«0>« + 5 aq) /
so dass Ca : AI in diesem Fall = 4:5=1 : 1,25 sein muss.
Obwohl nun Versuche über das Verhalten des Epistiibits beim Erhitzen nicht
vorliegen, erscheint es zweckmässig, auch hier, wie beim Stilbit, chemisch ge-
bundenes Wasser anzunehmen und die Trisilicate in normale Silicate zu ver-
wandeln,
( IH Na2 AI Si« 0»^ + 3 aq \
\ 4(inCa AI Si«Oi^ + 3 aq) /
6Si — 168 —
Si 0^ 59,04
AI — 54,6
AI 03 16,82
4Ca — 32
Ca 0 7,35
fNa _ 9,2
Na2 0 2,03
4H — 4
H^O 5,90
80 — ^88
aq 8,86
3aq — 54
100.
}
14,76
609,8
*) Mittel von zwei Analysen.
n . -
Silicale.
611
Stilbit und Epistilbit haben bei \erschiedener Form gleiche Zusammensetzung.
Der Kaligehalt in No. 3 ist sicherlich nicht vorhanden.
Brewsterlt.
Verhält sich gleich den vorigen.
Analysen des Brewsterits von Strontian, Schottland.
4. Connel: Ed. N. phil. J. 19,35.
2. Thomson: Outl. 1,348.
3. Krystallisirt, V. G. 8,453. Mallet: Am. J. Sc. («) 28,48.
1.
2.
3.
Kieselsäure
53,67
53,04
54,42
Thonerde
17,49
16,54
15,25
Strontian
8,32
9,00
8,99
Baryt
6,75
6,05
6,80
Kalk
1,34
0,80
(,(9
Wasser
12,58
100,15
-
14,73
100,(6
13,22
99,87
R : AI :
Si
Si
: H
Ca : Ba :
Sr
1.
0,87 : 1 :
5,26
1
: 1,57
1:2:
3,3
3.
1,0 : 1 :
6,1
1
: 1,62
1:2:
4
Unter Annahme der Proportionen
1:1:6 und 1 : 1,66
ist der Brewsterit
R AlSi«Oi« + 5aq,
also gleich den beiden vorigen. Aber auch er kann als ein normales Silicat be-
trachtet werden,
H4 R AI Si« 0^» + 3 aq,
oder speciell als eine Mischung
4(H4Sr AlSi«0«8 4- 3 aq)
2(H4 Ba AI Si«Oi»+ 3 aq)
(H* Ca AI Si« OP + 3 aq)
6Si =168 = Si 02 54,24
-AI —
54,6
AI 03 15,46
|Sr -
50,3
SrO 8,96
*Ba =
jCa —
39,1
Ba 0 6,58
5,7
Ca 0 1,20
4H —
4
H^O 5,43
180 —
288
aq 8,13
3aq —
54
100.
}
13,56
663,7
In der That verliert der Brewsterit nach Damour bei 190*^ 8,2 p. C. Wasser,
welche wieder ersetzt werden können. Der Glühverlust betrug im Ganzen 1 3,3 p. C.
Der Brewsterit zeichnet sich durch sein pyroelektrisches Verhalten aus.
Desmin (Stilbit).
Verhält sich wie die übrigen Zeolithe.
Wurde seit Vauquelin vielfach untersucht.
1. Island, Berufjord. Weber: In mein. Laborat.
Gest. 254.)
(Auch Sartorius: Vuik.
89*
t. Pirter. Vom: POffi. Am. iS.llt.
3. Parüer, StraoMt«. BötUch, \. G. i.lS.
4. fini«r, Vaa^oe. Üns«lbe. AocbBcUii»: Ben. Uveab. t,IS3.S,ll«.
— ÜDiDeiül: Cbem. Anal. SciunaOaUea IS». — ■iirfiiJ Timti 4t
Min. — DetesAc: Tbcae cor renploi de raaaljsc.-
5. Cjusursberg, JmitbiMl. Sjägrvn: Pagg. Aan. TS.ilS.
(. Baritrofcnib«, Norwegen. Derselbe.
7. Chrictünu. Gelb, V. G. 1,103. MöisUr: Pncg. Aba. CS,1»7.
8. Dniengebtr^e. Breiter des Pbraakäs, V. G. >,I9. Hennaoa: J. t
pr. Cb. ielliS.
». Andreasberü, Harz. Keri: B. h. Ztg. I8,S3, No. 1.
10. SeiMer Alp, Tyrot. ». Bakeisen: Wien. Ak. Ber. ai. b. PMnsea:
Verta. Offenb. V. f. Nalurk. li.
11. RienUul, Uri. G. LeoDhanl: Ceber einige poeadom. gcol. SobiL
Stoltgarl 1841.
IS. NiedertirchcD, Rbeinbayera. Biegd: J. I. pr. Ch. 49,317.
13. Port Glangow, SchoUUnd. Freeee: la mein. Laborat.
Aeilcr« Aoalyseo:
Hi«iii«er (bland) : Schwgg. J. 33,63. — Fuchs und Gehleo (Und): Bb. •,3S3.
- Zellner (NimplMb, Schlesien): kis IS34.
I.
3.
Kieselsaure
S8,0I
57,05
56,88
56,30
57,41
58,il
t«,Sl
Thouerde
14,94
16,49
16,70
17,63
i6,r4
16,56
IS, 73
Kalk
8,33
7,64
7,71
7,55
8,75
7,8»
r«i
Natron
1,3t
1,39
2,09
0,25")
K.."
Kali
1,30
0,S6
/•■"
s,in
WasMr
n,7l
17,79
17,24
17,36
16,60
16,53
17, es
100,30
100,55
99,93
100,93
99,15
99,93
101,40
8.
9.
1
0.
b.
II.
12.
13.
Kieselsaure
56,31
56,3
62,84
55,61
55,75
58,36
B6,I3
Thünerde
16, IS
15,9
16,30
15,63
18,50
16,90
15,72
Kalk
1,66
7,4
11,79
7,33
8,04
6,98
8,0$
Natron
1,03
1,3*
—
2,01
—
1,62
}.,..
Kali
—
0,6
0,47
—
0,»3*)
Wasser
17,75
17,6
17,16
18,19
17,00
14,50
17,26
99,00
99,1
98,09
»9,23
99,29
98,59
99,»
Na:
Ca
Ca :
AI
R
AI: Si
a : H
(2Na = R)
1. 1 :
3
1 :
,18
1,0
1 : 5,94
: *>•
3. 1 :
3
1 :
,16
1,0
1 : S,8
■ *,9
4. 1 :
<,»
1 :
,26
1,0
t : 5,5
• >>o
8. 1 :
4
1 ;
,16
0,96
1 : 6,0
: t,l
lOli. 1 :
S
1 : 1
,11
<.<
1 : 6,1
: «.«
•) Blsenoiya.
Silicate. 613
Es ist mithin
R : AI : Si = 4 : \ : 6 und Si : H = 4 : 2.
Hieraus folgt
R AlSi«0«« + 6aq.
Nach Damour verliert der Desmin bei 4 00^ 4,3 p. C, bei 4 50° 4 3 p. C«
Wasser. Von letzterem werden 4 0 p. C. wieder aufgenoomien. Auch Schmid fand,
dass der Desmin bei 4 00° nur 4,6 — 4,8 p. C. verliert.
Hiemach ist es zulässig, auch den Desmin als ein normales Silicat zu be-
trachten,
H* R AI Si« O^s + 4 aq.
Alle Abänderungen sind
/ n (H* Ca AI Si« O^» + 4 aq) \
\ (H* Na2 AI Si« 0^» + 4 aq) /
und n ist = g in No. 8
= 6 - - « und 3
= 4 - - 4 und 4 Ob.
Parastilbit. Ein von Sartorius untersuchter Zeolith von Thyrill am Hvalfjordr
in Island.
Pogg. Ann. 99,4 70.
Kieselsäure
64,87
Thonerde
47,83
Kalk
7,38
Natron
2,00
Kali
4,78
Wasser
9,20
•
400.
Na, K :
Ca — 4 : 4,27
II
Ca :
AI — 4 : 4,34
R : AI :
AI :
Si — 4 : 6
Si :
H — 4 : 4
Wäre demnach
•
4,04 : 4
R AI Si« 0*« + 3 aq
und enthielte halbsoviel Wasser als der Desmin.
Hfurmotom«
Schmilzt v. d. L. ziemlich schwer zu einem durchscheinenden Glase.
Wird von Chlorwasserstoffsäure leicht zersetzt.
Westfumb und Heyer wiesen in dem Kreuzstein von Andreasberg Baryt nach.
Aeltere Analysen von :
Klaproth: Beitr. 2,80. — Tassaert: Hauy Min. — Wemekink: Gilb. Ann.
76,177. 336. — Dumenil: Chem. Forsch. 380. — Thomson: Ann. of N. york
4828.
4. Andreasberg. a. Köhler: Pogg. Ann. 37,56 4. b. Rammelsberg. (Auch
Kerl: B. h. Ztg. 4 833.)
2. Strontian, Schottland, a. CÖnnel: Ed. N. phil. J. 1832. b. Köhler:
a. a. 0. c. d. Damour: Ann. Min. (4) 9,339. e. Rammelsberg.
3. Oberstein. Köhler.
614
Silicate.
«.
t
1a.
Ib.
ia.
?b.
ic.
2d.
2e.
3.
K
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
46,63
48,49
47,04
46,10
Thonerde
f6,82
16,35
15,24
46,41
Baryt
20,32
20,08
20,85
20,84
Kalk
0,25
0,10
0,63
Kali
1,02
2,07
«,72*)
0,90
Wasser
15,03
13,03
14,92
15,41
"1
00,07
100.
2.
99,87
99,96
3.
c.*»)
d.***)
e.
Kieselsäure
47,74
47,60
47,52
46,65
Thonerde
15,68
16,39
16,94
46,54
Baryt
21,06
20,86
20,25
49,1t
Kalk
—
4,40
Kali
<,58t)
«,55 H)
2,09§)
4,40
Wasser
13,19
14,16
13,45
45,24
0,5 litt)
0,65-1
•tt)l
100,25
99,76
99,76
101,21
Atomverhältnisse.
: Ba Ba : AI
11
R
: AI : Si
Si
(2K — Ba)
: 6
: 1,2
0
,9
: 4,8
: 3
1,23
0
,96 .
5
: 3
1,08
1
,08 :
5,2
: 7
1,09
1
,0
: 4,8
: 3
1,11
1
,05
: 5,2
: 3,4
1,16
1
,0
: 5,0
: 2,5
. 1,25
0
,96
4,8
: 6
1,11
0
,98
4,8
Hieraus folgt
oder
1
1
5
4
R* Si* 0^*
_/3RSi03\
~ \ R Si^ 0» /
H
t,44
t,4t
«,«
1,84
«,9
t,48
R AI Si5 Ol* + 5 aq,
wonach der Harmotom aus nonnalen und zweifachsauren Silicaten
3R Si 03
Si^ 0»
bestehen würde.
Nach Damour verliert er bei 150° 10 p. C, bei 190° 13,5 p. C. Wasser,
welche wieder angezogen werden. Nach meinen Versuchen gehen 4 0 p. G. bei tOO^
fort. Es steht mithin fest, dass ein Theil des Wassers fester gebunden ist. Be-
trachtet man ihn als ein normales Silicat,
H2 R AI Si«^ 0»ft + 4 aq,
so ist -^ des Wassers chemisch gebunden.
♦) Worin 0,84 Natron. •♦) Weiss, V. G. 2,447. ♦♦♦) Darebsicbtig (Morwenit),
V. G. 2,498. +) 0,80 Natron. ++' 0,74 Natron. f++) Elsenoxyd. f) 4,e9 Natn».
Silicate. 615
Im Harmotom ist K : Ba mehrfach = I : 3, d. h. das Ganze ist
/ H« K2 AI Si» 0«» + 4 aq \
\ 6(H2Ba AI 81*^0»*+ 4 aq) /
5Si = !40 = Si 0« 45,91
AI = 54,6 AI 0^ 15,70
|Ba = H7,4 Ba 0 20,06
fK = 19,5 K^O 3,34
«H = 2 H» 0
150 = 248 aq^
4aq = 72 «oo.
2,75 \
<2,24/
14,99
653,5
Der berechnete Gehalt an Krystallwasser (f2,24) und der von Damour ge-
fundene (13,5) stimmen sehr gut überein.
lieber eine merkwürdige Beziehung der zwei- und eingliedrigen Krystallform
zum regulären System s. meine Abhandlung: Ztschr. d. geol. G. 20,589.
Chabasit.
Verhält sich wie ein Zeolith. Nach dem Schmelzen wird er von Säuren nicht
zersetzt.
Vom Chabasit waren zahlreiche Analysen bekannt, allein sie Hessen es zweifel-
haft, ob AI : Si = 1 : 4 oder 1 : 5, ja man unterschied Ghabasite von höherem und
geringerem Säuregehalt, zu deren ersteren die von Neuschottland und Gustafsberg
gezählt wurden. Ich habe deshalb im J. 1869 mehrere Ghabasite von Neuem unter-
sucht und gezeigt, dass die Abweichungen theils im Material, theils in der Methode
lagen.
Ztschr. d. geol. G. 21,84.
Es folgen hier zunächst meine letzten Analysen, so wie diejenigen älteren,
welche dasselbe Resultat der Rechnung gegeben haben.
1. Aussig, Böhmen.
2. FärÖer, Osteröe.
3. Neuschottiand. Roth. £. Hofmann: Pogg. Ann. 25,495.
4. Kilmalcolm, Schottland. Connel: Edinb. J. Sc. 1829.
5. Gustafsberg, Jemtland. Berzelius: Afh. i Fis. 6,190.
1.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
50,00
51,11
51,46
50,14
50,65
Thonerde
17,15
16,75
17,65
17,48
17,90
Kalk
10,39
9,44
8,91
8,47
9,37
Kali
2,09
0,86
0,17
2,58
1,70
Natron
0,74
1,09
—
Wasser
22,10
22,23
19,66
20,83
19,90
101,37
101,13
0,85*)
99,50
99,52
99,79
Die folgenden Analysen geben weder AI : Si noch Ca : Al richtig an.
6. Oberstein. Schröder: Jahrb. Min. 1860, 795.
7. Aussig, a. Rammeisberg (früher): Pogg. Ann. 49,211. b. Hofmann:
a. a. 0.
») Eisenoxyd.
616
Silicate.
8. Port Rush, Irland. Thomson: Outl. Min. 4,334.
9. Färöer. Arfvedson: Berz. Jahresb. 3,4 47. (Auch Durocher : Add.
(3) 49,585.)
4 0. Fassathal. V. G. Ül,4 4 2. Hofmann: a. a. 0.
4 4. Giessen, Annerode. a. Engelhardt: Ann. Ch. Pharm. 65,370. 66,274
b. Genth: Ebend.
2. Ockerthal,
Harz.
Im Granit,
V. G. 2,
489. V.
Rath: Fe
422,204.
6.
7.
a.
b.
8.
9.
Kieselsäure
50,49
47,94
48,48
48,99
48,38
Thonerde
47,45
48,44
49,27
49,77
49,t8
Kalk
7,43
9,64
9,65
4,07
8,70
Kali
0,62
2,56
0,24
—
1,50
Natron
2,42
0,25
4,54
6,07
Wasser
22,09
24,50
24,40
20,70
24,44
Baryt
0,48
400.
99,95
0,40»)
4 00.
Strontian
0,32
400.
400,40
40.
44
42.
a.
b.
Kieselsäure
48,63
45,97
47,00
50,2
Thonerde
49,52
48,52
49,74
tO,4
Kalk
40,22
4 0,72**)
40,63
8,5
Kali
0,28
4,^«
0,33
Natron
0,56
0,65
Wasser
20,70
23,54
22,29
48,7
99,94
0,4 3*)
0,45*)
400.
Atomverhältnisse .
400,76
K, Na : Ca
Ca : AI
R : AI : Si
(2K = R)
Si
Aus den eigenen möglichst sorgfältigen Versuchen folgt
AI : Si = 4 : 5
Ca
K
Si : H = 4 : 2,75
Demnach ist der Ghabasit
K2 Ca» AI» Si*ö 0"3 + 55 aq,
was sich auf
( 26R Si 03 \
\ 7RSi2 0*/
zurückführen lässt (normale und zweifachsaure Silicate) .
4.
+ 55 aq
*) Eisenoxyd. **) Worin 0,25 Magnesia.
H
4. 4
: 4,4
«J
: 4 4,24 : 4
: 5,0 4
: 2,96
2. 4
: 4,0
4,03
: 4 4,46 : 4
: 5,2 4 .
: 2,9
3. 4
: 4,4
0,92
: 4 4,04 : 4
: 5,0 4 .
: 2,6
4. 4
: 2,7
0,9
: 4 4,04 : 4
: 4,9 4 :
: 2,8
5. 4 :
4,6
0,95 :
4 4,06 : 4 :
4,8 4 :
2,6
k
Silicate. 617
Nach Daraour verliert der Chabasit bei 300^ 4 9 p. C, nach meinen Versuchen
17 J bis f9,5 p. C. Wasser, welches er wieder aufnehmen kann, welches also
Krystallwasser ist.
Danach erscheint es gerechtfertigt , den Rest des Wassers als chemisch ge-
bunden und den Chabasit als ein normales Silicat zu betrachten,
(H' K) Ca* AH Si^o 0«» + 24 aq
oder
R2 Ca AI Si» 0** + 6 aq.
j R2Si05
\ Ca Si 0»
• + 6 aq.
1 AI Si3 0»
5Si
— 4 40 —
Si 02 50,50
AI
— 54,6
AlO» 4 7,26
Ca
— 40
CaO 9,43
K
= 9,75
K2 0 4,98
H
= 4,75
H2 0 2,65
4 50
— 240
aq 48,48 J
6aq
— 408
400.
}
20,83
594,4
Der rothe Chabasit von Neuschottland (3.j, auch von Hayes (Am. J. Sc. (2)
4,4 22) und früher von mir untersucht, ist oft seiner Masse nach unrein. Er lieferte
mir 52,44 bis 56, neuerlich 54,43 und 54,5 Kieselsäure. Schon Brewster bemerkte
sein abweichendes optisches Verhalten. Ich habe seine Kieselsäure theilweise un-
löslich in Sodalösung (also Quarz oder Tridymit) gefunden.
Verwitterter Chabasit. Suckow: Die Verwitterung im Mineralreich 448.
Ei nfluss von Salzauflösungen. Eichhorn: Pogg. Ann. 4 05,4 26.
P h a k 0 1 i t h . Ist ein Chabasit von Leippa , Böhmen .
4. Anderson: Berz. Jahresb. 22,206.
2. Rammeisberg: Pogg. Ann. 62,4 49.
4.
2.
Kieselsäure
45,63
46,33
Thooerde
49,48
24,87
Kalk
43,30
40,40
Magnesia
0,44
Natron
4,68
0,95
Kali
4,34
4,29
Wasser
47,97
49,46
Eisenoxyd
0,43
400.
-
99,94
Das Material für 2 . war nicht ganz
rein.
Haydenit. Ein nicht mehr frischer Chabasit von Baltimore, in welchem
Delesse fand: Kieselsäure 49,5, Thonerde 23,5, Kalk 2,7, Kali 2,5, Wasser 24,6.
B. Silliman fand 56,8 Kieselsäure, 8 Eisenoxydul, 8,4 Kalk, 8,9 Wasser.
Delesse: Rev. scient. 25,4 07. — Silliman: Dana Min.
Faiyasit
Ein regulär krystallisirter Zeolith vom Kaiserstuhl, Baden.
Damour: Ann. Min. (4) 4 4,67.
618
Silicate.
Kieselsäure
Thonerde
Kalk
Natron
Wasser
Hier ist :
Na : Ca = 2
Ca : AI = <
AI : Si = !
Si : H = «
i6J2
4,79
5,09
87,02
99,83
t
4,7 {\
4
5)
Mithin
entsprechend
Na2 Ca AP Si^^ 0^» + 20 aq
Betrachtet man jedoch 2 Mol. Wasser als chemisch gebunden, so ist auch dies«
Zeolith ein normales Silicat,
H^ Na2 Ca AP Si»« O^o + 1 8 aq.
Oder
I
«OSi
2A1
Ca
2 Na
4H
30O
18 aq
R«Ca AP Si^o QZO ^ «g aq.
2H2 Si 03 \
Na2 Si 03 ( , . ^
CaSi OM "^ ^*^^-
2A1 Si3 0» )
280 = Si 02 46,77
109,2 AI 03 16,00
Ca 0 4,36
Na^O 4,84
H2 0 2,80
aq 25,23
40
46
4
480
324
}
28,03
100.
1283,2
Analcim.
Wird V. d. L. weiss, schwillt an und schmilzt zu klarem Glase.
Wird von Säuren zersetzt : die Kieselsäure ist gallertartig oder schleimig. De
geglühte zersetzt sich schwer.
Die erste Analyse gab Vauquelin ; H. Rose stellte die ZusammenselzuDg fest.
1. Fassathal. H. Rose: Gilb. Ann. 72,184.
2. Cyklopeninseln bei Catanea. V. G. 2,288. Rammelsbei^: Pogg. Ann
105,317. Auch Sartorius: Vulk. Gest. 266.;
3. Wessela bei Aussig. V. G. 2,262. Rammelsberg.
4. Lovön bei Brevig. Awdejew; Pogg. Aon. 55,107.
5. Blagodat, Ural. UenTy: Eb. 46,264.
Silicate. 619
«.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
55,12
55,22
56,22
55,16
57,34
Thonerde
22,99
23,14
22,22
23,55
22,58
Natron
U,53
12,19
12,10
14,23
11,86
Kali
—
1,52
1,45
0,55
Wasser
8,27
7,68
8,33
8,26
9,00
99,94
0,25*)
0,27*)-
101,20
0,35*)
100. 100,59 101,68
Ferner :
Niederkirchen, Rheinbayem. Riegel: J. f. pr. Ch. 40,317.
Old Kilpatrik, Dumbartonshire. Connel: Ed. J. Sc. 1829.
Giants Causeway, Irland. Thomson: Outl. Min. 1,338.
Norwegen. Inneres eines grossen feidspathähnlichen Krystalls, der von
Natrolith umgeben war. Scheerer: Pogg. Ann. 108,428.
Kewenaw Point, Oberer See. Jackson: Dana Min.
In den Analysen ist
Na : AI : Si : H = 2 : 1 : 4 : 4.
Der Analcim ist folglich ein normales Silicat,
Na2 AI Si* 0»2 + 2 aq.
Oder
Na2 Si OM . ,
AlSi^O»/"^ '^^*
4Si =112 = Si 02 54,47
AI = 54,6 AI 0^23,29
{
2Na = 46 Na^O 14,07
120 =192 aq 8,17
2 aq = 36 ^00.
440,6
Ein Analcim aus Thoneisenstein von Duingen, Hannover, enthält 56,7 Si 0^,
21,2 AI 03, 2,8 Fe 03, 9,1 Na^ 0, 9,8 aq.
A. Stromeyer: Jahresb. 1863, 819.
Picranalcim. Von der Form des Analcims, im Gabbro von Monte Gaporciano,
Toscana, enthält nach Bechi 59,11 Kieselsäure, 22,08 Thonerde, 10,13 Magnesia,
0,46 Natron, 7,67 Wasser.
Am. J. Sc. (2) 14,62.
Mg : AI : Si : H = 1,2 : 1 : 4,6 : 4.
Ist wohl eine Pseudomorphose.
Cluthalith. Von den Kilpatrikhügeln , enthält 7 p. C. Eisenoxyd. Scheint
zersetzter Analcim zu sein.
Thomson: Outl. Min.
Eudnophit. Ein angeblich zweigliedrig kr>stallisirtes Mineral von LamÖ bei
Brevig, V. G. 2,27. Schmilzt v. d. L. und gelatinirt mit Säuren.
I. Bork. i. Berlin: Pogg. Ann. 79,303. J. f. pr. Ch. 69,318.
I. 2.
Kieselsäure 54,93 55,06
Thonerde 25,59 23,10
Natron 14,06 14,06
Wasser 8,29 8,16
100,87 100,41
*) Kalk.
620 Silicate.
Dies ist die Zusammensetzung des Analcims.
Waren die von Weibye gemessenen Krystalle mit der analyBirtca Substanz
identisch ?
Gongylit. Gelbe Körner im Talkschiefer von Kuusamo, Finnland.
Schmilzt V. d. L. zu blasigem Glase. Wird von Säuren wenig angegriffen.
Enthalt nach Thoreid: 55,23 Kieselsäure, 21,8 Thonerde, 4,8 Eisenoxyd,
0,32 Manganoxydul, 5,9Magnesia, 0,77Kalk, 4, 46 Kali, 0,45Natron, 5, 77 Wasser.
A. NordenskiÖld Beskrifning af de i Finland funna min. 146.
PoUux.
Giebt beim Erhitzen Wasser und wird opalähnlich. Dünne Splitter runden sich
V. d. L. an den Kanten zu blasigem Email und Tarifen die Flamme HHhlicdigelb.
Wird von CUorwasserstoffsäure zersetzt.
Analysen des PoUux von Elba.
1. Plattner (vorläufige Analyse) : Pogg. Ann. 69,439. 445.
2. Pisani (V. G. 2,901): C. rend. 58,714.
1. 2.
Kieselsäure 46,2 44,03
Thonerde 16,4 15,97
Eisenoxyd 0,8 0,68
Kalk — 0,68
Kali 16,5 Cäsiumoxyd 34,07
Natron 10,5*) 3,88
Wasser 2,3 2,40
In 2. ist
92,7
101
,H
R :
AI :
AI — 2,3 : 4
Si = 1 : 4,1
6
(2:
0
4i
R :
Si :
Si — 1 : 2
H — 2,8 : 1
(3:
*)
Mit den corrigirten Zahlen wird das Mineral zu normalem
3R2 AI Si^ 0«2 + 2 aq
oder
^ / R2 Si 03 \ , a
MAlSi3 0^/+*^^-
Silicat,
Es enthält Na :
Cs
= 1
: 2.
12Si
3A1
4Cs
2 Na
360
2aq
— 336 —
— 163,8
— 532
— 46
— 576
— 36
SiO^
AI 03
Cs2 0
Na^O
aq_
42,
33,
3,
2,
100.
61
21
38
67
13
1689,8
Dieses durch seinen Cäsiumgehalt ausgezeichnete seltene Mineral ist regulär
jedoch doppelbrechend.
*) Spar Litbion.
^.
Silicate. 621
Zygadit. Ein Mineral von Andreasberg (Grübe Katharina Neuiang), Stilbit-
ähnlich^ V. G. 2,51. Wäre nach Plattner ein Silicat von Thonerde und Lithion.
Pogg. Ann. 69,441.
Caporcianit.
Schmilzt y. d. L. ruhig zu weissem Email.
Gelatinirt mit Säuren.
Analysen des Caporcianit^ von Monte Caporciano, Toscana.
1. Anderson: Berz. Jahresb. 22J95.
2. Bechi: Am. J. Sc. (2) «4,62.
1.
2.
Kieselsäure
32,8
52,01
Thonerde
21,7
22,83
Kalk
i!,3
9,67
Magnesia
0,4
1,H
Kali
«J
1,H
Natron
0,2
0,25
Wasser
13,1
13, n
100,6
100, «5
::a : AI : Si :
H = 4 : «
i 4 '. 6,6.
Danach besteht der Caporcianit aus normalen Silicaten,
3Ca AI Si* 0*2 + \o aq.
Vielleicht ist der Wassergehalt etwas kleiner,
Ca AI Si* 0»2 + 3 aq.
Der Caporcianit ist vom Laumontit durch den letzteren verschieden.
Lanmontit.
VerhlH sich wie ein Zeolith.
Gelatinirt mit Säuren.
1. Coui'maieur, Savoyen. Dufrenoy: Ann. Min. (3j 8,503.
2. Phipsburg, Maine. Derselbe.
3. Fundort unbekannt. Delffs: Pogg. Ann. 59,339. (Auch Babo: Ebend.)
4. Sarnthal, Tyrol. V. G. 2,28. Gericke: Ann. Ch. Pharm. H9,H^.
5. Port George, Neuschottland. Haw: Am. J. Sc. (2j 26,30.
1.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
50,38
51,98
51,17
51,58
51,43
Thonerde
21,43
21,12
21,23
20,63
21,64
Kalk
\i,\i
H,71
12,43
11,50
12,07
Natron
—
1,57
Wasser
16,15
15,05
15,17
15,10
15,26
Eisenoxyd
*
0,26
99,10 99,86 100. 100,64 100,44
Ferner :
Huelgoet, Bretagne. Vogel: J. de Phys. 71,64. — L. Gmelin: Leonh.
Taschenb. Min. 14,408. — Malaguti: Ann. Min. (4) 9,325.
Insel Skye. Connel : Edinb. J. 1829, 282.
Insel Storr, Schottland. Scott: Ed. N. phil. J. 1852.
Plauenscher Grund bei Dresden. Gericke: s. o.
622 Silicate.
Tiefenglelscher, Uri. FeUenberg-Rivier : Mitlhlg. (Si025l,«6, AlO^tiJI,
Ca 0 <0,7I, aq 43,9.;
Ralligflühen, Canton Bern. Fellenberg: Mitthlg. (SiO^ 47,41 , AlO'tO,65,
Fe 0 0,31, Ca 0 11,98, Na^ 0 0,76, K^ 0 4,62, aq 47, «7.)
Mora Stenar, Upsala. Sjögren: Pogg. Ann. 78,44 5.
Tumba, Schweden. A. Erdmann: Sveriges geol. UndersÖkn. Heft 6.
Helsingforss, Finnland. Arppe : Anal, finsk. min. t%,
Chile, Cordillere von Peuco. Domeyko : Ann. Min. (4) 9,3.
Im Laumontit ist Ca : AI : Si : H = 4 : 1 : 4 : 8.
Mithin besteht er aus normalen Silicaten
Ca AI SH 0'2 + 4 aq = I 2 ^^^l | + 4 aq
4Si — 4 42
— Si 02 50,0
AI — 54,6
AI 0^24,8
Ca — 40
Ca 0 44,9
420 — 492
aq 46,3
4 aq — 72
400.
470,6
Der Laumontit verliert leicht Krystallwasser, daher er oft wasserarmer gefuodeo
wird (mit 4 3 — 4 4 p. C. Wasser). Nach Malaguti verliert er über Schwefelsäiire
3,85 p. C. = 4 Mol. Wasser. Bei 400° ist der Verlust derselbe, bis 300® beIrSgt
er 7,3 p. C, d. h. 2 Mol. Wasser.
Verwitterter Laumontit. Enthält oft kohlensauren Kalk. Analysen eines
solchen von Oberscheid bei Dillenburg von Wildenstein.
Jahresb. 4 850, 734.
Desgleichen aus dem Mandelstein vom Oberen See. Lewinstein.
Ztschr. f. Ch. u. Pharm. 4 860, 4 4.
Der durch Säuren nicht zersetzbare Theil enthielt Orthoklas.
Vgl. Orthoklas, aus Laumontit entstanden.
Ein zersetzter Laumontit aus Toscana ist Schneiderit genannt worden.
Bechi: Am. J. Sc. (2) 4 4,64.
Nach Berlin scheinen der Edeiforsit von Retzins und Hisinger^s rothe Zeotitbe
von Fahlun etc. Laumontit zu sein.
Leonhardit. Hat die Form des Laumontits, und ist ein solcher, der I Mol.
Wasser verloren hat.
4. Schemnitz, Ungarn. V. G. 2,25. DelfTs: Pogg. Ann. 59,336. (Auch
Babo: Ebend.)
2. Copperfalls, Oberer See. Barnes: Am. J. Sc. (2) 45,440.
4.
2.
Kieselsäure
54,92
55,50
Thonerde
22,49
21,69
Kalk
9,05
10.56
Wasser
43,54
4 4,93
100.
99,68
Ca AI Si^
012 4- 3 aq
|.
4Si — 4 12
= Si02
53,03
AI — 54,
6 410^22,67
Ca — 40
Ca 0
42,38
420 — 492
acjL
44,92
3 aq — 54
i
100.
452,6
Silicate.
623
Aber auch Kalk ist bei dieser Verwitterung entfernt , denn in 4 . ist Ca : AI
= \ : 4,4 statt 4:4.
Phillipsit
Verhält sich wie die übrigen Zeolithe.
Gelatinirt mit Säulen.
Wemekink unterschied ihn als Kalkkreuzstein vom Harmotom und lieferte die
erste Analyse.
4. Nidda, Hessen, Ettling: Jahrb. Min. 4 874.
2. Habichts wald bei Kassel. Köhler: Pogg. Ann. 37,564.
3. Stempel bei Marburg, a. Köhler, b. Genth: Ann. Gh. Pharm. 66,272.
(Auch L. Gmelin: Leonh. Ztschr. Min. 4 825.)
4. Dyrefjord, Island. Krystallisirt, farblos, V. G. 2,204. Damour: Ann.
Min. (4) 9,333.
5. Annerode bei Giessen. Wemekink: Gilb. Ann. 76,4 74. 336.
6. Palagonia, Sicilien. V. G. 2,204. Sartorius: Vulk. Gest. 264.
7. Richmond, Victoria. Pittmann: Ulrich Gontrib. to the min. of Victoria.
Melbourne 4 870.
8. Irland, Riesenweg. V. G. 2,47. Connel: Edinb. ph. J. 35,375.
9. Aci Gastello, Sicilien. Sartorius: s.o.
4
2.
3.
4.
a.
b.
Kieselsäure
48,43
48,22
50,44
48,47
48,48
Thonerde
24,44
23,33
24,78
1 24,44
22,20
Kalk
8,24
7,22
6,50
> 6,97
7,82
Kali
5,20
3,89
3,9S
» 6,64
6,52
Natron
0,70
0,63
—
Wasser
46,78
47,55
46,84
46,62
45,64
400,42
400,24
99,48 0,24*)
400,36
400,35
6.
7.
8.
9.
Kieselsäure
48,36
48,36
46, 6S
t 47,35
48,53
Thonerde
20,20
24,07
23, 6(
) 24,80
49,88
Kalk
5,94
3,24
i,48
t 4,85
2,92
Magnesia
0,46**) 4,42
4,60
Kali
6,44
6,4 5
6,39 5,55
3,82
Natron
—
3,44
5,40 3,70
6,4 8
Wasser
47,09
44,53
44, 7C
; 46,96
44,76
0,44 *
') 0,74_*)
400,95 400,24
2,64*)
98,64
98,89
• •
400,33
K, Na : Ca
Ca
: AI
ii
R
(2K
: AI : Si
Si : H
4.
4,42
4,0
: 4 : 4,0
2,3
2.
«,5
: 4,7
0,8
: 4 : 3,6
2,4
3a.
1,4
: 4,8
0,75
: 4 : 4,0
2,2
3b.
1,3 .
4,65
1,0
: 4 : 4,0
: 2,3
4.
4,54
4,0
: 4 : 3,8
2,47
5.
1,3
: 2,0
0,88
: 4 : 4,0
2,3
7.
3,7
2,9
1,0
: 4 : 3,38
■ 2,4
8.
2,7
*•) Baryt.
2,3
4,0 :
4 : 3,8
2,4
*)
Eiseno\
yd.
624 Silicate.
Hieraus folgt :
R . AI : Si = I : I : 4 und Si : H = I : S.
Der Phiilipsit besteht aus normalen Silicaten,
R AI Si* 0« + 4 aq.
Oder speciell
f fiiiCa AI Si* 0*5 + 4 aq; \
\ n;[K, Na]2 Al Si* 0« -f- 4 aq) /
In I . u. 4. ist m : n = 2 : I
«. u. 3a. - =3:1
3b. u. 5. - = 3 : «
8. - == « : 3
7. - = I : «
R : Na ist in 7. und 8. == I : I.
Der Phiilipsit enthält das Kalk-Thonsilicat des Laumontits.
Herschelit.
Verhält sich wie ein Zeolith.
I. Aci reale, Sicilien. Damour: Ann. Ch. Fh. (3) 14,97.
t. Aci Gastello, Sicilien. Sartorius von Waltersbausen : Vulk. Gesl. S60.
1.
2.
Rieselsäure
47,39
47,03
Thonerde
20,90
20,21
Ralk
0,38
5,15*)
Natron
8,33
4,82
Rali
4,39
2,03
Wasser
17,84
17,86
Eisenoxyd
1,14
98,24
99,23
Na : AI
R :
AI: Si
Si :
U
[2Na — R)
1,85 : 4
0
,9 :
1 : 4,0
1 :
«,5
Ca : AI
1 : 2
r
,0 :
1 : 4,0
1 :
1,5
Na (K) : Ca
1.
2. 2:1
Sind die Analysen richtig, so sind die beiden Substanzen verschieden.
Die erste ist ein normales Alkali-Thonerdesilicat, in welchem
I
R : AI : Si : H = 2 : 1 : 4 : 10,
also
oder speciell
R2 AI Si* 0»2 + 6 aq
/ 3(Na2 AlSi*0'2 + 5 aqi \
\ K2 AI Si* 012 + 5 aq /
4Si = 112 = Si02 47,75
AI — 54,6
AlO» 20,41
l,5Na — 34,5
Na^O 9,25
0,5K — 19,5
R^O 4,67
120 — 192
aq 17,92
5 aq — 90
100.
502,6
') Worin 0,49 Magnesia.
Silicate.
625
Die zweite Substanz muss als
bezeichnet werden.
Ist R — 4Na :
K, so ergiebt die Rechnung
8Si — 224
— Si 02 48,50
2AI — 109,2
AI 03 20,74
f
Ca — 40
Ca 0 5,66
|Na — 36,8
Na^O 5,01
*K = 15,6
K^O 1,90
240 — 384
aq 18,19
lOaq — 180
100.
989,6
Seebachit.
Ein Zeolith, in Australien (Victoria) am Yarra und bei Ballarat von Ulrich ge-
funden und als Herschelit bezeichnet, von Bauer jedoch als verschieden erkannt.
Er ist von Piltmann, Kerl und Lepsius analysirt worden.
1. Pittmann: Ulrich Contrib. to the Min. of Yictoria. Melbourne 1870.
2. Kerl: Bauer Ztschr. d. geol. G. 24,391.
3. Lepsius: Eb. 25,351.
i.
2.
3.
Na : Ca
1,5
1
1 : 1,3
1 : 1,3
Unter Annahme
R :
ist das Mineral
1.
2.
3.
Kieselsäure
45,88
43,7
44,77
Thonerde
22,44
21,8
22,10
Kalk
7,06
8,5
7,51
Natron
5,66
3,5
3,18
Kali
0,60
—
Wasser
18,81
22,2
22,07
100,45
99,7
99,63
Ca :
AI
R :
AI
: Si
(2Na =
= R)
1 :
1,75
1
1
: 3,5
1 :
«,4
1
1
: 3,4
1 :
1,6
0,9 :
1
: 3,63
Si : H
1
1
1
2,8
3,4
3,2
AI : Si = 1 : 1 : 3,5 und Si : H = 1 : 3,43
u
R2 AP Si7 022 -f 12 aq.
Der Seebachit besteht dann aus normalen und Halbsilicaten,
R8 Si7 022 — ( 6R Si 0=*
n öl u — ^ ^2Si 0*
Ist Na : Ca = 3 : 4, so ist die specielle Formel
}
/ 3 (Na* A12 Si7 022 + 12 aq) \
\ 8(Ca2 Al2Si7 022-f. 12 aq) /
in welcher vielleicht statt 3 : 8 die Zahlen 1 : 3 zu setzen sind (Na : Ca = 1 : 1,5).
Obwohl der Seebachit in der Form mit dem Herschelit übereinzustimmen
Rammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II.
40
626
Silicate.
scheint; ist jener doch verschieden von letzterem, in welchem Al : Si ^^ 4 : 4
ist, der also aus normalen Silicaten besteht.
Bauer: Jahrb. Min. 1874.
Rammeisberg: Ztschr. d. geoi. G. 25,96.
Gmelinlt.
Verhäh sich wie Chabasit.
Gelatinirt mit ChlorwasserstofTsäure.
1. Vicenza. (Früher Sarkolith.) Vauquelin: Ann. du Mus. 9,249. H,4t.
2. Glenarm, Antrim, Irland, a. Connel : Edinb. N. ph. J. 1838.
b. Rammeisberg: Pogg. Ann. 49.211.
3. Cypem. V. G. 2,07. Damour: Bull. soc. g^ol. 16,675.
4. Neuschottland, Cap Blomidon. V. G. 2,10. Nach Abzug von Qoan.
Marsh: Am. J. Sc. (2) 44.
2.
1.
3.
4.
ai
b.
Kieselsäure
50,0
48,56
46,48 46,37
47,19
Thonerde
20.0
18,05
20,63 19,55
SO, 13
Kalk
4,5
5,13
3,78
5,26
7,44
Natron
4,5
3,85
7,19
5,51
3,64
Kali
—
0,39
1,73
0,78
0,91
Wasser
21,0
21,66
20,41 22,00
S0,53
100.
0,11*)
100,22 99,47
99,74
98,75
Na (K; : Ca
Ca .
AI
R : AI :
(2Na =
Si
•R)
Si .
: H
1. 1,8 : 1
: 2,44
0,8 : 1 .
4,3
: «,7
2a. 1,5 : 1
1,9
0,9 : 1
: 4,6
: 3
2b. 4:1
: 3
1,0 : 1
3,9
: 3
3. 1,3 : 1
: 2
0,8 : 1 :
i,<
3
4. 1:1
: 1,5
1,0 : 1 :
4,0
: 2,9
Ohne Zweifel ist
R :
AI : Si =
= 1 : 1 : 4 und Si : H —
1 : 3.
Der Gmelinit besteht dann i
lus norma
len Silicate
tt,
n
Oder specicll
R AI Si* 0^2 + 6 aq.
/ m (Na2 AI Si* 0«2 + 6 aqM
\ n (Ca AI Si* 0^2 + g aq) /
und
Ist in 2a. und 3. Na : Ca = 1,5 : 1, so ist
m : n = 3 : 4
= 2 : 1 in 2b.
=1 : 2 in 4.
Der irländische Gmelinit verliert nach Damour in trockener Luft bis 3,9 p. C.
Wasser, was der Hälfte des Ganzen entspricht. Der cyprische verliert bei 100^ 13,
bei i30° 20 p. C, von denen er 1 1 p. C. wieder anzieht.
Der Gmelinit von Neuschottland wurde früher als Leder erit von Hayes unter-
sucht, welcher 3,5 p. C. Phosphorsäure gefunden haben wollte.
Am. J. Sc. 25,78.
*) Eisenoxyd.
Silicate.
627
Leryn.
Verhält sich wie Chabasit.
4. Färöer. Berzelius: Jahresb. 3,446. 5,246.
2. Färöer. (Mesolin.) Berzelius.
3. Skye. Connel: L. Ed. ph. Mag. 5,50.
4. Island. V. G. 2,24. Damour: Ann. Min. (4) 9,333.
4.
2.
3.
4.
Kieselsäure
48,00
47,50
46,30
I
43,80
Thonerde
20,00
24,40
22,41
23,80
Kalk
8,75*)
7,90
9,72
9,70
Natron
2,86
4,80
4,5S
1
4,89
Kali
0,44
4,26
1
4,09
Wasser
49,30
99,32
48,49
99,79
49,54
400,84
■^ m
24,00
404,28
Na (K)
Ca
Ca
: AI
R .
AI
Si
»
i
Si :
H
4. 4
4,5
4 :
^2
4
,06 .
4 .
4,
4
4 .
: 2,7
2. 4 :
4
4 :
4,5
4
,0 :
4 :
3,
8
4 :
2,6
3. 4 .
2,3
4 :
4,26
4
,0 :
4
: 3,
6
4
: 2,8
4. 4
: 2
4 .
: 4,34
0
,93
: 4
: 3,
4
4
: 3,2
Demnach weichen die Analysen erheblich ab.
No. 4 und 2 ergeben
R AI Si* 0>2+ 5aq,
also normale Silicate.
No. 4 hingegen Hefert
R AI Si3 0«o + i\ aq,
d. h. normale und Halbsilicate.
Die erste Formel ist zugleich das Kalkdilicat des Herschelits von Aci Castello.
Hat Damour den wahren Levyn vor sich gehabt?
Gismondin. Zeagonit.
Wir stellen hier mehrere Zeolithe zusammen, bei denen die Zusammengehörig-
keit der Form und Mischung theilweise zweifelhaft ist.
4. Vesuv. Weiss undurchsichtig. Marignac: Ann. Ch. Ph. (3) 4 4,4 4.
2. Capo di bove. Durchscheinend. Derselbe.
Nach Des Cloizeaux sind beide Phillipsit, wogegen aber die Analysen sprechen.
3. Capo di bove. Gismondin. Viergliedrig krystallisirt. Löst sich leicht
in Säuren auf; die Auflösung giebt beim Abdampfen eine Gallerte.
Kobell: J. f. pr. Ch. 4 8,4 05.
4. Capo di bove. Gismondin. Marignac: a. a. 0.
4.
2.
3.*)
4.
Kieselsäure
43,95
43,25
42,72
35,88
Thonerde
24,34
24,69
25,77
27,23
Kalk
5,34
7,45
7,60
43,42
Kali
44,09
9,78
6,80
2,85
Wasser
45,34
45,25
47,66
24,40
400.
400,42
400,55
400,48
*) Worin 0,4 Magnesia. **) Mittel von zwei Analysen.
40
62S
Silicate.
K
Ca
Ca
AI
\,
i.5
1
1
: i,5
2.
«,6
: 4
1
: 1,8
3.
<
\
1
: 1.8
4.
1
4
\ :
«J
Die drei ersten, welche
II
R : AI : Si = 1
ergeben, entsprechen
R :
0.9
«,0
0,8
«,o
AI :
: 1
: 1
: 1
: f
Si
3,1
: 3,0
: «,9
: «,S6
Si : H
1 : S,3
1 : S,3
i : «,76
1 : 4
ISi :
H =
= 1 : S,66
II
R*Si»
0>» = |
}
R AI Si3 0*0 + 4 aq,
d. h. sie bestehen aus normalen und Halbsilicaten,
2R Si 0»
R2 Si 0*
In allen aber ist das Kalksilicat mit Kalisilicat in verschiedenen
gemischt. Sie sind :
1. «.
f 5'K2 AI SP Ol» + 4 aq \ / 3{K^ Al Si» 0*0 -+- 4
\ 4 Ca AI Si3 010 _^ 4 gq / ^ 4 (Ca Al Si» O^o + i
3.
( K2 AI Si3 0*0 4- 4 aq) \
\ 2 Ca AlSi^O^o + 4 aq) /
Ganz anders ist No. 4. Setzt man
R : AI : Si = 1 : 1 : 2,25 und Si : H = 4 : 4,
so ist er
R* AH Si» 0^4 _^ 1 8 aq,
d. h. dieser Zeolith entspricht
_ / 2R Si on
~ \ 7R2Si04/
Und speciell
/ 'K» AH Si» 034 4. 4 8 aq) \
\ 8 .Ca* AH Si« 0^4 _f- ^ 8 aq) /
Edingtonit.
Gclatinirt mit Sauren.
Dieser seltene Zeolith von Dumbarton wurde von Turner, später von Heddle
untersucht.
Turner: Pogg. Ann. 5,196. — Heddle: Phil. Mag. 4 855.
Der Letztere fand :
Ri«Si« 0^4
Kieselsäure
36,98
Thoiierde
22,63
Barvt
26,84
Wasser
12,46
98,91
Ba : AI : Si : H = 0,8 : 1 : 2.8 : 6,3.
Es ist schwer, aus dieser einen Analyse die Zusammensetzung des Edingtonits
mit Sicherheit abzuleiten.
Die Proportion 1:1:3:6 führt zu
Ba AI Si3 Oiö + 3 aq.
Silicate. 629
Vielleicht wäre
(H, Ba) AI Si» 0»o 4- 3 aq
richtiger, in welchem Fall H : Ba = 4 : 4 sein würde.
Der Edingtonit ist aus normalen und Halbsilicaten zusanmiengesetzt,
R4Si3O10-/«^SiO3\
tt M U — j R2SiOV
Haben die viergliedrigen Formen des Gismondins und Edingtonits nähere Be-
ziehungen zu einander?
Foresit.
Verhält sich wie ein Zeolith.
Ist durch Chlorwasserstoffsäure schwer zersetzbar.
Dieses in der Form dem Desmin nahestehende Mineral aus dem Granit von
Elba, V. G. 2,40, wurde von Rath beschrieben und untersucht.
Pogg. Ann. 152,3«.
Kieselsäure
49,96
Thonerde
27,40
Kalk
5,47
Natron
1,38
Kali
0,77
Wasser
15,07
100,45
•
Ca : AI
R : AI :
Si
1 : 2,7
0,5 : 1 :
3,1
Na (K) : Ca Ca : AI R : AI : Si Si : H
1 : 1,63 1 : 2,7 0,5 : 1 : 3,1 1:1
Wird
1 : 1,5 1 : 2,66 0,5 : 1 : 3
angenommen, so ist das Mineral
Na2 Ca3 AI» Si24 0'« + 24 aq,
oder „
R Al2 Si« Ol» + 6 aq.
Eine solche Verbindung besteht aus normalen und Halbsilicaten,
Der Foresit verliert bei 100° 1,7, bei 250° 6,6 p. C. Wasser.
Mesotyp. (Natrolith.)
Wird v. d. L. weiss, schwillt etwas an, und schmilzt zu einem Glase.
Gelatinirt mit Chlorwasserstoffsäure vor und nach dem Glühen.
Schon Klaproth analysirte den Mesotyp aus dem Hegau. Fuchs und Gehlen,
G. Rose und Haidinger haben später die chemische Natur, die Form und das elek-
trische Verhalten des Mesotyps und Scolecits untersucht.
1. Hohentwiel im Hegau. Fuchs: Schwgg. J. 8,353. 18,1. (Auch
Riegel: J. f. p. Pharm. 13,1.)
2. Auvergne. Krystallisirt. Fuchs.
3. Bishoptown, Renfrewshire, Schottland. Heddle: Phil. Mag. 11,473.
(Auch Scott: Ed. N. ph. J. 1852.)
4. Brevig. Krystallisirt. Körte: G. Rose Mineralsystem 94. (Auch Sieve-
king: s. Scheerer.)
630 Silicate.
5. Brevig. Spreustein. Scheerer: Pogg. Ann. 65,276. 89,96. 108,446.
H9,U9.
6. Bergenhill, N. Jersey. Brush: Am. J. (t) 34,365.
Ausserdem :
Fundort unbekannt. Smithson.
Tyrol. Fuchs.
Antrim, Irland. Thomson: Outl. Min. 1,317.
Grönland. Kobell: J. f. p. Ch. 13,7.
Trezza bei Aci Castello. Sartorius: Vulk. Gest. 269.
Laurvig, Norwegen. C. Gmelin: Pogg. Ann. 81,311.
Brevig. Pisani: C. rend. — Michaelson: öfvers. 1862.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
47,21
47,76
47,60
48,41
47,97
47,34
Thonerde
25,60
25,88
26,60
26,15
26,66
16,77
Natron
16,12
16,21
15,86
16,49
14,07
4 5,79
Kalk
—
0,16
0,68
0,44
Wasser
8,88
9,31
9,56
9,38
9,77
9,84
Eisenoxyd
1,35
99,16
99,16
—
0,73
99,88
—
99,78
100,43
400,42
Einige Analysen geben
bis 2 p. C.
Kalk.
Im Mesotyi
p ist Na^ Al
: Si : H —
= 2:1:3
: 4 ; er ist mithin
Na^ AI Si3 O^o + 2 aq,
d. h. eine Verbindung von normalen und Halbsilicaten,
/ Na2 AI Si* O^n , ,
\ Na2 AI Si^ 0» / "^ * *^-
3Si = 84 = Si 02 47,29
AI = 54,6 AI 03 26,96
2Na = 46 Na2 0 4 6,30
lOO = 160 aq 9,45
2 aq = 36 400.
380,6
Nach Damour verliert der Mesotyp in trockner Luft kein Wasser, bei S40^ fast
alles; der bei 290 " entwässerte (9,6 p. C. aq) zieht das Wasser in feuchter Luft
wieder an. Der schwach geglühte Ihul dies schwerer.
In meinen Versuchen verlor der Mesotyp (vom Hohentwiel) bei 250° *>6 p. C.,
in stärkerer Hitze 4 p. C, zuletzt 10,28 p. C., beim Glühen nichts weiter.
Es folgt also, dass der Mesotyp bei etwa 300" sein Wasser vollständig abgiebt,
und dass dies nicht theUweise als chemisch gebunden betrachtet werden darf.
Ein von Bergemann untersuchter grüner Mesotyp von Brevig, V. G. S,353,
V. d. L. fast unschmelzbar, enthielt 7,5 Eisenoxyd, 2,4 Oxydul, 0,66 Mangui-
oxydul.
Pogg. Ann. 84,491.
Der Spreustein (Bergmannitj des norwegischen Zirkonsyenits wurde tob
Blum als eine Pseudomorphose nach Elaeolith betrachtet. Nach Scheerer aber w&re
die Form zwei- und eingliedrig , daher Derselbe annahm , die Mesotypmischaiig sei
dimorph, und es habe sich eine frühere Form (Paläo-Mesotypj in eine Paramorphoae
verwandelt. Dauber vermuthetc als primitive Substanz einen Feldspath , und CariiK
fand, auf Blum*s Veranlassung, die innere Masse eines Krystalls aus 66, 4 Kiesels&iirey
24,8 Thonerde, 0,38 Eisenoxyd, 2,45 Kalk, 0,78 Magnesia, 8,54 Natron und 1,76
Kali bestehend, was in der That einem Ol ig ok las entspricht.
Silicate. 631
Gegen diese Annahme trat Scheerer auf und suchte zu zeigen , dass der Sub-
stanz des Spreusteins Diaspor beigemengt sei, der bei der Zersetzung durch Säuren
bei der Kieselsäure bleibt.
Saemann und Pisani behaupten, Elaeolith verwandle sich in CancrinU und dieser
in Mesotyp und Diaspor. Scheerer , welcher das Vorkommen des Cancrinits im nor-
wegischen Zirkonsyenit bestätigte, hat sieb doch gegen diese Annahme erklärt.
Saemann und Pisani: Ann. Gh. Fb. (3) 67,350. — Scheerer: Pogg. Ann.
H9,U5.
Sa Vit. Der Savit aus dem Gabbro Toscanas ist seiner Form nach Mesotyp.
Allein eine Analyse Bechi*s beweist, dass er eine Zersetzung erlitten hat.
Kieselsäure 49,4 7, Thonerde 19,66, Magnesia 43,5, Natron 40,52, Kali 4,23,
Wasser 6,57.
Am. J. Sc. (2) 4 4^«4.
B r e V i c i t. Ist seiner Form nach Mesotyp.
Der Brevicit von Brevig wurde von Sonden analysirt.
Berz. Jahresb. 14,176.
Kieselsäure
43,88
Thonerde
28,39
Kalk
6,88
Magnesia
0,24
Natron
40,32
Wasser
9,63
99,34
Mithin ist er in chemischer Beziehimg verschieden vom Mesotyp durch seinen
Kalkgehalt. Die Analyse giebt
Na : Ca Ca : AI R : AI : Si Si : H
2,6 : 4 4 : 2,2 4,06 : -I : 2,64 4 : 1,5
also
oder
R3 AP Si» 028 + 6 aq,
/ 4 (Ca3 A13 Si» 0*8 + 6 aq) \
\ 5(NaeAl3Si8 028+ 6 aq) /
Vielleicht ist aber die Analyse nicht ganz richtig, und es ist ein Kalk-
Mesotyp, ^
R AI Si» O^o + 2 aq,
d. h.
/ 4Ca AI Si3 Oio + 2 aq \
\ öNa^Al Si3 Oio + 2 aq /
Lehuntit. Ein Zeolith dieses Namens
von Carncastle bei Glanarm ,
Irland,
wurde von Thomson untersucht.
Outl. Min. 4,3 4 7.
Kieselsäure
47,33
Thonerde
24,00
Natron
43,20
Kalk
f,52
Wasser
43,60
99,65
632 Silicate.
Ca : Na = 4 : 1 6
R : AI : Si = 8,0 : I : 3,37
Si : H = 1 : 2.
Ist wohl nichts als Mesotyp trotz überschüssiger Kieselsäure.
Scolecit.
Krümmt sich beim Erhitzen v. d. L. wiirmförmig und verhält sich sonst wie ein
Zeolith.
Bildet mit ChlorwasserstofTsäure keine Gallerte.
Die chemische Natur des Scolecits wurde von Fuchs und Gehlen ermittelt.
\. Island. Gibbs: Pogg. Ann. 71,565.
2. Island. Krystallisirt. Rammeisberg. (Ausserdem: Fuchs und Gehlen:
Schwgg. J. 8,353. 18,1. Gülich: Pogg. Ann. 59,373. Früher Vauqfuelin. >
3. Faröer. Krystallisirt. Fuchs und Gehlen.
4. Faröer. Stephan: In mein. Laborat.
5. Insel StafTa. Faserig. Fuchs und Gehlen.
6. Punah, Ostindien. V. G. 2,296. Petersen: Jahrb. Min. 1873.
Ausserdem .
Insel Mull. Scott: Ed. N. ph. J. 1852.
Auvergnc. Guillemin: Ann. Min. 12.
Niederkirchen, Rheinbayem. Riegel: Jahrb. pr. Pharm. 13,4.
Ostindien. Taylor: Am. J. Sc. (3) 18.
Thal Cachapual, Chile. Domeyko: Ann. Min. (4) 9,3.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
46,72
47,05
46,19
45,82
46,76
46,91
Thonerde
25,90
25,57
25,88
26,28
24,82
26,03
Kalk
13,71
13,80
13,86
13,59
14,20
13,33
Wasser
13,67
13,92
13,62
13,60
13,64
13,83
100.
100,14
0,48^;
«,40*;
0,39*;
0,30*;
100,03
100,39
99,80
100,40
Im Scolecit ist
Ca
: AI : Si :
H = 1 : 1
: 3 : 6.
Also
Ca AI Si» O^o + 3 aq.
Er besteht folglich, gleich dem Mesotyp, aus normalen und Halb-
Silicaten,
Ca AI Si4 0«n , ^
Ca AI Si2 0^ /
3Si =84 = Si 02 45,85
AI = 54,6 AlO» 26,13
Ca = 40 • Ca 0 14,26
10O = 160 aq 13,76
3aq=__54 jOO.
392,6
Nach Damour verliert der Scolecit bei 100° nichts, bei 300° 5 p. C. , bei
schwachem Glühen 12 p. C, bei starkem 13.9 p. C, wobei das Mineral schmilzt.
') Natron.
Silicate. 633
Den Scolecit von Punah hatte G. Gmelin früher in Folge einer nicht correcten
Analyse für einen besondem Zeolith, Punahlit, erklärt.
Pogg. Ann. 49,538.
Galaktit
\. Kiipatrik, Schottland. Krystalli&irt , V. G. 2,21. Hauer: Wien. Ak.
Ber. 1854.
2. Glenfarg, Fifeshire. Derselbe.
3. Dumbarton-Moor. Derselbe.
4. Campsiehügel. Derselbe.
5. Bishoptown. Heddle : Phil. Mag. 41,433. Verhält sich optisch wie
Mesotyp (Des Gloizeauxj.
6. Fassathal. Gleich 1. spaltbar nach einem Prisma von 91^. Scheinbar
etwas verwittert. Hlasiwetz: Renngott Uebers. 1858.
1 . 2. 3. 4. 5. 6.
Kieselsäure 46,99 47,84 46,96 47,32 48,03 48,34
Thonerde 26,84 27,11 26,91 27,36 25,26 27,43
Natron 9,68 11,30 12,83 13,35 13,97 9,00
Kalk 4,36 4,31 3,76 2,63 2,31 3,60
Wasser 11,05 10,24 9,50 10,39 9,72 10,30
98,92 100,80 99,96 ' 101,05 0,40*) 0,40*)
0,86**) 0,90**)
100,55 99,97
Isomorphe Mischungen von Mesotyp mit der entsprechenden Kalkverbindung,
/ n{Na2Al Si» 0»« + 2 aq) \
\ (Ca AI Si» O^o + 2 aq) /
n = 2 in 1 .
= 2,5 in 2. u. 6.
= 3 in 3.
= 4,5 in 4.
= 5,5 in 5.
Harrlngtonit.
1. Irland. Hauer: s. Galaktit.
2. Bombay. Haughton: Phil. Mag. (4) 32,225.
1.
2.
Kieselsäure
45,71
45,60
Thonerde
26,58
27,30
Kalk
11,48
12,12
Natron
3,80
3,39
Wasser
13,11
100,68
12,99
101,40
Na :
Ca
Ca : AI
R
: AI : Si
Si :
H
1.
1 :
^7
1 : 1,27
1,0
: 1 : 2,93
1 :
2
2.
1 !
2
1 : 1,23
1,0
: 1 : 2,86
1 :
1,9
*) Mg 0. **) ¥e 03.
634
Silicate.
Gleich dem Galaktit eine isomorphe Mischmig, jedoch von gleichen Mol.
/ Na^Al Si» 0»<> + i aq' \
\ Ca AI Si» 0*0 + i aq) /
Mesolith.
Fuchs und Gehlen zeigten , dass ein Theil von Hany's Mesotyp Kalk und Natnm
enthahe und nannten solche Zeoiithe Mesolith.
1. Island. Faserig. Fuchs und Gehlen : Schwgg. J. 8,353. 18,1.
2. Island. Derb. Dieselben.
.3. Island, Berufjord. Kugeligstrahlig ; V. G. 2,393. Sartorius: Volk.
Gest. 267.
4. Island. Feine Strahlenbündel in Krystalle endigend (keine Zwillinge >.
V. G. 2,18. Schmid: Pogg. Ann. «42, H8.
5. Island. Derselbe.
6. Island. Excentrischfaserig. Breidenstein : In mein. Laborat.
7. FUrÖer. Berzelius.
8. Färöer. Fuchs und Gehlen.
9. Faroer, Nalsöe. Heddle: s. Galaktit.
10. Färöer, Stroraöe. V. G. 2,16. Gelatinirt. Schmid.
1 \ . Kilmore, Hebriden. Heddle.
12. Talisker, Skye. Derselbe.
13. Storr. Derselbe.
14. Irland (Antrimolith) . Derselbe.
15. Tyrol. Fuchs und Gehlen.
16. Fundy Bai, Neuschottland. How: Am. J. Sc. (2) 26,30.
f.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure 46,78
47,46
46,4«
46,58
47,13
46,78
Thonerde
25,66
25,35
26,24
27,56
26,52
J7,53
Kalk
10,06
«0,04
9,68
9, «7
«0,38
9,00
Natron
4,79
4,87
4,87*)
3,64
4,50
5,34-)
Wasser
12,31
12,4«
«3,75
«2,94
«3, «9
«2,38
99,60
100,13
«00,95
99,89
«0«,72
«00,03
7.
8.
9.
10.
««.
12.
Kieselsäure 46,80
47,00
46,80
47,40
46,26
46,7«
Thonerde
i6,50
26,13
26,46
27,05
26,48
26,62
Kalk
9,87
9,35
9,08
9,22
«0,00
9,08
Natron
5,40
5,47
5, «4
4,69
4,98
5,39
Wasser
li,30
«2,25
12,28
«3,35
«3,04
12,83
100,87
«00,20
99,76
«0«,7t
«00,76
100,63
13.
«4.
15.
«6.
Kieselsäure
46.72
47,07
46,04
46,84
Thonerde
26,70
26,23
27,00
25,92
Kalk
8,90
9,88
9,6«
9,63
Natron
5,40
4,88
5,20
5,21
Wasser
«2,92
«2,24
«2,36
«2,««
100,64
100,30
«00,2«
99,7«
•; 0,4« Kali. ♦•) 0,8<
Kali.
._1
Silicate. 635
jj Alle diese Mesolithe enthalten \ At. Ca gegen 1 At. Na und ergeben überhaupt
R : AI : Si = 1 : 1 : 3 , wie im Mesotyp und Scolecit. Das Atomverhältniss Si : H
ist nun in
1. == « : 2,0 6. = 1 : \,H0 \\, = \ : 1,88
2. «,75 7. «,74 12. «,83
3. «,98 8. 1,74 «3. «,84
4. «,86 9. «,74 «4. «,74
«,80
««.
«,74
«2.
1,74
«3.
«,74
14.
1,88
«5.
«6.
: «,33
: 2.
5. 1,87 10. 1,88 «5. 4,80
«,73
Im Mesotyp ist Si : H = «
im Scolecit = «
Die vorstehenden Zahlen entsprechen nicht genau dem letzten Verhältniss,
jedoch kommen sie ihm oft nahe. Betrachtet man dasselbe als ricj^ktig, so ist der
Mesolith / Na2Al Si^ 0^« 4. 3 aq 1
\ 2(Ca AlSi3 0^ö4. 3 aq)/ *'
Er ist dann Scolecit, in isomorpher Mischung mit der entsprechenden Natron-
verbindung.
Wäre er aber aus Mesotyp und Scolecit zusammengesetzt,
/ Na2Al Si3 0*" 4- 2 aq \^ .
\ 2 (Ca AlSi3 0«o + 3 aq) / "*
so müsste Si : H = « : «,777 sein, und um diese Proportion bewegen sich die ge-
fundenen so offenbar, dass wir diese Ansicht für begründet halten müssen.
I.
IL
9Si —
«52
= Si 02 45,62
9Si =s
252 = Si02 46,32
3Al —
«63,8
AI 03 26,00
3AI —
«63,8 AI 0^26,40
2Ca —
80
Ca 0 9,46
2Ca —
80 Ca 0 9,6«
2Na —
46
Na^O 5,24
2Na —
46 Na2 0 5,32
30O —
480
aq «3,68
300 —
480 aq «2,35
9 aq —
«62
100.
8aq —
<*4 100.
««83,8 ««65,8
Die Form des Mesoliths steht der des Scolecits zwar nahe , unterscheidet sich
jedoch von dieser. Auch das optische Verhalten ist eigenthümlich (Des Cloizeauxj .
Mesole. Unter diesem Namen hat man verschiedene Zeolithsubstanzen unter-
sucht, welche kleine, kugelige Aggregate büden und deren Reinheit daher nicht ver-
bürgt ist.
«. FärÖer. Berzelius: Jahresb. 3, «47.
2. FärÖer. Heddle: Phü. Mag. (4) «3,53. a. Storr. b. üig.
3. Annaklef bei Röstanga, Schonen. HisingeriBerz. Jahresb.5,2«7. 20,227.
4. Bombay. Thomson: Ed. N. ph. J. «7, «86.
5.
OberschafTha
lusen am Kaiserstuhl.
V. G. 2,
246. Tobler
: Ann. Ch
Pharm. 9 «,229.
«.
2.
a.
b.
3.
4.
5.
Kieselsäure
42,60
4«, 32
43,17
42, «7
42,70
43,08
Thonerde
28,00
28,44
28,30
27,00
27,50
29,2«
Kalk
i i,43
«1,54
9,82
9,00
7,6«
3,55*)
Natron
5,63
5,77
5,33
«0,«9
7,00
«3,26**)
Wasser
«2,70
«3,26
12,40
««,79
««,7«
«4,00
«00,36
100,33
«00,02
«00, «5
99,52
«00,4 0
*) 0,40
Magi
iiesia.
♦♦) 0,7< Kali.
636
Silicate.
Na
: Ca
Ca .
AI
R : AI
: Si Si
: H
1.
1
: 1,34
1,08 : 1 :
2,6 1
: 2
2a.
1
: 1,36
1,0 : 1 :
2,46 1
: 2,1
2b.
1
1,6
0,9 : 1 :
2,5 1 :
: 2,0
3.
2,3 :
«,8
1,17 : 1 :
2,68 i :
«,o
4.
1,6 :
2
0,93 : 1 :
2,63 1 :
1.8
5.
7
4,7
1,0 : 1 :
2,5 1 :
1,7
Si = 1 : 1 : 2,5 und Si : H = I : 2,
Im Mittel ist
R : AI
wonacli diese Zeolithe
R2 A12 Si^ Ol» + 5 aq
wUren, verschieden vom Mesotyp, obwohl gleichfalls aus normalen und Halbsilicaten
bestehend,
;i5 oiB _ / 2R Si 03 ^
'^ ^ \ 3R2Si 0* /
Jedoch sind sie sämmtlich Mischungen
R^Si»
/ m(Ca2 Al2 Si» 0«» + 5 aq) \
\ n(NVAl2Si5 0i8+ 5 aq) /
wobei m : n in den drei ersten = 2 : 1 ist.
Vom Thomsonit , zu welchem Des Cloizeaux sie rechnet, sind sie gleich&Us
verschieden, da dieser lediglich aus Halbsilicaten besteht.
FaerÖlith. "^
1. Island, zwischen Bulandstind und Berufjord. Blassgelb, von Scolecit be-
gleitet, V. G. 2,362. Sartorius: Vulk. Gesteine 272.
2. Island. V. G. 2,17. Nach Des Cloizeaux ist die Ebene der optischen
Axcn die Basis der Blättchen, die Mittellinie positiv und rechtwinklig zur
Spaltungsfläche. Wird beim Erwärmen nicht elektrisch. Kobell: Anz.
d. Bayr. Ak. 1866.
3. FärÖer, Dalsmypen. Retzius: Bcrz. Jahresb. 4,154.
4. Cyklopeninseln bei Catanea. Sartorius.
5. Magnet Cove, Arkansas. Ozarkit. In Elaeolith, V. G. 2,24.
Am. J. Sc. (21 16,41.
Smith
1.
2
•
8.
4.
5.
Kieselsäure
i
39,27
41,
00
39,20
39,86
36,85
Thoncrde
29,50
31,
66
30,05
31,44
29,24
Kalk
12,50
10,
73
10,58
13,33
13,95
Natron
4,46*)
4,
50
8,11
6,29**)
3,91
Wasser
13,23
<«,
11
13,40
11,34
13,80
Eisenoxyd
1,48
100,44
—
—
0,50
101,84 '
—
1
1,55
100.
102,31
19,30
Na
: Ca Ca
A]
R
: AI
: Si
Si
: H
1. 1
,6 1
■ i,3
1,0
2,25
: 2,25
2. 1
1
,32 1
1,6
0,85 .
2,21
: 2,0
3. 1,3 :
«,6
1,07 :
2.23
: 2,34
4. 1
i
2i 1 :
1,3
1,1 :
2.17
«,9
5. 1
W 1
8 1 :
t.J4
1,0 :
2,16
: 2,5
♦) Worin 0,88 Kali. *•) Worin 0,99 Kali.
Silicate.
637
Die Analysen 3. und 4. sind wegen des bedeutenden Ueberschusses verdächtig.
Es ist vorläufig nicht zu entscheiden , ob diese Substanzen zum Thomsonit gehören
oder wirklich reicher an Säure sind.
Thomsonit.
Gelatinirt mit Säuren.
t. Dumbarton, Schottland, a. Berzelius: Jahresb. 2,96. b. V. G. 2,383.
Rammeisberg: Pogg. Ann. 46,286. Berl. Ak. Ber. ^853, 288. (Früher
Thomson: Outl. Min. 4,315.)
2. Renfrewshire, Lochwinnock. Thomson.
3. Seisseralp. V. G. 2,31. Haushofer: J. f. pr. Ch. 103,305.
4. Seeberg bei Kaden, Böhmen. Comptonit. Rammeisberg. ^ (Früher
Zippe: Verh. Ges. vaterl. Mus. Böhm. 4 836.)
5. Elbogen. Melly: J. f. pr. Ch. 4 4,414.
6. Hauenstein, Böhmen. Früher Mesolith genannt. V.G. 2,357. Rammels-
berg. (Früher Freissmulh : Schwgg. J. 25,425.)
\
2.
3.
4.
5.
6.
a.
b.
Kieselsäure
38,30
38,09
37,68
39,60
1
1
J8,73
37,00
39,63
Thonerde
30,70
31,62
31,66
31,55
4
)0,84
31,07
31,25
Kalk
«3,54
12,60
15,25
11,98
13,42
12,60
7,27
Natron
4,53
4,62
0,64*)
4,10
4,39***)
6,25
8,03
Wasser
13,40
13,40
13,10
13,10
13,09
12,24
13,30
100,17
100,20
0,66**)
100,33
100,47
99,16
99,48
98,99
Atomverhältnisse .
Na
: Ca
Ca :
AI
R :
AI
: Si
Si
: H
la. 1
: 1,6
1,25
1,05 :
2,15
2,3
ib. 1
1,5
1,4
1,0 :
: 2,06
: 2,3
3. 1 :
1,6
1,44
0,9
: 2,14
• 2,2
i. 1 :
1,5
1,25
1,0 :
: 2,08
: 2,26
5. \ :
«J
1,35
1,07 :
2,04
2,2
6. i
1
2,35
0,9 :
2,07
2,24
Ist R : ^
M : Si —
1:1:2
und Si : H
— 1 :
2,5,
so besteht der Th
lomsonit
aus Halb Sil
icaten.
/ m (2Ca AI Si^ 08 + 5 aq) \
\ n (2Na2 AI Si^ 0^ + 5 aq) /
m : n ist
= 3 : 1 in 1., 3. und 4.
= 2:1 - 5.
=1:1 - 6.
Pikrot homsonit. Ein Zeolith aus dem Gabbro Toscana's, der nach Bechi
6,26 p. C. Magnesia enthält.
Am. J. Sc. 2] 14,63.
Prehnit.
Schmilzt v. d. L. zu weissem oder gelblichem Glase. Manche Abänderungen
[Koupholith) brennen sich erst schwarz und riechen dabei bituminös.
♦) Magnesia. ♦*)
U Kali.
638 Silicate.
Wird von ChlorwasserstofTsäure schwer sersetzt. Der geglühte oder ge-
schmolzene gelatinirt leicht. (Kobell.y
Der Prehoit ^iirde seit Klaproth vielfach untersucht.
\. Ratschinges, Tyrol. Rammeisberg: Ztschr. d. geol. G. f0,79. Frähei
Gehlen: Schwgg. J. 3,ni.)
2. Dumbarton, Schottland. Walmstedt : Berz. Jahresb. 5,217.
3. Montblanc. Walmstedt.
4. Edelforss, Smäland. W^almstedt.
5. Radauthal, Harz. Amelung: In mein. Laborat.
Ausserdem :
Fassathal, Gehlen.
Bourg d'Oisans. Regnault: Ann. Min. (Si H,I54.
Glasgow. Thomson: Outl. Min. 4,275.
Norheim, Nahethal. Laspeyres: J. f. pr. Ch. 103,357.
Jordansmühle, Schlesien. Epstein: s. Chromeisenstein. Bock.
Upsala. Paykull: Jahrb. Min. 4 867, 590.
Rio de los Cipreses, Chile. Domeyko: Ann. Min. (4} 9,3.
4.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
43,40
44,40
44,74
43,03
44,71
Thonerde
24,53
24,26
23,99
49,30
18,06
Eisenoxvd
0,74
4,58
6,84
7,38
Kalk
27,37
26,43
25,44
26,43
27,06
Wasser
4,48
4,4 8
4,45
4,43
4,43
99,78
99,74
400,44
400,20
4,03*
402,40
Aus Nr. 5 erhielt Streng 0,4 6 Natron, 0,06 Kali, 0,002 Baryt.
Jahrb. Min. 4 870, 3 4 4.
Im Prehnit ist
Ca : AI : Si : H = 2 : 4 : 3 : 2,
d. h.
Ca2 AI Si» 0" + aq,
was eine Verbindung von normalen und Haibsilicaten anzeigen würde.
Ich fand, dass der Prehnit bei 300° keinen Verlust erleidet. Erst in starker
Glühhitze tritt das Wasser aus, welches nicht wieder angezogen wird. Daraus habe
ich geschlossen, dass das Wasser chemisch gebunden, der Prehnit
H2 Ca2 AI Si3 0«2
sei, d. h. ein reines Halbsilicat, oder vielmehr
H* Si 0*
2Ca2 Si 0*
A12 Si3 0*2
3Si = 84 = Si02 43,63
AI = 54,6 AI 03 24,87
2Ca = 80 Ca 0 27,4 4
211 =2 H2 0 4.36
440 = 492 <Ö6.
442 6
*/ Natron.
V
Silicate. 639
Auch Streng überzeugte sich, dass in schwacher Glühhitze kein Wasser ent-
weicht.
Die eisenreichsten Abänderungen 4. und 5. enthalten Fe : 4Al.
Prehnit nach Laumontit und nach Analcim von Niederkirchen, Rhein-
bayern, untersuchte G. Leonhard.
Pogg. Ann. 54,579.
Glottalith. Ein scheinbar regulär krystallisirtes Silicat von Port Glasgow,
Schottland. Von Thomson untersucht.
Outl. Min. 1,328.
Kieselsäure 37,01
Thonerde 16,31
Eisenoxyd 0,50
Kalk 23,93
Wasser 21,25
99,00
Ca : AI : Si = 2,7 : 1 : 3,86 und Si : H = 1 : 4.
Greg hält ihn für Chabasit.
Greg und Lettsom: Min. of Great Britain. 171.
Jacksonit. Ein Mineral vom Ansehen des Prehnits von Ile Royal im Oberen
See. Sollte nach Whitney aus 46,12 Kieselsäure, 25,91 Thonerde, 27,03 Kalk,
0,85 Natron bestehen, enthält aber nach Jackson und Brush 4, 1 5 — 4, 86 Wasser und
ist wohl Prehnit.
Whitney: Am. J. Sc. (2) 6,269. — Brush: Dana Min.
Chlorastrolith.
Wird beim Erhitzen weiss; schmilzt v. d. L. unter Anschwellen zu grauem
Glase.
Wird von Säuren zersetzt.
Den Chlorastrolith von Ile Royal im Oberen See untersuchte Whitney.
J. Boston Nat. Bist. Soc. 5,488.
Kieselsäure 36,99
Thonerde 25,49
Eisenoxyd 6,48
Kalk 19,90
Natron 3,70
Kali 0,40
Wasser 7,22
100,18
Na : Ca = 1 : 2,73
Ca : R= 1,22 : 1
R : S : Si = 1,45 : 1 : 2,12
Si : H = 1 : 1,3
Nimmt man die beiden letzten Proportionen = 1,5 : 1 : 2 und 1 : 1,25, so
wäre das Mineral
2R3 R2 Si* 0" + 5 aq,
und würde, entsprechend
R9 Si4 0" - / 3**' ^' ^* \
aus Halb- und Drittelsilicaten bestehen.
Ist Eisenoxydul vorhanden?
640
Silicate.
Groppit.
Wird V. d. L. weiss und rundet sich an dünnen Kanten.
1. Gropptrop> Vestra Yingiker, Schweden. Roth, Y. G. 2,73. Im Kalk.
Svanberg: Berz. Jahresb. 26,326.
2. Modane, Savoyen. Grüne Körner in Anhydrit, V. G. 2,66. Pisani:
Bull. geol. 22,25.
1.
2.
Kieselsäure
45,01
48,20
Thonerde
22,55
19,70
Eisenoxyd
3,06
Eisenoxydul
3,38
Magnesia
12,28
12,80
Kalk
4,55
1,64
Kali
Natron
5,23
0,21
} " 7,22
Wasser
7,11
100.
7,06
100.
Atomverhältnisse (mit Pe) .
K
n
: R
R : ft
: Si
Si :
H
1.
1
: 3,34
1,6 : 1
: 3
1 :
<,<
2.
1
: 2,2
1,6 : 1
: 4,2
1 :
1
Thongruppe.
Sie enthält den Thon , einen Zersetzungsrest thonerdehaltiger Silicate. Da die
Thonarten aber häufig mit Kieselsaure, mit Eisenhydroxyd, mit Resten ursprüngliclier
Substanz gemengt sind, so ist es oft schwer, eine bestimmte und constanle Zu-
sammensetzung nachzuweisen.
V. d. L. unschmelzbar (wenn frei von Kalk, Eisen und Alkali) .
Der Thon wird von Säuren mehr oder weniger angegriffen.
Kaolin. Steinmark. Fholerit.
Der rohe Kaolin ist in der Regel mit Quarz gemengt, von dem er dorch
Schlämmen möglichst getrennt werden muss.
Kaolin.
1 . Aue bei Schneeberg. a. Forchhainmer : Pogg. Ann. 35,331 . — b. Wolff.
(Auch Berthier: Ann. Ch. Ph. 24,107. Ann. Min. 9,404. Kühn:
Schwgg. J. 57,34.)
2. Seilitz bei Mcissen. Forchhammer. (Auch Berthier.)
3. Morl bei Halle. Forchhammer.
4. Zettlitz bei Karlsbad. A. Bauer: Wien. Ak. Ber. 22,693.
5. Altenberg, Erzgebirge. Pseudomorph nach Prosopit. Scheerer: s. Pn>-
sopit.
Steinmark.
6. Rochlitz, Sachsen. Naschold: Mitthlg. (Auch Klaproth: Beitr. 6,1 S5.*—
Frenzel: J. f. pr. Ch. (2) 5,401.)
J
Silicate.
641
7. Rumpeisberg bei Elgersburg, Thüringen. Weiss, fettig anzufühlen.
Ramuielsberg.
8. Schlacicenwald, Böhmen. Strahlig. Rammeisberg.
9. Guateque, Neu-Granada. Boussingault : Ann. Min. (3) 5,554.
Pholerit.
iO. Naxos. V. G. 2,56. Smith: Ann. Min. (i) ^,290.
Anderweitige Analysen.
Von Kaolin :
Gutenberg bei Halle. Bley: J. f. pr. Ch. 5,313.
Halle. Aus dem Knollenstein des Porphyrs. Wolff.
Passau. a. Fuchs, b. Forchhammer.
St. Yrieix, Limoges. Berthier. Forchhammer. Damour: Bull. g^ol. {%)
7,324.
Cornwall. Boase: Phil. Mag. 1837. Couper und Brown : Eb. 1847.
Insel Bornholm. Forchhammer.
China. Ebelmen und Salvetat: Ann. Ch. Ph. (3) 31,257.
Von Steinmark:
Buchberg bei Landshut, Schlesien. Zellner: Isis 1834.
Tiefer GeorgstoUn bei Clausthal. Dumenil: Ghem. Anal. 1,35.
Schneckenstein bei Auerbach, Sachsen. Im Topasfels. Clark: Ann. Ch.
Pharm. 80,122.
Tveed, Schottland. Tuesit. Thomson: Outl. 1,244. Richardson: Ebend.
Pottsville, Pennsylvanien. Genth:
Zwickau. Im Mandelstein. Pikentscher: J. f. pr. Ch. 89,461.
Horrsjöberg, Elfdalen. Igelström: Eb. 104,463.
Von Pholerit :
Maskelyne: Ber. d. ehem. G. 1870, 940.
Guillemin: Ann. Min. 11,489.
Kaolin.
2.
1
3.
4.
5.
a
i.
b.
Kieselsäure 46,53
48,49
46,
46
46,
80 48,27
45,63
Thonerde 39,
47
37,88
36,
37
36,
83 37,51
39,89
Eisenoxyd —
—
«,
22
3,
11*) 0,
51
0,60*
Wasser 13,
97
13,58
13,
61
«2,
44 12,
85
13,70
Kohlens. Kalk 0,
31 0,18
28 100,13
—
1,
99,
47
13
0,55 0,
,86
100,
99,82
100.
Steinmark.
1
Pholerit.
6.
7
•
8
•
9.
10.
Kieselsäure
45,09
47,
.33
43,
46
46,0
44,41
Thonerde
Eisenoxyd
38,13
1,79
40,
,23
}
4«,
48
40,2
41,20
1,21***)
Wasser
14,26
12,
,36
13,
49
14,8
13,14
Magnesia
0,19
«,
44
0,
37i)
101,0
99,96
Natron
0,21
99,67
100,
.36
100,
20***)
>
♦) Nebst Ca 0 und Mg 0. ♦♦) Kalt. *♦*) Kalk. f) Natron.
Bam melsberg, Handb. d. Mineralclieiiua. II. 4 \
642 Silicate.
In allen diesen Thonen ist AI : Si 3= 1 : 2 und Si : H :» I : 2. Sie sind mithin
AI Si2 0' + 2 aq.
Ein solches Silicat würde als eine Verbindung von normalem uad HalbsUicat
sich denken lassen ,
/ AI Si» 0» i , .
\ Al2 Si3 0»2 / "^ '^ ^^•
Das Wasser entweicht vollständig erst durch längeres starkes Erhitzen. Auch
Frenzel fand, dass Steinmark bei 360^ nur einen geringen Verlust erleidet. Wenn
man die Hälfte des Wassers als chemisch gebunden annimmt, so wird der Thon ein
Halb Silicat und entspricht dem Serpentin vollkommen,
H2 AI Si* 0^ + aq.
2Si =56 = Si 0^ 46,40
AI = 54,6
AI 0» 39,68
2H — 2
H^O 6,96
80 = 128
aq 6,96
aq 18
100.
}
43,92
258,6
Malaguti behauptet, Kalilauge ziehe aus Kaolin ^ der Säure aus, und dieser
Antheil sei dem Thon nur beigemengt, letzterer also
AP Si» 0^2 + 4 aq,
d. h. Halbsilicat. Indessen gilt jenes Verhalten nicht für jeden Kaolin, wie die Ver-
suche von WolfT und von Hochstetter zeigen.
Ein roher (quarzhaltiger) Kaolin wurde mit KalUauge wiederiiolt ausgekocht;
es blieben 46,6 Rückstand, während die Zusammensetzung war :
des rohen Kaolins des aufgelösten Theils
23,40 = 43,8
22,15 41,5
7,85 14,7
53,40 100.
99,42
Der Rückstand war Kieselsäure (Quarz) , das Aufgelöste war reiner Kaolin.
Diese Resultate widerlegen Malaguti's Angaben. (Versuche in mein. Laborat.)
Halloysit
Ein Theü gehört zum Kaolin , wie z.B. Housscha bei Bayonne und Anglar bm
Lüttich. Berthier: Ann. Ch. Ph. 23,332. Ann. Min. (3j 9,500.
Ein anderer enthält mehr Wasser.
1. La Vouth. Dufrenoy: Ann. Min. (3) 3,393.
2. Thiviers. Derselbe.
3. Miechowitz, Oberschlesien. Oswald: J. f. pr. Ch. 12,173.
4. Kall, Eifel. Lenzinit. John.
5. Dade, Georgia. Glossecollit. Pisani : J. f. pr. Ch. 82,515.
Kieselsäure
67,58
Thonerde
22,67
Wasser
7,85
Eisenoxyd
0,46
Magnesia
0,46
1.
2.
3.
4.
5.
Kieselsäure
40,66
43,10
40,25
37,5
^0,4
Thonerde
33,66
32,45
35,00
37,5
37,8
Wasser
24,83
22,30
24,25
25,0
tl,8
Blagnesia
1,70
99,55
0,25
99,75
100.
0,5
99,15
100,5
AI Si2 0^ + 4 aq,
oder vielleicht
H2 AI Si2 0« + ;
3 aq.
Silicate. 643
«Si = 56 = Si 0^40,73
AI = 54,'6 AlO« 34,83
70 = H2 aq 24,44
4aq= 72 ^00.
294,6
Aeholich ist der Glagerit von Wunsiedel.
Fikentscher: J. f. pr. Ch. 89,459.
AUophan.
Färbt sich beim Erhitzen oft braun oder schwarz, schwillt v. d. L. auf und
fällt dann zusammen. Reagirt zuweilen auf Kupfer.
Wird von Säuren zersetzt.
1. Dehm bei Limburg, Nassau. Hyalithähnlich , V.O. 2,079. v. Rath :
Pogg. Ann. U4,393.
2. Permi, Dept. Arveyron. GuiUemin: Ann* Ch. Ph. 42,260.
3. Gemsbach, Baden. Walchner: Schwgg. J. 49,4 54.
4. Richmond, Massachusetts. Silliman: Am. J. Sc. (2] l,iM.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure 23,53
23,76
24,44
22,65
Thonerde 37,73
39,68
38,76
38,77
Kupferoxyd —
0,56
2,33
Kalk 4,92
2,83*)
Wasser 36,86
35,74
35,75
35,24
400,04
99,83
400,95
99,49
Diese Thone entsprechen im Allgemeinen der Formel
AI Si 0* -+- 5 aq.
d. h. einem Drittelsilicat,
Si — 28
«t Si 0* 23,75
AI — 64,6
AIO^ 40,62
50 — 80
aq
35,69
6 aq = 90
4 00.
262,6
No. 4 verliert bei 4 00° 4 9 p. C, d. h. etwa die Hälfte des Wassers, bei 200^
noch ein Viertel und beim Glühen langsam den Rest.
Es giebt aber auch Allophan, welcher mehr Kieselsäure enthält, wie z. B. :
5. Gräfenthal bei Saalfeld. Stromeyer: Unters. 308.
6. Bleiberg, Eifel. Bergemann: Chem. Unt. d. Min. d. Bleibergs (830, 4 94.
7. Friesdorf bei Bonn. Bunsen: Pogg. Ann. 3 4,53.
8. New Charlton bei Woolwich. Northcote: Phil. Mag. (4) 4 3,338.
5.
6. 7.
8.
Kieselsäure
24,92
49,35 22,30
20,50
Thonerde
32,20
32,75 32,48
34,34
Wasser
44,30
40,23 42,62
42,94
Eisenoxyd
0,27
0,30 2,90
0,34
Kupferoxyd
3,06**)
2,57 —
Kalk
0,73
99,48
4,58 —
4,92
^24***)400.
2,73***)
0,87i)
99,74
98,89
♦) Magnesia. **) Carbonat. **♦) Kohlensäure. f) Quarz und Gyps.
44*
644 Silicate.
Femer :
Beauvais, Dept. Oise. Berthier: Ann. Min. (3) 9,498.
PolkCo., Tennessee. Jackson: Am. J. Sc. (2) 49JI9.
Die Formel
AI* Si» 0^2 + 30 aq,
entsprechend
( 2Al Si 0^ \ , ,n
\ Al2Si5>Oi2|-r^"aq,
also einem Drittel- und Halbsilicat, verlangt:
5Si = UO = Si 02 24,00
4A1 = 2^8,4 AI 03 32,82
220 = 352 aq 43, «8
30 aq — 540
100.
1250,
4
Ein sehr kupferreicher Allophan von Guldhausen bei Gorbach , Waldeck , enl-
i'ält nach zwei Analysen von Schnabel :
b.
19,41
Kieselsäure
24,19
Thonerde
25,80
26,77
Kupferoxyd
13,71
18,97
Wasser
35,49
34,72
99,19 99,87
Mittheilung.
Aehnlich ein Allophan von Schneeberg. Ficinus: Schwgg. J. 26,277.
BoL
V. d. L. schmelzbar. Wird von Säuren unvollkommen zersetzt.
1. Säsebühl bei Dransfeld. Wackenroder: Kastn. Arch. 11,466.
2. Ettinghausen. LÖwig: Leonhard Oryktognosie.
3*. Gap de Prudelles. Derselbe.
4. Striegau, Breiteberg. Zellner: Jahrb. Min. 1835, 467.
5. Stolpen, Sachsen. Rammelsbcrg: Pogg. Ann. 47,180.
6. Antrim, Irland. Erinit. Thomson: Outl. 1,341.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
41,9
42,00
41,05
42,00
45,92
47,03
Thonerde
i0,9
24,04
25,03
20,12
22,14
18,46
Eisenoxyd
12,2
10,03
8,09
8,53
6,36
Kalk
0,52
0,45
2,81
3,90
1,00
Magnesia
0,43
0,50
2,61»)
Wasser
24,9
24,03
24,02
24,00
25,86
S5,S8
99,9
101,05
99,14
99,97
97,8«
98,13
No. 1 — 4 liefern etwa
R4 Si» O30 + 1 8 aq,
d.h. normale und Halbsilicate, während die beiden letzten mehr nor-
malen Silicaten entsprechen.
Cimolit.
1. Ekaterinowska, Distrikt Alexandrowsk. Ilimoff: Berz. Jabresb. 25,349.
2. Insel Argentiera. Klaproth: Beitr. 1,291. 6,283.
0,5 Kali.
Silicate. 645
3. Berg Hradischt bei Bilin. Anauxit. In Basalt. V. G. 2,376. Hauer:
Jahrb. geol. Reichs. 1854, 67.
Gouvernement
Kiew.
Peiikanit.
Grünlich, V.
G. 2,256. Ouchakoff:
Jahresb. 1857*,
673.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
63,52
63
62,30
65,66
Thonerde
«3,55
23
24,23
22,84
Eisenoxyd
1,25
0,83*)
0,44
Wasser
12,00
12
12,34
9,31
99,07
99,25
99,70
0,56 MgO
0,30 K^O
0,17 P2 0*
99,28
Hiemach ist der Cimolit ein anderthalbfachsaures oder Trisilicat,
A12 Si» 02* + 6 aq,
vielleicht aber ein normales,
H» A12 gi» 0^7 + 3 aq.
9Si = 252 = Si 0^ 63,31
2A1 = 109,2 AI 03 24,06
240 = 384 H^O 12,63
6 aq= 108 40O.
853,2
Bolus hingegen ist weit ärmer an Säure (32 Kieselsäure, 26 — 43 Thonerde,
21—1 Eisenoxyd, 17 — 21 Wasser).
Vergleiche :
Sinope. Klaproth: Beitr. 4,345.
Orawicza (Ochran). Kerslen: Schwgg. J. 66,31.
Pyrophyllit.
Wird beim Erhitzen silberglänzend, blättert sich v. d. L. auf, schwillt zu einer
Voluminösen weissen Masse an, schmilzt aber nicht.
Wird von Schwefelsäure unvollkommen zersetzt.
1. Woher? Versteinerungsmittel von Graptolithen. Gümbel: Jahrb. Min.
1869, 83.
2. Horrsjöberg, Wermland. Igelström: B. h. Ztg. 1866, 308.
3. Pyschminsk, Ural. Hermann: Pogg. Ann. 15,592.
4. Deep River, N. Carolina. V. G. 2,92. Tyson: Am. J. Sc. (2) 34,218.
5. Carbonton, N.Carolina. V. G. 2,82. Allen: Ebend.
6. Chesterfield Co., S.Carolina. Genth: Am. J. Sc. (2) 18,410.
7. Spaa, Belgien. Rammeisberg: Pogg. Ann. 68,513.
8. Westana, Schonen. V. G. 2,79. Berlin: Eb. 78,414.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
58,87
59,86
59,79
65,93
Thonerde
34,87
33,44
29,46
> 29,54
Eisenoxyd
0,77
1,80
Magnesia
•
0,44
4,00
Kalk
Wassfer
5,77
7,46
5,62
5,40
99,51
101,97
100,67
100,87
*) Kalk.
646 Silicate.
5. 6. 7. S.
Kieselsäure 66,25 66,41 66,14 66,69
Thonerde 27,91 i9,ft0 S5,87 95,63
Eisenoxyd «,08 0,91 — 0,76
Magnesia — 0,25 1,49 0,46
Kalk — 0,39 0,39 0,67
Wasser 5,25 5,23 5,59 6,46
100,49 100,69 99,48 400,66
Die sauroärmeren (1. — 3.) stellen normales Silicat,
AI Si3 0» + aq,
die säurereicheren hingegen
AI Si* 0»! + aq,
d. h. normales und anderthalbfachsaures Silicat dar. Der Gehalt an
Magnesia deutet darauf, dass dieser Thon vielleicht aus Talk oderChlorit entstanden ist.
Dieselbe Zusammensetzung hat ein Theil des chinesischen Agalmalolilhs.
Walmstedt: öfvers. 1848 (Si 0« 66,96, Al 0» 28,67, aq 6,4 6, Ca 0,
MgO 0,33).
Brush: Am. J. Sc. (2) 26,68 (65,95—28,97 — 5,48 — 0,47).
Anhang zum Thon.
Chromocker.
Frankreich. Drappiez.
Halle. Duflos: Schwgg. J. 64,251. — WolfT: J. f. pr. Ch. 34,t0f.
Waidenburg, Schlesien. Zellner: Jahrb. Min. 1835, 467.
Miloschin.
Rudniak, Serbien. Kersten: Pogg. Ann. 47,485. — Renngott: Jahrb. Min.
1872, 951.
Wolchonskoit.
Ochansk, Gouv. Perm. Berthier: Ann. Min. (3) 3,39. — Kersten: a. a, 0.
Selvvnit.
Mount Ida Range, Victoria. Newbery : Ulrich Contrib. to Min. of Victoria.
Melbourne 1870.
Diese Substanzen sind Thonc, welche 2 — 34 p. C. Chromoxyd enthalten.
Talkstein mark. Die Analysen des Talksteinmarks von RocUitz (Kersten:
Schwgg. J. 66,16] und des von Zsidovar bei Temesvar (Kussin: Mittheilung) er-
geben 36 — 37 Kieselsäure, 60,5 — 63,7 Thonerde, kein Wasser. Danach wSbre es
Drittelsilicat. Nach Breithaupt enthielte es jedoch 5 p. C. Wasser. (Vgl. Steinmark
von Rochlitz.)
Di Unit, ein Thon von DiUn bei Schemnitz, in welchem Diaspor yorkommt,
enthält 23 Kieselsäure, 53 — 56 Thonerde, 20 Wasser, und ist etwa
A14 Si3 0*^ 4- 9 aq.
Karafiat: Pogg. Ann. 78,575.
Nakrit.
Brunswik, Maine. Thomson: Outl. 1,244.
Wicklow, Irland. Short. Tennant.
44 — 64 Kieselsäure, 29 — 35 Thonerde, 1 — 6,25 Wasser. Zum Theil Kalk,
Eisen, Mangan, Magnesia.
Plinthit von Antrim, Irland.
Thomson: Outl. 1,323.
Silicate. ^7
Schrötterit von Freienstein, SleieTlnaric.
Schrötter: J. f. pr. Ch. H,380.
Kollyrit.
Schemnitz. Klaproth: Beitr. 1,257.
Ezquerra, Spanien. Berthier: Ann. Ch: Ph. 32,332.
Hove bei Brighton. Gladstone: Phil. Mag. (4) 23,464.
Weissenfeis. Kersten: Schwgg. J. 66,24.
Aus Alaunschiefer. Anthon : Berz . Jahresb . 23,280.
Razoumoffskin von Kosemütz, Schlesien.
Zellner: Schwgg. J. 18,340.
Anauxit von Bilin.
Plattner: J. f. pr. Ch. 15,325.
M a 1 1 h a c i t von Steindörfel, Oberlaüsitz.
Meissner: £b. 10,510.
N e u r 0 1 i t h von Stamstead, Canada.
Thomson: Outl. 1,354.
Rhodalith aus Irland.
Richardson: a. a. 0.
Scarbroit von Scarborough.
Vernon: Berz. Jahresb. 10,160.
Smectit von Cilly, Steiermark.
Jordan: Pogg. Ann. 77,591.
Smelit von Telkebanya, Siebenbürgen.
Oswald: J. f. pr. Ch. 35,39.
Dysyntribit von St. Lawrence Co., K. York.
Shepard: Am. J. Sc. (2) 12,209*).
Talcosit von Heathcote, Victoria.
Newbery : s. Seleynit.
Port it aus dem Gabbrö To^canas.
Bechi: Am. J. Sc. (2) 14,63.
Ehrenbergit. Aus dem Trachyt des Siebengöbirgfcs.
G. Bischof. Schnabel: Verh. nat. V. pr. Rheinl. 9,378.
G i 1 b e r t i t von St. Austle, Comwall.
Thomson: Outl. 1,235.
Samoin. Von Upohi, Samoa^Inseln.
B. Silliman: Dana Min.
ümbra. (Hypoxanthit.)
Cypern. Klaproth: Beitr. 3,13^.
Siena. Rowney: Ed. N. ph. J. (N. S.) 2,306.
Montmorillonit.
Salvetat, Damour: Ann. Ch. Ph. (3) 21,376. — Hingenau: Jahrb. Min.
1856, 690.
Bergseife.
Bucholz: Gehlen*s N. J. 3,597. •— Berthier: Ann. Min. (3) 11,479. —
Beckmann: Jahrb. Min. 1831, 125. — Ficinus: Söhwgg. J. 26,279.
Delanouit.
Hauer: Jahrb. geol. R. 4,633.
*) Nach Smith immer Kali, zuweilen auch viel Kalk und Magnesia enthaltend. Ebend.
16,50.
048 Silicate.
KarphoUth.
Schwillt V. d. L. an und schmilzt zu bräunlichem Glase. Reagirt auf Mangan.
Wird von S'äuren kaum angegriffen.
{. Schlacken wald. a. Steinmann: Schwgg. J. 25,413. b. Stromeyer:
Unters, c. Hauer: Wien. Ak. B. 12,505.
2. Wippra, Harz. Grüngelb. Bülowius: Ztsch. d. geol. G. 22,455.
r
2.
a.
b.
c.
Kieselsäure
37,53
36,15
36,15
38,47
Thonerde
26,47
28,67
19,74
29,75
Eisenoxyd
6,27
2,54
9,87
2,9t
Manganoxyd
18,33
19,16
20,76
Eisenoxydul
4J«
Bianganoxydul
11,92
Magnesia
1,67*)
2,56**)
1,90
Wasser
H,36
10,78
11,35
10,17
99,96 98,97 100,43 99,25
Nach Hauer sind Eisen und Mangan als Oxyde, nach Kobell ist letaEteres als
Oxydul vorhanden.
No. 2 verliert das Wasser erst beim Glühen (bei 500^ nur 1,2 p. C). Darf
man jenes als chemisch gebunden betrachten, so bestände der Karpholilh aus
Drittelsilicaten,
H* R R Si2 010,
entsprechend
/ R3 Si 0* \
\ R Si 0» /
Der KarphoUth von Schlackenwald scheint eine Pseudomorphose nach Wolfram
zu sein.
Blum: Pogg. Ann. 84,154. Pseudom. Nachtrag 2,99 und 137. — Kenngott:
Wien Ak. B. 1850.
Anthofiiderit.
Wird V. d. L. braun, dann schwarz und schmilzt schwer. Verliert in Wasser-
stoff 10,9 p. C. Sauerstoff.
Wird von Säuren zersetzt.
Schnedermann analysirte der Anthosiderit von Antonio Pereira, BrasilieD.
Pogg. Ann. 52,292.
Danach ist er anderthalbfachkieselsaures Eisenoxyd,
Fe« Si» 024 ^ 2 aq.
Gefunden
9Si = 252 = Si 0« 60,27 60,08
2Fe = 224 Fe 0» 35,71 35,00
240 = 384 aq 4,02 3,59
2 aq = 36 ^OO. 98,67
896
•) Ca Fl«. ♦♦) Kalk.
Silicate. 649
Nontronit (Ghloropai).
V. d. L. unschmelzbar.
Wird von Säuren zersetzt.
\. Ungarn. Brandes (Bernhardt): Schwgg. J. 35^29.
2. Nontron, Dpt. Dordogne. Berthier: Ann. Gh. Ph. 35,92.
3. Villefranche. Dufr^noy: Ann. Min. (3) 3,393.
4. Montmors bei Autun. Jacquelain: Eb. 46,4 01.
5. Andreasberg. Biewend: J. f. p. Ch. H,I62. (Auch Mehner: Eb.
49,382.)
6. Heppenheim, Baden. Thorpe: J. Chem. Soc. {%) 8,29.
\,
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
45,0
44,0
40,68
44,31
4<v<0
40,30
Eisenoxyd
32,0
29,0
30,19
35,69
37,30
36,44
Thonerde
0,8
3,6
3,96
3,31
Magnesia
2,0
2J
2,37
1,09*)
—
2,68
Wasser
20,0
18,7
23,00
18,63
21,56
20,98
99,8 97,4 100,20 100,03 99,96 100,40
Die beiden letzten Analysen führen auf
¥e Si3 0» + 5 aq,
also auf normales Silicat.
Verschieden sind folgende :
Nontronit von Tirschenreuth, a. Müller; b. üricoechea : Dana Min.
ünghvarit. Hauer: Wien. Ak. Ber. 1854.
Pinguit. Von Wolkenstein. Kersten: Schwgg. J. 56,9. 66,31.
Gramenit vom Menzenberg, Siebengebirge. Bergemann: Jahrb. Min.
1857, 395.
Fettbol von Freiberg. Kersten: s.o.
Lillit von Przibram. Payr: Wien. Ak. Ber. 25,550. Von Lostwithiel:
Church. (Als Hisingerit bezeichnet.)
Einzelne Silicate von bestimmter Zusammensetzung.
I. Normale Silicate.
Beryll (Smaragd).
V. d. L. runden sich dünne Splitter nach längerem Blasen; der durchsichtige
wird weiss. In Phosphorsalz eine opalisirende Perle. Mit Soda eine in der Hitze
klare Masse; bei der Reduction zeigen sich bisweilen Spuren von Zinn.
Wird von Säuren nicht angegriffen.
Vauquelin erkannte die chemisch gleiche Natur des Berylls und Smaragds und
die Beryllerde in beiden ; in dem letzteren fand er eine Spur Chrom.
♦) Kalk, worin 0,9 Cu 0.
650 Silicate.
A. BeiyU.
I. Broddbo bei Fahlun. Berzelius: Schwgg. J. 16,265. 177. (Auch
C. Gmelin: Pogg. Ann. 50,180.)
%. Fossum, Norwegen. Scheerer: Pogg. Ann. 49,533.
3. Elba. V. G. 2,618. Rammeisberg.
4. Tirschenreuth, Bayern. Müller: J. f. p. Ch. 58,180.
Ferner :
Sibirien. Vauquelin: J. des Min. No. 38 und 43. — Klaprotb: Beitr. 1,9.
3,215. — Dumenil: Schwgg. J. 39,487. — Thomson: Outl. 4,399.
Somero und Tamela, Finnland. Moberg: Berz. Jahresb. 24,313.
Heidelberg. Bomträger: Jahrb. Min. 1851, 185.
Zwiesel, Bayern. Mayer: Ebend. 1851, 674.
Schwarzenbach, Bayern. Müller: s. o.
Rosenbach, Schlesien. Hofmeister: J. f. p. Ch. 76,1.
Killiney, Irland. Mallet: Mittheilung (66,13 SiO*, 17,87 AI O», 4 3,09
BeO, 1,62 Fe 03).
Donegnl, Irland. Haughton: Qu. J. Geol. Soc. 18,417.
Limoges. C. Gmelin: s. o. — Klatzo: Constitution d. Beryllerde. Dorpat
1868.
Akworth, N. Hampshire. Joy: Am. J. Sc. ;2) 36,83.
Australien. Schneider: Mitthlg. (67,6 Si 0*, 18,8 AI 0^ 12,3 BeO,
0,9 Fe 03).
B. Smaragd.
1. Muzo bei Santa Fe de Bogota, a. Klaproth. b. Lewy: Ann. Gh. Ph. (3)
53,5. c. Boussingault : C. rend. 69,1249.
2. Heubachthal, Pinzgau. Hofmeister.
A.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
69,07*)
67,00
66,08
66,8
Thonerde
17,60
19,64
18,16
19,9
Beryllerde
13,13
12,56
14,69
13,1
Eisenoxyd
0,72
0,53
0,9
100,52
0,18**)
99,91
B.
1.
1,07**^
100.
') 100,7
2.
a.
b.
c.
Kieselsäure
68,50
67,85
67,2
66,22
Thonerde
15,75
17,95
19,4
16,36
Beryllerde
12,50
12,40
12,7
12,79
Chromoxyd
0,30i)
Spur
Spur
—
Eisenoxyd
1,00
0,90n)
o,4n)
1,63
Kalk
0,25
98,30
o,70ti-i-
99,80
) —
^78tn)
94,7
0,83t+)
98,61
•) Worin 0,72 Tantalsäure. *♦) Kalk. **♦) Gltihverlust.
f) 8,5 p. C. nach Vauquelin. H) Mg 0. -f+l-) Na^ 0.
Silicate.
661
Im Beryll ist
Be : AI : Si = 3 : 1 : 6,
er ist mithin eine Verbindung von normalen Silicaten,
6Si = «68 = Si 02 66,84
M »t 54,6 ArO* 49,05
3Be = «8 Be 0 14, H
180 = 288 ~J^,
538,6
Nach Lewy verliert der Smaragd beim Glühen 9 p. C. «3 f,66 Wasser und
0,12 organischer Substanz, deren Menge mit der Intensität der Farbe steigt. Durchs
Glühen wird er entfärbt.
Nach Hofmeister ist letzteres nicht der Fall.
Wöhler: Smaragd verliert beim Glühen 4,62 p. C, behält die Farbe, enthält
0,186 p. C. Chromoxyd, eine Menge, welche weisses Glas genau ebenso färbt.
Pogg. Ann. 122,492.
Bechi giebt an, der Beryll von Elba, V. G. 2,7f, enthalte 70 p. C Kieselsäure,
26.3 Thonerde, 3,3 Beryllerde, 0,40 Eisenoxyd, 0,88 Cäsiumoxyd.
Jahrb. Min. 1872, 95.
Wenn er in der Kieselsäure 4 p. C, in der Thonerde 7 p. C. Beryllerde ge-
habt hat, so ist die Analyse richtig.
Olankophan (Wihtisit).
Der Glaukophan färbt sich v. d. L. gelbbraun und schmilzt sehr leicht zu einem
grünlichen Glase, der Wihtisit zu einem schwarzen EmaO.
Wird von Säuren schwer angegriffen.
1. Glaukophan von der Insel Syra. V. G. 3,108. Schnedermann : J. f.
p. Ch. 34,238.
2. Wihtisit vom Kirchspiel Wihtis, Finnland. Derb (amorph?), V. G. 3,00.
a. Laurent: Ann. Ch. Ph. 59,109. b. Strömborg: Arppe Anal, af
finsk. min. — Vgl. Kenngott: Uebers. 1844 — 49.
1.
2.
a.
b.
Kieselsäure
56,49
56,3
54,24
Thonerde
12,23
13,3
14,27
Eisenoxyd
4,0
Eisenoxydul
10,91
13,0
15,62
Manganoxydul
0,50
■ -
2,70
Magnesia
7,97
6,0
5,65
Kalk
2,25
3,0
3,86
Natron
9,28
3,5
3,88
99,63
99,1
100,22
Na :
R
R : AI :
Si
1.
1 :
1,33
3,3 : 1 :
7,8
2b.
1 :
a,6
3,2 : 1 :
6,4
No. 1 entspricht etwa
Na2 Si 03
Na2 R3 AI Si7 O^i —
3R Si 03
>
AI Si30»
652 Silicate.
No. % dagegen
Na« Si O»
Na2 R« A12 Sii3 030 = ^ 6R Si 0»
2 AI Si^O»
II. Normale und Halbsilicate.
Cordierit
Schmilzt V. d. L. unter Entfärbung schwer zu einem Glase.
Wird von Säuren wenig angegrifTen.
L. Gmelin, Stromeyer und Scheerer haben insbesondere Analysen gegeben.
{. Bodenmais. Stromeyer: Unters. 329. 431.
2. Orijärwi, Finnland, a. Stromeyer. b. BonsdorfT: Schwgg. J. 34,369.
c. 'Schütz: Pogg. Ann. 54,565.
3. Fahlun. Stromeyer.
4. Krageröe. Scheerer: Pogg. Ann. 68,319.
5.. Simiutak, Grönland. Stromeyer.
6. Unity, N. Hampshire. Jackson: Dana Min.
7. Mursinska, Ural. Hermann: Kokscharow Min. Russl. 3,856.
Ferner :
Orient. (Luchssaphir.; L. Gmelin: Schwgg. J. 4 4,316.
Cabo de Gata. Derselbe.
Tvedestrand. Laugier: Ann. Min. (2) 1,266.
Finspäng, Ostgothland, und BrumhuU, Södermanland. Schütz.
Haddam, Connecticut. Thomson: Outl. 1,278. Jackson: s. o.
1. 2. 3.
a. b. c.
Kieselsäure 48,35 48,54 49,95 49,69 50, S5
Thonerde 31,70 31,37 32,88 31,40 32,42
Eisenoxyd 9,24 6,31 5,55 7,H 4,45
Magnesia 10,16 11,30 10,45 11,38 10,85
Manganoxydul 0,33 0,70 0,03 0,30 0,76
Kalk 0,59 1,69 1,75 1,93 —
Wasser — — — — 1,66
100,37 99,91 100,61 101,81 100,39
4. 5. 6. 7.
Kieselsäure 50,44 49,17 48,15 50,65
Thonerde 32,95 33,10 32,50 30,26
Eisenoxyd 1,07 4,82 8,80 4,10*)
Magnesia 12,76 11,45 10,14 11,09
Manganoxydul — 0,04 0,28 0,60
Kalk 1,12 — — 0,64**)
Wasser 1,02 1,20 0,50 2,66
99,36 99,78 100,37 100.
♦) Oiydul. *♦) Lithion.
Silicate.
653
Atomverhältnisse .
(Eisen als Oxyd.)
R :
R
: Si
1.
^,2
2,6
2a.
<,2
2,6
2b.
0,80 :
2,34
2c.
0,93
2,37
3.
«,07
: 2,6
4.
<,«
2,6
5.
1,08
: 2,55
6.
1,16
2,5
7.
1,26 :
2,86
d. h.
Nimmt man 1 : 1 : 2,5 an, so ist der Cordierit
Mg2 Ä2 Si5 0»»,
RSSi^OiS = /^^^^^^
Möglicherweise wäre aber jene Proportion 1:1: 2,66, woraus
Mg3 R3 Si» 0^8,
_ / R Si OM
~ \ R2Si 0* /
oder gleiche Mol. folgen würden. Der eisenärmste gut untersuchte Cordierit No. 4
stimmt besser mit dieser Annahme.
Es wäre zu wünschen, dass der Cordierit auf Eisenoxydul gepKift würde.
d. h.
R» Si» 0'
Anhang zum Cordierit.
Die meisten der nachfolgenden Mineralien sind mehr oder weniger veränderter
oder zersetzter Cordierit. Manche sind Hydrate oder neue bestimmte Verbindungen,
andere sind Gemenge.
Chlorophylllt
Von Unity, N. Hampshire.
I. Whitney: Dana Min.
>. Rammelsberg. V. G. 2,782.
1.
2.
Kieselsäure
45,20
46,31
Thonerde
27,60
25,17
Eisenoxyd
9,17
10,99
Manganoxydul
4,10
Spur
Magnesia
9,60
10,91
Kalk
0,58
Wasser
3,60
6,70
99,27 100,66
In 2. ist
Mg : ft : Si : H = 0,9 : 1 : 2,5 : 4,6.
Mit I : 1 : 2,5 : 4,5 würde das Ganze eiif Hydrat von Cordierit sein,
Mg2 R2 si5 018 + 3—4 aq.
Vgl. Haidinger: Pogg. Ann. 67,457.
654 Silicate.
Aspasiolith.
Aspasiolith von Krageröe. Scheerer: Pogg. Ann. 68,323.
Kieselsäure 50,48
Thonerde 32,38
Eisenoxyd 2,60
Magnesia 8,01
Wasser 6.73
Mg : ft : Si = 0,6 : \ : 2,5 und Si : H = 1 : 0,9.
Der Aspasiolith entstand aus Cordierit, der noch den Kern der weichen Krystafle
bildet, indem Magnesia fortgeführt und Wasser aufgenommen wurde. An eine be-
stimmte Verbindung ist wohl nicht zu denken.
Vgl. Bischof: Geolog. 2,253. 279. — Blum: Pseudom. Nachtrag. — Haidinger:
Pogg. Ann. 71,266. — Naumann: J. f. p. Ch. 39,196. 40,1.
Fahlunit (Bonsdorf fit. Pyrargillit) .
Schmilzt V. d. L. an den Kanten.
Wird von Säuren nicht angegriffen.
Der Pyrargillit wird angeblich zersetzt.
1. Fahlun. Fahlunit. a. Hisinger: Afhandl. i Fis. 4,210. b. Krystalliiirt.
Trolle Wachtmeister : Berz. Jahresb. 8,213.
2. Ramsberg, Schweden. Peplolit. V. G. bis 2,75. Carlsson: Vet. Akad.
Förh. 1857.
3. Biskopsäker bei Äbo, Finnland. Bonsdorffit. a. Bonsdorff : Pogg. Aon.
18,123. b. Malmgren: s. Metaxoit.
4. Helsingforss. Pyrargillit. N. Nordenskiöld : Berz. Jahresb. IS, 174.
1
•
2.
3.
4.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
46,79
44,95
45,95
45
41,76
43,93
Thonerde
26,73
30,70
30,51
30
31,25
S8,93
Eisenoxydul
5,01
7,22
6,77
5
8,35
5,30
Manganoxydul
0,43
1,90
0,30
—
Magnesia
2,97
6,04
7,99
9
4,73
S,90
Kalk
—
0,95
0,50
—
«,7«
—
Natron
—
—
—
4,85
Kali
1,38
1,50
4,05
Wasser
13,50
8,65
8,30
11
10,44
45,47
95,43 101,79 100,02 100. 100,11 99,43
Esmarklt (Praseolith) .
1. Bräkke bei Brevig. Esmarkit. V. G. 1,709. A. Erdmann: Berz.
;lahresb. 21,173.
2. Ebendaher. Praseolith. Derselbe.
1.
2.
Kieselsäure
45,97
40,94
Thonerde
32,08
28,79
Eisenoxvd
4,26
7,40
Manganoxydul
0,41
0,32
Magnesia
10,32
13,73
Wasser
5,49
7,30
Fremde Stoffe
0,45
0,50
98,98 99,06
Silicate. 655
Diese Substanzen gehören nach der Ansicht einiger Mineralogen zum Skapolith.
Reu mit von Raumo, Finnland, enthält nach Bonsdorff 43,0 Kieselsäure, 19,0
Thonerde, 19,2 Eisenoxyd, 12,5 Magnesia, 6,0 Wasser.
Arppe UndersÖkn. 61.
Polyarglt.
Von Kärrgrufva, Tunaberg. a. Svanberg: Berz. Jahresb. 21,173. b. V. G.
2,786. Erdmann: s. o.
a.
b.
Kieselsäure
44,13
45,12
Thonerde
35,11
35,64
Eisenoxyd
0,96
0,44
Kalk
5,55
5,88
Magnesia
1,43
0,26
Kali
6,73
7,60
Wasser
5,29
4,92
99,20 99,86
Wird meist für zersetzten Anorthit gehalten, ist aber nach Blum aus Gordierit
entstanden.
Pseudom. 3. Nachtr. 99.
Weissit.
1. Erik Matts Grabe, Fahlun. Trolle Wachtmeister: Pogg. Ann. 13,371.
14,190.
2. Aehnliches Mineral von Potton, Canada. Tennant: J. f. p. Gh. 14,35
1. 2.
Kieselsäure 59,69 55,05
Thonerde 21,70 22,60
Eisenoxydul 2,06 12,60
Magnesia 8,99 5,70
Zinkoxyd 0,30 1,40*)
Kali 4,10 —
Natron 0,68 —
Wasser 3,20 2,25
100,72 99,60
KataspUit
Schmilzt V. d. L. ziemlich leicht. — Wird von Ghlorwasserstoffsäure zersetzt.
Längbans Eisengrube, Wermland. IgelstrÖm: Öfvers. 1867.
Kieselsäure
40,05
Thonerde
28,95
Magnesia
8,20
Kalk
7,43
Kali
6,90
Natron
5,25
•
Wasser
3,22
100.
Die Proben gaben 1
bis 3 p. G. Glüh>
erlust.
♦) Kalk.
656
Silicate.
Pinit.
(Giesekit. Gigantolith. Iberit. Licbenerit. Killinit. Hygrophilit. Oosit.)
Der Pinit und der Liebenerit schmelzen v. d. L. an den Kanten, Gigantolith,
Iberit, Hygrophilit schmelzen zu Email.
Von Säuren werden die meisten schwer angegriflen.
Die Form der Krystalle des Pinits ist nach Des Gloizeaux die des Cordierits;
doch ist mancher Pinit amorph. Zuweilen enthält er unveränderten Cordierit. Aber
die Masse ist häutig mit Eisenoxyd durchdrungen und Glimmerblättchen sind ihr
nicht selten beigemengt.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass ein grosser Theil dieser Mineralien zersetzter
Cordierit ist, bei dessen Umwandlung die Magnesia fortgeführt, Kali und Wasser
aufgenommen wurden.
A. Pinit.
\ . Schneeberg. Blaugrau, mit Glimmer überzogen. Rammeisberg.
2. Penig, Sachsen. Von Eisenoxyd bedeckt. Rg.
3. Neustadt bei Stolpen, Sachsen. Ficinus: Schwgg. J. 26,250. (Mas-
salin: Trommsd. N. J. 4.)
4. Sachsen. V. G. 2,75. Marignac: Bibl.univ. 1847. Arch.ph. nat. i.u. 6.
5. St. Pardoux, Auvergne. a. Rammeisberg. b. V. G. 2,74. Marignac.
'C. Gmelin: Kastn. Arch. 1,226. Gillet de Laumont : BeudantTrait^Mio.)
6. Mont Breven, Chamouny. V. G. 2,84. Marignac.
7. Diana, N. York. V. G. 2,75. Durch Säure zersetzbar. Bnish: Am. J.
Sc. ;2j 26.'
8. Auerberg, Harz. Hellgrün, V.G.2,75. Streng: B.h.Ztg. l86l,No.28.
9. Mühlenthal, Harz. Graugrün, V. G. 2,62. Streng.
10. Kappelerthal, Baden. Nessler: Sandberger Geol. Bescbr. d. Umgeg. v.
Baden.
11. Oberwiesa, Sachsen. Pinitoid. Neben Glimmer aus Orthoklas ent-
standen. Durch Schwefelsäure zersetzbar. Knop: Jahrb. Min. 1859,58t.
12. Heidelberg. Aus Cordierit, mit Glimmer gemengt. Knop: Eb. 1861, 1 45.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Magnesia
Kalk
Kali
Natron
Wasser
Kieselsäure
Thonerde
Kisenoxvd
Magnesia
Kalk
Kali
Natron
Wasser
I.
46,83
27,65
8,71
1,02
0,49
6,52
0,40
7,80
2,
47,00
28,36
7,86
2,48
0,79
10,74
1,07
3,83
3.
54,6
23,6
10,2
0,8
H,2
1,2
4.
46,10
32,46
4,27
2,26
9,00
0,46
5,45
a.
48,92
32,29
3,49
1>4I
0,5t
9,t4
4,27
b.
47,50
31,80
3,92
0,92
9,05
1,78
5,03
99,42 102,13 101,6 100.
7.
45,55
31.62
0,98
3,38
2,42
8,1 I
1,06
7,32
8.
50,95
30,62
2,48»)
0,35
0,35
9,74
0,12
5,25
9.
47,51
31,17
1,85*)
1,55
1,24
7,23
0,15
9,02
t00,03
10.
61,90
18,05
6,80*)
0,57
1,5t
4,47
0,91
5,79
100,44 99,86 99,72 100.
5. 6.
44,70
31,64
6,57
2,86
7,89
0,95
5,39
100.
12.
44,50
«8,70
14,86*)
1,84
4,12
4,36
4,99
98,28 100,37
100.
H.
50,16
28,08
4,36*)
0,42
5,14
3,24
6,88
*, Oxydul.
Silicate. 657
B, Giesekit.
13. Grönland, a. Stronieyer: Gilb. Ann. 33,372. b. Hauer: Jahrb. geol.
Reichs. 1854, 67. (Pfaff: Schwgg. J. 45,103.)
C. Gigantolith.
14. Tamela, Finnland, a. Trolle Wachtmeister: Pogg. Ann. 45,558.
b. Marignac. [Komonen: A. NordenskiÖld Beskrifning 151.)
13
•
14.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
46,08
45,88
46, f7
42,59
Thonerde
33,83
26,93
25,10
26,62
Eisenoxyd
3,73
7,00
15,60
15,73
Manganoxydul
1,15
—
0,89
0,95
Magnesia
1,20
7,87
•3,80
2,63
Kali
6,20
4,84
2,70
5,44
Natron
1,20
0,86
Wasser
4,88
6,82
6,00
5,89
97,07
99,34
101,56
100,71
D.
Iberit.
15. Montoval bei Toledo. V. G. 2,89. Norlin: Berz. Jahresb. 25,330.
£. Liebenerit.
16. Monte Visena, Fleimserthal, Tyrol. V. G. 2,814. a. Marignac.
b. Oellacher: Ztschr. d. Ferdinande ums 1844.
F. Oosit.
17. Baden (Baden). Nessler: s. o.
15.
16.
a.
b.
17.
Kieselsäure
40,90
44,66
45,13
58,69
Thonerde
30,74
36,51
36,50
22,89
Eisenoxyd
17,18
1,94
2,63
4,54
Manganoxydul
1,33
Magnesia
1,20^)
1,40
1,56
0,22
Kali
4,57
9,90
8,07
4,94
Natron
0,04
0,92
0,42
<,H
Wasser
5,57
5,05
4,70
8,30**)
101,53 100,38 99,01 100,72
G. KiUinit.
18. Killiney bei Dublin, a. Blyth: Dana Min. b. Maliet: Mitthlg. (Lehunt:
Dana Min. und Galbraith: J. Dubl. geol. Soc. 6,165).
H. Hygrophilit. ''
19. Halle. Aus dem Rothliegenden. Grün, V. G. 2,67. Zerfällt in Wasser.
Löst sich in Kalilauge auf. Absorbirt in feuchter Luft bis 17 p. C.
Wasser. Laspeyres : J. f. p. Ch. (2) 7,278.
♦) Worin 0,4 Kalk. ♦*) Wovon 8,2 bei 100** entweichen,
fiammel sberg, Handb. d. Mineralchcmie. II. 42
658 Silicate.
18. 19.
a.
b. .
Kieselsäure
47,92
52,89
48,42
Thonerde
31,04
33,24
32,05
Eisenoxydul
2,33
3,27
3,26
Manganoxydui
1,25
—
Magnesia
0,46
—
1,72
Kalk
0,72
1,45
1,15
Kali
6,06
4,94
5,67
Natron ^^
0,46*)
1,36
Wasser
10,00
3,67
9,01
99,78 99,92 102,64
Eine Berechnung der Analysen ist eigentlich weder möglich noch von Nutzen ;
ersteres, weil der Oxydationszustand des Eisens zweifelhaft, und weil oft Eisenoxyd
mechanisch beigemengt ist ; letzteres, weil das Ganze oft noch unzersetzte Substanz
enthält, während ein Theil glimmerähnlich erscheint, oder wirklich Glimmer ist.
Indessen lässt sich nicht läugnen, dass viele Analysen nahe übereinstimmen, und
etwa 46 Kieselsäure, 30 Thonerde, 10 Kali, 6 Wasser aufweisen.
II I
Wir verzeichnen hier die Atomverhältnisse
II
R = 2K gesetzt ist, und Si : H^ 0.
I
R
0,7
1,3
0,9
0,9
0,9
1,0
1.5
1,0
1,0
1,3
0,6
1.6
0,9
0.5
0,9
0,6
1,0
Es zeigt sich also, dass oft K : ft : Si = I : 1
ist. Das Verhältniss ft : Si. welches im Gordierit 1 : 2,5 oder 2,66 ist, scheint
deumach häufig unverändert geblieben zu sein. Es kommt mithin ein Theil des
Pinits der Mischung
11
R :
: K
1.
1 ;
: 4,4
2.
3,5
4.
4
5a.
4,4
5b.
12,4
6.
3
7.
1,6
8.
4,3
9.
2
11.
3
13a.
3
13b.
0,5
14b.
1,6
15.
2
16a.
7
17.
30
18a.
2
19.
1,5
;e R : K;
ferner R
: ft : Si, wobei
ft : Si
Si
: H«0
1 : 2,4
1
: 0,5
2,4
0,2
2,2
0,4
2,4
0,3
2,4
0,4
2,1
0,4
2,4
0,5
2,8
0,3
2,5
0,6
3
0,5
2,2
0,4
2,5
0,5
2
0,5
1,6
0,5
2
0,4
4
0,5
2,6
0,6
2,6
0,6
: 1 : 2,5 und Si
•
H2o= 4 : 0.5
recht nahe.
*) Lithion.
f fi (K2 R2 Si» 0»7 + 2—3 aq; \
\ (R R2 Si5 QM 4- 2—3 aq) J
Silicate.
659
Betrachtet man das Wasser als chemisch gebunden, so wird das Ganze ein
Halbsilicat, i
H« K2 A|2 Si5 02» = R8 Al2 Si5 O^o,
und erinnert als solches an ' gewisse Glimmer, wie Damourit, die möglicherweise
das Endresultat der Versetzung des Cordierits sind.
Lenkophan (Melinophan) .
Schmilzt V. d. L. zu einer klaren, schwachvioletten Perle. Giebt mit geschmol-
zenem Phosphorsalz in der offenen Rohre Fluorreaction.
1. Leukophah von LamÖ am LangesundQord, Norwegen, a. Y. G. 2,974.
A. Erdmann: Berz. Jahresb. 21,168. b. V. G. S^,964. Rammeisberg:
Pogg. Ann. 98,257.
2. Melinophan von Fredriksväm, Norwegen. V. G. 3,Oi8- Rammeisberg.
1. 2.
a.
b.
Fluor
6,17
6,57
5,73
Kieselsäure
47,82
47,03
43,66
Beryllerde
11,51
10,70
11,74
Kalk
26,01*)
23,37
26,74
Magnesia
' —
0,17
0,11
Natron
10,20
11,26
8,55
Kali
0,31
0,30
1,40**)
Thonerde
—
1,03
}
•
1,57
Eisenoxyd
Wasser
0,30
102,02 100,43 99,80
Vom Melinophan gab Richter eine vorläußge Analyse: 2,3 Fluor, 44,8 Kiesel-
säure, 12,4 Thonerde, 2,2 Beryllerde, 31,5 Kalk, 3,5 Natron.
J. f. p. Ch. 55,449.
Atomverhältniss.
Ist
Na :
it
R
II
R :
Si
Na :
Fl
1a.
Ib.
1 .
1 :
2,7
2,4
^27
1,13
1
1 .
: 1
1
2.
1 :
1 :
3,1
3
1,31 .
1,33
1 .
1
das wahre Verhältniss, so sind beide Mineralien
4Na Fl + 3R4 Si^ O^o,
und das Silicat ist eine Verbindung von normalem und Halbsilicat
114 Ci3 QIO -^ / 2R Si 0 1 ,- X
In beiden ist Be : Ca — 1 :
1.
-4F1 — 76
— Fl 6,36
9Si — 252
Si 02 45,15
6Be — 56
BeO 12,71
6Ca — 240
Ca 0 28,10
4Na — 92
Na^O 10,37
30O — 480
102,69
1196
(Gef. 10,67 in 2.)
') Worin 1,01 Mn 0. ♦♦) Entsprechend 2,12 Natron.
42
660
Silicate.
Vielleicht ist aber R : Si = 1,25 : 1 (und Na : R = 4 : 2,5) oder = I,«
Alsdann hätte man
2Na Fl + RS S\* O«» = •[ ^J^l 0« } ("^
oder
1.
2Na Fl + R«SiSO»«— j
f 4R Si 03
1 R^SiO*
V
} (ni.)
II.
III.
2F1 —
38 = Fl 7,20
2F1 —
38 — Fl 6,05
4Si =
H2 Si 02 45,51
5Si —
140 Si 02 47,77
4Be —
23,33 Be 0 12,01
2Be==
28 ^ Be 0 12,10
fCa —
100 Ca 0 26,55
2Ga =
120 Ca 0 26,75
2Na —
46 Na^O 11,76
2Na —
46 Na^O 9,87
uo —
208 103,03
160 —
256 102,54
527,33
628
Meine Analysen bedürfen, da sie Verluste aufweisen, einer Wiederholung.
Nach Des Cloizeaux ist der Leukophan zweigliedrig und optisch zweiaxig, der
Mehnophan optisch einaxig.
Sphenoklas.
Ein derbes Mineral aus dem Kalk von Gjellebäck, Norwegen. V. G. 3,2.
Schmilzt V. d. L. leicht und ruhig zu dichtem Glase.
Wird nur nach dem Schmelzen durch Säuren zersetzt.
KobcU: Anz. d. Bayr. Ak. 1864. Jan.
Kieselsäure 46,08
Thonerde 13,04
Kalk 26,50
Magnesia 6,25
Eisenoxydul 4,77
Manganoxydul 3,23
das Ganze also
entsprechend
Und
R : AI : Si = 6
R« AI Si« 0^1,
99,87
1 : 6,
R3 Si2 07
_ / R Si on
""\R2SiO*/
Fe, Mn : Mg : Ca = 1 : 1,4 : 4,2.
III. Halbsilicate.
Lievrlt.
Schmilzt V. d. L. leicht zu einer schwarzen Kugel.
Bildet mit Chlor wasserstotfsäure eine gelbe Gallerte.
1. Elba. a. Stromeyer: Unters. 372. b. Rammelsberg: Pogg.
50,157. 340. c. V. G. 4,023. Städeler: J. f. p. Ch. 99,70.
^Früher Vauquelin und Collet Descotils.)
Ann.
Silicate. 661
In mein.
2. Nassau.
a. Tobier:
Ann. Ch.
Pharm. 99,122. b.
Seger: 1
Labor.
1.
2
•
a.
b.***)
0. a.
b.
Kieselsäure
29,28
29,83
29,20 33,30
27,53
Eisenoxyd
23,00*)
18,61
20,74 22,57
26,18
Eisenoxydul
31,90
35,93
35,15 24,02
22,70
Manganoxydul
M3
1,50
— 6,78
8,66
Kalk
13,78
12,44
12,90 11,68
13,24
Wasser
1,27
1,60
2,36 1,12
0,34
0,61 ♦♦)
99,91
100,35 99,47
98,65
101,27
Im Lievrit ist nach \b. und \c.
R : Fe : Si — 6
: 1 : 4,5.
Er besteht demnach aus Halbsilicaten,
K12 Fe2 Si» 036 _ )
6R2 Si 0^ \^
Fe2 Si»0i2 /
9Si —
252 =
= Si 02 30,31
2Fe —
224
Fe 03 18,94
8Fe —
448
Fe 0 36,51
4Ca —
160
Ca 0 13,84
360 —
576
100.
•
1660
In dem nassauischen ist Mn : Fe = 1 : 3,5 und 1 : 2,8.
Städeler hielt das Wasser für wesentlich, was nicht annehmbar erscheint.
In Wasserstoff erhitzt, verwandelt sich der Lievrit in Eisenoxydul-Kalksilicat.
Rammeisberg: Ztsch. d. geol. G. 22,897.
Wehrlit von Szurrasko, Zemescher Comitat, Ungarn, wurde von Wehrle
untersucht.
Jahrb. Min. 1834, 627.
34,6 Kieselsäure, 42,38 Eisenoxyd, 15,78 Eisenoxydul, 0,28 Manganoxydul,
5,84 Kalk, 1,0 Wasser. — Enthält nach Fischer Magneteisen.
Dimagnetit von Monroe ist Lievrit (Blakej oder eine Pseudomorphose von
Magneteisen nach Lievrit (Dana) .
Cerit.
V. d. L. unschmelzbar, wird gelblich. Borax lost ihn in der äusseren Flamme
zu einem dunkelgelben Glase, welches beim Erkalten fast farblos wird; in der
inneren Flamme zeigt sich schwache Eisenreaction. Mit Soda schmilzt er, ohne sich
aufzulösen, zu einer gelben Masse.
W^ird von Chlorwasserstoffsäure unter Gallertbildung zersetzt, doch ist die
Kieselsäure nicht rein.
Klaproth fand in ihm 1803 ein neues Oxyd, Ochroiterde; fast gleichzeitig wurde
dieselbe Entdeckung von Hisinger und Berzelius gemacht, welche jenes Ceroxyd
nannten. 1839 fand Mosander im Cer das Lanthan und dann das Didym auf.
Klaproth: Beitr. 4,140. — Hisinger und Berzelius: Afh. i Fis. 3,287. —
Gehlens N. J. 2,397.
*) Bestimmung Kobeirs, der das Oxyd zuerst nachwies. Schwgg. J. 62,496.
**) Tbonerde. **♦) Spätere Eisenbestimmongen von mir.
662 Silicate.
Analysen des Cerits von der Basinäsgnibe bei Riddarhytiap.;.
1. Hisinger.
t. Hermann: J. f. p. Gh. 30J93. 82,406.
3. Kjerulf: Ann. Gh. Pharm. 87, U.
4. Rammelsberg: Pogg. Ann. 4 07,631.
r
2.
3.
4.
Kieselsäure
48,0
21,34
21,30
19,4g
Ceroxydul
60,99
58,50
64,55
Lanthanoxyd
Didymoxyd
68,6
\
7,42
8,47
7,«g
Kalk
\ytb
1,65
. 1,23
1,31
Eisenoxydul
1,8
1,46
4,98
1,54
Wasser
9,6
7,14*)
5,52
5,71
99,25'
»
100.
100.
99,57
Der Gerit ist ein Halb
Silicat,
(Ge, La, Di)2 Si 0* + aq.
Die reine Verbindung des Gers muss danach enthalten :
Si = 28 = Si 02 20,41
2Ge =184 Ge 0 73,47
40 = 64 H^O 6,12
aq = 18 4 00.
294
Deville fand im Gerit 0,51 p. G. Tantalsäure, 0,05 Titansäure und Spuren von
Vanadin.
Ann. Gh. Ph. (3) 61,344.
Als Lanthanocerit bezeichnet Hermann einen solchen, der ihm 1 6, 06 Kiesel-
säure, 1,68 Thonerde, 26,55 Geroxydul, 16,33 Lanthanoxyd, 18,05 Didymoxyd,
3,44 Eisen- und Manganoxydul, 3,56 Kalk, 1,25 Magnesia, 8,1 Wasser und 4,61
Kohlensäure gegeben hatte.
Es >\ar wohl ein Gemenge von Gerit mit wasserhaltigen Garbonaten.
Tritomit. Ein Mineral von LamÖ bei Brevig, angeblich braune Tetraeder bil-
dend. V. G. 4,16 — 4,66 Weibye, 3,908 Forbes, 4,26 Möller.
1. Berlin: Pogg. Ann. 79,299.
2. Forbes: Ed. N. ph. J. (2) 3,59.
3. Möller: Ann. Gh. Pharm. 120,241.
1.
2.
3.
Zinnsäure (W 0^)
4,.62
3,95
0,74
Tantalsäure (Zr O^)
—
3,63
Kieselsäure
20,13
21,16
15,38
Thonerde
2,24
2,86
1,61
Geroxyd
40,36
37,64
15,14
Lanthanoxyd iDi 0)
15,11
12,41
44,05
Yttererde
0,46
4,64
0,42
Kalk
5,37**)
4,13
6,67
Bar>'t Sr 0)
0,90
Eisenoxydul (Mn 0/
1,83
3,78
2,76*
Natron
1,46
0,33
0,56
Kali
—
2,10
Wasser
7,86
8,68
5,63
99,44
99,58
99,49
*; Worin 0,88 C 0«. ♦♦) Worin
0,23 MgO.
♦•♦) Oxyde.
)
Silicate. 663
Korbes l'asst es zweifelhaft, ob die Krystalle der untersuchten Substanz an-
gehören, und ob sie nicht etwa Thorit seien.
Kieselzinkerz.
Giebt beim Erhitzen Wasser. Verhält sich wie Willemit.
Wird von Säuren vor und nach dem Glühen unter Gallertbildung zersetzt. Ist
in Kalilauge auflöslich.
1 . Limburg. Berzelius: Schwgg. J. 30,318. (Berthier: J. d. Min. 28,341.)
2. Tamowitz, Schlesien. Rammeisberg.
3. Altenberg bei Aachen. V. G. 3,49. Monheim: Verh. nat. V. pr. Rheinl.
1848, 157.
4. Nertschinsk, Sibirien. V. G. 3,436. Hermann: J. f. p. Ch. 33,^8.
Ferner :
Moresnet, Belgien. Schmidt: J. f. p. Ch. 51,257.
Wiesloch, Baden. Riegel: Jahrb. pr. Pharm. 23,353.
Retzbanya, Ungarn. Smithson: Phil. Transact. 1803. — Monheim: a.a.O.
Leadhills. Thomson: Phil. Mag. 1840.
Nischne Jagurt, Ural. Radoszkowsky : G. rend. 54,107.
1. 2. 3: 4.
Kieselsäure 24,89 24,99 24,85 25,96
Zinkoxyd 66,84 68,66 66,40 65,66
Wasser 7,46 7,75 7,49 8,38
Eisenoxyd 0,27*) — 0,22 ^oo.
Kohlensäure 0,54 — 0,31
100. 101,40 99,27
Das Kieselzinkerz ist halbkieselsaures Zink mit 1 Mol. Wasser^
Zn2 Si 0* + aq.
Si = 28 = Si 02 25,0
2Zn = 130 Zn 0 67,5
40 = 64 aq 7,5
aq — 18
100.
240
Moresnetit. Derbes grünes Mineral
von Moresnet, Belgien.
Risse: Jahresb. 1866, 940.
Kieselsäure
30,31
Thonerde
13,68
Zinkoxyd
43,41
Nickeloxyd
1,14
Eisenoxydul
0,27
Wasser
11,37
100,18
Es ist R : AI : Si = 4 : 1 : 3,76 und Si : H^ 0 = I : 1,26, so dass das
Ganze als Hälbsilicate erscheint,
Zn8 AP Si? 02» + 9 aq,
eine Fonnel, welche 29,27 Kieselsäure, 14,30 Thonerde, 45, 16 Zinkoxyd, 11,27
Wasser voraussetzt.
*) Zinnhaltiges Bleioxyd.
664 Silicate.
Hlsingerlt.
(Degeröit. Skotiolith. Thraulith.)
Hisingerit schmilzt v. d. L. schwer zu schwarzem Glase. — Wird von Säurpo
zersetzt. Ebenso verhält sich der Skotiolith.
Amorphe, wasserhaltige Silicate von Eisenoxyd und Eisenoxydul (Magnesia .
Hisingerit nannte man ein solches von Riddarh^itan , DegerÖit ein braunes von
Stansvik auf Degero bei Helsingfors, Skotiolith ein dunkelgrünes von Oryerwi, Thrau-
lith ein ähnliches von fiodenmais. Die älteren Analysen entbehren zum Theil der
Bestimmung des Eisenoxyds und Oxyduls. Neuerlich haben Gleve und Nordenskiöld
viele dieser Substanzen untersucht oder untersuchen lassen.
1. Orijerwi. (Skotiolith.) V. G. 3,09. Scheint durch Oxydation eines Ge-
menges von Augit (Malakolith) und Schwefelkies entstanden zu sein.
Arppe: Acta soc. sc. fenn. 5,479.
t. Längban. (Skotiolith.) Schwarzbraun. Cleve (und Nordenskiöld :
öfvers. Vet. Ac. Förh. «866.
3. Längban. (Hisingerit.) AehnHch. Nordenskiöld.
4. Solbergsgrube, Nerike. Schwarz, V. G, 2,45. Cleve.
5. Jordäsen. Schwarz. Cleve.
6. Tunaberg. Aus Hedcnbergit entstanden. Cleve.
7. OrijerN\i. Schwarzbraun. LindstrÖm: s. 2.
8. DcgerÖ. V. G. 2,54. Thorcld : Acta soc. sc. fenn. 5,485, und Nor-
denskiöld: s. 2.
9. Waldemarsvik. Nordenskiöld.
iO. Bodenmais. (Thraulith.) Kobell: Pogg. Ann. 14,467.
H. Riddarhyttan. Braun, V. G. 2,7. Cleve. (Hisinger: Pogg. Ann.
U,505.i
\ . 2. 3. 4. 5. 6.
Kieselsäure 40,97 36,73 35,71 35,33 34,90 37,14
Thonerde 0,60 — — — — 4,39
Eisenoxyd 13,04 34,97 27,70 32, U 36,00 30,24
Eisenoxydul H,70 3,09 10,54^; 7,08 9,20 3,19
Magnesia 15,63 8,75 i,68 3,60 2,67 ^ 6,06
Kalk 0,38 — 1,48 — — —
Wasser 16, 4i 15,50 22,83 22,04 18,46 tH,56
'98, 7r 99,04 99,44 100,19 101,23 99,58
7. 8. 9. 10. H.
Kieselsäure 36,92 34,15 33,66 31,28 35,02
Thonerde — 0,75 — — 4,20
Eisenoxyd 31,87 38,63 39,90 42,79 39,46
Eisenoxydul 8,92 1,08 2,30 5,70 2,20
Magnesia 2,06 2,33 2,95 — 0,80
Kalk — 2,70 — — —
Wasser 21,15 19,54 21,09 19,12 24,70
100,92 99,18 99,90 98,89 400,38
*, Worin 8,02 MnO.
Silicate.
665
Atom Verhältnisse .
A.
B. C
1
D.
R
¥e
R, Fe
: Si Si
: aq
R
: S
{.
6,3
1 \ :
. 4,33
4,44 :
2.
^2
: 4,26 \ :
^,4
4,46 :
3.
^,24
4,5 \
2,1
4
4.
: 4,5 4 .
2
4
5.
■ «,<
: 4,4 4 .
: 4,76
4,< :
6.
4,5 4
: 2
4
7.
: 4,6 4 :
: 4,9
4
8.
4,5 4
^,9
4,4 :
9.
2,3
: 4,5 4
2,4
4,4 :
10.
3,3
4,5 4 :
2
4,48
H.
: 5
2 4
: 2
4
,07
Bei Berechnung der Analysen solcher amorpher, selten reiner Substanzen
darf man, wie so häufig, keinen zu strengen Massstab anlegen. No. 2 — 7 geben im
Ganzen A = 4 : 4, B = 4 : 4,5, C = 4 : 2, d. h.
2(RFeSi3 0»ö) 4- 9 aq.
Aber welches auch das Verh'ältniss R : Fe sein mag, so ist doch immer, wie
D zeigt, R + 2Fe : Si = 4 : 4 . Es ist daher höchst wahrscheinlich, dass alle aus
der theilweisen. Oxydation von Augitsubstanz [vgl. No. 4 und 6j entstanden sind, in
welcher ein Theil Fe Si 0^ sich in Fe Si^ 0^ verwandelt hat, wobei Wasser auf-
genommen wurde. Ihr allgemeiner Ausdruck ist daher
(in R Si 03 + n Fe Si^ 0?) + er aq.
Wenn dann
so muss
R :
ft
R, R:
Si
X ist
(<•)
€
!
4
7 .
. 8
4 0 — 4 4
(2.-7.)
4
: 4
2
3
6
(8. 9.)
4
: 2
3
: 5
40
4
: 3
4
: 7
44
(10.)
4
5
6
: 44
22
in 4.
2 Fe
5 Mg
in 6.
Fe
: 3 Mg
2.
4
5
8.
4
: 4 : 3 (
4.
4
: 4
9.
4
: 2
5. 7.
2
4
Vom Wasser entweicht häufig die Hälfte bei 4 00°.
Ein als Hisingerit bezeichnetes Mineral von Orijerwi, V. G. 2,79, enthält nach
Hermann: 29,54 Si 02, 4 0,74 Fe 0^, 37,49 Fe 0, 7,78 Mg 0, 4 3,0 aq.
J. f. p. Ch. 46,238.
Hier ist R : Fe = 40,7 : 4, R, Fe : Si = 4,6 : 4, Si : aq = 4 : 4,5. Das
Ganze niüssle demnach aus R' Si* 0*^ entstanden §ein.
Gillingit. Dieses den vorigen ähnliche Mineral von der Gilllnge-Grube,
Westmanland, bedeckt sich v. d. L. mit Blasen, schmilzt aber nicht. (R.) Es wurde
zuerst von Berzelius, später von mir untersucht.
Berzelius: Pogg. Ann. 4 3,505.
4. Ramraelsberg: Pogg. Ann. 75,398.
2. Höglund. (S. Hisingerit No. 2.)
*} H B= der Summe sümmtlicher R.
666 Silicate.
Kieselsäure
1.
32,18
2.
27,88
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Manganoxydul
Magnesia
Kalk
Wasser
30,10
8,63
4,22
5,50
19,37
100.
31,62
18,29
1,17
6,95,
13,92
99,83
•
R
: Fe
R, Fe :
Si
Si
: aq
R
: Si
1.
<,7
: 1
1
1
1
: 2
1,4
: 1
2.
2,2
: 1
1,38 :
1
1
: 1,65
1,8
: 1
In 1.
ist R —
Fe :
Mg : Ca, in 2
. — 3Fe :
21
AR.
Schwarzer ManganUeseL (Stratopeit. Neotokit. Wittingit.)
Aus der Oxydation manganreicher Silicate, besonders des Manganaugits (Rho-
donits), sind schwarze, manganoxydhaltige Substanzen hervorgegangen, welche oft
auch Mangancarbonat enthalten, wie dies z. B. bei dem schon von Klaproth unter-
suchten schwarzen Mangankiesel von Klappernd, Dalame, der Fall ist. Später unter-
suchte Bahr derartige Substanzen aus Schweden, Ebelmen die schwai^n Oxydations-
producte des Bustamits und des Rhodonits von Mexiko, Algier und St. Marcel^ welche
z. Th. das Mangan als Superoxyd(hydrat] enthalten. — Stratopeit ist nach Igel-
ström ein schwarzes, amorphes Mineral von Pajsberg, Y. G. 2,64. — Wittingit
ist ein dunkelbraunes Mineral von Wittinge-Grube, Kirchspiel Storkyro, Finnland,
welches Igelström ebenfalls analysirte, Neotokit ein ähnliches, von Demselben
untersuchtes Mineral von GäsbÖle, Finnland.
Bahr: öfvers. V. Ac. H. 1850. — Ebelmen: Ann. Min. (4) 7,8. — Igelström:
Öfvers. 1851.
Neuere Analysen. (S. Cleve : Hisingerit.]
1. Pajsberg. (Stratopeit.) Schwarzbraun, V. G. 2,73. Schmilzt v. d. L.
Entwickelt mit Chlorwasserstoffsäure kaum eine Spur Chlor. Cleve.
2. Pajsberg. Anderes Vorkommen. Verhält sich ebenso. NordenskiÖld.
3. Klappernd. V. G. 2,88. Entwickelt Chlor. Bahr (s. oben].
4. Desgl. V. G. 2,98. Bahr.
5. Erik Ersgrube, Gestrikland Neotokit). V. G. 2,70. NordenskiÖld.
6. Erik Mattsgrube, Gestrikland (Neotokit). V. G. 2,94. Cleve.
7. Bredvik, Westgothland (Wittingit). NordenskiÖld.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Kieselsäure
35,83
35,05
36,20
34,72
35,79
34,38
39,72
Thonerde
l,H
1,09
—
1,57
—
Eisenoxyd
8,20
1,36
0,70
10,45
10,90
i8,58
2,06
Manganoxyd
42,00
42,64
—
—
—
Eisenoxydul
13,93
2,88 .
—
Manganoxydul
29,37
38,49
—
—
20,51
22,67
32,32*)
Magnesia
8,66
5,27
0,57
0,36
2,44
2,50
«,2«
Bleioxvd
•
2,13
3,74CaO0,70
0,56
0,52
—
0,69
Wasser
16,11
16,72
9,43
9,76
15,77
«7,37
Sl,98
100,30
100,67
101,02
99,58
99,86
99,95
97,98
*) Die meisten AbKnderungen enthalten auch Manganoxyd.
V^-.^
Silicate.
667
t
Atomverhältnisse. *)
A.
B.
C.
D.
R : Fe
R,Fe
: Si
Si : aq
R
: Si (Fe — 2Fe)
4.
12,4 : \
f,1 :
{ : 1,5
1,18
2.
0
1,2 :
1 : 1,6
1,2
3.
0
1,2 :
1 : 0,9
1,2
4.
7,4 : \
\,\ :
1 : 1
1,2
5.
8 : 1
1
1 : 1,5
1,15 .
6.
3,2 : 4
1
1 : 1,7
1,-«
7.
0
1
' j
27
1 : 1,85
1
: 1,27
Auf die Angabe der Oxydationsstufen von Eisen und Mangan, wenn dieselben
zugleich vorhanden sind, ist begreiflich kein Gewicht zu legen. Die Reihe D. zeigt,
dass auch diese Substanzen wohl durchgängig aus manganreichen Bisilicaten ent-
standen sind. Auch sie dürfen als
(m R Si 0» + n » Si^ 0') + x aq
betrachtet werden, aber bei ihnen wie bei den eisenreichen (Uisingeritj möchte auch
oft ein Theil Mangan- oder Eisenoxyd als Hydrat beigemengt sein.
R ist
in 1 . — 2 Mn
: Mg
in 5. — 5 Mn : Mg : 3 Fe
2.-4
1
6.-8 : 1,5: 1
3.-5
1
Klipsteinit. Von Herbomseelbach bei Dillingen; dunkelbraun, Y. G. 3,5.
Entwickelt mit der Säure Chlor. Kobell: Anz. Bayr. Ak. 1866.
Kieselsäure 25,0, Thonerde 1,7, Eisenoxyd 4,0, Manganoxyd 32,17, Mangan-
oxydul 25,0, Magnesia 2,0, Wasser 9,0.
Nach der Reduction von Fe und Mn ist R : Si : aq = 2, 1 6 : 1 : 1,2, was für
die Entstehung aus einem manganreichen Singulosilicat sprechen würde.
IV. Viertel- und Sechstelsilicate.
Clintonit. (Xanthophyllit. Disterrit.)
Der Clintonit ist v. d. L. unschmelzbar. Wird von Säuren zersetzt (Brush).
Der Xanthophyllit wird schwerer zersetzt (G. Rose) .
Der Disterrit wird nur von Schwefelsäure zersetzt (Kobellj .
A. Clintonit. (Seybertit, Holmesit.j
Von Amity, N. York.
1. Richardson: J. f. p. Ch. 14,38. (Auch Clemson : Am. J. Sc. 24,171.)
2. Brush: Eb. (2) 18,407. (V. G. 3,148.)
B. Xanthophyllit.
Von Slatoust, Ural.
3. Meilzendorff: Pogg. Ann. 58,165. (V.G. 3,044. G.Rose: Eb. 50,654.)
4. Knop: Jahrb. Min. 1872, 785.
C. Disterrit. (Brandisit.)
Aus dem Fassathal.
5. Kobell: J. f. p. Ch. 41,154.
*) Mn 03 ist als Mn 0 berechnet.
668
Silicate.
1.
2
•
3.
4.
5.
Kieselsäure
19,35
20,18
16,30
16,38
20,00
Zirkonsäurc
2,05
0,72
—
Thonerde
44,75
38,90
43,95 .
43,60
43,22
Eisenoxyd
4,80
3,37
2,81
2,50
3,60
Manganoxydul
1,35
—
Magnesia
9,05
21,25
19,31
20,70
4,00
Kalk
11,45
13,52
13,26
11,50
25,04
Natron
1,43
0,61
0,57*)
Wasser
4,55
1,04
4,33
2,61
3,60
Fluor
0,90
98,25
TÖ0,41
100,57
97,29
100.
4
4tom Verhältnisse .
«
R
R
Si
R :
Si
R :
Si (R—
3R) Si :
H^O
\.
\
: \ .
0,73
<,3
: 1
5,5 .
: 1
4 :
0,75
t.
2
: 1 .
0,86
2,25
: 1
5,8 .
: 1
4 :
0,2
3.
1,6
: \ .
0,6
2,64
: 1
7
: 4
4
: 0,9
4.
1,25
: 1
: 0,75
^7
: 1
5,&
: 1
4 :
: 0,6
(0,24
5.
1,6
' \
0,75
2,1
1
6
: 1
4
: 0,6
in 1. = 1
2. = 2
3.-5. = 1,5
Die letzte Reihe beweist, dass diese Mineralien Sechstelsilicate, d. h.
Verbindungen von
Rö Si O'^ und »2 Si 0«
sind. Ist nun
R : R so ist das Ganze
1 Rö Si 0» 4- 3R2 Si 0«
1 2RÖ Si 0» + 3R2 Si 0»
1 R6 Si 0^ + 2R2 Si 0«
Im Clintonit ist nach Brush nur Eisen oxyd vorhanden und wir haben dies
auch für die übrigen aDgenommen.
G. Rose erkannte die grosse Aehniichkeit von Clintonit und Xanthophyllit, und
Dana stellte alle in eine Gruppe zusammen.
Wie es sich jedoch mit dem Wasser verhält, ist zweifelhaft. No. 2 ist last
wasserfrei, und einzelne Proben von 4. gaben 1,35 — 2,08 — 2,5 — 2,6 Wasser.
In der Form und Struktur erinnern diese MineraUen an Glimmer; €lintonit
und Disterrit sind optisch zweiaxig, Xanthophyllit ist einaxig.
Im Xanthophyllit wollte Jeremejew Diamanten eingewachsen gefunden haben.
Nach Knop ist dies ein Irrthum.
Jahrb. Min. 1872, 785.
Chloritoid.
Gicht beim Erhitzen Wasser. Ist v. d. L. unschmelzbar, färbt sich aber braun.
Unzersetzbar durch Säuren. Erdmann. Wird von Schwefelsäure zersetzt.
Kobell.
1. Kosoibrod, Ural. a. Hermann: J. f. p. Ch. 53,13. b. Bonsdorff: Berz.
Jahresb. 18,233. c. Kobell: J. f. p. Ch. 58,40. (Auch Erdmann:
Eb. 6,89. 34,454.)
2. Gummuchdagh, Kleinasien. V. G. 3,52. Smith: Ann. Min. (4) 4 8,300.
') Kali.
Silicate.
669
3. Pregratten, Tyrol. Kobell: Ann. Ch. Pharm. 90,244.
4. Leeds, Canada. V. G. 3,513. Hunl: Am. J. Sc. (2) 31,442.
5. Chatam, N. Carolina. V. G. 3,353. Genth: J. f. p. Ch. (2) 9,104.
6. St. Marcel, Piemont. Sismondin. Kobell: s. 1. (Delesse: Ann. Ch.
Ph. (3) 9,388.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Magnesia
Wasser
a.
24,54
30,72
17,28
17,30
3,75
6,38
1.
b.
27,48
35,37
27,35
4,29
6,95
c.
23,01
40,26
27,40
3,97
6,34
99,97 101,64 100,98
2.
23,75
39,84
28,14
1,22*)
o>30**) T^^TI?
100,10
3.
26,19
38,30
6,00
21,11
3,30
5,50
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Magnesia
Wasser
1a.
3.
5.
R
1
1
4.
26,30
37,10
26,85
3,66
6,10
100,04
R : Si
1,33
1
1,22
5.
26,13
40,11
3,44
23,01
0,94
6,91
100,54
R : Si
(R = 3R)
6.
25,75
37,50
21,00
6,20
7,80
98,25
R : H20
1
1
1
1
1
1
3,8
3,7
3,7
1,1
0,8
1,1
Hiemach scheint es, als bestände der Chloritoid aus Viertelsilicaten
R4 Si 0« und ft* Si» O»».
Ist R : ft = 1 : 1 , so ist das Ganze
Dabei ist
/ R4 Si 0« \ , ,
\ R* Si30i8 / ■+■ * aq.
in 1a.
3.
5.
Mg
I
Fe
2,5
4
12
Fe
1
AI
3
10
20
Nach Kobell geht das Wasser erst beim Glühen vollständig fort, ist daher viel-
leicht chemisch gebunden.
Erdmann's Analysen gaben weder Wasser noch Magnesia. Vgl. Hermann.
Masonit von Natic Village, Rhode Island, V. G. 3,46, ist nach Dana Chloritoid.
1. Hermann: J. f. p. Ch. 53,14.
2. Jackson: öfvers. 1845.
3. Whitney: Dana Min.
♦) Worin 0,64 Kalk. ♦♦) Alkali.
670 Silicate.
1. 2. 3.
Kieselsäure 32,68 33,20 28,27
Thonerde 26,38 29,00 32,16
Eisenoxyd 18,95 — —
Eisenoxydul 16,17 25,93 33,72
Manganoxydul — 6,00 0,30
Magnesia 1,32 0,24 4,29
Wasser 4,50 5,60 5,00
100. 99,97 99,28
•Silicate mit Titanaten, Zirkoniaten, Niobaten
und Vanadaten.
Titanlt
Der gelbe färbt sich beim Erhitzen braun; der von Frug&rd zeigt ein Ver-
glimmen. Nach G. Rose schmilzt gelber Titanit im Kohlenliegel zu einer schwarzen,
in Granatoedern kr^stallisirenden, der schwarze vom Itmengebirge zu einer faserigen,
schwarzen Masse. V. d. L. schmilzt der Titanit an den Kanten unter einigem Aaf-
schwellen zu einem dunklen Glase. Mit Phosphorsalz liefert er, in der inneren
Flamme mit Zinn behandelt, ein violettes Glas.
ChlorwasserstofiTs'äure zersetzt das feine Pulver, doch ist die abgeschiedene
Kieselsäure nicht rein. Schwefelsäure zerlegt ihn, wobei die Titansäure sich auflöst.
Durch Fluorwasserstoffsäure wird er aufgelöst ; auch mit saurem Kalisulfot iSsst er
sich aufschliessen, wiewohl die abgeschiedene Kieselsäure einer Reinigang bedarf.
H. Rose.
Aeltere Analysen von Kiaproth und Cordier wurden durch H. Rose and Fachs
berichtigt.
1. Schwarzenstein, Ziilerthal. a. Gelb, V. G. 3,44. Fuchs: Ann. Ch.
Pharm. 46,319. b. Gelbgrün, V. G. 3,535. H. Rose: Gilb.Ann. 73,94.
Pogg. Ann. 62,253.
2. Arendal. Braun. Rosales: s. H. Rose.
3. Passau. Brooks: Desgl.
4. St. Marcel. Greenovit. a. Delesse: Ann. Min. (4) 6,325. b. Marignac:
Ann. Ch. Ph. (3) 14,47.
Ausserdem :
Frugdrd, Finnland. Arppc: Anal. ßnsk. min.
Grenviiie, Canada. Hunt: Am. J. Sc. (2] 15,442.
Plauenscher Grund bei Dresden. Groth : Jahrb. Min. 1866, 44.
a.
b.
a.
b.
Kieselsäure
32,52
32,29
31,20
30,63
30,1
32,96
Titansäure
43,21
41,58
40,92
42,56
42,5
38,57
Kalk
24,18
26,61
22,25
25,00
24,0
97,65
Eisenoxydul
0,96
5,06
3,93
—
0,76
Manganoxydul
99,91
3,«
99,8
0,76
101,44
99,43
102,12
100.
Silicate. 67 t
Im Titanit sind gleiche At. Silicium, Titan und Calcium enthalten, er ist also
zweifachsaurer kiesel- und titansaurer Kalk,
Ca Si Ti 0»
/ Ca Si2 0* \
\ Ca Ti2 0» /
Si — 28
— Si 02 30,61
Ti — 48
Ti 02 40,82
Ca — 40
Ca 0 28,57
50 — 80
100.
196 I ,
Groth fand in dem angeführten Titanit 30,51 Kieselsäure, nur 31,16 Titan-
säure, aber 31,34 Kalk, 5,83 Eisenoxyd, 2,44 Thon- und Yttererde und 1,02
Manganoxydul.
II
Hier ist R : Si, Ti : ft = 6 : 9 : 1 und Si : Ti = 5 : 4.
Wenn 2R = 3Si oder 3Ti wären, müsste obiges Verhältniss = 6:9:2 sein.
Die Analyse verdient wiederholt zu werden.
In den braunen Titaniten ist Fe Si Ti 0* enthalten. In 2. ist Fe : Ca = 1 : 6.
In 4. wäre nach Deletsse Mri : 9€a.
Guarinit. Kleine, gelbe, viergliedrige (nach Lang zweigliedrige) Krystalle vom
Vesuv, die nach einer aus Mangel an Substanz unvollständigen Analyse 33,64 Kiesel-
säure, 33,92 Titansäure, 28,01 Kalk = 95,57 enthalten.
Guiscardi: Ztsch. d. geol. Ges. 10,14.
Ist der Verlust Titansäure, so stimmt dies mit Titanit überein. Ist vielleicht
ident mit demselben.
Yttrotitanit.
Wird beim Erhitzen hell und schmilzt v. d. L. zu einer schwarzen Schlacke.
Mit Borax ein gelbes, im Reductionsfeuer rothes Glas; mit Phosphorsalz in letzterem
eine violette Perle.
Wird von Chlorwasserstoffsäure unter Abscheidung von Titan- und Kieselsäure
vollkommen zersetzt. Scheerer. Die Zersetzung erfolgt schwer, die Auflösung ent-
hält kein Eisenoxydul. Rammeisberg.
Analysen des Yttrotitanils von Buö bei Arendal. V. G. 3,69 (Seh.), 3,73 (Rg.)
1. A. Erdmann: Berz. Jahresb. 25,328.
2. Forbes: Ed. N. ph. J. (N. S.) 1,62.
3. Rammeisberg: Pogg, Ann. 106,296. Vgl. Scheerer: Eb. 63,45a.
1.*)
2.
3.
a.
t)
b.
Kieselsäure
29,72
31,33
28,50
29,48
Titansäure
28,57
28,84
27,04
26,67
Thonerde
6,00
8,03
5,45
6,24
Eisenoxyd
6,42
7,63
5,90
. 6,75
Kalk
18,80
19,56
17,15
20,29
Yttererde
9,68
5,30***;
1 12,08
8,16
Ceroxvdul
•
0,47
0,28
Kali
0,76**)
0,94ii)
0,60
Glühverlust
3,59
100,65
0,54
100,42
100,97
98,73
*j Mittel zweier Analysen. **) Mn 0. •♦*) Worin 0,52 Be 0.
f i a. Krystallisirt, b. derb. f-f) Mg 0.
672
Silicate.
AtoinverhUltnisse.
Si
: Ti
R : R : Si, Ti
R : Si,Ti
(»— 3R)
\.
1,3
: \
4,7 : 1 : 8,5
t : 1,12
3a.
<,4
: 1
4,95 : 1 : 9
1 : 1,14
2.
*,4
: i
3,24 : ^ : 7
1 : 1,1
Annähernd ist R : Ti, Si = 1 : 1 , während es im Titanit = 1 : 2 ist.
II
Setzt man 2R = 3Si oder Ti, so ist R : Si, Ti nahe =1:2, wie im Titanit;
denn, ist R : R : Si, Ti = 5 : 1 : 8,5 = 10 : 2 : 17, so ist auch, wenn 2R =
3Si, Ti wäre, R : Si, Ti = 10 : 20 = 1 : 2 und man könnte den Yttrotitanit als
bezeichnen. Dabei ist
/ 5R (Si, Ti) 2 0* \
\ RS R2 (Si, Ti) 7 025 /
in 1.
2.
3a.
Y, Ce
1
1
1
Ca
3
5—6
2
Schorlamit.
Fe
1
1
1
AI
1,5
<,i4
Schmilzt V. d. L. sehr schwer an den Kanten. Mit Borax ein gelbes, ia der
inneren Flamme grünes Glas ; mit Phosphorsalz und Zinn in letzterer eine violette
Perle. Rg.
Wird von ChlorwasserstofTsäure wenig angegriffen. (Entgegenstehende Angaben
von Shepard und Whitney konnte ich nicht bestätigen.)
1. Ozarkgebirge , Arkansas, a. Y. G. 3,807. Whitney: Dana Min.
b. Crossley: Ebend. c. V. G. 3,783. Rammeisberg: Pogg. Ann.
77,123. 85,300.
2. Kaiserstuhl, Oberschaffhausen. Y. G. 3,745. Claus: Ann. Gh. Pharm.
129,213.
1.
2.
a.
b.
c.
Kieselsäure
25,66
26,36
26,09
29,56
Titansäure
22,10
21,56
21,34
21,18
Eisenoxyd
21,58
22,00
20,11
18,05
Eisenoxydul
1,57
—
Kalk
29,78
30,72
29,38
25,13
Magnesia
1,25
1,36
1,22
Kali, Natron
—
i,)S
99,12
101,89
99,85
99,35
In Ic. ist
Si
: Ti
R :
¥e : Si, Ti
1,6
: 1
4,6 :
1 : 5,6
Nimmt man 4,5 : 1 : 6
an, so ist das Ganze
R9 Fe2 (Si, Ti) 12 039,
entsprechend einer Verbindung von normalen und Halbsilicaten
öl ^ — ^ R2Si04/
Der Schorlamit krystaliisirt regulär und Des Cloizeaux hält ihn für einen titan*
haltigen Granat.
R*Si4
Silicate. 673
Nimmt man die Hälfte des Titans als Ti^ 0^ an, so ist
R : Fe, T\ : Si, Ti nahe = 3:1:3,
"Nvie es die Granatformel verlangt.
Tschewkiuit.
Zeigt beim Erhitzen ein Erglühen. Bläht sich v. d. L. stark auf, wird braun
und schmilzt zu einer schwarzen Kugel.
Gelati nirt mit ChlorwasserstofFsäure.
Dieses seltene, von G. Rose entdeckte Mineral vom llmengebirge untersuchte
H. Rose [\.].
Pogg. Ann. 48,551. 62,591.
Wahrscheinlich dasselbe Mineral von Coromandel, Ostindien, analysirte Damour
(2a.), V. G. 4,26: Bull. geol. 19,550 und
Hermann (2b.), V. G. 4,55: Bull. Mose. 1866. (J. f. p. Ch. 105,332.)
1.
2a.
a.
2b.
ß.
Thorsäure
20,91
14,40
Kieselsäure
21,04
19,03
20,68
19,63
Titansäure
20,17
20,86
16,07
19,00
Thonerde
7,72
4,29
Eisenoxydul
11,21
7,96
9,17
9,02
Manganoxydul
0,83
0,38
0,75
0,25
Ceroxydul (La, Di;
45,09
38,38
22,80
23,10
Yttererde
3,45
3,00
Kalk
3,50
4,40
3,25
4,67
Magnesia
0,22
0,27
2,50^
'*)
1,48
Kali (Na
0,12
1,30*)
0,42
1,16*
102,18 100,30 100. 100.
Obwohl No. 1 das Mittel aus 6 Versuchen ist, darf das Resultat doch nur als
ein vorläufiges angesehen werden. Das Cer enthält Lanthan und Didym, die Titan-
säure anscheinend Beryll-, Thon- und Yttererde und auch die Kieselsäure 2 — 4 p. C.
fremde Stoffe.
Von Choubine und Ulex ist Orthit als Tschewkinit bezeichnet und untersucht
worden.
Mosandrit.
Wird beim Glühen braungelb, schmilzt v. d. L. unter Aufblähen leicht zu einer
braungrünen Perle. Reagirt mit den Flüssen auf Titan und Mangan.
Ein Begleiter des norwegischen Leukophans ; wurde von Berlin untersucht.
Pogg. Ann. 88,156. (A. Erdmann: Berz. Jahresb. 21,178.)
Kieselsäure
29,93
Titansäure
9,90
Ceroxydul (La, Di
26,56
Kalk
19,07
Magnesia
0,75
Eisenoxydul
1,65
Natron
2,87
Kali
0,52
Wasser
8,90
100,15
♦) Wasser. *♦) U 0^.
Kam mel 8 be rg, Handb. d. Mineralchemie. II. 43
674 Silicate.
Hier ist
R : Si, Ti = 1
Ti : Si = \
Na : R =1
Na : H^O = \
Enceladit.
\
4
6
5
Wird beim Erhitzen heller, färbt sich an der Luft roth, ist v. d. L. unschmelzbar.
Wird von Chlor wasserstoffs'aure schwer, von Schwefelsäure leicht zersetzt.
Analyse des Enceladits von Amity, N. York, V. G. 3,4 88. Hunt.
Am. J. Sc. [i] 2,30.
Kieselsäure
18,50
Titansäure
tBytO
Thonerde
13,84
Eisenoxydul
10,59
Magnesia
22,20
Kalk
1,30
Wasser
7,35
101,98
U : AI : Si, Ti —
5,37 : 1 : 5,0
R : H2 0 —
1,8 : 1.
Nach Des Cloize<mx wäre Enceladit =
= Warwickit (S. 367), allein letzterer Ist
ein Bor-Titanat. Oder ist Hunfs Analyse unrichtig?
Astrophyllit.
Ein glimmerähnliches Mineral von Brevig, Norwegen, von Scheerer zuerst be-
schrieben und untersucht.
1. V. G. 3,4. Scheerer: Pogg. Ann. 122,109.
2. V. G. 3,324. Pisani: C. rend. 56,846.
3. V. G. 3,334. Rammelsberg.
Nach meinen Versuchen ist der Astrophyllit wasserfrei, verliert aber bei starkem
Glühen bis 1,7 p. ('., wobei er zu einer schwarzen, blasigen Masse schmilzt.
1."
2.**;
Kieselsäure
32,21
33,22
33,19
Titansäure
8,24
7,66
7,96
Thonerde
3,02
4,32
1,88
Eisenoxvd
7,97
4,05
9,27
Eisenoxvd ul
•
21,40
25,48
23,56
Manganoxydul
12,63
10,70
10,01
Magnesia
1,64
1,37
1,90
Kalk
MI
1,22
1,63
Natron
2,24
2,71
3,86
Kali
3,18
6,29
5,96
Wasser
4,41
99,05
2.01
99,03
99,29
*] Scheerer theilt noch zwei nahekommende .\nalysen mit. **) Nach Abiog von
Zirkon. •♦*) Millel.
Silicate.
675
Alomverhältnisse.
I
II
II
R :
R
R : R : Si, Ti
R : Si, Ti
(2R — R
R— 3R)
1.
! :
4
1 : \ : S
1,34 : 1
i.
! :
2,5
8,4 : 1 : 8,3
1,35 : 1
3.
1 :
2,18
7,2 : 1 : 8,6
1,37 : 1
während Ti :
Si
1 : 5 — 1
: 6 — \ : 5,5 ist.
Wird nach 3.
.
I II
R : R — 1 : 2,5
R : H— 7,5 : \
R : Si — 1 : 8
genommen, so ist der AstrophylUt
R6R15R2 (Si, Ti)ie0^6,
d. h. er entspricht
II
R=^ Si2 07
_ / R Si 03 1
— \ R2Si 04 /
Dann wäre R : Si = 1,5 : 1 und nicht 1,33 : 1, wie die Analysen zu zeigen
scheinen. Dieses Verhältniss führt nämlich zu
und ihm würde
R4 Si3 O'o _ / 2B Si 03 1
K »1 U — ^ R2SiO*/
II
R6 R1SR2 (Si, Ti)i^O«ö
entsprechen, wobei R : Si, Ti = 1 : 9 gesetzt ist.
Scheerer hat den AstrophylUt zum Glimmer gestellt, obwohl die Form der
Krystalle mehr an Augit erinnert, und die Blättchen spröde sind. Des Cloizeaux hält
ihn ebenfalls für einen Glimmer, namentlich aus optischen Gründen.
Nach meiner Ansicht ist er ein Glied der Augitgruppe, und zwar
i R6 R15 Si Till« 056 ' = I 9R si 0» I
( 2R 03 ) ( R 03 j
Endialyt. (Eukoiith.j
Schmilzt V. d. L. leicht zu einem graugrünen, undurchsichtigen Glase.
Gelatinirt mit Chlorwasserstotfsäure. Die Kieselsäure enthält jedoch stets
Zirkonsäure.
Trommsdorfl" fand 1801 im Eudialvt Hvazinth aus Grönland' Zirkonsäure.
Grüner, Pfaff (der einen neuen Stotf, TantaHne, darin gefunden zu haben glaubte)
jind Stromeyer analysirten den Eudialyt, erhielten jedoch abweichende Resultate,
was mich (1844) zu einer Wiederholung bewog, die da zeigte, dass das Mineral
nicht Eisenoxyd sondern Oxydul enthält.
Der im norwegischen Zirkonsyenit von Scheel gefimdene braune Eudialyt wurde
von Scheerer Eukolith genannt. Er ist vom Eudialyt optisch verschieden.
Trommsdorff: Crell's Ann. 1,433. — Grüner: Gilb. Ann. 13,491. — PfalT:
Schwgg. J. 29,1. — Stromeyer: Gilb. Ann. 63,379. — Rammeisberg: Pogg. Ann.
H3,142. — Scheerer: Eb. 61,222. 72,565.
1. Grönland, a. Rammeisberg. b. V. G. 2,906. Damour: C. rend.
43,1197. c. Nylander: Jahrb. Min. 1870, 488.
43*
676
Silicate.
2. Norwegen, a. V. G. 3,01. Scheerer. b. V. G. 3,007. Daniour.
c. Nvlander.
1.
2.
a.
•b. c.
a
B
b. c.
TantalsUure
0,35 —
—
—
2,35 —
Kieselsäure
49,92
50,38 51,86
47,
85
45,70 50,47
ZirkonsUure
16,88
15,60 14,67
u,
05*)
14,22 14,26*
Eisenoxydul
6,97
6,37 6,54
7,
42
6,83 5,42
Manganoxydul
1,15
1,61 1,46
i,
94
2,35 3,67
Kalk
11,11
9,23. 9,82
12,
06
9,66 9,58
Natron
12,28
13,10 12,32
12.
31
11,59 10,46
Kali
0,65
i,
32**)
3,43 4,30
Glühverlust
0,37
1,25 1,43
0,
94
1,83 1 ,57
Chlor
1,19
100,52
1,48
99,37
1,37
-
—
—
1,11 1,68
99,47
99,55
99,07 401,41
Atom Verhältnisse.
Gl
: Na
Na :
R
R :
Si, Zr
Zr :
: Si
1a. 1
: 12,4
1,32
1
: 3,1
1 .
: 6
Ib. 1
: 10
1,5
1
: 3,5
1
: 6,6
2a.
1,1
1
: 2,5
1 :
• 7
2b. 1
: 12
<J2
1
: 2,7
1 .
: 5,7
(Zr = Ta;
Nach Abzug
von Na Cl
ia.
1,2
: 1
ib.
1,38
: 1
2b.
1,0 .
1
In diesem Fall darf man
wohl annehmen:
Na :
R— 1 : 1 -
— R : Si, Zr — 1
: 3
—
Zr : Si
— 4:6.
Dann ist der Eudialyt
/ Na Cl
)
\ 6Na2R2 ,Si, Zri«
015
f
d. h. er besteht
aus zweif£
ichsauren Quadri-)
Sil
icaten
(Zirkoniaten; , ver-
bunden mit Chlornatrium,
Na Cl
)
. r Na2(Si, Zr2
\ iVi iSi, Zr.2
0^
\
•
05
/)
Ferner ist
Fe
, Mn : Ca
Ce
vLa)
: Ca
la.
1 : 1,75
Ib.
1 : 1,5
2a.
1 : 1,65
«
: 10
2b.
1 : 1,3.
1«
3
t
: 5,4
«
Von den kleinen Mengen Tantal [welches vielleicht Niob ist) ist abgesehea.
Der norwegische Eudialyt enthält etwas der Cermetalle und ist reicher an
Mangan.
Svanberg hat augegeben, dass in der Zirkons'aure des grönländisclien Eudialyts
ausser Cermetallen zwei andere Oxyde, das eine der Yttererde nahestehend, enl*
halten seien.
Pogg. Ann. 66,309.
♦) Tantalhaltig. ♦♦) Ce 0.
Silicate. 677
Katapleit.
Schmilzt V. d. L. leicht zu weissem Email.
Wird von Chlorwasserstoffsäure unter Gallertbildung zersetzt.
Analysen des Katapleit von Lamö bei Brevig.
i. Sjögren: Pogg. Ann. 79,300. Suppl. 3,465.
i. Rammeisberg.
1.*) 2.
Kieselsäure 46,67 39,78
Zirkonsäure 29,57 40,12
Eisenoxydul 0,56 —
Kalk 4,13 3,45
Natron 10,44 7,59
Wasser 8,95 9,24
Thonerde _ 0,45 ioO,1 8
100,77
Na : R R : Si, Zr Zr : Si Si, Zr : H^ 0
(2Na = R)
1. 4:1 1:4 1 : 3,2 2:1
2. 4:1 1 : 2,7 1:2 2:1
Nach 1. wäre der Katapleit aus achtfachsauren Silicaten (Zirkoniaten)
zusammengesetzt,
R (Si, Zr) 4 0» 4- 2 aq = Na^ R (Si, Zr) »2 02? + 6 aq.
Nach 2. ist er nahezu
2R (Si, Zr)3 07 + 3 aq = 2Na4 Ca (Si, Zr)^ 021 j^ 9 aq,
d. h. er bestände aus sechsfachsauren Silicaten und Zirkoniaten.
Nach Sjögren unterscheidet sich der als Zirkonsäure bezeichnete Bestandtheil
des Katapleits von der Zirkonsäure dadurch, dass sein V. G. = 5,5 ist, dass die
Lösung durch Blutlaugensalz gefällt Wird, und dass die Substanz in Oxalsäure auf-
löslich ist. Indessen ist letzteres unrichtig, da die gewöhnliche Zirkonsäure sich
ebenfalls in Oxalsäure auflöst.
Bei meinen Versuchen, welche nur mit wenig Substanz angestellt werden
konnten, habe ich keine Verschiedenheit in den Reactionen bemerkt.
Die sechsgliedrige Form des Katapleits hat Dauber bestimmt.
Pogg. Ann. 92,237.
Tachyalphtit. Ein braunes, viergliedriges Mineral von KragerÖe, Norwegen ;
V. G. 3.6.
Wurde von BerUn unt(
ersucht.
Pogg. Ann. 88,160.
Kieselsäure
34,58
Zirkonsäure
38,96
-
Thorsäure (?
12,32
Thonerde
1,85
Eisenoxyd
3,72
Wasser
8,49
99,92
•
*} Mittel zweier ADslysen.
678
Silicate.
68,96
Oerstedtit.
Aus dein Augit von Arendal. Hat die Form des Zirkons und enthält nach Forch
hammer :
Titansäure
Zirkonsäure
Kieselsäure t9,7<
Kalk t,6\
Magnesia 2,05
Eisenoxydui 1,13
Wasser 5,54
}
400.
Pogg. Ann. 35,630.
Wohlerit.
Schmilzt V. d. L. zu gelblichem Glase.
Wird von Säuren unter Abscheid ung von Kieselsäure und Niobsäure zersetzt.
Scheerer entdeckte den Wohlerit von LangesundQord bei Brevig, und theiU«
eine Analyse mit. Seine Krystallform haben Dauber und Des Cloizeaux bestimmt.
1. Scheerer: Pogg. Ann. 59,327. 72,561.
2. Hermann: J. f. p. Ch. 95,123.
3. Rammeisberg: Berl. Ak. Her. 1871, 587. 599.
Niobsäure
Kieselsäure
Zirkonsäure
Kalk
Magnesia
Eisenoxydul
Manganoxydul
Natron
Wasser
1.
14,47
30,62
15,17
26,19
0,40
2,12
1,55
7,78
0,24
98,54
2.
11,58
29,16
12,72
24,98
0,71
1,28
1,52
7,63
0,33
99,91
}
3.
14,41
28,43
19,63
26,18
2,50
7,78
98,93
Na
Zr
Nb
R*i
R
II
R = 1
Si = 1
Zr, Si = I
Zr, Si = \
Nb, Zr, Si = 1
1.
4
6
1
1,14
3.
2
3
6
1
1,18
(1 : 0,923
(1 : 1,08'
Nimmt man die eingeklammerten Verhältnisse von 3. an, so ist der WÖhlerit:
R Nb« 0« I
3R Zr 0» V
9R Si 0=*
oder speciell :
/ NaNbOn , „/ Na^ZrOM , o/ Na^Si OM
\ 2Ca Nb20ö / "^ \ 4Ca Zr 0» / "^ ^ \ 4Ca Si 0» /
«i 2Na = R.
Silicate. 679
Die Rechnung erfordert dann :
4 0Nb — 940 —
Nb2 05 13,93
45Si — 1260
Si 02 27,97
l5Zr — «350
ZrO^ 18,96
48Ca — 1920
Ca 0 27,84
4Fe — 224
FeO 2,97
26Na — 598
Na^O 8,33
2I0O — 3360
100.
9652
Die Form des WÖhlerils steht der des Broncits so nahe, dass ich beide für
isomorph hahe. In der That besteht der Wöhlerit aus normalen Silicaten, zu denen
analog zusammengesetzte Zirkoniate und Niobate in isomorpher Mischung hinzu-
getreten sind.
Ardennit. (Dewalquit.)
Kleine gelbbraune, zweigliedrige Krystalle von Salm-Chateau, Belgien. V. G.
3,577. (3,620 Las.)
Schmilzt V. d. L. sehr leicht mit Kochen zu schwarzem Email. Giebt mit Soda
und Cyankalium Arsen (Pisani).
Wird von Säuren nicht angegrilTen.
Der Ardennit wurde von Pisani und von Lasaulx gleichzeitig aufgefunden.
Seine Krystallform bestimmte v. Rath genauer.
1. Pisani: C. rend. 1872. 1873.
2. Lasaulx und Bettendorff: Jahrb. Min. 1872, 930. Pogg. Ann. 149,241.
1.*)
/
2.**)
Arsensäure
6,35
Vanadinsäure
3,12
9,15
Kieselsäure
28,40
29,74
Thonerde
24,80
23,50
Eisenoxyd
1,31
1,94
Manganoxydul
25,70
25,96
Magnesia
4,07
3,42
Kalk
2,98
2,04
Kupferoxyd
0,22
Wasser
5,20
4,04
102,15 99,79
Auch Lasaulx überzeugte sich von dem Arsengehait des Minerals, schätzt den-
selben aber nach einem Vorläufigen Versuch auf weniger als 2,5 p. C. As^ 0^.
Berechnet man Analyse 2 . ohne Rücksicht hierauf, so erhält man :
V : Si =1:5
R : ft : Si = 2 : 1 : 2
ft : H2 0 = 1 : 1
Man kann daraus die Formel
RIO R5 Silo V2 O^o + 5 aq
ableiten, welche sich als
/ R«443 V»0O^M , .„
\ 10R^R2Si5 O20 f -t- 25 aq
*) Letzte Analyse. **) Mitlei der beiden letzten Versuche.
680 Silicate.
darstellen lässt, so dass das Mineral
aus Drittel-Vanadaten R^ V^ 0^
und Halb-Silicaten \ 0R2 Si 0*
bestehen würde.
Das Wasser des Ardennits gehl erst durch anhaltendes Glühen fort.
Die Form erinnert an die des Lievrits.
Einzelne Silicate.
Die Selbstständigkeit und die chemische Zusammensetzung der nachstehend
verzeichneten Silicate ist in vielen Fällen zweifelhaft.
Agalmatolith.
Unbestimmter Name für 3Iineralien, welche zum Schnitzen von Figuren in China
etc. benutzt werden.
Ein chinesischer Agalmatolith gab Klaproth 54,5 Kieselsäure, 34 Thonerde,
6, 25 Kali, 0,75 Eisenoxyd, 4 Wasser. Aehnlich war ein vonVauquelin untersuchter.
Klaproth: Beitr. 2,184. 5,19. 2 1.
Auf Thon Steinmark) und Speckstein beziehen sich Analysen von Agalmatolith
von Klaproth und Lychnell : Berz. Jahresb. 15,218. — Scheerer: Handw. d.
Chemie. — Schneider: s. Speckstein. — Wackenroder : J. f. p. Ch. ttyS.
AMt.
Ein zirkonähnliches Mineral aus Norwegen, nach einer vorläufigen Analyse von
Forbes aus 20,33 Kieselsäure, 22 Yttererde, 15,13 Thorsäure, 3,9S Zirkonsäure,
14,1 Thon- und Beryllerde, 9,66 Eisenoxyd, 9,32 Wasser und kleinen Mengen
Ceroxvd und Kalk bestehend.
J. f. p. Ch. 66,446.
Baltimorit.
So wird mancher Serpentin genannt, zu dem wohl auch folgende gehören :
t. Bare Hills, Baltimore. Blau, faserig, V. G. 2,59. Hermann: J. f. p.
Ch. 53,20.
2. Ebendaher. Hauer: Kenngott üeb. 1853, 55.
1.
2.
Kieselsäure
33,26
27,15
Thonorde
7,23
18,54
Chromoxvd
•
4,34
15,08 Kalk
Kisenoxvdul
2,89
Spur
Magnesia
38,56 •
26,00
Wasser
12,44
13,23
Kohlensäure
1,30
100.
100,02
Silicate. 681
Barsowit.
Schmilzt V. d. L. nur an den Kanten zu blasigem Glase.
Wird von Chlorwasserstoffsäure unter Gallertbildung zersetzt.
Von G. Rose im Goldsande von Barsowskoi am Ural gefunden (V. G. 2,752),
von Varrentrapp analysirt.
Pogg. Ann. 48,567.
Kieselsäure
48,71
Thonerde
33,90
Kalk
15,29
Magnesia
1,54
>
99,44
R : AI : Si —
0,94
: \ : 2,5.
Mit 1 :
: < : 2,5 erhalt man
R2 Al2
Si^O
18
>
d. h.
«s si5 015 _ / 2R si on
Bodenit. Muromontit.
Von Boden bei Marienberg, Sachsen.
Zeigen beim Erhitzen ein Erglühen, schmelzen v. d. L. schwierig und gela-
tiniren mit Säure.
1. Bodenit. V. G. 3,523. Kerndt: J. f. p. Ch. 43,228.
2. Muromontit. V. G. 4,265. Derselbe.
1.
2.
Kieselsäure
26,12
31,09
Thonerde
10,33
2,35
Beryllerde
5,51
Eisenoxydul
12,05
11,23
Manganoxydul
1,62
0,90
Yttererde
17,43
37,14
Ceroxydul
10,46
5,54
Lanthanoxyd
7,56
3,54
Kalk
6,32
0,71
Magnesia
2,34
0,42
Natron
0,84
0,65
Kali
1,21
0,17
Wasser
3,02
0,75
99,30 100.
Scheinen zum Orthit zu gehören.
Boltonit.
V. G. Olivin und Werner it.
Ein unschmelzbares Mineral von Bolton, Massachusetts ; enthält nach Thomson
56,64 Kieselsäure, 6,07 Thonerde, 36,52 Magnesia, 2,46 Eisenoxydul.
Berz. Jahresb. 17,205.
Breislakit.
Bezeichnung feiner, brauner, nadelförmiger Krystalle in Trachyten und Laven,
welche Hornblende (Augit) sind.
682 Silicate.
Chalilith.
Ein Mineral von Sandy Brae, Antrim. Irland; enthält nach Thomäon (l.> und
Hauer («J:
\. t.
Kieselsäure 36,56 38,56
Thonerde 26,20 27,71
Eisenoxyd 9,28 —
Kalk 10,28 12,01
Magnesia — 6,85
Natron 2,72 —
Wasser 16,66^ 14,32
101,70 "99, T5
Thomson: Outl. Min. 1,321. — Hauer: Kenngott min. Not. No. 3.
Chamoisit.
Schwarzes, erdiges Mineral von Chamoisin, Wallis, nach Abzug von 4 5 p. C.
kohlensaurem Kalk 14,3 Kieselsäure, 00,5 Eisenoxydul, 7,8 Thonerde, 17,4 Wasser.
Berthier: Ann. Min. 5,393.
Ellaglt
Gelbes, krystallinisches Mineral von BergÖ Jättegryta auf der Insel Aland.
Schmilzt V. d. L. zu w^cissem Email.
47,73 Kieselsäure, 25, 20 Thonerde, 6,57 Eisenoxyd, 8,72 Kalk, 12,81 Wasser.
Igelstrom: Nordenskiöld Beskrifn. 155 u. Mitthlg.
Oastaldit.
Ein blaues oder schwärzliches, zwei- und eingliedriges Mineral aus Piemont
(Aosta, Brosso), pleochroistisch, V. G. 3,044. Schmilzt v. d. L. in Splittern zu
braunem Glase. Wird von Säuren nicht angegriffen.
Analysirt von Cossa : Strüver Nota, Rom 1 875 (R. Accad. dei Lincei; .
Kieselsäure 58,55
Thonerde 21,40
Hisenoxydul 9,04
Magnesia 3,91
Kalk 2,03
Natron 4.77
'9^771"
Na : R = I : 1 ,7 — R : AI = 1 , 2 : I
AI : Si = 1 : 4,65
Das Ganze besteht aus normalen Silicaten, annähernd
Na2 R2 A12 Si" 027,
wobei Ca : Mg : Fe = 1 : 2,7 : 3,5.
Huronit.
*
Vom Huronsee. V. d. L. unschmelzbar.
Kieselsäure 45,8, Thonerde 33,92, Eisenoxyd 4,32, Kalk 8,04, Magnesia i,72,
Wasser 4,16.
Thomson Outl. Min. 1,384.
Silicate. 683
HydrosiUeit.
Weisse Masse aus dem Palagonittuff Siciliens. 42,02 Kieselsäure, 4,94 Thon-
erde, 27,19 Kalk, 3,41 Magnesia, 2,51 Natron, 2,67 Kali, 15,06 Wasser und
Kohlensäure, 2,19 Unlösliches.
Sarlorius von Waltershausen Vulk. Gest. 305.
Hypochlorit.
Der Hypochlorit von Schneeberg (Grüneisenerde] enthält nach Schüler 50,24
Kieselsäure, 14,65 Thonerde, 13,03 Wismuthoxyd, 10,54 Eisenoxydul, 9,62 Phos-
phorsäure.
Schwgg. J. 66,41.
Isopyr.
Schmilzt V. d. L. zu einer magnetischen Kugel und färbt die Flamme grünlich.
Turner. Wird von Säuren wenig angegriffen.
1. Turner: Ed. N. ph. J. 6,265.
2. V. G. 2,912. Flight: Ber. d. ehem. G. 1872, 990.
\.
2.
Kieselsäure
47,09
46,15
Thonerde
13,91
12,59
Eisenoxyd
20,07
3,02
Kalk
15,43
FeO 15,91
Kupferoxyd
1,94
CaO 13,21
98,44
MgO 1,66
CuO 1,09
Na2 0
, K20 1,85
H20 2,85
{
14,33 ünverbunden
31,82
96,33 und Fluor 2,28.
iTlgtit
Gelbe Körner im Kryolith, V. G. 2,05, nach Rand 36,5 Kieselsäure, 24,09
Thonerde, 7,54 Eisenoxyd, 16,03 Natron, 0,75 Fluor, 3,42 Wasser enthaltend.
Proceed. Philad. Acad. 1868.
Abweichende Zahlen erhielt Hagemann: Am. J. Sc. (2) 47,133.
Jaspis.
Bezeichnung für Gemenge von Silicaten mit Quarzmasse.
Awdejevv fand im Jaspis aus dem Augitporphyr von Orsk am Ural 79,5 Kiesel-
säure, 9,24 Thonerde, 3,32 Eisenoxydul, 4,31 Kalk, 0,5 Magnesia, 0,32 Kali^
1,56 Wasser.
G. Rose: Reise n. d. Ural 2,185.
Kaliphit.
Ein braunes Mineral aus Ungarn, von dem Ivanow eine sehr wenig wahr-
scheinliche Analyse geliefert hat.
Berz. Jahresb. 25,331.
Karamsinit.
Finnländisches (?) Mineral = 51,53 Kieselsäure, 3,20 Thonerde, 5,98 Eisen-
oxyd, 4,62 Manganoxydul, 13,05 Kalk, 6,86 Magnesia, 10,8 Kali, 2,32 Kupfer-
oxyd, 1,59 Wasser. Thoreid.
Mitthlg. von A. Nordenskiöld.
684 Silicate.
Kirwanit.
Von den Mournebergen, Irland. V. d. L. schwer schmelzbar. Kieselsäure
40,5, Thonerde H,41, Eisenoxydul 23,91, Kalk 19,78, Wasser 4,35.
Thomson: Outl. L378.
Konarit.
Von RÖttis im sächsischen Voigtlande. Grün.
Kieselsäure 43,6, Phosphorsäiire 2,7, Arsensäure 0,8, Nickeloxyd 35, 8, Koball-
oxyd 0,6, Eisenoxyd 0,8, Thonerde 4,6, Wasser 11,1.
B. h. Ztg. 1865, 335.
Mancinit.
Braimes Mineral von Mancino bei Livorno. Soll ein Zinksilicat sein.
Jacquot: Ann. Min. '3) 19,703.
Monzonit.
Von Monzoni, Fassalhal. Dicht, graugrün, V.G. 3,0. Schmilzt v. d. L. ziemlich
schwer, und wird von Säuren nicht angegriffen.
Kieselsäure 52,6, Thonerde 17,1, Eisenoxydul 9,0, Kalk 9,65, Magnesia 2,1,
Natron 6,6, Kali 1,9, Wasser 1,5.
Kobell: Münch. Ak. Ber. 1870, 162.
Neolith.
I . Arendal. Eine Neubildung in den dortigen Eisengruben, a. Hell,
b. dunkel. Scheerer: Pogg. Ann. 71,285. 84,374.
i. StofFelskuppe bei Eisenach. In Blasenräumen verwitterten Basalts.
Derselbe.
1.
2.
a.
b.
Kieselsäure
52,28
47,35
51,25
Thonerde
7,33
10,27
9,32
Magnesia
31,24
27,43
29,92
Kalk
0,28
1,92
Eisenoxydul
3,79
7,92
0,80
Manganoxydul
0,89
2,64
Wasser
4,04
6,28
6,50
99,85
99,19
99,71
Onkosin.
Grünes Mineral von Posseggen bei Tamsweg in den Salzburger Alpen. Schmilzt
V. d. L. unter Aufblähen. Wird von Schwefelsäure zersetzt.
Kieselsäure 52,52, Thonerde 30,88, Magnesia 3,32, Eisenoxydul 0,80, Kali
6,38, Wasser 4,60.
Kobell: J. f. p. Ch. 2,295.
Ottrelith.
Von Ottrez bei Stavelot, Belgien. Schmilzt v. d. L. schwer an den Kanten.
Damour: 43,43 Kieselsäure, 24,26 Thonerde, 16,77 Eisenoxydul, 8,11 Man»
ganoxydul, 5,65 Wasser.
Ann. Min. (2) 2,357. Vgl. Laspeyres: Jahrb. Min. 1869, 339.
Silicate. 685
Pikrofluit.
Von Lupiiiko, Finnland. Derb, weiss, V. G. 2,74. Schmilzt v. d. L. leicht mit
Aufblähen und Spritzen. Wird von Säuren zersetzt und entwickelt urit Schwefel-
säure Fluorwasserstoff.
Arppe.
GaHndo.
Fluor
H,16
Kieselsäure
32,16
29,00
Kalk
19,86
22,72
Magnesia
23, t9
28,79
Eisenoxydul (Mn)
3,50
2,32
Wasser
9,08
8,97
89,79
102,96
S. Melaxoit.
Pimelith.
Bezeichnung für mehrere grüne, nickelhahige Silicate. Nach Berzelius verhält
sich der Pimelith wie Talk.
1. Schlesien. Fettig anzufühlen, V. G. 2,76. Wird von Säuren zersetzt.
Baer: J. f. p. Ch. 55,49.
2. Schlesien. Alipit (Glockerj . Mager anzufühlen, V. G. 1,46. Schmidt:
Pogg. Ann. 61,388.
3. Numea, Neu-Caledonien. V. G. 2,27. Liveridge: J. Chem. Soc. (2)
12,613.
1. 2. 3.
Kieselsäure 35,80 54,63 47,23
1,67
Thonerde 23,04 0,30 \
Eisenoxyd 2,69 1,13 /
Nickeloxyd 2,78 32,66 24,01
Magnesia 14,66 5,89 21,66
Kalk — 0,16 —
Wasser 21,03 5,23 5,26
100. 100. 99,83
Polylith.
Von Hoboken, N. Jersey. V. d. L. unschmelzbar.
Kieselsäure 40,04, Thonerde 9,42, Eisenoxydul 34,08, Manganoxydul 6,6,
Kalk 4,54, Wasser 0,40. Ist nach Dana Augit.
Thomson: Outl. Min. 1,495.
Pterolith.
Von Brevig. Derb, grün und braun, blättrig, V. G. 3,06 — 3,66.
Nach R. Müller: 39,38 Kieselsäure, 6,65 Thonerde, 19,89 Eisenoxyd, 16,43
Eisenoxydul, 0,56 Magnesia, 5,47 Kalk, 7,86 Kali, 2,81 Natron, 1,39 Wasser.
B. h. Ztg. 1865, 336.
Pyrallolith.
Schwärzt sich beim Erhitzen, giebt brenzliges Wasser und rundet sich v. d. L.
nur an den Kanten.
686 Silicate.
•
I. Kullakalkbruch , Kimito, Finnland. Grün, z. Th. von Augitstruktur,
V. G. 2,7. Runeberg: Arppe Anal, af finsk. uiin.
t, Takvedaholm. Stönglich. Arppe.
3. SkräbbÖle. Arppe.
4. Haapakylä. V. G. 2,61. Arppe.
5. Kullabruch. Weiss, von Augitstruktur. Arppe.
6. Storgärd. N. Nordenskiöld: Scbwgg. J. 31,386.
7. Frugärd. Hellbraun oder grau. Arppe.
8. Storgärd. Grosseres, helles Krystallbruchstück, V. G. 2,53. Arppe.
1.
2.
3.
4.
Kieselsäure
48,88
55,17
55,92
57,49
Thonerde
0,48
1,13
1,55
1,11
Magnesia
24,72
26,85
26,12
30,05
Kalk
10,69
6,33
6,34
2,90
Eisenoxydul
1,55
1,45
1,86
1,26
Manganoxydul
0,76
0,09
1,68
0,69
Glüh Verlust
12,33
9,15
7,56
7,30
99,41
100,17
101,03
100,80
5.
6.
7.
8.
Kieselsäure
56,9
56,62
63,87
76,23
Thonerde
1,4
3,38
0,34
1,79
Magnesia
28,7
23,38
23,19
11,65
Kalk
3,9
5,58
3,74
2,56
Eisenoxvdul
0,6
0,89
2,18
0,72
Manganoxydul
0,99
Glüh Verlust
8,5
9,06
7,32
7,10
100.
100.
100,64
100,05
Bischof und Arppe haben in diesen Substanzen Zersetzungsproducte von Augit-
Substanz erkannt. Die Zersetzung scheint in der Serpentinbildung ihren Schhiss zu
finden.
Pyrosmalith.
Giebt beim Erhitzen Wasser und Eiseiichlorid. Entwickelt v. d. L. saure
Dämpfe und schmilzt zu einer grauen Kugel. Wird von Säuren zersetzt.
Analysen des Pyrosmalith von der Bjelkeygrube bei Nordmarken, Weriiiland.
I. Hisinger: Schwgg. J. 13,341. 23,54.
i. V. G. 3,174. Verliert bis 200" nichts. Lang: J. f. p. Ch. 83,424.
3. Wöhler: Nachr. d. Gott. Ges. d. Wiss. 1870, No. 20.
1.
i.
3.
Chlor
3,77
3,76
6,38
Kieselsäure
35,85
35,43
35,76
Eisenoxvd
•
35,48
0,79
Eisenoxvdul
•
30,00
30,82
Manganoxydul
21,83
21,01
22,43
Kalk
\,i\
0,74
Wasser
7,75
Thonerde
0,24
99,72
Silicate. 687
Abstrahirt man von dem kleinen Gehalt an Eisenoxyd, so ist in 3 (t) :
a : R : Si = « : 4 : 3,3 — Si : H^ 0 = 1,3 : 1.
Setzt man dafür 1 : 4 : 3,5 und Si : H^ 0 = 1,4 : 1, so erhalt man
(R CP + 7R Si 0^) + 5 aq.
Ist Mn : Fe = i': 3, so giebt die Rechnung:
2C1 = 71 = Cl 6,24
7Si =196 Si 02 36,91
4,8Fe = 268,8 Fe 0 29,67.
3,2Mn = 176 Mn 0 20,00
ijO =336 H^O 7,91
5aq = 90 100,73
1137,8
Bastolyt
Nach Shepard ein röthlichgraues Mineral von Monroe, worin 42,3 Kieselsäure,
6,5 Thonerde, 38,25 Eisenoxydul, 2 Kalk, 1 Magnesia, 6,1 Alkali und 3,8 Wasser.
Am. J. Sc. (2) 24,128.
Nach Pisani ein eisenreicher Chlorit= 34,98 SiO^, 21,88A103, 28,44 FeO,
6,24 MgO, 9,22 aq.
C. rend. 54,468.
Saphirin.
V. d. L. unschmelzbar.
Analysen des Saphirins von Fiskenäs, Grönland.
1. Stromeyer: Gilb. Ann. 63,374.
2. Damour: Bull. geol. (2) 6,315.
Kieselsäure
Thonerde
Magnesia
Eisenoxvdul (Mn)
Kalk
Wasser
99,78
In i. ist
H : AI : Si = 2,0 : 2,44 : \.
Das Verhälmiss i : 2,5 : 1 würde
Mg4 A15 Si2 023
ergeben.
Ist das Mineral Spinell, die Kieselsäure also unwesentlich, wie Manche glauben?
Seifenstein.
Schmilzt V. d. L. zu einem blasigen Glase.
Wird von Schwefelsäure zersetzt.
1. Cap Lizard, Cornwall. Svauberg: Pogg. Ann. 54,267. 57,165. ^Schon
von Klaproth untersucht.)
2. SvärdsjÖ, Dalarne. Svanberg.
3. Nordufer des Oberen Sees. Smith: Am. J. Sc. (2; 16,365.
4. Gun Grase, Cornwall. In Serpentin. Houghton: Phil. Mag. (3) 10,253.
5. Kynance Bai, Cornwall. Derselbe.
1.
2.
14,51
14,86
63,10
63,25
16,85
19,28
4,45
1,99
0,38
99,38
0,49
688 Silicate.
6. Bothgate, Linlithgowshire. V. G. 2,469. Unschmelzbar. Pseudo-
Steatit. Thomson: Ed. N. ph. J. 16,55.
^.*)
i
t.**']
3.
4.
5.
6.
Kieselsäure
46,8
50,89
48,89
42,10
42,47
41,89
Thonerde
8,0
9,40
7,23
7,67
6,65
22,05
Eisenoxyd
0,4
2,06
2,46
—
6,62***
Magnesia
33,3
26,52
24,17
30,57
28,83
. 6,16
Kalk
0,7
0,78
—
—
2,42
Kali
0,81
—
Wasser
H,0
10,50
15,66
18,46
19,37
20.22
100,2
100,15
99,22
98^30
97,32
99,36
Ein sogenannter Kerolith von Frankenstein, Schlesien, V. G. 2,91, enthält nach
Maak 37,95 Kieselsäure, 12,18 Thonerde, 18,02 Magnesia, 31 Wasser.
Schwgg. J. 55,242 (304).
Sericlt.
Gemengtheil der Taunusschiefer. V. G. 2,897. Blättert sich v. d. L. stark auf,
und schmilzt unter starkem Leuchten an den Kanten zu grauem Email. Wird von
Säuren langsam zersetzt.
Der Sericit von Naurod enthält: Kieselsäure 50,0, Titansäure 1,59, Thonerde
23,65, Eisenoxydul 8,07, Magnesia 0,93, Kalk 0,63, Kali 9, H, Natron 1.75,
Wasser 3,44, Fluor 1,22, Phosphorsäure 0,31.
List: Ann. Ch. Pharm. 81,193.
Vgl. Lossen: Ztsch. d. geol. G. 21,333.
Skorilith.
Ein mexikanisches Mineral, ein Silicat von Thonerde, Eisenoxyd und Kalk.
Thomson: Outl. 1,379.
Sloanit.
Ein Zeolith aus dem Gabbro Toscanas, der nach Bechi 42,19 Kieselsäure,
35,0 Thonerde, 8,12 Kalk, 2,67 Magnesia, 0,28 Natron und Kah, 12,5 Wasser
önthalten soll.
Am. J. Sc. (2) 14,64.
Sordawalith.
Schwarzes dichtes Mineral von Sordawala, Finnland, v. d. L. schmelzend,
durch Säuren unvollständig zersetzbar.
1. N. Nordenskiöld : Schwgg. J. 31,148.
2. Wandesieben: N. Jahrb. f. Pharm. 1,32.
1.
2.
Phosphorsäure
2,68
2,26
Kieselsäure
49,40
47,70
Thonerde
13,80
16.65
Eisenoxydul
18,17
21,32t
Magnesia
10,67
10.21
W'asser
4,38
99,10
lufttrocken
98,14
♦j Bei 1 00 o getrocknet. ♦♦; Desgl.
= 24 p. C.
+; Oxyd.
•••
} O&ydoL
Silicate. 68»
Stilpnomelan.
Schmilzt V. d. L. zu einer schwarzen Masse.
Wird von Säuren langsam zersetzt.
\. Obergrund bei Zuckmantel, Oestr. -Schlesien. Rammeisberg: Pogg.
Ann. 43,127.
t. Grube Friederike bei Weilburg, Nassau. Siegert: In mein. Lab.
• 3. Nordmarken, Wermland. IgelstrÖm: öfvers. <869, 399.
4. Sterling, N. York. V.G.2,76. Chalcodit. Brush: Am. J. Sc. (2) 25,<98.
1. 8. 3. 4.
Kieselsäure
45,96
45,07
45,61
45,29
Thonerde
5,84
4,92
5,00
3,62
Eisenoxyd
20,47
Eisenoxydul
35,60
37,78
37,70
16,47
Magnesia
1,78
0,94
3,00
4,56
Kalk
0,19
1,67
—
0,28
Wasser
8,63
8,47
9,14
9,22
98,75 98,85 100,45 100,91
Der letzten Analyse gemäss ist
R : R = 2 : 1 ; R : Si = 1 : 4,6 und R : H^ 0 = 1 : 3.
Hieraus folgt ziemlich gut eine Verbindung normaler Silicate
R2 R Si5 0^5 + 3 aq,
in welcher Mg : Fe = 1 : 2, AI : Fe = 1 : 4 ist.
Strakonltzit.
Grüngelbe, specksteinähnliche Substanz von Strakonitz, Böhmen. Kieselsäure
53,42, Thonerde 7,0, Eisenoxydul 15,4, Kalk 1,37, Magnesia 2,94, Wasser 19,86.
Hauer: Jahrb. geol. Reichs. 1853, 695.
StflbeUt.
Schwarze, traubige und stalaktitische Massen von Lipari, V. G. 2,26. Kiesel-
säure 27,0, Thonerde 5,37, Eisenoxyd 10,18, Manganoxyd 21,89, Kupferoxyd
15,23, Magnesia 1,03, Chlor 0,77, Wasser 16,85.
Stübel: B. h. Ztg. 1865, 322.
Syhedrit
Von den Syhedribergen bei Bombay. Grün, blättrig, V. G. 2,32. Kieselsäure
56,92, Thonerde 15,06, Eisenoxydul 2, 71, Magnesia2,46, Kalk 6,45, Wa8ser16,4.
Tyler: Am. J. Sc. (2) 40, HO.
Tachyllt.
Schmilzt V. d. L. sehr leicht und wird von Säuren zersetzt.
1. Vogelsberg, Hessen. In Basalt. C. Gmelin: Pogg. Ann. 49,233.
2. Ostheim bei Hanau. Sogen, musch liger Augit. Derselbe: Jahrb. Min.
1840, 549.
3. Desgleichen. Schultz: In mein. Laborat.
4. Meinzereichen, Hessen. Behrendt: In mein. Labor.
5. Island. Sideromelan. Im Palagonittuff. Sartorius: Vulk. Gest. 202.
Kanimelsberg, Uandb. d. Mineralchemie. II. 44
690 Silicate.
i.
2.
3.
4.
5.
Titansäure
^4<
1,53
—
Kieselsäure
50,22
56,80
54,47
48,62
48,76
Thonerde
n,8i
15,32
15,90
49,32
14,93
Eisenoxyd
—
20,14
Eisenoxydul
10,66
15,41*)
12,96
11,48
Kalk
8,25
4,85
13,16
7,06
9,51
Magnesia
3,37
5,05
2,17
0,23
2,92
Natron
5,18
3,14
6,37
2,48
Kali
3,86
0,34
2,83
1,10
Wasser
0,50
0,53
2,16
0,35
101,29 100,91 99,19 99,60 400,19
Die gemengte Natur des Tachylits hat Fischer nachgewiesen.
Hydrotachylit im Basalt von Rossdorf bei Darmstadt, amorph, dunkelgrün.
V. G. 2,13, schmilzt unter Aufblähen und wird von Säuren zersetzt. Von Petersen
analysirt.
Jahrb. Min. 1869, 32.
II II
Titansäure
4,24
Kieselsäure
47,02
Thonerde
18,94
Eisenoxyd
3.56
Eisenoxydul
3,39
Kalk
1,80
Magnesia
3,88
Natron
2,49
Kali
4,06
Wasser
13,39
99,74
: 1,17 — R :
Si — 1 :
4 — 11^0 . Si= 4 : 4,08.
Führt als bestimmte Verbindung zu
II
R2 K2 R2 Si^ 025 + 8 aq :
" / 7R Si 0^ \
entsprechend R^ Si^ 0^^ == < ^2Si ()4 i
Tschemiaklt.
Ein graues Mineral von Bamle in Norwegen, nach zwei Richt^iDgen unter 94*^
ungleich si)ahbar, mit sehr feiner Streifung auf der vollkommenen SpaltUDgsflSche.
V. G. 2,64 ;2,60 P.;.
Phosphorescirt beim Erwärmen, stärker als mancher Oligoklas, schmilzt v. d. L.
zu durchscheinendem Glase und wird von Säuren nicht angegriffen.
Von Kobell [\ .] beschrieben und später auch von Pisani (2.) analysirt und von
Hawes ;3.; untersucht.
Kobell: Münch. Ak. Her. 1873, December. — Pisani: Des Cloizeaux Mitth.
in Jahrb. Min. 1875. — Hawes: Am. J. Sc. (3) 7.579.
*j Worin 3,35 Mn 0.
Silicate.
691
r
2.
3.
Kieselsäure
66,57
66,37
66,05
Thonerde
15,80
22,70
20,69
Magnesia
8,00
0,95
1,08
Kalk
1,40
1,30
Natron
6,80
9,70
9,81
Wasser
2,70
0,70
0,96
99,87
101,82
100,10
5 Analyse ist
AI
: Si
\
7,2
Mg
: AI
1,33
: 1
Na
: Mg
IJ
: 1
AI
: H^O
1
\
Setzt man 2Na = R, Al = 3R, so ist R : Si = 1 : 1,44. Mit der Proportion
1:1,5 wird das Ganze zu anderthalbfachsauren oder Trisilicaten, und man hat
Na^ Mg8 AI6 Si^s Qno ^ q aq,
oder
2Na4 Si3 08
4Mg2 Si^^ 0^
3A12 Si» 024
' + 6 aq.
45Si =1260 = Si 0^ 67,64
6 AI =
8Mg =
8Na =
327,6
192
184
I20O = 1920
6 aq = 108
AI 03 15,42
Mg 0 8,02
Na2 0 6,21
H^O 2,71
100.
3991,6
Kobell nennt das Mineral einen Magnesia-Oligoklas , rechnet es also zu den
Feldspathen.
Es bedarf kaum der Erwähnung, dass seine Zusammensetzung eine ganz
andere ist. Denn es ist hier, 2Na = R gesetzt, R : Al == 2 : 1 und nicht = 1 : 1,
was für alle Feldspälhe gilt, und sodann ist es ein wasserhaltiges Silicat.
Pisani und Hawes dagegen haben einen 0 1 i g o k l a s untersucht, in welchem
R : AI — 1
: 1,08
Ca : Na — 1
: 6
AI : Si — 1
: o
ist, der also genau eine Mischung
( Ca AI Si2 0*^ ^
'\ 3 Na2.Al Si^O»«/
darstellt.
Vgl. auch Bauer: Ztsch. d. geol. Ges. 27,235.
Uranophan.
1. Kupferberg, Schlesien. Gelbgrün, mikroskopische Kr^^stalle bildend,
V. G. 2,7.
Schwärzt sich beim Erhitzen und wird braun. Schmilzt v. d. L. sehr schwer
an den Kanten zu schwarzem Glase [wobei schwacher Selengeruch), reagirt auf
Uran, und wird von Säuren unter Abscheidung flockiger Kieselsäure zersetzt.
Analyse von Grundmann: Websky Ztsch. d. geol. G. 11,384. 22,92.
44»
692 Silioate.
2. Wölsendorf, Bayern. Uranotil. Gelbe, nadelförmige Krystalle, Y. G.
3,96. Durch Säuren zersetzbar. Boricky : Jahrb. Min. 1870, 870.
r
2.
Kieselsäure
17, «0
13,78
Thonerde
6,06
0,51 (und Eisenoxyd)
üranoxyd
63,33
66,75
Kalk
5,08
5,27
Magnesia
1,46
Kali
1,85
0,45*)
Wasser
15,12
12,67
100. 99,43
No. 1 ist nach Abzug von 7,2 p. C. Fremdartigem (Chalkolith, Silberglanz,
Wismuthglanz, Eisenkies etc.) berechnet.
Websky hat aus der Analyse eine Formel berechnet, deren Glieder analog con-
stituirte Halbsilicate von R und Uran (Aluminium) sind, denen Uranhydroxyd ange-
lagert ist.
In No. 2 ist Ca : U : Si : H2 0 = 1 : 2,7 : 2,46 : 7,35. Nimmt man
1 : 3 : 2,5 : 7,5 an, so erhält man
Ca2 ü« Si^ O30 + 1 5 aq = | ^ '^ ^^^ ^ | 6Si 0«
oder Ca2 (U 0^)« Si* 0*8+16 aq,
d. h. entsprechend
eine Verbindung von normalen und Halbsilicaten.
Tiolan.
Blaues, den Manganepidot begleitendes Mineral, welches v. d. L. ziemlich
leicht schmilzt und von Plattner als ein Silicat von Thonerde, Eisen, Mangan, Kalk,
Magnesia und Natron erkannt wurde.
J. f. p. Ch. 15,329.
Waldheimlt
Grünes, strahlsteinähnlichcs Mineral aus dem Serpentin von Waldheim, Sachsen.
Kieselsäure 58,68, Thonerde 1 ,72, Eisen- und Manganoxydul 6,02, Kalk 1 0,84,
Magnesia 10,65, Wasser 12,64.
Knop: Ann. Ch. Pharm. 110,360.
Xanthit.
Ein Mineral von Aniity, N. York, nach Thomson 32,7 Kieselsäure, 12,28 Thon-
erde, 12 Eisenoxyd, 3,68 Manganoxydul, 36,3 Kalk, 0,6 Wasser. Ist nach Dana
Vesuvian.
Thomson: Ed. J. Sc. (N. S.) 4,372.
*) Phospborsöure.
Nachträge. 693
Nachträge.
Agrlc^riüt.
Eia braunes Mineral, Aggregate feiner zwei- und eingliedriger Kr^'stalle, von
Johann-Georgenstadt .
Enthält nach Frenzel 16,67 Kieselsäure, 84,82 Wismuthoxyd, 0,9 Eisenoxyd
und hat demnach die Zusammensetzung des Rieselwismuths.
Jahrb. Min. 1873, 791. 947. 1874, 686.
AUophit
Serpentinähnliches Mineral von Langenbielau , Schlesien. V. G. J,64. Von
Leffler analvsirt.
Kieselsäure 36,22
Thonerde 21,92
Eisenoxyd 2,17
Chromoxyd 0,85
Magnesia 35,53
Wasser 2,97
99,66
Mg : R : Si= 3,8 : 1 : 2,6 und Mg : H^ 0 == 5,4 : 1.
Mit 4:1: 2,5 und 5,3 : 1 = 2MgS R2 si* 0^4 4. 3 aq.
Wird das Wasser als chemisch gebunden betrachtet, so kommt
H« Mgis R* Si»ö 0^^
nahe.
Websky: Ztsch. d. geol. G. 25,399.
ArsenoteUarit.
Von unbekanntem Fundort. Braune Blättchen auf arsenikhaltigem Eisenkies.
Enthält nach Hannay 35,81 Schwefel, 40,71 Tellur, 23,61 Arsen.
J. Ch. Soc. (2) 11,989.
Chalkomorphit.
Mesotypähnliche Einschlüsse in der Lava von Niedermendig, V. G. 2,57. Krümmt
sich v. d. L., schmilzt aber schwer. Gelatinirt mit Chlorwasserstoffsäure.
Nach einer vorläufigen Analyse 25,4 Kieselsäure, 4,0 Thonerde, 44,7 Kalk,
16,4 Wasser. Ausserdem Natron.
Rath: Pogg. Ann. Ergänzgsbd. 6,376.
Chalkopjrrrhotit.
Derber Kies von Nya Kopparberg, Schweden. V. G. 4,28.
Schwefel
38,16
Eisen
48,22
Kupfer
12,98
Unlösliches
0,74
100.10
Biomstrand :
Öfvers. 1870.
Cu : Fe : S — 1
: 4,2 : 5,8.
694 Nachträge.
Chlorocalcit.
Reguläre Kryslalle, in den Bomben des Vesuvausbruchs vom April 4 8>2.
Sehr zertliesslich. Enthält 58,76 p. C. Chlorcalciuin, im Rest die Chloride
von Kalium, Natrium und Mangan. Scacchi.
Roth: Ztsch. d. geol. G. 24,505.
Cuprotungstit.
Grüne Krusten auf kupferhaltigem Scheelit von Llamuco bei Santiago, Chile.
Schwärzt sich beim Erhitzen, schmilzt v. d. L zur schwarzen Kugel. Wird
von Säuren zersetzt.
Von Domeyko analysirt. Ann. Min. (6) 16,537.
Wolframsäure 58,75
Kupferoxyd 31,86
Kalk * i,08
Eisenoxyd 2,63
Wasser 4,80
~l 00,12
Wenn Fe angenommen wird, ist R : W : H^ 0 = I : 1,86 : 1.
Scheint halbwolframsaures Kupfer zu sein,
W = 184 = W 0» 56,75
2Cu = 126,8 Cu"0 38,84
50 = 80 aq 4,4J^
aq = 18 100. ~
408,8
Dawsonit.
Ein weisses, blättriges Mineral aus Canada, welches nach Harriogton 29,88
Kohlensäure, 32,84 Thonerde, 5,95 Kalk, 20,2 Natron, 0,38 Kali, 41,91 Wasser
enthält.
Dana Second Appendix 16.
Delafossit.
Aus der Gegend von Katharinenburg. Grau, in dünne Blättchen spaltbar,
V. G. 5,07.
Besteht nach Friedel aus 47,45 Kupferoxydul, 48 Eisenoxyd, 3,52 Thonerde.
C. rend. 77,21 I.
Dudleyit.
Von L)udley\Üle, Alabama. Aus der Zersetzung von Margarit entstanden.
Kieselsäure 32,42, Thonerde 28,42, Eisenoxyd 4,99, Eisenoxydul 1,72,
Mafiuesia 16,87, Natron 1,52, KaU 0,56, Lithion 0,19, Wasser 13,43.
Genth: Am. Phil. Soc. Philad. 13,404.
Frenzelit.
Von Guanaxuato, Mexiko. Grau, feinkörnig, V. G. 6,25.
Analvsirt von Frenzel : Jahrb. Min. 1874, 679.
Nachträge. 695
Selen
24, U
Schwefel
6,60
Wismulh
67,38
98, H
Sc, S — 1 : < ,
58 -
- S : Se — 1
Bi : Sc, S = I : <,58 — S : Se = 1 : <,5.
Ist also
9Se = 7H = 23,84
6S = i9t = 6,44
lOBi = 2080 = 69,72
2983 TÖÖl
Isomorph dem Wismuthglanz und Antimonglanz (Schrauf) .
Gilberüt.
Frenzel bezeichnet so ein derbes oder krystalllnisches Mineral, welches den
Zinnstein und Wolfram begleitet, und Pseudomorphosen nach Apatit und ScheelU
bildet. V. G. 2,82.
Schmilzt in Splittern. Giebt erst in starker Hitze Wasser.
1. Ehrenfriedersdorf. Frenzel: Dana Second App. 24.
2. Pobershau. Derselbe.
1.
2.
Fluor
1,04
0,81
Kieselsäure
48,96
48,10
Thonerde
30,96
32,30
Eisenoxid ul
•
2,24
3,30
Magnesia
1,97
1,12
Kalk
0,26
0,40
Kali
8,47
10,02
Natron
1,65
Wasser
3,83
4,09
Vgl. Thon. S. 6i7
99,38 100,14
Kalknatronfeldspath.
A. Labrador.
Von Palma Canar. In.seln . In Hauvn-Trachvt.
V. Rath: Jahrb. Min. 1875, und Ztschfl. d. geol. G. 27,29o.
Kieselr^äure
55,64
Thonerde
28,89
Kalk
10,92
Natron
5,09
Kali
0,71
101,25
Na
: Ca = 1
1,
09
AI
: Si — 1
3.
,3
R
: AI — 1,01 :
1
^2Xa =
H
696
Nachträge.
{
Wird Na : Ca = 1 : \ angenommen, so ist dieser Labrador
2Ca AI Sfl 0» \
Na2AlSi«0»«/
mithin AI*: Si = \ : 3,33, wie die Analyse ergiebt. Letztere reiht sich mithin den
Normalanalysen der Kalknatronfeldspäthe an, welche die Mischungsregel bestätigen
und hier speciell beweisen, dass Labrador kein filineral von constanter Zosammen-
setzung (Sauerstoff von R : AI : Si = 1 : 3 : 6] sein kann.
B. Andesin.
1 . Toluca, Mexiko. In Andesit.
2. Tunguragua, Ecuador. Desgl.
Beide von G. v. Rath untersucht. A. a. 0.
Kieselsäure
Thonerde
Kalk
Natron
Kali
59,79
24,43
7,4<
7,J4
0,64
1.
2.
Na
«,87
1,26
Ca
\
99,51
AI:
57,80
26,75
9,05
(M)
too.
Si
4,2
3,7
R
1,07
1,0
AI
I
1
ist
Mit den Proportionen
Na :
1.
wonach
( Ca AI Si2 08 \
Na^Al Si« 0»« /
Ca = 2 : 1 in 1., und 5 : 4 in 2.
2.
8Ca AlSi^O« 1
SNa^Al Si« 0»« f
{
m
Si
4
3,54
AI
1. = 1
2. = 1
sein muss.
Geht man jedoch in 2., wo das Alkali nicht bestimmt wurde, von dem Ver-
hältniss 1 : 3,71 4 .... aus, so ist dieser Andesin
4Ca AlSi^O^ \
3Na2Al Si« 0^« /
wonach Na : Ca = 1 , 5 : 1 sein muss.
{
C. Oligoklas.
1 . Perlenhaardt, Siebengebirge. In Drachenfels-Trachyt.
2. Conejos, Rio grande, Colorado. In obsidianähnlichem Andesit.
3. Antisana. Krystall aus Perlstein-Lava.
v. Rath: s. o.
1.
2.
3.
Kieselsäure
62,18
61.88
64,27
Thonerde
23,52
24,18
22,30
Kalk
5,33
4,79
3,12
Natron
(8,97.1
6,95
7,90
Kali
2,50
«,H
100.
100,30
99,70
Nachträge.
697
Na
: Ca
AI
: Si
R
: AI
r
3,05
: \
\ :
4,5
4,05 :
i
2.
3,22 .
: \
< :
4,37
0,95 :
\
3.
5,36
; 1
\
: 5
0,95 :
\
Ist Na : Ca in 4. und 2. = 3 : 1 und in 3. = 5 : 4, so sind diese Oligoklase
/ 2Ca AI Si2 08 \ , / 2Ca Al Si^ 0» ^
\ 3Na2Al Si« Oie / ""^ \ öNa^Ai Si« 0»« /
und dann muss Al : Si in jenen = 4 : 4,4, in diesem =^ 4 : 4,857 sein.
SärarfVeit.
Braungelbe Kryslalle von Kärarfvet bei Fahlun, V. G. 4,03. V. d. L. un-
schmelzbar, mit Chlorwasserstofis'äure Chlor ent^vickelnd.
Eine Analyse Radominsky's mit nicht reinem Material hat 4,35 Fluor, 27,38
Phosphorsäure, 67,4 Ceroxyde, 4,24 Kalk, 0,32 Eisenoxyd gegeben.
C: rend. 78,764.
Kjerulfln. (S. 302.)
Die Analyse KobelFs gab, nach Abzug der Kieselsäure, der Thonerde und des
Eisenoxyds :
Fluor
5,43 =
= Fluor
5,43
Phosphorsäure
45,35
Phosphor
49,80
Magnesia
39,74
Magnesium
23,84
Kalk
8,42
Calcium
5,80
Natron
4,68
Natrium
4,25
400,02
Sauerstoff
(44,4 8)
400.
Die Analyse kann nicht richtig sein, da sie keinen Ueberschuss zeigt.
Die Atomverhältnisse sind :
Na : Mg, Ca = 4 : 24 und Ca : Mg = 4 : 7.
Ferner, wenn 2Na = R,
R : P = 1,8 : 4
R : Fl = 4,3 : 4
Fl : 0 == 4 : 40
Fl : P = 4 2,87
Berechnet man R Fl^, so sind in dem Phosphat
R : P : 0 = 3,2 : 2 : 8,6
und die R des Fluorürs und des Phosphats = \ : S.
Kobeirs Formel
Ca F12 + 2Mg3 p2 0»
wobei das Phosphat zugleich Na'' P 0* enthalten müsste, bedingt einen Ueberschuss
von 2,65 p. C, d. h. sie setzt Verluste an Fluor und Phosphor in der Analyse voraus.
Deshalb entspricht sie letzterer auch gar nicht, wie die Atomverhältnisse lehren :
Gefunden
R
: P — 1,75
: 4 4,8
4
R
Fl — 3,5
: 4 4,3
4
Fl .
0 — 4
: 8 4 •
40
Fl :
P — 4
2 4
2,87
Bei der Berechnung der Formel, allgemein
R F12 + 2Ra P2 0^
wobei Na*": Ca : Mg =
= 4:3: 49,8
, erhält man
698 Nachträge.
2F1 = 38 = Fl 6, «9
4P = U4 P'^ 0^ 47,04
5,95Mg = 142,8 Mg 0 39,48
0,9Ca = 36 Ca 0 8,35
0,3Na = 6,9 Na^ 0 1,54
360 = 256 102,64
603,7
Es wird dann vorausgesetzt, dass 1,16 Fluor und 1,69 Phosphorsäure bei der
Anaivse verloren seien.
Auch Bauer hat kürzlich ähnliche Betrachtungen über die Analyse Kobell's mit-
getheilt.
S. Wagner it in diesen Nachträgen.
Larderellit. (S. 214.)
Knthält nach Fouque auch Ani2 B*2 0'« + 6H2 0.
Des Cloizeaux Manuel 2,9.
Limbachlt.
Im Serpentin von Linibach, derb, grau oder grünlich, V. G. 8,395. Enthält
nach Frenzel 41,42 Kieselsäure, 22,09 Thonerde, 23,67 Magnesia, 12,47 Wasser.
Jahrb. Min. 1873, 789.
Livlngstonit
Graue Prismen, V. G. 4,81, von Huitzuco, Staat Guerrero, Mexiko. Schinüzt
sehr leicht und giebt v. d. L. weisse Dämpfe.
Soll nach M. Barcena 29,08 Schwefel, 53, 12 Antimon, 1 4,0 Quecksilber, 3,5
Eisen enthalten.
Am. J. Sc. (3) 8,145. 9,64.
K : Sb : S = 1 : 3,5 : 7.
Scheint danach ein Gemenge zu .sein.
Maskelyiilt.
Von Tschermak im Meteoriten von Shergotty gefunden. Farblose Körnchen,
einfach brechend, anscheinend Würfel bildend. V. G. 2,65. Schmilzt in Splittern
und wird von Säuren schwer zersetzt.
Nach Abzug von 4,7 p. C. 3Iagnet eisen :
Kieselsäure
Thonerde
Kalk
Natron
Kali __
100.
Na, K : Ca = I : 1,1 — Ca : Al = 1 : 1,2
AI : Si = I : 3,8.
Oder, 2 Na = K gesetzt,
R : AI : Si = 1,2 : 1 : 3,8,
woraus sich
Na^ Ca^ AP Si*» 0»«
hiidoii lässt. was einem normalen Silicat nahe kommt.
Tschermak macht auf die Aehnlichkeit mit Labrador aufmerksam.
Wien. Ak. Ber. 65, Februar.
56,
.3
iö,
f.'
H,
6
0,
,1
<;
3
Nachträge. 699
Hierzu ist zu bemerken, dass ein Labrador, in welchem Na : Ca = < : i, wie
im vorliegenden Fall, nach Tschermak's eigener Regel Ca : AI = 4 : <,5 und
AI : Si = 1 : 3,33 enthalten muss.
Helanosiderit.
Ein derbes, fast schwarzes Mineral von Westchester, Pennsylvanien, dessen
V. G. 3,39, welches v. d. L. zu einer grauen, magnetischen Masse schmilzt und mit
Chlorwasserstoffsäure gelatinirt.
Es wurde von Cooke beschrieben und untersucht.
Mitthlg. aus den Proc. of the Am. Ac. of arts and sciences.
Kieselsäure 7,42
Eisenoxvd 75, < 3
Thonerde 4,34
Wasser 4 3,83
100,72
Si : ft : H2 0 = t : 4, 1 : 6,2, also nahe ft* Si 0^* + 6 aq,
wobei AI : Fe = < : 12.
Ist das Mineral ein basisches Silicat, oder ein Gemenge, vielleicht von
R Si 0-^ + 6 aq und 3H2 ft 0*?
oder von R^ si 0« + 3 aq und H« R^ o»?
Die Hälfte des Wassers entweicht bei 4 00°.
Priceit
S. Borocalcit S. 2 4 5.
Stammt von Curry Co., Oregon, und wurde auch von Chase untersucht.
Am. J. Sc. (3) 5,287. 6,4 28.
Besanit.
Ein derbes Mineral von Portorico.
Besteht nach Fiebelkorn aus 35,08 Kieselsäure, 23,4 8 Kupferoxyd, 9,94 Eisen-
oxyd, 23,4 5 bei 4 00°, und 8,53 beim Glühen entweichendem Wasser.
Vet. Acad. Förh. 4 870.
Bivotit.
Von der Sierra del Cadi bei Lerida. Derb, grünlich, V. G. 3,62. Soll nach
Ducloux2 4 Kohlensäure, 42 Antimonsäure, 3 9, 5 Kupferoxyd, 4, 2 Silberoxyd enthalten.
C. rend. 78,4 474.
Scheellt.
Ein kupferreicherer als No. 10, S. 284 von gleichem Fundort enthält nach
Domeyko 4 5,25 Kalk und 5,4 Kupferoxyd, also Cu : Ca = 4 : 4,3.
S. Cuprotungstit.
Tocornalit.
Gelbes Mineral von Chanarcillo , Chile. Domeyko erhielt nach Abzug von
20 p. C. Beimengungen) 52,6 Jod, 42,6 Silber, 4,8 Quecksilber.
Dana See. Append. 56.
Scheint Hg J + 4 6Ag J zu sein.
Trautwinit.
Begleiter des Chromeisensleins von Monterey Co., Californien. Enthält nach
Goldsmith 2 4,78 Kieselsäure, 38,4 Chromoxyd, 4 3,3 Eisenoxyd, 0,8 Thonerde,
4 3,6 Kalk, 0,4 Magnesia.
Dana See. Append. 56.
700 Nachträge.
Termicalitli.
Cooke hat seinen früheren Untersuchungen (S. 491) neue VorkommeD von
Lerni, Delaware Co., Pennsylvanien [\.) und von Pelham. Massachusetts :2.; folgen
lassen, die von Gooch analysirt wurden.
1.
t.
Kieselsäure
38,03
44,27
Tlionerde
48,93
4 5,49
Eisenoxyd
7,0«
4,44
Eisenoxydul
0,50
Magnesia
29,64
28,85
Wasser
41,68
99,80
44,38
400,47
R— 3R
R : ft : Si
: 112 0
R : Si
t.
— 4,35 : \ : 3,73
: 3,8
4,9 : 4
4.
—4,0 : 1 : 4,0
: 3,6
4,8 : 4
Nach Cooke unterscheiden sich die Verniiculithe durch das VerhSUniss der R
und R und durch den Wassergehah.
Wagnerit (s. 300.}
Daraus, dass KohelFs Analyse (No. 3) keinen Ueherschuss geliefert hat. darf
man schliessen. dass sie nicht richtig sein könne, dass ein Verlust irgendwo statt*
gefunden habe.
Bauer glaubt, auf KobelFs Analyse lasse sich die von mir für den Wagnerit an-
genommene Formel welche ursprünglich von Kobell selbst aus den Versuchen voo
Fuchs abgeleitet wurde.
R hV + R"^ P2 0*»
anwenden. Dann wäre
Gefunden
R : P — i :
4
R : Fl — i :
4
Fl : P — 4 :
4
4,64
4,76
4
4
4
4,07
Versuch und Rechnung stimmen also schlecht.
Bauer stellt auch die Vermuthung auf, Wagnerit und Kjerulfln dürften sich bei
genauerer Prüfung wohl als dasselbe Mineral erweisen.
Indem ich die Gegenwart des Natrons im reinen Wagnerit entschieden iSugne.
spreche ich meine Ueberzeugung aus, dass Kobell als Wagnerit und Kjerulfin Zer-
setzungsproducte von Wagnerit untersucht hat.
Bauer: Ztsch. d. geol. Ges. 87,230. -
Winklerit.
Von Pria bei Motril, Spanien. Derb, blauschwarz, V. G. 3,43. Unschmelzbar.
Entwickelt Chlor mit ChlorwasserstofTsäure.
Winkier fand nach Abzug von Eisenoxyd und Kieselsäure' 4 0,9 Kohlensäure.
10.83 Arsensäure, 13,89 Kupforoxyd. 10.86 Kobaltsesquioxyd, 33,1 Kobalt- und
Nickeloxyd, 5,62 Kalk, 14,8 Wasser.
Jahrb. Min. 1872. 816.
Nachträge.
701
Nachträge.
(Fortsetzung.)
Alisonit.
Derbes, dunkelblaues Erz von Mina grande, Goquimbo in Chile; V. G. 6,1.
Field: Am. J. Sc. (2) 27,387. — Qu. J. Ch. Soc. .14,160.
Schwefel 17,69
Kupfer 53,28
Blei 28,81
Isomorphe Mischung
99
,78
/ 3Cu2 s \
l PbS/
4S
6Cu
Pb
= 128 —
— 380,4 —
— 207 —
n,
53,
28,
89
17
94
715,4 100.
Andrewsit. Chalkoslderit.
1. Andrewsit. Dunkelgrüne, kugelige Aggregate von strahligfaseriger Textur
aus Gornwall; V. G. 3,475. Analysen von Flight: a. des reinen Minerals^ b. des
gelbbraunen Kernes.
2. Chalkoslderit. Hellgrüne Krystalle, oft auf der Masse des vorigen, von
Maskelyne als eingliedrig erkannt und gemessen, V. G. 3,108. Gleichfalls von Flight
untersucht.
Maskelyne: J. Ch. Soc. ;2) 13,586.
a.
b.
Phosphorsäure
26,09
12,28
30,54*)
Thonerde
0,91
—
4,45
Eisenoxyd
i4,64
73,92
42,81
Eisenoxydul
7,11
Kupferoxyd
10,86
Spur
8,15
Manganoxydul
0,60 \
i ^1
Kalk
0,09 /
■r « Lf 1
Wasser
8,79
7,85
15,00
Kieselsäure
0,49
1,48
100,95
99,58
99,84
Hiernach sind die Atomverhällnisse in
R : ft
ft :
P
P :
la. 1 : 1,17
1
: 1,28
1 :
Ib. 1:6
2,57
: 1
1 :
2. 1 : 3
i
: 1,4
i :
Nimmt man in 1a. die drei
Proportionen
1 : 1,25
1
: 1,^
1 :
an, so ist das Ganze
H2 0
1,3
2,4
1,95
1,33
* Worin 0,61 Arsensäure.
702
Nachti-äge,
R4 Pe5 P6 033 4- 8H2 0 = ^
/ R3 pa
\ H2R
R3 p2 0»
02
( 2Fe P2 0»
. [ H^ Fe 0*
H2 0
+ < 2 aq.
Wird in 2. angenommen
R : tt R : P P
1:3 1 : <,33 *
so Uisst sich das Ganze betrachten als
( Cu3 P2 0»
Cu R3 p4 022 -f. 8H2 0 = ^ 5R P2 0^
I 4H6 R 0«
\b. endlich ergiebt annähernd
( Ca3 P2 0^
Ca3 ¥c^s ps 077 + 1 5H2 0 = i ( Fe P2 0« \
1 ^\ 5H2FeO*/
Der Chalkosidcrit wurde schon von Uiimann auf Grüneisenstein im Siegen schei
beobachtet.
Anglt» (Hornblende.}
Beide, in einem grobkörnigen Gestein vom Monzoni unter sich und mit Labrado
verwachsen, hatten folgende Zusammensetzung:
Augit.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxydul
Kalk
Magnesia
49,60
4,t6
9,82
21,86
44,42
99,86
3,317
Hornblende.
49,25
5,83
46,97
43,03
4 3,13
98,24
3,4 42
V. G.
V. Rath: Ztsch. d. geol. G. 27,364.
Diaila g. Schwarzer aus dem Gabbro des Monzoni. V. G. 3,365.
Kieselsäure
Thonerde
Eisenoxydul
Kalk
Magnesia
45,88
5,40
42,62
20,30
43,84
97,74
V. Rath : a. a. 0. 37 4 .
Biharit.
Derbes, gelbes und grünes Mineral von Retzbanya, V. G. 2,737, V. d. L. kaui
schmelzbar.
Kohlensäure
2,05
Kieselsäure
39,80
Thonerde
4 2,83
Magnesia
27,49
Kalk
6,68
Kali
4,63
Wasser
4,24
97,72
Peters: Wien. Ak. Ber. 44,4 33.
Nachträge.
703
Blomstrandit.
Schwarzes, gadolinit'ähnliches Mineral von Nohl's Feldspathbruch in Elfborgslän.
V. G. 4,25. Schmilzt v. d. L. schwer. Giebt beim Erhitzen Wasser.
Analyse von Lindström.
1.
2.
Niobsäure
-TitansUure
49,76
40,71
}
60,77
üranoxydul
23,68
23,37
Eisenoxydul
3, .37
3,45
Kalk
3,45
3,0i
Magnesia
0,16
Spur
Thonerde
0,\\
Kupferoxyd
0,12
0,20
Wasser
7,96
8,17
99,32
99,00
Oder
Nb
Ti
U
Fe
Ca
Mg
H2 0
34,90
6,43
20,90
2,62
2,46
0,09
7,96
R
Ti
19,9
U
Nb, Ti = 1
Nb = 1
H20 = 1
2,76
2,2
Da hier säurereichere Salze als die normalen RNb^O^ und RTiO^ angenommen
werden müssen, so ist das Mineral wesentlich verschieden von den ähnlichen be-
kannten.
Das V. G. der Niobsäure ist 4,84, woraus Lindström auf einen Gehalt an Tantal-
säure scliliesst, obgleich er dieselbe bei der Analyse nicht nachweisen konnte.
2,65 — 2,78 p. C. Wasser entweichen schon bei 100^\
Clarit.
Zwei- und eingliedrige, nach der Symmetrieebene vollkommen spaltbare Kry-
stalle eines Erzes von der Grube Clara (Schapbach im Schwarzwald. V. G. 4,46.
Verhält sich wie Enargit.
Schwefel
32,92
Arsen
17,74
Antimon
1,09
Kupfer
46,29
Eisen
0,83
98,87
F. Roemer: Jahrb. Min. 1875, 379.
Der Clarit ist mithin Cu^AsS* gleich dem Enargit, von dem er sich durch Form
und Spaltbarkeit unterscheidet.
704 Nachträge.
Cronstedüt*
Janovsky, welcher neuerlich eine Kritik der bisherigen Analysen gegeben bat,
betrachtet den Gronstedtit als eine Verbindung von Drittelsilicaten,
R3 R Si* O^o + 4 aq ;
wogegen die S. 497 mitgetheilte Formel 1 Mol. aq zu wenig enthalten würde.
Zepharovich hat gezeigt, dass der Sideroschisolith die Krystallform des Cron-
stedtits besitzt, also mit demselben identisch ist.
Janovsky: Ber. d. ehem. G. 1875, 939. — Zepharovich: Wien. Ak. Ber. 7^.
OadoUnlt
Der grauschwarze, grünlich durchscheinende Gadolinit von Garlberg, Stora
Tuna-Kirchspiei, dessen Y. G. = 4, H ist, schmilzt v. d. L. schwer zu einer grün-
oder graugelben Schlacke, wobei er theilweise decrepitirt, theils blos berstet und
anschwillt, oder selbst ruhig schmüzt. Er zeigt kein Verglühen. Nach Lindstrom
eiith'alt er :
.Kieselsäure
23,65
Thonerde
0,U
Beryllerde
t0,94
Yttererde
^2,93
Erbinerde
11,65
Lanthanoxyd (Dij
14,40
Ceroxydul
4,80
Eisenoxydul
8,37
Kalk
0,27
Natron
0,25
Wasser
3,03
100,43
Nach Des Clotzeaux besteht er aus einer einfachbrechenden Masse, in welcher
einzelne doppeltbrechende Theilchen liegen.
Die Berechnung der Analyse ergiebt, dass
Si : R = 1 : 2,8, also fast 1:3
aq : R = 4 : 6,5
Dieser Gadolinit, welcher den beryllium reichsten (Ytterby, HitterÖe) gleicb-
kommt, ist ebenfalls ein Drittelsilicat, obwohl er einfachbrechend ist. Es folgt also,
dass die berylliumreichen Gadoiinite theils krystallisirter, theils amorpher Natar sind.
In der Abänderung von Stora Tuna sind femer die At. :
Fe : Y, Er, La, Ce : Be = 4 : 5 : 4
""^ La, Ce : Y, Er = 1 : 2
(^e : La ==1:3
Er : Y = I : 3,3.
Lindström: Geol. forening. i Stockholm Förh. 1874, No. t\,
Ginllsit
Von der Ginilsalpe in Graubiindten, nach Fellenberg ein Silicat von Thonerde^
Kalk und Eisenoxydul, enthält nach einer neueren Analyse (Mittel von zweien)
Kieselsäure 57,89
Eisenoxyd 22,60
Kalk ' 15,36
Magnesia 3,83
99,68'
Fischer: Mitthlg.
R : Fe : Si — 2,7 : 1 : 7.
Nachtrüge. 705
{
Unter Annahme von 3:1:7 wäre es
R3 Fe Si' 0^0^
d. h. eine Verbindung von Bi- und Trisilicat,
4R Si 03 1
R^Si^O»/
Hnmlt.
Der Humit oder Ghondrodit, welcher auf der Tilly-Foster-Eisengrube, Putnam
Co., N. York, mit Magneteisen massenhaft vorkommt, gehört nach E. Dana in seinen
Krystallen grösstentheils dem zweiten Typus an. Ausgesuchte reine Krystalle von
granatrother Farbe, V. G. 3,22, sind von Hawes (4.), gelbe Körner in Dolomit von
Breidenbaugh (2.) untersucht worden.
Oder
1.
2.
Fluor
4,14
9,00
Kieselsäure
34,10
35,42
Magnesia
53,72
54,22
Eisenoxydul
7,28
5,72
Thonerde
. 0,48
99,72
404,36
Fluor
4,14
9,00
Silicium
45,94
16,53
Magnesium
32,23
32,63
Eisen
5,66
4,45
Aluminium
0,25
—
Sauerstoff
(il,8l)
(37,49)
100. 100.
Atomverh'ältnisse .
Si : R Fl : Si
1. 1 : 2,5 1 : 2,6
2. 1 : 2,4 1 : 4,25
Analyse 1 . kann nicht richtig sein, weil statt des erforderlichen Ueberschusses
ein Verlust sich ergab, doch bestätigen beide das (S. 437) bevorzugte Atomverhält-
niss Si : Mg = 2 : 5.
Ist in der Formel
/ nMgS Si2 0» \
\ Mg5Si2Fli8/
in 1. n = 23, in 2. = 4 0, so giebt die Rechnung unter Annahme Fe : Mg sei
= 4 : 12,33 in 1. (gef. = 4 : 43,3) und = 4 : 17,33 in 2. (gef. = 4 : 17).
2.
4 8F1 = 342 = Fl 8,97
22Si = 64 6 Si 02 34,64
52Mg = 4 248 Mg 0 54,54
3Fe = 4 68 Fe 0 5,66
90O = 4440 403,78
2722 3844
In 4 . scheinen je 4 p. C. Si 0^ und Mg 0 verloren zu sein.
No. 4 gleicht mithin dem Ghondrodit von Nya-Kopparberg, No. 2 entspricht
den früher untersuchten nordamerikanischen Abänderungen.
E. Dana: Trans. Connect. Acad. Bd. 3.
Bammelsberg, Handb. d. Mineralchemie. II. 45
6F1
4.
— 114
— Fl 4,49
4 6Si
— 448
Si02 35,27
37Mg
— 888
MgO 54,37
3 Fe
— 168
FeO 7,93
690
— 4404
404,76
706 Nachträge.
Kilbriekenlt.
Ein Erz aus der Grafschaft Cläre, Irland, V. G. 6,407.
Nach Apjohn:
Schwefel 4 6,36
Antimon 14,39
Blei 68,87
Eisen 0,38
400.
Ben. Jahresb. S2,4 93.
Scheint
Pb« sb^ s» = { %ll, }
zu sein.
9S = 288 = 46,23
2Sb = 244 = 43,76
6Pb = 4 242 = 70,04
4774 400.
Labrador.
Aus dem Gabbro vom Monzoni, V. G. 2,668.
Kieselsäure 55,54
Thonerde 28,99
Kalk 9,44
^ Natron 4,4«
Kali 2,54
400,90
V. Rath: Ztschr. d. geol. G. 27,370-
Na (Ka) : Ca = 4 , 4 8 : 4
AI : Si = 4 : 3,27
Ein verwitterter Labrador aus dem Quarz-Andesit von Verespatak in Sieben-
bürgen enthält nach Sipöcz: Kieselsäure 55,96, Thonerde 34,34, Eisenoxyd 4,46.
Magnesia 4,73, Kalk 0,65, Kali 4,96, Natron 0,48, Wasser 5,44.
Jahrb. Min. 4 875, 34 3. *
LeTjm.
Mit diesem Namen sind offenbar verschiedene Zeolithe bezeichnet worden,
wie aus den Analysen folgt.
4. Färöer. Berzelius: Jahresb. 3,4 56. 5,24 6.
2. Desgl. Derselbe.
3. Insel Skye. Connel: L. Ed. phil. Mag. 5,50.'
4. Island. V. G. 2,24. Damour: Ann. Min. (4) 9,333.
4.
2.
3.
4.
Kieselsäure
48,00
47,50
46,30
43,80
Thonerde
20,00
24,40
22,47
23,80
Kalk
8,75
7,90
9,72
9,70
Natron
2,86
4,80
4,55
1,89
Kali
0,44
4,26
4,09
Wasser
49,30
4 8,49
49,54
24,00
99,32 99,79 400,84 101,»
Nachträge.
707
Na (K) : Ca
Ca : Ar
R : AI : Si
Si : H20
(2R = R)
K \ : 4,64 \ : 4,25 \,0 : \ : 4, <
4. 1 : 2,5 * : 1,34 0,9 : 4 : 3,4
Der Zeolith I. besteht demnach aus normalen Silicaten,
II
1
4
4,34
1,6
R AI Si^ 012 4- 5 aq,
'Während 4. aus normalen und Halbsilicaten besteht, gleich den Mesolithen,
R AI Si3 Ot» + 6 aq = { 'J4i o' }
Nach Des Cloizeaux bezieht sich Damour's Analyse auf durchscheinende Kry-
stalle, Rhomboeder von 4 06° 3', welche an trockner Luft 6,4 p. C, und bis 225°
4 2 — 4 3 p. C. Wasser verlieren. Enthält aber* der Levyn 4 2,6 p. C. Krystallwasser,
den Rest [^] = 8,4 chemisch gebunden, so kann man No. 4 als Verbindung
von Halbsilicaten betrachten,
(H, Rj^Ca AlSi3 0«4- 3 aq,
speciell
2R* Si 0* ]
Ca2 Si 0* V + 6 aq.
Al2 Si30i2 j
t «-
LleTrit.
Sipöcz analysirte möglichst frische, glänzende Krystalle von Elba. Y. G. 4,037.
Tschermak: Mitthl. 4 875, Hft. 2.
Mittel von vier Analysen :
Kieselsäure
Eisenoxyd
Eisenoxydul
Manganoxydul
Kalk
Wasser
~400,44
Er findet also noch 0,7 p. C. mehr Wasser als ich, und hält, gleich Städeler,
dasselbe für/vesentlich. Er hat es direct bestimmt, da der Glühverlust kein ganz
richtiges Resultat (zu wenig) ergiebt.
Städeler's Formel ist H^ RO ¥e Si* 0^^
worin 6R = 4Fe + 2Ca.
Danach ist der Lievrit eine Verbindung von je 4 Mol. Halb- und Dritt elsilicat,
29,67
24:
.26
33,
09
0:
.74
4 3,
33
2
.32
u
Oder
R^Si
2 0» =
= \ R3 Si 05 /
Hio.
Si2 09
«
6R5
Si2 0»
»
Fe^Si« 0^7
Berechnet :
4Si —
442
— Si 02 29,34
Fe —
442
Fe 03 49,56
4Fe —
224
Fe 0 35,24
2Ca —
80
Ca 0 43,69
2H —
2
H2 0 2,20
4 80 —
288
400.
818
45*
708
Nachtrüge.
Hagnetkies.
LindstrÖm analysirte folgende :
1. Utö. Schwefelkies einschliessend ; V. G. 4,627.
2. Freiberg. Von Kalkspath begleitet. V. G. 4,642.
3. Kongsberg. Krystallisirt.
4. Tammela, Finnland. Mit Oligoklas.
5. Krageröe. Derb, mit Apatit und Augit.
6. Adoifsgrube, Jemtland. Mit Kalkspath. ^
Nach Abzug der kleinen Mengen Kieselsäure, kohlensaurem Kalk (und einmal
Kupfer) :
3.
39,25
60,75
1.
2.
Schwefel 38,56 39,25
Eisen 61,44 60,75
Nickel — —
Hiernach ist das Atomverhältniss :
Fe
S
1. — \
: 1,098
2. — \
: 1,131
3. — 1
: 1,131
4. — < .
1,161
5. — \
1,133
6. — 4 :
1,085
4.
39,88
60,03
0,09
5.
39,29
60,19
0,52
6.
38,28
61,68
0,04
}
1,1
1,125
1,166
1,125
1,1
Fe>0S"
Fe» S»
Fe« S'
Fe» S»
Fe^^S"
Lindström betrachtet Fe^ S^ als die wahrscheinlich allen gemeinsame Formel ;
dies ist aber auch die von mir schon 1864 ausgesprochene Ansicht.
Lindström stellt zugleich alle älteren Analysen in corrigirter Gestalt zusammen.
Öfversigt 1875, No. 2.
Hontieellit.
Der derbe Monticellit (fiatrachit) vom Toal dei Rizzoni, dessen Y. G. 3,054,
enthält nach einem Mittel zweier Analysen v. Rath's:
Kieselsäure 38,25
Kalk 34,75
Magnesia 23,05
Eisenoxydul 4,30
100,35
was m it meinen früheren Analysen nahe übereinstimmt.
Bei dieser Gelegenheit untersuchte Derselbe auch den in Augit (Fassaii) und
Serpentin verwandelten Monticellit, sowie angeblichen Montlceilii, der sich je-
doch als Forsterit und Olivin erwies.
Berl. Ak. Her. 1874 Novbr. und Pogg. Ann. 155,24.
Orthoklas.
Ein Feldspath aus dem Augit-Syenit der Pyrenäen, V. G. 2,549, enthSli nach
V . Rath :
Kieselsäure
64,86
Thonerde
18,78
Kali
9,23
Natron
5,37
Glühverlust
0,04
Also fast gleiche At. K und Na.
Ztsch. d. gcol. G. 27,357.
98,38
Nachträge.
709
h ■
l
Pseudomorp hosen. Die Krystalle von St. Agnes, Cornwall, wurden von
A. Phillips mikroskopisch und chemisch untersucht.
J. Ch. Soc. (2) 13,684.
1. Krystalle vom V. G. 2,56, unter dem Mikroskop glimmerartige Blätt-
chen und Quarzkörner zeigend.
2. Ein an Zinnsteinkörnem reicher Krystall, V. G. 5,22. Nach Abzug von
70,52 p. C. Zinnsäure.
\.
2.
Kieselsäure
49,99
50,07
Thonerde
34,69
31,24
Eisenoxyd
5,50
8,82
Manganoxydul
1,60
2,92
Kalk
1,36
0,84
Magnesia
0,63
0.68
KaU
1,84
2,48
Natron
0,38
■
Wasser
3,62
3,12
99,61 100.17
Vgl. eine frühere unvollständige Analyse in Bischofs Geol. 2,2025.
Fyrosklerit.
Als solchen bezeichnet Knop ein Mineral von St. Philipp bei Markirchen im
1^
Elsass, vom Ansehen des Serpentins.
Kieselsäure
38,7
Thonerde
16,1
Magnesia
25,9
Kalk
6,1
Eisenoxydul
0,5
Wasser
12,8
100,1
Knop: Jahrb. Min. 1875, 71.
Seebachit
Eine neue Analyse dieses australischen Zeoliths heferte v.
Rath.
Berl. Ak. Monatsber. 1875 Novbr.
V. G. 2,135.
Kieselsäure
46,08
Thonerde
21,09
Kalk
5,75
Natron
4,52
Kali
1,77
Wasser
21,08
Hier ist
100,29
Na IK) : Ca —
Ca : AI —
R : AI —
AI : Si —
Si . H —
1,8
: 1 (2 : 1)
1,05 (2R — R) (1 : 1)
3,75 (1 : 4!
3
710 Nachtröge.
Mit den eingeklammerten Proportionen ergiebt sich
R2 Ca Al2 Si« 024 -I- i 2 aq,
d. h. eine Verbindung normaler Silicate,
(Na, K)2Si 03
Ca Si 03 }. + 4 2 aq.
2 AI Si» 0»
1
e ist K : Na
i— \ :
3,84, also — 1 : 4 zu setzen.
Berechnet :
8Si =
224
— Si 0^ 46,80
2A1 —
109,2
AI 02 20,01
Ca =
40
Ca 0 5,46
|Na —
36,8
Na^O 4,84
*K -
<5,(ß
K20 1,83
240 —
384
H20 21,06
12 aq
216
100.
1025,6
Das Resultat ist also ein weit einfacheres als das der früheren Analysen.
Der Secbachit hat danach die Zusammensetzung des Hersche-
lits von Aci Castello (nach Sartorius), bei welchem der Verlust vielleicht in
Wasser bestand.
Nun hat v. Rath gefunden, dass die Krystalle des Seebachits die Form von
jenen Chabasitzwillingen haben, welche man Phakolith nennt. DerChabasH
aber ist
R2 Si 03 j
Ca Si 03 V + 6 aq,
, AI Si30» I
I
wobei R jedoch aus K und H besteht, während die beiden Analysen des Phakoliths
(S. 617) wohl nicht zur Berechnung geeignet sind. Es sei hier indessen bemerkt,
dass in
I
AI
i 1
1,14 1
ist, so dass namentlich meine Analyse (2.) von der des Seebachits nicht allzusehr
abweicht.
Fragen :
1 . Kann die Chabasitforra zweien Mischungen zukommen?
2. Sind das australische und sicilianischc Mineral nun doch identisch, und
hat auch dieses die Chabasitform?
•
Steinmark.
Als Günibclit bezeichnete v. Kobell ein grünliches Steinmark von Stehen,
Fichtelgcbirge : Kieselsäure 50,52, Thonerde 31,04, Eisenoxyd 3,0, Magnesia 1,88,
Kali 3,18, Wasser 7,00.
Münch. Akad. Anz. 1870 März.
R .
Ca
Ca
1.
1 :
3
1,26
2.
1 :
3,2
1
II
R
: AI : Si
Si :
H
48
: 1 : 4
f :
«,6
: 1 : 3,6
4 :
2,76
Anhang.
Zersetzungsproducte
früherer
organischer Verbindungen.
7.
8.
4,54
4,85
95,74
95,67
1,76
2,99
Anthracit.
Giebt beim Erhitzen keine breozlichen Producte. Hinteriässt variable Mengen
von Asche beim Verbrennen.
\. Pittville in Pennsylvanien. V. G. = 4,462. Regnault.
2. Lehigh in Pennsylvanieiv Vanuxera.
3. Rhode-Island. Derselbe.
4. Swansea in Wales. V. G. = 4,348. Regnault.
5. Dept. Mayenne, Frankreich. V. G. = 4,367. Derselbe.
6. Offenburg. L. Gmelin.
7. Gruschowa im Lande der donischen Kosacken. Woskressensky.
8. Lissitschija-Balka. Derselbe.
4 . 2. 3. 4. 5. 6.
Asche 4,67 2,5 4,64 4,58 0,94 7,07
Wasser — 6,6 4,90 — — 4,59
Zusammensetzung der organischen Substanz des Anthracits.
Kohlenstoff 93,90 — — 94,05 92,85 94,4 4
Wasserstoff 2,52 — — 3,38 3,96 3,46
Sue'Si } 3'^» - - *'" 3J9 2,43 8,63 i,U
W. R. Johnson untersuchte 4 3 nordamerikanische Varietäten, deren V. G. von
4,323 bis 4,64 differirte. Sie enthielten 75,08 — 90,75 Kohlenstoff, 2,38 — 4 4,98
flüchtige Bestandtheile, 0,4 4 — 2,84 Wasser, 4,44 — 4 6,54 erdige Stoffe (Asche),
und gaben 86,9 — 96,05 Koaks.
Jacquelin analysirte Anthracit von Swansea, von Sable, Dept. der Sarthe, Vizille
im Dept. der Is^re, und fand 87,22 — 94,09 Kohlenstoff, 4,5 — 3,6 Wasserstoff,
0,29 — 2,85 Stickstoff, 0 — 3,84 Sauerstoff. Die Asche betrug 4,72 — 6,9 p. C.
Anthracit von Sitten im Kanton Wallis enthält nach Deicke 88,46 Kohlenstoff,
2,4 5 Wasserstoff, 4,34 Sauerstoff und Stickstoff, und im Rest Eisenoxyd, Thonerde
und Kohlensäure. Der Anthracit von Rudolfstadt bei Budweis in Böhmen enthält
nach Strasky (nach Abzug von 4 4,9 Asche): 92,5 Kohlenstoff, 3,8 Wasserstoff,
4 , 3 Sauerstoff, 2,4 Schwefel (?) .
Mineralische Kohle von Singhbom, westlich von Calcutta, auf einem Erz-
gang vorkommend, krj'stallinisch feinkörnig, V. G. = 4,92, enthält nach Scheerer
und Rübe :
Kohlenstoff 94, 4 0— 93,79
Wassterstoff U57 — 4,3 4
Sauerstoff 2,64 — 3,4 8
Asche 4,72— 4,72
Deicke: B. h. Ztg. 4 858, 4 57. — L. Gmelin: Leonh. Jahrb. 4 839, 527.
— Jacquelin: Ann. Ch. Ph. 4840. Juin. 400. J. f. pr. Chem. 22,27. —
Johnson : A report to the navy department of the united states on american coals.
7 1 4 Anhang.
WashingloQ 1844. — Larupadius: J. f. pr. Cliem. 4,393. — Regnault: Ann. Mines,
III. Ser. XII. J. f. pr. Chem. 13,88. — Scheerer: Breithaupl B. u. h. Ztg. 1860.
No. I. — Strasky: Leonli. Jahrb. 1857, 165. — Vanuxem: Dana System of Min.
III. edit. p. 519. — Woskressensky : Verh. d. K. Russ. min. Ges. zu Petersburg
1842. S. 44. J. f. pr. Chem. 36,<85.
Aragotit.
Ein flüchtiger, dem Idrialin ähnlicher Kohlenwasserstoff, in gelben Schuppen,
von Neu Almaden, Californien. Unlöslich in Alkohol und Aether.
Durand: Am. J. Sc. (3) 6,67.
Asphalt«
Schmilzt bei etwa 100°, ist leicht entzündlich, brennt mit heller, russender
Flamme und hinterl'ässt wenig Asche. Bei der trocknen Destillation giebt er brenz-
liches Oel, wenig ammoniakhaltiges Wasser, brennbare Gase und ein Drittel seines
Gewichts Kohle, welche beim Verbrennen etwas Kieselsäure, Thonerde, Eisenoxyd
etc. hintcrlässt. •
Die verschiedenen Arten von Asphalt sind variable Gemenge zum Theil wenig
untersuchter Stoffe. Boussingault, dem wir die vorzüglichsten Angaben verdanken,
fand, dass wasserfreier Alkohol etwa 5 p. C. eines gelben, in Aether leicht löslichen
Harzes auszieht. Der unlösliche Theil tritt an Aether 70 p. C. (vom Gewicht des As-
phalts) eines Harzes ab, dessen Auflösung braun erscheint, während es selbst schwarz
ist, und sich in ätherischen Oelcn und in Steinöl auflöst. Ein Viertel des Asphalts,
welches in Aether unlöslich ist, von Boussingault Asphalten genannt, lost sich
leicht in Terpentin- und SteinÖl auf, ist schwarz, erweicht bei 300°, und fängt ohne
Zersetzung an zu schmelzen. Boussingault fand diesen Theil aus 75,5 Kohleostoff,
9,9 Wasserstoff und 14,8 Sauerstoff zusammengesetzt, was der Formel C^ H** 0
entspriclit.
Der Asphalt von Coxitambo in Südamerika besteht nach Boussingault fast nur
aus Asphalten oder einem demselben sehr ähnlichen Stoff.
Der Asphalt von Cuba enthält nach Welherill : 82,67 Kohlenstoff, 9, 1 4 Wasser-
stoff, 8,19 Sauerstoff und Stickstoff.
Nach älteren Versuchen Klaproth's löst sich der Asphalt von Avlona in Albanien
in o Theilen Steinöl, sowie auch in Aether auf. Kalilauge färbt sich mit ihm nicht
braun, wie mit anderen Asphaltarten.
Der Asphalt von Bastenncs ist nach Meyrac in Terpentinöl vollkommen auf-
löslich, während Aether ein Drittel als Rückstand lässt.
Der Asphalt von der Insel Brazzo in Dalmatien schmilzt nach Kersten bei 90^,
giebt bei der Destillation mit Wasser 5 p. G. eines dem SteinÖl gleichen Gels; Aether
nimmt dann iO p. C. eines braunen, auch in Alkohol löslichen Harzes auf, während
Alkohol selbst hiernach \ p. C. von einem gelben Harz löst, .und 74 p. C. eines in
Ter[)entinöl löslichen Asphaltcns bleiben.
Bergtheer ist ein mit flüchtigen Gelen in grösserer Menge durchdrungener
Asphalt. Boussingault schied aus dem Bergtheer von Bcchelbronn im Elsass durch
Destillation mit Wasser diesen flüchtigen Gemengtheil, welchen er Petrolen ge-
nannt hat, in Gestalt eines gelben, eigenthümlich riechenden Gels ab, welches dem
Steinöl nahe kommt, ein V. G. = 0,89 hat, bei 280° siedet, mit leuchtender Flamme
brennt, schwer in Alkohol, leicht in Aether löslich ist, und aus 88,5 Kohlenstoff und
11,5 Wasserstoff besteht, also = C^ IP ist*). Er betrachtet das Asphalten als ein
Oxydationsproduct des Petrolens.
*; Eine Correclion für das ältere Atg. des Kohleastoffii giebt 86,9 aod 4SJ p. C, und
die Formel C3 H».
Anhang. 7 1 5
Asphalt von Travers bei Neuchalel. Der dortige Kalkstein ist mit Bitumen
durchdrungen, welches nach Th. de Saussure durch Destillation als eine zähe Masse
erhalten wird, die bei der ReQtification in SteinÖl und eine Art Bergtheer zerfallt.
Neuerlich hat Yölkel diese Substanzen näher untersucht. Nach ihm enthält der
Kalkstein 10 — 20 p. C. Erdharz, und wird entweder an und für sich, nachdem er
erwärmt worden, für Strassen und Brücken verwendet, oder gepulvert mit einem
Zusatz von 3 p. C. Mineraltheer von Dax zusammengeschmolzen und in Formen ge-
gossen und so in den Handel gebracht.
Wird der Asphaltstein mit Aether behandelt, so löst sich das Harz mit brauner
Farbe auf. Beim Verdunsten bleibt es als eine weiche, braune, nicht in Alkohol,
wohl aber in Terpentinöl lösliche Masse zurück. Destillirt man ihn in eisernen Cylin-
dem, so erhält man ein bituminöses, in Alkohol leicht lösliches und mit russender,
heller Flamme brennbares Oel, welches nach der Behandlung mit Kalilauge und der
Rectification bei 90° zu sieden anfängt, worauf der Siedepunkt aber rasch auf 200°
steigt, und der grössere Theü bis 200°, der kleinere bis 250° übergeht.
a. Destillat von 90 — 200°; V. G. = 0,817.
b. Destillat von 200 — 250°; V. G. = 0,868.
a. b.
Kohlenstoff
87,37
87,55
Wasserstoff
H,65
H,56
Sauerstoff
0,98
0,89
100. 100.
Es sind dies mithin isomere Kohlenwasserstoffe, welche dem Bemsteinöl gleich
zusammengesetzt sind, und ein wenig eines sauerstoffhaltigen Oels enthalten. Beide
geben mit Salpetersäure gelbe, harzartige, nach Moschus und Bittermandelöl riechende
Harze. Durch Behandlung mit Schwefelsäure, dann mit Kalilauge und Rectification
erhält man das AsphaltÖl farblos; es beginnt dann bei 90° zu sieden, während der
grösste Theil zwischen 120° — 250° übergeht. VÖlkel fand die Zusammensetzung
von 7 durch fra(^tionirte Destillation aufgesammelten Proben ganz gleich, nämlich im
Mittel
Kohlenstoff 87,46
Wasserstoff 12,49
99,95
Hiernach sind es Verbindungen = C^ H^.
3 At. Kohlenstoff = 36 = 87,8
5 - Wasserstoff = 5 = 12,2
TT fOO.
Somit stimmt das AsphaltÖl in der Zusammensetzung mit dem Petrolen von
Boussingault, mit dem SteinÖl nach Saussure und Dumas, sowie mit dem Hartit nach
Baumert überein, und das Destillat des Könlils, das Tekoretin und der Fichteiit, die
Illinder flüchtigen Theile des SteinÖls, gleichwie das Erdharz von Settling Stones
stehen jenen in jedem Fall sehr nahe, so dass sie möglicherweise in die grosse Reihe
der Camphene (C^ H^ = G^« Hi«) gehören.
Mineraltheer von Dax, eine schwarze, weiche Masse, unlöslich in Alkohol,
wird nach Völkel durch Aether zur Hälfte aufgelöst, der ein braunes, weiches Harz
aufnimmt, welches sich wie das Asphalten von Boussingault verhält. Der unlösliche
Theil widersteht allen Lösungsmitteln, ist schmelzbar und brennt mit russender
Flamme.
Der Bergtheer von Peklenicza an der Mur in Croatien ist nach Nendtvich gleich
dem daraus erhaltenen Petrolen ebenfalls = C^ H^. ^
716 Anhang.
Berthier: Analyses de subst. min. p. 4 91. — Berzelius: Lehrbuch 3. Aufl.
8,459. — Boussingault : Ann. Ch. Ph. 64, Ui. Ann. d. Pharm. 23,261. —
Fötterle: Jahrb. geol. Reichsanst. 7,4 96. — Hermann: J. f. pr. Ch. 73,234.
— Kersten : Ebendas. 35,271. — Klaproth: Beitr. 3,315. — Lampadius: J. f.
pr. Chem. 18,315. — Meyrac: J. d. Physique 94,128. — Nendtvich: Jahrb.
geol. Reichsanst. 7,741. — Schrötter: Jahresb. 19,320. — Völkel: Ann. Chem.
Pharm. 87,139. — Wetherill: Am. J. of Sc. (2) 17,130.
Bernstein.
Schmilzt bei 287°, brennt mit heller Flamme und eigenthümUchem Geruch.
Giebt bei der trocknen Destillation Wasser, Bemsteins'äure, Braodöl und brennbare
Gase und hinterlässt, wenn die Temperatur niedrig gehalten wird, ein schwarzes
Brandharz, Bernsteinkolophonium genannt, welches kaum in Alkohol, theilweise in
Aether, vollständig in Utherischen und fetten Oelen auflöslich ist.
Der Bernstein ist ein Gemenge zweier in Alkohol und Aether löslicher Harze
mit einer überwiegenden Menge eines in keinem Mittel auflÖsUchen Harzes, von
etwas Bernsteins'aure und ätherischem Oel.
Nach Schrötter wäre seine Gesammtmischung constant und durch
CIO H16 0
zu bezeichnen, insofern die einzelnen Harze isomer wären.
Berzelius: Lehrbuch 8,431. Pogg. Ann. 12,419. — John: Naturgeschichte
des Succins. — Schrötter: Pogg. Ann. 59,64.
Bogheadkohle.
Eine Art bituminösen Schiefers von Bathgate, Linlithgowshire in Schottland.
Ist leicht entzündlich und brennt mit leuchtender, russender Flamme. Terpentinöl
zieht einen harzähnlichen Körper aus. Nach einer Untersuchung von Matter besteht
die organische Substanz (A.) nach Abzug von 0,39 Wasser und 24,13 p. C. Asche.
sowie die letztere (B.) aus:
A.
B.
KoIiIenstofT
80,56
Kieselsäure
54,26
Wasserstoff
12,17
Thonerde
39,39
Sauerstotr
5,82
Eisenoxyd
5,04
Stickstoff
i,03
Kalk
4,13
Schwefel
0,42
99,82
100.
Von den Destillat ionsproducteu wird das Gemenge flüssiger KohlenwasserstotTe
als Boghcadnaphta in den Handel gebracht. Es stellt eine fast farblose Flüssigkeit
von eigenthümlichem Geruch dar, deren V. G. = 0,75 ist, und welche bei 4 43"
anfängt zu sieden. Gr. WiUiams hat darin Kohlenwasserstoffe C^ti^, nämlich Ca-
provlen C« H^'-^ und Oenanthylen f^ n^\ sowie solche C"H^ + S wie Prop>1 C'H".
Butyl C* H», Amyl C^ H^^ und Caproyl C^ H»3 gefunden.
Matter: J. f. pr. Chem. 77, 38. — Williams: Ebendas. 76,335.
Bombiccit.
In Braunkohle von Castel nuovo im oberen Amothal. Eingliedrige, farblose
Krystalle, bei 75" schmelzend, flüchtig. Leicht löslich in Schwefelkohlenstoff, auch
in Alkohol und Aether.
Besteht nach Bechi au^74,56 Kohlenstoff, 10,7 Wasserstoff, 4 4,74 Sauentoff.
Dana Min. See. Appena. 8.
Anhang. 717
Braunkohle.
Verbrennt beim Erhitzen mit Hinterlassung von Asche. Giebt bei der trocknen
Destillation ähnliche Zersetzungsproducte wie Steinkohle, jedoch, nach Kremers,
keine freies Ammoniak, sondern freie Essigsäure und essigsaures Ammoniak ent-
haltende saure Flüssigkeit.
Die Kenntniss der näheren Bestandtheile der Braunkohle ist bis jetzt noch sehr
gering. In dieser Beziehung sind namentlich einige ältere Arbeiten vorhanden :
Berthier: Ann. Ch. Ph. 59. J. f. pr. Chem. 6,208.
Blei: Braunkohle von Preusslitz, Neu-Gattersleben, Lebendorf, Aschersleben
und Gutenberg. Schwgg. J. 69,129. J. f. pr. Chem. 6,336.
Klaproth : lieber die erdige Braunkohle aus dem Mansfeldischen und die Umbra
von Köln. Beiträge 3,136. 319.
Marx: Braunkohle von Helmstedt. J. f. pr. Chem. 10,77.
Reinsch: Braunkohle von Verau in der Oberpfalz. J. f. pr. Chem. 19,485.
Die neueren Untersuchungen beziehen sich ausschliesslich auf die Elementar-
zusammensetzung der Braunkohle, auf die Menge und Beschaffenheit ihrer Asche,
sowie auf ihre Destiüationsproducte.
Bischof: Braunkohle aus der Provinz Sachsen. Lieb. Jahresb. 1850, 689.
Bleibtreu: Braunkohle von der Haardt bei Bonn. Karst. Arch. 23,413.
Brückner: Braunkohle von Weissenfeis. J. f. pr. Chem. 57,1.
Casselmann : Braunkohle vom Westerwald und von Regensburg. Ann. Chem.
Pharm. 89,41. 181. 372.
L. Gmelin: Braunkohle von Sipplingen. Leonh. Jahrb. 1839, 527.
Gräger : Braunkohle vom Meissner, Hirschberg, Fahlbach, Mühlhausen. Arch.
d. Pharm. 48,34.
Harkness und Blyth : Braunkohle vom Riesenweg in Irland und von der Insel
Mull. Leonh. Jahrb. 1856, 732.
Hauer: Braunkohle aus Oesterreich. Jahrb. geol. Reichsanst. 1856. 1857.
1869.
Hess: Aschenanalysen hessischer Braunkohle. Ann. Chem. Pharm. 67,366.
Karsten: Braunkohle von Weissenfeis und Helbra. Ztschr. d. geol. Ges. 2,71.
Kottig: Braunkohle aus Böhmen. J. f. pr. Chem. 34,463.
Kremers: Braunkohle von Artern. Pogg. Ann. 84,67.
Kühnert: Braunkohle aus Hessen. Ann. Chem. Pharm. 37,94.
Müller: Pechkohle vom Sonnenberg bei Luzem. B. u. h. Ztg. 1858, 158.
Nendtvich: Braunkohle aus Ungarn. J. f. pr. Chem. 41,8. 42,365.
Regnault: Braunkohle aus Frankreich, Griechenland, Böhmen, vom Meissner;
Bitum. Holz von Uznach, Cuba; Umbra von Köln. Ann. Mines (3) 12,161.
J. f. pr. Chem. 13,149.
Schrötter: Braunkohle aus Oesterreich. Pogg. Ann. 59,37. Wien. Ak. Ber.
1849. Lieb. Jahresb. 1849, 708.
Vohl: Destiüationsproducte. Ann. Chem. Pharm. 97,9. 98,181. 103,283.
Woskressensky : Braunkohle aus Russland. Verh. min. Ges. Petersburg. 1842,
44. J. f. pr. Chem. 36,185.
Ueber die chemischen Veränderungen, welche Braunkohlen an der Luft erleiden:
Bischof: Geologie 2, 765. Varrenlrapp: Dingl. J. 175 u. 178.
Carolathin.
So ist eine amorphe, gelbe Substanz aus dem Steinkohlenlager der Königin-
Louisen-Grube zu Zabrze in Oberschlesien genannt worden, welche aus einem
wasserhaltigen Thonerdesilicat und einer organischen Substanz besteht.
71b Anhang.
Eine Analyse von Sonnenschein gab :
Kieselsäure 29.62
Thonerde 47,25
Wasser^) 15,10
Kohlenstoff 1,33
Wasserstoff 2,41 \ theilweise als Wasser
Sauerstoff 4,26 f vorhanden.
100.
Die Natur der organischen Verbindung ist bis jetzt noch unbekannt. Das Silicat
im wasserfreien Zustande ist = AI Si 0^.
Sonnenschein: Ztschr. d. d. geol. Ges. 5,223.
Dopplerit
Mit diesem Namen ist eine organische Substanz aus einem Torflager bei Aussee
in Steiermark bezeichnet worden, welche nach dem Trocknen sehr elastisch i^ird.
Nach SchrOtter zieht Kalilauge 1 4,6 p. G. einer Art von Huminsäure aus.
Die Analyse gab, nach Abzug der Asche und 1,03 Stickstoff: 51,63 Kohlen-
stoff, 5,34 Wasserstoff, 43,03 Sauerstoff, der empirischen Formel C®H**0*nahe
kommend.
Aehnliche Substanzen von St. Gallen und Berchtesgaden haben Deicke (Asch-
bach) und Gümbel untersucht.
Deicke: B. h. Ztg. 1858, 383. — Gümbel: Leonh. Jahrb. 4858, 278. —
Schrölter: Wien. Akad. Ber. 1849, Novbr. Decbr. 285.
DysodiL
Ist nach Ehrenbei^ ein von Bitumen (Erdharz) durchdrungener, aus Infusorien-
schalen bestehender Polirschiefer.
Delesse hat ihn chemisch untersucht.
Der Dysodil von Glimbach bei Giessen verbrennt mit Flamme und unange-
nehmem Geruch. Beim Erhitzen giebt er Wasser und eine gelbe, brenzliche Flüssig-
keit. V. d. L. blättert er sich auf, und hinterlässt nach dem Verbrennen des Oi^a-
nischen einen rothen Rückstand, welcher in starker Hitze zu einer rothen Schlacke
schmilzt, die auf Kieselsäure und Eisenoxyd reagirt.
Der Dysodil ist frei von Kohlensäure, scheint aber ein wenig Stickstoff zu ent-
halten. Beim Glühen in verschlossenen Gefässen verliert er 49,1 p. C, und beim
Erhitzen des Rückstandes an der Luft noch 5,5 p. C, so dass 45,4 p. C. zurück-
bleiben, in welchen 24,23 p. C. Eisenoxyd, 38,33 in Kali löslicher Kieselsäure und
22,03 eines durch Säuren unzersetzbaren Thonerdesilicats enthalten sind. Worin
die felilenden 15,4 p. C. bestehen, hat Delesse nicht angegeben.
Delesse: Th^se sur lemploi de l'analyse chinii(fue. Paris 1843, p. 4.
Idrialin.
Das Quecksilberbranderz von Idria ist ein Gemenge von Zinnober, Thon, Gyps
und Schwefelkies mit dem von Dumas entdeckten Idrialin.
Es schmilzt nach Schrötter beim Erhitzen, und giebt Quecksilber- und Schwefel-
dämpfe, Elaylgas und einen porösen, kohligen Rückstand. Schon an der Kerzen-
flamme entzündet es sich.
♦; Bei 190® entwichen.
Anhang. 719
Schrötter fand in einer Probe 77,32 Idrialin, n,85 Zinnober, 2,75 ander-
weitige Beimengungen.
Nach Dumas lässt sich das Idrialin durch Kochen mit Terpentinöl (auch mit
fetten Oelen oder Kreosot) ausziehen. Es ist weiss, krystallinisch, schwer schmelzbar,
zersetzt sich theilweise beim Sublimiren, lost sich sehr schwer in Alkohol und Aether,
in warmer concentrirter Schwefelsäure mit blauer Farbe.
Es besteht aus :
Dumas.
Schrötter.
a. b.
Kohlenstoff
94,9
94,50 94,80
Wasserstoff
5,1
5,19 5,49
400. 99,69 100,29
Demnach ist es eine Verbindung von 3 At. Kohlenstoff und 2 At. Wasserstoff,
C3H2,
3 At. Kohlenstoff = 36 = 94,74
2 - Wasserstoff = 2 = 5,26
38 100.
Nach einer späteren Untersuchung von BÖdecker ist das Idrialin jedoch sauer-
stoffhaltig. Denn als Mittel von vier Versuchen erhielt Derselbe :
Kohlenstoff
91,83
Wasserstoff
5,30
Sauerstoff
2,87
100.
Dies führt zu der Formel
C« H28 0,
42 At. Kohlenstoff
— 504 = 91,97
28 - Wasserstoff
— 28 — 5,11
\ - Sauerstoff
— 16 — 2,92
3428 100.
Es ist wohl klar, dass BÖdecker e twas Anderes als das Idrialin untersucht hat,
das Dumas und Schrötter vor sich hatten.*)
BÖdecker giebt ferner an, dass die schwarze Masse, welche sich bei der Queck-
silbergewinnung in Idria in den Gondensationsräumen findet, und dort Stupp genannt
wird, einen festen Kohlenwasserstoff enthält, den er Idryl nennt, den er als das
Radical seines Idrialins ansieht, und der die Zusammensetzung des Idrialins von
Dumas und Schrötter hat.
Dieses Idryl wird durch Alkohol aus dem Stupp ausgezogen. Es bildet feine,
geruch- und geschmacklose Blättchen, schmilzt bei 86° und erstan-t bei 79°, sub-
limirt sich in stärkerer Hitze, löst sich in Alkohol, Aether, Terpentinöl und Essig-
säure bei gewöhnlicher Temperatur schwer, in der Kochhitze aber leicht auf. Die
Auflösung hat einen blauen Schiller. In Schwefelsäure ist es mit goldgelber, und
beim Erhitzen mit tief grüngelber Farbe auflöslich ; durch Wasser wird es daraus
nicht gefällt; bei längerem Erhitzen bilden sich Zersetzungsproducte und schwef-
lige Säure.
*) Es ist zu bemerken, dass BÖdecker sein Idrialin aus dem Quecksilbererz durch Sub-
limation in eioer Almosphöre von Kohlensäure darstellte.
720
Anhang.
Bödecker fand :
a.
b.
c.
d.
Konlenstoir
93,61
93,62
94,56
94,67
Wasserstotr
5,73
5,52
5,56
5,35
99,34 99, U 100,12 99,92
Bödecker: Ann. Chem. Phann. 52,100. — Dumas: Ann. Ch. Ph. 50,193.
Berz. Jahresb. 13,179. — Schröltcr: Baumgartn. Ztschrft. 3,245. 4,6.
Paraffin (Erdwachs, Hatchettin, Ozokerit).
Das natürliche Paraffin ist von Magnus, SchrÖtter, Malaguti, Johnston und Hof-
städler untersucht worden.
Es schmilzt leicht beim Erwärmen und brennt mit leuchtender Flamme. In
stärkerer Hitze kommt es ins Sieden und verflüchtigt sich unzersetzt.
Es ist in Alkohol, Aether, Terpentinöl u. s. w. auflöslich, und scheidet sich aus
der erkaltenden alkoholischen Auflösung krystallinisch ab.
Von concentrirter Schwefelsäure wird es nicht angegriffen. Von starker Sal-
petersäure wird es nach längerer Behandlung in Bemsteinsäure , Buttersäure und
Valeriansäure verwandelt. Hofstädter.
I . Slanik, Moldau
i. Zietrisika -
3. Truscawicz, Galizien
4. Borystow*)
5. Grube Urpeth, Newcastle
6. Aus Ranguntheer
V. G.
0,953
0,946
0,944
Schmelzpunkt. Siedeimnkt.
62—63°
84°
• 59°
60—65,5
60°
61°
210°
300°
über 300°
121°
Schrötter.
Malaguti.
Walter.
Hofstädter.
Johnston.
Anderson.
Zusammensetzung.
I.
Magnus. Schrötter.
Kohlenstotr
Wasserstoff
84,61
15,30
99,91
2.
Malaguti.
a. b.
84,53 84,78
14,22 14,37
84,43
13,69
98,12 98,75 99,15
3.
Walter.
84,62
14,29
98,91
Rohienstofl'
Wasserstoff
4.
Hofstädter.
a. b.
84,94 85,78
14,87 14,29
6.
Johnston.
86,80
14,06
6.
Anderson.
85,4 5
15,29
99,81 100,07 100,86 100,44
Hiernach ist das natürliche Paraffin gleich dem künstlichen eine Veiiiindung
I At. Kohlenstofr = 12 = 85,7
i - Wasserstoff = 2 = 14,3
14 100.
Indessen sind diese Substanzen Geraenge von isomeren Verbindungen. SchoD
Magnus bemerkt, dass ein Thcil des Ozokerits in Alkohol nicht löslich sei. Dasselbe
*) Dieselbe Substanz hat später auch Fritzscbe untersucht, der den Fundori jedock
Boryslaw schreibt.
Anhaag. 721
fanden Malaguti und Fritzsche. Der lösliche Theü schmilzt nach Jenem bei 75°, hat
ein V. G. = 0,846; der unlösliche erst bei 90°, imd wiegt 0,957. Johnston's Sub-
stanz von Newcastle war in Alkohol zum grössten Theil unauflöslihc, in Aether zu •}-
mit brauner Farbe; durch Ausziehen mit kochendem Aether oder Alkohol zerfiel
der Rest in einen dunkelbraunen unlöslichen Theil, etwa ^ des Ganzen betragend,
der bei 73° schmolz, und einer kleinen Menge eines auflöslichen, beim Verdunsten
farblos zurückbleibenden, dessen Schmelzpunkt bei 58° lag. Auch die Verschieden-
heit des letzteren, welche Hofstädter an dem galizischen und dem künstlichen
Paraffin beobachtete, wenn dasselbe fractionirt aus Alkohol krystallisirte, spricht
für ein Gemenge. S. Pyropissit.
Neft-gil ist eine Art Paraffin von der Insel Tscheieken im kaspischen Meere^
von braunschwarzer Farbe. Nach Fritzsche schmilzt es bei etwa 75°, zertheilt sich
in Aether, welcher einen kleinen AntheU auflöst, gleich dem galizischen Ozokerit, in
Flittern, welche an kochenden Alkohol eine bräunliche, krystallinische Substanz ab-
geben. Bei der trocknen Destillation liefert es feste und flüssige Producte, und ver-
hält sich überhaupt wie das übrige natürliche Paraffin.
Auch Hermann hat diese Substanz untersucht, ihren Schmelzpunkt =81° ge-
funden, und giebt an, dass sie bei der Destillation nur wenig Kohle hinterlasse.
Durch Behandlung mit Alkohol zerlegte er sie in 13,33 Harz, 17,77 wachsähnlichen^
in kochendem Alkohol löslichen Stofi*, und 66,28 wachsähnlichen unlöslichen Stofi*.
Das bei der trocknen Destillation erhaltene Product nennt er Keron, und giebt an,
dass es sich vom Paraffin durch sein Verhalten zu Schwefelsäure unterscheide.
Aehnlich verhält sich der Baikerit aus Gesteinsklüften am Baikalsee, der bei
öi^ schmilzt, aber nur 7 p. C. in Alkohol unlöslichen Stoff enthält.
Hatchettin von Merthyr-Tydvil in Wales hat im Ganzen die Eigenschaften
des Paraftlns, schmilzt aber nach Johnston erst bei 76,6°; die Abänderung vom
Loch Fyne bei 47", von Glamorganshire bei 46°. Letztere ist in Alkohol wenig lös-
lich, wird durch heisse concentrirte Schwefelsäure verkohlt und besteht nach dem
Genannten aus 85,91 Kohlenstoff" und 14,62 Wasserstoff, ist also dem Paraffin gleich
zusammengesetzt.
Paraffin und SteinÖl sind häufige gegenseitige Begleiter.
Anderson: Lieb. Jahresb. 1857, 480. — Fritzsche: J. f. pr. Chem. 73,321.
— Hermann: Ebendas. 73,220. — Hofstädter: Ann. Chem. Pharm. 91,326. —
Johnston: Phil. Mag. (3) 1838. J. f. pr. Chem. 13,438. 14,226. — Magnus:
Ann. Ch. Ph. 55,217. —Malaguti: Ibid.v63,390. Pogg. Ann. 43,147. J. f. pr.
Chem. 11,136. — Schrötter: Baumgartn. Ztschr. 4, Hft. 2. — Walter: J. f. pr.
Chem. 22,181.
Elastisch e|s Erdharz (Elaterit) hat nach Johnston die Zusammensetzung
der vorigen, obwohl es mit ihnen nicht identisch ist. Seine erste Untersuchung rührt
von Klaproth her, der schon fand, dass es in Steinöl aufschwillt, und sich theilweise
mit gelber Farbe auflöst; dass es durch kochende Kalilauge gar nicht verändert
wird, nach dem Schmelzen aber in Steinöl löslich ist, und bei der trocknen Destil-
lation brennbare Gase, ein braunes BrandÖl, wenig saures Wasser und Kohle giebt.
Es schmilzt nach Henry leicht unter Zersetzung, brennt mit leuchtender. His-
sender Flamme, wobei oft viel erdige Theile zurückbleiben. Nach Demselben
schwillt es in Terpentin- und Steinöl an; ersteres gleich wie Aether lösen beim
Kochen etwa die Hälfte auf, welche nach dem Verdampfen als weiche, gelbbraune,
bittere Masse zurückbleibt. In Alkohol ist dieser Theil wenig lösfich, in Kalilauge
ziemlich leicht. Der in Terpentinöl oder Aether unlösliche Theil bildet eine feste,
graue, schwer brennbare, theilweise in Kali aufiösliche Substanz.
Ramme Isberg, Handb. d. 31 ineralchemie. II. 4Q
722 Anhang.
■
Von concontrirter Schwefelsäure wird es nicht angegriffen; von Salpetersäure
wird es oxydirt^ und soll unter anderen Producten auch Pikrinsäure geben. Bei der
trocknen Destillation erhält man Wasser, ein Oel, welches dem Steinöl gleicht,
schwer in Alkohol, leicht in Aether löslich ist, und einen zähen, braunen, nur in
Aether oder Kalilauge lÖsHchen Rückstand, der bei weiterem Erhitzen sich in eine
schwarze, glänzende Kohle verwandelt, während ein dunkles BrandÖl übergeht, ahn*
lieh dem des Bernsteins.
Nach alteren Versuchen von Henry besteht das elastische Erdharz von der
Odingrube in Derbyshire (a.) und das von Montrelais (b.) aus:
a.
b.
Kohlenstoff
52,5«
58,26
Wasserstoff
7,49
4,89
Sauerstoff
41, H
36,75
Stickstoff
0,15
0,10
100. 100.
Ganz andere Resultate erhielt später Johnston von der Varietät a. Er unter*
suchte 1 ) weiches, klebendes Erdharz, welches schon bei 1 00^ durch Verlust eines
flüchtigen, riechenden Stoffes etwas am Gewicht verlor; 2} Erdharz von der Con-
sistenz weichen Kautschuks, welches beim Kochen mit Wasser eine weisse Substanz
aussondert, und vor der Analyse einmal mit Aether und dreimal mit Alkohol aus-
gekocht wurde, wobei es 18 p. C. verlor ; 3) eine brüchige Varietät, die inmitten
der elastischen sich findet.
1.
2.
3.
Kohlenstoff
85,47
84,38
86,18
Wasserstoff
13.28
12,57
12,42
98,75 96,95 98,60
Es scheint demnach, als sei die Hauptmasse der Substanz ein Kohlenwasser-
stoff C** H^, dem eine sauerstoffhaltige Verbindung beigemengt ist.
Henry: J. d. Ghim. med. 1825. — Johnston: Phü. Mag. 4 838. Juli. J. f. pr.
Chera. 14,442. — Klaproth: Beilr. 3,107.
S. ferner Dopplerit.
Pyropissit
Eine in der Braunkohle von W^'eissenfels gefundene erdige Substanz, aus welcher
kochender Alkohol 30 p. G. eines weissen, schmelzbaren und brennbaren Stoffs aus-
zieht, lieber 100^ schmilzt sie unter Aufwallen und Entwicklung weisser Dämpfe
zu einer schwarzen, entzündlichen, in Terpentinöl grösstentheils löslichen Masse. Bei
der trocknen Destillation liefert sie nach Marchand bis 62 p. C. Paraffin und aus
einem Pfund drei Kubikfuss Leuchtgas.
Es scheint ein Gemenge von Paraflin und Braunkohle zu sein.
Brückner: J. f. pr. Chem. 57,1. — Heine: Leonh. Jahrb. 4 845, 4 49. —
Kenngott: Min. Forsch. 1850 — 51, S. 148. — Wackenroder (Staffel): Lieb. Jahresb.
1849, 710.
Betinit (Erdharz;.
Dieser Name gilt eigentlich nur für die fossilen Harze der Braunkohlen ; wir
werden hier indessen auch anderweitige harzähnliche Substanzen aus filteren Bil-
dungen anreihen. Diese Substanzen sind amorphe Massen, meist Gemenge ver-
schiedener Harze oder harzähnlicher Körper, und in chemischer Beziehung noch
sehr ungenügend bekannt.
Anhang. 723
Retinit aus der Braunkohle von Halle. Er ist vor längerer Zeit von
Bucholz untersucht worden. Schmilzt schwerer als die meisten Harze, schwärzt
sich in der Hitze, raucht stark und verbreitet einen aromatischen Geruch. Bei der
trocknen Destillation liefert er ein braunes, dickflüssiges Brandöl, Wasser, welches
etwas Essigsäure enthält, und Gase (Kohlensäure, Kohlenwasserstoffe). Er enthält
9 4 p. C. eines in absolutem Alkohol auflöslichen, und 9 p. G. eines unauflöslichen
Harzes. Das erstere bleibt nach dem Verdunsten des Alkohols mit gelbbrauner
Farbe zurück, ist in schwächerem siedenden Alkohol viel leichter löslich als in
kaltem, so das^ die Flüssigkeit beim Abkühlen dickflüssig wird, während seine Lös-
iichkeit in absolutem Alkohol bei allen Temperaturen ziemlich dieselbe zu sein
scheint. In reinem Aether ist es unauflöslich, in alkoholhaltigem dagegen eben so
löslich wie in absolutem Alkohol. Terpentin- und Steinöl lösen es nicht auf. In
Alkalien löst es sich mit brauner Farbe, und wird durch überschüssiges Alkali wieder
abgeschieden. — Das in Alkohol unauflösliche Harz lost sich auch nicht in Aether,
wohl aber in Alkalien auf.
Bucholz: Schwgg. J. 1,290.
Retinit (Krantzit) aus der Braunkohle von Lattorf bei Bernburg.
Im frischen Zustande weich, an der Luft erhärtend, von grünlichgelber Farbe, durch-
scheinend, V. G. = 0,968, schmilzt bei 225^ wird bei 2 8 8° vollkommen flüssig,
und bildet in höherer Temperatur gasförmige und flüssige Destillationsproducte. Er
brennt mit leuchtender, russender Flamme. Nach Bergemann löst Alkohol 4 p. C,
Aether 6 p. C. auf; in Terpentinöl, Schwefelkohlenstoff etc. schwillt er nur an;
Schwefelsäure löst ihn mit brauner Farbe. Nach vorgängigem Erhitzen bis zum an-
fangenden Schmelzen löst sich ein Theil in Alkohol, das Uebrige aber in Aether auf.
Dieser in Aether lösliche Theil, von bräunlicher, amorpher Beschaffenheit, wird bei
i 2" weich, dann elastisch wie Kautschuk und schmilzt bei 1 50°. Nach Landolt ent-
hält er:
Kohlenstoff 79,25
Wasserstoff 4 0,41
Sauerstoff 40,34
Toö^
Entsprechend ungefähr der Formel C*^ H*^ 0.
Bergemann: J. f. pr. Chem. 76,65.
Retinit aus der Braunkohle von Walchow in Mähren. Wurde
von Schrotter untersucht. Gelb, meist undurchsichtig, V. G. = 1,035 — 4,069.
Wird bei 4 40^ durchscheinend und elastisch, und schmilzt bei 250^ zu einem gelben
Oel. Brennt mit stark russender Flamme, und liefert bei der trocknen Destillation
Gase, Theer und Ameisensäure enthaltendes Wasser. Er ist ein Gemenge, aus
welchem Alkohol nur 1,5 p. C, Aether 7,5 p. C. auszieht; in SteinÖl löst er sich
nicht, kaum in Schwefelkohlenstoff, worin er jedoch weich und durchscheinend
wird. Mit Schwefelsäure giebt er in der Kälte eine braune Auflösung. Schrotter
fand im Mittel von drei Analysen :
Kohlenstoff
80,
24
Wasserstoff
40,
66
Sauerstoff
8,
92
Stickstoff
9,
400.
48
Diese Zahlen lassen
sich, vom Stickstoff s
ibsehend,
durch die Formel
'äcAntirpn
C^2Ht»0
aacuiiii cu .
46*
724 Anhang.
\l AI. Kohlenstoff = U4 = 80,99
18 - Wasserstoff = 18 = IO,H
I - Sauerstoff = <6 = 8,90
178 100.
Reine Stücke hinterlassen nur Spuren von Asche. Die Zusammensetzung nähert
sich der des Bernsteins.
Schnitter: Pogg. Ann. 59,61.
Retinit aus der Braunkohle (Pechkohle) von Aussig in Böhmen
iPyroretin). Von Stanek untersucht. Braunlichschwarz, spröde, V. G. = 1,185.
Leicht brennbar mit rothgelber, stark russender Flamme, und intensivem Geruch,
der an brennenden Bernstein erinnert. Leicht schmelzbar, sich schwärzend, und
unter Blasenwerfen und Ausstossen grauer Dämpfe sich zersetzend. Kochender
Alkohol löst einen Theil (A. i auf; beim Erkalten scheidet sich ein kleiner Theil a.)
ab ; beim Verdunsten bleibt ein kolophoniumähnlicher Rückstand, der bis auf eine
kleine Menge in Aether löslich ist. Die ätherische Auflösung hinterlässt ein braun-
rothes Harz (b.j. Beide Harze, a. und b., erweichen bei 4 00", und absoii>iren bei
dieser Temperatur ailmälig Sauerstoff. — Der in Alkohol unlösliche Theil (B., ist in
keinem Mittel, auch nicht in Kalilauge, auflöslich.
Analysen: a. und b. bei 4 00" getrocknet; B. Mittel von zwei Analysen nach
Abzug der Asche :
A. B.
a.
b.
Kohlenstoff
80,02
81,09
76,70
Wasserstoff
9,4i
9,47
7,30
Sauerstoff
10,56
9,44
16,00
SlaiH'k berechnet
Hon'chnel
100. 100. 100.
A. a. = 02« H^** 02
A. b. = C'>0H»2O7
B. = (:«'♦ H*^^ 0-»
A.a. A.b. B.
Kohlenstoff 80,00 81,08 76,51
Wasserstoff 9,33 9,46 7,38
Sauerstoff 10,67 9,46 4 6,11
400. 400. 400.
a. und b. haben wohl gleiche Zusammensetzung, welche der des Hetinits von Wal-
chow ganz nahe kommt.*)
B. hinter] icss 6 p. C. Asche.
Stanek: J. f. pr. Chem. 63,4 55.
Harze der Braunkohle' von Oberhart bei Gloggnitz (Oesterreich-.
Von Schrötter näher untersucht. Aether zieht aus dieser Braunkohle ein krvstalli-
m
sirtos weisses und zwei amorphe braune Harze.
L Das krv'staUisirende weisse Harz, H artin genannt, kommt auch ausgeschie-
den neben dem ihm im Aeusseren ähnlichen Hartit (s. Schererit) vor. Es ist Schwei
in Aether, noch schwerer in Alkohol löslich, besser in Steinöl, aus welchem es in
langen Nadeln krystallisirt, deren V. G. = 1,4 15 ist. Es erweicht bei 800'*, und
* Auch dem Asphalt von Cuba.
Anhang. 725
schmilzt bei t\0^ (das aus der Kohle durch Aether extrahirte bei 230^) zu einer
gelblichen Flüssigkeit, zersetzt sich dabei aber schon ein wenig. In stärkerer Hitze
färbt jene sich dunkel, entwickelt brenzliche Dämpfe, und erstarrt zu einer braunen,
in Aether lÖsHchen Masse. Bei 260^ entwickeln sich Kohlenoxyd und Kohlenwasser-
stofljgas, während eine saure Flüssigkeit neben einem Öligen Destillat übergeht, be-
stehend aus dunkelgefärbtem Theer, und einer krystallinischen weissen Substanz,
die beide in Aether auflösUch sind. An der LufE brennt der Hartin mit russender
Flamme. Von Schwefelsäure wird er beim Erhitzen zersetzt.
a. Analyse des ausgeschiedenen und aus SteinÖl umkrystallisirten Hartins;
b. und c. des aus dem ätherischen Auszuge der Kohle auskrystallisirten.
a.
b.
c.
Kohlenstoff
78,26
78,46
78,33
Wasserstoff
10,92
H,00
40,85
Sauerstoff
40,82
40,54
40,82
400. 400. 400.
Hiernach hat Schrötter die Formel
C»0H»7O (4.)
aufgestellt, welche auch den Analysen sehr gut entspricht^ obgleich
C»0H»eO (2.)
gewissermaassen wahrscheinlicher ist. Bekanntlich ist dies die Formel des Kam-
phers, sowie sie überhaupt ein Oxyd des Terpentinöls oder eines Gliedes der Cam-
phengruppe (C^ H^) ausdrückt.
4. 2.
4 0 At. Kohlenstoff = 4 20 = 78,43 4 0 At. = 4 20 = 78,94
4 7 - Wasserstoff = 47 = 44, 44 46- = 46 = 4 0.53
4 - Sauerstoff = 46 = 40,46 4 - = 46 = 40,53
453 400. 452 TÖÖ.
Mit dem Hartin stimmt in vieler Hinsicht das Xyloretin übereia, ein kr>stal-
lisirter Stoff, welcher von Forchhammer aus fossUem Fichtenholz durch Alkohol
extrahirl wurde, und bei 165° schmilzt. Die Analysen ergaben:
a. b. c.
78,94
Kohlenstoff
79,09
78,57
Wasserstoff
10,93
40,81
Sauerstoff
9,98
10,62
400. 400.
Es verbindet sich mit Basen.
Der ätherische Auszug der Braunkohle hinterlässt nach Absonderung des Har-
tins und nach dem Verdampfen ein braunes Gemenge von zwei Harzen, welche
durch Alkohol sich trennen lassen.
II. Alphaharz ist das in Alkohol auflösliche. Es wird bei 4 00" weich, und
bei \ 2 0° flüssig, zersetzt sich in der Hitze, und verbindet sich mit den Oxyden von
Blei und Silber zu braunen Salzen. Schrötter fand :
a.
b.
Kohlenstoff
78,48
78,49
Wasserstoff
9,20
9,4 3
Sauerstoff
42,34
42,38
400. 400.
726 Anhang.
Dies führt zu der Formel
C42 }lbS 05,
welche erfordert:
at At. Kohlenstoir = 504 = 78,5«
58 - Wasserstoff = 58 = 9,05
5 - Sauerstoff = 80 = H,44
642 fOO.
III. Betaharz oder der in Alkohol unlösliche Tbeil besitzt gleiche äussere Be-
schaffenheit, erweicht aber erst bei 205°, und zersetzt sich in etwas höherer Tem-
peratur unter Aufbrähen. Die Analysen gaben :
-
a.
b.
Kohlenstoff
74,74
75,57
Wasserstoff
8,48
8,64
Sauerstoff
15,78
15,79
100.
100.
Dies entspricht
C32 H42 05,
32 At. Kohlenstoff
— 384
— 75,90
i2 - Wasserstoff
— 42
— 8,30
5 - Sauerstoff
— 80
— 15,80
506 «00.
Man sieht, dass dieses Harz dem Theil B. des Pyroretins sehr nahe steht.
Ueberhaupt können alle aus den Analysen solcher Substanzen, deren Reinheit sehr
fraglich ist, abgeleitete Formeln nicht als unbedingt richtig gelten.
Forchhamracr: J. f. pr. Chem. 20,459. — Schrötter: Pogg. Ann. 59,37.
Bogbutter hat man eine in irländischem Torf vorkommende Substanz ge-
nannt, die weiss, sehr leicht, und in Alkohol leicht aufiÖsHch ist. Dfese Auflösung
reagirt sauer, und giebt feine nadelförmige Krystalle, welche bei 51° schmelzen.
Mit Kali giebt sie eine Art Seife, aus welcher sie durch Säuren wieder abgeschieden
wird, dann aber erst bei 54° schmilzt, und bei 51° erstarrt.
Williamson fand a. in der umkrystallisirtcn Substanz, und b. in der durch
Zersetzung der Kaliverbindung erhahencn :
a. b.
a.
?.
Kohlenstoff
73,78
73,89
73,05
Wasserstoff
12,50
12,37
12,56
Sauerstoff
«3,72
13,74
12,39
100. 100. 100.
Williamson glaubt, b. sei = C^-* H'*^ 0^ + aq.
Williamson: Ann. Chem. Pharm. 54,125.
S. ferner Dopplerit.
Rctinit aus der Braunkohle von Piauze bei Neustadtl in Krain
Pi«iuzit;. Von Haidinger beschrieben. Schwärzlichbraun, V. G. = l,St. Schmilzt
bei 315°, brennt mit russender Flamme und aro malischem Geruch, hinterlässt 5,96
p. C. Asche, und enthält im frischen Zustande 3,25 p. C. hygroskopisches Wasser.
Er löst sich in absolutem Alkohol grösstentheils, in wasserhaltigem weniger,
auch in Aether und in Kalilauge auf. Färbt sich mit rauchender SalpetersSure gelb-
Hellbraun.
Haidinger: Pogg. Ann. 62,275.
A n t h r a c o X e n , ein braunes Erdharz aus den Kohlen von Brandeisl in Böhmen.
Anhang. 727
Schmilzt leicht unter Aufschwellen. Ist in Aether theilweise auflöslieh. Der unlös-
liche Theil enthält, nach AbEug von H p. C. Asche: 75,30 C, 6,^0 H, 18,50 0.
Der lösliche Theil dagegen: 81,47 C, 8,71 H, 9,82 0.
Laurentz: Sitzber. d. Wien. Akad. Ä 1,271. i
Viele der angeführten fossilen Harze sind entweder identisch oder isomer^ '^er
empirischen Formel C*® H^® 0 entsprechend.
Anderweitige fossile Harze :
C opalin (fossiler Copal, Highgateharz) aus dem blauen Thon von Highgatehili
bei London. Von Johnston untersucht.
Ohne Zersetzung schmelzbar und flüchtig. Löst sich sehr wenig in Alkohol,
wird in Aether undurchsichtig, ohne sich aufzulösen. Schwefelsäure schwärzt ihn,
Salpetersäure verwandelt ihn in einen rothen Körper, indem sie eine durch Wasser
fällbare Substanz auflöst. In Alkalien ist er unauflöslich.
Zusammensetzung nach Abzug von 0,136 p. C. Asche:
\.
2.
Kohlenstoff
85,52
85,68
Wasserstoff
M,80
M,47
Sauerstoff
2,68
2,85
100. 100.
Die Formel C^o H^^^» 0 erfordert:
40 At. Kohlenstoff = 480 = 85,41
66 - Wasserstoff = 66 = H,74
\ - Sauerstoff = 16 = 1,85
562 100.
Johnston: Phü. Mag. 14,87.
Erdharz aus der Steinkohle von Bovey (Devonshire) . Gelbbraun, im
frischen Zustande oft biegsam, elastisch, an der Luft aber spröde werdend. Nach
einer älteren Angabe von Hatchett besteht es aus 55 p. C. in Alkohol löslichem,
42 p. C. unlöslichem Harz, und 3 p. C. erdigen Theilen.
Johnston giebt an, dass dieses Erdharz beim Erhitzen schmilzt, mit heller, ms-
sender Flamme brennt, und zuletzt einen weissen, aus Thonerdesilioat bestehenden
Rückstand lässt. Die Menge des letzteren betrug 13,23 p. C, während das Verhält-
niss des in Alkohol löslichen und des unlöslichen Theils nach Johnston = 68,4 : 31,6
ist. Die alkoholische Auflösung lässt nach dem Verdunsten das aufgelöste Harz, von
ihm Retin säure genannt, als hellbraune, in Aether lösliche und daraus durch
Alkohol fällbare Masse, welche bei 100" einen eigenthümlichen harzigen Geruch
verbreitet, bei 121" zu schmelzen anfängt, und bei 160" vollkommen flüssig ist.
Johnston giebt seine Zusammensetzung = C^* H^^ O'^ an, obwohl der Beweis fehlt,
dass es kein Gemenge ist. Dieser Theil verbindet sich mit den Basen.
Der in Alkohol unauflösliche Theil dieses Erdharzes ist nicht näher untersucht
worden.
Hatchett: Gehlen's N. J. f. Chem. 5,299. Gilb. Ann. 47,193. — Johnston:
Phil. Mag. 12,560. J. f. pr. Cliem. 14,437.
Scleretinit aus der Steinkohle vonWigan, Lancashire. Ein wei-
ches, braunschwarzes Erdharz, von Mallet untersucht. Es schwillt beim Erhitzen
auf, brennt mit russender Flamme und brenzlichem Geruch, und löst sich in keiner
Flüssigkeil auf. Mallet fand 76,74 — 77,15 p. C. Kohlenstoff, 8,86 — 9,05 Wasser-
stoff, 10,72 — 10,12 Sauerstoff, und 3,68 Aschentheile. Er giebt ihm die Formel
(jio }{U 0, welche zugleich die des einen Gemengtheils vom Pyroretin (s. oben) ist.
Mallet: Phü. Mag. (4) 4,261. Ann. Chem. Pharm. 85, 135.
728 Anhang.
Middletoait aus der Steinkohle von Middleton bei Leeds. Von
Johnston untersucht. Unveränderlich beim Erhitzen bis zu 200°. Brennt auf glühen-
den Kohlen wie ein Harz ; schmilzt in starker Hitze, schwärzt sich, giebt eine poröse
Kohle, und hinterlässt nur sehr wenig Asche. Alkohol, Aether oder Terpentinöl
lösen nur Spuren auf. Beim Kochen mit Salpetersäure erweicht er, und giebt eine
braune Auflösung, weiche eben solche Flocken absetzt, und durch Wasser gefällt
wird. Schwefelsäure löst ihn in der Kälte mit gleicher Farbe unter Entwicklung von
schwefliger Säure auf.
Johnsion erhielt als Mittel von drei Versuchen :
Kohlenstoff 86,24
Wasserstoff 8,03
Sauerstoff 5,76
400.
Er berechnet hieraus die Formel C20 H22 0, welche 86,33 Kohlenstolf. 7.9<
Wasserstoff, 5,76 Sauerstotf erfordert.
Johnston: Phil. Mag. 12,261. J. f. pr. Chem. 13,436.
Guayaquilit von Guayaquil in Ecuador. Gelb. Gleich dem folgen-
den von Johnston untersucht. Erweicht bei 69,5°, und ist bei 100° flüssig, nach
dem Erkalten zähe, halbdurchscheinend. Schwärzt sich in stärkerer Hitze und giebt
brenzliche Destillationsproducte. Löst sich leicht in Alkohol auf; diese Auf-
lösung ist gelb und von intensiv bitterem Geschmack. Auch in verdünnter Kalilauge
ist er leicht auflöslich, wird durch Säuren wieder gefällt, giebt mit Bleioxyd eine
gelbe, mit Silberoxyd eine braune Verbindung ; löst sich in concentrirter Schwefel-
säure mit brauner Farbe ; Ammoniak färbt die alkoholische Auflösung bräunlichroth.
Aehnlich verhält sich der Berengelit von S. Juan de Berengela in Süd-
amerika, der schon unter 100° schmilzt, und dann beim Abkühlen weich und
schmierig bleibt. Er ist gleichfalls in Alkohol und auch in Aether leicht löslich, je-
doch mit brauner Farbe. Auch in verdünnter Kalilauge löst er sich auf: Säuren
fällen ihn daraus, und Bleisalze liefern eine gelbe Bleioxyd Verbindung.
Nach Jolmston enthalten diese Harze (Mittel je zweier Analysen : :
Guayacjuilit Berengelit
Kohlenstoff 77,00 72,40
Wasserstolf 8,18 9.28
Sauerstoff 14,82 18,32
1007 100.
Danach hat er die Formeln :
Guayaquilit = C2ü H^ö 0».
Berengelit = C*^ H^^ 0^
aufgestellt, welche jedoch, wie überhaupt die ungemengte Natur dieser Substanzen,
noch zweifelhaft sind.
Jolmston: Phil. Mag. 13,329. (1838 Nov., 1839 Febr.). J. f. pr. Chem. 16,
102. 17,107.
Erdharz von Giron bei Bucaramanga (Provinz Socorro, Neu-Granada'' .
Von Boussingault beschrieben. Schmilzt leicht, brennt mit wenig (?| leuchtender
Flamme ohne Rückstand zu lassen. Ist unlöslich in Alkohol, schwillt in Aether auf.
und wird undurchsichtig. In seinen Destillationsproducten ist keine Bernsteinsäure
enthalten.
Anhang. 729
Die Analyse gab :
Kohlenstoff 82,7
Wasserstoff ^0,8
Sauerstoff 6,&
400.
was der Formel C" H^ß 0 nahe kommt, welche 82,93 C, \ 0,57 H, 6,50 0 erfordert.
Boussingault: Ann. Ch. Ph. 4 842. Dcbr. 507. J. f. pr. Chem. 28,380.
Erdharz von der Bleigrube Settling Stones in Northumber-
land. Verhält sich nach Johnston in der Wärme ähnlich dem Middletonit und ist in
Alkohol sehr schwer löslich. Nach Abzug von 3,25 p. C. brauner Asche fanden sich :
Kohlenstoff 87,99
Wasserstoff H,22
"99721
einer Verbindung C^ H^ entsprechend. Wenn aber diese Substanz wirklich sauer-
stofffrei ist, so gehört sie nicht unter die Erdharze [s. Schererit) .
Johnston: Edinb. J. of Sc. (N. S.) 4,4 22.
Euosmit aus der Braunkohle von Thumsenreuth, Bayern. Nach Wittstein
84,89 Kohlenstoff, 44,73 Wasserstoff, 6,38 Sauerstoff.
Gümbel: Jahrb. Min. 4 864.
Rosthornit aus der Braunkohle von Guttaring, Kärnthen. Nach Mitteregger
84,42 Kohlenstoff, 44,04 Wasserstoff, 4,57 Sauerstoff.
Refikit aus der Braunkohle von Montorio in den Abruzzen. Nach La Cova
77,77 Kohlenstoff, 4 4 , 1 8 Wasserstoff, 4 4,05 Sauerstoff.
J. des conn. med. Paris 4 852.
Ambril von Auckland, Neu-Seeland. NachMaly: 76,53 Kohlenstoff, 40,54
Wasserstoff, 4 2,78 Sauerstoff.
Jahresb. 4 861, 1034.
Schererit.
Ausser dem Paraffin Ozokerit, Hatchettin' kommen noch mehrere feste, zum
Theil kristallinische Kohlenwasserstoffe in Braunkohlen und Torflagern vor. welche
wir hier zusammenstellen.
4. Schererit. als weisser oder grauer krystallinischer Anflug auf Kiefern-
holz aus dem Braunkohlenlager von Uznach im Kanton St. Gallen.
Schmilzt bei 36" zu einer farblosen Flüssigkeit, die beim Erkalten eine strahlig-
kristallinische Masse bildet; verflüchtigt sich nahe über dem Kochpunkt des Was-
sers, und sublimirt in nadelfonnigen Kristallen ; verbrennt beim Anzünden mit
schwachem Geruch und etwas russender Flamme ohne Rückstand. Löst .sich leicht
in Alkohol auch in Aetlier, ätherischen und fetten Oelen^ auf, und kr>'stallisirt beim
Verdampfen ; Wasser schlägt ihn aus der alkoholischen Auflösung nieder.
Auch in Schwefel- und Salpetersäure ist er auflöslich, nicht aber in Aikahen.
Stromever.
Macaire-Prinsep bestätigte die.s<; Angaben im Ganzen, nur giebt er an. der
Schererit verflüchtige sich schon bei etwa 9t'\ Verdünnte ^f Schwefelsäure löse
ihn in der Wärme mit rother Farbe auf, wobei er aber zersetzt werde, Indem sich
eine braune, dann schwarze Massigkeit bilde, und eine kohlige Substanz abscheide.
Nach einer approximativen Analyse von Macaire-Prinscp enthält der Schererit
73 p. C. Kohlenstoff und 24 Waswrstoff. Verlust 3 p. C, wonach er mit dem
Grubengase isomer, d. h. = C H* wäre. ^Berechnet C 75. H 25.)
730 Anhang.
Macaire-Prinsep : Bibl. iiniv. 40,68. Schwgg. J. 55,320. — Stromeyer:
Kastn. Archiv. I0,H3.
t. Könlit. Sehr abweichend verhält sich die Substanz von gleichen Uusseren
Eigenschaften und demselben Fundort, welche Kraus später untersucht hat. Ihr
Schmelzpunkt liegt nämlich bei \ 14°, und obwohl sie bei 160° schon Dampfblasen
entwickelt, kommt sie doch erst bei 200° ins Sieden. Hierbei tritt aber eine Zer-
setzung ein, indem sie sich immer mehr braun färbt. Das Destillat ist anfangs faii>-
k)s, wird dann dunkler und dickflüssig, und es bleibt ein kohliger Rückstand. Die
kochend gesättigte alkoholische Auflösung des Könlits setzt beim Erkalten den grdssteo
Theil in dünnen, fettglänzenden Blättchen ab. Wasser schlägt ihn auch aus der Auf-
lösung in Salpetersäure nieder.
Wahrscheinlich identisch hiermit ist eine Substanz von gleicher äusserer Be-
schatfenheit,' welche von Fikentscher auf und in Kiefernholz in einem Torflager bei
Kedwitz im Fichtelgebirge gefunden hat. Nach J. B. TrommsdoBtf schmilzt sie jedoch
schon bei \ 08°, hat ein V. G. = 0,88, löst sich in 28,6 Theilen kochenden Alkohols
von 94 p. C. auf, sondert sich aber beim Erkalten grossentheils wieder ab, wird von
Schwefelsäure geschwärzt, und ist auch in Aether, Terpentinöl und fetten Oelen auf-
löslich.
Die Analysen ergaben (a. war mehrfach aus Alkohol ^umkrystallisirt, und zuvor
^'eschmolzen ; beide Substanzen waren aber durch Extraction der Hölzer mit Alkohol
gewonnen) :
a.
b.
Von Uznach.
Von Red Witz.
Kraus.
H. Trommsdorff.
Kohlenstoff 92,49
90,90
Wasserstoir 7,42
7,58
99,91
98,48
Hiernach wäre der KÖnlit eine Verbindung
C> H,
1 At. Kohlenstoff — 12
— 92,3«
1 - Wasserstoü — 1
— 7,69
13 100.
In Troniinsdorff's Analyse scheint bei der KohlcnstoiTbestimmung ein Verlust
stattgefunden zu haben.
Mit Rücksicht auf den Zusammenhang dieser Substanzen mit dem Terpentinöl
C^ li^ = c^ö H^^ könnte man versucht sein, sie als C* H^, d. h. als poIymer mit dem
Napthalin C*^H^ zu betrachten, obgleich die Analysen nicht sehr für diese Formel
(welche 93,75 C und 6,25 H erfordert) sprechen.
Kraus hat femer bewiesen, dass das Destillationsproduct des KÖnlits eine andere
Zusaminensetzuiig hat. Ks ist farblos, wird in der Kälte fest, schmilzt jedoch schon
(Uirch die Wärme der Hand, und bleibt dann lange flüssig, falls es nicht bewegt
wird, wobei sich ein Theil in eine blättrige Masse verwandelt. Beide Substanzen
haben gleiche Zusammensetzung, nämlich im Mittel von drei Analysen :
Kohlenstoff 87,45
Wasserstoff 11,16
98,61
Hiernach ist diese Substanz
entweder C-^ IP oder C» H« = C>o H*«,
i At. Kohlenstoff == 24 = 88,89 5 At. = 60 = 88,S4
3 - Wasserstoff = 3 = W^W 8 - = 8 = H,76
27 100. 68 100.
Anhang. 731
Im letzteren wahrscheinlicheren Fall wäre sie mit dem Fichtelit (Tekoretin,
Hartit) nicht blos, sondern auch mit dem Terpentinöl isomer.
Kraus: Pogg. Ann. 43,I4<. — Trommsdorff: Ann. d. Pharm. 21,^6.
3. Tekoretin (Fichtelit, Hartit). Als Tekoretin beschrieb Forchhammer eine
zwei- und eingliedrig krystallisirte Substanz, welche fossiles Fichtenholz aus dem
Torfmoor von Holtegaard in Danemark bekleidet. Sie schmilzt bei 45^, und siedet
etwa beim Kochpunkt des Quecksilbers. In Alkohol ist sie sehr schwer, in Aether
hingegen leicht löslich.
Fichtelit kommt mit dem KÖnlit bei Redwits vor, und ist von C. Bromeis, yoa
Schrötter und von Clark untersucht worden. Er hat die äusseren Eigenschaften
jenes, schmilzt aber schon bei 46*^ (erstarrt bei 36°), destillirt unzersetzt über,
brennt mit heller Flamme, und stimmt in seinem Verhalten gegen Lösungsmittel und
in der Zusammensetzung vollkommen mit dem Tekoretin überein.
Schrötter erkannte die Substanz von Redwitz als ein Gemenge aus zwei un-
gleich schmelzbaren Körpern. Durch Extraction des Fichtenholzes, welches damit
imprägnirt ist, mit Aether zog er krystallisirendes Xyloretin (s. unten] und eine Öl-
artige Masse aus, welche etwas braunes Harz absetzte, und dann eine hellgelbe
Flüssigkeit von Benzoegeruch darstellte, schwer in Alkohol, leicht in Aether löslich
war, und dieselbe Zusammensetzung wie der Fichtelit hatte. Wir wollen sie einst-
weilen flüssigen Fichtelit nennen.
In der Braunkohle von Oberhart bei Gloggnitz, Oesterreich, und von KÖflach
in Steiermark findet sich ein zwei- und eingliedrig krystallisirter, von Haidinger als
Hartit bezeichneter Körper, welchen Schrötter und Baumert untersucht haben.
Er schmilzt bei 74° (72° Baumert), erstarrt krystallinisch, destillirt bei höherer
Temperatur unzersetzt, brennt mit stark russender Flamme, verhält sich gegen
Lösungsmittel wie die vorigen und wird von Schwefelsäure in der Wärme geschwärzt.
Er hat die Zusammensetzung der vorhergehenden.
Die Analysen ergaben :
Tekoretin.
Fester Fichtelit.
Derselbe.
Flüss. Fichtelit.
Forchhammer.
Bromeis.
Clark.
Schrötter.
Kohlenstoir 87,19
88,07
87,
13
88,58
Wasserstoff 12,81
i0,70
12,
87
11,34
100.
98,77
100.
99,92
Hartit von Gloggnitz.
Hartit von Köflach.
Schrötter.
b-
87,50
Baumert.
Kohlenstoir
(1.
87,47
87,77
" Wasserstoff
12,05
12,10
99,60
12,26
99,52
iÖÖ,Ö3
Alle diese Substanzen sind folglich = C^ 11*» = C^" H»^ d. h. mit dem Ter-
pentinöl etc. isomer, und auch, wie oben bemerkt wurde, mit dem Destilla-
tionsproducte des KÖnlits. Tekoretin und fester Fichtelit sind ohne Zweifel identisch*),
Hartit jedoch ist durch seinen höheren Schmelzpunkt davon verschieden. **)
Mit dem Tekoretin kommen nach Forchhainmer glimmerartige Blättchen vor.
*; Clark leitet aus seinen Analysen des Fichtelitfi die Formel C^ H ab. Hartit wäre nach
Baumert = C^ H\
**, Das Erdharz von Seltling Slones 's. Retinit) hol nach Johnston dieselbe Zusammen-
setzung.
732 Anhang.
welche derselbe P h y 1 i o r e t i n genannt hat . Sie haben dieselben EigenscliaAen.
schmelzen jedoch erst bei 86 — 87^, und losen sich etwas leichter in Alkohol auf.
Forchhammer fand darin :
a.
b.
KohlenstofT
90,22
90J2
Wasserstoff
9,22
9,26
99,44 99,38
Er hat danach angenommen, dass es eine Verbindung = C^ H^ sei. Wahrschein-
licher ist es jedoch = C* H', d. h. Tekoretin weniger 2 At. Wasserstoff.
4 At. Kohlenstoff = 48 = 90,57 5 At. = 60 = 89,55
5 - Wasserstoff = 5 = 9,43 7 - = 7 = 10,45
53 100. 67 100.
Baumert: Konngott Uebers. 1856 — 57, 186. — C. Bromeis: Ann. d. Pharm.
37,304. — Clarke: Ann. Chem. Pharm. 4 03,236. — Forchhanuner : J. f. pr.
Chem. 20,459. — Haidinger: Pogg. Ann. 54,261. — Schrötter: Po^. Ann. 59,37.
Sehr wahrscheinlich dürften weitere Untersuchungen die Zahl der hier ver-
zeichneten Substanzen vereinfachen, da es scheint, als sei ihre Verschiedenheit im
Schmelzpunkt etc. darin begründet, dass bestimmte, zum Theil isomere Verbindungen
mit einander gemengt sind.
Mit dem Hartit ist vielleicht der Branchit aus den Braunkohlen von Monte
Vaso in Toscana identisch, der nach Savi bei 75° schmilzt und dessen Zusammen-
setzung nach Piria = C-^ H*^ ist.
Lconh. u. Bronn N. Jahrb. 1842, 459. Lieb. Jahresb. 1855, 984.
Die z. Th. mit diesen Kohlenwasserstoffen vorkommenden sauerste fflialligen
fossilen Harze iHartin, Xyloretin, Bogbutter: s. Retinit.
Siegburgit.
Ein fossiles Harz von Siegburg bei Bonn.
Lasaulx: Ber. ü. d. Verh. d. Naturf. zu Breslau 1874.
Steinöh*
Dieser Name bezeichnet gewisse flüssige Kohlenwasserstoffe, welche bei der
Destillation theils vollkommen flüchtig, und dann dünnflüssig, bellgefärbt sind
iNaplila , theils braune Rückstände hinterlassen, und dann selbst scbon geförbt er-
scheinen, oder gar durch darin aufgelöste oder suspendirte Stoffe, wie Paraffin oder
As])hatt, dickflüssig werden, und dann auch den Namen Bergtheer erhalten.
Die verschiedenen Arten Steinol zeichnen sich durch ihre Löslichkeif in abso-
lutem Alkohol, Aether u. s. w., sowie durch ihre Indifferenz gegen die meisten
Rea^entien aus. Sie losen Schwefel, Phosphor, Jod etc. auf. Sie sind leichter als
Wasser. Ihre Dämpfe sind sehr brennbar, und geben eine stark russende Flamme.
Durch eine glühende Röhre geleitet, zerfallen sie in Kohle, feste, flüssige und gas-
förnjige Kohlenwasserstoffe.
Der Siedepunkt der verschiedenen Steinöle ist sehr verschieden. SteinÖl von
Aniiano und aus Persien fängt bei 70", das von Baku bei 140° an zu sieden, allein
der Siedepunkt steigt allmälig, oft bis über 300". Dies beweist, dass das SteinÖl
ein Gemenge von verschieden flüchtigen Verbindungen ist, die sich durch fractionirte
Destillation allein nicht trennen lassen, und deren Kenntniss deswegen noch mangel-
hafl ist.
Anhang. 733
Die Uutersuchungen haben sich in neuerer Zeit besonders auf das SteinÖl aus
N. Amerika gerichtet (Pelouze, Cahours, Ronalds, Fouquö u. A.). Dadurch« hat sich
ergeben, dass im SteinÖl viele homologe Kohlenwasserstoffe C" H2»»+ 2 enthalten sind,
von dem gasförmig sich entwickelnden Aethylhydrür C^ H^ anfangend , bis zum
Cetylhydrür C^«H»4.
SteinÖl von Tegernsee, Bayern. Dunkel, dickflüssig, V. G. = 0,835.
V. Kobell erhielt daraus durch fractionirte Destillation einen flüchtigen, farblosen,
dünnflüssigen Theil, vom V. G. = 0,778, der bei 75 — 79*^ siedete, und einen
minder flüchtigen, aus welchem bei — 6*^ Paraffin kry stall isirte, während der flüssige
Antheil gelb war, nach Butters'aure roch, ein Y. G. = 0,812 besass, und sich
schwer in Alkohol auflöste. Ein dritter Antheü war eine gesättigte Auflösung von
Paraffin, die bei 13® krystallisirte.
SteinÖl von Sehnde bei Hannover. Das rohe, grünliche, Paraffin ent-
haltende Oel giebt bei der Rectification Producte, deren Siedepunkt von 70® bis über
250® liegt. Nach den Untersuchungen von Bussenius und Eisenstuck besteht der
von 70 — 130® siedende Antheil aus Kohlenwasserstoffen C'*H'*, deren Dichtigkeit im
flüssfgen Zustande von 0,713 — 0,744, im gasförmigen von 3,22 — 4,39 schwankt;
n scheint = 12, 14, 16 und 18 zu sein. Der zwischen 120® und 140® siedende
Theil enthält überdies die Verbindung C^^ H^^, Petrol genannt, welche durch
Salpetersäure in eine Nitroverbindung verwandelt wird.
Sleinöl von Hangun in Ostindien (Rangun-Theer) . Eine grünlich-
braune Masse von Salbenconsistenz, zuerst von Gregory untersucht. Nach Dem-
selben wird es bei 46® flüssig, hat ein V. G. = 0,88, und lässt sich durch Destil-
lation in ein farbloses Oel von 0,744 und 82® Siedepunkt und in Paraffin scheiden.
Eine neuere Untersuchung rührt von Warren de la Rue und Müller her. Nach Den-
selben enthält die Substanz 96 p. C. (feste und flüssige) flüchtige Bestandtheile.
Leitet man Wasserdampf von 100® hindurch, so führt derselbe H p. C. eines Oels
mit sich, worin nichts Festes aufgelöst ist, während Dampf von höherer Temperatur
als 1 45® Flüssigkeiten liefert, die beim Abkühlen Paraffin ausscheiden. Die Menge
desselben beträgt 10 — 1 1 p. C. des Rangun-Theers ; durch fractionirtes Umkrystal-
lisiren aus Alkohol lässt es sich in mindestens zwei Verbindungen scheiden, die ent-
weder aus G** H^" oder G"Il2"+^ bestehen, und verschiedene Eigenschaften be-
sitzen. Die flüssigen Kohlenwasserstoffe lassen keine entscheidende Trennung durch
fractionirte Destillation zu. Durch das Studium der Producte jedoch, welche eine
Behandlung mit Schwefelsäure und Salpetersäure liefert, fanden die genannten
Untersucher, dass Benzol, Toluol, Xylol und Cumol vorhanden sind, daneben aber
Kohlenwasserstoffe, auf welche jene Säuren nicht wirken, und welche in keiner
Temperatur fest werden, deren Siedepunkt von 50 — 400® differirt. Sie scheinen
sammt und sonders G" H2" + i zu sein.
Durch Destillation von Steinkohlen mit Wasser erhielt Reichenbach 0,3 p. C.
einer dem SieinÖl von Amiano höchst ähnlichen Flüssigkeit.
Bussenius und Eisenstuck: Ann. Chem. Pharm. 113,151. — Gregory: J. f.
pr. Gheni. 4,1. — Hasse (SteinÖl von Limanow in Galizien): Polyt. Centr. 1859,
960. — V. Kobell: J. f. pr. Gliem. 8,305. — Warren de la Rue: J. f. pr. Chem.
70,300.
Steinkohle.
Beim Erhitzen Iheils unschmelzbar (Sandkohle), theils schmelzbar (Backkohle],
oder zwischen beiden in der Mitte stehend (Sinterkohle) . Giebt bei der trocknen
Destillation brennbare Gase, welche bei Backkohlen mit leuchtender Flamme brennen.
734 Anhang.
flüssige Producle, welche aus einer wässerigen, durch Animoniakgehalt alkalischen
Flüssigkeit und einem Gemenge ausserordentlicher zahlreicher Körper {feste und
flüssige Kohlen wasserstoire, Basen u. s. w.., Theer genannt, bestehen, und hinter-
lässt Kohle (Coak) von sehr verschiedener Beschafl'enheit, die beim Verbrennen mehr
oder minder Asche liefert.
Die umgewandelte Pflanzensubstanz, welche die Hauptmasse der Steinkohlen
bildet, ist noch wenig untersucht. Sie widersteht allen Lösungsmitteln. Aus Back-
kohlen zieht Alkohol, Aether, besonders aber SchwefelkohienstolT einige p. C. eines
dunklen Harzes aus, welches die Ursache der Schmelzbarkeit dieser Art Steinkolilen
sein soll.
Wegen ihrer technischen Wichtigkeit sind die Steinkohlen vielfach auf ilire
Elementar -Zusammensetzung, Heizkrafl, ihren Feuchtigkeits- und Aschengehalt
untersucht worden.
Apelt und Schmidt: Oppelsdorf. J. f. pr. Chem. 4 7,543.
Baer: Schlesien, Westphalen, Rheinland. Arch. d. Pharm. 66,263. 67,277.
Berthier: Frankreich, England, Deutschland. Ann. Ch. Ph. 59. J. f. pr. Clieni.
6,202.
Brückner: Zwickau. J. f. pr. Chem. 53,424.
Buchner: Murnau, Bayern. Kepertor. 22,385. 28,342.
Bunsen : Monti Massi bei Pisa, Toscana. Ann. Chem. Pharm. 49,261.
Clemson: Nordamerika. Transact. geol. Soc. Pennsylv. 1835.
Geinitz, Fleck und Hartig: Die Steinkohlen Sachsens, 1865.
Grundmann: Die Verwitterung der Steinkohlen. Ztsch. f. d. pr. B. u. H.-
Wesen, {'i.
Johnson: Nordamerika. A report of the navy department^f the united states
on american coals. Washington 4 844.
Karsten: Schlesien etc. Archiv 4 2,1. 44,443 und Untersuchungen über die
kohligen Substanzen des Mineralreichs und über die Zusammensetzung der in der
Preuss. Monarchie vorkommenden Steinkohlen insbesondere. Berlin 4 836.
Kremers: s. Braunkohle.
Meyer: Die in Steinkohlen eingeschlossenen Gase. J. f. p. Ch. (2) 5,4 44. 407.
Nendtvich: Ungarn. Ber. üb. Mitth. v. Fr. d. Nat. 4 847. J. f. pr. Chem. 44,8.
Regnault : Frankreich, England etc. Ann. Mines (3^ 4 2,461. J. f. pr. Chem.
43,73. 4 43. Ferner Lehrb. d. Chemie, bearb. v. BÖdecker 4,248.
Richardson: England. Ann. Pharm. 23,42. J. f. Chem. 4 4,4 65.
Roger und Bache: Nordamerika. J. of the acad. of nat. Sc. of Philad. 7,i58.
Stein: Sachsen. B. h. Ztg. 4 857. 382,399.
Woskressensky : Russland. Verh. min. Ges. Petersbui^ 4 842, 44. J. f. pr.
Chem. 36,4 85.
Tasmanit.
Ein schwefelhaltiges, fossiles Harz aus Tasmanien, von Church untersucht.
Phü. Mag. (i 28,465.
Wheelerit.
Ein Erdharz aus Neu-Mexiko.
0. Loew : Am. J. Sc. ^3' 7,571.
Register.
A.
Achat s. Quarz.
Achmit s. Akmit.
Achtaragdit 483.
Adamin 344.
Adelpholith 360.
Adular s. Orthoklas.
Aegirin 405.
Aeschynit 370.
Aftonit Mi.
Agalmatolith 680.
Agricolit 693.
Ainalith 178,
Akanthit 65.
Akmit 404.
Alaun 272.
Alaunstein 274.
Albit 553.
Algerit 470.
Algodonit 23.
Alipit 685.
Alisonit 704.
Allanit 595.
Allemontit 3.
Alloklas 33.
Ailophan 643.
Allophit 693.
Alluaudit 318.
Alstonit 221.
Alumian 271.
Aluminil 270.
Alvit 680.
Amalgam 6.
Amblygonit 309.
Amblystegit 385.
Ambril 729.
Amethyst s. Quarz.
Amoibit 37.
Amphitälith 323.
Amphodelith 559.
Analcim 618.
Anatas 168.
Anauxit 645. 647.
Andalusit 577.
Andesin 568.
Andrewsit 701.
Anhydrit 255.
Anorthit 556.
Anthophyllit 398.
Anthosiderit 648.
Anthracit 713.
Anthi-acoxen 726.
Antigorit 507.
Antimon 3.
Anlimonblende 194.
Antimonblüthe 161.
Antimongianz 80.
Antimonkupfergianz 102.
Antimonnickel 83.
Antimonnickelglanz 41.
Antimonocker 188.
Antimonsiiber 25.
Apatelit 278.
Apatit 296.
Aphrodit 502.
Aphrosiderit 49SL
Apophyllit 606.
Araeoxen 291.
Aragonit 220.
Aragotit 714.
Ardennit 679.
Arfvedsonit 407.
Argentopyrit 66.
Arksutit 207.
Arsen 3.
Arsenikblüthe 161.
Arsenikeisen 28.
Arsenikglanz 5.
Arsenikkies 80.
Arsenikkol>allkies 45.
Arsenikkupfer 22.
Arseniknickel 34 u. ff.
Arseniknickelglanz 40.
Arsen-AntimonnickelgIanz41 .
Arseniksilber 26.
Arseniosiderit 347.
Arsenotellurit 693.
Asbest 400.
Asmanit 164.
Aspasiolith 654.
Asphalt 714.
Aspidolith 527.
Asteroi t 889.
Astrakanit 261.
Astrophyllit 674.
Atacamit 199.
Atheriastit 470.
Auerbachit 172.
Augit 378. 702.
Aurichalcit 246.
Autoroolith 488.
Axinit 544.
Azorit 867.
B.
Babingtonit 408.
Bagrationit 596.
Baltimorit 507. 680.
Bamlit 581.
Barnhardtit 72.
Barrandit 821.
Bartholomit 280.
Barytcölestin 255.
Barytocalcit 222.
Barytglimmer s. Glimmer.
Barsowit 681.
Batrachit 433.
Bauxit 181.
Bayldonit 849.
Beaumontit 609.
Beraunit 815.
Berengelit 728.
Bergbutter 274.
Bergholz 401.
Bergkork 400.
Bergmannit 630.
Bergseife 647.
Bergtheer 714.
Bernstein 716.
Berthierit 86.
Beryll 649.
Berzeliit 385.
Beudantit 331.
Beyrichit 60.
Biharit 702.
Binnit 85. 89.
Bittersalx i59.
BiU«rspall] li7.
Blttttererz 31.
Blaueiseaeri a. Vivianit.
Blauspslh Sil.
Blei e.
BJeierde iit.
Bleiglaoz 6(.
Bleigumnii 38(.
Blei hörne rz H9.
Bleioxyd IS7.
Bleloiyjodchlorid 103.
Bleiselenlt 375.
Bleivitriol US.
Bleizinn 6.
Blödit 161.
Blomstrandit 703.
Bodenit 681.
Bogbutler 726.
Bogbeadkohle 716.
Bobnerz IST.
Bol Stt.
Bollonit 435. S81.
Bolus StS.
Bombiccii 716.
Bonsdormt S34.
Bfiraoll 210.
Borncaicit 213.
Boronatrocalcit IIS.
Botrv'otten 270.
Botryolilli iU.
Boulängcrit 97.
Bnurnonit 101.
Bous.<iinseultit t't.
Bowel
I S06.
Uragit 361.
Branchit 73*.
Bintulisil 6S7.
Hrnunbleierz 399.
Itraunei-iensteln 18&.
BrauDii 160.
Braunkohle 717.
Brauiispalh 219.
Biciklnkil 681.
Bi'cunneril 331.
Brcvicil HS1.
Brewsterit 61 1.
Brochanlit 265.
Uroma rpyrit 202,
Broticit 383.
Ilrongniarlil 93.
Brookil I6S.
BruL-il 17U.
Brusliil 311.
Bucliolzil jSI.
Burkinndil S9t. 59S.
Bunikupfercrz 71.
Burntit $. .Vurichalcit.
Uustamil 393.
Itytownit S59.
Cacholong 164. (Dl.
CaJaveril 19.
Calcorerrit )1S.
CaJedonil 367.
Callail 331.
Canaanit 471.
Cancrinjt 430.
Caporcianil 631.
Carinthin 416.
Carminspsth 338.
Carnallit 101 .
Carneol 118.
Carolalhin 717.
Csstelnaudit 804.
Castillii 77.
Centrallassit S07.
Cerbolil 3S9:
Cerin 395.
Cerinit SOS.
Cerit 661.
Cervantit 173.
Ceylonit 198.
Chat>asit Bis.
Chalcedoii 169.
Chalcodit S89.
Chalilith «83.
Cljiilkolilli 3±9.
Chalkomorphll 69t.
Chalkopvrrhotit 694.
Chalkosidarit 701.
Cheio
i 6B1.
Chinslolith
Childi-GilLt 813.
Chiolitli lOS.
Cbiviatit 120.
Cliloeiilhit 3ü.
Chlorastrulilh 639.
Chtorit 4»3.
Chloritoid 668.
Chlorocaicil 694.
CliInromfiBiiit s. Jadell.
Cbloropal 649.
Chiorophalit 509.
Chlorophyllit 658.
Chlorospincll 138.
Chüdneuit 306.
CbondrodittS4u.705(Ham)t}.
Cboiiikrit 490.
Cliromdiopsid 388.
Chromeisen stein 141.
Chroiii^liilimei' S17. SSO. -
Chromöcker 646.
Chrysoberill 138.
Chi^-solilh s. Olivin.
Chrysopras 163,
Chrisolil 505.
Clm'rehit 313.
Cunnlll 6(4.
Clai'il
TOS.
Claudetil 161.
Clojit 114.
Clintoiiit 667.
Clnthtlllh 619.
Coccinit 30S.
CDIeslin S54.
4^0DdUITII 34.
Copalin 717.
CopUpit 376.
Coquimbit 376.
Corncil 76.
^lordierit 65i.
CornwiltH SSO.
Coaalil BS.
Cotunnit 198.
. Couieranit 470.
Credneril <4S.
Cronstedtil «96. 704.
Cubao 70.
Culugeeit 491.
Cuniminglonit *•«.
Cuprmnngnesit 36S.
Cupro|iluiiitiH 78.
(.li|'['ulllll:.'-lll. 684.
Cjanit 581.
Cyanochrom 166.
Cvanoliih 607.
Cyklopjt 464.
Cyprin s. Vesuvian.
D.
Damourit SD.
Danait II.
Danalit 464.
Danburit 3tS.
Dalolith 563.
Davyn 449.
Dawsonit 694.
Dcchenit S89.
Degerfilt 664.
DclafoMit 694.
Delanouit 647.
Delessil 491.
Delvaniit 116.
DemJdowit 441.
DesJi'Uil 293.
Desmin 611.
Dewulquit 67V.
DencylK 56J.
Viabanlocbrooiin 4St.
Diadochit 330.
Dinllng JM. 7M.
Diaklasit 183.
Diamant 1.
Diapboiit 94.
Diaspor 1».
Dibydrit 3».
Dillnit 646.
Dimagneilt Sfll-
Diopsid Mli
Dioptas 419.
Dipbanll SIS.
Diploil S5».
Dipyr 4SI.
Dislerril 661.
Dolerophan SGS.
Dolomit SS7.
Domeykit 18.
Doppleril 718.
Dudleyit 695.
Durrenoysil 9ü.
Duraagit t38.
Dysluit HO.
Dysodil 718.
Dysintribit 8*7.
E.
EJin)!tonit 618.
Edward Sit SOS.
Ehlit 316.
Ehrcnbergit 647.
Ki;
I) il».
Eisenapalit S07.
Eisenclilorid 101.
Eisenglaoz 147.
Eisenkies S8.
Eisenkiesel 163.
Eisennickeikies 54.
Eisenocker tflx. 17S.
Eisensinier 346. 8S5,
Eisen.ipBlh i34.
Eisenlnik tSS.
Eisenvitriol 16(.
Hiss|inili 5.>u
Ekeliergil tfi5.
4 i .'..
I 711.
EIbo
Elate
Elektrum H
Eliasit 17S.
Ellagit 681.
Einboilth 101.
Emerylilh 537.
Enai^il H8,
Enoeladil 674.
Enstalit 3R1.
Eoäit 194.
Ephesit S37.
Epiboulanneril 114.
Epicli 4iril 4911.
Epidot 593.
Epigenit 111.
Epiphanil 493.
Epislilbil 6t0.
Erdliarz s. Retinil.
ErdkolMll 193.
Erdcnannit 600.
Erdwachs 710.
Eremit 306.
Erinit 350. 644.
Erabyil 4«».
Esniarkit S59. 6~it.
Essonit 475.
EUrinfiil 17G.
Euciiroit 350.
Btamelibacg, II
Eukaniptlt 531.
Eukias S81.
Eukolilh 67B.
Euosmil 719.
Euphyllil 537.
Eusynchit 189. 390.
Evansit 311)
FarOliUi «36.
Fablerz 10t.
Kahlunit 67,i.
Pamatinil H9,
Faserquarz 16S,
Fissait 409.
Eaujasit 61 7.
Kauserit 168.
Fayalitb 41S.
Federalaun 17t.
Federen 91.
Feidspath 546.
FelsObanyit 171.
Ferberit 189.
Fei^usonll 361.
Peltbol «4S.
Feuerstein 163,
Fibroterril 177.
Fibrolith SSI.
Fichlelit 731.
FIscherit tlO.
Fluellit lOS.
Kluoceril iHj.
Flussspalb 103,
Foresit 619.
Forsterit 414.
Fournelit 114.
Fowierit 394.
Franklinil 140,
Frankolilh 196.
Frenzetil 695.
Frugardit 601,
Funkit 38T.
Gadolinil 5S5. 704.
liahnil 138.
r,alaktil «38.
4iB.<ln!dLt nNj.
Gav-Lussit 140.
Gedrit 399.
Gehlenit 604.
Gelbblciera 183.
Gelbe Iseneri 180.
Gelberz 10.
Geokronil 117.
Gibbsit 320.
Giesekil eS6.
Giganlolilh 656.
li. d, Minenlcbaiiiio. II.
GUb«rtlt 647. 695.
«ülinRil 665.
Oinilsit 704.
Gismondia 617.
Glageril 843
Glanzspath B81.
<31eseril ISi.
Glauberlt 153.
Glaubersalz 157.
Glaukodot 31.
Glaukolith 4«5. 46«.
Glaukaphaii 651.
-UUmmer S 0.
Globosit 815.
<llos.'ieoollit m.
Glotlalitb 639.
Gmelinit 616.
GöUiit ISS,
Gold 7.
Goldamaigam 10.
Gongylit «10,
Gramenil 849.
Grammaiit 394. 414.
Granat 4T3.
Grapbit 1.
Greenockit 64.
Greenovit 670,
GrengesK (98.
Grochauit 488.
Groppit «40.
Grllnbleierz 199.
Gruneiseuulcin 81«,
Grünonlo 4 1.
Grunt-rit 3B9
Guadalcazarlt 79.
Hi|m
l 718,
GubrhoQao 11«.
GUmbelil 8. Steinmark.
Gummiert 178.
Gurolitb «07,
Gymnit 501.
Gyps 157.
HaarkieB 59. .
Haarsall 1«9. 173.
Hagemannit tiT,
Haidingerit 339.
Hallil 491,-
Halloysit «41,
Hamarlil 150.
Itarmotom 618.
HarringlonJI 631.
Harrisit 87.
Hartin 714.
Harlit 781.
Halcbellio 711.
Hauerit 51.
Hausmannil 144.
Haayn 454.
Haydenil «17.
Haylorit 164.
41
Ilebronit 310.
KlaproUiit S».
Irit U4.
Klinochlor 43*.
Hedyphan 337.
bterin s. Tilaaeisi>D.
KliDoklu s. Slrahlfri.
Heivh. 460.
(soklas 341.
KlipsteiDlt «67.
Hercynil 133.
Isopyr 683.
Knebelil 431.
Herderit 314.
lltneril 450.
Kobaltarsenikkios 31.
Herschdit 6!t. 710.
Ivigtit 683.
ÜoLallbescIilaK 348.
Hessonit s. Granal.
Uolyl s. Rclinil.
Kobaltbltttlie 841.
Heterogenit 403.
KoballKlanl (*■
J.
Kobullkies 3a.
HeMrosit 31^.
KobiilliiickoJki<.'~ ao-
Heulandit 608.
Jacksonit «39.
Koballvilriol 164.
Hisingerit 66i.
Jacobsit 131.
Ko1>e1lit 100.
Hilclicockil 334.
Jade BB6.
* KochelJt 36«.
Iljelmit 363.
Jadcil SS7.
Kochsall a. Stoiiis.-il7.
Honiusit 8*1.
Jalpait 68.
Könlil 730.
Holraesit 367.
Kottigit 141.
Homicblin 78.
Jarosil t'.t.
Kohlenftlsenstein 13«.
Honigstein 110.
JaKpU 633.
KokkoiUi sä^.
Horbacliit B7.
JulTcrUit 401 .
Kokscliarowll 416.
Hornbicnac 39t. t07. in
1. JcITcrsonit 390.
Kollyrlt 6 7
llornstein 161.
Jcnkinsil S04.
Horlonolilh »l(t.
Jordanil 38. 113.
Konari AS 4
Houghit 137.
Jcw-sait 181.
Konilronrsniil 34S.
Ilubiicrit IMJ.
Julianit 111.
Konichalcil 349,
Hudsonil *U.
Korund 146.
Ilumbutdlililli tTI.
K.
Kolscbubeit 434.
llumboUllit 100.
Kouphotith BIT.
Kumit 434. 705.
KaMiDlon}: s. Cni-bolonfE.
KranUil 715.
Hureaulil 314.
KreiUoDit 119.
Huronil 681.
Kainit 160.
Kremersit 101.
llyalilh s. Opal.
Kukoxen 816.
Krokydolith 408.
HyHlophan .iTe.
Knlnit 3IU.
Kryophyllil 53».
Hyalosiderit 4*8.
KüliiinijN ili.
Krjolilh 105.
Hydroiisyrit 117.
Kidiphit 683.
Kryplulilb 804.
Hydroapatlt 193.
Kryptoniorphil 11T.
llydrariiJIIU IBI.
Kupfer 5.
Hydi'uburacil iis.
Uydrocyan s. KuptiTvilrinL KalksBlpcter 109.
Kupferblau 441.
Hydroddomil s. »ylM.ii
in- Kalkspath 113.
Kupferblende 111.
finosil.
Kaolin 640.
KupferKlanc 66.
llydroD uoC(>rit ISO.
Kaptiicit ITI. 318.
hijpl.T./limiiK-L ;i53
Karannsinil 683.
KupferlndiR B8.
Hydra iiaagD0<:8iuil 14 J.
Kirarfvcit G97.
Kupferkies 60.
Hydrophil S04
Kar<!]jnil 105.
Kupfertasur 14 5.
ItldropitMl.
huprcriiiiiiiKaix^ri )KS.
Ilydrosilicit «33.
Kiirncol s. Carrienl.
kupfernickel 84.
Hydroiacbylilh r.90.
Karpiiolilh 648.
Kupferpe4:liort 441.
Hydrolalkit 41T.
Kaslor 483.
llygrciphilit 6Se.
Kalapluit 677.
KuprerschBum am.
llyperstli«!, ;!H3.
Kalaspilit SS5.
KupferschwHrii* IM.
Hypochlorit 1183.
Kurolith .',03.
Kupfervitriol isn
Hvpoäklcrit 556.
Kibdulophao s. TitancJM-n.
Kupfer«! SU) uUierx 84.
Kieselkupfer 440.
KupATerit »».
Kymatln 400.
kiewl.
Kieselsinter 187.
L.
Il>ei'it 65B.
IdrJaliil 718.
Kieselzinkerz 663.
Ubrador 561. 89«. 706.
Ipl<-sla.-iit 113.
Kieseril 153.
Lagonit 115.
llmenit s. Tiliinpi*fn.
Kjerullin 30i. 697.
Lanarkit 15«.
nmi-norutil 470.
Kilhrickenil 706.
IndiHiiil r.SO.
Killinit 6.>6.
Langlt 1««.
lodai^-VTil 103.
Kirwanit 684.
Uothanit 141.
Register.
739
Lantbanocerit 66!2.
L^rderellit t14. 698.
Lasurstein 45S.
Latrobit 559.
Laumontit 621.
Laurit 82.
Laxmannit 333.
Lazulith 32S.
Leadhillit 268.
Lecontit 257.
Ledererit 626.
Lehuntit 631.
Lenzinit 642.
Leonhardit 622.
Lepidokrokit s. (lOlbit.
Lepidolith s. Glimmer.
Lepidomelan 532.
Lepolith 559.
Lesleyit 537.
Leuchtenbergit 485.
Leucit 442.
Leukophan 659.
Leukopyrit 28.
Levyn 706.
Libethenit 324.
Liebeneril 656.
Liebigit 248.
Lievrit 660. 707.
Lillit 649.
Limbachit 698.
Linarit 267.
Lindsayit 559.
Linsenerz 352.
Liparit 499.
Lithionglimmer s. Glimmer.
Lilhiophorit 193.
Livingstonit 698.
Löweit 260.
Löwigit 275.
Loganit 490.
Loxoklas 549.
Ludwigit 213.
Lüneburgit 334.
Magnesiaalaun 272.
Magnesiaglimmer s. Glimmer.
Magnesit 225.
Magneteisen 180.
Magnetkies 54. 708.
Magnoferrit 133.
Malachit 246.
Malakon 172.
Malakolith 387. 389.
Malthacit 647.
Mancinit 684.
Manganalaun 273.
Manganepidot 595.
Manganglanz 52.
Manganit 183.
Mangankiesel, rolher 393.
Mangankiesel, schwarzer 666.
Manganocalcit 222.
Maoganophyll 438.
Manganoxydul 125.
Manganspatli 232.
Margarit 585.
Marialith 467.
Markasit 58.
Marmolith 506. 507.
Martit 148.
Mascagnin 252.
Maskelynit 699.
Masonit 669.
Matlockit 198.
Maxit 268.
Medjidit 281.
.Meerschaum 508.
Mejonit 463.
Melanchlor ;817.
Melanit 479.
Melanochroit 282.
Melanolitb 495.
Melanosiderit 699.
Melilith 471.
Melinophan 659.
Melonit 17.
Mendipit 199.
Meneghinit 104.
Mengit 170. 305.
Mennige 146.
Mesole 635.
Mesolith 634.
Mesotyp 629.
Metabrushit 311.
Metachlorit 495.
Metaxoit 490.
Miargyrit 83.
Middletonit 728.
Mikrosommit 451.
Miloschin 646.
Mimetesit 336.
Misenit 252.
Misy 277.
Mizzonit 466.
Molybdänglanz 82.
Molybdänocker 178.
Monacit 305.
Monacitoid 306.
Mondstein 553.
Monradit 501.
Monrolith 581.
Montanit 375.
Montebrasit 309.
Monticellit 433. 708.
Montmorillonit 647.
Monzonit 684.
Moresnetit 663.
Moroxit 296.
Mosandrit 678.
Muromontit 6K1.
Muscovit 514.
N.
Nadol«rz 103.
Nadonl 377.
Nakrit 646.
Namaqualit 194.
Natroborocalcit 216.
Natrolith 629.
Natronsalpeter 208.
Neolith 684.
Neotokit 666.
Nepbelin 445.
Nephrit 402. 567.
Neurolith 647.
Nickelarseniat 385.
Nickelblüthe 343.
Nickelglanz 40. 41.
Nickelgymnit 504.
Nickeloxyd 127.
Nickelsmaragd 244.
Nickelvitriol 264.
Nickelwismuthglanz 61
Nigrin 169.
Niobit 355.
Nohlit 365.
Nontronit 649.
Nosean 454.
Nuttalith 465.
•
0.
Oerstedtit 678.
Okenit 605.
Oldhamit 52.
Oligoklas 571. 697.
Olivenit 348.
Olivin 426.
Omphacit 409.
Onkosin 513. 684.
Onofrit 79.
Oo.sit 656.
Opal 164.
Operment 80.
Orangit s. Thorit.
O'Rileyit 25.
Ornithit 311.
Orthit 595.
Orthoklas 546. 708.
Osmelith 380.
Osmiridium 15.
Osteolith 298.
Ostranit 172.
Ottrelith 685.
Owenit 496.
Oxalit s. Humboldtit.
Ozarkit 636.
Ozokerit 720.
P.
Pachnolith 206.
Pajsbergit 393.
Paligorskit 401.
Palladium 16.
Paraffin 720.
Paragonit 520.
Paralogit 470.
Parastilbit 613.
kl*
740
Register.
Pargasit 4U. 446.
Parisit 350.
Pattersonit 587.
Peganit 820.
Pektolitb 380.
Peiikanit 645.
PelokoDit 4 89.
Pencatit 242.
Pennin 485.
Percylit 200.
Periklas 425.
Periklin 554.
Peristerit 555.
Perlglimmer 535.
Perowskit 366.
Perthit 549.
Petalit 423.
Petzit 49.
Phakolith 647. 710.
Pharmakolith 339.
Pbenakit 439.
Pbillip8it 623.
Pholerit 640.
Phosphochaicit 327.
Phosphorit 298.
Phoiicit 394.
Phylloretin 784.
Piauzit 726.
Pickeringit 272.
Picotil s. Chromeisenstein.
Pigotit 24 0.
Pikranalcim 649.
Pikrofluit 685.
Pikromerit 260.
Pikropharmakolith 340.
Pikrophyll 502.
Pikrosmin 502.
Pikrothomsonit 637.
Pimelit 685.
Pinguit 649.
Pinit 656.
Pinitoid 656.
Pisanit 265.
Pissophan 278.
Pistacit s. Epidot.
Pitkärantit 400.
Pitticit 355.
Pittinit 4 78.
Plagionit 87.
Planerit 349.
Platin 4 0.
Platiniridium 45.
Plattnerit 4 75.
Pleonast 4 35.
Plinian 30.
Plinlhit 646.
Plumbocalcit 238.
Polianit 474.
Pollux 620.
Polyadelphit 477.
Polyargit 423. 655.
Polybasit 4 22.
Polyhalit 262.
Polvkras 367.
Polylitb 685.
Polymignit 370.
Polyspbärit 800.
Porzellanerde s. Kaolin.
Porzellanspatb 466.
Portit 647.
Praseolitb 654.
Predazzit 242.
Prebnit 637.
Prebnitoid 466.
Priceit 245. 699.
Prosopit 208.
Pseudoapatit 298.
Pseudolibethenit 825.
Pseudopbit 492.
Pseudotriplit 34 7.
Psilomclan 489.
Pterolitb 686.
Puchcrit 295.
Punalitb 683.
Pyknit 579.
Pyrallolitb 686.
Pyrargillit 654.
Pyrgom 409.
Pyrochlor 374.
Pyrocbroil 4 80.
Pyrolusit 4 74.
Pyromelin 264.
Pyromorpbit 299.
Pyrop 484.
Pyrophyllit 645.
Pyropbysalit s. Topas.
Pyropissit 722.
Pyroretin 724.
Pyrosil 867.
Pyrosklerit 440. 709.
Pyrdsmalitb 686.
Quarz 462.
Quecksilber 6.
Quecksilber, selenigsaures
375.
Quecksilberhornerz 498.
Quecksilberoxyd 427.
R.
Rabdionit 498.
Raseneisenstein 487.
Raimondit 278.
Rapbilith 396.
Rastolyt 687.
Rathit 76.
Raumit 655.
Razumowskin 647.
Realgar 80.
Refikit 729.
Resanit 699.
Retinalith 506
Retinit 722.
Rhagit 348.
Rhodalilh 647.
Rbodicit 24 4.
Rhodiomgold 4 6.
Rbodochrom s. Kttmmererit
Rhodonit 393.
Ricbterit 897.
Ripidolith 488.
Rittingerit 26.
Rivotit 699.
Roemerit 238.
Röpperit 482.
Rösslerit 344.
Romanzowit 475.
Romeit 376.
Roselit 384.
Rosellan 559.
Rosenquarz 464.
Roslhornit 729.
Rothbleierz 284. ,
Rotheisenstein 4 48.
Rothgültigerz 96.
Rothit 76.
Rotbkupfererz 426.
Rotbnickelkies 84.
Rothzinkerz 427.
Rubin s. Korund.
Rutil 469.
8.
Sacharit s. Andesin.
Saht 886.
Salmiak 496.
Samarskit 864.
Samoin 647.
Sanidin s. Orthoklas.
Saphir s. Korund.
Saphirin 687.
Saponit s. Seifeostein.
Sarkolith 462.
Sarkopsid 308.
Sassolin 480.
Saussurit 566.
Savit 684.
Scarbroit 647.
Scheelbleierz 285.
Scheelit 284. 699.
Scheererit 729.
Schefferit 890.
Schilfglasen 98.
Schillerspath SOS.
Schirmerit 88.
Schneiderit Stt.
Schorlamit 672.
Schrifterz 49.
Schrötterit 647.
Schvarzkupfererz 426.
Schwefel 2.
Schwefelkies 58. ,
Scbwefel-Selen-Tellurwis-
motb 5.
Schwefel-Tellurwismuih 4.
Schwefelquecksilber , amor-
phes 79.
Schwerspalh 254.
Scolecit 682. 709.
Seebacbit 625.
Seifensteio SSS.
Tetradymil 4.
Selen i.
Staffelit »BS.
Selenblei t7.
Stsssfurtbil 14 2.
Tbonardit )B>.
Selenbleikuprersilber tv.
Staiirolilh 587.
Thermopbyllil SM.
Selenkolmltblei (8.
.sti'!<lil s Speckslein.
Tbomsonit 617.
Selcnkupfor 18.
Steiokohle 7SB.
Thon 6*0.
£?lenkupferb1ci tS.
SIeinroark 6*0. 740.
Tbonorde-'Aupil *0B.
Selcnquecksiibcr BO.
SteinOl 781,
Thrmenle-Ilnr nhlende 4tl
Sei enqueck Silberblei 51.
SUidmIi 496.
Tborit 47«.
Selenquecksilberkupfer 81.
Slernbergil 6B.
Tbraalith «64.
5el<-iiqiip>:ksllh(irkiiprerblt<i
SIellil 18«. S83.
Tbrombolilh 818.
S1.
Sliblith 186.
Thttli( 891.
Selensilber 46.
Stilbit «08. 64 4.
Thurinsit (98.
Selenlellnmismulh i
StilpnomelBn 689.
Tinkal 114.
Sellail t(i(.
Stiriiniiil *3«.
Selvynit «*6.
Strahlen 154.
Titanit 670.
SenarmonUt 461.
Shuhlsk-in 3116.
Sericit 688.
SIralioiiilzil 689
Tita 118.
Serpcnlin SOS.
TocorDBlil eSB.
Sejhertil 661.
Sliiiiovil iSi
Topas 578.
Siii crom plan 890.
Slrosanovil *65.
Trautwinil «99.
.':ict<>r<is<'bisolith «97. Ttt.
SlrcNlianil »10.
Tremolil ■9(.
Siet^burgit 73S.
Stübeltt es».
Trichalcit 1(8.
Silber 6.
Slylotyp 10«.
Trldymit 464.
Stypiicit 177.
Triphylln «07.
SilberglaDZ 6S.
SiindviVil BS9.
Triplit 806.
SilberborneM 1«..
Susseiil H8
Tritomit 661.
Sitberkies 66.
Trflgerit «8«.
SilberknpfergUDZ 67.
ByliCilril ÖBfl.
Troilit S«.
Silicoboracit 1<«.
Sylvin 196.
Trona 189.
Silicoborocalcit B8S.
Symplesit 8*5.
Troostil (88.
Sillimanit 380.
Syngenlt 1S8.
Tschermakit 690.
Tscbewkinit «7«'.
Sisroondin 669.
Tuesit 6(1.
Sclerelinil 71 S.
T.
Türkis s. lUlaH.
Skapolilb (6t.
Turgit 186.
.'ikl.Toklas 85.
Tabergil (89.
TunnsIlQ B«8.
Skolopsit *»9.
Tachyalphlit 877.
Turaerit «0«.
SkoHlitb 6S8.
. Tachydril 10«.
Tyrlt («1.
Skorodit SiS.
Tachytith ABB.
Skuliulilh G6(.
TarelspaUi s. WollastODit.
V.
Slnanil 688.
Smaragd s. Beryll.
Tsgilit «15.
Talcosit 6(7.
Umbra 647.
Unnhyaril 6*9.
Ilralit s. Augit.
llranblülbc ISO.
Uranglimmcr sn. »1».
Ürangrün 180.
llranit SS 8.
Vrao-Kalkcerbonal «*7.
Uranocker 180.
CniDpechera 178.
IJrannphan 691.
Smarapdll il4. «46-
Tilk (97.
Smeclit 6*7.
Talkapallt 199.
Sroelit 647.
Smirgel 147.
Talksteiamerk 8(6.
Taakit SB9.
Soda 139.
TanUlit «SS.
Sodslith tSi.
Sonnenstein s. Oligoklas.
Sordawaliih 688.
Spadait 80) .
Tapiolith «SB.
Tarnovlcit 19«.
Tasmanit 71*.
Tekorelin 781.
SpalbPiscnstPin IX.
Sperkslein 500.
Tellur 1.
Tellurblei 17.
üranolil 691.
Uransulfate 180.
Speerkies SN.
.Speiskobsit as.
Spharit 8(9-
SphbrosidPrit iH.
Tsllurgoldsitber 4 9.
Tellumickel 17.
Tellurocker 17B.
Tellursilber 48.
Sphen ». Tilnnil,
Sphenoklas 660.
Tellurwismulh *.
Uwarowit (SO.
Spinell 11*.
Tenaantit 111.
T.
Spodumen ill.
Tenoril 118.
Tephrail 431.
Vaalit *90.
SprOdglasen 416.
Teeseralkies ts.
Yanadinil 191.
742
Register.
Vanadit S98.
Vanadinkupferbleierz 295.
Vanadin - molybd&iisaurcs
Blei 298.
Variscit 821.
Varvicit s. Warwicil.
Vauquelinit 282. *
Vermiculith 494. 700.
Vesuvian 600.
Viilarsit 430.
Violan 692.
Vilriolocker 278.
Vivianit 348.
VOlknerit 4 38.
Voglit 248.
Voigtit 494.
Volbortbit 294.
Voltail 272.
Voltzit 495.
Vorhauserit 506.
W.
Wad 4 92.
Wa^nerit 300. 709.
Waldlieimit 692.
Walpurgin 354.
Wapplerit 340.
Warwicit 492.
Warwickit 367.
Wawellit 84 8.
Wehrlit 664.
Weissbleierz 222.
Weissgültigerz 4 45.
Weissnickel kies 85.
Weissspiessglanzerz 464.
Weisstellur 20.
WQissit 655.
Wernerit 464.
Wheelerit 784.
Wbewellit S04r.
Whitnevit 22.
Wihtisit 654 .
Willemit 437.
Williamsit 506.
Wilsonit 474.
Winklerit 700.
Wismuth 3.
Wismuthglanz 84.
Wisnnutbgold 27.
Wismuthkoballerz 46.
Wismuthnickelkies 64.
Wismutbocker 462.
Wismuthsilber 27.
WismuthspaUi 249.
Wiserin 303.
Witherit 24 9.
Witticbenit 99.
Wittingit 666.
Wöhlerit 678.
Wörlbit 584.
Wolchonskoit 646.
Wolfachit 42.
Wolfram 285.
Wolframocker 478.
Wollastonit 879.
Würfelerz 846.
X.
Xanthit 693.
Xanthokon 424.
Xanthophyllit 667.
Xanthosiderit 485.
Xenolith 584.
Xenotim 803.
Xonotlit 880.
Xylochlor 607.
Xyloretin 725.
Y.
YUroceril 205.
Yttroilmenit 365.
Yttrotantalil 860. 861
Ytlrotitonit 674.
Z.
Zeajiionlt 627.
Zengit 342.
Zepharovicbit 824
Zeunerit 354.
Zinckenit 85.
Zinkblende 62.
Zinkblütbe 244.
Zinkosit 263.
Zinkspatb 237.
Zinkvitriol 268.
Zinnkies 77.
Zinnober 78.
Zinnstein 470.
Ztrkon 474.
Zoisit 594.
Zundererz 98.
Zwieselit 806.
Zygadit 624.
Verbesserungen.
S. 4 Z. 12 V. u. St. Schubbau 1. Schuhkau.
- 22 V. o. sl. Bi* I. Bi2.
- 4 V. o. St. auf 1. und.
- 8 V. o. st. Substanz 1. Stture.
- 3 V. u. st. Ebend. 1. Pogg. Ann.
- 17 V. u. St. Scelösgan 1. Seelüsgen.
- 21 V. u. St. 11 1. n.
- 15 V. u. St. 1 = 10 1. 1 : 10.
- 23 V. o. St. |^.2J *• }r2 I^-
- 11 V. o. st. von I. als.
- 10 V. o. st. decrepetirt I. decrepitirt.
- 6 V. u. st. Ph. 1. Pharm.
- 9 — 11 V. u. ist zu streichen.
- 13 V. o. st. Rost 1. Ross u. st. Killarny 1. Killarn ey.
- 9 — 11 V. o. fehlen die Symbole S, Cu, Fe.
- 23 u. 24 V. o. St. 20,9 1. 29,9
79,1 70,1.
- 2 V. o. fehlt zwischen beiden Formeln das Zeichen =.
- 3 V. o. St. Ag2S3 1. As2S3.
- 20 V. o. muss in der letzten Formel die erste Zahl 2 fortfallen.
- 8 V. u. st. SbS3 1. Sb2S3.
- 12 V. u. St. 9,2 l.'9 : 2.
-. 6 V. o. st. Kupferchlorid 1. Kupferchlorür.
- 16 V. o. st. Hayer I. Ha y es.
- 2 V. o. St. B3 1. 03.
- 19 V. o. st. ihn I. es.
- 17 V. u. st. Es 1. Er.
- 2 V. u. st. es I. er.
- 17 V. u. st. Menge I. Mengen.
- 4 V. o. st. bestehen 1. bestehe.
- 24 V. o. st. Flache 1. Flamme.
- 19 V. u. st. HO 1. 39.
- 5 — 7 V. o. sind die Symbole Si 0^ u. s. w. und die Zahlen 9,92 u. s. w. anein-
ander zu rücken.
5
- 10
- 17
- 28
- 53
- 56
- 57
- 61
- 62
- 64
- 69
- 74
- 75
- 80
- 84
- 96
- 103
- 117
- 120
- 126
- 128
- 130
- 134
- 143
- 146
- 147
- 152
- 161
744 Verbasserongen.
S. 464 Z. 45 V. o. das Zeichen =s ist Z. 47 hinter Manganoxyd za setzen; also
Manganoxydul ) 4 4,28 ( * i 40,24 /
Manganoxyd 85,87 = } 78,87 | 76,8« = ) 65,40 (
- 6 u. 44 V. u. die Parenthesen von Senarmontit und Claudetit sind zu streichen.
- 468 - 42 V. u. st. Schonau 1.. Sc honen.
- 20 V. u. St. Pogg. Ann. 4 42 \. A. a. 0. S. 488.
- 474 - 8 V. u. St. 40,28 1. 48,28.
- 492 - 44 V. u. St. 43,5 I. 48,8.
- 40 V. U. St. 5,48 1. 84,88.
- 496 - 45 V. o. St. krystallinischen 1. krystall isirten .
- 205 - 4 V. u, st. Fiuorreactionen 1. Fluor reaction.
- 249 - 47 V. o. St. R203 1. B^O«.
- 234 - 49 V. u St. Sphödosiderite I. SphUrosiderite.
- 344 - 26 V. o. st. Ca 1. Cu.
- 349 - 49 V. U. St. 2,3 : 48,7 I. 6,6 : 44,4.
- 350 - 44 V. o. St. Cu3 1. Cu*.
- 22 V. o. st. mangan 1. mandel.
- 352 - 40 V. ü. St. AI P2 08 1. AI (As, P) 08.
- 354 in den speciellen Formeln des Uranospinits und Zeunerits st. 8 aq. 1. 24 aq.
- 862 Z. 8 V. u. St. R3Ta2 08 l. 2R3Ta2 08.
- 897 - 8 V. u. nach : »K : Na in 2« fUge hinzu : »wie in 4«.
- 409 - 43 V. o. st Ternuag I. Ternuay
- 425 - 45 V. u. hinter 264 fehlt b.
- 458 - 25 V. u. St. Inhalt 1. Gehalt.
- 462 - 44 V. o. St. Kohle l. Soda.
Druck von Breitkopf und Hlrtel in Leipzig.